WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
0118 STANDORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 INN OV ATION 3 VON DER IDEE ZUR MARKTREIFE DURCH GELEBTE 20 JAHRE INNOVATIONSARBEIT ZAHLEN STAND DATEN FAKTEN WEGBEGLEITER ORT 6 8 AGEN TUR VER ED NETZ UNG ITO DURCH KOOPERATION RIAL WERDEN AUS TIROLER EINZELKÄMPFERN ALPINE TEAMPLAYER LIEBE LESERINNEN UND LESER Tirol ist eine starke Region in Europa. In Zah len überzeugt die heimische Wirtschaft mit 3,5 Prozent Wachstum und Warenexporten in Rekordhöhe von 12,8 Milliarden Euro im Jahr DIE STAND 2017. Diese Leistungen sichern Arbeitsplätze und Wohlstand im Land. Sie belegen zudem eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Damit un ORT sere Betriebe heute die Wünsche der Kunden von morgen entwickeln können, setzt diese mit Hilfe der Standortagentur Tirol auf eine kluge Partnerschaft von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Unter dieser Bündelung der Kräfte ist die Tiroler Forschungsquote mit 3,14 Prozent AGENTUR auf einen europäischen Spitzenwert gewachsen Die Standortagentur des Landes Tirol ist per Tiroler Landesgesetz und entstehen in Tirol laufend Innovationen. Eine vom 8. Oktober 1997 – in Kraft getreten am 1. Jänner 1998 – be kleine Auswahl davon lernen Sie in dieser Jubilä auftragt, die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Tirol im Ein umspublikation kennen. Ebenso wie beispielhafte klang mit ökologischen Interessen zu erhöhen und die regionalen Unternehmer und Forscher, welche die Services und sektoralen Strukturen zu stärken, um nachhaltig bestehende der Standortagentur regelmäßig nützen. Vom Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Ihre zentralen Ziele Kleinbetrieb bis zur Industriegröße steht diese sind die Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum am allen Tiroler Unternehmen zur Seite: Sie hilft u.a. Standort Tirol über die Kernthemen Forschung, Technologie, Inno dabei, die passenden heimischen und internatio vation und Vernetzung. nalen Partner für innovative Projekte zu finden, die Kosten von Innovationen über die richtigen Zu den genannten Kernthemen stellt die Standortagentur Tirol den Förderschienen zu senken, ideale Geschäfts heimischen Betrieben und Forschungseinrichtungen Infrastruktur und modelle für frische Ideen zu identifizieren oder Plattformen sowie umfassende beratende und begleitende Dienstleis private Kapitalgeber für den Aufbau neuer Ge tungen von der Ideenphase über die Abwicklung und Finanzierung zu schäftsfelder zu gewinnen. Ich freue mich, wenn kunftsfähiger Projekte bis zur Umsetzung von Innovationen am Markt künftig auch Ihr Unternehmen die Plattformen zur Verfügung. und kostenlosen Services der Einrichtung nützt. Wer mit uns Betriebserfolg und Wachstum über Vernetzung und Innovationen sichert, sichert Ti rols starke Position in Europa. Medieninhaber und Herausgeber: IM Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf Standortagentur Tirol (öffentlich-rechtlicher Fonds Vorsitzende des Kuratoriums der Tiroler Zukunftsstiftung) Standortagentur Tirol Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck PRE Tel.: +43.512.576262, Fax: +43.512.576262.10 E-Mail: office@standort-tirol.at Web: www.standort-tirol.at, www.tirol.info ECK Zuwendungen: Land Tirol 2016 (laufendes Geschäft): SSUM Planung und Koordination: Presse & Medien, € 3,7 Mio. Standortagentur Tirol • Jänner 2018 Zuwendungen: Land Tirol für Bezuschussung Redaktion: Andreas Hauser Grafik: KULTIG DA von F&E Projekten 2016: € 2,6 Mio. Werbeagentur KG Druck: NP Druck GmbH, Betriebliche Erträge: 2016 (insbes. EU, Bund): € 1,7 Mio. St. Pölten Beteiligungen: Gründungszentrum Start Up Tirol GmbH TEN 30 %, Standortagentur Management GmbH 100 %. Aktuell 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, entspr. 37,68 Vollbeschäftigtenäquivalenten.
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 STANDORT 0118 „Unser Weg war jenseits jeglichen Businessplans – das ist auch schwierig für ein Produkt abseits der Norm.“ – Alois Bauer, Mattro Flink und wendig ist der Ziesel: nicht nur das kleine Nagetier, sondern auch der Elektro flitzer Marke Mattro. Die Innovation aus T irol ist inspiriert vom Spaß am Fahren, wurde mit Begeisterung entwickelt und erfolgreich auf den Markt gebracht – ein Beispiel gelebter Innovationsarbeit, die in Tirol von der Standortagentur Tirol begleitet wird. FLINKE INNOVATION E igentlich“, gibt Alois Bauer zu, „wollten wir nur schauen, ob das von uns entwickelte Batteriesystem als Antriebsset für ein Kleinfahrzeug auch wirklich funktioniert.“ Im Lager von Bauers Unternehmen, der Mattro Mobility Revolutions GmbH, fanden sich zwei Raupensätze „und da ha- ben wir einen Sitz d‘raufgeschweißt“. Bockhart wäre das Ding gewesen, aber fahrbar – „Und das Fahren hat Spaß gemacht“. So viel Spaß, dass das per Joy- stick gesteuerte Elektrofahrzeug im Frühjahr 2013 auf der Interalpin präsentiert wurde. „Das war im Zuge eines Auftritts der Standortagentur Tirol auf dieser Mes- se für alpine Technologien“, erinnert sich Bauer. Für den Messestand drehte das Mattro-Team einige Tage zuvor noch schnell ein Video, „bei traumhaftem Wetter und herrlichem Schnee im Kühtai“. Der Spot war auf der Messe zu sehen, auch auf Youtube wurde er hochgeladen. „Wir bekamen Anfragen für das Produkt und von Händlern, quer über den Globus, bis aus Australien“, blickt Bauer zurück. Die Nach- frage zeigte: Es gibt einen Markt für das Ziesel getaufte Gefährt. Es gab aber noch kein Produkt, sondern nur den Messe-Prototyp. „Dann machen wir halt ein Produkt daraus“, war die Schlussfolgerung des Schwazer Fahrzeugentwicklers. Nicht einmal ein Jahr später, im März 2014, verließ der erste Ziesel die Produktionshalle – vier Jahre später sind es vier Stück die Woche. Geht es nach der Wirtschaftswissenschaftlerin Katja Hutter sind Mattro und sein Ziesel ein gutes Beispiel, wie KMUs an das Thema Innovation herangehen kön- nen. „KMUs und Start-ups haben den Vorteil, dass sie klein und flexibel sind, oft
