Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse

 
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Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
HR Today Special                       2017

          Betriebliches
          Gesundheitsmanagement
          Die themenspezifische Beilage zum HR Today

                                               Chancen und Risiken
                                                der Digitalisierung

          M-Well: Einblick in ein zukunftsweisendes BGM-Pilotprojekt der Migros Waadt.
          Best Case: Warum bei der Ergon Informatik BGM ein Teil der DNA ist.
          Interview: Job-Cloud-CEO Renato Profico über BGM als Wettbewerbsvorteil im Recruiting.

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Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Nationale Tagung für betriebliches Gesundheitsmanagement 2017

                            Bits, Bytes und BGM:
                    Führen im Zeitalter der Digitalisierung
                                           Mittwoch, 30. August 2017, Universität Freiburg

                                09.30 Uhr                                                   10.00 Uhr                                                         11.00 Uhr
                                Digitalisierung –                                           Digitale Transformation.                                          Die Digitalisierung fordert
                                Arbeiten in der Wolke?                                      Von geschlossenen Systemen                                        heraus – Kultur und Prävention
                                Dr. phil. l. Ursina Jud Huwiler,                            zu Netzwerkorganisationen.                                        machen es aus.
                                Ressortleiterin Arbeitsmarktana­                            Prof. Dr. Andréa Belliger,                                        Nathalie Bourquenoud,
                                lyse und Sozialpolitik, Staatsse­                           Prorektorin und Leiterin IKF, PH                                  Leiterin Human Development,
                                kretariat für Wirtschaft, Seco,                             Luzern und Institut für Kommu­                                    Schweizerische Mobiliar Versiche­
                                Bern.                                                       nikation & Führung IKF, Luzern.                                   rungsgesellschaft AG, Bern.

                                                       11.30 Uhr                                                             12.00 Uhr
                                                       Aus der Praxis: Kompetenzen                                           Personalführung in der digitalen
                                                       und Strategien für die digitale                                       Transformation: Gesund, sozial,
                                                       Arbeitswelt.                                                          nachhaltig?
                                                       Lic. phil. Annette Kielholz,                                          Prof. Dr. rer. pol. Sibylle Olbert­
                                                       Leitung Kommunikation und                                             Bock, Leiterin Kompetenzzen­
                                                       Marketing, Ergon Informatik AG,                                       trum Leadership und Personal­
                                                       Zürich.                                                               management, FH St. Gallen.
                                                                         Wichtiger HINWEIS !

                                                                                   www.bgm-tagung.ch
                                                                Innerhalb der Schutzzone (hellblauer Rahmen) darf
                                                                     kein anderes Element platziert werden!
                                                                Ebenso darf der Abstand zu Format- resp. Papierrand
                                                                          die Schutzzone nicht verletzen!
                                                                  Hellblauen Rahmen der Schutzzone nie drucken!

                                                                                   Siehe auch Handbuch
                                                                 „Corporate Design der Schweizerischen Bundesverwaltung“
                                                                          Kapitel „Grundlagen“, 1.5 / Schutzzone
                                                                                 www. cdbund.admin.ch

                                                                                                                           Schweizerische Eidgenossenschaft
                                                                                                                           Confédération suisse
                                                                                                                           Confederazione Svizzera
                                                                                                                           Confederaziun svizra

                                                                                                                           Eidgenössische Koordinationskommission
                                                                                                                           für Arbeitssicherheit EKAS

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Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Inhalt/Editorial Betriebliches Gesundheitsmanagement

                       Inhalt
                       Einleitung

                       04 	Friendly Work Space Firmen, die das Label Friendly Work
                            Space tragen, haben das BGM in ihrer Unternehmensstrategie
                            integriert und setzen dieses systematisch um. Eine Übersicht.

                       05	Digital geführt Algorithmen verändern vieles, aber nicht
                           alles. Etwa, wie Menschen geführt werden wollen. Ein Gast-
                           beitrag von Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor der Stiftung
                           Gesundheitsförderung Schweiz.

                       06 Digital gestresst Immer mehr Mitarbeitende fühlen sich
                          gestresst oder erleiden ein Burnout. Ein Phänomen, mit dem
                          sich auch Gesundheitsförderung Schweiz auseinandersetzt.
                          Geschäftsleitungsmitglied René Marcello Rippstein im               Liebe Leserinnen, liebe Leser
                          Gespräch.
                                                                                             Die Digitalisierung macht vor dem Betrieblichen Gesundheits­
                       Best Case                                                             management nicht Halt und stellt auch sonst viele Selbstverständlich-
                                                                                             keiten infrage. Etwa, dass Mitarbeitende stark hierarchisch geführt
                       08	Migros Waadt M-Well ist ein Pilotprojekt der Migros Waadt,       werden und wenig Handlungsspielraum haben.
                            das der Detailhändler 2016 lanciert hat, um Gesundheitsförde-
                            rung gezielt für bestimmte Berufsgruppen sowie auf individu-     Wie der Beitrag von Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor von Gesund-
                            eller Ebene unternehmensweit voranzutreiben.                     heitsförderung Schweiz, zeigt, sind Mitarbeitende gesünder, wenn
                                                                                             sie mehr Gestaltungsmöglichkeiten haben. Der Case von Ergon
                       11	Ergon Informatik Betriebliches Gesundheitsmanagement             Informatik verdeutlicht, wie ein Unternehmen in diesem Sinne ein
                            lässt sich betreiben, ohne es so zu benennen. Das zeigt das      Betriebliches Gesundheitsmanagement betreiben kann, ohne dies so
                            Beispiel des IT-Unternehmens Ergon Informatik, dem das BGM       zu benennen oder künstlich BGM-Strukturen zu implementieren.
                            gemäss HR-Leiterin Claudia Zirn «in Fleisch und Blut über­
                            gegangen» ist.                                                   Obwohl BGM-Massnahmen vorwiegend noch in der Offline-Welt
                                                                                             getroffen werden, stossen die digitalen «Gesundheitshelferlein» in
                       Referenten BGM-Tagung                                                 den Unternehmen zunehmend auf positives Echo. So hat die Migros
                                                                                             Waadt kürzlich eine digitale BGM-App lanciert, mit der Mitarbeiten-
                       14 Hilfeleistung Neue Arbeitskulturen entstehen nicht von             de ihren aktuellen Gesundheitszustand ermitteln können und indivi-
                          selbst. Das Jungunternehmen Euforia unterstützt Firmen dabei,      duelle Verbesserungsvorschläge erhalten. Die so erfassten Daten
                          neue Arbeitsansätze zu finden. Speaker Séverin von Hüner-          nutzen die BGM-Verantwortlichen bei der Migros, um die Arbeitsbe-
                          bein, Director Facilitation, Training and Coaching im Interview.   dingungen der Angestellten konkret zu verbessern.

                       16 Digitaler Kulturwandel Während Befehlskulturen zuneh-              Mehr noch als der digitale Wandel per se stellt das Tempo dieser
                          mend zum Auslaufmodell werden, sind Netzwerke stark im             Veränderungen die Unternehmen vor ernstzunehmende Herausfor-
                          Kommen, schreibt Keynote-Speakerin Andrea Belliger,                derungen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Gesundheits-
                          Prorektorin der PH Luzern, in ihrem Gastbeitrag.                   förderung Schweiz hat sich den damit verbundenen Fragen ange-
                                                                                             nommen und etablierte BGM-Produkte überarbeitet sowie neue
                       Marktplatz                                                            lanciert. Entsprechend widmet sich die diesjährige Nationale Tagung
                                                                                             für Betriebliches Gesundheitsmanagement am 30. August 2017 in
                       18	Digitale Gesundheit Von einer Gesundheits-App für                Freiburg unter dem Motto «Bits, Bytes und BGM» dem Thema der
                            Lernende über eine App, die Stolperfallen verhindert, bis hin    Digitalisierung.
                            zu einem ausgefuchsten Corporate-Health-Programm.
                                                                                             Ob digital oder analog: Wir wünschen Ihnen eine erkenntnisreiche
                       19	BGM als Wettbewerbsvorteil Immer mehr Firmen tragen              Lektüre.
                            das Label Friendly Work Space von Gesundheitsförderung
                            Schweiz und wollen Bewerbern dessen Vorteile vermitteln. Wie     Corinne Päper, Redaktorin HR Today
                            das geht, erklärt Job-Cloud-CEO Renato Profico im Interview.     Verantwortliche Special «Betriebliches Gesundheitsmanagement»

                       HR Today Special 2017                                                                                                                    3

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Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Betriebliches Gesundheitsmanagement Einleitung

                 Die Systematik                                                    Themenfeldern. Diese bilden die Grundlage zur Ge­
                  Systematisches BGM zahlt sich aus
                 Friendly Work Space beschreibt ein Qualitäts­
                                                                                   staltung eines systematischen BGMs. Es sind keine
                                                                                   neuen Strukturen notwendig. Friendly Work Space
                 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst       und damit zum Unternehmenserfolg beizutragen.
                 managementsystem (QMS), welches auf das Fach­                     lässt sich gut in die gängigen QMS nach ISO und
                 die Gestaltung betrieblicher Strukturen und Prozesse    Firmen, die das Label Friendly Work Space tragen,
                 gebiet   BGM    spezifiziert    ist. Es  besteht   aus
                 mit dem Ziel, die Voraussetzungen zu schaffen, um die  sechs      EFQM
                                                                         haben das BGM       einfügen.
                                                                                         in ihrer Unternehmensstrategie
                  Gesundheit der Mitarbeitenden nachhaltig zu fördern                                                        integriert und setzen dieses systematisch um.

