Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk - GEMEINSAM FÜR - Association d'assurance accident Chambre des Métiers Inspection du Travail et des ...
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G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Association d’assurance accident • Chambre des Métiers Inspection du Travail et des Mines • Ministère de la Santé Service de Santé au Travail Multisectoriel
Inhaltsverzeichnis Sie sind selbstständiger Friseur* und betreiben einen oder mehrere Salons? ........ 4 Arbeitsumfeld ........................................................................... KAPITEL 4 In der Praxis Ihre Pflichten als Arbeitgeber.......................................................................................................................... 5 Zugehörigkeit zu einem arbeitsmedizinischen Dienst .............................................................. 5 Die raumklimatischen Verhältnisse (Hitze, Kälte) ............................................... 42 ANHÄNGE 1 P. 72 Risikobeurteilung – Bestandsaufnahme der risikobehafteten Arbeitsplätze ........... 5 Wie kann man die negativen Auswirkungen des Raumklimas Die Bestandsaufnahme Organisation der Ersten Hilfe ...................................................................................................................... 5 vermeiden bzw. begrenzen? .............................................................................................. 43 der risikobehafteten Schutz schwangerer und stillender Frauen ...................................................................................... 5 Die Lichtverhältnisse (Beleuchtung, Spiegelungen, Blendungen) .......... 44 Arbeitsplätze in der Praxis Information und Schulung der Beschäftigten ................................................................................ 5 Wie kann man für angepasste Lichtverhältnisse Benennung und obligatorische Schulung der Fachkraft für Arbeitssicherheit ....... 5 im Arbeitsumfeld sorgen? ................................................................................................... 45 ANHÄNGE 2 P. 74 Ihre Partner beim Arbeits- und Gesundheitsschutz ...................................................................... 6 Die akustischen Verhältnisse (Lärmbelastung) ................................................... 46 Organisation der Ersten Hilfe Le Service de Santé au Travail Multisectoriel ( STM) ................................................................. 6 Wie kann man die Lärmbelastung verringern? ............................................... 47 und Zusammenstellen des L’Association d’assurance accident (AAA) ...................................................................................... 8 Der STM berät und unterstützt Sie ................................................................................ 47 Verbandskastens L’Inspection du Traval et des Mines (ITM) ......................................................................................... 10 La Division de la Santé au Travail (DSAT) .......................................................................................... 10 ANHÄNGE 3 P. 76 La Chambre des Métiers (CDM) ............................................................................................................... 11 Technische Risiken und spezielle Schutz schwangerer Frauen in der Praxis Einrichtung der Arbeitsstätte ....... KAPITEL 5 Friseurprodukte ......................................................................................... KAPITEL 1 ANHÄNGE 4 P. 80 Die elektrischen Risiken .......................................................................................................... 52 Sich über die Wirkungen der in Reizungen und Allergien im Bereich der HAUT .................................................................................. 15 Wie kann man elektrischen Risiken vorbeugen? .............................................. 53 den verwendeten Produkten und Wie kann man Schädigungen der Haut vorbeugen? ............................................................... 17 Die Brandrisiken ........................................................................................................................... 54 Arbeitsmaterialien enthaltenen Reizungen und Allergien/Asthma im Bereich der LUNGE ........................................................... 18 Wie kann man Brandrisiken vorbeugen? ............................................................... 55 Stoffe informieren Wie kann man Schädigungen der Lunge vorbeugen? ............................................................ 19 Der STM berät und unterstützt Sie ................................................................................ 55 Reizungen im Bereich der AUGEN ............................................................................................................... 20 Risiken durch Stolpern, Ausrutschen oder Stürze auf gleicher Ebene ........ 56 ANHÄNGE 5 P. 82 Wie kann man Schädigungen der Augen vorbeugen? ........................................................... 21 Wie kann man den Risiken für Stolpern, Ausrutschen oder Auswahl von Arbeitsmaterial, Der STM berät und unterstützt Sie ............................................................................................................ 21 Stürze vorbeugen? ..................................................................................................................... 57 Ausstattung und Arbeitskleidung Branchenspezifische Einrichtung der Arbeitsstätte ........................................... 58 Wie kann man für eine optimale Einrichtung sorgen? ................................. 59 ANHÄNGE 6 P. 86 Biologische Arbeitsstoffe ................................................ KAPITEL 2 Der STM berät und unterstützt Sie ................................................................................ 60 Richtiges Händewaschen Infektion mit Bakterien, Parasiten oder Pilzen .................................................................................... 24 ANHÄNGE 7 P. 87 Infektion mit Viren .................................................................................................................................................. 25 Soziale Beziehungen ............................................... KAPITEL 6 Reinigung des Arbeitsmaterials Wie kann man eine Infektion mit biologischen Arbeitsmitteln vorbeugen? ............. 26 Was? Wie? Wann? Der STM berät und unterstützt Sie ............................................................................................................ 27 Die wichtigsten psychosozialen Risikofaktoren im Friseurhandwerk .... 