0118 STANDORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 „Die Forschung und damit die enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft ist Kernkompetenz von Bionori- ca und eine wesentliche Säule für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. In Tirol finden wir alles vor, was wir hierfür brauchen – und das auf Weltniveau. Innsbruck ist daher für uns mittlerweile das wichtigste Forschungszentrum außerhalb Deutschlands. Das zeigt sich durch den stetigen Ausbau der Bionorica research GmbH, bezieht sich aber auch auf die ausgezeichne- te Kooperation mit den Universitäten am Standort. Zu nennen wären hier das ADSI (Austrian Drug Screening Institute) sowie das von mir im Oktober 2017 zusam- men mit dem Land Tirol an der Universität Innsbruck gegründete Michael-Popp-Institut für pflanzliche Wirk- stoffforschung. Wir bauen damit weiter an dieser welt- weit einzigartigen Wissens-Konzentration für pflanzliche Wirkstoffforschung, dem Phytovalley.“ – Michael A. Popp, Vorstandsvorsitzender und Inhaber ionorica SE B „Mit der Eröffnung unseres Innovationszentrums im Jahre auch eigentümergeführt. Lebt der Eigentümer eine „Besonders KMUs haben ohne zwischenbetriebliche 2017 bündelten wir als Joint Venture mit der deutschen Innovationskultur vor, können sie auch sehr rasch Kooperationen und enge Zusammenarbeit mit wissen- VAHLE-Gruppe die Kompetenzen und begründeten da- agieren“, sagt Hutter, die nach Studium und Post-Doc- schaftlichen Institutionen kaum Chancen zu bestehen. mit das internationale Headquarter für Automation in Zeit in Innsbruck und einem Forschungsaufenthalt an Deshalb ist es besonders für KMUs so wichtig, die rich- Schwoich bei Kufstein. Seither zeichnen wir mit stetig der Harvard University sowohl an der Uni Innsbruck tigen Partner zu finden: Universitäten, Forschungsein- wachsendem Mitarbeiterstand für die Produktentwick- (Innovation und Entrepreneurship) als auch an der richtungen oder Innovationsagenturen, die praxisnah lungen und Innovationen im Bereich weltweit erfolg- Uni Salzburg (Marketing und Innovation) lehrt und technisches Neuland wissenschaftlich fundiert aufbe- reicher Antriebs- und Steuerungssysteme verantwortlich. forscht. Das sei der entscheidende Knackpunkt, denn, reiten.“ Unsere neue Demofabrik als Herzstück des Zentrums so Hutter, „große etablierte Unternehmen sind nie steht einerseits für Schulungen des Fachpersonals zur besonders wendig. Bis eine Innovation in Schwung Am Ende von HYCAT stand der Steinbock HX. Das Verfügung, steht aber auch bei Produktvorführungen kommt, ist es meist eh zu spät.“ über vier Radnaben angetriebene Geländefahrzeug bei Kunden aus aller Welt im Mittelpunkt. Das neue mit wechselbarer Rad- oder Raupenausstattung wur- VAHLE-Kompetenzzentrum verbindet damit auf einzig- Das Streben nach Neuem und das Umsetzen innova- de 2011 am Innovationstag der Standortagentur Tirol artige Weise die Segmente Forschung, Technologie und tiver Ideen verfolgte der gelernte Fahrzeugbauer Bau- präsentiert – und Alois Bauer war endgültig elektri- Innovation und wird in seinem Entwicklungsgeist auch er schon vor seinem Gang in die Selbstständigkeit. Mit fiziert. „Während des Projekts hat sich gezeigt, dass von vielen bestens ausgebildeten Experten am Standort einem Partner nahm er insgesamt dreimal an adven- unser Konzept mit einem klassischen Allrad nicht getragen.“ ture X, dem Gründerwettbewerb der Standortagentur umsetzbar ist“, erklärt er. Die Lösung war ein Hybrid: Tirol, teil. Natürlich ging es um Fahrzeuge: „Die Idee Ein Verbrennungsmotor als Energiequelle liefert den war, Quads so aufzurüsten, dass sie auch als kleine Ar- Strom für vier einzeln steuerbare elektrische Radna- beitsmaschine eingesetzt werden können.“ 2006, nach benmotoren. Der Steinbock blieb ein Prototyp („Lei- seinem Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik der zog sich ein Partner aus dem Projekt zurück.“), für am MCI, gründete Bauer seinen eigenen Fahrzeughan- Mattro öffnete er den Weg in enerChange, ein Projekt del Mattro, spezialisiert auf kleine Geländefahrzeuge. aus dem K-Regio-Förderprogramm des Landes Tirol. Im Gespräch mit alpinen Kunden – Hüttenwirte, Der Job der Mattro-Mannschaft in dem E-Mobility- Bergbahnen etc. – stellte er fest, dass Nachfrage nach Vorhaben war die Entwicklung eines Akkumoduls und einem nicht vorhandenen Gefährt bestand: sowohl das Design von unterschiedlichen Antriebssets für ver- winter- als auch sommertauglich, geländegängig und schiedene Fahrzeugklassen. Eines dieser Sets wollte das als Transporter einsetzbar. Motivation genug, um ge- elektromotor-begeisterte Team in der Praxis testen – nau an so einem Konzept zu arbeiten. Zwei Jahre lang der Ziesel war geboren. widmete sich Mattro dem Projekt „Entwicklung eines – Alfred della Torre, Geschäftsführer VAHLE Automation Sondernutzfahrzeuges mit Rädern und Raupen“. Mit „Unser Weg war jenseits jeglichen Businessplans“, lacht GmbH seinem Enthusiasmus konnte der Tiroler die Hoch- Bauer, „das ist auch schwierig für ein Produkt abseits schule München für eine Vorstudie begeistern, ein der Norm.“ Landwirtschaft und Tourismus sind zwei Fahrzeugkonzept wurde am Papier entworfen, erste Einsatzgebiete des flinken Elektro-Ziesels, einen gro Konstruktionsarbeiten durchgeführt sowie Fragen der ßen Kundenbereich hat sich Mattro unter Rollstuhl- „Durch intensive Forschungs- und Innovationsarbeit Raumaufteilung und der Technik diskutiert. Mit einer fahrern erarbeitet. Leicht war der Weg nicht. Aus dem entwickelt das Innsbrucker Unternehmen GeoVille Initiativförderung der Standortagentur Tirol ging es ei- Handelsunternehmen Mattro war 2011 das Ingenieur- ständig neue Anwendungen im Bereich der satelliten- nen Schritt weiter, Alois Bauer suchte Partner für sein büro Mattro Mobility Revolutions geworden, für den basierten Erdbeobachtung. Unter anderem werden innovatives Fahrzeugprojekt. Rund 50 Firmenbesuche Aufbau der hauseigenen Ziesel-Erzeugung war die derzeit flächendeckende Umweltinformationsprodukte und 20.000 gefahrene Kilometer später hatte sich ein Mattro Production gegründet worden. Das notwen- für 39 europäische Länder im Rahmen des Copernicus- Konsortium aus mehreren EU-Ländern gebildet, Bau- dige Geld dazu fand Bauer – nach Kontaktvermittlung Programms der EU erstellt. Ziel ist es, aktuelle Erkennt- er – inzwischen Mitglied des Clusters Mechatronik Ti- durch die Standortagentur Tirol – über einen Investor, nisse über räumliche Umweltveränderungen zu gewin- rol – fand mit der europäischen Förderberatung in der der Arlberger Seilbahner Mario Stedile Foradori betei- nen und Behörden wichtige Entscheidungsgrundlagen Standortagentur Tirol einen weiteren Unterstützer. ligte sich am Unternehmen. zu liefern. Durch diese Aktivitäten sichert das Unterneh- Das Ergebnis war HYCAT, in dem 1,3 Millionen schwe- men derzeit 80 Arbeitsplätze am Standort Tirol.“ ren EU-Projekt aus dem Programm ERA-SME arbei- Die Suche nach Investoren für Start-ups und innova- teten acht spezialisierte Partner an einem „Steinbock tive Unternehmen wurde in den letzten Jahren immer auf vier Rädern.“ wichtiger. Das Land Tirol initiierte deshalb 2012 das Investorennetzwerk Tirol, seit 2015 wird es von der „Im Vergleich zum Tanker Großunternehmen sind Standortagentur Tirol gemanagt. Bei 52 betreuten KMUs oft ein Speedboot, doch mit einem Speedboot Projekten konnten seither zwölf Investments mit einer allein ist es auch nicht einfach. Es braucht eine Flotte Gesamtsumme von acht Millionen Euro abgeschlossen von Speedbooten“, bricht Katja Hutter eine Lanze für werden. Eines davon war Cubile Health: Das Tiroler die Vernetzung von KMUs und Start-ups. „Man schließt Medtech-Unternehmen entwickelte ein In-Bett-Moni- sich in einem sogenannten Innovationsökosystem zu- toring-System, mit dem neben der Atem- und Herzfre- sammen und tauscht sich – Stichwort Open Innovati- quenz auch Parameter zur Sturz- und Dekubituspro- on – aus, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten.“ phylaxe aufgezeichnet werden können. Das System Auch Richard Piock, von 1986 bis 2013 CEO der Durst überzeugte nicht nur die Schweizer Martin Global AG, – Andreas Walli, Commercial Director GeoVille Phototechnik und aktuell Geschäftsführer der Lienzer die 2017 mit einer sechsstelligen Summe einstieg(CEO INNOS GmbH, sieht in dieser Vernetzung Potenzial: Peter Koch: „Bei Cubile hat sich einmal mehr gezeigt,
