SECHSTER SIEG FÜR PHOENIX RACING 6/2022 - ADAC Nordrhein ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ADAC NORDRHEIN 6/2022 REPORT ›› PHOENIX RACING SECHSTER SIEG FÜR Postvertriebsstück G 4088 - Entgelt bezahlt Verlag Bernhard media & print, Postfach 1253, 48685 Vreden
Ansprechpartner im Bereich Wichtige Kontakte Sport und Ortsclubbetreuung des ADAC auf einen Blick Bei Panne oder Unfall Mirco Hansen | Leiter Sport und Ortsclubbetreuung T +49 221 47 27 702 ADAC Pannenhilfe Deutschland mirco.hansen@nrh.adac.de T 089 20 20 4000 M 22 22 22 (Verbindungskosten je nach Netzbetreiber/Provider) Birgit Arnold | Assistenz Leiter Sport, Automobilsport, DMSB-Sportwarte Automobilsport Bei Panne im Ausland T +49 221 47 27 706 T +49 89 22 22 22 birgit.arnold@nrh.adac.de Pannenhilfe Online Jacqueline Blanck-Wehde | Motorbootsport, Slalom-Youngster, adac.de/pannenhilfe DMSB-Lizenzen, Nennungsbearbeitung Veranstaltungen T +49 221 47 27 705 jacqueline.blanck-wehde@nrh.adac.de Allgemeine Informationen ADAC Mitglieder- und Versicherungsleistungen Jürgen Cüpper | Historischer Motorsport, Genehmigungen T 0 800 5 10 11 12 (Mo. - Sa.: 8:00 – 20:00 Uhr) Oldtimersport, Auszeichnungen T +49 221 47 27 704 ADAC Stauinfo juergen.cuepper@nrh.adac.de Automatische Verkehrsansage T 0 900 11 22 4 99 (0,62 €/Anruf dt. Festnetz) Andreas Heisig I Motorradsport, SimRacing, ADAC Report, M 22 4 99 (Verbindungskosten je nach Netzbetreiber/Provider) Finanzen T +49 221 47 27 709 ADAC Verkehrs-Service andreas.heisig@nrh.adac.de Individueller Verkehrs-Service mit Parkinfo T 0 900 11 22 4 11 (1,69 €/Anruf dt. Festnetz) Joachim Kurth | Vermarktung, Medialisierung, Öffentlichkeitsarbeit & M 22 4 11 (Verbindungskosten je nach Netzbetreiber/Provider) PR, Versicherungen, Genehmigungen Automobilsport T +49 221 47 27 710 ADAC Fahrsicherheits-Training joachim.kurth@nrh.adac.de T 0 800 5 12 10 12 Lea Steinfels | Kartsport, Genehmigungen Kartsport, Material- ADAC Nordrhein im Internet verwaltung, Sportmobil, Drucksachen, Webseiten www.adac.de/nrw T +49 221 47 27 708 www.adac-nordrhein.de lea.steinfels@nrh.adac.de www.motorsport-nordrhein.de Rafael Tomaszko | Ortsclubbetreuung, Kartslalom, Reglement ADAC Reisen 24h-Rennen, Technik 24h-Rennen www.adacreisen.de T +49 221 47 27 703 rafael.tomaszko@nrh.adac.de ADAC Reisebüro-Hotline | Beratung und Buchung T 0 800 5 21 10 12 Alexander Zäpernick | Meisterschaften & Pokalwettbewerbe, Terminanmeldungen, Veranstaltungskalender Neue Adresse/neues Konto T +49 221 47 27 707 www.adac.de/umzug alexander.zaepernick@nrh.adac.de T 0 800 5 10 11 12 (Mo. - Sa.: 8:00 – 20:00 Uhr) 2 ADAC Report 06/2022
›› 14 Tourenwagen Legenden: Die Achtziger- und Neun- zigerjahre lebten am Nürburgring wieder auf. Inhalt AUTOMOBILSPORT 4 10 12 14 16 18 20 22 KARTSPORT 26 ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring ADAC 24h Classic BMW M Race of Legends Tourenwagen Legenden Adenauer Racing Day Rundstrecken-Challenge Nürburgring Nürburgring Classic MOTORRADSPORT 30. Kölner Kurs ADAC Kart Masters 27 30. ADAC Jugend-Kart-Slalom des MSC Heiligenhaus 28 Westdeutscher ADAC Kart Cup ADAC CLUBINFO 30 Neue Zweirad-Prüfstation im Einsatz 31 ADAC startet bundesweite Fahrrad-Pannenhilfe 32 Tankrabatt kommt nicht komplett an 33 9-Euro-Ticket: Alle Infos im Überblick 34 Jetzt die Sommer-Motorwelt abholen! 35 Hinten sicher im Wohnmobil unterwegs 20 ADAC Kart Masters: Förderpilotin Mathilda Paatz fuhr in Ampfing auf Platz zwei. Impressum Der ADAC Nordrhein Report ist die Zeitschrift für alle Ortsclubs und lizensierten Fah- rer im ADAC Nordrhein. Herausgeber: ADAC Nordrhein e.V., 50963 Köln Verantwort- lich i.s.d.P.: Thomas Müther Redaktion: Lauretta Fontaine, Julia Spicker Konzeption, Satz, Redaktion: ks media, Patrik Koziolek und Thorsten Schlottmann, Nürburgring Boulevard 2, 53520 Nürburg, Fon: 0221 99128-88, E-Mail: mail@ksmedia.de, Web: www. ksmedia.de Ständige freie Mitarbeiter: Autoren: Wolfgang Förster, Jürgen Hahn, Johanne Gogol, Jörg Ufer, Guido Urfei Fotografen: Jan Philipp Brucke, Jürgen Hahn, Johanne Gogol, Matthias Loewe Fotos aktuelle Ausgabe: Jan Brucke, Gruppe C, Dirk Reiter, Marcel Ebeling, Ralf Klinkhammer, Lorenz Prommegger, Guido Urfei, Björn Nie- mann, Nikolas Neufeld, ADAC Nordrhein, ADAC e.V./Gerd George, Fotolia, ADAC/Ralph Wagner Anzeigen: Mirco Hansen Anzeigenschluss: jeweils der 15. Tag des Vormonats, letzte Ausgabe 1. November Verlag, Druck: Bernhard media & print, eine Marke der Laudert GmbH + Co. KG, Vreden Hinweis: Für unverlangt eingesandte Manuskripte, 30 Bildmaterial und Unterlagen wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält Clubinfo: Der ADAC Nordrhein bietet seit April eine sich Textkürzungen und -änderungen vor. Der ADAC Nordrhein Report erscheint zehn- neue mobile Zweirad-Prüfstation in NRW. mal jährlich. www.motorsport-nordrhein.de 3
AUTOMOBILSPORT ›› Das Podium: Phoenix Racing und zweimal das Mercedes-AMG Team GetSpeed. Die Lokalmatadoren von Phoenix haben sich nach einem spektakulären Jubiläumsrennen bei der 50. Auflage der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring den insgesamt sechsten Gesamtsieg gesichert. D er Südafrikaner Kelvin van der Linde, die beiden Belgier Dries Vanthoor und Frederic Vervisch sowie der Niederländer mit stark eingeschränkten Besucherzahlen erlebten 230.000 Zuschauer am gesamten Wochenende den 50. „Eifel-Marathon“ und einen großen Vorsprung auf den Mercedes herausfahren. Wir haben den Sieg verdient, denn wir hatten immer die richtigen Rei- Robin Frijns setzten sich nach 24 Stunden sorgten für eine beeindruckende Kulisse. fen drauf“, erklärte Dries Vanthoor. Für in der „Grünen Hölle“ im Audi R8 LMS evo Das Phoenix-Team um Chef Ernst Moser Kelvin van der Linde (2017) sowie für Dries II mit einem Vorsprung von 0:55.276 Min. rückte mit dem sechsten Erfolg wie- Vanthoor und Frederic Vervisch (beide vor den Meuspather Nachbarn im #3 Get- der etwas näher an die sieben Siege von 2019 ebenfalls mit Phoenix) war es jeweils speed-Mercedes-AMG durch, der von DTM- Rekordgewinner Manthey heran. „Wir sind der zweite Sieg bei den 24h Nürburgring, Champion Maximilian Götz, Fabian Schil- gut durch die Nacht gekommen und vor- für Robin Frijns war es die Premiere. „Die- ler und dem Briten Adam Christodoulou hin haben die Ingenieure einen guten Job ser Sieg ist wieder einmal eine großartige gesteuert wurde. Nach zwei Corona-Jahren bei den Reifen gemacht. Da konnten wir Mannschaftsleistung“, sagt Julius Seebach, 6 ADAC Report 06/2022
