TENNIS - Deutsche Triumphe - BTV
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BAYERN AUSGABE 11|12.2021 TENNIS Ausblick 2022 Die Ziele des BTV-Präsidiums Challenger Otte siegt in Ismaning, Masur in Eckental Deutsche Triumphe Zverev gewinnt das ATP-Finale, das deutsche Team kämpft sich sensationell ins Davis-Cup- Halbfinale
INHALT | 04 Aufschlag 06 ATP-Turniere Wien und Paris 07 ATP-Finale Zverev triumphiert 08 Davis Cup Weihnachtslied Russland siegt, Deutschland im Halbfinale Vom Himmel in die tiefsten Klüfte ein milder Stern hernieder lacht; 10 Wolffkran Open vom Tannenwald steigen Düfte Oscar Otte siegt in Ismaning und hauchen durch die Winterlüfte, und kerzenhelle wird die Nacht. 12 ATP Challenger Eckental Daniel Masur gewinnt Jubiläumsturnier Mir ist das Herz so froh erschrocken, 14 Jugend das ist die liebe Weihnachtszeit! Meisterschaft und Turnierberichte Ich höre fernher Kirchenglocken mich lieblich heimatlich verlocken 15 Bayerische in märchenstille Herrlichkeit. Seniorenmeisterschaft Viele hartumkämpfte Titel Ein frommer Zauber hält mich wieder, anbetend, staunend muss ich steh’n: 16 Senioren Es sinkt auf meine Augenlieder Berichte aus Mallorca, Altenfurt, ein goldner Kindertraum hernieder, und vom Ammersee-Pokal ich fühl’s, ein Wunder ist gescheh’n. 18 DTB-Mitgliederversammlung Bericht aus Bremen Theodor Storm 20 Ausblick Liebe Leserinnen und Leser von BAYERN TENNIS, Stellungnahmen von Helmut Schmidbauer, Bernd Walther, Sabine Mayer, nehmen Sie sich bitte kurz Zeit und lassen Sie das Weihnachtslied Theodor Storms auf Dr. Peter Aurnhammer, Christian Wenning sich wirken. Ich hoffe, Sie können die von ihm beschriebene Weihnachtszeit in aller Ruhe und Hans Hauska und voller Vorfreude auf das Fest der Liebe genießen. 24 Bezirke Das hinter uns liegende Tennisjahr 2021 bot eine Fülle an Ereignissen, über die wir noch lange sprechen werden. Der Bayerische Tennis-Verband war geprägt durch die Struktur- 40 BTV intern reform, die beim Verbandstag im Juli beschlossen und bei den konstituierenden Sitzun- Fortbildung gen im Oktober umgesetzt worden ist. Die Regionen Nord und Süd mit den entsprechen- Weltklasse-Tennis in der TennisBase den Ligen im Wettspielbetrieb werden nun in unseren Sprachgebrauch eingehen. 42 mybigpoint Der HEAD Adventskalender Auch die Corona-Pandemie hat dem BTV wieder einiges abverlangt, doch nach der Ab- sage der Winterrunde 2020/21 konnten wir einen fast normalen Mannschaftswettspiel- betrieb im Sommer austragen. Bleiben wir guter Dinge, dass sich die zuletzt doch sehr 44 Integration Tennis ist bunt zugespitzte Lage nicht wieder negativ auf den organisierten (Tennis-)Sport auswirken wird. National betrachtet, blickt der BTV auf eine intensive Zusammenarbeit mit dem Deut- 46 Tenniscamps Neustart schen Tennis Bund zurück, die immer mehr Früchte trägt. Und international war die Goldmedaille von Alexander Zverev das herausragende Ereignis – gekrönt mit seiner 48 Return umjubelten Rückkehr am Münchner Flughafen, wo ihm Tennisfans aus der Region einen Billie Jean King Cup begeisterten Empfang boten. Tennisrecht Ich danke allen Vereinsfunktionären, allen Eltern, Aktiven, Trainern und Turnierveran- 49 Interview des Monats staltern, allen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den ehe- Michael Kohlmann maligen Bezirken und im BTV sowie all unseren Partnern für ihr großes Engagement in schwierigen Zeiten. Ihnen allen ein gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins 50 Matchball | Impressum neue Jahr und vor allem beste Gesundheit! Titelfotos: Drei Turniersieger (von links), Daniel Masur, Alexander Zverev und Oscar Otte. Unten: Das deutsche Daviscup-Team (von links), Teamchef Michael Kohlmann, Kevin Krawietz, Peter Gojowczyk, Jan-Lennard Struff, Dominik Koepfer und Tim Pütz. Fotos: Bertram Wagner, Helmut Schmidbauer, Präsident des Bayerischen Tennis-Verbandes Ray Giubilo, Juergen Hasenkopf, DTB/Paul Zimmer BAYERN TENNIS 11-12.2021 3
| AUFSCHLAG Tim Pütz triumphiert im Doppel von Paris Das Masters von Paris war beinahe so etwas wie die Deutschen Doppel-Meister- schaften auf höchstem Niveau. Bereits in der zweiten Runde trafen die gesetzten Kevin Krawietz und sein rumänischer Partner Horia Tecau auf den langjährigen und auch zukünftigen Partner von Kevin Krawietz, den Kölner Andreas Mies. Der gewann zusammen mit dem Franzosen Fabrice Martin 6:3 und 6:3. In Runde eins siegte Tim Pütz mit seinem Partner Michael Venus aus Neuseeland gegen die Italiener Fognini/ Sonego mit 7:6 und 6:4 und danach schlugen die beiden das Doppel Mies/Martin mit 7:5 und 7:5. Auch im Halbfinale waren Pütz/Venus für das bekannte englisch- brasilianische Team Jamie Murray/Bruno Soares zu stark (7:5, 6:3). Die Sensation schließlich: Das Finale zwischen den ungesetzten Pütz/Venus und der Nummer drei der Doppel-Weltrangliste, den Franzosen Herbert/Mahut, gewannen sie in einem dramatischen Kampf mit 6:3, 7:6(4) und einem heißumkämpften Match-Tiebreak mit Tim Pütz 11:9. Tim Pütz ist damit der erste deutsche Doppelsieger in einem Masters-Turnier. Neuauflage Otte gegen Masur Eine Revanche der besonderen Art für die höchst überraschende Erstrunden-Niederlage bei den „Deut- schen Hallenmeisterschaften“, dem Challenger in Eckental, gegen den späteren Sieger Daniel Masur, gelang Oscar Otte in Bari. Beim Challenger in der Hauptstadt Apuliens kämpften sich sowohl er als auch „Wally“ Masur im starken Teilnehmerfeld ins Finale. Dort besiegte der Kölner den „Neubayern“ mit 7:5 und 7:5. Es war bereits sein dritter Triumph bei einem ATP-Turnier in diesem Jahr. Unmittelbar nach seinem Ausscheiden in Eckental reiste der Wolffkran-Open-Triumphator nach Südtirol und setzte sich gegen den Amerikaner Maxime Cressy in dem Challenger von St. Ulrich in Gröden mit 7:6 (5), 6:4 durch. Damit steht Otte, der sich bei den US Open bis ins Achtelfinale durchgekämpft hatte, unmittelbar vor seinen Durchbruch in die Top 100 der Weltrangliste. Auch Masur hat nach seiner Finalteilnahme in Bari mit Platz Nummer Oscar Otte Daniel Masur 183 sein bestes Ergebnis seiner Karriere erzielt. Fotos: Hasenkopf (3), Illustration: Rita Berg (1) Frohe Weihnachten … … und einen guten Rutsch ins Jahr 2022 sowie Gesundheit, Glück und Erfolg in allen Lebenslagen – vor allem natürlich auf dem Tennis- platz – und außerdem viel Freude an der Lektüre dieses Magazins wünschen Ihnen Ihre Weihnachtsmänner von BAYERN TENNIS 4 BAYERN TENNIS 11-12.2021
