Stadtumbaumanagement im nördlichen Fichtelgebirge 2008/2009
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Stadtumbaumanagement im Nördlichen Fichtelgebirge 2008/2009 Stadt Kirchenlamitz · Stadt Marktleuthen · Markt Oberkotzau · Gemeinde Röslau · Stadt Schönwald · Stadt Schwarzen- bach a.d. Saale · Markt Sparneck · Stadt Weißenstadt · Markt Zell i. Fichtelgebirge
2 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt Stadtumbaumanagement im Nördlichen Fichtelgebirge 2008/2009 Betreut und gefördert durch die Regierung von Oberfranken mit Finanzhilfen aus dem Bund/ Länder-Städtebauförderungsprogramm Teil 3 - Stadtumbau West AUFTRAGGEBER UND HERAUSGEBER: Die Städte und Gemeinden des Nördlichen Fichtelgebirges Stadt Kirchenlamitz · Stadt Marktleuthen · Markt Oberkotzau · Gemeinde Röslau · Stadt Schönwald · Stadt Schwarzenbach a.d. Saale · Markt Sparneck · Stadt Weißenstadt · Markt Zell i. Fichtelgebirge AUFTRAGNEHMER UND VERFASSER: Brauhausgasse 17 99423 Weimar Tel.: 03643 - 808432 Fax: 03643 - 808467 mail@umbaustadt.de www.umbaustadt.de Eislebener Str. 6 10789 Berlin Tel.: 030 - 8916706 Fax: 030 - 8913894 Dipl.- Ing. Rico Emge Dipl.- Ing. Ulrich Wieler Dipl.- Ing. Jörg Gleisenstein BTE Tourismusmanagement & Regionalentwicklung Stiftstraße 12 30159 Hannover Tel.: (0511) 7 01 32-0 Fax: (0511) 7 01 32-99 hannover@bte-tourismus.de www.bte-tourismus.de Mathias Behrens-Egge GRAFIK: Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt ABBILDUNGEN, DARSTELLUNG, FOTOS UND PLÄNE: Soweit nicht anders vermerkt, liegt die Urheberschaft und das Urheberrecht aller Abbildungen, Darstellungen, Fotos und Pläne bei der Arge UmbauStadt. August 2009
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 3 Inhalt 1. Stadtumbau im Nördlichen Fichtelgebirge 4 Stadtumbaumanagement 2008/2009 2. KOMMUNIKATION UND MANAGEMENT 5 2.1 Zeitablauf des Arbeitsjahres 5 2.2 Lenkungsgruppen 5 2.3 Lokale Arbeitsgruppen, Experten zu Schwerpunktthemen 5 2.4 Pressekonferenz 5 2.5 Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit 6 2.6 Komm mit! Monatszeitung 6 2.7 Stadtumbauforum als Bürgerinformation 6 2.8 Städtebauförderung in Bayern 7 2.9 Weitere Abstimmungen, Kontakte 7 3. STADTUMBAUPROJEKTE DER EINZELKOMMUNEN 8 3.1 Initialprojekt für die IEK-Region „Nördliches Fichtelgebirge 9 3.2 Stadt Kirchenlamitz 12 3.3 Stadt Marktleuthen 14 3.4 Markt Oberkotzau 16 3.5 Gemeinde Röslau 18 3.6 Stadt Schönwald 20 3.7 Stadt Schwarzenbach a.d. Saale 23 3.8 Markt Sparneck 26 3.9 Stadt Weißenstadt 28 3.10 Markt Zell i. Fichtelgebirge 31 4. INTERKOMMUNALE THEMEN DES STADTUMBAUMANAGEMENTS 33 4.1 Kommunales Klimaschutzkonzept 33 4.2 Potenzialflächenmanagement 40 4.3 Tourismusentwicklung [Matthias Behrens-Egge, BTE] 45 4.4 Gemeinsame Internetplattform 53 4.5 Das Projekt Komm mit! [Claudia Plaum] 54 4.6 Perspektiven interkommunaler Entwicklung 57 5. GENERATION 123 [Michael Stein] 59 5.1 Das Projekt 59 5.2 Projektumsetzung 59 5.3 Ausblick 61 6. MONITORING 63 6.1 Bevölkerungsentwicklung 63 6.2 Bevölkerungsprognose 65 6.3 Wohnungsüberschuss 63 6.4 Projektmonitoring 64 6.5 Fortführung Stadtumbaumanagement und Verstetigung 65 7. ANHANG 73
4 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 1. STADTUMBAU IM NÖRDLICHEN FICHTELGEBIRGE STADTUMBAUMANAGEMENT 2008/2009 Wirtschaftliche und demografische Tendenzen geben entwickelt, die von Radferien über Porzellankurse bis zu Städten und Gemeinden neue Aufgaben. Aus den Pro- Themenwanderungen bereits buchbar sind. Die Frage gnosen zur demografischen Entwicklung sind bundes- nach einem Auftritt des Nördlichen Fichtelgebirges nach weite Veränderungen zu erwarten, die in Regionen wie außen wurde in einer gemeinsamen Netzseite beantwor- Oberfranken spezifische Ausprägungen haben und noch tet, die sich in der Entwicklung befindet und mit der TI haben werden. Eine Region mit einer industriellen Ver- Fichtelgebirge abgestimmt ist. Um die touristischen An- gangenheit, die in einem markanten Naturraum gelegen liegen des Nördlichen Fichtelgebirges voranzutreiben, ist, muss ihre Identität neu schaffen. Das Bund-Länder- wurde schließlich die Einrichtung einer Personalstelle Programm „Stadtumbau West“ hat die neun Kommunen konzipiert, die von den Kommunen gemeinsam getragen als Verbund aufgenommen. Die Gemeinden Kirchenla- werden kann. mitz, Marktleuthen, Markt Oberkotzau, Röslau, Markt Sparneck, Markt Zell i. Fichtelgebirge und die Städte Als weiteres wichtiges interkommunales Betätigungsfeld Schönwald, Schwarzenbach a.d. Saale, Weißenstadt ist das Altenhilfe- und Mehrgenerationenkonzept bilden die Teilregion Nördliches Fichtelgebirge. anzuführen unter der Leitung von Dipl. Soziologe Mi- chael Stein. Hier gibt es nach einem Jahr der Umsetzung Ein interkommunales Entwicklungskonzept wurde mit einen guten Überblick über die tatsächliche Bedarfs- den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet. Diese große lage im Nördlichen Fichtelgebirge. Umfrageaktionen Sammlung von Ideen erfasst die Lebensbereiche Tou- und Bürgerforen in allen Gemeinden formen jetzt ein rismus, Einzelhandel, Generationengerechtigkeit sowie detailliertes Bild der unterschiedlichen Ansprüche, die städtebauliche und freiräumliche Schwerpunkte. Was gemäß den demografischen Tendenzen zunehmend von im IEK zu einem großen Katalog von über 70 möglichen der Generation der Älteren definiert werden. Dennoch Projekten geführt hat, war für das Stadtumbaumanage- ist es das Anliegen des Mehrgenerationenkonzepts, ment 2008/09 die Grundlage für deren Umsetzung. die Wünsche der Generationen bei den Lösungswegen zu verbinden. So ist es das ausgesprochene Ziel, die Dem Stadtumbaumanagement des Büros UmbauStadt Attraktivität der Region für ältere Menschen und junge oblag in erster Linie die Beschäftigung mit den inter- Familien zu erhöhen. kommunalen Aspekten des Neunerbündnisses. Hier wurden im vergangenen Jahr drei Hauptthemen weiter Neben den interkommunalen Ansätzen sind im Rahmen entwickelt: Dem überall sichtbaren Leerstand wird mit von „Stadtumbau West“ zahlreiche Bau- und Umge- der nunmehr abgeschlossenen Veröffentlichung von staltungsprojekte in den neun Kommunen