der für den Motorsport bei Audi verant- der #4 ab. Maro Engel, der Franzose Jules dem sie zwischenzeitlich das Feld ange- wortliche Geschäftsführer der Audi Sport Gounon und der Spanier Dani Juncadella führt hatten. Dabei folgten auf den Rowe- GmbH. „Unser neuer Audi R8 LMS evo II hat fuhren als Dritte ebenfalls aufs Podium. BMW #99 sein Schwesterauto mit der #98, in einem enorm harten Wettbewerb bewie- Insgesamt waren 135 Autos an den Start der von der Pole-Position gestartete #126 sen, dass er ein absolutes Siegfahrzeug ist.“ gegangen. octane126-Ferrari, der #7 Konrad-Lambor- Maximilian Götz aus dem zweitplat- ghini, der #5 Phoenix-Audi und der #90 TF zierten Getspeed-Trio sagte: „Eigentlich Zahlreiche Favoriten straucheln Sport-Aston Martin. Besonders spektaku- lief alles nach Plan. Man muss aber sagen, Nach einer spektakulären Startphase, die lär verabschiedete sich der Titelverteidi- dass der Audi echt stark war. Am Ende vor allem der #99 Rowe-BMW und der #7 ger: der Belgier Laurens Vanthoor berührte muss man nach so einem Rennen mit den Konrad-Lamborghini prägten, begann im #1 Manthey-Porsche auf der Döttinger ganzen Kapriolen zufrieden sein. Ein zwei- bereits früh ein regelrechtes Favoriten- Höhe ausgerechnet den #15 Phoenix-Audi ter Platz ist toll. Aber natürlich wollten Sterben. Dabei schieden mehrere Top- seines Bruders Dries am Steuer und schleu- wir gewinnen.“ Den starken Auftritt von Teams durch Unfälle oder technische derte mit dem „Grello“ bei rund 260 km/h Getspeed rundete das Schwesterauto mit Defekte aus oder fielen zurück, nach- in die Leitplanken. www.motorsport-nordrhein.de 7
AUTOMOBILSPORT ›› Gegen Morgen beruhigte sich das Gesche- Jubiläum der 24h Nürburgring 24h-Historie dabei, die es auf je fünf Siege hen dann langsam, bis mehrere Regen- wurde ausgiebig gefeiert am Ring brachten. „Ich hatte Marcel zehn schauer wieder für Spannung sorgten. Drei Das Wochenende rund um die 50. Auflage Jahre nicht gesehen und mich sehr gefreut, Stunden vor Rennende hatte sich ein Zwei- des traditionsreichen Rennens stand ganz ihn jetzt hier zu treffen. Unsere Erfolge kampf um den Sieg zwischen dem #15 Pho- im Zeichen des großen Jubiläums. So gab haben uns aber zusammengeschweißt enix-Audi und dem #3 Getspeed-Mercedes- es ein Wiedersehen mit zahlreichen ehe- und die Verbundenheit ist immer geblie- AMG herauskristallisiert. Dabei hatte die maligen 24h‑Gesamtsiegern. Knapp 40 ben“, sagte Bernhard: „Ich habe hier so viel Phoenix-Mannschaft den Vorteil, bei spä- ehemalige Gewinner aus der Zeit zwischen gelernt und bin sehr demütig, dass ich die- teren Boxenstopps jeweils reagieren zu 1970 und 2021 waren der Einladung des ver- ses Rennen fünfmal gewinnen durfte.“ können, und nutzte das mit Kelvin van der anstaltenden ADAC Nordrhein gefolgt. Sie Auch für Tiemann, der 2010 nach einem Linde am Steuer und geschnittenen Slick- waren natürlich begehrte Autogrammge- schweren Unfall seine Karriere beenden Reifen bei teilweise nasser Strecke für ber und auch als Zeitzeugen gefragt. Mit musste, war die erste Rückkehr zu den 24h einen letztlich beruhigenden Vorsprung Timo Bernhard und Marcel Tiemann waren Nürburgring nach zwölf Jahren emotio- für die letzte Rennstunde. auch zwei der erfolgreichsten Piloten der nal. „Ich habe viele Leute aus dem Team Oben: Schiller, Christodoulou und Götz fuhren auf Platz zwei. Unten links: Ludwig holte die Pole. Unten rechts: Der Manthey-Porsche schied früh aus. 8 ADAC Report 06/2022
Endlich wieder Fans an der Rennstrecke! und auch Olaf Manthey wiedergesehen, nach Fallen der Zielflagge am Sonntag in staltende ADAC Nordrhein auf die Termine außerdem einige Fans, die ich von früher einer 27-stündigen Dauersendung und der kommenden Jahre. Auch die Fortset- noch kannte“, sagte Tiemann, der vier sei- stellte damit einen Weltrekord für die läng- zung der Zusammenarbeit mit Titelspon- ner fünf Siege gemeinsam mit Bernhard im ste TV-Übertragung eines Live-Sportevents sor TotalEnergies für das kommende Jahr Manthey-Porsche gefeiert hatte. auf. ist bereits fix. „Wir freuen uns, auf diese Begegnungen mit den Helden von einst Weise allen Beteiligten von den Teams und gab es aber auch bei der großen Ausstel- Termine für 2023 stehen bereits fest Fahrern bis zu unseren vielen Helfern und lung ehemaliger Teilnehmerfahrzeuge auf Nach dem runden Jubiläum zogen die Ver- den Fans Planungssicherheit zu geben“, so dem ring°boulevard, den zudem ein „Walk anstalter ein positives Fazit. „Die tolle Walter Hornung. Im kommenden Jahr wer- of Fame“ mit großformatigen Fotos der Zuschauerkulisse und der spannende den die ADAC TotalEnergies 24h Nürburg- 24h-Rennen seit 1970 zierte. Das umfang- Sport auf der Strecke hat diese Veranstal- ring vom 18. bis 21. Mai 2023 ausgetragen. reiche Besucherprogramm bot auch sonst tung zu einem wirklich würdigen Jubi- Den Prolog gibt es erneut bei den ADAC 24h zahllose Attraktionen, die die Besucher läum gemacht“, bilanzierte Rennleiter Nürburgring Qualifiers vom 21. bis 23. April teilweise auch vor die Qual der Wahl stell- Walter Hornung. „Das gibt uns eine Menge 2023. ten. Zu den besonderen „Geburtstagsge- Schwung, den Blick nach vorne richten und schenken“ gehörte dabei ein waschechter in eine spannende Zukunft zu starten.“ Die Text: ADAC Nordrhein | Fotos: Gruppe C Weltrekord: Live-TV-Partner NITRO über- Weichen dafür sind bereits gestellt, denn trug das Geschehen am Nürburgring von frühzeitig verständigten sich die Nürburg- der Vorberichterstattung am Samstag bis ring 1927 GmbH & Co. KG und der veran-
AUTOMOBILSPORT ›› Ralf Schall trotzt dem Eifelwetter und gewinnt 24h Classic Rennen samt 176 klassische Rennwagen auf die 3-Stunden Hatz auf der Nordschleife. Den Kampf mit dem Eifeltypischen Wech- selwetter entschied Solist Ralf Schall im hintereinander eingelegter Boxenstopps ›› Zur 50. Auflage der ADAC Total Energies 24h durften natürlich auch nicht die 24h Classic fehlen. Das Rennen mit historischen Fahrzeugen aus Youngtimer Trophy und FHR fand 2022 zum 31. Mal statt. I n drei Startgruppen gingen die insge- war. Die #504 büßte aufgrund zweier kurz die komfortable Führung ein, fand sich am Anfang der zweiten Rennstunde mitten in der Spitzengruppe wieder und geriet im Auch in der letzten Rennstunde erneut einsetzender Regen brachte den Mercedes Solist nicht mehr aus dem Konzept, so dass Ralf Schall nach 17 Runden mit fast drei Minuten Vorsprung den Sieg einfahren Mercedes 190 E 2.5 16V vor einem starken Positionskampf mit dem Morgan #220 von konnte. Schrey / Pohl im #514 