Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt

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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Sommer
Sonne
Klimaschutz
36 Seiten Infos & Tipps

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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Rubrik Adressen
    Nützliche

Beratung und Service
in Frankfurt
Mainova AG                                Umweltamt der Stadt Frankfurt am Main
Solmsstraße 38, 60486 Frankfurt am Main   Galvanistraße 28
Kundenservice                             60486 Frankfurt am Main
069 80088000                              069 212-39100 – Umwelttelefon
service@mainova.de                        umwelttelefon@stadt-frankfurt.de
www.mainova.de                            www.umweltamt.stadt-frankfurt.de

Mainova ServiceCenter                     Hessenwasser GmbH & Co. KG
Stiftstraße 30, 60313 Frankfurt am Main   Taunusstraße 100
Öffnungszeiten:                           64521 Groß-Gerau/Dornheim
Mo bis Do 9-16 Uhr, Fr 9–12 Uhr           069 25490-0
                                          info@hessenwasser.de
Energiereferat                            zentrallabor@hessenwasser.de
der Stadt Frankfurt am Main               www.hessenwasser.de
069 212-39193
energiereferat@stadt-frankfurt.de         Verbraucherzentrale Hessen e. V.
www.energiereferat.stadt-frankfurt.de     Große Friedberger Straße 13–17
                                          60313 Frankfurt am Main
Energiepunkt – Energieberatungs-          069 972010-900
zentrum FrankfurtRheinMain e. V.          frankfurt@verbraucher.de
Ginnheimer Straße 48                      www.verbraucher.de
60487 Frankfurt am Main
069 213-83999
info@energiepunkt-frankfurt.de
www.energiepunkt-frankfurt.de
Termine nach Vereinbarung

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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Editorial

der Sommer ist da und lässt alles wieder freundlicher aussehen. Ein
Lichtblick nach der dunklen Jahreszeit, die viele von uns noch mehr
als sonst in ihren vier Wänden verbracht haben. Die zurückliegenden
Monate haben es gezeigt: Bei globalen Herausforderungen wie einer
Pandemie oder auch beim Klimaschutz ist der gemeinsame Erfolg umso
größer, je mehr mitmachen.

Mainova betreibt seit Langem wirksamen Klimaschutz und investiert
weiter in erneuerbare Energien. 2020 war ein Rekordjahr für unsere
Wind- und Photovoltaik(PV)-Parks. Wir konnten die installierte Leis-
tung um 20 Prozent steigern. Unsere gesamte Erzeugungsstrategie ist seit vielen Jahren auf die
Vermeidung von CO2 ausgerichtet. Wir produzieren mit hocheffizienter Kraft-Wärme-Kopplung
und binden Biomasse in unsere Wärmeversorgung ein. Unser größtes Kraftwerk bereiten wir
auf die Zukunft mit CO2-freien Gasen wie klimaneutral erzeugtem Wasserstoff vor.

Auch unsere Kunden unterstützen wir dabei, erneuerbare Energien zu nutzen, nachhaltig
Energie zu sparen und die Energieeffizienz zu steigern. Eine kompetente Beratung erhalten sie
im Mainova ServiceCenter. Umfangreiche Förderungen unter anderem von Heizungsmoderni-
sierungen, PV-Anlagen, Wärmepumpen, innovativen Brennstoffzellen, dem Anschluss an die
hocheffiziente Mainova-Fernwärme oder auch von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge bietet
unser Klima Partner Programm. Bewohner von Mehrfamilienhäusern profitieren von unserem
PV-Mieterstrommodell. In Kooperation mit der regionalen Wohnungswirtschaft versorgen wir
inzwischen über 3000 Kunden mit Ökostrom vom eigenen Dach.

Mainova gewährleistet die zuverlässige Versorgung mit Trinkwasser in Frankfurt. An Werktagen
für rund eine Million Menschen. Der schonende Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser
ist uns wichtig. In diesem Zusammenhang lege ich Ihnen auch unsere neue Kooperationsaus-
stellung „Flüsse“ mit dem Senckenberg Museum ans Herz, die dort seit März 2021 zu sehen ist.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstands

                                                                                             3
Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Kurz & kompakt

Infos und Tipps zu
Sommer-Sonne-Themen
Beratung und Service in Frankfurt    2   Stadt & Mobilität
Editorial3                               Grüngürtel und Blauräume          12
                                          Wasserflächen kontra Wärmeinseln 14
Kurz & kompakt
                                          Frankfurt frischt auf             15
Mehr Grün ans Haus!                 5
                                          Team Frankfurt Klimaschutz 2050 16
Wetter, Sonne, Wasser                     Klima sucht Partner               17
Sonnige Atmosphäre                  6    E-mobil auf zwei oder vier Rädern 18
Mit dem Klima warm werden           8
                                          Gebäude & Wohnen
Wasser – Kreislauf des Lebens       10
                                          Hitzeschutz von außen            20
                                          Gut gedämmtes Wohlfühlklima       22
                                          Energieerzeuger Haus             24
                                          Heimische Kühlmittel             26
                                          Cooles Klima                     28

                                          Tiere & Pflanzen
                                          Natur im Garten                  30
                                          Vierbeiner bekommen Hitzefrei     32

                                          Service
                                          Energieberatung in Frankfurt     34
                                                                                  © GettyxImages

                                          Nützliche Adressen im Netz       35
                                          Impressum35

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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Kurz & kompakt

                     Mehr Grün ans Haus!
                     Nach drei Hitzesommern wissen wir: Frankfurt muss noch grüner werden.
                     Wir legen neue Parks an, wie auf der früheren Rennbahn in Niederrad.
                     Wir verknüpfen Grünanlagen miteinander und bringen Pflanzen und
                     wohltuenden Schatten auf versiegelte Plätze. Interessante Ausstellungen
                     im Deutschen Architekturmuseum und im Historischen Museum wecken
                     nun auch die Lust auf mehr Grün direkt am Haus.
                     Man muss dafür gar keinen eigenen Garten haben. Unser Förderpro-
                     gramm „Frankfurt frischt auf“ unterstützt Sie bei der Begrünung von
                     Dächern, Hinterhöfen oder Fassaden. Oder übernehmen Sie beim Grün­
                     flächenamt die Patenschaft für ein Beet, einen Baum oder Blumenkübel.
                     Auch jeder Balkon zählt. Ich selbst hatte neulich im fünften Stock sogar
                     Eichhörnchen zu Besuch. Sie werden es spüren: Grün tut der Seele gut
                     und macht heiße Sommer erträglicher.
                     Rosemarie Heilig, Dezernentin für Umwelt und Frauen, Stadt Frankfurt

                                                                                                    Hektik und
                                                                                                körperliche Anstren-
                                Nicht                                                           gung nach Möglich-
                           ohne Sonnen-                                                           keit vermeiden!
                        creme und -hut aus
                      dem Haus gehen – denn
                        gerade dem Kopf tut                                Gesunde
                            Schatten gut!                              Durstlöscher sind
                                                                      Wasser oder unge-
                                                                    süßter Tee – aber auch
                                                                Gemüse- und Obstsorten wie
                                        Wer immer              Gurke, Wassermelone, Tomaten
© Christina Clasen

                                     eine Flasche da-         oder Spargel geben reichlich Flüs-
                                   bei hat, kann sie sich       sigkeit und sogar Geschmack!
                                   an einem der Trink-
                                    brunnen auffüllen!
                                                                                                                5
Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Wetter, Sonne, Wasser

