Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019

Die Seite wird erstellt Levi Winkelmann
 
WEITER LESEN
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Sozialökologisches
 Transformations-Design

Stuttgart, 16. März 2019
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
* Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ), Januar 2011
* Erstes Trendforschungsinstitut, das an einer deutschen
  Hochschule angesiedelt ist: HfWU Nürtingen-Geislingen
* Kooperationspartner in der Forschung: GfK, Gallup
* Zukunftsletter, Studien, Workshops, Vorträge

   Studien
                           Börsenbrief
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Von Megatrends zu Produkttrends: Die Logik der Trends

        Megatrends
  Alterung, Gesundheit, Globalisierung, Neo-
             Ökologie, Mobilität
                                               30 bis 50 Jahre

   Technologie-Trends
            e-Mobilität, MP3, PC

                                               10 bis 20 Jahre
   Gesellschafts-Trends
        Regionalisierung, Geiz-ist-Geil

         Konsumtrends                          5 bis 10 Jahre
        Produkttrends                          2 bis 5 Jahre
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Megatrends: Die großen Veränderungstreiber
        (Halbwertzeit 30-50 Jahre)

1. Neo-Ökologie (Klimawandel)
2. Powershift (Energiewende und Infrastrukturen)
3. Rohstoffe (Wasser, Metalle, Agrar)
4. Neo-Urbanisierung
5. Multipolare Weltordnung / Migration
6. Demografischer Wandel
7. Gesundheit
8. New Work
9. Digitalisierung
10. Mobilität
11. Individualisierung
12. (digitale) Bildung
13. Dezentralisierung
14. Familie 2.0
15. Ungleichheit
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Kabelfernsehen   Einzelhandel      Tonträger   Reisebuchung
1976-2014        1962-2012         1889-2003   1758-2007

Telefonie        Börsengeschäfte   Zeitungen   Bücher
1876-2008        1801-1997         1605-2000   1439-2011
                                               itz: Institut für Trend- und Zukunftsforschung | www.    3
                                                                                   zukunftpassiert.de
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
• Potenziale der Digitalisierung nutzen, um eine
 nachhaltige Entwicklung zu fördern.

• Digitalisierung als „Innovations- und
 Nachhaltigkeitsmotor“

• Ökonomischen, sozialen und ökologischen Aspekte
 der Nachhaltigkeit so ausbalancieren, dass Baden-
 Württemberg zu einer Leitregion bei intelligenten,
 ressourcensparenden und klimaschonenden
 Technologien wird und uns eine weitgehende
 Entkoppelung von Wachstum und
 Ressourcenverbrauch gelingt.

• Der Nutzen für den Menschen steht im Fokus einer
 „Nachhaltigen Digitalisierung.
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Digital und nachhaltig? Geht das?
 • Kommunikationstechnologie: 10% des Stroms weltweit.
   2030: 30-50%
 • 2020: 52 Megatonnen Elektroschrott, 2017: 42
   Megatonnen
 • E-Books: Ab 30-60 Bücher nachhaltiger als Print
 • Streaming (Musik, Film): 70% des weltweiten
   Datenaufkommens
 • Verdreifachung/Vervierfachung der Streaming-
   Datenmenge prognostiziert
 • Endgeräte verbrauchen seit Jahren deutlich weniger
   Strom…aber Streaming…
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
1.   Energiewende und
     Digitalisierung
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Sozialökologisches Transformations-Design - Stuttgart, 16. März 2019
Handel: Die Morgenröte der
2.     „kassenlosen Gesellschaft“

Amazon Go setzt einen neuen Standard:
Einkaufen, als würde man zuhause an den Kühlschrank
gehen –
• ohne Checkout,
• ohne Warteschlange,
• ohne Umpacken,
• völlig neue Preisstrategien möglich,
• völlig neues Einkaufserlebnis.
Keine Kassen,
Keine Kassen, nirgends
              nirgends
Weswegen Amazon die Welt erobert:
Plattformen, Netzwerke
                                                                      Walmart

                                            Alexa Web Inform
                               Amazon SNS
                                                           Amazon      Amazon
 amazon                                                    Marketplace SimpleDB   Walmart
                                                               Amazon Product
 $ 250bn market cap                                               Advertising     $ 230bn market cap
 185 countries                                                                    27 countries
 $ 600k revenue/employee                                                          $ 200k revenue/employee
 250m products                                                                    4m products
 20 % p.a. growth                                                                 2 % p.a. growth