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 STANDORT 0118 3 FRAGEN an Günther Platter Tiroler Landeshauptmann 1. Herr Landeshauptmann, was zeichnet den Innovationsstand ort Tirol aus? Tiroler Unternehmen gelingt es immer erfolg- reicher, neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Starke Partner sind die Tiroler Hochschulen. Mit einer For- schungsquote von 3,14 Prozent übertreffen wir schon heute den Wert, den die EU für das Jahr 2020 vorgegeben hat. Die Tiroler Unterneh- men investieren jährlich 619 Millionen Euro in die Forschung, die Forschungsausgaben lie- gen in Tirol bei knapp einer Milliarde Euro. „Auch im Tourismus werden die Wege der Digitalisie- rung wesentlich durch den Innovationsgehalt und die Für die Umsetzung und Stärkung der betrieblichen In- novationskultur sorgt das im Jahr 2006 von der Stand- ortagentur Tirol gelaunchte Programm Innovationsas- Welche Ziele verfolgt der Lebensraum Tirol 4.0 im Bereich Technologie? 2. Es ist mir wichtig, dass wir zentral alle Aktivi- täten bündeln, um Doppelgleisigkeiten zu ver- -geschwindigkeit geprägt. Es liegt an uns, immer am sisentIn, heute Teil der Tiroler Innovationsförderung. hindern. Bei der Digitalisierung gibt es eine Ball zu bleiben und die neusten Trends und Schwer- Seit 2006 unterstützten 140 innovative Helfer hei- Vielzahl an Initiativen und Förderungen, so- punktthemen zu integrieren. Hierfür können wir in Tirol mische Unternehmen dabei, ihre Ideen umzusetzen. wohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. – auch dank der guten Anbindung über die Standort- Auch Alois Bauer nutzte diese Möglichkeit, zwischen Mit der Plattform digital.tirol wollen wir eine agentur – auf ein tolles Netzwerk zurückgreifen. U.a. 2011 und 2013 war sein Innovationsassistent maßgeb- einfache Anlaufstelle und Übersicht für die arbeiten wir mit der Universität Innsbruck zusammen lich an enerChange und der Umsetzung des Ziesel- Unternehmerinnen und Unternehmer bieten. und bauen unsere Leistungen auf den Forschungsergeb- Projekts beteiligt. „Diese Förderungen, ob regionale, nissen auf. “ nationale über die FFG und die aws sowie internati- onale hat es gebraucht“, meint Bauer heute. Sehr ge- 3. holfen hat ihm auch ein TV-Auftritt des Ziesels im Jahr 2014, als sich Stefan Raab vor Millionen auf einem Im Herbst 2017 wurde die Ziesel nicht schlagen ließ. „Das war ein Riesenhype Initiative „digital.tirol“ be und gut für den Bekanntheitsgrad“, ist Bauer über- schlossen. Wie soll die Digi zeugt. Die Entwicklungsarbeit ist dem Mattro-Team talisierung in Tirol umgesetzt seither nicht ausgegangen. Eine Novelle der europä- werden? ischen Fahrzeugnorm im Jahr 2015 machte den Weg frei, den Ziesel auf die Straße zu bringen. Mit seiner Joystick-Steuerung, die zu 100 Prozent digital ist, „eine Von 2018 bis 2022 stellen wir 100 Millionen Herausforderung und ein ziemliches Procedere“. Die Euro für die Digitalisierungsoffensive zur Ver- vierte Ziesel-Generation ist seit Anfang 2017 für den fügung. Einerseits für den Breitbandausbau, Straßenverkehr zugelassen, die Höchstgeschwindig- andererseits für Projekte. Wir starten zunächst – Eva-Maria Hänel, Geschäftsführerin SPEED U UP GmbH keit des 350-Kilogramm-Gefährts liegt bei 30 km/h. vielfältige Landesinitiativen, um der Tiroler Etwas liegen geblieben ist daher die Entwicklung des Bevölkerung, aber auch den Unternehmen be- „Ardenner“. 2015 – wieder auf der Interalpin – wur- stehende Ängste zu nehmen und Chancen auf- de der Prototyp vorgestellt. Logischerweise elektroge- zuzeigen. Ein umfassendes Förderungsange- welche Innovationskraft in Start-ups steckt.“), sondern trieben soll das neuartige Arbeits- und Freizeitgefährt bot soll die Unternehmen bei der Einführung auch die Tiroler Medalp-Geschäftsführer Alois Schranz eine Alternative zum Motorschlitten werden und – da digitaler Technologien unterstützen. und Manfred Lener. mit Raupen ausgestattet – auch im Sommer einsetz- bar sein. Vorangetrieben wird die Entwicklung nun „Innovation muss aber nicht zwingend mit einem in dem COMET-Projekt WoodCAR. Ein Konsortium großen Budget zusammenhängen“, betont in diesem aus Forschern und Unternehmern aus der Steiermark Kontext Katja Hutter, „heutzutage gibt es mit Kommu- und Tirol wollen Grundlagen schaffen, um Holz als E-Baumaschinen. Rund 30 Mitarbeiter beschäftigt der nikations- und Innovationstechniken unzählige Mög- Leichtbaumaterial im Fahrzeugbau einzusetzen. „Ein Unternehmer im Ingenieurbüro und in der Produk- lichkeiten, wie man Innovation vorantreiben kann.“ Usecase ist der Ardenner. Für unsere geplante Bau- tion, „wir waren auch schon mehr, haben aber in der Die Expertin empfiehlt etwa, Mitarbeiter für kurze Zeit weise wären Stahl oder Aluminium zu schwer, Karbon Zwischenzeit den eigenen Vertrieb reduziert“, erklärt in Innovation-Labs „Innovation lernen“ zu lassen: „Hier geht sich wirtschaftlich nicht aus. Nun arbeiten wir an Bauer den Mattro-Fokus auf Forschung und Entwick- lernen Mitarbeiter nicht in Form von Seminaren oder einem tragenden Chassis in Holzverbundbauweise“, lung. Kursen, wie man vorgehen sollte bzw. könnte, sondern berichtet der Fahrzeugentwickler. indem sie selbst an ihren eigenen Innovationsprojekten Ein „Trial and Error“, das in Österreich nicht so gelebt arbeiten. Zudem haben sie Experten und Coaches zur In der Zwischenzeit verlassen – auf Vorbestellung – werde, meint Katja Hutter: „Es muss nicht alles zu 120 Unterstützung dabei – quasi Learning by Doing. Zum vier Ziesel pro Woche die Produktionshalle in Schwaz, Prozent perfekt sein, bevor man sich mit einem inno- Abschluss präsentieren sie ihren Prototypen und pit- knapp 50 Prozent gehen direkt in die Schweiz. „Die vativen Projekt nach außen wagt.“ In ihrer Zeit in den chen diesen oftmals vor dem Top-Management.“ Ein Vertriebsrechte für den Ziesel, der in der Landwirt- USA hat die Wirtschaftsprofessorin festgestellt, „dass anderer Weg ist die Optimierung von unternehmens schaft eingesetzt wird, haben wir an Aebi Schmidt uns die Amerikaner in diesem Bereich weit voraus internen Prozessen, mit IMP3rove hat die Standortagen- verkauft“, erklärt Bauer. Teilweise wird auch nur ein sind, dort hat man viel mehr Mut, Dinge auszuprobie- tur Tirol ein Online-Tool im Portfolio, um gemeinsam Chassis mit Raupenantrieb produziert, die „Bock“ ren und das erworbene Wissen neu anzuwenden.