geplant, Potenzialflächen, d.h. Miet- und Kaufimmobilien, begeg- begonnen oder schon abgeschlossen. So stehen der rote net. Dazu hat man sich mit der renommierten Gewerbe- Infopavillon im Zentrum von Marktleuthen oder der flächendatenbank SISBY (Standort-Informations-System EDEKA-Markt auf einer ehemaligen Industriebrache in Bayern) zusammengetan, die alle gemeldeten Gewerbe- Schwarzenbach/Saale für bereits fertig gestellte Projekte immobilien kostenfrei veröffentlicht hat. Ziel ist es, über des Stadtumbaus. Die neue Mitte in Schönwald ist mit die Erfassung und Veröffentlichung von Angeboten Platzgestaltung und Randbebauung im Bau, ebenso wie hinaus ein Bewusstsein und ein Interesse für Gewerbe- der Platz der Generationen in Röslau. Die Marktplät- und Einzelhandelsflächen zu schaffen. ze sind auch in Zell und Weißenstadt Hauptthema im Stadtumbauprozess. Studien zur Umnutzung von Indus- Das Thema der regenerativen Energien ist ein weiteres triebrachen liegen für das Summagelände in Oberkotzau Anliegen im Verbund der Neun. Im IEK wurde ein Netz- und für die beiden Winterling-Areale in Kirchenlamitz werk Regenerative Energien gefordert. Fünf der neun und Schwarzenbach/Saale vor. Ähnliche Weiternut- Kommunen konnten gemeinsam als Antragsteller für ein zungsperspektiven werden für das ehemalige Flehmig- gefördertes Klimaschutzkonzept im aktuell aufgelegten Areal in Sparneck erarbeitet. Bundesprogramm zum Kommunalen Klimaschutz auftreten. Ziel eines interkommunalen Klimaschutzkon- So zeigen die lokalen Projekte, dass die Folgen des zeptes ist, die tatsächliche Umsetzbarkeit alternativer Strukturwandels in den Gemeinden ähnliche Aufgaben Energieformen vor Ort, auf dem Gebiet der neun Kom- geschaffen haben. Dennoch sind die Lösungsansätze munen zu klären. Dieses Konzept ist die Voraussetzung individuell und im jeweiligen Orts- und Landschaftszu- für geförderte Investitionen. sammenhang unterschiedlich. Der Tourismus ist der dritte Schwerpunkt auf der inter- kommunalen Agenda. In Kooperation mit dem Büro BTE Hannover wurden konkrete Paketangebote (Packages)
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 5 2. KOMMUNIKATION UND MANAGEMENT 2.1 ZEITABLAUF des Arbeitsjahres den. Die kommunalen Arbeitsgruppen wurden durch vier Moderatoren des Büros UmbauStadt begleitet. Die Das erste Jahr des Stadtumbaumanagements umfasste Protokolle waren wertvolle Materialsammlungen für das den Zeitraum Juni 2008 bis Juni 2009. Innerhalb der weitere Vorgehen und haben die Erhebungsunterlagen genannten Zeitspanne fanden acht Lenkungsgruppen- des IEK entscheidend aktualisiert. sitzungen, neun kommunale Arbeitsgruppentermine, eine Pressekonferenz und ein Stadtumbauforum statt. Die Terminübersicht ist in der folgenden Übersicht zusammengestellt. Weitere, den Prozess unterstützende, Abstimmungstermine sind in der allgemeinen Übersicht nicht dargestellt. 2.2 LENKUNGSGRUPPEN Im ersten Jahr des Stadtumbaumanagements beglei- tete die Lenkungsgruppe den Stadtumbauprozess in acht Sitzungen zwischen Juni 2008 und Juni 2009. Das Kernteam der Lenkungsgruppe bestand aus Vertretern der Regierung von Oberfranken (Frau Scholze, Herrn Schötz und Herrn Haertl), den Bürgermeistern der neun Kommunen, dem Manager des Projektes Generation 123 und den Stadtumbaumanagern des Büros UmbauStadt. Die Pressekonferenz im März 2009 schafft zum ersten Mal Themenbezogen wurden Gäste geladen, die den Prozess einen Gesamtüberblick zu den Umsetzungen im Stadtumbau hilfreich unterstützen konnten. Die Lenkungsgruppe im Nördlichen Fichtelgebirge. reflektierte die Projektansätze des Stadtumbauma- nagements und traf Entscheidungen über das weitere Vorgehen. Sie boten ferner die Gelegenheit für Experten, die neun Kommunen an einem Tisch zu treffen und gezielt zu informieren (z.B. Energieagentur Oberfranken, 2.4 Pressekonferenz Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung, Freiburg Eine Pressekonferenz war im ursprünglichen Fahr- i.Br.). plan des Stadtumbaumanagements nicht vorgesehen. Dennoch wurde nach 2/3 des ersten Jahres in der 2.3 LOKALE ARBEITSGRUPPEN Lenkungsgruppe eine mangelnde Außenwahrnehmung Die lokalen Arbeitsgruppen, die als Expertengespräche der Stadtumbauprozesse festgestellt. Auch für die zu Schwerpunktthemen veranstaltet wurden, tagten interkommunalen Anliegen war der 25.03.2009 ein guter zwischen dem 28. und dem 30.10.2008 in allen neun Zeitpunkt, um eine Zwischenbilanz zu ziehen. Kernin- Kommunen. Arbeitsschwerpunkte waren die drei halt der Pressekonferenz, die schlißlich in Markt Ober- Hauptthemen Energie, Potenzialflächenmanagement kotzau stattfand, war die Präsentation der kommunalen und touristische Aspekte. In einigen Kommunen ist auch Projekte, die teilweise bereits im Bau oder abgeschlos- auf spezifische Kirchenlamitz, kommunale Aspekte eingegangen Stadtumbaumanagement im Programm „Stadtumbau West“ wor- sen sind. Das Spektrum reichte von innerstädtischen, außenräumlichen Themen über einzelhandlesbezogene Markleuthen, Röslau, Schönwald, Wießenstadt, Oberkotzau, Schwarzenbach a.d. Saale, Sparneck und Markt Zell i. Fichtelgebirge Arbeits- und Zeitplan Juli 2008 bis Juli 2009 Stand 17.06.2009 TERMINKETTE 2008 2009 KW 30 38 44 50 5 11 12 17 23 Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Mkt O`kotzau Mkt Sparneck Kirchenlamitz Marktleuthen Schwarz.b/S Mkt Zell i. F. Schönwald Sparneck 23.07.08 18.09.08 28.10.08 09.12.08 10.02.09 24.03.09 05.05.09 09.06.09 Interkommunale Lenkungsgruppen *1 28.29.30.10 Lokale Arbeitsgruppen *2 Mkt O`kotzau 25.03.09 Pressekonferenz *3 Kirchenlamitz Abschlussber. 08.06.09 Stadtumbauforum *4 *1 Interkommunale Lenkungsgruppe: Termine i.d.R. im 6-Wochen- rhythmus, wandernd durch 8 der beteiligten Kommunen, jeweils 14.00 Uhr *2 Lokale Arbeitsgruppe: an 1 x 9 Terminen, jeweils 19.00 Uhr Verteilung 28.10.2008: Sparneck, Markt Zell, Röslau