AUFSCHLAG | Verbesserung um 16 Plätze Durch seinen Sieg beim Challenger im mexikanischen Puerto Vallarta hat sich Daniel Altmaier (Foto) um 16 Plätze in der Weltrangliste verbessert – er wird jetzt auf Platz 84 geführt! Der 23-jährige Gladbacher be- Die Geschäftsstelle des Bayerischen Tennis-Verbandes ist zwischen dem siegte auf Rang zwei gesetzt den Chilenen Alejandro 24. Dezember 2021 und 1. Januar 2022 geschlossen. Ab 2.1.2022 ist die Tabilo mit 6:3, 3:6, 6:3. Hinter Alexander Zverev, Jan- Geschäftsstelle geöffnet, jedoch sind noch nicht alle Mitarbeiter/innen per- Lennard Struff und Dominik Koepfer ist Altmaier nun sönlich dort zu erreichen. Ab dem 10.1.2022 erreichen Sie die Mitarbeiterin- der viertbeste deutsche Spieler. nen und Mitarbeiter zu den üblichen Geschäftszeiten (Mo. bis Do., 9.00 bis 16.00 Uhr, Fr., 9.00 bis 12.00 Uhr) unter der zentralen Tel.-Nr. 089/62817910 bzw. per E-Mail info@btv.de. Die direkten Durchwahlnummern finden Sie im BTV-Portal unter „Der BTV > Über den BTV > Ansprechpartner und Referenten“. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2022 wünschen Ihnen die Mitarbeiter/innen der BTV-Geschäftsstelle! Muguruza siegt beim WTA-Finale Das WTA-Finale der acht welt- besten Damen – Angie Kerber verfehlte die Qualifikation nur Jan-Lennard Struff denkbar knapp – wurde im im Halbfinale von mexikanischen Guadalajara aus- getragen. Die Spanierin Garbine St. Petersburg Muguruza (Foto) besiegte im Endspiel Anett Kontaveit (EST) Einen schwachen Tag erlebte Jan-Len- mit 6:3, 7:5. Muguruza hatte in nard Struff (Foto), die deutsche Nummer ihrer Gruppe Barbora Krejcikova zwei, beim Masters in Paris, als er im Erst- (2:6, 6:3, 6:4) und Kontaveit rundenspiel gegen den amerikanischen (6:4, 6:4) besiegt, unterlag aber Qualifikanten Tommy Paul (ATP 43) mit 3:6 Barbora Pliskova 6:4, 2:6, 6:7). und 4:6 ausschied. Dabei war Struff eine Im Halbfinale besiegte Muguruza Woche vor Paris beim 250er in St. Peters- Paula Badosa mit 6:3, 6:3. burg in ausgezeichneter Form und kämpf- te sich unter anderem gegen den Kasa- chen Alexander Bublik (ATP 36) und bei- nahe sensationell gegen die Nummer eins des Turniers, Denis Shapovalov (ATP 14), Abschied und Neubeginn ins Halbfinale, wo er dem Amerikaner Tay- Ohne einen erneuten Sieg verabschiedete sich Kevin Krawietz von seinem diesjähri- lor Fritz (ATP 23) knapp in drei Sätzen un- gen Partner Horia Tecau nach einer äußerst erfolgreichen Saison. Beim ATP-Finale terlag. Sieger in St. Petersburg: Marin Cilic. verpasste „Kracau“, die Nummer sieben der Setzliste, gegen Marcel Granollers und Horatio Zeballos um ein Haar das Halbfinale. Der 36-jährige Rumäne Horia Tecau beendete dabei seine Tenniskarriere. Kevin Krawietz freut sich ebenso wie sein Erfolgspartner Andreas Mies, der nach einer Fußoperation völlig genesen ist, auf eine gemeinsame Saison 2022. Horia Tecau (links) und Kevin Krawietz Fotos: Hasenkopf (4)
| ATP-TURNIERE WIEN UND PARIS Zverev in Topform Hochklassiges Teilnehmerfeld in Wien A lexander Zverev freute sich beim Traditionsturnier in der Wiener Stadthalle vor 8.000 begeisterten Zuschauern (das gab es Ende Oktober noch in Österreich) sehr über seinen 7:5, 6:4-Sieg im Endspiel gegen den 23-jährigen Amerikaner Frances Tiafoe. Schließlich kennen und mögen sich die beiden aus der Zeit ihrer Junioren-Turniere und hatten einfach Spaß. Der Hamburger schließlich deutlich mehr, nach 19 Assen, immer gerade zur rechten Zeit. Außerdem war es bereits der 18. Turniersieg des 24-Jährigen, und der zweite in der ATP 500er-Serie nach Acapulco in diesem Jahr, im Finale gegen Stefanos Tsitsipas. Und ein qualitativ so hochstehendes 32er-Feld gibt es selten in dieser Kategorie. So musste Tiafoe als Nummer 36 der Weltrangliste durch die Qualifikation, in der bedauerlicher- weise Peter Gojowczyk (ATP 85) gegen den Lokalmatador Lucas Miedler (ATP 126) verloren hatte und Dominic Koepfer (ATP 54) nur als Lucky Loser weiterkam, um in der ersten Runde gegen Lorenzo Sonego (ATP 27) in zwei Sätzen zu verlieren. Als Nummer eins des Hauptfeldes gewann Stefanos Tsitsipas in Runde eins gegen den Bulga- ren Grigor Dimitrov (ATP 28), um danach gegen Tiafoe in drei heißen Sätzen auszuscheiden. Der Amerikaner nutzte seine gute Form schließlich im Viertelfinale auch gegen keinen Gerin- geren als Diego Schwartzman (ATP 13). Ein spielerischer Höhepunkt war das 6:3, 5:7, 2:6 im Alexander Zverev Halbfinale gegen Jannik Sinner (ATP 10). Der Südtiroler Jungstar (20) war mit einem Sieg beim 250er-Turnier in Antwerpen (im Finale gegen Diego Schwartzman) nach Wien gereist, schlug dort im Viertelfinale den Weltranglisten-Achten Casper Ruud aus Norwegen mit 7:6 und 6:1, musste sich jedoch schließlich dem druckvollen Aufschlagspiel des Amerikaners beugen. In- teressant auch die Begegnung zwischen dem jungen Polen Hubert Hurkacz (ATP 9) und dem ewigen Helden Andy Murray (ATP 134). Die ehemalige Nummer eins der Welt, der 34-jährige Schotte, kämpfte die Jugend mit 6:4, 7:6 (6) und 6:3 nieder, ehe er schließlich gegen die Zukunft, womöglich nicht nur des spanischen Tennis, Carlos Alcaraz (ATP 32), verlor. Der 18-Jährige besiegte im Viertelfinale sogar die Nummer drei der Setzliste, Matteo Berrettini (ATP 7). Mit seinem 6:1, 6:7 (2) und 7:6 (5)-Sieg bereitete sich Alcaraz sozusagen auf das Next Generation ATP Finale in Mailand vor, das er überlegen im Endspiel gegen Sebastian Korda (ATP 41) gewann. Im Halbfinale von Wien verwies Zverev das Supertalent mit 6:3 und 6:3 in seine Grenzen. Die wohl härteste Aufgabe bestand der Hamburger in der Begegnung im Viertelfinale mit dem 21-jährigen Kanadier Felix Auger-Alliassime. Gegen die Nummer elf der Frances Tiafoe Weltrangliste gewann er schließlich mit 6:4, 3:6 und 6:3. Revanche Djokovic schlägt US-Open-Sieger Medvedev in Paris D ie Nummer eins der Weltrangliste gegen die Nummer zwei – so gehört es sich für ein ATP-Turnier, bei dem es 1000 Weltranglistenpunkte fürs Ranking gibt. Und wenn dann Novak Djokovic nach lange Zeit ausgeglichenem Spiel- verlauf gegen Daniil Medvedev mit 4:6, 6:3 und 6:3 gewinnt, dann ist das für den 34-jährigen Serben ein Grund für doppelte Freude: Zum einen revanchierte sich der Joker für seine Niederlage bei den US Open, zum anderen wehrte er damit seinen Verfolger im Ranking ab und konnte sich so 2021 als Nummer eins zum siebten Mal Novak Djokovic und Daniil Medvedev hintereinander behaupten. Ein wohl noch lange bestehender Rekord, auf den Djokovic ganz besonders stolz ist. Dominic Koepfer Für Alexander Zverev war der Weg durch das starke 64er-Feld ein steiniger. Im Achtelfinale ging es gegen Grigor Dimitrov über ein hartes 7:6, 6:7 und 6:3. Casper Ruud, wie er für das ATP-Finale qualifiziert, be- siegte er mit 7:5 und 6:4. Doch in der Vorschlussrunde fehlten Sascha gegen Daniil Medvedev offensicht- lich ein paar Körner. Er verlor mit 2:6 und 2:6. Die Revanche folgte beim ATP-Finale (siehe Seite 6). Und die anderen DTB-Cracks? Gojowczyk scheiterte in der Quali, Dominic Koepfer kam als Lucky Loser durch. Die Siege im Hauptfeld über Andy Murray mit dem faszinierenden 7:6 (9) im dritten Satz und Felix Auger-Alliassime (6:3, 7:5) dürften zu den größten Erfolgen des 27-jährigen Schwarzwälders zählen. Im Achtelfinale war der Pole Hubert Hurkacz beim 4:6, 7:5 und 6:2 eine Nummer zu groß. 6 BAYERN TENNIS 11-12.2021