“ Viel mit Unternehmen deren Innovationsstrategie, -orga- genannte Plattform geht an Partner wie Pixelrunner wäre für die Wissenschaftlerin schon erreicht, „wenn nisation, -kultur sowie -prozesse auszuwerten und da- in Oberösterreich. Das Start-up nutzt den Ziesel-Un- wir diesen Mut zum Ausprobieren fassen würden“. raus Optimierungen abzuleiten. Optimierungen, die tersatz für seine innovativen Landschaftsdrucker, die Einen Mut, den Alois Bauer gezeigt hat. Das Know- für die Entwicklung eines Unternehmens maßgeblich automatisiert große Werbeflächen auf Wiesen, Stra- how in Sachen Elektromobilität, welches das Mattro- sein können, wie Richard Piock festhält: „War früher ßen und anderem Untergrund platzieren. „Gut läuft Team in den Jahren aufgebaut hat, kommt dem E- die Unternehmensgröße und die dadurch mögliche auch der Vertrieb der Akkus, die wir für enerChange Fahrzeugprofi nun zugute. „Wir helfen, Produkte auf Kostendegression Grundlage des Erfolgs, sind es heute entwickelt haben“, berichtet Bauer, „zudem beliefern den Markt zu bringen“, berichtet Bauer. Ein immenser Innovationen. Innovationen, ob Produkt- oder Prozess- wir Projekte mit unseren Antriebssets.“ Aufgrund der Vorteil dafür sei auch, dass man mit dem Ziesel gezeigt Innovationen als praktische Umsetzung digitaler Tech- Erfahrung sei man auch an einigen Projekten betei habe, einen Prototypen in ein zertifiziertes Serienpro- nologien, sind ebenso wie die Schnelligkeit im Umset- ligt und als Dienstleister für 2018 gut ausgelastet, zum dukt überzuführen: „Da rentiert es sich, ein Vorreiter zen der eigenen Strategie conditio sine qua non.“ Beispiel mit der Entwicklung eines Batteriesystems für gewesen zu sein.“
0118 STANDORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 615 NEUE UNTER NEHMEN IM INNOVATIVEN UMFELD ENTSTANDEN 95 MILLIONEN EURO an 300 Projektträger im Bereich Forschung, Technologie & Innovation TOP 3-BRANCHEN: UNTER BERATUNG UND BEGLEITUNG DURCH DIE STANDORTAGENTUR TIROL ZU 40,1 % LIFE SCIENCES 20 SCH 32,2 % JAHRE ÜSSE INFORMATIK & MECHATRONIK 16,9 % FÜR TIROL BE 2.523 ERNEUERBARE ENERGIEN /ALPINE TECHNOLOGIEN Von Marcus Hofer Geschäftsführer der RA TU Standortagentur Tirol FÜR TIROLER UNTERNEHMEN NG ZU FÖRDERPROGRAMMEN IM Die Tiroler Zukunftsstiftung wurde vor 20 Jahren durch das BEREICH FORSCHUNG, Land Tirol gegründet, um die Basis für Forschung, Technologie TECHNOLOGIE & INNOVATION EN und Innovation in Tirol zu legen und damit den Standort für die VON LAND, BUND UND Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Gemeinsam mit EUROPÄISCHER UNION SEIT 2011 unseren Partnern konnten neue Technologiefelder wie die IT und die Quantenphysik erschlossen, Tiroler Unternehmen in na tionale und internationale Projekte bzw. Forschungszentren in tegriert und der Technologietransfer zwischen der Tiroler Wis senschaft und Wirtschaft forciert werden. Zudem wurden mit den Clusternetzwerken und der beispielgebenden Tiroler Inno vationsförderung wichtige Rahmenbedingungen geschaffen. Seit 2011 agiert die Einrichtung unter dem Namen Standortagentur Tirol als Dienstleister der heimischen Betriebe und berät und be gleitet diese in allen Phasen ihrer Innovationsprojekte kostenlos. Bis zum Vorjahr war Harald Gohm langjähriger Geschäftsführer der Standortagentur Tirol – ohne ihn wäre diese nicht, was sie heute ist. Für Wachstum und hochwertige Arbeitsplätze durch Innovation möchten wir künftig noch mehr Tiroler Betriebe aus allen Regionen begeistern und noch mehr internationale Gelder lukrieren. Der Erfolg der Tiroler Unternehmen zeigt, dass Tirol auf dem richtigen Weg ist. Gemeinsam mit dem engagierten Team der Standortagentur Tirol freue ich mich, einen entsprechenden DIE 5 Beitrag dazu leisten zu dürfen. Management von: VER CLUSTERN MIT NET 416 DAS MITGLIEDERN AUS WIRTSCHAFT & ZU WISSENSCHAFT UND KURA NG 48.155 BESCHÄFTIGTEN TORIUM … TIR 600 OLS BERATENE + BEGLEITETE … der Standortagentur Tirol beschließt die Verwendung der Mit KOOPERATIONSPROJEKTE IN DEN tel, den Jahresvoranschlag und Rechnungsabschluss, den Vorschlag CLUSTERN SEIT 2011 zu strategischen Leitlinien an die Tiroler Landesregierung sowie den jährlichen Tätigkeitsbericht der Standortagentur Tirol. Das Kuratorium besteht aktuell aus v.l.n.r. Markus Dax (Geschäftsfüh rer Steka-Werke), Bernhard Tilg (LR Wissenschaft), Rainer Seyrling 795 VERMITTELTE INTERNATIONALE (Amt der Tiroler Landesregierung), Patrizia Zoller-Frischauf (LRin KOOPERATIONSGESPRÄCHE Wirtschaft) und Anton Mederle (Geschäftsführer Thöni Industrie holding) IM EEN SEIT 2011 Dachmarke Tirol, MEILENSTEINE Start Cofinanzierung Launch KMU-Innova Bundeskompetenzzentren und Launch Förderprogramm K-Regio), Cofinanzieru Gründungszentrum CAST „InnovationsassistentIn“ tungsprofessuren 1998 – 2018 2002 2006 20 1998 2001 2004 2007 Gründung Anschubfinanzierung Service Betriebsansiedlung, Start Clustermanagement für Cluster Tiroler IT-Lehrstühle Uni Innsbruck, Anschubfinanzierungen Erneuerbare Energien, Life Sciences, Zukunftsstiftung Launch Gründerwettbewerb adventure X IQOQI Innsbruck und HTL Lienz Mechatronik & Wellness Tirol, Cofinan zierung Bundeskompetenzzentren COMET
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 STANDORT 0118 „Aufgrund von jahrzehntelanger Forschungs- und Entwicklungstätig- keit verfügt die Bartenbach GmbH über ein eng geknüpftes Netz- werk in der internationalen Wissenschafts-Community. Als Mitglied der Cluster Erneuerbare Energien und Mechatronik Tirol hat uns die Standortagentur Tirol beim Ausbau dieser Kontakte maßgeblich un- terstützt. Dies gilt für die Initiierung des Kompetenzzentrum Licht, das von 2003 bis 2015 bestand, genauso wie für die Services des Enterprise Europe Network. Durch die Un- terstützung der Standortagentur konnten wir zum Beispiel aktuell das EU-Forschungspro- jekt Repro-Light, das sich mit der Nachhaltig- keit der LED-Beleuchtung beschäftigt, gewin- nen. “ – Christian Bartenbach, Geschäftsführer Bartenbach GmbH „Die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft für die Gesellschaft wird in Österreich noch immer unterschätzt. Die Standortagentur Tirol hat mit ihren zahlreichen Initiativen dazu beigetragen, dass sich dies in Tirol in den ver- gangenen Jahren geändert hat. Die Grundla- genforschung als Basis von Innovation in der angewandten, wirtschaftsnahen Forschung wird am Standort Tirol wertgeschätzt.