WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018

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WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
STANDORT
     SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 – 2018

 WACHSTUM
 durch
 INNOVATION
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
0118        STANDORT                                                         1        2         3        4         5      6         7         8          9       10 11 12

       INN
       OV
       ATION                    3
       VON DER IDEE ZUR MARKTREIFE
       DURCH
       GELEBTE                                                                                         20
                                                                                                       JAHRE
       INNOVATIONSARBEIT
                                                                            ZAHLEN

                                                                                                       STAND
                                                                             DATEN
                                                                            FAKTEN
                                                                       WEGBEGLEITER
                                                                                                       ORT

                                                                                     6 8
                                                                                                       AGEN
                                                                                                       TUR                                              VER
  ED                                                                                                                                                    NETZ
                                                                                                                                                        UNG
  ITO                                                                                                                                                   DURCH KOOPERATION

  RIAL
                                                                                                                                                        WERDEN AUS TIROLER
                                                                                                                                                        EINZELKÄMPFERN
                                                                                                                                                        ALPINE TEAMPLAYER

  LIEBE LESERINNEN
  UND LESER
  Tirol ist eine starke Region in Europa. In Zah­
  len überzeugt die heimische Wirtschaft mit
  3,5 Prozent Wachstum und Warenexporten in
  Rekordhöhe von 12,8 Milliarden Euro im Jahr
                                                                                                                                  DIE
                                                                                                                                  STAND
  2017. Diese Leistungen sichern Arbeitsplätze
  und Wohlstand im Land. Sie belegen zudem
  eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik. Damit un­

                                                                                                                                  ORT
  sere Betriebe heute die Wünsche der Kunden
  von morgen entwickeln können, setzt diese mit
  Hilfe der Standortagentur Tirol auf eine kluge
  Partnerschaft von Wirtschaft, Wissenschaft und
  Politik. Unter dieser Bündelung der Kräfte ist
  die Tiroler Forschungsquote mit 3,14 Prozent
                                                                                                                                  AGENTUR
  auf einen europäischen Spitzenwert gewachsen                                                                                   Die Standortagentur des Landes Tirol ist per Tiroler Landesgesetz
  und entstehen in Tirol laufend Innovationen. Eine                                                                              vom 8. Oktober 1997 – in Kraft getreten am 1. Jänner 1998 – be­
  kleine Auswahl davon lernen Sie in dieser Jubilä­                                                                              auftragt, die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Tirol im Ein­
  umspublikation kennen. Ebenso wie beispielhafte                                                                               klang mit ökologischen Interessen zu erhöhen und die regionalen
  Unternehmer und Forscher, welche die Services                                                                                 und sektoralen Strukturen zu stärken, um nachhaltig bestehende
  der Standortagentur regelmäßig nützen. Vom                                                                                    Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Ihre zentralen Ziele
  Kleinbetrieb bis zur Industriegröße steht diese                                                                              sind die Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum am
  allen Tiroler Unternehmen zur Seite: Sie hilft u.a.                                                                          Standort Tirol über die Kernthemen Forschung, Technologie, Inno­
  dabei, die passenden heimischen und internatio­                                                                              vation und Vernetzung.
  nalen Partner für innovative Projekte zu finden,
  die Kosten von Innovationen über die richtigen                                                                               Zu den genannten Kernthemen stellt die Standortagentur Tirol den
  Förderschienen zu senken, ideale Geschäfts­                                                                                  heimischen Betrieben und Forschungseinrichtungen Infrastruktur und
  modelle für frische Ideen zu identifizieren oder                                                                             Plattformen sowie umfassende beratende und begleitende Dienstleis­
  private Kapitalgeber für den Aufbau neuer Ge­                                                                               tungen von der Ideenphase über die Abwicklung und Finanzierung zu­
  schäftsfelder zu gewinnen. Ich freue mich, wenn                                                                             kunftsfähiger Projekte bis zur Umsetzung von Innovationen am Markt
  künftig auch Ihr Unternehmen die Plattformen                                                                                zur Verfügung.
  und kostenlosen Services der Einrichtung nützt.
  Wer mit uns Betriebserfolg und Wachstum über
  Vernetzung und Innovationen sichert, sichert Ti­
  rols starke Position in Europa.
                                                                                                                                                  Medieninhaber und Herausgeber:

                                                                                                                             IM
           Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf                                                                                       Standortagentur Tirol (öffentlich-rechtlicher Fonds
                         Vorsitzende des Kuratoriums der                                                                                          Tiroler Zukunftsstiftung)
                                    Standortagentur Tirol                                                                                         Ing.-Etzel-Straße 17, 6020 Innsbruck

                                                                                                                            PRE
                                                                                                                                                  Tel.: +43.512.576262, Fax: +43.512.576262.10
                                                                                                                                                  E-Mail: office@standort-tirol.at
                                                                                                                                                  Web: www.standort-tirol.at, www.tirol.info

                                          ECK
                                                              Zuwendungen: Land Tirol 2016 (laufendes Geschäft):

                                                                                                                          SSUM
                                                                                                                                                  Planung und Koordination: Presse & Medien,
                                                              € 3,7 Mio.                                                                          Standortagentur Tirol • Jänner 2018
                                                              Zuwendungen: Land Tirol für Bezuschussung                                           Redaktion: Andreas Hauser Grafik: KULTIG

                                           DA
                                                              von F&E Projekten 2016: € 2,6 Mio.                                                  Werbeagentur KG Druck: NP Druck GmbH,
                                                              Betriebliche Erträge: 2016 (insbes. EU, Bund): € 1,7 Mio.                           St. Pölten
                                                              Beteiligungen: Gründungszentrum Start Up Tirol GmbH

                                          TEN
                                                              30 %, Standortagentur Management GmbH 100 %.
                                                              Aktuell 47 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
                                                              entspr. 37,68 Vollbeschäftigtenäquivalenten.
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
1   2   3   4   5   6   7   8   9   10 11 12                                                   STANDORT              0118

                                          „Unser Weg war jenseits jeglichen
                                          Businessplans – das ist auch schwierig
                                          für ein Produkt abseits der Norm.“
                                          – Alois Bauer, Mattro

                                      Flink und wendig ist der Ziesel: nicht nur das
                                      kleine Nagetier, sondern auch der Elektro­
                                      flitzer Marke Mattro. Die Innovation aus T  ­ irol
                                        ist inspiriert vom Spaß am Fahren, wurde mit
                                        Begeisterung entwickelt und erfolgreich auf
                                        den Markt gebracht – ein Beispiel ­gelebter
                                       ­Innovationsarbeit, die in Tirol von der
                                      ­Standortagentur Tirol begleitet wird.

FLINKE INNOVATION
                                      E
                                                  igentlich“, gibt Alois Bauer zu, „wollten wir nur schauen, ob das von uns
                                                  entwickelte Batteriesystem als Antriebsset für ein Kleinfahrzeug auch
                                                  wirklich funktioniert.“ Im Lager von Bauers Unternehmen, der Mattro
                                                  Mobility Revolutions GmbH, fanden sich zwei Raupensätze „und da ha-
                                                  ben wir einen Sitz d‘raufgeschweißt“. Bockhart wäre das Ding gewesen,
                                      aber fahrbar – „Und das Fahren hat Spaß gemacht“. So viel Spaß, dass das per Joy-
                                      stick gesteuerte Elektrofahrzeug im Frühjahr 2013 auf der Interalpin präsentiert
                                      wurde. „Das war im Zuge eines Auftritts der Standortagentur Tirol auf dieser Mes-
                                      se für alpine Technologien“, erinnert sich Bauer. Für den Messestand drehte das
                                      Mattro-Team einige Tage zuvor noch schnell ein Video, „bei traumhaftem Wetter
                                      und herrlichem Schnee im Kühtai“. Der Spot war auf der Messe zu sehen, auch auf
                                      Youtube wurde er hochgeladen. „Wir bekamen Anfragen für das Produkt und von
                                      Händlern, quer über den Globus, bis aus Australien“, blickt Bauer zurück. Die Nach-
                                      frage zeigte: Es gibt einen Markt für das Ziesel getaufte Gefährt. Es gab aber noch
                                      kein Produkt, sondern nur den Messe-Prototyp. „Dann machen wir halt ein Produkt
                                      daraus“, war die Schlussfolgerung des Schwazer Fahrzeug­entwicklers. Nicht einmal
                                      ein Jahr später, im März 2014, verließ der erste Ziesel die Produktionshalle – vier
                                      Jahre später sind es vier Stück die Woche.

