Wirtschaft KONKRET 112 - QUADRUS Metalltechnik GmbH
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11
2018
Wirtschaft
KONKRET A 12275 I 73. Jahrgang
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Nicht ausruhen
B
ayern hat gewählt und sich für eine bei der Bürokratie entlastet. Es herrscht par-
Koalitionsregierung entschieden. teiübergreifend Einigkeit darüber, dass Verwal-
Die regionalen Unternehmen hof- tungsabläufe einfacher werden müssen – dafür
fen, dass das neue Kabinett jetzt getan wurde in der letzten Legislaturperiode al-
schnell in den Arbeitsmodus lerdings recht wenig.
übergeht. Es gibt Hausaufgaben, die jetzt zu
machen sind. Dicht gefolgt (91,4 Prozent) sind bessere
Rahmenbedingungen bei der Digitalisierung.
Die IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim hat Fehlt eine flächendeckende und schnelle
im Zuge ihrer Konjunkturumfrage Herbst (S. 36) Funk- und Breitbandversorgung, ist das für
über 300 Firmen zu ihrer Zufriedenheit mit der die Firmen ein massiver Wettbewerbsnachteil.
Landespolitik und den Erwartungen an das neue Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur
bayerische Kabinett befragt. Die Wettbewerbs- und Unterstützung bei der Fachkräftesiche-
fähigkeit des Standorts bewerten 81 Prozent rung sind für vier von fünf Befragten wichtig
mit „gut“ oder „sehr gut“. Dabei habe sich und sehr wichtig.
die Lage in der letzten Legislaturperiode ver-
bessert, wie über die Hälfte der befragten Un- Der Freistaat nimmt in Deutschland eine füh-
ternehmerinnen und Unternehmer meinen. rende wirtschaftliche Rolle ein. Gleichzeitig
33 Prozent sagen, die Performance sei gleich ge- steht er im internationalen Wettbewerb mit an-
blieben, nur neun Prozent sehen eine negative deren leistungsfähigen Standorten. Es gilt also,
Entwicklung. den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für
Unternehmen und ihre Mitarbeiter ein großes
Gleichzeitig nennen die Unternehmen The- Gewicht in der politischen Arbeit zu geben.
menfelder, bei denen sie großen Handlungsbe-
darf in der bayerischen Politik sehen. Schwer-
punkte soll die Staatsregierung auf Bundes- und
Landesebene insbesondere bei der Förderung
der Digitalisierung, beim Bürokratieabbau,
dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und
mehr Engagement für die Fachkräftesiche-
rung setzen.
Michael Matt
Für 91,7 Prozent der Befragten ist es wichtig Präsident der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim
oder sogar sehr wichtig, dass der Freistaat sie matt@regensburg.ihk.de
WIKO I 11 I 2018 3
Konkret
50 Mrd. €
Rund
verliert die deutsche Wirtschaft geschätzt jährlich durch Wirtschafts-
spionage, Sabotage und andere Delikte. Das Bewusstsein für
IT-Sicherheit ist inzwischen groß, viele Unternehmen vernachlässigen
jedoch den Schutz vor gezielten Angriffen auf ihre Mitarbeiter. Seite 29
460.000
Auf
stieg in den letzen zehn Jahren die Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um fast
ein Viertel im Regierungsbezirk Oberpfalz. Bereits
drei Jahre in Folge weist die Oberpfalz die geringste
Arbeitslosenquote in ganz Bayern auf. Seite 48
392 Jahren
Vor
wurde im Jahr 1626 die Brauerei Lammsbräu in der
Residenzstadt Neumarkt geründet. Seit 1800 ist die
Traditionsbrauerei im Besitz der Familie Ehrnsperger.
Seite 11
40%
Etwa
Prozent an Wert hat seit Jahresbeginn die türkische Lira
gegenüber dem Dollar verloren. Aktuell verzeichnet die
Türkei eine Inflationsrate von knapp 18 Prozent pro Jahr.
Seite 18
4 WIKO I 11 I 2018
138,8
Auf
Alle Abläufe an einem Platz effizient
aufeinander abgestimmt – das
funktioniert nur an einem profes-
sionell strukturierten Standort. Der
stieg der IHK-Konjunktur-Indikator Gewerbepark Regensburg bietet fast
im Bereich der Industriebetriebe im Bezirk an. unbegrenzte Möglichkeiten, Miet-
Die deutliche Zunahme der wirtschaftlichen Risikofaktoren flächen bzw. Nutzungen intelligent
für die nächsten Monate schlagen sich in der Realwirtschaft zu kombinieren. Damit Sie Kosten
im IHK-Bezirk aktuell noch nicht nieder. Seite 36 senken und Ihre unternehmerischen
Ziele schneller erreichen können.
4% 1
Um
Vorteil von vielen …
Perfekt vernetzt:
Verkauf, Büro,
soll das Bruttoinlandsprodukt in Polen jährlich steigen.
Zu diesem Ziel tragen neben dem steigenden
Logistik, Service ...
Privatkonsum künftig Firmeninvestitionen und
öffentliche Aufträge bei. Eine breitgefächerte Industrie
bietet Unternehmen aus der Region Absatz- und
Zulieferpotenziale. Am 14. Dezember findet dazu ein
Workshop in der IHK statt. Seite 22
15Tage im Jahr ist ein
Unternehmen damit
beschäftigt, seinen
amtlichen statistischen
Meldepflichten Der Standort für Büro, Handel,
nachzukommen. Service & Life Sciences
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Quelle: Deutscher Industrie- Einkaufs-/Servicepassage | Hotel,
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Tagung, Gastronomie | Kinderkrippe
WIKO I 11 I 2018 5
0941 4008-131 | www.gewerbepark.de
Inhalt
Mitarbeiter
im Visier
28
08 Notizen
Aller guten Dinge sind fünf
Historisches Portrait Im Quartett gründeten zwei Brüderpaare die Quadrus
10 Dr. Franz Ehrnsperger Metalltechnik GmbH. Mittlerweile unterstützt ein
fünfter Geschäftsführer das Geschäft
Unternehmen mit Metallbauteilen nach
Kundenwunsch.
14 Quadrus Metalltechnik GmbH
14
International
18 Kurzmeldungen
19 Veranstaltungen
Titel
28 Social Engineering
32 Interview mit Michael Willer Eingestiegen, dann
34
35
Angriffstaktiken
Einfache Tipps für mehr Sicherheit
aufgestiegen
Sein Gespür für
Region Potenziale und sein
36 Konjunkturbericht Geschick als Teamleiter
machen Martin
Hierl erfolgreich.
Fachkräfte Das Spielbrett seiner
42 Kurzmeldungen Produkte ist heute die
50
Straße.
6 WIKO I 11 I 2018
175 Jahre Das E-Paper von
„Wirtschaft konkret“
IHK finden Sie unter
www.ihk-regensburg.de
10 In Sachen Nachhaltigkeit steht der
Brauereiunternehmer Dr. Franz Ehrnsperger
für null Prozent Kompromiss.
44
45
46
IHK vor Ort
Jubiläumsempfang Cham
Jubiläumsempfang Neumarkt
Jubiläumsempfang Nordoberpfalz
47 Handelsausschuss
48 Forum Wirtschaftsstandort Oberpfalz
Weiterhin obenauf Person
50 Martin Hierl
Der Konjunkturbericht
meldet eine gute
Firmen vor Ort
Geschäftslage mit
steigenden Aufträgen 54 dw2000.de
und wachsendem 54 Corpet Cork GmbH
Exportgeschäft. 55 F.EE GmbH
36
56 To Be Fan
43 Bekanntmachungen
57 Handelsregister
59 Verbraucherpreisindex
66 Statistik
Jubiläum vor Ort 66 Impressum
Die ersten
Gremien luden
zu ihren r egionalen
Jubiläums
empfängen ein. Der IHK-
Newsletter
Auf Sie zugeschnitten.