“ – Rainer Blatt, Quantenphysiker Universität Inns bruck und IQOQI Innsbruck 5.000 NEUE HOCHWERTIGE „Der Erfolg von MED-EL basiert auf dem klaren Fokus auf For- schung und Entwicklung vom Start weg. Dazu finden wir in Tirol und Österreich ideale Rahmenbedingungen vor. Um Innovationen bei den implantierbaren Hörsystemen von MED-EL laufend vor- anzutreiben, arbeiten wir unter anderem eng mit den heimischen IM INNOVATIVEN ARB Forschungseinrichtungen zusammen und nutzen die Cluster Life Sciences und Mecha- EITS tronik der Standortagentur Tirol aktiv. Die UMFELD Standortagentur Tirol leistet für innovative ENTSTANDEN Unternehmen in Tirol großartige Arbeit, zum PLÄ UNTER 20-jährigen Jubiläum darf ich auf diesem Weg BERATUNG UND herzlich gratulieren.“ – Ingeborg Hochmair, BEGLEITUNG DER TZE Geschäftsführerin MED-EL STANDORTAGENTUR TIROL „Zum 20-jährigen Jubiläum gratuliere ich auf das Herzlichste. Gleichzeitig möchte ich Danke sagen für die vielen Impulse, welche die Standortagen- tur Tirol zugunsten einer kreativen und innovativen Zukunftsentwicklung 6,61 WE gestiftet hat. Insbesondere die unter der Führung von Frau Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Harald Gohm initiierte Öffnung des Unternehmensprogramms in Richtung Tourismus war ein wertvoller Schritt. Au- ßerdem freuen wir uns, dass die gemeinsam definierte Standortmarke Tirol mit vielen Partnern zusam- men genützt wird.“ – Josef Margreiter, Direktor Tirol EURO RT Werbung „Die Standortagentur Tirol macht Unternehmern Mut, neue Wege zu VERVIELFACHTE MITTEL: 1 EURO INVESTMENT DER SCH ÖPF STANDORTAGENTUR TIROL gehen, weil sie diese über Informationen aus ihrem Netzwerk absi- BRINGT 6,61 EURO AN IN chert. Durch etablierte Kenntnis der Industrielandschaft in Tirol wird VESTMENTS DER WIRTSCHAFT UNG zwischenbetriebliche Zusammenarbeit von Unter- (3,56), DES BUNDES (2,33) nehmen unterschiedlichster Größe und Branchen UND DER EU (0,72) erfolgreich eingefädelt und damit eine moderne Un- ternehmenskultur der Partnerschaft begründet. Sie schafft eine Dialog-Plattform und realisiert das alte Tiroler Sprichwort: ‚Mit dem Reden kommen die Leut z’samm.‘“ – Richard Piock, CEO Durst von 1986 – 2013, Geschäftsführer INNOS GmbH , Cluster IT Tirol, Vermittlung europäischer Verein Startup.Tirol, ationsförderung (z.B. Verstärkte Ausrichtung als Beratungs- und Technologiepartner und Beratung zu Horizon Launch Online-Suchmaschine Kom- ung ausgewählter Stif- Dienstleistungseinrichtung, regionale 2020 (8. Forschungsrahmenprogramm der EU) petenzatlas Tirol, neue Dienstleis n (z.B. Bioinformatik) Kontaktstelle für EU-Förderungen im Enterprise Europe Network (EEN) tung Betriebserweiterung 008 2011 2014 2016 2009 2012 2015 2017 Ausrichtung aller Cluster als Innova- Start zum EU-Leuchtturmprojekt SINFONIA, Management Investorennetzwerk Tirol, Management der Gründungs tions- und Kooperationsdrehschei- (7. Forschungsrahmenprogramm der EU), Launch Standortportal www.tirol.info zentrum Start Up Tirol GmbH, ben, erster Geschäftsideenwettbe- Initiative Investorennetzwerk Tirol zum digitalen Standortmarketing, erster Schnittstellenauftrag werb 120 Sekunden Chance Business Angel Summit Kitzbühel digital.tirol
0118 STANDORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 MIT GEMEINSAMER KRAFT ANS WERK Durch Kooperation werden aus Tiroler Einzelkämpfern alpine Teamplayer. Die Drehscheibe für die Vernetzung Tiroler Wirtschaft mit heimischer Forschung ist die Standortagentur Tirol. „Für eine High-Tech-Entwicklung wie unser Holzkraftwerk braucht es einen langen Atem, ein Talent, aus Niederlagen Siege zu machen – und Glück.“ – Marcel Huber, Syncraft
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 STANDORT 0118 REGIONALE KOOPERATIONEN FAENOMENAL nennt sich ein aktuelles K-Regio- Projekt (Start 2018), mit dem ein Konsortium rund um den Ionenphysiker Paul Scheier durch eine Kombination aus Nano-, Bio-, Dünnschicht- W und Implantattechnologie spezielle Implantate ir sind definitiv am Markt an- lenz“, weiß auch Henrietta Egerth, Geschäftsführerin entwickeln will. Scheier ist in der Lage, mit Hilfe gekommen“, sagt Marcel Hu- der Österreichischen Forschungsgesellschaft (FFG). einer ultrakalten Heliumquelle Nanopartikel ber, sichtlich zufrieden über In den 1980er und 1990er Jahren stellten Standort- die Bilanz, die er ein Jahr nach Analysen in ÖsterreichMängel in der Zusammenar- Inbetriebnahme des Syncraft- beit von Wirtschaft und Forschung fest. „Das führte Holzkraftwerks am Areal der Innsbrucker Kommu- zu Überlegungen und Formaten, wie man ein For- nalbetriebe (IKB) ziehen kann. Schließlich konnte schungsprogramm bzw. Themen definieren kann, mit man zeigen, dass die Zusammenarbeit auch mit einem denen Wirtschaftsunternehmen und wissenschaftliche Großkunden funktioniert, „da geht es nicht um einen Akteure mit Unterstützung von Bund und Land For- oder zwei Betreiber, diese Anlage wird, zusammen mit schung betreiben können“, blickt Egerth zurück. Das vielen anderen Anlagen der IKB, von einer 15-köp- Flaggschiff dieser Bemühungen ist das Kompetenzzen- figen Mannschaft betreut.“ In Bezug auf die Leistung trenprogramm COMET, neben ACMIT (siehe rechts) habe man die Aufgabe erfüllt, in Bezug „auf die Effizi- ist Tirol derzeit Teil von sieben Zentren. Egerth: „Tirol – Paul Scheier, Ionenphysiker enz sogar übererfüllt“. Luft nach oben, resümiert Hu- ist mit anderen Akteuren sehr gut vernetzt.“ Für die ber, gebe es noch beim Dauerbetrieb, der betrug rund FFG-Geschäftsführerin ist COMET nicht nur wegen mit exakter und reproduzierbarer Teilchenzahl 80 Prozent. „Normalerweise liegen wir bei 90 Prozent, der bis zu siebenjährigen Förderungsdauer und der herzustellen und auf Oberflächen zu deponie- für das erste Jahr ist es aber schon ganz gut“, bilanziert großen Anzahl der Partner das Flaggschiff, sondern ren. Im Projekt soll dies nun auf Implantatober- Huber. „weil es den Zyklus der Forschung sehr gut skizziert: flächen angewendet werden. Denn fehlt dem Partikel ein Atom, holt es sich ein Elektron vom Mit seinen Holzkraftwerken ist Hubers Unternehmen Trägermaterial und ladet die Oberfläche negativ, Syncraft schon über die Landesgrenzen hinaus be- hat das Teilchen ein Atom zuviel, passiert das Ge- kannt, in Südtirol, in Vorarlberg und in der Steiermark „Tirol ist in Horizon 2020 ein starker Partner genteil und die Oberfläche ist positiv geladen. stehen Syncraft-Werke. Das Prestigeobjekt sei aber, da- auf europäischer Ebene, es hat top Unter- Je nach Ladung wachsen an der Oberfläche raus macht Huber kein Hehl, die IKB-Anlage in der nehmen mit einer guten Performance. “ Zellen gut oder nicht an. Vorerst setzt man auf Rossau. Zugute gekommen ist ihm dabei das EU-Projekt – Henrietta Egerth, FFG Titan und Silikon, ersteres als klassisches Material SINFONIA, mit dem in Innsbruck effiziente und smarte bei Hüft- und Zahnimplantaten, zweiteres als be- Energielösungen gesucht und umgesetzt werden. Da- vorzugtes Material von MED-EL. Der Innsbrucker hinter stecken aber auch eine gesunde Portion Ausdau- Hörimplantat-Produzent ist Teil des Konsorti- er und viel Entwicklungsarbeit, die Huber „mit einem Fragestellungen aus der Wirtschaft führen zu Grund- ums, mit an Bord sind zudem der Beschichtungs- tollen Team“, aber auch mit Hilfe von Förderungen lagenforschung, diese wiederum führt nahtlos in die spezialist PhysTech Coating Technology aus dem durch das Land Tirol (K-Regio, Machbarkeitsstudien, Anwendung.