6 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt Maßnahmen bis hin zu generationenübergreifenden Der Abend gliederte sich in die Vorstellung der inter- Handlungsfeldern und bot einen Überblick zu den Mo- kommunalen Projekte sowie der lokalen Maßnahmen, tiven des Programms „Stadtumbau West“. wie sie jede Stadt oder Gemeinde im Rahmen des Bund- Länder-Programms „Stadtumbau West“ in Angriff ge- nommen hat. Ziel des Abends war es, die Aufgaben und 2.5 Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit Schwerpunkte des Stadtumbaumanagements zu zeigen. So wurden die drei Hauptthemen Potenzialflächenma- Das Maß der Öffentlichkeitsarbeit hing stark vom Grund- nagement, Netzwerk Regenerative Energien und Touris- charakter des ersten Jahres im Stadtumbaumanagement mus in ihrem aktuellen Arbeitstand erläutert. In allen als der Phase der Umsetzung ab. War im IEK-Prozess die drei Vertiefungsrichtungen sowie aus dem Altenhilfe- Bevölkerung über etliche Veranstaltungen eingebun- und Mehrgenerationenkonzept konnten abgeschlossene den, so teilt sich die Arbeit der Umsetzung mehr durch Ergebnisse vorgestellt werden. die Projekte selbst als durch öffentlichkeitswirksame Ereignisse mit. Dennoch wurden mit einem mehrsei- Im zweiten Teil des Abends wurden die gesamten Bau- tigen Interview im Komm mit! in der Ausgabe Dez. 2008 und Umgestaltungsprojekte in den neun Kommunen ein umfassender Einblick in Arbeitsweise und Ziele des vorgestellt. Einige Projekte kann man schon im Bau oder Stadtumbaumanagements gegeben. Das Komm mit! ist fertig gestellt zeigen. So stehen der rote Infopavillon im kontinuierlich erschienen und wurde in die Arbeit des Zentrum von Marktleuthen oder der EDEKA-Markt auf Stadtumbaumanagements eingebunden. einer ehemaligen Industriebrache in Schwarzenbach/ Saale für bereits abgeschlossene Projekte des Stadtum- baus. Die neue Mitte in Schönwald ist mit Platzgestal- 2.6 Monatszeitung „Komm mit!“ tung und Randbebauung im Bau, ebenso wie der Platz Die Monatszeitung Komm mit! war die erste Fördermaß- der Generationen in Röslau. Die Marktplätze sind auch nahme im IEK-Prozess und hat sich als Sprachrohr und in Zell und Weißenstadt Hauptthema im Stadtumbau- Darstellungsplattform der neun Kommunen bewährt. prozess. Studien zur Umnutzung von Industriebrachen Gestaltet mit einem jeweiligen Hauptthema erscheint liegen für das Summagelände in Oberkotzau und für das i.R. 8-seitige Blatt kostenlos für alle Haushalte und die beiden Winterling-Areale in Kirchenlamitz und nutzt die regional üblichen Verteilwege. Auf dem Weg Schwarzenbach/Saale vor. Ähnliche Weiternutzungs- zu einer Verstetigung und eventuellen Wirtschaftlichkeit perspektiven werden für das ehemalige Flehmig-Areal werden verschiedene Strategien überlegt (s. auch Kap. in Sparneck erarbeitet. So zeigen die lokalen Projekte, 4.8). dass die Folgen des Strukturwandels in den Gemeinden ähnliche Aufgaben geschaffen haben. Dennoch sind die Lösungsansätze individuell und im jeweiligen Orts- und 2.7 Stadtumbauforum Landschaftszusammenhang unterschiedlich. Das Stadtumbauforum am 9. Juni 2009 in Kirchenlamitz Eine abschließende Diskussion warf unter anderem war nach dem ersten Jahr des Stadtumbaumanagements noch einmal die grundsätzliche Frage nach der touri- die zentrale Veranstaltung, um die Bürger des Nörd- stischen Attraktivität des Nördlichen Fichtelgebirges auf. lichen Fichtelgebirges über den weiteren Verlauf des Zu diesem Punkt antworteten mehrere Bürgermeister Stadtumbauprozesses zu informieren. In der Phase des in einem Sinn: Sicherlich sei allen klar, mit welchem Interkommunalen Entwicklungskonzeptes (IEK) 2006 benachbarten touristischen Angebot das Nördliche wurde in den Kommunen mit den Bürgern eine Menge Fichtelgebirge in Konkurrenz stehe. Auch dürfe man sich Ideen gesammelt. Den aktuellen Stand aus der Phase keinen Illusionen über eine plötzlich hereinbrechende der Umsetzung hat das Stadtumbauforum präsentiert. Buchungsnachfrage hingeben. Dennoch habe sich ge- Zu Anfang zeichnete Bürgermeister Eberl aus Schwar- nau in diesem Punkt gezeigt, dass man etwas zu bieten zenbach/Saale in einem Rückblick die Entstehung der habe, das man ruhig nach außen tragen dürfe. Gerade gemeinsamen Arbeit über Kreisgrenzen hinweg nach. im gemeinsamen Suchen nach diesen guten Seiten habe Nach den Jahren des gemeinsamen Handelns wisse man es sich gezeigt, dass man in der Gruppe ein gutes Selbst- zwar, an welche Grenzen ein interkommunales Bündnis bewusstsein entwickeln könne. stoßen kann, umso erstaunlicher sei jedoch, was bislang schon an sichtbaren Maßnahmen in den Kommunen aber auch zwischen den Kommunen verwirklicht wer- den konnte.
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 7 Das Stadtumbauforum zieht nach einem Jahr des Stadtum- baumanagements Bilanz. 2.8 STÄDTEBAUFÖRDERUNG IN BAYERN - Kommunaler Klimaschutz, UmbauStadt ist präsent bei der Konferenz zum Thema Kommunaler Klimaschutz Das Programm „Stadtumbau West“ geht besonders auf Leipzig, veranstaltet vom Deutschen Institut für Urba- die Folgen des demografischen und wirtschaftsstruktu- nistik, DIFU, 18.11.2008, rellen Wandels sowie die Notwendigkeiten militärischer Konversion ein. Es steht neben mehreren weiteren Bund- - Verhandlungstermin über Angebote zur Konzepterstel- Länder-Programmen (Städtebauliche Sanierung und lung im Bundesprogramm Kommunaler Klimaschutz, Entwicklung, Soziale Stadt, Aktive Stadt- und Ortsteil- Ausschreibung, Vorbereitung und Vorprüfung, Einwei- zentren und Städtebaulicher Denkmalschutz) und der sung des ausgewählten Partners am 23.02.2009, landesspezifischen Bayerischen Städtebauförderung. Insbesondere in regionalplanerischen und kulturland- - Austausch mit dem Kuratorium Hochfranken zu Sach- schaftlichen Inhalten gibt es Berührungen zu den Zielen fragen: Leerstand, Ansiedlungsstrategien, regionales von EU-Förderprogramme (LEADER/ELER, EFRE). Als Image, aktuelle bundesseitige Förderquelle ergänzen Sonder- maßnahmen der Städtebauförderung im Konjunkturpa- - Landratsamt Hof Wirtschaftsförderung: Vorstoß des ket II Maßnahmen des Stadtumbaus. Landkreises Hof, als Pilot-Anwender Gewerbe-Immobi- lien beim StandortInformationsSystem Bayern (SISBY) einstellen zu lassen. Kontaktaufnahme und Abstim- 2.9 Weitere Abstimmungen mung der Interessen, Austausch zur bereits gestarteten Bei der Arbeit des Stadtumbaumanagements sind Zusammenarbeit mit SISBY im Nördlichen Fichtelge- mehrere Verknüpfungen zu Fachfragestellungen und birge, aktuellen Anliegen über die Schwerpunktthemen hinaus entstanden: - Transferwerkstatt Stadtumbau West, Hof, unter dem Titel „Stadtumbau von Klein- und Mittelstädten im - Sondierung zum Bundes-Wettbewerb zum Thema De- Strukturwandel“ am 05.02.2009, mografie in ländlichen Regionen, dabei Kontakt zum Kuratorium HochFranken e. V.. Hier ergaben sich ande- - Kontaktaufnahme mit der Hochschule Hof zur mög- re Antragsverbünde in der Region, die eine zusätzliche lichen Kooperation bei der Erstellung einer eigenen Initiative des Kuratoriums nicht sinnvoll erscheinen Netzseite für das Nördliche Fichtelgebirge. ließen,