                  DIE SECHS BGM-THEMENFELDER

                                                                  sse
                                                             Proze                    Mas
                                                                                         sna
                                                                                            hm
                                                                                              en
                                                                                                                                              1   BGM und Unternehmenspolitik
                           gie

                                                                                                                                                  Aspekte des Personalwesens
                        ate

                                                                    2                                                                         2

                                                                                                                          Erg
                     Str

                                                                                                                                                  und der Arbeitsorganisation

                                                                                                                             ebn
                                                                                                                                isse
                                                                  20%                                                                         3   Planung von BGM

                                 1                                                         5                          6                       4   Soziale Verantwortung

                                                                    3                                                                         5   Umsetzung von BGM
                                 20%                               15%                                        15%
                                                                                                                                              6   Gesamtevaluation von BGM

                                                                    4
                                                                                          20%
                                   Ko                              10%                                                                       Detaillierte Informationen unter:
                                                                                                                  )
                                        nt
                                             in u                                                        K   VP                              www.gesundheitsfoerderung.ch/betriebliches-gesundheits-
                                                    ier                                               s(
                                                          lic h                                 zes                                          management/instrumente-und-dienstleistungen/
                                                                  er Verb                 pro
                                                                            esser ung s
                                                                                                                                             label-friendly-work-space/qualitaetskriterien.html

                                                                                                                                              KONZEPT/
                       I    SENSIBILISIERUNG                                     II   ANALYSE                                          III    KONKRETISIERUNG         IV   UMSETZUNG

                                                                                                                                              BGM-Ziele setzen /
                            Vorstellung BGM                                           Standortbestimmung                                                                   FWS Self-Assessment
                                                                                                                                              Kennzahlen aufbauen

                            Kundenbesuch &
                                                                                      GAP-Analyse                                             Workshop                     Readiness-Test
                            Präsentation

                            Wissen aufbauen                                           Mitarbeiterbefragung                                    Konzept erstellen            Assessment

                            FWS Academy                                               FWS Job-Stress-Analysis                                 Beratung                     Beratung

                            Sensibilisierung GL /                                     Analyse
                            Kader / Mitarbeitende                                     Gesundheitszahlen

                            Workshop                                                  Beratung

                            Commitment GL                                                                                                                                  systematisches
                                                                                      Gesamtanalyse                                           BGM-Konzept
                            für BGM-Projekt                                                                                                                                BGM

                       V    EVALUATION / KONTINUIERLICHER VERBESSERUNGSPROZESS (KVP)

                            BGM-KOMMUNIKATION

                           To Do                      Instrumente/Massnahmen                                          optionale Beratung

        4                                                                                                                                                                               HR Today Special 2017

S.04-05_BGM_Special_ISystem BGM_2017kor.indd 4                                                                                                                                                                  23.06.17 10:28
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Einleitung Betriebliches Gesundheitsmanagement

                                          Führen im
                                          digitalen Zeitalter
                                          Mit dem Einzug der Algorithmen in die Büros verändert sich vieles, aber nicht alles. Alltägliche
                                          Fragen, wie Mitarbeitende rekrutiert und geführt werden wollen, bleiben dieselben. Ein Gastbeitrag
                                          von Prof. Dr. Thomas Mattig, Direktor der Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz.
                                          Text: Thomas Mattig

                                          Als das Auto erfunden wurde, musste das Rad nicht neu        delegiert werden, welche Tätigkeiten sollen in der Hand
                                          erfunden werden. Ein Kutschenrad ist jedoch kein Auto-       des Menschen bleiben?
                                          rad, und so war es nötig, das Rad den neuen Erfordernis-         Die Salutogenese kann zu dieser Diskussion einen
                                          sen anzupassen.                                              wesentlichen Beitrag leisten. So wissen wir aus der For-
                                              Ähnlich dürfte es sich mit der Frage der Führung im      schung, dass die Gesundheitschancen mit den Gestal-
                                          digitalen Zeitalter verhalten. Die Digitalisierung verän-    tungsmöglichkeiten der Mitarbeitenden wachsen.
                                          dert vieles, aber nicht alles. Während hitzig darüber de-    Daher ist es aus salutogenetischer Sicht ein entschei-
                                          battiert wird, ob die Digitalisierung direkt ins egalitäre   dendes Kriterium, ob eine Technologie den Gestaltungs-
                                          Paradies oder in die Hölle der digitalen Diktatur führe,     spielraum der Mitarbeitenden erweitert oder einschränkt.
              Prof. Dr. Thomas            müssen sich Unternehmen mit alltäglichen Fragen aus-
              Mattig ist seit 2007        einandersetzen: Wie rekrutiere ich geeignete Mitarbei-
              Direktor von Gesund-        tende? Welche Qualifikationen benötigen diese? Welche
              heitsförderung
                                          Ziele wollen wir erreichen? Wie können wir ein motivie-
              Schweiz. In dieser
              Funktion engagieret         rendes Arbeitsklima schaffen?                                        «Die Wiederentdeckung ‹analoger›
              er sich für die Ge-                                                                          Tugenden bedeutet keinesfalls die Rückkehr
              sundheit der Schwei-        Analoge Führungstugenden
              zer Bevölkerung. Ne-                                                                             zu überholten Führungsmodellen.»
                                          Diese Fragen stellen sich in Unternehmen seit eh und je.
              ben seiner Tätigkeit                                                                                     Prof. Dr. Thomas Mattig,
                                          Daher kann es nicht verwundern, dass in der neusten
              bei Gesundheitsförde-                                                                            Direktor, Gesundheitsförderung Schweiz
              rung Schweiz unter-         Beratungsliteratur plötzlich wieder alte Führungstu-
              richtet er als Titular-     genden beschworen werden. Nie sei «analoge Führung»
              professor an der Me-        gefragter gewesen als heute, heisst es in einem Artikel
              dizinischen Fakultät        über die neusten Führungstrends. Gefragt seien Leader-
              der Universität Genf.
                                          ship-Qualitäten wie Respekt und Achtung.
              Er ist Autor mehrerer
              Werke und publizierte           Dass ein Nerd mit mangelnder Sozialkompetenz kei-        Sich diese Frage immer wieder zu stellen, gehört zu den
              zuletzt das Buch            ne ideale Leaderfigur abgibt, ist ziemlich einleuchtend.     heutigen Führungsaufgaben, denn nicht jede Innovation
              «Healthy Economy –          Auch die Utopie eines komplett führungslosen, flowge-        bedeutet auch eine Verbesserung. Es gibt Updates, die
              Neue Denkformen für         steuerten Unternehmens ist kaum verallgemeinerungs-          man getrost ignorieren kann. Aber man muss wissen,
              eine gesunde Wirt-
                                          fähig. Diese kann vielleicht in kleineren Start-ups vorü-    welche ...
              schaft» im Verlag
              Neue Zürcher Zeitung.       bergehend verwirklicht werden.
                                              Die Wiederentdeckung «analoger» Tugenden be-             Digitale Entwicklung hinterfragen
                                          deutet aber keinesfalls die Rückkehr zu überholten Füh-      Technologien sind Werkzeuge. Sie sollen uns darin un-
                                          rungsmodellen. Der Patron alter Schule hat mit Be-           terstützen, unser Leben zu verstehen und sinnvoll zu
                                          stimmtheit ausgedient. Die Hierarchien werden jedoch         gestalten. Der amerikanische Autor Nicolas Carr – ein
                                          schon deshalb flacher, weil eine einzige Person nicht        kritischer Begleiter der digitalen Entwicklung – schreibt
                                          mehr auf allen Gebieten kompetent sein kann. Führen          zu diesem Thema: «Der Wert eines sorgfältig genutzten
                                          heisst deshalb, delegieren zu können.                        Werkzeugs liegt nicht in dem, was es für uns produziert,
                                                                                                       sondern in dem, was es in uns produziert.»
                                          Maschine oder Mensch?                                        Eine bedenkenswerte Erkenntnis, die sich auf einzelne
                                          Eine Frage stellt sich allerdings dabei: An wen und an was   Menschen wie auch auf ganze Unternehmen anwenden
                                          delegieren? Welche Tätigkeiten sollen an Maschinen           lässt.                                                n

              HR Today Special 2017                                                                                                                           5

S.04-05_BGM_Special_ISystem BGM_2017kor.indd 5                                                                                                               23.06.17 10:28
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Betriebliches Gesundheitsmanagement Einleitung

                       «Die Digitalisierung
                       fordert uns heraus»
                       Mit der Digitalisierung haben sich die Rahmenbedingungen verändert, unter denen Arbeitnehmende tätig
                       sind. Das beeinflusst auch deren Gesundheit. So haben Stress und Burnout in den letzten Jahren enorm
                       zugenommen. Folgen, mit denen sich Gesundheitsförderung Schweiz auseinandersetzt. Ein Gespräch mit
                       Geschäftsleitungsmitglied René Marcello Rippstein über die Ursachen.
                       Interview: Corinne Päper

