Wesentliche Arbeitgeber: Österreichische Bundesforste - BOKU Alumniverband
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alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:44 Seite 1 Ausgabe 04/07 November/Dezember Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1180 Wien Wesentliche Arbeitgeber: Österreichische Bundesforste Was die ÖBf für Forstwirtschafts-AbsolventInnen so attraktiv macht Die BOKU hat eine Rektorin Ingela Bruner im Interview 1.000 Mitglieder bei alumni Die magische Grenze wurde vor kurzem überschritten
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 3 in eigener sache Editorial Inhalt Die kalten Tage werden mehr und es beginnt wieder die Zeit des Lesens – ideal für die neue Ausgabe von BOKUlumni, die nun vor Ihnen liegt. Die wichtigsten Neuigkeiten aber gleich vorweg, wir in eigener sache: haben die magische Grenze der 1.000 Mitglieder erreicht und Editorial 3 überschritten, die neue Rektorin Ingela Bruner ist nun Obfrau des Impressum 3 Alumnidachverbandes und mit den Österreichischen Bundesfor- Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder 3 sten haben wir wieder einen wesentlichen Arbeitgeber, der über 60 Generalversammlung 14 AbsolventInnen der BOKU beschäftigt, im Portrait. Als weitere Wir feiern 1.000 Mitglieder 14 Themen finden Sie einen Bericht über die Versuchswirtschaft Großenzersdorf, die Pensionierung von Prof. Hanno Richter und cover: Prof. Franz Andrae und den Nachfolger der Studiendekanin Elisa- beth Scheidl, Herrn Markus Gerhold. Auch in der Redaktion gibt Wesentliche ArbeitgeberInnen – Österreichische es Neuigkeiten, so ist seit dem Sommer Sonja Tautermann für das Bundesforste AG 8 Enstehen der BOKUlumni zuständig. Nina Brlica, die Sie bisher kennengelernt haben, gratulieren wir zur Geburt ihres Sohnes thema: BOKU-Häuser IV Erik! Versuchswirtschaft Groß-Enzersdorf 12 nachgefragt: Interview mit Ingela Bruner, 4 neue Rektorin der BOKU Wir begrüßen unsere Vorstellung des neuen Vizerektorats Die neuesten Professoren an der BOKU 6 7 neuen Mitglieder Prof. Hanno Richter ist emeritiert 17 Beitritte vom 1. Juli bis 3. November 2007, Gesamtmitgliederzahl: 1.059 Der neue Studiendekanatsleiter 18 WOLFGANG ANGERINGER JOHANNA BALATKA CORNELIA BAUMANN Markus Gerhold im Interview WERNER BIFFL JOHANNA BLASGE INGELA BRUNER JAN-KRISTIAN Interview mit Prof. Franz Andrae und 19 BURGHARDT ANDREAS DAIM GREGOR DANZINGER SOPHIE DE Nachfolgerin Sonja Vospernik GAYARDON DE FENOYL THOMAS DRAPELA HANS-CHRISTIAN EDER MONIKA EHRENPAAR MARIA EHRINGER MIRIAM EL HARCHI FOUAD events: ELBIZANTI FRIEDGARD ENGLÄNDER CORDULA ETTMAYER SUSANNE Vogelzug und Wasservögel 16 FORMANEK GERHARD FREUNDORFER GREGOR FRIEDL MARTINA Seminar Richtig bewerben 16 FRÖHLICH THOMAS FRUHMANN RAINER GAMOHN BIRGIT GANTNER Zum 80er an die BOKU 16 DAVID GRALL WOLFGANG GRENZFURTNER STEPHANIE GROßPÖTZL Krawutzi Kaputzi! 16 REGINA GRUBER XUEYING GUO WIMBERGER MARTIN HARTMANN JUTTA Veranstaltungs- und Seminartermine 20 HELM CHRISTOPH HODSTÄTTER HUBER BERNHARD JÜRGEN HUDETZ KLEMENS KAAR EDITH KAISER BERND KAIMBACHER ALEXANDER absolventInnenverbände 21 KANOVSKY SEBASTIAN KÖSSLER MAGDALENA LANGMAIER HELENE LEHNER MARTIN ERWIN LINGG GREGOR MADER JULIA MAINX LEA MARONDE THOMAS MAYR HANS MAYRHOFER KATHARINA MEIER karriere: KERSTIN MOSER MARIA OTTENSCHLÄGER ANDREAS OTTITSCH Unternehmensberater Martin Kargl HERBERT PFABIGAN ANDREAS PICHLER MICHAEL PIETSCH JOHANNES (McKinsey) im Interview 25 PLACKNER HANNS PLIHAL ANDREA PRUTSCH THOMAS PUSTER HANS Jobvermittlungen und AufsteigerInnen 26 PETER RAUCH GERHARD REBERNIG THOMAS RIEGLER ELISABETH SAMM ANITA SCHABETSBERGER EVA SCHLEIFENLEHNER SABINE boku-mix: SCHMID CHRISTIAN SCHOLLER SIMONE SCHWARZ IGOR SCOTLAND Erfahrungen mit dem neuen Studiensystem 20 MATTHIAS SLATNER LUKAS SOBCZAK NINA SPETA ROBERT STANEK Forschungssplitter 28 ULRIKE STARY BARBARA STEFKE ISA STEINER KATHARINA STEINER BOKU-Splitter 24, 29 CLAUDIA STOPFNER ELITZA STOYANOVA REINHOLD TOTSCHNIG MARTIN Sponsionen 30 JOHANNES TRENKER UDO TRUMMER JOHANN UNTERSBERGER ULLI VIELHABER HORST VIERHEILIG NINA WAGNER GEORG WALLENTIN NORA WASIEWICZ STEFAN WEISS NORBERT WEISSENBACHER JOHANNES WÜRTZ ALEXANDER ZÖLLER Impressum Herausgeber: BOKU alumni – Alumnidachverband der Universität für Bodenkultur Wien, Gregor-Mendel-Straße 33, 1180 Wien, www.alumni.boku.ac.at Geschäftsführerin BOKU alumni: DI Gudrun Schindler, Tel. 01 47654-2017, Fax -2018, alumni@boku.ac.at Redaktion und Anzeigenverwaltung: Mag. Nina Brlica, Mag. Ute Rammerstorfer und Mag. Sonja Tautermann, Tel. 01 47654-2022, bokulumni@boku.ac.at Mitarbeit an dieser Ausgabe: DI Manfred Pendl, Dr. Hannes Diem, DI Lydia Matiasch, Hannes Plackner Bakk., Dr. Herbert Tiefenbacher (ForstAlumni), DI Dr. Leopold Zahrer (KT-Verband), DI Michael Wurzer (Landwirte-Abs.), DI Ursula Pachinger (ÖGLA), DI Brigitte Hozang, Dr. Hannes Hinterer Grafik und Layout: Haroun Moalla Druck: DM Druck & Mehr Martin Sohrabi, 1100 Wien Erscheinungsort: Wien, Verlagspostamt: 1180 Wien. Alle redaktionellen Beiträge sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Namentlich nicht gekennzeichnete Beiträge stammen von der Redaktion. Der maskuline Plural, z.B. Studenten, steht in der Regel für beide Geschlechter. Auflage: 3.000 Stück; Erscheinungsweise: 4x pro Jahr, Copyright by: BOKU alumni Ausgabe 04/2007 Seite 3
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 4 nachgefragt Strategin mit Herz der Zeit des Wartens „business as usual“ für mich gelten musste – Das Neue zieht Ingela Bruner, seit 1. Oktober vor allem im Rahmen meiner Verantwortungen als Vorsitzende des Wissenschafts- und Forschungsrats des Bundeslandes Salzburg und Rektorin der BOKU, magnetisch an. Eine als Universitätsrätin der Veterinärmedizinischen Universität Wien. erfahrene Strategin, für die die Menschen im Die professionelle Art, mit der die Personen an der BOKU mit der Patt-Stellung zwischen den beiden Organen umgegangen sind, hat Vordergrund stehen, nimmt im Interview mit mich beeindruckt. Das ist offensichtlich eine Stärke der BOKU, Situa- BOKUlumni Stellung. tionen, die vielleicht für andere unüberwindbar wären, aus eigener Kraft zu lösen. Aber wissen Sie, es ist für mich merkwürdig, über Können Sie sich noch an den Moment erinnern, als Ihnen klar wurde, diese Geschehnisse zu reden, es kommt mir bereits vor, als lägen sie dass Sie sich an der BOKU als Rektorin bewerben wollen? weit in der Vergangenheit zurück … und ich bin tagtäglich glücklich, Ja, ich kann mich gut erinnern. Ich wurde von einem Professor der hier zu sein. BOKU vor rund eineinhalb Jahren gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, mich für die Stelle der Rektorin der BOKU zu interessieren. Wie war das Gefühl, als Sie erfahren haben, Rektorin zu sein? Das war zu einem Zeitpunkt, als ich mich mit einem Kollegen der Natürlich eine unheimlich