Starke Partner für starke Ideen - WISSENSCHAFT ZUM NUTZEN FÜR ALLE! - Bergische Universität Wuppertal
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WISSENS CH A F T ZUM NUT ZE N FÜR ALLE ! Starke Partner für starke Ideen Ergebnisse erfolgreicher Kooperationen
_INHALT _FAKULTÄT FÜR WIRTSCHAFTS- WISSENSCHAFT – SCHUMPETER SCHOOL OF BUSINESS AND ECONOMICS Friedrich Engels – Das rot-schwarze Chamäleon _24 Männer und der Übergang in die Rente _26 Das Start-up Center der Bergischen Universität Wuppertal _28 InvitinG – Emissionsarme Mobilität in urbanen Gewerbegebieten _30 _FAKULTÄT FÜR MATHEMATIK UND NATURWISSENSCHAFTEN LemaS – Leistung macht Schule _34 _FAKULTÄT FÜR MASCHINENBAU _FORSCHER*INNEN-DATENBANK _90 MINT – Bildung digital verbindet (MINTdig) _36 UND SICHERHEITSTECHNIK E-RIK: Neue Strategien gegen Zahnstrukturen – _CAREER SERVICE _92 Ras-abhängige Krebserkrankungen _38 Materialdesignrezepte aus der Natur _64 Dieselgate und Politikberatung _40 Resilienz durch sozialen Zusammenhalt – _DEUTSCHLANDSTIPENDIUM _95 Die Rolle von Organisationen _66 _FAKULTÄT FÜR ARCHITEKTUR Augmented Reality for Special Machinery: _IMPRESSUM _96 UND BAUINGENIEURWESEN AR-4S _68 Neue Methode zur Reinigung Intelligente Zentrifuge – _VORWORT von belasteten Grundwässern _44 Energieeffizienter Betrieb von Zentrifugen _70 Einleitung von Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl, Straßenabläufe – Prorektorin für Planung, Finanzen und Wie leistungsfähig sind sie wirklich? _46 _FAKULTÄT FÜR Transfer _05 Solar Decathlon Europe 21/22 DESIGN UND KUNST Nachhaltige Städte der Zukunft _48 Powers in Play _74 _FAKULTÄT FÜR GEISTES- UND Designsammlung Schriefers Neues Corporate Design für KULTURWISSENSCHAFTEN im Wicküler Turm _50 das Bandwebermuseum Wuppertal _76 KulturCampus Wuppertal – PROJEKT »am Rande« Kleine Projekte mit großer Wirkung _08 _FAKULTÄT FÜR ELEKTROTECHNIK, Designkonzepte für bedürftige Menschen _78 Projekt Sprint – Sprachbildung interaktiv _10 INFORMATIONSTECHNIK UND PrimA – Praktikum im Ausland _12 MEDIENTECHNIK _SCHOOL OF EDUCATION KnowDiPro – Knowledge Discovery Aufstieg als Integration: Herausforderung _FAKULTÄT FÜR HUMAN- UND in der Produktion _54 für den zweiten Bildungsweg _82 SOZIALWISSENSCHAFTEN Energieeffiziente Hardware für Beeinflussung sozialer Integrationsprozesse LArS.NRW – Lernen mit Animationsfilmen die automatische Bilderkennung _56 durch Lehrkraftfeedback _84 realer Unterrichtsszenen _16 Grüne Energie für das Internet POWER-Veranstaltungen: Hochschulnetzwerk BNE der Dinge – EU Projekt FOXES _58 Studierende lernen mit und von Schulen _86 in der Lehrkräftebildung in NRW _18 AutoSCA – Schwachstellenanalyse ICH, MEINS, MIR, jetzt bin ich hier. Das Wuppertaler Schulsportsymposion _20 von kryptographischen Protokollen _60 Ein kreatives Lernskizzenbuch _88
LIEBE LESER*INNEN, bereits zum dritten Mal darf ich Sie dazu einla- den, sich einen Eindruck über herausragende Transferprojekte zu verschaffen, welche die Wissenschaftler*innen der Bergischen Universi- tät mit den unterschiedlichsten, (über)regionalen Partner*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft, Gesellschaft und Institutionen in den vergange- nen 2 Jahren initiiert und durchgeführt haben. Auch wenn die Corona-Pandemie in der univer- sitären Lehre und Forschung deutliche Spuren hinterlassen hat, konnten zahlreiche neue Ko- operationen über die Planungsphase hinaus um- gesetzt und zu erfolgreichen und interessanten Ergebnissen geführt werden. Eine gute Möglichkeit mit unseren Studierenden in Kontakt zu kommen bietet Ihnen das Deutsch- Und so finden Sie auf den nachfolgenden Seiten landstipendium (deutschlandstipendium.de). Mit einen Querschnitt durch diese Projektlandschaft diesem Förderinstrument haben Sie die Chance, unserer Wissenschaftler*innen aus allen Fakultä- gemeinsam mit dem Bund begabte und heraus- ten und Fachrichtungen. ragende Studierende zu fördern, diese näher kennenzulernen und sie ggf. für Ihre betrieblichen Damit eine Suche nach möglichen Expert*innen Tätigkeitsbereiche zu gewinnen. der Hochschule erfolgreich verlaufen kann, so- dass zusammenkommt, was sinnvoll zusam- Ich wünsche Ihnen nun inspirierende Transfer- mengehört, können potentielle Kooperations- Gedanken bei der Durchsicht unserer Broschüre. partner*innen zielgerichtet nach kompetenten Wenn Sie nach dem Lesen auf den „Transfer- Wissenschaftler*innen und deren fachlichen Geschmack“ gekommen sind, finden Sie weitere Schwerpunkten recherchieren. Möglich macht interessante Interviews, Transfergeschichten und dies unsere Forscher*innen-Datenbank, welche Videos auf unserer Homepage: unkompliziert und intuitiv genutzt werden kann: uni-wuppertal.de → Transfer uni-wuppertal.de → Transfer → Wirtschaft trifft Wissenschaft → Forscher*innen-Datenbank Ihre Vielleicht möchten Sie sich darüber hinaus un- seren erfolgreichen Studierenden und Absolven- ten als zukünftigen und attraktiven Arbeitgeber vorstellen? Welche Formate es hierzu gibt kön- nen Sie von unserem Career Service erfahren: Prof. Dr.-Ing. habil. Anke Kahl karriere.uni-wuppertal.de. Prorektorin für Planung, Finanzen und Transfer 5
_FAKULTÄT für Geistes- und Kulturwissenschaften „Zwischen Sprachen, zwischen Kulturen, zwischen Theorie und Praxis: Transfer ist das Leitmotiv des didaktischen Selbstverständnisses. In Anbetracht des aktuellen technischen Fortschritts und den damit ein- hergehenden fachdidaktischen Implikationen, fungiert die Fakultät für Geistes-und Kulturwissenschaften als „dritter Raum“ für die Re- flexion, den Austausch und die Projektion innovativer Ansätze zur Er- füllung des Bildungsauftrags im Geflecht der Digitalisierung und der Globalisierung." Melanie Arriagada, Romanistik
Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften in der Fachgruppe Musikpädagogik von einem neu- en Team, bestehend aus Christina Buchsbaum, Christina Fassbender, Daniela Neuhaus und Lea Isabelle Sander, weitergeführt. Das Seminar un- ter Leitung von Lea Isabelle Sander steht aber nicht nur Musikstudierenden offen, sondern al- len Studierenden der Bergischen Universität, die ihre Ideen für kulturelle Projekte einbringen und realisieren möchten. So können Studierende un- terschiedlicher Disziplinen mit- und voneinander lernen und zukünftig mit einer großen Vielfalt an Projekten Wuppertal und die Region bereichern. Daniela Neuhaus, Lea Isabelle Sander, KULTURCAMPUS WUPPERTAL – Christina Buchsbaum KLEINE PROJEKTE MIT GROSSER WIRKUNG mengeflossen. In ihm werden anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen aus dem KulturCam- Live-Musik im Hospiz, geheime Konzerte an un- »KulturCampus Wuppertal: Projektarbeit in der pus Schritt für Schritt die Entwicklung und Durch- KULTURCAMPUS WUPPERTAL gewöhnlichen Orten, eine kulturelle Stadtführung kulturellen Bildung« erworben werden. führung überschaubarer kultureller Projekte be- durch Wuppertal und ein musikpädagogisches schrieben und konkrete Hinweise und Tipps für Projekt zum Thema Umweltschutz in Malaysia – Die im Rahmen des KulturCampus entstehenden die Realisierung eigener Ideen gegeben. das sind nur einige Beispiele für kulturelle Ange- Netzwerke und Einblicke in das kulturelle Leben kulturcampus-wuppertal.de bote, die in den vergangenen Jahren im Rahmen vor Ort sind weitere wertvolle Erträge der Projek- Nach fünf Jahren ist der KulturCampus fest an info@kulturcampus-wuppertal.de des KulturCampus Wuppertal von Studierenden tarbeit für die Studierenden, aber auch für die kul- der Bergischen Universität und in der Kulturszene /KulturCampusWuppertal der Bergischen Universität Wuppertal entwickelt turelle Szene Wuppertals. Inzwischen wurden in etabliert und wird nun ab Oktober 2021 an der /KulturCampusWuppertal und umgesetzt wurden. 