         Herr Rippstein, die diesjährige Nationale          Aussagen erstellt und passende Massnah-       Weshalb?
         Tagung für Betriebliches Gesundheits-              men vorgeschlagen werden. Die Verknüp-        Bei der Überarbeitung des Labels haben wir
         management steht unter dem Motto                   fung dieser Aspekte bildet den Schwerpunkt    die Positionierung des «Friendly Work
         «Bits, Bytes und BGM». Weshalb ist die             der zukünftigen BGM-Entwicklung.              Space»-Modells sowie der weiteren BGM-
         Digitalisierung für Gesundheitsförde-                                                            Instrumente, die wir anbieten, überprüft.
         rung Schweiz ein Thema?                            Wo sehen Sie die Grenzen der Digitali-        Die Marke «Friendly Work Space» repräsen-
         René Rippstein: Durch die Digitalisierung          sierung?                                      tiert jetzt unser gesamtes Instrumenteport-
         verändern sich Arbeitsweise und Arbeitsort         Im Hinblick auf den Datenschutz und die In-   folio im Bereich Betriebliches Gesundheits-
         immer mehr. Moderne Informationstechno-            formationssicherheit ist ein Umdenken im      management. Durch das Rebranding verän-
         logien vergrössern die Mobilität und die           Umgang mit Daten sowie den rechtlichen        dern sich die Inhalte jedoch nicht. Auch steht
         räumliche Unabhängigkeit, die Automatisie-         Vorgaben sicher erforderlich, um die Ge-      das Label weiterhin für ein ausgezeichnetes,
         rung sowie die Informationsflut. Diese ver-        sundheitsdaten der Mitarbeitenden vor Miss-   systematisches BGM. Allerdings wird der Zu-
         änderten Rahmenbedingungen haben einen             brauch und unberechtigten Zugriffen zu        sammenhang zwischen den diversen Instru-
         grossen Einfluss auf die Gesundheit und die        schützen. Zudem stellt uns die zunehmende     menten für Unternehmen nun besser er-
         Arbeits­fähigkeit der Beschäftigten. Die Digi-     Geschwindigkeit der Digitalisierung bei der   kennbar.
         talisierung war und ist für Gesundheitsförde-      Produktentwicklung vor grosse Herausforde-
         rung Schweiz deshalb ein Thema. Insbeson-          rungen, da sich diese Rahmenbedingungen       Auch das S-Tool, neu FWS Job-Stress-
         dere, um wirksame BGM-Instrumente und              in immer kürzeren Zeitabständen verändern.    Analysis, wurde weiterentwickelt. Was
         solche zur Gesundheitsförderung anbieten                                                         ist neu daran?
         zu können.                                         Sie haben die Instrumente-Welt von            Stress und Burnout werden zu einer immer
                                                            Friendly Work Space neu gebrandet.            grösseren Herausforderung der heutigen Ar-
         Welche Strategie verfolgen Sie dabei?
         Wir beschäftigen uns bereits seit mehreren
         Jahren mit der Digitalisierung, beobachten           BGM-Hilfsmittel
         und analysieren deren Folgen und Neben-
         wirkungen und lassen diese Erkenntnisse in           Orientierung für Ihr BGM                    An alles denken
                                                              Leitfaden mit Praxisbeispiel und Bezug      Die Checkliste «In 5 Schritten zur Wir­
         die Produktentwicklung einfliessen. Viele
                                                              zum Label Friendly Work Space. Die          kungsüberprüfung ihres BGM­Projektes»
         unserer BGM-Tools wie FWS* Job-Stress-               Nutzung ist jedoch keine Voraussetzung,     hilft Ihnen, an die wichtigsten Aspekte zu
         Analysis, FWS Check und FWS Self-Assess-             um das Label zu erhalten.                   denken, um die Wirksamkeit Ihres BGM zu
         ment sind webbasiert und damit bereits di-                                                       überprüfen.
         gitalisiert. Das digitalisierte Betriebliche Ge-     BGM-Kennzahlen-Cockpit
         sundheitsmanagement wird jedoch noch                 Mit der kostenlosen Excel­Vorlage «Wir­     Wirkungsmodell testen
         viel weitergehen: So können Mitarbeitende            kungsüberprüfung BGM­Massnahmen und         Wenden Sie das Wirkungsmodell an Ihrem
                                                              Projekte» können Sie ein passendes Kenn­    BGM­Projekt an. Wir laden Sie zu einem
         künftig über Gesundheitsplattformen direkt
                                                              zahlen­Cockpit erstellen, um die Wirkung    Gedankenexperiment ein, das Sie durch
         und automatisiert angesprochen werden.               Ihrer BGM­Projekte und ­massnahmen zu       das Wirkungsmodell führt und so auf­
         Darüber hinaus lassen sich ihr Verhalten und         überprüfen sowie Ihre BGM­Ziele zu doku­    zeigt, wie Sie dieses in Ihrem Betrieb nut­
         Befinden durch intelligente und automati-            mentieren.                                  zen können.
         sierte Sensoren einfacher erfassen. Aus der
         Auswertung dieser Daten können wiederum              https://gesundheitsfoerderung.ch/formular­wirkungsueberpruefung­bgm
         individualisierte sowie zukunftsgerichtete

         6                                                                                                                     HR Today Special 2017

S.06-07_Interview Rippstein_Special_17kor.indd 6                                                                                                           23.06.17 10:29
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Einleitung Betriebliches Gesundheitsmanagement

                                                                      beitswelt. Die Fragen, die sich in diesem Zu-
                                                                      sammenhang aufdrängen, sind, was die
                                                                      Unternehmen dagegen tun können, ob sich
                                                                      Stressprävention für die Unternehmen über-
                                                                      haupt lohnt und wie sie dabei vorgehen sol-
                                                                      len. Es gibt aber auch branchenspezifische
                                                                      Unterschiede. Deshalb haben wir FWS Job-
                                                                      Stress-Analysis dort ausgebaut, wo es eine
                                                                      Angebotslücke gibt: bei den Banken und
                                                                      Schulen. In der Schweiz haben wir in diesem
                                                                      Zusammenhang europaweit ein einzigar-
                                                                      tiges Schulprojekt lanciert: Mit einer auto-
                                                                      matisierten Befragung für Schulen mittels

                                                                             «Stress und Burnout werden
                                                                              zu einer immer grösseren
                                                                                  Herausforderung.»
                                                                                René Marcello Rippstein,
                                                                               Geschäftsleitungsmitglied,
                                                                             Gesundheitsförderung Schweiz

                                                                      FWS Job-Stress-Analysis und der Projektbe-
                                                                      gleitung durch die kantonalen Schulbera-
                                                                      tungen erreichen wir 130 000 Lehrer und 1,3
                                                                      Millionen Schüler, für die es bisher keine
                                                                      spezifischen Gesundheitsförderungs- und
                                                                      Präventionsprogramme gab.

                                                                      Sie haben ausserdem eine App für Ler-
                                                                      nende lanciert. Weshalb?
                                                                      Das Pilotprojekt FWS Apprentice ist eine auf
     Zur Person                                                       Jugendliche zugeschnittene BGM-Interventi-
                                                                      on, die darauf abzielt, die psychische Ge-
     René Marcello Rippstein ist                                      sundheit der Jugendlichen am Arbeitsplatz
     seit 2009 Mitglied der Ge­
     schäftsleitung von Gesund­
                                                                      zu fördern. Mit diesem Projekt stärken wir
     heitsförderung Schweiz. Seine                                    die Ressourcen der Berufsbildungsverant-
     Aufgabe besteht darin, die                                       wortlichen, indem wir Wissen vermitteln
     Zusammenarbeit zwischen                                          und Kurse anbieten. Auf der Verhaltensebe-
     Privatwirtschaft und Wissen­                                     ne haben wir eine App für Jugendliche ent-
     schaft zu stärken mit dem Ziel,
     bei den Unternehmen das Hu­
                                                                      wickelt, deren Kern das virtuelle Mentoring-
     man Capital Management                                           System darstellt, bei dem erfahrenere Ler-
     mithilfe des Betrieblichen Ge­                                   nende unerfahrene unterstützen. Lernende
     sundheitsmanagements zu                                          befinden sich in einer Lebensphase mit
     unterstützen.                                                    grössten Entwicklungen und Verände-
                                                                      rungen. Die Stressprävention und die Ge-
                                                                      sundheitsförderung sind in diesem Altersbe-
                                                                      reich besonders wichtig, weil sich während
                                                                      der Lehrzeit gesundheitsbezogene Verhal-
             Foto: Peter Tillessen

                                                                      tensweisen herausbilden und verfestigen.
                                                                      Diese können sich später auf das gesamte
                                                                      Leben auswirken.                         n

                                                                      * Friendly Work Space

                                     HR Today Special 2017                                                       7

S.06-07_Interview Rippstein_Special_17kor.indd 7                                                               23.06.17 10:29
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Betriebliches Gesundheitsmanagement Best Case

            Best Case Migros Waadt
            Gesundheitsförderung per App
            Mit M-Well hat die Migros Waadt im Jahr 2016 ein Pilotprojekt lanciert, das den Mitarbeitenden erlaubt, anhand verschiedener
            Tests ein Gesundheitsprofil zu erstellen. Während die Beschäftigten individualisierte Gesundheitstipps erhalten, nutzt der
            Detailhändler die anonymisierten Daten, um gezielte BGM-Massnahmen zu ergreifen.
            Text: Corinne Päper