62 Wie kann man psychosozialen Risiken vorbeugen? ...................................... 64 ANHÄNGE 8 P. 88 Der STM berät und unterstützt Sie ................................................................................ 66 Ausräumen falscher Vorstellungen Körperhaltungen, Bewegungen und über Hepatitis und HIV* (AIDS) manuelle Lastenhandhabung .......................... KAPITEL 3 Arbeitsorganisation.................................................. KAPITEL 7 ANHÄNGE 9 P. 89 Richtiges Handeln bei Anstrengende/erzwungene Körperhaltungen ................................................................................... 31 Wie kann man eine optimale Arbeitsorganisation einführen? .............. 70 Unfällen mit Blutkontakt Wie kann man Zwangshaltungen vermeiden oder reduzieren? ....................................... 32 Der STM berät und unterstützt Sie ................................................................................ 70 Repetitive Bewegungen mit den Händen und Armen ................................................................. 35 ANHÄNGE 10 P. 90 Wie kann man repetitive Bewegungen vermeiden, reduzieren So erkennen Sie Leidensdruck oder sie zumindest erleichtern? ................................................................................................................... 36 in einem Team oder bei einem Das Heben und Tragen von Lasten............................................................................................................. 37 Mitarbeiter Wie kann man die Lastenhandhabung vermeiden, reduzieren oder zumindest erleichtern? ........................................................................................................................... 38 Der STM berät und unterstützt Sie ............................................................................................................ 39 2 ■ Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ■ 3
G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sie sind selbstständiger Friseur* und Ihre Pflichten als Arbeitgeber betreiben einen oder mehrere Salons? Dann sind Sie sich natürlich darüber bewusst, Zugehörigkeit zu einem tigten müssen unter Berücksichtigung der Größe des dass Sie selbst und Ihre Beschäftigten bei der Ausübung des Friseurhandwerks einer ganzen Reihe arbeitsmedizinischen Dienst Unternehmens und seiner betriebsspezifischen Risiken von Berufsrisiken ausgesetzt sind. Daher ist es wichtig, sich Gedanken über die potenziellen Risiko- in ausreichender Anzahl geschult werden und über quellen und die entsprechenden Präventionsmaßnahmen zu machen. Für die arbeitsmedizinische Betreuung Ihrer Beschäf- eine geeignete Ausrüstung verfügen tigten müssen Sie Ihren Betrieb bei einem arbeitsme- Die Risiken können physikalischer, chemischer und biologischer Art sein, mit dem allgemeinen dizinischen Dienst anmelden. Siehe Anhang Nr. 2: Organisation der Ersten Hilfe Arbeitsumfeld zusammenhängen und die Körperhaltung, die Bewegungen, die manuelle Lasten- und Zusammenstellen des Verbandskastens handhabung oder auch das psychosoziale Umfeld betreffen. Angesichts dessen muss durch eine Risikobeurteiliung – Bestandsaufnahme der systematische Prävention jedewede Aussetzung eines mit diesem Handwerk verbundenen Risikos, für risikobehafteten Arbeitsplätze Schutz schwangerer und stillender Frauen Sie, Ihre Beschäftigten und Ihre Kunden vermieden bzw. begrenzt werden. Sie sind dafür verantwortlich, die Risiken zu beurteilen, Sie haben die Aufgabe, allen Frauen, die in Ihrem Bei dieser Präventionsstrategie spielen der Arbeitgeber, der Arbeitsmediziner und auch der Beschäf- denen Ihre Beschäftigten ausgesetzt sind. Dabei gilt es, Betrieb arbeiten, die Liste mit den Tätigkeiten zukom- tigte, jeder in seinem Verantwortungsbereich, eine grundlegende Rolle. diese zu erkennen, zu vermeiden oder aber Maßnah- men zu lassen, die sie während der Schwangerschaft men zu ergreifen, um sie soweit wie möglich zu ver- nicht ausüben dürfen. In diesem Zusammenhang Wie bei allen Aspekten, die mit der Betriebsführung zusammenhängen, stellen die Sicherheit und die ringern. müssen Sie ferner den Arbeitsmedizinerr um seine Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit einen für den Arbeitgeber prioritären Verantwortungs- Einschätzungen zur Gestaltung des Arbeitsplatzes bzw. bereich dar. Sie sind verpflichtet, alle drei Jahre eine Bestands- zur Freistellung von der Arbeit bitten. In diesem Leitfaden finden Sie eine Übersicht über die mit dem Friseurhandwerk verbundenen Risiken aufnahme der risikobehafteten Arbeitsplätze zu er- sowie Informationen und Empfehlungen zu den Maßnahmen, die Sie ergreifen müssen, um diesen auf stellen und diese an die Division de la Santé au Travail Siehe Anhang Nr. 3: Schutz schwangerer Frauen kollektiver und individueller Ebene vorzubeugen. zu schicken. in der Praxis Wenn Sie Ihre Beschäftigten über die Risiken bei der Ausübung ihrer Tätigkeit informieren und sie dazu motivieren wollen, etwas für die Prävention zu tun, dann besorgen Sie sich den für das Personal Die Beurteilung der mit den Arbeitsplätzen verbunde- Information und Schulung der Beschäftigten bestimmten Flyer. Dieser fasst sowohl die Risiken als auch die entsprechenden Maßnahmen zur nen Risiken ermöglicht die Organisation einer sachge- Risikoprävention, die jeder Beschäftigte in seinem Bereich umsetzen kann, zusammen. rechten arbeitsmedizinischen Überwachung und das Sie haben die Aufgabe, die Beschäftigten über die Festlegen der notwendigen Präventionsmaßnahmen Risiken denen sie an ihrem Arbeitsplatz ausgesetzt sind, Um Ihnen bei Ihrer Aufgabe der Prävention und Information/Schulung Ihres Personals zu helfen, bezüglich berufsbedingter Risiken und Arbeitsunfällen. zu informieren und sie im Umgang mit diesen und in der können Sie sich auf die Expertise und die individuelle Beratung der Ärzte des Service de Santé au Nutzung der geeigneten Schutzmaßnahmen zu schulen. Travail Multisectoriel (STM) stützen. Konkret wird Ihnen Ihr Arbeitsmediziner bei der Einführung von Siehe Anhang Nr. 1: Bestandsaufnahme der risiko- Präventionsmaßnahmen helfen und dabei zugleich Ihre praktischen Fragen beantworten. Darüber behafteten Arbeitsplätze in der Praxis Benennung und obligatorische Schulung der hinaus kann er an Ihren Maßnahmen zur Sensibilisierung des Personals für die verschiedenen Risiken Fachkraft für Arbeitssicherheit mitwirken. Organisation der Ersten Hilfe Die Benennung einer Fachkraft für Arbeitssicherheit, die * Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in dieser Broschüre durchgehend die männ- Sie müssen Beschäftigte benennen, die dafür bei der Risikoprävention in der Arbeitsstätte als Berater liche Form (generisches Maskulinum). Wir meinen damit immer beide Geschlechter: Männer und verantwortlich sind, die Maßnahmen für die Erste des Arbeitgebers fungiert, ist obligatorisch. Diese Fach- Frauen Hilfe, die Brandbekämpfung und die Evakuierung der kraft muss über die Mindestqualifikationen und über die Beschäftigten praktisch umzusetzen. Diese Beschäf- erforderliche Berufserfahrung verfügen. 4 ■ Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ■ 5
