Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...

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Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...
49. Jahrgang
                                                            1 März 2021

         Süd-
niedersachsen

Südniedersachsen · Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege
Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...
Alle Adressen auf einen Blick
Anfragen und Anregungen können Sie an eine der folgenden Adressen richten. Mit Buchbestellungen zum
Vorzugspreis aus unserer Schriftenreihe wenden Sie sich bitte an die Vorsitzende, bei Adressen- und Kon-
tenänderungen oder Beitritten an den Kassenwart. Nutzen SIe für einen Beitritt gerne unser Online-Formular.
Arbeitsgemeinschaft für Südnieder-         Vorsitzende                       stellvertr. Vorsitzender
sächsische Heimatforschung e.V.            Dr. Gudrun Pischke                Johannes Klett-Drechsel
Postfach 1104                              Über dem Schäfertor 17            Kampweg 2
37141 Northeim                             37120 Bovenden                    37186 Moringen
E-mail: ash-vorstand@gmx.de                Tel. 0 55 93/ 93 73 67            Tel.: 0 55 55/ 416
                                           dr.pischke@gmx.de                 info@kunsttoepferei.de
Kassenwart                          Schriftführerin/ Homepage und Presse
Dieter Klingsöhr                    Evelin Martynkewicz
Grüne Tanne 30                      Am Kreuzberg 21
37539 Bad Grund                     37191 Katlenburg-Lindau
Tel. 0 53 27 / 22 90                Tel. 05552/7596
klingsoehrfam@aol.com               evelin@martynkewicz.de
Unsere Internetadresse lautet: www.heimatforschung-südniedersachsen.de

Vorstand:
Dr. Gudrun Pischke (Harste, Vorsitzende), Johannes Klett-Drechsel (Fredelsloh, stellv. Vorsitzender), Dieter
Klingsöhr (Bad Grund, Kassenwart), Evelin Martynkewicz (Suterode, Schriftführerin), Dr. Maria Baalmann
(Gleichen), Dr. Gerd Busse (Esebeck), Heike Grobis (Osterode), Rolf Gruschinski (Klein Schneen), Prof. Dr. Ul-
rich Harteisen (Elvershausen), Dr. Gerald Könecke (Großenrode), Dr. Niels Petersen (Göttingen), Klaus-Jürgen
Schmidt (Osterode), Tobias Uhlig (Hannover)
Impressum
SÜDNIEDERSACHSEN - Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege
Mitteilungsblatt der Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung e.V.
Herausgeber:
        Arbeitsgemeinschaft für Südniedersächsische Heimatforschung e.V.
        Sitz: 37154 Northeim, Geschäftsstelle: Entenmarkt 3
Redaktion: Dr. Gerd Busse, Evelin Martynkewicz, Dr. Gudrun Pischke
Die Verfasser zeichnen für ihre Beiträge verantwortlich.
Nachdruck einzelner Beiträge darf nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion erfolgen.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Erscheinungsweise: dreimal im Jahr.
Einzelpreis der Zeitschrift: 6,50 € pro Heft.
Bankkonten: Volksbank Kassel Göttingen IBAN DE92 52090000 0041262001 BIC GENODEF1GOE
            Kreissparkasse Northeim     IBAN DE76 26250001 0100 0328 79 BIC NOLADE21NOM
Spenden an die AG für Südniedersächsische Heimatforschung e.V. können auf eines unserer Konten
überwiesen werden. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Absender anzugeben, damit Sie eine Spendenbe-
scheinigung erhalten können.

Verlag:    Mecke Druck und Verlag, Postfach 1420, 37107 Duderstadt
           www.meckedruck.de/suedniedersachsen ISSN        2199-7799

Titelbild: Brand der Saline Salzderhelden am 4. Juli 2020
(Foto: Karl-Heinz Wessel 2020).

   Redaktionsschluss für Heft 2 2021: Samstag, 12. Juni 2021
       Unterlagen und Manuskripte bitte an Dr. Gudrun Pischke,
           Über dem Schäfertor 17, 37120 Bovenden oder an
                        dr.pischke@gmx.de
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Südniedersachsen 1 März 2021                                                                                                                       1

Inhalt
Gerold Hünermund
Bewegte Geschichte – Unsere Heimat im Mittelpunkt der römischen Weltgeschichte
zur Zeit des Kaisers Augustus von 12 v. Chr. bis 17 n. Chr. .................................................................... 2
Markus C. Blaich / Clemens Ludwig
Das Zisterzienserkloster Walkenried und seine archäologische Erforschung ....................................... 3
Wilhelm Denninger
Die Oberförster Lechte aus Holzerode im plessischen Forstdienst der
Landgrafen von Hessen-Rotenburg ...................................................................................................... 7
Günther Gebhardt
Der Beginn des Kartoffelanbaus in Südniedersachsen.........................................................................14
Gerd Busse
Heimatpflege und Dorfmoderation – Gemeinsamkeiten und Unterschiede..........................................17
Hans-Heinrich Hillegeist
Brandstiftung äscherte den Bohrturm der Saline Salzderhelden ein................................................... 27
Klaus Gehmlich
Flurnamen und ihre Bedeutung .......................................................................................................... 29
Wilfried Baller
Begriffe aus der Agrar- und Siedlungsgeschichte – Teil 4 ................................................................... 30
Der Vorstand informiert .......................................................................................................................31
      Glückwünsche und Mitgliederbewegung.....................................................................................31
      Berichte und Informationen........................................................................................................ 32
Neue Bücher ...................................................................................................................................... 34
Aus dem Inhalt 2020 erschienener Jahrbücher und Zeitschriften ........................................................41
Mitarbeiter der Zeitschrift und Fachgruppen ................................................................3. Umschlagseite

Liebe „Südniedersachsen“-Leserinnen und -Leser!
Noch immer bestimmen die Einschränkun- Walkenried von 1900 bis in die Gegenwart
gen, die mit der Corona-Pandemie einherge- vor. Wilhelm Denninger blättert 125 Jahre
hen unser aller Leben. Noch immer ist unser Försterdienst einer einzigen Familie aus
Bewegungsradius erheblich eingeschränkt, Holzerode auf, und Günther Gebhardt zeich-
sind unsere Kontakte auf das Allernötigste net die Enwicklung des Kartoffelanbaus in
reduziert und noch immer sind wir gefährdet unserer Gegend nach. Gerd Busse schließ-
im Falle einer Ansteckung mit dem Virus.    lich ordnet die Begriffe Heimatpflege und
Aber viele Menschen fühlen sich schon nach Dorfmoderation ein. Auf Veranstaltungs-
der ersten Impfung um ein Vielfaches siche- berichte und Termine mussten wir diesmal
rer und auch freier. Wie schön ist es, dass aus bekannten Gründen verzichten. Dafür
es diese Hoffnung auf die Rückkehr in ein empfehlen wir Ihnen etliche neue Bücher
„normales“ Leben gibt! Wir wünschen Ih- aus dem Bereich der Heimatforschung, denn
nen, dass Sie alle gesund bleiben und wir zum Lesen haben jetzt alle viel Zeit!
uns bald wieder zu einem Austausch treffen                              Evelin
können!                                                                 Martynkewicz
Bis dahin empfehlen wir ihnen unsere Zeit-
schrift, die wir in gewohnter Weise für Sie
zusammengestellt haben. Nach einem Aus-
flug mit Gerald Hünermund in die römische
Weltgeschichte stellen Markus Blaich und
Clemens Ludwig die Grabungen am Kloster
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2                                                                 Südniedersachsen 1 März 2021