        Neue Technologien halten Einzug ins Be-                                                   sundheits-Avatars sowie weitere individuelle
        triebliche Gesundheitsmanagement. Auch                                                    Gesundheitstipps. Bisher hätten von 3500
        bei der Detailhändlerin Migros Waadt, die                                                 Mitarbeitenden rund 400 ein Gesundheits-
        mit M-Well im Januar 2016 ein Pilotprojekt                                                profil erstellt.
        lanciert hat, das es ermöglicht, die gesund-                                                  «Mit M-Well bieten wir unseren Mitar-
        heitlichen Bedürfnisse der Mitarbeitenden                                                 beitenden eine mehrdimensionale Analyse
        besser einzuschätzen. Mithilfe einer mobilen                                              an, die Beschwerden des Bewegungsappa-
        App können diese auf eine Internetplattform                                               rates und der Psyche sowie die Ernährung
        zugreifen, wo sie eine Reihe Fragen beant-                                                einbezieht», sagt Anne-Valérie Büchler.
        worten, um ein anonymes Gesundheitsprofil                                                 «Unsere Rolle ist es, Mitarbeitenden Instru-
        zu erstellen. «Dank dieser Daten sind wir in                                              mente zur Ermittlung ihrer Bedürfnisse und
        der Lage, gezieltere Massnahmen wie unter-                                                Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen, wenn
        nehmensweite Projekte oder auf bestimmte                                                  sie aktiv werden möchten. Es besteht jedoch
        Berufsgruppen ausgerichtete Initiativen zur                                               keinerlei Verpflichtung, das Tool zu nutzen.»
        Gesundheitsförderung in die Wege zu lei-                                                      Erste Auswertungen dieser Daten liessen
        ten», sagt Anne-Valérie Büchler, die bei der                                              eine «gewisse körperliche Ermüdung und
        Migros Waadt für das HR-Management so-                                                    Stressbelastung» erkennen. Mit ihrer Mas­
        wie für die Gesundheit und die Arbeitssi-                                                 terarbeit legt Karen Hitz den Finger auf die
        cherheit verantwortlich ist.                                                              wunden Punkte und erläutert im Interview
                                                                                                  mit HR Today die Hintergründe dieser Be-
        Mehrdimensionale Analyse                                                                  funde: «Lärm, Körperhaltung, Arbeitsanfall
        «M-Well ist das Ergebnis einer Zusammenar-                                                sowie Entscheidungsspielräume beeinflus-
        beit zwischen Suva, Gesundheitsförderung                                                  sen, inwiefern Mitarbeitende in den Ge-
        Schweiz sowie dem Bundesamt für Gesund-                                                   schäften allgemein oder körperlich ermü-
        heit», erläutert die BGM-Verantwortliche                                                  den, wobei wir in weiterführenden Studien
        der Migros Waadt, Laurence Dumont-dit-                                                    aufzeigen konnten, dass die Körperhaltung
        Voitel. Diese Einrichtungen hätten mit der                                                die wichtigste Ursache dafür ist. Wir ziehen
        Firma Sportegg einen Partnerschaftsvertrag
                                                         «Lärm, Körperhaltung, Arbeitsanfall      daraus den Schluss, dass unsere Mitarbeiten-
        abgeschlossen, welche die Internetplatt-           sowie Entscheidungsspielräume          den ermüden, weil sie ihre Körperhaltung
        form bereitstelle und sich um die Vernetzung    beeinflussen, inwiefern Mitarbeitende     nicht verändern. Besonders stark von dieser
        der verschiedenen Projektakteure kümmere.         in den Geschäften allgemein oder        Problematik betroffen sind Kassiererinnen
        Jeder Migros-Waadt-Mitarbeitende könne                  körperlich ermüden.»              und Kassierer, die hauptsächlich sitzend ar-
                                                                                                                                                             Fotos: Olivier Vogelsang

        sich per Smartphone mit der Sportegg-Inter-                                               beiten.»
                                                          Karen Hitz hat in ihrer Master­Thesis
        netplattform verbinden, um mehrere Tests
                                                          bei der Migros Waadt die körperliche
        zu absolvieren. Die Daten blieben anonym         Ermüdung und die Stressbelastung der     Globale Herangehensweise
        und würden dem Arbeitgeber nicht übermit-              Mitarbeitenden untersucht.         Als Reaktion darauf hat die Migros Waadt
        telt. Nach Testabschluss erhielten alle Teil-                                             für ihre Kassiererinnen und Kassierer Ru-
        nehmer eine Auswertung in Form eines Ge-                                                  heräume mit Liegen eingerichtet, damit sich

        8                                                                                                              HR Today Special 2017

S.08-10_BC_Migros VD_BGM_Special_2017_kor.indd 8                                                                                                  23.06.17 10:30
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Best Case Betriebliches Gesundheitsmanagement

                                                                                                Frauen­Power bei der Migros Waadt:
                                                                                                Anne­Valérie Büchler (links) leitet
                                                                                                das HR­Management, das auch die
                                                                                                Gesundheit und die Arbeitssicherheit
                                                                                                umfasst. Laurence Dumont­dit­Voitel
                                                                                                (rechts) ist die BGM­Verantwortliche.
Fotos: Olivier Vogelsang

                                         HR Today Special 2017                                                                 9

                           S.08-10_BC_Migros VD_BGM_Special_2017_kor.indd 9                                                  23.06.17 10:30
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Promotion Santé Suisse
Betriebliches Gesundheitsmanagement Best Case

        Migros­Waadt­HR­Chefin Anne­Valérie Büchler und die BGM­Verantwortliche Laurence Dumont­dit­Voitel in einem Ruheraum.

        diese während der Pausen hinlegen und den       einzelnen Mitarbeitenden, sich um seine Ge-       zum Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ab-
        Kopf ablegen können. «Wir haben ausser-         sundheit zu kümmern.»                             solvieren. Um Beschwerden des Bewegungs-
        dem eine Kommunikationskampagne                     Die Migros Waadt hat darüber hinaus           apparates zu bekämpfen, hat die Migros
        durchgeführt, um unseren Mitarbeitenden         verschiedene psychosoziale Risiken im Zu-         Waadt zwei Physiotherapie-Coaches enga-
        deutlich zu machen, wie wichtig Haltungs-       sammenhang mit den Spitzenzeiten in den           giert und 2012 an alle Mitarbeitenden einen
        wechsel und Schlafqualität sind, um diese       Verkaufsstellen ermittelt. Bei starkem Kun-       Schrittzähler verteilt. «Diese Aktion kam bei
        negativen gesundheitlichen Effekte zu ver-      denandrang steige der Lärmpegel, der nebst        den Mitarbeitenden gut an. Es entstand ein
                                                        der hohen Kundenfrequenz bei den Beschäf-         regelrechter Wettbewerb zwischen den Ver-
                                                        tigten Stressempfinden auslöse. Gemäss der        kaufsstellen», merkt Anne-Valérie Büchler
                                                        Studie von Karen Hitz gaben etwa sechs            an. Ende 2015 hat das Unternehmen für
                                                        Prozent der bei der Migros Waadt Beschäf-         seine Mitarbeitenden Gymnastikrollen ange-
         «Die Resultate der Gesundheitschecks
                                                        tigten an, dass sie an «körperlicher Ermü-        schafft, die diese für Übungen und Massa-
          zeigen, dass unsere Initiativen eine          dung» litten. Die genauen Ursachen davon          gen verwenden können. «Interessanterwei-
               positive Wirkung haben.»                 seien jedoch schwierig zu ermitteln. Sie hin-     se sind die Ergebnisse insgesamt positiv,
             Anne­Valérie Büchler, Verantwortliche      gen «mit dem Lärmpegel, der Körperhal-            obwohl lediglich drei Prozent der Beleg-
              HR­Management, Gesundheit und             tung, dem Führungsstil sowie der Auslas­          schaft das Angebot regelmässig nutzen», so
               Arbeitssicherheit, Migros Waadt          tung» zusammen.                                   Laurence Dumont-dit-Voitel.
                                                                                                              Ebenso erkenntnisreich sind die Ergeb-
                                                        Physiotherapie gegen Beschwerden                  nisse der Gesundheitschecks der Jahre 1998,
                                                        Dass die Genossenschaft Migros Waadt im           2010 und 2013, als die Migros-Waadt-Mit-
                                                        Betrieblichen Gesundheitsmanagement eine          arbeitenden ihr Blut auf Cholesterin und
        ringern», bemerkt Laurence Dumont-dit-          Vorreiterrolle spielt, ist zum Teil Marc Schae-   Blutzucker untersuchen, ihren Blutdruck
        Voitel. «Auch die Ernährung beziehen wir        fer zu verdanken, der dort seit 2007 Gene-        messen sowie ihren Body-Mass-Index be-
        ein. Dahinter steht die Idee einer globalen     raldirektor ist. «Er hat uns ermutigt, kon-       stimmen liessen. «Die Resultate der Gesund-
        Herangehensweise an das Thema Gesund-           krete Massnahmen vorzuschlagen», sagt             heitschecks verbessern sich jedes Mal. Das
        heit am Arbeitsplatz. Das Unternehmen bie-      Anne-Valérie Büchler. Neben M-Well wur-           zeigt uns, dass unsere Initiativen eine posi-
        tet die Möglichkeiten und die Mittel an, aber   den weitere Initiativen ins Leben gerufen. So     tive Wirkung haben», lautet Anne-Valérie
        es liegt auch in der Verantwortung jedes        müssen alle Führungskräfte eine Schulung          Büchlers Schlussfolgerung.                n

        10                                                                                                                     HR Today Special 2017

S.08-10_BC_Migros VD_BGM_Special_2017_kor.indd 10                                                                                                         23.06.17 10:30
Best Case Betriebliches Gesundheitsmanagement

                               Best Case Ergon Informatik
                               Gesunde Firmenkultur
                                Nicht immer wird «Betriebliches Gesundheitsmanagement» auch so genannt und hierarchisch im Unternehmen
                                verankert. Die 270-köpfige Ergon Informatik AG kennt keinen BGM-Verantwortlichen. HR-Leiterin Claudia Zirn im
                                Gespräch über die Ergon-Gesundheitskultur, die in Fleisch und Blut übergegangen ist.
                                Text: Corinne Päper