     Sonnige Atmosphäre
     Ohne Sonne wäre kein Leben auf der Erde möglich, denn obwohl rund
     150 Millionen Kilometer entfernt, spendet sie uns Licht und Wärme.
     Zwar ist sie auf der Oberfläche schier unvor-          nur ein Teil der langwelligen Wärmestrah-
     stellbare 5600 Grad Celsius heiß, aber hier            lung die Atmosphäre verlassen kann. Das
     kommt selbst im Hochsommer eine zumeist                Meiste wird absorbiert und zum Teil zur Erde
     erträgliche Temperatur an. Diese sich durch            zurückgestrahlt, wodurch sich die Erdober-
     die Tages- und Jahreszeiten selbst regulie-            fläche und die tieferen Schichten der Atmo-
     rende Beleuchtung und Fernheizung ist                  sphäre erwärmen. Bei einem Treibhaus ist es
     schon unvorstellbare fünf Milliarden Jahre             ganz ähnlich, daher der Name: Sein Glas-
     alt – und ebenso viele dürfte sie noch vor             dach lässt die kurzwellige Sonnenstrahlung
     sich haben.                                            durch, aber die langwellige Wärmestrahlung
     Dabei beeinflusst eine gasförmige Hülle,               nicht, sodass es sich im Inneren erwärmt.
     die Atmosphäre, wie viel Energie in Form               In der Atmosphäre übernehmen Treibhaus-
     kurzwelliger Sonnenstrahlen die Erdober-               gase wie Wasserdampf und Kohlendioxid
     fläche erreicht. Die erwärmte Erde sendet              (CO2) die Rolle des Glasdachs. Diese sind
     langwellige Wärmestrahlen zurück, die                  also für das Leben auf der Erde unabding-
     von den kleinen Staub- und Rußparti-                   bar. Zusätzliche und durch den Menschen
     keln in der Atmosphäre zum Teil reflektiert            verursachte Emissionen bringen allerdings
     werden. Würde diese Wärmestrahlung die                 den natürlichen Treibhauseffekt aus dem
     Erde ungehindert verlassen, läge die globale           Gleichgewicht, sodass die Temperatur an der
                          Durchschnittstemperatur bei       Erdoberfläche unerwünscht ansteigt. Doch
                                 - 18 °C. Dass es aber im   schon in der 4,6 Milliarden Jahre langen
                                     Durchschnitt + 15 °C   Erdhistorie gab es gravierende Schwankun-
                          t             sind, verdan-       gen: So war zu Zeiten der Dinosaurier, etwa
              nnenlich
 Bis das So          h w in  -            ken wir dem       vor 250 bis 66 Millionen Jahren, die Konzen-
           er Ge  sc
– mit ein                  e r             natürlichen      tration von CO2 extrem hoch und damit auch
              n gut ein
 digkeit vo           –   d ie             Treibhaus-       der Treibhauseffekt sehr stark. Die globale
              km   /h
  Milliarde          e rgehen              effekt. Dieser   Durchschnittstemperatur lag sechs bis acht
            ich t,  v
 Erde erre          inuten!               bewirkt, dass     Grad höher als heute. Vermutlich durch
       e r a cht M
    üb
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Kohlendioxid (CO2)
                                                                                                                  Neon (Ne) (CO2)
                                                                                                                 Kohlendioxid
                                                                                                                  Helium
                                                                                                                 Neon (Ne) (He)
                                                                Sauerstoff O2                                     Methan (He)
                                                                                                                 Helium     (CH4)
                                                                  ca. 21% O2
                                                                Sauerstoff                                        Krypton (CH
                                                                                                                 Methan     (Kr)4)
                                                                  ca. 21%                                         Wasserstoff
                                                                                                                 Krypton    (Kr)(H2)
                                                                                                                  Distickstoffmonoxid
                                                                                                                 Wasserstoff    (H2)      oder Lachgas (N2O)
                                      einen Meteoriteneinschlag wirbelten riesi-                          schen induziert,
                                                                                                                  Xenon (Xe) droht oder
                                                                                                                 Distickstoffmonoxid
                                                                                                                                          ein Lachgas
                                                                                                                                               ähnlich(Nstarker
                                                                                                                                                         2O)

                                      ge Staubmengen in die Atmosphäre,
                                                                Stickstoff N sodass      2                Temperaturanstieg
                                                                                                                  Kohlenmonoxid
                                                                                                                 Xenon    (Xe)       über einen wesentlich
                                                                                                                                     (CO)
                                                                   ca. 78 %N
                                                                 Stickstoff                                       Wasserdampf (H(CO)
                                                                                                                 Kohlenmonoxid       2O)
                                      weniger Sonnenstrahlen die    Erde erreichten.     2
                                                                                                          kürzeren     Zeitraum(H2–O)nämlich innerhalb
                                                                                                                  Ozon (O3)
                                                                                                                 Wasserdampf
                                                                   ca. 78 %
                                      In den letzten 400 000 Jahren wechselten                            hundert    Jahren.
                                                                                                                         (O3) Rückkopplungseffekt
                                                                                                                  Schwefeldioxid
                                                                                                                 Ozon              (SO2)                     in-
                                                                                                                                    (NO22))
                                                                                                                  Stickstoffdioxid (SO
                                      sich Eis- und Warmzeiten ab.                                        klusive:Schwefeldioxid
                                                                                                                    Je wärmer es       auf der Erde ist, des-
                                                                                                                 Stickstoffdioxid (NO2)
                                      Seit der letzten Eiszeit sind die globalen                          to mehr Schnee und Eis schmelzen, desto
                                   in Volumen-%
                                      Temperaturen über einen Zeitraum von 5000
                                   in Volumen-%                                                           weniger Sonnenstrahlen werden reflektiert
                                      Jahren um fünf Grad gestiegen. Vom Men-                             und desto höher steigen die Temperaturen.
                                  Der natürliche Treibhauseffekt.
                                  Der natürliche Treibhauseffekt.
                                                                                       ... ohne Treibhauseffekt –18 °C
                                                                                       ... ohne Treibhauseffekt –18 °C

                                                                                                                               langwellige
                                                                                                                               Wärmestrahlung
                                                                                                                               langwellige
                                                                                                                               Wärmestrahlung
                                                                kurzwellige
                                                                Sonnenstrahlung
                                                                kurzwellige
                                                                Sonnenstrahlung
                                                                                             Umwandlung
Quelle: Allianz Umweltstiftung, Informationen zum Thema Klima

                                                                                             Umwandlung
                                                                                  ... mit natürlichem Treibhauseffekt +15 °C
                                                                                  ... mit natürlichem Treibhauseffekt +15 °C

                                                                                                                                         klimawirksame Gase
                                                                                                                                         klimawirksame
                                                                                                                                             WasserdampfGase
                                                                                                                                             Wasserdampf
                                                                                                                                             Kohlendioxid
                                                                                                                                             Kohlendioxid
                                                                                                                                             u. a.
                                                                                                                                             u. a.

                                                                                                                                                               7
 Allianz Umweltstiftung ©
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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Wetter, Sonne, Wasser

Mit dem Klima warm werden
Grundsätzlich ist zwischen Wetter und Kli-      Wärmestrahlung. Einzelne Wetterereignisse
ma zu unterscheiden. Während das Wetter         wie ein rekordverdächtig heißer Sommer
den Zustand der Atmosphäre an einem             können also nicht auf einen Klimawandel
bestimmten Ort und zu einem bestimmten          zurückgeführt werden. Nur im Rahmen
Moment definiert und im Laufe der Zeit stark    langer Beobachtungszeiträume und unter
variiert, fasst das Klima Wettererscheinungen   Berücksichtigung diverser Wechselwirkungen
über längere Zeiträume (mindestens 30 Jahre)    und Rückkopplungseffekte lassen sich Klima-
zusammen. Es beschreibt Wahrscheinlichkei-      veränderungen feststellen. Unübersehbar ist
ten für Extremereignisse und Abweichungen       allerdings, dass sich seit dem Jahr 2000 auch
von den Mittelwerten. Weitere Faktoren spie-    in Frankfurt die Hitzeperioden häufen. Was
len eine Rolle: Ozeane zum Beispiel speichern   früher als Jahrhundertsommer galt, könnte
und transportieren Wärme, was zu regiona-       bis 2050 normal werden.
len Temperaturunterschieden führt; Wolken       Das grundsätzliche Phänomen einer „glo-
und Wasserdampf beeinflussen die Durch-         balen Erwärmung“ und des Klimawandels
lässigkeit der Atmosphäre für Sonnen- und       ist jedoch nicht mehr wegzudiskutieren.

                                                                                                Quelle: Ed Hawkins/klimafakten.de

18812017
Diese Grafik visualisiert die Durchschnittstemperatur für Deutschland zwischen 1881
und 2017. Jeder Streifen steht für ein Jahr, Blau zeigt die niedrigeren, Rot die höheren
Temperaturen. Basis ist der Datensatz des Deutschen Wetterdienstes.