Maßnahmen im Überblick 8 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3. STADTUMBAUPROJEKTE DER Legende EINZELKOMMUNEN Revitalisierung ehem. Industrieareale Die Zusammenarbeit der neun Kommunen hat neue gemeinsame Themen geschaffen. Ebenso gemeinsam Aufwertung in Kernbereichen wurden in der IEK-Phase bis 2006 Anliegen festgestellt, die jede Kommune für sich zum lokalen Projekt machen wird. So konnte nahezu jede Kommune Defizite im Ortskern feststellen. Ebenso sind zu den Bereichen Bra- Infrastrukturmaßnahmen chenumnutzung, Seniorenwohnen/Ärztezentren sowie zu Einzelhandels- und Kulturthemen in nahezu allen Qualifizierung von Freizeitangeboten Kommunen Bedarfsmeldungen bekannt. Die in der Fol- ge beschriebenen lokalen Maßnahmen spiegeln darum Maßnahmen im Überblick vergleichbare Projekte wider, die sich in verschiedenen Geschwindigkeiten in entsprechend unterschiedlichen Planungs- und Realisierungsstadien befinden. Überblick der lokalen Maßnah- men in den neun Kommunen Lege Revit Aufw Infras Quali
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 9 3.1 Kreisüberschreitendes Initial- Mit dem interdisziplinären Wettbewerb „Revitalisierung projekt für die IEK-Region „Nörd- Winterling“ haben die beiden Städte Neuland betreten. Der Wettbewerb wurde mit der Unterstützung der Ba- liches Fichtelgebirge“ yerischen Architektenkammer und dem MarketingClub Bayern erstmals für Arbeitsgemeinschaften von Stadt- Interdisziplinärer Ideen- und Realisierungswettbe- planern/Architekten und Immobilienökonomen/Mar- werb Revitalisierung Winterling (Kirchenlamitz und ketingexperten ausgeschrieben – ganz nebenbei über Schwarzenbach a. d. Saale) 2007/2008 bislang festgefügte berufsständische Grenzen hinweg. Das Ziel war es, eine enge Verzahnung von städtebau- Die Insolvenz der Winterling-Porzellanwerke zählt zu lichem Konzept mit Wirtschafts- und Vermarktungsstra- den bedeutendsten Einschnitten in die Wirtschafts- tegien zu erreichen. landschaft in Nordostbayern. In den Nachbarstädten Kirchenlamitz und Schwarzenbach a.d. Saale sind es die imposanten Fabrikkomplexe der ehemaligen Winterling- Das Preisgericht hat in seiner Sitzung am 28.04.2008 Porzellanwerke, die weithin sichtbar sind und mehr als folgende Preise und Ankäufe vergeben: ein Jahrhundert Fixpunkt im Leben der Bevölkerung waren. Durch die plötzliche Insolvenz der Winterling- 1. Preis (21.000 €): Dipl.-Ing. Martin Wolf, Freier Archi- Porzellanwerke im Jahr 2000 brach diese Struktur tekt BDA, Weikersheim, Philipp Löwe, Löwe & Löwe zusammen: Wo ehemals 1300 Menschen arbeiteten, Wirtschaftswerbung GmbH, Lörrach herrscht mit einmal Leere (Mit der Schließung des Winterling-Werkes in Marktleuthen im Frühjahr 2010 er- 2. Preis (15.750 €):Dipl.-Ing. Georg Gebhardt, Gebhardt weitert sich die Problematik auf einen weiteren Standort GmbH, Hof,Kanzlei Dr. Schneiderbanger & Kollegen, Hof im Nördlichen Fichtelgebirge). 3. Preis (10.500 €):Dipl.-Ing. Rolf Berninger, Ropee Büro Die beiden Städte Kirchenlamitz und Schwarzenbach/ für Architektur, München, mit:André Weber, Kontor M Saale wollten mit einem europaweit ausgeschriebenen (Marketing), Michael Leberzammer (Energieberatung) Wettbewerb die Chance eines Neuanfangs unterstüt- zen. Der Wettbewerb gilt auch als Initialprojekt für die 4. Preis (5.250 €): René Rissland, Architekt, Nürnberg, IEK-Region „Nördliches Fichtelgebirge“, weil hier schon Stephan Pape, four quarters assets solution, Nürnberg über Kreisgrenzen hinweg kooperiert wurde. Sie wurden dabei von der Bayerischen Staatsregierung gefördert 1. Ankauf (2.500 €): Dr. Emil Lehner, Dipl.-Ing. (FH) und unterstützt, die in diesem Vorhaben sowohl für die Uwe Reil, Dipl.-Ing. Christina Lehner, SHL Architekten wirtschaftliche Entwicklung Oberfrankens wie auch des BDA,Weiden, Prof. Dr. Frank Schäfer, Pro Consultare, Stadtumbaus einen wichtigen Impuls sieht. Das Projekt Weiden wird entsprechend hoch mit 80 % aus Mitteln des Stadt- umbaus gefördert. 2. Ankauf (2.500 €): Dipl.-Ing. Franz Ullrich, plan&werk, Bamberg, Dipl.-Ing. Stephan Häublein,Dipl.-Ing. (FH) Winterling-Areal Kirchenlamitz, Schrägluftbild Ansicht von Winterling-Areal Schwarzenbach/Saale, Schrägluftbild An- Westen sicht von Norden
10 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt Johannes Müller, H2M Architekten, Kulmbach,Dipl.-Ing. Erkenntnisse und Empfehlungen: Daniel Halswick, Immobilienökonom, Halswick Es wird empfohlen, dass beide Städte gemeinsam mit Marketing, Wien der Insolvenzverwaltung an die zielgerichtete Umset- zung herangehen. Es ist eine Institution zu etablieren, italisierung Winterling 3. Ankauf I Standort (2.500 €): Kirchenlamitz Prof. Anne Beer, Architektin BDA die die weiteren Phasen der Objektentwicklung wahr- Stadtplanerin, Karlheinz Beer, Architekt BDA Stadtpla- nimmt. Hierzu sollte auch die Einsetzung eines Projekt- ner, Weiden, mit: Dr. h.c. J. Maier, Bayreuth entwicklers gehören, der in enger Zusammenarbeit mit den beiden Kommunen das Projekt an beiden Standorten aufeinander abgestimmt vorantreibt. Es wird empfohlen, dass die beiden Städte gemeinsam die Au- toren aller mit Preisen bzw. Ankäufen ausgezeichneten Arbeiten zu einem eintägigen Werkstattgespräch einladen. 1. Preis: Architekturbüro Martin Wolf, Weikersheim, Löwe & Löwe, Wirtschaftswerbung GmbH, Lörrach Standort Kirchenlamitz Erdgeschossgrundriss Wegenetz durch die umgebende Parkstruktur Jugendgästehaus B WC Speiseraum Terrasse Dusche WC Spielwiese Dusche G re n ze W e tt bew e rb s Quartiershaus g e b ie Grasböschung mit Sitzstufen t Freibereich der Markthalle Geschäft Apotheke Restaurant Terrasse QUARTIERSPLATZ Serviecewohnen A A Markthalle Seniorentreff H Service Wohnungen Kindertagesstätte Privatgärten Kletterhalle Au fw ert un gG rün ver bind un g B