2016 von Annette Zie- erfolgreicher Kooperation mit unterschiedlichen genmeyer und Björn Krüger ins Leben gerufen, Kulturträger*innen und Förderpartner*innen – ergänzt der KulturCampus das Lehrangebot im wie beispielsweise dem Kulturbüro der Stadt kombinatorischen Bachelor in besonderer Wei- oder der Stadtsparkasse Wuppertal – bereits „Ich habe in den Seminaren des KulturCampus den ersten Kontakt zur se: Studierende bekommen bereits im Studium fünfzehn unterschiedliche Projekte verwirklicht, professionellen Planung von Veranstaltungen sowie dem Verfassen konkrete Einblicke in kulturelle Projektarbeit und die vor allem in die Stadt und die bergische Re- von Förderanträgen erhalten. Diese Faktoren tragen nun maßgeblich können hierfür eigene Ideen entwickeln und gion hineinwirken. Ebenso bietet der Podcast zur Umsetzung meiner Veranstaltungsreihe „Kult & Klang Sessions“ umsetzen. Bei der Bewältigung der damit ver- KulturCampus vielen Kunst- und Kulturschaffen- im Wuppertaler Kulturzentrum LOCH bei. Mit den Sessions soll ein bundenen Herausforderungen werden sie im den die Möglichkeit, ihre Erfahrungen zu teilen Raum kreiert werden, in dem Musizierende unterschiedlicher Stilis- Rahmen eines zweisemestrigen Seminars indi- und den Austausch über aktuelle Themen des tiken und Niveaus fernab von Genre-Zwängen in musikalischen Aus- viduell begleitet und unterstützt. So können sich sozio-kulturellen Diskurses voranzutreiben. tausch geraten können.“ aus den gemachten Erfahrungen entsprechen- de Kompetenzen und bisweilen auch berufliche Die bisherigen Erfahrungen sind in einem Hand- Perspektiven entwickeln. Im Rahmen der Lehr- buch („Nutshell Entrepreneurship – Kleine Projek- veranstaltung kann darüber hinaus das Zertifikat te mit großer Wirkung“, Verlag Köndgen) zusam- Niklas Nadidai, Veranstalter der „Kult & Klang Sessions“ 8 9
„Als Lehrkraft ist es im Alltag schwierig, den individuellen sprach- lichen Fähigkeiten der Schüler*innen Rechnung zu tragen. Umso wichtiger war die Unterstützung durch das SPRINT-Projekt. Es wurde nicht nur vermittelt, wie man auf die unterschiedlichen Fähigkeiten der Lernenden eingehen kann, auch praktische Tipps, die im Alltag leicht anzuwenden sind, wurden hier verständlich aufgezeigt. Dies ist im Umgang mit den unterschiedlichen Sprachkenntnissen der Lernen- den eine große Hilfe.“ Robin Korinth, Lehrer an der Sekundarschule Altenhagen und Teilnehmer am Sprint-Projekt dungsbüro der betreffenden Kommune. Die etwa In der Zusammenarbeit zeigte sich sowohl auf einjährige Zusammenarbeit mit den Lehrkräften Seiten der Lehrkräfte als auch auf Seiten der Wis- PROJEKT SPRINT – ist in einem Zyklus organisiert (s. Abbildung), der senschaftler*innen ein großer Erkenntnisgewinn jeweils mit einem Workshop zu Bestandteilen und ein ausgeprägtes Interesse daran, das Er- SPRACHBILDUNG INTERAKTIV von diskurserwerbsförderlichem Lehrerhandeln lernte zu verstetigen und auch für Kolleg*innen beginnt. In den Workshops geht es unter ande- und andere Schulen zugänglich zu machen. rem um die Fragen, Dementsprechend besteht die abschließende „Sprachbildung interaktiv“ („Sprint“), ein Teilprojekt An diese Befunde knüpft das Sprint-Projekt an: Projektphase darin, dass die Beteiligten aus Wis- des Verbundprojektes „GemeinsamGANZTAG“, Basierend auf gesprächsanalytischen Vorarbeiten • wie im Rahmen fachlicher Unterrichtsgesprä- senschaft und Praxis gemeinsam Ansätze ent- das vom Institut für Schulforschung (IFS Dort- zu diskurserwerbsförderlichem Lehrerhandeln in che zugleich diskursive Lerngelegenheiten wickeln, das Konzept nachhaltig sowohl in den mund) geleitet und von der RAG-Stiftung gefördert Unterrichtsgesprächen und dessen adaptivem für Schüler*innen geschaffen werden können, Einzelschulen als auch in regionalen Schulnetz- wird, startete im Dezember 2019. Ziel des Pro- Lernerzuschnitt wurde eine Professionalisie- • wie möglichst viele (und auch diskursiv werken zu verankern und in die Breite zu tragen. fessionalisierungsprojekts ist es, Lehrkräfte an rungsmaßnahme entwickelt, an der 13 Lehr- schwache) Schüler*innen in solche Unter- Schulen in herausfordernden Lagen dahingehend kräfte unterschiedlicher Fächer von drei Schulen richtsgespräche involviert werden können, fortzubilden, dass sie in ihren Unterrichtsgesprä- (Haupt-, Sekundar-, Realschule) in einem ‚Inno- • wie sie beim Erklären, Argumentieren etc. Vivien Heller, Noelle Kinalzik chen komplexere sprachliche Fähigkeiten von vationsnetzwerk‘ teilnehmen. Unterstützt wird interaktiv unterstützt werden können, Schüler*innen der Sekundarstufe fördern (können). die Zusammenarbeit im Netzwerk von dem Bil- • wie dabei mit der sprachlichen Heterogenität der Schüler*nnen umgegangen werden kann. Sprint-Team: Prof.’in Dr. Vivien Heller (Bergische Ausgangspunkt ist, dass mündliche diskursive Universität Wuppertal), Prof.’in Dr. Miriam Morek Praktiken, wie das Erklären oder Argumentieren, Auf die einzelnen Workshops folgen jeweils Un- (Universität Duisburg-Essen), Noelle Kinalzik zentral für die schulische Wissenskonstruktion terrichtsvideographien, die als Basis für individu- (Bergische Universität Wuppertal), Valentin und damit die schülerseitige Partizipation am elle Unterrichtsreflexionen mit den Lehrkräften Schneider (Universität Duisburg-Essen) Unterricht aller Fächer sind. Diese diskursiven dienen. Die Lehrkräfte erhalten so die Möglich- Fähigkeiten sind jedoch aufgrund soziokulturell keit, die in den Workshops induktiv erarbeiteten sprint.uni-wuppertal.de bedingter Unterschiede auch zu Beginn der Se- und in Simulationen erprobten Aspekte dis- kundarstufe nicht gleichermaßen bei allen Schü- kurserwerbsförderlichen Lehrerhandelns unmit- ler*innen ausgebaut, wie Studien zeigen. Unter- telbar in ihrer eigenen Unterrichtspraxis umzuset- richtsgespräche im Fachunterricht haben sich zen und anschließend im geschützten Rahmen als ein zentraler Kontext für die Förderung dieser mit zwei Wissenschaftler*innen videobasiert zu diskursiven Fähigkeiten erwiesen. reflektieren. 10 11