ATP-FINALE | Die Ruhe selbst Zverev triumphiert über Djokovic und Medvedev Daniil Medvedev Novak Djokovic Alexander Zverev W ar der Finalsieg im ATP Cup in zwei Sätzen gegen Doch zu oft folgten auf sensationelle Siege ebenso überraschende Daniil Medvedev eine Sensation? Nicht für Ale Einbrüche eines ungeduldigen, nervösen jungen Menschen, der xander Zverev. Für ihn schien der gerade souve- von sich enttäuscht war, Schläger zertrümmerte und auch ander- rän erspielte Gewinn einer der bedeutendsten weitig negativ auffiel. Das alles hatte er in der Pala Alpitour im Pie- Trophäen des Welttennis wie die logische Krö- mont hinter sich gelassen. In entscheidenden Augenblicken war er nung seines bisher erfolgreichsten Jahres. 2018, als er als 21-Jäh- die Ruhe selbst. Dazu trägt nicht nur die Stabilisierung seines Auf- riger sein erstes ATP-Finale gewann, damals mit einem beinahe schlags bei, immer schon eine seiner stärksten Waffen, sondern identischen Ergebnis von 6:4 und 6:3 gegen Novak Djokovic, sank auch die variablere Spielweise. Zverev rückt näher an die Grund er vom Erfolg überwältigt auf die Knie und küsste voller Emotion linie heran, nutzt seine Größe und Reichweite für Netzangriffe zur den Londoner Hallenboden. Diesmal, in Turin, nach seinem letz- rechten Zeit und hat seine immer schon starke beidhändige Rück- ten Ass beim 6:4, 6:4 gegen Daniil Medvedev, ein strahlendes Lä- hand mit zielgenauen harten Vorhandschlägen komplettiert. Auf cheln, eine entspannte Umarmung seines russischen Kumpels am diese Entwicklung hat der „Familienbetrieb“ der Zverevs mit Papa Netz und sein knapper Kommentar „Es war großartig“ – dies alles Alexander als Trainer und Bruder Mischa als Berater und Manager demonstrierte seine Abgebrühtheit, seine Entwicklung zu einem sowie langjährigen Freunden und Begleitern immer schon hinge- souveränen, herausragenden Athleten. Typisch dafür seine Fest- arbeitet. Außerdem wirkte Sascha, der durchtrainierte Topathlet, stellung „Jetzt geht’s zuerst auf einen kurzen Urlaub mit Familie nach der langen Saison bei den Finals frischer als die Konkurrenz. und Freunden auf den Malediven – und danach freue ich mich Sogar Djokovic wusste am Ende kein rechtes Rezept mehr gegen schon auf Melbourne“. die exzellent platzierten Schläge seines Gegners, den er am Ende als den derzeit besten Aufschläger bezeichnete und eine weiterhin Alexander Zverev hat in diesem Jahr beinahe alles gewonnen, was große Zukunft prophezeite. Faszinierend, wie auf den Punkt kon- es auf der großen Tennisbühne zu gewinnen gab. 59 Matches, zentriert Zverev gegen Medvedev im Finale vorging, gegen den er sechs Turniere, davon zwei Masters (Mailand und Cincinnati) – das im Rundenspiel zuvor im Tiebreak des dritten Satzes noch un- ist Rekord. Darunter der Olympiasieg in Tokio, und jetzt als Saison- glücklich verloren hatte. Nach den frühen Breaks zum 1:0 im ers- abschluss der Auftritt bei der ATP-Weltmeisterschaft. Mit insge- ten und 2:1 im zweiten ließ er seinen zwischenzeitlichen „Angst- samt 19 Turniersiegen hat Zverev Michael Stich überholt. Nur Boris gegner“ nicht mehr richtig ins Spiel kommen. Sein Selbstvertrauen Fotos: Juergen Hasenkopf, Ray Giubilo, Julian Finney/Getty Images Becker ist mit seinen 49 Karrieretiteln schwer einholbar. war geradezu spürbar, wenn er auf alle Angriffe des 25-Jährigen die bessere Antwort hatte. Medvedev, dem man bislang die größte In Turin hatte er vor 20.000 begeisterten Zuschauern sowohl Zukunft auf der Tour prophezeit hatte, gab vor, ermattet zu sein Novak Djokovic, die Nummer eins der Weltrangliste, in einem fas- und lobte seinen Kontrahenten für dessen großartiges Spiel. zinierenden Halbfinale mit 7:6 (4), 4:6 und 6:3 geschlagen, als auch die Nummer zwei, den US-Open-Sieger Daniil Medvedev, Kein Wunder also, dass Alexander Zverev aufgrund der Erfahrun- gegen den er zuvor fünf Matches hintereinander verloren hatte. gen des Jahres mit diesem beeindruckenden Finale die allergröß- Dafür heimste er nicht nur 2,143 Millionen Euro und 1.300 Welt- ten Hoffnungen für Australien hegt. Ihm fehlt jetzt nur noch ein ranglistenpunkte ein, sondern auch das Lob seiner Kontrahenten Grand-Slam-Sieg zum perfekten Glück, wie er nach der Sieger für seine Fortschritte in Technik und Taktik. So imponierte Djo ehrung mit einem verschmitzten Grinsen zugab. Die Situation da- kovic, wie er sagte, Zverevs Fähigkeit, in langen Ballwechseln die für scheint günstiger denn je: Stefanos Tsitsipas muss nach seiner richtigen Entscheidungen zu treffen. in Turin aufgetretenen Verletzung am Ellenbogen möglicherweise operiert werden, Dominic Thiem weiß nach langer Pause noch Eine große Zukunft wurde dem Hamburger bereits als Jugend nicht, wo er steht, Novak Djokovic bleibt die Teilnahme an seinem lichem vorausgesagt. Spätestens nach dem ersten ATP-Titel 2018 Lieblingsturnier aufgrund seiner Impfunwilligkeit vielleicht verwehrt, schien der entscheidende Durchbruch nicht aufzuhalten zu sein. und Rafael Nadal wird wohl ebenfalls fehlen. Ludwig Rembold BAYERN TENNIS 11-12.2021 7
| DAVIS CUP Russland siegt, Deutschland im Halbfinale Russland holte sich zum dritten Mal nach 2006 und 2002 den Davis Cup. In Madrid wurden Daniil Medvedev, die Nummer zwei der Weltrangliste, Andrey Rublev (3) und Aslan Karatsev (18) ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie besiegten im Finale Kroatien, das Überraschungsteam dieses Wettbe- werbs in erneut veränderter Form, mit 2:0. Die Deutschen kämpften sich beinahe sensationell ins Halbfinale. Ein großer Erfolg, das Ergebnis eines ganz besonderen Teamgeistes. Im kommenden Jahr muss das DTB-Team in der Qualifikationsrunde Anfang März in Brasilien antreten. U nser Ziel heißt Madrid“ – mit dieser Parole starteten Michael Kohlmann und sein Team in die Vorbereitung zum Davis Cup. Angesichts der Auslosung und des Fehlens von Alexander Zverev, der die neue Form bekanntlich konse- quent ablehnt, schien das Erreichen des Halbfinales in der Caja Mágica in Spaniens Hauptstadt ein äußerst ambitioniertes Ziel. Umso schöner, dass sie tatsächlich in der Vorschlussrunde dieses trotz der Strukturveränderungen nach wie vor Michael Kohlmann wichtigsten Mannschaftswettbewerbes angekommen sind, erstmals seit 14 Jahren. Und verdient hatten es die neuen Helden Jan-Lennard Struff, Daniel Koepfer, Peter Gojowczyk Dominik Koepfer und natürlich die Doppel-Zauberer Kevin Krawietz und Tim Pütz, geführt von Michael Kohlmann, dem Meister der Motivation, eigentlich bereits nach der ersten Begegnung. Wie sie in der Olympiahalle von Innsbruck die Favoriten aus Serbien besiegten, war ein- fach hinreißend. Eine kleine Sensation, denn Novak Djokovic war hoch motiviert. Nach dem klaren 3:0-Erfolg seines Teams gegen den Gastgeber Österreich wollte er die Grup- pe unbedingt gewinnen. Doch da war schon Dominik Koepfer total dagegen. Voll kon- zentriert bezwang er bei seiner Davis-Cup-Premiere Filip Krajinovic, die Nummer 42 der Weltrangliste, mit 7:6(4) und 6:4 – die erste Überraschung war perfekt. Für Jan-Lennard Struff, obwohl ebenfalls zu allem entschlossen, war der permanente Weltranglistenerste an diesem Tag zu stark und gewann mit 6:2, 6:4. Djokovic nahm die Situation so ernst, dass er sich zusammen mit dem 30-jährigen Nikola Cacic im entscheidenden Doppel aufstellte. Schade, dass in Österreich keine Zuschauer erlaubt waren. Allein dieses Spiel hätte die Halle zum Kochen gebracht. Kevin Krawietz und Tim Pütz lieferten vom ersten Aufschlag an den Serben einen offenen Kampf voller Raffinesse, voller faszinierender Ballwechsel. Nach langem Hin und Her gewannen sie den ersten Satz im Tiebreak. Im zweiten dominierte Djokovic und riss seinen Partner zum 6:3 mit. Bewundernswert, wie Krawietz/Pütz im dritten wieder zurück ins Spiel fanden. Der Coburger schaffte einen 8 BAYERN TENNIS 11-12.2021
