SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050 Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants Programme GeoNE Neuchâtel : Développement ...

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SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050 Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants Programme GeoNE Neuchâtel : Développement ...
NR.54 | 24. JAHRGANG | 24 ANNÉE | APRIL | AVRIL 2013

Zeitschrift der Schweizerischen Vereinigung für Geothermie SVG
Bulletin de la Société Suisse pour la Géothermie SSG
Bulletin of the Swiss Geothermal Society SGS

SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050
Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants
Programme GeoNE Neuchâtel : Développement de la géothermie profonde

                                                                                                                        GEOTHERMIE.CH

                                                                                                                          1
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INHALT SOMMAIRE

                Impressum
                GÉOTHERMIE.CH
                                                                           3    Editorial

                April / avril 2013
                Nr. 54
                                                                           4    SVG-Fachtagung 2012 Risiken verstehen und vermindern
                                                                                An der Fachtagung 2012 der SVG wurden Methoden zur Minimierung des
                24. Jahrgang / 24ème année
                                                                                Fündigkeitsrisikos vorgestellt und beleuchtet.
                www.geothermie.ch
                                                                           6    SVG/SSG Tiefengeothermie Bestandteil der Energie­strategie 2050
                Herausgeber / Éditeur                                           Die Schweizerische Vereinigung für Geothermie (SVG) hat zur «Energiestrategie
                Schweizerische Vereinigung für Geothermie (SVG)                 2050» des Bundesrates Stellung bezogen.
                Société Suisse pour la Géothermie (SSG)
                                                                           8    Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants
                Administration SVG / SSG                                        A quand une production d’électricité d’origine géothermique en Suisse romande ?
                Dr. Roland Wyss                                                 Enjeux, défis et projets prometteurs en cours de mise en place.
                CH-8500 Frauenfeld
                T 052 721 79 02                                            10   EnergieSchweiz Unterstützung für Wärme- und Stromgewinnung
                info@geothermie.ch                                              Mit dem Programm EnergieSchweiz unterstützt das Bundesamt für Energie
                                                                                (BFE) Massnahmen im Bereich der Energieeffizienz sowie zur Förderung der
                Redaktionskommission /                                          Nutzung von erneuerbaren Energieträgern.
                Commission de rédaction
                Rudolf Minder
                                                                           12   Recherche GEISER : Échéance du projet en vue
                                                                                Le projet de recherche européen GEISER (« Geothermal Engineering Integrating
                Daniel Pahud
                                                                                Mitigation of Induced Seismicity in Reservoirs ») vise à mieux comprendre et
                Ladislaus Rybach
                                                                                contrôler la séismicité induite dans les réservoirs géothermiques profonds.
                Sarah Signorelli
                François-D. Vuataz                                         14   Programme GeoNE Neuchâtel : Développement de la géothermie profonde
                Roland Wyss                                                     Dès la fin de l’étude du potentiel géothermique PDGN en 2010, le canton
                                                                                de Neuchâtel a souhaité poursuivre les investigations pour le développement
                Traduction                                                      de la géothermie profonde dans le canton.
                Damien Sidler / Karin Schmocker
                François-D. Vuataz                                         18   Munich RE Risikodeckung mit Versicherungsschutz
                                                                                Als einer der weltweit führenden Rückversicherer entwickelt die Munich RE
                Redaktion / Rédaction                                           auch für Geothermieprojekte Versicherungen zur Risikodeckung. Zwei Underwri-
                Jürg Wellstein (JW)                                             ter des Geothermie-Teams erläutern die Zusammenhänge und Details.
                CH-4058 Basel
                T 061 603 24 87                                            20   Recherche Manuel geocooling pour des bâtiments administratifs
                wellstein.basel@bluewin.ch                                      Le projet s’est concentré sur l’analyse du potentiel de geocooling avec sondes
                                                                                géothermiques verticales pour des bâtiments administratifs à basse consomma-
                Druck / Impression                                              tion d’énergie.
                Gedruckt in der Schweiz /
                Imprimé en Suisse                                          22   Geothermie in Hessen Geologische 3D-Modellierung
                                                                                Geologische 3D-Modelle sind geeignet, um grossräumig Potenziale zu bestim-
                                                                                men, die untereinander vergleichbar sein sollen. Dazu müssen die geologischen
                Titelfoto / Photo de couverture
                                                                                Gegebenheiten flächendeckend erfasst werden.
                >> In St. Gallen haben die Bohrarbeiten begonnen. Mit
                der Anlage ITAG Rig 23 will man in rund 4500 Meter         25   Journées de la Géothermie française Etat de la branche géothermique
                Tiefe die Malm- oder die darunterliegende Muschel-              Les Journées de la Géothermie française ont vocation à devenir le pendant
                kalkschicht erreichen und auf Warmwasservorkommen               francophone des manifestations géothermiques de référence d’outre-Rhin.
                stossen. (Siehe Seite 28)
                                                                           27   Kurzinfo
                >> Les travaux de forages ont débuté à St-Gall. Avec
                l’installation ITAG Rig 23 on espère atteindre à 4 500 m   28   Geothermie-Projekt In St. Gallen wird gebohrt
GEOTHERMIE.CH

                de profondeur le Malm ou le Muschelkalk et trouver de           Die erste Bohrung des Geothermie-Projekts St. Gallen läuft. Am 21. Februar 2013
                l’eau chaude (voir page 28).                                    konnte der Bohrmast der ITAG Rig 23 aufgerichtet werden. Nun gilt es, in rund
                                                                                4500 Meter Tiefe die Malm- oder die Muschelkalkschicht zu erreichen.
                >> Foto: JW
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EDITORIAL