44
Wir versorgen Sie
vierzehntägig mit
Informationen und
Veranstaltungs-
hinweisen.
www.ihk-regensburg.de/newsletter
WIKO I 11 I 2018 7
Notizen
Kreativ gründen
Die Messe RegensBUCH18 findet am 10. und
11. November in Regensburg statt. Die Buchmesse
wird vom Forum Kreativwirtschaft e.V. veranstaltet
und bietet eine Plattform für die Verlage und Autoren
Ostbayerns. Die Veranstaltung soll die Sichtbarkeit der
Buchbranche in Ostbayern, aber auch darüber hinaus
stärken und die Kultur- und Kreativwirtschaft fördern.
Am Samstagabend moderiert IHK-Gründungsexpertin
Yvonne Schieder eine Podiumsdiskussion zum Thema
Innovations-Region Gründung in der Kreativwirtschaft. Neben 27 Aus-
stellern bietet die Messe mit weiteren Vorträgen
ein vielseitiges Angebot für Branchenexperten und
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8 WIKO I 11 I 2018
Neue Daten
für IHK-Gewerberaum-Mietspiegel
Mietkosten können einen großen Kostenblock in der betrieb Fragebogen
lichen Kalkulation einnehmen. Umso wichtiger ist es für und
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Unternehmerinnen und Unternehmer, einen aktuellen Überblick www.ihk-regensburg.de/
über die Mietpreise von Gewerberäumen zu haben. Mit dem gewerberaum-mietspiegel-umfrage
Gewerberaum-Mietspiegel informiert die IHK über Mietpreise im
Bezirk Oberpfalz-Kelheim. Ansprechpartnerin
Birgit
Zorger I Tel. 0941 5694-335
Derzeit erhebt die IHK neue Daten zu den Gewerberaum-Mieten, zorger@regensburg.ihk.de
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WIKO I 11 I 2018 9
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175 Jahre IHK 10 WIKO I 11 I 2018
175 Jahre IHK Regensburg für
Oberpfalz / Kelheim: In jeder
Ausgabe von „Wirtschaft konkret“
2018 portraitieren die Regensburger
Schriftstellerin Barbara Krohn
und der Historiker Dr. Gerd Burger
eine Person, die die IHK in ihrer
Historie prägte. Die Geschichte des
Neumarkter Brauereiunternehmers
Dr. Franz Ehrnsperger erzählt von
einem Bio-Pionier, einem, der die
Nachhaltigkeits-Revolution nicht
nur auf den Acker brachte.
Dr. Franz Ehrnsperger
100 % Bio –
0 % Kompromiss
BARBARA KROHN UND DR. GERD BURGER
I
m Jahre 1626 wurde in der Residenzstadt Neumarkt, damals Obere Pfalz,
heute Oberpfalz, die Brauerei Lammsbräu gegründet – das sind bis heute
stolze 392 Jahre, fast vier Jahrhunderte, eine beachtliche Zeitspanne. Das
Staunen wird um nichts geschmälert, wenn man sich in Erinnerung ruft,
dass etliche Klöster natürlich bereits deutlich länger ihre Braustätten betreiben:
die Benediktinerabtei Weltenburg urkundlich seit dem Jahr 1050, das Benedik-
tinerkloster Weihenstephan seit spätestens 1146, die Mönche von Scheyern seit
1119, das Zisterzienserkloster Aldersbach seit 1268 … um nur einige zu nennen.
Doch ist Lammsbräu keine Klosterbrauerei und die Familie Ehrnsperger ein
reiner Familienbetrieb, der die Neumarkter Traditionsbrauerei im Jahre 1800
erwarb und sie bis heute in ununterbrochener Folge vom Vater auf den Sohn
vererbt. Allein das ist rekordverdächtig. Nicht viele Unternehmerfamilien
WIKO I 11 I 2018 11175 Jahre IHK
(Firmenfotos)
können auf eine derart lange Tradition ih- Ehrnsperger ist einer der prominentesten Wie fing die Revolution des Bierbrauens
rer Firma zurückblicken. Verfechter dieses neuen Denkansatzes, den an? Als Dr. Franz Ehrnsperger 1977 die Brau-
er im Nachhaltigkeitsbericht seiner Brau- erei der Familie übernahm, war er zum ei-
Definitiv jedoch gesellt sich der Lorbeer- erei so bündig wie richtungsweisend zu- nen gelernter Braumeister und zweitens
kranz zur Hopfenkrone, wenn man sich die sammenfasst: 100% biologisch – 0% Kom- Diplomkaufmann mit Doktortitel und ei-
neueste Geschichte des Lammsbräu unter promiss. ner Dissertation über Steuerrecht. Neben
Dr. Franz Ehrnsperger vor Augen führt: Er der Übernahme der laufenden Geschäfte
nämlich ist der unangefochtene Pionier ei- „Die 1970er waren die goldenen Jahre der in der Brauerei wartete eine zweite kniff-
nes gänzlich neu verstandenen „Reinheits- Landwirtschaft gewesen, die Subventionen lige Aufgabe auf ihn – er musste die für
gebotes“ für bayrisches (und nicht-bayri- kamen auf, der Profit wuchs wie das Un- seinen Neustart denkbar schwierige Aus-
sches) Bier, das erstmals rein biologisch kraut, das man plötzlich mit jeder Menge gangssituation klären, dass zwei Stämme
und umweltverträglich, mit anderen Wor- Chemikalien bekämpfen konnte und die der Familie (die des Vaters und die des On-
ten: ganzheitlich verstanden wird. Franz Bauern fuhren schicke ‚Heizöl-Maseratis’. kels) je 50 % des Familienunternehmens
Allein die Natur spielte auf Dauer nicht geerbt hatten. Wenn jemand radikalere
mit. Die Böden verloren ihre Kraft, die Roh- Weichenstellungen im Sinn hat, bereitet
stoffe ihre Qualität, irgendwann ließ sich ihm solch ein Patt viel Kopfzerbrechen.