                                           Amazon SC2          Amazon
                                                               Cloud Watch
                                  Amazon S3                     Amazon
                                        Amazon RDS              Mechanical Turk
                                 Amazon Dynamo DB Amazon Queue Service
                                              Amazon Amazon
                                              Flexible Redshift

                           WEB API CLUSTERS
                            Social media/web                Enterprise
                            Job search / HR                 Payment
                            E-Commerce                      Messaging services
                            Tools / analytics / big data
Die Mobilität-Revolution - auch
3.   auf dem Land: Transport as a
     System (TaaS)
Transport-as-a-Service (TaaS): Die
Zukunft der Mobilität
 • Mobilität mit autonomen Fahrzeugen nahezu kostenlos
 • Pro Km wird die Fahrzeugnutzung bis zum Zehnfachen
   günstiger als bislang
 • Hohe Upfront-Kosten sind das Entrittsticket in einen
   Trillionen-Dollar-Markt
 • Wesentlich intensivere Fahrzeugnutzung (2030: 1 Mio. km)
 • Jedes Fahrzeug wird zehnmal häufiger genutzt als der
   Klassische PKW
 • Ab 2030 in den USA nur noch 44 Mio. Fahrzeuge statt wie
   aktuell 247 Mio. auf der Straße -> Flächenrückgewinnung
 • Ersparnisse für die US-Verbraucher 2030: 1 Trillion US-Dollar
• 70% niedrigere Fahrzeugnachfrage
• 6 Trillionen Beförderungs-Km werden in 2030
    zurückgelegt (ein Zuwachs von 50% bis 2021) zu einem
    Viertel der Kosten ($393 Billionen vs. $1,481 Billionen).
•   Produktivitätssteigerung durch weniger Staus in den USA:
    1 Trillion US-Dollar
•   Verschmelzen von öff. und privatem Transport!!
•   Städte: Wandel vom Besitz und Management von Mobilität
    zum Management von TaaS
•   Mobilität bedeutet mehr denn je Zugang zu Arbeit,
    Bildung, Gesundheit, Kultur
•   Auch der ländliche Raum wird - wenn auch später - von
    TaaS profitieren
In 10 Jahren kaum noch individuelle
            Mobilität???
Ökologische Dimension
   • Reduktion des Treibstoffverbrauchs um 80%
   • Peak Oil wird 2021 definitiv stattfinden
   • Anteil Ölverbrauch für Verkehr weltweit: 49%
   • Ölpreis unter 25 US-Dollar pro Barrel
   • Geopolitische Disruptionen müssen frühzeitig ins
     Auge gefasst werden
   • Lithium lässt sich leicht abbauen, keine Knappheit zu
     erwarten
Der Kampf um das Protein
     4.       der Zukunft

• Synthetische Alternativen zu Fleisch werden in den kommenden
    Jahren die Märkte erobern.
•   Künstlich werden tierische Eiweiße hergestellt, die mit denen von
    Fleisch, Fisch, Milchprodukten und Eiern identisch sind.
•   Beyond Meat - „The Beyond Burger“
•   Seit 2013 in den Läden von Whole Foods Market.
•   Unterstützt von prominenten Investoren wie Kleiner Perkins
    Caufield & Byers, Bill Gates und Biz Stone.
•   2016 wurde in den USA 1 Mia. US-Dollar in Food-Startups
    investiert.
•   Weitere Unternehmen: Impossible Food, Cell Food.
Gier nach Eiweißen
China hat die USA beim täglichen Kalorienverbrauch
von Fleisch, Fisch und Eiern überholt

                 Kalorien aus Proteinen pro Person pro Tag

           600

                  USA

           300

                  CHINA

             0
                 1963                1988                    2013
Künstliche Intelligenz, Drohnen etc.
                                                                                                                                                             5.

