Studier mal - Juli/August 2021

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Studier mal - Juli/August 2021
Studier mal

   Das Magazin Juli/August 2021

Mitmachen im Freien   Stadt fördert Pfandsystem   Ein Jahr Engagement       Sonnenenergie nutzen
Bewegungsangebote     Mehrweggeschirr             Integrationsbeauftragte   „Wattbewerb“
Studier mal - Juli/August 2021
26.06. • Folge 25   Marburg un
                             nd die befreite Lahn

12.07. • Folge 26   Marburg in
                             n Bewegung

26.07. • Folge 27   Marburg sp
                             pricht

09.08. • Folge 28   Die Stadt als
                              a Ausbilderin

23.08. • Folge 29   Schulkinder gut betreut

   Hörr mal Marburg! Auf hoermalmarburg.de
   ode
     er auff allen gängigen Podcas
                             o    t-Plattformen
Studier mal - Juli/August 2021
Liebe Marburgerinnen,
liebe Marburger,
Sommer, Ferien und wieder ein bisschen Normal-                                     Jugendliche. Die Universitätsstadt Marburg stellt
ität erwarten uns in den nächsten Wochen, und                                      kurzfristig im Rahmen der Maßnahme „Marburg
das bei hoffentlich schönstem Wetter!                                              Miteinander für Kinder, Jugendliche und Familien
Nach den vielen Monaten des Lockdowns sehnen                                       einen Fond in Höhe von 500.000 Euro für
sich vor allem Kinder und Jugendliche wieder nach                                  zusätzliche Unterstützungsangebote zur
ihrem „alten“ Leben. Wir möchten dabei mit einem                                   Verfügung. Welche Maßnahmen unterstützt
vielfältigen Ferienangebot für alle im Alter                                       werden und wer diese Mittel beantragen kann,
zwischen sechs und 16 unterstützen. Hier können                                    erfahren Sie in diesem Heft.
alle Abwechslung finden, die nicht in den Urlaub                                    Einen wunderschönen, erholsamen, aber auch
fahren oder ohnehin den Sommer in Marburg                                          interessanten Sommer wünscht Ihnen
verbringen möchten. Das ausführliche Angebot
finden Sie unter www.hausderjugend-marburg.de.                                      Ihre
Gerade macht uns das Wetter auch wieder Lust auf                                   Kirsten Dinnebier
Schwimmen im Freien. Kinder und Jugendliche
dürfen das Freibad im AquaMar den ganzen
Sommer kostenlos besuchen.                                                         Stadträtin
Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass gerade
Kinder und Jugendliche seit mehr als einem Jahr
in besonderem Maße den emotionalen und                                                                     Marburg im Juli/August
psychischen Belastungen der Corona-Pandemie
                                                                                                           Corona-Hilfen
ausgesetzt sind. Junge Menschen, die das Gefühl                                                            Unterstützung für Bürger*innen          4
haben, nicht gesehen und gehört zu werden,
                                                                                                           Den Sommer draußen genießen             6
sind die Folge. Daher bietet die Kinder- und
Jugendlichen-Psychotherapieambulanz der                                                                    Fonds gegen den Corona-Frust            7
Philipps-Universität in Zusammenarbeit mit der                                                             „Stadtradeln“ für das Klima             8
Stadt Marburg ab sofort die Corona-Sorgensprech-                                                           Mitmachen beim „Wattbewerb“             9
stunde an. Kinder und Jugendliche ab zehn Jahren                                                           Kinder pflanzen junge Bäume             10
erhalten mit diesem Angebot die Möglichkeit, über                                                          Stadt fördert Pfandsystem              11
ihre Gefühle, Sorgen und Ängste offen und
                                                                                                           KiJuPa startet Klimaprojekt            12
vertraulich zu sprechen und auch konkrete
                                                                                                           Neuauflage für die Sommerstadt          14
Unterstützung für diese schwierige Situation zu
erhalten. Über die Einzelheiten können Sie sich                                                            Bewegungsangebote im Freien            15
unter www.marburg.de informieren.                                                                          Posterkampagne gegen Catcalling        16
Und wir machen uns weiter stark für Kinder und                                                             #feministfriday in sozialen Medien     17
                                                                                                             Leichte Sprache: Treppen-steigen 18
 Amtliche Bekanntmachungen der Stadt, wie Satzungen oder die
                                                                                                           Jugendtreffs wieder geöffnet           20
 Termine der Ausschüsse, finden Sie auf
 ■ www.marburg.de/amtliche-bekanntmachungen                                                                Pat*innen für Spaziergänge             21
                                                                                                           Stadtjubiläum für die Jugend           22
Studier mal Marburg                                    Vertrieb: Beilage zur Oberhessischen Presse,        Marburg800: Neue Kuratorin             23
erscheint bis auf zwei Doppelausgaben jeweils          Versand und Auslage.
vor Monatsbeginn, herausgegeben vom                    Jahresabonnement: 17,50 EUR (Bestellung beim        Inklusive Angebote für Frauen          24
Fachdienst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der       Presseamt, Tel. 06421 1346 oder 1378)
Universitätsstadt Marburg, Rathaus, 35037 Marburg      Verlag und Anzeigen: Marbuch Verlag GmbH,
Tel. 06421 201-1346, www.marburg.de,                   Ernst-Giller-Str. 20a, 35039 Marburg,
                                                                                                           Brunnensuche bei Amöneburg             25
studiermalmarburg@marburg-stadt.de                     Tel. 06421/6844-0, Fax 6844-44,
twitter: @stadt_marburg,                               E-Mail: feedback@marbuch-verlag.de                  Ein Jahr als Integrationsbeauftragte   26
facebook: stadt.marburg,                               Druck: msi – media service international gmbh
instagram: @universitaetsstadtmarburg                  Gedruckt auf FSC-qualifiziertem Papier „2010FSC-    Mein Dorf: Haddamshausen               28
Redaktion: Birgit Heimrich, Heike Döhn                 Zertifizierungsnummer SGS-COC-003171E – Mixed
Verweis: Fotos Fachdienst 13 Presse- und Öffentlich-   Credit MaterialCertifikat“.                         Gefährliche Raupennester               30
keitsarbeit, andere Fotos im Auftrag des FD 13         Redaktionsschluss für Nr. 09/2021: 8. August 2021
Techn. Layout: Nadine Schrey                           Titelbild: Blick vom Lutherischen Kirchhof          kurz & bündig                          31
Auflage: 14.000                                         Foto: Georg Kronenberg
Studier mal - Juli/August 2021
Engagierte Bürger*innen erledigten und erledigen Einkäufe für ältere und gefährdete Menschen. (Foto: Pexels)

                                                                                               Angebote zusammen. Anrufen kön-
         Begleitung durch                                                                      nen sowohl Menschen, die Hilfe be-
                                                                                               nötigen, als auch Menschen, die ih-
                                                                                               rerseits helfen wollen.
         die Pandemie                                                                          „Offenes Ohr“ bei
         ■ Unterstützung durch Corona-Hilfe der Stadt                                          psychischer Belastung
                                                                                               Viele der Freiwilligen schätzen die
         it Hotlines, Impflotsen, einem         fährdete Menschen. Sie führten Hun-             Möglichkeit, in der Corona-Krise hel-
    M    Pflegepool und Testzentren be-
    gleitet die Marburger Stadtverwal-
                                               de für Familien in Quarantäne aus, te-
                                               lefonierten mit einsamen Menschen
                                                                                               fen zu können. So berichtete einer,
                                                                                               der seit April 2021 für die Corona-Hil-
    tung die Bürger*innen durch die Co-        oder brachten Essen vorbei. Marburg             fe tätig ist, dass er vor allem der Stadt
    rona-Pandemie. Unterstützt wird sie        zeigte Solidarität und Zusammenhalt.            und den Menschen der Stadt etwas
    dabei von vielen Freiwilligen, die sich    Doch für viele hilfsbedürftige Men-             zurückgeben wollte, da er selbst So-
    in ihrer Freizeit engagieren.              schen war nicht immer klar, wem sie             zialleistungen bezieht. Von der Coro-
                                               vertrauen konnten oder an wen sie               na-Hilfe hatte er bei einem Termin im
    Seit Beginn der Pandemie gibt es in        sich wenden sollten. Deswegen hat               Jobcenter gehört. Seit rund zwei Mo-
    Marburg viele Menschen, die ihre           die Stadtverwaltung Marburg ge-                 naten erledigt er nun die Einkäufe für
    Nachbar*innen unterstützen. Schon          meinsam mit der Freiwilligenagentur             eine Marburgerin. Die beiden verste-
    während des Lockdowns fanden sich          Marburg-Biedenkopf, dem Bera-                   hen sich gut und er freut sich über die
    in der ganzen Stadt selbstgeschrie-        tungszentrum BiP, der Alzheimer Ge-             positiven Rückmeldungen.
    bene Aushänge mit Hilfsangeboten.          sellschaft, dem Caritasverband Mar-             Neben praktischen Hilfen im Alltag
    Es gab Telegram-Gruppen und Aufrufe        burg und dem Projekt „In Würde teil-            brauchen die Bürger*innen aber auch
    von Initiativen. Die engagierten Bür-      haben“ sehr schnell eine Corona-                häufig ein „offenes Ohr“. Denn für
    ger*innen erledigten und erledigen         Hilfe-Hotline aufgebaut. Unter einer            viele Menschen war und ist die Coro-
    Einkäufe für ältere und besonders ge-      Rufnummer laufen unterschiedliche               na-Krise vor allem eine psychische