große Freude. Wahrscheinlich am meisten TU Wien sehr intensiv mit der Frage beschäftigte, wie sich die überrascht hat mich die Intensität des medialen Interesses … dies Universitäten unter dem UG 2002 entwickelten, was uns wichtig sei stand nicht in meiner job description! Ich hab nach wie vor drei bis und wofür wir eintreten wollten. Es war ein perfektes Timing und fünf Interviews in der Woche. Ich genieße diese Gelegenheiten, ein sehr überlegter und intensiver Prozess der Entscheidungsfin- Pause zu machen und das zu tun, was für eine Führungskraft wahr- scheinlich am wichtigsten ist: nachzudenken. Wie haben Sie die ersten Wochen als Rektorin erlebt? Herausfordernd war die kurze Zeit, die für die Vorbereitung zur Verfügung stand. Im Juli und August konnte ich eine große Anzahl Ad-hoc-Gespräche und Antrittsbesuche durchführen, im September habe ich alle Serviceeinrichtungen sowie alle Departments und Zentren aufgesucht. Auch BOKU alumni. Mir war es wichtig, die Menschen an der BOKU aufzusuchen und die Standorte kennenzu- lernen. Ich habe eine unglaubliche Offenheit und Freundlichkeit erlebt, sehr Bild: Matthias Cremer unterschiedliche Personen und Persönlichkeiten und wirklich inter- essante Themenstellungen. Was ich auch erlebt habe, war eine große Anzahl an Schreiben und Einladungen zu Gesprächen. Beein- druckend war das Interesse Dritter an der BOKU, wie z.B. von Herrn Bundesminister Dr. Johannes Hahn, Herrn Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll oder vom Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl. Überall ausgestreckte Hände der BOKU und mir als Person gegenü- dung. ber. Das sind ausgezeichnete Rahmenbedingungen, um mich für die BOKU einzusetzen. Was haben Sie im Familien- und Freundeskreis kommuniziert? Wenig. Auch das habe ich gelernt … aber ich muss ein wenig ausho- Was ist Ihnen für die kommenden Jahre wichtig? len … In einer Organisation wie dies eine Universität ist, ist es für Der Fokus auf die Studierenden und auf die Bedeutung der Lehre – den Erfolg von immanenter Bedeutung, früh und offen über Ziele zu mit einer Gleichwertigkeit für die Forschung. Ich denke hier an die diskutieren und diese in einem Prozess gemeinsam zu entwickeln. Anerkennung der Lehrenden und ihrer Leistungen für die BOKU, Wenn es allerdings um persönliche Ziele geht, da ist es oft besser zu aber auch an die Notwendigkeit, gute Rahmenbedingungen für schweigen, sich nicht abhalten oder entmutigen zu lassen und die unsere Studentinnen und Studenten zu schaffen. Exzellenz muss eigene Energie zu mobilisieren. unser Ziel sein. Wichtig ist es, eine gemeinsame Strategie und Posi- So habe ich zunächst mit niemandem über meinen Wunsch, Rektorin tion der BOKU zu entwickeln: Wie soll die BOKU 2020 aussehen? der BOKU zu werden, gesprochen. Meine Tochter war die erste, die Der Entwicklungsplan muss im Zuge des Jahres 2008 revidiert ich eingeweiht habe; sie ist eine großartige Mitstreiterin, die mir mit werden. Die BOKU ist eine einzigartige Universität – ihre Ausrich- der Vorbereitung meiner Bewerbungsunterlagen und in der Präzisie- tung auf den drei Säulen der Naturwissenschaften, Technischen rung meiner Botschaften viel geholfen hat. Von Freunden aus Graz Wissenschaften und Wirtschafts-/Sozial- und Rechtswissenschaften habe ich die erforderliche IT-Unterstützung bekommen – ich habe ist Bekenntnis und Herausforderung zugleich. meine Bewerbung etwas ungewöhnlich gestaltet, neben der Papier- Die BOKU ist an mehreren Orten präsent: in Wien auf der Türken- form auch als interaktive CD. Meinen Mann habe ich als nächstes schanze und in der Muthgasse, in Tulln und – wir dürfen nicht informiert, er war sofort an Bord! Sonst wusste niemand Bescheid. vergessen – an den vielen spannenden Orten, wo wir über den Ich habe alles sehr leise gemacht, das war gut für mich, denn so gab Zugang zu Ackern, Gärten, Wäldern, Wasserläufen usw. verfügen – es keinen Erklärungsbedarf gegenüber Dritten! Diese Empfehlung auch diese sind ein integraler Bestandteil unserer Universität. Ich gebe ich jeder und jedem gerne weiter. trete für eine dynamische Entwicklung der BOKU ein, sie ist wie keine andere Universität für die Heranbildung junger, verantwor- Wie haben Sie die Zeit erlebt, als der Uni-Rat den tungsbewusster Menschen positioniert und für die gesamtheitliche Dreiervorschlag abgelehnt hat? Lösung von aktuellen und zukünftigen Fragestellungen unserer Wahrscheinlich ganz anders als erwartet. Da mir immer signalisiert Gesellschaft geeignet. wurde, dass ich als Person außer Streit stehe, ist es mir in dieser Zeit sehr gut gegangen. Anstrengend war die zeitliche Dimension, da in Wie sieht es mit den Bauprojekten aus? Seite 4 Ausgabe 4/2007
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 5 nachgefragt Wir haben viele Baustellen! Die Bauprojekte, die von meinem sehe die BOKU als eine Uni, mit der wir in vielen Fragen neue Wege Vorgänger begonnen worden sind, sollen fort- und umgesetzt gehen können, indem wir sie als erste bestreiten und dann Wegwei- werden. Hier auf der Türkenschanze – im Herzen der BOKU – wird ser für andere Universitäten werden. das Hörsaalzentrum entstehen, es geht aber nicht nur um die Hörsäle, sondern um vieles mehr: Mir ist ein Raumordnungskonzept DAS INTERVIEW FÜHRTE SONJA TAUTERMANN für die Türkenschanze wichtig. Hiezu gibt es als Grundlage im Verlauf des Novembers Gespräche mit der Stadt Wien. Ich will bei „Mich freut es sehr, dass Österreich eine allen Projekten eine professionelle Projektplanung aufbauen, mit Rektorin hat! Diese Entscheidung ist klaren Verantwortungen, klarer Informationspolitik vis a vis der richtungsweisend und gut! Ich habe Angehörigen der BOKU und einem sehr strengen Zeitplan und Frau Bruner als kompetente und enga- Kostenplan. gierte Führungspersönlichkeit kennen und schätzen gelernt, die bereits in Ihrer Sie sind nun auch unsere neue Obfrau des Alumnidachverbandes. OMV-Zeit eine Vorreiterrolle in Ich freue mich riesig über die Wahl als Obfrau. Das Thema Alumni verschiedenen Konzernbereichen und die Betreuung von AbsolventInnen sind mir ein großes Anlie- innehatte. Anfang der 80er-Jahre war gen. Die Gründung des Alumnidachverbandes ist eines der ganz Sie beispielsweise die erste weibliche großen Geschenke, die mir mein Vorgänger hinterlassen hat, mir Strategieexpertin im Konzern. Mit ihrem Einsatz für die Entwick- gefallen die Ansätze und ich bin vom Team um Frau Dipl.-Ing. lung von Biokraftstoffen war sie der Zeit weit voraus.