                                                                                               2,4 %
                                                                                                       - 4,6 %

                                                                                                         Lebensmittelsicherheit

                                                                                               4%
                                                                                                         -1%

                                                                                                         Neue Produkte (bspw. Proteine aus dem Labor)

                                                                                               4,2 %
                                                                                                         NEU

Veränderung in %, Grundlage: 8 Monate in 2017
                                                                                                         Neue Systeme/Software

                                                                                               4,5 %
                                                                                                         NEU

                                                                                                          Big Data, Precision Farming, Farm Management

                                                                                               5,5 %
                                                                                                          - 2,6 %

                                                                                                                           E-Food (u.a. Direktvermarktung)

                                                                                               18 %

                                                                                                          Biotechnologie
Quelle: PickingAlpha Data collection, communications to investors, CrunchBase Data, AgFunder
                                                                                               5,2 %

                                                                                                          - 10 %
                                                                                                                                                             im Agrarsektor 2017

                                                                                                          E-Restaurants und -Marktplätze
                                                                                               44 %

                                                                                                          NEU

                                                                                                         FinTech für Landwirtschaft (u.a. Blockchain)
                                                                                               4%

                                                                                                         NEU
                                                                                                                                                             Schlüsseltrends Investitionen
Landwirtschaft X.0: Holland fängt
einfach schon einmal mit der
Zukunft an

                           Quelle: National Geographic, 2017
Vertical Farming/Indoor
  6.          Farming/Urban Farming
                      Herkömmliche Landwirtschaft Vertical Farming

                      Erde                          Technik, Internet der Dinge,
                                                    Sensorik
                      Globaler Vertrieb             Regionale Wertschöpfung
                      Pestizide, Antibiotika         Null Pestizide, Null
                                                     Antibiotika
                      Wasser als endlicher Nährstoff LED-Licht als unbegrenzte
                                                     Energiequelle
• Milchroboter bringen 10 Prozent mehr Er
                      Jedes Produkt legt            Lokale Nutzung
                      durchschnittlich 2.400 km
• 12 % Wach           zurück

• Erwachsene Mä

• Leisure Chann
QL 2030: Landverbrauch durch
Technologie ersetzen
China: Indoor Farming
(auf dem Hof eines
Industriebetriebs)
Megatrend Dezentralisierung:
Vertical Farming daheim
Wie wir morgen leben (und essen) werden
       geringerer Wettbewerb
                                                             Masse
                                                      1955        nprodu
                                                                        ktion
             ANGEBOT <
             NACHFRAGE
                                                                                   Mass
                                                                                           Custom
                                                                                                     ization         Globalisierung
              konstante
              Nachfrage
                               Stückzahl je Produkt                   1980

              Markt                                                                                            Regionalisieru
                                                                                                                                    ng
                                                                                          2000 Pers
                                                             1913                                   on
                                                                                                       ali
                                                                                                           sie
               variable                                                                                        rte
              Nachfrage                                                  Handw                                     Pr
                                                                               erklich                                od
                                                                                       e Fertig                          uk
                                                                                                ung                         tio
             ANGEBOT >                                                                                     1850                 n
             NACHFRAGE
                                                                                              Laufzeit

        höherer Wettbewerb                                                Produktvielfalt
                                                                                                       heterogene
                                                        Kundenanforderungen                            Produkte

Quelle: tatatechnologies.com
Digitale Stadt als Stadt mit
7.   neuen Chancen der Teilhabe
Wanderung in die Städte
Seit 1980 leben 600 Mio. Menschen mehr in Chinas Städten

             % der Bevölkerung

                                                       100 %

                                                       50

                                                       0
             1980                               2017
Städte schaffen Vertrauen, Vertrauen in
  Regierbarkeit und Veränderbarkeit
Gelingt die Uberisierung der Stadt,
wird Macht in der digitalen Stadt der
Zukunft neu verteilt

Mit Uber-Ideen Schlüsselthemen wie
urban agriculture, food waste re-use,
micro-certification of job skills,
community health, citizen journalism,
citizen science bearbeiten.
Die Sprache von Politik und Verwaltung
versagt – Digitalisierung schafft neue
Kommunikationhorizonte