                                      Geht es nach der Wirtschaftswissenschaftlerin Katja Hutter sind Mattro und sein
                                      Ziesel ein gutes Beispiel, wie KMUs an das Thema Innovation herangehen kön-
                                      nen. „KMUs und Start-ups haben den Vorteil, dass sie klein und flexibel sind, oft
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0118       STANDORT                                                  1        2         3        4         5        6      7        8         9       10 11 12

  „Die Forschung und damit die enge Zusammenarbeit
  mit der Wissenschaft ist Kernkompetenz von Bionori-
  ca und eine wesentliche Säule für den wirtschaftlichen
  Erfolg des Unternehmens. In Tirol finden wir alles vor,
  was wir hierfür brauchen – und das auf Weltniveau.
  Innsbruck ist daher für uns mittlerweile das wichtigste
  Forschungszentrum außerhalb Deutschlands. Das zeigt
  sich durch den stetigen Ausbau der Bionorica research
  GmbH, bezieht sich aber auch auf die ausgezeichne-
  te Kooperation mit den Universitäten am Standort. Zu
  nennen wären hier das ADSI (Austrian Drug Screening
  Institute) sowie das von mir im Oktober 2017 zusam-
  men mit dem Land Tirol an der Universität Innsbruck
  gegründete Michael-Popp-Institut für pflanzliche Wirk-
  stoffforschung. Wir bauen damit weiter an dieser welt-
  weit einzigartigen Wissens-Konzentration für pflanzliche
  Wirkstoffforschung, dem Phytovalley.“

  – Michael A. Popp, Vorstandsvorsitzender und Inhaber
  ­ ionorica SE
   B

  „Mit der Eröffnung unseres Innovationszentrums im Jahre     auch eigentümergeführt. Lebt der Eigentümer eine           „Besonders KMUs haben ohne zwischenbetriebliche
  2017 bündelten wir als Joint Venture mit der deutschen      Innovationskultur vor, können sie auch sehr rasch          Kooperationen und enge Zusammenarbeit mit wissen-
  VAHLE-Gruppe die Kompetenzen und begründeten da-            agieren“, sagt Hutter, die nach Studium und Post-Doc-      schaftlichen Institutionen kaum Chancen zu bestehen.
  mit das internationale Headquarter für Automation in        Zeit in Innsbruck und einem Forschungsaufenthalt an        Deshalb ist es besonders für KMUs so wichtig, die rich-
  Schwoich bei Kufstein. Seither zeichnen wir mit stetig      der Harvard University sowohl an der Uni Innsbruck         tigen Partner zu finden: Universitäten, Forschungsein-
  wachsendem Mitarbeiterstand für die Produktentwick-         (Innovation und Entrepreneurship) als auch an der          richtungen oder Innovationsagenturen, die praxisnah
  lungen und Innovationen im Bereich weltweit erfolg-         Uni Salzburg (Marketing und Innovation) lehrt und          technisches Neuland wissenschaftlich fundiert aufbe-
  reicher Antriebs- und Steuerungssysteme verantwortlich.     forscht. Das sei der entscheidende Knackpunkt, denn,       reiten.“
  Unsere neue Demofabrik als Herzstück des Zentrums           so Hutter, „große etablierte Unternehmen sind nie
  steht einerseits für Schulungen des Fachpersonals zur       besonders wendig. Bis eine Innovation in Schwung           Am Ende von HYCAT stand der Steinbock HX. Das
  Verfügung, steht aber auch bei Produktvorführungen          kommt, ist es meist eh zu spät.“                           über vier Radnaben angetriebene Geländefahrzeug
  bei Kunden aus aller Welt im Mittelpunkt. Das neue                                                                     mit wechselbarer Rad- oder Raupenausstattung wur-
  VAHLE-Kompetenzzentrum verbindet damit auf einzig-          Das Streben nach Neuem und das Umsetzen innova-            de 2011 am Innovationstag der Standortagentur Tirol
  artige Weise die Segmente Forschung, Technologie und        tiver Ideen verfolgte der gelernte Fahrzeugbauer Bau-      präsentiert – und Alois Bauer war endgültig elektri-
  Innovation und wird in seinem Entwicklungsgeist auch        er schon vor seinem Gang in die Selbstständigkeit. Mit     fiziert. „Während des Projekts hat sich gezeigt, dass
  von vielen bestens ausgebildeten Experten am Standort       einem Partner nahm er insgesamt dreimal an adven-          unser Konzept mit einem klassischen Allrad nicht
  getragen.“                                                  ture X, dem Gründerwettbewerb der Standortagentur          umsetzbar ist“, erklärt er. Die Lösung war ein Hybrid:
                                                              Tirol, teil. Natürlich ging es um Fahrzeuge: „Die Idee     Ein Verbrennungsmotor als Energiequelle liefert den
                                                              war, Quads so aufzurüsten, dass sie auch als kleine Ar-    Strom für vier einzeln steuerbare elektrische Radna-
                                                              beitsmaschine eingesetzt werden können.“ 2006, nach        benmotoren. Der Steinbock blieb ein Prototyp („Lei-
                                                              seinem Studium der Verfahrens- und Umwelttechnik           der zog sich ein Partner aus dem Projekt zurück.“), für
                                                              am MCI, gründete Bauer seinen eigenen Fahrzeughan-         Mattro öffnete er den Weg in enerChange, ein Projekt
                                                              del Mattro, spezialisiert auf kleine Geländefahrzeuge.     aus dem K-Regio-Förderprogramm des Landes Tirol.
                                                              Im Gespräch mit alpinen Kunden – Hüttenwirte,              Der Job der Mattro-Mannschaft in dem E-Mobility-
                                                              Bergbahnen etc. – stellte er fest, dass Nachfrage nach     Vorhaben war die Entwicklung eines Akkumoduls und
                                                              einem nicht vorhandenen Gefährt bestand: sowohl            das Design von unterschiedlichen Antriebssets für ver-
                                                              winter- als auch sommertauglich, geländegängig und         schiedene Fahrzeugklassen. Eines dieser Sets wollte das
                                                              als Transporter einsetzbar. Motivation genug, um ge-       elektromotor-begeisterte Team in der Praxis testen –
                                                              nau an so einem Konzept zu arbeiten. Zwei Jahre lang       der Ziesel war geboren.
                                                              widmete sich Mattro dem Projekt „Entwicklung eines
  – Alfred della Torre, Geschäftsführer VAHLE Automation      Sondernutzfahrzeuges mit Rädern und Raupen“. Mit           „Unser Weg war jenseits jeglichen Businessplans“, lacht
  GmbH                                                        seinem Enthusiasmus konnte der Tiroler die Hoch-           Bauer, „das ist auch schwierig für ein Produkt abseits
                                                              schule München für eine Vorstudie begeistern, ein          der Norm.“ Landwirtschaft und Tourismus sind zwei
                                                              Fahrzeugkonzept wurde am Papier entworfen, erste           Einsatzgebiete des flinken Elektro-Ziesels, einen gro­
                                                              Konstruktionsarbeiten durchgeführt sowie Fragen der        ßen Kundenbereich hat sich Mattro unter Rollstuhl-
  „Durch intensive Forschungs- und Innovationsarbeit          Raumaufteilung und der Technik diskutiert. Mit einer       fahrern erarbeitet. Leicht war der Weg nicht. Aus dem
  entwickelt das Innsbrucker Unternehmen GeoVille             Initiativförderung der Standortagentur Tirol ging es ei-   Handelsunternehmen Mattro war 2011 das Ingenieur-
  ständig neue Anwendungen im Bereich der satelliten-         nen Schritt weiter, Alois Bauer suchte Partner für sein    büro Mattro Mobility Revolutions geworden, für den
  basierten Erdbeobachtung. Unter anderem werden              innovatives Fahrzeugprojekt. Rund 50 Firmenbesuche         Aufbau der hauseigenen Ziesel-Erzeugung war die
  derzeit flächendeckende Umweltinformationsprodukte          und 20.000 gefahrene Kilometer später hatte sich ein       Mattro Production gegründet worden. Das notwen-
  für 39 europäische Länder im Rahmen des Copernicus-­        Konsortium aus mehreren EU-Ländern gebildet, Bau-          dige Geld dazu fand Bauer – nach Kontaktvermittlung
  Programms der EU erstellt. Ziel ist es, aktuelle Erkennt-   er – inzwischen Mitglied des Clusters Mechatronik Ti-      durch die Standortagentur Tirol – über einen Investor,
  nisse über räumliche Umweltveränderungen zu gewin-          rol – fand mit der europäischen Förderberatung in der      der Arlberger Seilbahner Mario Stedile Foradori betei-
  nen und Behörden wichtige Entscheidungsgrundlagen           Standortagentur Tirol einen weiteren Unterstützer.         ligte sich am Unternehmen.
  zu liefern. Durch diese Aktivitäten sichert das Unterneh-   Das Ergebnis war HYCAT, in dem 1,3 Millionen schwe-
  men derzeit 80 Arbeitsplätze am Standort Tirol.“            ren EU-Projekt aus dem Programm ERA-SME arbei-             Die Suche nach Investoren für Start-ups und innova-
                                                              teten acht spezialisierte Partner an einem „Steinbock      tive Unternehmen wurde in den letzten Jahren immer
                                                              auf vier Rädern.“                                          wichtiger. Das Land Tirol initiierte deshalb 2012 das
                                                                                                                         Investorennetzwerk Tirol, seit 2015 wird es von der
                                                              „Im Vergleich zum Tanker Großunternehmen sind              Standortagentur Tirol gemanagt. Bei 52 betreuten
                                                              KMUs oft ein Speedboot, doch mit einem Speedboot           Projekten konnten seither zwölf Investments mit einer
                                                              allein ist es auch nicht einfach. Es braucht eine Flotte   Gesamtsumme von acht Millionen Euro abgeschlossen
                                                              von Speedbooten“, bricht Katja Hutter eine Lanze für       werden. Eines davon war Cubile Health: Das Tiroler
                                                              die Vernetzung von KMUs und Start-ups. „Man schließt       Medtech-Unternehmen entwickelte ein In-Bett-Moni-
                                                              sich in einem sogenannten Innovationsökosystem zu-         toring-System, mit dem neben der Atem- und Herzfre-
                                                              sammen und tauscht sich – Stichwort Open Innovati-         quenz auch Parameter zur Sturz- und Dekubituspro-
                                                              on – aus, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten.“          phylaxe aufgezeichnet werden können. Das System
                                                              Auch Richard Piock, von 1986 bis 2013 CEO der Durst        überzeugte nicht nur die Schweizer Martin Global AG,
  – Andreas Walli, Commercial Director GeoVille               Phototechnik und aktuell Geschäftsführer der Lienzer       die 2017 mit einer sechsstelligen Summe einstieg(CEO
                                                              INNOS GmbH, sieht in dieser Vernetzung Potenzial:          Peter Koch: „Bei Cubile hat sich einmal mehr gezeigt,
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1         2         3          4          5          6     7          8        9        10 11 12                                                       STANDORT              0118

                                                                                                                                3 FRAGEN
                                                                                                                                an Günther Platter
                                                                                                                                Tiroler Landeshauptmann

                                                                                                                               1.             Herr Landeshauptmann, was
                                                                                                                                              zeichnet den Innovationsstand­
                                                                                                                                              ort Tirol aus?
                                                                                                                                Tiroler Unternehmen gelingt es immer erfolg-
                                                                                                                                reicher, neue Produkte und Dienstleistungen
                                                                                                                                auf den Markt zu bringen. Starke Partner
                                                                                                                                sind die Tiroler Hochschulen. Mit einer For-
                                                                                                                                schungsquote von 3,14 Prozent übertreffen wir
                                                                                                                                schon heute den Wert, den die EU für das Jahr
                                                                                                                                2020 vorgegeben hat. Die Tiroler Unterneh-
                                                                                                                                men investieren jährlich 619 Millionen Euro
                                                                                                                                in die Forschung, die Forschungsausgaben lie-
                                                                                                                                gen in Tirol bei knapp einer Milliarde Euro.