Kevin Krawietz (li.) und Tim Pütz Daniil Medvedev (li.) und Jan-Lennard Struff Fotos: Paul Zimmer Break zum 3:1, Cacic breakte zurück zum 5:5. Im entscheidenden Dort warteten bereits die Russen mit Daniil Medvedev, Andrey Augenblick leistete sich der Joker einen Doppelfehler, zertrüm- Rublev, Aslan Karatsev und Karen Khachanov. Sie besiegten in der merte seinen Schläger, verlor die Contenance und das entschei- Gruppenphase Titelverteidiger Spanien, das den 40jährigen Feli- dende Spiel. Krawietz und Pütz triumphierten mit 7:6. Auch die ciano López (ATP 107) aktivieren musste, um die Ausfälle von zweite Begegnung gegen den Hausherrn Österreich hatte es in Nadal, Batista Agut, Alcaraz und weiteren Top-100-Spielern zu sich. Anstatt Gerald Melzer wurde der 22-jährige Jurij Rodionov kompensieren. Um trotzdem als bester Zweitplatzierter der Grup- (ATP 141) gegen Dominic Koepfer ins Rennen geschickt, wohl weil penphase noch weiter zu kommen, fehlte letztlich ein Satz. Dafür er ihn bei Challengers zuvor schon zwei Mal besiegt hatte. Prompt rutschte Schweden ins Halbfinale, wo die Ymer-Brüder Mikael und bekam Koepfer Nervenflattern, verlor mit 1:6 und 5:7 und musste Elias gegen Russland keine Chance hatten. Italien verlor ohne den von Kohlmann wieder aufgebaut werden. Dafür trumpfte Jan- verletzten Berrettini gegen Kroatien mit 1:2 und der weitere beste Lennard Struff gegen Österreichs Nummer eins, Dennis Novak, Zweitplatzierte, kein Geringerer als Serbien, kam schließlich mit 2:1 mit 7:5 und 6:4. Für Krawietz und Pütz war der 6:3- und 6:4-Erfolg gegen Kasachstan doch noch ins Halbfinale. über Marach/Oswald eine weitere Gelegenheit, sich noch besser aufeinander einzustellen. Dort erlebten Djokovic und Co. ein weiteres Deutschland-Desas- ter. Sie schieden mit 1:2 gegen Kroatien aus, weil ein gewisser Das Viertelfinale war geschafft und gegen Großbritannien, den Borna Gojo, mit 23 frisch vom US College in seine Heimat re- Ersten der Gruppe mit Frankreich und Tschechien, sollte erneut importiert – mit Weltranglistenplatz 279 (!) ausgestattet – das Ein- das Doppel die Entscheidung bringen. Es ist Kohlmanns Geheim- zel gegen Dusan Lajovic in drei Sätzen gewann und das Doppel nis, wie er es immer wieder schafft, den Teamgeist so zu fördern Nikola Mektic/Mate Pavic, in der Weltrangliste Nummer eins, auch und seinen Leuten ein derartiges Selbstvertrauen zu vermitteln, gegen Djokovic, mit neuem Partner Krajinovic zu stark war. dass sie gegen den Favoriten diesmal bestehen konnten. 2019 scheiterten sie in Madrid im Viertelfinale. Damals noch mit Kohl- Eine ähnliche Konstellation hatte sich Michael Kohlmann für sein schreiber, der im übrigen diese Saison nach seinem starken Auftritt Team gegen den „Angstgegner“, die Russian Tennis Federation, er- bei den US Open und Indian Wells aus freien Stücken beendete, träumt. Deutschland war zuletzt 2007, 1995 und 1994 jeweils im um sich womöglich in Ruhe auf die Qualifikation für die Australian Halbfinale des Davis Cups und immer gewannen die Russen. Open vorzubereiten. Wenn diesmal, wie in den drei Spielen zuvor in Innsbruck, nur ein Einzel gewonnen werden könnte, das neue deutsche Traum-Dop- Diesmal stellte Kohlmann Peter Gojowczyk gegen Daniel Evans pel Kevin Krawietz und Tim Pütz würde den entscheidenden Punkt auf. Dem an sich entspannten 32-Jährigen war die Anspannung erneut holen. Erster Versuch: Dominic Koepfer gegen Andrey Rub vor dieser Aufgabe anzumerken. Er fand nie zu der Leistung, die lev. Die Nummer fünf der Weltrangliste war in den Spielen zuvor ihn bei den US Open bis ins Achtelfinale führte, und verlor 2:6, 1:6. nicht in Topform gewesen. Diesmal umso mehr. Mit seinem gna- Jetzt war es an Jan-Lennard Struff, gegen Cameron Norrie auszu- denlos harten Spiel und einer Serie von Aufschlägen setzte er Koep gleichen. Eine schwere Aufgabe, spielte doch der 27-jährige ge- fer unter Druck, der bis zum 6:4 bewundernswert mithielt und im bürtige Südafrikaner bis dahin die Saison seines Lebens und hatte zweiten Satz angesichts der Serie von Rublevs Assen unterging. sich auf Weltranglistenposition zwölf vorgekämpft. Es gelang dem 31-Jährigen auf faszinierende Art. Im ersten Satz lag der War- Bewundernswert, mit welchem Selbstvertrauen, mit welcher steiner bereits mit Break zurück und wehrte zwei Satzbälle ab, ehe Begeisterung Jan-Lennard Struff sich Daniil Medvedev stellte. er mit 7:6 gewann. Im zweiten Satz, angefeuert von den 20 Briten Schließlich hatte er den 25-Jährigen in diesem Jahr in Halle be- in der Halle, kam der Linkshänder zurück und gewann diesen mit reits geschlagen. Seine Strategie hieß Angriff. Und damit setzte er 6:3. Danach war Struff wie entfesselt und lieferte beim 6:2 die die Nummer zwei der Welt zeitweise regelrecht unter Druck. Ob wohl beste Leistung seiner bisherigen Davis-Cup-Einsätze. Medvedev deswegen Nasenbluten bekam, sei dahingestellt. Ein hochklassiges Spiel, bis zum 4:4 alles ausgeglichen. Und dann Was für ein Entscheidungskrimi im Doppel! Gegen die Spezialisten zwei leichte Fehler am Netz: ein unglückliches 4:6. Nach der kur- Joe Salisbury, Nummer drei der Weltrangliste und aktueller Sieger zen medizinischen Pause gelang Medvedev frühzeitig ein Break. der US Open mit seinem dortigen Partner Ram, und Neal Skupski, Struff ließ nicht locker. Beim Stande von 4:5 erkämpfte er sich so- Nummer 20, lief die Partie im ersten Satz bis zum 12:10 komplett gar, unterstützt vom Publikum, eine Breakchance. Medvedevs Ant- ausgeglichen. Im zweiten lagen die beiden Briten im Tiebreak be- wort: ein Ass. Russland war im Finale. Das Doppel hatte keinen reits mit 5:0 in Front. Danach gelangen dem Aggressor Pütz und Einfluss mehr, wurde jedoch trotzdem ausgetragen. Klar, dass dem trickreichen Krawietz, frenetisch angefeuert vom Team, kaum Kevin Krawietz und Tim Pütz, unser Traum-Doppel, auch gegen glaubliche sieben Punkte in Serie. Das Ziel war erreicht – auf nach Karatsev/Khachanov mit 4:6, 6:3 und 6:4 gewannen. Schließlich Madrid ins Halbfinale. Vor Freude waren sie kaum zu bändigen. liest sich ein 1:2 besser als ein 0:3. Ludwig Rembold BAYERN TENNIS 11-12.2021 9