“ Gudrun Schindler sehr angetan. Ich will gemeinsam mit dem Team DR. WOLFGANG RUTTENSTORFER, OMV-GENERALDIREKTOR und in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden unseren Alum- nidachverband dynamisch weiterentwickeln. Ich schlage vor, dass wir in der nächsten Nummer von BOKUlumni darüber diskutieren. „Es hat mich persönlich sehr gefreut, dass Frau Dr. Bruner die erste Rektorin Die vielzitierte „gläserne Decke“ war für Sie nie ein Problem. Sie Österreichs geworden ist. Ich gratuliere schlossen als erste Frau der TU Wien ein Doktoratsstudium im Fach- der BOKU und Frau Dr. Bruner aufs bereich Maschinenbau ab, waren die erste Frau in Österreich, die herzlichste! Frau Dr. Bruner habe ich in eine Uni führte (Donau-Uni), und 2003 bereits knapp davor, Rekto- Ihrer Tätigkeit als Präsidentin der rin der TU zu werden. Wo sehen Sie den Schlüssel zu Ihrem Erfolg Donau-Universität Krems kennenge- und was raten Sie anderen Frauen, die auch in Führungspositionen lernt. Sie hat hier wesentliche Grundla- gelangen wollen? gen für die positive Entwicklung der Ich rate ihnen, Ziele zu haben, strategisch zu denken und nicht Donau-Universität Krems geschaffen. aufzugeben. Und nur nicht abzuwägen, ob Karriere oder Familie. Viele ihrer Konzepte und Weichenstellungen haben heute noch Meine Überzeugung ist, dass beides in Einklang gebracht werden Gültigkeit für die Donau-Universität Krems. Sie schätzt die kann. Ohne Mann und Tochter wäre ich nicht da, wo ich heute bin Menschen wert, fordert und fördert sie. Ich wünsche Ihr weiterhin so und es wäre für mich unvorstellbar ohne die beiden. viel Erfolg!“ Sie sind in Schweden geboren und besitzen sowohl die österreichi- MAG. SABINE SIEGL, LEITERIN DLE FINANZEN, RW & CONTROLLING sche als auch die kanadische Staatsbürgerschaft. Aufgewachsen sind DONAU-UNIVERSITÄT KREMS Sie in Frankreich, aber auch im Nahen Osten und in Indien. Wo fühlen Sie sich eigentlich zu Hause? „Ich kenne Ingela Bruner seit vielen Überall … aber in Wien bin ich zu Hause. Die emotionelle Heimat ist Jahren, als sie als Studentin des sicher Schweden, bedingt durch die Bedeutung und starke Prägung Maschinenbaus bei mir, damals der Familie meiner Mutter. Kanada stellt für mich eine ganz spezielle Universitätsassistent am Institut für Beziehung und die Freiheit der Natur dar – meine Schwester wohnt Verbrennungskraftmaschinen der TU in Neufundland. Wien, Laborübungen und Prüfungen Der Einfluss unterschiedlicher Traditionen zeigt sich z.B. zu Weih- machte. Etwas später wurden wir nachten. Weihnachten beginnt in der Früh mit Strümpfen, einer Kollegen am Institut, sie war als die Tradition aus der Familie meiner Mutter, aber auch eine anglosächsi- erste weibliche Assistentin aufgenom- sche. Die Hauptmahlzeit ist der kanadische Truthahn, die Nach- men worden. Bis heute verbindet uns speise die französische „Buche de Noel“. Das Haus wird von klei- eine enge Freundschaft mit ihr und nen, schwedischen Weihnachtsmännern bevölkert, die Tomte heißen ihrer Familie. Sie ist sicherlich eine außergewöhnliche Frau: hochin- – und die für diejenigen von uns existieren, die an sie glauben … telligent und ideenreich, zielstrebig und hartnäckig, offen für Neues. Ihre reiche, einschlägige Erfahrung, auch im universitären Bereich, Was ist Ihnen wichtig im Leben? sowie ihre ausgeprägte Fähigkeit zum Networking prädestinieren sie Ich bin ein traditionsbewusster Mensch, gehe aber keine tradierten für die neue Funktion. Die BOKU wird das sehr rasch zu spüren Wege. Bei einer Weggabelung reizt mich immer der schwierigere, bekommen – und davon profitieren. Besonders bemerkenswert finde neue Weg. Ich bin keine, die nachahmt aber eine, die zuhört und ich, dass sie trotz stetem hohen persönlichen Einsatz Karriere und lernt. Ich bin neugierig und wissbegierig. Von meinem schwedischen Familie „unter einen Hut“ bringen kann und auch noch Zeit für ihre Großvater habe ich gelernt, für das einzutreten, woran ich glaube. Freunde findet – aber gerade daraus scheint sie ihre Kraft zu schöpfen. Ich setze auf Erfahrung, aber auch auf Intuition. Ich bin alles andere Ich wünsche der neuen Magnifizenz und der BOKU mit ihrem Lehr- als Mainstream und in einem starken Ausmaß fähig, eigene Gedan- körper und ihren Studenten vom Herzen viel Erfolg. Und Ingela: bleib ken und Positionen zu entwickeln. Integrität und die Achtung vor wie du bist!“ anderen Menschen sind für mich eine Grundvoraussetzung. PROF. DR. FRANZ X. MOSER, GESCHÄFTSFÜHRER AVL LIST GMBH Ich sehe eine wichtige Rolle der BOKU darin, zu vielen Fragen der Gesellschaft Positionen zu beziehen und den Diskurs zu fördern. Ich Ausgabe 4/2007 Seite 5
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 6 nachgefragt Veränderungen im Vizerektorat Die BOKU hat natürlich nicht nur eine neue Ressourcen müssten so gesteuert werden, dass das bestmögliche Ergebnis für die BOKU erzielt werde. Zur Realisierung dieser Ziel- Rektorin, sondern auch ein neues Vizerek- setzung könne das Vizerektorat einen großen Beitrag leisten, torat. Wir haben das neue Team befragt. „erreicht wird dieses Ziel aber nur durch die Einbeziehung aller Beteiligten und der gemeinsamen Umsetzung.“ SONJA TAUTERMANN Offene Kommunikation ist dem neuen Vizerektor persönlich beson- ders wichtig: „Viele Probleme und Unklarheiten rühren oft aus nicht Prof. Martin Gerzabek, Vizerektor für Forschung erfolgter und nicht ausreichender Kommunikation.“ Privat verbringt Prof. Gerzabek, 46, studierte Landwirt- Seyer seine Freizeit gerne im kulturellen Rahmen (Musicals, Theater- schaft und ist nicht nur Professor am Insti- besuche und Konzerte), aber auch das Lesen v.a. geschichtlicher tut für Bodenforschung, sondern bereits Themen gehört zu seinen bevorzugten Freizeitaktivitäten. seit 2003 Vizerektor für Forschung. Als BOKU-Absolvent war die BOKU für ihn Lothar Matzenauer, Vizerektor für schon immer „eine ganz besondere Insti- Personal und Recht tution, mit der ich mich sehr verbunden Der neue Vizerektor für Personal und fühlte.“ Gerne war er in den letzten vier Recht heißt Lothar Matzenauer. Der 64- Jahren als Vizerektor für Forschung tätig Jährige promovierte in Rechtswissen- und freut sich darauf, „ im neuen Rektorat schaften und war bis 2003 im Bundesmi- viel Begonnenes weiterentwickeln zu nisterium für Wissenschaft und können und Neues zu beginnen.“ Forschung tätig, u.a. als langjähriger Sein Aufgabenbereich umfasst das Forschungsservice, also die Leiter der Gruppe Recht-Organisation- Unterstützung der ForscherInnen bei Projekteinreichungen, Planung-Reform der Universitäten und Vertragsverhandlungen und dem Schutz und der Verwertung von Hochschulen. Ingela Bruner kennt er Erfindungen, sowie die Bereithaltung und Weiterentwicklung wich- bereits seit der Startphase der Donau- tiger Infrastruktur für ForscherInnen und Studierende – wie die Universität Krems, also seit etwa einein- zentralen Informationsdienste und die Bibliothek. Weitere Aufgaben halb Jahrzehnten. „Im Frühjahr 2007 hat mich Frau Dr. Bruner im ergeben sich aus dem Bereich der Qualitätssicherung. „Hier stehen Verlauf einer Zusammenarbeit für die Christian Doppler- Beratungen von NachwuchswissenschafterInnen, die vor der Habili- Forschungsgesellschaft gefragt, ob ich Interesse an der Funktion tation stehen, im Vordergrund, sowie die Mitwirkung in Evaluati- eines Vizerektors an der BOKU hätte. In den dann folgenden onsverfahren“, erklärt Prof. Gerzabek. Gesprächen haben wir die mit einer solchen Funktion verbundenen Was er in Zukunft umsetzen möchte? „Ich möchte die ForscherInnen Ziele und Aufgaben diskutiert und Übereinstimmung bezüglich der unterstützen, den hohen Drittmittelanteil der BOKU-Forschung zu Zielsetzungen gefunden“, so Matzenauer. halten – auch in Bezug auf EU-Projekte.