passables Bier nur noch mit Hilfsstoffen Um handlungsfähig zu sein, mussten die
Info herstellen. Als ich die Brauerei übernahm, Miterben ausgezahlt werden. Dem jun-
auf deren Hof ich als Kind gespielt hatte, gen Brauer und Steuerrechtler gelang es
Die IHK heute waren die Konzentrationsbewegungen in
der Branche bereits groß. Ich kam nicht zur
trotz zeitweiser Überschuldung, die Er-
bengemeinschaft weitgehend schmerz-
•R
und 600 Teilnehmer besuchen pro Jahr Ökologie, weil ich ein ‚Grüner’ war. Unser frei bis reibungsarm auseinanderzudivi-
eine IHK-Informationsveranstaltung zum nachhaltiges Unternehmenskonzept ent- dieren. Was half: der Sparkassendirektor
Thema Innovation. stand, weil wir bessere Produkte brauchten habe immer an ihn und an seine Pläne ge-
•G
emeinsam mit regionalen Patentanwälten als unsere Mitbewerber. Und dafür benö- glaubt, wie Ehrnsperger erzählt. Das war
veranstaltet die IHK rund zehn tigten wir bessere Rohstoffe.“ So der Bio- nicht selbstverständlich, denn sein Vorha-
Erfinderberatungen pro Jahr. pionier des Bierbrauens in dem auch in ben, seine Vision, war so unerhört wie um-
•D
ie IHK engagiert sich für die Vernetzung ästhetischer Hinsicht überzeugenden Ju- stürzlerisch: Er wollte biologisch brauen
von Hochschulen und Unternehmen. biläumsband „Revolution auf dem Acker“, und nachhaltig wirtschaften – beides Be-
•D
ie IHK ist Mitinitiator des der zum 25jährigen Bestehen der Erzeu- griffe, die Ende der siebziger Jahre noch
Innovationspreises Bayern. Der Preis gergemeinschaft für ökologische Brauroh- ein Schattendasein führten. Der Termi-
würdigt innovative Leistungen bayerischer stoffe im Jahr 2014 neunzehn Bio-Bauern nus „Nachhaltigkeit“ (sustainable de-
Unternehmen. näher vorstellt. velopment, ein Begriff aus der Forstwirt-
12 WIKO I 11 I 2018schaft) setzte sich letztlich erst mit der im früher oder später zum biologischen An-
Jahre 1992 in Rio de Janeiro abgehaltenen bau wechseln würde. Das freilich braucht
UN-Weltkonferenz über Umwelt und Ent- Zeit, denn die Natur kennt keine Eile – erst
wicklung durch. 1981 lieferte Erwin Ehemann der Mälzerei
des Lammsbräu die erste Fuhre Öko-Brau-
Da war der Braumeister seiner Zeit in der gerste, die überhaupt auf dem regionalen
Tat weit voraus: Schon 1977, zwei Jahre vor Markt zu haben war. Das hieß auch: „Jetzt
der Gründung des Landesverbandes der machen wir ernst.“ Bis 1988 waren es dann
Grünen in Bayern, gab Ehrnsperger dem insgesamt siebzig Bauern aus dem Land-
Neumarkter Lammsbräu das Motto „Um- kreis Neumarkt, die insgesamt 400 Ton-
weltschutz als Unternehmensziel“ mit auf nen Bio-Braugerste an Lammsbräu liefer-
den Weg. Das hört sich aus heutiger Sicht ten. Als man im Jahr danach versuchte,
so an, als wäre sofort alles in Butter, quasi auch die nach wie vor konventionell pro-
ein Selbstläufer gewesen. Weit gefehlt – duzierenden Bauern der Erzeugergemein-
bis der Lammsbräu sein erstes rein biolo- schaft auf „Öko“ einzuschwören, kam es
gisch gebrautes Bier auf den Markt bringen zum Eklat – das „Gold der Oberpfalz“ ging
konnte, schrieb man das Jahr 1987. andere Wege als die Biopioniere.
Wenn einer ein Biobier brauen will, geht In der Not wurde postwendend die EZÖB
das nicht über Nacht. In Neumarkt dauerte gegründet: die „Erzeugergemeinschaft für
es geschlagene zehn Jahre … Denn woher ökologische Braurohstoffe“, die inzwi- Dr. Franz Ehrnsperger, 1991
die Rohstoffe nehmen? Zunächst einmal schen auf fünfundzwanzig Jahre Ge-
die Braugerste? Regional wollte Ehrnsper- schichte zurückblickt und heute 131 Mit-
Lesen Sie mehr über
ger wirtschaften, aber wo waren die Bio- gliederbetriebe umfasst, von denen bereits
bauern? Es gab sie nicht, so lautete der Be- etliche in zweiter Generation mit von der • den jahrelangen Weg vom Entschluss, Bio-
fund. Viel Überzeugungsarbeit stand damit Partie sind. „Ein Vierteljahrhundert lang Bier zu brauen, bis zum ersten Schluck
an erster Stelle auf dem Programm. Als ers- hat die Gemeinschaft bewiesen, dass sie • die fast tausendundeine Möglichkeiten,
ten Schritt machte der junge Brauer unter funktioniert. Dass sie schlagkräftig, inno- Nachhaltigkeit im Betrieb umzusetzen
den Landwirten rings um Neumarkt vier- vativ, nachhaltig und erfolgreich ist. Sie
• warum „Bio-Mineralwasser“ sauberer ist als
zig Betriebe bzw. einzelne Bauern aus- darf jetzt mit Fug und Recht allen als Bei-
gewöhnliches Mineralwasser
findig, die sich für seine Idee erwärmten spiel dienen, die Alternativen zu unserem
und daher 1978 zur „1. Erzeugergemein- kränkelnden System suchen“, so Ehrnsper- • wer außer Peter Maffay den
Nachhaltigkeitspreis der Neumarkter
schaft für Qualitätsgerste ‚Gold der Ober- ger. Denn auch das zählt zum Credo des
Lammsbräu erhielt
pfalz’“ zusammenschlossen. Alle betrieben Pioniers: Nur ohne Zwischenhändler ist
sie konventionelle Landwirtschaft, anvi- die Bio-Qualität ohne Wenn und Aber über- Das komplette Portrait unter
siert aber war, dass jeder der vierzig Bauern prüfbar. www.ihk-regensburg.de/ihk175
Das Lager damals ... ... die Produktion heute. (Foto: vogel-av.at)
WIKO I 11 I 2018 13Unternehmen 14 WIKO I 11 I 2018
Gemeinsam gründeten die Brüderpaare
Gsödl und Prüfling die Quadrus
Metalltechnik GmbH. Vor fünf Jahren kam
noch ein fünfter Geschäftsführer hinzu.
Mittlerweile blicken die Unternehmer
auf einen mit neuester Technik
ausgerüsteten Maschinenpark und
280 Mitarbeiter, um ausgefallene
Kundenwünsche für Metallbauteile zu
erfüllen.
Quadrus Metalltechnik GmbH
Gründung
im Quartett
RENATE KERSCHER
D
er Traum von der Selbstständigkeit treibt viele Arbeitnehmer um.
So war es auch bei den Brüdern Alois und Markus Gsödl sowie An-
ton und Werner Prüfling. Vor 20 Jahren wollten sich die vier selbst-
ständig machen – allerdings jeder für sich. Bis die vier Oberpfälzer
gemerkt haben, wenn sie ihre unterschiedlichen Kompetenzen zusammenwer-
fen, könnte etwas Großes entstehen. Und so war es auch. Heute sind die vier
Geschäftsführer der Quadrus Metalltechnik GmbH in Schmidgaden im Land-
kreis Schwandorf.
Eine Firma, vier Geschäftsführer. Kann das gut gehen? Tut es. „Wir beweisen seit
20 Jahren, dass es funktioniert“, erklärt Alois Gsödl. „Wir sind einfach nicht die
Typen, die groß streiten, sondern wir Vier halten zusammen. Zugute kommt uns
wohl auch, dass jeder seinen Bereich in der Firma hat, für den er verantwortlich
ist. So kommen wir uns nicht in die Quere.“ Anders ist es auch nicht zu erklä-
ren, dass Quadrus seit Jahren auf der Erfolgswelle schwimmt – mit Fertigungs-
technik für Metallbauteile. Der Name Quadrus steht dabei übrigens für die vier
Gründer. Vergleichbar mit der Quadriga, dem mit vier Pferden bespannten
(Firmenfotos)
WIKO I 11 I 2018 15Unternehmen
Aus vier mach fünf: Seit 2013 ist bei Quadrus Hans Maier (r.) mit an Bord. Werner (l.) und Anton Prüfling (Mitte) gründeten das Unternehmen gemeinsam mit
Alois (2.v.r.) und Markus Gsödl (2.v.l.).
blickt Alois Gsödl auf die Anfänge zurück.
Noch bevor alles fertig war, kamen die
„Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden ersten Kunden auf die frisch gegründete
Firma zu und erste Aufträge konnten ergat-
zusammen und verbessern oft gemeinsam tert werden. Kurz nach der Fertigstellung
die bestellten Bauteile, bis sie perfekt sind.“ war die Halle eigentlich schon wieder zu
klein und es wurde wieder und wieder ge-
baut und erweitert.