Porsche 911 Porsche Verfolgerfeld für sich. Christian Bock und Michael Funke anei- fanden ihren Speed wieder und sicherten Trockene Streckenbedingungen und ein nander, was aber ohne Folgen für die Betei- sich Rang 2 vor Marc und Dennis Busch im diszipliniertes Fahrerfeld sorgten zunächst ligten blieb. #504 Porsche. für eine ruhige Startphase. Lediglich ein Den Sieg in der separaten FHR-Wertung Dreher von Marco Keul in seinem #139 Audi „Zuerst muss ich mich holte sich Alexander Furiani im #636 Alfa 50 eingangs der Mercedes-Arena brachte erst einmal bei meinem Romeo GTA 1600, der im Gesamtklasse- den nachfolgenden Verkehr kurz ins Sto- Team bedanken, denn ment den hervorragenden 15. Platz einfuhr. cken. An der Spitze stürmte der #504 Twin- Dennis Busch #504: „Es war nicht ganz Busch Porsche mit einem schnell wachsen- meine Jungs und das, was wir uns vorgestellt hatten. Wir den Polster auf die Verfolger auf und davon. Mädels haben heute haben die Boxenstopps etwas verwachst Eine frühe Gelbphase auf der Döttin- den Sieg geholt. Das und das hat sich dann durch das ganze ger Höhe nach technischen Problemen Timing der Boxenstopps Rennen gezogen. Aber dennoch hat es rich- einiger Teilnehmer dünnte die Spitzen- tig Spaß gemacht hier zu Fahren und sich gruppe dann jedoch schon aus. Der #211 war perfekt, ebenso mit den anderen zu duellieren.“ Porsche von Schröder / Althoff sah im Posi- wie die Reifenwahl. Wolfgang Pohl #514: „Wir sind die ganze tionskampf eine gelbe Flagge zu spät und Ich musste einfach nur Zeit auf Slicks gefahren, was bei dem stän- fuhr auf den #505 Porsche von Hammel / fahren und Gas geben.“ digen Wechsel von Nass und Trocken nicht Rudolpf auf. Dies bedeutete aufgrund der Ralf Schall so einfach war. Du musstest dein Tempo Schwere der Schäden für beide Teams das ständig den jeweiligen Bedingungen frühzeitige Aus. Daniel Schrey hatte zwischenzeitlich die anpassen. Dabei habe ich mich sogar ein- Zusätzlich gesprengt wurde die Porsche Spitze übernommen, Schall lag auf Platz mal gedreht und bin 150m weit rückwärts Armada durch Ralf Schall im bekannten 2. Dahinter tobte ein sehenswerter Kampf über die Strecke gerutscht. Uns hatte kei- #552 Mercedes 190 E, der sich zunächst auf zwischen dem TwinBusch Porsche sowie ner auf dem Zettel denke ich und da ist der Rang 3 etablieren konnte. Einsetzender einem weiteren 911er von Markus Dünkel- zweite Platz schon gut, obwohl wir natür- Regen auf verschiedenen Streckenab- mann und Christoph Breuer. Über meh- lich gerne gewonnen hätten. Aber näch- schnitten sorgte dann für einige Dreher rere Runden wechselten permanent die stes Jahr werden wir auf jeden Fall wieder und spektakuläre Drifts im Feld, welche Positionen. Kurzzeitig wurde daraus ein angreifen.“ aber ohne größere Folgen für die Beteilig- Dreikampf, als Schrey plötzlich langsamer ten blieben. Entscheidend für den Renn- wurde und auf Rang 2 zurückfiel. Ralf Text: ADAC Nordrhein | Fotos: Gruppe C verlauf wurde die Frage, wann der richtige Schall nutzte die neu gewonnene Freiheit Zeitpunkt für den Wechsel auf Regenreifen an der Spitze und setzte sich ab. 10 ADAC Report 06/2022
Oben: Start frei. Ralf Schall (links im Bild) setzte sich bei wechselnden Witterungsbedingungen durch. Unten: Alexander Furiani gewann die FHR-Wertung. www.motorsport-nordrhein.de 11
AUTOMOBILSPORT ›› Legendäre Piloten aus der Geschichte von BMW M gingen in baugleichen BMW M2 Racing ins Rennen. BMW Legenden-Rennen am Nürburgring Anlässlich des 50-jährigen Geburtstags der BMW M GmbH fand das BMW M Race of Legends auf dem Grand Prix Kurs des Nürburgrings statt. H ier trafen gleich zwei Jubiläen auf- einander: 50 Jahre BMW M und die 50. Auflage des 24-Stunden-Rennens auf Racing vorne. Nachdem sich Manthey, Van de Poele und Adorf in Turn 1 trafen, kam der Einsatz für das Safety-Car. Für van de einer von diesen Jungs zu sein. Es war wirklich ein Rennen der Legenden. Es war eine Ehre, mit ihnen dieses Rennen auszu- dem Nürburgring. Um das zu feiern, ver- Poele endete das Rennen an dieser Stelle. tragen. Das ist etwas, das man für den Rest anstaltete die BMW M GmbH ein außerge- Hinter dem Safety-Car lagen Grohs, Soper seines Lebens im Herzen trägt“, sagt Renn- wöhnliches Rennen: das BMW M Race of und Cecotto auf den Podiumspositionen, sieger Bill Auberlen am Samstagnachmit- Legends. Elf BMW Rennsportlegenden, die während Olaf Manthey die Box angelaufen tag. den Motorsport geprägt und bedeutende hatte, um den lädierten Kotflügel richten Bill Auberlen gewann das spektaku- Erfolge für BMW erfahren haben, fuhren zu lassen. Grüne Flagge und in der ersten läre BMW Legenden-Rennen vor Johnny in einem 30-minütigen Rennen in iden- Kurve ging Soper vorbei und lag vor Grohs Cecotto und Steven Soper. Johnny Cecotto: tischen BMW M2 Racing auf der Grand- und Cecotto in Führung. Dirk Adorf arbei- „Es war super, ein sehr harter Fight mit Prix-Strecke gegeneinander. tete sich recht rustikal nach vorne, das Steve, und auch mit Bill war es heiß mit An den Start gingen: Dirk Adorf, Bill kostete Cheever einen Reifen und bedeu- einigen Berührungen. Ich habe jetzt ein Auberlen, Johnny Cecotto, Eddie Cheever, tete das Aus für den US-Amerikaner. großes Lächeln im Gesicht – das war fan- Harald Grohs, Olaf Manthey, Jochen Mass, An der Spitze duellierten sich Soper und tastisch.“ Arturo Merzario, Steve Soper, Eric van Auberlen um die Führung. Ein tolles Duell, Und auch der BMW Motorsportchef, Fran- de Poele sowie der BMW Motorsportchef das Auberlen für sich entschied. Anfang ciscus van Meel, zeigte sich nach dem Ren- Franciscus van Meel. S.K.H. Prinz Leopold der zehnten Runde zog Cecotto wieder an nen sehr zufrieden: „Es war komplett irre von Bayern konnte aus gesundheitlichen Grohs vorbei und übernahm Rang drei. mit tollen Fights und strahlenden Siegern. Gründen nicht am Rennen teilnehmen. Cecotto war auf dem Weg nach vorne und Die Power des Rennens hat sich bereits in Nach dem Qualifying am Freitag wurde setzte jetzt den zweitplatzierten Soper der ersten Kurve gezeigt. Ein absolut tolles das Feld von hinten aufgerollt und startete unter Druck. In der letzten Kurve zeigte Rennen und ich bin sehr glücklich, dabei im Reverse-Grid-System. Auf der Poleposi- Soper Nerven und rauschte durch die gewesen zu sein.“ tion stand mit Jochen Mass der langsamste Wiese. Damit war der Weg frei für Cecotto, Pilot des Qualifyings. Doch bereits in der der sich Rang zwei sicherte. Text: ADAC Nordrhein | Foto: Gruppe C ersten Kurve lag Harald Grohs im BMW M2 „Das war eine großartige Erfahrung, 12 ADAC Report 06/2022