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Studier mal - Juli/August 2021
Belastung. Gemeinsam mit dem Fach-        Angeboten aufgebaut und Impf-
    dienst Gesunde Stadt, dem Verein          lots*innen ausgebildet: Sie helfen bei
    „Arbeit und Bildung“, dem Projekt „In     der Terminvereinbarung über das
    Würde teilhaben“, den Gemeinde-           Internet und stehen für Fragen rund
    schwestern 2.0, dem Pflegebüro im          um die Impfung zur Verfügung.
    Beratungszentrum BiP, dem psycho-
    therapeutischen Bereitschaftsdienst       Kostenfreier Fahrdienst
    und der Bürgerinitiative Sozialpsychi-
    atrie hat die Universitätsstadt Mar-      zum Impfzentrum
    burg deswegen ein zusätzliches An-        Die Impflots*innen sind besonders
    gebot geschaffen: Marburgs offenes        für Menschen ohne eigenen Computer
    Ohr. Hier können die Anrufer*innen        und Drucker wichtig. Auch diejeni-
    über ihre Probleme oder Sorgen be-        gen, die bei den Impf-Hotlines des             Zuletzt hat die Stadtverwaltung in
    richten. Die Freiwilligen in der Hotli-   Landes und des Bundes auf Probleme             Kooperation mit der DRK-Schwes-
    ne sind aber nicht nur gute               stoßen, werden von ihnen unter-                ternschaft mehrere Testzentren in
    Zuhörer*innen, sie bieten auch un-        stützt. Zudem bietet die Stadt bei Be-         Marburg eingerichtet, beispielsweise
    komplizierte Beratung.                    darf einen kostenfreien Fahrdienst             in der Oberstadt, am Georg-Gaß-
                                              zum Impfzentrum an. Als Anfang Ja-             mann-Stadion sowie am Richtsberg.
    Pflegepool für                             nuar zunächst nur das Impfzentrum              Allen Menschen sollte und soll ein
                                              in Heuchelheim öffnete, war das eine           möglichst leichter Zugang zu Schnell-
    Altenpflegeheime                           besonders wichtige Unterstützung für           tests und damit ein sicheres Mitein-
    Um Altenpflegeheime bei personellen        Menschen ohne ein eigenes Auto.                ander ermöglicht werden.
    Engpässen zu unterstützen, hat die
    Stadtverwaltung gemeinsam mit dem
    Landkreis Marburg-Biedenkopf einen
    Pflegepool ins Leben gerufen. Auch
    dort engagieren sich viele Marbur-
    ger*innen. Denn vor allem während
    der zweiten Corona-Welle gab es Al-
    tenheime, in denen aufgrund von An-
    steckungen und Quarantäne-Maß-
)   nahmen viele Mitarbeiter*innen zeit-
    gleich ausfielen. Dorthin konnten
    Freiwillige aus dem Pflegepool ver-
    mittelt werden – viele von ihnen mit
    qualifizierten Vorerfahrungen aus der
    Pflege oder der Medizin.
    Als Ende 2020 absehbar wurde, dass
    Impfungen möglich werden, hat die                Sarah Hille von der Stadt Marburg gehört zum ausgebildeten Test-Team, das
    Stadt Marburg auf den bestehenden                Schüler*innen erklärt hat, wie der Corona-Schnelltest funktioniert. (Foto: Grähling)

     300 Freiwillige bei der Corona-Hilfe
     Wie beeindruckend sich die Marburger*innen für ihre Mitmenschen engagieren, zeigt der Blick auf die Zahlen:

     • 299 Freiwillige sind bei der Corona-Hilfe registriert
     • 148 Hilfesuchende konnten unterstützt werden
     • 379 engagierte Marburger*innen registrierten sich für den Pflegepool
     • Zehn Einrichtungen konnten durch den Pflegepool unterstützt werden
     • 386 Anrufer*innen wurden von den Impflotsinnen und Impflotsen unterstützt
     • 203 Mal wurden Marburger*innen zum Impfzentrum gefahren

     Darüber hinaus konnten zahlreiche Anfragen bereits direkt durch das Hotline-Team der Corona-Hilfe geklärt werden,
     so dass diese nicht in die Statistik eingegangen sind. Die Hotline der Corona-Hilfe ist weiterhin von Montag bis Frei-
     tag von 10 bis 12.30 Uhr unter (06421) 201-2000 oder per Mail an coronahilfe@marburg-stadt.de erreichbar. Dort
     können die Bürger*innen Namen und Telefonnummer hinterlassen und werden rasch von den Impflots*innen zu-
     rückgerufen. Weitere Informationen gibt es unter
     ■ www.marburg.de

                                                                                                                                            5
Studier mal - Juli/August 2021
der Hauptfriedhof für erfrischende
                                                                                                 Spaziergänge in ruhiger Natur.
                                                                                                 Städtische Parks dürfen und sollen
                                                                                                 genutzt werden, ebenso wie öffent-
                                                                                                 lich zugängliche Sportanlagen. Des-
                                                                                                 halb stellt die Stadt frei zugängliche
                                                                                                 Bolzplätze, Trimm-Dich-Pfade und
                                                                                                 andere Sportanlagen auf ihren Soci-
                                                                                                 al-Media-Kanälen und auf den Seiten
                                                                                                 der Stadt vor. Die Tischtennisplatten
                                                                                                 auf den Schulhöfen dürfen außerhalb
                                                                                                 der Schulzeiten genutzt werden.

                                                                                                 Picknicken und
                                                                                                 Spiele ausleihen
           Das Stadtwaldgelände ist im Juli sonntags kostenlos geöffnet. (Foto: Stadt Marburg)   Viele Angebote richten sich an Fami-
                                                                                                 lien und Freundesgruppen: Im Juli ist

         Neue Ideen für
                                                                                                 beispielsweise das Stadtwaldgelände
                                                                                                 sonntags für alle Marburger*innen
                                                                                                 kostenlos geöffnet. Dort können Kin-
                                                                                                 der und Erwachsene picknicken oder
         Treffen draußen                                                                         auf den Wiesen spielen. Es können so-
                                                                                                 gar Slacklines und Wikinger-Schach-
                                                                                                 Sets vor Ort ausgeliehen werden. Sla-
         ■ Stadt gibt Tipps für Aktivitäten                                                      cken ist eine Trendsportart, bei der
                                                                                                 auf einem dicken Textilband zwischen
         er Marburger Sommer startet mit          gen führen – trotz der Fortschritte            zwei Bäumen balanciert wird. Weitere
    D    sinkenden Coronazahlen, die
    Menschen genießen die neue Norma-
                                                  beim Impfen und Testen. Zudem sind
                                                  Probleme in den Nachbarschaften ein
                                                                                                 Orte werden online beworben, kon-
                                                                                                 trolliert und mit Hinweisen auf die
    lität. Um eine vierte Welle zu verhin-        Dauerthema in der engen Innenstadt.            Corona-Regeln versehen.
    dern und sicher in den Herbst zu kom-         Gut, dass Marburg auch abseits der             Für die Zeit vom 9. Juli bis 25. Sep-
    men, ist dennoch vor allem eines hilf-        üblichen Aufenthaltsorte Spannendes            tember sind außerdem viele kulturel-
    reich: sich draußen zu treffen.               zu bieten hat. Es gibt zahlreiche Plät-        le Angebote in Vorbereitung. Dabei
    Deshalb gibt die Stadt Marburg Tipps          ze, Parks und Wälder. Um Grünflächen            reicht das Spektrum von Konzerten
    für alternative Aufenthaltsorte und           und andere Orte in der ganzen City zu          über Kleinkunst und Führungen bis zu
    Aktivitäten.                                  bewerben, arbeitet die Stadt zusam-            kleinen Stadtteilfesten sowie Kinder-
                                                  men mit Ortsbeiräten und Vereinen.             und Sportangeboten.
    Kennen Sie den Trimm-Dich-Pfad am             Damit lässt sich die Stadt entdecken           Weitere Tipps der Kampagne „Mar-
    Hansenhaus oder den Waldspielplatz            und gleichzeitig etwas für den Infek-          burg miteinander“ finden sich unter
    am Ortenberg? Haben Sie schon ein-            tionsschutz tun. So eignet sich etwa           ■ www.marburg.de/corona
    mal auf dem Bouleplatz in Dagoberts-
    hausen gespielt? Oder sind Sie schon
    einmal durch den Heiligen Grund bei
    Ockershausen gewandert? Tipps für
    einen gelungenen Sommer in der
    Universitätsstadt gibt die Marburger
    Stadtverwaltung. Die Kampagne un-
    ter dem Namen „Marburg miteinan-
    der… am besten draußen“ soll Mar-
    burger*innen daran erinnern, dass es
    auch in der jetzigen Phase der Pande-
    mie darum geht, zusammenzuhalten
    – wenn auch mit Abstand.
    Zugleich sollen aber auch mögliche
    Hotspots wie die Lahntreppen und
    die Innenstadt entlastet werden.
    Denn auch draußen können Men-
    schenansammlungen während der
    Pandemie erneut zu mehr Ansteckun-

6
Studier mal - Juli/August 2021
Raus aus dem Corona-Frust – unter diesem Motto steht das nächste „Marburg Miteinander“-Hilfsprogramm
                                         in Marburg, mit dem gezielt Kinder, Jugend und Familien unterstützt werden. (Foto: Grähling)

