Strategien zur intelligenten Spezialisierung & Perspektiven für die Bioökonomie - Ein Blick aus Brüssel
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Strategien zur intelligenten Spezialisierung & Perspektiven für die Bioökonomie Ein Blick aus Brüssel Dr. Jan-Philipp Kramer Erkelenz 04.04.2022
Agenda Hintergründe der intelligenten Spezialisierung Bioökonomie in Spezialisierungsstrategien 2014-2020 Bedeutung interregionaler Partnerschaften Perspektiven für die Entwicklung der Bioökonomie in der Förderarchitektur 2021-2027 2
…braucht (auch) einen anderen Ansatz der innovationsbasierten Regionalentwicklung Alter Ansatz Neuer Ansatz ▪ Identifizierung von Megatrends (IKT…, Nano-…, ▪ Identifizierung der endogenen Stärken des etc.) und Wachstumsmärkten Innovationsstandorts im globalen Benchmark ▪ Top-Down Strategieverständnis ▪ Nutzung überregionaler Kooperationspotenziale ▪ Fokussierung öffentlicher Mittel auf diese ▪ Fokussierung öffentlicher Mittel auf höhere Sektoren Innovations-/Wertschöpfungsintensität ▪ Stärkung der ressortübergreifenden Zusammenarbeit Hohe Fehlerrate in Höhere Erfolgsrate & wettbewerbsintensiven Aufbau langfristiger Märkten Wettbewerbsvorteile 5
Warum Smart Specialisation? Hintergründe des Konzepts Intelligente Spezialisierung Evidenz-basierte Prioritätensetzung in Zeiten Strategieentwicklung knapper Ressourcen Dynamischer, unterneh- Regionale Spezialisierung in merischer “Entdeckungs- verwandten Aktivitäten prozess” mit zentralen Stakeholdern Intelligente Spezialisierung Stärkerer Fokus auf Globale Perspektive Querschnittsbranchen bzgl. eigener Wettbewerbs- und Cross-Innovation vorteile & externer Kooperationspotenziale Fokus der Investitionen auf regionale Wettbewerbsvorteile Einbindung von existierenden Wissen & von Technologien anstelle Akkumulation einer kritischen der “Neuerfindung des Rades” Masse an Kompetenzen 6
Strategien zur intelligenten Spezialisierung im MFF 2021-27 Ein intelligenteres Europa durch Förderung eines innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandels (Prioritäres Ziel 1) Stärkung der F&I Kapazität und der Digitalisierung für die Bürger, Einführung fortschrittlicher Unternehmen und Regierungen Technologien Strategien zur intelligenten Spezialisierung Entwicklung von Kompetenzen für Wachstum und Wettbewerbsfähgigkeit intelligente Spezialisierung, für KMU, Start-ups und schnell industriellen Wandel und wachsende Unternehmen Unternehmertum Interregionale Innovationsinvestitionen 7 Basierend auf: Spezifische Ziele des EFRE und des Kohäsionsfonds in Artikel 2(1)a und (3)b Vorschlag zur EFRE VO
EU-Regionen fokussieren fünf Themenschwerpunkte in RIS3 TOP-3 wiss., techn. & ökon. Sektoren in Fokusthemen der RIS3 Strategien RIS3 Prioritätsfeldern (EU27+GB) Mobility & Logistics Wissenschaftliche Schwerpunkte 7% Social Innovation & Welfare, 1% 1. Engineering (559) Tourism, Cultural & 2. ICT (465) Materials & Energy & Other, Creative 3. Agriculture & Veterinary Science (367) Advanced Energy Storage 1% Industries Manufacturing 7% 9% Technologische Schwerpunkte 11% Construc- 1. Computer technology (432) tion, 2% Agrofood & Aerospace & 2. Digital communication (421) Defence, 2% Bioeconomy 3. Electrical machinery, … (327) CleanTech & 21% ICT & Industry 4.0 CE, 4% Blue 15% Growth, Sektorale Schwerpunkte 3% 1. Scientific R&D (513) Fashion, Media & 2. Computer programming, ... (374) Creative Ind. Health & Life 3. Manuf. of computers, ... (335) Sciences 4% Legende: Enthält mehrere Zuordnungen pro Schwerpunktbereich, z. B. kann ein 15% Legende: Nur einzelne Zuweisungen. Einem Thema wurde Schwerpunktbereich sowohl die TECH-Felder Computertechnologie als auch digitale einem Prioritätsbereich zugeordnet. n = 997 (nur bei S3) Kommunikation betreffen. 9 Quelle: Prognos / CSIL (2021). Anmerkung: n= 185 Regionen. Die rechte Seite der Folie basiert auf einer LDA, durch die übergreifende Themen auf der Grundlage von Prioritätsbeschreibungen definiert wurden.