„Um die Westfalen Trophy“ 4. Wertungslauf RCN Rundstrecken-Challenge (Nürburgring Nordschleife) Veranstalter: MSC Bork e.V. im ADAC Jürgen Hieke Bassenwinkel 17 A 59379 Selm-Bork Tel.: +491729902369 info@msc-bork.de Info: www.r-c-n.com . J u l i 202 2 amst a g , 2 S „Rhein-Sieg“ 3. Wertungslauf RCN GLP Gleichmässigkeitsprüfung und RCN Green Challenge (Nürburgring Nordschleife) Veranstalter: Motorsport-Interessen-Gemeinschaft Siebengebirge e.V. im ADAC Andy Witkowski Lichweg 141 53757 St. Augustin Tel.: +492241406192 Fax: +49224195598359 info@mig-7.de www.r-c-n.com Info: www.rcn-glp.de
AUTOMOBILSPORT ›› Start frei für die Tourenwagen Legenden. Mehr als 30 legendäre Boliden der Achtziger und Neunziger waren am Nürburgring am Start. Legenden begeistern am Ring Die Tourenwagen Legenden waren zum zweiten Mal in Folge beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring als Rahmenserie zu Gast. Zwei Rennen begeisterten die Fans. K napp 30 Fahrzeuge sorgten beim ersten Rennen der Tourenwagen Legenden im Rahmen der ADAC TotalEner- ren lassen. „Jörg hat beim Start relativ früh gebremst, deswegen dachte ich, er hat Pro- bleme. Ich hatte die bessere Performance Phase aufgrund von Teilen auf der Stre- cke, bremste ihn nur kurzzeitig ein, als- bald sahen die Konkurrenten seine hintere gies 24h Nürburgring für Furore. Thorsten und konnte ihn kurz nach dem Start über- Stoßstange nur noch aus der Entfernung. Stadler gelang dabei ein souveräner Start- holen. Ihn später zu überholen, wäre nicht „Mein Auto lief prima. Ich konnte aus der Ziel-Sieg. Im Ziel hatte der Polesetter 53,691 ganz so einfach geworden. Platz drei ist Ferne beobachten wie sich die zwei hinter Sekunden Vorsprung auf Jörg Hatscher, der auf jeden Fall auch ein Podiumsplatz. Ich mir gezankt haben, die haben sich nicht ebenfalls in einem AMG Mercedes C-Klasse hatte am Ende ein paar Motoraussetzer, richtig um mich gekümmert und dann bin ITC unterwegs war. Der Sieger der Herzen deswegen habe ich etwas an Geschwindig- ich weggefahren. Dann kam das Safety-Car war aber Anton Werner, der im Klasse 2 keit verloren, da hat leider die Technik ge- und die haben das gleiche Spiel nochmal Audi 200 quattro M86 einen sehr guten streikt. Aber ansonsten war es ein tol- gemacht und ich bin wieder weggefahren“, dritten Platz errang. ler Fight und ein klasse Rennen“, sagte schilderte Stadler seinen Rennverlauf. Das Geburtstagskind beschenkte sich sel- Werner, der zunächst einen perplexen Knapp an den Podestplätzen vorbei fuh- ber mit einem beherzten Auftritt. Schon in Hatscher zurückließ: „Ich war so über- ren René Ruch im BMW M3 E30 DTM und der ersten Runde verbesserte sich Werner rascht, als Anton am Start an mir vorbei Max Becker im BMW M3 E30, der nur 1,654 von Startposition fünf bis auf Rang zwei. geballert ist. Mein Auto war leicht weid- Sekunden hinter dem Schweizer über den Diesen Rang verteidigte er mit Kampf- wund und hatte weniger Leistung. Wir hat- Zielstrich bretterte. Den Sieg in der Klasse geist und Können bis zur vorletzten Runde, ten dadurch einen tollen Stint unterwegs.“ 3 sicherte sich der Gesamtelfte Kurt Thiim dann musste er letztlich auf Höhe der Stadler zog derweil von der ersten im Volvo 240T vor Thomas Ardelt und dem Mühlenbachschleife doch den heranstür- Sekunde an einsam seine Bahnen auf dem amtierenden Meister der Tourenwagen- menden Mercedes von Hatscher passie- Nürburgring, auch eine frühe Safety-Car- Legenden, Hans Robert Holzer (beide BMW 14 ADAC Report 06/2022
M3 E30). „Es war ein sehr interessantes „In dem Rahmen und vor dieser Kulisse über die Piste. Anton Werner, dem am Vor- Rennen für mich. Ich bin das erste Mal mit in einem ITC-Mercedes aus dem Jahre 1996 tag gegen Jörg Hatscher in der ersten Kurve dem Volvo gefahren, das war eine Heraus- fahren zu können und dann noch gegen ein fahrerischer Coup gelungen war, ver- forderung. Ich habe immer auf den Turbo- Klaus Ludwig, das ist ein Traum. Das ganze suchte dies erneut mit dem Audi 200 lader gewartet, wenn er dann kam, bin ich Paket, so etwas kann man sich nur wün- quattro M86, aber gegen die beiden Piloten ihm wieder weggefahren, so ging das das schen. Es hat mega Spaß gemacht. Es war vor ihm war kein Kraut gewachsen. In der ganze Rennen durch. Ich hatte die ganze ein geiler Zweikampf. Erfahrung ist auf letzten Runde musste er zu allem Über- Zeit jede Menge Autos um mich rum, das Ehrgeiz getroffen. Klaus hat sein Auto rich- fluss an Position vier liegend sein Auto am war unterhaltsam“, sagte Thiim. tig fliegen lassen. So kann man wunderbar Seitenstreifen im Grün abstellen. in den Samstag starten“, sagte Lance David Zehn Runden vor dem Ende löste eine Ehrgeiz hält Erfahrung auf Distanz: Arnold nach seinem zweiten Saisonsieg. Kollision zwischen dem Mercedes 190 Arnold siegt am Ring vor Ludwig Dritter wurde mit einem Abstand von E 2.5-16 EVO I von Marvin Schaid und Gerade mal 625 Hundertstelsekunden 33,114 Sekunden Stefan Mücke im Ford dem Ford Cosworth mit Thomas Bartel trennten am Samstagmorgen die bei- Mustang DTM von BWT Mücke Motorsport. eine Safety-Car-Phase aus. Am Rennver- den Erstplatzierten beim zweiten Lauf Wie schon am Vortag musste René Ruch lauf änderte diese kurze Unterbrechung der Tourenwagen Legenden im Rahmen mit seinem BMW M3 E30 DTM sich mit dem im ersten Moment nichts. Ludwig ver- der ADAC TotalEnergies 24h Nürburg- undankbaren vierten Platz begnügen. Der sus Arnold, dieses immerwährende Duell ring. Lance David Arnold setzte sich in Schweizer konnte sich aber mit dem Sieg in riss die Zuschauer förmlich von den Sit- einem Herzschlagfinale am Ende gegen der Klasse 2 trösten. Fünfter wurde der flie- zen. Acht Minuten vor Ablauf der regulären den dreifachen DTM-Meister Klaus Lud- gende Holländer Gerbert Luttikhuis, des- Renndauer übernahm Arnold dann zum wig durch. Beide lieferten sich über die sen Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II dieses Mal ersten Mal die Führung bei der Einfahrt auf gesamte Distanz in ihren schwarz und gelb an den Start gehen konnte. Am Freitag war die Start-Ziel-Gerade. Ludwig wehrte sich folierten AMG Mercedes C-Klasse ITC-Boli- ihm dies nicht vergönnt gewesen. vehement, aber er kam nicht mehr an sei- den ein packendes Duell auf Stoßstangen- In der Startphase gelang es zunächst Lud- nem starken Kontrahenten vorbei. höhe mit dem besseren Ende für den nicht wig Arnold zu überholen, im Formations- mal halb so alten Duisburger. flug flogen die beiden Protagonisten fortan Text: ks | Fotos: Gruppe C Die große Bandbreite der Fahrzeuge begeisterte die Fans. www.motorsport-nordrhein.de 15