                                                                                     ■ Angebote der Jugendhilfe an der

    Raus aus dem                                                                     Schnittstelle zur psychosozialen Be-
                                                                                     ratung beziehungsweise Therapie
                                                                                     ■ die offene Kinder- und Jugendar-

    Corona-Frust                                                                     beit, um Begegnung (wieder) mög-
                                                                                     lich zu machen
                                                                                     ■ Angebote, die Kinder und Jugend-
    ■ 500.000 Euro für Kinder, Jugendliche und Familien                              liche zurück in Vereine und Verbände
                                                                                     bringen
  solation, Vereinsamung und sozia-     burg daher das Programm „Marburg             ■ Erholungs- und Freizeitangebote
I le Distanz: Das sind die Folgen der
Corona-Pandemie für viele Kinder,
                                        Miteinander für Kinder, Jugend und
                                        Familien“ und stellt in diesem Zusam-
                                                                                     an Wochenenden und in den Ferien
                                                                                     ■ Jugendhilfe-Schule, um Kinder
Jugendliche und deren Familien. Die     menhang einen Fonds in Höhe von              und Jugendliche zu erreichen und zu
Universitätsstadt Marburg will dem      500.000 Euro für zusätzliche Unter-          unterstützen
mit einem Unterstützungsfonds in        stützungsangebote zur Verfügung.             ■ Jugendberufshilfe, um den Über-
Höhe von 500.000 Euro begegnen.         Finanziert werden zusätzliche Unter-         gang zu begleiten
                                        stützungsangebote, die sich an den           sowie weitere Angebote zur Entlas-
Träger der freien Jugendhilfe, Verei-   Bedarfen der Kinder, Jugendlichen            tung von Kindern, Jugendlichen und
ne und Verbände können Mittel aus       und Familien orientieren und sofort          Familien. Die Maßnahmen unterlie-
dem Fonds beantragen, um Kindern,       umzusetzen sind – insofern sie nicht         gen den Regelungen der Bundes- und
Jugend und Familien mit gezielten       aus der bereits bestehenden Trägerfi-         Landesverordnung zur Bekämpfung
Angeboten „Raus aus dem Corona-         nanzierung umgesetzt werden kön-             des Corona-Virus.
Frust“ zu helfen.                       nen. Die Mittel aus dem Unterstüt-           Anträge können bis Oktober gestellt
„Die Corona-Krise und die Maßnah-       zungsfonds können durch Träger der           werden, die Unterstützungsangebote
men zu ihrer Bewältigung stellen für    freien Jugendhilfe, Vereine und Ver-         müssen bis Ende 2021 umgesetzt
Kinder, Jugendliche und Familien        bände beantragt werden. Privatper-           werden. Es können maximal 10.000
mitunter eine große Belastung dar –     sonen sind nicht antragsberechtigt.          Euro pro Unterstützungsangebot be-
dessen ist sich die Universitätsstadt   Bezuschusst wird im Rahmen der zu-           antragt werden. Aus der Umsetzung
bewusst und möchte dazu beitragen,      sätzlich bereitgestellten Haushalts-         von Angeboten durch den Unterstüt-
die Belastungen abzumildern“, sagt      mittel. Ein Rechtsanspruch auf Bewil-        zungsfonds entsteht kein Anspruch
Stadträtin und Jugenddezernentin        ligung von Zuschüssen besteht nicht.         auf eine dauerhafte Projektfinanzie-
Kirsten Dinnebier. Um Folgen wie Iso-   Darunter fallen:                             rung. Das Antragsformular gibt es
lation, Vereinsamung und soziale Dis-   ■ Unterstützungsangebote der frü-            unter jugend@marburg-stadt.de so-
tanz zu bewältigen und Nachteile        hen Hilfen für Eltern und Kinder von         wie zum Download unter
auszugleichen, startet die Stadt Mar-   null bis drei Jahren                         ■ www.marburg.de/corona

                                                                                                                                     7
Studier mal - Juli/August 2021
ob es beruflich oder privat, zum Ein-
                                                                                          kaufen oder in der Freizeit ist – jeder
                                                                                          CO2-freie Kilometer zählt! Mitmachen
                                                                                          können alle, die in Marburg wohnen,
                                                                                          arbeiten, einem Verein angehören
                                                                                          oder eine (Hoch-)Schule besuchen.
                                                                                          Drei Wochen lang haben die Marbur-
                                                                                          ger*innen die Möglichkeit, mit ihrem
                                                                                          Fahrrad Kilometer zu sammeln – al-
                                                                                          lein, als Paar, im Freundeskreis, mit
                                                                                          der Familie und Kolleg*innen oder als
                                                                                          sonstiges Team. Jede*r kann ein ei-
                                                                                          genes Team gründen beziehungswei-
                                                                                          se einem beitreten, um an dem Wett-
                                                                                          bewerb teilzunehmen.

                                                                                          Stadt veranstaltet
                                                                                          Fotowettbewerb
                                                                                          Wer sein Mobiltelefon während der
                                                                                          Radtour dabei hat, kann die zurück-
                                                                                          gelegten Kilometer per GPS mit der
                                                                                          Stadtradeln-App erfassen. Die App
                                                                                          kann über www.stadtradeln.de/app
                                                                                          heruntergeladen werden. Wer lieber
                                                                                          ohne Mobiltelefon unterwegs sein
                                                                                          möchte, kann die gefahrenen Kilome-
                                                                                          ter auch nachträglich online eintra-
                                                                                          gen. Auf der Internetseite von „Stadt-
                                                                                          radeln“ können die Teilnehmenden
                                                                                          sehen, wo sie, ihre Teams oder die ei-
                            Mit diesem Foto hat Manfred Fuhrmann im vergangenen Jahr      gene Kommune stehen.
                            den „Stadtradeln“-Fotowettbewerb gewonnen. (Foto: Fuhrmann)   Wie im vergangenen Jahr veranstaltet
                                                                                          der Fachdienst Klimaschutz der Uni-

         Zweimal um                                                                       versitätsstadt Marburg wieder einen
                                                                                          Fotowettbewerb. Gesucht werden Fo-
                                                                                          tos von Fahrrädern, die auf Marburgs

         die Welt radeln                                                                  schönsten Radstrecken unterwegs
                                                                                          sind – ob zur Arbeit oder zur Schule,
                                                                                          zur Universität oder beim Freizeitaus-
                                                                                          flug: Im Aktionszeitraum kann man
         ■ Jetzt registrieren für das „Stadtradeln“                                       kreative Fotos von der eigenen Lieb-
                                                                                          lingsradstrecke per E-Mail an klima-
        adeln für ein gutes Klima – so lau-   liegt also bei 80.000 Kilometer, womit      schutz@marburg-stadt.de einreichen
    R   tet das Motto der bundesweiten
    Aktion „Stadtradeln“, an der die Uni-
                                              eine Strecke von fast „zweimal um die
                                              Welt“ erreicht würde.
                                                                                          oder bei Instagram mit dem Hashtag
                                                                                          #stadtradelnmarburg versehen.
    versitätsstadt Marburg erneut teil-                                                   Die drei Siegerfotos werden von einer
    nimmt. Vom 30. August bis 19. Sep-        Möglichst viele                             unabhängigen Jury ausgewählt und
    tember wird im Landkreis Marburg-                                                     mit einem Preis belohnt. Einsende-
    Biedenkopf an 21 aufeinanderfolgen-       sollen umsteigen                            schluss ist der 20. September. Fragen
    den Tagen für mehr Umwelt- und Kli-       Beim „Stadtradeln“ geht es um die           beantwortet die „Stadtradeln“-Koor-
    maschutz geradelt. Die Stadt veran-       fahrradaktivste Kommune Deutsch-            dinatorin Marie Schneider unter
    staltet außerdem wie im Vorjahr wie-      lands. Dabei hat die Kampagne vor           (06421) 201-1421 oder klimaschutz
    der einen Fotowettbewerb.                 allem ein Ziel: Möglichst viele Men-        @marburg-stadt.de.
                                              schen für das Umsteigen auf das Fahr-       Ist der Ehrgeiz schon geweckt? Auch
    Die Ambitionen der Universitätsstadt      rad im Alltag zu gewinnen und da-           wenn es erst im August losgeht, kann
    Marburg in diesem Jahr sind hoch: Die     durch einen Beitrag zum Klimaschutz         man sich schon jetzt für die Teilnah-
    38.204 Kilometer, die im vergange-        zu leisten. Dabei sollen möglichst vie-     me registrieren und sich weiter infor-
    nen Jahr erradelt wurden, sollen die-     le Kilometer klimafreundlich mit dem        mieren unter
    ses Jahr verdoppelt werden. Das Ziel      Fahrrad zurückgelegt werden. Egal,          ■ www.stadtradeln.de

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Studier mal - Juli/August 2021
In Marburg gibt es noch viele freie Flächen, die für Photovoltaik-Anlagen geeignet sind.
                                                        (Fotos: Adobe Stock © mmphoto, Adobe Stock © Circumnavigation, Layout: mr//media GmbH)