Gerold Hünermund
Bewegte Geschichte – Unsere Heimat im Mittelpunkt der römischen Welt-
geschichte zur Zeit des Kaisers Augustus von 12 v. Chr. bis 17 n. Chr.
Seit etwa 40 v. Chr. betrieben die germani-       Sowohl Grote als auch Manfred Millhoff7
schen Stämme des hercynischen Gebietes1           informieren akribisch über die Kriegszüge
intensiven Handel mit den Römern. Kaiser          zur Eroberung der westgermanischen Stäm-
Tiberius, Augustus Nachfolger seit 14 n.          me bis zur Elbe. Diese begannen nach der
Chr., liebte die Möhren aus unserer Heimat.2      Niederschlagung des sogenannten galli-
Römische Münzen waren offensichtlich den          schen Aufstandes 12 v. Chr. Die Sugambrer
Cheruskern vertraut; denn in den Material-        zwischen Sieg und Lippe, die wie die Gal-
heften zu den Funden der Römischen Kaiser-        lier unter hohen Abgaben litten, hatten die
zeit in Südniedersachsen stieß ich zu meiner      westgermanischen Stämme zum gemein-
Verwunderung in Groß Lengden im Land-             samen Aufstand überredet. Beteiligt daran
kreis Göttingen, das ist in der Nähe meines       waren auch die Cherusker, die nördlich des
Heimatdorfes, auf eine Imitation eines Sil-       Harzes zwischen Weser und Elbe siedelten.
berdenars. Dieser zeigt das Abbild des Kai-       Augustus Stiefsohn Drusus schlug den Auf-
serenkels Gaius oder Lucius aus der Zeit von      stand nieder und drang 11 v. Chr. erstmals
3 v. Chr. bis 4 n. Chr. Es handelt sich dabei     entlang der Lippe bis zur Weser vor. Um 9 v.
um Münzen, die im Original in Lyon geprägt        Chr. führte Drusus auf Augustus Befehl ei-
worden waren,3 und bei der Imitation nach         nen Heerzug von Mainz an die Elbe. Auf dem
Mitteilung von Klaus Grote um eine Prägung        Rückmarsch verletzte er sich bei einem Sturz
der Cherusker. Aus derselben Zeit stammt          vom Pferd tödlich. Vom Lager in der Nähe
ein Quadrans4 des Augustus, geprägt um 4          von Mühlhausen führte sein Bruder Tibe-
v. Chr., der südöstlich von Desingerode ge-       rius die Legionen und den Leichnam zurück
funden worden ist.                                ins Lager Mainz und beendete 8 v. Chr. den
                                                  Krieg mit einer Kapitulationsakte aller Stäm-
Hinweise auf die kriegerischen Auseinan-          me. Die Cherusker wurden als Bundesge-
dersetzungen der Römer mit den Germanen           nossen in die römische Heeresgemeinschaft
geben diverse Münzfunde. Darunter ist eine        aufgenommen. So kamen die Fürstensöhne
römische Kupfermünze mit dem Gegenstem-           der Cherusker, Arminus und Flavus, nach
pel VAR, die während der Prospektion eines        Rom. Wegen seiner Tapferkeit im panoni-
vermuteten römischen Marschlagers in Be-          schen Aufstand wurde Arminus in den Rit-
vern entdeckt worden ist. Am Deister fand         terstand erhoben und mit dem zum neuen
sich ein Denar des Kaisers Tiberius (14-37 n.     Statthalter in Germanien ernannten Varus
Chr.), nahe Bad Pyrmont ein Münzdepot mit         als Führer der germanischen Hilfstruppen in
Kupfermünzen des Kaisers Augustus (27 v.          seine Heimat abkommandiert. Doch als der
Chr. - 14 n. Chr.) und in Vogelbeck bei Einbeck   junge Fürstensohn sah, dass Varus die Ab-
eine in Nîmes (Nemeausus) zwischen 28 und         gaben mit äußerster Härte, vielleicht sogar
9 v. Chr. geprägte Bronzemünze. Münzfunde         mit Kreuzigungen eintrieb, fügte er mit sei-
gab es auch im Römerlager Hedemünden,             ner Fraktion Varus 9 n. Chr. die vernichtende
dem augusteischen Stützpunkt,5 und im von         Niederlage zu. In den Rachefeldzügen ab 11
Tiberius genutzten Marschlager Wilkenburg         n. Chr. gelang es dem Kaiserneffen Germa-
südlich Hannover. Die Münzen erinnern an          nicus mit zum Teil zehn Legionen nicht, die
den immensum bellum ab 4 n. Chr.,6 in dem         Cherusker und ihre Verbündeten unter Armi-
Tiberius, Augustus Stief- und Adoptivsohn,        nus Führung zu unterwerfen. Kaiser Tiberius
die aufständischen Germanen befriedete.           beorderte 17 n. Chr. die römischen Legionen
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Südniedersachsen 1 März 2021                                                                                              3

hinter den Rhein zurück. Germanicus wurde                       2. Fritze, Eduard / Görner, Gunter, Naturhistorische Chronik
                                                                   vom Gebiet zwischen Südharz, Eichsfeld, Unstrut, Hainich
mit einem Triumphzug geehrt, später vergif-                        und Werra, Bad Langensalza 2015. – S. a. Topographische
tet und Arminius, der Befreier Germaniens,                         Karte 1:25 000 , Blatt „Nördliches Eichsfeld, 3/2009.
                                                                3. Schmidt, Susanne, Die ältere römische Kaiserzeit in Süd-
von neidischen Verwandten ermordet.                                niedersachsen (Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte
                                                                   Niedersachsens 30 (2002).
Die erwähnten Münzfunde lassen deutlich                         4. Quadrans: römische Kupfer- oder Bronzemünze.
erkennen, dass in den friedlichen Jahren bis                    5. Grote, Klaus, Römerlager Hedemünden. Der augusteische
                                                                   Stützpunkt, seine Außenanlagen, seine Funde und Befun-
4 n. Chr. Handel und Wandel mit den Römern                         de, Dresden 2012.
betrieben wurde, dann aber die kriegeri-                        6. Von Drusus bis Maximus Thrax, FAN-Festschrift, Hannover
                                                                   2018.
schen Auseinandersetzungen begannen.                            7. Millhoff, Manfred, Die Varusschlacht – Anatomie eines My-
Anmerkungen                                                        thos: eine historische Untersuchung der „Schlacht am Teu-
                                                                   toburger Wald“, Berlin 1995.
1. C. Iulius Caesar, De Bello Gallico [50 v.], Göttingen 2011

Markus C. Blaich / Clemens Ludwig
Das Zisterzienserkloster Walkenried und seine archäologische Erforschung
Das ehemalige Zisterzienserkloster Walken- dankte das Kloster aber vor allem den An-
ried, 35 Kilometer südöstlich von Osterode teilen am Bergbau im Oberharz und dem
am Harz, gehört zu den landesgeschichtlich Goslarer Rammelsberg.6 Zur Blütezeit des
interessantesten Orten des Hoch- und Spät- Konvents im 13. Jahrhundert wurde Wal-
mittelalters im südlichen Niedersachsen. kenried durch Kaiser Otto IV. und Papst In-
Die durch Adelheid von Walkenried (1127) nozenz III. mit umfangreichen Schutzprivi-
gestiftete Abtei war eine der frühesten deut- legien ausgestattet und erhielt den Status
schen Gründungen des damals noch jun- eines Reichsklosters.7 Die Klostergemein-
gen Ordens der Zisterzienser.1 Erst wenige schaft von damals etwa 300 Mönchen und
Jahre zuvor, 1123, hatten Mönche aus dem Laienbrüdern genoss hohes Ansehen und
französischen Morimond die erste Ordens- unterhielt, nicht zuletzt durch seine Tochter-
niederlassung im Reich – das Kloster Kamp klöster (Pforta 1132/37, Sittichenbach 1147,
am Niederrhein – gegründet.2 Im Jahr 1127 Nikolausrode 1205 und Neundorf 1232)
folgte als zweite deutsche Zisterze Ebrach weitreichende Kontakte im mittel- und nord-
im heutigen Bayern.3 Walkenried,
das 1129 mit Mönchen aus Kamp
besetzt wurde,4 stellte die erste
Tochtergründung eines deutschen
Zisterzienserklosters dar und war
zugleich die älteste Abtei im nord-
deutschen Raum.
Das am südlichen Harzrand gele-
gene Kloster entwickelte sich gut
und wurde bald zu einem über-
regional bedeutenden religiösen,
kulturellen und wirtschaftlichen
Zentrum. Die Abtei erwarb großen
Grundbesitz im südlichen Harz- Walkenried. ehem. Zisterzienserkloster. Luftbild der gotischen
raum und besaß viele Grangien Klosteranlage 2009/2010. Ansicht von Nordwesten. In der Bild-
und Stadthöfe.5 Seine wirtschaft- mitte   der Kreuzgang, links davon die Ruine der Klosterkirche
                                     mit dem Rest des Chorabschlusses (Foto: Niedersächsisches
lich hervorgehobene Stellung ver- Landesamt für Denkmalpflege, Bildarchiv Walkenried).
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Südniedersachsen 1 März 2021                                                                                                  7