“ Das Ziel sei, „die Büro- Die Bereiche Personal und Recht sieht er als „wesentliche Instru- kratie so weit wie möglich zu reduzieren und den ‚Administrations- mente einer funktionsfähigen Universitätsleitung zur Wahrung der stress’ von den WissenschafterInnen zu nehmen. Elektronische Autonomie der Universität, zur Sicherung der notwendigen Medien bieten sich dafür an.“ Freiräume in Forschung und Lehre für die MitarbeiterInnen der Wichtig sind dem Vizerektor die persönliche wissenschaftliche Universität sowie zur Gewährleistung eines an den Zielen, Tätigkeit und der Kontakt mit den Studierenden. „Das ist der Grund, Grundsätzen und Aufgaben der Universität orientierten Zusammen- warum ich auch weiterhin meine Aufgaben als Professor wahr- wirkens aller Universitätsangehörigen.“ nehme.“ Die Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Frau und Gerade seit Erlangung der Vollrechtsfähigkeit seien an das Perso- seinen vier Kindern beim Segeln und auf der Jagd. nalmanagement und das Rechtssystem einer Universität wesentlich größere Anforderungen zu stellen. „Die Universität besitzt nun nicht Erich Seyer, Vizerektor für Finanzen nur weitgehende Entscheidungsbefugnisse, sondern sie trifft auch Erich Seyer studierte Handels- die volle Verantwortung und somit das volle Haftungsrisiko in wissenschaft an der WU Wien und war rechtlicher und in budgetärer Hinsicht“, so der Vizerektor. zuletzt Leiter des Geschäftsbereiches Matzenauer: „In meinem engeren Aufgabenbereich werden die Finanz im Wiener Krankenanstalten- Umsetzung des hoffentlich bald abzuschließenden Kollektivvertrags verbund. Zu seinen neuen Aufgaben für das Personal der Universitäten und eine darauf aufbauende gehören die Budgeterstellung, Jahres- und Personalentwicklung die Hauptaufgaben sein. Die derzeitige Über- Zwischenabschlüsse, daneben sieht der gangssituation, die in dieser Länge vom Gesetzgeber weder beab- 54-Jährige aber auch ein wichtiges Aufga- sichtigt noch vorhersehbar war, erschwert jegliche sinnvolle Perso- bengebiet in der finanziellen Steuerung nalplanung und bedeutet insbesondere für die wissenschaftlichen der BOKU, die im Rahmen des Control- MitarbeiterInnen eine Phase unnötiger Unsicherheit, die der wissen- lings mit einer zielgerichteten Planung schaftlichen Arbeit nicht förderlich sein kann.“ und einem Berichtswesen gewährleistet wird. „Der Finanzbereich Wichtig ist dem Vizerektor „die Objektivität der Handlungsweisen versteht sich dabei auch als Dienstleister und steht für alle Bereiche und Entscheidungen, ich verabscheue unsachliche bzw. manipu- der BOKU gerne in finanziellen Fragen beratend zur Verfügung“, so lierte oder übereilte Aktionen.“ Privat wünscht er sich vor allem Seyer. „Einen wichtigen Stellenwert nimmt dabei auch das Facility Gesundheit– „angesichts meiner Stellung als Senior des Rektorats- Management ein.“ Ziel sei, „den bestmöglichen Einsatz von teams nicht unverständlich“, fügt er hinzu. In seiner (derzeit gerin- Ressourcen durch ein planmäßiges Vorgehen und der prioritären gen) Freizeit geht er sehr gerne in Konzerte, in Opern und ins Bearbeitung der Aufgabenstellungen zu erreichen.“ Die finanziellen Theater. Seite 6 Ausgabe 4/2007
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 7 nachgefragt Wunschberuf Universitätsprofessor/in GUDRUN SCHINDLER Sozialwissenschaften geweckt bzw. gestärkt. Die Freude an der Der Weg zur Universitätsprofessur ist für viele der rund 880 wissen- Wissenschaft und an der Arbeit mit Studierenden sind wohl die schaftlichen MitarbeiterInnen an der BOKU das Karriereendziel, Hauptgründe, warum ich eine Universitätskarriere eingeschlagen aber erreichbar ist es nur für sehr wenige. Die Chancen dafür sind in habe. Die Bewerbung um eine Professur, wenn sich eine entspre- den kommenden Jahren allerdings so gut wie nie zuvor. Das Durch- chende Chance bietet, sehe ich als logische Konsequenz.“ schnittsalter der ProfessorInnen beträgt 54 Jahre und mindestens 16 Der mehrfach mit Preisen, Stipendien und ausgezeichneten Ausbil- der 60 Stellen werden in den kommenden Jahren wegen Pensionie- dungserfolgen versehene 44-jährige Universitätsprofessor sagt nach rungen neu besetzt. Im Jahr 2007 haben bis dato Hubert Hasenauer dem Berufungsverfahren: „Als ich über den Dreiervorschlag infor- und Karl Hogl dieses Ziel erreicht, ein miert wurde, war die Freude natürlich groß. Später, nachdem die Kurzportrait der kürzlich berufenen Verhandlungen abgeschlossen waren, kam auch Erleichterung dazu, Universitätsprofessoren und die Unter- da das ganze Verfahren doch einiges an Energie und Aufmerksam- schiede der verschiedensten „ProfessorIn- keit bindet. Ich bin froh, mich jetzt auf meine eigentlichen Aufgaben nentitel“. konzentrieren zu können.“ Hubert Hasenauer - Waldökosystemmanagement DIE VERFAHRENSREGELN FÜR BERUFUNGSVERFAHREN FINDENSIE UNTER: Mit 1. September 2007 ist Hubert Hasenauer Universitätsprofessor für http://www.boku.ac.at/uploads/media/Berufungsverfahren.pdf Waldökosystemmanagement und folgt Josef Spörk, dem ehemaligen Professor für Waldbau, nach. Das Gefühl nach dem erfolgreichen Berufungsverfahren Die Titel beschreibt er mit „Demut und Respekt vor der neuen Aufgabe“. Die Stelle war drei Univ.Prof.: UniversitätsprofessorIn (früher: OrdentlicheR Jahre vakant, die Erwartungen aus der Forstpraxis sind hoch. UniversitätsprofessorIn O.Univ.