M    it einer Photovoltaikanlage kann
     man die Energie der Sonne ein-
fangen – je mehr Watt, desto besser.
                                              Mitmachen
Die Stadt Marburg stellt sich dem
bundesweiten „Wattbewerb“ und will
die Photovoltaik-Leistung in der gan-
                                              beim „Wattbewerb“
zen Stadt verdoppeln. Alle Marbur-            ■ Photovoltaikleistung in Marburg verdoppeln
ger*innen können mitmachen.
                                          sondern auch an Mieter*innen und            eignet sind. Wenn Stadtverwaltung,
Die Sonne schickt in einer Stunde         Bürger*innen mit Freiflächen. Auch           Stadtwerke, Universität und Unter-
mehr Energie zur Erde, als die gesam-     die Akteur*innen der Industrie sind         nehmen sowie die Zivilgesellschaft
te Menschheit in einem Jahr aus Er-       gefragt.                                    zusammenarbeiten, kann man diese
döl, Erdgas und Atomkraft ver-            Mit dem Klima-Aktionsplan 2030 hat          Flächen für Solarstrom nutzbar ma-
braucht. Das gilt es zu nutzen: Ziel      sich die Universitätsstadt Marburg          chen. Ob Eigenheim, Mietshaus, ge-
des „Wattbewerbs“ ist es, die Ener-       das Ziel gesetzt, als ganze Stadt bis       werblich oder industriell genutztes
giewende in Deutschland durch den         2030 klimaneutral zu werden. Dazu           Gebäude: Alle haben Dächer mit Po-
engagierten Ausbau von Photovoltaik       gehört der „größtmögliche Ausbau            tenzial für den „Wattbewerb“ und die
stark zu beschleunigen. Es gewinnt        der Solarenergie“. Der „Wattbewerb“         Energiewende. Über 100 Städte in
die Stadt, in der als erstes am meisten   hilft, diesen Ausbau voranzubringen.        Deutschland beteiligen sich.
Sonne eingefangen wird - das heißt,       Er ist eine gemeinsame Initiative der       Der „Wattbewerb“ startet in Marburg
die Stadt, in der die meiste Photovol-    Stadt Marburg, der klimaaktiven             am 28. Juli. Es folgen zwei Solar-Be-
taik-Leistung je Einwohner*in zuge-       Gruppen wie Fridays for Future, Pa-         ratungstage am 1. und 2. Juli. Am Eli-
baut wird. Ob Dachanlagen, überbau-       rents for Future und Scientists for Fu-     sabeth-Blochmann-Platz kann man
te Parkplätze oder Balkonmodule –         ture, der Philipps-Universität Mar-         sich an beiden Tagen von 15 bis 19
alle Anlagen zählen. Damit richtet        burg und der Stadtwerke.                    Uhr zum Thema Photovoltaik beraten
sich der „Wattbewerb“ nicht nur an        In Marburg gibt es noch unzählige           lassen. Mehr Infos gibt es unter
Hausbesitzer*innen eigener Dächer,        freie Flächen, die für PV-Anlagen ge-       ■ www.wattbewerb.de

 Klimafreundliche Wohnen in Marburg – jetzt Zuschuss der Stadt sichern
 Die Stadt fördert klimafreundliches Wohnen für Hausbesitzer*innen und Mieter*innen mit
 ■ Bis zu 5000 Euro für eine Photovoltaikanlage (250 Euro pro kWp)
 ■ 500 Euro für die Installation eines Stromspeichers
 ■ 150 Euro für eine Mikro-Photovoltaikanlage, zum Beispiel auf dem Balkon (exklusiv für Mieter*innen)
 Alle Förderrichtlinien, Antragsformulare, Termine der Beratertage, den Klima-Aktionsplan 2030 zum Download
 sowie viele weitere Infos zum Klimaschutz gibt es beim Fachdienst Umwelt, Klima- und Naturschutz, Fairer Handel,
 Software Center 5a in Marburg, klimaschutz@marburg-stadt.de, (06421) 201-1421,
 ■ www.marburg.de/klimaneutral

                                                                                                                                        9
Studier mal - Juli/August 2021
Auswirkungen haben Pflanzen auf das
                                                                                                         Klima? Diese Fragen gilt es, ganz
                                                                                                         praktisch zu beantworten, indem die
                                                                                                         Kinder selbst aktiv werden. Zwei Obst-
                                                                                                         bäume und einen Walnussbaum wird
                                                                                                         die Gruppe pflanzen – zuvor standen
                                                                                                         die Bäumchen auf dem Grundstück
                                                                                                         von Jutta Richebächer, wo die Kinder
                                                                                                         auch schon einmal gezeigt bekamen,
                                                                                                         wie das mit dem Aussäen von Saatgut
                                                                                                         funktioniert. Schwungvoll in die Erde
                                                                                                         verteilt und dann ordentlich festtre-
                                                                                                         ten, so funktioniert es dann hoffent-
                                                                                                         lich mit einer blühenden Wiese.

                                                                                                         Große Wiese
                                                                                                         soll erblühen
                                                                                                         Auch eine spezielle Mischung von
                                                                                                         Wildblumen und -gräsern gehört zu
     Auch eine Wildblumenwiese soll im Rahmen des Nachbarschaftsprojekts entstehen. (Foto: Pixabay)
                                                                                                         den Dingen, die die Gruppe mit der
                                                                                                         Förderung als „Nachbarschaftsprojekt

             Die Natur                                                                                   im Klimaschutz“ gekauft hat. Nicht
                                                                                                         nur eine große Wiese auf kirchlichem
                                                                                                         Grund soll zum Blühen gebracht wer-

             schätzen lernen                                                                             den, jeder bekommt auch ein Tütchen
                                                                                                         mit Samen mit nach Hause.
                                                                                                         Darüber hinaus hat die Biologieleh-
             ■ Stadt fördert Nachbarschaftsprojekte im Klimaschutz                                       rerin noch eine Menge Ideen mehr.
                                                                                                         „Ich würde mich zum Beispiel freuen,
                                                                                                         wenn wir Privatpersonen finden, die
             rüh übt sich“ ist das Motto für die         dergottesdiensten dabei ganz eng                eine Regentonne auf ihrem Grund-
          F  Kindergottesdienstgruppe in Mi-
          chelbach, die das Thema Naturschutz
                                                         verbunden: „Freude an Gottes Schöp-
                                                         fung und die Achtung der Geschöpfe“
                                                                                                         stück aufstellen würden, aus denen
                                                                                                         die Kinder bei trockenem Wetter
          ganz praktisch angeht. Die Kinder              ist für sie im Umweltbewusstsein ent-           Gießwasser holen können“, sagt sie.
          wollen Blumen säen und Bäume                   halten. Die Kinder sollen eine Bin-             Auch Nistkästen für Vögel könnten
          pflanzen. Insgesamt neun verschie-              dung zu den Tieren und Pflanzen vor              das Projekt ergänzen. Außerdem ge-
          dene Projekte wurden im vergange-              ihrer Haustür aufbauen.                         be es in Michelbach Familien, die
          nen Jahr als „Nachbarschaftsprojekte                                                           händeringend nach Gartenland mit
          im Klimaschutz“ ausgewählt und mit             Kinder können                                   Wasseranschluss suchen. Im Ortsbei-
          einer Gesamtsumme von mehr als                                                                 rat wurde deshalb bereits angefragt,
          20.000 Euro bezuschusst. Wir stellen           selbst aktiv werden                             ob Flächen dazu neu ausgewiesen
          einige von ihnen vor.                          Was braucht ein Baum zum Wachsen?               werden können. In beengten Wohn-
                                                         Welche Insekten ernähren sich von               anlange könnte sie sich auch ein „ur-
          Naturschutz und Artenvielfalt, Makro-          den Blumen auf einer Wiese? Welche              ban gardening“-Projekt vorstellen.
          und Mikroklima – praktisches Wissen
          über diese komplexen Themen kann
          man in jedem Alter vermittelt bekom-
          men. Und weil eine Erziehung zum
          Umweltbewusstsein schon möglichst
          früh beginnen sollte, setzt sich Jutta
          Richebächer in ihrer Kindergottes-
          dienstgruppe genau dafür ein. Die Bi-
          ologielehrerin möchte zusammen mit
          gut einem Dutzend Kindern im Alter
          zwischen 8 und 13 Jahren einen Teil
          des kirchlichen Grunds in Michelbach
          zum Blühen und Grünen bringen.
          Ökologie und Theologie sieht die                                       Ergi, Iris, Jonathan und Matti (v.l.) haben mit Jutta Richebächer (r.)
                                                                                 im März damit begonnen, zu Bäume pflanzen. (Foto: Schwarzwäller)
          langjährige Organisatorin von Kin-