    Rüber-Schütte, Elisabeth (Hg.), Vom Leben in Kloster und          richte zur Denkmalpflege in Niedersachsen 40/2 (2020), S.
    Stift. Wissenschaftliche Tagung zur Bauforschung im mittel-       25-31, hier S. 29-31.
    deutschen Raum vom 7. bis 9. April in Hysburg, Reinhard       24. Vgl. Haker, Holger, Experimentelle Bauforschung. Klet-
    Schmitt gewidmet, in: Arbeitsberichte des Landesamtes für         terschaltechnik im Feldversuch: Vorgehen, Erfahrungen
    Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt 13 (2017),           und Erkenntnisse an einer Modellwand in Bornhöved, in:
    S. 363-378, hier S. 365-378.                                      Jonkanski, Dirk / Reimers, Holger / Seidel, Heiko (Hg.),
23. Blaich, Markus C. / Ludwig, Clemens, Kloster Walkenried.          Kirchen aus Gips – die Wiederentdeckung einer mittelalter-
    Weiße Mönche im Schatten des Harzes, in: Archäologie              lichen Bauweise in Holstein (Beiträge zur Denkmalpflege in
    in Niedersachsen 22 (2019), S. 151-155, hier S. 153-155. –        Schleswig-Holstein 5) Kiel 2017, S. 302-312.
    Blaich, Markus C., Kloster Walkenried, das älteste Zister-
    zienserkloster Norddeutschlands und sein Umland, in: Be-

Wilhelm Denninger
Die Oberförster Lechte aus Holzerode im plessischen Forstdienst der
Landgrafen von Hessen-Rotenburg
Geografie
Drei Generationen Lechte aus Holz-
erode waren insgesamt 125 Jahre
als hessen-rotenburgische Förster
und Oberförster1 im 17. und 18.
Jahrhundert in den plessischen
Waldungen zuständig.2 Im Süden
grenzten diese im Bereich der heu-
tigen B 27 zwischen Roringen und
Waake an den Göttinger Stadtwald
und an die Realgemeindewälder
von Roringen, Weende und Niko-
lausberg. Im Westen erstreckten
sie sich in etwa bis Bovenden und
Angerstein und im Norden bis
                                       Blick auf den östlichen Teil des Plesswaldes mit dem weiß
Spanbeck und Holzerode. Im Osten umrandeten ‚Hessen-Dreisch’, dem späteren Neu-Waake, und
reichten sie von Bösinghausen bis dem Standort des früheren Gehöfts Lechte, Holzerode Nr. 1
zur einstigen kurmainzischen Gren- (Google Earth, abgerufen am 10.01.2017).
ze bei Renshausen und Krebeck
                                                   ze des Streitforsts verlief von der B 27 unter
– mit den Grenzgehölzen Butterberg, Oster-
                                                   dem Hünstollen entlang bis zum Weißwas-
holz und Bannerholz. Das Bannerholz hatten
                                                   sertal bei Bösinghausen.
seit dem Mittelalter zuerst die Herren von
Bodensehe und Bodensen als plessisches Geschichtlicher Rückblick
Lehen und später die von Amelunxen als Die Familie der Lechte, anfänglich Lichte bzw.
hessisches Lehen aus der Untereichsfeldge- Lichten5 genannt, gehört zu den ältesten Ge-
meinde Bodensee.3                                  schlechtern der hessischen Herrschaft Ples-
Im östlichen Teil des Plessforsts, früher auch se. Nach deren Einwohnerverzeichnis wird
Hintergehölze genannt, befindet sich der ca. erstmalig ein Michel Lichte, geboren um
1500 Morgen (375 ha) große Streitforst4 mit 1525 in Spanbeck, als Landwirt aus Span-
der versteinten Grenze von 1810 zwischen beck erwähnt.6 Sein Sohn Christoph Lichte
den einstigen Hoheitsgebieten der hessi- (1550-1620) war Bürgermeister in Oberbil-
schen Herrschaft Plesse und der welfischen lingshausen.7 Dessen Sohn Henrich Lichten
Kurfürsten von Hannover, zuvor Herzöge von (1581-1666)8 war mit Dienstsitz in Holzerode
Braunschweig-Lüneburg. Die östliche Gren- zuerst als Förster, später als Oberförster 55
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14                                                            Südniedersachsen 1 März 2021

Günter Gebhardt
Der Beginn des Kartoffelanbaus in Südniedersachsen
Die Verbreitung der Kartoffel seit etwa 1750
gestaltete sich in Südniedersachsen wie im
ganzen Deutschland in den folgenden hun-
dert Jahren schwierig. Die hauptsächlich
bäuerliche Bevölkerung musste in erster
Linie überzeugt werden, dass sie durch ein
vergrößertes Nahrungsangebot mit zudem
höherem Energiegehalt Vorteile gewinnen
würde. Aufklärungsarbeit war auch für die
Pflanzmethode und Zubereitung der Kar-
toffel zu leisten. Die meisten schriftlichen
Zeugnisse stammen aus Maßnahmen der
Behörden. Die Reaktion darauf erfolgte
langsam, sodass erst mit dem Einsatz künst-
lichen Düngers der Anbau erheblich erwei-
tert wurde.
Die Anfangsjahre                               Kartoffeldenkmal bei Braunlage (https://wi-
                                               kipedia.org/windexphp?title-Kar toffel§ol-
Allgemein kursiert die Legende, König Fried-   did200391305, abgerufen am 19.06.2020).
rich II. von Preußen habe den Anbau mit List   lass der hannoverschen Regierung vom 29.
gefördert. Im Raum Südniedersachsen (die       Januar 1754:
historischen Territorien der Fürstentümer
Calenberg, Göttingen und Grubenhagen im        1. Zur Verbesserung der Nahrung der Unter-
Kurfürstentum „Hannover“ sowie der Harz-       tanen soll zur „Anziehung der Erd=Aepfel
anteil und der Weserdistrikt des Herzog-       oder Ertuffeln“ ermuntert werden, die in
tums Braunschweig) begann der Anbau bei        „sowol sandigtem und mohrigtem Boden
Braunlage und Wieda im braunschweigi-          wachsen“. Der Anbau solle möglichst auf
schen Harz. Die Versuche wurden an beiden      unbebautem Land erfolgen und die Pflanzen
Orten in Mischkulturen mit Fichten angelegt.   sollten in einem halben Fuß Abstand gesetzt
Südlich von Braunlage waren die ab 1748        werden.
vom braunschweigischen Generalforstmeis-       2. „Von sothanem Land soll die Erlassung
ter Johann Georg von Langen betriebenen        des Rott=Zinses auf gewisse Jahre accor-
Versuche wegen des ungeeigneten Bodens         diert werden“, also ein zeitweiser Steuer-
ein Misserfolg. Allerdings waren die Versu-    erlass erfolgen.
che nicht zur Erzeugung von Kartoffeln als     3. Weitere Hinweise betreffen das Backen
Nahrung, sondern zum Schnapsbrennen            von Brot, entweder rein aus „Ertuffeln“ oder
begonnen worden. Auf diese Aktivität weist     mit einem Anteil von einem Drittel Roggen-
bei Braunlage ein Denkmal hin. Spätere Ver-    mehl.
suche bei Wieda sollen bessere Ergebnisse      4. Im Winter sollen die Knollen mit Darröfen
erzielt haben.                                 warmgehalten werden.
Weitere erste Anbauflächen entstanden auf      Weitere Steuerung des Anbaus durch die
Klosterländereien bei Lamspringe. Dass         Behörden
1754 die Behörden schon recht aktiv und        Die Regierung wirkte dem Nahrungsmittel-
verantwortungsbewusst waren, zeigen eini-      mangel und der Teuerung entgegen, indem
ge zusammengefasste Auszüge aus dem Er-        sie für Getreide und Kartoffeln Ausfuhr-
Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...
Südniedersachsen 1 März 2021                                                                              17