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Sommer Sonne Klimaschutz - 36 Seiten Infos & Tipps - Energiepunkt Frankfurt
Die Prognosen klingen besorgniserregend:            Durchschnittstemperatur um ein halbes
Wüsten werden sich ausbreiten, Gletscher            Grad hätte für einzelne Gegenden tat-
verschwinden und Landstriche werden                 sächlich weitreichende Konsequenzen.
überflutet. Jeder weiß inzwischen um die            Umgekehrt gesagt: Wenn es gelingen soll-
Bedrohung – und die dringende Notwen-               te, den Temperaturanstieg auf „nur“ 1,5 °C
digkeit zu handeln. Denn aktuell befindet           zu begrenzen, blieben der Erde zahlreiche
sich die Erde auf dem Weg zu einem Tempe-           negative Folgen des Klimawandels – wie
raturanstieg um 2,5 bis 4,5 °C. (Wie) lässt sich    Überschwemmungen, sommerliche Hitze-
die globale Erwärmung überhaupt noch                wellen oder Dürreperioden – erspart. So
stoppen? Oder zumindest in beherrschbare            würde beispielsweise der Meeresspiegel
Bahnen lenken?                                      um 0,1 Meter weniger ansteigen; rund 10
Weltweit bemüht man sich mehr oder weni-            Millionen Menschen weniger wären betrof-
ger um Klimaschutz. So wurde beim Pariser           fen. Doch die Erde bewegt sich schneller als
Klimagipfel 2015 beschlossen, die globalen          gedacht auf die Marke von 1,5 ° plus zu. Die
Ziele zu verschärfen – und die Erderwär-            Weltwetterorganisation (WMO) meldet eine
mung nicht nur auf 2 °C zu begrenzen,               Wahrscheinlichkeit von 20 Prozent, dass die
sondern sogar 1,5 °C anzustreben. Diese klein       globale Durchschnittstemperatur diesen Wert
klingende Veränderung der weltweiten                schon bis 2024 erreicht.

 „1,5 °C-Welt“                                     „2 °C-Welt“
 Jedes zweite Jahr                                 Neun von zehn Jahren
 wird so heiß wie 2016
 8 Frosttage weniger                               12 Frosttage weniger
 im nördlichen Mitteleuropa
 Alle 100 Jahre eine Sturmflut                     Alle 33 Jahre eine Sturmflut
 an der Nordseeküste
 Auf 11 % der Landfläche weltweit steigt           Auf 21 % der Landfläche weltweit
 das Risiko von Überschwemmungen
 70-90 % Korallensterben                           99 % Korallensterben

                                                                                              9
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Wetter, Sonne, Wasser

Wasser – Kreislauf des Lebens
Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt, aber
nur rund drei Prozent davon sind genießbares Süßwasser: kostbares
Lebenselixier für Mensch, Pflanze und Tier, mit dem sorgsam umge-
gangen werden muss.

Alle Wasservorräte der Erde bilden einen       mit zu allen Lebewesen gelangt. Wasser ist
ständigen Kreislauf: Sonnenstrahlung lässt     damit Teil und Motor des globalen Wetters.
das Wasser aus den Ozeanen, Seen und           Auf Deutschland fallen jährlich rund 275 Mil-
Flüssen, dem Boden und den Pflanzen ver-       liarden Kubikmeter Wasser in Form von Nie-
dunsten. Die Winde verteilen diesen Was-       derschlägen, im Schnitt knapp 800 Liter pro
serdampf in Form von Wolken über die           Quadratmeter, von denen ein Teil versickert.
Erde, bis er irgendwo abkühlt und als Regen,   Letztlich stehen rund 188 Milliarden Kubik-
Schnee oder Hagel in den Boden oder über       meter an nutzbarem Wasservorkommen zur
die Flüsse und Seen in die Ozeane und da-      Verfügung. Die Trinkwassergewinnung

                                                             Damit Regenwasser
                                                       versickern und zu wertvollem
                                                        Grundwasser werden kann,
                                                        dürfen Böden nicht versiegelt
                                                           sein; Pflastersteine sind
                                                              besser als Asphalt.
                                                                                               © Fotolia

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geschieht zu über 60 Prozent aus diesem
Grundwasser, zu 30 Prozent aus Oberflä-
chenwasser wie Talsperren und Seen sowie
zu rund neun Prozent aus Quellwasser.
Nach der Nutzung durch den Menschen
muss es in Kläranlagen gereinigt an die
Natur zurückgegeben werden, damit der
Kreislauf im Gleichgewicht bleibt. Wäh-
rend weltweit sauberes Trinkwasser kein
selbstverständliches Gut ist, bleibt die
regionale Versorgung der Stadt Frankfurt
und des Ballungsraums Rhein-Main selbst
in trockenen Sommern gesichert. Für mehr
als zwei Millionen Einwohner stellt die
Hessenwasser GmbH & Co. KG Trinkwasser
bereit. Jährlich erreichen fast 50 Millio-
nen Kubikmeter die Kunden in Frankfurt.       hygienisch einwandfrei erfrischen: Die bei-
30 Prozent stammt aus dem Hessischen Ried     den Edelstahlsäulen in der Liebfrauenstraße/
und gut 25 Prozent aus den Wasserwerken       Ecke Zeil und auf der „Fressgass’“ sind an
im Frankfurter Stadtwald. Der Rest wird       das städtische Trinkwassernetz von Mainova
aus dem Vogelsberg, Spessart und Kinzigtal    angeschlossen und von Frühjahr bis Herbst
gewonnen. Eine nachhaltige Nutzung der        in Betrieb – ebenso wie der öffentliche
Grundwasservorkommen steht dabei im           Wasserlehrpfad im Wasserpark an der Fried‑
Vordergrund. Dafür sorgt die Grundwasser‑     berger Landstraße; der Eintritt ist kostenlos.
anreicherung mit aufwändig gereinigtem        Hier kann man einen Trinkbrunnen nutzen,
Oberflächenwasser sowohl im Hessischen        sich an neun Stationen umfassend über den
Ried als auch im Stadtwald.                   Weg des Trinkwassers informieren und selbst
Wasser ist ein unersetzliches Lebensmittel    aktiv werden. Auf spielerische Art wird ein
und ein gesunder wie günstiger Durstlöscher   verantwortungsbewusster Umgang mit der
obendrein. In Frankfurt kann man sich         kostbaren und scheinbar selbstverständ‑
inzwischen an zwei öffentlichen Trink-        lichen Ressource vermittelt.
brunnen in der Innenstadt kostenlos und       www.mainova-wasserlehrpfad.de

                                                                                          11
Stadt & Mobilität

Grüngürtel und Blauräume
Die Auswirkungen des Klimawandels stellen vor allem Städte vor
Herausforderungen, da hier weniger Wasser verdunstet als auf dem
Land und sich „Hitzeinseln“ bilden.
Forscher wollen mit mehr „Grün und Blau“,    Orte, die das Mikroklima positiv beeinflus-
also mehr Pflanzen, unversiegelten Flächen   sen. Gerade Laubbäume bieten eine natür-
und fließendem Wasser, für Abkühlung         liche Verschattung. Dies hilft uns Menschen,
sorgen. Denn der Übergang von Wasser zu      die körperliche Belastung zu reduzieren.
Dampf verbraucht Wärmeenergie und sorgt      Wenn es heiß wird, genießen wir gerne
– gerade in der bodennahen Schicht – für     kühlere grüne Oasen in Parks und Gärten.
Verdunstungskühlung, die dem Stadtklima      Parkanlagen, strauch- und baumreiche
deutlich hilft.                              Inseln sowie auch Fassadenbegrünungen
Eine lebenswerte Stadt muss Hitzespitzen     tragen zur Abkühlung der Innenstädte bei.
abfedern. Dabei helfen schattenspendende     Immerhin entfällt die Hälfte der Frankfurter