| WOLFFKRAN OPEN Oscar Otte Oscar Otte beschert Heimsieg bei den WOLFFKRAN OPEN Prächtige Stimmung unter den 500 zugelassenen Zuschauern Siegerehrung bei den Wolffkran Open 2021: (v.l.) Rainer Gerhard (1. Vorstand TCI), Christoph Poehl- M mann (Turnierdirektor), Dr. Peter Schiefer (Eigen- it großer Neugier verfolgten die Veranstalter der WOLFFKRAN OPEN tümer von Titelsponsor Wolffkran), Lukas Lacko, Oscar Otte, Dr. Peter Aurnhammer und Prof. Dr. zwei Wochen vor Turnierbeginn die Geschehnisse beim gleichrangi- Florian Kainz (beide Veranstalter), Dr. Alexander gen ATP-Challenger-Turnier in der Nähe des spanischen Alicante. Auf Greulich (1. Bürgermeister Gemeinde Ismaning), dem Akademie-Gelände des ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan Hans Hauska (Geschäftsführer BTV) Carlos Ferrero feierte Oscar Otte, dessen Name sich auf der Melde liste des Turniers in Ismaning befand, sein Turnier-Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause. Der Kölner begeisterte in diesem Jahr vor allem mit seinen gran- diosen Auftritten bei den Grand-Slam-Turnieren. Nach erfolgreicher Qualifikation in Paris, Wimbledon und New York lieferte er sowohl Olympiasieger Alexander Zverev als auch dem mehrfachen Grand-Slam-Gewinner Andy Murray einen erbitterten Fünf-Satz-Fight und konnte im Achtelfinale der US Open erst nach einem Sturz auf sein Handgelenk vom Italiener Matteo Berrettini gestoppt werden. Nachdem sich der 28-Jährige in Villena mit drei Siegen bis ins Halbfinale gespielt hatte, stand einer Teilnahme beim Teppich-Turnier in Ismaning nichts mehr im Wege. Neben Otte befanden sich im herausragenden Teilnehmerfeld der Wolffkran Open, das mit dem Australier Jordan Thompson, Jiri Vesely aus Tschechien und dem Italie- ner Andreas Seppi drei aktuelle Top-100-Spieler bieten konnte, weitere deutsche Top-Spieler. Die TennisBase-Profis Yannick Hanfmann und Daniel Masur schafften den direkten Sprung in den Hauptbewerb ebenso wie der Franke Maximilian Mar- terer, Mats Moraing, Tobias Kamke und Yannick Maden mit ihrem Ranking über die 10 BAYERN TENNIS 11-12.2021
Lukas Lacko Fotos: Juergen Hasenkopf WOLFFKRAN OPEN | Meldeliste. Per Wildcard durf- staltung war die Parasportlerin des Jahrzehnts, Anna Schaffel ten sich DTB-Top-Junior Max huber, die mit ihren „Grenzenlos Camps“ Inklusion für Kinder und Rehberg aus Landsham, Mats Jugendliche erlebbar macht. Rosenkranz und Henri Squire im 32 Spieler umfassenden Zu Beginn des Hauptfelds mussten fünf deutsche Spieler bereits Hauptfeld beweisen. nach ihrem Auftaktmatch die Segel streichen. Neben Mats Mo- raing, der seinen Start gegen Yannick Maden kurzfristig absagen In der zu Beginn des Turniers musste, unterlagen auch die Base-Spieler Yannick Hanfmann, ausgetragenen Qualifikation Daniel Masur und Max Rehberg sowie Tobias Kamke und Henri waren insgesamt sieben deut- Squire. In der zweiten Runde war Endstation für Yannick Maden, sche Spieler am Start. Nicola Julian Lenz und Mats Rosenkranz, der in seiner Auftaktbegegnung Kuhn, der seit Kurzem wieder überraschend den Schweizer Titelverteidiger Marc-Andrea Hüsler für den Deutschen Tennis ausschalten konnte. Bund antritt, Michael Weindl vom ausrichtenden TC Isma- Somit standen insgesamt drei DTB-Spieler im Viertelfinale des mit ning und BTV-Junior Philip 44.820 Euro dotierten Turniers. Lokalmatador Matthias Bachinger Florig mussten sich bereits in wehrte sich dort in seinem fünften Turniermatch tapfer gegen den der Auftaktrunde ihren Geg- Wolffkran-Open-Champion von 2019, Lukas Lacko (Slowakei), be- nern geschlagen geben. Eine vor er doch nach drei Sätzen den Kürzeren zog. Im rein deutschen Runde weiter ging es für den Duell begegneten sich Oscar Otte und Maximilian Marterer. In Oberpfälzer Johannes Härteis einem an Dramatik kaum zu überbietenden Match konnte der und Mischa Zverev. Bei den 26-jährige Marterer eine 5:2-Führung im Tiebreak des Entschei- Autogramm- und Selfie-Jägern war der 34-jährige Bruder der dungssatzes nicht nutzen und musste fünf Punkte später seinem deutschen Nummer eins äußerst gefragt und erfüllte die Wünsche Gegner zum Einzug in die nächste Runde gratulieren. Beschwingt der Fans geduldig in Gentleman-Manier. Sehr zur Freude des Isma- durch den knappen Erfolg konnte sich Otte im Halbfinale gegen ninger Publikums konnten sich mit dem Münchner Matthias den US-Amerikaner Maxime Cressy, ebenfalls im Tiebreak des drit- Bachinger und Julian Lenz, dem Halbfinalisten der Wolffkran Open ten Satzes, durchsetzen. 2019, zwei „alte Bekannte“ erfolgreich durch die Qualifikation spielen. Spannung war also am Finalsonntag vor 250 Zuschauern geboten, ob sich Oscar Otte nach dem Titel von Yannick Hanfmann, der Die prächtige Stimmung im Publikum symbolisierte einen kleinen 2017 die erste Auflage der Wolffkran Open gewinnen konnte, als Schritt in Richtung Normalität während der Corona-Pandemie. zweiter deutscher Spieler in die Siegerliste eintragen durfte. Der Nachdem es im Vorjahr kein Ticketing gab, waren in diesem Jahr Schützling von Peter Moraing erwischte im Finale gegen Lukas täglich bis zu 500 Zuschauer auf der Anlage des TC Ismaning er- Lacko einen absoluten Sahnetag und dominierte die Begegnung laubt. Auch das Rahmenprogramm feierte in diesem Jahr ein von Beginn an. Nach 69 Minuten sicherte er sich den Titel der Comeback. Neben dem traditionellen Wolffkran Open Kids Cup – „Internationalen Hallenmeisterschaft von Bayern“ mit 6:4 und 6:4 presented by SEIDENADER OHG, dem mittlerweile größten baye- und konnte neben den 6.190 Euro Preisgeld auch 80 Punkte für rischen Nachwuchsturnier in der Altersklasse U8 bis U12, gab die Weltrangliste einstreichen. Für Otte wieder ein kleiner Schritt, es wie in vergangenen Jahren eine Inklusionsveranstaltung in um erneut auf die ganz großen Bühnen des Tennissports zurück- Kooperation mit dem Bezirk Oberbayern. Stargast dieser Veran- zukehren. Dietmar Kaspar Mischa Zverev Matthias Bachinger BAYERN TENNIS 11-12.2021 11