Take-off für die Tiefengeothermie
Zwei Jahre nach Fukushima ist die Schweizer Energiepolitik be-        ckung für Tiefengeothermie-Projekte. Die Risikodeckung soll von
reit, neue Wege zu beschreiten. Ende Januar 2013 ging die Ver-        maximal 50 Prozent auf maximal 60 Prozent angehoben werden;
nehmlassung des Bundesrates für die Energiestrategie 2050 und         auch feldbasierte Explorationskampagnen sollen angerechnet
die damit verbundenen notwendigen Änderungen des Energie-             werden können.
gesetzes zu Ende. Damit sind die Weichen für mehr erneuerbare
Energien gestellt. Auch die Schweizerische Vereinigung für Geo-       Im Bereich der untiefen Geothermie sind bereits grosse Erfolge zu
thermie hat ihre Stellungnahme abgegeben. Wir verlangen stär-         verzeichnen. Erdwärme wird in vielen Gebäuden für die Wärme-
kere Förderungsmassnahmen und bessere Rahmenbedingungen               nutzung verwendet. Das Potenzial der Erdwärme ist aber noch
für die Tiefengeothermie.                                             lange nicht ausgeschöpft. Gerade im letzten Jahr wurden immer
                                                                      noch mehr Öl- und Gasfeuerungen als Wärmepumpen verkauft.
Wie können wir der Geothermie zum Durchbruch verhelfen?               Auch hier müssen Politik und Fachleute mit vereinten Kräften
Zunächst brauchen wir sichere finanzielle Rahmenbedingungen           für eine Trendumkehr sorgen. Schweden hat sich als Ziel gesetzt,
für Projekte, mehr Wissen über die Geologie des Untergrunds           bis im Jahr 2020 bei der Erwärmung von Häusern und Gebäu-
in der Schweiz und Regeln für dessen Nutzung. Heute sind die          den gar keine fossilen Brennstoffe mehr zu benutzen. Dies ist
Bewilligungsverfahren äusserst aufwendig und von Kanton zu            ein mutiger Entscheid! Die Schweizer Energiepolitik sollte auch
Kanton verschieden. Für die Kantone soll daher ein Leitfaden für      im Wärmebereich weitgehend auf alternative und erneuerbare
das Bewilligungsverfahren für geothermische Tiefenanlagen erstellt    Energien setzen, damit CO2-Ausstoss und Auslandabhängigkeit
werden. Zudem braucht es gute und vermehrte Informationen zur         verringert werden.
Nutzung des geologischen Untergrundes. Fracking-Verfahren und
die Gewinnung von Schiefergas haben die Bevölkerung verun-            Und noch ein erfreuliches Ereignis: Die ETH will demnächst zwei
sichert. Fragen zu möglichen Erdbeben tauchen immer wieder auf.       Professuren für «Geoenergie Prozess-Technologie» und für «Tie-
Nur wer proaktiv kommuniziert, kann die Bevölkerung langfristig       fengeothermie und geologische Reservoire» besetzen. Auch pri-
für seine Sache gewinnen.                                             vate Mittel konnten zur Finanzierung der Lehrstühle beschafft
                                                                      werden. Damit kann der Take-off auch in der Geothermie-For-
Erste hoffnungsvolle Ereignisse sind zu verzeichnen : Am 4. März      schung starten.
war Bohrbeginn in St. Gallen, Take-off für ein vielversprechendes
Geothermie-Projekt. Mehr als 80 Prozent der St. Galler hatten im
November 2010 Ja zu diesem Wärme- und Stromförderprojekt ge-
stimmt. Nun hoffen wir, dass die Tiefbohrung erfolgreich sein wird.   Kathy Riklin
                                                                      Präsidentin der schweiz. Vereinigung
Tiefe Bohrungen sind sehr teuer und ihr Erfolg ist nicht garan-       für Geothermie SVG
tiert. Wichtig ist daher der Ausbau der bestehenden Risikode-         Dr. sc. nat. ETH, Nationalrätin