“ Außerfern und das MCI mit dem Department für Kooperationsprogramm) und Bund (aws, FFG) über- Bio- & Lebensmitteltechnologie. stehen konnte. Ausgangspunkt war eine Diplomarbeit Für Marcel Huber führte das K-Regio PowerBox zur K-Regio-Projekte sind eine Förderschiene des im Jahr 2002, in einer Zeit also, in der GE in Jenbach Anwendung und zur Marktreife. „Wir haben uns das Landes Tirol und werden durch den Europäischen noch unter dem Namen Jenbacher Werke firmierte. aber leichter vorgestellt“, gibt Huber im Nachhinein Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinan- zu. 2012 stand der erste kommerzielle Prototyp im Süd- ziert. Die Standortagentur Tirol wickelt die regelmä- „Es ging damals um die Entwicklung von Systemen, tiroler Vierschach, die Entwicklungen aus dieser Anla- ßigen Ausschreibungen ab. damit Jenbacher Gasmotoren mit unterschiedlichen ge flossen direkt in die Holzgasanlage in Dornbirn ein, Gasen arbeiten können“, erinnert sich der Tiroler. die im Dezember 2014 ihren Betrieb aufnahm. „Un- Besonders faszinierte ihn Holz als erneuerbare En- ser Ausgangsmaterial muss nicht groß aufbereitet wer- ergiequelle. Diese Idee verfolgte Huber ab 2004 als den“, so der Unternehmer. Waldhackgut findet weder wissenschaftlicher Mitarbeiter am MCI weiter. Die den Weg in die Säge noch in die Papier- oder Holzplat- Holzkraftwerke seiner Vorstellung sollten der Wär- tenindustrie. „Wird im Wald ein Baum gefällt, bleibt me- und Stromgewinnung dienen, aber auch kleindi- ein Drittel davon im Wald, ein Drittel bei der Säge mensioniert sein, um dezentral vorhandene (Holz-) liegen. Nur aus dem letzten Drittel wird ein Tisch“, Ressourcen nutzen zu können. 2006 entwickelte Mar- veranschaulicht Huber seine zwei Drittel potenzieller cel Huber den Schwebefestbettvergaser, 2007 kam es Biomasse. Syncraft-Anlagen seien aber keine Alleinun- zur Gründung des Spin-Offs Syncraft, 2009 begann terhalter, schränkt er ein, vielmehr eine Ergänzung für am Gelände der Stadtwerke Schwaz der Prototyp des größere Biomasseheizwerke oder Fernheizwerke. „Wir – Michael Vogele, iSYS Syncraft-Holzgaskraftwerks zu laufen. „Die patentierte können die Strom- und Wärme-Grundlast für eine Ge- Schwebebetttechnologie war damals zwar noch nicht fertig, die heute eingesetzte ähnelt aber sehr stark der meinde liefern, wenn z.B. im Sommer die größeren Heizwerke nicht effizient ausgelastet werden können.“ BUNDESWEITE damals entwickelten Anlage“, erklärt Huber. 2009 star- tete er mit den Stadtwerken Schwaz, den Thöni Indus- Am Ende von PowerBox sei dem Team jedenfalls der VERNETZUNG triebetrieben und dem MCI im Rahmen des K-Regio- Knopf aufgegangen, man wollte einen Schritt weiter. Programms des Landes Tirol das Projekt PowerBox. In einem zweiten K-Regio, PowerBox2 (2013 – 2016, Medizinroboter für präzise neurochirurgische Förderung 900.000 Euro, Projektvolumen 1,4 Millio- Eingriffe sind das Forschungsobjekt des COMET nen Euro) waren auch die Stadtwerke Wörgl und die K1-Zentrum ACMIT in Wiener Neustadt – tatkräf- IKB dabei, den Fokus legte man auf alternative Brenn- tig unterstützt wird es dabei mit Know-how aus „Kooperation im Cluster ist eine Win-win-si- stoffe: „Wir haben viel versucht und ausprobiert, z.B. Tirol. Das Kitzbüheler Medtech-Unternehmen tuation – für einzelne Unternehmen, für eine Altholz von Paletten oder getrockneten Klärschlamm.“ iSYS entwickeln in Zusammenarbeit mit ACMIT gesamte Branche und das ganze Land.“ Um letzteren in die gewünschte Form zu bringen, hol- ein miniaturisiertes Robotersystem für die Neuro- – Andreas Bangheri, Heliotherm te man sich mit Falkner Maschinenbau ein weiteres chirurgie. Die kompakte Robotik-Innovation der Clustermitglied mit ins Boot, das auch eine eigene iSYS platziert Biopsienadeln, Tiefenelektroden patentierte Brikettierpresse entwickelte. Mit dem Klär- oder beispielsweise Katheter hochpräzise im Ge- schlamm-Brennstoff erzielte man – im Gegensatz zum hirn. Der von Michael Vogele und seinem Team 700.000 Euro Fördersumme bei einem Projekt- Altholz – keine brauchbaren Ergebnisse, trotzdem, entwickelte iSYS-Roboter benötigt im Vergleich volumen von 1,6 Millionen Euro standen für drei Jahre sagt Huber, war das K-Regio mit den Partnern aus den zu bisherigen Systemen nur sehr wenig Platz und zur Verfügung – „K-Regio war für unsere Weiterent- Clustern ein wichtiger Schritt. lässt sich von den jeweiligen Chirurgen sehr ein- wicklung eines der essenziellen Projekte.“ fach anwenden. 2007 initiierte die Standortagentur Tirol ihre ersten COMET ist ein zentrales Förderungsprogramm Als „Sprungbrett für Innovationen“ wird das K-Regio- Cluster mit dem Ziel, die Innovationsarbeit und ge- der österreichischen Technologiepolitik. Es dient Programm gerne bezeichnet, rund 8,9 Millionen zielte Kooperationen in ausgesuchten Branchen voran- dem Aufbau von Kompetenzzentren an ausge- Euro ließ sich das Land Tirol seit dem Jahr 2008 die- zutreiben. Heute sind rund 400 Unternehmen in fünf wählten branchenspezifischen Standorten. AC- se Forschungsförderung kosten und konnte dafür Bereichen (Erneuerbare Energien, IT, Life Sciences, MIT realisiert von 2017 bis 2021 Forschungspro- zusätzliche 4,3 Millionen an EU-Mittel lukrieren. 36 Mechatronik und Wellness) vernetzt, unterstützt wird jekte im Wert von 18,7 Millionen Euro, neben heimische Forschungsgruppen und 84 Unternehmen die Arbeit aus dem Europäischen Fonds für Regionale iSYS beteiligen sich daran auch die Tiroler Unter- profitierten davon, beim überwiegenden Teil handelt Entwicklung (EFRE). „Vor 20 Jahren differenzierten nehmen MED-EL, ESD Evaluation Software Deve- es sich um KMUs. Beratung über die Projektrichtlinien wir in Nordtirol zwischen Unterland und Oberland. lopment und Oncotyrol sowie die Tirol Kliniken, und Unterstützung bei der Antragserstellung, Einrei- Mit der EU waren wir plötzlich in Europa und konn- die Medizinische Universität Innsbruck und die chung und Suche nach Partnern sowie Hilfe bei der ten über den Tellerrand hinausschauen“, denkt An- UMIT. Projektabwicklung fanden sie dafür bei der Standort- dreas Bangheri zurück, „bei diesem Blick halfen uns Die fünf Tiroler Unternehmen sind mit 2,6 Mil- agentur Tirol. „K-Regio ist ein regionales Format, das die Cluster.“ Bangheris Unternehmen Heliotherm ist lionen Euro an ACMIT beteiligt, vom Land Tirol Kräfte bündelt und Sichtbarkeit erzeugt. Es ist ein Clustermitglied der ersten Stunde. „Aufgrund unserer kommen über die Standortagentur Tirol 870.000 ganz wichtiger Baustein in der Kette bis zur Exzel- Firmenstruktur setzten wir von Beginn an sehr stark Euro.