„Die Stadt der Zukunft muss vor allem
deshalb zu einer Digital City oder Smart
City werden, weil wir zur
Aufrechterhaltung unseres Gemeinwesens
Smart People brauchen.“
Cradle-to-Cradle: Es gibt gar
8.   keinen Müll, nur Nährstoffe
Gebrauchsgüter
Produkte, die für einen längerfristigen Gebrauch hergestellt werden, wie Automobile, Haushaltsgeräte,
Teppiche, Büromöbel oder synthetische Fasern, bezeichnet das Cradle to Cradle Konzept als Gebrauchsgüter.
Ihre Komponenten sind qualitativ hochwertige, auf Beständigkeit ausgelegte Materialien wie Kunststoffe oder
Metalle, die durch einen technischen Nährstoff-Kreislauf als dynamisches und verbleibendes Gut dauerhaft
nutzbar gemacht werden sollen. Für Gebrauchsgüter bedeutet das, die Produkte so zu gestalten, dass die
eingesetzten Rohstoffe nach Gebrauch sortenrein und damit ohne Qualitätsverlust zurückgewonnen werden,
so dass aus ihnen wieder neue, gleichwertige Produkte entstehen können und ein echter, endloser
Materialkreislauf entsteht, der keine Abfälle zurücklässt.
Kreislaufwirtschaft und
9.   Digitalisierung
Digitale Transformation als Wegbereiter einer
nachhaltigen Kreislaufwirtschaft
   • Cyber Physical Systems führen dazu, dass Produkte Informationen
     mindestens durch den gesamten Produktionsprozess tragen. Diese
     Informationen müssen sich für die Kreislaufwirtschaft über den gesamte
     Lebenszyklus erstrecken und auch umweltrelevante Informationen wie
     Materialzusammensetzung oder auch „Footprints“ beinhalten.

   • Sensoring erlaubt in der Industrie 4.0 Datensammlung und -
     erzeugung in Echtzeit. Der genaue Ort des Anfalls von Abfällen, seine
     exakte stoffliche Zusammensetzung usw. können ort- und zeitgenau
     festgehalten („Fast Data“) und an andere Unternehmen weiter- gegeben
     werden, die daraufhin ihre Produktionsprozesse planen.

   • „Big Data“ gibt Aufschluss über weitere Verwendung, sinnvolle
     Logistiklösungen etc..

   • Automatisierte Markt- und Logistikplattform: Such- und
     Transaktionskosten reduzieren; Skaleneffekte durch mehr Klarheit über
     Materialmengen.
• Produkte vermarkten sich selbst: In einem derart
  intelligenten Gesamtsystem wäre es sogar denkbar, dass sich
  wiederzuverwertende Produkte ihre Märkte über das Internet
  of Things automatisch „selbst“ erzeugen, indem sie sich
  aufgrund der Informationen über Zusammensetzung und
  Einsatzmöglichkeit auf solchen Plattformen selbst vermarkten.

• Recycletes als Wettbewerbsvorteil: Rezyklate sind
  zum Teil heute schon preiswerter als Primärmaterial, dies
  könnte so noch gesteigert werden. Rezyklierbarkeit wird dann
  auch zum technischen Wettbewerbsvorteil.

• Block Chain-Anwendungen, auf denen heute bereits z. B.
  die virtuelle Währung Bitcoin basiert, könnten Informationen
  anonymisiert und verschlüsselt weitergeben, ohne dass die
  Konkurrenz Rückschlüsse auf eigene Produktionstechnologien
  ziehen kann.
Plastik-Upcycling: PET-Flaschen von Frosch (Werner &
Mertz)

Verölung („ChemCycling“) von Plastik durch BASF/

Anforderung der EU-Verpackungsverordnung: 58,5%
recyceltes Plastik statt wie bislang 36%
Wohn- und Energie-Autarkie:
10.       Konsum-Individualisten 4.0