Die kontinuierliche und vertrauensvolle Zusam- menarbeit zwischen britischen Schulen, Behör- den und der Bergischen Universität Wuppertal zählt zu den wichtigsten Faktoren der internati- onalen Partnerschaft. Mehr als 400 Studierende konnten bisher am PrimA-Programm teilnehmen, interkulturelle Erfahrungen sammeln und ihren Beitrag zur Bildung für ein offenes, demokrati- sches Europa leisten. Stefanie Frisch Win-Win Situation schafft und Transfer in beide Richtungen ermöglicht. Die Studierenden erwer- ben in der Kooperation mit englischen und wali- sischen Lehrer*innen bedeutendes Handlungs- wissen für ihren späteren Beruf. Die Schulen in England und Wales erfahren die Anwesenheit PRIMA – PRAKTIKUM IM AUSLAND der Wuppertaler Studierenden als große Berei- Das PrimA-Team 2019: Prof. Dr. Stefanie Frisch, cherung in ihrem eigenen Bemühen um kultu- Prof. Dr. Bärbel Diehr, Steffen Paffrath, Lisa Fi- relle und sprachliche Vielfalt. Die Schüler*innen scher, Julian Dietze und Lea Uhlmann (Abbildung Angehende Englischlehrkräfte stehen vor der xisphasen ihres Bachelorstudiums verbinden. Sie bekommen die Gelegenheit, mithilfe der Prak- linke Seite). Aufgabe, Schülerinnen und Schüler auf ein Le- erhalten Stipendien, die aus Mitteln der ERAS- tikant*innen aus Wuppertal ein Bild vom moder- ben in einer vielfältigen, mehrsprachigen und MUS+ Förderlinie finanziert werden und erhal- nen, jungen Deutschland zu entwickeln. frisch@uni-wuppertal.de multikulturellen europäischen Gesellschaft vor- ten bei der Beantragung Unterstützung durch www.anglistik.uni-wuppertal.de → zubereiten. Sie vermitteln Englischkenntnisse das Akademische Auslandsamt der Bergischen Aufgrund der Corona Pandemie und dem Aus- Studium → Auslandsaufenthalt → und interkulturell kommunikative Kompetenzen. Universität. tritt Großbritanniens aus der Europäischen Union Auslandsschulpraktikum PrimA! Das Lehrerausbildungsgesetz (LABG 2009 § 11 werden aktuell neue Konzepte entwickelt. Ab Abs. 10) schreibt für Studierende moderner Im Wintersemester nehmen Studierende an ei- 2023 werden alternative Finanzierungsmöglich- PrimA Impressionen: Fremdsprachen, die Lehrerin oder Lehrer wer- nem Vorbereitungsseminar teil, in dem sie ein in- keiten zur ERASMUS+ Förderlinie benötigt. Hinzu www.anglistik.uni-wuppertal.de → Studium → den wollen, aus diesem Grund einen mindestens terkulturelles Training erhalten, erste Kenntnisse kommt die Beantragung von Arbeitsvisa, die vor Auslandsaufenthalt → Auslandsschulpraktikum dreimonatigen Auslandsaufenthalt vor. zur Unterrichtsplanung sammeln und Fachwissen dem Brexit nicht notwendig waren. PrimA! → Impressions erwerben. Im Sommersemester führen die Stu- Die Planung und Durchführung eines Aufenthalts dierenden Unterrichtsvorhaben und kleine Pro- im Ausland ist für Studierende eine große Her- jekte durch, die in einem Bericht dokumentiert ausforderung und in der Regel mit hohen Kos- werden. Ein Herzstück des PrimA-Programms „Our schools have been delighted to be involved in the PrimA project ten verbunden. Aus diesem Grund konzipierte ist das alljährliche Treffen zwischen den Rück- for over ten years. The people of Wales are very proud of their country, die Englischdidaktikerin Frau Professorin Bärbel kehrern aus England bzw. Wales und der neuen its language and its culture. As a result, we have really enjoyed hel- Diehr bereits im Jahr 2002 das Auslandsschul- Kohorte. Es werden wertvolle Informationen zu ping our German students fully embrace and understand life in Wales praktikum PrimA. Die Leitung hat nach ihrem den Schulen, Unterkünften vor Ort und allgemei- and hopefully created memories that will stay with them for ever. The Eintritt in den Ruhestand 2020 Frau Professorin ne Dinge zum Alltag in GB weitergegeben. German students have been able to make many Welsh friends during Stefanie Frisch übernommen. their placement visits and this has made the experience that much Die Rückmeldungen sowohl der Wupperta- more enjoyable for everyone involved.“ Im PrimA-Programm können Studierende den ler Praktikant*innen als auch der britischen obligatorischen Auslandsaufenthalt mit den Pra- Schulleiter*innen zeigen, dass PrimA eine echte Kevin Phelps, Schulleiter zweier Partnerschulen in Wales 12 13
_FAKULTÄT für Human- und Sozialwissenschaften „Besonders im Hinblick auf die globalen Herausforderungen des an- thropogenen Klimawandels nimmt Transfer eine zentrale Rolle ein. Neben der Forschung und Lehre interdisziplinärer geographischer sowie human- und sozialwissenschaftlicher Themen zur Befähigung junger Menschen, ihren Lebensraum zu gestalten, wirkt Transfer in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Dort schafft er Grundlagen für Handlungskompetenz im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dies geschieht auf regionalem bis internationalem Maßstab in mehrere Richtungen zwi- schen den verschiedenen Akteuren auf Augenhöhe.“ M. Ed. Christoph Jörges, Geographie & Sachunterricht
Für die Realisation der Animationsfilme koope- Auch darüber hinaus sind wir an der Bergischen rieren wir eng mit Niklas Hlawatsch und sei- Universität Wuppertal in ein breites Netz von nem Essener Studio Fuchs Teufel Bild, die auf Partner*innen und Unterstützer*innen eingebun- Grundlage der vom LArS-Team erstellten Story- den: So beraten uns Dr. Heike Seehagen-Marx boards die Filme konzipieren und herstellen. Als und das neu entstandene Medienlabor sowie Fachdidaktiker*innen isolieren wir dabei die für die Mitarbeiter*innen des BU:NDLE-Netzwerks unseren Einsatz relevanten Merkmale der ge- bei Fragen zur mediendidaktischen und techni- filmten Unterrichtssituationen, die Fuchs Teufel schen Umsetzung. In Kooperation mit Dr. Heike Bild anschließend mit einem hohen Anspruch an Seehagen-Marx und dem Medienlabor startete Authentizität und professioneller Filmgestaltung Mitte 2021 im Rahmen eines Digi-Fellowships in das Animationsformat überführt. Gemeinsam von Katrin Hahn-Laudenberg das an LArS ange- mit Wuppertaler Studierenden und tatkräftiger bundene Projekt LUiSA zur Entwicklung und Er- Unterstützung von Felix Manns von der Medien- probung einer Storyboard-App, die unter anderem produktion des Zentrums für Informations- und Lehramtsstudierenden die interaktive Erstellung Medienverarbeitung (ZIM) haben wir im Frühjahr von Comic-Bildern im Stil der Animationsfilme 2021 in Wuppertal die Audioaufnahmen für die ermöglichen soll. LARS.NRW – LERNEN MIT ANIMATIONS- Animationsfilme erstellt. Marcus Kindlinger FILMEN REALER UNTERRICHTSSZENEN Angehende Sozialwissenschaftslehrkräfte ste- Die ersten Animationsvideos wurden im Som- hen in ihrem ersten Unterricht vor vielfältigen mersemester 2021 fertiggestellt und werden be- Herausforderungen: In ihrem Fach integrieren reits in der Lehre an der Bergischen Universität sie Perspektiven aus Soziologie, Politik- und Wirt- Wuppertal erprobt. schaftswissenschaften; bereiten gesellschaft- liche Themen kontrovers auf und fördern ihre LArS.NRW ist ein vom Ministerium für Kultur Schüler*innen in der Entwicklung einer selbstän- und Wissenschaft gefördertes Verbundprojekt. digen Haltung, ohne sie dabei mit vorgefertigten Die Projektumsetzung erfolgt dabei in enger Zu- Positionen zu überwältigen. sammenarbeit zwischen den Verbundpartnerin- nen und ihren Teams unter der Gesamtprojekt- Im Verbundprojekt LArS.NRW nutzen wir einen leitung der Universitäten Dortmund (Jun.