Alois Gsödl
Motivation statt Fluktuation
Wagen aus der Antike. Jeder der vier Män- ten waren Ende der 90er-Jahre nicht gut 20 Jahre später gehören neun Hallen zur
ner muss gleichberechtigt Verantwortung zum Gründen, Freunde und Bekannte ha- Firma, in denen gelagert, produziert und
übernehmen, um die Geschicke des Unter- ben eher abgeraten. Ein befreundeter Ban- versandt wird. Die letzte Halle wurde 2016
nehmens zu leiten und zu lenken. ker hat den vier Gründern schließlich in Betrieb genommen und hat mit auto-
durchgerechnet, wie hoch der Umsatz sein matisierter Lagertechnik etwa 10,5 Millio-
Seit fünf Jahren hat sich sogar noch ein müsste, um über die Runden zu kommen nen Euro gekostet. „Über die Automatisie-
fünfter Geschäftsführer unter die zwei Brü- und schließlich auch grünes Licht gege- rung haben wir lange diskutiert, auch mit
derpaare gemischt: Hans Maier. Der Studi- ben. Eine kluge Entscheidung. Heute ar- unseren Mitarbeitern. Letztendlich war es
enkollege von Alois Gsödl hat nach 22 Jah- beiten rund 280 Menschen bei Quadrus, der richtige Schritt, denn so konnten wir
ren in der Automobilindustrie den Sprung auf 18.700 Quadratmetern Produktionsflä- die Schneideleistung um 60 Prozent stei-
in den Mittelstand gewagt. „Hans hat uns che und 8.000 Quadratmetern Lagerfläche. gern.“ Auch die Mitarbeiter sind längst be-
mit seinem Wissen aus der Automobilin- Es wird geschweißt, gelasert, genibbelt, geistert von der neuen Technik, weil die Ar-
dustrie vor allem bei der Prozessoptimie- gestanzt und geformt. Pro Monat werden beit vor allem körperlich einfacher wurde
rung einen großen Schritt voran gebracht“, 1.000 Tonnen Stahl und 100 Tonnen Pro- und nicht mehr so kräftezehrend ist. Mitt-
sagt Gsödl. file verarbeitet. Das ist eine Hausnummer lerweile ist Halle 10 in Planung, die unter
in der 3.000-Seelen-Gemeinde Schmidga- anderem eine Kantine für alle Angestellten
Familie als Fundament den in der mittleren Oberpfalz. beherbergen soll. Aber vorher muss noch
Bei der Gründung war Quadrus als kleiner ein neuer Parkplatz für die Mitarbeiter ge-
Betrieb geplant, der die vier Familien der „Bei der ersten Halle haben wir das Fun- schaffen werden.
Firmengründer über die Runden bringt, dament noch selbst mit unseren Familien
vielleicht 20 Mitarbeiter beschäftigt, mit gegossen. Da konnte sich keiner vorstel- Mit ihren 280 Mitarbeitern ist die Firma
einer kleinen Produktionshalle. Die Zei- len, dass wir mal so groß werden würden“, Quadrus ein wichtiger Arbeitgeber in der
16 WIKO I 11 I 2018Region. Den Wert von guten Fachkräften Jahre hat sich mit vielen ein freundschaft- genauso gut zusammenarbeiten und sich
haben die vier Quadrus-Geschäftsführer liches Verhältnis entwickelt. So macht die verstehen müssen, wie wir es tun. Sonst
von Anfang an erkannt. Darum gibt es seit Zusammenarbeit natürlich besonders viel funktioniert unser Konstrukt nicht.“ Noch
jeher steuerfreie Benzingutscheine, eine Spaß.“ Da verwundert es nicht, dass bei ist Zeit, passende Nachfolger zu finden. Bis
tägliche Brotzeit und Getränke kostenlos Quadrus noch das gesprochene Wort gilt: es soweit ist, will Quadrus noch ein biss-
für alle. „Wir haben das mit den ersten Mit- „Mit einigen Kunden haben wir gar kei- chen wachsen, „aber nicht zu viel, sonst
arbeitern angefangen und machen es bis nen schriftlichen Vertrag. Das funktioniert wird es langsam unübersichtlich“.
heute so, weil es für uns einfach dazuge- auch so.“
hört“, erklärt Gsödl. Selbsterklärend, dass Als erfolgreicher Geschäftsmann hat Gsödl
Quadrus den geldwerten Vorteil für alle Obwohl die vier Gründer noch mit Freude natürlich noch einen Tipp für Gründer:
Mitarbeiter übernimmt. Genauso gehören jeden Tag in ihren Betrieb gehen, planen „Von Anfang an mit System und Struktur ar-
das Sommerfest und die Weihnachtsfeier die Mittfünfziger längst die nächste Ge- beiten. Wir haben uns sehr bald ISO 9001
zum jährlichen Veranstaltungskalender. neration. „Wir wollen uns die nächsten zertifizieren lassen und konnten so prob-
Die Fluktuation bei Quadrus ist gering, die zehn bis 15 Jahre zurückziehen. Das will lemlos mit der Auftragslage wachsen, ohne
Motivation hoch. geplant sein“, sagt Alois Gsödl mit Weit- gleichzeitig im administrativen Chaos zu
sicht. Darum wird schon seit einiger Zeit versinken.“ Sicherlich sei auch die gebün-
Quartett-Wechsel über die Übergabe in jüngere Hände disku- delte Kompetenz der vier Gründer aus-
Quadrus steht bei seinen Kunden vor allem tiert. „Wir machen das lieber frühzeitig als schlaggebend für den Erfolg gewesen. „Wir
für Qualität und Liefertreue. „Wir arbeiten zu spät nach einer halbherzigen Lösung su- waren von Anfang an so breit aufgestellt
sehr eng mit unseren Kunden zusammen chen zu müssen.“ So soll jeder der vier sei- und haben sehr viel Wissen mitgebracht,
und verbessern oft gemeinsam die be- nen Nachfolger bestimmen dürfen – ganz das uns weitergeholfen hat“, blickt Gsödl
stellten Bauteile, bis sie perfekt sind“, sagt egal ob aus der Familie oder dem Mitarbei- auf erfolgreiche 20 Jahre zurück.
Gsödl. Einige Kunden halten dem Unter- ter-Pool. „Die Schwierigkeit an dieser Idee
nehmen seit 20 Jahren die Treue. „Über die ist, dass die neuen vier Geschäftsführer ja www.quadrus.de
A+++
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GIEEFFIZIEN
Z
Bayerns Mittelstand ist stark in seiner Vielfalt. Als Förderbank für Bayern IN MEHR ENER
unterstützen wir Unternehmen darin, in nachhaltige Vorhaben zu investieren,
beispielsweise in die Umstellung auf optimale Energieeffizienz von Maschinen
und Gebäuden. Mit zinsgünstigen Darlehen – und einem Tilgungszuschuss
bis zu 18,5 %. Gerne beraten wir Sie kostenfrei. Tel. 0800 - 21 24 24 0
www.lfa.de WIKO I 11 I 2018 17International
mend, entsprechend steigt auch ihr Be- rate von knapp 18 Prozent pro Jahr. Die
ratungsbedarf. Dieser beinhaltet eine Währungskrise in der Türkei trifft auch
Zusammenfassung der Beratungs- und Be- deutsche Unternehmen hart. Sie bekla-
scheinigungsdienstleistungen, Ergebnisse gen sinkende Umsätze und die große wirt-
im Einzelnen sowie einen Blick auf 2018. schaftliche Unsicherheit vor Ort. Exporte
von Maschinen sinken um 6,6 Prozent. Ei-
Download
nige deutsche Unternehmen, die in den
www.regensburg.ihk.de/
aussenwirtschaftsreport vergangenen Jahren im Land investiert
haben, bewerten ihr Türkeigeschäft neu.