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 11 KENNDATEN Planungsgebiet: Auslober: Städte Kirchenlamitz 39.320,00 m² (Kirchenlamitz) Schwarzenbach a.d.Saale 45.654,00 m² (Schwarzenbach) Projektkurzbeschreibung: talisierung Winterling Erstellung eines inte- I Standort Schwarzenbach Kosten: 140.000 € (Altlastenuntersuchung) grierten, standörtlich und regional abgestimmten Nutzungs- und Entwicklungskonzeptes für die Verfahrensbetreuung: Büro Dr.-Ing. Holl, Würzburg beiden ehemaligen Porzellanwerke der Firma Win- terling in den Nachbarstädten Kirchenlamitz und Schwarzenbach Wettbewerbsteilnehmer: 49 Fußläufige 1. Preis: Architekturbüro Martin Wolf, Weikersheim, Löwe & Anbindung an das Stadtzentrum und den Bahnhof Löwe, Wirtschaftswerbung GmbH, Lörrach Standort Schwarzenbach a.d.S. Erdgeschossgrundriss H Hauptzugang zum Areal Empfang StartRaum Vorbereich der Halle. Flexibel nutzbare Fläche für Sport, Veranstaltungen, Gastronomie etc. und im Bedarfsfall als Parkierungsfläche. Gastronomie B Überdachter Eingansbereich Empfang Lobby Management Büro SpielRaum für Ateliers, Büros, öffentliche Einrichtungen und besondere Wohnformen, Projekte, Veranstaltungen, Ausstellungen etc. Einfahrt über Rampe möglich Lager Technik etc. Geschäft Lager Hof Technik A etc. A Gastronomie Konferenzraum Kinderbetreuung Einfahrt Hof TG B
12 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3.2 Stadt Kirchenlamitz Marktplatzgestaltung, Sanierung Weißenstädter Straße, 2007-08 Die Stadt Kirchenlamitz konnte in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in PROJEKTE ‚STADTUMBAU WEST‘ den öffentlichen Freiräumen des Ortskerns vornehmen und hat dadurch das GesamterscheinungsbiId wesent- - Granitlabyrinth, 2009 lich zum Positiven beeinflusst. Die Neugestaltung der Weißenstädter Straße ist eine Fortsetzung dieser Sanie- - Interdisziplinärer Ideen- und Realisierungswettbe- rungsmaßnahmen, d.h. es kam im Wesentlichen darauf werb Revitalisierung Winterling, 2007-08 an, vorhandene Gestaltungsmuster aufzugreifen und adäquat weiterzuführen, soweit dies die Oberflächen- - Marktplatzgestaltung, Sanierung Weißenstädter materialien betrifft. Dadurch sollte der gestalterische Straße, 2007-08 Gesamtzusammenhang des Ortskerns gestärkt werden. Die Weißenstädter Straße ist hinsichtlich des Stadt- raumes durch ihre lineare Entwicklung im östlichen Oben: Verlauf der Weißenstädter Straße (westl. Abschnitt) mit Anschluss Stadtteich Unten: Oberflächendetail )$+5%$+1$63+$/7 '5(,=(,/(5(17:b66(581*65,11(*5$1,7 %25'67(,1)/$&+%25'*5$1,7E FP *5$1,73/$77(1 $866(1187=81*%(,6&+g1(5:,77(581* 675$66(1(,1/$8) PLQ *(%b8'( '(7$,/ 0$5.,(581*67(//3/b7=( 1$78567(,1)$5%/,&+$%*(6(7=7)/b&+(1%h1',* 9$5,$17( =:(,=(,/(5$/675$8)*(/(*(*5$1,7 %$80./(,1.521,*0,7%$806&+(,%(1$%'(&.81*81'%$806&+87=*,77(5
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 13 Bereich (Anschluss Marktplatz) charakterisiert und Granitlabyrinth, 2009-10 durch die Aufweitung des Straßenraumes im Bereich Ein 34 x 34 m großes begehbares Labyrinth aus Granit- des Stadtteichs. Als markant kann die Situation rund um Rohblöcken entsteht ab 2009 am Epprechtstein (798 m den Stadtteich bezeichnet werden, die ein,,Fenster“ zur ü. NN) auf dem Betriebsgelände eines ehemals Stein (Park-)Landschaft darstellt, heute aufgrund der gestal- verarbeitenden Betriebes. Das Ziel, das mit dem Gra- terischen Ausformung jedoch erst auf den zweiten Blick nitlabyrinth verfolgt wird, ist in erster Linie ein touri- wahrnehmbar ist. stisches. Am Kartoffellehrpfad, am Fränkischen Gebirgs- weg, am Steinbruch- und Radwanderweg sowie an der Bei der Suche nach einem adäquaten Gestaltungskon- Schnellstraße nach Weißenstadt gelegen, bietet der Ort zept für die Weißenstädter Straße kam es darauf an, Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe und fügt sich ein verträgliches Nebeneinander von fahrendem und in ein Netz von überregionalen Fuß- und Radwegen mit ruhendem Verkehr mit den Anforderungen an einen ein. Das Labyrinth wird außerdem ein freiräumliches funktionierenden Stadtraum (Möglichkeit für Außenbe- Angebot für die Kirchenlamitzer werden. wirtschaftung, Aufenthaltsqualität für Fußgänger, etc.) zu erreichen, um die z.B. im Bereich des Marktplatzes im Granitlabyrinth, Modellaufnahme Rahmen früherer Umgestaltungen entstandenen Quali- täten besser zu vermitteln. Der Stadtteich Der Stadtteich, der ein verbindendes Element zwischen Stadt- und Landschaftraum darstellt, ist aufgrund der derzeitigen Ausprägung der angrenzenden Oberflächen nicht entsprechend gestaltet und von geringer Aufent- haltsqualität im Bereich der Weißenstädter Straße. Der Stadtteich selbst besitzt in mehrfacher Hinsicht eine hohe Qualität. Nach Informationen der Naturschutzbe- hörde handelt es sich hierbei um ein Naturdenkmal. KENNDATEN Projektname: Marktplatzgestaltung, Sanierung Weißenstädter Straße Bauherr: Stadt Kirchenlamitz KENNDATEN Projektkurzbeschreibung: Neugestaltung der Projektname: Granitlabyrinth Weißenstädter Straße, Abschnitt Einmündungsbe- reiche Bahnhofstraße - Gartenstraße Bauherr: Stadt Kirchenlamitz Größe des Projektgebietes: 3.500 m² Projektkurzbeschreibung: Begehbare Großskulptur auf dem Gelände des ehemaligen steinverarbeiten- Geschätzte Baukosten: 600.000 € den Betriebs Kößle Fördergeber: Stadtumbau West (BL Programm) Größe des Projektgebietes: 1.150 m² Fördersatz: 70% der Kosten mit 60%-Förderung Geschätzte Baukosten: 270.000 € 30% der Kosten mit 80%-Förderung Fördergeber: Stadtumbau West 60% (BL Pro- Realisierungszeitraum: Juni 2007, Juni 2008 gramm), Oberfrankenstiftung 20% Beteiligte Planungsbüros: Realisierungszeitraum: 2009-10 Gestaltungsplanung Architekt Lehner, Weiden, Beteiligte Planungsbüros: Ausführungsplanung Ing. Bruchner, Konradsreuth Peter Kuchenreuther, Architekt Wunsiedel