   „Auch im Tourismus werden die Wege der Digitalisie-
   rung wesentlich durch den Innovationsgehalt und die
                                                                 Für die Umsetzung und Stärkung der betrieblichen In-
                                                                 novationskultur sorgt das im Jahr 2006 von der Stand-
                                                                 ortagentur Tirol gelaunchte Programm Innovationsas-
                                                                                                                                 Welche Ziele verfolgt der
                                                                                                                                 Lebensraum Tirol 4.0 im
                                                                                                                                 Bereich Technologie?
                                                                                                                                                                 2.
                                                                                                                                Es ist mir wichtig, dass wir zentral alle Aktivi-
                                                                                                                                täten bündeln, um Doppelgleisigkeiten zu ver-
   -geschwindigkeit geprägt. Es liegt an uns, immer am           sisentIn, heute Teil der Tiroler Innovationsförderung.         hindern. Bei der Digitalisierung gibt es eine
   Ball zu bleiben und die neusten Trends und Schwer-            Seit 2006 unterstützten 140 innovative Helfer hei-             Vielzahl an Initiativen und Förderungen, so-
   punktthemen zu integrieren. Hierfür können wir in Tirol       mische Unternehmen dabei, ihre Ideen umzusetzen.               wohl auf Bundes- als auch auf Landesebene.
   – auch dank der guten Anbindung über die Standort-            Auch Alois Bauer nutzte diese Möglichkeit, zwischen            Mit der Plattform digital.tirol wollen wir eine
   agentur – auf ein tolles Netzwerk zurückgreifen. U.a.         2011 und 2013 war sein Innovationsassistent maßgeb-            einfache Anlaufstelle und Übersicht für die
   arbeiten wir mit der Universität Innsbruck zusammen           lich an enerChange und der Umsetzung des Ziesel-               Unternehmerinnen und Unternehmer bieten.
   und bauen unsere Leistungen auf den Forschungsergeb-          Projekts beteiligt. „Diese Förderungen, ob regio­nale,
   nissen auf. “                                                 nationale über die FFG und die aws sowie internati-
                                                                 onale hat es gebraucht“, meint Bauer heute. Sehr ge-

                                                                                                                               3.
                                                                 holfen hat ihm auch ein TV-Auftritt des Ziesels im Jahr
                                                                 2014, als sich Stefan Raab vor Millionen auf einem                             Im Herbst 2017 wurde die
                                                                 Ziesel nicht schlagen ließ. „Das war ein Riesenhype                            Initiative „digital.tirol“ be­
                                                                 und gut für den Bekanntheitsgrad“, ist Bauer über-                             schlossen. Wie soll die Digi­
                                                                 zeugt. Die Entwicklungsarbeit ist dem Mattro-Team                              talisierung in Tirol umgesetzt
                                                                 seither nicht ausgegangen. Eine Novelle der europä-                            werden?
                                                                 ischen Fahrzeugnorm im Jahr 2015 machte den Weg
                                                                 frei, den Ziesel auf die Straße zu bringen. Mit seiner
                                                                 Joystick-Steuerung, die zu 100 Prozent digital ist, „eine      Von 2018 bis 2022 stellen wir 100 Millionen
                                                                 Herausforderung und ein ziemliches Procedere“. Die             Euro für die Digitalisierungsoffensive zur Ver-
                                                                 vierte Ziesel-Generation ist seit Anfang 2017 für den          fügung. Einerseits für den Breitbandausbau,
                                                                 Straßenverkehr zugelassen, die Höchstgeschwindig-              andererseits für Projekte. Wir starten zunächst
   – Eva-Maria Hänel, Geschäftsführerin SPEED U UP GmbH          keit des 350-Kilogramm-Gefährts liegt bei 30 km/h.             vielfältige Landesinitiativen, um der Tiroler
                                                                 Etwas liegen geblieben ist daher die Entwicklung des           Bevölkerung, aber auch den Unternehmen be-
                                                                 „Ardenner“. 2015 – wieder auf der Interalpin – wur-            stehende Ängste zu nehmen und Chancen auf-
                                                                 de der Prototyp vorgestellt. Logischerweise elektroge-         zuzeigen. Ein umfassendes Förderungsange-
welche Innovationskraft in Start-ups steckt.“), sondern          trieben soll das neuartige Arbeits- und Freizeitgefährt        bot soll die Unternehmen bei der Einführung
auch die Tiroler Medalp-Geschäftsführer Alois Schranz            eine Alternative zum Motorschlitten werden und – da            digitaler Technologien unterstützen.
und Manfred Lener.                                               mit Raupen ausgestattet – auch im Sommer einsetz-
                                                                 bar sein. Vorangetrieben wird die Entwicklung nun
„Innovation muss aber nicht zwingend mit einem                   in dem COMET-Projekt WoodCAR. Ein Konsortium
großen Budget zusammenhängen“, betont in diesem                  aus Forschern und Unternehmern aus der Steiermark
Kontext Katja Hutter, „heutzutage gibt es mit Kommu-             und Tirol wollen Grundlagen schaffen, um Holz als           E-Baumaschinen. Rund 30 Mitarbeiter beschäftigt der
nikations- und Innovationstechniken unzählige Mög-               Leichtbaumaterial im Fahrzeugbau einzusetzen. „Ein          Unternehmer im Ingenieurbüro und in der Produk-
lichkeiten, wie man Innovation vorantreiben kann.“               Usecase ist der Ardenner. Für unsere geplante Bau-          tion, „wir waren auch schon mehr, haben aber in der
Die Expertin empfiehlt etwa, Mitarbeiter für kurze Zeit          weise wären Stahl oder Aluminium zu schwer, Karbon          Zwischenzeit den eigenen Vertrieb reduziert“, erklärt
in Innovation-Labs „Innovation lernen“ zu lassen: „Hier          geht sich wirtschaftlich nicht aus. Nun arbeiten wir an     Bauer den Mattro-Fokus auf Forschung und Entwick-
lernen Mitarbeiter nicht in Form von Seminaren oder              einem tragenden Chassis in Holzverbundbauweise“,            lung.
Kursen, wie man vorgehen sollte bzw. könnte, sondern             berichtet der Fahrzeugentwickler.
indem sie selbst an ihren eigenen Innovationsprojekten                                                                       Ein „Trial and Error“, das in Österreich nicht so gelebt
arbeiten. Zudem haben sie Experten und Coaches zur               In der Zwischenzeit verlassen – auf Vorbestellung –         werde, meint Katja Hutter: „Es muss nicht alles zu 120
Unterstützung dabei – quasi Learning by Doing. Zum               vier Ziesel pro Woche die Produktionshalle in Schwaz,       Prozent perfekt sein, bevor man sich mit einem inno-
Abschluss präsentieren sie ihren Prototypen und pit-             knapp 50 Prozent gehen direkt in die Schweiz. „Die          vativen Projekt nach außen wagt.“ In ihrer Zeit in den
chen diesen oftmals vor dem Top-Management.“ Ein                 Vertriebsrechte für den Ziesel, der in der Landwirt-        USA hat die Wirtschaftsprofessorin festgestellt, „dass
anderer Weg ist die Optimierung von unternehmens­                schaft eingesetzt wird, haben wir an Aebi Schmidt           uns die Amerikaner in diesem Bereich weit voraus
internen Prozessen, mit IMP3rove hat die Standortagen-           verkauft“, erklärt Bauer. Teilweise wird auch nur ein       sind, dort hat man viel mehr Mut, Dinge auszuprobie-
tur Tirol ein Online-Tool im Portfolio, um gemeinsam             Chassis mit Raupenantrieb produziert, die „Bock“            ren und das erworbene Wissen neu anzuwenden.“ Viel
mit Unternehmen deren Innovationsstrategie, -orga-               genannte Plattform geht an Partner wie Pixelrunner          wäre für die Wissenschaftlerin schon erreicht, „wenn
nisation, -kultur sowie -prozesse auszuwerten und da-            in Oberösterreich. Das Start-up nutzt den Ziesel-Un-        wir diesen Mut zum Ausprobieren fassen würden“.
raus Optimierungen abzuleiten. Optimierungen, die                tersatz für seine innovativen Landschaftsdrucker, die       Einen Mut, den Alois Bauer gezeigt hat. Das Know-
für die Entwicklung eines Unternehmens maßgeblich                automatisiert große Werbeflächen auf Wiesen, Stra-          how in Sachen Elektromobilität, welches das Mattro-
sein können, wie Richard Piock festhält: „War früher             ßen und anderem Untergrund platzieren. „Gut läuft           Team in den Jahren aufgebaut hat, kommt dem E-
die Unternehmensgröße und die dadurch mögliche                   auch der Vertrieb der Akkus, die wir für enerChange         Fahrzeugprofi nun zugute. „Wir helfen, Produkte auf
Kostendegression Grundlage des Erfolgs, sind es heute            entwickelt haben“, berichtet Bauer, „zudem beliefern        den Markt zu bringen“, berichtet Bauer. Ein immenser
Innovationen. Innovationen, ob Produkt- oder Prozess-            wir Projekte mit unseren Antriebssets.“ Aufgrund der        Vorteil dafür sei auch, dass man mit dem Ziesel gezeigt
Innovationen als praktische Umsetzung digitaler Tech-            Erfahrung sei man auch an einigen Projekten betei­          habe, einen Prototypen in ein zertifiziertes Serienpro-
nologien, sind ebenso wie die Schnelligkeit im Umset-            ligt und als Dienstleister für 2018 gut ausgelastet, zum    dukt überzuführen: „Da rentiert es sich, ein Vorreiter
zen der eigenen Strategie conditio sine qua non.“                Beispiel mit der Entwicklung eines Batteriesystems für      gewesen zu sein.“
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
0118         STANDORT                                                  1      2        3         4         5          6        7        8       9      10 11 12