                                                                                            © visitfrankfurt Holger Ullmann

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Stadtfläche auf sogenannte Blau- und         waren zudem wichtige Treffpunkte. In vielen
Grünräume.                                   Metropolen entstanden im 20. Jahrhundert
Rund 220 000 Park- und Straßenbäume          Volksparks mit – künstlichen – Wasserflä-
prägen das Stadtbild, und es gibt mehr       chen und Seenlandschaften, die bis heute
als 40 Parks: vom Volkspark Niddatal bis     als Lebensraum für Pflanzen und Tiere die-
hin zum Hafenpark. Der Stadtwald ist mit     nen und den Stadtmenschen mehr Lebens-
rund 4000 Hektar Fläche und mehreren         qualität und Naherholung verschaffen.
Weihern einer der größten urbanen Stadt-     Das „Stadtblau“ – ein weicher Standort-
wälder in Deutschland und mit einem          faktor – bietet vielfältige Möglichkeiten für
450 Kilometer langen Wegenetz gleicher‑      Sport und Freizeit. Gerade in Verbindung
maßen Naherholungsgebiet und grüne           mit einem nachhaltigen Wassermanage-
Lunge für die Frankfurter. Er gehört zum     ment wirken urbane „Blauräume“ positiv
etwa 8000 Hektar umfassenden GrünGürtel,     auf das Stadtklima. Sie können spezifische
durch den ein 62 Kilometer langer Rundweg    Umweltbelastungen vermindern, denn zum
einmal um die Stadt führt. Übrigens kann     Beispiel Gewässerachsen bilden Frisch‑
jeder – übers Grünflächenamt der Stadt       luftschneisen und mildern die städtische
Frankfurt – Pate für ein Beet, einen Baum    Überwärmung ab.
oder einen Blumenkübel werden!
Auch an Gewässern sind schattenspendende
Bäume wichtig, um die Wassertemperatur
niedrig und den Sauerstoffgehalt hoch zu
halten, was die Fische in ihrem Lebensraum
schützt. Eine spannende Ausstellung zum
Thema „Flüsse“ hat das Senckenberg-                               Bepflanzte
museum jüngst gemeinsam mit Mainova                        „Baumscheiben“, also
konzipiert. Die Besucher sehen außerge-                      die Beete rund um
wöhnliche multimediale Exponate, unter                     Baumstämme, geben
anderem einen begehbaren Wassertropfen.                     auch vielen Insekten
Gerade fließende Gewässer spielen für die                   Schutz und Nahrung.
Entwicklung von Leben, Arbeit, Transport
und Handel eine entscheidende Rolle.
Brunnen und öffentliche Badehäuser

                                                                                        13
Stadt & Mobilität

Wasserflächen
kontra Wärmeinseln
150 städtische Brunnen in Frankfurt kühlen aufgrund Verdunstung
das Mikroklima. Damit reduzieren sie die gesundheitsschädliche
Hitzebelastung.

Ein weiterer Vorteil: Wasser reflektiert einen   in Kalbach-Riedberg über mehrere Rückhal-
Teil der Sonneneinstrahlung und besitzt eine     tebecken, die das Wasser in einen künstlich
hohe Wärmekapazität, sodass auftreffende         angelegten Teich leiten. Dieser fördert die
Strahlungsenergie in großen Mengen gespei-       Grundwasserneubildung und hilft, Hoch-
chert wird. Fließende Gewässer transpor-         wasser der benachbarten Bäche und Flüsse
tieren Wärme aus der Stadt, bei stehenden        abzubauen.
Wasserflächen wird diese allerdings in die       In stark versiegelten Städten heizen sich die
urbane Umgebung abgegeben.                       Fassaden auf. Eine Kühlung durch ver-
Wichtig ist auch, dass Städte Stark­regen­       dunstendes Wasser wird durch die sofor-
ereignisse abmildern können. Denn                tige Ableitung des fallenden Niederschlags
ver­siegelte Flächen führen bei Regen zu         verhindert. Grün- und entsiegelte Boden-
erhöhtem Oberflächenabfluss, und dann            flächen hingegen können einen Großteil
ist die Kanalisation rasch überlastet. So        des Regenwassers aufnehmen und damit
verfügt beispielsweise der Kätcheslachpark       die Kanalisation vor Überflutung schützen.
                                                 Das Konzept der „Sponge City“ zielt darauf
                                                 ab, Wasser wie mit einem Schwamm auf-
                                                 zufangen und den natürlichen Kreislauf zu
                                                 imitieren: Anfallendes Regenwasser wird
                                                 lokal aufgenommen und – beispielsweise
                                                 mithilfe begrünter Dächer und Fassaden –
                                                 verzögert versickert anstatt direkt abgeleitet.
                                                 Die Bepflanzung erhöht wiederum die Ver-
                                                                                                   © privat

                                                 dunstung, um das Stadtklima zu verbessern.

14
Frankfurt frischt auf
                              50 % Klimabonus für Begrünung, Trinkbrunnen und Verschattung
                              Freuen wir uns auf den Sommer: viel Sonne,       nungen verbessern das Mikroklima. Wer
                              blauer Himmel und wenig Regen. Unter dem         eine Dachbegrünung für ein Flachdach in
                              Blätterdach eines Baumes oder einer be-          Erwägung zieht, aber auch eine Photovol-
                              grünten Pergola ist diese Vorstellung wirklich   taik-Anlage installieren möchte, kann beides
                              verlockend. Zwischen engen Häuserreihen          kombinieren und damit sogar die Effizienz
                              und mit viel versiegelter Fläche denken wir      der Anlage steigern.
                              eher an unerträgliche Hitze, die gesund-         Um bei der Ideenfindung zu unterstützen,
                              heitsgefährdend sein kann.                       bietet das Förderprogramm „Frankfurt frischt
                              Um sich zwischendurch zu erholen, sind           auf“ neben der finanziellen Förderung
                              berankte Fassaden, begrünte Dächer               auch eine kostenlose und unverbindliche
                              und grüne Oasen nötig. Die Hitze lässt sich      Beratung an. Informationen und den Fra-
                              besser ertragen, wenn man beschattete Auf-       gebogen zur Beratung erhalten Sie unter
                              enthaltsecken nutzen, sich erfrischen und        www.frankfurt.de/klimabonus. Gerne
                              Wasserflaschen auffüllen kann.                   beantworten wir Ihre Fragen: 069 212-39100
                              Immobilienbesitzer, die Maßnahmen zur            oder umwelttelefon@stadt-frankfurt.de.
                              Abkühlung umsetzen möchten, fördert die
                              Stadt mit dem Programm „Frankfurt frischt
                              auf“ und übernimmt 50 Prozent der entste-
                              henden Kosten. Unabhängig davon, ob es
                              sich um ein kleines privates Grundstück oder
                              ein großflächiges Firmengelände handelt.
                              Begrünungen des Hausdachs, der Fassade
© Bundesverband GebäudeGrün

                              oder des Hofs sowie dazu die Installation ei-
                              ner Zisterne, eines Trinkbrunnens oder einer
                              Einrichtung zur Verschattung, die der Öffent-
                              lichkeit zugutekommt, werden entsprechend
                              gefördert. Denn Begrünungen kühlen das
                              Gebäude, und besonders Fassadenbegrü-

                                                                                                                         15
Stadt & Mobilität

Team Frankfurt
Klimaschutz 2050
Um die vielfältigen Klimaschutzprojekte und                 Umgebung viele Möglichkeiten für Zuhau-
-maßnahmen der Stadt Frankfurt und wei-                     se-Urlauber und Mikroabenteurer. Eine in-
terer Akteure gebündelt zu kommunizieren,                   teraktive Karte zeigt „exotische Reiseziele“
hat das Energiereferat die Dachmarke „Team                  im Rhein-Main-Gebiet.
Frankfurt Klimaschutz 2050“ konzipiert. In
den vergangenen fünf Jahren sind zahlrei-                   Fördermittel für energetisches Sanieren
che Themenschwerpunkte entstanden –                         und Bauen: Gerade auch beim Bauen und
vollgepackt mit Informationen und Tipps,                    Sanieren von Gebäuden kann man zum Kli-
beispielsweise zu folgenden Aspekten:                       maschutz beitragen. Wie Fördermittel bean-
                                                            tragt und genutzt werden können, erläutert
Solarenergie: Was unterscheidet Solar‑                      das Energiereferat unter www.frankfurt.de.
thermie und Photovoltaik? Auch die Themen
Mieterstrom und wie man als Mieter oder                     www.klimaschutz-frankfurt.de
Eigentümer Solarenergie vorantreiben kann,
werden behandelt.
Außerdem geht es
um Anlaufstellen
sowie erfolgreiche
Solarprojekte.

Reisen und Mikro‑
abenteuer: Wie            Höchster
viel und wohin wir
reisen, beeinflusst
                         Mikroabenteurer
unser Klima maß-
geblich. Dabei finden
sich in Frankfurt und
                          Das nächste Abenteuer liegt gleich um die Ecke, so gut wie CO2-frei.