• Dezentrale Energie, vernetzte Mobilität
• Tiny Houses: Winzige Passivhäuser: Energieautarkie
• Sharing is caring
Eine (nachhaltige)
Agenda 2030
„Elektrifizierung der Gesellschaft“ als
Grundvoraussetzung für Energiewende 2.0
 • Sektorenkopplung
 • Kraft-Wärme-Kopplung
 • e-Auto als Energiespeicher
 • Um 100% Erneuerbare zu erreichen, ist Digitalisierung/
   Vernetzung unabdingbar!
 • Kleine Haushaltsgeräte zu vernetzen, wird sich auf
   absehbare Zeit nicht (ökologisch) auszahlen.
 • Datenaustausch über verschlüsselte Funknetze (weniger
   über Internet).
Dezentrale Energiesysteme
•   Prinzip der Nachbarschaftlichkeit als Bedingung für
    Energiewende 2.0!!
•   Kleine Einheiten (Straßenzüge, Stadtteile) produzieren Großteil
    der Energie: Solar, Speicher, Miniwindkraft, nahegelegene
    Biomasse
•   Autonome, flexible Nutzung durch Speicherung ermöglicht
    unabhängige Strom-Produktion
•   Mehr „Netzsicherheit“, weil überschaubare Größe der Netze
•   Mehr Informationskontrolle
•   Power-to-gas; Power-to-fuel, Power-to-heat
    (Wärmepumpenheizungen)
•   Leistungsprognose wetterabhängiger Energieträger
    (Fraunhofer)
Smarte Mobilität: Öffentlicher und
      „nutzungsgeteilter“ Verkehr
•   Logistik, Güterverkehr und Individualmobilität werden über
    2030 hinaus weiter mit mehr als 10% wachsen
•   Zwei Millionen selbstfahrender Autos erzeugen momentan die
    Datenmenge der Hälfte der Weltbevölkerung
•   Sozialökologische Verkehrswende heißt: Nahräumliche
    Versorgungsstrukturen aufbauen möglichst ohne externen
    Energieinput: Fahrrad, Fußgänger
•   Stationsgebundenes Carsharing statt PKW-Mobilität: 20 bis
    35% weniger Emissionen
•   Tür-zu-Tür-Mobilität durch ÖPNV
•   WIR MÜSSEN DAS JETZT ENTSCHEIDEN. JETZT SIND DIE
    GESTALTUNGSFENSTER OFFEN!
Datenkapazität für das Zeitalter der
     selbestfahrenden Mobilität

                                                   Sonar
                                    (räumliche Ortung mit Schallimpulsen)
                                        ca. 10 bis 100 kB
                                               pro Sekunde
                      Radar
                                                                                          GPS
            ca. 10 bis 100 kB
                  pro Sekunde                                                    ca. 50 kB
                                                                                  pro Sekunde