Langsame Zunahme der Kartoffel als Nah-         Domänen. 1845 waren darunter die staat-
rungsmittel                                     lichen Domänen Radolfshausen, Relliehau-
Man tat sich schwer mit der Verwendung          sen, Scharzfeld, Westerhof und Winzenburg
der Kartoffel als Nahrungsmittel. Das zeigt     und die privat verpachteten Domänen Har-
sich auch in alten Kochbüchern, z. B. in dem    degsen (Spieß), Harste (Henrici), Moringen
Koch- und Rezeptbuch der Louise Wilhelmi-       (Ebell), Lauenförde (Wolkenhauer) und
ne Schilling von 1794, in dem von 678 Re-       Niedeck. In diesem Jahr wurden in Morin-
zepten sich nur drei mit der Zubereitung von    gen 120-150 Himten Kartoffeln (1 Himten =
                                                31,15 l; 100 Himten = etwa 6 t Kartoffeln) zur
Kartoffeln befassten. Kochbücher nutzten
                                                Herstellung von Maische zum Destillieren
wohl eher Stadtbürger; Südniedersachsen
                                                verbraucht; in Niedeck waren es 60-80 Him-
war Agrarland, dessen Bevölkerung sich von
                                                ten und in Harste 60-70.
Brot, Früchten, Brei und Suppen ernährte.
Auch in Preußen lag der Anteil der Kartoffel    Literatur
                                                Schürmann, Thomas, Niedersächsische Koch- und Hausrezepte
an der Pflanzenproduktion um 1800 bei nur       aus dem 18. Jahrhundert. Das Handbuch der Louise Wilhelmine
drei Prozent, stieg jedoch bis 1840 auf 40      Schilling (Quellen und Studien zur Regionalgeschichte Nieder-
                                                sachsens, Museumsdorf Cloppenburg), Nachdruck der Ausga-
Prozent. Erst die Hungersnöte von 1816/17       be von 1794 Cloppenburg, 1997.
hatten zum Umdenken gezwungen. Der An-          Vasold, Manfred, Hunger, Rauchen, Ungeziefer, Stuttgart 2016.
bau der Kartoffel forderte weniger Energie,     Quellen
und die Kartoffel enthielt das 3,6fache an      Niedersächsischen Landesarchivs, Standort Hannover
Kalorien. Weiteren Auftrieb verschaffte die     Cal.Br. 23b Nr. 439.
                                                Hann. 50 Nr. 246.
Verwendung von Kunstdünger nach den Er-         Hann. 74 Calenberg Nr. 573.
kenntnissen von Justus Liebig.                  Hann. 74 Göttingen Nr. 3761, 3764.
                                                Hann. 74 Herzberg Nr. 1148, 1227.
Schnapsbrennen                                  Hann. 74 Münden Nr. 232, 233, 7984, 7985, 7988.
                                                Hann. 76a Nr. 272/1.
In guten Erntejahren wurde aus Kartoffeln       Hann. 87 Göttingen Nr. 103, 117.
                                                Hann. 94 Nr. 601, 3661/1 u. 2.
viel Schnaps gebrannt, nicht nur seitens        Hann. 80 Hannover Nr. 01206.
der Bauern, sondern in großem Maß auch          Hann.113 Nr. 11886.

auf staatlichen und an Private verpachteten

Gerd Busse
Heimatpflege und Dorfmoderation – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
In den letzten Jahren sind auch in Südnie-      tion und inwieweit unterscheidet sie sich
dersachsen in einigen Dörfern im Rahmen         von der Heimatpflege? Stehen diese beiden
eines Initiativprojektes Dorfmoderatoren er-    Bereiche in einem Konkurrenzverhältnis?
nannt und ausgebildet worden, die sich um       Hierauf will dieser Beitrag eine Antwort ge-
die Zukunft ihrer Dörfer kümmern sollen. Da     ben, indem die jeweils genuinen Aufgaben-
es in der Region fast flächendeckend in allen   felder kurz umrissen und erläutert werden.
Dörfern und Städten Ortsheimatpfleger und
                                                Heimatbegriff – Heimatschutz – Heimatbe-
Ortsheimatpflegerinnen gibt und auch eine
                                                wegung – Heimatpflege – Heimatforschung
Vielzahl von Heimat- und Geschichtsver-
einen, Heimatstuben, Museen und histori-        – Heimatkunde
schen Sammlungen ebenfalls um den Erhalt        Was unter Heimatpflege verstanden wird, ist
lebenswerter räumlicher und sozialer Ver-       in Deutschland abhängig von der nun schon
hältnisse bemüht ist, werden häufig die Fra-    seit über 100 Jahren bestehenden Heimat-
gen gestellt: Was ist eigentlich Dorfmodera-    bewegung und dem sich in dieser Zeit auch
Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...
Südniedersachsen 1 März 2021                                                                                                  27

    Heimatforschung und Regionale Bildung – Positionen und          15. Harteisen / Eigner-Thiel, Dorfmoderation (wie Anm. 14), S.
    Perspektiven. Dokumentation, Northeim 1999.                         6.
12. Busse, Gerd, Die „neuen“ Geschichts- und Heimatvereine          16. Das Strategiemodell „Soziale Dorfentwicklung“ der Bund-
    und ihr Beitrag zu kommunalen Kulturarbeit, in: Südnieder-          Länder Arbeitsgemeinschaft ARGE kann unter www.ml.nie-
    sachsen, 3/36, (2008), S. 77f.                                      dersachsen.de/modellprojekte/modellvorhaben-soziale-
13. Harteisen, Ulrich, Dörfer gemeinsam zukunftsfähig ge-               dorfentwicklung-173670.html eingesehen werden.
    stalten: Das Konzept der Dorfmoderation. Land-Berichte.         17. Evaluationsbericht Bundesprogramm Ländliche Entwick-
    Sozialwissenschaftliches Journal, Jg. 3/XIX (2016), S. 31-41.       lung (BULE) /www.bmel.de/DE/themen/laendliche-re-
14. Harteisen, Ulrich / Eigner-Thiel, Swantje, Dorfmoderation –         gionen/foerderung-des-laendlichen-raumes/bundespro-
    ein neuer Ansatz für die Gestaltung zukunftsfähiger Dörfer.         gramm-laendliche-entwicklung/bule-evaluationsbericht.
    Bericht über ein Qualifizierungsangebot in Niedersachsen,           html (abgerufen am 25.01.2021).
    in: Westfälischer Heimatbund (Hg.), Heimat Westfalen,           18. Harteisen / Eigner-Thiel, Dorfmoderation (wie Anm. 14), S.
    3 (2020), S. 5. Auch: www.whb.nrw/367-download/Hei-                 6.
    mat%20Westfalen/2020/HW_3_20_Internet.pdf.