| ATP CHALLENGER ECKENTAL Daniel Masur das Tennis-Maß aller Dinge Sensationeller Sieger beim Jubiläumsturnier – Hoffen und Bangen fürs Weitermachen – finanzielle Alarmglocken schrillen V ier Jahre nach Maximilian Marterer durfte wieder ein Obwohl sein Gegenüber, der US-Amerikaner Maxime Cressy, über deutscher Spieler die Siegertrophäe im House of 100 Ränge höher im ATP Ranking stand (133/241), nahm Daniel Sports in die Höhe stemmen: Daniel „Wally“ Masur Masur von Beginn an in diesem hochklassigen Finale das Heft des machte sich am zweiten November-Sonntag ein nach- Handelns in die Hand. Mit dem 6:4, 6:4-Zwei-Satz-Sieg erspielte er trägliches Geburtstagsgeschenk – er wurde am Tag sich bei seinem zweiten ATP-Challenger-Erfolg nicht nur 6190 zuvor 27 Jahre alt – und letztlich auch dem Veranstalter ein pas- Euro, sondern wichtige 80 ATP-Punkte, die ihn unter die Top 200 sendes Präsent zum 25. Jubiläum ATP Challenger im fränkischen katapultierten. „Tennis-Mekka“. Als ungesetzter Akteur begann die Erfolgswelle des Münchners mit dem überraschenden Drei-Satz-Sieg in der „Ich bin natürlich sehr happy. Cressy hat es mir alles andere als ersten Runde gegen den hoch eingeschätzten Oscar Otte (US Open leicht gemacht. Wenn man einem so stark aufschlagenden Geg- Achtelfinale, Sieger in Ismaning), in den folgenden vier Tagen gab ner in einem Finale kein Break ermöglicht, dann rechne ich mir er keinen (Einzel)-Satz mehr ab. das schon hoch an. Dass gegen Spielende dann die Anspannung steigt und man schon etwas zittert, ist ganz normal, zumal er dann auch besser returnierte und mächtig Druck gemacht hat. Insge- Fotos: Bertram Wagner samt war es mein bestes Spiel in der letzten Zeit, wobei ich den ersten Satz am höchsten einstufe“, fasste ein strahlender Eckental- Gewinner die 77 Minuten auf dem schnellen Teppichboden zu- sammen. Allein die beiden Endspiel-Durchgänge waren schon das Eintrittsgeld wert und brachten das House of Sports mit den über 200 Fans des „Local Hero“ zum Kochen. Der Triumph über Otte, einen der derzeit besten deutschen Spie- ler, wie er selbst sagte, war sicher eine der Grundlagen des Erfolgs. Dazu kam sein Hinweis, dass ihn die TennisBase in Oberhaching in den gerade zurückliegenden schwierigen Zeiten bestmöglich un- terstützt habe. Dort hatte der gebürtige Niedersachse bereits als Jüngling beim Bayerischen Tennis-Verband trainiert, ehe er sich wieder in die Eckental-Triumph für Daniel Masur, der mit dem Zwei-Satz-Erfolg gegen Maxime Cressy seine fantas- tische Turnierwoche im House of Sports krönte. In fünf Spielen gab er nur einen einzigen Satz ab. 12 BAYERN TENNIS 11-12.2021
ATP CHALLENGER ECKENTAL | Lokalmatador Maximilian Marterer (li.)scheiterte im Achtelfinale. „Quali“-Sieger, aber dann das Aus in Runde eins: Johannes Härteis (re.). Obhut der Familie begab. Jetzt wohnt er in Tutzing am Starberger Hatte man nach den „Quali“-Endspielen mit drei deutschen Sie- See und arrangierte sich mit der TennisBase, um dort die optima- gern – einzig Mischa Zverev patzte – noch die Hoffnung auf eine len Trainingsverhältnisse und vor allem die Ratschläge von BTV- „deutsche Woche“ mit internationaler Beteiligung, so änderte sich Cheftrainer Lars Uebel nutzen zu können, der sich, wenn es seine das Bild nach der ersten Runde bereits beträchtlich. Der offizielle Zeit erlaubt, um das ewige Talent kümmert. So kam der erste be- Titel „Internationale Deutsche Hallentennismeisterschaften“ wurde deutende Sieg Mitte März beim Challenger in Biella, der tennisaffi- bestätigt: Mit Daniel Masur, dem Qualifikanten Henri Squire und nen Stadt im Piemont, zustande. Dort besiegte er als Qualifikant Lokalmatador Maximilian Marterer, der allzu gerne seinen Erfolg seinen alten Kumpel Matthias Bachinger in drei Sätzen. Auch an von 2017 hätte wiederholen wollen, standen nur noch drei deut- seinem beinahe schon sensationellen Marsch durch die Qualifika- sche Spieler im Achtelfinale. Der Franke scheiterte bereits in Run- tion ins Hauptfeld von Wimbledon stand ihm Lars Uebel zur Seite. de zwei am Inder Ramkumar Ramanathan. Der Lohn dafür: 56.000 Euro. Eine Grundlage für seine Pläne, sich in Zukunft auch bei großen Turnieren zu etablieren. Als nächstes Mit Tennisprofis aus sechs Nationen und vier Kontinenten bog das steht der Flug nach Melbourne zu den Australian Open an. Der Jubiläumsturnier auf die Zielgerade, sprich Viertelfinale, ein. Ab- Triumph in Eckental war für „Wally“ Masur wie ein Befreiungs- seits des Teppichbodens lief alles trotz der behördlichen Vorgaben schlag, stellte Lars Uebel fest. (u. a. 3G) rund. „Wir haben von den Zuschauern und unseren Part- nern ein sehr gutes Feedback bekommen. Mit dem Zelt vor dem Ehe er die Siegertrophäe überreicht bekam, nutzte Turniergründer House of Sports gelang uns eine glückliche Lösung und es gab ja Markus Giegold die Gelegenheit bei diesem „silbernen“ Jubiläum auch viele tolle Spiele! Extrem gut hat auch das Team gearbeitet“, für einen kurzen Rückblick. „Leidenschaft, die Tradition und das so Marcus Slany mit seinem erfreulichen Fazit mit dem Blickwinkel Können des Teams mit einer immer weiter steigenden Professio- „vor der Kulisse“. nalität sind die Säulen dieses Turniers, was uns vor 25 Jahren nie- mand zugetraut hatte.“ Der fehlende Hauptsponsor und das damit „Hinter den Kulissen“ schrillen also die Alarmglocken. Bleibt nach verbundene Defizit im „fünfstelligen Bereich“ (Turnierdirektor Mar- dem verhallten Jubiläums-Jubel die Kardinalfrage: Bleibt Eckental kus Slany) stimmten etwas wehmütig. „Doch die Hoffnung stirbt im internationalem Turnier-Zirkus und kann die Erste Bürgermeis- zuletzt“, legte Giegold nach, was genauso beklatscht wurde wie terin Ilse Dölle weiterhin frischgebackene Herzen an die Asse ver- die Ehrung der Finalteilnehmer. Auch wenn er die Tradition als teilen? Zur Abrundung des gelungenen Jubiläums durften sich Antreiber sieht, entscheidend wird für den Turniergründer („Da Masur, Cressy, die beiden Turnier-Organisatoren Marcus Slany und braucht man schon Nerven aus Stahl“) und Turnierort Eckental Fabian Reisch sowie „Turnier-Vater“ Markus Giegold noch in das sein, dass ein finanziell starker Partner gefunden wird. „Ja, wir Goldene Buch der Marktgemeinde eintragen. Sie haben es sich brauchen einen Entscheider, der klare Vorstellungen hat, wie er verdient! Der Wunsch nach einem passenden Weihnachts das vorhandene Netzwerk und unser Know-how nutzen will. Bis geschenk für den bayerischen Tennissport ist klar: ein Titelsponsor Weihnachten müssen Nägel mit Köpfen gemacht sein“, so Marcus für Eckental! Bertram Wagner Slany auf der Suche nach einem Partner, der dem Turnier den „Stempel aufdrückt“. Eines steht fest: 350.000 bis 400.000 Euro lautet die Richtschnur für den Gesamtetat, wobei die kostspieligen Auflagen sicher nicht weniger und die stark reduzierten ATP-Zu- EINZEL-ERGEBNISSE: schüsse nicht mehr werden. Viertelfinale: Cressy (USA) – Vesely (CZE) 7:6 (0), 7:6 (3); Machac (CZE) – Stricker (SUI) 6:4, 6:4; Masur – Ramanathan (IND) 6:3, 6:3; Die für Daniel Masur unvergessliche Turnierwoche wurde auch Hüsler (SUI) – Thompson (AUS) 6:3, 6:1. Halbfinale: Cressy – Ma- dadurch kein bisschen getrübt, dass er am Geburtstag mit seinem chac 6:3, 3:6, 7:6 (5); Masur – Hüsler 6:2; 6:3. Finale: Masur – Partner Ruben Bemelmans das Doppel-Endspiel gegen das an Cressy 6:4, 6:4. eins gesetzte Duo Jebavy (CZE)/O’Mara (GBR) knapp mit 6:7 (5), 4:6 verlor. Masur spielte in der Gesamtbetrachtung 16:3 Sätze und DOPPEL-FINALE: nach dem Einzelsieg in Biella im Frühjahr war dies sicher einer der Jebavy (CZE)/O’Mara (GBR) – Masur/Bemelmans (BEL) 7:6 (5), 6:4. nicht so zahlreichen Jahres-Highlights, zu denen zweifelsohne noch die Hauptfeld-Teilnahme in Wimbledon gehört. BAYERN TENNIS 11-12.2021 13