16
Klima sucht Partner
Mainova trägt mit zahlreichen Maßnahmen zum Klimaschutz und
zur Umsetzung der Energiewende vor Ort bei und unterstützt sowohl
finanziell als auch mit Know-how.
Das Klima Partner Programm, das den          Innen-Trinkbrunnen, die z. B. für Schulen
Einsatz besonders umweltschonender           einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
Technologien fördert, können Privatkun-      leisten. Pro Jahr werden etwa 500 Projekte
den, Unternehmen, Sportvereine, soziale      gefördert – und seit Beginn des Programms
Einrichtungen und Schulen nutzen – ob        wurden durchschnittlich 421 Tonnen CO2
für eine Heizungsmodernisierung, Solar‑      jährlich eingespart.
energie oder E-Mobilität. Neben moderner     Infos, um Klimapartner zu werden, unter
Gasbrennwerttechnik werden Brennstoff-       0800 1199988
zellen sowie die Umstellung auf Fernwärme    klimapartner@mainova.de
gefördert. Auch hocheffiziente Wärmepum-      www.mainova.de/klimapartner
pen sowie Photovoltaik-Anlagen für selbst    Eine kostenlose Fördermittelauskunft und
genutzten Ökostrom und Ladelösungen          aktuelle Angebote unter
gehören zum Portfolio. Neu im Programm:      www.mainova.de/foerdermittel

  Klimasparbuch Frankfurt 2021
  „Einfach nachhaltiger leben“: gesünder essen und
  genießen, bewusster leben und konsumieren,
  nachhaltig unterwegs sein, grüner und schöner
  wohnen sowie ökologisch bauen und renovieren.
  Die neue Ausgabe des Klimasparbuchs mit über
  40 Gutscheinen hilft mit vielen praxisnahen
  Tipps, klimafreundlich durch den Alltag zu kom-
  men. Es ist kostenfrei erhältlich: per E-Mail an
  klimasparbuch@mainova.de oder als E-Paper
  unter www.mainova.de/klimasparbuch.

                                                                                     17
Stadt & Mobilität

E-mobil auf
zwei oder vier Rädern
Der Autoverkehr verursacht beinahe 20 Prozent aller CO2-Emissionen
in Deutschland. E-Autos und -Bikes sind eine umweltfreundliche
Alternative.
Gerade im Sommer heizen Autos ihre             Radfahrportal der Stadt www.radfahren-
Umgebung stark auf, denn die Motoren           ffm.de und im Radroutenplaner Hessen
geben reichlich Wärme ab, insbesonde-          www.radroutenplaner.hessen.de.
re, wenn die Klimaanlage durchgehend           Wer sich entspannt von A nach B oder für
läuft. Es bietet sich also an, öfter mal auf   eine Stadtrundfahrt radeln lassen möchte,
das Kfz zu verzichten. Speziell für kürze-     kann ein Velotaxi in Anspruch nehmen. Zu-
re Distanzen in der Stadt ist das Fahrrad      dem bieten mehrere Fachbetriebe Fahrrä-
eine schnelle und ressourcenschonende          der und Pedelecs zur tageweisen Miete an.
Option; den kühlenden Fahrtwind gibt           Lastenräder – mit Elektro-Antrieb – erset-
es gratis dazu. E-Bikes erfreuen sich ra-      zen ein Auto selbst bei größeren Einkäufen
sant steigender Beliebtheit; 2020 wurden       oder Kindertransport. Frankfurter können
43 Prozent mehr als im Vorjahr verkauft.       sich an mehreren Stationen im Stadtgebiet
Aktuelle Infos für Radler finden sich im       Lastenräder, die mit bis zu 100 Kilogramm
                                               Fracht beladbar sind, sogar kostenfrei
                                               ausleihen: für maximal zwei aufeinander-
                                                      folgende Werktage und höchstens
                                                             dreimal im Monat. www.
                                                                      main-lastenrad.de
                                                                                            © www.pd-f.de_r-m

18
Um umweltbewusst und trotzdem motori-          sein. Mainova will zusätzlich zu den bereits
            siert unterwegs zu sein, sind Carsharing-An-   vorhandenen Normalladepunkten mittel-
            gebote ideal. Ein solches Auto kann bis zu     fristig an zwölf Standorten im Stadtgebiet
            zwölf private Fahrzeuge ersetzen. Im Rhein-    40 Schnellladepunkte an 20 Ladesäulen
            Main-Gebiet ist „book-n-drive“ – ein Un-       realisieren.
            ternehmen, an dem Mainova zu 33 Prozent        Wer über die Anschaffung eines Elektro‑
            beteiligt ist – der größte Anbieter. Kunden    autos und dessen Alltagstauglichkeit nach-
            haben Zugang zu über 1000 Fahrzeugen           denkt, findet bei Mainova die passende
            im Rhein-Main-Gebiet, darunter auch            E-Mobility-Ladelösung für Zuhause: Mit
            zahlreiche E-Autos, und können zwischen        dem „Charge-Kit Home“ erhalten Ein- und
            stationsbasierten und free floating Autos      Zweifamilienhausbesitzer ein Komplettpa-
            wählen. www.book-n-drive.de/mainova            ket – inklusive Wallbox, Elektroinstallation
            Der Anteil an E-Autos in Frankfurt, der        und Montage, auf Wunsch mit exklusivem
            bisher bei 0,45 Prozent liegt, soll bis 2030   Stromangebot mit Fahrstromrabatt und
            rasant ansteigen – auf 17,5 Prozent. Doch      Öko-Option. www.mainova-wallbox.de
            dafür muss die Ladeinfrastruktur noch er-
            heblich ausgebaut werden; statt aktuell
            rund 120 sollen es etwa 1200 Ladepunkte

          Fahrräder und
        E-Bikes werden zu
          Diensträdern:
         www.jobrad.org

                                     Die App
                              „TankE-Netzwerk“
© Mainova

                               zeigt die nächsten
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                                                                                                     19
Gebäude & Wohnen

Hitzeschutz von außen
Wer zu Hause Klimaschutz praktizieren will, kommt um Dämmung
und Verschattung nicht herum. Gerade im Sommer kann man damit
das Aufheizen verhindern.

Eine gute Dämmung verringert – im Win-        außen zu sorgen, die die Sonnenein-
ter – nicht nur den Wärmedurchgang von        strahlung im Raum um bis zu 75 Prozent
innen nach außen, sondern im Sommer           reduzieren kann. Rollos oder Jalousien,
auch umgekehrt. Außerdem kann bereits         die innen am Glas befestigt werden, nüt-
ein Außenanstrich in Weiß helfen, ei-         zen hingegen deutlich weniger. Für einen
nen Teil des Sonnenlichts zu reflektieren     effektiven Hitzeschutz kann man die Na-
und damit die Hitze auszusperren. Nach        tur mit einbinden: Ein Laubbaum spendet
Berechnungen von Forschern gäbe es so-        Schatten, und sobald er seine Blätter ver-
gar einen geringen Effekt auf das urbane      liert, lässt er einen großen Teil der dann tief
Klima, wenn Dächer weiß gestrichen wer-       stehenden Sonnenstrahlung durch, was im
den: Bei gleicher Lufttemperatur wird ein     Winter durchaus erwünscht ist.
dunkles Dach bis zu 80 Grad Celsius heiß,     Zum baulichen Wärmeschutz gehören auch
ein helles Dach rund 45 Grad, ein begrüntes   angemessene Fenstergrößen. Generell soll-
sogar nur 29 Grad.                            ten die Glasflächen eher kleiner dimen-
Grundsätzlich empfiehlt es sich, durch        sioniert werden, weil die Sommersonne
Lamellen, Roll- oder Fensterläden oder        die Räume sonst sehr stark aufheizt. Die
Markisen für eine Verschattung von            kurzwelligen Sonnenstrahlen durchdringen

                      Laubbäume
                   vor den Fenstern                          Dächer
                  bieten natürlichen                     weiß streichen
                     Hitzeschutz.                       – ungewöhnlich,
                                                          aber effektiv.
20
Glas ungehindert, für langwellige Wärme-       Fall empfehlenswert ist Sonnenschutzglas,
strahlung hingegen ist es undurchlässig.       das Sonnenlicht durchlässt, aber einen
Sonnenenergie gelangt daher relativ un-        Großteil der energiereichen Wärmeeinstrah-
gehindert in den Innenraum, die Wärme          lung reflektiert und damit das unerwünsch-
kann ihn allerdings nicht wieder verlas-       te Aufheizen der Raumluft verhindert. Die
sen. Gerade bei Dachfenstern werden            entscheidende Verbesserung gegenüber
bei direkter Sonneneinstrahlung bis zu         einer Mehrfach-Isolierverglasung sind der
1000 Watt Heizenergie pro Quadratmeter         mit Edelgas gefüllte Scheibenzwischenraum
offener Glasfläche ins Innere transportiert.   und eine transparente, spiegelnde Schicht
Daher können bei großen Fensterflächen         auf der Innenseite des äußeren Glases. Al-
elektrochrome Scheiben – Fenstergläser,        ternativ können die Gläser auch eingefärbt
die sich je nach Einstrahlung automatisch      werden. Zusätzliche Vorhänge, Rollos oder
verdunkeln – eine Lösung sein. Auf jeden       Lamellen empfehlen sich als Blendschutz.