-Prof. vorhandenen Pool an authentischen Unterrichts- Dr. Dorothee Gronostay) sowie der Universität „Mit dem LArS-Material erhalten angehende Sozialwissenschafts- videos und wandeln diese in interaktive und Duisburg-Essen (Prof. Dr. Sabine Manzel) und der lehrkräfte die Möglichkeit, an authentischen Unterrichtssituationen didaktisch eingebettete Animationsfilme um. Bergischen Universität Wuppertal (Vertr.-Prof. Dr. sowohl alltägliche als auch besonders herausfordernde Fragen zu Zusammen mit digitalen Aufgabenumgebungen Katrin Hahn-Laudenberg). An den Standorten wer- diskutieren: Wie bereite ich komplexe gesellschaftliche Fragen auf? werden die entstehenden Videos über ORCA. den verschiedene inhaltliche Schwerpunkte („Un- Wie bringe ich Schüler*innen dazu ihre Positionen zu begründen? Wie NRW, das neu entstehende NRW-Landesportal terrichtseinstiege“, „Urteilsphasen“ und „Critical gehe ich mit extremistischen Äußerungen um? Die in unserer Zusam- für Open Educational Resources, frei verfügbar Incidents“) bearbeitet. Gerade hinsichtlich der ver- menarbeit mit Fuchs Teufel Bild erstellten Animationen bieten dabei gemacht. In Blended-Learning-Formaten können schiedenen rechtlichen Fragen, die sich durch die ein didaktisch wertvolles und motivierendes Format.“ Studierende im Lehramt Sozialwissenschaften so freie, auch außeruniversitäre Veröffentlichung der ihre professionelle Wahrnehmung, ihre diagnosti- LArS-Materialen ergeben, arbeiten wir zudem mit Vertr.-Prof. Dr. Katrin Hahn-Laudenberg schen Fähigkeiten sowie ihre Reflexionsfähigkeit dem Hochschulverbund Digitale Hochschule NRW (Didaktik der Sozialwissenschaften) und an authentischen Unterrichtsfällen entwickeln. und dem Team hinter ORCA.NRW zusammen. Marcus Kindlinger (Projektmitarbeiter) 16 17
„Das Hochschulnetzwerk BNE in der Lehrkräftebildung in NRW füllt eine Lücke in der BNE-Landschaft in NRW und stärkt durch die intensi- ve Vernetzung interessierte Hochschuldozierende und ihr Engagement für BNE. Seit dessen Gründung hat sich das Netzwerk zu einer wichti- gen Anlaufstelle für BNE im Hochschulsektor in NRW etabliert.“ Marlies Dieckmann, Leitung des Referates VIII-4, „Bildung für nach- haltige Entwicklung, Umweltbildung, BNE-Agentur“, MULNV NRW auf den im Waxmann-Verlag im Frühjahr 2020 er- Zudem wird anhand einer Interviewreihe mit schienenen Verhandlungsband „BNE-Strukturen Fachleuten und erfahrenen BNE-Akteur*innen gemeinsam gestalten – Fachdidaktische Pers- eine Konstellationsanalyse erstellt, die eine pektiven und Forschungen zu Bildung für nach- strukturierte Übersicht der BNE-Landschaft in haltige Entwicklung in der Lehrkräftebildung“ zu NRW abbildet. Sie soll neben den bereits beste- HOCHSCHULNETZWERK BNE verweisen, welcher ein Jahr nach der Auftaktver- henden Strukturen vor allem bisher ungenutztes anstaltung erstmalig fachliche Perspektiven, aus- Potential aufdecken und damit mögliche Anknüp- IN DER LEHRKRÄFTEBILDUNG IN NRW gewählte Forschungsergebnisse und einen Aus- fungspunkte für die weitere Netzwerkarbeit auf- blick zu BNE in der Lehrkräftebildung darstellt. zeigen. Die Konstellationsanalyse wird Teil einer Machbarkeitsstudie sein, welche herausarbeitet, Angesichts des drängenden Handlungsbedarfs Vernetzungsanforderungen anhand einer Online- Buchdownload unter: wie BNE in NRW weiter gestärkt werden kann, einer sozial-ökologischen Transformation hat Umfrage ermittelt oder auf dem Netzwerktreffen www.waxmann.com → Reihen → Erziehungswissen- sodass die Aufmerksamkeit für und das Bewusst- der Arbeitsbereich „Didaktik der Geographie – im Herbst 2019 wurde anhand einer Netzwerkspi- schaft → Erziehungswissenschaft und Weltgesellschaft sein über BNE im Hochschulbereich einen deutli- Schwerpunkt Sozialgeographie“ im Frühjahr 2019 rale das Profil des Netzwerks geschärft. → BNE-Strukturen gemeinsam gestalten chen Zuwachs erfährt. Aus diesen Arbeiten leiten ein hochschulübergreifendes Netzwerk zu Bil- sich zukünftige Aktivitäten ab, denkbar sind bei- dung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der Seit seiner Gründung veranstaltet das Netzwerk spielsweise BNE-Fortbildungen und Coachings Lehrkräftebildung in NRW initiiert und aufgebaut. regelmäßig zu den unterschiedlichsten Aspekten für Hochschuldozierende oder die Entwicklung Gefördert wird die Netzwerkarbeit vom Ministeri- von BNE zahlreiche Veranstaltungen wie Fach- eines BNE-Grundlagenmoduls. um für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Ver- tagungen, Vernetzungstreffen oder weitere Aus- braucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. tauschformate. Hier haben die Mitglieder nicht Annika Hanau, Annaliesa Hilger, Andreas Keil nur die Chance, an spannenden Vorträgen und Das Netzwerk richtet sich an interessierte Hoch- Diskussionsrunden teilzunehmen, sondern eben- www.geographie.uni-wuppertal.de → schuldozierende in NRW, die zukünftige Lehr- so ihre eigenen Arbeiten vorzustellen. Zudem fin- BNE-Hochschulnetzwerk.html kräfte ausbilden, Studierende sowie weitere det ein vertiefter Austausch in Arbeitsgruppen zu Akteur*innen, die als Lehrkräfte in Schulen, an Forschung, Lehre und Übergängen der Lehrkräf- außerschulischen Lernorten, in NGOs oder an tebildung statt. Die Perspektive der Studierenden Übergängen der Lehrkräftebildung arbeiten so- wird durch Zusammenarbeit mit studentischen wie weitere Engagierte. Die Initiator*innen ar- Netzwerken sowie einer eigenständigen Arbeits- beiten mit unterschiedlichen Dialog-Formaten, gruppe ebenso berücksichtigt. um die Netzwerkarbeit fortwährend an den Be- darfen der Mitglieder zu orientieren: So wurden Die Sicherung der Ergebnisse der Netzwerkarbeit beispielsweise im Juni 2020 die Austausch- und stellt sich sehr vielfältig dar. Hier ist exemplarisch 18 19