Hans-Heinrich Hillegeist
Brandstiftung äscherte den Bohrturm der Saline Salzderhelden ein
Am 12. Oktober 2016
fand unter der Leitung
des damaligen Spre-
chers der Fachgruppe
Geografie und Landes-
kunde der ASH eine
wirtschaftskundliche
Exkursion ins Leinetal
statt. Ziele waren die
Saline in Salzderhel-
den, der Bahnhof in
Kreiensen und das
Fagus-Werk in Al-
feld. In Salzderhelden
führten die Fachleute Luftaufnahme der Anlage Saline Salzderhelden (Foto: Mehle 2014).
Karl-Heinz Wessel und
Klaus Sommerlatte durch die 1963 still- de die Polizei eingeschaltet, und nach inten-
gelegte Saline von 1757. Außerordentlich siven Forschungen und Ermittlungen konnte
interessant war das Innere von Bohrturm II ein Tatverdächtiger gefasst werden.
von 1884 mit der alten Antriebstechnik, wie Zur Geschichte der Saline Salzderhelden
es der Bericht in „Südniedersachsen“ 3/4 sind sehr gute Informationen unter www.Sa-
(2016), S. 97f. vermittelt. Der Kultur-Förder- line-Salzderhelden.de zu finden. Doch sol-
kreis Salzderhelden hat 2007 die Anlage eh- len an dieser Stelle einige Eckpunkte zur Ge-
renamtlich übernommen und sie für musea- schichte dieses für Südniedersachsen nicht
le Zwecke soweit hergerichtet, dass ab 2011 unbedeutenden technischen Denkmals vor-
Führungen möglich wurden.                      gelegt werden.
Dieses technische Denkmal wurde in der                              Die ältesten Belege über das Vorhandensein
Nacht zum 4. Juli 2020 mutwillig in Brand                           der Saline in Salzderhelden liefern zwei Ur-
gesteckt und brannte trotz Einsatzes der                            kunden von 1305 und 1306. Die Sole wurde
Feuerwehr vollkommen nieder (s. Titelfoto).                         in 15 Siedehäusern, den sogenannten Koth-
Es entstand ein Schaden von etwa 1,5 Mil-                           Häusern im alten Ortskern, in den Siede-
lionen Euro. Da innerhalb einer Woche fünf                          pfannen in 50 bis 75 Stunden verdampft,
weitere Brände zu verzeichnen waren, wur-                           dann konnte das Salz „geerntet“ und zum
Süd-niedersachsen 49. Jahrgang 1 März 2021 - Südniedersachsen Zeitschrift für Regionale Forschung und Heimatpflege - Mecke Druck ...
30                                                                Südniedersachsen 1 März 2021

ten (Topografische Karte 1: 5000, Blatt Bad       oder Abfluss. Der „Flöteberg“ bei Bornhau-
Gandersheim). Das BW ist auch als „Flut,          sen liegt als Bergsporn zwischen zwei Fließ-
Fluth, Flute, Floth, Flote, Flöte“ zu finden.     gewässern
In allen Fällen handelt es sich um einen Zu-

Wilfried Baller
Begriffe aus der Agrar- und Siedlungsgeschichte – Teil 4
Mit dem vierten Teil schließen wir vorerst
das kleine Glossar von Begriffen und Rede-
wendungen ab. Vieles ist uns heute in der
Ursprungsbedeutung nicht mehr geläufig,
auch weil es auf eine Zeit verweist, in der das
Landleben noch eine größere Bedeutung im
Leben der Menschen besaß. Die Sammlung
sollte zum Nachdenken anregen und nicht
als Fachlexikon dienen.
Ober- und unterschlächtige Mühlräder
Bei durch Wasserkraft angetriebenen Müh-
len machte man bei der Wasserzuführung
den Unterschied zwischen oberschlächtig
und unterschlächtig. Bei einer oberschläch-
tigen Wasserführung – in der Regel war
diese bei einen Niveauunterschied im Ge-
lände möglich – wurde das Wasser über den
höchsten Punkt des Wasserrades geführt
und traf dann auf dessen Rückseite in die
Schaufeln. Das Rad drehte sich in Richtung
des zulaufenden Wassers. Man hatte dann
Oberwasser – man konnte das Wasser auf               Steindruck-Ansichtskarte von 1912.
diese Weise effizient nutzen. Bei der weni-
ger wirksamen unterschlächtigen Wasser-
führung traf das Wasser auf der Vorderseite       heit. Auch das Raumklima im Inneren des
des Rades auf die Schaufeln. Das Mühlrad          Hauses veränderte sich.
dreht sich nun dem zulaufenden Wasser ent-
                                                  Unter Dach und Fach
gegen.
                                                  Die Dorfbewohner waren früher froh, wenn
Die weiche Bedachung                              sie die in den Stiegen auf dem abgeernte-
Scheunen waren die letzten Gebäude, bei           ten Feld getrockneten Getreidegarben unter
denen der Austausch einer weichen Beda-           „Dach und Fach“ gebracht, also eingefahren
chung mit Stroh oder Schilf („Reet“) gegen        hatten. Mit „Fach“ ist in dieser Redensart
eine harte mit Ziegeln vorgenommen wurde.         aber vermutlich nicht das Fach in einer Fach-
Nicht nur dort, wo man aus Unkenntnis „im         werkwand gemeint, sondern das Binderfach
Wege stehende“ Hölzer im Dachstuhl zuvor          in einer Scheune: „Hei liggt in Foake un
entfernt hatte, sondern im Allgemeinen kam        sleppt“ – er liegt im Fach und schläft. Alle
es durch die größeren Lasten nach dem Aus-        etwa fünf bis sieben Meter hat man in der
tausch zu Problemen bei der Standsicher-          Holzkonstruktion einer Scheune eine Sta-
Südniedersachsen 1 März 2021                                                                31

bilisierung vor allem durch z. T. bis auf die   Anschließend wurde das Stroh „in Foake ge-
Gründungsebene herunter geführte Streben        banst“ (geschichtet).
erreicht. Diese Streben gaben in Verbindung     Vergleiche auch den Eintrag in: Der Duden in
mit den Stützen bereits den zwischengela-       zwölf Bänden, 2., neu bearbeitete und aktu-
gerten Garben einen gewissen Halt (vgl. die     alisierte Auflage: Band 11: Redewendungen.
Erklärungen in Heft 2/2020). Die Garben         Wörterbuch der deutschen Idiomatik, Mann-
wurden dann in den Wintermonaten, wenn          heim/Leipzig/Wien/Zürich 2002, S. 152f.
die nötige Zeit gekommen war, gedroschen.