                                                                                       21
Gebäude & Wohnen

Gut gedämmtes
Wohlfühlklima
Bis zu 80 Prozent der Heizkosten in einem nicht modernisierten
Einfamilienhaus ließen sich einsparen – sofern die Gebäudehülle
vernünftig gedämmt wird.
Experten des Forschungsinstituts für Wär-     Dachgeschosswohnungen mit schlechter
meschutz (FIW) kommen zu dem Ergebnis,        Dämmung und Dachflächenfenstern ohne
dass sich die komplette Dämmung eines vor     außen montierten Sonnenschutz kennen
1977 erbauten Hauses bereits nach vier bis    das sommerliche Hitzeproblem, wenn sich
zehn Jahren rechnet.                          die Räume von Tag zu Tag mehr aufheizen.
Gemäß einer Studie zum Thema Sanierung        Denn eine Dachfläche kann durch Sonnen‑
war für jeden vierten Befragten eine Sen-     einstrahlung bis zu 80 °C heiß werden,
kung des Energieverbrauchs Hauptargument      sodass es innen nur bei einer exzellent
für eine Dämmung, während rund 32 Pro-        funktionierenden Dämmung einigermaßen
zent den Wohnkomfort erhöhen wollten.         kühl bleibt. Eine Dämmung mit hoher Roh-
Das macht sich besonders im Sommer be-        dichte, wie beispielsweise Holzfasern, besitzt
zahlt, wenn es dann im Innern angenehm        eine gute Wärmespeicherfähigkeit. Solche
kühl bleibt. Denn die isolierende Schicht     Dämmstoffe nehmen die Hitze nur langsam
funktioniert als Kälte- und Hitzeschutz,      auf und geben sie – nachts – langsam wie-
nach einem einfachen Prinzip: Was drau-       der ab und sind somit ein guter Hitzeschutz.
ßen ist, bleibt auch dort, ob das niedrige
oder hohe Temperaturen sind! So sollte eine
Fassade nach Möglichkeit immer von außen
gedämmt werden.
                                                                Bei Hitzewellen
Speziell eine Dachdämmung schützt vor
                                                             tagsüber alle Roll-
Kälte im Winter und vor Hitze im Sommer
                                                           läden oder Vorhänge
– und lohnt sich besonders, wenn dort
                                                               schließen, (nur)
Wohnraum vorhanden ist. Bewohner von
                                                                nachts lüften.
22
Fünf Dinge sind für einen sommerlichen   Zudem sollte die Verglasung der Dachflä-
                         Wärmeschutz wichtig:                     chenfenster einen guten Dämmwert, also
                                                                  einen niedrigen G-Wert (Gesamtenergie-
                           äußere Verschattung                    durchlassgrad) haben. 0,5 beispielsweise
                           ein möglichst niedriger U-Wert        bedeutet, dass nur 50 Prozent der Wärme
                           (Wärmedurchgangskoeffizient)           ins Zimmer gelangt.
                            lückenlos verbaute Dämmstoffe
                            luftdichte Bauteilanschlüsse
                            Vordächer
Quelle: energieheld.de

                                                                                                        23
Gebäude & Wohnen

Energieerzeuger Haus
Eine starke Sonneneinstrahlung auf dem Dach muss nicht zwingend
problematisch sein, denn diese Energie kann sinnvoll genutzt werden.
Was wir im Winter gut als Wärme nutzen       ter Umweltbelastung zur Stromerzeugung
können, wird im Sommer zur Last. Das         genutzt werden. Um Sonnenlicht mittels
betrifft sowohl die Sonneneinstrahlung       Solarzellen direkt in Strom umzuwan-
als auch die internen Wärmequellen           deln, braucht man Photovoltaik-Anla-
– allen voran der Mensch selber. Be-         gen (PV). Für die schlüsselfertigen und
einflussbar hingegen sind Elektrogeräte,     auf die individuellen Bedürfnisse und
die viel Wärme erzeugen, wie Kühl- und       baulichen Voraussetzungen abgestimm-
Gefrierschrank oder auch herkömmliche        ten PV-Systeme werden Solarmodule auf
Glühbirnen und Halogenleuchten. Hier gilt    dem Dach sowie ein Solarstromspeicher im
es also, nach besonders energieeffizienten   Keller montiert. Mit dem Komplettpaket
Geräten Ausschau zu halten.                  „Mainova Solar“ lässt sich auf diese Weise
Sonnenenergie kann hingegen mit einer        der eigene Ökostrom erzeugen.
positiven Energiebilanz sowie verminder-     www.mainova.de/solar

                                                                                          © MainovaSolar

24
Der nicht selbst verbrauchte oder gespei-     Falls der selbst erzeugte Strom nicht aus-
                      cherte Strom wird ins öffentliche Stromnetz   reicht, schließt Ökostrom aus dem Netz
                      eingespeist und vergütet. Vorteil: Man wird   die Versorgungslücke. So wird „Nova‑
                      unabhängiger von der Strompreisentwick-       natur“ von Mainova überwiegend durch
                      lung.                                         die Wasserkraftwerke in Griesheim und
                      Wer mit dem Gedanken spielt, ein eigenes      Eddersheim erzeugt. Bei jedem Stromtarif
                      Klimaschutzprojekt zu realisieren, kann       von Mainova ist übrigens die Öko-Option
                      sich auf www.frankfurt.de zum Klima-          zusätzlich buchbar, und damit ist die ge-
                      schutzstadtplan informieren, und ob sich      samte Stromversorgung CO2-frei.
                      das eigene Dach für eine PV-Anlage eignet,    www.mainova.de/oekooptionen
                      lässt sich im Solarkataster Hessen prüfen.    Die Sonnenenergie kann auch zur Wärme-
                      Mainova kooperiert mit Wohnungsbauge-         produktion genutzt werden. So unterstüt-
                      sellschaften in der Region und installiert    zen solarthermische Anlagen die Heizung
                      PV-Anlagen auch auf Mehrfamilien-             und das Erzeugen von Warmwasser. Im
                      häusern. So profitieren selbst Mieter zu      Sommer können sie die Warmwasser-
                      günstigen Konditionen von dem vor Ort         bereitung sogar vollends übernehmen.
                      erzeugten Solarstrom und Hausbesitzer         Sonnenkollektoren sind damit die ökolo-
                      können ihr Solarprojekt mit Stromspei-        gischste Möglichkeit der Wärmeproduk‑
                      cher umsetzen.                                tion – und haben nach etwa zwei Jahren
                      Auf www.mainova.de/mieter kann sich           mehr Energie erzeugt, als die Herstellung
                      jeder über diese Mieterstrom-Projekte         benötigte.
                      erkundigen und sehen, ob das Gebäude,
                      in dem er wohnt, über eine solche Anlage
                      verfügt.

                                      Strom aus
© egm / fotolia.com

                                 Photovoltaik spart im
                                     4-Personen-
                                   Haushalt etwa 1,8
                                  Tonnen CO2 pro Jahr!              Solarthermie für Heizung und Warmwasser

                                                                                                            25
Gebäude & Wohnen

  Heimische Kühlmittel
  Gut dosierte Wärme gibt uns ein Wohlgefühl, aber zu viel Hitze –
  gerade im Kopfbereich – wird rasch als unangenehm empfunden und
  kann sogar ungesund sein.