  Résumé

  Deux ans après Fukushima, la politique énergétique de la Suisse     En créant dans un premier temps des conditions financières
  est prête à innover. Fin janvier 2013, la procédure de consulta-    favorables au démarrage des projets, en augmentant nos connais-
  tion du Conseil Fédéral sur le premier paquet de mesures de la      sances du sous-sol géologique de la Suisse et en fixant des
  Stratégie énergétique 2050 et les révisions des lois s’y référant    règles pour l’utilisation du sous-sol. Les forages profonds sont
  est terminée. Les jalons sont ainsi posés pour l’expansion des      coûteux et leur succès n’est pas garanti.
  énergies renouvelables. La société suisse pour la géothermie a
                                                                                                                                          GEOTHERMIE.CH

  présenté sa position. Nous demandons des mesures de promo-          Le succès est déjà au rendez-vous pour la géothermie de faible
  tion accrues et de meilleures conditions cadres pour la géother-    profondeur. L’énergie géothermique est utilisée pour chauffer
  mie profonde. Comment pouvons nous aider la géothermie à            de nombreux bâtiments. Mais ce potentiel n’est pas encore suf-
  s’imposer?                                                          fisamment exploité.
                                                                                                                                            3
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SVG Fachtagung

                                                    Risiken verstehen und vermindern
                                                    An der Fachtagung 2012 der SVG wurden Methoden zur Minimierung des
                                                    Fündigkeitsrisikos vorgestellt und beleuchtet. Dass diese Aufgabe für die
                                                    künftige Bedeutung der Tiefengeothermie zentral ist, wurde von in- und
                                                    ausländischen Experten bestätigt. Nur mit der Verminderung unterschied-
                                                    licher Risiken können die zahlreichen notwendigen Bohrungen und An-
                                                    lagen zur Wärme- und Stromproduktion erstellt werden.

                                > Jürg Wellstein    Welche Methoden stehen zur Verfügung, mit de-               Risiken lauern überall
                Redaktor GEOTHERMIE.CH / SVG        nen das Fündigkeitsrisiko in der Tiefengeother-             Für Pascal Vinard, Leiter Geothermie bei der sol-
                                  CH-4058 Basel     mie verringert werden kann? Mit dieser Frage be-            E Suisse AG, gilt : «Es lasten viel mehr Risiken
                    wellstein.basel@bluewin.ch      fassten sich die Experten an der 23. Fachtagung             auf der Tiefengeothermie als nur das Fündig-
                                                    der SVG, die am 2. November 2012 in Bern statt-             keitsrisiko.» Er ortete in der Schweiz zusätzlich
                                                    fand. Aufgrund der Erfahrungen mit zahlreichen              einen geringen Pioniergeist, eine eingeschränkte
                                         Kontakt:   Bohrprojekten, bei denen schliesslich kein genü-            Investitionssicherheit sowie eine durch die bei-
                               > Dr. Roland Wyss    gend ergiebiger Aquifer erreicht werden konnte,             den Grossprojekte in Basel und Zürich verhaltene
                Geschäftsstelle GEOTHERMIE.CH       haben Schweizer Fachleute kein Problem mit der              Begeisterung der Bevölkerung.
                              Zürcherstrasse 105    Bezeichnung «Fündigkeitsrisiko».
                             CH-8500 Frauenfeld                                                                 Das Wissen um den tiefen Untergrund der
                            info@geothermie.ch      Risikodefinition in St. Gallen                              Schweiz ist tatsächlich gering. Fehlende Vorkom-
                            www.geothermie.ch       Die Definition des St. Galler-Projekts detailliert          men an Bodenschätzen und Rohstoffen haben
                                                    es jedoch genauer: Das Risiko, ein geothermi-               grossflächige Explorationen wenig interessant
                                                    sches Reservoir in nicht ausreichender Quantität            erscheinen lassen. Somit sind erst zehn Bohrun-
                                                    oder Qualität zu erschliessen. Ein Erfolg wäre              gen tiefer als 3000 Meter abgeteuft worden. Dies
                                                    hier demnach das Erschliessen einer Förderrate              im Gegensatz zu Deutschland, wo gebietsweise
                                                    von mehr als 55 kg/s und eine Fluidtemperatur               die heutigen Geothermie-Projekte vom umfang-
                                                    von höher als 140 °C. Als Teil-Erfolg werden die            reichen Datenmaterial und den Erfahrungen frü-
                                                    Grenzwerte 40 kg/s und 125 °C angenommen.                   herer Kohlenwasserstoff-Bohrungen profitieren
                                                    Werden diese Werte jedoch nicht erreicht, sind in           können.
                                                    der Bohr- und Erschliessungsphase noch drei Op-
                                                    tionen vorgesehen: Vertiefung der Bohrung um                Jede Bohrung ist anders
                                                    weitere 300 Meter in den Muschelkalk (2. Zielho-            Geht man von der These aus, dass jede Bohrung
                                                    rizont), kurzzeitige Stimulation mit einer Druck-           unverwechselbare, spezifische Eigenschaften in
                                                    säuerung sowie das Erstellen eines Seitenastes              Bezug auf Gesteinstyp und -formationen, Mine-
                                                    der Bohrung. Michael Sonderegger, Geologe bei               ralogie, Temperatur und Bohrlochcharakteris-
                                                    den St. Galler Stadtwerken, hat zudem darauf                tika usw. aufweist, wie es Sebastian Pfeil, CTS
                                                    hingewiesen, dass sich das Risiko einer «Fündig-            Schlumberger Germany, ausdrückte, so werden
                                                    keit unter Erwartungen» im Risikomanagement                 methodische Ansätze besonders wichtig. Einen
                                                    des Projekts auf Platz 10 befindet. Wirtschaftlich-         Überblick hat dazu Rüdiger Schulz, Leibniz-Ins-
                                                    keit, Akzeptanz, Erschütterungen sind ebenfalls             titut für Angewandte Geophysik LIAG, gegeben.
                                                    relevante Aspekte.                                          Mit einer Machbarkeitsstudie werden zunächst
                                                                                                                geowissenschaftliche Grundlagen (geologischer
                                                                                                                Aufbau, Tiefenlage, Temperatur usw.), die mög-
                                                                                                                liche energetische Nutzung, Investitionskosten
                                                                                                                und Wirtschaftlichkeit, eine Risikoanalyse und
                                                                                                                eine ökologische Bilanzierung usw. zusammen-
                                                                                                                gefasst.