  615                  NEUE
                       UNTER
                       NEHMEN
                        IM INNOVATIVEN
                        UMFELD­ ENTSTANDEN
                                                                       95   MILLIONEN
                                                                                 EURO
                                                                                            an 300 Projektträger
                                                                                            im Bereich Forschung,
                                                                                            Technologie & Innovation
                                                                                            TOP 3-BRANCHEN:
                        UNTER BERATUNG UND
                        ­BEGLEITUNG DURCH DIE
                         ­STANDORTAGENTUR TIROL                           ZU                40,1 %
                                                                                            LIFE SCIENCES

   20                                                                    SCH                32,2 %
   JAHRE                                                                 ÜSSE
                                                                                            INFORMATIK & MECHATRONIK

                                                                                            16,9 %
   FÜR TIROL                                                                                                                        BE
                                                                                                                                               2.523
                                                                                            ERNEUERBARE ENERGIEN
                                                                                            /ALPINE TECHNOLOGIEN
  Von Marcus Hofer
  Geschäftsführer der                                                                                                               RA
                                                                                                                                    TU
  Standortagentur Tirol
                                                                                                                                                FÜR TIROLER UNTERNEHMEN

                                                                                                                                    NG
                                                                                                                                                ZU FÖRDERPROGRAMMEN IM
  Die Tiroler Zukunftsstiftung wurde vor 20 Jahren durch das                                                                                    BEREICH FORSCHUNG,
  Land Tirol gegründet, um die Basis für Forschung, Technologie                                                                                 TECHNOLOGIE & INNOVATION

                                                                                                                                    EN
  und Innovation in Tirol zu legen und damit den Standort für die                                                                               VON LAND, BUND UND
  Herausforderungen der Zukunft fit zu machen. Gemeinsam mit                                                                                    EUROPÄISCHER UNION SEIT 2011
  unseren Partnern konnten neue Technologiefelder wie die IT
  und die Quantenphysik erschlossen, Tiroler Unternehmen in na­
  tionale und internationale Projekte bzw. Forschungszentren in­
  tegriert und der Technologietransfer zwischen der Tiroler Wis­
  senschaft und Wirtschaft forciert werden. Zudem wurden mit
  den Clusternetzwerken und der beispielgebenden Tiroler Inno­
  vationsförderung wichtige Rahmenbedingungen geschaffen. Seit
  2011 agiert die Einrichtung unter dem Namen Standortagentur
  Tirol als Dienstleister der heimischen Betriebe und berät und be­
  gleitet diese in allen Phasen ihrer Innovationsprojekte kostenlos.
  Bis zum Vorjahr war Harald Gohm langjähriger Geschäftsführer
  der Standortagentur Tirol – ohne ihn wäre diese nicht, was sie
  heute ist. Für Wachstum und hochwertige Arbeitsplätze durch
  Innovation möchten wir künftig noch mehr Tiroler Betriebe aus
  allen Regionen begeistern und noch mehr internationale Gelder
  lukrieren. Der Erfolg der Tiroler Unternehmen zeigt, dass Tirol
  auf dem richtigen Weg ist. Gemeinsam mit dem engagierten Team
  der Standortagentur Tirol freue ich mich, einen entsprechenden

                                                                                                                                DIE 5
  Beitrag dazu leisten zu dürfen.                                                                                                              Management von:

                                                                                                                               VER             CLUSTERN MIT

                                                                                                                              NET 416
  DAS
                                                                                                                                              MITGLIEDERN AUS WIRTSCHAFT &

                                                                                                                               ZU             WISSENSCHAFT UND

  KURA                                                                                                                         NG 48.155                 BESCHÄFTIGTEN

  TORIUM …                                                                                                                     TIR 600
                                                                                                                              OLS
                                                                                                                                              BERATENE + BEGLEITETE
  … der Standortagentur Tirol beschließt die Verwendung der Mit­                                                                              ­KOOPERATIONSPROJEKTE IN DEN
  tel, den Jahresvoranschlag und Rechnungsabschluss, den Vorschlag                                                                           ­CLUSTERN SEIT 2011
  zu strategischen Leitlinien an die Tiroler Landesregierung sowie
  den jährlichen Tätigkeitsbericht der Standortagentur Tirol. Das
  Kuratorium besteht aktuell aus v.l.n.r. Markus Dax (Geschäftsfüh­
  rer Steka-Werke), Bernhard Tilg (LR Wissenschaft), Rainer Seyrling
                                                                                                                                             795
                                                                                                                                             VERMITTELTE INTERNATIONALE
  (Amt der Tiroler Landesregierung), Patrizia Zoller-Frischauf (LRin
                                                                                                                                             KOOPERATIONSGESPRÄCHE
  Wirtschaft) und Anton Mederle (Geschäftsführer Thöni Industrie­
  holding)
                                                                                                                                             IM EEN SEIT 2011

                                                                                                  ­
                                                                                                                                                                         Dachmarke Tirol,

MEILENSTEINE
                                                                    Start Cofinanzierung                                                                                  Launch KMU-Innova
                                                               Bundeskompetenzzentren und                                    Launch Förderprogramm                     ­K-Regio), Cofinanzieru
                                                                  Gründungszentrum CAST                                    „InnovationsassistentIn“                       tungsprofessuren
1998 – 2018
                                                                        2002                                                        2006                                                 20

1998                                         2001                                                 2004                                                    2007
Gründung                              Anschubfinanzierung                             Service Betriebsansiedlung,                             Start Clustermanagement für Cluster
Tiroler                           IT-Lehrstühle Uni Innsbruck,                          Anschubfinanzierungen                             Erneuerbare Energien, Life Sciences,
Zukunftsstiftung          Launch Gründerwettbewerb adventure X                     IQOQI Innsbruck und HTL Lienz                          Mechatronik & Wellness Tirol, Cofinan­
                                                                                                                                          zierung Bundeskompetenzzentren COMET
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
1          2      3        4         5         6          7           8          9 10                 11 12                                                           STANDORT           0118

                                                                                                                       „Aufgrund von jahrzehntelanger Forschungs- und Entwicklungstätig-
                                                                                                                       keit verfügt die Bartenbach GmbH über ein eng geknüpftes Netz-
                                                                                                                       werk in der internationalen Wissenschafts-Community. Als Mitglied
                                                                                                                       der Cluster Erneuerbare Energien und Mechatronik Tirol hat uns die
                                                                                                                       Standortagentur Tirol beim Ausbau dieser Kontakte maßgeblich un-
                                                                                                                       terstützt. Dies gilt für die Initiierung des Kompetenzzentrum Licht,
                                                                                                                       das von 2003 bis 2015 bestand, genauso wie für die Services des
                                                                                                                                                Enterprise Europe Network. Durch die Un-
                                                                                                                                                terstützung der Standortagentur konnten wir
                                                                                                                                                zum Beispiel aktuell das EU-Forschungspro-
                                                                                                                                                jekt Repro-Light, das sich mit der Nachhaltig-
                                                                                                                                                keit der LED-Beleuchtung beschäftigt, gewin-
                                                                                                                                                nen. “ – Christian Bartenbach, Geschäftsführer
                                                                                                                                              Bartenbach GmbH

                                                                                                   „Die Bedeutung von Forschung und Wissenschaft für die Gesellschaft
                                                                                                   wird in Österreich noch immer unterschätzt. Die Standort­agentur
                                                                                                   Tirol hat mit ihren zahlreichen Initiativen dazu
                                                                                                   beigetragen, dass sich dies in Tirol in den ver-
                                                                                                   gangenen Jahren geändert hat. Die Grundla-
                                                                                                   genforschung als Basis von Innovation in der
                                                                                                   angewandten, wirtschaftsnahen Forschung
                                                                                                   wird am Standort Tirol wertgeschätzt.“
                                                                                                   – Rainer Blatt, Quantenphysiker Universität Inns­
                                                                                                   bruck und IQOQI Innsbruck