Cross-sektorale Innovationsschwerpunkte werden wichtiger Anzahl der Themen, die in den vorrangigen Beispiel: Cross-sektorale Bezüge in den Prioritäten Bereichen adressiert werden „Software Development“ & „Ernährungswirtschaft“ Agrofood & Bioeconomy 209 ICT & Industry 4.0 147 Health & Life Sciences 144 Materials & Advanced Manufacturing 106 Tourism, Cultural & Creative Industries 90 Mobility & Logistics 67 Energy & Energy Storage 65 CleanTech & Circular Economy 40 Fashion, Media & Creative Industries 38 Blue Growth 27 Construction 19 Aerospace & Defense 17 Social Innovation & Welfare 14 Other 14 0 50 100 150 200 250 Number of of priority Areas Quelle: Prognos / CSIL (2021). Anmerkung: n= 185 Regionen. Die rechte Seite der Folie basiert auf einer LDA, durch die übergreifende 10 Themen auf der Grundlage von Prioritätsbeschreibungen definiert wurden.
‚Agrofood & Bioeconomy‘ als wichtigstes Thema bei Projekt- implementierung in der EU Thematische Förderschwerpunkte der FuI- Projekte im EFRE 2014-2020 20% des Budgets der EFRE FuI-Projekte dem Thema ‚Agrofood & Bioeconomy‘ zugeordnet (3,7 von 19,6 Mrd. EUR) Rund 12% aller EFRE TO-1 Projekte mit Bezug zum Thema ‚Agrofood & Bioeconomy‘ Insbesondere in Spanien, Portugal, Polen & Ungarn, aber auch in Sachsen wurden viele Projekte im Themenbereich Agrofood & Bioökonomie umgesetzt 11 Quelle: Prognos / CSIL (2021). Anmerkung: Die Zahl basiert auf den Projekten, die erfolgreich mit den Schwerpunktbereichen von 167 Regionen verbunden wurden. Das damit verknüpfte Gesamtbudget, das dieser Zahl zugrunde liegt, beträgt 19,6 Mrd. EUR.
Zahlreiche EU-Regionen spezialisieren sich auf die Bioökonomie Bioökonomie in RIS3 Prioritäten in der EU (2014-20) ▪ Zwischen 2014-2020 wurde europaweit das Thema „Bioeconomy“ in Strategien von 51 Regionen thematisiert ▪ Damit hatte die Bioökönomie einen festen Platz in rund 28% aller 185 RIS3 Strategien ▪ Insbesondere viele weitere deutsche Regionen, aber auch an NRW grenzende niederländische Regionen mit Bezügen zur Bioökonomie ▪ In NRW hatte das Prioritätsfeld „Energie- und Umweltökonomie“ einen starken Bezug zur Bioökonomie ▪ In diesem Prioritätsfeld adressierte Themen umfassen u.a. „Bioplastik”, „Bioökonomie”, „Technologien zur Umwandlung von Biomasse” und „Biogas” 12 Prognos AG (2022); n=51 Strategien, in Polen haben sowohl die nationale S3 Strategie einen starken Bezug zur Bioökonomie als auch die extra umrandeten polnischen Regionen
© imagepoint – Mark Brun 13 ▪ Bedeutung interregionaler Partnerschaften
Thematische S3 Plattformen als wichtige überregionale & strategische Partnerschaften Grundidee der Partnerschaften ▪ Thematische Plattformen für intelligente Spezialisierung sind gemeinsame Initiativen Lernen Scoping note mehrerer Generaldirektionen der EU KOM ▪ Ziele: Regionen & Akteure überregional zum Verbinden Aufbau strategischer Partnerschaften ermutigen & Abbildung von Kompetenzen & Förderung von Komplementarität in spezifischen Abstimmung von Geschäftsmöglichkeiten RIS3 Feldern Demonstrieren ▪ Partnerschaften sollen die regionale Wissensbasis Industriekooperationen & Projektdesign verbessern und Regionen dabei helfen, neue Entwicklungspfade zu entwickeln und Positionen in Kommerzialisierung globalen Wertschöpfungsketten auszubauen Business Plan und Finanzierungsmix ▪ Drei thematische S3 Plattformen: Agri-Food, Energy und Industrielle Modernisierung Scale-up Investitionsprojekte 14
Fünf Agri-food Partnerschaften umspannen eine Vielzahl an Partnern aus verschiedenen EU-Regionen ▪ Insgesamt fünf Agri-food Partnerschaften aus verschiedenen regionalen Spezialisierungsstrategien entstanden: • Smart Sensors 4 Agrifood • Konsumentenbeteiligung • High-Tech Farming • Nutritional Ingredients / Nährhafte Inhaltsstoffe • Tracebility & Big Data ▪ 59 Organisationen aus 23 Ländern in den Partnerschaften involviert ▪ S3 Agri-food Partnerschaften verfolgen spezifische Ziele, wie etwa Beiträge zu einer wettbewerbsfähigeren, resilienten & nachhaltigeren EU-Lebensmittelversorgungskette zu leisten 15 Quelle: https://s3platform.jrc.ec.europa.eu/thematic-platforms-map