                                                                                                                Während das Bohrrisiko alle technischen Unge-
                                                                                                                reimtheiten einschliesst, welche der Bohranlage
                                                                                                                und dem Bohrprozess zugeordnet werden kön-
GEOTHERMIE.CH

                                                    >> An der SVG-Fachtagung 2012 wurden Methoden zur           nen und mit entsprechenden Versicherungen des
                                                    Minimierung des Fündigkeitsrisikos vorgestellt.             Bohrunternehmens abgedeckt sind, lassen sich
                                                                                                                die geologischen Risiken weniger gut erfassen.
                                                    >> Les méthodes de réduction des risques d’exploration en   Hierbei geht es um unerwartete Gesteinsschich-
   4                                                géothermie ont été présentées au congrès 2012 de la SSG.    ten, Gebirgsdrücke und Fluide sowie um die in-
SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050 Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants Programme GeoNE Neuchâtel : Développement ...
duzierte Seismizität. Erreicht der Bohrkopf ohne
unlösbare Probleme das Zielgebiet, geht es um
die eigentliche Fündigkeit. Später tritt noch das
Betriebsrisiko auf, das alle Veränderungen der
Quantität (Förderrate und Temperatur) und der
Qualität (Zusammensetzung und Chemismus)
des Fluides betrifft.

Seismik als zentrale
Untersuchungsmethode
Eine wichtige Methode zur Minimierung des
Fündigkeitsrisikos sind die Seismik-Messungen.
Diese auf dem Reflektionsprinzip beruhende
Messtechnologie kann in den Schichten bis zum
Grundgebirge vorhandene Störungen erkennen.
Von Erschütterungsquellen an der Erdoberfläche
ausgelöste Wellen mit Frequenzen von 10–100
Hertz werden nach der Reflektion mit Geopho-
nen erfasst und schliesslich ausgewertet. Wäh-
rend früher die 2D-Seismik im Mittelpunkt stand,
anerkennt man heute die deutlich erhöhte Auflö-     identifiziert werden, die schliesslich durch die        >> Mit der 3D-Seismik-Analyse
sung der 3D-Seismik und damit exaktere Analyse      Bohrungen erreicht wurden und sich als ergiebig         werden die Bruchstellen in 4000 Meter
des Untergrunds. René Graf, Interoil E&P Swit-      erwiesen. In die nördliche Störungszone, in wel-        Tiefe unter St. Gallen sichtbar und
zerland AG, stellte diese Methoden an der Fach-     che bereits die Geothermieanlage Unterhaching           damit der Bohrstandort bestimmbar.
tagung vor.                                         einspeist, können nun auch Reinjektionsbohrun-
                                                    gen aus Taufkirchen geführt werden, die südliche
Vergleiche älterer 2D- und neuer 3D-Seismik-        Störungszone soll für Förderbohrungen dienen.           >> Les failles se trouvant à 4000
Untersuchungen haben gezeigt, dass aufgrund                                                                 mètres de profondeur sous la
der verringerten Rasterdistanzen bei 3D vor-        Analyse vor und nach dem Bohren                         ville de St-Gall sont rendues visibles
handene Störungszonen in Grösse und Richtung        Auf weitere Methoden zur Minimierung des                grâce aux analyses sismiques 3D.
neu interpretiert werden können. Die Ungenau-       Fündigkeitsrisikos wies Vincent Badoux, Geo­            Les emplacements des forages
igkeit konnte früher zu Missverständnissen füh-     watt AG in Zürich, hin. Als Vorbereitung für            ont ainsi pu être déterminés.
ren. Eine höhere Präzision verringert dies heute    eine Bohrung sind hydrogeologische und geolo-
deutlich. Beispielsweise konnte beim St. Galler-    gische Erkundungen, Temperaturprognosen und
Projekt erst mit der 270 km2 umfassenden 3D-        geomechanische Analysen auszuführen. Nach               >> Grafik: Interoil / René Graf
Seismik die erfolgversprechende Störungszone in     Fertigstellung der ersten Bohrung stehen detail-
4000 Meter Tiefe genau erkannt und somit der        lierte gesteinsmechanische Untersuchungen so-
günstigste Bohrstandort definiert werden. Wohl      wie Modellierung und Simulation des möglichen
sind erhebliche Kostenunterschiede zwischen         Reservoirs im Mittelpunkt. Jeder dieser Schritte
2D- und 3D-Seismik eine Realität, als Grundlage     umfasst spezifische Werkzeuge. Beispielsweise
für ein Tiefenprojekt aber inzwischen vollum-       bietet eine Facies-Charakterisierung die Identifi-
fänglich akzeptiert. Allerdings wies René Graf      zierung von potenziell produktiven Zonen, oder
auch darauf hin, dass die Qualität der Seismik-     3D-Temperaturmodelle geeignete Prognosen für
Untersuchung nicht nur vom Messen abhängt,          die Untergrundtemperaturen. Als Schlussfolge-
sondern ebenso von einer professionellen Inter-     rung hält Vincent Badoux fest : «Es gibt keine
pretation des Datenmaterials.                       einzelne Methode, die den Erfolg garantiert.»