         5.000           NEUE HOCHWERTIGE
                                                                                        „Der Erfolg von MED-EL basiert auf dem klaren Fokus auf For-
                                                                                        schung und Entwicklung vom Start weg. Dazu finden wir in Tirol
                                                                                        und Österreich ideale Rahmenbedingungen vor. Um Innovationen
                                                                                        bei den implantierbaren Hörsystemen von MED-EL laufend vor-
                                                                                        anzutreiben, arbeiten wir unter anderem eng mit den heimischen

             IM INNOVATIVEN­
                                     ARB                                                                     Forschungseinrichtungen zusammen und
                                                                                                             nutzen die Cluster Life Sciences und Mecha-

                                     EITS
                                                                                                             tronik der Standortagentur Tirol aktiv. Die
                      UMFELD                                                                                 Standortagentur Tirol leistet für innovative
                ­ENTSTANDEN                                                                                  Unternehmen in Tirol großartige Arbeit, zum

                                     PLÄ
                       UNTER                                                                                 20-jährigen Jubiläum darf ich auf diesem Weg
              BERATUNG­ UND                                                                                  herzlich gratulieren.“ – Ingeborg Hochmair,
             BEGLEITUNG­ DER

                                     TZE
                                                                                                              Geschäftsführerin MED-EL
         ­STANDORTAGENTUR
                        TIROL

                                                               „Zum 20-jährigen Jubiläum gratuliere ich auf das Herzlichste. Gleichzeitig
                                                               möchte ich Danke sagen für die vielen Impulse, welche die Standortagen-
                                                               tur Tirol zugunsten einer kreativen und innovativen Zukunfts­entwicklung

                                                                                                                                                           6,61 WE
                                                               gestiftet hat. Insbesondere die unter der Führung von
                                                               Frau Landesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Harald
                                                               Gohm initiierte Öffnung des Unternehmens­programms
                                                               in Richtung Tourismus war ein wertvoller Schritt. Au-
                                                               ßerdem freuen wir uns, dass die gemeinsam definierte
                                                               Standortmarke Tirol mit vielen Partnern zusam-
                                                               men genützt wird.“ – Josef Margreiter, Direktor Tirol
                                                                                                                                                                                           EURO

                                                                                                                                                                RT
                                                               Werbung

                                                   „Die Standortagentur Tirol macht Unternehmern Mut, neue Wege zu
                                                                                                                                                                 VERVIELFACHTE MITTEL:
                                                                                                                                                               1 EURO INVESTMENT DER              SCH
                                                                                                                                                                                                  ÖPF
                                                                                                                                                             STANDORTAGENTUR TIROL
                                                   gehen, weil sie diese über Informationen aus ihrem Netzwerk absi-                                           BRINGT 6,61 EURO AN IN­
                                                   chert. Durch etablierte Kenntnis der Industrielandschaft in Tirol wird                                  VESTMENTS DER WIRTSCHAFT

                                                                                                                                                                                                  UNG
                                                                   zwischenbetriebliche Zusammenarbeit von Unter-                                               (3,56), DES BUNDES (2,33)
                                                                   nehmen unterschiedlichster Größe und Branchen                                                        UND DER EU (0,72)
                                                                   erfolgreich eingefädelt und damit eine moderne Un-
                                                                   ternehmenskultur der Partnerschaft begründet. Sie
                                                                   schafft eine Dialog-Plattform und realisiert das alte
                                                                   Tiroler Sprichwort: ‚Mit dem Reden kommen die Leut
                                                                   z’samm.‘“ – Richard Piock, CEO Durst von 1986 – 2013,
                                                                   Geschäftsführer INNOS GmbH

 , Cluster IT Tirol,                                                                                            Vermittlung europäischer                              Verein Startup.Tirol,
ationsförderung (z.B.                Verstärkte Ausrichtung als Beratungs- und                        Technologiepartner und Beratung zu Horizon                Launch Online-Suchmaschine Kom-
ung ausgewählter Stif-                Dienstleis­tungseinrichtung, regionale                          2020 (8. Forschungsrahmenprogramm der EU)                 petenzatlas Tirol, neue Dienstleis­
n (z.B. Bioinformatik)                   Kontaktstelle für EU-Förderungen                                 im Enterprise Europe Network (EEN)                       tung Betriebserweiterung

008                                                    2011                                                                 2014                                                 2016

                         2009                                                       2012                                                               2015                                           2017
           Ausrichtung aller Cluster als Innova-                 Start zum EU-Leuchtturmprojekt SINFONIA,                        Management Investorennetzwerk ­Tirol,        Management der Gründungs­
         tions- und Kooperationsdrehschei-                          (7. Forschungsrahmenprogramm der EU),                         Launch Standortportal www.tirol.info­ zentrum Start Up Tirol GmbH,
          ben, erster Geschäftsideenwettbe-                          Initiative Investorennetzwerk Tirol                          zum digitalen Standortmarketing, erster            Schnittstellenauftrag
             werb 120 Sekunden Chance                                                                                                Business Angel Summit Kitzbühel                        digital.tirol
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
0118   STANDORT                              1         2          3      4    5    6    7    8    9    10 11 12

MIT GEMEINSAMER KRAFT
            ANS WERK
                                                                      Durch Kooperation werden aus Tiroler
                                                                      Einzelkämpfern alpine Teamplayer.
                                                                      Die Drehscheibe für die Vernetzung Tiroler
                                                                      Wirtschaft mit heimischer Forschung ist die
                                                                      Standortagentur Tirol.

                  „Für eine High-Tech-Entwicklung wie unser
                  Holzkraftwerk braucht es einen langen Atem,
                  ein Talent, aus Niederlagen Siege zu machen –
                  und Glück.“ – Marcel Huber, Syncraft
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
1         2          3         4          5         6         7          8          9         10 11 12                                                    STANDORT           0118

                                                                                                                                REGIONALE
                                                                                                                                KOOPERATIONEN
                                                                                                                                FAENOMENAL nennt sich ein aktuelles K-Regio-
                                                                                                                                Projekt (Start 2018), mit dem ein Konsortium
                                                                                                                                rund um den Ionenphysiker Paul Scheier durch
                                                                                                                                eine Kombination aus Nano-, Bio-, Dünnschicht-