AUTOMOBILSPORT ›› Stimmungsvolles Comeback für den Adenauer Racing Day Darauf hatten Rennsportfans aus aller Welt sehnsüchtig gewartet – nun feiert der Adenauer Racing Day pünktlich zur 50. Ausgabe des größten Rennens der Welt sein stimmungsvolles Comeback. N ach zweijähriger Corona-Pause begann das fünftägige Rennsport-Spektakel in der Eifel endlich wieder traditionell am peraturen so viele motorsportbegeisterte Fans, wie in Vor-Corona-Zeiten: Mehrere Tausende Besucher verwandelten im Jubi- 2012 zum ersten Mal die 24h gewann – und mit dem ebenfalls erstmalig ein Audi GT3- Fahrzeug den Gesamtsieger stellte. „Mit Mittwochnachmittag mit dem Schaulaufen läumsjahr die Hauptstraße der Rennstadt dem Fahrzeug habe ich hier 2012 meinen der Stars durch die Adenauer Innenstadt. am Ring in eine „Boxengasse“. Durch das ersten Sieg gefeiert“, erinnert sich Mar- Die über 1.000 Jahre alte Johanniterstadt am dicht geschlossene Spalier bahnte sich der kus Winkelhock, während er weiter Auto- Fuße des Nürburgrings empfing auch dies- Corso aus 30 Rennfahrzeugen seinen Weg gramme schreibt und Selfies macht. „Das mal Fahrer und Fans mit einem farbenfro- zur großen Show-Bühne auf dem Markt- hier in Adenau ist ja stressiger, als das Ren- hen und motorsportlich geschmückten platz. Zu bewundern waren diesmal nicht nen selbst“, scherzt der Schwabe. „Aber Stadtbild. „Das wird sicherlich ein großes nur die bulligen Fahrzeuge aus dem aktu- genau das macht diese Veranstaltung aus“. Happening, bei dem wir Adenau wieder ellen Starterfeld des 24h-Rennens, son- Johannes Scheid hat gleich drei „Eifelblitze“ mit Fans überfluten“, freute sich Rennleiter dern auch einige Rennlegenden vergan- mit zum Adenauer Racing Day gebracht. Walter Hornung schon im Vorfeld. gener Tage, die im Laufe der vergangenen „Das ist fantastisch anzusehen, was hier Der ADAC Nordrhein, die Stadt Adenau fünf Jahrzehnte 24h-Geschichte schrie- wieder los ist“, schwärmt der Lokalmatador. und ihr Gewerbeverein hatten eingeladen ben. Mit dabei war etwa der Audi R8 LMS „Meine drei BMW stammen aus den Jahren und es kamen bei frühsommerlichen Tem- ultra von Phoenix-Racing, mit dem Audi 1996, 1997 und 2008.“ Pünktlich um 15:30 Wenn die Rennfahrzeuge nach Adenau einfahren, sind die Zuschauer begeistert. 16 ADAC Report 06/2022
Die Eifel-Metropole Adenau präsentierte sich von ihrer besten Seite. Uhr hatte sich der aus verschiedenen Klas- in der zweijährigen „Corona-Pause“ etwas Maximilian Götz: „Die Krönung für sen bestehende Fahrzeug-Korso über die verblasst. Um reibungslos zum Veranstal- jeden Motorsport-Fan“ Nordschleife in Bewegung gesetzt. Ab der tungsort gelangen zu können, gab es für alle Zur dritten Gesprächsrunde rollten dann Ausfahrt Breitscheid ging es unter Polizei- Besucher den kostenlosen Bus-Shuttle des die 30 Fahrzeuge des Korsos samt ihren Geleit weiter über die Hauptstraße bis zum DSK, der ab 14:30 h bis zum Veranstaltungs- Piloten vor die Showbühne, beginnend Marktplatz. ende halbstündlich entlang der bekannten mit dem Vorjahressieger, dem „Grello“ von DSK-Shuttle-Route im Einsatz war. Manthey-Racing mit der #1: „Unglaublich, Adenau begrüßt Fans und Fahrer diese Massen von Fans hier auf dem Markt- „Für uns als Stadt ist der Adenauer Racing Auch die Stars von einst standen auf platz. So viele Autogramme wie heute habe Day ein Highlight im ‚rennsportlichen Jah- der Bühne ich die letzten zwei Jahre nicht geschrie- reslauf‘ – so möchte ich es mal ausdrü- Auf der Showbühne begrüßten die Mode- ben“, sagte Kevin Estre. Auch DTM-Cham- cken“, sagte Arnold Hoffmann, der Bürger- ratoren Olli Martini und Patrick Simon pion Maximilian Götz #3 war elektrisiert: meister der Stadt Adenau. „Unser Anliegen zunächst die Piloten der Tourenwagen- „Unfassbar – nach zwei Jahren Abstinenz ist ist es natürlich, auch uns als Stadt dem Legenden, wie Klaus Ludwig, Roland Asch das hier die Krönung für jeden Motorsport- Publikum zu präsentieren, und da bietet oder Klaus Niedzwiedz, die beim 24h-Ren- Fan. Darauf haben wir alle gewartet – nicht der Racing Day eine der wenigen Möglich- nen im Rahmenprogramm starten. Publi- nur die Fans, sondern auch wir Fahrer. Ich keiten, die wir haben“. Dementsprechend kumsliebling Roland Asch kam ins Schwär- finde, soviel wie heute war hier noch nie los hat sich die Stadt herausgeputzt und die men: „Ich war jetzt 15 Jahre nicht mehr hier und das spricht doch für die ganze Veran- 2015 begonnene Tradition der „rot-weiß“ und bin total begeistert – unglaublich wie staltung.“ lackierten Bordsteine rund um den Markt- viele Fans hier sind. Und dass wir jetzt am platz und den Kreisel am Ortseingang wei- Wochenende mit den alten DTM-Autos wie- Text: ADAC Nordrhein | Fotos: Gruppe C tergeführt. Die Farbgebung erinnert an die der über die Nordschleife fahren dürfen, ist rot-weißen Kerbs des Nürburgrings und war für mich das Allergrößte.“ www.motorsport-nordrhein.de 17
AUTOMOBILSPORT ›› Einmal im Jahr startet die RCN bei den ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring vor großer Kulisse. Erster RCN-Gesamtsieg für Mario Fuchs Die Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) eröffnete traditionell das Rennwochenende bei den 50. ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring. F ür den KFZ-Meister Mario Fuchs aus Grafschaft hätte das Rennwochenende nicht besser beginnen können. Schon seit Für eine große Überraschung sorgte Gilles Magnus, der zur Vorbereitung auf das bevorstehende Rennwochenende der genen Klassensieg in der Klasse der Serien- wagen bis 2.500 ccm Hubraum und durfte sich aufgrund der voll belegten Klasse über dem vergangenen Jahr konnte der 42-jäh- WTCR die Rundstrecken-Challenge-Nür- massig Punkte freuen. rige KFZ-Meister mit seiner außergewöhn- burgring nutzte. Mit konstant schnel- „Erneut hatte ich Glück, dass ich am lichen Version des Mitsubishi Lancer Evo len Rundenzeiten im Audi RS3 LMS TCR Anfang ein paar einigermaßen freie Run- 9 im Gesamtklassement für Furore sor- war der 22 Jahre alte Belgier immer in der den hatte, da konnte ich direkt mich abset- gen. Doch beim Saisonhighlight im Rah- Spitzengruppe unterwegs, verlor aber vor zen und den Vorsprung anschließend ver- men des TotalEnergies 24h Rennen Nür- allem bei den Bestätigungsrunden den walten“, so der Meisterschaftsführende. burgring platzte endlich der Knoten und er Anschluss auf den später siegreichen Der nächste Lauf zur Rundstrecken-Chal- konnte mit seiner Kombi-Version des asi- Fuchs und holte Rang 2. lenge Nürburgring findet am 02.07.2022 atischen Allradlers die Leistungsprüfung Im Kampf um die Meisterschaft macht statt. „Feste Nürburg“ gewinnen. „Das Auto hat erneut Dr. Dr. Stein Tveten aus Bad Honnef erstmals komplett ohne Probleme durch- einen großen Schritt und das bei der erst Text: ADAC Nordrhein | Fotos: Gruppe C gehalten und dann direkt den Gesamtsieg zweiten Veranstaltung der Saison. Wieder geholt! Ich bin super zufrieden.“ holte der Schönheitschirurg den überle- 18 ADAC Report 06/2022