| JUGEND Jugendsport KELM HOLT SICH DEN TITEL IN ESSEN Die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften sind das Highlight der Wintersaison für die Tennistalente der U18, U16 und U14. Dort kämpfen jedes Jahr die besten deutschen Jugend- lichen um die nationalen Titel. In diesem Jahr kürte sich Yannik Kelm (1. FC Nürnberg) zum Deutschen Jugend-Hallenmeister in der U16. Mit 6:4, 6:2 ließ Kelm gegen Patrick Schön aus Baden im Finale nichts anbrennen und holte sich verdient den deutschen Hallenmeis- tertitel 2021. Carolina Kuhl (TV Fürth 1860) sicherte sich den Vize-Titel. Im Finale musste sich die Fürtherin gegen die Top-Favoritin Marie Vogt aus Württemberg mit 1:6, 4:6 Von links: Carolina Kuhl (Vizemeisterin geschlagen geben. Das Halbfinale und somit den dritten Platz erreichten Laura Putz (TC U16 weiblich) und Yannik Kelm (Deutscher Aschheim) in der AK U18, Sydney Zick (TC Dachau) in der U14 männlich und Helene Jugend-Hallenmeister U16 männlich) Schnack (TC Raschke Taufkirchen) in derselben Altersklasse bei den Mädchen. ENGEL HOLT SICH DEN ZWEITEN PLATZ BEIM TENNIS EUROPE JUNIOR MASTERS Vom 13. bis 15. Oktober trafen die besten U14-Junioren in Monte Carlo beim Tennis Europe Junior Masters, vergleichbar mit den ATP- und WTA Finals, auf- einander. Dabei überzeugten vor allem der Nürnberger Justin Engel (NHTC Nürnberg) und sein Landsmann Max Schönhaus aus Westfalen. Die Nach- wuchsspieler sorgten für ein deutsches Endspiel, mit dem besseren Ende für Max Schönhaus. Doch auch Justin Engel hat gezeigt, dass er in seinem Jahr- gang zu den besten Junioren Europas gehört. Von links: Max Schönhaus, DTB-Trainer Thomas Högstedt und Justin Engel VIER BTV-TALENTE BEIM YONEX U12 MASTERS Mit Livia Sistermann (TC GW Gräfelfing), Elisabeth Wahler (TC Friedberg), Aurelia Löhrer (TC Augsburg Siebentisch) und Eric-Dylan Müller (TC Raschke Tauf- kirchen) schlugen vier BTV-Talente beim Masters-Turnier der Yonex-U12- Turnierserie in Rötha-Espenhain auf. Während sich Müller einen starken dritten Platz sicherte, mussten sich die Mädchen schon in der Gruppenphase geschla- gen geben. Doch auch die drei Nachwuchsspielerinnen haben gezeigt, dass viel Potential in ihnen steckt. Von links: BTV-Trainer Marco Kölbl, Livia Sistermann, Fotos: BTV (2), DTB (2) Aurelia Löhrer, Elisabeth Wahler und Eric-Dylan Müller TENNIS-EUROPE-U12-FESTIVAL MIT DREI BAYERISCHEN TALENTEN Auch Tamina Kochta (TC Aschheim), Marco Ontiveros (TC Penzberg) und Vincent Reisach (TC Weiß- Blau Landshut) hätten sich für das U12-Mastersturnier in Leipzig qualifiziert, doch die drei BTV-Talen- te zeigten im DTB Team auf Mallorca Flagge. Beim Tennis-Europe-Top-Turnier auf Mallorca, das zeit- gleich zum Yonex U12 Masters stattfand, traten die besten U12-Juniorinnen und -Junioren Europas gegeneinander an. Bis ins Viertelfinale, mit drei Gruppensiegen, schaffte es Tamina Kochta, die sich dort nach einem harten Kampf der starken Serbin Luna Vujovic mit 7:6, 3:6, 5:10 geschlagen geben musste. Auch im Doppel erreichte Kochta mit Partnerin Emma Glaser das Viertelfinale. Marco Onti- veros und Vincent Reisach konnten in den Gruppenspielen jeweils zwei Siege einfahren, sich als Gruppenzweite aber nicht für das Viertelfinale qualifizieren. Das Team beim Tennis-Europe-U12-Festival (v.l.): DTB-Trainer Peter Pfannkoch, Vincent Reisach, Tamina Kochta, Marco Ontiveros, Emma Glaser und DTB-Trainerin Caro Daniels 14 BAYERN TENNIS 11-12.2021
BAYERISCHE SENIOREN-HALLENMEISTERSCHAFTEN | Viele hart umkämpfte Titel Vom 10. bis 14. November fanden in Nürnberg die Bayerischen Seniorenmeisterschaften statt. Von den Altersklassen 30 bis 80 kämpfte die Bayerische Tenniselite auf den 16 Granulat-Plätzen des Tennis Center Noris um den Meistertitel. Zum ersten Mal wurden die Meisterschaften als Kategorie-1-Turnier durchgeführt. 220 Teilnehmer sind trotz der strengeren Maßnahmen (2G) angetreten. H35: Andreas Dimke (links, 2.) D und Sebastian Schiessl (1.) ie H30-Konkurrenz gewann Peter Griß- dann Topspieler Stefan Meisel vom TV Fürth mann vom TC Blau-Weiß Fürstenzell. 1860 mit 6:4 und 6:3. Auch bei den Damen 55 Im Finale setzte er sich gegen Tobias gab es ein spannendes Endspiel zwischen Petra Seidl vom TC Rot-Weiß Straubing mit Grätz vom TSV Altenfurt und Evi Lang (GW Luit- 6:3 und 6:4 durch. Bei den Damen 30 schlug poldpark München) zu sehen, welches Grätz mit sich Michaela Singer vom STK Garching ins End- 6:1, 4:6 und 10:6 für sich entschied. spiel, das sie mit 6:1 und 6:2 gegen Eva Rolshausen (ASV Veitsbronn-Siegelsdorf) für sich entschied. Zu einem Favoriten-Finale kam es in der H60- Konkurrenz. Norbert Henn vom TC Amberg am Zu einem spannenden Favoriten-Finale kam es Schanzl gab auf dem Weg ins Endspiel kein ein- H70: Wolfgang Metzner (links, 2.) bei den Herren 35. Hier standen sich der topge- ziges Spiel ab. Dort besiegte er dann seinen und Paul Stumpf (1.) setzte Andreas Dimke vom TSV Altenfurt und Kontrahenten Karl Konofsky vom TC Hof mit 6:1 Sebastian Schiessl vom TC Rot-Weiß Straubing und 6:0. Bei den Damen 60 wurde der Meister- gegenüber. Die beiden Topspieler zeigten höchs- titel aufgrund weniger Teilnehmer in einem tes Tennisniveau – am Ende konnte sich Schiessl Gruppenspiel ausgespielt. Siegerin wurde Ellen mit einem 7:6, 6:3-Sieg den bayerischen Meis- Neumann vom TC Gernlinden. Den zweiten tertitel holen. In der Konkurrenz der Herren 40 Platz belegte Ursula Geiger vom TSV Siegsdorf. ging Matthias Hahn vom TC Unterföhring als Bayerischer Meister vom Platz. Im Finale be- Als Bayerischer Meister der Herren 65 kann sich zwang er Jens Ulrich vom TSV Altenfurt mit 6:2 Harald Bauer vom NHTC Nürnberg feiern lassen. und 6:4. Den Titel bei den Damen 40 holte sich Nachdem er ohne Satzverlust ins Finale kam, H75: Roland Schlotter (links, 2.) Corinna Kaup vom TSC Heuchelhof Würzburg. besiegte er dort Manfred Redl vom FC 74 Mün- und Rudolf Meißner (1.) Nachdem sie bereits im Halbfinale die an Posi- chen mit 6:2 und 6:2. Bei den Damen 65 spiel- tion zwei gesetzte Christine Scherl (Coburger ten sich die Favoritinnen Marlies Danner vom Turnerschaft) im Match-Tiebreak besiegen konn- TSV Siegsdorf und Renate Werner vom TSV te, bewies sie auch in einem sehr spannenden Burgfarrnbach ins Endspiel. In einem spannen- Endspiel gegen die topgesetzte Ines Polis vom den Match konnte sich Danner am Ende mit 4:6, SC Riessersee Garmisch-Partenkirchen Nerven- 6:2 und 10:6 durchsetzen. stärke. Mit einem 5:7, 7:6 und 10:5-Endergebnis ging sie verdient als Bayerische Meisterin vom Ein großes Teilnehmerfeld gab es auch bei den Platz. Herren 70 zu sehen. Die topgesetzten Paul Stumpf (TC Viechtach) und Wolfgang Metzner D40: Ines Polis (links, 2.) Bei den Herren 45 standen sich im Finale Stefan (FC Ergolding) trafen im Finale aufeinander. Dort und Corinna Kaup (1.) Balz (SC Baldham-Vaterstetten) und Matthias lieferten sie sich vor allem einen spannenden Müller (TC Pfarrkirchen) gegenüber. Müller