-Prof.). Mittels Berufungs- Hubert Hasenauer, heute 45 Jahre alt, hat selbst fünf Jahre als Förster verfahren bestellt, seit 2004 ausschließlich privatrechtlich bei den Österreichischen Bundesforsten gearbeitet und erst danach AngestellteR der Universität (kein/e BundesbediensteteR das Studium an der BOKU begonnen. „Nach dem Forststudium war mehr). Mit Abschluss des Arbeitsvertrages erhält sie/er die dann für mich sehr bald klar, dass ich in der Forschung bleiben Lehrbefugnis (venia docendi) für das Fach, für das berufen möchte, so gesehen ist es natürlich das Ziel jedes jungen ehrgeizigen wurde. Wissenschafters, sich für eine Professur zu qualifizieren und diese dann zu erhalten“. Ao. Univ.Prof.: AußerordentlicheR UniversitätsprofessorIn: Die Namensänderung von Waldbau zu Waldökosystemmanagement Habilitierte/r UniversitätslehrerInnen/WissenschaftlerInnen sieht Hasenauer als Wunsch der Weiterentwicklung waldwirtschaft- im unbefristeten Dienstverhältnis. Dieser Amtstitel wurde in licher Methoden. Den fachlichen Schwerpunkt wird Hasenauer in Folge der Habilitation automatisch verliehen. Ist daher eine Art der Verbesserung des methodischen Verständnisses waldbaulicher Anerkennung der besonderen Stellung. Heute tritt an diese Maßnahmen auf die Stoffflüsse Wasser, Nährstoff, Kohlenstoff in Stelle der/die Privatdozent/in. Waldökosystemen legen. Damit soll der Einfluss der Waldwirtschaft sowie die sich ändernden Rahmenbedingungen, Stichwort Klima- PD: Privatdozent: Lehrbefugnis für ein bestimmtes Fach, aber wandel, analysiert und besser interpretiert werden können. „In der in diesem Zusammenhang kein Arbeitsverhältnis mit der Lehre gilt es, eine kompetente waldwirtschaftliche Ausbildung zu Universität. gewährleisten“ so Hasenauer, der Programmbegleiter für die BOKU- Masterprogramme Mountain Forestry und European Master of Fore- Ass.Prof. : NichthabilitierteR UniversitätslehrerIn mit dauer- stry ist. Neben der Professur stehen 30 MitarbeiterInnen samt 18 haftem Dienstverhältnis und BeamtInnenstatus. Hektar großem Versuchsgarten „Knödelhütte“ unter seiner Verant- wortung. Em. Univ.Prof.: EmeritierteR UniversitätsprofessorIn: Kein aktives Arbeitsverhältnis zur Universität, aber das Recht, die Karl Hogl - Umwelt- und Lehrbefugnis weiter auszuüben. Ressourcenpolitik Knapp eindreiviertel Jahre hat das Beru- Univ.Prof. i.R.: UniversitätsprofessorIn in Ruhe. Vor Emeritie- fungsverfahren für die Nachfolge von rung in den Ruhestand getreten. Kein aktives Arbeitsverhältnis, Prof. Peter Glück gedauert. Seit 1. Novem- Lehrbefugnis kann ausgeübt werden. ber 2007 hat nun Karl Hogl die Professur ----------------------------------------------------------------------------------- für das Fach Umwelt- und Ressourcenpo- Prof.: Außerhalb der Universitäten vom Bundespräsidenten litik inne. Das Fachgebiet der Professur verliehener Berufstitel und Auszeichnung für besondere wurde erweitert. So werden neben dem Leistungen. Schwerpunkt Waldpolitik auch etwa - Ohne formelle Verleihung tragen die Bezeichnung „Professor“ Naturschutzpolitik, Nachhaltigkeits- zudem LehrerInnen an allgemeinbildenden höheren Schulen, politik oder Wasserpolitik eine Rolle zu spielen haben. Er verbindet wobei es sich genau genommen um einen Amtstitel für prag- mit der Professur „den Auftrag und die Möglichkeit, vermehrt matisierte Lehrkräfte handelt. Im täglichen Umgang ist es Verantwortung zu übernehmen und damit auch etwas mehr mitge- jedoch allgemein üblich, alle an einem österreichischen Gymna- stalten zu können“. Zu Beginn seines Studiums hatte er ein anderes sium Unterrichtenden mit Herr oder Frau Professor anzuspre- Berufsziel, „die Leitung eines großen Forstbetriebes“ vor Augen. chen. „Die Vorlesungen von Prof. Glück, haben aber mein Interesse an den Ausgabe 4/2007 Seite 7
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 8 coverstory Wesentliche Arbeitgeber – Österreichische Bundesforste AG SONJA TAUTERMANN Forstlichen verhaftet.“ Mal ganz abgesehen davon, dass sie in ihrem Jahrgang eine unter ca. zehn Frauen (von 120 Studierenden) war. 63 Absolventinnen und Absolventen der BOKU beschäftigt die „Das war mir nicht unangenehm, ich muss nicht in der Masse unter- Österreichische Bundesforste AG und zählt damit zu den wichtig- gehen.“ Geärgert hat sie sich allerdings einmal bei den Übungen in sten Arbeitgebern für Forstwirte. Wir möchten AbsolventInnen aus Ossiach: „Dort war es gang und gäbe, dass uns die Vortragenden mit unterschiedlichen Einsatzgebieten des Unternehmens vorstellen, ‚Meine Herren’ oder ‚Männer’ angesprochen haben. Ich brauche das vom Vorstandsmitglied bis zum interimistischen Betriebsleiter. Sie ‚Innen’ nicht, aber so fühle ich mich auch nicht angesprochen.“ haben uns erzählt, wie sie ihr Weg zu den Bundesforsten geführt hat. Die Tatsache, dass sie eine Frau war, wurde beim Vorstellungs- gespräch 1999 bei den Bundesforsten angesprochen. „Den Satz, ’Wir Langeweile als Fremdwort begrüßen es, dass auch Frauen Forstwirtschaft studieren’, fand ich Der bekannteste BOKU- merkwürdig, für mich war es selbstverständlich, Forstwirtin zu Absolvent bei den sein.“ Sie rechnete sich keine besonders großen Chancen aus. Zur Bundesforsten ist Georg Zeit ihres Studiums hätten die Bundesforste an der Uni ein eher Erlacher. Als Vorstand schlechtes Image gehabt, „der Staatsbetrieb kam mir als eher für Forstwirtschaft und verknöcherte Forstwirtschaft vor.“ Doch der Personalchef fragte sie Naturschutz leitet er kurze Zeit später, ob sie im Forstbetrieb Bad Ischl im Bereich der gemeinsam mit Gerald Forsteinrichtung tätig sein möchte. Schöppl das Unter- Wie sehr sich die Vorurteile von damals gewandelt haben, zeigt sich nehmen. Auf einem daran, wie Wieshaider heute von ihrem „angenehmen Arbeits- Bauernhof aufgewach- umfeld“ schwärmt: „Ein Beamtentum, sen, spielte der Wald wie ich es mir vorgestellt hatte, gibt es schon seit Kindheitsta- nicht. Man begegnet einander auf dersel- gen eine große Rolle für ihn. So absolvierte er die HTL für Holzwirt- ben Augenhöhe, kann eigenständig schaft in Kuchl, danach das Studium der Forstwirtschaft, das der 48- arbeiten, ohne sich ständig rückversi- Jährige sehr bewusst gewählt hat, „um mein holzwirtschaftliches Wissen um das forstliche Know-how zu erweitern“. Es folgten eine Assistententätigkeit an der BOKU sowie zehn Jahre Beschäftigung in der Holzwirtschaft. „Ich konnte in meiner dortigen Funktion viele Bewerben bei den ÖBf gute Kontakte zur Forstwirtschaft aufbauen und einen positiven Beitrag zum wechselseitigen Verständnis zwischen den Branchen Erstmals seit über 30 Jahren konnten leisten.“ die Bundesforste 2006 wieder einen Seine heutige Position erschien ihm damals unerreichbar. „Während Anstieg bei der Anzahl der Beschäftig- meines Studiums habe ich diesen Traum nicht einmal zu träumen ten erreichen. Bewerbungen für die gewagt“, erzählt der ÖBf-Vorstand. Als Vorstand trägt Erlacher nun Bundesforste gehen zumeist durch die Hände von Johann seit 2001 große Verantwortung: „Die ÖBf haben viele Interessen Sauprigl, Personalchef und selbst Forstakademiker. „Forst- auszugleichen. Sei es die Forstwirtschaft und der Naturschutz, der wirte/innen werden bei den ÖBf immer gesucht. Studierende Tourismus und die Jagd, die Gemeinden und Länder bis hin zum für die forstliche Stichprobeninventur, für die Grenzvermes- Eigentümer – ein nicht immer leichtes Unterfangen.“ Aber: „Ein sung und von Fall zu Fall als Aushilfskräfte. Forstakademike- spannendes Unternehmen, eine spannende Aufgabe.“ rInnen für BetriebsleiterInnenstellen, sie können aber auch in Bei diversen Gelegenheiten kommt er mit allen MitarbeiterInnen in der Stabsstelle, in Profit-Centern, Nationalparks oder der Forst- Kontakt. „Mein nicht besonders gut ausgeprägtes Namens- technik eingesetzt werden“, erzählt Sauprigl. „Durch die flache- gedächtnis erlaubt es mir aber leider nicht, dass ich alle Mitarbeite- ren Hierarchien (früher 55, heute 12 Forstbetriebe) gibt es aber rInnen namentlich kenne.