Im Gespräch: RCN-Rennleiter Hans-Werner Hilger Es ist noch nicht allzu lange her, da feierte Hans-Werner Hilger einen runden Geburtstag. Wir nutzten die Gelegenheit dem agilen Rennleiter einige Fragen zu stellen. Hans-Werner, Du hast vor kurzem dei- bei den enorm hohen Starterzahlen der so intensiv für unsere gemeinsame Sache nen 70. Geburtstag gefeiert und die RCN von bis über 190 Nennungen. engagieren. Reaktionen, nicht nur in den sozialen Ich habe ein starkes Team im Hintergrund. Netzwerken, waren enorm. Wie erklärst Als erstes natürlich meine Ehefrau Heike, Du bist aber nicht nur Rennleiter, son- du dir diese Sympathieerklärungen, die mein Hobby nicht nur toleriert, son- dern zusätzlich auch noch im Vorstand normalerweise ist doch der Rennleiter dern, wie jeder weiß, auch aktiv mitarbei- der RCN engagiert und darüber hinaus derjenige, der Strafen ausspricht seit Anfang der 90er Jahre Vor- oder bei der Fahrerbesprechung stand der äußerst erfolgreichen mit dem erhobenen Zeigefinger Scuderia Augustusburg Brühl droht? im ADAC. Hat man da noch Zeit Eine schwierige Frage. Vielleicht für ein Privatleben? sollte man diesbezüglich eher die Man könnte tatsächlich meinen, Fahrer fragen. Eventuell liegt es Motorsport sei mein Lebensin- daran, dass ich immer versuche, halt (HWH lächelt). Vielleicht ist die Teilnehmer fair zu behandeln. es so. Aber meine Frau Heike und Immerhin war ich früher selbst ich verreisen auch sehr gerne, als Fahrer aktiv auf den Rennstre- vornehmlich in den Süden. Das cken unterwegs (Anm. der Red.: machen wir in der motorsport- Zusammen mit Wolfgang Jacobs freien Zeit. Ein gut geführter Ter- sogar in der TW Europameister- minkalender hilft enorm bei der schaft!) und kann mich daher sehr Koordination. gut in die Piloten hineinversetzen. Kannst Du Dir erklären, warum Als Rennleiter bist Du aber nicht die RCN derzeit so beliebt ist? nur am Veranstaltungstag im Weil wir uns Gedanken machen Einsatz… und im Sinne unserer Teilnehmer Stimmt. Die Arbeit fängt schon agieren. Der Satz „Von Sportlern, lange vorher an. Terminpla- für Sportler“ wird oft als Flos- nung, Ausschreibungen erstel- kel missbraucht. Wir aber versu- len, Genehmigungen einholen, chen ihn zu leben. Unser Ziel ist die Helfereinteilung und vieles eine Win-Win-Situation von der andere mehr. Dann dutzende von langfristig alle Beteiligten pro- telefonischen Anfragen: Dür- fitieren. Zufriedene Teilnehmer fen wir dieses? Warum ist jenes sind der Beweis, dass wir auf dem so? Irgendwann gehen die ersten richtigen Weg sind und gleichzei- Nennungen ein. Und wieder tele- tig unser Ansporn, weiter so zu fonische Rückfragen. Damit jeder weiß, tet. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz, arbeiten. wann er wo zu sein hat, erstelle ich kurz- nicht nur im Nennbüro, würde keiner in fristig vor dem Start noch die Ablauf-Info. der RCN an den Start gehen. Und dann ist Wie siehst Du die RCN in der Zukunft? Dann endlich fahren wir zum Ring. Etwas da unser langjähriger Leiter der Strecken- Wir haben uns dem bezahlbaren Breiten- überspitzt gesagt, ist der Veranstaltungs- sicherung, Franz Mönch, auf den ich mich sport auf dem Nürburgring verschrieben tag fast eine Erholung für mich. auch felsenfest verlassen kann. Leider und sind damit erfolgreich. So soll es auch reicht die Zeit nicht aus, um jeden einzel- weiterhin bleiben. Ein strammes Pensum! Wie behält man nen Helfer namentlich zu nennen, aber ich dabei den Überblick? Vor allen Dingen bin allen unendlich dankbar, dass sie sich Text: Wolfgang Förster | Fotos: Dirk Reiter
AUTOMOBILSPORT ›› Zeitreise am Nürburgring Die Nürburgring Classic bot den Zuschauern auch in diesem Jahr packenden Motorsport in vielen un- terschiedlichen Facetten. B ei den Rennen der Youngtimer Tro- phy triumphierten Daniel Schrey und Wolfgang Pohl im ‚großen Grid‘. Im Por- Nolte, musste sich am Ende aber mit Platz zwei begnügen. Heinz Schmersal kom- plettierte das Podium im ersten Rennen Füller hatte im Opel Vectra STW – einem der modernsten Fahrzeuge im Feld – die Nase vorne. sche 935 K1 unterwegs war das Duo bei mit seinem Ford Escort. Tags drauf nahm Beim Kampf der Zwerge hießen die Sie- der Generalprobe für die ADAC 24h Clas- Stursberg dann am Volant Platz und fuhr ger der vier Rennen Herbert Wein Jr. (Mor- sic nicht zu schlagen. Michael Hess und zum Sieg. Patrick Peeters kam als Zweiter ris Mini Cooper MK2), Alex Schneider (NSU Otto Rensing (Porsche 911 RSR) querten in im Ford Escort RS 2000 ins Ziel vor Gerd TT), Gregor Nick (Mini Swiss 24H Special) beiden Rennen als Zweite die Ziellinie. Im Tekaat, der eines der ältesten Fahrzeuge sowie Bernd Degner und Thorsten Babon ersten Rennen war es Ben Bünnagel, der des Feldes, eine Chevrolet 1969 Camaro, an (Fiat 128 Coupé). in einem Gruppe 4 Porsche 911 RSR 3.0 das den Start brachte. Ein Podium ohne Opel- Stimmung kam jedes Mal auf, wenn die Podium komplettierte, im zweiten Rennen Fahrer hat in der Youngtimer Trophy einen CanAm & Sportscar + Gruppe C an den belegte Edgar Salewsky (Porsche 911 RSR) echten Seltenheitswert. Start gingen. Röhrende Motoren ließen die Rang drei. Im ersten Rennen der Deutschen Tou- Herzen der Fans höher schlagen. Im ersten Im Grid der ‚kleinen‘ Youngtimer setzten renwagen ‚Goldene Ära‘ düppierte eines Rennen siegte Peter Schleifer im McLaren sich Michael Nolte (Opel Kadett C GT/E) und der ältesten Fahrzeuge die Konkurrenz. M8F, der zweite Lauf ging an Georg Hallu Mike Stursberg (Ford Escort RS 1800) je ein- Michael Sadurski triumphierte im Opel im March 84G, mal durch. Adrian Remmele lieferte sich in Asona. In Rennen zwei wurde die Rang- Rennen eins einen rundenlangen Fight mit ordnung dann wieder hergestellt. Gerhard Text: ks | Fotos: Marcel Ebeling Youngtimer Trophy: Michael Nolte im Opel Kadett C Coupé MN. 20 ADAC Report 06/2022
Kampf der Zwerge: Herbert Wein Sn. im Austin Mini S MK2. CanAm & Sportscar + Gruppe C: Peter Schleifer im McLaren M8F.