Ansprechpartner Noch immer ist nicht klar, was die Regie-
Christine Eich rung unternehmen möchte, um Wechsel-
Tel. 0941 5694-259 kurs und Inflation zu stabilisieren und das
Exporttag Bayern 2018 eich@regensburg.ihk.de verlorene Vertrauen zurückzugewinnen.
Beim Exporttag Bayern 2018 am 22. No- Weitere Infos
vember in der IHK-Akademie München be- www.gtai.de
antworten Experten der Deutschen Aus-
landshandelskammern (AHKs) aus über Ansprechpartner
60 Ländern Exportfragen in Einzelberatun- Franz Josef Knott
gen für Unternehmer. Ein Veranstaltungs- Tel. 0941 5694-235
programm informiert zudem über aktu- knott@regensburg.ihk.de
elle Themen wie Exportkontrollregime
USA und China, Brexit, Seidenstraße, Si-
cherheit für Geschäftsreisende sowie Glo-
bal Sourcing. Station Brexit
Türkei: Geschäfts
Anmeldung zu den Einzelbera-
tungen und Vorträgen sowie das verträge in Lira
Veranstaltungsprogramm
Am 13. September veröffentlichte der tür-
www.exporttag-bayern.de
kische Staatspräsident Erdogan ein Dekret,
nach dem Geschäftsverträge innerhalb der
Ansprechpartnerin
Christine Eich Türkei nur noch in türkischer Lira abge-
Tel. 0941 5694-259 schlossen werden dürfen. Betroffen sind Brexit-Countdown
eich@regensburg.ihk.de beispielsweise Immobiliengeschäfte und In fünf Monaten am 30. März 2019 ver-
Mieten sowie Verträge aus dem Transport-
lässt das Vereinigte Königreich die Euro-
bereich und bei Finanzdienstleistungen.
päische Union. Noch ist nicht klar, wie sich
Der Abschluss von Geschäftsverträgen in-
das Austrittsszenario der Briten genau ge-
nerhalb der Türkei in anderen Währungen
staltet. „Unternehmen sollten sich auf
ist nicht mehr erlaubt. In Fremdwährung
verschiedene Szenarien vorbereiten“, rät
lautende Geschäftsverträge müssen inner-
halb von 30 Tagen auf Lira umgestellt wer- IHK-Außenhandelsexperte Markus Huber.
den. Als Unterstützung stellt die IHK online ak-
tuelle Informationen, Checklisten und Hin-
Die Maßnahme soll helfen, den massiven
tergrundwissen zum Brexit zur Verfügung.
Kursverfall der türkischen Währung einzu-
bremsen. Seit Jahresbeginn hat die Wäh- Info
rung gegenüber dem US-Dollar etwa 40 www.ihk-regensburg.de/brexit
Prozent an Wert verloren. Die aus dem
DIHK-Außenwirt- Kursverfall der Lira resultierende Verteue- Ansprechpartner
schaftsreport 2018 rung der Importe hat den steilen Anstieg Markus Huber
der Inflation in der Türkei befeuert. Aktu- Tel. 0941 5694-314
Mit dem Außenwirtschaftsreport legt der ell verzeichnet das Land eine Inflations- huberm@regensburg.ihk.de
Deutsche Industrie- und Handelskammer-
tag (DIHK) eine Einschätzung zum au-
ßenwirtschaftlichen Umfeld und zu Han-
delsbeschränkungen vor. Der Report 2018
zeigt: Die globale Handels- und Sanktions- Mehr Informationen
politik belastet deutsche Betriebe zuneh- finden Sie unter www.ihk-regensburg.de/international
18 WIKO I 11 I 2018Verkehr
Führerscheinrecht
Welche gesetzlichen Bestimmungen müssen Unternehmen über das
Führerscheinrecht bei der Beschäftigung von Fahrpersonal aus EU- und
Nicht-EU-Länder berücksichtigen? Karl Remling, Landratsamt Regens-
burg, erklärt die rechtlichen Bedingungen und gibt Tipps.
Di.,
6. November | 10.00 – 12.00 Uhr
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg
Gefahrguttag 2018 Klaus
Frank | Tel. 0941 5694-232 | frank@regensburg.ihk.de
Experten und Praktiker tauschen sich zum kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Thema Gefahrgut aus. Im Fokus steht das ADR
2019 mit seinen Änderungen.
Mi.,
19. Dezember | 13.00 – 17.00 Uhr
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12 Alternative Antriebstechno-
logien im Güterkraftverkehr
93047 Regensburg
Klaus
Frank | Tel. 0941 5694-232
frank@regensburg.ihk.de Während Elektro-Antriebe im Nahverkehr erfolgreiche Einsätze
verzeichnen können, sind Diesel-Lkw auf längeren Strecken weiter-
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
hin das Mittel der Wahl. Welchen Antrieb sollten Transportunter-
nehmen künftig nutzen und welche politischen Maßnahmen sind
notwendig? Experten, Hersteller und Anwender informieren über
Alternativen.
Infotag Transportrecht Do., 8. November | 15.00 – 18.00 Uhr
In der Veranstaltung referiert Rechtanwalt Andreas Oberpfalzhalle | Schwimmbadstraße 4 | 92421 Schwandorf
Schmid, Fachanwalt für Transport- und Speditions-
recht, über spezielle Beförderungsdokumente im Brigitte
Batz | Tel. 09443 92824-11 | batz@regensburg.ihk.de
internationalen Warenverkehr. kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Fr.,
30. November | 13.00 – 16.00 Uhr
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg Anmeldung für alle
Klaus
Frank | Tel. 0941 5694-232 Veranstaltungen unter
frank@regensburg.ihk.de
www.ihk-regensburg.de/
kostenfrei | Anmeldung erforderlich veranstaltungen
WIKO I 11 I 2018 19Veranstaltungen
Innovation
Innovationssprechtag
Sie planen die Umsetzung einer technischen oder digitalen
Innovation? Beim Innovationssprechtag können Sie sich
über Förderprogramme informieren. Im Einzelgespräch mit
einem Vertreter des Innovations- und Technologiezentrums
Bayern wird Ihr Entwicklungsvorhaben analysiert und der
Fördermittelantrag erläutert.
Mi.,
7. November | 10.00 – 15.00 Uhr
nach Vereinbarung
IHK-Geschäftsstelle Neumarkt
Breitband@Mittelstand
Ringstraße 7 | 92318 Neumarkt
Edith
Wittmann | Tel. 0941 5694-243
Digitale Infrastrukturen gehören zu den wesentlichen
wittmann@regensburg.ihk.de
Standort- und Wirtschaftsfaktoren, national sowie
international. Die Informationskampagne Breitband@ kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Mittelstand vermittelt Unternehmen den Nutzen
der Gigabit-lnfrastruktur, informiert über digitale
Anwendungen und der rechtzeitigen Auseinandersetzung
mit den Potenzialen der Digitalisierung.
Mo., 12. November | 10.00 – 15.00 Uhr
Erfinderberatung
Sie haben eine Erfindung entwickelt, wissen aber nicht ge-
Oberpfalzhalle
| Schwimmbadstraße 4
nau, wie Sie dieses Wissen schützen sollen? Sie planen Ih-
92421 Schwandorf
ren Markteintritt unter einem unverwechselbaren Zeichen?