                                                                                               «Das Betriebliche Gesundheits-
                                                                                              management ist bei Ergon in Fleisch
                                                                                                  und Blut übergegangen.»
                                                                                             Claudia Zirn, HR­Leiterin, Ergon Informatik

              HR Today Special 2017                                                                                                        11

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Betriebliches Gesundheitsmanagement Best Case

        Eine Firma kann Betriebliches Gesundheits-       de einem «der Kopf nicht abgerissen». Er-         schiedene Optionen ausprobieren. Ein Soft-
        management betreiben, ohne diese so zu           gon habe eine gesunde Fehlerkultur. Um            ware-Entwickler etwa, der sich in der Pro-
        benennen. Wie das Zürcher Informatikunter-       eine Entscheidung zu fällen, genüge es, sei-      jektleitung versuchen will, während er von
        nehmen Ergon, das gemäss HR-Leiterin             nen gesunden Menschenverstand walten zu           erfahrenen Kollegen betreut und gecoacht
        Claudia Zirn «eigentlich kein BGM hat». So       lassen und zwei bis drei erfahrene Kollegen       wird: «Wir haben keine klassische Personal-
        gibt es in der Ergon-Organisation keinen         nach ihrer Meinung zu fragen, bevor man           entwicklung, die uniforme Wege vorsieht.»
        BGM-Verantwortlichen. Auch einen Ge-             etwas mache. Etwas auszuprobieren, sei bei        Wer zur Einsicht kommt, dass die neue Auf-
        sundheitszirkel findet man nicht. Das sei                                                          gabe nicht passt, wechselt zurück und wird
        aber bisher auch nicht nötig gewesen, denn                                                         nicht schräg beäugt oder als Versager be-
        «das Betriebliche Gesundheitsmanagement                    «Bei uns gibt es kaum                   trachtet. Rollenwechsel seien normal und
        ist bei Ergon in Fleisch und Blut übergegan-            langwierige Erkrankungen.»                 Teil der generalistischen Job-Profile, erläutert
        gen», erläutert Zirn die Ergon-Philosophie. In                                                     Zirn. «Viele Mitarbeitende wechseln zwi-
                                                                   Claudia Zirn, HR­Leiterin,
        dem Moment, wo man die Gesundheitsför-                         Ergon Informatik                    schen verschiedenen Rollen.» Auch Claudia
        derung explizit benenne, gebe es wohl einen                                                        Zirn startete ihre Karriere in der Programmie-
        Grund dazu. Beispielsweise, wenn ein Unter-                                                        rung und leitete verschiedene Projekte, be-
        nehmen viele langzeiterkrankte Mitarbeiten-                                                        vor sie im Jahr 2014 die Personalverantwor-
        de habe. Das führe häufig dazu, dass ein         Ergon nicht nur erlaubt, sondern ausdrück-        tung von Gabriela Keller übernahm, die
        Unternehmen die Gesundheitsförderung             lich erwünscht, «wenn man den Entscheid           Mitte 2016 zur Ergon-CEO ernannt wurde.
        institutionalisiere und BGM-Massnahmen           gut begründen kann». Somit könne man                   Ergon-Mitarbeitende lernen nicht nur
        ergreife. Bei Ergon jedoch kein Thema: Seit      sich auf die Sache beschränken und ver-           «on the Job» und durch Rollenwechsel. Für
        der Gründung von Ergon vor 33 Jahren kön-        schwende keine Zeit mit interner Politik und      jeden Mitarbeiter gebe es ein Weiterbil-
        ne man die Fälle an einer Hand abzählen.         «ellbögeln».                                      dungsbudget von zehn Tagen pro Jahr, wo-
        «Bei uns gibt es kaum langwierige Erkran-                                                          bei diese Regelung für eine Verwaltungsan-
        kungen.» Auch die Anzahl Krankheitstage          Arbeiten à la carte                               gestellte ebenso wie für einen Programmie-
        pro Mitarbeiter sind bei Ergon mit fünf Tagen    Überstunden werden bei Ergon genau be­            rer gelte: «Wir behandeln alle Mitarbeitenden
        pro Jahr niedrig und für Claudia Zirn kein       obachtet. Zwar komme es in Projekten im-          gleich», hält Claudia Zirn fest. Derzeit werde
        Grund zur Beunruhigung.                          mer wieder zu kurzfristigen Spitzenzeiten,        das Weiterbildungsbudget firmenweit etwa
                                                         doch wache der Vorgesetzte mittels digi-          zu 75 Prozent ausgeschöpft.
        Gesunde Firmenkultur                             talem Cockpit darüber, dass diese wieder               Vor den Mitarbeitenden wird bei Ergon
        Prophylaktisch wirken gemäss Zirn beson-         abgebaut würden. Das sei einfach möglich,         nichts schöngeredet oder gar versteckt. So
        ders die Ergon-Firmenkultur und die attrak-      weil es bei Ergon eine Jahresarbeitszeit gebe,    können die Mitarbeitenden auf alle wich-
        tiven Arbeitsbedingungen. Zu deren ge-           womit die Mitarbeitenden «praktisch kom-          tigen Unternehmensdaten zugreifen. Etwa
        sundheitsförderlichen Aspekten zählen für        men und gehen können», wie es für sie pas-        auf solche, die zeigen, wie es in einem Pro-
        die Personalchefin besonders die Faktoren        se, und weil alle die Arbeitszeit erfassen wür-   jekt gerade läuft und welcher Umsatz aktuell
        Eigenverantwortung und Mitbestimmung,            den, inklusive der Geschäftsleitung. Habe         erwirtschaftet wurde. Auch sonst werde in-
        die bei Ergon für die hohe Mitarbeiterzufrie-    jemand Kinder und wolle mit ihnen frühstü-        tern frühzeitig kommuniziert: «Unsere Mit-
        denheit sorgen. Entscheidungen werden            cken, dann komme er eben erst um zehn             arbeitenden würden nie aus der Presse er-
        von selbstorganisierten Teams im Austausch       Uhr morgens und arbeite abends etwas län-         fahren, wenn es uns schlechter ginge oder
        mit den Kunden getroffen. «Es gibt keinen        ger. «Da sind wir völlig unkompliziert, solan-    wir gravierende Probleme hätten.»
        Vorgesetzten, der befiehlt, wie etwas zu ma-     ge die Kommunikation im Projekt gewährleis­
        chen ist», sagt Zirn. Ergon-Mitarbeitende        tet ist.»                                         Vertrauensfördernde Transparenz
        seien «Mitunternehmer, die durch Mitbe-               Ebenso entspannt gibt sich Ergon bei der     Transparent sind bei Ergon auch die Löhne.
        stimmung an der Entwicklung der Firma mit-       Teilzeitarbeit: «Alle Stellen werden bei uns      Eingestuft würden Mitarbeitende jeweils
        wirken können». Das zeige sich unter ande-       zwischen 80 und 100 Prozent ausgeschrie-          nach ihrem Abschluss sowie ihrer Berufser-
                                                                                                                                                                         Fotos: Sebastian Magnani

        rem darin, dass die Fluktuation sehr niedrig     ben», sagt Zirn. Mit dieser Regelung hätten       fahrung: «Bei gleichem Abschluss und der-
        sei und etliche Mitarbeitende seit vielen Jah-   alle Mitarbeitenden auch das Recht, ihre          selben Berufserfahrung erwarten wir einfach
        re in der Firma arbeiteten.                      Stellenprozente bis auf 80 Prozent zu redu-       eine ähnlich hohe Leistung.» 85 Prozent der
            Wer bei Ergon eigenständige Entschei-        zieren. Derzeit arbeite etwa ein Drittel der      Ergon-Mitarbeitenden jedoch seien Informa-
        dungen trifft, übernimmt damit auch Ver-         Belegschaft in Teilzeit. Auch im Manage-          tiker und hätten denselben Bildungsab-
        antwortung für sein Tun, hat aber auch viele     ment sei dies kein Tabu.                          schluss, weshalb das Lohnsystem relativ un-
        Kompetenzen. Gehe mal etwas schief, wer-         Wer sich beruflich verändern will, kann ver-      kompliziert sei. Dagegen verzichtet Ergon

        12                                                                                                                       HR Today Special 2017

S.11-13_BC_Ergon_BGM_Special_2017_kor.indd 12                                                                                                                 23.06.17 10:31
Best Case Betriebliches Gesundheitsmanagement

                                                                                    auf das Messen der individuellen Leistung
                                                                                    beim Basislohn und orientiert sich am Ge-
                                                                                    samterfolg der Firma. Ergon setzt auf ein
                                                                                    mehrstufiges Lohnmodell mit einer Basis-
                                                                                    lohnkurve und einer Erfolgsbeteiligung wie
                                                                                    Dienstalter- oder Teamboni. Den Teambonus
                                                                                    kann das Team unter seinen Mitgliedern ver-

                                                                                          «Wir haben keine klassische
                                                                                       Personalentwicklung, die uniforme
                                                                                                Wege vorsieht.»
                                                                                              Claudia Zirn, HR­Leiterin,
                                                                                                  Ergon Informatik

                                                                                    teilen und die Höhe des Anteils für jeden
                                                                                    einzelnen entsprechend seiner Leistung fest-
                                                                                    legen. Zwanzig Prozent des Lohns würden
                                                                                    zudem einbehalten und erst Ende Jahr in
                                                                                    Abhängigkeit des Firmenerfolgs ausge-
                                                                                    schüttet. Damit wolle Ergon das Mitunter-
                                                                                    nehmertum anregen, denn für das Kunden-
                                                                                    wachstum sei nicht nur der Verkauf verant-
                                                                                    wortlich, sondern auch das Qualitäts- und
                                                                                    Dienstleistungsbewusstsein der Mitarbei-
                                                                                    tenden und die damit verbundene Kunden-
                                                                                    zufriedenheit. Eine Strategie, die sich als
                                                                                    erfolgreich erweist, denn pro Jahr verzeich-
                                                                                    net Ergon ein rund zehnprozentiges Um-
                                                                                    satzwachstum.