  Wer dann noch direkt unterm Dach, das ge-        gedämmten Gebäude tagsüber Fenster
  gebenenfalls schlecht gedämmt ist, oder auf      und – sofern vorhanden – Rollläden oder
  der Sonnenseite wohnt, fühlt sich wie im         Markisen geschlossen zu halten.
  Brutkasten und sehnt sich nach Abkühlung.        Wenn Lüften nur noch bedingt nützt, kann
  Stoßlüften kann erste Abhilfe schaffen, also     ein angefeuchtetes Bettlaken oder Hand-
  am besten spätabends und frühmorgens alle        tuch vor dem Fenster und die dadurchent-
  Fenster öffnen und die kühlere Luft durch-       stehende Verdunstungskälte helfen. Auch
  strömen lassen. Sofern die Geräuschkulis-        Ventilatoren, die leise summend die
  se draußen es zulässt, sollte man nachts         Luftzirkulation unterstützen, verschaffen
  weiter lüften, auch um einen erholsamen          deutlich Erleichterung. Idealerweise kann
  Schlaf zu fördern. Bei hohen Außentem-           man diese mit Strom aus einer Photovol-
  peraturen empfiehlt es sich, in einem gut        taik-Anlage auf dem Dach betreiben, um
                                                   möglichst klimaschonend vorzugehen.
                                                   Wird ein Ventilator zusätzlich zu einer Kli-
                                                   maanlage eingesetzt, um die gekühlte Luft
         Absolut                                   im Raum zu verteilen, entlastet dies die
  klimaneutral, nur mit                            Anlage um bis zu 40 Prozent. Sie kann sel-
 ein wenig Muskelkraft,                                   tener und auf höherer Temperatur
kann man sich mit einem                                                 laufen, die Ersparnis
    Fächer Abkühlung                                                     ist deutlich.
       verschaffen.                                                       Wenn nur noch ein
                                             Für den Einbau                  Klimagerät für
                                          einer Wärmepumpe                    eine deutliche
                                       mit Kühlfunktion spezi-                Abkühlung sor-
                                       alisierte Fachhandwerker               gen kann, gilt es

  26                                         zurate ziehen!
Besserschlafen
                                                                                      Besser  schlafen
                                                                                                     bei bei
                                                                                                         HitzeHitze
Quelle: dpa-Infografik, Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin

                                                                                      Tagsüber keine direkte
                                                                                      Sonneneinstrahlung                     Nasses Bettlaken                       Kühlen Waschlappen
                                                                                      • Vorhänge zuziehen                    ans Fenster hängen                     auf die Stirn legen
                                                                                      • nachts oder morgens lüften           (entzieht Wärme)

                                                                                                                              Vor dem Schlafen:

                                                                                                                                                                    Schlafkleidung aus z. B.
                                                                                                                                                                    Baumwolle tragen, keine
                                                                                      Nichts Kaltes trinken,                 Warm abduschen, nicht kalt             Synthetik
                                                                                      sondern besser warmen                  (Poren öffnen sich, Körper             Außerdem: Kleidung
                                                                                      Kräutertee                             gibt so besser Wärme ab)               2 Stunden in Kühlschrank

                                                                                      zu entscheiden:
                                                                                           28837        Ein Splitgerät ist eine festQuelle: Deutsche
                                                                                                                                            Unterschied      belastet
                                                                                                                                                     Gesellschaft         nicht nurund
                                                                                                                                                                  für Schlafforschung den  Strom-
                                                                                                                                                                                        Schlafmedizin

                                                                                      eingebaute Anlage, die nur von Fachleuten             verbrauch, sondern auch den Kreislauf.
                                                                                      installiert werden darf und sowohl eine               Wer über eine Wärmepumpe verfügt,
                                                                                      gute Kühlleistung als auch Energieeffizienz           kann diese sogar im Sommer benutzen –
                                                                                      aufweist. Ein kompaktes Monoblockgerät                zur effizienten, umweltfreundlichen und
                                                                                      hingegen kann von jedermann einfach                   kostengünstigen Kühlung der Wohnräu-
                                                                                      aufgestellt werden, verbraucht dafür al-              me! Voraussetzung dafür ist nur die Kom-
                                                                                      lerdings relativ viel Strom, ist lauter und           bination mit zum Beispiel Fußboden- oder
                                                                                      bietet weniger Kühlkomfort. Alle Anlagen              Wandflächenverteilsystemen oder Geblä-
                                                                                      sollten regelmäßig gewartet werden, um                sekonvektoren. Klassische Heizkörper sind
                                                                                      nicht unnötig Energie zu verschwenden.                aufgrund ihrer vergleichsweise geringen
                                                                                      Sowieso sollte die Raumluft nicht zu stark            Fläche ungeeignet. So sorgen Wärmepum-
                                                                                      abgekühlt werden – optimal sind 4 bis                 pen das ganze Jahr über für eine optimale
                                                                                      6 Grad weniger als draußen. Ein größerer              Raumtemperatur.

                                                                                                                                                                                                 27
Gebäude & Wohnen

Cooles Klima
Klimaschutz ist wichtiger denn je – für jeden Einzelnen und für das
globale System. Egal ob zu Hause, unterwegs oder beim Einkaufen.
Mit unseren kleinen und größeren Ent-            und spart Energie. In der Küche sollte man
scheidungen können wir Tag für Tag etwas         auf das Vorheizen sowie lange Koch- und
dafür tun, unseren ökologischen Fuß‑             Backzeiten verzichten, und da sich Wäsche
abdruck zu verkleinern und die Umwelt            an der frischen Luft eh am wohlsten fühlt,
zu entlasten. Daher sollten beispielsweise       kann man auf einen Trockner verzichten.
in der warmen Jahreszeit Wärmequellen            Kühl- und Gefriergeräte stehen gerne
in den Wohnräumen minimiert oder ganz            kalt, weit entfernt von Heizung, Herd
vermieden werden. Denn Kühl- oder Ge-            oder direkter Sonneneinstrahlung. Mit ei-
frierschrank und Herd, aber auch Ladege-         ner Handbreit Abstand zur Wand können
räte, Lampen, Bildschirme und Computer           die Lüftungsschlitze „atmen“. Die optima-
entwickeln bei längerem Betrieb sowieso          le Temperatur im Kühlschrank sollte nicht
viel Hitze. Besser alle Elektrogeräte, die ge-   geringer als 7 °C sein, in einem Gefrierfach
rade nicht gebraucht werden, vom Strom           reichen –18 °C. Im Urlaub lohnt sich die
trennen. Das senkt die Raumtemperatur            Holiday-Schaltung, die den Innenraum auf
                                                 nur 15 °C runterkühlt. Regelmäßiges Abtau-
                                                 en macht Sinn, denn eine Eisschicht im Ge-
                                                 friergerät erhöht den Energiebedarf deut-
                                                 lich. Was den Stromverbrauch zusätzlich
                                                 nach oben treibt, ist häufiges und langes
            Beim Kauf                            Öffnen der Tür, denn jedes Mal entweicht
        von großen Haus-                         Kälte und es braucht zusätzliche Energie,
    haltsgeräten auf das neue                    die kühle Innentemperatur wiederherzu-
     EU-Energielabel achten:                     stellen. Wer gar die Tür längere Zeit offen
         Aus A+++ wird                           stehen lässt, um die Raumtemperatur zu
           C, D oder E.                          senken, erreicht genau das Gegenteil, denn
                                                 am Wärmetauscher an der Rückseite wird
                                                 umso mehr Wärme abgegeben.
© BMWi

         Energetisch sinnvoll ist ein gut gefüllter     Beim Einkaufen – am besten mit dem
         Kühlschrank, denn dann bleibt er länger        Fahrrad zum Wochen- oder Supermarkt
         kalt; auch kann darin gut Gefrorenes auf-      – kann jeder seine persönliche CO2-Bilanz
         getaut werden. Viel Energie erfordert es al-   verbessern: tierische Lebensmittel und Ver-
         lerdings, wenn warme Speisen reingestellt      packung vermeiden, außerdem regionale,
         werden, daher gekochte Mahlzeiten erst         saisonale Ware in Bio-Qualität bevorzu-
         komplett abkühlen lassen. Im Kühlschrank       gen. Gemüse, Vollkornprodukte und Obst
         sind diese etwa drei Tage haltbar – wich-      stehen in der Klimagunst ganz oben. Nicht
         tig gerade im Sommer, wenn die hohen           zuletzt: möglichst nichts wegwerfen, denn
         Temperaturen viele Lebensmittel schneller      ein sparsamer Umgang mit Ressourcen
         verderben lassen.                              sollte ebenfalls selbstverständlich sein.

                                                                                                29
Tiere & Pflanzen

Natur im Garten
Der Umweltschutz hört vor der Haustür – beziehungsweise vor der
Balkon- oder Terrassentür – nicht auf, denn auch im eigenen Garten
lässt sich das Mikroklima deutlich verbessern.