In kleineren Unternehmen (weniger als 50 Beschäftigte) kann der Arbeitgeber selbst die Funktion der Fachkraft für Arbeitssicherheit übernehmen, wenn er die entsprechenden rechtlichen Bedingungen erfüllt. Der Arbeitgeber nimmt seine Verantwortung wahr, indem er seine Fachkraft für Arbeitssicherheit für eine Schulungsreihe anmeldet und die Kosten für die erforderlichen Schulungen übernimmt. Für den Sektor „Friseurhandwerk“ organisiert die Chambre des Métiers Schulungen zur Fachkraft für Arbeitssicherheit „Friseur & Kosmetik“. Verantwortung des Beschäftigten Auch wenn es Aufgabe des Arbeitgebers ist, die Risiken in der Arbeitsstätte zu analysieren und alle für den Arbeits- und Gesundheitsschutz seiner Beschäf- tigten notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, muss jeder Beschäftigte selbst Verantwortung übernehmen, indem er entsprechend seiner Möglichkeiten und gemäß seiner Aus- und Weiterbildung sowie den Anweisungen seines Arbeitgebers sowohl für seine eigene Sicherheit und Gesundheit Sorge trägt als auch für die Sicherheit und Gesundheit der anderen von seinem Handeln bzw. seinen eventuellen Versäumnissen betroffenen Personen. Die Gesetzestexte und Rechtsvorschriften zu diesem Kapitel finden Sie auf der Website www.stm.lu Ihre Partner beim Arbeits- und Gesundheitsschutz Service de Santé au Travail raten. Ihr Arbeitsmediziner ist Ihr persönlicher Ansprech- Die Risikobeurteilung die Bestandsaufnahme der risi- Der Schutz schwangerer und/oder stillender Multisectoriel (STM) partner für alle Fragen im Zusammenhang mit den kobehafteten Arbeitsplätze – Risikoprävention Frauen Risiken, denen Ihre Beschäftigten ausgesetzt sind. Der Arbeitsmediziner hilft Ihnen bei der Bestandsaufnah- Der Arbeitsmediziner hilft Ihnen, die Liste der Tätigkeiten Der STM ist eine öffentliche Einrichtung, die dem Minis- Die Tätigkeitsfelder des STM sind: me der risikobehafteten Arbeitsplätze, die Sie erstellen aufzustellen, die schwangere bzw. stillende Frauen tère de la Santé unterstellt ist und dem Unternehmen und an die Abteilung für Arbeitsmedizin der Division de nicht ausüben dürfen, und zeigt die Möglichkeiten aus verschiedenen Sektoren angehören. Die arbeitsmedizinische Betreuung der Beschäftigten la Santé au Travail schicken müssen. Auf der Grundlage für die Arbeitsplatzgestaltung auf. Falls keine ent- Der Arbeitsmediziner gewährleistet die arbeitsmedi- der in dieser Bestandsaufnahme erfassten Risiken teilt sprechende Gestaltung oder kein Wechsel auf einen Seine Aufgaben betreffen im Wesentlichen die Präven- zinische Überwachung der Beschäftigten gemäß den Ihnen der Arbeitsmediziner mit, welche Untersuchungen anderen, nicht risikobehafteten Arbeitsplatz möglich tion. Der STM ist dafür zuständig, die Arbeitgeber bei Anforderungen des Code du Travail und unter Berück- (z. B. Hörtest, Untersuchung der Atemwege etc.) bei den ist, kann der Arbeitsmediziner einer Freistellung von der ihren Maßnahmen in Bezug auf Gesundheit, Ergonomie, sichtigung der Bestandsaufnahme der risikobehaf- Arztbesuchen Ihrer Beschäftigten durchgeführt werden Arbeit zustimmen. Hygiene und Sicherheit am Arbeitsplatz zu beraten und teten Arbeitsplätze. Des Weiteren steht er Ihnen zur und wie häufig diese Besuche stattfinden sollten. zu unterstützen. Ziel dabei ist es, die Sicherheit und Verfügung, damit die Beschäftigten ihn auf Ihre Veran- Die Information und Schulung der Beschäftigten die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und zu lassung hin bei einem gesundheitlichen Problem oder Er berät Sie bei der Prävention berufsbedingter Risiken bewahren. für eine Beratung nach einem Arbeitsunfall aufsuchen (z. B. im Hinblick auf die Analyse der chemischen Stoffe, Der Arbeitsmediziner kann in Zusammenarbeit mit können. die Auswahl der Geräte, die Analyse der ergono- dem interdisziplinär aufgestellten Team des STM (Psy- Der STM ist insbesondere damit betraut: mischen Gegebenheiten an den Arbeitsplätzen) und chologen, Ergonomen, Schulungsleiter von Prévendos Folgende Arten der Untersuchung werden durchgeführt: begleitet Sie bei Ihrem Vorgehen, um: etc.) an Ihren Maßnahmen zur Sensibilisierung, Infor- ■ n der Erkennung und Prävention der Risiken a ■E instellungsuntersuchungen, ■w enn möglich, die Risiken zu beseitigen (z. B.: Wahl mation und Schulung des Personals für die verschie- mitzuwirken, ■R egelmäßige Untersuchungen den Risiken enprechend weniger gefährlicher Produkte), denen Risiken mitwirken. ■d ie Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, ■U ntersuchungen nach einer langen Krankheit (unun- ■d ie Exposition gegenüber den nicht zu vermeidenden ■d ie Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit zu terbrochene Fehlzeit von mehr als sechs Wochen), Risiken zu verringern (z. B: Verwendung von Zerstäu- Nützlicher Link: www.stm.lu überwachen, ■U ntersuchungen auf Anfrage des Arbeitgebers, bern statt von Sprays), ■d ie Arbeitgeber, Beschäftigten, Personalvertreter und ■U ntersuchungen auf Anfrage des Beschäftigten, ■d ie kollektiven und/oder persönlichen Schutzaus- Fachkräfte für Arbeitssicherheit bezüglich aller ■U ntersuchungen im Rahmen der beruflichen Wieder- rüstungen bereitzustellen (z. B.: Abzugshaube, Aspekte des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zube- eingliederung. Handschuhe usw.). 6 ■ Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ■ 7