konn- Match-Tiebreak. Stumpf konnte sich nach einem te seinen Kontrahenten in zwei Sätzen mit 6:2 1:6, 6:0-Spielstand mit 10:8 im entscheidenden und 6:1 besiegen. Auch in der H50-Konkurrenz Satz den Meistertitel holen. Bei den Damen 70 gab es einige spannende Kämpfe um den Meis- gewann in der Endrunde Heide Fröysok vom TV tertitel. Am Ende konnte sich der Favorit Michael Stockdorf gegen Maria Reithmair (TSV Forsten- Austen vom TC Augsburg Siebentisch im Match- ried München) mit 6:3 und 6:2. Tiebreak gegen Ralph Stuchlik (TC Pfarrkirchen) mit einem Ergebnis von 2:6, 6:4 und 10:4 durch- Spannend ging es auch im Finale der Herren 75 setzen. Als Bayerische Meisterin der Damen 50 zu. Rudolf Meißner vom 1. FC Nürnberg zeigte D55: Petra Grätz (links, 1.) kann sich Gabriele Kirchner vom TC Rot-Blau Nervenstärke und holte sich mit einem 6:3, 2:6, und Evi Lang (2.) Regensburg feiern lassen. Im Finale bezwang sie 10:8-Sieg gegen Roland Schlotter vom TSV Maß- Nadine Rohde (GW Luitpoldpark München) mit bach den bayerischen Meistertitel. In der Kon- 6:2 und 7:5. kurrenz der Herren 80 belegte Hans Woldrich (TSV Kareth-Lappersdorf) den ersten Platz. Zweiter Viele Teilnehmer kamen auch bei den Herren 55 Sieger wurde Manfred Hagl vom TC Weilheim. an den Start. Den Titel holte sich hier der un- gesetzte Jan Polland vom TC Bruckmühl-Feld- Turnierleiter Harald Heger und sein Team waren kirchen. Schon im Halbfinale konnte er in einem mit dem Ablauf des Turniers sehr zufrieden. Fotos: BTV spannenden Match den topgesetzten Bernd Herzlichen Glückwunsch an alle Finalisten für Legutke vom TVA 1860 Aschaffenburg mit 7:5, eine glänzende Leistung auf dem Tennisplatz! D65: Marlies Danner (links, 1.) 3:6 und 10:4 bezwingen. Im Finale besiegte er Natali Gumbrecht und Renate Werner (2.) BAYERN TENNIS 11-12.2021 15
| SENIOREN 25. Senior Open in Font de Sa Cala auf Mallorca Viele Weltmeister und ehemalige ATP-Tennisprofis treffen sich seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Mallorca, um in familiärer Atmosphäre Seniorentennis auf allerhöchstem Niveau zu zelebrieren. Die „Mallorca Senior Open“ sind so etwas wie ein Grand-Slam-Turnier für Senioren. Es ist das zweitgrößte ITF-S- Dino Volkholz 1000-Senioren-Turnier in Europa. Auch in diesem Jahr war das Turnier mit 600 Teilnehmern wieder sehr gut besucht und bot hunderten von Zuschauern wie immer Spitzentennis vom Feinsten. In der Spitze behaupteten sich auch Final-Ergebnisse: Damen 30: Susanne Wildgruber – wieder viele Spielerinnen und Spieler aus den Reihen des BTV. Den Turnier- Julia Kaup (beide TC GW Luitpoldpark) 5:2 Abbruch, beginn machten die Senioren der AK 30 bis 60. Hier dominierte in der Königs- Damen 50: Angela Duis (DTV Hannover) – Nadine klasse bei den Herren 30 Dino Volkholz vom NTHC Nürnberg. Im Finale schlug Rodhe (TC GW Luitpoldpark) 1:6, 6:1, 6:4, Damen 55: er ganz klar den Ungarn Csabe Feher mit 6:3, 6:2. Einmal mehr bestätigte Liselot Prechtel (SC Rießersee-Garmisch-Partk.) – Lisa Prechtel ihre Bestform. In der AK 55 der Damen schlug sie die Französin Sophie Orsini (FRA) 6:2, 6:2, Herren 30: Dinao Volk- Sophie Orsini im Finale souverän mit 6:2, 6:2. Mit Julia Kaup und ihrem holz (NTHC Nürnberg) – Csaba Feher (HUN) 6:3, 6:2, Partner Bernhard Bob (TC GW Luitpoldpark/TC Schleiz) stand im Mixed 30 Mixed 30: Julia Kaup/Bernhard Bob (TC Luitpoldpark/ noch eine BTV-Vertreterin bei den Senioren auf dem Siegerpodest. Ganz klar TC Schleiz) – Janine Kühl/Mike Klukas (beide TC GW holten sie sich gegen Janine Kühl und Mike Kuklas (beide TC GW Neustadt) Neustadt) 6:2, 6:1, Mixed 70: Heide Fröysok/Lennart mit 6:2, 6:1 den Sieg. Bei den Super-Senioren holte sich Heide Fröysok vom Lof (TV Stockdorf/SWE) – Gerda Ahrens/Michael Holz (TV-Stockdorf) mit ihrem Partner Lennart Lof (SWE) gegen Gerda Ahrens/ (TSV Neuenkirchen/LTC Elmshorn) 6:4, 6:4. Mixed 55: Michael Holz (TSV Neuenkirchen/LTC Elmshorn) mit 6:4, 6:4 den Sieg. 3. Petra Grätz/Oliver Grätz (TC Herrsching) Alle Berichte Helmi Krug Saisonende in Altenfurt Mit dem Altenfurt-Cup Ende September und dem ITF Seniors Circuit – Altenfurt Open Anfang November beschloss der TSV Altenfurt die Freiluftsaison und eröffnete die Indoor-Saison 2021/2022. An beiden Turnieren meldete die gesamte Senioren-Elite von der AK 30 bis zur AK 80. Final-Ergebnisse Altenfurt-Cup: H50: Oliver Jöhl (STK Garching) – Alexander Witte (TV Süd-Bremen) 6:0, 6:1, H55: Stefan Meisel (TV Fürth 1860) – Andreas Hampl (TC Großhesselohe) 6:3, 6:3, H60: Thomas Rothe (TC Hof) – Joachim Kubeng (TC GW Luitpoldpark) 6:2, 6:1, H65: Rudolf Kuhn (NHTC Nürnberg) – Oliver Jöhl Ludwig Schläger (TC Hofkirchen) 6:3, 7:6, H70: Gustl Stephan (TC GW Luit- (rechts, Sieger poldpark) – Walter Eberth (1. FC Nürnberg) 6:0, 6:1, H75 (Gruppe): 1. Jochen beider Herren- Von links: Isabella Griesbaum, Karola Thumm, Anna Konrad Hermann (1. FC Nürnberg), D40: Ulrike Simon (CaM Nürnberg) – Eva Rols- 50-Turniere) und Malgorzata Grzybek hausen (ASV Veitsbronn-Siegelsdorf) 6:3, 3:6, 10:8, D50: Alexandra Müller (TC mit Reto Tietz Hof) – Pamela Gambert (Stadtwerke Augsburg) 6:2, 6:0, D55: Karola Thumm Kurz (STK Garching) – Petra Apostolopoulos (TC Herrsching) 1:0 Aufg., D60: Ursula Geiger (TSV Siegsdorf) – Ellen Schmitt (TC Bamberg) 2:6, 6:3, 10:7. berichtet Final-Ergebnisse ITF Seniors Circuit – Altenfurt Open: H45: Daniel Dolbea (TC Neukirchen Bei den „9. Int. Ali Bey Senior Brand) – Thomas Randel (TC Durlach) 6:4, 4:6, 10:7, H50: Oliver Jöhl (STK Garching) – Reto Open“ von Patricio Travel in Tietz (TC RW Landshut) 6:0, 6:4, H60: Norbert Henn (Tennis 65 Eschborn) – Thomas Rothe Manavgat setzte Karola (TC Hof) 6:3, 6:1, H65: Philipe Julien (FRA) – Joachim Kubeng (TC GW Luitpoldpark) 6:4, 6:4, Thumm (STK Garching) mit H70: Wolfgang Metzner (FC Ergolding) – Herbert Köhler (TC Dorfen) 6:3 Aufg., H80, Gruppe: ihrem 6:1, 6:2-Finalsieg gegen 1. Ingo Köll (VfR Katschenreuth) 2. Friedhelm Knippertz (TC GW Luitpoldpark), D40: Mirja Isabella Griesbaum (TC Wagner (TC Rheinst.) – Kristine Quadflieg (TC Mengen) ihrer diesjährigen Gauting) 6:2, 6:1, D55: Sabine Henn (TSV Erfolgsserie die Krone auf. Altenfurt) – Annette Wohlfahrt (TA SV Böblin- Im Gruppenmodus sicherte gen) 6:3, 2:0, D0: Ellen Neumann (TC Gern- sich in der AK 60 Ursula linden) – Cornelia Keller (TC WR Stuttgart) Geiger (TSV Siegsdorf) den 6:1, 6:0, Mixed 50: Karina Biver/Jörg Pfuhl Sieg und bei den Damen 65 (TC GW Oberkassel/Uhlenhorster HC) – Sabine belegte Marlies Danner (TSV Henn/Norbert Henn (TSV Altenfurt/Tennis 65 Fotos: Privat (3) Siegsdorf) nach der Nieder- Eschborn) 2:4, 6:4, 10:4, Mixed 60: Ellen lage im Endspiel den zweiten Neumann/Karl Konofsky (TC Gernlinden/TC Platz. Mixed 60 mit Regine Bischoff, Martin Gloor, Hof) – Regine Bischoff/Martin Gloor (TC BW Ellen Neumann und Karl Konofsky Neuenbürg/TC Wolfsberg Pforzheim) 7:5, 6:3. 16 BAYERN TENNIS 11-12.2021
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