0118 STANDORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 THOMAS FAHRINGER DIGITALISIERUNG IN DER FORSCHUNG Während die Fertigungsindustrie früher vor einer serienmäßigen Produktion mit großem Aufwand zu erst reale Prototypen entwickeln musste, hat die computergestützte Simulation fast alle Phasen der Produktentwicklung, der Logistik und des Vertriebes revolutioniert. Im Besonderen sind dabei die kurzen Simulationszeiten und die Modellierung von Produkten für realistische Problemgrößen hervorzuheben. So werden Produktqualität, Produkteinführungszeit, Pro duktionskosten und nicht zuletzt die Umweltbelastung dank moderner Techniken der Digitalisierung – insbe sondere durch effiziente Parallelisierung und Ausfüh auf Vernetzung, um am Markt die Bedürfnisse poten- wird es vom Politecnico di Milano, es sind Partner aus rung der Simulation auf modernen Hochleistungsrech zieller Kunden noch besser zu erfassen. Für eine Fir- Frankreich und England dabei. Thema ist die mög- nern – entscheidend verbessert. ma ist das alleine nicht einfach, die Organisation eines lichst energieeffiziente Renovierung bzw. Sanierung Clusters bietet den Vorteil, dass man verschiedenste In- von Mehrfamilienhäusern mit 20 bis 100 Wohnungen. Thomas Fahringer ist Professor für Informatik an der formationen bekommt, sich damit ein Bild des Marktes Heizen sowie Kühlen und damit auch Wärmepumpen Universität Innsbruck verschaffen und die Technologien untereinander ver- spielen dabei eine wichtige Rolle“, legt Bangheri dar. netzen kann“, sagt der Wärmepumpenprofi. Vom Clus Ein anderes laufendes EU-Projekt ist Repro-Light. Als ter organisierte gemeinsame Messebesuche öffneten Partner des Enterprise Europe Network (EEN) un- Heliotherm den Weg in neue Märkte. „Durch einen terstützte die Standortagentur Tirol den heimischen Partner, den wir über die ecobuild 2012 in London er- Lichtspezialisten Bartenbach beim Antrag, bis 2020 reicht haben, konnten wir 2016 in England 120 Wär- beschäftigt sich ein internationales Konsortium mit mepumpen verkaufen, 2017 waren es schon rund 370“, der Nachhaltigkeit von LED-Beleuchtungen. Auch der berichtet Bangheri, so wie Huber Beirat des Clusters Tiroler Kunstaugenhersteller eyecre.at fand via EEN Erneuerbare Energien Tirol. einen Technologiepartner, das tschechische Unterneh- men bringt seine Erfahrung in der Produktion von Hy- Bis nach England hat es Huber noch nicht geschafft, drogel ein. das IKB-Projekt strahlt aber dank SINFONIA (siehe unten) über Tirol hinaus. In nur viereinhalb Monaten Eine Menge Erfahrung kann in der Zwischenzeit auch Bauzeit wurde das Holzkraftwerk (Kostenpunkt zwei Marcel Huber einbringen, etwa die, „dass wir nicht Millionen Euro) errichtet, Innsbruck, so die Projekt- mehr ständig bei unseren Anlagen anwesend sein müs- Idee, soll als Pilot City energieeffizientes Vorbild für sen“ – was auch einen Auftrag für die Vorplanung eines andere europäische Städte sein. Initiiert und beglei- tet wurde der Projektantrag vom Cluster Erneuerbare Energien Tirol und der europäischen Förderberatung „Forschung und Investitionen in Forschung sind kein l‘art in der Standortagentur Tirol, für viele regionale Part- pour l‘art, sondern sie stärken die Wertschöpfung und den ner war es das erste große EU-Projekt. Acht EU-Länder Standort massiv.“ – Henrietta Egerth, FFG sind an dem 43,1-Millionen-Projekt beteiligt, eine in- ternationale Vernetzung, ohne die, so FFG-Geschäfts- führerin Egerth, „Forschung heute nicht mehr mög- Syncraft-Holzkraftwerks in Japan möglich machte. Aus lich ist“. Österreich ist ein starker Partner in Horizon der Ein-Mann-Diplomarbeit im Jahr 2002 ist inzwischen 2020, dem EU-Förderprogramm für Forschung und ein 14-Personen-Unternehmen geworden, eine Bestäti- Innovation. „Im Bereich der Beteiligungen liegt Öster- gung für Egerths Aussage „Forschung und Forschungs- reich mit 16,7 Prozent unter den Top 3 Europas. Das investitionen sind kein l‘art pour l‘art, sie stärken die zeigt, dass Österreich, Tirol und die anderen Bundes- Wertschöpfung und den Standort massiv.“ Die Anlage länder, stark mit europäischen Partnern vernetzt sind“, bestätigt Egerth. in Japan ist noch, aber schon hörbare Zukunftsmusik (derzeit läuft das Detailengineering), im Südtiroler Laas wird schon gebaut, ebenso im steirischen Rot- REBEKKA Auch die Tiroler Zahlen können sich sehen lassen, seit 2007 flossen rund 115 Millionen Euro an EU-For- tenmann. Dort soll – im Auftrag der Flick‘schen Forst- und Gutsverwaltung – die Abwärme für eine Garnelen- RUETZ schungsmitteln in 285 Projekte mit Tiroler Teilneh- zuchtanlage genutzt werden. Für Huber eine geradezu DIGITALISIERUNG mern. An einem EU-Projekt beteiligt ist auch Helio- ideale Vernetzung von „innovativer Energietechnik mit therm. „Wir sind Teil des EU-Projekts HEART. Geleitet innovativer Land- und Forstwirtschaft“. IN DER MODE Wir setzen digitale Technologien derzeit in den Be reichen Vertrieb, Onlinepräsenz und in der Erstellung SINFONIA – MIT DER EU ZUR SMART CITY der Modeschnitte ein. Mittlerweile ist es uns möglich, unser Produkt weltweit zu verkaufen und schnell auf den Markt zu reagieren. Eine große Rolle spielt auch Innsbruck und Bozen werden mit Hilfe des EU-Pro- Im Osten von Innsbruck werden im Rahmen des Pro- der Bereich PR, Pressematerial verschicken wir wei jekts SINFONIA zu Smart Cities. Initiiert wurde das jekts mindestens 21,4 Millionen Euro investiert, davon testgehend digital. Millionenprojekt vom Cluster Erneuerbare Energien kommen circa 12,2 Millionen Euro von der EU. Teile Die Digitalisierung ermöglicht uns eine immer besse Tirol und der europäischen Förderberatung in der des Projekts sind etwa die energieeffiziente Sanierung re Vernetzung vom Lieferanten bis hin zum Kunden Standortagentur Tirol und vereint über 30 Partner von über 600 Wohnungen und drei Schulen oder in- und es entstehen Chancen für neue Produkte und aus acht europäischen Ländern. Innsbruck und Bozen telligente Energie- und Infrastrukturlösungen wie z.B. Dienstleistungen, z.B. technologische Materialien oder sind sogenannte Pilot Cities: In Teilen der zwei Landes- die Nutzung der Abwärme eines Großtransformators Nähroboter. Via Online-Kommunikation kann ich mei hauptstädte – den „Smart Districts“ – sollen von 2014 im Umspannwerk Mitte. Insgesamt werden durch SIN- ne Zielgruppen rasch und selektiv über Shop-Events bis 2019 durch technische Innovationen und Maßnah- FONIA bis zu 125 Millionen Euro an Investitionen für informieren. Über Social-Media-Kanäle erleben meine menpakete der Energiebedarf um 40 bis 50 Prozent ein energieeffizientes Innsbruck getätigt. Kunden die Entstehung einer neuen Kollektion in Echt gesenkt, der Anteil der erneuerbaren Energie am Ge- Die Tiroler Partner in SINFONIA sind: Stadt Inns- zeit: Skizzen oder Stoffmuster auf Facebook; Shoo samtbedarf um 20 Prozent gesteigert, der CO2-Ausstoß bruck, IKB AG, Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Im- ting- und Backstage-Szenen über Instastories; Runway- reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden. mobilien GmbH & Co