L’Association d’assurance accident (AAA) Die AAA ist eine öffentliche Einrichtung, die mit der Schulungen für den Arbeits-und Gesundheitsschutzes Prävention von und Entschädigung bei Arbeitsunfällen, sowie für die Einführung von Arbeitsschutzmanage- Wegeunfällen und Berufskrankheiten beauftragt ist. mentsystemen. In dem Bestreben, kleinen und mittleren Die Abteilung für Prävention der AAA kümmert sich um Unternehmen dabei zu helfen, unter Minimierung des die Information und Sensibilisierung der Unternehmen, Verwaltungsaufwands ein effizientes Sicherheits- und um ihnen dabei zu helfen, ihre Präventionskonzepte Gesundheitsmanagement bei der Arbeit zu verfolgen, zu optimieren und ihre gesetzlichen und sonstigen hat die AAA ein Qualitätslabel in Sachen Sicherheit und rechtlichen Verpflichtungen im Bereich des Arbeits- Gesundheit am Arbeitsplatz eingeführt. Die Mitarbeiter und Gesundheitsschutzes zu erfüllen. Darüber hinaus der Präventionsabteilung bieten kostenlose Beratung erarbeitet die Präventionsabteilung Empfehlungen und individuelle Begleitung an. zur Unfallverhütung, bei denen es sich um praktische Regeln für den Arbeits- und Gesundheitsschutz han- Darüber hinaus gehört die AAA zu den Initiatoren der delt. Sie ermöglichen es den Arbeitgebern bzw. den nationalen Strategie VISION ZERO, die darauf ausge- Beschäftigten, sich der Risiken bewusst zu werden und richtet ist, die Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit die entsprechenden Präventionsmaßnahmen umzu- zu fördern, um so Anzahl und Schweregrad der Arbeits- setzen. unfälle, der Wegeunfälle und der Berufskrankheiten im Großherzogtum Luxemburg zu verringern. Die Abteilung für Prävention besucht Betriebe und Baustellen und berät die Unternehmen in Sachen Nützliche Links: www.aaa.lu und www.visionzero.lu Arbeits- und Gesundheitsschutz auch Maßnahmen telefonisch und per E-Mail. Die AAA gewährt Unternehmen verschiedene Arten von finanziellen Hilfen, insbesondere in Form von Zuschüssen zu den 8 ■ Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ■ 9
L’Inspection du Travail et des Mines (ITM) La Chambre des Métiers (CDM) Die ITM hat die Aufgabe, die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber zu beraten und zu Die CDM setzt sich für den Arbeits- und Gesundheitsschutz ein, unterstützen sowie ihnen rechtliche und technische Informationen zur Verfügung zu stellen. indem sie eine Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit im Sektor „Friseur & Kosmetik“ anbietet (Grundausbildung und Sonder- Des Weiteren ist sie dafür zuständig, die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften bezüglich ausbildung). der Arbeitsbedingungen und den Schutz der Arbeitnehmer sicherzustellen und Situationen, in denen gegen gesetzliche, rechtliche, behördliche oder vertragliche Bestimmungen Die dort vorgestellten Methoden zur Analyse und Beurteilung der verstoßen wird, ein Ende zu machen. Risiken für „Sicherheit und Gesundheit“ sollen den Fachkräften für Arbeitssicherheit im Friseurhandwerk die Anwendung von Arbeits- Auf diese Weise trägt die ITM zur Entwicklung einer Präventions-, Sensibilisierungs- und mitteln erleichtern. Kooperationskultur im Bereich der Arbeitsbedingungen bei, die verschiedene Aspekte des Arbeitsrechts sowie des Arbeits- und Gesundheitsschutzes abdeckt. Nach der Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit müssen innerhalb von fünf Jahren ergänzende Schulungen (Weiterbildung) Ziel der ITM ist es, als die maßgebliche Behörde für die Einhaltung der arbeitsrechtlichen absolviert werden: 4 Stunden für Gruppe A (1-15 Beschäftigte) und Bestimmungen und die Gewährleistung von Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz 8 Stunden für Gruppe B (16-49 Beschäftigte) und Gruppe C (50- wahrgenommen zu werden. 449 Beschäftigte). Die Schulungsangebote sind auf der Website Die ITM steht Ihnen über sein Help Call Center zur Verfügung, um Sie zu beraten und Ihre der Handwerkskammer unter der Rubrik „Ma Formation Continue“ Fragen zu beantworten. (Meine Weiterbildung) zu finden. Nützlicher Link: www.itm.lu Im Hinblick auf die Strategie für den Arbeits- und Gesundheitsschutz berät und betreut die Handwerkskammer die Unternehmenslei- ter bei der Einbeziehung der Überlegungen zur Sicherheit und Gesundheit in die Organisationsstruktur und die Führung des Unternehmens. La Division de la Santé au Travail (DSAT) Nützlicher Link: www.cdm.lu Die DSAT ist zuständig für alle Themen im Zusammenhang mit der psychischen und physischen Gesundheit, der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Arbeitnehmer. Sie erfüllt ihren Auftrag in enger Zusammenarbeit mit der ITM und der AAA. Die strategischen Prioritäten der DSAT sind: ■d ie Formulierung von Empfehlungen zur Gesundheit am Arbeitsplatz für die Akteure im Bereich des Gesundheits- und Arbeitsschutzes, ■d ie Überwachung der ordnungsgemäßen Arbeit und Organisation der arbeitsmedi- zinischen Dienste, ■d ie Kontrolle der Einhaltung der Standards in den Bereichen Gesundheit am Arbeitsplatz, ■d ie Erarbeitung, Bekanntmachung und Umsetzung derjenigen Teile der Nationalen Gesundheitspläne des Gesundheitsministeriums, die der Arbeitsmedizin und den Unternehmen gewidmet sind, ■d ie Förderung der richtigen Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Gesundheit am Arbeitsplatz durch den nationalen Preis für Arbeits- und Gesundheitsschutz, der von den drei zuständigen Ministerien verliehen wird: Ministère de la Santé, Minstère de la Sécurité sociale, Ministère du Travail, de l’Emploi et de l’Economie. Im Rahmen ihrer Aufgaben überwacht die DSAT die ordnungsgemäße Erstellung und Aktualisierung der Bestandsaufnahmen der risikobehafteten Arbeitsplätze, die ihr die Unternehmen alle drei Jahre übermitteln müssen. Lien utile : www.dirsante.gouvernement.lu 10 ■ Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Gemeinsam für Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ■ 11
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Friseurprodukte Reizungen und Allergien im Oberhaut Bereich der HAUT Lederhaut Die menschliche Haut besteht aus verschiedenen Schichten. Die Hornschicht ist die oberste Hautschicht Unterhaut und steht in direktem Kontakt mit der Umwelt. Sie stellt eine gute Barriere dar, die das Eindringen von Produkten in die Haut verhindert. Wird sie jedoch durch externe Die Hautschichten Reizungen strapaziert, kann sie ihre Schutzfunktion ver- lieren, und es können Hautprobleme entstehen. 1. Hautreizungen Hautreizende Stoffe sind enthalten in: Die irritative Dermatitis ist eine Hautreizung, die bei ■ S hampoos, Kontakt mit einem reizenden Stoff entsteht. Diese Rei- ■ F ärbemitteln und Farbentfernern, zung tritt bereits kurz nach dem Kontakt auf und ist ■ H aarsprays, auf die Hautstellen begrenzt, die dem Stoff ausgesetzt ■ L ocken- und Haarglättungsmitteln. waren. Wasser ist ebenfalls hautreizend, wenn die Haut wie- Jeder, der mit einem reizenden Stoff in Berührung derholt kommt, kann eine irritative Dermatitis entwickeln. Die oder über längere Zeiträume damit in Kontakt kommt. hautreizende Wirkung eines Stoffes kann zusammen- hängen mit: Siehe Anhang Nr. 4: Sich über die Wirkungen der in ■ d er Häufigkeit der Verwendung (z. B.: häufiges den verwendeten Produkten und Arbeitsmateria- Händewaschen am Tag), lien enthaltenen Stoffe informieren. ■s einen chemischen Eigenschaften (saure oder basische Bestandteile). Symptome Im Friseurhandwerk werden sehr viele chemische Produkte verwendet. Die hautreizenden Stoffe schädigen die oberste Hautschicht. Die irritative Dermatitis äußert sich durch Sie können Folgendes auslösen: eine Rötung der Haut, die entweder in Form von