14 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3.3 Stadt Marktleuthen PROJEKTE ‚STADTUMBAU WEST‘ - Umgestaltung Angerbereich, BA 1 Infopavillon u. Freiflächengestaltung, Abbruch Unterer Markt 20, 2007-2009 - BA 2 Wasserspielplatz, Hängebrücke und Erweite- rung des Wohnmobilstellplatzes, 2007-2009 - BA 3 Fußweg entlang der Eger, Fertigstellung 2009 - Nachnutzung Hauptschulgebäude, private Montessori-Grundschule, Studienakademie „bona fide“ mit dem Studiengang „Psychotherapie“ Freiflächengestaltung Anger und Egerufer Bauab- schnitte I - III, 2007-09 - Gebäudesanierung Färbergasse 2, 2008-09 Bauherr: Stadt Marktleuthen, Fördergeber: Frei- Die durch den Abriss des Gebäudes auf der Flurnummer staat Bayern (BL Programm) 259 entstandene städtebauliche Lücke wurde durch eine - Erweiterung und Umbau der Friedhofskirche, neue Bebauung geschlossen. Hierzu wurde ein moder- 2007-08 Bauherr: Stadt Marktleuthen, Förderge- nes Infogebäude mit integrierter WC-Anlage errichtet. ber: Freistaat Bayern (BL Programm) Da sich, durch den Brand und den darauf folgenden Abbruch die räumliche Situation des bereits gestalteten - Abbruch ehemaliger Gasthof zur Post und Anlage Platzes grundlegend geändert hat, wurden auch an Streuobstwiese, 2006, Bauherr: Stadt Markt- diesem Platz kleinere Anpassungsmaßnahmen durch- leuthen Fördergeber: Freistaat Bayern (BL Pro- geführt. Dabei blieben die bestehenden gepflasterten gramm) Flächen erhalten und werden jetzt als Eingang zum neuen Gebäude genutzt. Dem neuen Platz zugewandt, öffnet sich das Holzdeck auf der gesamten Breite des Oben: Hängebrücke an der Eger KENNDATEN Unten: Der rote Infopavillon setzt einen neuen städtebau- lichen Akzent Projektname: Anger BA I Bauherr: Stadt Marktleuthen Projektkurzbeschreibung: Infopavillon u. Freiflä- chengestaltung, Abbruch Unterer Markt 20 Größe des Projektgebietes: 1491 m² Geschätzte Baukosten: lt. VN 360.000 € Fördergeber: Freistaat Bayern (BL Programm) Fördersatz: 80 v. H. Realisierungszeitraum: Planung ab 2007, Bau 2007-09 Beteiligte Planungsbüros: Infopavillon: Architektin Dipl. Ing. Kerstin Holl, Marktredwitz, Freianlagen: Landschaftsarchitektin Dipl. Ing. (FH) Marion Schlichtinger, Marktredwitz
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 15 Lageplan: Übersicht zu den Bauab- schnitten I-III Inforaumes und kann so, da es 45 cm über Platzniveau Abgesetzt durch eine geschnittene Hainbuchenhecke liegt, auch als Bühne genutzt werden Der anschließende und eine Reihe Gabionen, entstanden an der Ostseite Platz bezieht sich in seinen Außenmaßen auf das neue des neuen Platzes 9 Pkw-Stellplätze. Die freiräumliche Gebäude. Er bildet ein Quadrat, ein Weg aus Granitklein- Weiterführung aus der Ortsmitte heraus zur Eger und der stein und rahmt den eigentlichen Aufenthaltsbereich in dort anschließende Egerweg sind als Bauabschnitte II der Mitte. Sämtliche Gabionen auf dem Platz wurden mit und III umgesetzt worden. Damit sind mehrere Themen Sitzmöglichkeiten versehen. Als zusätzliches Angebot des Stadtumbaus mit touristischen Aspekten verknüpft für die Besucher des Wohnmobilstellplatzes und die worden. Der Wohnmobilstellplatz kann von jenen Marktleuthener Bürger werden neben der Grillstelle ein Freiraumqualitäten und Freizeitangeboten profitieren, Bodenschach und eine Boulebahn angeboten. die für die Marktleuthener Bevölkerung gleichermaßen angeboten werden. (Baubeschreibung: Marion Schlichti- ger, Landschaftsarchitektin) KENNDATEN Projektname: Anger BA II Bauherr: Stadt Marktleuthen KENNDATEN Projektkurzbeschreibung: Wasserspielplatz, Hänge- Projektname: Anger BA III brücke und Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes Bauherr: Stadt Marktleuthen Größe des Projektgebietes: 3194 m² Projektkurzbeschreibung: Neubau eines Fußweges Geschätzte Baukosten: 245.000,00 € entlang der Eger Fördergeber: Freistaat Bayern (BL Programm) Geschätzte Baukosten: 120.000,00 € Fördersatz: 80 v. H. Fördergeber: Freistaat Bayern (BL Programm) Realisierungszeitraum: Planung April 2007, Bau- Fördersatz: 80 v. H. zeit: Juni 2007 bis Frühjahr 2009 (Restarbeiten) Realisierungszeitraum: Mitte bis Ende 2009 Beteiligte Planungsbüros: Beteiligte Planungsbüros: Landschaftsarchitektin Dipl. Ing. (FH) Marion Schlichtinger, Marktredwitz Dipl.-Ing. Otto Bruchnar, Pfarrer-Diebel-Straße 1, 95176 Konradsreuth
16 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3.4 Markt Oberkotzau Variante 1: Maximaler Gebäudeerhalt - Sicherung aller bestehenden Einrichtungen - Erweiterungsangebote für Unternehmen - Seniorengerechte Wohnangebote im Altbau PROJEKTE ‚STADTUMBAU WEST‘ - Kulturelle Einrichtungen im Kesselhaus - Ausweisung einer Wohnbaufläche im Osten - Summa-Gelände, Machbarkeitsstudie, 2008 - Summa-Gelände, Abbruch und Nachnutzung, ab Variante 2: 2009 Reduzierter Gebäudeerhalt - Sicherung aller bestehenden Einrichtungen - Gründerzentrum oder Seniorenhaus im Altbau Machbarkeitsstudie und Nutzungskonzept ehema- - Kulturelle Einrichtungen im Kesselhaus liges Summa-Gelände, 2008 - Kleine Wohnbaufläche im Osten - Unterschiedliche Nachnutzungsmöglichkeiten Nach Aufgabe der vorhandenden Textilindustrie auf dem Summagelände und dem Ankauf des Areals durch - Anlegen temporärer Grünflächen die Marktgemeinde Oberkotzau konnte ein öffentlich or- ganisiertes Verfahren zum Umgang mit dem Areal bear- Variante 2a: beitet werden. Ziel des Verfahrens ist die Revitalisierung Nutzung von Rückbauflächen durch Gewerbe des Areals durch Erstellung einer Machbarkeitsstudie, - Sicherung aller bestehender Einrichtungen deren Ergebnis in einem Rahmenplan zusammengefasst - Einrichtung eines neuen Hackschnitzelwerkes wird. Eine breite Einbeziehung der Bürgerinnen und - Gründerzentrum im Altbau Bürger der Marktgemeinde Oberkotzau war wesentlicher - Kulturelle Einrichtungen im Kesselhaus Bestandteil des Bearbeitungsprozesses ebenso wie die - Kleine Wohnbauflächen Fertigung eines Arbeitsmodells zur Veranschaulichung der Planungsvarianten. Die Aufgabe der Studie war, in mehreren Szenarien die Belegung des Geländes mit Gewerbe, Wohnen und Frei- zeitflächen in unterschiedlichen Anteilen zu simulieren. Rechts: Modell der Variante 3 mit minimalem Gebäudeerhalt Unten: Lageplan der Variante 2b mit der Nutzung von Rück- bauflächen durch Wohnen.