on vor Ort und durch die Ankündigung auf seiner Homepage, so dass dieses Format auch überre- gional Beachtung findet. Das Schulsportsymposion greift vielfältige sport- didaktisch relevante Themen in Theorie und Praxis auf und wird kompakt als Nachmittags- veranstaltung in der Uni-Halle angeboten: Nach einem einführenden wissenschaftlichen Vortrag von thematisch ausgewiesenen Expert*innen verschiedener bundesdeutscher Universitäten Aneignung des Sports durch Heranwachsende – (z. B. Mainz, Leipzig, Flensburg) finden drei par- auch im Sportunterricht – plädiert. In den Praxis- allele Praxisangebote statt (mehr lassen aktuell workshops konnten die Teilnehmenden dann aus die Sportstätten an der Bergischen Universität einfachen Spielideen eigene Spiele entwickeln, nicht zu), die zweimal hintereinander durchge- eine Verbindung klassischen Gummitwist mit führt werden. Alle Teilnehmenden haben so die dem philippinischen Tinikling erproben oder jen- DAS WUPPERTALER Gelegenheit, zwei Angebote zu besuchen. Die seits der Sporthalle tanzen und performen. konzeptionelle Herausforderung besteht darin, SCHULSPORTSYMPOSION Themen zu finden, die sowohl im fachdidakti- Pandemiebedingt konnte in diesem und im letz- schen Diskurs bedeutsam als auch sportprak- ten Jahr kein Symposion stattfinden, aber für tisch durchführbar sind und auf Interesse der die kommenden Jahre ist die Wiederaufnahme Die Professionalisierung von (Sport)Lehrkräf- Instituts für Sportwissenschaft unter der Leitung Teilnehmenden stoßen. Themen der letzten mit spannenden Themen (z. B. Digitalisierung im ten beginnt an der Universität und setzt sich von Prof. Dr. Eckart Balz initiiert und seit 2016 Jahre waren beispielsweise Mehrperspektivität, Sportunterricht) geplant. mit der sogenannten zweiten Phase, dem Re- vom Arbeitsbereich Sportdidaktik fortgeführt. Wagniserziehung, Heterogenität oder Diagnos- ferendariat, an den Zentren für schulpraktische Zielgruppe des Schulsportsymposions sind inte- tik im Sportunterricht. Der Theorie-Praxis-Bezug Judith Frohn Lehrer*innenausbildung (ZsfL) fort. Damit ist der ressierte Sportlehrkräfte, Fachleiter*innen und soll für das Thema „Sport als Gestaltungskultur“ Prozess der Professionalisierung keineswegs Referendar*innen sowie Lehrende und Studie- verdeutlicht werden: Im Vortrag von Prof. Dr. Tim abgeschlossen, doch die dritte Phase, die Fort- rende sportwissenschaftlicher Institute. Das For- Bindel (Mainz) wurde der Konstruktcharakter des sportdidaktik.uni-wuppertal.de → und Weiterbildung, wird häufig vernachlässigt. mat eröffnet Möglichkeiten der Kontaktaufnahme Sports verdeutlicht und für eine selbstbestimmte Schulsportsymposion Obwohl Universitäten aufgefordert sind, akade- und -pflege zwischen den verschiedenen Phasen mischen „Wissenstransfer“ zu leisten, kann für der Lehrer*innenbildung und bietet aufgrund der den Bereich der Sportlehrer*innenbildung kons- Mischung unterschiedlicher professioneller Ent- tatiert werden, dass Angebote außeruniversitärer wicklungsphasen besonderes Potenzial. „Das Schulsportsymposion verbindet Wissenschaft und Lehrpraxis Anbieter*innen dominieren. Diese sind in der Re- auf einzigartige Weise, indem Themen des Schulsports theoretisch gel sehr praxisbezogen angelegt, während im hier Es ist konzipiert als regionale Fortbildungsveran- diskutiert und im Anschluss beispielhaft erlebt werden können. Es ist vorgestellten Wuppertaler Schulsportsymposion staltung und richtet sich zunächst an Sportlehr- aber vor allem die Atmosphäre der Veranstaltung, die das Angebot be- die Verbindung von Theorie und Praxis und deren kräfte aus dem Bergischen Städtedreieck, aber sonders macht. Menschen aus allen biografischen Phasen des Unter- Reflexion im Vordergrund stehen. auch an die Fachseminare Sport der ZfsLs, die richtens kommen zusammen und verhandeln einen gemeinsamen Ge- zur Ausbildungsregion für das Praxissemester genstand – mit dem gebotenen Ernst und dem notwendigen Humor.“ Das Wuppertaler Schulsportsymposion ist ein im Master of Education gehören. Der Deutsche jährliches Fortbildungsangebot, das den gefor- Sportlehrerverband NRW (DSLV NRW) als zentra- Prof. Dr. Tim Bindel, derten Theorie-Praxis-Bezug aufnimmt. Es wur- ler Anbieter für Fortbildungen für Sportlehrkräfte Leiter der Abteilung Sportpädagogik/Sportdidaktik am Institut de 2002 vom Arbeitsbereich Sportpädagogik des unterstützt das Wuppertaler Schulsportsymposi- für Sportwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz 20 21
_FAKULTÄT für Wirtschaftswissenschaft „Transfer in der Schumpeter School of Business and Economics ist reichhaltiger Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern entlang zahlreicher Themenfelder in Wirtschaft, Politik und vor allem in der Gesellschaft selbst. Dabei ist „die Welt da draußen“ Impulsgeber und Kompass für die Fakultät, gemeinsam mit Anspruchsgruppen um die Bergische Universität herum, unternehmerische Lösungen und wis- senschaftliche Antworten zu drängenden Fragen anzustreben – so- wohl im ökonomischen „Kerngeschäft“, aber auch in Bereichen wie Digitalisierung und Klimawandel." Dr. Marc Grünhagen, MBA, Wirtschaftswissenschaft
nik gegeben, spätestens seitdem der Mensch Werkzeuge entwickelt hat und Feuer entzünden konnte. Auch ist Arbeit immer schon das kon- stitutive Element des Menschen gewesen, um in der Auseinandersetzung mit der Natur über- leben zu können. Und verschiedenste Formen von Kapital kamen zu allen Zeiten vor, in denen Menschen miteinander in Beziehungen traten. Am Ende dieser Entwicklungen steht unter ande- rem das, was wir heute im allgemeinen Sinne als „Kapitalismus“ bezeichnen. Von der Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit des Kapitalismus hängt es ab, ob und inwieweit gegenwärtige und künfti- ge Herausforderungen bewältigt werden können. Der Journalist und spätere Textilkaufmann Fried- Mittels historisch-kritischer Aufbereitung bisheri- FRIEDRICH ENGELS – rich Engels setzte sich bereits in jungen Jahren ger Verlaufswege und theoretischer Erklärungs- prägnant und meinungsstark mit jenen Kernfra- muster der im kapitalistischen System aufge- DAS ROT-SCHWARZE CHAMÄLEON gen globaler Entwicklung auseinander. Der Mann tretenen Entwicklungen soll zu einem besseren aus der Praxis hatte sein Wissen autodidaktisch Verständnis auch gegenwärtiger Problemlagen erarbeitet. Er war kein guter Redner, aber dank beigetragen werden. Aufgerufen sind Fragen, wie Business and Economics hatte im Jahr 2018 den seiner gewandten Feder und seiner Fremdspra- sich Technik, Arbeit und Kapital in der Geschichte Entschluss gefasst, mit einer umfangreichen, aber chenkompetenz wurde er zu einem international des ökonomischen Denkens und insbesondere an auch für den nicht einschlägig wissenschaftlich beachteten Journalisten. Seine eigenständigen der Schwelle zum „Kapitalismus“ europäischer vorgebildeten Leser ansprechenden Forschungs- und facettenreichen Beiträge reichen in geradezu Prägung als zentrale Kategorien entwickelt haben, publikation, neue Einblicke in das Lebenswerk enzyklopädischer Breite von literarischen zu his- wie sie von aufmerksamen Beobachtern in jener Friedrich Engels’ zu vermitteln. Eine geplante, torischen, von militärwissenschaftlichen zu tech- Zeit aufgefasst und verstanden wurden und zur dieses Projekt begleitende, wissenschaftliche nischen, von anthropologischen zu naturwissen- Einschätzung der Gegenwart, aber auch zukünf- Tagung musste aufgrund der Corona-Pande- schaftlichen und nicht zuletzt von politischen hin tiger Entwicklungen beitragen können. mie abgesagt werden. Die Finanzierung des in zu ökonomischen Schriften. Hans Frambach, Norbert Koubek mehrfacher Hinsicht ambitionierten Vorhabens gelang durch die großzügige Zuwendung von Dr. Dr. h.c. Jörg Mittelsten Scheid, selbst Nach- fahre der Familie Engels, und der