                                                                                    Menschenfreundliche Strukturen
                                                                                    Trotz dem damit einhergehenden Mitarbei-
                                                                                    terzuwachs sieht Claudia Zirn das teamorga-
                                                                                    nisierte Prinzip nicht in Gefahr: So habe die-
                                                                                    ses bei 100 Mitarbeitenden genauso funkti-
                                                                                    oniert wie bei aktuell 270 Ergonianern. Eine
                                                                                    Unternehmenskultur wie die von Ergon lebe
                                                                                    jedoch nur, wenn sie in der Geschäftsleitung
                                                                                    verankert sei und «wenn die Geschäftslei-
                                                                                    tung bereit ist, Macht abzugeben». Auch
                                                                                    das Menschenbild spiele eine Rolle, wobei ja
                                                                                    jeder von sich selbst behaupte, «er sei von
                                                                                                                                                Fotos: Sebastian Magnani
Fotos: Sebastian Magnani

                                                                                    Natur aus motiviert und müsse nicht zur Ar-
                                                                                    beit angetrieben werden», dies aber nicht
                                                                                    für andere gelten lasse. Zwei sich widerspre-
                                                                                    chende Bilder, die sich nur allzu häufig in den
                                                                                    Unternehmenskulturen und Strukturen
                                                                                    zeigten. Andererseits funktioniere ein Land
                                                                                    wie die Schweiz basisdemokratisch.           n

                                         HR Today Special 2017                                                                  13

                           S.11-13_BC_Ergon_BGM_Special_2017_kor.indd 13                                                       23.06.17 10:32
Betriebliches Gesundheitsmanagement Referenten

         «Wir pflegen die
         Geisteshaltung des Anfängers»
         Das Unternehmen Euforia ist eine Plattform, die Unternehmen mit neuen Workshop-Formaten darin unterstützt, ihre
         Organisationsformen und ihre Arbeitskultur zu ändern. Hinter der Initiative stehen junge Leute, die in dieser Welt ein Zeichen
         setzen wollen. Interview mit dem «Euphoric Business Enabler» Séverin von Hünerbein, der die Schulungsworkshops leitet.
         Interview: Marc Benninger

         Wie würden Sie die Tätigkeit von Eu-              viel Brainstorming und persönlichen Beiträ-      Leute, die die Welt verändern wollen?
         foria umschreiben?                                gen. Unser Ziel ist es, eine Atmosphäre des      Ja. Die junge Generation, die jetzt auf den
         Séverin von Hünerbein: Wir sind Vermittler.       Vertrauens zu schaffen, in der alles möglich     Arbeitsmarkt kommt, hat grosse Mühe, Ein-
         Wir organisieren Workshops und Anlässe,           wird. Zum Beispiel erstellen wir gemeinsam       fluss auf die Welt zu nehmen. Denn in einem
         um Träume Realität werden zu lassen. Wir          mit den Teilnehmenden eine Themenagenda          Unternehmen gilt die Regel, dass zuerst die
         bieten einen Rahmen und einige Werkzeuge          für den Tag. Die Lösungen von Problemen,         Hierarchieleiter hochgeklettert werden
         an. Die Ideen und konkreten Projekte entste-      die zu Beginn des Workshops gestellt wur-        muss, bevor man wirklich Einfluss auf seine
         hen dann dank der Beiträge der einzelnen          den, werden ebenfalls gemeinsam in der           Umgebung nehmen kann. Doch nach zehn
         Teilnehmenden. In diesem Sinn praktizieren        Gruppe erarbeitet. Wir wissen also nie zum       Jahren in einem Unternehmen ist es sehr
         wir das Empowerment von Menschen und              Voraus, welche Ergebnisse am Ende eines          wahrscheinlich, dass ihre Träume verflogen
         Ideen.                                            Seminars erzielt werden.                         sind (lächelt). Wir jedoch wollen konkrete

                                                                                                                                                                       Foto: Valentin Hasler
                                                                                                            Möglichkeiten schaffen, diese Träume Rea-
         Was muss man sich unter «Empower-                     «Die Mitarbeitenden sind an ihre             lität werden zu lassen.
         ment» vorstellen?                                  Struktur gekettet und haben nicht die
         Auf der persönlichen Ebene laden wir die           Freiheit, Risiken einzugehen und somit          Erfahrung und Geduld sind doch
         Teilnehmenden ein, ihre Träume und                                                                 nützliche Tugenden, oder nicht?
                                                                       innovativ zu sein.»
         Leidenschaften vorzustellen. Dann arbeiten                                                         Ja, natürlich. Ich bin Teil der Generation Y
         wir an der Art und Weise, wie diese in die        Séverin von Hünerbein, Director Facilitation,    und in einer Zeit des Überflusses gross
         Gruppe eingefügt werden könnten, um                      Training and Coaching, Euforia            geworden. Meine Generation hat nie
         dann von den Stärken jedes Einzelnen zu                                                            wirklich um ihre Lebensqualität kämpfen
         profitieren. Dies mündet in einem kollek-                                                          müssen. Wir sollten deshalb eine gewisse
         tiven Projekt, das weitaus leistungsfähiger ist   Welche Themen werden denn am häu-                Form der Verantwortung und der
         als eine persönliche Initiative.                  figsten behandelt?                               Bescheidenheit erlernen. Wenn ich sage,
                                                           Sehr oft geht es um Organisation und Ar-         dass wir die Gesellschaft verändern wollen,
         Sie führen also Schulungen durch?                 beitskultur. Wir schätzen, dass die Arbeitsor-   dann sage ich dies, weil wir nur einmal le-
         Ich würde es eher eine informelle Ausbil-         ganisation, so wie sie jetzt in den meisten      ben. Darum müssen wir jetzt handeln! Wir
         dung nennen. In der formellen Ausbildung          Unternehmen praktiziert wird, nicht den          wollen aber nachhaltige Veränderungen er-
         vermittelt die Lehrperson ihr Wissen einer        Bedürfnissen der Mitarbeitenden entspricht.      zielen, und dies impliziert tatsächlich auch
         Gruppe. Da gibt es nur eine Wahrheit:             Bei Euforia zum Beispiel haben wir eine          Geduld. Dennoch müssen wir uns auf den
         nämlich die der Lehrperson. Wir sehen die         Netzwerkorganisation eingerichtet. Wir sind      Weg machen, einen Schritt tun. Wir haben
         Dinge etwas anders. Wir versuchen, mithilfe       rund zehn Festangestellte, aber wir arbeiten     zum Beispiel kürzlich eine Schulung mit Ka-
         einer Reihe von Übungen gemeinsame Er-            in über zwanzig Ländern auf drei Konti-          derleuten einer Schweizer Grossbank
         fahrungen zu schaffen. Und diese Konfron-         nenten – dank unserem Netzwerk.                  durchgeführt. Einige unserer Moderatoren
         tation unterschiedlicher Gesichtspunkte und                                                        waren Freiwillige mit sehr wenig Erfahrung.
         Ansichten führt dann zu Lerneffekten. Im          Wie präsentieren sich die Profile der            Wir haben sie eingeladen, um den Bankern
         Englischen gibt es dafür den Begriff «Expe-       Leute, die für Ihre Organisation ar-             zu zeigen, dass Erfahrung nicht unbedingt
         rience-Based Learning».                           beiten?                                          erforderlich ist, um ein Zeichen zu setzen.
                                                           Es sind Leute, die die Welt verändern wollen.    Was zählt, ist die Geisteshaltung, die innere
         Welche Übungen bieten Sie an?                     Wir wenden dabei den «Open Source»-              Einstellung.
         Wir stellen einen Rahmen zur Verfügung,           Modus an. Wir teilen mit ihnen unsere
         der den Innovationsgeist stimuliert und för-      Werkzeuge und bieten ihnen «Train the            Können Sie diese Geisteshaltung ge-
         dert. Unsere Methoden basieren auf dem            Trainer»-Schulungen an. Danach liegt es an       nauer beschreiben?
         «Design Thinking». Wir arbeiten schnell, mit      ihnen, ihre Projekte zu entwickeln.              Sie lässt sich mit unseren fünf Werten zu-

         14                                                                                                                     HR Today Special 2017

S.14-15_Euforia_Special_17kor.indd 14                                                                                                                       23.06.17 10:32
Referenten Betriebliches Gesundheitsmanagement

                                  Zur Person

                                  Séverin von Hünerbein ist Euphoric
                                  Business Enabler bei Euforia. In dieser
                                  Funktion hilft er Unternehmen und
                                  Institutionen, Antworten und Lö­
                                  sungen auf bestehende und zukünf­
                                  tige Leadership­Herausforderungen
                                  zu finden. Er besitzt ein Masterdiplom
                                  International Affairs & Governance
                                  der Universität St. Gallen und hat zu­
Foto: Valentin Hasler

                                  dem an den Universitäten von Genf
                                  und Santiago (Chile) studiert.