                                    Wichtig dafür sind die naturgerechte Be-
                                    wirtschaftung, eine geringe Bodenver-
                                    siegelung und der Verzicht auf chemische
                                    Pflanzenschutzmittel. Gerade standort-
                                    gerechte Bäume, Pflanzen und heimische
                                    Wildsträucher wie Wacholder oder Weißdorn
                                    sowie regionaltypisches Obst verstärken
                                    diesen Effekt – so beispielsweise die Äpfel
                                    der Hessischen Lokalsorte: 2021 ist dies die
                                    „Hofheimer Glanzrenette“. Wer aus seinem
                                    Garten einen möglichst ausgewogenen
                                    Lebensraum für Flora und Fauna machen
                                    will, kann einiges dafür tun.
                                    So sollten Wege und Platzflächen mit
                                    natürlichen Belägen wie beispielsweise
                                    Rindenmulch gestaltet werden, damit ein
                                    Großteil der Niederschläge versickern kann.
                                    Natürlich gebildete oder künstlich angeleg-
                                    te Wasserflächen und Gartenteiche sind
                                    sowohl optisch als auch ökologisch ein Ge-
                                    winn für den Garten. Regenwasser, gesam-
                                    melt in Tonnen oder Zisternen, oder Wasser,
                                    mit dem schon Obst oder Salat gewaschen
                                    wurde, eignet sich zum Gießen. Dabei
                                                                                   © BGL

                                    ist zu beachten, dass abends gegossen

30
werden sollte, damit das Wasser nicht di-   sich beispielsweise Geranien auf einem
        rekt verdunstet und Rasen oder Blumen       Sonnenbalkon pudelwohl, Fuchsien hin-
        nicht „verbrennen“. Lieber seltener, aber   gegen brauchen Schatten. Statt kurz ge-
        dafür gezielt und intensiver gießen: Das    schorenem englischem Rasen, der schnell
        Wasser sollte mindestens zehn Zentimeter    verbrennt, lieber eine Blumenwiese an-
        tief in den Boden eindringen. Besonders     legen und nur zwei- bis dreimal jährlich
        effizient ist es, wenn man die Garten-      mähen. Auch mit der Aussaat von Wild-
        bewässerung mit einem Umweltsensor          kräutern sowie nektar- und pollenreichen
        kombiniert: Zieht Regen auf, geht eine      Pflanzen bietet man den Bienen, Insekten
        Sprinkleranlage automatisch aus, um kein    und Vögeln zusätzlichen Lebensraum und
        Wasser zu vergeuden.                        trägt damit zur Erhaltung der Artenvielfalt
        Damit Mensch und Tier den Garten auch       und des Ökosystems bei. Zum Recycling
        im Hochsommer nutzen können, sollten        von Garten- und Küchenabfällen eignet
        unbedingt Schattenplätze eingerichtet       sich ein Komposthaufen, der wiederum
        werden. Idealerweise wählt man klima-       wertvollen Naturdünger liefert. Auch
        resistente Pflanzen, die auch mit wenig     Brennnesseln, gebrauchte Teeblätter oder
        Wasser, großer Hitze und starker Sonne-     gemahlene Eierschalen eignen sich als
© BGL

        neinstrahlung zurechtkommen. So fühlen      chemiefreier Nährstofflieferant.

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Tiere & Pflanzen

Vierbeiner bekommen
Hitzefrei
Sommerliche Hitze macht nicht nur den Menschen und Pflanzen,
sondern auch den Tieren zu schaffen.

Während sich Wildtiere in den kühlenden     durch Bäume und Sträucher. Auch Vögel
Schatten von Wäldern zurückziehen können,   und Insekten sowie Eichhörnchen und Igel
müssen beispielsweise Kühe, Pferde und      freuen sich über einen schattigen Platz
Schafe auf der Weide bei starkem Sonnen-    im Grünen und eine Wasserschale, wenn
schein eine Rückzugsmöglichkeit bekom-      es lange nicht regnet. Nisthilfen für Wild-
men. Kaninchen und Meerschweinchen,         bienen, Hummeln oder Fledermäuse kom-
die ein Außengehege haben, benötigen        plettieren das Angebot. Zudem geben unbe-
idealerweise eine natürliche Beschattung    wirtschaftete Naturecken wie Holz-, Reisig-,

                                                                                           © shutterstock/Sara Petersson

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Laub- oder Steinhaufen, Trockenmauern,
offene Lehmstellen und unbefestigte Wege
Unterschlupf, Stauden und Gehölze bieten
Nahrung. Fürs Überwintern einiger Tierar-
ten eignen sich totes Holz und abge-
storbene Pflanzenteile, daher sollten                   Erste Hilfe
die Gärten im Herbst nicht komplett                … bei Überhitzung: das Tier
aufgeräumt werden.                               im Schatten mit feuchten Tüchern
Haustiere sind darauf angewie-                  kühlen, dann zum Tierarzt bringen.
sen, dass wir ihnen optimale                      … bei Wespenstich: äußerliche
Bedingungen bereiten, um mit                   Schwellung mit Kühlpad behandeln,
der sommerlichen Wärme gut zu-                     bei Stichen in die Halsgegend
rechtzukommen. Im Gegensatz zu                       sofort Tierarzt aufsuchen.
uns Menschen können beispielswei-
se Hunde oder Katzen kaum schwitzen,
um sich abzukühlen, sondern müssen übers
Hecheln die Temperatur ausgleichen. Da-
her sollte gerade Hunden auch unterwegs
immer reichlich Wasser angeboten wer-
den. Spaziergänge sind in die kühleren
Morgen- und Abendstunden zu legen und         irgendwann kann sie trotz erhöhter He-
finden ohne sportliche Anstrengung statt.     chelfrequenz nicht mehr heruntergekühlt
Bei manchen Hunden kann das Kürzen            werden. Steigt diese auf 40 °C an, setzen
des Fells oder ein nasses Kinder-T-Shirt      bereits Kreislaufbeschwerden und körper-
Erleichterung verschaffen. Doch Achtung bei   liche Schwäche ein. Das Herz muss nun
Ventilatoren: Zugluft kann Erkältungen oder   Schwerstarbeit leisten und viel Blut in die
Augenentzündungen verursachen.                Beine und die Haut pumpen, denn nur hier
Auf keinen Fall dürfen Hunde in den wär-      kann Wärme direkt nach außen abgegeben
meren Jahreszeiten im Auto zurückgelassen     werden. Herz, Gehirn und andere wichtige
werden, auch nicht für wenige Minuten.        Organe können dann nicht mehr ausrei-
Denn mit steigender Umgebungstempe-           chend mit Blut versorgt werden und neh-
ratur steigt die Körpertemperatur, und        men durch den Sauerstoffmangel Schaden.

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Service

Energieberatung
in Frankfurt
Energiepunkt – Energieberatungs-                 Mainova ServiceCenter,
zentrum FrankfurtRheinMain e. V.,                Stiftstraße 30, 60313 Frankfurt,
Ginnheimer Straße 48,                            energieberatung@mainova.de,
60487 Frankfurt, 069 213-83999,                  Termine nach Vereinbarung
www.energiepunkt-frankfurt.de,                   Die Experten von Mainova bieten ihren
Termine nach Vereinbarung                        Kunden eine kostenlose persönliche Ener-
Der Verein steht Immobilienbesitzern, Mietern    gieberatung und geben Informationen zu
und Interessierten bei Energiefragen neutral     Einsparmöglichkeiten und Energieeffizienz
und bürgernah zur Seite. Anschaulich wird        im Wohnumfeld. Auch werden Fragen zur
rund ums Wohnen, Modernisieren, Sanieren         Verbrauchsabrechnung und Energieversor-
und Neubau beraten. „Wir klären die Men-         gung geklärt.
schen auf, damit sie mit Dienstleistern auf
Augenhöhe verhandeln können“, sagt Marc          Eine weitere Anlaufstelle sind zudem die
Dauner, „und helfen bei der Orientierung im      Verbraucherzentralen. Deren Beratung
Informationsdschungel, um die Maßnahmen          kann sowohl Mietern als auch Hauseigen-
zielgerichtet mit der erforderlichen Qualität    tümern helfen, Stromfresser auszuschalten
umzusetzen.“ Zentraler Bestandteil des um-       und Wärmeverluste zu stoppen. Für Pri-
fangreichen Angebots im Energiepunkt ist die     vathaushalte unterscheidet man zwischen
kostenfreie 90-minütige Impulsberatung, die      kleineren Erstberatungen – in Beratungs-
fit macht für die nächsten Schritte mit Planer   stellen, telefonisch oder online – und um-
und Handwerker. „Unser Wissen hilft, ener-       fangreicheren Vor-Ort-Terminen, bei denen
getische Faktoren und Maßnahmen selbst-          ein Fachmann die energetische Situation des
ständig einzuschätzen, zu bewerten und           Gebäudes untersucht. Fördermöglichkeiten
damit Entscheidungen zu treffen.“                bei energieeffizienten Sanierungen oder der
                                                 Nutzung erneuerbarer Energien sind eben-
                                                 falls Thema. www.verbraucherzentrale-
                                                 energieberatung.de

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