“ Bei mehr als 1.000 MitarbeiterInnen nur auch weniger Karrierechancen.“ allzu verständlich. Wer BetriebsleiterIn werden möchte, sollte fundierte BWL- und Dass neben seinem Beruf noch Raum für andere Dinge bleibt, ist Controlling-Kenntnisse mitbringen sowie grundlegende Erlacher besonders wichtig. „Meine verbleibende Zeit widme ich mit Rechtskenntnisse, „da man als BetriebsleiterIn ständig mit Begeisterung meiner Familie, einem kleinen Bauernhof in Kärnten Wasserrecht, Naturschutz oder Jagd konfrontiert wird.“ Von und sportlichen Aktivitäten. Ich kann mich jedenfalls nicht daran Vorteil sind Fremdsprachenkenntnisse, Auslands- und Projekt- erinnern, wann mir zum letzten Mal fad gewesen wäre.“ Seine managementerfahrung. Je höher die Position, desto mehrstufi- persönlichen Anliegen: „Es klingt zwar abgedroschen, aber ich habe ger das Auswahlverfahren bis hin zum Assessment-Center. viel erreicht, es geht mir gut, wenn ich mir Gesundheit für meine Ausschreibungen stehen üblicherweise im Internet Familie und mich wünschen dürfte, wäre das großartig. Und wenn (www.bundesforste.at unter Service & Presse -> Karriere/Posi- die Menschheit die Intelligenz aufbrächte, die Welt, auf der wir tionen). Tipp: Es gibt auf der Homepage die Möglichkeit, einen leben, nicht mutwillig zu zerstören, dann wäre das ein weiterer – Newsletter zu abonnieren. Wählt man die Checkbox „Jobange- durchaus persönlicher – Wunsch.“ bote“ aus, wird man benachrichtigt, sobald eine Stelle ausge- schrieben wird. Sauprigl bevorzugt mittlerweile E-Mail-Bewer- Lieber Exotin als gewöhnlich bungen (johann.sauprigl@bundesforste.at), da sie einfacher zu „Mit dem Wald wird mir ein Leben lang nicht fad“, dachte sich Alex- archivieren sind. Das Internet hat allerdings auch seine Tücken. andra Wieshaider, als sie sich 1992 für das Forstwirtschafts-Studium „Mittlerweile bekomme ich täglich mindestens eine Blindbe- einschrieb. Von einem Statistikprofessor wurde die 33-Jährige schon werbung, vom Fleischhauer angefangen bis hin zum Geschäfts- einmal als „exotisch“ bezeichnet, denn: „Ich habe keine Vorfahren, führer einer EDV-Firma. Das sollte natürlich passen.“ die Forstwirte waren und auch meine Eltern sind nicht mit dem Seite 8 Ausgabe 4/2007
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 9 coverstory chern zu müssen.“ dann meine Vorstellungen eines Ihre Tätigkeit umfasst einerseits die Leitung des Servicefeldes Forstbetriebes in idealer Weise Forschung und Entwicklung (seit 2004), andererseits Forstliches verwirklicht gefunden: Vielfalt der Controlling. „Durch die neue Strukturierung des Unternehmens Geschäftsmöglichkeiten, Projekte habe ich die Aufgabe erhalten, mir mit großer regionaler Bedeutung, neue Konzepte für die Forschung zu Flächengröße und die Vernetzung überlegen“, erzählt sie. „Forschung mit der örtlichen Bevölkerung.“ So hat es bei den ÖBf zwar schon immer entstand der Wunsch, bei diesem gegeben, aber eher als ‚Steckenpferd’ Unternehmen beruflich tätig sein und ohne Koordination und Doku- zu wollen. mentation. Es wird aber, glaube ich, an Üblagger lernte als Betriebsassi- Bedeutung zunehmen.“ Auch mit der stent in Salzburg das forstbetriebli- BOKU laufen häufig Projekte, außer- che Handwerk von der Pike auf. dem vergeben die Bundesforste Immer wieder hat er auch in stra- jeweils ein Stipendium für das Master- tegischen Projekten zur Unterneh- studium Mountain Forestry. mensentwicklung mitgearbeitet, Den typischen Arbeitstag gibt es für so auch an der Entwicklung des neuen Geschäftsfeldes Dienstlei- die Forstwirtin nicht, ihre Tätigkeit stungen. „Dafür braucht es Initiative, da diese Projekte zusätzlich reicht von Datenbankarbeiten über zum operativen Tagesgeschäft anfielen.“ Forschungsprojektbesprechungen bis 1998 mit der Leitung des Forstbetriebs Radstadt betraut, wurde er hin zu monatlichen Holzerntebeurteilungen. Am liebsten mag sie 2004 Betriebsleiter des Forstbetriebs Pongau und übernahm 2005 die „den Außendienst draußen im Wald“. Im Rahmen der forstlichen Leitung des Dienstleistungsbereichs in Purkersdorf. Zu seinen Kontrolle nimmt sie per Zufall ausgewählte Reviere vor Ort unter Aufgaben gehören nun die KundInnenakquisition bzw. –betreuung die Lupe und prüft nach, ob Waldpflege und Holzernte auch wie sowie klassische Planungs- und Führungsaufgaben. Besonders inter- geplant durchgeführt wurden. essant ist für den Forstwirt, nun vermehrt mit Menschen zu tun zu An den Wochenenden stehen meist Arbeiten rund ums Haus an, haben, die nicht aus der traditionellen Forstwirtschaft kommen. trotzdem bleibt noch etwas Zeit für Hobbys. Einen Teil der sportli- „Viele private WaldeigentümerInnen wie z.B. ÄrztInnen oder Indu- chen Freizeitaktivitäten verpackt sie allerdings in die Arbeitswoche: strielle, haben nicht das technische Know-how, einen Forstbetrieb zu So geht es mit dem Rad in die Unternehmensleitung nach Purkers- führen. Diese KundInnen von den Vorteilen unseres forstlichen dorf und retour, zum „Hirn auslüften“: „Wenn man mit dem Rad Dienstleistungsangebotes zu überzeugen, finde ich sehr interessant.“ fertig zu Hause ankommt, ist die Büroluft draußen. Es spart CO2 Durch den Aufbau des neuen Geschäftsfeldes sind 60-Stunden- und wirkt sich toll auf die Kondition aus.“ Den Rest der freien Zeit Wochen an der Tagesordnung. Bleibt da noch genug Freizeit? „Für verbringt sie mit ihrem Partner, mit FreundInnen, Familie und ihrem mich persönlich stimmt die Work-Life-Balance. Mit guten Mitarbei- Hund, beerntet ihren Obstgarten („mit uralten Sorten“). Außerdem tern ist viel mehr zu schaffen.“ Neben Ausdauersportarten (Skitou- hat sie ein Faible für Kochbücher und Literatur. Was ihr wichtig ist ren, Langlaufen, Tennis und Laufen) mag Üblagger auch Konzerte im Leben? „Meine Tage so zu gestalten, dass man anderen und sich und das Theater. Wichtig ist ihm Zeit für die Familie und seinen selbst möglichst viel Freunde bereitet“, sagt die Forstwirtin absch- Kindern „die optimalen Voraussetzungen zur persönlichen Entwick- ließend. lung zu schaffen“. Er ist überzeugt: „Persönliches Glück fällt einem nicht einfach zu, man muss auch etwas dafür tun.“ Es braucht Initiative „Meine Familie besitzt selbst einen Kleinwald, den wir aber nie als Outdoor statt indoor Einnahmequelle betrachtet und so nicht bewirtschaftet haben“, Schon als Kind war Andreas Gruber, 40, gerne draußen in der Natur erzählt Hannes Üblagger. Heute leitet er den ÖBf-Geschäftsbereich des kleinen „Eggdörfls“ Wagrain, in dem er aufgewachsen ist. Dienstleistungen und bietet privaten Waldbesitzern die Bewirt- Seinem Vater, einem Holzfacharbeiter, hat er schon früh bei der schaftung ihrer Waldflächen, Gutachten und forstliche Planungs- Holzernte geholfen. Eine „grüne“ Karriere dienstleistungen an. „Immer noch erwirtschaften viele österreichi- schien vorprogrammiert, dennoch sche Forstbetriebe mehr als 90 Prozent ihres Umsatzes aus dem entschied sich Gruber für ein Medizinstu- Holzverkauf, sind also Schwankungen des Holzmarkts extrem dium. „Nach zwei Jahren habe ich aller- ausgesetzt.