                                       sammenfassen: Engagement, Authentizität,        ergibt sich zum Beispiel eine Mischung aus
                                       Lebensfreude, radikale Zusammenarbeit und       Lohn, sieben Wochen Ferien, die Möglich-
                                       «Oops»-Kultur!                                  keit, einen Monat pro Jahr von Südamerika
                                                                                       aus zu arbeiten, und ein Ausbildungsbudget
                                       «Oops»-Kultur?                                  von 1500 Franken. Und alle Mitarbeitenden       BGM-Tagung 2017
                                       (Lächelt.) Ja, wir pflegen die Geisteshaltung   verhandeln ihren für sie idealen Mix, so wie
                                                                                                                                       «Welche Unternehmenskultur in der
                                       des Anfängers. Es ist wichtig, etwas zu wa-     sie ihn sich wünschen.
                                                                                                                                       digitalen Ära? Die Perspektive der Ge­
                                       gen und Fehler zu machen. In einem Un-                                                          neration Y.»
                                       ternehmen ist dies der Wert, mit dem wir am     Ist die Digitalisierung der Wirtschaft der
                                                                                                                                       Symposium von Séverin von Hünerbein,
                                       meisten arbeiten. Der Perfektionismus ist in    Hauptgrund für die Veränderungen, die           Director Facilitation, Training and Coa­
                                       der Schweiz sehr präsent und Fehler werden      Sie anstreben?                                  ching, Euforia, Bern.
                                       ausgemerzt. Die Mitarbeitenden sind an ihre     Die Digitalisierung ist tatsächlich ein wich-
                                                                                                                                       Datum: 30. August 2017, 15.30 Uhr
                                       Struktur gekettet und haben nicht die Frei-     tiger Grund für die Veränderungen, die wir      Ort: Universität Fribourg
                                       heit, Risiken einzugehen und somit innovativ    vorschlagen, aber sie ist nicht der einzige
                                                                                                                                       Weitere Infos: www.bgm­tagung.ch
                                       zu sein.                                        Grund. Andere Veränderungen sind die
                                                                                       Marktzerrüttung, die immer schneller vo-
                                       Können Sie uns ein Beispiel einer Inno-         ranschreitet, sowie die neuen Bedürfnisse
                                       vation geben, die in einem Ihrer                der Generationen Y und Z, die immer mehr
                                                                                                                                       BGM-Weiterbildung
                                       Workshops entstanden ist?                       Flexibilität, weniger Hierarchie und mehr
                                       Der «Wellbeing Mix», eine neue Art, wie         Einfluss einfordern. Wir sehen uns nicht als    Gesundheitsförderliche Führung in
                                       Ent­löhnung betrachtet wird. Der Lohn allein    Digitalisierungsexperten, aber wir sehen,       neuen Arbeitswelten. Führungskompe­
                                       genügt nicht. Ferien, Arbeitsplatz und Wei-     dass die Digitalisierung einen grossen Ein-     tenzen in Zeiten von Desk­Sharing,
                                       terbildungsmöglichkeiten sind ebenso wich-      fluss auf die Arbeitsweise sowie die Art der    Multispace und Home Office.
                                       tige Elemente. Wir schlagen deshalb vor,        Zusammenarbeit und der Organisation             www.fws­academy.ch
                                       dieses Paket gemeinsam zu definieren. So        hat.                                      n

                                       HR Today Special 2017                                                                                                                      15

                        S.14-15_Euforia_Special_17kor.indd 15                                                                                                                     23.06.17 10:32
Betriebliches Gesundheitsmanagement Referenten

                              Kulturwandel statt
                              technologische Innovation
                              Die Digitalisierung löst in den Organisationen eine Veränderungswelle aus. Während top-down
                              gesteuerte Systeme zunehmend unter Druck geraten, arbeiten Menschen vermehrt in Netzwerken.
                              Eine solche Richtungsänderung erfordert jedoch einen Kulturwandel. Dafür ist eine andere Haltung
                              gegenüber Mitarbeitenden erforderlich, konstatiert Prof. Dr. Andrea Belliger in ihrem Gastbeitrag.
                              Text: Andrea Belliger

                                      Unser Kommunikationsverhalten und damit verbunden            kommunikation und Reputationsmanagement, bei Per-
                                      die Nutzung des Internets haben sich in den letzten zehn     sonalprozessen wie Recruiting, interner Kommunikation
                                      Jahren stark verändert. Dies hat nicht zuletzt mit der       sowie Wissensmanagement ist die Nutzung hingegen
                                      Entwicklung des Internets zu tun. So hat sich das Web in     weniger weit fortgeschritten. Zentrale Gründe für das
                                      den letzten Jahren von einem Medium der Informations-        Nichtnutzen digitaler Kanäle sind hinlänglich bekannt:
                                      publikation hin zu einer veritablen Kommunikations-          fehlende Zeit, fehlendes Know-how, Datenschutzbeden-
                                      plattform entwickelt. Diese Entwicklung wird auch als        ken, Kosten und fehlende Investitionssicherheit. Die Ent-
                                      Web 2.0 bezeichnet. Facebook, Youtube, Businessplatt-        scheidung, sich auf diese digitale Welt einzulassen, ist
                                      formen wie Xing und Linkedin, Blogs, Wikis, Twitter so-      tatsächlich nicht einfach. Wer nicht mitmacht, läuft Ge-
                                      wie hunderte, zumeist kostenlose Applikationen zählen        fahr, den Anschluss an einen neuen Markt zu verlieren.
                                      ebenfalls dazu. Aus einem Trend, der im Jahr 2005 be-        Wer sich für einzelne Dienste entscheidet, sollte jedoch
        Prof. Dr. Andrea              gonnen hat, ist eine regelrechte Bewegung geworden.          genau rechnen, damit es sich lohnt. Den möglichen Vor-
        Belliger, Prorektorin                                                                      teilen wie Umsatzsteigerung durch neue Absatzmöglich-
        PH Luzern und Co-                         «Digitale Transformation ist im Kern             keiten und grössere Bekanntheit stehen auch Risiken

                                                                                                                                                                                iStockphoto
        Leiterin Institut für                                                                      gegenüber. Die Gefahr hoher Gebühren etwa oder dass
        Kommunikation &
                                                ein Prozess, der Organisationsstrukturen
                                                       und -kulturen verändert.»                   sich grosse Plattformen als Marke zwischen das Unter-
        Führung IKF, Luzern
                                                                                                   nehmen sowie den Kunden schieben und die Unterneh-
                                                             Andrea Belliger                       men ein Stück Kontrolle und Kundennähe verlieren.

                                      Das Interessante und Neue an dieser Entwicklung kommt        Netzwerken statt befehlen
                                      im Begriff «Soziale Netzwerke» zum Ausdruck. Treiber         Meist stehen sich Unternehmen selber im Weg, indem
                                      der Entwicklung ist – wie der Name sagt – nicht so sehr      für sie auf operativer und strategischer Führungsebene
                                      eine technologische Innovation, sondern eine soziale Be-     die digitale Transformation mit der Einführung neuer
                                      wegung. Im Zentrum des Web 2.0 steht eine einfache,          Technologien, digitaler Prozesse und Plattformen als er-
                                      aber bestechende Philosophie – jene des Teilens und          ledigt gilt. Digitale Transformation ist jedoch weit mehr
                                      Mitteilens, des Interagierens und des Partizipierens. Man    als das.
                                      könnte sagen: Wenn das Web 1.0 bis etwa zum Jahr                 Diese ist im Kern ein Veränderungsprozess, der Orga-
                                      2005 die Vernetzung von Dokumenten darstellte, ist das       nisationsstrukturen und -kulturen verändert. Offene,
                                      Web 2.0 im Kern die Vernetzung von Personen. Mit dem         heterogene Netzwerke treten an die Stelle von geschlos-
                                      Web 4.0 bewegen wir uns in Richtung hybride Netz-            senen, top-down gesteuerten Systemen. Das impliziert
                                      werke, bei denen auch nichtmenschliche Akteure – ver-        neue Formen von Führung. Führungspersonen müssen
                                      netzte Maschinen, Sensoren oder Geräte – gleichermas-        sich deshalb mit der Tatsache auseinandersetzen, dass
                                      sen und gleichberechtigt zu Akteuren werden.                 sich Netzwerke nicht top-down steuern lassen, und sich
                                                                                                   darauf einlassen, dass permanent Interaktionen und
                                      Digital wird normal, aber …                                  Kräfte zur Wirkung kommen, die sich nicht nach den
                                      Digitalisierung ist in fast allen Branchen seit langem ein   Organisationsmustern der Hierarchie richten. Die digitale
                                      Thema. Die allermeisten Firmen unterhalten eine Web-         Transformation vollzieht sich mit einer Reihe neuer Wer-
                                      site, die Mehrheit mit Verknüpfungen zu Social-Media-        te und Normen, einer neuen Grundhaltung Kunden und
                                      Profilen. Auch digitale Unternehmensprozesse sowie die       Mitarbeitenden gegenüber sowie einer neuen Unterneh-
                                      Nutzung digitaler Technologien zur Warenbeschaffung          menskultur, die den Werten vernetzter Kommunikation
                                      etablieren sich zunehmend. Bei Themen wie Kunden-            gerecht wird. Kunden und Mitarbeitende wünschen sich