Auch Jörg Uhde, Axpo Power AG, bestätigte die       Für hydrothermale Anlagen spielen zunächst
Bedeutung der 3D-Seismik, indem er auf die          auch hydraulische Tests und eine angemessene
beim Projekt Taufkirchen in Bayern im Jahr 2009     Reservoirsimulation eine wichtige Rolle. Joachim
durchgeführte Untersuchung hinwies. Damit           Poppei, AF-Consult Switzerland Ltd., konnte an
konnten vier geeignete Zielgebiete einwandfrei      der Fachtagung Werkzeuge zur Risikominimie-
                                                                                                                                                     GEOTHERMIE.CH

Roland Wyss                Gunter Siddiqi              Rüdiger Schulz               Achim Fischer-Erdsiek             René Graf                        5
SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050 Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants Programme GeoNE Neuchâtel : Développement ...
Joachim Poppei                       Vincent Badoux               Ernst Huenges

                                                         rung vorstellen. Die hier zu stellenden Fragen        Garantien und Versicherungen
                                                         reichen von der Produktivität, des erforderlichen     Neben der Anwendung geeigneter Analyseme-
                                                         Abstands der Rückgabebohrung, der hydrauli-           thoden spielt auch die finanzielle Risikoabde-
                                                         schen Beeinflussung bis zu Temperatureffekten         ckung eine wichtige Rolle. In der Schweiz haben
                                                         in der Bohrung sowie zum Langzeitverhalten.           die beiden Grossprojekte St. Gallen und AGEPP
                                                                                                               in einem 18- bzw. 24-monatigen Verfahren die
                                                         Mit Pumptests können einige Parameter zur Si-         Risikoabsicherung des Bundes erhalten. Gunter
                                                         mulation generiert werden. Für den Betrieb einer      Siddiqi, Bundesamt für Energie (BFE), hat sich
                                                         neuen Anlage sowie für den Ausbau und Betrieb         mit dieser konkreten Barriere auf dem Weg zum
                                                         einer weiteren Anlagen sind beispielsweise anzu-      Erfolg befasst. Die Risikogarantie richtet sich
                                                         nehmende Risiken der gegenseitigen Beeinflus-         nach gewissen Kriterien, z.B. prognostizierte
                                                         sung wichtig.                                         Temperatur, Förderrate und Fluidchemismus. Sie

                 Tiefengeothermie wichtiger Bestandteil der Energiestrategie 2050
                 Die Schweizerische Vereinigung für Geothermie (SVG)                                           den wirtschaftlichen Betrieb und damit die Wei-
                 hat zur «Energiestrategie 2050» des Bundesrates Stellung                                      terentwicklung zu ermöglichen, wird ihnen eine
                 bezogen. Das enorme Potenzial der Tiefengeothermie                                            kostendeckende Einspeisevergütung zugesichert.
                                                                                                               Für die Tiefengeothermie ist die Vergütungshö-
                 ist erkannt. Die SVG begrüsst das Bestreben des Bundes,
                                                                                                               he von 40 Rp./kWh bei einer Vergütungsdauer
                 die Tiefengeothermie verstärkt zu fördern, damit diese                                        von 20 Jahren unbedingt beizubehalten und für
                 zur zukünftigen umweltfreundlichen und nachhaltigen                                           den Hoffnungsträger «petrothermales System»
                 Stromversorgung beitragen kann.                                                               ist aufgrund der aktuellen Mehrkosten der vor-
                                                                                                               geschlagene Technologiebonus von 7.5 Rp./kWh
                              > Dr. Katharina Link       Mit der «Energiestrategie 2050» wird die Schweizer    einzuführen.
                           GEOTHERMIE.CH / SVG           Energiepolitik neu ausgerichtet. Die Tiefengeother-
                               Zürcherstrasse 105        mie besitzt theoretisch ein enorm grosses Potenzial   Investitionssicherheit erhöhen
                              CH-8500 Frauenfeld         und soll daher bis ins Jahr 2050 einen jährlichen     Besonders wichtig ist, die Sicherheit der von In-
                                   link@rwgeo.ch         Beitrag von 4400 GWh leisten. Dafür ist rasch mit     vestoren aufgebrachten Finanzmittel zu erhöhen.
                             www.geothermie.ch           der Verwirklichung von Projekten zu beginnen          Dafür muss im Fall der Nicht-Fündigkeit von
                                                         und ein jährlicher Zuwachs von 10 % zu erreichen.     Stromprojekten die Risikogarantie des Bundes
                                                         Dies gelingt nur mit zielgerichteten Massnahmen.      zukünftig 60 anstelle von 50 % der anrechenba-
                                                                                                               ren Kosten abdecken. Diese sind gleichzeitig auf
                                                         Wirtschaftlichkeit fördern                            die Vorarbeiten auszudehnen. Zusätzlich fordert
                                                         Um den erneuerbaren Energien in Konkurrenz            GEOTHERMIE.CH eine Risikodeckung für tiefen-
                                                         zu den bestehenden Stromversorgungsanlagen            geothermische Projekte für die reine Wärmever-