lokal ■ Reizungen und Allergien im Bereich der Haut (eine Form davon sind Ekzeme), begrenzten Flecken und Quaddeln oder aber in Form ■ Reizungen und Allergien im Bereich der Lunge mit möglichem Auftreten einer berufsbedingten Asthmaerkrankung, eines großflächigen Ausschlags auftritt. Es können sich ■ Reizungen im Bereich der Augen. Bläschen bilden, die Gefahr laufen sich zu infizieren, wenn sie aufgehen. Bei chronischer (also länger andauernder) Derma- titis wird die Haut rau, verliert ihre Elastizität und es bilden sich Hautrisse. Die irritative Dermatitis kann mit Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die täglich zum Einsatz Juckreiz, Kribbeln und/oder starkem Brennen kommenden kosmetischen Produkte ein Risiko für die Beschäftigten einhergehen. Wenn der Beschäftigte nicht mehr mit Juckreiz darstellen können, auch wenn sie für die Kunden kein Risiko darstellen. dem Stoff in Berührung kommt, verschwinden die Dieser Unterschied ist auf die Häufigkeit des Gebrauchs und die Menge Symptome nach einigen Tagen (je nachdem wie stark der zum Einsatz kommenden Produkte zurückzuführen, die bei den die reizende Wirkung des Stoffes war). Beschäftigen sehr viel gröβer sind als bei den Kunden. 14 ■ Kapitel 1 – Friseurprodukte Kapitel 1 – Friseurprodukte ■ 15
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk 2. Kontaktallergien Kontaktallergene sind enthalten in: Wie kann man Schädigungen Shampoos, der Haut vorbeugen? Allergene lösen bei allergischen Menschen spezifische ■ Hautreaktionen wie Ekzeme oder Nesselausschlag aus. ■ Färbemitteln und Farbentfernern, Bei diesen Menschen führt das allergieauslösende ■ Locken- und Haarglättungsmitteln, Produkt immer zu einer allergischen Reaktion. ■ nickelhaltigen metallischen Arbeitsmitteln. Symptome Siehe Anhang Nr. 4: Sich über die Wirkungen der in den verwendeten Produkten und Arbeitsmateria- Ein Ekzem ist eine oberflächliche Entzündung der Haut. lien enthaltenen Stoffe informieren. Es geht mit Juckreiz und einem Hautausschlag einher, Fordern Sie das Personal auf, Handschuhe zu tragen der verschiedene Stadien hat: Das Tragen von Handschuhen ist bei jedem Kontakt mit hautreizenden Stoffen oder Kontaktallergenen obligatorisch. Empfohlen wird es auch bei der Haarwäsche, da ■ Rötungen mit Juckreiz, Hautreizungen durch wiederholten oder andauernden Kontakt mit Wasser entstehen ■ Bildung von Bläschen, können. ■ A ufgehen der Bläschen: entweder von selbst oder durch Kratzen, Wählen Sie geeignete Handschuhe ■ Bildung von Krusten. Handschuhe sind der beste Schutz, um Ekzeme zu verhindern. Empfehlenswert sind Handschuhe aus Nitril oder Vinyl. Sie müssen an die Tätigkeit und die Größe der Hände Ein Nesselausschlag ist eine Hautreaktion. Symptome angepasst sein. Nitrilhandschuhe haben eine bessere Passform und ermöglichen sind das Auftreten von erhabenen roten Flecken eine größere Fingerbeweglichkeit. (Quaddeln, wie nach einem Brennnesselkontakt) sowie ! Juckreiz. Vermeiden Sie Latexhandschuhe und gepuderte Handschuhe, die leichter Allergien auslösen können. Beim Gebrauch von Handschu- Ekzeme und Nesselausschlag sind Überempfindlich- hen sollte der Friseur vermeiden, dass Wasser in die Öffnung der keitsreaktionen, von denen nur die allergische Person Handschuhe läuft. Ekzem selbst betroffen ist. Sie entstehen an den Stellen, die in Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff kommen. Zwischen dem Kontakt und der allergischen Reak- Entscheiden Sie sich für metallische Arbeitsmittel (Scheren), tion sowie dem Auftauchen der Symptome kann eine die nickelfrei sind oder Griffe aus Kunststoff/Edelstahl haben gewisse Zeit vergehen, da es sich um eine Abwehr- reaktion des Immunsystems handelt. Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Ausstattung und Arbeitskleidung Um ein Ekzem wirkungsvoll zu behandeln, muss der Kontakt mit dem allergieauslösenden Stoff vollständig Stellen Sie dem Personal die für die Handhygiene vermieden werden. erforderlichen Produkte zur Verfügung Stellen Sie den Beschäftigten zum Händewaschen eine rückfettende pH-neutrale Seife sowie eine feuchtigkeitsspendende Handcreme zur Verfügung. Zusätzlich kann eine Hautschutzcreme bereitgestellt werden, die die Hände vor Wasser und Reinigungsmit- teln schützt. Dabei ist es allerdings wichtig, den Beschäftigten zu erklären, dass dieser „Schutz“ keinesfalls das Tragen von Handschuhen ersetzt. Informieren Sie die Beschäftigten über die Handhygiene Nesselausschlag (Urtikaria) Siehe Anhang Nr. 6: Richtiges Händewaschen Klären Sie das Personal über den richtigen Gebrauch der Produkte auf Es muss darauf geachtet werden, dass Produkte wie Shampoos, Färbemittel und Conditioner richtig verdünnt werden. Die Verwendung von Dosierhilfen ermöglicht eine korrekte Verdünnung. ! Konzentrierte Produkte sind aggressiver für die Haut. 16 ■ Kapitel 1 – Friseurprodukte Kapitel 1 – Friseurprodukte ■ 17
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Reizungen und Wie kann man Schädigungen Allergien/Asthma im Bereich der LUNGE der Lunge vorbeugen? 1. Reizung der Atemwege Eine Reizung der Atemwege ist auf das Einatmen eines reizenden Stoffes zurückzuführen. Sie tritt unmittelbar Statten Sie den Salon mit einem wirksamen Luftabzug aus nach dem Einatmen des betreffenden Stoffes auf und Bei der Zubereitung von Produkten für die „Arbeitstechniken“ (Färben, Entfärben etc.) kann jede Person betreffen, die den Stoff einatmet. und insbesondere bei der Verwendung von Pulver, das untergemischt wird, muss der für das Anmischen vorgesehene Arbeitsplatz mit einem am Ort der Entstehung wirksamen Schmerzen im Brustkorb Symptome Schutzmechanismus ausgestattet sein, um das Personal vor Dämpfen und Stäuben zu schützen (z. B.: Abzugshaube oder Farbmischer mit Deckel). Eine Reizung der Atemwege äußert sich durch ein Später können sich im Bereich der Atemwege die Brennen in Hals und Nase. Sie kann in manchen Fällen folgenden charakteristischen Symptome des Asthmas Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Ausstattung und auch zu Schmerzen im Brustkorb führen. Sie wird beglei- entwickeln: Arbeitskleidung tet von Husten und manchmal von Atemnot (Dyspnoe). Die Symptome klingen ab, wenn der Beschäftigte ■ eine Verengung der Luftwege, dem Stoff nicht mehr ausgesetzt ist. ■ eine Übererregbarkeit der Bronchien, ■ eine chronische Entzündung der Bronchien, Stoffe, die die Atemwege reizen, sind ■ in irreversiblen Fällen eine Lungenfibrose. enthalten in: Die Vermeidung des allergieauslösenden Stoffes ■ Shampoos, führt nicht immer zum vollständigen Abklingen ■ Färbemitteln und Farbentfernern, des Asthmas. ■ Haarsprays. Stoffe, die Allergien im Bereich der Siehe Anhang Nr. 4: Sich über die Wirkungen der in