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 17 Variante 2b: Abbruch und Nachnutzung Nutzung von Rückbauflächen durch Wohnen Mittlerweile hat sich ein Komplettabbruch auf dem - Sicherung aller bestehenden Einrichtungen Gelände als notwendig erwiesen. Dazu zwingen sowohl - Seniorengerechte Wohnangebote im Altbau der Zustand der vorhandenen Gebäude als auch der Ver- dacht auf eine Schadstoffbelastung des Bodens. Nach - Kulturelle Einrichtungen im Kesselhaus Rückbau und Erhebung der Bodenbelastung ist der - Kleine Wohnbaufläche im Osten Weg frei für die weitere Planung zur Nachnutzung. Eine - Nachnutzung durch Reihen- und Doppelhäuser freiräumliche Gestaltung wird den Ort aufwerten und für Erholung und Freizeitzwecke erschließen. Langfristig Variante 3: wird sich zeigen, ob über weitere Nutzungen, wie sie im Minimaler Gebäudeerhalt Gutachten angesprochen wurden (Gewerbe oder Woh- - Langfristiger Auslauf der gewerblichen Funktion nen), nachgedacht werden kann. - Kulturelle Einrichtungen im Kesselhaus - Erhalt von Relikten - Keine Ausweisung von Wohnbauflächen - Temporäre Begrünung der Rückbauflächen KENNDATEN Im Rahmen der Bürgerworkshops wurden die Varianten Projektname: Machbarkeitsstudie und Nutzungs- 1 - 3 intensiv diskutiert. Jede Variante hat Vorzüge und konzept Summagelände Nachteile. In einer konzentrierten Überarbeitung wurde Projektkurzbeschreibung: Umnutzungsvarianten ein Leitbild aus den Varianten 1 und 2 entwickelt, das in einer Industriebrache mit verschiedenen Möglich- unterschiedliche Bauphasen aufgeteilt werden kann. keiten eines Nutzungsmixes Größe des Projektgebietes: 2,4 ha Die erste Phase sieht die Sicherung der zu erhaltenden Bauten und den Rückbau aller im Rahmenplan nicht Fördergeber: Freistaat Bayern (BL Programm) mehr dargestellten Gebäude vor. In einer zweiten Phase Fördersatz: 80 v. H. sollten die Erschließungs- und Freiflächen entwickelt werden. In der dritten Phase könnten die Hauptprojekte Machbarkeitsstudie: 2008 umgesetzt werden. Das dann bereits angelegte Gesamt- Beteiligte Planungsbüros: areal kann auch auf Investoren einladend wirken. Start- projekt könnte die Realisierung des Kulturkessels sein, Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt hiernach die Umsetzung des Mehrgenerationenhauses, die Einrichtung von Sonderwohnformen im ehemaligen Garagenbau und ein Parkcafé im ehemaligen Transfor- matorenhäuschen. Links: Das Gutachten wies dem Kesselhaus mit dem Vor- schlag der multifunktionalen Umnutzung eine identitätsprä- gende Rolle. Rechts: Abriss des Kesselhauses, das aufgrund des Bauzustandes nicht erhalten werden kann (Quelle: Frankenpost 02.07.2009).
18 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3.5 gemeinde Röslau begonnen werden. Das sich hinter dem Rathaus und der angrenzenden Bebauung in ruhiger Lage befindliche Grundstück soll als Mehrgenerationenplatz genutzt werden. Die Gemeinde beabsichtigt, im Zentrum des Dorfes ein städtebauliches Zeichen zu setzen, das dem fortschreitenden Verfall der innerdörflichen Struktur PROJEKTE ‚STADTUMBAU WEST‘ entgegenwirken soll. - Abbruch/Neubau Bestand Demel/Wunderlich/ Das Konzept sieht einen Ort der Ruhe, einen Ort des Kraus (1. BA Mehrgenerationenplatz) Treffens und der Veranstaltungen vor. Eine Wasserfläche - Platzgestaltung Mehrgenerationenplatz (2. BA) im Zentrum, die durch eine großflächige transparente - Neuordnung des „Hinterhof Rathaus“ (3. BA Membrandachkonstruktion überdeckt wird, bildet den Mehrgenerationenplatz) Mittelpunkt des Platzes und vielleicht den Mittelpunkt eines neuen dörflichen Zusammenseins. Die Wasser- - Montessori-Kindergarten, Sanierung fläche wird umgeben von begrünten und befestigten Flächen, teilweise abgetreppt als Sitzgelegenheit. Die Gestaltung ermöglicht Veranstaltungen verschiedenster Mehrgenerationenplatz, 2008-10 Art, wie Theater, Filmvorführungen, Musikvorfüh- rungen, usw. Das von der Gemeinde für die Bebauung als Mehrgene- rationenplatz vorgesehene Grundstück wurde frei durch den Abbruch einer Bäckerei. Vor der Neubebauung der Fläche und der Umgestaltung in einen Mehrgenerati- onenplatz sind jedoch umfangreiche Maßnahmen an den angrenzenden Gebäuden notwendig. Der Entwurfs- abschnitt umfasst den Teilausbau der Schulgasse (58 m) und der Lindenstraße (56 m) jeweils ab dem Marktplatz sowie verschiedene selbstständig geführte Fuß- und Verbindungswege innerhalb des künftigen Mehrgenera- tionenplatzes mit einer Gesamtlänge von etwa 85 m. 1. Bauabschnitt: Abbruch/Neubau Bestand Demel/ Das Dach Wunderlich/Kraus Die gewählte Membrandachkonstruktion unterstützt Zur genauen Festlegung der konstruktiv notwendigen diesen Entwurfsgedanken, da sie eine Überdeckung Maßnahmen wurde durch Begehungen vor Ort bzw. einer relativ großen Fläche stützenfrei, ohne Einschrän- durch ein Gutachten des Ing.-Büros Sigma der statische kung der Sicht, ermöglicht. Gleichzeitig bleibt die da- Zustand der Gebäude und Mauern und die daraus not- runter liegende Fläche im Gegensatz zu herkömmlichen wendigen Maßnahmen gemeinsam festgelegt. festen Dachkonstruktionen relativ hell, resultierend aus der hohen Lichtdurchlässigkeit der Membran. Die Das Anwesen Demel wurde durch die Gemeinde Röslau Höhenentwicklung des neu geplanten Platzes orientiert erworben und inklusive seiner Nebengebäude abge- sich an den bestehenden Höhen nach dem Abbruch der rissen. Die entstehende Fläche wird in die neue Platz- alten Bäckerei, das heißt, der Platz fällt vom höchsten gestaltung integriert. Das Anwesen Wunderlich wird Punkt an der Schulstraße ab ins Zentrum (Teich / Mem- teilabgebrochen, ein Treppenhaus an anderer Stelle brandachkonstruktion) und böscht sich an die östlich wiederaufgebaut. Teilgrundstücke des Anwesens Kraus angrenzenden Grundstücke an, (d.h. es können hier und der Gemeinde werden so getauscht, dass zusam- statt der bestehenden Mauern Zäune gebaut werden). menhängende, nutzbare Grundstücksflächen entstehen, die für die Realisierung des städtebaulichen Entwurfs Das Anwesen Wunderlich bleibt im Erdgeschoss an- von Vorteil sind. geschüttet, die angrenzenden neu erstellten Garagen Wunderlich, Kraus, werden soweit wie möglich im rück- wärtigen Bereich angeschüttet (nicht überdeckt), so dass 2. Bauabschnitt, Platzgestaltung eine problemlose Anbindung des Platzes zwischen der Nach den vorab beschriebenen, notwendigen Abbruchs- Garage Kraus und dem Neubau Lagerschuppen Kraus und Neubaumaßnahmen kann mit der Platzgestaltung von der Lindenstraße aus möglich ist. Somit bleibt der