                                                            Résumé

                                                            La Société Suisse pour la Géothermie (SSG) a pris position sur « la Stratégie énergétique 2050 » du
GEOTHERMIE.CH

                                                            Conseil Fédéral. L’énorme potentiel de la géothermie est reconnu. La SSG se réjouit de l’effort de
                                                            la Confédération pour renforcer la promotion de la géothermie afin que celle-ci puisse contribuer
                                                            à un approvisionnement futur en électricité renouvelable, propre et durable. Il est donc urgent de
                                                            concrétiser les projets en cours et d’atteindre un taux de croissance annuel de 10 %.
   6
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Thomas Kohl                     Sebastian Pfeil             Pascal Vinard               Jörg Uhde                   Michael Sonderegger

deckt maximal 50 % der aufgewendeten Kosten              der Nicht- oder Teilfündigkeit. Dabei wird die
zur Erschliessung des Untergrunds ab Bohrplatz-          bei Kohlenwasserstoff-Bohrungen etablierte Ver-
bau. «Privatwirtschaftliche Lösungen sollen nicht        sicherungspraxis auf die Geothermie erweitert.
im Widerspruch zur Förderung der Geothermie              Als wesentlicher Unterschied gilt jedoch, dass
durch die Allgemeinheit stehen», sagte Gunter            bei Erdöl-Explorationen beispielsweise eine von
Siddiqi.                                                 zehn Bohrungen erfolgreich sein muss, bei der
                                                         Geothermie hingegen bietet der vorhandene
Einen Blick auf die Deutsche Versicherungsbran-          Spielraum nur die Chance für eine Bohrung. We-
che ermöglichte Achim Fischer-Erdsiek, Versi-            nig Interesse hat das St. Galler-Projekt bei den
cherungsmakler Dr. Schmidt & Erdsiek GmbH                Versicherungen ausgelöst : Die öffentliche Aus-
in Minden (D). Hier besteht die Möglichkeit ei-          schreibung nach WTO blieb im Juli 2011 ohne
nes Versicherungsschutzes gegen die Risiken              Angebote. Auch nach intensiven Einzelgesprä-
                                                         chen konnte kein Abschluss realisiert werden.
                                                         Offensichtlich müssen hier Wege gefunden wer-
                                                         den, um auch diesen Teil eines Projekts zweck-
                                                         dienlich erfüllen zu können.

                                                         Anforderungen für die Zukunft
                                                         Sollen die heute durch beschlossene Energie-
                                                         wende und Energiestrategie 2050 formulierten
                                                         Ansprüche an eine geothermische Stromproduk-
sorgung, da diese dafür die rationellste aller           tion erfüllt werden, wird das Fündigkeitsrisiko
Energiequellen sind und einen enormen Bei-               noch wesentlich stärker in den Fokus gelangen.
trag zur CO2-Einsparung liefern könnten. Da-             Die ausserordentlich ambitionierten Vorgaben
rüber hinaus werden wertvolle Informationen              zur Entwicklung der Stromproduktion bis zu 4–5
über den tiefen Untergrund gewonnen, welche              TWh im Jahr 2050 wird – aus aktueller Sicht –
den Stromanlagen zugute kommen. Um in geo-               neben den hydrothermalen auch petrothermale
logisch repräsentativen Gebieten der Schweiz             Projekte und Anlagen bedingen. Während zurzeit
die wirtschaftliche und technische Machbar-              die Fündigkeitsrisiken bei diesen beiden Techno-
keit der Tiefengeothermie beurteilen zu kön-             logien noch unterschiedlich eingeschätzt wer-
nen, fordert GEOTHERMIE.CH die finanzielle               den, erwartet man auch bei den Explorationsan-
Unterstützung der Erkundung.                             strengungen gewisse Synergieeffekte. Immerhin
                                                         muss man davon ausgehen, dass bis 2050 in der
Angewandte Forschung stärken                             Schweiz rund 250 erfolgreiche Bohrungen nötig
Die Tiefengeothermie bedarf dringend der in-             sein würden.
tensiven angewandten Forschung, da nur mit
Pilot- und Demonstrationsanlagen in den ver-
schiedenen Regionen der Schweiz der Sprung
vom Innovationsstadium hin zur angestrebten
marktreifen und wirtschaftlichen Technologie
möglich ist. GEOTHERMIE.CH unterstützt da-
her mit Nachdruck das Vorhaben des Bundes,
das entsprechende Forschungsbudget massiv                  Résumé
zu erhöhen.
                                                           Lors du congrès 2012 de la SSG, qui s’est tenu à Berne le 2 novembre 2012,
Die vollständige Antwort zur Vernehmlassung «Ener-         des méthodes permettant de réduire les risques de l’exploration géother-
giestrategie 2050» finden Sie unter: www.geothermie.ch     mique ont été présentées et expliquées. Les experts nationaux et internatio-
                                                                                                                                          GEOTHERMIE.CH