W
                                                                                                                                und Implantattechnologie spezielle Implantate
                        ir sind definitiv am Markt an-              lenz“, weiß auch Henrietta Egerth, Geschäftsführerin        entwickeln will. Scheier ist in der Lage, mit Hilfe
                        gekommen“, sagt Marcel Hu-                  der Österreichischen Forschungsgesellschaft (FFG).          einer ultrakalten Heliumquelle Nanopartikel
                        ber, sichtlich zufrieden über               In den 1980er und 1990er Jahren stellten Standort-
                        die Bilanz, die er ein Jahr nach            Analysen in Österreich­Mängel in der Zusammenar-
                        Inbetriebnahme des Syncraft-                beit von Wirtschaft und Forschung fest. „Das führte
Holzkraftwerks am Areal der Innsbrucker Kommu-                      zu Überlegungen und Formaten, wie man ein For-
nalbetriebe (IKB) ziehen kann. Schließlich konnte                   schungsprogramm bzw. Themen definieren kann, mit
man zeigen, dass die Zusammenarbeit auch mit einem                  denen Wirtschaftsunternehmen und wissenschaftliche
Großkunden funktioniert, „da geht es nicht um einen                 Akteure mit Unterstützung von Bund und Land For-
oder zwei Betreiber, diese Anlage wird, zusammen mit                schung betreiben können“, blickt Egerth zurück. Das
vielen anderen Anlagen der IKB, von einer 15-köp-                   Flaggschiff dieser Bemühungen ist das Kompetenzzen-
figen Mannschaft betreut.“ In Bezug auf die Leistung                trenprogramm COMET, neben ACMIT (siehe rechts)
habe man die Aufgabe erfüllt, in Bezug „auf die Effizi-             ist Tirol derzeit Teil von sieben Zentren. Egerth: „Tirol   – Paul Scheier, Ionenphysiker
enz sogar übererfüllt“. Luft nach oben, resümiert Hu-               ist mit anderen Akteuren sehr gut vernetzt.“ Für die
ber, gebe es noch beim Dauerbetrieb, der betrug rund                FFG-Geschäftsführerin ist COMET nicht nur wegen             mit exakter und reproduzierbarer Teilchenzahl
80 Prozent. „Normalerweise liegen wir bei 90 Prozent,               der bis zu siebenjährigen Förderungsdauer und der           herzustellen und auf Oberflächen zu deponie-
für das erste Jahr ist es aber schon ganz gut“, bilanziert          großen Anzahl der Partner das Flaggschiff, sondern          ren. Im Projekt soll dies nun auf Implantatober-
Huber.                                                              „weil es den Zyklus der Forschung sehr gut skizziert:       flächen angewendet werden. Denn fehlt dem
                                                                                                                                Partikel ein Atom, holt es sich ein Elektron vom
Mit seinen Holzkraftwerken ist Hubers Unternehmen                                                                               Trägermaterial und ladet die Oberfläche negativ,
Syncraft schon über die Landesgrenzen hinaus be-                                                                                hat das Teilchen ein Atom zuviel, passiert das Ge-
kannt, in Südtirol, in Vorarlberg und in der Steiermark             „Tirol ist in Horizon 2020 ein starker Partner              genteil und die Oberfläche ist positiv geladen.
stehen Syncraft-Werke. Das Prestigeobjekt sei aber, da-             auf europäischer Ebene, es hat top Unter-                      Je nach Ladung wachsen an der Oberfläche
raus macht Huber kein Hehl, die IKB-Anlage in der                   nehmen mit ­einer guten Performance. “                      Zellen gut oder nicht an. Vorerst setzt man auf
Rossau. Zugute gekommen ist ihm dabei das EU-Projekt                – Henrietta Egerth, FFG                                     Titan und Silikon, ersteres als klassisches Material
SINFONIA, mit dem in Innsbruck effiziente und smarte                                                                            bei Hüft- und Zahnimplantaten, zweiteres als be-
Energielösungen gesucht und umgesetzt werden. Da-                                                                               vorzugtes Material von MED-EL. Der Innsbrucker
hinter stecken aber auch eine gesunde Portion Ausdau-                                                                           Hörimplantat-Produzent ist Teil des Konsorti-
er und viel Entwicklungsarbeit, die Huber „mit einem                Fragestellungen aus der Wirtschaft führen zu Grund-         ums, mit an Bord sind zudem der Beschichtungs-
tollen Team“, aber auch mit Hilfe von Förderungen                   lagenforschung, diese wiederum führt nahtlos in die         spezialist PhysTech Coating Technology aus dem
durch das Land Tirol (K-Regio, Machbarkeitsstudien,                 Anwendung.“                                                 Außerfern und das MCI mit dem Department für
Kooperationsprogramm) und Bund (aws, FFG) über-                                                                                 Bio- & Lebensmitteltechnologie.
stehen konnte. Ausgangspunkt war eine Diplomarbeit                  Für Marcel Huber führte das K-Regio PowerBox zur              K-Regio-Projekte sind eine Förderschiene des
im Jahr 2002, in einer Zeit also, in der GE in Jenbach              Anwendung und zur Marktreife. „Wir haben uns das            Landes Tirol und werden durch den Europäischen
noch unter dem Namen Jenbacher Werke firmierte.                     aber leichter vorgestellt“, gibt Huber im Nachhinein        Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinan-
                                                                    zu. 2012 stand der erste kommerzielle Prototyp im Süd-      ziert. Die Standortagentur Tirol wickelt die regelmä-
„Es ging damals um die Entwicklung von Systemen,                    tiroler Vierschach, die Entwicklungen aus dieser Anla-      ßigen Ausschreibungen ab.
damit Jenbacher Gasmotoren mit unterschiedlichen                    ge flossen direkt in die Holzgasanlage in Dornbirn ein,
Gasen arbeiten können“, erinnert sich der Tiroler.                  die im Dezember 2014 ihren Betrieb aufnahm. „Un-
Besonders faszinierte ihn Holz als erneuerbare En-                  ser Ausgangsmaterial muss nicht groß aufbereitet wer-
ergiequelle. Diese Idee verfolgte Huber ab 2004 als                 den“, so der Unternehmer. Waldhackgut findet weder
wissenschaftlicher Mitarbeiter am MCI weiter. Die                   den Weg in die Säge noch in die Papier- oder Holzplat-
Holzkraftwerke seiner Vorstellung sollten der Wär-                  tenindustrie. „Wird im Wald ein Baum gefällt, bleibt
me- und Stromgewinnung dienen, aber auch kleindi-                   ein Drittel davon im Wald, ein Drittel bei der Säge
mensioniert sein, um dezentral vorhandene (Holz-)                   liegen. Nur aus dem letzten Drittel wird ein Tisch“,
Ressourcen nutzen zu können. 2006 entwickelte Mar-                  veranschaulicht Huber seine zwei Drittel potenzieller
cel Huber den Schwebefestbettvergaser, 2007 kam es                  Biomasse. Syncraft-Anlagen seien aber keine Alleinun-
zur Gründung des Spin-Offs Syncraft, 2009 begann                    terhalter, schränkt er ein, vielmehr eine Ergänzung für
am Gelände der Stadtwerke Schwaz der Prototyp des                   größere Biomasseheizwerke oder Fernheizwerke. „Wir          – Michael Vogele, iSYS
Syncraft-Holzgaskraftwerks zu laufen. „Die patentierte              können die Strom- und Wärme-Grundlast für eine Ge-
Schwebebetttechnologie war damals zwar noch nicht
fertig, die heute eingesetzte ähnelt aber sehr stark der
                                                                    meinde liefern, wenn z.B. im Sommer die größeren
                                                                    Heizwerke nicht effizient ausgelastet werden können.“       BUNDESWEITE
damals entwickelten Anlage“, erklärt Huber. 2009 star-
tete er mit den Stadtwerken Schwaz, den Thöni Indus-                Am Ende von PowerBox sei dem Team jedenfalls der            VERNETZUNG
triebetrieben und dem MCI im Rahmen des K-Regio-                    Knopf aufgegangen, man wollte einen Schritt weiter.
Programms des Landes Tirol das Projekt PowerBox.                    In einem zweiten K-Regio, PowerBox2 (2013 – 2016,           Medizinroboter für präzise neurochirurgische
                                                                    Förderung 900.000 Euro, Projektvolumen 1,4 Millio-          Eingriffe sind das Forschungsobjekt des COMET
                                                                    nen Euro) waren auch die Stadtwerke Wörgl und die           K1-Zentrum ACMIT in Wiener Neustadt – tatkräf-
                                                                    IKB dabei, den Fokus legte man auf alternative Brenn-       tig unterstützt wird es dabei mit Know-how aus
                „Kooperation im Cluster ist eine Win-win-si-        stoffe: „Wir haben viel versucht und ausprobiert, z.B.      Tirol. Das Kitzbüheler Medtech-Unternehmen
                 tuation – für einzelne Unternehmen, für eine       Altholz von Paletten oder getrockneten Klärschlamm.“        iSYS entwickeln in Zusammenarbeit mit ACMIT
                 gesamte Branche und das ganze Land.“               Um letzteren in die gewünschte Form zu bringen, hol-        ein miniaturisiertes Robotersystem für die Neuro-
                 – Andreas Bangheri, Heliotherm                     te man sich mit Falkner Maschinenbau ein weiteres           chirurgie. Die kompakte Robotik-Innovation der
                                                                    Clustermitglied mit ins Boot, das auch eine eigene          iSYS platziert Biopsienadeln, Tiefenelektroden
                                                                    patentierte Brikettierpresse entwickelte. Mit dem Klär-     oder beispielsweise Katheter hochpräzise im Ge-
                                                                    schlamm-Brennstoff erzielte man – im Gegensatz zum          hirn. Der von Michael Vogele und seinem Team
      700.000 Euro Fördersumme bei einem Projekt-                   Altholz – keine brauchbaren Ergebnisse, trotzdem,           entwickelte iSYS-Roboter benötigt im Vergleich
volumen von 1,6 Millionen Euro standen für drei Jahre               sagt Huber, war das K-Regio mit den Partnern aus den        zu bisherigen Systemen nur sehr wenig Platz und
zur Verfügung – „K-Regio war für unsere Weiterent-                  Clustern ein wichtiger Schritt.                             lässt sich von den jeweiligen Chirurgen sehr ein-
wicklung eines der essenziellen Projekte.“                                                                                      fach anwenden.
                                                                    2007 initiierte die Standortagentur Tirol ihre ersten          COMET ist ein zentrales Förderungsprogramm
Als „Sprungbrett für Innovationen“ wird das K-Regio-                Clus­ter mit dem Ziel, die Innovationsarbeit und ge-        der österreichischen Technologiepolitik. Es dient
Programm gerne bezeichnet, rund 8,9 Millionen                       zielte Kooperationen in ausgesuchten Branchen voran-        dem Aufbau von Kompetenzzentren an ausge-
Euro ließ sich das Land Tirol seit dem Jahr 2008 die-               zutreiben. Heute sind rund 400 Unternehmen in fünf          wählten branchenspezifischen Standorten. AC-
se Forschungsförderung kosten und konnte dafür                      Bereichen (Erneuerbare Energien, IT, Life Sciences,         MIT realisiert von 2017 bis 2021 Forschungspro-
zusätzliche 4,3 Millionen an EU-Mittel lukrieren. 36                Mechatronik und Wellness) vernetzt, unterstützt wird        jekte im Wert von 18,7 Millionen Euro, neben
heimische Forschungsgruppen und 84 Unternehmen                      die Arbeit aus dem ­Europäischen Fonds für Regionale        iSYS beteiligen sich daran auch die Tiroler Unter-
profitierten davon, beim überwiegenden Teil handelt                 Entwicklung (EFRE). „Vor 20 Jahren differenzierten          nehmen MED-EL, ESD Evaluation Software Deve-
es sich um KMUs. Beratung über die Projektrichtlinien               wir in Nordtirol zwischen Unterland und Oberland.           lopment und Oncotyrol sowie die Tirol Kliniken,
und Unterstützung bei der Antragserstellung, Einrei-                Mit der EU waren wir plötzlich in Europa und konn-          die Medizinische Universität Innsbruck und die
chung und Suche nach Partnern sowie Hilfe bei der                   ten über den Tellerrand hinausschauen“, denkt An-           UMIT.
Projektabwicklung fanden sie dafür bei der Standort-                dreas Bangheri zurück, „bei diesem Blick halfen uns            Die fünf Tiroler Unternehmen sind mit 2,6 Mil-
agentur Tirol. „K-Regio ist ein regionales Format, das              die Cluster.“ Bangheris Unternehmen Heliotherm ist          lionen Euro an ACMIT beteiligt, vom Land Tirol
Kräfte bündelt und Sichtbarkeit erzeugt. Es ist ein                 Clustermitglied der ersten Stunde. „Aufgrund unserer        kommen über die Standortagentur Tirol 870.000
ganz wichtiger Baustein in der Kette bis zur Exzel-                 Firmenstruktur setzten wir von Beginn an sehr stark         Euro.
WACHSTUM durch - SONDERAUSGABE 20 JAHRE STANDORTAGENTUR TIROL | 1998 2018
0118       STANDORT                                                 1         2         3          4          5            6   7       8          9         10 11 12