Der Vorstand informiert
Glückwünsche und Mitgliederbewegung
Sehr geehrte Geburtstagsjubilare der Mona-      Prof. Dr. Dietrich Denecke (09.06.1935), Wil-
te April bis August 2021, zu Ihren Ehrentagen   fried Baller (17.07.1935), Siegfried Kusch
gratuliert der Vorstand der Arbeitsgemein-      (25.07.1934), Dieter Schöttler (30.07.1934)
schaft für Südniedersächsische Heimatfor-       und Hans-Heinrich Hillegeist (30.08.1935).
schung namens aller Mitglieder auch in den      Als neue Mitglieder werden begrüßt
weiterhin andauernden Ausnahmezeiten
                                                Horst-Peter Pflugmacher, Northeim
herzlich und wünscht Ihnen einen schönen
Geburtstag, wenn wohl auch ohne liebe Gäs-      Kerstin Remane, Göttingen.
te. Bleiben Sie gesund und den „Südnieder-
sachsen“ gewogen!                               Mitgliederbewegung 2020
Wir gratulieren zum 75. Geburtstag              Ende 2020 hatte die ASH 257 Mitglieder und
Frau Heidrun Hengst, Lütgenrode, am 14.         damit zwei weniger als Ende 2019. Es gab
April., Herrn Dr. Gerald Könecke, Großen-       fünf Eintritte und sieben Austritte, davon vier
rode, am 25. Juni. und Herrn Dr. Gerhard        Todesfälle. Die vier neuen Einzelmitglieder
Streich, Behrensen, am 1. August,               kommen aus Rosdorf, Esebeck, Lippolds-
                                                hausen und Göttingen. Dazu ist der Hildes-
zum 80. Geburtstag
                                                heimer Heimat- und Geschichtsverein der
Herrn Hartmut Hartje, Northeim, am 5. Juni      ASH beigetreten. Die Mitgliedschaft setzt
und Herrn Ekkehard Reiff, Clausthal-Zeller-     sich zusammen aus 188 Einzelmitgliedern (-
feld, am 28. August,                            3) und 42 Vereinen (+ 1) sowie unverändert
zum 85. Geburtstag                              27 Gebietskörperschaften (2 Landkreise, 12
Herrn Otto Knoke, Haan, am 24. Mai, Herrn       Städte, 1 Flecken und je 6 Samtgemeinden
Hans-Georg Schlappig, Hammenstedt, am           und Gemeinden). Hinzu kommen noch 5
7. Juni und Herrn Erich Koch, Hann. Münden,     Abonnenten der Zeitschrift „Südniedersach-
am 1. August                                    sen“, die die Mitglieder dreimal im Jahr – im
                                                März, im August und im Dezember – erhal-
und zum 95. Geburtstag
                                                ten. Sie geht darüber hinaus bundesweit an
Frau Ilse Bredenschey, Hardegsen, am 2.         13 Bibliotheken und Institutionen sowie im
Juni.                                           Schriftentausch an weitere 15 Institutionen
Zu weiteren Geburtstagen über 85 Jahre          und Vereine (-1). Erfreulich ist, dass in die-
gratuliert die Arbeitsgemeinschaft Frau Do-     sem Jahr bereits zwei neue Mitglieder be-
rothea Kühnen (27.07.1927) und den Herren       grüßt werden können.
34                                                            Südniedersachsen 1 März 2021

der Fachgruppen sind erst ab der zweiten      Landschaftsverband Südniedersachsen
Jahreshälfte 2021 zu erwarten.                Gefördert vom Landschaftsverband ist die
Bibliothek                                    ASH federführend bei dem Projekt „Platt-
Die Bibliothek der ASH umfasst ca. 580 Bän-   deutsches Online-Wörterbuch“, das ge-
de. Wer Bücher zur Geschichte verschiede-     meinsam mit dem Landschaftsverband
ner südniedersächsischer Dörfer, Flecken      Braunschweig bearbeitet wird.
und Städte oder auch der Regionen wie         Niedersächsischer Heimatbund
Eichsfeld, Harz, Weserbergland oder Südnie-   Der 102. Niedersachsentag findet im Jahr
derachsen als Ganzes einsehen möchte oder     des 75. Bestehens des Landes Niedersach-
Artikel und Beiträge in alten und aktuellen   sen am 7. und 8. Mai 2021 in Braunschweig
regionalen Zeitschriften sucht, kontaktiere   statt. Näheres dazu ist der Homepage des
die Vorsitzende oder die Schriftführerin.     NHB zu entnehmen.

Neue Bücher
                       Klaus      Gehmlich,   Plan, Platz und Kirchplatz. Diese unter dem
                       Dorfplätze in Nie-     Begriff „Dorfplätze“ subsumierten Bezeich-
                       dersachsen.     Von    nungen für Versammlungsorte werden im
                       Süd-Niedersachsen      ersten Teil des Buches beispielhaft erläu-
                       zu den Dorfplätzen     tert. Angesprochen werden auch die Begriffe
                       in Niedersachsen,      Dorfversammlung, Gerichtsort, Pranger, Ge-
                       Clausthal-Zellerfeld   richtslinden und andere wie Tiebäume, Klos-
                       2020, 123 S., zahlr.   tergerichtsstätte, Tiesteine, Danzeplatz und
                       Karten und farb. Fo-   unterschiedliche Siedlungsformen.
                       tos, 19,00 Euro        Außerdem weitet der Verfasser seinen Be-
Bei diesem Buch handelt es sich um eine       trachtungsraum weiter ins nördliche Nieder-
Einführung in eine vom Verfasser mit gro-     sachsen aus. Von den Altkreisen bis Hanno-
ßem zeitlichen Aufwand durchgeführte          ver und Braunschweig hat er 25 untersucht
Feldstudie (Analyse von Ortsplänen, Bege-     und berichtet, wie häufig die verschiedenen
hungen, Anfertigen von Fotos und Gesprä-      Bezeichnungen von Dorfplätzen zu finden
che vor Ort) und erstellte Dokumentation.     sind. Besonders stark vertreten ist Tie (350
Untersucht worden sind die Orte in den        in allen untersuchten Kreisen), Anger (45 in
1885 gebildeten Landkreisen. Es sind fünf     20 Kreisen), Brink (45 in 15 Kreisen). Sein In-
Regionalbände vorgesehen, in denen die        teresse geht noch bis zur Küste. Er erfasst so
Arbeitsergebnisse vorgestellt werden: 1.      82 alte Landkreise und berichtet wo und wie
Duderstadt-Göttingen-Münden, 2. Blanken-      häufig die verschiedenen Namen für Dorf-
burg-Zellerfeld-Osterode-Northeim-Uslar, 3.   plätze verbreitet sind. Mit der Dokumentati-
Einbeck-Gandersheim-Goslar- Wolfenbüttel      on soll eine Grundlage bereitgestellt werden
(Exklave), 4. Holzminden-Alfeld-Hameln, 5.    und sie soll „zu weiteren Forschungen und
Hildesheim-Marienburg-Wolfenbüttel. Eine      kritischer Überprüfung anregen und heraus-
vom Verfasser vertretene These ist: „Nicht    fordern“ (S. 13). In der Tat kann man über
jedes Dorf hat(te) einen ‚Dorfplatz‘, wohl    manche Thesen vortrefflich diskutieren. Der
aber einen ‚Versammlungsort‘“ (S. 12 u.       eigentliche Wert dieser Publikationsreihe
62) Und diese Versammlungsorte können         liegt aber in der beeindruckenden großräu-
in den Orten unterschiedlich benannt sein:    migen Dokumentation.
Tie, Thing, Anger, Brink, Markt, Spellhof,                                      Gerd Busse
Südniedersachsen 1 März 2021                                                                              41