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 19 Platz in seinen Außengrenzen eindeutig definiert und städtebaulich gefasst. Die Anbindung des Platzes aus dem Innenhof hinter dem Rathaus wird mit der Durch- KENNDATEN führung 3. BA realisiert. Projektname: Mehrgenerationenplatz 3. Bauabschnitt: Innenhof Rathaus Projektkurzbeschreibung: parkähnlich angelegte Der dritte Bauabschnitt sieht eine komplette Neuord- Freianlage östlich und westlich der Schulgasse nung des „Hinterhof Rathaus“ vor. Die Maßnahme kann zeitlich unabhängig von der Gestaltung des Mehrgenera- Größe des Projektgebietes: 2.770 m² tionenplatzes ausgeführt werden. Der Gesamtentwurf ist Geschätzte Baukosten: 915.000 € so angelegt, dass eine Verschiebung der Ausführung des 3. Bauabschnittes die grundlegende Nutzung des neuen Fördergeber: Städtebauförderung Stadtumbau West Mehrgenerationenplatzes nicht beeinträchtigt. Fördersatz: 80 v. H. Die an den 3. Bauabschnitt angrenzenden Nebengebäu- Realisierungszeitraum: 2008 - 2010 de (Scheunen im östlichen und nördlichen Bereich) sind Beteiligte Planungsbüros: augenscheinlich in einem maroden Zustand. Die Bauten Ing.-Büro Wolf & Zwick Marktredwitz/Horstmann befinden sich nicht im Besitz der Gemeinde, d.h. es be- Architekten Bayreuth steht kein Zugriff auf die Gebäude. Sie sind daher auch nicht in der Gesamtsanierungsmaßnahme integriert. (Baubeschreibung: Horstmann Architekten Bayreuth) Links: Lageplan mit den drei Bauabschnitten Fotoreihe: Bauarbeiten im Mai 2009
20 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt 3.6 Stadt Schönwald Im IEK wurde das Projekt folgendermaßen beschrieben: „In der Stadt Schönwald stellt das Fehlen eines klar definierten Ortszentrums ein gravierendes städtebau- liches Problem dar, dem durch besondere strukturver- bessernde Maßnahmen Abhilfe zu schaffen ist. Konkret angedacht ist in diesem Zusammenhang die Einrichtung PROJEKTE ‚STADTUMBAU WEST‘ eines Kommunikations- bzw. Multifunktionsplatzes in der Nähe des jetzigen Festplatzes. Dieser ist nicht weit - Neugestaltung der Schönwalder Mitte, seit 2007 vom Rathaus entfernt, dessen Umfeld im Rahmen des - Wohnungswirtschaftliches Konzept, 2007-08 Projekts „Seniorenheim mit Umgriffgestaltung“ eben- - Seniorenheim, Kornbergstraße für 52 Bewohner in falls funktional aufgewertet werden sollte. Insofern ist 4 Wohngruppen, 2007-08 die eine Richtung des Kommunikationsplatzes eng mit dem Projekt „Seniorenheim mit Umgriffgestaltung“ verknüpft. Durch die Einrichtung des genannten Kom- munikationsplatzes könnte ein zentraler Anlaufpunkt Neugestaltung der Schönwalder Mitte, 2008-10 für unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen geschaffen und damit die Urbanität Schönwalds in seinem Zentrum In einer topografisch bewegten Situation und in einer deutlich gestärkt werden. heterogenen Bebauungsstruktur ist ein städtischer Raum gefragt, der dauerhaften und saisonalen Anfor- Verschiedenste Aktivitäten und Veranstaltungen wie derungen genügen soll. In gefassten Freiflächen ordnen Wochenmärkte und Feste, auch neue Events und saiso- sich die Platzfunktionen auf vier Niveaus 1. Stadtplatz nale Nutzungen, wie z.B. Eislaufen, könnten auf dem mit Spielplatz, 2. Bürgergarten, 3. Multifunktionsplatz Platz erfolgen und neues Leben in das bislang entleert und Jugendtreff, 4. Sportplatz. Am Rathaus schafft ein wirkende Zentrum von Schönwald bringen. Der Kom- bauliches Volumen eine Kante, die dennoch für den munikationsplatz könnte als eine Art „urbaner Campus“ Fußgänger durchlässig bleibt. Zusätzlich hat die Neuord- bzw. als Kommunikationswiese mit hohem Grünflächen- nung der Schönwalder Mitte den Individualverkehr zu anteil gestaltet werden. Denkbar wäre in diesem Zusam- berücksichtigen, dessen Präsenz zugunsten einer freien menhang die Durchführung eines Bürgerworkshops, der Nutzung zurückgedrängt wird. Das gesamte Entwurfs- Ideen und Anregungen für die zukünftige Gestaltung des verfahren steht in einer permanenten Abstimmung mit Kommunikationsplatzes erbringen soll. der Schönwalder Bevölkerung, sodass viele Wünsche und Ziele zu koordinieren sind. Die geplanten Bauvolu- mina stehen dem lokalen Einzelhandel zur Verfügung. Hier wurde mit Schönwalder Unternehmern ermöglicht, Funktionen wie Café/Imbiss/Eisladen und öffentliche Toiletten zu realisieren. Vorher-Nachher-Montage mit sichtbarer Neugestaltung der ehemaligen Straßeneinmündung
Stadtumbaumanagement Nördliches Fichtelgebirge 2008/2009 - 21 KENNDATEN Projektname: Neugestaltung der Schönwalder Mitte Projektkurzbeschreibung: Stadtplatz, parkähnlich angelegte Freianlagen östlich und westlich der Schulstraße Größe des Projektgebietes: ca. 22.000 m² Geschätzte Baukosten: 1.750.000 € Fördergeber: Städtebauförderung Stadtumbau West Fördersatz: 80 v. H. Realisierungszeitraum: 2009 - 2010 Beteiligte Planungsbüros: Arge UmbauStadt + Freiraumpioniere, Landschafts- architekten; Planungsbüro Steppan, Waldsassen Oben: Fußgängerperspektive in den Platz hinein Unten: Endgültige Ausbaustufe
22 - Arbeitsgemeinschaft UmbauStadt Wohnungswirtschaftliches Konzept, 2007-08 • Vermieter: • Vermieter: Bestehende Wohnungsleerstände, die demografische 16 Privat 9 Privat 32 Bauverein 2 Vivacon 20 Stadt 1 Stadt Entwicklung und weitere anzunehmende Bevölke- • • • Anteil MFH am Höchsten Nachbarschaft am schlechtesten bewertet geringstes Einkommen • • Empfehlung in diesen Stadtteil zu ziehen am schwächsten 4 Haushalte wollen ausziehen rungsverluste veranlassen die Stadt Schönwald ein • Durchschnittsalter: 47 Jahre Nord • Durchschnittsalter: 43 Jahre Wohnungswirtschaftliches Konzept mit Städtebaulicher • Vermieter: Rahmenplanung erarbeiten zu lassen. Aufgabe ist die 18 9 Privat Stadt Analyse des Wohnungsbestandes, die Berechnung des 1 Bauverein • kleinste Haushalte Wohnungsbedarfes und die Entwicklung eines Kon- • anteilig die meisten Rentner/innen Ost (über 50%) • Durchschnittsalter: 54 Jahre zeptes zur Wohnungsmarktkonsolidierung sowie die Er- West Mitte arbeitung von Vorschlägen zur Anpassung der Bestände an nachgefragte Bedürfnisse. • Vermieter: 5 Privat • Vermieter: • Anteil EFH am höchsten Um die Qualitäten und Mängel der Wohnungsbestände • Empfehlung an Freunde ins Quartier zu 8 Privat 6 Bauverein • ziehen am stärksten größte Haushalte Süd 1 Stadt sowie die Bedürfnisse der Bewohner Schönwalds richtig • • • höchstes Einkommen wenigste Rentner/innen Durchschnittsalter: 42 Jahre • • Nachbarschaft am besten bewertet Durchschnittsalter: 47 Jahre einschätzen zu können, wird das Wohnungswirtschaft- Die Stadtbereiche und ihre spezifischen Merkmale liche Konzept durch eine differenzierte Haushaltsbe- fragung gestützt. Zwischen der Stadt Schönwald, dem Gemeinnützigen Bauverein e.V. und den Gutachtern wurden Zielvorstellungen abgestimmt und Rückbauvor- schläge verortet. Für die entstehenden Rückbauflächen KENNDATEN wurden Nachnutzungsvorschläge und Aufwertungs- maßnahmen entwickelt. Die Stadt Schönwald und der Projektname: Wohnungswirtschaftliches Konzept Bauverein sind entschlossen, die Ansätze der Rahmen- Projektkurzbeschreibung: Erfassung von Leerstän- planung umzusetzen. den, Bedarfsanalyse, objektgenaue Mangel- und Potenzialerfassung, Rahmenplanung, Nutzungsvor- schläge Vorher-Nachher (Fotomontage). Planung von Rückbaumaß- Wohnungen: Stadt Schönwald nahmen mit entsprechender Außenraumgestaltung. Wohnungen: 203 / Leerstand (WE) 23 (11,3%) Gemeinnütziger Bauverein e.V.: Wohnungen: 184 / Leerstand (WE) 44 (23,9%) Fördergeber: Städtebauförderung „Stadtumbau West“ Fördersatz: 60 v. H. Realisierungszeitraum: 2007-08 Beteiligte Planungsbüros: Arge UmbauStadt
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