“ Die Etablierung eines weiteren Standbeines verringert dings gemerkt, dass das nichts für mich die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Kernprodukt Holz. „Bei der ist. Zu viel indoor“, erzählt der heutige ÖBf AG beträgt der Anteil am Holzverkauf nur noch 77 Prozent“, interimistische Betriebsleiter des Forst- erklärt der 45-Jährige. Derzeit bewirtschaften die ÖBf ca. 7.000 betriebes Pongau. So begann er 1989 mit Hektar private Waldfläche, mit gutem Feedback: „Wir bekommen dem Studium der Forstwirtschaft an der sehr positive Rückmeldungen. Viele unserer Kunden wussten gar BOKU und hat „sehr schöne Erinnerun- nicht, welche Informationen über ihren Wald sie mit einem guten gen an die Zeit in Wien.“ Berichtswesen bekommen können.“ Die Sommerferien verbrachte er schon ab Für das Forstwirtschaftsstudium „am schönsten Uni-Standort Öster- 1991 mit Vermessungstätigkeiten bei den reichs“ hat sich Üblagger damals wegen der Möglichkeit entschie- ÖBf. Gleich nach Abschluss des Studiums (1998) bekam Gruber eine den, „nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gestalten zu Stelle als Betriebsassistent in Bad Aussee und unterstützte den Forst- können.“ Während des Studiums hat er „viel Erfahrung über Prak- leiter im Bereich „Immobilien“. Ein Jahr später übernahm er den tika in der gesamten österreichischen Forstwirtschaft gesammelt“, Gesamtbereich Immobilien, ab 2004 leitete er das Immobilien- und kurz vor Studienabschluss auch bei den ÖBf. „Bei den ÖBf habe ich Einforstungsteam im Forstbetrieb Inneres Salzkammergut. Ausgabe 4/2007 Seite 9
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 10 coverstory Infos Anzahl der MitarbeiterInnen: 1.248 Davon BOKU-AbsolventInnen: 63 Holzerntemenge 2006: 1,9 Mio. FM Gesamtfläche: 859.600 ha (516.100 ha Waldfläche, mehr als 80 Seen), zwölf Forstbetriebe, zwei Nationalparkbetriebe, zwei Forsttechnikbetriebe, drei Profit-Center Betriebsleistung 2006: 206 Mio. Euro Übersichtskarte der Betriebe Nach acht Jahren in Bad Aussee, der „schiachsten Gegend Öster- Entscheidungen zu treffen.“ So bespricht er etwa mit Revierleitern, reichs“, wie Gruber mit einem Augenzwinkern hinzufügt, kam der wie man Borkenkäfer bekämpfen oder mit Schneebruch umgehen Wechsel. Hannes Üblagger, Leiter des Forstbetriebes Pongau, über- soll. Sein Führungsstil? Er sieht sich als „primus inter pares“ (Erster nahm das Geschäftsfeld „Forstliche Dienstleistungen“, Gruber unter Gleichen). wurde zum interimistischen Betriebsleiter in Pongau bestellt. „Die Privat zählen für Gruber die einfachen Dinge des Lebens: „Kurz Übernahme dieser Funktion war für mich die größte berufliche einmal den Ausblick in der Natur genießen und die gute Luft inha- Herausforderung. Aber auch gleichzeitig die Veränderung, die am lieren“. Und natürlich genug Zeit für die Familie und für seine sport- meisten Spaß gemacht hat. Mein Ziel wäre aber natürlich, konstant lichen Hobbys (Laufen, Radfahren und Langlaufen) zu haben. Seine eine Führungsposition zu erreichen. Durch das Pendeln bin ich beiden Kinder (5 und 7) sollen „zu toleranten Menschen heranwach- etwas eingeschränkt, da meine Familie noch in Bad Aussee lebt.“ sen, die nicht abheben, sondern bodenständig bleiben.“ Was ihm Hier zeigt sich, dass man ortsmäßig flexibel sein sollte, wenn man noch wichtig ist: „Nicht ständig Zielen hinterherhasten, sondern sich bei den Bundesforsten arbeiten möchte. Dafür ist für Abwechslung an dem zu erfreuen, was man hat.“ gesorgt. Zu Grubers Aufgaben zählen Kundenkontakte und die Steuerung des Betriebs mit 60 bis 65 Stammmitarbeitern. „Kein Tag ist wie der andere. Es gefällt mir, gemeinsam mit den Mitarbeitern Geschichte des Unternehmens Die Bundesforste wurden 1997 aus dem Budget der Republik Österreich ausgelagert und als ÖBf AG neu gegründet. BOKU-AbsolventInnen bei den ÖBf Alleinaktionär ist die Republik Österreich, die durch den (Fotos von allen befinden sich in alphabetischer Reihenfolge auf der Bundesminister für Land- & Forstwirtschaft, Umwelt- & Titelseite) Wasserwirtschaft vertreten wird. ASCHAUER LAURENZ, BAUER HUBERT, BERGMANN MICHAEL, BURG- Das Unternehmen betreut und bewirtschaftet 860.000 Hektar, STALLER ROMAN, CHALOUPEK WOLFGANG, DÜNSER SYLVIA, ERLA- darunter über 15 Prozent der heimischen Wälder und mehr als CHER GEORG, FEICHTINGER THOMAS, FISCHER GERHARD, FLASCH- 80 Seen. Vor zehn Jahren haben die ÖBf begonnen, zusätzlich BERGER JOHANN, FÖGER LEO, FREUDHOFMAIER JOHANNES, FRITZ zu ihrem Kerngeschäft, der Forst- und Holzwirtschaft, neue EGON, FÜRST PETER, GASSER OTTO, GREIFENEDER HARALD, GRUBER Geschäftsfelder zu erschließen. So wurde seit 1996 der Bereich ANDREAS, GUGGANIG HUBERT, HENGEL HEINZ-ERICH, HOCHRAI- „Immobilien“ aufgebaut. Der Bogen spannt sich hier von der NER FRIEDRICH, HÖLLERER RICHARD, HOLZWIESER MARTIN, Vermietung, Verpachtung und dem Liegenschaftsverkehr bis HUNDEGGER HERMANN, KAMMLEITNER JOHANN, KERSCHBAUM- hin zum Abbaugeschäft von Immobilien. Seit 2004 wurde auch MAYR JOSEF, KERSCHBAUMSTEINER STEFAN, KIENZL FRANZ, LETTAU das Angebot an „Dienstleistungen“ ausgebaut. Im Bereich der GÜNTHER, LETTNER ADELHEID, LINKO FLORIAN, MÜLLER HERWIG, „Forstlichen Dienstleistungen“ werden privaten und öffentli- NUSSER ROBERT, OBERMAIR HERMANN, OEDL FRIEDRICH, OITZIN- chen WaldbesitzerInnen Leistungen – von der Bewirtschaftung GER GERALD, PACHER REINHARD, PAUSCH GOTTFRIED, PICHLER bis zum Holzverkauf – angeboten. Heute erwirtschaften diese GERNOT, PIRCHER ANDREAS, PLATTNER GERALD, PONGRUBER beiden Bereiche bereits rund ein Viertel der Betriebsleistung. MANFRED, POSCH BERNHARD, PRISTAUZ-TELSNIGG HORST, PUTZ- Aufgrund von veränderten Rahmenbedingungen hat sich das GRUBER NORBERT, RIEDER ANTON, RUZICKA FLORIAN, SALLRIGLER Unternehmen im Vorjahr entschieden, sich aus der aktiven GERHARD, SAUPRIGL JOHANN, SCHMIDERER HERMANN, SMOLKA Bewirtschaftung von Flächen in Russland zurückzuziehen. Das FLORIAN, STAMPFER ERWIN, STEININGER ALFRED, STÜRMER Ausland ist für die Bundesforste als Betätigungsfeld nach wie MARTIN, SVEHLA PETER, TRAGATSCHNIG GÜNTHER, TRZESNIOWSKI vor wichtig, speziell im Zusammenhang mit Consulting und STEFAN, ÜBLAGGER HANNES, VÖLK FRIEDRICH, WALLENTIN HEINZ, Forsttechnik ist man hier aktiv. WEINBERGER WINFRIED, WIESHAIDER ALEXANDRA, WIMMER JOHANNES, WITTEK KURT Seite 10 Ausgabe 4/2007