                                                                                                                                                 THOMAS
                                                                                                                                               FAHRINGER
                                                                                                                                                      DIGITALISIERUNG IN
                                                                                                                                                        DER FORSCHUNG
                                                                                                                               Während die Fertigungsindustrie früher vor einer
                                                                                                                               serienmäßigen Produktion mit großem Aufwand zu­
                                                                                                                               erst reale Prototypen entwickeln musste, hat die
                                                                                                                               computergestützte Simulation fast alle Phasen der
                                                                                                                               Produktentwicklung, der Logistik und des Vertriebes
                                                                                                                               revolutioniert. Im Besonderen sind dabei die kurzen
                                                                                                                               Simulationszeiten und die Modellierung von Produkten
                                                                                                                               für realistische Problemgrößen hervorzuheben. So
                                                                                                                               werden Produktqualität, Produkteinführungszeit, Pro­
                                                                                                                               duktionskosten und nicht zuletzt die Umweltbelastung
                                                                                                                               dank moderner Techniken der Digitalisierung – insbe­
                                                                                                                               sondere durch effiziente Parallelisierung und Ausfüh­
auf Vernetzung, um am Markt die Bedürfnisse poten-          wird es vom Politecnico di Milano, es sind Partner aus             rung der Simulation auf modernen Hochleistungsrech­
zieller Kunden noch besser zu erfassen. Für eine Fir-       Frankreich und England dabei. Thema ist die mög-                   nern – entscheidend verbessert.
ma ist das alleine nicht einfach, die Organisation eines    lichst energieeffiziente Renovierung bzw. Sanierung
Clusters bietet den Vorteil, dass man verschiedenste In-    von Mehrfamilienhäusern mit 20 bis 100 Wohnungen.                  Thomas Fahringer ist Professor für Informatik an der
formationen bekommt, sich damit ein Bild des Marktes        Heizen sowie Kühlen und damit auch Wärmepumpen                     Universität Innsbruck
verschaffen und die Technologien untereinander ver-         spielen dabei eine wichtige Rolle“, legt Bangheri dar.
netzen kann“, sagt der Wärmepumpenprofi. Vom Clus­          Ein anderes laufendes EU-Projekt ist Repro-Light. Als
ter organisierte gemeinsame Messebesuche öffneten           Partner des Enterprise Europe Network (EEN) un-
Heliotherm den Weg in neue Märkte. „Durch einen             terstützte die Standortagentur Tirol den heimischen
Partner, den wir über die ecobuild 2012 in London er-       Lichtspezialisten Bartenbach beim Antrag, bis 2020
reicht haben, konnten wir 2016 in England 120 Wär-          beschäftigt sich ein internationales Konsortium mit
mepumpen verkaufen, 2017 waren es schon rund 370“,          der Nachhaltigkeit von LED-Beleuchtungen. Auch der
berichtet Bangheri, so wie Huber Beirat des Clusters        Tiroler Kunstaugenhersteller eyecre.at fand via EEN
Erneuerbare Energien Tirol.                                 einen Technologiepartner, das tschechische Unterneh-
                                                            men bringt seine Erfahrung in der Produktion von Hy-
Bis nach England hat es Huber noch nicht geschafft,         drogel ein.
das IKB-Projekt strahlt aber dank SINFONIA (siehe
unten) über Tirol hinaus. In nur viereinhalb Monaten        Eine Menge Erfahrung kann in der Zwischenzeit auch
Bauzeit wurde das Holzkraftwerk (Kostenpunkt zwei           Marcel Huber einbringen, etwa die, „dass wir nicht
Millionen Euro) errichtet, Innsbruck, so die Projekt-       mehr ständig bei unseren Anlagen anwesend sein müs-
Idee, soll als Pilot City energieeffizientes Vorbild für    sen“ – was auch einen Auftrag für die Vorplanung eines
andere europäische Städte sein. Initiiert und beglei-
tet wurde der Projektantrag vom Cluster Erneuerbare
­Energien Tirol und der europäischen Förderberatung           „Forschung und Investitionen in Forschung sind kein l‘art
 in der Standortagentur Tirol, für viele regionale Part-      pour l‘art, sondern sie stärken die ­Wertschöpfung und den
 ner war es das erste große EU-Projekt. Acht EU-Länder        Standort massiv.“ – Henrietta Egerth, FFG
 sind an dem 43,1-Millionen-Projekt beteiligt, eine in-
 ternationale Vernetzung, ohne die, so FFG-Geschäfts-
 führerin Egerth, „Forschung heute nicht mehr mög-          Syncraft-Holzkraftwerks in Japan möglich machte. Aus
 lich ist“. Österreich ist ein starker Partner in Horizon   der Ein-Mann-Diplomarbeit im Jahr 2002 ist inzwischen
 2020, dem EU-Förderprogramm für Forschung und              ein 14-Personen-Unternehmen geworden, eine Bestäti-
 Innovation. „Im Bereich der Beteiligungen liegt Öster-     gung für Egerths Aussage „Forschung und Forschungs-
 reich mit 16,7 Prozent unter den Top 3 Europas. Das        investitionen sind kein l‘art pour l‘art, sie stärken die
 zeigt, dass Österreich, Tirol und die anderen Bundes-      Wertschöpfung und den Standort massiv.“ Die Anlage
 länder, stark mit europäischen Partnern vernetzt sind“,
 bestätigt Egerth.
                                                            in Japan ist noch, aber schon hörbare Zukunftsmusik
                                                            (derzeit läuft das Detailengineering), im Südtiroler
                                                            Laas wird schon gebaut, ebenso im steirischen Rot-
                                                                                                                               REBEKKA
Auch die Tiroler Zahlen können sich sehen lassen,
seit 2007 flossen rund 115 Millionen Euro an EU-For-
                                                            tenmann. Dort soll – im Auftrag der Flick‘schen Forst-
                                                            und Gutsverwaltung – die Abwärme für eine Garnelen-                RUETZ
schungsmitteln in 285 Projekte mit Tiroler Teilneh-         zuchtanlage genutzt werden. Für Huber eine geradezu                DIGITALISIERUNG
mern. An einem EU-Projekt beteiligt ist auch Helio-         ideale Vernetzung von „innovativer Energietechnik mit
therm. „Wir sind Teil des EU-Projekts HEART. Geleitet       innovativer Land- und Forstwirtschaft“.                            IN DER MODE
                                                                                                                               Wir setzen digitale Technologien derzeit in den Be­
                                                                                                                               reichen Vertrieb, Onlinepräsenz und in der Erstellung
SINFONIA – MIT DER EU ZUR SMART CITY                                                                                           der Modeschnitte ein. Mittlerweile ist es uns möglich,
                                                                                                                               unser Produkt weltweit zu verkaufen und schnell auf
                                                                                                                               den Markt zu reagieren. Eine große Rolle spielt auch
Innsbruck und Bozen werden mit Hilfe des EU-Pro-              Im Osten von Innsbruck werden im Rahmen des Pro-                 der Bereich PR, Pressematerial verschicken wir wei­
jekts SINFONIA zu Smart Cities. Initiiert wurde das         jekts mindestens 21,4 Millionen Euro investiert, davon             testgehend digital.
Millionenprojekt vom Cluster Erneuerbare Energien           kommen circa 12,2 Millionen Euro von der EU. Teile                 Die Digitalisierung ermöglicht uns eine immer besse­
Tirol und der europäischen Förderberatung in der            des Projekts sind etwa die energieeffiziente Sanierung             re Vernetzung vom Lieferanten bis hin zum Kunden
Standortagentur Tirol und vereint über 30 Partner           von über 600 Wohnungen und drei Schulen oder in-                   und es entstehen Chancen für neue Produkte und
aus acht europäischen Ländern. Innsbruck und Bozen          telligente Energie- und Infrastrukturlösungen wie z.B.             Dienstleistungen, z.B. technologische Materialien oder
sind sogenannte Pilot Cities: In Teilen der zwei Landes-    die Nutzung der Abwärme eines Großtransformators                   Nähroboter. Via Online-Kommunikation kann ich mei­
hauptstädte – den „Smart Districts“ – sollen von 2014       im Umspannwerk Mitte. Insgesamt werden durch SIN-                  ne Zielgruppen rasch und selektiv über Shop-Events
bis 2019 durch technische Innovationen und Maßnah-          FONIA bis zu 125 Millionen Euro an Investitionen für               informieren. Über Social-Media-Kanäle erleben meine
menpakete der Energiebedarf um 40 bis 50 Prozent            ein energieeffizientes Innsbruck getätigt.                         Kunden die Entstehung einer neuen Kollektion in Echt­
gesenkt, der Anteil der erneuerbaren Energie am Ge-           Die Tiroler Partner in SINFONIA sind: Stadt Inns-                zeit: Skizzen oder Stoffmuster auf Facebook; Shoo­
samtbedarf um 20 Prozent gesteigert, der CO2-Ausstoß        bruck, IKB AG, Neue Heimat Tirol, Innsbrucker Im-                  ting- und Backstage-Szenen über Instastories; Runway-
reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden.         mobilien GmbH & Co KG, Universität Innsbruck,                      Shows per Live-Stream.
Ein weiteres Ziel ist die Adaptierung und Umsetzung         Passivhausinstitut Innsbruck und TIGAS sowie die an-               Die zukünftige Herausforderung ist die Kundenbe­
der Innovationen in fünf europäischen Städten (Ro-          geschlossenen Partner ATB Becker, e3 Consult GmbH,                 ziehung zum Unternehmen und darüber hinaus, wir
senheim, La Rochelle, Sevilla, Paphos und Boras),           alpS und TIWAG.                                                    müssen auf Wünsche eingehen und die bestmög­
über 40 europäische Städte zeigen an den Ergebnissen          Als District Leader koordiniert die Standortagentur              liche Omni-Channel-Erfahrung bieten. Im Bereich
aus Innsbruck und Bozen Interesse.                          Tirol die Zusammenarbeit der Partner.                              Influencer-Management finde ich besonders wichtig,
                                                                                                                               nicht allein auf Reichweite zu vertrauen. Ich achte pri­
                                                                                                                               mär darauf, dass Persönlichkeit und Look zu meiner
                                                                                                                               Labelphilosophie passen. Nur so kann eine langfris­
                                                                                                                               tige Zusammenarbeit entstehen, durch die wir trotz
                                                                                                                               schnelllebigem Internet nicht gleich morgen wieder in
                                                                                                                               Vergessenheit geraten.