Birgit
Dinauer | Tel. 09431 79805-11 Sie haben ein Design entwickelt und möchten es vor Imitation
dinauer@regensburg.ihk.de schützen? Die Erfinderberatung hilft Ihnen.
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Mi.,
21. November | 16.00 – 19.00 Uhr
nach Vereinbarung
IHK-Geschäftsstelle
Amberg-Sulzbach
Fleurystraße 5 | 92224 Amberg
Anmeldung für alle
Veranstaltungen unter Sabrina
Schmid | Tel. 0941 5694-299
www.ihk-regensburg.de/ schmidsa@regensburg.ihk.de
veranstaltungen kostenfrei | Anmeldung erforderlich
20 WIKO I 11 I 2018Recht
Haftungsfragen
für GmbH-
Geschäftsführer
Geschäftsführer einer GmbH leben mit
dem Risiko, bei Pflichtverletzungen
persönlich zu haften. Sie tragen
Digitalisierungssprechtag Verantwortung gegenüber der
Gesellschaft, den Gesellschaftern, den
Sie planen eine Digitalisierungsstrategie in Ihrem Unternehmen, wissen Vertragspartnern der Gesellschaft,
aber nicht, wie Sie am besten vorgehen sollen? Experten vom Mittelstand dem Fiskus und der Allgemeinheit. Der
4.0-Kompetenzzentrum Augsburg beraten Sie in Einzelgesprächen. Pflichtenkatalog, den der Gesetzgeber
und die Rechtsprechung aufgestellt
haben, ist umfassend und wächst
Do.,
22. November | 10.00 – 15.00 Uhr
beständig. Um persönliche Nachteile
IHK-Geschäftsstelle
Schwandorf | Eichenstraße 1 | 92442 Wackersdorf zu vermeiden, müssen Geschäftsführer
ihre Rechte und Pflichten kennen.
Edith
Wittmann | Tel. 0941 5694-243 | wittmann@regensburg.ihk.de
Worauf GmbH-Geschäftsführer achten
kostenfrei | Anmeldung erforderlich müssen und wie sie eine Privathaftung
vermeiden, informiert Rechtsanwalt
Alexander Rappl.
i., 11. Dezember
D
16.00 – 19.00 Uhr
erufsbildungswerk St. Franziskus
B
Regensburger Straße 60
93326 Abensberg
irgit Batz | Tel. 09443 92824-11
B
batz@regensburg.ihk.de
kostenfrei
Patent- und Rechercheworkshop Anmeldung erforderlich
Recherchen nach technischen Schutzrechten dienen als Grundlage für
Entwicklungen und Innovationen. Sie liefern Informationen zu bestehenden
und geschützten Technologien, die die Risiken unternehmerischer Investitionen
minimieren. Sie lernen im Workshop Tricks und Kniffe der Patentrecherche kennen.
Do.,
29. November | 13.30 – 16.30 Uhr
IHK
Akademie in Ostbayern GmbH
Im Gewerbepark B 27 | 93059 Regensburg
Edith
Wittmann | Tel. 0941 5694-243 | wittmann@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
WIKO I 11 I 2018 21Veranstaltungen
International
Workshop Polen Zollsprechtag
Polen ist mit 38 Millionen Einwohnern das größte Unternehmen müssen bei der Zollabwicklung von Exportge-
Mitglied der EU in Mittelosteuropa. Neben schäften viele gesetzliche Vorschriften und Bestimmungen be-
dem steigenden Privatkonsum sollen künftig achten. Beim Zollsprechtag können Sie aktuelle Zollprobleme
Firmeninvestitionen und öffentliche Aufträge bewirken, und Fragen im Einzelgespräch mit einem Experten klären.
dass das Bruttoinlandsprodukt jährlich um ca. vier
Prozent wächst. Eine breitgefächerte Industrie bietet
deutschen Unternehmen interessante Absatz- und Di.,
Zulieferpotenziale. 6. November | 10.00 – 16.00 Uhr
IHK-Geschäftsstelle
Nordoberpfalz
Brenner-Schäffer-Straße 26 | 92637 Weiden
Fr., Gabriela Schmalzreich | Tel. 0961 48195-11
14. Dezember | 9.30 – 13.00 Uhr
schmalzreich@regensburg.ihk.de
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg
Mi.,
7. November | 10.00 – 16.00 Uhr
Gisela
Obermeier-Mudryk | Tel. 0941 5694-228
IHK-Geschäftsstelle
Amberg-Sulzbach | Fleurystraße 5
obermeier@regensburg.ihk.de
92224 Amberg
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Brigitte
Bachl | Tel. 09621 916593-11
bachl@regensburg.ihk.de
Di.,
13. November | 10.00 – 16.00 Uhr
IHK-Geschäftsstelle
Kelheim | Stadtplatz 15
Inhouse-Beratung USA 93326 Abensberg
Erika
Forster | Tel. 09443 92824-13
Ein AHK-Experte kommt in Ihr Unternehmen und informiert Sie
forster@regensburg.ihk.de
vertraulich über Ihr Import- und Export-Geschäft.
Mi.,
14. November | 10.00 – 17.00 Uhr
IHK-Geschäftsstelle
Neumarkt | Ringstraße 7
Di.,
27. November | 9.00 – 17.00 Uhr 92318 Neumarkt
nach Vereinbarung
Ingrid
Berschneider | Tel. 09181 32078-11
Markus
Huber | Tel. 0941 5694-314
berschneider@regensburg.ihk.de
huber@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich Mi.,
28. November | 10.00 – 17.00 Uhr
IHK-Geschäftsstelle
Schwandorf | Eichenstraße 1
92442 Wackersdorf
Birgit
Dinauer | Tel. 09431 79805-11
Anmeldung für alle dinauer@regensburg.ihk.de
Veranstaltungen unter
www.ihk-regensburg.de/
veranstaltungen kostenfrei | Anmeldung erforderlich
22 WIKO I 11 I 2018Umwelt
Mitarbeiterentsendung
Frankreich plus
Einzelgespräche
Bei einer Mitarbeiterentsendung ins Nachbarland
Frankreich sind umfangreiche Melde- und
Das neue Verpackungsgesetz
Nachweispflichten vor Aufnahme einer Tätigkeit zu
beachten. Sebastian Konsek (AHK Paris) erläutert
Inhalt und Übermitteln einer Entsendemeldung an
Das neue Verpackungsgesetz zum 1. Januar 2019 bringt Änderungen
die französische Aufsichtsbehörde, steuerrechtliche
für Hersteller und Händler. Die Veranstaltung thematisiert rechtliche
Vorschriften, Arbeitsrecht, Sozialabgaben,
Grundlagen, Registrierung, Lizenzierung, Vollständigkeitserklärungen,
Mindestlohn, Sanktionen und Bußgelder.
stellt Branchenlösungen vor und gibt Hilfestellung bei neuen Inhalten.
Mo.,
26. November | 9.00 – 16.00 Uhr Mo., 5. November | 10.00 – 13.00 Uhr
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12 IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg 93047 Regensburg
Gisela
Obermeier-Mudryk | Tel. 0941 5694-228 Edith Wittmann | Tel. 0941 5694-243
obermeier@regensburg.ihk.de wittmann@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Bauen mit
System Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig.
GOLDBECK Ost GmbH, Geschäftsstelle Regensburg
Frankenstraße 9, 93059 Regensburg konzipieren bauen betreuen WIKO I 11 I 2018 23
Tel. +49 941 46469-0, regensburg@goldbeck.de goldbeck.deVeranstaltungen
Für Gründer
Gründen im Nebenerwerb Seminarreihe
Auch eine Nebenerwerbsgründung verlangt optimale Vorbereitung. Workshops für Gründerinnen und Gründer
Das Seminar bietet das nötige Wissen zur nebenberuflichen Selbst-
ständigkeit, Wahl der Rechtsform, Steuerrecht, Buchführungspflicht
Erfolgsinstrument Businessplan
und Versicherungen.