(> Aktualitäten > Neuigkeiten)                             naux confirment l’importance de cette action pour l’avenir de la géothermie
                                                           profonde. C’est seulement en diminuant les différents risques que les nom-
                                                           breux forages nécessaires et les installations de production de chaleur et
                                                           d’électricité pourront être réalisés.
                                                                                                                                            7
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Journée romande de la géothermie 2012

                                                   Faits marquants
                                                   A quand une production d’électricité d’origine géothermique en Suisse
                                                   romande ? Enjeux, défis et projets prometteurs en cours de mise en place.

                              > Stéphane Cattin    Focalisée sur la géothermie profonde, la Journée      cessus d’autorisation. L’OFEN est conscient de
                   Antenne romande de la SSG/      romande de la géothermie 2012 a tenu ses pro-         l’importance de la R&D et des projets pilotes et
                               GEOTHERMIE.CH       messes en réunissant près de 130 personnes à          de démonstration. Rita Kobler expose que la géo-
                               c/o PAC’info sàrl   Yverdon-les-Bains le 27 novembre 2012. La Jour-       thermie profonde fait partie du Plan directeur de
                                 Rue du Four 11    née romande mise sur pied par l’Antenne roman-        la recherche énergétique 2013–2016 de la CORE.
                    CH-1400 Yverdon-les-Bains      de de la SSG a pu être organisée en particulier       En conclusion, elle annonce que le système de
                stephane.cattin@geothermie.ch      avec le précieux soutien de l’OFEN, du SEVEN,         soutien actuel deviendra incitatif en 2020. La
                                                   de la HEIG-VD, de SIG, de sol-E Suisse SA et de       branche est donc au clair !
                                                   Stump FORATEC SA.
                                                                                                         Un développement éblouissant
                                                   Stratégie énergétique 2050 de                         Fer de lance de la géothermie en Allemagne, le
                                                   la Confédération et développement de la               bassin géothermique munichois a connu un déve-
                                                   géothermie profonde                                   loppement fulgurant en 10 ans. De quatre projets
                                                   En introduction, Marc Muller et Rita Kobler de        autour de Munich en 2002, ce ne sont pas moins
                                                   l’OFEN ont respectivement présenté la Stratégie       de quatre-vingts concessions qui sont octroyées
                                                   énergétique 2050 (SE 2050) de la Confédération        à fin 2012. Frédéric Mirjolet, ingénieur chez Erd-
                                                   et la vision de l’OFEN quant au développement         werk GmbH explique que le secteur public est
                                                   de la géothermie profonde en Suisse à cet hori-       distinctement à la base de ce développement, en
                                                   zon. Elaborée par l’OFEN suite à la décision du       particulier avec la publication d’un rapport en
                                                   Conseil fédéral du 25 mai 2011 de sortir progressi-   2003 (TAB-Arbeitsbericht Nr. 084, Berlin 2003),
                                                   vement du nucléaire, la SE 2050 se base sur trois     précisant que pour la production d’électricité en
                                                   piliers, sous l’égide de SuisseEnergie: renforce-     Allemagne, le potentiel géothermique corres-
                                                   ment de l’efficacité énergétique, développement       pond à environ 600 fois les besoins annuels, les
                                                   des énergies renouvelables et couverture des be-      roches cristallines représentant 95 % de cette ca-
                                                   soins restant par une production d’électricité à      pacité, les zones de failles env. 4 % et les aquifères
                                                   partir d’énergies fossiles et d’importations.         d’eau chaude 1 %. La publication de l’atlas géo-

                                                   Dans cette configuration, l’OFEN compte claire-
                                                   ment sur le développement de la géothermie pro-
                                                   fonde, à hauteur d’env. 5 TWhél./an en 2050. En
                                                   consultation à fin 2012 et devant être avalisée par
                                                   le Parlement, il est prévu que la SE 2050 entre
                                                   en vigueur début 2015. Tant la géothermie hy-
                                                   drothermale profonde que les systèmes EGS de-
                                                   vraient pouvoir concourir au mix énergétique de
                                                   notre pays à l’horizon 2050. Pour la géothermie
                                                   hydrothermale, en fonction des étapes de déve-
                                                   loppement et de la maturité de cette technologie,
                                                   des simulations montrent une baisse des coûts de
                                                   40 à env. 12 cts/kWh. Avec la RPC et la couver-
                                                   ture du risque pour conditions-cadres mises en
                                                   place par la Confédération afin de réduire autant
                                                   que possible les entraves à l’investissement, des
                                                   projets industriels devraient pouvoir être mis en
                                                   œuvre.