tatkräftigen und „Friedrich Engels hat die Grundlagen der modernen, kapitalorientier- Illner, Eberhard / Koubek, Norbert / Frambach, Hans A. gewissenhaften Unterstützung des Historikers ten Produktion sowie des internationalen Handels diskutiert und deren (Hrsg.): Friedrich Engels. Das rot-schwarze Chamäleon, 432 S. mit 149 farb. und 90 s/w Abb., wbg Academic, und ehemaligen Direktors des Friedrich Engels Schwächen sowie Krisenanfälligkeit aufgezeigt. Die Basisstrukturen Darmstadt 2020, ISBN 978-3-534-27274-7. Haus / Museum für Frühindustrialisierung in Wup- von Technik, Kapital und Arbeit definierten damals die Gesellschaft pertal, Dr. Eberhard Illner. der Industriestaaten und werden auch die globalisierte Gesellschaft Anlässlich seines 200. Geburtstags ehrte die der Zukunft bestimmen. Ein reflektierter historischer Transfer kann Stadt Wuppertal ihren 1820 in Barmen geborenen Seit der Industriellen Revolution vor 200 Jahren dazu Einsichten liefern und zur Vorhersehbarkeit zukünftigen Wandels großen Sohn in vielfältiger Weise, die Bergische gelten Technik, Arbeit und Kapital als entschei- beitragen.“ Universität durch verschiedene Konferenzen, Vor- dende Bestimmungsgrößen des ökonomischen tragsreihen und Publikationen. Die Fakultät für und sozialen Fortschritts. Zwar hat es schon im- Dr. Eberhard Illner, ehemaliger Leiter des Museums „Historisches Zentrum“ in Wuppertal Wirtschaftswissenschaft – Schumpeter School of mer in der Weltgeschichte der Zivilisation Tech- und Lehrbeauftragter an der Bergischen Universität 24 25
„Der Renteneintritt macht gerade den Männern zu schaffen. Sie fallen nach der Berufsaufgabe oft in ein tiefes Loch. Und wer hat im Bekannten- kreis nicht schon von Männern erfahren, die ganz kurz vor oder nach ih- rem letzten Arbeitstag tot umgefallen sind? Diesen Phänomenen woll- ten wir mit dem 4. Männergesundheitsbericht auf den Grund gehen und einen Teil dazu beitragen, dass Männer die Phase nach der Erwerbs- tätigkeit bei guter physischer wie psychischer Gesundheit erleben.“ Olaf Theuerkauf, Vorstandsvorsitzender Stiftung Männergesundheit Der Band gliedert sich in einen Teil mit wissen- nach der Sinnhaftigkeit und Effektivität solcher schaftlichen Überblicks- und Originalbeiträgen Projekte. Aufgrund der Hemmung vieler Män- und einen Praxisteil, in dem Modellprojekte zur ner, Hilfsangebote anzunehmen und sich damit Gesundheitsförderung speziell von Männern dar- vermeintlich nicht so autark und selbstständig MÄNNER UND DER ÜBERGANG gestellt werden. Im ersten, wissenschaftlichen zu fühlen, ist geschlechtsspezifische Ansprache Teil des Bandes wird die gesundheitliche Lage wichtig. Denn dort, wo die Geschlechtsspezifik IN DIE RENTE von Männern im Altersbereich zwischen Mitte nicht ausdrücklich in den Blick genommen wird, 50 und Mitte 70 behandelt, mit einem beson- besteht die Gefahr, implizit Angebote für Frauen deren Fokus auf die gesundheitliche Lage ar- zu gestalten. Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 setzt sich die Lebensphase. Warum ist diese Phase für Män- beitender Personen in den letzten 10 Jahren der Stiftung Männergesundheit dafür ein, gesund- ner mit besonderen Risiken und Herausforderun- Erwerbskarriere. Die Übergangsphase von der Der Vierte Deutsche Män- heitspolitisch aktuelle Themen anhand eines gen verbunden? Was ist über gesundheitliche Erwerbstätigkeit in den Ruhestand selbst und die nergesundheitsbericht der Spektrums wissenschaftlicher Beiträge sowie Gefährdungen und ihre Hintergründe bekannt? vielfältigen damit einhergehenden sozialen Ver- Stiftung Männergesund- praxisnaher Berichte einem größeren Leserkreis Welche Faktoren des Rentendaseins wirken sich änderungen sowie die ersten Jahre als Rentner heit „Männer und der Über- näherzubringen. Trotz der Flut aktueller Beiträge positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus? schließen den wissenschaftlichen Teil ab. gang in die Rente“ ist im in neuen Medien stellt der auf ein Thema konzen- Antworten auf diese Fragen werden anhand eige- November 2020 im Psycho- trierte, vielseitige Aspekte beleuchtende Ansatz ner Forschungsergebnisse von einer Gruppe von Im Praxisteil des Bandes werden Projekte vorge- sozial Verlag erschienen. eines Sammelbandes eine wichtige Bereicherung Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus stellt, deren Ziel es ist, gerade Männer bei der Er wurde herausgegeben dar. Ökonomie, Medizin, Soziologie und Psychologie Bewältigung des Übergangs in die Rente und der von Hendrik Jürges (Bergi- gegeben. Die vorgestellten Erkenntnisse machen Gestaltung des Ruhestandes zu unterstützen. sche Universität Wuppertal), Dies wird auch im kürzlich erschienenen vierten zugleich den weiteren gesundheits- und gesell- Die dargestellten Projekte verfolgen allesamt ei- Johannes Siegrist (HHU Düsseldorf) und Mathias Männergesundheitsbericht besonders deutlich. schaftspolitisch wichtigen Gestaltungsbedarf nen gesundheitsfördernden Ansatz. Sie wenden Stiehler (Dresdner Institut für Erwachsenenbildung Er befasst sich mit gesundheitsrelevanten As- deutlich. In den kommenden 15 Jahren werden sich spezifischen Lebenslagen zu und richten ihr und Gesundheitswissenschaft). pekten einer besonders wichtigen Lebensphase, die geburtenstarken Jahrgänge der 1950er und Augenmerk auf die Hilfe in dieser Situation. Die den Jahren vor und nach der Berentung. In dem 1960er Jahre das Renteneintrittsalter erreichen entscheidende Frage ist dabei aber immer die Hendrik Jürges etwa zwei Jahrzehnte umfassenden Zeitraum vor und die Zahl der Renteneintritte damit einen Hö- und nach dem gesetzlich definierten Rentenein- hepunkt. In zehn Jahren werden in Deutschland trittsalter werden weitreichende und tiefgreifen- voraussichtlich mehr als 20 Millionen über 65-jäh- de Erfahrungen gemacht und Entscheidungen rige Menschen leben. Die Chancen für ein aktives getroffen. Sie beziehen sich auf Zeitpunkt und und gesundes »drittes Lebensalter« können und Modalitäten des Ausscheidens aus dem Berufs- sollen weiter verbessert werden, auch mithilfe leben und die Gestaltung der nachberuflichen von Erkenntnissen aus der Forschung. 26 27