Atemwege auslösen, sind enthalten in: Farbmischer mit Deckel den verwendeten Produkten und Arbeitsmateria- lien enthaltenen Stoffe informieren. ■ hampoos, S ■ ärbemitteln und Farbentfernern, F Verwenden Sie vorzugsweise nicht-flüchtige Produkte oder Produkte in 2. Die Lunge betreffende Allergien und Asthma ocken- und Haarglättungsmitteln. ■L Form von Zerstäubern ■ utzen Sie Zerstäuber (Sprühflaschen) statt Sprays, da diese weniger Sprühnebel N Allergien der Atemwege sind auf das Einatmen eines Siehe Anhang Nr. 4: Sich über die Wirkungen der in verursachen und der Kontakt mit dem Stoff so in geringerem Umfang stattfindet. allergieauslösenden Stoffes zurückzuführen. Sie entwi- den verwendeten Produkten und Arbeitsmateria- tellen Sie sicher, dass der Friseur darauf achtet, sich außerhalb des Sprühkegels ■S ckeln sich langsamer als eine Reizung der Atemwege. lien enthaltenen Stoffe informieren. aufzuhalten. Wenn während der Arbeit der Kontakt mit dem aller- erwenden Sie wenn möglich vorzugsweise Produkte ohne flüchtige Anteile (Cremes, ■V gieauslösenden Stoff andauert, können Allergien dazu Pasten, Gele etc.), um die Haare zu fixieren. führen, dass eine berufsbedingte Asthmaerkrankung entsteht, die mit der Zeit schlimmer wird. Eine solche Asthmaerkrankung entsteht vermehrt bei Personen, die auch sonst zu Allergien neigen. Symptome Die Lunge betreffende Allergien gehen mit leichten Symptomen einher, die zunächst nicht einmal die unteren Atemwege (Bronchien) betreffen, sondern sich nur an den oberen Atemwegen (Niesen, laufende Nase) oder durch entzündete Augen (Binde- hautentzündung) bemerkbar machen. 18 ■ Kapitel 1 – Friseurprodukte Kapitel 1 – Friseurprodukte ■ 19
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Reizungen im Bereich der AUGEN Wie kann man Schädigungen Die im Friseurhandwerk verwendeten Produkte können entweder durch Tröpfchen, die direkt in das Auge spritzen, oder in Form von Sprühnebel ins Auge gelangen und der Augen vorbeugen? es reizen. Symptome ”Der STM Eine Augenreizung äußert sich durch Rötung, Jucken oder Brennen im Bereich des BERÄT UND Statten Sie den Salon mit einem wirksamen Luftabzug aus Auges. Die Reizung kann sich verschlimmern und zu einer Bindehautentzündung führen. Bei der Zubereitung von Produkten für die „Arbeitstechniken“ (Färben, Entfärben etc.) UNTERSTÜTZT Stoffe, die die Augen reizen, sind enthalten in: und insbesondere bei der Verwendung von Pulver, das untergemischt wird, muss der für das Anmischen vorgesehene Arbeitsplatz mit einem am Ort der Entstehung wirksamen SIE Schutzmechanismus ausgestattet sein, um das Personal vor Dämpfen und Stäuben zu ■ Shampoos, schützen (z. B.: Abzugshaube oder Färbeschalen mit einem geschlossenen System). ■ Färbemitteln und Farbentfernern, ■ Locken- und Haarglättungsmitteln. Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Ausstattung und Arbeitskleidung ■ Haarsprays. Verwenden Sie vorzugsweise nicht-flüchtige Produkte oder Produkte in Ihr Arbeitsmedizi- Siehe Anhang Nr. 4: Sich über die Wirkungen der in den verwendeten Pro- Form von Zerstäubern ner kann Ihnen dabei dukten und Arbeitsmaterialien enthaltenen Stoffe informieren. ■ V erwenden Sie Zerstäuber (Sprühflaschen) statt Sprays, da diese weniger Sprühnebel helfen, die Bestands- verursachen und der Kontakt mit dem Stoff so in geringerem Umfang stattfindet. aufnahme der risiko- ■ S tellen Sie sicher, dass der Friseur darauf achtet, sich außerhalb des Sprühkegels behafteten Produkte aufzuhalten. zu erstellen. Er kann Sie ■ V erwenden Sie wenn möglich vorzugsweise Produkte ohne flüchtige Anteile (Cremes, auch dabei unterstützen, Pasten, Gele, ...), um die Haare zu fixieren. die geeigneten Schutz- maßnahmen zu treffen: Informieren Sie die Beschäftigten, wie sie vorgehen müssen, wenn Art der Handschuhe, Spritzer eines Produkts in die Augen gelangen. Wahl der Seifen und Cremes etc. Im Hinblick auf den Wenn ein Produkt in die Augen Schutz von schwan- gelangt, spülen Sie die Augen geren oder stillenden gründlich mit zwei 10-ml-Do- Mitarbeiterinnen erörtert Gerötetes Auge sierfläschchen physiologischer er mit Ihnen die Möglich- Kochsalzlösung und suchen Sie keiten für eine Anpas- einen Arzt auf. sung oder einen Wech- sel des Arbeitsplatzes oder auch eine Freistel- lung von der Arbeit. Siehe Anhang Nr. 2: Organisation der Ersten Hilfe und Zusammenstellen des Verbandskastens Die Gesetzestexte und Rechtsvorschriften zu diesem Kapitel finden Sie auf der Website www.stm.lu 20 ■ Kapitel 1 – Friseurprodukte Kapitel 1 – Friseurprodukte ■ 21
Biologische 2 KAPITEL. Arbeitsstoffe
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Biologische Arbeitsstoffe Infektion mit Viren Ein Friseur verwendet verschiedene schneidende Arbeitsmittel wie etwa Scheren oder die mit einem noch höheren Unfallrisiko behafteten Rasierklin- gen (für die Bartkonturen, das Abrasieren der kleinen Härchen im Nacken etc.). Bei einer Verletzung kommt Es gibt vier Gruppen von biologischen Arbeitsstoffen, die Krankheiten beim Menschen verursachen können: Bakte- die Klinge in Kontakt mit Blut. Wenn der Kunde Träger rien, Parasiten, mikroskopisch kleine Pilze und Viren. Eine Infektion kann folgendermaßen stattfinden: eines resistenten Virus ist, das einige Zeit außerhalb ■d irekt (Übertragung durch einen engen Kontakt mit dem infizierten Menschen: Hautkontakt, Tröpfcheninfektion des menschlichen Körpers überleben kann, wie z. B. durch Speichel, eine Wunde etc.) das Hepatitis-B- oder -C-Virus, kann die Klinge kon- ■ i ndirekt (Übertragung des biologischen Arbeitsstoffes über einen Gebrauchsgegenstand, Wäsche etc.) Die taminiert und das Virus im Fall einer Schnittverletzung Verwendung von schneidendem Arbeitsmaterial, das Wunden verursachen kann, ist ein Faktor, der auch das mit derselben Klinge auf einen anderen Kunden oder Risiko durch biologische Arbeitsstoffe erhöht. auf den Friseur selbst übertragen werden. Eine Desin- fektion oder Reinigung mit Alkohol reicht nicht aus, um alle Viren abzutöten. Hier ist eine Sterilisation oder die Infektion mit Bakterien, Parasiten oder Pilzen Verwendung von Einwegklingen erforderlich. Die Übertragung von Viren wie etwa dem Hepatitis-B der -C-Virus ist auch bei Einwegklingen möglich, wenn Infektionen, die über die Kopfhaut übertragen werden können, werden durch Bakterien (Grindflechte bei Kleinkin- z. B. die kontaminierte Klinge während der Nutzung in dern), Pilze (Scherpilzflechte) oder Parasiten (Läuse, Krätze) hervorgerufen. den Klingenhalter eingeklappt wird. Winzige Reste von Ein Übertragungsrisiko besteht: virushaltigem Blut können sich am Griff des Rasiermes- ■v om Kunden an den Friseur (durch den direkten Kontakt der Hand des Friseurs mit der Kopfhaut des