10
Die Becher können an aktuell 8000 Ausgabestellen deutschlandweit zurückgegeben werden. (Foto: Ingwersen)

U    m die Flut an Pappbechern und
     Styroporschachteln einzudäm-
men, fördert die Universitätsstadt
                                                Pfand statt
Marburg ein Mehrwegpfandsystem.
Dafür übernimmt sie die Nutzungsge-
bühr für Restaurants, Cafés und Bä-
                                                Wegwerfbecher
ckereien im ersten Jahr. Das Angebot            ■ Mit Mehrweggeschirr für den Klimaschutz
gilt noch bis Ende August.
                                          Das Unternehmen hat bereits ein               Um die Zahl der Ausgabestellen in
In Deutschland werden nach den Be-        deutschlandweit ausgebautes Netz-             Marburg zügig zu erhöhen, hat sich
rechnungen der Deutschen Umwelt-          werk von über 8000 Ausgabestellen.            die Universitätsstadt dazu entschlos-
hilfe stündlich 320.000 Einwegbe-         Das bedeutet, dass die Pfandbecher            sen, die monatliche Nutzungsgebühr,
cher für Heißgetränke verbraucht,         und Pfandschalen in vielen Städten            die Restaurants, Cafés, Bäckereien
pro Jahr sind es fast drei Milliarden     zurückgegeben werden können.                  und ähnliche Verkaufsstellen aufbrin-
Stück. Für deren Herstellung werden       So können Studierende zum Beispiel            gen müssen, für die ersten zwölf Mo-
zehntausende Tonnen Holz und              mit dem Pfandbecher in den Zug ein-           nate zu übernehmen. Auf diese Weise
Kunststoff sowie Milliarden Liter Was-    steigen und diesen am Zielort Ber-            können die Betriebe das System ein
ser benötigt. Für die Produktion ist      lin wieder abgeben. Es gibt noch viele        Jahr lang ohne Risiko testen. Zu-
jährlich eine Energiemenge nötig,         weitere sogenannte Recup-Partner-             gleich entfallen die Kosten für den
mit der man eine Großstadt versor-        *innen, beispielweise in München,             Kauf von Einwegverpackungen. Das
gen könnte. Und durch die Pandemie        Stuttgart, Stadtallendorf und Gießen.         Angebot gilt noch bis Ende August.
hat das Geschäft mit Speisen und Ge-      Ein weiteres Plus ist das günstige            Fragen rund ums Projekt beantwortet
tränken zum Mitnehmen weiter zuge-        Pfand: Mit einem Euro pro Becher und          Andrea Heinz vom Fachdienst Um-
nommen: Die Flut an Pappbechern,          fünf Euro pro Schale sind die Kosten          welt, Klima- und Naturschutz, Fairer
Styroporschachteln und Alufolie           überschaubar. Zudem gibt es das Geld          Handel unter (06421) 201-1403 oder
scheint kein Ende zu nehmen.              beim Abgeben zurück.                          umwelt@marburg-stadt.de.
Dies will die Universitätsstadt Mar-
burg gemeinsam mit den Gastrono-
miebetrieben und den Bürger*innen
ändern: Um den Genuss „to go“ in ei-
ner klimafreundlichen Variante zu er-        Liebe Freunde des Weinlädeles
möglichen, fördert sie die Einführung
                                             Das Warten hat ein Ende – wir dürfen Sie wieder
eines Mehrwegpfandsystems. Damit
                                             in unserer Weinstube begrüßen!
ist sie erneut der Zukunft voraus.
Denn ab 2023 sind Gastronom*innen            Genießen Sie täglich von 11.30 bis 23 Uhr
deutschlandweit verpflichtet, ihren           kühle Sommerweine und leckere Köstlichkeiten
Kund*innen eine Mehrwegalternative           auf unserer Terrasse.
anzubieten. Ein guter Zeitpunkt also,        Unser Weinshop unter shop.weinlaedele.de
bereits jetzt umzustellen. Die Univer-       steht weiterhin für Sie zur Verfügung.
sitätsstadt geht davon aus, dass die
Akzeptanz maßgeblich von einem ein-
                                             Wir freuen uns auf Sie!
heitlichen System abhängt. Dadurch
wird es möglich, dass Becher und             Ihre Familie Leibl & Team
Schalen bei allen teilnehmenden Be-                                                                      Logo „Marburg-Liebe“: Stadtmarketing Marburg
trieben abgegeben werden können.
Das Projekt geht Marburg nun mit
dem Pfandsystem von Recup an.

                                                                                                                                                        11
Coole Projekte                                                                 stoffhof und Stadtwerke sind die The-
                                                                                         men des Treffens, das am 22. Juli in
                                                                                         der Zeit von 10 bis 16 Uhr geplant ist.

          für das Klima                                                                  Die Anmeldung erfolgt über den Fe-
                                                                                         rienpass. Mit dabei sind Mitarbeiten-
                                                                                         de der Jugendförderung, des Weltla-
          ■ KiJuPa organisiert viele Aktionen                                            dens und des Fachdiensts Umwelt.

         rei Städte, drei Monate – ein Vor-    statt. Um möglichst viele Marburger-      Müll-Sammelaktion
     D   haben: Das Marburger Kinder-
     und Jugendparlament hat ein unge-
                                               *innen mit dem Projekt anzuspre-
                                               chen, setzt das KiJuPa auf eine Mi-
                                                                                         „Wir machen unsere Stadt malerisch:
                                                                                         We kehr!“, lautet der Titel der Aktion,
     wöhnliches Klima-Projekt gestartet.       schung aus digitalen Treffen und Vor-     bei der Jugendgruppen, Familien
     Gemeinsam mit den Partnerstädten          Ort-Terminen, aus Aktionen zu festen      oder Freunde Müll im Stadtgebiet
     Poitiers und Sfax arbeiten die Jugend-    Terminen und solchen, die über län-       sammeln und dadurch Umweltver-
     lichen „Ensemble pour le climat“.         gere Zeiträume stattfinden. Die ge-        schmutzungen beseitigen und das
                                               planten Aktionen und Projekte sind        Stadtbild verschönern. Für dieses
     „Gemeinsam für das Klima“, so die         leicht zu organisieren und auch alleine   Projekt finden sich Interessierte
     Übersetzung, ist der ambitionierte        umzusetzen. Vorkenntnisse sind nicht      selbstorganisiert zusammen. Es wird
     Beitrag des Marburger Kinder- und         erforderlich. Insgesamt läuft das Pro-    darum gebeten, ein Foto vom gesam-
     Jugendparlaments (KiJuPa) zum Ju-         jekt bis Dienstag, 31. August. Alle ge-   melten Müll an kijupa@marburg-
     biläum der Städtepartnerschaften:         sammelten Beiträge können bis zu          stadt.de zu senden.
     Die Verbindung zu Poitiers in Frank-      diesem Termin eingereicht werden.
     reich besteht seit 60 Jahren, die Part-   Konkret plant das Kinder- und Ju-         Stadtbegrünungsaktion
     nerschaft mit Sfax in Tunesien seit 50    gendparlament folgende Beiträge:          „Durch Pflanzen und Blumen auf dem
     Jahren. Mit ihrem Projekt wollen die                                                Balkon, der Fensterbank oder im hei-
     Heranwachsenden aus den drei Län-         Virtueller Stadtrundgang                  mischen Garten kann die Stadt noch
     dern auf die zweite große Krise der       Wie viel Marburg zu den Themen Öko-       schöner und grüner werden. Ein Foto
     Welt aufmerksam machen und Aktio-         logie und Klimaschutz zu bieten hat,      erbittet das Kinder- und Jugendpar-
     nen rund um Klima- und Umwelt-            wollen sich die Jugendlichen aus den      lament an kijupa@marburg-stadt.de.
     schutz voranbringen. Zugleich haben       Partnerstädten gegenseitig zeigen.
     sie darauf geachtet, dass ihre Vorha-     Dazu gibt es mehrere Stadtrundgän-        Stifte-Sammelaktion
     ben coronakonform möglich sind.           ge, bei denen kleine Videoclips ent-      „Wir sammeln für die Umwelt“, heißt
     Regelmäßig tauschen sich die Ju-          stehen, die den Partnerstädten prä-       es bei der Aktion, für die alte Filzstif-
     gendlichen dabei auch in Videokon-        sentiert werden. Fairer Handel und        te, leere Kugelschreiber und kaputte
     ferenzen mit jungen Leuten aus Sfax       Klimaschutz steht im Mittelpunkt des      Textmarker im Haus der Jugend
     und Poitiers aus.                         Stadtrundgangs, der am 6. Juli in der     (Frankfurter Straße 21, 35037 Mar-
     In allen drei Städten finden daher in      Zeit von 16 bis 18 Uhr stattfindet         burg) abgegeben werden. Anschlie-
     den nächsten Wochen Klima-Aktionen        (Treffpunkt Haus der Jugend). Werk-       ßend werden sie in Kooperation mit

12
der Firma Terracycle recycelt. Zudem
werden für jeden gesammelten, nicht
brauchbaren Stift zwei Cent an das
SOS-Kinderdorf des Kooperations-
partners BIC® gespendet.