Klaus-Jürgen Schmidt
Aus dem Inhalt 2020 erschienener Jahrbücher und Zeitschriften
Beiträge zur Geschichte der Stadt Nordhausen            Blätter für Heimatkunde Bernshausen
45/2020                                                 84/20: Kirchenraub und andere Berichte, 85/20:
H.-J. Grönke: 150 Jahre Nordhäuser Geschichts- und      Pfarrer in Bernshausen, Teil 1.
Altertumsverein (TI. 1, 1870-1945). – M. Schmidt: Dr.   Der Holznagel 2020
Hans Silberborth und der Nordhäuser Geschichts-         Heft 1/ B. Froehlich: Die Lausitz: West-östlicher
und Altertumsverein. Spurensuche anlässlich des         Schmelztiegel und politischer Zankapfel. – A. Matt-
150. Vereinsjubiläums (Dokumentation). – M. Weh-        hes: Betrachtungen zur Umgebindebauweise und
mer: Die Ausgrabung eines Teilstücks der „Alten         ein gelungenes Sanierungsbeispiel. – T. Noky: Zur
Leipziger Straße“ zwischen Bielen und Urbach,           Herkunft des Umgebindehauses – Eine Theorie. – A.
Lkr. Nordhausen. – M. u. M. Wehmer: Eine eisen-         Klöppel: Von Umgebindehäusern und Zimmermeis-
zeitliche Siedlungsgrube an der Eichsfelder Pforte      tern im Altenburger Land. – G. Höppner: Längs der
bei Sollstedt, Lkr. Nordhausen. – J. S. Müller: Die     Spree: Vom Zittauer Gebirge zum Inneren Ober-
„Crux“ mit der Überlieferung. Nordhausen und sei-       spreewald. – W. Menzel: Dittelsdorf – ein Umge-
ne Stadtjubiläen (927/929,1220 /1223). Ein Beitrag      binde-Guckkasten. – J. Cieslak: Das Tetzelhaus in
zur Entwicklung der „Äbtissinnenstadt“ zur Freien       Gebhardsdorf/Giebultöw. – Heft 2/ G. Eggers: Öko-
Reichsstadt Nordhausen. – F. Kruse: Die Grafen von      Landwirtschaft und Denkmalschutz – Ein Vorbild aus
Weimar-Orlamünde und das Kloster Bursfelde in           den Vierlanden. – M. Käferstein: Historische Trans-
Nordthüringen. Zum Quellenwert von Mainzer UB           formatorstationen auf Rügen – eine Bestandsauf-
I, 385. – H. Angelstein: Einstiges Wahrzeichen und      nahme. – U. Grünewald: Ein Dörrobst-Ofen wurde
heutige touristische Sehenswürdigkeit: Der Roland       restauriert. – H. Riepshoff: „Häuserkampf“ – oder:
als Wahrzeichen für die Bürgeropposition Ende des       Wie rette ich historische Gebäude im öffentlichen
14. Jahrhunderts und heute. – J. Bauersfeld: Über       Raum? – R. Moeckesch-Hujer: 28 Jahre Baubuch. –
die Zuweisung von Kippermünzen nach Lipprechte-         D. Wiedemann: Das alte „Drei Linden“. – A. Deyke:
rode. – P. Kuhlbrodt: Kaiserhuldigungen der Reichs-     Tipps und Tricks für Eigen-Brötler. – W. Buddecke:
stadt Nordhausen – ein Beitrag zur 800. Wiederkehr      Vom Regen in die Traufe. – B. Froehlich: Bauge-
der Erhebung Nordhausens zur Reichsstadt. – A. Jä-      schichte in Dinkelsbühl. – Heft 3/ M. Käferstein: Von
ger: Dr. Georg Karl Heinrich Sander (1779-1851) und     der Rettung einer Transformatorstation. – T. Güttler:
die Gelbe Wandflechte – preisgekrönte medizinische      Sanierung eines Bürgerhauses aus dem 14. bis 19.
Forschung in Nordhausen zwischen 1804 und 1809. –       Jahrhundert. – K. L. Dierksen: Fachwerk in Witzen-
M. Schütze: Der Mordfall Andreas Mund 1830 – eine       hausen. – K. L. Dierksen: Witzenhausen im späten
Rekonstruktion. P. Kuhlbrodt: Dr. med. Carl Friedrich   Mittelalter. – G. Eggers/U. Meede: Ein neuer Lehm-
Riecke (1802-1881). Demokrat und Heimatforscher         boden für eine Scheune von 1631. – M. Lüdtke/M.
in Nordhausen. – M.-L. Zahradnik: Eine diaristische     Meier: Tipps für Lehmputze. – J. Nass: Renovierung
Quelle zur jüdisch-bürgerlichen Geschichte in Nord-     einer Kirche in Litauen. – H.-E. Paulus: Heimat als
hausen – Otto Eisners Kinder- und Jugendtagebuch.       Kulturarbeit: Die Rettung der Welt fängt vor unse-
– D. Schmidt: Der mutige Richter Martin Kastendieck     rer Haustüre an! – A. Bedal: Der Denkmaltag wird
(1883-1963) im Nordhäuser „Keiser“-Prozeß 1934. –       2020 digital, Sieben im Süden: ein persönlicher
S. Zweck: Die Geschichte hinter den Bildern. Eine       Bilderbogen. – J. Ricker: Warum tausende spätmit-
„Visual History“ der Luftangriffe vom 3. und 4. April   telalterliche Bauernhäuser in Württemberg heute
1945 auf Nordhausen. – C. Hause: „Friede über die       noch bewohnt werden. – Heft 4/ B. Froehlich: Das
Gräber – Im Tod sind alle gleich“? Der Nordhäuser       Mindener Land. – W. Riesner: Mehr als eine Haus-
Ehrenfriedhof 1945 bis 2020. – M. Boeselt: Die Kin-     landschaft: Landschaft und Häuser in Petershagen.
der- und Jugendsportschule Nordhausen 1954-1967.        – B.-R. Schalm: Heringsfänger von der Mittelwe-
Die frühen Gründerjahre. – V. Kellner: Zur Deutung      ser. – J. A. Dechant: Die Glashütte Gernheim. – W.
des Großwechsunger Spitznamens „Glasschösse“. –         Riesner: Windheim No2: Dem Bagger gerade noch
D. Weber/H. C. Rieger: Schlaraffen in der Stadt. Die    von der Schaufel gezogen. – A. E. Bense: Das West-
Wiedererstehung der „Schlaraffia Nordhusia“ nach        fälische Storchenmuseum im Haus Windheim No2.
1945 bis zu ihrem Erlöschen in den 1970er Jahren        – B.-R. Schalm: Heimat- und Heringsfängermuseum
(TI. 3/2). – P. Lauerwald: Annemarie Lappin (1929       Heimsen. – K. Holthaus: Glashütte Gernheim: Erhal-
-2019) – Leiterin des Meyenburg-Museums und ‚Ge-        tung und museale Nutzung. – W. Riesner: Amtsstu-
burtshelferin‘ der „Beiträge zur Heimatkunde aus        benhaus Petershagen: Den Schleier der Vergangen-
Stadt und Kreis Nordhausen“. – H.-G. Schmidt: Die       heit lüften. – W. Riesner: Die Bauernhausbörse im
Gaststätte „Stadt Nordhausen“.                          Kreis Minden-Lübbecke. – H.-E. Paulus: Heimat als
32                                                               Südniedersachsen 1 März 2021