                                                      Selbstfahrende Autos

                                               ca.     4.000 GBPRO TAG
                   Kameras
           ca. 20 bis 40 MB                                                   Lidar
                 pro Sekunde                                            (Abstands- und
                                                                   Geschwindigkeitsmessung
                                                                      mit Laserstrahlen)
                                                                  ca. 10 bis 70 MB
Quelle: giga.de, 8. Dezember 2017                                           pro Sekunde
Smarte Liefersysteme/Bringdienste/
             Online-Shopping
• Die Theorie ist nachhaltig: Würden alle PKW-abhängigen
    Käufe durch Bringdienste ersetzt, würden wir bis zu
    einem Viertel resp. drei Viertel an gefahrenen Einkaufs-
    Kilometern sparen
•   Voraussetzung: Jeder Lieferwagen müsste mindestens
    20-40 Kunden beliefern, was häufig wohl nicht der Fall ist
•   Aber: Onlineshopping wird nach wie vor durch fußläufiges
    Einkaufen in dichten Siedlungsstrukturen geschlagen
Paradoxien digitaler Produktion
• Weniger Ressourcennachfrage, höhere
  Ressourceneffizienz, zirkuläre Produktion, C2C.
• Pro Wertschöpfungseinheit (Auto, Smartphone, Backstein)
    werden mit Industrie 4.0 weniger Ressourcen und
    weniger Energie verbraucht
•   Die Gefahr besteht jedoch darin, dass dadurch höhere
    Stückzahlen produziert werden.
•   „Kosmopolitischer Lokalismus“: So viel lokale Produktion
    wie möglich, so wenig Weltmarktproduktion wie nötig
Digitalisierung und sozialökologische
                Transformation
• Mehr Effizienz, höhere Produktivität
• Weniger Ressourcen- und Energieverbrauch
• Sozialökologische Steuerreform: Ressourcen- und
    Automatisierungssteuer, die dem Sozialsystem
    gutgeschrieben wird
•   Gerechte Entlohnung von Sorge- und Pflegearbeit
•   Zeitwohlstand
•   Flexible Tätigkeiten statt digitalem Proletariat
10 Zentrale Trends einer
        Transformativen Digitalpolitik
•   Neues Monopolrecht - Internet als Allmende (Gemeindewiese)
•   Kopplungsverbot
•   Eingeschränkte personalisierte Werbung und situatives Marketing
•   Datensuffizienz: Nur so viele Daten kommunizieren wie unbedingt nötig
•   Digitale Plattformen für Vereinsmitglieder, Gemeinden, Genossenschaften,
    Gewerkschaften: Gemeinwohl-Optimierung statt Profit-Optimierung
•   Passivitätsgebot: eingeschränkte Weiterverwertung von persönlichen Daten:
    63 Prozent aller kursierenden Daten haben keinen Zweck für die
    Anwendung selbst
•   Regeln für den Einsatz von Algorithmen…autonomes Fahren
•   Standard Oil wurde von T. Roosevelt auch zerschlagen: Plattformen als
    „öffentlich-rechtliche Institutionen“: „Produser“- (Producer + User)
    Plattformen
•   „Office of Social Innovation and Civic Participation“: Büro für sozial-
    ökologische Erneuerung durch Vergabepolitik der öffentlichen Hand
•   Digitalisierungsgewinne besteuern: Automatisierung, Robotik, Algorithmen
    etc.
Maßnahmen Digitalisierung/Nachhaltigkeit in BaWü:
• Die Digitalisierung eröffnet völlig neue Chancen für das Recycling und die Kreislaufwirtschaft, die
  wir nutzen werden, um so dem Ziel einer weitgehenden Entkoppelung von Wachstum und
  Ressourcenverbrauch näherzukommen.
• Durch intelligente Energiesysteme wollen wir für eine Energieversorgung sorgen, die zugleich
  sicher, umweltverträglich und kostengünstig ist.
• Umweltinformationen sind für uns wichtige Grundlagen für einen vorsorgenden, effektiven und
  nachhaltigen Umweltschutz.
• Die Landesverwaltung verfolgt mit der Landesstrategie Green IT einen strukturierten Ansatz,
  welcher die IT-Nutzung und IT-Beschaffung der öffentlichen Verwaltung in den nächsten Jahren
  stärker an ökologischen Kriterien ausrichten soll.
• Wir wollen den Menschen befähigen und motivieren, aktiv an der Veränderung gesellschaftlicher
  Prozesse mitzuwirken und im eigenen Umfeld einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu
  leisten. Hierzu wollen wir Digitale Umweltbildung und -partizipation vorantreiben.
Wo stehen wir aktuell?
 • Technologie hat noch nie so stark in unseren Alltag
   eingegriffen
 • Technologie hatte noch nie makroökonomisch diese
   transformative Kraft entfaltet
 • Noch nie war so viel Veränderung durch Technologie
   möglich wie jetzt
 • Noch nie hat Technologie so unmittelbar in unsere
   Lebensvollzüge eingegriffen
 • Selten waren wir trotzdem so zukunftsverzagt wie jetzt
 • Selten waren wir so ohne eine positive Vision von einer
   guten Zukunft
Wir müssen pragmatischer und visionärer werden:Wir
müssen uns endlich klar machen, dass die Digitalisierung
keine (Er-)Lösung bringt.

Technologie liefert uns in Zukunft ungemein effiziente
Werkzeuge. Aber wir als menschliche Gesellschaft müssen
diese Werkzeuge selbstbewusst für unsere Zwecke
aneignen und einsetzen.

Deswegen brauchen wir dringend eine nachhaltige Vision
(Phantasie und Veränderungsbereitschaft) dafür, wie wir
morgen Leben wollen. Und dafür müssen wir uns über
unsere Werte und Ziele verständigen. Die Zeit läuft.
Unser Weg in die Zukunft

Quelle: Towards Our Common Future, German Advisory Council On Global Change
Auf dem Weg in eine digitale und nachhaltige
Zukunftsgesellschaft

Quelle: Towards Our Common Future, German Advisory Council On Global Change
Vielen Dank!

Besuchen Sie uns:

Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ)
Mozartstraße 7
69121 Heidelberg
Tel 00496221-651-3333
Fax 00496221- 6532561
www.zukunftpassiert.de
Sie können auch lesen