Videoclips
„Wir sagen unsere Meinung“ heißt es
bei kurzen Statements zu Umwelt-
und Klimaschutz, aus denen dann ein
Video entstehen soll. Jede*r kann
seine Meinung aufnehmen und per
wetransfer an kijupa@marburg-
stadt.de senden.
                                                     Bei der Upcycling-Aktion soll ein Kunstwerk gestaltet werden. (Foto: Pixabay)
Kilometer-Fahrradtour
Wenn man von Marburg über Sfax nach     talen Treffen mit Expert*innen aus           Bild-, Ton-, und Videozusendungen
Poitiers fährt, kommt man auf insge-    dem Verein „a tip: tap“ informieren.         an das Kinder- und Jugendparlament
samt 3084 Kilometer. Mit Fahrrädern                                                  eine Einverständniserklärung der Er-
als klimafreundlichem Fortbewe-         Upcycling-Aktion                             ziehungsberechtigten benötigen.
gungsmittel sollen Kilometer gesam-     Aus Abfallprodukten und allem, was           Weitere Informationen zu den Aktio-
melt werden, um sich quasi entgegen-    nicht mehr gebraucht wird, soll ein          nen gibt es bei Friederike Könitz,
zukommen. Via Tracking- Apps werden     Kunstwerk zum Thema Freundschaft             (06421) 201-1453, Friederike.koe-
die gefahrenen Kilometer nachverfolgt   gestaltet werden. Anregungen dazu            nitz@marburg-stadt.de. Im Fach-
und können an kijupa@marburg-           gibt es am Samstag, 7. August, in der        dienst Jugendförderung können sich
stadt.de gemailt werden.                Zeit von 10 bis 14 Uhr. Anmeldung            Interessierte sowohl für die digitalen
                                        über den Ferienpass, www.hausderju-          als auch für die Treffen vor Ort anmel-
Wasser                                  gend-marburg.de.                             den. Weitere Infos gibt es unter
Über Wasser können sich Interessier-                                                 ■ www.hausderjugend-
te am Dienstag, 13. Juli, in der Zeit   Die Jugendförderung weist darauf             marburg.de
von 16.30 bis 18 Uhr bei einem digi-    hin, dass Minderjährige bei allen            ■ www.kijupa-marburg.de

                                                                                                                                     13
gramm aus, das über die Monate ste-
                                                                                                tig weiterwachsen soll. Mitgedacht
                                                                                                werden stets auch Mobilitätskonzepte
                                                                                                sowie Hygiene- und Schutzmaßnah-
                                                                                                men: Um das alles umzusetzen, wer-
                                                                                                den außerdem Menschen gesucht, die
                                                                                                Lust haben, die Sommerstadt organi-
                                                                                                satorisch zu unterstützen – etwa in
                                                                                                mobilen Testteams, beim Einlass und
                                                                                                zur Information von Gästen und Ver-
                                                                                                anstalter*innen. Alle Interessierten
                                                                                                können sich ab sofort bei sommer-
                                                                                                stadt@marburg-stadt.de bewerben.

                                                                                                Viele Veranstaltungen
                                                                                                sind kostenlos
                                                                                                Damit der Aufruf möglichst vielen
                                                                                                Lust macht, hat der Fachdienst Kultur
            Im vergangenen Jahr trat „Warehouse“ bei der Sommerstadt auf. (Foto: Kronenberg)    zusammen mit den Marburger Kreati-
                                                                                                ven Martin Esters, Axel Herbst und

          Freizeitspaß in                                                                       Bernd Waldeck ein kleines Video pro-
                                                                                                duziert. Es lädt zum Mitmachen ein
                                                                                                und wird auf Social-Media-Kanälen

          der Sommerstadt                                                                       und verschiedenen Webseiten laufen.
                                                                                                Seine Botschaft, die den legeren Klei-
                                                                                                dungsstil zu Pandemie-Zeiten im Ho-
          ■ Großes Programm vom 9. Juli bis 25. September                                       meoffice mit einem Lächeln aufs Korn
                                                                                                nimmt: „Auftritte sind endlich wieder
                                                                                                möglich – aber dann bitte im voll-
         ie Sommerstadt Marburg hat im            stalter*innen sind eingeladen, auf            ständigen Kostüm!“
     D   vergangenen Jahr sechs Wochen
     lang Freizeitvergnügen geboten. Am
                                                  den Bühnen ihr Programm zu präsen-
                                                  tieren. Und auch Angebote aus Bil-
                                                                                                Die Sommerstadt gehört zum Hilfspa-
                                                                                                ket „Marburg Miteinander – gemein-
     9. Juli startet die zweite Auflage der        dung, Sport und Freizeit sind wieder          sam sicher durch die Krise“, das die
     Mischung aus Musik, Spiel, Sport und         sehr erwünscht.                               Stadtverordnetenversammlung im
     Kinderspaß.                                                                                Frühjahr verabschiedet hat. Auch in
                                                  Unterstützer*innen                            diesem Jahr richtet sie sich an Fami-
     Familientag am Richtsberg, Hatha-                                                          lien, die wegen der Coronakrise zu-
     Yoga im Georg-Gaßmann-Stadion,               werden gesucht                                hause bleiben, an Jugendliche, Se-
     Konzerte auf der Straße und Führun-          Hand in Hand arbeiten derzeit der             nior*innen und Menschen mit gerin-
     gen durch die entlegensten Winkel            Fachdienst Kultur der Universitäts-           gem Einkommen. Viele Veranstal-
     der Stadt – die Sommerstadt Marburg          stadt Marburg, das Stadtmarketing             tungen sind daher kostenlos.
     bot die Möglichkeit, trotz der Coro-         und der Marbuch Verlag an dem Kon-            Das Programm gibt es unter
     na-Pandemie Kultur und Sport in den          zept. Gemeinsam tüfteln sie das Pro-          ■ www.marburg.de
     Sommerwochen zu genießen.
     In diesem Jahr soll es weitergehen mit
     dem Sommerspaß – diesmal noch län-
     ger, mit noch mehr Angeboten, na-
     türlich pandemiegerecht. Vom 9. Juli
     bis zum 25. September soll die Som-
     merstadt Marburg allerorten sein. Zu-
     sammen mit vielen wird vieles ge-
     plant: Kulturorte, Jugend-, Familien-
     und Sozialeinrichtungen, Bürgerhäu-
     ser und Glaubensgemeinschaften
     können sich mit ihren Veranstaltungs-
     orten und Veranstaltungen melden
     oder selbst neue Angebote entwi-
     ckeln. Musiker*innen, Kreative und                                   Bernd Waldeck (l.) und Martin Esters laden in einem Video zum
                                                                          Mitmachen bei der Sommerstadt ein. (Screenshot: Fachdienst Kultur)
     Kulturschaffende, Vereine und Veran-

14
Lilo Hübner leitet die Qigong-Angebote. (Foto: Döhn)

D   as Wetter ist schön und lockt nach
    draußen – passend dazu starten
ab Juli wieder die offenen und kos-
                                              Draußen
tenfreien Bewegungsangebote des
Fachdiensts Gesunde Stadt Marburg.
Vom 21. Juni bis Ende August können
                                              aktiv sein
alle Marburger*innen wöchentlich              ■ Offene Bewegungsangebote starten wieder
draußen und umsonst an den Ange-
boten Qigong, Herz-Kreislauf-Trai-        Der nächste Termin findet am Sams-        dienst Gesunde Stadt und der Fach-
ning oder Zumba an verschiedenen          tag, 31. Juli, von 7 bis 10 Uhr statt.   dienst Sport koordinieren. Bereits
Standorten in Marburg teilnehmen.         Treffpunkt ist am Gelände Runder         seit Anfang 2019 ist die Stadt Mar-
                                          Baum im Stadtwald. Die Teilnahme         burg eine von deutschlandweit sechs
Die Qigong-Angebote finden montags         am Waldbaden ist begrenzt, deshalb       Modellkommunen, die für das Projekt
ab 8.30 Uhr auf dem Marktplatz,           muss man sich anmelden unter             KOMBINE ausgewählt wurden. Die
dienstags ab 17 Uhr Auf der Weide,        a.scheld@lebenmitkrebs-marburg.de.       Förderung erfolgt durch die Bundes-
donnerstags ab 18.30 Uhr in Cappel        Die offenen Bewegungsangebote sind       zentrale für gesundheitliche Aufklä-
auf dem August-Bebel-Platz sowie ab       Teil des umfassenden Konzepts zur        rung (BZgA) mit Mitteln der gesetzli-
19.30 Uhr im Gesundheitsgarten auf        Bewegungs- und Gesundheitsförde-         chen Krankenkassen im Rahmen des
dem Gelände der Vitos-Klinik statt.       rung der Stadt Marburg im Zusam-         GKV-Bündnisses für Gesundheit.
                                          menhang mit dem Projekt „Kommu-          Alle Angebote finden unter Berück-
                                          nale Bewegungsförderung zur Imple-       sichtigung der geltenden Hygiene-
                                          mentierung der Nationalen Empfeh-        und Abstandsregelungen statt. Infor-
Das niedrigschwellige Herz-Kreislauf-     lungen“ (KOMBINE). In diesem Zu-         mationen gibt es unter
Training ist für alle gedacht, die Spaß   sammenhang stehen zahlreiche Be-         ■ www.marburg.de/
an Bewegung und Kraft-Ausdauer-           wegungsangebote, die der Fach-           gesundestadt
Training haben. Es wird mittwochs ab
17.30 Uhr auf den Lahnwiesen, Höhe

                                             Marburger Hafenfest
Affenfelsen angeboten.
So richtig auspowern kann man sich
beim Zumba, einer energiegeladenen
Mischung aus Aerobic und Tänzen.
Zumba wird immer freitags ab 16.30           Vergnügungspark mit
Uhr auf dem Schulhof der Sophie-
von-Brabant-Schule in der Uferstra-          vielen Attraktionen
ße angeboten. Die Einheiten werden
von ausgebildeten Übungsleiterinnen
                                                                   6.–15.8.
geleitet und dauern 30 Minuten. Vor-         •Fahrgeschäfte        täglich geöffnet
kenntnisse und Anmeldung sind für                                          Lahnwiesen,
die Teilnahme nicht erforderlich.
Zusätzlich gibt es auch wieder Termi-
                                             •Live-Musik         rund ums Cineplex,
ne für das Waldbaden. Waldbaden ist
ein intensives Eintauchen in die
                                             •Essensstände           Blochmannplatz
wohltuende Atmosphäre des Waldes.