AUTOMOBILSPORT ›› „Fährst Du quer, siehst du mehr!“ Michael Braun & Stefan Müller (Triumph 6T Thunderbird, Bj. 1950). Regatta auf dem Ring Boote gibt es hier reichlich, wenn auch ohne Wasser unterm Kiel – beim Historischen Gespann Ren- nen auf dem 30. Kölner Kurs bei schönstem Frühlingswetter Mitte Mai. W enige Zentimeter über dem Asphalt und über 200 km/h schnell sind einige der Beiwagen inklusive Zugma- der DHM steht eine Zahl ganz besonders: mehr als 1.700 Fahrer gehen in einzelnen Jahren bei Solo- und Gespannrennen an zum Deutschen Meister gekürt. Auf die- sem Siegerpodest ist das Team aus Ulrich Seubert am Steuer und Germar Seubert im schine, die in der Gespannfahrerszene den Start. Laut DHM ist der Wettbewerb, Boot – gemeinsam auf ihrem 1973er Nou- auch ‚Boote‘ genannt werden. Seit 1991 gemessen an der Zahl der aktiven Renn- rish-Weslake Kneeler-Renngespann, eine wird der Kölner Kurs vom MSC Porz e.V. im sportler, die größte Motorrad-Rennsport- Institution. An ihrem Renngerät und auch ADAC auf der Grand-Prix-Strecke des Nür- serie Deutschlands. an der Crew ist einiges besonders. Seit burgrings ausgetragen, inzwischen zum 1974 fahren sie gemeinsam Gespann-Ren- 30. Mal. Er gilt seit vielen Jahren als Wer- Im Gespann bis auf´s Podest nen, zunächst Motocross inklusive der tungslauf für die Deutsche Historische Wie wichtig dabei das Gespann aus Fah- Teilnahme an Weltmeisterschaftsläufen, Motorrad-Meisterschaft (DHM) des Vete- rer und ‚Bootsmann‘ (oder ‚Schmiermaxe‘) anschließend seit zwei Jahrzehnten im ranen-Fahrzeug-Verbandes (VFV). Die für den Erfolg ist, lässt sich daran able- historischen Seitenwagen-Rennsport. In Punkte, die hier am Ring vergeben werden, sen, dass für den Beifahrer im Seitenwagen der Klasse Z der DHM gehen einige Meister- zahlen ein auf das Konto des Deutschen eine eigene Meisterschaft ausgeschrieben titel auf ihr Konto. Historischen Motorrad-Gespannmeisters wird. Neben dem besten Fahrer wird jähr- Schon der Name ihrer Zugmaschine und seines Beifahrers. Für die Popularität lich auch der beste Beifahrer von der DHM klingt für Nicht-Eingeweihte wie eine 22 ADAC Report 06/2022
geheimnisvolle Formel: ein Nourish-Wes- Grasbahnrennen und auch bei Straßen- DHM-Gespannwettbewerb in der Klasse Z. lake Kneeler-Renngespann. Daher habe rennen eingesetzt wurde. Dieses Aggre- Ulrich Seubert ist Fahrersprecher bei der ich Kapitän und Konstrukteur Ulrich Seu- gat, das auch im Gespann der Seuberts Deutschen Historischen Motorrad-Mei- bert gebeten, mir bei der Zerlegung in die seinen Dienst tut, liefert aus den 900 cm3 sterschaft in verschiedenen Gespann- wichtigsten Einzelteile des Sportgerätes zu knapp 80 PS. Was die Konstruktion des Klassen sowie Leiter des DHM-Nennbüros helfen: Bei den Kneeler-Renngespannen kompletten Motorrads betrifft, hat sich und Leiter der Historischen Kommission sitzt der Fahrer nicht wie bei herkömm- Ulrich Seubert, selbst Ingenieur, an Vorla- für Gespanne im Veteranen-Fahrzeug-Ver- lichen Straßenmaschinen auf dem Motor- gen und Fotos gehalten, die er von einem band (VFV). Wenn er von seinem Sport rad. Stattdessen liegt beziehungsweise Windle-Gespann während einer Urlaubs- erzählt, bleiben keine Zweifel: Gespann- kniet der Steuermann auf der Maschine, reise aus England mitbrachte. Auch das rennen sind das, worum sich alles dreht. statt Fußrasten sind Knieschalen einge- ist eine Geschichte aus dem Leben eines Auf die blöde Frage: „Warum gerade die- baut. Geschaltet und gebremst wird mit Gespann-Enthusiasten: „Während unsere ser Sport über inzwischen 50 Jahre?“ ist den Füßen. Der Effekt, um den es dabei Ehefrauen shoppen gingen, besuchten seine ebenso trockene wie überzeugende geht ist die Verlagerung des Schwerpunkts wir ein Gespannrennen“, erzählt er mir. Antwort: „Weil es Spaß macht!“ Wenn bis knapp über der Fahrbahn und deutlich Ulrich Seubert war sofort begeistert von Ulrich Seubert zurückdenkt, sprudeln die verbesserte Aerodynamik. der Technik, die er dort im Einsatz sah, Geschichten von WM-Rennen in Spanien, Aber was hat es mit ‚Nourish-Weslake‘ nahm noch vor Ort in England Maß und Portugal oder Frankreich. Bis nach Imatra auf sich? Der Engländer Harry Weslake, setzte zu Hause den Plan in die Tat um. in Finnland waren sie damals unterwegs. bekannt durch Motorentuning im Renn- Drei Jahre später, im Jahr 2006, stand In Osteuropa, vor allem in Tschechien, sport bis zur Formel 1, hatte Ende der Sech- das Gespann, das er seitdem gemeinsam beschaffte man sich in den Achtziger- zigerjahre einen Vierventilzylinderkopf mit Germar Seubert auf Rennstrecken im jahren Zahnräder für das anfällige Nor- konstruiert. Anfang der Siebzigerjahre In- und Ausland bewegt, für den ersten ton Getriebe, bezahlte im Gegenzug mit übernahm Dave Nourish die Rechte an Renneinsatz bereit. Bereits nach einem ‚Naturalien‘, nämlich mit den im Osten den Weslake-Motorrad-Motoren und ent- Jahr konnten sie den Vizetitel auf ihrem geschätzten Bilstein-Stoßdämpfern aus wickelte in Abstimmung mit Harry Wes- Konto verbuchen, ein weiteres Jahr später dem Westen. Die handwerklichen Fähig- lake einen Motor, der im Moto-Cross, bei die erste Meisterschaft im Historischen keiten, die damals noch viele beherrsch- Ulrich Seubert & Germar Seubert (Nourish-Weslake Kneeler-Renngespann, Bj. 1973). www.motorsport-nordrhein.de 23
AUTOMOBILSPORT ›› Doppelt abgesichert hält besser: Beistand von ganz oben hilft ebenso wie eine anständige Motorschmierung und die obligatorische Kraftstoffversorgung – Innereien der Maschine von Seubert/Seubert aus Goldbach. ten, werden heute ersetzt durch moderne Jahre älter als er selbst. 2018 sprang er deten Teams im gemischten Doppel computergesteuerte Werkzeugmaschi- spontan für einen ausgefallenen Fahrer unterwegs. Eigentlich ganz logisch, denn nen. Davon hat auch er selbst schon profi- ein und sitzt seitdem selbst am Steuer, war Kraft ist bei den Turnübungen im Boot tiert. Das Kurbelgehäuse des Motors, den er bis dahin schon einige Jahre als Beifah- weniger gefragt. Vielmehr sind es mög- fährt, ist aus einem massiven Block CNC- rer im Gespann unterwegs und hat dabei lichst geringes Gewicht, Koordination gefräst und hält den Vibrationen, die in der viel gelernt wie er berichtet. Mit Hilfe alter und Rhythmus sowie eine gesunde Por- Vergangenheit zu Problemen führten, pro- Hasen, erzählt er mir nach dem ersten Wer- tion Mut, die zu guten und gleichmäßigen blemlos stand. tungslauf, hat er es zum Piloten geschafft. Rundenzeiten verhelfen. ‚Turnen‘ nen- Nourish-Weslake Renngespanne sind Der VFV unterstützt die Rookies an ver- nen die Gespannfahrer die akrobatischen heute, zum 30. Kölner Kurs, gleich zwei am schiedenen Stellen, beispielsweise indem Übungen der Beifahrer in Richtung Kurve. Start – und beide hat Ulrich Seubert selbst er für Fahrer bis zum 21. Lebensjahr auf Und geturnt wird hier reichlich. Der alte konstruiert. Beide treten in der Klasse Z an, das Nenngeld verzichtet. Außerdem hilft Turnvater Jahn hätte seine Freude, würde den Kneeler-Gespannen bis Baujahr 1983. die Klasseneinteilung. Denn in den Young- er sehen, was hier – nicht an Reck oder Mit ihrem Gespann und der Startnummer timer-Klassen sind (Solo-) Motorräder Barren, aber am Ring zu sehen ist. Und das Z 20 fahren die beiden heute einen unan- unterwegs, die für kleines Geld auf dem bei hohem Tempo und