sowie bei der Beantragung von Fördermitteln und tet. Gemeinsam wird der Sustainable Summit Stipendien, Hilfestellung angeboten. Ein Beispiel geplant, eine Messe, welche nachhaltige Start- ist das Projekt „Röntgenvideoanalyse“, das von ups, Gründungsinteressierte und Unternehmen der Gründungsberatung des Start-up Centers eng zusammenbringt und Netzwerkmöglichkeiten begleitet und bei der erfolgreichen Beantragung sowie Raum für Inspiration rund um das Thema des Förderprogramms „Start-up Transfer.NRW“ nachhaltiges Gründen schafft. unterstützt wurde. Das Projekt wurde von den Absolventen Sercan Atesgolu, Andre Stenzel und Im Rahmen des geplanten Inkubator-Programms Thorsten Wuthe initiiert und baut auf einem inno- des Start-up Centers, in welchem Gründungs- vativen Verfahren auf, welches die zerstörungs- teams von Expert*innen und Gründungsbe- freie Prüfung von beweglichen Bauteilen oder rater*innen über mehrere Monate begleitet Komponenten ermöglicht. Das Verfahren wurde werden, wird außerdem in Zusammenarbeit mit von Sercan Atesoglu im Rahmen seiner Master- dem Wuppertal Institut ein nachhaltiger Track ge- arbeit am Institut für Sicherungssysteme ent- plant, um besondere Unterstützungsleistungen wickelt. Die Gründer konnten mit ihrem Projekt für nachhaltige Gründungsideen anzubieten. überzeugen und werden mit rund 237.000 Euro DAS START-UP CENTER aus Mitteln des Europäischem Fonds für regio- Als wesentliche nächste Schritte soll die Be- nale Entwicklung (EFRE) und des Landes Nord- kanntheit des Start-up Centers an der Uni- DER BERGISCHEN UNIVERSITÄT WUPPERTAL rhein-Westfalen für 14 Monate gefördert. versität durch Zusammenarbeit mit den Gründungsbotschafter*innen aus den unter- Mit dem besonderen Schwerpunkt auf die För- schiedlichen Fakultäten weiter gesteigert wer- Das Bundesministerium für Wirtschaft und Ener- bildet die Anlaufstelle für gründungsinteressierte derung von nachhaltigen Start-ups möchte das den. Darüber hinaus werden verschiedene neue gie (BMWi) hat im Rahmen des deutschlandwei- Studierende, Mitarbeitende und Absolvent*innen Projektteam einen Beitrag zur Stärkung des nach- Veranstaltungen konzipiert und durchgeführt, um ten Hochschulwettbewerbs „EXIST Potentiale“ der Bergischen Universität und ist räumlich im haltigen Unternehmertums am Standort Wupper- Gründungsinteressierten weiterhin ein vielseiti- die Bergische Universität für ihr Konzept zur Etab- universitären Co-Working Space „Freiraum“ am tal und in der Bergischen Region insgesamt leis- ges Angebot zu bieten. lierung eines universitätsweiten Startup-Centers Arrenberg verortet. Langfristig soll durch fakul- ten. In diesem Sinne wird eng mit verschiedenen Nina Kron ausgezeichnet. Verantwortlich für diesen Erfolg tätsübergreifende Aktivitäten und Maßnahmen Stakeholdern in der Region, z. B. mit der Neuen zeichnen sich Frau Prof. Dr. Christine Volkmann eine Kultur geschaffen werden, die für Grün- Effizienz GmbH sowie dem Wuppertal Institut und ihr Team des Lehrstuhls für Unternehmens- dungs- und Innovationsthemen sensibilisiert für Klima, Umwelt & Energie zusammengearbei- gründung und Wirtschaftsentwicklung sowie und begeistert. Das Start-up Center vermittelt in UNESCO Lehrstuhl für Entrepreneurship und inter- curricularen und extracurricularen Veranstaltun- kulturelles Management. Mit 1,9 Millionen Euro gen Kompetenzen und leistet Unterstützung, um Fördersumme sollen nunmehr innovative Grün- Gründungsinteressierte auf ihrem Weg zu beglei- „Das Team des Start-up Center hat uns vor dungspotentiale erschlossen werden und somit ten. In Zusammenarbeit mit Lehrstühlen aus un- allem bei der Auswahl und Beantragung der die Anzahl der universitären Ausgründungen terschiedlichen Fakultäten werden gemeinsame richtigen Fördermittel sehr geholfen. Auch erhöht werden. Ein besonderer Schwerpunkt Lehrveranstaltungen konzipiert und umgesetzt, jetzt, nachdem wir unser Projekt gestartet wird dabei vor allem auf die Förderung nachhalti- um fachspezifische Gründungspotentiale an der haben, holen wir uns regelmäßig Input durch ger Gründungsprojekte gelegt. Universität zu entdecken und zu fördern. das Start-up Center und nutzen gerne die Räumlichkeiten des Freiraums, z. B. für Krea- Um universitätsweit Maßnahmen zur Sensibili- Die Gründungsberatung des Start-up Centers tivworkshops. Jede*r, der an der Bergischen sierung für Gründungsthemen implementieren zu richtet ihr Leistungsangebot auf Angehörige der Universität eine Gründungsidee hat oder sich allgemein für das Thema Gründung interessiert, können, wurde das „Start-up Center“ als zentrale Universität mit einer konkreten Gründungsidee. sollte es nicht versäumen im Start-up Center vorbeizuschauen. Aktuell natürlich auch digital.“ Betriebseinheit unter der Leitung von Christine Hierbei wird angehenden Gründer*innen, vor Volkmann institutionalisiert. Das Start-up Center allem bei der Validierung der Geschäftsmodelle Gründerteam Thorsten Wuthe, Sercan Atesoglu und Andre Stenzel 28 29
„Theoretisch möchten viele Menschen einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Die praktische Umsetzung im Alltag ist für die einzelne Person allerdings sehr schwierig. Was motiviert gestresste Pendler*innen auf das eigene Auto zu verzichten? Da wollen wir nicht nur nachfragen, sondern die Betroffenen möglichst aktiv mit einbe- ziehen: Kreativ werden und Mobilitätsalternativen ausprobieren. Wir schätzen die Zusammenarbeit mit Stefan Diestel und seinem Team in der Reallaborforschung, weil die Co-Creation Workshops und Design- Interventionen in der Planung, Durchführung und Auswertung von den psychologischen Methoden und Theorien stark profitieren.“ Sabrina Schreiner, Gruppenleitung Nutzerzentrierte Technikgestal- tung, Fraunhofer UMSICHT „Durch die Zeiten der wachsenden Distanz zwischen dem Arbeitsplatz und dem Wohnort sowie dem aktuellen Stillstand bedingt durch die INVITING – EMISSIONSARME MOBILITÄT Corona-Pandemie, rückt das Thema der Mobilität ins Bewusstsein, wird neu gedacht und es bildet sich ein neues Mobilitätsparadigma.“ IN URBANEN GEWERBEGEBIETEN Elvira Radaca, wissenschaftliche Mitarbeiterin im „InvitinG“-Projekt am Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie Zunehmend mehr Unternehmen der Produk- Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts tions- und Dienstleistungsbranche sind in Ge- „InvitinG“– untersuchen wir unterschiedliche In- „Für uns ist Transfer nicht nur die Anwendung von Wissen, sondern werbegebieten von Großstädten angesiedelt, centivierungsoptionen im Hinblick auf sozial-öko- auch ein umfassender Lernprozess, der zur Entfaltung eigener Poten- die aufgrund der digitalen Transformation auch logische Voraussetzungen und Handlungsbedin- tiale, zum kritischen Diskurs über gegenwärtige Spannungsfelder und in absehbarer Zukunft an Raum und Bedeutung gungen auf individueller, organisationaler sowie zur Entwicklung von integrativen Kompetenzen in der Gestaltung der gewinnen werden. Für die in Gewerbegebieten struktureller Ebene. Als Orte des Geschehens ha- Zukunft motiviert.