Fr., 9. November
Di., 6. November | 18.00 – 21.00 Uhr Rechtstipps zum Unternehmensstart
Fr., 16. November
Spitalkirche | Spitalgarten 1 | 92421 Schwandorf
Birgit Dinauer | 09431 79805-11 | dinauer@regensburg.ihk.de Steuerrecht und Buchführung
Fr., 23. November
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Marketing
Fr., 30. November
Online-Marketing
Preiskalkulation für Gründer Fr., 7. Dezember
Gründer und junge Unternehmer erfahren, wie sie die richtige
jeweils von 13.30 – 17.00 Uhr
Preisstrategie fahren und mit welchen Umsätzen sie planen sollten.
IHK-Geschäftsstelle Nordoberpfalz
Brenner-Schäffer-Straße 26
Di., 20. November | 18.00 – 21.00 Uhr 92637 Weiden
Tagungshaus Kloster St. Josef | Wildbad 1 | 92318 Neumarkt Barbara Stich | Tel. 0961 48195-12
Sandra Frodl | Tel. 09181 32078-14 | frodl@regensburg.ihk.de stich@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich kostenfrei | Anmeldung erforderlich
24 WIKO I 11 I 2018Fachkräfte
Erstberatung
Fachkräfte sichern
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften
sowie der permanente technologische und
Handel
organisatorische Wandel stellen Arbeitgeber vor
Herausforderungen in der Personalentwicklung. Sie
brauchen Strategien für Rekrutierung und Förderung
ihrer Leistungsträger sowie einen Fahrplan für die
Großhandelsforum 2018
Organisationsentwicklung. Unternehmen können Der klein- und mittelständisch geprägte Großhandel steht vor
sich nach Vereinbarung bei einem 45-minütigen tiefgreifenden Umwälzungen. Die Digitalisierung des Produktions-
vertraulichen Einzelgespräch beraten lassen. und Einkaufsprozesses auf Abnehmerseite reflektiert das neue
Einkaufsverhalten. Beim Großhandelsforum erörtern Vertreter aus
Politik, Handel sowie Branchenexperten welche Herausforderungen zu
Fr., meistern sind und welche Lösungen es dafür gibt.
23. November | 9.00 – 17.00 Uhr
IHK Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg
Fr.,
16. November | 10.00 – 16.00 Uhr
Nicole
Scheßl | Tel. 0941 5694-258
Evangelisches
Pfarramt | Kapuzinerstraße 4 | 92318 Neumarkt
schessl@regensburg.ihk.de
Dr.
Matthias Segerer | Tel. 0941 5694-211
kostenfrei
| Anmeldung erforderlich
segerer@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Treffpunkt Hochschule:
Zukunft des stationären
Einzelhandels
Der Wandel im Handel betrifft nicht nur die Innenstädte, sondern
die gesamte stationäre Handelslandschaft. Wie sieht die Zukunft
des stationären Handels aus? Wie gehen Shopping Center mit
dieser Herausforderung um und welche Rolle spielt ein zentrales
Umsatzmonitoring? Informieren Sie sich bei unseren Experten.
Mo.,
12. November | 18.30 – 21.00 Uhr
OTH
Regensburg | Galgenbergstraße 30 | 93053 Regensburg
Anmeldung für alle
Dr.
Matthias Segerer | Tel. 0941 5694-211
Veranstaltungen unter
segerer@regensburg.ihk.de
www.ihk-regensburg.de/
veranstaltungen kostenfrei | Anmeldung erforderlich
WIKO I 11 I 2018 25Veranstaltungen
Management
LfA-Finanzierungs-
sprechtag
Steuervergünstigungen für
Unternehmen und Existenzgründer können sich beim Fi-
nanzierungsprechtag der LfA Förderbank Bayern in der
Elektro- und Hybridwagen IHK Regensburg über Finanzierungsmöglichkeiten und
zinsgünstige Programme der Förderbanken informieren.
Elektro- und Hybridfahrzeuge, die als Dienst- und Privatfahrzeug
genutzt werden, fördert die Bundesregierung seit dem 1. August
Di.,
11. Dezember | 9.00 – 17.00 Uhr
über das Einkommensteuergesetz. Die zwischen dem 01.01.2019
nach Vereinbarung
und 31.12.2021 neu zugelassenen Elektroautos müssen monatlich
mit nur 0,5 statt 1 Prozent des Listenpreises als geldwerter IHK-Geschäftsstelle
Cham | Badstraße 21 | 93413 Cham
Vorteil versteuert werden. Informieren Sie sich über steuerliche
Gabriele
Dietl | Tel. 09971 31082-11
Aspekte, Voraussetzungen und Kosten.
dietl@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Di.,
20. November | 17.00 – 18.00 Uhr
IHK-Geschäftsstelle
Kelheim | Stadtplatz 15
93326 Abensberg
Erika Forster | Tel. 09443 92824-13
CEO-Fraud:
forster@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Die Falscher-Chef-Masche
Der CEO-Fraud ist eine Betrugstechnik, bei der Mitarbeiter
zur Überweisung von Geld auf ausländische Konten bewegt
werden sollen. Das Vorgehen ist kein bloßer Angriff auf
IT-Systeme, sondern zielt auf den Faktor Mensch. Social
Online-Marketing – Engineering-Experte Michael Willer verdeutlicht an
auch für KMU Fallbeispielen die Brisanz für Unternehmen jeder Größe und
zeigt, wie Sie sich davor schützen können.
Wie können Sie aus Ihrem Online-Werbebudget das Sie-
benfache an Umsatz herausholen? Wie generieren Sie ein
Di.,
20. November | 14.00 – 17.00 Uhr
Umsatzplus und gewinnen Kunden im Internet ohne Such-
maschinenoptimierung? Die Veranstaltung gibt Tipps, um IHK Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
in kurzer Zeit günstige, qualitative und effektive Online- 93047 Regensburg
Werbung zu schalten.
Annabell
Alexander | Tel. 0941 5694-240
alexander@regensburg.ihk.de
Do.,
8. November | 14.30 – 17.00 Uhr kostenfrei | Anmeldung erforderlich
IHK Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12
93047 Regensburg
Annabell
Alexander | Tel. 0941 5694-240
alexander@regensburg.ihk.de Anmeldung für alle Veranstaltungen
unter www.ihk-regensburg.de/
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
veranstaltungen
26 WIKO I 11 I 2018Interkulturelle Herausforderungen
mit jungen Geflüchteten
Junge Menschen, die nach Deutschland flüchten, bringen oft das Potenzial und
die Motivation für eine Ausbildung mit. Neben den Vorteilen für Unternehmen,
die Geflüchtete ausbilden, stehen diese auch vor besonderen Herausforderungen.
Referent Gerhard Hain, ti communication GmbH, gibt Tipps für den Umgang mit
diesen Azubis und schafft Raum für Diskussion der Teilnehmenden.