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Referenten Betriebliches Gesundheitsmanagement
iStockphoto

               offene Kommunikation, Transparenz und            werken eigene Normen. Diese sind mehr als
                                                                                                                 BGM-Tagung 2017
               Partizipation. Unternehmenskommunikati-          Schlagworte und eine Realität des gegen-
               on soll deshalb offen, selbstkritisch, ehrlich   wärtigen Zeitgeistes. An ihnen werden wir        «Digitale Transformation.
               und dialogbereit sein. Zudem ist Transparenz     als Einzelpersonen und Unternehmen ge-           Von geschlossenen Systemen
                                                                                                                 zur Netzwerkorganisation.»
               gefordert: Wer heute als Einzelperson in         messen. Sich in der vernetzten Welt zu be-
                                                                                                                 Prof. Dr. Andrea Belliger, Prorektorin
               Führungspositionen oder als Organisation         wegen, sagte einmal jemand, ist wie «Exer-       PH Luzern und Co­Leiterin Institut für
               nicht transparent ist, wirkt suspekt. Und        zitien abhalten» – eine geistige Übung, die      Kommunikation & Führung IKF, Luzern.
               schliesslich Partizipation: Kunden und Mitar-    dazu geeignet ist, Wertemuster in Bewe-          Datum: 30. August 2017, 10.00 Uhr
               beitende möchten auf Augenhöhe kommu-            gung zu setzen. Wenn man sich wirklich auf       Ort: Universität Fribourg
               nizieren und einbezogen werden.                  die neuen Möglichkeiten einlässt, verändern
                                                                                                                 Weitere Infos: www.bgm­tagung.ch
                                                                sich Arbeitsstil und Einstellungen. Die Faszi-
               Wertlose Besitzstände                            nation der digitalen Transformation liegt
               Eines scheint nach rund 20 Jahren Internet       wohl darin begründet, dass sie uns teilhaben
               und zehn Jahren Social Media klar: Diese         und teilnehmen lässt an einem grossen ge-        BGM-Weiterbildung
               Medien verändern unser Leben weitgehen-          sellschaftlichen Veränderungsprozess. Ge-
               der und tiefgreifender als irgendeine andere     winner unter den Unternehmen werden jene         Gesundheitsförderliche Führung in
                                                                                                                 neuen Arbeitswelten.
               Technologie zuvor. Durch die Allgemeinver-       sein, welche die Werte der vernetzten Welt
                                                                                                                 Führungskompetenzen in Zeiten von
               fügbarkeit von Wissen und Information wer-       – offene Kommunikation, Transparenz und          Desk­Sharing, Multispace und Home
               den alte Besitzstände wertlos, die Gesell-       Authentizität – leidenschaftlich leben und die   Office.
               schaft teilt sich neu auf und lässt sich nicht   es schaffen, sich innerhalb der Online-Uni-      www.fws­academy.ch
               mehr durch bisher gültige Mechanismen            versen zu profilieren, indem sie eine starke
               verwalten und regieren. So gelten in Netz-       eigene, authentische Marke etablieren. n

               HR Today Special 2017                                                                                                                      17

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Betriebliches Gesundheitsmanagement Marktplatz

        BGM: Apps und Programme
                               Um die psychische         bildungsverantwortliche. Die App ermög­          als direkte Ansprechpartner der Jugend-
                               Gesundheit von Ju-        licht es den Jugendlichen, miteinander zu        lichen im Betrieb, um diese auf Themen rund
                               gendlichen in den         chatten, Gruppen zu bilden, einen digitalen      um die psychische Gesundheit der Heran-
                               Unternehmen zu stär-      Mentor zu finden, sich niederschwellig an        wachsenden zu sensibilisieren. Auf www.
        ken, hat Gesundheitsförderung Schweiz zu-        Experten, wie beispielsweise eine Sozialbera-    fws-apprentice.ch erhalten Berufsbildungs-
        sammen mit Partnern das Web- und App-            tung, zu wenden oder Informationen zu ver-       verantwortliche und Fachpersonen kosten-
        basierte Projekt Companion, das heutige          schiedenen Themen wie Sucht, Mobbing,            los Informationen zu Themen wie Führung
        «Friendly Work Space Apprentice», lanciert.      Gewalt, Gesundheit, soziale Kompetenzen,         von Lernenden, Besonderheiten des Jugend-
        Nebst der psychischen Gesundheit deckt           Lernen, Umgang mit Risiken oder Beziehung        alters, Aufgaben & Stress sowie Motivation
        dieses in Zusammenarbeit mit der Suva neu        zu finden. Die «FWS Apprentice App» für          & Leistung. Praxisnahe Hilfsmittel wie Check-
        auch die Bereiche der Arbeits- sowie der Frei-   Jugendliche sowie für Fachleute ist ab dem       listen und Fallbeispiele sowie Zahlen und
        zeitsicherheit ab.                               1. Quartal 2018 für teilnehmende Organisa-       Fakten runden das Angebot ab. Um das Wis-
                                                         tionen verfügbar.                                sen in diesem Bereich zu vertiefen und sich
        Die «FWS Apprentice App» richtet sich an                                                          mit anderen Fachpersonen auszutauschen,
        Jugendliche in der Berufslehre, die das          Mit «FWS Apprentice Web & Kurse» adres-          können Interessierte Kurse besuchen, die auf
        Smartphone als Informations- und Kommu-          siert Gesundheitsförderung Schweiz Berufs-       www.fws-academy.ch/jugendliche-in-unter-
        nikationsplattform nutzen, sowie an Berufs-      bildungsverantwortliche und Fachpersonen         nehmen ausgeschrieben sind.               n

                                                                                                           EKAS-Checkbox Apps:
                                                                                                           Stolperfallen und anderen
                                                                                                           Gefährdungen auf der Spur

                                                                                                                           Um Sicherheit und Ge­
                                                                                                                           sundheit am Arbeitsplatz
                                                                                                                           zu verbessern, hat die Eid­
                                                                                                                           genössische Koordinati­
                                                                                                                           onskommission für Ar­
                                                                                                                           beitssicherheit (EKAS) die
                                                                                                                           EKAS­Checkbox entwi­
                                                                                                                           ckelt. Dieses Tool bietet
                                                                                                                           Arbeitgebenden sowie
                                                                                                                           Mitarbeitenden zwei kos­
                                                                                                                           tenlose, einfach zu bedie­
                                                                                                                           nende Apps: Mit dem Sa­
         Corporate Health Premium Programm                                                                 fety­Check lassen sich Stolperfallen bei
                                                                                                           einem Bürorundgang eruieren und behe­
        Bisher waren Faktoren wie das individuelle       sowie Erst­ und Nachmessungen spornen an,         ben sowie bereits getroffene Sicherheits­
        Leistungsvermögen, die Schlafqualität, das       sich langfristig zu engagieren. Für BGM­Ver­      vorkehrungen überprüfen. Etwa bei
        Stressempfinden oder psychische sowie phy­       antwortliche liefert der anonymisierte und        Steighilfen oder Transportmitteln. Mög­
        sische Belastungen nur über wissenschaftliche    aggregierte Jahresrapport mit dem Gesund­         liche Gefährdungen werden in der App
        Fragebögen anhand einer Selbsteinschät­          heitsindex eine neue BGM­Kennzahl, die zur        erfasst und es wird darin aufgezeigt, wie
        zung überprüfbar.                                Präventionsplanung sowie zur Evaluation von       man diese verhindern kann. Im Ergo­
             Nun können diese auch medizinisch fun­      BGM­Massnahmen eingesetzt werden kann.            Check sind zudem verschiedene Lern­ und
        diert gemessen werden. Mit dem Corporate         Mitarbeitende werden damit unterstützt,           Check­Videos enthalten, die dazu dienen,
        Health Premium Programm der Autonom              übermässige Belastungen effektiv zu reduzie­      den Büroarbeitsplatz zu überprüfen und
        Health Gesundheitsbildungs GmbH mit Sitz in      ren, individuelle Präventionsmassnahmen zu        optimal einzurichten. Die mit beiden
        Wien gelingt es nach der Methode der Herz­       ergreifen und ihre Ressourcen zu stärken.         Apps erfassten Daten werden in der
        ratenvariabilitätsmessung auf einfachste              Damit gewinnt das Unternehmen an Wi­         EKAS­Checkbox synchronisiert und zu­
        Weise, harte Fakten zur Mitarbeitergesund­       derstandskraft, wird souveräner im Umgang         sammengefasst. So können nach einem
        heit zu erheben. So geben ein Mini­EKG und       mit Druck und wappnet sich für künftige He­       Rundgang alle Checks bequem eingese­
        eine App über 24 Stunden einen 360°­Einblick     rausforderungen. Bei der Implementierung          hen werden. Die EKAS­Checkbox erinnert
        zum aktuellen Gesundheitsstatus und Mitar­       und der Umsetzung des Programms steht den         zudem an anfallende Aufgaben – bei­
        beitende erfahren, wo sie im Vergleich zu        Firmen eine professionelle Begleitung zur Sei­    spielsweise daran, eine identifizierte Stol­
        anderen stehen. Die Selbstmessung für Mitar­     te, wobei Schutz und Anonymität der Daten         perfalle zu beheben.                     n
        beitende ist freiwillig und anonym und soll      jederzeit gewährleistet sind.              n     www.ekas­checkbox.ch
        diese dazu motivieren, sich für ihre Gesund­                                                       www.praevention­im­buero.ch
        heit einzusetzen. Individuelle Empfehlungen      www.autonomhealth.com

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S.18-20_BGM_Special_Marktplatz/Profico_2017kor.indd 18                                                                                                    23.06.17 10:34
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