“ beschäftigten Personen hat diese Entwicklung ben wir vier Gewerbegebiete in Essen, Oberhau- Stefan Diestel, Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits-, Organisations- einen starken Anstieg der zurückgelegten Fahr- sen und Mülheim ausgewählt. Durch Co-Creation und Wirtschaftspsychologie distanzen zur Folge, die bereits heute einen nicht in Design Thinking-Workshops gemeinsam mit unerheblichen Anteil der verkehrsbedingten Pendler*innen, Unternehmen und kommunalen Treibhausgasemissionen in Deutschland aus- Institutionen werden wir nutzerzentrierte Ideen machen. Ferner zeigen aktuelle Befunde, dass für bedarfsgerechte Mobilitätsangebote und An- erprobt werden. Unser Lehrstuhl analysiert die Innovationsprozesse durchgeführt hat. Auf Ba- hohe Pendel- und Fahrwege, die insbesondere reizsysteme entwickeln. Bereits verfügbare emis- Auswirkungen der Mobilitätsalternativen auf das sis unserer Projektergebnisse wollen wir neue in Ballungszentren häufig durch Staus, Baustellen sionsarme Mobilitätsalternativen zum PKW mit tägliche Verhalten und Erleben der Beschäftig- gesamtgesellschaftlich tragfähige Perspektiven oder Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr Verbrennungsmotor, wie z. B. ÖPNV und E-Fahr- ten mittels psychologischer und physiologischer eines flächendeckenden Einsatzes einer sozial- gekennzeichnet sind, psychisch sehr belastend zeuge, sollen von Pendler*innen intensiv getestet Messungen, um eine präzise Einschätzung über ökologisch nachhaltigen Mobilität erschließen. sind und Leistungsfähigkeit sowie Wohlbefin- werden. Unser Ziel besteht darin, möglichst kos- die Zusammenhänge zwischen Pendelverhalten, den beeinträchtigen können. Daher besteht ein teneffiziente und nachweisbar wirksame Anreize Wohlbefinden und Arbeitsprozessen ableiten zu Sabrina Schreiner, Elvira Radaca, Stefan Diestel erhöhter Bedarf an evidenzbasierten Lösungen zu identifizieren, die Pendler*innen motivieren, können. zu alternativen Mobilitätsoptionen, die ökolo- dauerhaft stressfreie und emissionsarme Mo- gisch nachhaltig sind und zugleich das Stress- bilitätsoptionen zu nutzen. Im InvitinG-Projekt Neben anderen Partnern im InvitinG-Projekt ar- www.inviting.ruhr erleben bei Pendler*innen reduzieren. Hierbei sind zwei Reallabore vorgesehen, in denen die beiten wir sehr eng mit dem Fraunhofer-Institut stellt sich auch die Frage nach der persönlichen Mobilitäts- und Incentivierungsoptionen für emis- UMSICHT in Oberhausen zusammen, das mit Motivation zu emissionsarmer Mobilität. sionsarmen Verkehr in den Gewerbegebieten uns Projekte mit einem ganz ähnlichen Fokus auf 30 31
_FAKULTÄT für Mathematik und Naturwissenschaften „Transfer – Man klettert mal auf seinen eigenen Tellerrand, schaue nach links und rechts auf die knapp acht Milliarden anderen Men- schen und noch viel mehr nichtmenschlichen Lebewesen, vergisst nicht, dass vor uns Generationen hier lebten und nach uns auch noch ein paar Generationen hier in Frieden leben möchten, frage sich „was kann ich tun?“, bleibt neugierig, formuliert auch mal einen Satz ohne Fremdwörter, hat überwiegend Spaß an dem was man tut und tut es mit gewissenhafter Überzeugung. Der Transfer kommt dann ganz von alleine.“ Dr. Hendrik Kersten, Chemie
entdeckendes und forschendes Lernen. Ande- rerseits die weiterführende Berücksichtigung tiefgründiger Fachsubstanz für die Öffnung von Lehr-Lern-Prozessen im Mathematikunterricht. Gemäß der LemaS-Grundintention werden die in der Abbildung dargestellten Formate aus der Perspektive einer spezifischen Förderung leis- tungsstarker und -fähiger Lernender vorgetragen, sie sollen aber breiter wirken und Formate bieten, die Impulse für eine umfassendere Entfaltung von Potenzialen bei allen Schüler*innen bieten. Der Zugang zu „Praxisforschung“ als gemeinsa- mes Anliegen von Schulpraxis und Wissenschaft anhand gemeinsam entwickelter und evaluierter tur“ für Materialentwicklungen und -erprobungen Formate ist nach unseren Erfahrungen äußerst LEMAS – LEISTUNG MACHT SCHULE ergänzend zu den Aktivitäten mit unseren Koope- konstruktiv. Die aktuelle Förderphase zur Format- rationsschulen bieten. entwicklung und formativen Evaluation ist für die Jahre 2018 bis 2023 definiert. Eine anschließen- „Leistung macht Schule“ (LemaS) ist eine Initia- heraus – Chancengleichheit für alle Schüler*innen Unsere Entwicklungsvorhaben (siehe Abbildung) de zweite Förderphase mit u. a. weiterführenden tive von Bund und Ländern, deren Hauptziel darin zu gewährleisten. Die Initiative hat sich zum Ziel sind in allen Fällen gemeinsam mit den Koopera- und vernetzenden Evaluationen ist in Planung. besteht, Förderstrategien für leistungsstarke und gesetzt, die Förderung besonders leistungsstar- tionsschulen gemäß ihren Bedarfen abgestimmt potenziell leistungsfähige Schüler*innen zu ent- ker und -fähiger Schüler*innen über alle Schulfä- und aktuell Gegenstand formativer Evaluationen. wickeln. In diesem Rahmen kooperieren bundes- cher hinweg zu verbessern, von diesem Zugang Hinzu kommt die Entwicklung von Formaten für Ralf Benölken, weit 300 Schulen der Primar- und Sekundarstufen ausgehend aber zugleich auch die Förderung aller die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften zu Wiebke Auhagen mit einem interdisziplinären Forschungsverbund Schüler*innen zu optimieren. den Kontexten des Teilprojekts 8. von 17 Universitäten. Die Initiative wird vom Bun- desministerium für Bildung und Forschung seit LemaS umfasst zwei Kernmodule, die sich in Die Übersicht der Entwicklungsvorhaben ver- 2018 für zehn Jahre gefördert. 22 Teilprojekte untergliedern: Modul 1 widmet weist auf zwei Grundideen, die sich aus ihrer Überblicke über die Ziele, Gesamtstruktur und sich der Entwicklung und Evaluation einer leis- Verbindung ergeben: Einerseits die Schaffung Entwicklungsvorhaben der LemaS-Initiative Internationale Vergleichsstudien wie „PISA“ do- tungsfördernden Schulkultur. Modul 2 konzen- von Möglichkeiten für weiterreichendes aktiv- www.lemas-forschung.de kumentieren, dass in Deutschland im Vergleich triert sich auf die Entwicklung und Evaluation zu anderen Ländern relativ wenige Schüler*innen von diagnosebasierten adaptiven Förderkonzep- als besonders leistungsstark, relativ viele aber ten in verschiedenen Schulfächern. Unter dem als leistungsschwach einzustufen sind. Während Dach des Teilprojekts 8 lokalisiert sich das an „Das LemaS-Projekt ist für mich ein wissenschaftlich begleiteter Aus- sich die Ergebnisse der Schüler*innen im unteren der Bergischen Universität verortete Vorhaben tausch über Mathe in der Schule, der mich in meinem Verständnis von Leistungsbereich in Deutschland über die Jahre im Fach Mathematik in Modul 2. Wir kooperie- gutem Unterricht bekräftigt – nämlich über das Schulbuch hinaus zu verbessert haben, ist der Anteil der „Spitzengrup- ren hier mit bundesweit 20 Schulen, sowohl im denken und den Schülerinnen und Schülern zu zeigen, dass Mathe- pen“ nahezu unverändert geblieben. Offenbar Primar- als auch im Sekundarbereich. Bezüge zu matik nicht nur „rechnen“ bedeutet, sondern vielmehr ein Spiel mit wird somit das Potenzial vieler Lernender nicht Schulen aus dem Bergischen Land ergeben sich Zahlen und Formen ist. Im Austausch mit anderen beteiligten Schulen erkannt oder nicht ausreichend gefördert. Eine durch Lehr-Lern-Labor-Formate wie die Förder- entstehen vielfältige, interessante Ideen dazu.“ schulische Herausforderung und Anspruch von projekte „Think!“ oder „MiKadU“, die unseren Bildungspolitik ist – auch aus dieser Perspektive Entwicklungsvorhaben eine eigene „Infrastruk- Maren Graben, Michaelgrundschule Papenburg 34 35
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