Do.,
22. November | 15.00 – 18.00 Uhr
IHK
Regensburg | D.-Martin-Luther-Straße 12 | 93047 Regensburg
Irmgard
Rachwitz | Tel. 0941 5694-246 | rachwitz@regensburg.ihk.de
kostenfrei | Anmeldung erforderlich
Starke Lösungen
Metall- und Stahlbau
Stahlbau
Stahlhochbau, Brückenbau, Lärmschutzwände, Stahlfunkmasten,
Hallenbau, Stahlbau für Kraftwerke, individuelle Sonderbauten RÄDLINGER
MASCHINEN- UND ANLAGENBAU GMBH
ABTEILUNG STAHLBAU
Lohnfertigung
Kammerdorfer Straße 16, 93413 Cham
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gen, Zerspanung: Drehen und Fräsen, Schweißkonstruktionen bis stahlbau@raedlinger.de
max. 40 t, Oberflächenbehandlung: Lackieren oder Verzinken lohnfertigung@raedlinger.de
www.raedlinger.com
WIKO I 11 I 2018 27Titel
J eder Mitarbeiter
ist Sicherheitsbeauftragter
Seite 32
Angriffstaktiken
Seite 34
infache Tipps
E
für mehr Sicherheit
Seite 35
28 WIKO I 11 I 2018Der geschätzte Schaden ist hoch:
Rund 50 Milliarden Euro sollen der
deutschen Wirtschaft jährlich durch
Wirtschaftsspionage, Sabotage und andere
Delikte verloren gehen. Während das
Bewusstsein für IT-Sicherheit mittlerweile
groß und die Absicherung vergleichsweise
gut ist, vernachlässigen viele Unternehmen
den Schutz vor gezielten Angriffen auf
den Faktor Mensch. Dabei setzt die Hälfte
aller Angreifer mittels sogenannter Social-
Engineering-Techniken inzwischen genau
hier an.
Social Engineering
Mitarbeiter
im Visier
E
ALEXANDRA BUBA
s klingt so dringend: Das Baby schreit im Hintergrund, die Frau am
Telefon ist schwer zu verstehen, klingt hektisch, angespannt. „Und
mein Baby weint“, sagt sie immer wieder. Und dass sie die Sache un-
bedingt heute erledigen müsse, die Versicherung, die Frist. Man kann
die Verzweiflung am anderen Ende der Leitung fast greifen. Aber die
E-Mail-Adresse ihres Mannes falle ihr nicht mehr ein – „das Baby, entschuldi-
gen Sie“. Sie muss sich einloggen, um Dokumente herunterzuladen, der Mann
ist auf Montage, nicht erreichbar. Ob man nicht mal eben nachsehen könnte?
Als Hotline-Mitarbeiter des Service-Providers der armen, überforderten Frau ge-
rät man in einen Zwiespalt: Selbstverständlich sind die Zugangsdaten der Kun-
den vertraulich zu behandeln, aber kann man hier kleinlich Hilfe versagen?
WIKO I 11 I 2018 29Titel
gendwelche Spampakete verschickt und
kurz davor ist, das Unternehmensnetzwerk
lahmzulegen. Was er denn gemacht habe?
Selbstverständlich nichts – um das zu ve-
rifizieren und den angeblich kompromit-
tierten Zugang zurück zu setzen, soll der
Mitarbeiter seine Zugangsdaten mitteilen.
In den allermeisten Fällen tut er dies dann
auch. Aus Angst, Schaden zu verursachen,
schwingt doch immer die Befürchtung
mit, vielleicht doch einen Fehler gemacht
zu haben. Genau darauf setzen Angreifer
beim Social Engineering: Urmenschliche
Eigenschaften wie Autoritätsfurcht, Angst
„Je weniger auch die vor Gesichtsverlust oder Hilfsbereitschaft
Mitarbeiter über schalten das klare Denken für Momente
aus, in denen Druck aufgebaut wird.
ihre berufliche
Das Ziel ist dabei immer dasselbe: Durch
Tätigkeit etwa in die so gewonnenen Informationen wer-
sozialen Netzwerken den in der Regel gezielte technische oder
erneute SE-Angriffe vorbereitet. Erfolgen
preisgeben, desto sie auf der technischen Seite, nutzt allein
die Kenntnis darüber, welche Sicherheits
schwerer fällt es, sie tools oder welchen Router ein Unterneh-
auszuspähen.“ men einsetzt und erleichtert etwa die Ein-
schleusung eines Trojaners, der später
Florian Seitner
möglicherweise das Unternehmensnetz-
Bayerischer Verfassungsschutz werk sperrt. Zugang erhält die Firma dann
erst wieder nach Zahlung eines Lösegelds.
Tatsächlich ist der Anruf fingiert, die Frau Ebenfalls weit verbreitet war in der jün- allen Unternehmen, die ein innovatives
eine gewiefte Betrügerin und das Babyge- geren Vergangenheit die Versendung ver- Produkt haben, auch ganz generell Ver-
schrei über Youtube eingespielt. In kur- meintlicher Mails des Geschäftsführers, triebsstrategien oder Kundendatenbanken.
zer Zeit gelingt es der Anruferin, nicht nur die dazu verleiten sollten, Geld für eine
die E-Mail-Adresse ihres angeblichen Ehe- geheime Unternehmensaktion ins Aus- Nicht immer allerdings handelt es sich bei
manns zu erfahren, sondern auch mithilfe land zu übersenden. Bekanntestes Opfer den Angreifern um professionelle Verbre-
des Service-Mitarbeiters dessen Passwort war der Nürnberger Kabelhersteller Leoni. cher mit handfestem monetären Interes-
zurückzusetzen, so dass er am Ende nicht Bei diesem sogenannten CEO-Fraud die- sen. „Tatsächlich gibt es auch eine Reihe
einmal mehr Zugang zu seinem eigenen nen SE-Techniken oftmals im Vorfeld dazu, von Tätern, die Dinge einfach einmal aus-
Konto hat. die Mail möglichst authentisch wirken zu probieren wollen“, erläutert Felix Struve
lassen, etwa indem Firmeninternes ange- vom Bayerischen IT-Sicherheitscluster e.
Vertrauliche Informationen sprochen wird, die richtigen Mitarbeiter V. in Regensburg. Gelegentlich führen auch
Diese Masche gilt als Musterbeispiel des benannt werden und Ähnliches (weitere Zufallsfunde zu weiteren Angriffsaktivitä-
sogenannten Social Engineerings (SE). Da- Beispiele auf Seite 34). ten, manchmal geht es den Tätern schlicht-
bei versuchen Kriminelle mit Hilfe psy- weg um Aufmerksamkeit.
chologischer Tricks an vertrauliche Infor- Vielfältige Delikte und Motive
mationen zu gelangen. Ziele sind beileibe Der unmittelbare Geldzufluss ist aber nur Schützen durch Kulturwandel
nicht nur IT-Dienstleister, sondern die ge- eines der Ziele, das Angreifer verfolgen. Ein Obwohl es gegen das Social Engineering
samte Wirtschaft. Denn neben der Hilfs- anderes ist die Wirtschaftsspionage. Hier ähnlich wie bei der technischen Informa-
bereitschaft lässt sich auch Angst bestens sind längst nicht mehr nur größere Unter- tionssicherheit keinen absoluten Schutz
als Hebel einsetzen. Das funktioniert zum nehmen Beute von Hackern, sondern auch gibt, können Unternehmen sich gegen die
Beispiel so: Ein Mitarbeiter des Unterneh- kleinere und mittelständische Zulieferer Angriffe auf Mensch und System wappnen.
mens wird – von einem vermeintlichen geraten durch die immer stärker verfloch- „Die Sicherheitsproblematik endet nicht
Mitarbeiter des Service-Providers – an- tenen Lieferketten ins Visier der Kriminel- auf dem Bildschirm“, erklärt Struve. Der
gerufen, weil sein Rechner angeblich ir- len. Begehrlichkeiten wecken dabei neben unverschlossene Aktenschrank auf dem
30 WIKO I 11 I 2018Sie können auch lesen