KG, Universität Innsbruck, Shows per Live-Stream. Ein weiteres Ziel ist die Adaptierung und Umsetzung Passivhausinstitut Innsbruck und TIGAS sowie die an- Die zukünftige Herausforderung ist die Kundenbe der Innovationen in fünf europäischen Städten (Ro- geschlossenen Partner ATB Becker, e3 Consult GmbH, ziehung zum Unternehmen und darüber hinaus, wir senheim, La Rochelle, Sevilla, Paphos und Boras), alpS und TIWAG. müssen auf Wünsche eingehen und die bestmög über 40 europäische Städte zeigen an den Ergebnissen Als District Leader koordiniert die Standortagentur liche Omni-Channel-Erfahrung bieten. Im Bereich aus Innsbruck und Bozen Interesse. Tirol die Zusammenarbeit der Partner. Influencer-Management finde ich besonders wichtig, nicht allein auf Reichweite zu vertrauen. Ich achte pri mär darauf, dass Persönlichkeit und Look zu meiner Labelphilosophie passen. Nur so kann eine langfris tige Zusammenarbeit entstehen, durch die wir trotz schnelllebigem Internet nicht gleich morgen wieder in Vergessenheit geraten. Rebekka Ruetz arbeitet als Modedesignerin
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 STANDORT 0118 STIMMEN DER DIGITALISIERUNG Die Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol bringt wichtige Impulse in allen Bereichen der Tiroler Infrastruktur. Die Standortagentur Tirol agiert als Schnittstelle. Kindern im Volksschulalter spielerischen Zugang zum Thema zu ver mitteln, gelingt an Pilotschulen wie der VS Arzl über bundes- oder landesgeförderte Projekte bereits ganz gut. Um digitale Kompetenzen bei unseren Kleinsten zu fördern, konnten wir im Rahmen des Pro jektes „Denken lernen, Probleme lösen“ zum Beispiel Bee-Bots, Lego WeDo-2.0-Sets, iPads mit entsprechenden Apps und spezielle didak tische Hilfsmaterialien einsetzen. Die Kinder lernten das Programmie ren schrittweise vom Konkreten zum Abstrakten – vom Angreifen von Bauklötzen bis zur Arbeit am Tablet. Sie waren von Anfang an begeistert und mit großem Eifer bei der Sache. Heutzutage verfügt die Mehrheit der Kinder bereits über Vorerfahrungen im Umgang PETRA mit Tablet oder Computer, entsprechend rasch konnten sie recht selbstständig bauen, programmieren und naturwissenschaftliche oder informatische Projekte umsetzen. Für eine flächendeckende digitale EICHLER Grundbildung müssen in Zukunft Volksschulen generell entsprechend mit Materialien ausgestattet und die Lehrpersonen durch passende Fortbildungen digital fit gemacht werden. DIGITALISIERUNG IN DER BILDUNG Petra Eichler unterrichtet an der Volksschule Arzl in Innsbruck Die Digitalisierung bietet auch den Tiroler Unter nehmen enormes Potenzial. Es gibt dabei drei Tech ALEXANDER BARBARA nologien, die unser Leben in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren grundsätzlich verändern werden: Machine Learning, weil es eine horizontale Technolo JUG DIGITALISIERUNG VERKEHR IM MITTERER gie ist, die sich in vielen Sparten wirklich dramatisch auswirken wird. Die Blockchain und die „Smart Con tracts“: Die Kryptowährungen sind nur die Spitze Wer aktuell als Kunde den öffentlichen Verkehr DIGITALISIERUNG IM des Blockchain-Eisbergs – die Verbindung von „Smart nutzt, muss selbst den passenden Tarif wählen TOURISMUS Contracts“ und Blockchain erlaubt, Geschäftsabläufe zu automatisieren. Die dritte Technologie ist die syn und löst ein Papierticket als Einzel-, Tages-, Wo chen- oder Monats-Ticket oder ein Jahres-Ticket thetische Biologie. Die Gen-Synthese wird wirklich im Scheckkartenformat. Auf diese Art nehmen Die Digitalisierung geht von der Gästekommunika billig werden. Wir bekommen die Möglichkeit, den TirolerInnen aktuell z.B. rund sechs Millionen Pa tion aus: Onlineverkäufe steigen stetig, die Verwen Grundbaustein für alle biologischen Systeme zu ver piertickets in Anspruch. Aktuell besitzen in Ti dung von Big Data zählt zum Tagesgeschäft. Der bessern, und das hat irrsinnige Konsequenzen für das rol 142.000 StammkundInnen Jahres-Tickets im Verkauf erfolgt über unterschiedlichste, mittlerweile Gesundheitswesen. Ein Unternehmen, das einen die Scheckkartenformat. Eine große Chance der Di auch schnell wechselnde Kanäle – alles, was online ser drei Bereiche integrieren kann, hat gute Chancen gitalisierung besteht im vereinfachten Zugang zu passiert, ist messbar und gibt Aufschluss. Mitarbei ein großer Player zu werden. Öffis: Der Kunde bucht bequem vom Sofa aus und terkommunikation geschieht zunehmend über mo erhält mit wenigen Klicks sein Ticket am Handy; HERMANN bile Geräte – auch on the Job. Wie sich die neue Hermann Hauser ist Risikokapital-Unternehmer ungeachtet dessen, ob dieses Ticket vom VVT Datenschutzverordnung auf die Digitalisierung aus oder einem anderen Mobilitäts-Anbieter auszu wirkt, wird sich zeigen! Wir achten aber auch darauf, stellen ist. Außerdem wird das für ihn persönlich HAUSER dass Erholung offline funktioniert – in bestimmten günstigste Ticket vorgeschlagen. Dies ist durchgän Bereichen unseres Hauses legen wir Wert darauf, gig digitalisiert und wird auf allen elektronischen dass Handys auch mal aus bleiben. Medien angeboten. Verknüpft mit schneller Info über das Mobilitätsangebot inklusive neuer Module Barbara Mitterer ist im Stock***** resort (220 Betten, wie Car-Sharing oder Anruf-Sammeltaxi, sieht der 180 Mitarbeiter, rund 91.000 Übernachtungen jährlich) VVT enormes Potenzial. Tickets im persönlichen für das Online-Marketing verantwortlich. Das Stock Re Verkauf gibt es selbstverständlich auch weiterhin sort ist Gastgeber und Gründungsmitglied der Best Alpine im VVT KundInnencenter. Wellness Hotels. Die Gruppe wurde für ihre Digitalisie rungsstrategie als ein Leuchtturmprojekt von den Bundes Alexander Jug, Geschäftsführer Verkehrsverbund Tirol ministerien für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung sowie Landwirtschaft ausgezeichnet. DIGITALISIERUNG IN DER WIRTSCHAFT DIGITALISIERUNG IN DANIEL SCHÖPF DER WIRTSCHAFT Durch die tägliche Anforderung, Arbeitsprozesse zu automatisieren, ist die Firma 3CON seit jeher mit der Thematik „Digitalisierung“ vertraut. Der Einsatz von Roboter, Kamerasyste men und SPS-Steuerungen ist bei unseren Maschinenkonzepten ein wesentlicher Bestandteil für unseren Erfolg. Um dies auch zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden umsetzen zu können, schulen und erweitern wir unser Team in den Abteilungen Robotertechnik, SPS- Steuerungstechnik, Mechatronik und Informatik. 3Connect kommuniziert und dokumentiert Maschinenparameter, Terminpläne, Aufgaben sowie Änderungen von allen 3CON-Anlagen weltweit. Diese Daten werden dem Kunden, unseren Mitarbeitern sowie bei Bedarf unseren Lieferanten zur Verfügung gestellt, um schneller und flexibler Projekte abwickeln zu können. Auch dem Thema „Mixed Reality“ hat sich die Firma 3CON zur Wartung der automatisier ten Anlagen angenommen. Mit diesen neuen Technologien hat 3CON neue Geschäftsbe reiche geschaffen, die für die Zukunft als globaler Sonderanlagenbauer am Standort Tirol eine immer wichtigere Rolle spielen. Daniel Schöpf zeichnet bei 3CON für das Ressort Personal verantwortlich
Sie können auch lesen