auf schwanken- gefochtenen ersten Platz in der Klasse Z Gebrauchtfahrzeugmarkt zu haben sind dem Untergrund. Ziel ist es die Kurvenge- und in ihrer Wertungsgruppe ein. Dabei ist oder bei manch einem Verwandten in der schwindigkeit zu erhöhen, ohne dass das das Bemerkenswerte nicht allein die Plat- Garage stehen und auf ihre Wiedergeburt Boot abhebt. Abhängig davon, auf welcher zierung, sondern der Grad an Präzision, warten. Zu diesen Modellen, die auch hier Seite der Beiwagen angebracht ist, lehnt mit dem dies geschieht. In sämtlichen beim Kölner Kurs im Einsatz sind, gehören sich der Beifahrer mal wie beim Segeln Wertungsrunden weicht das Duo Seubert/ z.B. die Eintöpfe Honda XBR 500, Yamaha weit über die Reling aus dem ‚Boot‘, mal Seubert in Summe nur gut drei Sekunden SR 500 oder auch die legendären Zweitak- schmiegt er sich eng an seinen Piloten von ihrer Setzzeit ab. In der ersten Runde ter RD 250 oder RD 350 der Siebziger- bis und bildet mit Fahrer und Maschine eine des ersten Wertungslaufes waren das 0,2 Neunzigerjahre. fest verschweißte Einheit. Und jetzt wird Sekunden Abweichung, – gerade so viel auch klar, wozu die Zentimeter dicken wie ein menschlicher Wimpernschlag! Wo die ‚Bootsmänner‘ nicht selten Gummipuffer an den Gesäßteilen der Frauen sind Beifahrer(innen) gut sind. Auf Grundeis Nachwuchs auf dem Drei-Rad Nicht selten sind die Bootsmänner hier geht der Allerwerteste hier keinem, aber Benjamin Herpel gehört mit Anfang 30 am Ring Bootsfrauen. In der Klasse Z, den auf Asphalt sind schon einige der Hinter- zu den Jüngsten am Start. Seine Windle Kneeler Renn-Gespannen, sind zum 30. teile, Schultern und Ellenbogen gesehen Yamaha 350, Baujahr 1980 ist knapp zehn Kölner Kurs knapp ein Drittel der gemel- worden. 24 ADAC Report 06/2022
Klaudia Hecht ist eine dieser Frauen im Gespann, dem sie bis heute zum 30. Kölner Boot. Seit inzwischen 35 Jahren fährt sie Kurs treu geblieben sind. Ein paar Wett- mit Helmut Wittgens gemeinsam im BMW kampfspuren sind dem Sportgerät inzwi- R 51/3-Gespann, Baujahr 1953. Das einge- schen anzusehen, aber darauf sind die Bei- schworene Team tritt an in Klasse N, das den stolz. Im vergangenen Jahr holten sie sind Vintage-Gespanne bis Baujahr 1949 sich die Meisterschaft: Helmut Wittgens und Classic-Gespanne bis 600 ccm und als Historischer Gespannmeister 2021 und Baujahr 1967. In dieser Klasse („Sitzer“) Klaudia Hecht als Deutsche Historische sitzt der Fahrer wie auf einem herkömm- Gespannmeister-Beifahrerin. lichen Solo-Motorrad auf einer Sitzbank. Der aufregendste Moment ist selbst für „Gespannrennen hatten wir schon lange ein eingespieltes Team wie die Beiden der als Zuschauer verfolgt und fanden das Start, erzählen sie mir. Rückwärts wird das schon immer faszinierend“, erzählt mir Gespann in Startposition geschoben und Klaudia. „Als Helmut dann das BMW R zwar exakt, bis der Kolben auf OT steht, 51/3-Gespann auf dem Anhänger mit nach dem oberen Totpunkt. Sobald die Start- Schleifpads mit Kampfspuren. Hause brachte, anstatt der geplanten Solo- flagge geschwenkt wird, wird angescho- maschine, für die er Richtung Bodensee ben, ungefähr drei Schritte, dann muss (L) sowie am Saisonende am Schottenring gefahren war, konnte ich nicht widerste- der Motor laufen. Ein kurzer Blick über die Historic Grand Prix und im September bei hen und wollte dabei sein.“ An die ersten Schulter, erzählt Helmut, der Check, ob den Hockenheim Classics weiter geht. gemeinsamen Runden auf dem Ring erin- Klaudia im Beiwagen liegt und das Ren- Wünschen wir den Speed-Booten und nern sich beide mit leuchtenden Augen. nen kann beginnen. Heute war das einge- ihren Skippern auch weiterhin „Immer Im Frühjahr 1987 zu den Einstellfahrten spielte Team wie gewohnt extrem flüssig eine handbreit Wasser unterm Kiel“ oder trauten sie sich – bis dahin komplett ohne unterwegs, trotz harter Positionskämpfe wie die Gespann-Sportler das formulieren: Gespann- und erst recht Rennerfahrung – mit dem Team Klink/Linder im ersten „stets zwei Finger breit Luft unterm Hin- in die Eifel. Im Zelt über Nacht durchge- Lauf. Ein zweiter Platz in der Klasse N tern“ und freuen uns auf spannende Wett- froren, Schnee zur Begrüßung am näch- bringt die ersten wichtigen Punkte zum bewerbe. sten Morgen an der Hohen Acht, wagten Saisonauftakt, bevor es demnächst beim sie den ersten Ritt auf dem Ring. Das war Großen Preis der Stadt Most (CZ), dem Klas- Text: Guido Urfei | Fotos: Ralf Klinkhammer, der gemeinsame Auftakt im Viertakter- sik GP Schleizer Dreieck und Colmar Berg Lorenz Prommegger, Guido Urfei Helmut Wittgens & Klaudia Hecht (BMW R 51/3, Bj. 1952). www.motorsport-nordrhein.de 25
KARTSPORT ›› Mathilda Paatz überzeugte in Ampfing mit guten Leistungen. Podium im ADAC Kart Masters Beim ADAC Kart Masters in Ampfing hatte Mathilda Paatz allen Grund zum Jubel: Die Pilotin vom TB Racing Team überzeugte mit guten Leistungen, die ihr den Rang 2 in der Tageswertung einbrachten. N ach einem sechsten Platz im Training musste Mathilda Paatz im Zeittrai- ning zunächst einen Rückschlag verkraf- Hauptrennen vom sechsten Rang, was die Ambitionen auf einen Podestplatz auf- rechterhielt. ten Platz nach vorne. In der Tageswer- tung landete Mathilda Paatz dank starker Einzelergebnisse auf dem zweiten Platz, ten. Zwar platzierte sich die Förderpilotin nur zwei Punkte hinter dem Sieger Luca vom ADAC Nordrhein mit einer ordent- Platz zwei in der Gesamtwertung Schwab. Der Teamkollege vom TB Racing lichen Runde auf der sechsten Startposi- Wie schon in den beiden Vorläufen zeigte Team gilt nun auch in der Gesamtwertung tion, doch ohne jeglichen „Feindkontakt“ die Förderpilotin vom Deutschen Sport- als großer Kontrahent. Nach dem zwei- war der Frontspoiler ausgelöst worden, fahrerkreis auch in den Hauptrennen eine ten von fünf Rennwochenenden liegt Mat- was mit einer Strafversetzung um fünf gute Leistung. Mit ehrgeizigen Überholma- hilda Paatz im Gesamtklassement hinter Positionen geahndet wurde. Die Ausgangs- növern und guten Rundenzeiten kämpfte Schwab auf dem zweiten Rang. Im Ladies position für die beiden Heats war mit dem sich Paatz im Verlauf des ersten Rennens Cup hat die Kölnerin die Führung inne. elften Startplatz alles andere als vielver- auf den vierten Rang nach vorne. Wegen Das nächste Rennen im ADAC Kart sprechend. einer nachträglichen Strafe rutschte sie Masters findet vom 2. bis 3. Juli in Oschers- Dennoch ließ sich Paatz nicht entmuti- schlussendlich auf die dritte Position. Im leben statt. Zuvor muss sich Paatz auf das gen, obwohl sie am Freitag und Samstag zweiten Rennen konnte sich die 13-Jährige kommende Rennen in der FIA Karting Aca- mit starkem Heuschnupfen kämpfte und nach einem guten Start auf den zweiten demy Trophy in Cremona (16. bis 19. Juni) körperlich nicht in bester Verfassung war. Rang verbessern. In einem turbulenten vorbereiten. Im ersten Vorlauf kämpfte sich die Pilo- Rennen, das mit interessanten Positions- tin vom TB Racing Team auf den sechsten kämpfen für die Zuschauer sehr unterhalt- Text + Foto: Björn Niemann Platz nach vorne, währen es im zweiten sam war, erreichte die Kölnerin den drit- Heat immerhin zum siebten Rang reichte. ten Platz. Infolge einer Strafe gegen den Damit startete Mathilda Paatz das erste Zweitplatzierten rutschte sie auf den zwei- 26 ADAC Report 06/2022
Sie können auch lesen