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:45 Seite 11 Management WIR SUCHEN: MANAGEMENT- NACHWUCHS REGIONALVERKAUFSLEITER/IN Ihre Bewerbung an: Hofer Zweigniederlassungen Ihr Profil: Steiermark/Südburgenland • Überdurchschnittlicher Abschluss einer Universität oder Fachhochschule 8071 Hausmannstätten, Grazer Straße 60 • Hohe Einsatzbereitschaft und Mobilität Wien West/Niederösterreich West/ • Überzeugungskraft und Durchsetzungsvermögen Oberösterreich Ost • Ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit 3382 Loosdorf, Hofer Straße 1 • Volles Engagement • Hohes Maß an sozialer Kompetenz Vorarlberg/Tirol/Salzburg Südwest 6421 Rietz, Hoferstraße 1 Ihre Aufgaben: • Leitung eines Verkaufsbereichs mit der Verantwortung für 5 bis 7 Filialen und Oberösterreich/Salzburg bis zu 70 Mitarbeiter 4642 Sattledt, Hofer Straße 3 • Verantwortung für die Entwicklung der Filialen und Mitarbeiter sowie für Wien Nord/Niederösterreich Nord die Planung, Organisation und Kontrolle in Ihrem Bereich 2000 Stockerau, Rudolf-Hirsch-Straße 2 Unser Angebot: Wien Süd/Niederösterreich Süd/ • Praxisnahes Traineeprogramm als Vorbereitung auf Ihre Führungsaufgabe Burgenland • Ausgezeichnete Karrieremöglichkeiten im In- und Ausland 2521 Trumau, Hofer Straße 1 • Überdurchschnittlich hohes Gehalt bereits von Beginn an • Neutraler Audi A4 auch zur privaten Nutzung Kärnten/Salzburg Süd/Osttirol 9722 Weißenbach, Am Drautalkreis 1 Interessierte Damen und Herren senden uns bitte ihre Bewerbung mit handschrift- lichem Lebenslauf, Lichtbild und allen Schulabschluss- und Berufszeugnissen. karriere.hofer.at
alumnimaNovember07.qxd 05.11.2007 23:46 Seite 12 thema: boku-häuser IV Versuch’s mal in Groß-Enzersdorf INTERVIEW: NINA BRLICA UND SONJA TAUTERMANN gesetze bei Versuchen in Groß- Enzersdorf gelungen sein. Bei Seit über 100 Jahren wird in der Versuchswirt- Versuchen im Gewächshaus schaft Groß-Enzersdorf im Bereich der Land- und unter Freilandbedingun- gen hat er den Erbgang wirtschaft experimentiert. Versuchsleiter verschiedener Eigenschaftsan- Helmut Wagentristl hat mit uns über die lagen bei Getreidearten sowie Bedeutung der Versuchswirtschaft gesprochen. Gemüse und Zierpflanzen erforscht. Auch Prof. Kopetz SONJA TAUTERMANN hat später vererbungswissen- Wir haben uns den heißesten Tag ausgesucht, um der Versuchswirt- schaftliche Studien durchge- schaft in Groß-Enzersdorf einen Besuch abzustatten. Bei gefühlten 30 führt, die international zur Grad geht es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln vom alumni-Büro Erweiterung des genetischen im Mendel-Haus an den Rand des Marchfelds. Da der Postbus hier Wissensstandes beigetragen nur stündlich vor die Haustür fährt, gehen wir das letzte Stück von haben. der 26A-Station zu Fuß. Auf dem Weg lässt sich schon erahnen, warum man von der „Kornkammer Österreichs“ spricht. Groß- Aufgaben Enzersdorf liegt im pannonischen Klimaraum, der am besten für den Die Aufgaben der Versuchswirtschaft sind dreigeteilt: „Service für Anbau von Getreide geeignet ist. die Institute, die Lehre und Drittmittelbeschaffung, also eigene Durch die nicht gerade optimale öffentliche Verkehrsverbindung Projekte, machen“, so Wagentristl. Der wissenschaftlichen kommen wir eine halbe Stunde zu spät zum geplanten Interviewter- Forschung steht somit eine Experimentaleinrichtung zur Verfügung, min. Wir entschuldigen uns für die Verspätung und fragen uns, ob LandwirtschaftsstudentInnen ein Demonstrationsbetrieb. „Wir das den StudentInnen auch so geht, die hier herkommen. „Öffentlich haben einen sehr großen Versuchsumfang, versorgen alle Wissen- fährt hier fast nie jemand heraus, da werden oft Fahrgemeinschaften schafterInnen und Postdocs, setzen ihre Projekte um und betreuen mit dem Auto gebildet“, erklärt uns Prof. Helmut Wagentristl, sie nach unseren Ressourcen bestmöglich – und soweit ich weiß, sind Versuchsleiter der Versuchswirtschaft Groß-Enzersdorf. Dafür haben sie sehr zufrieden mit uns. Auf der anderen Seite haben wir auch wir auf dem Weg zumindest schon einiges von der insgesamt 140 Demonstrationsversuche für die Lehre. Alle Institute oder Lehrver- Hektar großen Versuchswirtschaft gesehen. anstaltungen, die mit Landwirtschaft und Aus dem kaiserlichen Familienbesitz Randbereichen zu tun Bei einer Führung durch die Versuchswirtschaft erklärt uns der haben, kommen vor Versuchsleiter Genaueres. „Wenn Sie hier unten in unser Hauptge- allem im Sommerse- bäude hereinkommen, sehen Sie, dass die Versuchswirtschaft aus mester her. Erst dem Familienfondsbesitz von Kaiser Franz Joseph stammt, sie gestern waren an die wurde vor etwa 104 Jahren der Universität zur Verfügung gestellt.“ 60 Leute da.“ Eine Tafel an der Wand erinnert noch heute daran. Ein Erlass aus „Diese Vierkanter Die Versuchswirtschaft 1978 dem Jahre 1902 des Ministeriums für Cultus und Unterricht bean- bzw. vier Gebäude hier sind mittlerweile denkmalgeschützt“, erklärt tragte die Errichtung einer landwirtschaftlichen Versuchswirtschaft Wagentristl während unseres Rundgangs. „Hier sehen Sie das und einer Prüfungsstelle für landwirtschaftliche Geräte und Maschi- Gebäude der Landtechnik, die Maschinenprüfstation heißt“, führt nen. Aus dem kaiserlichen Familienfondsgut Esslingen wurden der Versuchsleiter aus. Man habe hier bis vor dem Zweiten Weltkrieg dann zwei Außenschläge (insgesamt 50 Hektar) an das Unterrichts- Maschinen getestet. „Da drüben gab es Arbeiterwohnungen, weil in ministerium verpachtet. Die Versuchswirtschaft wurde 1903 durch früheren Zeiten Personalbesatz bei so einer Landwirtschaft von den Ordinarius für Pflanzenbau, Prof. Adolf Ritter von Liebenberg größerem Ausmaß war.“ Auch Rinderhaltung habe man bis 1970 de Zsittin, als Experimentierstätte für die Durchführung feldmäßiger gehabt, sagt er und deutet auf das ehemalige Stallgebäude. Warum und praxisgerechter Versuche institutionalisiert. Später mussten es seither keine Tierzucht mehr gibt? „Tiere im staatlichen Besitz Felder aus dem bäuerlichen Besitz zugepachtet werden, da sich die kosten sehr viel Geld. Außerdem gibt es bessere Gebiete für Vieh- Flächen als zu klein erwiesen. zucht als das Marchfeld“, das eher für Ackerbau und Gemüseanbau geeignet sei. Wiederentdeckung der Mendelschen Gesetze Im Laufe der Jahre wurde das Versuchswesen sukzessive ausgebaut, In Groß-Enzersdorf findet der Übergang von der Theorie in die „zurzeit haben wir in etwa um die 100 Einzelversuche jedes Jahr, das Praxis statt, also, ob sich theoretisch gewonnene Erkenntnisse auch entspricht einer Fläche von ca. 35 Hektar. Bei insgesamt 140 Hektar“, unter Feldbedingungen erhärten lassen und in der praktischen erklärt Wagentristl. Bei der Führung sehen wir auch die Labors der Landwirtschaft empfohlen werden können. Prof. Erich Tschermak- Versuchswirtschaft, „Wir haben ein Bodenlabor, ein Botaniklabor Seysenegg soll die Wiederentdeckung der Mendelschen Vererbungs- und ein Biogaslabor.“ Vom Management her ist Wagentristl aber Seite 12 Ausgabe 4/2007
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