Berichte und Informationen
Bericht des Vorstands zum Jahr 2020
Weil die beiden im Jahr 2020 geplanten Ta-       Exkursionen und Treffen der Fachgruppen
gungen im Frühjahr in Dassel und im Herbst       wurden von Ende November 2019 bis Feb-
in Northeim wegen der Pandemie abge-             ruar 2020 und wieder von Juli bis Septem-
sagt werden mussten, konnten weder die           ber 2020 durchgeführt. Am 30. November
Jahreshauptversammlung im Anschluss an           2019 erfolgte der zweite Archäologische
die Frühjahrstagung noch die Mitglieder-         Spaziergang in Hann. Münden (Fachgruppe
versammlung im Anschluss an die Herbst-          Archäologie); am 16. Dezember beriet die
tagung stattfinden. Damit entfielen auch         Fachgruppe Volkskunde in Moringen über
die Berichte des Vorstands und der Fach-         Vernetzungsmöglichkeiten von Sammlun-
gruppen. Deshalb hat sich der Vorstand auf       gen; am 23. Januar 2020 gab es einen Histo-
seiner Sitzung am 2. November 2020 dafür         rischen Spaziergang über die Pfalz Grone als
ausgesprochen, den Mitgliedern mit dem           gemeinsame Veranstaltung der Fachgruppen
ersten „Südniedersachsen“-Heft 2021 einen        Archäologie und Geschichte; am 29. Februar
ausführlicheren Bericht über die Zeit seit der   hatte die Fachgruppe Plattdeutsche Sprache
Mitgliederversammlung im Herbst 2019 in          und Literatur mit dem Thema „Handwark un
Clausthal-Zellerfeld statt der sonst knappen     Leben upp’n Dörpe – wie et freuher was!“ zu
Informationen zukommen zu lassen.                ihrem Frühjahrstreffen nach Bühren eingela-
Die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft          den; am 18. Juli hatte die Fachgruppe Bau-
für Südniedersächsische Heimatforschung          erhaltung und Denkmalpflege eine Führung
(ASH) setzen sich zusammen aus den im            über den historischen Johannis-Friedhof in
Frühjahr und im Herbst in jeweils anderen        Osterode angeboten; am 5. September folg-
südniedersächsischen Orten und mit Beteili-      te die Exkursion der Fachgruppe Geographie
gung vor Ort tätiger Heimat- und Geschichts-     und Landeskunde in die Gipskarstlandschaft
vereine stattfindenden Tagungen, den             des Südharzes, geführt vom Geologen Firouz
Exkursionen und Zusammenkünften der sie-         Vladi, am 21. September war die Fachgruppe
ben Fachgruppen und der Herausgabe der           Volkskunde mit Michael Döring, Vorsitzen-
dreimal im Jahr erscheinenden Zeitschrift        der der Realgemeinde, im historischen Kopf-
„Südniedersachsen“ im Gesamtumfang von           hainbuchenwald von Gieboldehausen und
bis zu 144 Seiten. Vorstand, Beirat und Fach-    am 26. September ist die Burg Adelebsen
gruppensprecher kommen dreimal im Jahr           besichtigt worden (Fachgruppen Geschichte
zu Sitzungen zusammen. Diese fanden bis-         und Bauerhaltung und Denkmalpflege). Die
lang im Frühjahr und im Herbst im Geschäfts-     meisten Teilnehmer, an die 90, hatten sich
zimmer in Northeim statt und im Sommer an        bei den „Plattdeutschen“ in Bühren einge-
verschiedenen Orten. Letztere endeten mit        funden; doch auch die weiteren Angebote
einem gemütlichen Beisammensein. Konn-           sind mit zehn (limitierte Anzahl) sowie 15 bis
te die Vorstandssitzung Ende Februar 2020        20 Teilnehmern gut angenommen worden.
noch im Geschäftszimmer durchgeführt wer-        Weil ab März 2020 keine Veranstaltungen
den, so war dies unter den coronabeding-         mehr durchgeführt werden durften, gibt es
ten Einschränkungen am 2. November nicht         in der Rubrik „Wir waren dabei“, nur im ers-
mehr möglich. Wir sind nach Fredelsloh ins       ten „Südniedersachsen“-Heft 2020 einen
Café Klett ausgewichen. Die Sitzung Anfang       Bericht über eine Buchvorstellung in Ein-
Juli fand auf der Terrasse der Vorsitzenden      beck und einen weiteren über eine Sonder-
statt. Beide Male mit gebührendem Abstand        ausstellung im Städtischen Museum Hann.
zwischen den Vorstandsmitgliedern.               Münden. Aus demselben Grund sind bei
Die Fachgruppen
                       Tobias Uhlig M.A., Altenbeke-
                                                          Tel.: 01 57/87 78 83 48
 Archäologie           ner Damm 76, 30173 Han-
                                                           E-Mail: tuhlig92@gmail.com
                       nover
                       Dr. Niels Petersen, Heinrich-      Tel.: 0551/39 24348
 Geschichte            Düker-Weg 14, 37073 Göttin-        E-Mail: Niels.Petersen@phil.uni-
                       gen                                goettingen.de
                                                          Tel.: 0551/5032-170
 Geographie und        Prof. Dr. Ulrich Harteisen, Büs-
                                                          E-Mail: ulrich.harteisen@hawk.
 Landeskunde           genweg 1a, 37077 Göttingen
                                                          de

 Bauerhaltung und      Heike Grobis, Am Schilde 19,       Tel.: 0 55 22/7 51 79
 Denkmalpflege         37520 Osterode                     E-Mail: heike.grobis@freenet.de

                     Rolf Gruschinski, Friedländer         Tel.: 0 55 04/2 01 56 84 oder
 Plattdeutsche Spra-
                     Str. 5, 37133 Friedland, OT           01 73/8 38 66 32
 che und Literatur
                     Klein Schneen                         E-Mail: gruschborn@online.de
                     Dr. Gerald Könecke, Mörliehäu- Tel.: 0 55 03/9 11 71
 Volkskunde (Kultur-
                     ser Str. 6, 37186 Moringen, OT E-Mail: gerald.koenecke@t-
 anthropologie)
                     Großenrode                     online.de

                       Dr. Maria Baalmann, Himmige-       Tel.: 05508/923039
 Familienforschung
                       rode 7, 37130 Gleichen              E-Mail: mbaalmann@web.de

Mitarbeiter Heft 1 2021 49. Jg.
Wilfried Baller, Nelkenstr. 8, 30974 Wennigsen
Dr. Markus Blaich, Scharnhorststr. 1, 30175 Hannover
Dr. Gerd Busse, Über der Esebeeke 19, 37079 Göttingen
Prof. Dr. Wilhelm Denninger, Harzstr. 12, 37136 Ebergötzen
Günter Gebhardt, Torgarten 16, 30559 Hannover
Klaus Gehmlich, Im Alten Dorfe 19, 37412 Elbingerode
Prof. Dr. Ulrich Harteisen, Büsgenweg 1a, 37077 Göttingen
Hans-Heinrich Hillegeist, Brauweg 9, 37073 Göttingen
Dr. Gerald Hünermund, Auf der Heide 21, 30916 Isernhagen
Dr. Gerald Könecke, Mörliehäuser Str. 6, 37186 Moringen
York-Egbert König, Am Fuchsberg 3, 37269 Eschwege
Clemens Ludwig, Scharnhorststr. 1, 30175 Hannover
Evelin Martynkewicz MA, Am Kreuzberg 21, 37191 Katlenburg-Lindau
Dr. Niels Petersen, Görlitzer Str. 29, 37085 Göttingen
Dr. Gudrun Pischke, Über dem Schäfertor 17, 37120 Bovenden
Klaus-Jürgen Schmidt, Wilhelm-Raabe-Str. 16, 37520 Osterode am Harz
Tobias Uhlig M.A., Altenbekener Damm 76, 30173 Hannover

Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie liegen keine belastbaren Termine
vor. Wir verweisen für die aktuellen Entwicklungen auf die jeweiligen Internet-
 seiten der Vereine und Institutionen (Adressen s. Heft 3 2020, S. 126). Für die
                        ASH beachten Sie bitte die Seite
                 www.heimatforschung-südniedersachsen.de.
Bildband
             DUDERSTADT
              Die liebenswerte und lebendige Fachwerkstadt
                         im Herzen Deutschlands

    Der Bildband ist nicht nur für Einheimische gedacht, die in der schönen
 historischen Fachwerkstadt gern leben, sondern besonders auch für Besucher
       von nah und fern, die – wie z. B. die vielen internationalen Gäste –
         die fast 1100-jährige Stadt im Herzen Deutschlands besuchen.

Herausgegeben von Helmut Mecke für die Stadt Duderstadt, den Förderkreis für Denkmal- und Stadtbildpflege e.V.
und den Heimatverein Goldene Mark (Untereichsfeld) e.V., Redaktionelle Koordination: Helmut Mecke, unterstützt
von Iris Blank, Helmut Bömeke, Hans-Reinhard Fricke, Reinhard Hauff, Sandra Kästner, Josef Keppler, Herbert Pfeiffer,
Dr. Hermann Tallau, Markus Teichert, Christian Zöpfgen und Oliver Ziesing, Lektorat: Josef Keppler, Übersetzungen:
Dieter Wagner / Urszula Benseler, Format 24 x 21,5 cm, 106 Seiten, Fest­einband, 252 Abb.,
3 Grafiken, Duderstadt 2019, ISBN 978-3-86944-170-2, 14,95 €.

   Weitere Infos unter: http://www.meckedruck.de/9783869441702
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