Kunden) sers festsetzen, auf die nächste Klinge gelangen und ■v om Kunden an einen anderen Kunden (durch Arbeitsmaterial, das für alle Kunden verwendet wird: damit eine Ansteckungsgefahr für den nächsten Kunden Parasiten oder Bakterien siedeln sich auf dem Material wie etwa Bürsten oder Kämmen an und werden an den bedeuten. nächsten Kunden weitergegeben). Das AIDS-auslösende HI-Virus ist ein sehr empfindliches Virus, das nur wenige Minuten außerhalb des menschlichen Körpers überlebt und von dem folglich bereits nach kurzer Zeit keine Ansteckungsgefahr mehr ausgeht. Hepatitis-B- und -C-Viren können anders als das HI-Virus mehrere Tage außerhalb des Körpers überleben und ansteckend sein. Kleinste, für das bloße Auge nicht sichtbare Blutströpfchen auf einer Klinge genügen bei einer Verletzung mit dersel- Weitere Viren sind beispielsweise Grippeviren, das Coronavirus, das H1N1-Virus etc. ben Klinge, um sich Mit Ihnen können sich die Beschäftigten auch anzustecken. außerhalb ihrer Berufsausübung anstecken. Bei diesen speziellen Fällen gibt es je nach Das Risiko einer Ansteckung mit dem Situation sehr unterschiedliche Präventionsem- Diese mit dem bloßen Auge erkennbaren Erkrankungen müssen HI-Virus im Friseurhandwerk ist also pfehlungen. Über die zu ergreifenden Maß- von den Kunden behandelt werden, BEVOR sie zum Friseur gehen. nahmen können Sie sich auf den offiziellen Web- sehr gering, während das Risiko einer Tun sie dies nicht, besteht eine Ansteckungsgefahr. sites der Regierung und des STM informieren. Ansteckung mit dem Hepatitis- B- oder Dort erhalten Sie alle für die Prävention notwen- -C-Virus durchaus ernst zu nehmen ist. digen praktischen Informationen. 24 ■ Kapitel 2 – Biologische Arbeitsstoffe Kapitel 2 – Biologische Arbeitsstoffe ■ 25
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk ”Der STM Wie kann man einer Infektion BERÄT UND Vermeiden Sie es, Kunden zu bedienen, die mit Bakterien oder UNTERSTÜTZT mit biologischen Arbeitsstoffen Parasiten infiziert sind ■ chulen Sie die Beschäftigten darin, mit bloßem Auge sichtbare Infektionen mit S SIE vorbeugen? Parasiten oder Bakterien zu erkennen. egen Sie klare Vorschriften für das Vorgehen fest, das die Beschäftigten ■L befolgen sollen, wenn sie solche Infektionen entdecken, und für den Umgang mit betroffenen Kunden. Es ist besser, Kunden mit einer Infektion mit Bakterien oder Parasiten (Krätze, Läuse, Scherpilzflechte, Grindflechte) nicht zu bedienen und sie an einen Allgemeinarzt zu verweisen. Ihr Arbeitsmediziner Sorgen Sie für eine effektive Reinigung und Informieren Sie die Beschäftigten über die Risiken kann Ihnen bei Ihrem Desinfektion des Arbeitsmaterials und Vorschriften bei Schnitt- und Kratzwunden Vorgehen für die Risi- ■ ählen Sie Desinfektionsmittel, die gegen Bakterien, Viren und Pilze W ■ tellen Sie den Beschäftigten klare und genaue Informationen zu HIV-Infek- S koerkennung helfen. wirksam sind (z. B. Produkte auf Basis von Glutaraldehyd, Peres- tionen und Hepatitis zur Verfügung. Er kann Aufklärungs-, sigsäure oder Wasserstoffperoxid). Informations- und Impf- ■F ühren Sie für die Arbeitsmittel wirkungsvolle Reinigungs- und Siehe Anhang Nr. 8: Ausräumen falscher Vorstellungen über Hepatitis und termine für Ihr Personal Wenn das Arbeitsmaterial nicht Desinfektionsverfahren ein: HIV (Aids) organisieren. Im Hin- abgewaschen und desinfiziert - Wahl der Methoden (trockene Hitze, feuchte Hitze, Ultraschallreiniger blick auf den Schutz wird oder die Einwegrasierklin- etc.), ■ ängen Sie im Salon die Regeln auf, die bei Schnitt- oder Kratzwunden zu H von schwangeren oder gen nicht gewechselt werden, - Wahl der Produkte, befolgen sind. stillenden Mitarbeite- ist eine Ansteckung möglich. - Festlegen der Häufigkeit. rinnen erörtert er mit Die Arbeitsinstrumente müssen ■S chulen Sie die Beschäftigten für die Reinigungs-, Desinfektions- Siehe Anhang Nr. 9: Richtiges Handeln bei Unfällen mit Blutkontakt Ihnen die Möglichkeiten vor dem Gebrauch gereinigt und Sterilisationsverfahren und -methoden, damit diese sie perfekt für eine Anpassung und einige von ihnen, wie z. B. beherrschen. ■ tellen Sie das für die Erste Hilfe notwendige Material zur Verfügung. S oder einen Wechsel des Rasiermesser oder Haarschnei- Arbeitsplatzes oder auch demaschinen, desinfiziert oder Siehe Anhang Nr. 7: Reinigung des Arbeitsmaterials (Was? Siehe Anhang Nr. 2: Organisation der Ersten Hilfe und Zusammenstellen eine Freistellung von der sogar sterilisiert werden. Wie? Wann?) des Verbandskastens Arbeit. Es gibt verschiedene Methoden Entscheiden Sie sich für sichere Arbeitsweisen für die Reinigung (z. B.: ■ mpfehlen Sie dem Personal, für die Bartpflege und den E Ultraschallreiniger) und die Steri- Bartschnitt Handschuhe zu benutzen. lisation (z. B. mit UV-Licht, trocke- ■ Nutzen Sie vorzugsweise Einwegrasierer, die nach Gebrauch ner oder feuchter Hitze), die je weggeworfen werden, um Unfälle beim Klingenwechsel zu nach Arbeitsmaterial und Ein- vermeiden. satzbereich angewendet werden. ■ Wenn Sie Mehrwegrasiermesser verwenden, wählen Sie Rasierermodelle, die einen möglichst einfachen und sicheren Die Reinigung: Klingenwechsel ermöglichen. Fördern Sie eine gute Handhygiene bei Ihren Beschäftigten entfernt Verschmutzungen, ■ Fordern Sie das Personal auf, den Klingenwechsel mit ■ K lären Sie die Beschäftigten darüber auf, dass sie natürliche Fingernägel ermöglicht aber nicht die Entfer- Handschuhen in einem sicheren Umfeld vorzunehmen (Ort (weder Gel noch Acrylnägel) tragen sollen, die kurz und nicht lackiert sind, um Die Gesetzestexte und nung von Mikroorganismen. mit wenig Laufverkehr, um zu verhindern, dass der Beschäf- die Vermehrung von Bakterien zu verhindern. Rechtsvorschriften zu diesemKapitel finden tigte angestoßen wird, und mit genügend Platz). ■S tellen Sie den Beschäftigten zum Händewaschen eine rückfettende pH-neu- Sie auf der Website Die Desinfektion: ■ Sorgen Sie dafür, dass die Einwegklingen in geeigneten Behäl- trale Seife sowie eine feuchtigkeitsspendende Handcreme zur Verfügung. entfernt die meisten Mikroor- tern entsorgt werden. Zusätzlich kann eine Hautschutzcreme bereitgestellt werden, die die Hände www.stm.lu www.stm.lu ganismen, einige jedoch sind vor Wasser und Reinigungsmitteln schützt. Dabei ist es allerdings wichtig, den resistent. Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Ausstattung Beschäftigten zu erklären, dass dieser „Schutz“ keinesfalls das Tragen von und Arbeitskleidung Handschuhen ersetzt. Die Sterilisation: ■ Informieren Sie die Beschäftigten darüber, wie man sich wirksam die Hände zerstört oder inaktiviert auf einem wäscht (Plakat, direkte HInweise am Arbeitsplatz etc.). gründlich gereinigten Gegen- stand alle Mikroorganismen. Siehe Anhang Nr. 6: Richtiges Händewaschen Animieren Sie zum Impfen Fordern Sie die Beschäftigten auf, sich unbedingt gegen Tetanus und Hepatitis B impfen zu lassen, damit sie einen ausreichenden Schutz haben. Tragen Sie Handschuhe beim Bartschnitt Entsorgen Sie die Einwegklingen in geeigneten 26 ■ Kapitel 2 – Biologische Arbeitsstoffe Behältern Kapitel 2 – Biologische Arbeitsstoffe ■ 27