                                                                                                                               Rebekka Ruetz arbeitet als Modedesignerin
1         2          3          4          5            6          7           8          9         10 11 12                                                            STANDORT                 0118

                                                                      STIMMEN DER
                                                                   DIGITALISIERUNG
                                                                                            Die Digitalisierungsoffensive des Landes Tirol bringt
                                                                                    wichtige Impulse in allen Bereichen der Tiroler Infrastruktur.
                                                                                               Die Standortagentur Tirol agiert als Schnittstelle.

                                                               Kindern im Volksschulalter spielerischen Zugang zum Thema zu ver­
                                                               mitteln, gelingt an Pilotschulen wie der VS Arzl über bundes- oder
                                                               landesgeförderte Projekte bereits ganz gut. Um digitale Kompetenzen
                                                               bei unseren Kleinsten zu fördern, konnten wir im Rahmen des Pro­
                                                               jektes „Denken lernen, Probleme lösen“ zum Beispiel Bee-Bots, Lego
                                                               WeDo-2.0-Sets, iPads mit entsprechenden Apps und spezielle didak­
                                                               tische Hilfsmaterialien einsetzen. Die Kinder lernten das Programmie­
                                                               ren schrittweise vom Konkreten zum Abstrakten – vom Angreifen
                                                               von Bauklötzen bis zur Arbeit am Tablet. Sie waren von Anfang an
                                                               begeistert und mit großem Eifer bei der Sache. Heutzutage verfügt
                                                               die Mehrheit der Kinder bereits über Vorerfahrungen im Umgang

                        PETRA
                                                               mit Tablet oder Computer, entsprechend rasch konnten sie recht
                                                               selbstständig bauen, programmieren und naturwissenschaftliche oder
                                                               informatische Projekte umsetzen. Für eine flächendeckende digitale

                        EICHLER                                Grundbildung müssen in Zukunft Volksschulen generell entsprechend
                                                               mit Materialien ausgestattet und die Lehrpersonen durch passende
                                                               Fortbildungen digital fit gemacht werden.
                         DIGITALISIERUNG
                         IN DER BILDUNG                        Petra Eichler unterrichtet an der Volksschule Arzl in Innsbruck

                                                                                  Die Digitalisierung bietet auch den Tiroler Unter­
                                                                                  nehmen enormes Potenzial. Es gibt dabei drei Tech­
                                                                                                                                                      ALEXANDER
BARBARA
                                                                                  nologien, die unser Leben in den nächsten zehn bis
                                                                                  fünfzehn Jahren grundsätzlich verändern werden:
                                                                                  Machine Learning, weil es eine horizontale Technolo­
                                                                                                                                                      JUG DIGITALISIERUNG
                                                                                                                                                          VERKEHR
                                                                                                                                                                          IM

MITTERER
                                                                                  gie ist, die sich in vielen Sparten wirklich dramatisch
                                                                                  auswirken wird. Die Blockchain und die „Smart Con­
                                                                                  tracts“: Die Kryptowährungen sind nur die Spitze                   Wer aktuell als Kunde den öffentlichen Verkehr
DIGITALISIERUNG IM                                                                des Blockchain-Eisbergs – die Verbindung von „Smart                nutzt, muss selbst den passenden Tarif wählen
TOURISMUS                                                                         Contracts“ und Blockchain erlaubt, Geschäftsabläufe
                                                                                  zu automatisieren. Die dritte Technologie ist die syn­
                                                                                                                                                     und löst ein Papierticket als Einzel-, Tages-, Wo­
                                                                                                                                                     chen- oder Monats-Ticket oder ein Jahres-Ticket
                                                                                  thetische Biologie. Die Gen-Synthese wird wirklich                 im Scheckkartenformat. Auf diese Art nehmen
Die Digitalisierung geht von der Gästekommunika­                                  billig werden. Wir bekommen die Möglichkeit, den                   TirolerInnen aktuell z.B. rund sechs Millionen Pa­
tion aus: Onlineverkäufe steigen stetig, die Verwen­                              Grundbaustein für alle biologischen Systeme zu ver­                piertickets in Anspruch. Aktuell besitzen in Ti­
dung von Big Data zählt zum Tagesgeschäft. Der                                    bessern, und das hat irrsinnige Konsequenzen für das               rol 142.000 StammkundInnen Jahres-Tickets im
Verkauf erfolgt über unterschiedlichste, mittlerweile                             Gesundheitswesen. Ein Unternehmen, das einen die­                  Scheckkartenformat. Eine große Chance der Di­
auch schnell wechselnde Kanäle – alles, was online                                ser drei Bereiche integrieren kann, hat gute Chancen               gitalisierung besteht im vereinfachten Zugang zu
passiert, ist messbar und gibt Aufschluss. Mitarbei­                              ein großer Player zu werden.                                       Öffis: Der Kunde bucht bequem vom Sofa aus und
terkommunikation geschieht zunehmend über mo­                                                                                                        erhält mit wenigen Klicks sein Ticket am Handy;
                                                                  HERMANN

bile Geräte – auch on the Job. Wie sich die neue                                  Hermann Hauser ist Risikokapital-Unternehmer                       ungeachtet dessen, ob dieses Ticket vom VVT
Datenschutzverordnung auf die Digitalisierung aus­                                                                                                   oder einem anderen Mobilitäts-Anbieter auszu­
wirkt, wird sich zeigen! Wir achten aber auch darauf,                                                                                                stellen ist. Außerdem wird das für ihn persönlich
                                                                  HAUSER

dass Erholung offline funktioniert – in bestimmten                                                                                                   günstigste Ticket vorgeschlagen. Dies ist durchgän­
Bereichen unseres Hauses legen wir Wert darauf,                                                                                                      gig digitalisiert und wird auf allen elektronischen
dass Handys auch mal aus bleiben.                                                                                                                    Medien angeboten. Verknüpft mit schneller Info
                                                                                                                                                     über das Mobilitätsangebot inklusive neuer Module
Barbara Mitterer ist im Stock***** resort (220 Betten,                                                                                               wie Car-Sharing oder Anruf-Sammeltaxi, sieht der
180 Mitarbeiter, rund 91.000 Übernachtungen jährlich)                                                                                                VVT enormes Potenzial. Tickets im persönlichen
für das Online-Marketing verantwortlich. Das Stock Re­                                                                                               Verkauf gibt es selbstverständlich auch weiterhin
sort ist Gastgeber und Gründungsmitglied der Best Alpine                                                                                             im VVT KundInnencenter.
Wellness Hotels. Die Gruppe wurde für ihre Digitalisie­
rungsstrategie als ein Leuchtturmprojekt von den Bundes­                                                                                             Alexander Jug, Geschäftsführer Verkehrsverbund Tirol
ministerien für Wissenschaft, Forschung und Entwicklung
sowie Landwirtschaft ausgezeichnet.
                                                                                                         DIGITALISIERUNG IN
                                                                                                         DER WIRTSCHAFT

                                                                                                                                 DIGITALISIERUNG IN
                                                                    DANIEL SCHÖPF                                                DER WIRTSCHAFT
                                                                    Durch die tägliche Anforderung, Arbeitsprozesse zu automatisieren, ist die Firma 3CON seit
                                                                    jeher mit der Thematik „Digitalisierung“ vertraut. Der Einsatz von Roboter, Kamerasyste­
                                                                    men und SPS-Steuerungen ist bei unseren Maschinenkonzepten ein wesentlicher Bestandteil
                                                                    für unseren Erfolg. Um dies auch zur vollen Zufriedenheit unserer Kunden umsetzen zu
                                                                    können, schulen und erweitern wir unser Team in den Abteilungen Robotertechnik, SPS-
                                                                    Steuerungstechnik, Mechatronik und Informatik. 3Connect kommuniziert und dokumentiert
                                                                    Maschinenparameter, Terminpläne, Aufgaben sowie Änderungen von allen 3CON-Anlagen
                                                                    weltweit. Diese Daten werden dem Kunden, unseren Mitarbeitern sowie bei Bedarf unseren
                                                                    Lieferanten zur Verfügung gestellt, um schneller und flexibler Projekte abwickeln zu können.
                                                                    Auch dem Thema „Mixed Reality“ hat sich die Firma 3CON zur Wartung der automatisier­
                                                                    ten Anlagen angenommen. Mit diesen neuen Technologien hat 3CON neue Geschäftsbe­
                                                                    reiche geschaffen, die für die Zukunft als globaler Sonderanlagenbauer am Standort Tirol eine
                                                                    immer wichtigere Rolle spielen.

                                                                    Daniel Schöpf zeichnet bei 3CON für das Ressort Personal verantwortlich
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