                                                                                                                                    15
dischen Radboud Universität Nim-
                                                                                                       wegen. Derzeit absolviert sie ein
                                                                                                       Praktikum im Rahmen von „Einsicht –
                                                                                                       Marburg gegen Gewalt“, einem Koo-
                                                                                                       perationsprojekt zwischen der Uni-
                                                                                                       Arbeitsgruppe Sozialpsychologie und
                                                                                                       der Stadt. Für ihre Masterarbeit be-
                                                                                                       fragt sie Passant*innen nach ihrer
                                                                                                       Wahrnehmung der Poster. Dabei geht
                                                                                                       es um Effekte auf das Sicherheitsge-
                                                                                                       fühl, die Hilfsbereitschaft sowie das
                                                                                                       Bewusstsein über belästigendes Ver-
                                                                                                       halten. Die Änderung von belästigen-
                                                                                                       dem und bedrohlichem Verhalten ist
                                                                                                       auch das Ziel der Anti-Catcalling-Pos-
                                                                                                       ter, die nun an wichtigen Durchgangs-
                                                                                                       orten in der Innenstadt aufgehängt
                                                                                                       wurden. „Mit der Kampagne wollen
                                                                                                       wir bewusst Männer als Täter anspre-
                                                                                                       chen“, erläutert Johannes Maaser,
                                                                                                       Koordinator im Fachdienst Gefahren-
                                                                                                       abwehr: „Da gibt es erschreckend we-
                                                                                                       nig Bewusstsein, dass dieses Verhal-
                                                                                                       ten für Frauen oft bedrohlich wirkt.“
                                                                                                       Die Stadt Marburg setzt sich gemein-
                                                                                                       sam mit freien Trägern mit Belästi-
                                                                                                       gung und sexualisierter Gewalt pro-
                                                                                                       fessionell auseinander. Der Insta-
                                                                                                       gram-Account @catcallsofmarburg
                                                                                                       kämpft seit September 2020 gegen
                                                                                                       Catcalling. Mit bunter Kreide schrei-
     Mit einer Poster-Kampagne geht die Universitätsstadt Marburg gegen Catcalling und andere          ben die Betreiberinnen des Foto-
     Formen der sexualisierten Belästigung vor. (Plakat: Universitätsstadt Marburg, Fotos: Unsplash)   Blogs Zitate mit Anmachen auf die
                                                                                                       Straße, die sich die Betroffenen an
                                                                                                       diesen Orten anhören mussten. Die

           Belästigung ist                                                                             Bilder davon zeigen sie dann auf In-
                                                                                                       stagram – mit mittlerweile über 1000
                                                                                                       Followern. „Sexuelle Belästigung ist

           kein Kompliment                                                                             kein Kompliment“, sagen die Betrei-
                                                                                                       berinnen von @catcallsofmarburg.
                                                                                                       „Wir wollen, dass sich etwas in den
           ■ Poster-Kampagne gegen Catcalling                                                          Köpfen der Menschen ändert.“

        in anzüglicher Spruch, Hinterher-              Wieland Stötzel. Immer wieder be-
     E  pfeifen oder Schnalzen mit der
     Zunge im Vorbeigehen: Gegen diese
                                                       richteten Frauen, dass sie nachts be-
                                                       stimmte Straßen oder Parkplätze
     Form der sexualisierten Belästigung,              meiden. „Wenn unser Ordnungsamt
     dem Catcalling, gibt es eine Poster-              die Männer zur Rede stellt, heißt es
     Kampagne in der Marburger Innen-                  dann: ‚War doch nur Spaß!’ Catcalling
     stadt. Begleitet wird sie durch ein               ist für Betroffene aber alles andere
     Forschungsprojekt, das die Wirkung                als Spaß“, so Stötzel.
     der Poster untersucht.                            Was von vielen Männern als Kavaliers-
                                                       delikt oder gar als „Kompliment“ ab-
     „Die polizeiliche Kriminalstatistik er-           getan werde, sei für die meisten Frau-
     fasst nur solche Taten, die Regelver-             en mit Gefühlen der Unsicherheit,
     stöße im Sinne des Strafrechts sind.              Angst, Bedrohung bis hin zu Erleb-
     Daher gibt es zum Pfeifen keine offi-              nissen offener Gewalt verbunden.
     ziellen Zahlen. Trotzdem ist sexuelle             Ob die Poster-Kampagne wirkt, un-
     Belästigung ein großes gesellschaft-              tersucht die Psychologiestudentin
     liches Problem“, sagt Bürgermeister               Hannah Baumann von der niederlän-

16
m Juli startet das Gleichberechti-
I  gungsreferat der Universitätsstadt
Marburg eine Informations- und Auf-
klärungskampagne zum Thema „Ge-
walt gegen Frauen“ in den sozialen
Medien. Unter der Überschrift #femi-
nistfriday gibt es jeden Freitag auf
den städtischen Instagram- und Fa-
cebook-Seiten einen Post.

Die Posts befassen sich mit verschie-
denen Formen von Gewalt gegen
Frauen, Hilfsangebote für Betroffene
in Marburg und Tipps, wie sich jede*r
Einzelne dagegen engagieren kann.
Den Start macht am 2. Juli das Thema
Partnergewalt.
Zur Bekämpfung und Verhinderung
von Gewalt gegen Frauen ist Öffent-
lichkeitsarbeit sehr wichtig. Denn nur
wer seine Rechte kennt, der kann sie
einfordern: Das Recht auf Freiheit von
jeder Form von Gewalt, das Recht auf
professionelle Hilfe und Beratung,
das Recht auf Selbstbestimmung und
Gleichberechtigung.
Mit #feministfriday wird nun regel-
mäßig genau dazu gepostet: Jeden
Freitag wird über unterschiedliche
Formen von Gewalt gegen Frauen auf-
geklärt und mit Mythen aufgeräumt.
Die breit aufgestellten Hilfesysteme
für Betroffene in Marburg werden
vorgestellt, und es wird gezeigt, wie
sich auch das Umfeld und die Stadt-
gesellschaft sich gegen diese Gewalt        Das Gleichberechtigungsreferat der Stadt Marburg hält viel Info-Material zum Thema bereit. (Foto: Loewe)
einbringen können.
Die Reihe findet im Zeichen der Istan-
bul-Konvention statt. Dabei handelt
es sich um das wegweisende Abkom-
men für Frauen und Betroffene von
                                              #feministfriday:
häuslicher Gewalt in Europa. Vor zehn
Jahren haben sich die Mitgliedsstaa-
ten des Europarats mit diesem Ab-
                                              Kampagne startet
kommen zum stärkeren Schutz von               ■ Social-Media-Reihe gegen Gewalt gegen Frauen
Frauen vor Gewalt verpflichtet. Das
„Übereinkommen des Europarats zur        erreicht werden. Was die Konvention            fen möchte, was die Istanbul-Kon-
Verhütung und Bekämpfung von Ge-         genau für das Leben in Marburg aus-            vention alles beinhaltet, wie vielfältig
walt gegen Frauen und häuslicher Ge-     macht und warum sie so wichtig ist,            das Angebot für Betroffene von Ge-
walt“, wie die Konvention mit vollem     das wird von #feministfriday aufge-            walt in der Universitätsstadt Marburg
Titel heißt, gilt seit Anfang 2018 in    griffen und veranschaulicht.                   schon jetzt ist und in welchen Berei-
Deutschland als Gesetz. Weil sie in                                                     chen noch Entwicklungsbedarf be-
Istanbul unterzeichnet wurde, nennt      Die Reihe                                      steht, kann dies im Bericht „Be-
man sie kurz Istanbul-Konvention.                                                       standsaufnahme zur Umsetzung der
Die Konvention muss auf allen Ebe-       startet am 2. Juli                             Istanbul-Konvention in Marburg“
nen umgesetzt werden: Bund, Länder       Die Reihe startet am 2. Juli mit Bei-          nachlesen. Der Bericht wurde vom
und Kommunen. So sollen Gewalt ge-       trägen zum Thema Partnergewalt/                Gleichberechtigungsreferat erstellt
gen Frauen und häusliche Gewalt ef-      Häusliche Gewalt aus dem EU-Projekt            und ist online zu finden unter
fektiver verhindert und bekämpft und     „Marburg ohne Partnergewalt“. Wer              ■ www.marburg.de/
echte Gleichberechtigung für Frauen      sich vorab einen Überblick verschaf-           istanbulkonvention

                                                                                                                                           17
Mehr Treppen-steigen – Geht doch!

               Wir Menschen bewegen uns nicht genug.
               Das sagen viele Wissenschaftler und Studien.
               Wegen Corona arbeiten wir oft zuhause
               oder wollen nicht nach draußen.
               Aber eigentlich ist Bewegung gesund!
               Das wissen wir.

                             Lieber laufen als fahren
                             Die Stadt Marburg hat sehr viele Treppen.
                             Und auch mehrere Aufzüge.
                             Damit kann man hoch in die Stadt fahren.
                             In Marburg haben Menschen aus der Stadt
                             und der Universität zusammengearbeitet.
                             Sie haben überlegt,
                             wie wir uns mehr bewegen können.
                             Deshalb gibt es das Projekt Marburg. Geht doch!.

               Dafür haben sie in den letzten Monaten
               große Schilder gemacht.
               Wenn Sie in das Parkhaus Oberstadt gehen, findet man sie dort.
               Sie können die Schilder an den Treppen
               und an den Aufzügen sehen.
               Auf diesen Schildern sind ein paar lustige Sprüche zu lesen.
               Aber auch interessante Infos.
               Mit diesen Sprüchen kann man die Menschen in Marburg
               vielleicht ein bisschen zum Treppen-gehen motivieren.