Erfolgsbeispiel interregionaler SS4AF-Partnership Partnerschaften: ▪ 16 regionale/nationale Partner aus 12 EU MS Smart Sensors 4 ▪ Netzwerk aus Clustern/Netzwerken, RTOs in Agri-Food o. Agrifood Technologie plus breites Netzwerk an Unternehmen (>2.000) ▪ Ambition: Niedrigschwelligen Zugang für Unternehmen zu neuesten elektronischen Systemen sowie IoT Transformation ermöglichen Ansatzepunkte der SS4AF-Partnerschaft 1. Aufbau einer Plattform zwischen Agrifood & IT Clustern sowie weiteren Akteuren 2. Einrichtung eines EU-weiten Netzwerks von Living Labs 3. Beschleunigung des Know-How Austausches & Technologieabsorption durch Aufbau von „Vertrauenszonen“ Ausrichtung der strategischen Ziele an SDGs (2/8/12) 16
5-Stufen Modell im Smart Sensors 4 Agrifood stimuliert Industrie 4.0 Applikationen in Bioökonomie 17
© imagepoint – Mark Brun 18 ▪ Perspektiven für die Entwicklung der Bioökonomie in der Förderarchitektur 2021- 2027
Bioökonomie bildet wichtigen Schwerpunkt in vielen Förderprogrammen der EU Fördermechanismen in Europa ▪ Europäische Struktur- und Investitionsfonds • u.a. EFRE, Interreg ▪ Agrarförderung / Förderung der ländlichen Entwicklung • ELER; LEADER ▪ Neue und verstärkte Prioritäten: • Horizon Europe (417 Mio. € Fördervolumen in 37 Projektaufrufen im Förderziel Bioökonomie) • Just Transition Fund • LIFE ▪ European Circular Bioeconomy Fund (EIB) Quelle: https://www.consilium.europa.eu/en/policies/the- 19 eu-budget/long-term-eu-budget-2021-2027/
Fördermechanismen sind auf intelligente Spezialisierung & endogene Kapazitäten abgestimmt Intelligente Spezialisierungsstrategie EFRE NRW 2021-2027 Just Transition Fund • Bioökonomie als Bestandteil NRWs • Unterstützung der von der intelligenten Spezialisierungsfeldern ökologischen Transformation 2021-2027 (z.B. Circular Economy) besonders betroffenen Regionen • Eigene Innovationsfeldwettbewerbe • Rheinisches Braunkohlerevier als Just (Umweltwirtschaft & Circular Economy) Transition Region Interregional Innovation Investments (I3) Instrument • Investitionen in interregionale Innovationsprojekte für Konsortien • Unterstützung von Markteinführung & den Ausbau innovativer Lösungen • Bereichen der intelligenten Spezialisierung mit Bezug zur digitalen und ökologischen Transformation, der intelligenten Fertigung 20
Rheinisches Revier gut aufgestellt mit vielzähligen Innovationsakteuren für die Bioökonomie Dichte an Innovationsakteuren (Anzahl): Mönchengladbach Rhein-Kreis Neuss < 20 20-40 31 >40 11 1 18 37 11 20 7 14 Heinsberg 1 Akteurstypen nach Kreis (Anzahl): 3 9 18 Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen & Hochschulen 5 TGZ, Cluster & Netzwerke, Digihub(s) Rhein-Erft-Kreis Investoren (VC) 21 Start-ups*1 31 18 35 Innovation Champions*2 13 1111 15 28 9 48 3 Innovationsfelder nach Kreis*3: Städteregion Aachen 166 Düren Alternative 93 Katalyse Antriebstechnologien Aviation Nanoelektronik Neue Materialien und 3 Bioökonomie Werkstoffe 7 Euskirchen 17 Quanten- und 7 Digitale Medizin Supercomputing Energiesystem der Zukunftsfähige Zukunft Industrie Quelle: Prognos AG auf Basis von Prognos Innovationsführer (2020), Fraunhofer IMW (2021), Startupdetector (2021), Istari.AI (2021). 21 *2 Innovation Champions definiert als Unternehmen, die durch ihre Patenttätigkeiten als Innovationsführer identifiziert wurden oder in den Innovationsfeldern publizieren oder mit hoher Wahrscheinlichkeit in den letzten 3 Jahren ein neues / verbessertes Produkt auf den Markt gebracht haben; *3 mit Innovationsfeldbezug gem. Innovationsstudie 2021 (Zukunftsagentur Rheinisches Revier, 2021). 151 von 246 Start-ups mit Innovationsfeldbezug
Veränderungsdruck war schon immer ein Zukunftsmacher Die langen Wellen des Wachstums und die Kraft „schöpferischer Zerstörung“ im 6. Kondratieff #Bioökonomie #Circular Economy … 2022… 22 Quelle: Naumer/Makronom (2020) Der 6. Kondratieff – oder: Die schöpferische Kraft der Disruption.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dr. Jan-Philipp Kramer Vize-Direktor | Head of EU-Services + 49 173 2925335 jan.kramer@prognos.com Address Résidence Palace, Rue de la Loi 155 1040 Brussels © imagepoint – Mark Brun 23
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