Körperhaltungen, Bewegungen und 3 KAPITEL. manuelle Lastenhandhabung
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Körperhaltungen, Bewegungen und Anstrengende/erzwungene Körperhaltungen manuelle Lastenhandhabung Diese Körperhaltungen können Probleme verursachen im Bereich: ■ des Rückens und des Nackens Die Ausübung des Friseurhandwerks ist eine manuelle und körper- (Schmerzen, Steifheit etc.) liche Tätigkeit, bei der Ihre Beschäftigten Folgendem ausgesetzt sind: ■ einer oder beider Schultern (Ermü- ■ a nstrengenden/erzwungenen Körperhaltungen, dung, Schmerzen) ■ r epetitiven Bewegungen mit den Händen und Armen, ■ d er Beine (Gefühl der Schwere ■ d em Heben und Tragen von Lasten. einhergehend mit Schmerzen) Der Körper kann sich zwar an diese verschiedenen Anforderungen ■ der Füße (Schmerzen, Anschwellen) Beugen des Nackens Drehen des Nackens anpassen, doch wenn die Fähigkeiten zur Regeneration und Anpas- sung erschöpft sind, können sich mit einer Überbeanspruchung Langes Stehen begünstigt zusammenhängende Erkrankungen entwickeln. Venenbeschwerden (Krampfadern, Unter dem Begriff der Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sind schwere Beine). Dieses Problem wird gesundheitliche Probleme zusammengefasst, die Strukturen wie durch Wärme verstärkt. Muskeln, Sehnen, Bänder, Nerven und Gelenke betreffen. MSE treten hauptsächlich in folgenden Körperregionen auf: ■ F inger und Hände, ■ H andgelenke, ■ E llbogen, ■ S chultern, ■ N acken ■ R ücken.. Werden die Beine sehr beansprucht, können diese Beschwerden auch die Hüften, Knie und Fußknöchel betreffen. Körperregionen, die von einer MSE betroffen sein können Die häufigsten Anzeichen und Symptome sind folgende: ■ U nbehagen, ■ S chmerzen, ■ R ötungen, Hitzegefühl, Anschwellen, ■ N achlassen der Kräfte, Vorbeugen des Rumpfes ■ E inschränkung des Bewegungsradius. Anfangs Wenn nicht gehandelt wird Unangenehmes Gefühl, Unbehagen Schmerzen • In bestimmten Momenten bei der Arbeit • Selbst in der Pause vorhanden Heben der arme • Schnelles Verschwinden nach der Arbeit • Bleiben außerhalb der Arbeit bestehen • Vollständige Regeneration möglich (Freizeit, Schlaf) • Können die Arbeit behindern • Können Spätfolgen haben Alles in Ordnung Unbehagen Zeitweilige Schmerzen bei Dauerhafte Schmerzen, die Schmerzen, die das Schmerzen bestimmten Schmerzen das Ausüben Ausüben der Drehen des Rumpfs Drehen der Schulter Strecken des Nackens Bewegungen der Tätigkeit Tätigkeit verhindern einschränken 30 ■ Kapitel 3 – Körperhaltung, Bewegungen und manuelle Lastenhandhabung Kapitel 3 – Körperhaltung, Bewegungen und manuelle Lastenhandhabung ■ 31
G E M E I N S A M F Ü R G E M E I N S A M F Ü R Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Sicherheit und Gesundheit im Friseurhandwerk Wie kann man Zwangshaltungen ■ erwenden Sie Besen mit V längenverstellbarem Stiel, damit Ihre Beschäftigten vermeiden oder reduzieren? sie an ihre Schulterhöhe anpassen können. ositionieren Sie die Wasch- ■P maschinen und Wäsche- trockner erhöht auf Sockeln. enken Sie daran, den Salon- ■D falls möglich mit einer Anlage Passen Sie die Höhen an zur Bodenabsaugung oder ■ erwenden Sie höhenverstellbare Kundenstühle und Friseurho- V mit Aufnahmebehältern am Verstellbarer Besenstiel cker, um es zu ermöglichen so zu arbeiten (Schneiden, Trocknen Boden auszustatten. der Haare etc.), dass sich die Hände im Idealfall zwischen der Höhe der Ellbogen (bei entspannten Schultern) und des Brustkorbs Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl befinden (ohne dass die Augenhöhe überschritten wird) von Arbeitsmaterial, Ausstat- – und zwar unabhängig von den Merkmalen des Kunden und der tung und Arbeitskleidung Art der auszuführenden Arbeit. ■D enken Sie daran, für Kinder Sitzerhöhungen anzubieten. Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Höhenverstellbarer Stuhl Ausstattung und Arbeitskleidung Höhere Positionierung der Maschinen Bodenabsaugung Schaffen Sie günstige Voraussetzungen für Veränderungen der Position und der Bewegungen ■ Sorgen Sie gezielt für organisatorische Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, langes Arbeiten in “stehender“ Position zu begrenzen. Planen Sie Pausen in den Terminkalendern ein (z. B.: eine Pause alle zwei Arbeitsstunden). ■ Fördern Sie Veränderungen der Position (sitzend/stehend/Bewegung im Salon). ■ Ermöglichen Sie es Ihren Beschäftigten, Übungen zur Förderung ihres Wohlbefindens zu machen (z. B.: mehrmals hintereinander Füße auf die Zehenspitzen stellen und wieder absetzen). Sitzerhöhung für Kinder ■ Fördern Sie falls möglich wechselnde Tätigkeiten, damit die Position der Arme verändert werden und sie mindestens fünf Minuten pro Stunde entlastet werden können. Ideale Arbeitshöhe Ideale Arbeitshöhe ■ orgen Sie für die Planung und Einrichtung der Ablagen für Arbeits- S Leicht zugängliche Ablage für Arbeitsmaterial material (zum Schneiden, Bürsten und Trocknen) in einer Höhe in guter Höhe zwischen 95 und 105 cm sowie dafür, dass diese Ablagen leicht zugänglich sind. Die Bereitstellung eines Ablagewagens für das Arbeitsmaterial ist eine sinnvolle Lösung, die den Zugang erleichtert (falls die Höhe entsprechend angepasst ist). ■W ählen Sie Waschbecken, die nicht sehr tief und in der Höhe ver- stellbar sind, oder andernfalls Waschbecken mit einer fixen Höhe und Stühlen, die vom Friseur verstellbar sind. Achten Sie darauf, hinter (mind. 50 cm), neben und unter dem Waschbecken freien Sitzende Position Stehende Position Bewegung im Salon Raum zu lassen. Beraten Sie Ihre Beschäftigten bei der Auswahl der Arbeitskleidung/-schuhe Siehe Anhang Nr. 5: Auswahl von Arbeitsmaterial, Ausstattung ■ rbeitskleidung: nicht zu eng anliegende Strumpfhosen, Hosen und Socken, um zu verhindern, dass die Blut- A und Arbeitskleidung zirkulation in den Beinen beeinträchtigt wird. Bei Venenbeschwerden kann das Tragen von Kompressionsstrümp- fen in Erwägung gezogen werden. Freier Raum unter dem Waschbecken rbeitsschuhe: breit, komfortabel und mit flachen Absätzen (max. 3 cm), um eine zu hohe Druckbelastung auf ■A den Vorderfuß zu vermeiden 32 ■ Kapitel 3 – Körperhaltung, Bewegungen und manuelle Lastenhandhabung Kapitel 3 – Körperhaltung, Bewegungen und manuelle Lastenhandhabung ■ 33
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