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Leichte Sprache – regelmäßig hier im Heft: Leichte Sprache
  dient der Barrierefreiheit. Sie soll Menschen, die aus unter-
  schiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deut-
  schen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern.
  Dafür werden Vorschläge der AG Leichte Sprache des Marburger
  Behindertenbeirats aufgegriffen.

                                        Bewegung ist gesund
                                        Nur sitzen macht krank.
                                        Wenn Menschen sich nicht so viel bewegen und nur sitzen,
                                        können sie Krankheiten bekommen.
                                        Und leider bewegen sich sehr viele Menschen
                                        auf der Welt nicht genug.
                                        Auch Kinder und Jugendliche.
                                        Auch sollen wir uns im Alltag
                                        und in unserer Freizeit mehr bewegen.

                                                        Treppen-gehen ist sehr gut für unsere Atmung
                                                        und unser Herz.
                                                        Es schlägt schneller und versorgt uns
                                                        mit viel Sauerstoff.
                                                        Dadurch fühlen wir uns fit und gesund.

Informationen auch auf der Internet-Seite
■ www.leichtesprache.marburg.de

(Fotos: Pixabay)

                                                                                                       19
dung unter jugendbildungswerk
                                                                                               @marburg-stadt.de, (06421) 201-
                                                                                               1496 oder 1097.

                                                                                               Medienclubs
                                                                                               Die Medienclubs richten sich an Ju-
                                                                                               gendliche ab zwölf Jahren und finden
                                                                                               immer dienstags und donnerstags in
                                                                                               der Zeit von 17 bis 18.30 Uhr im Me-
                                                                                               dienbereich im Haus der Jugend statt.
                                                                                               Es stehen Spielen und Chatten, aber
                                                                                               auch die Unterstützung bei schuli-
                                                                                               schen Fragen im Vordergrund. Eine
                                                                                               Anmeldung ist nicht erforderlich.

                                                                                               Jugendtreff Volle Hütte
                      Im Jugendclub kann wieder gemeinsam gekickert werden. (Foto: Pixabay)
                                                                                               Der Jugendtreff Volle Hütte ist von
                                                                                               Montag bis Mittwoch sowie am Freitag

          Treffs und Clubs                                                                     von 15 bis 19 Uhr geöffnet. Dazu
                                                                                               kommt an jedem dritten Donnerstag
                                                                                               im Monat außer an Feiertagen und in

          öffnen wieder                                                                        den Ferien der „Queere Treff“, der in
                                                                                               der Zeit von 18 bis 21 Uhr stattfindet.
                                                                                               Die Treffs werden durch Teamer*in-
          ■ Angebote der Jugendförderung wieder vor Ort                                        nen begleitet. Bis zu 16 Besucher*in-
                                                                                               nen – verteilt auf die vier Räume –
                                                                                               können die Treffs zeitgleich besu-
          edienclub, Jugendtreff und Kid-        bung. Vorherige Anmeldungen an                chen. Eine Anmeldung ist nicht erfor-
     M    Time: Angesichts der Corona-Lo-
     ckerungen kann die städtische Ju-
                                                 frauke.haselhorst@marburg-stadt
                                                 und bjoern.kleiner@marburg-stadt
                                                                                               derlich. Wer sich nicht direkt treffen
                                                                                               möchte, kann sich während dieser
     gendförderung ihre offenen Angebo-          sind wünschenswert.                           Zeiten „virtuell“ auf dem Discord da-
     te wieder vor Ort stattfinden lassen.                                                      zuschalten unter
                                                                                               ■ https://discord.gg/
     „Dadurch werden Begegnungen un-
                                                 „Kid-Time“                                    kHqNrEgKM7
     tereinander, auf die Kinder und Ju-         Der Medienclub „Kid-Time“ richtet
     gendliche so lange in der Freizeit ver-     sich an Kinder im Alter von acht bis          In den Stadtteilen
     zichten mussten, wieder möglich“,           elf Jahren. Es findet dienstags und
     freut sich Stadträtin und Jugendde-         donnerstags in der Zeit von 15 bis            Auch die Kinder- und Jugendclubs in
     zernentin Kirsten Dinnebier. Selbst-        16.30 Uhr im Medienbereich im Haus            den Stadtteilen sind wieder geöffnet.
     verständlich bleiben die Masken-            der Jugend statt. Inhaltlich geht es          Informationen zu den aktuellen Öff-
     pflicht in Innenräumen, die Kontakt-         darum, Neues an den Rechnern aus-             nungszeiten finden sich auf der Seite
     datenerfassung sowie Abstands- und          zuprobieren, gemeinsam Computer-              der Jugendförderung unter
     Hygienerichtlinien bestehen. Die of-        spiele zu spielen und die digitalen           ■ www.hausderjugend-
     fenen Angebote im Überblick:                Medien sinnvoll einzusetzen. Anmel-           marburg.de

     Kinderclub
     Der Kinderclub im Haus der Jugend
     ist ein offener Treffpunkt für Kinder
     im Alter von sechs bis zwölf Jahren.
     In der Schulzeit ist er immer mitt-
     wochs von 15 bis 17 Uhr geöffnet. An
     jedem Öffnungstag gibt es ein beson-
     deres Angebot – Brett- oder Gesell-
     schaftsspiele, Musik, Tanz oder krea-
     tive Angebote. Bei gutem Wetter gibt
     es Aktionen an der Lahn, auf dem                                              Auch kreative Angebote stehen Kindern und Jugendlichen
                                                                                   wieder offen. (Foto: Fachdienst Jugendförderung)
     Spielplatz oder der näheren Umge-

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ie spazieren an der Lahn, in der
S  Oberstadt, am Niederweimarer
See und in den Dörfern: Mit Unter-
stützung des städtischen Fachdien-
stes Sport und der „Gesunden Stadt
Marburg“ haben sich zehn Bewe-
gungspatenschaften zwischen allein
lebenden Senior*innen und Freiwilli-
gen gebildet.

Die ersten Erfahrungen aus dem im
März 2021 gestarteten Projekt sind                             Bewegungspat*innen begleiten ältere Menschen bei Spaziergängen. (Foto: Pixabay)
sehr gut: „Mich interessiert die Welt
der jüngeren Generation“, sagt eine
82-Jährige, die nun jede Woche mit
einer Studentin spazieren geht: „Ich
bin sehr glücklich darüber, dass die
                                               Nicht allein
Stadt solch ein tolles Projekt auf die
Beine gestellt hat.“
„Gemeinsam geht alles besser – Mar-
                                               spazierengehen
burger Bewegungspatenschaften“                 ■ Bewegungspatenschaften bereichern Alt und Jung
lautet der Titel des Projekts, das älte-
ren Menschen mehr Bewegung im All-         Gleichgewichts- und Kräftigungsü-         nen informiert und Patenschaften ge-
tag ermöglichen soll. Dabei werden         bungen, Walken oder das Nutzen der        schlossen. Derzeit gibt es genügend
ehrenamtliche Freiwillige an allein le-    städtischen Bewegungsparcours.            Freiwillige, so dass noch weitere an
bende ältere Menschen vermittelt.          Organisiert wird das Projekt von den      Bewegung interessierte ältere Men-
Zunächst sind gemeinsame Spazier-          städtischen Fachdiensten Sport und        schen vermittelt werden können.
gänge geplant. Dabei stimmen sich          Gesunde Stadt im Rahmen von KOM-          Die Ehrenamtlichen, die eine Auf-
die Pat*innen individuell miteinan-        BINE (Kommunale Bewegungsförde-           wandsentschädigung erhalten, „freu-
der ab. So freut sich eine 81-Jährige      rung zur Implementierung der Natio-       en sich auf interessante Lebensge-
aus Michelbach, dass sie endlich wie-      nalen Empfehlungen). Gefördert wird       schichten“, wie eine Studentin sagt.
der einen Ausflug an den Niederwei-                                                   Andere gehen selbst gern spazieren,
marer See unternehmen kann: „Allei-                                                  um aus einem hektischen Alltag her-
ne schaffe ich das leider nicht mehr“,                                               auszukommen: „Als Spaziergangspa-
sagt sie. Die Senior*innen sind zwi-       es durch die Bundeszentrale für ge-       te kann man dazu noch älteren Men-
schen 64 und 93 Jahre alt. Manche          sundheitliche Aufklärung und das          schen eine kleine Freude machen“,
sind fit, andere brauchen einen Rol-        Bündnis für Gesundheit der gesetzli-      sagt eine Freiwillige.
lator. Ihre Bewegungspat*innen sind        chen Krankenkassen. In Kooperation        Fragen beantwortet Projektkoordina-
zum Teil selbst Rentner*innen, aber        mit dem Fachdienst Altenplanung der       tor Tom Leber unter 0157-50387702
zum größten Teil Studierende. In der       Stadt Marburg, dem Projekt „In Wür-       oder per E-Mail an bewegung@mar-
Regel treffen sie ihre Partner*innen       de teilhaben“, den Gemeindeschwes-        burg-stadt.de. Interessierte können
einmal in der Woche zu einem Spa-          tern 2.0 und der Alzheimergesell-         sich mithilfe eines Online-Fragebo-
ziergang. Möglich ist auch gemeinsa-       schaft Marburg-Biedenkopf werden          gens registrieren. Infos unter
mes Boule spielen, gemeinsame              die Freiwilligen geschult, Senior*in-     ■ https://fdb.ac/1cgi

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