                                                   L’OFEN veille aussi à développer des conditions-
                                                   cadres pour viser à une bonne acceptation de la
GEOTHERMIE.CH

                                                   géothermie profonde au niveau social. Cela pas-
                                                   sera notamment par une offensive de communi-
                                                   cation et un renforcement de notre association
                                                   professionnelle. Un paquet de mesures aura aussi
   8                                               pour objectif d’uniformiser et d’accélérer le pro-
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thermique bavarois, la mise en place d’une loi         de forer et tuber rapidement le puits, pour éviter
sur les énergies renouvelables avec rétribution à      des élargissements du diamètre ou au pire déjà
prix coûtant et des prêts étatiques à faible taux      même un blocage des tiges de forage pendant
d’intérêt ont nettement favorisé le développe-         sa réalisation, par differential sticking. En raison
ment de la géothermie dans le bassin munichois.        de fortes variations lithologiques, de la présence
                                                       d’hydrocarbure et du fait que les forages sont en
Une petite dizaine de centrales géothermiques          général déjà inclinés dans cette zone, le Créta-
sont en fonction pour du chauffage urbain. Au          cé supérieur et la base du Tertiaire ont plusieurs
niveau de la production d’électricité géother-         fois été la cause de l’abandon du forage. Pour
mique avec chauffage à distance couplé, seul Un-       mettre un maximum de chances de son côté, il
terhaching est en activité, six autres projets étant   précise qu’une parfaite planification préalable
en construction.                                       est indispensable. De plus, les expériences fai-
                                                       tes par Erdwerk GmbH dans l’engagement d’une
Dans les faits, par endroit faillé ou karstifié, le    technologie de forage RotarySteerableSystem par
Malm est l’aquifère visé. Ses 200 m supérieurs         rapport à une foreuse conventionnelle s’avèrent
s’avèrent souvent très productifs, dans la mesu-       très positives.
re où des forages déviés à très déviés sont réali-
sés. La pratique récente a aussi démontré que le       Axpo Power SA vise 8 x 3 MWél.
type de faciès est déterminant dans la réussite        Par sa prise de participation dans le projet géo-
d’un forage, les faciès récifaux, en partie dolo-      thermique profond de Taufkirchen (D), Axpo
mitisés, étant particulièrement favorables, con-       Power SA a l’ambition d’engranger du savoir-
trairement aux calcaires stratifiés de bassin. Une     faire, avec l’objectif de pouvoir réaliser des
étude a également montré que les failles facili-       projets en Suisse. D’ici à 2030, cette entreprise
tent la connexion entre l’aquifère et le puits, mais   vise l’installation d’une puissance géothermique
qu’elles ne jouent qu’un rôle secondaire dans          totale de 24 MWél., correspondant à 8 centrales
les caractéristiques hydrauliques de l’aquifère à      de 3 MWél.. Leur cible première est la géother-
l’échelle régionale. Avec l’expérience acquise ces     mie profonde de type hydrothermal. En s’aidant
10 dernières années, la stratégie de prospection       notamment d’un système d’informations géogra-
a bien évolué. La réalisation de campagnes sis-        phiques, Axpo peaufine sa stratégie de prospec-
miques 3D devient courante et permet de dresser        tion en vue de sélectionner des sites en Suisse.
un modèle hydrogéologique 3D qui aboutit à la          Des études de faisabilité sont en cours dans le
planification précise de la trajectoire de forage,     canton de Vaud et à Herisau-Gossau, où les hori-
avec l’objectif d’optimiser la productivité hy-        zonscibles sont le Malm et le Muschelkalk. Dans
draulique du réservoir géothermique et donc de         les régions de St-Gall-Thurgovie et Zurich Nord,
minimiser les risques. Lors de la réalisation du       des études sont prévues et l’une d’entre elles est
forage, Frédéric Mirjolet souligne l’importance        d’ores et déjà terminée dans la basse vallée de
                                                       l’Aar, où un synclinal permo-carbonifère pourrait
                                                       constituer un objectif de forage.

                                                       Le projet de Taufkirchen est décrit. Un débit de
                                                       120 l/s à une température de 135 °C exploité dans
                                                       le Malm devrait permettre de bénéficier d’une
                                                       puissance électrique nominale de 4 MW et une
                                                       puissance thermique de 40 MW pour du CAD.
                                                       En vue d’optimiser l’exploitation du réservoir,
                                                       l’importance d’une collecte minutieuse des don-
                                                       nées relatives aux tests hydrauliques et de circu-
                                                       lation est relevée, en vue d’opérations de stimu-
                                                       lation chimique. Pour les installations de surface,
                                                       la technologie Kalina a été retenue dans ce projet.

                                                       GP Eclépens, le futur démonstrateur
                                                       de sol-E Suisse SA
                                                       Par la voix de son responsable géothermie, Pas-
                                                       cal Vinard, sol-E Suisse SA présente ses objectifs
                                                       à l’horizon 2020. Les observations fines réalisées
                                                       en surface de la déformation importante qu’a subi      >> Forages géothermiques
                                                       le massif du Mormont dans le prolongement du           ­profonds réalisés dans le
                                                                                                                                                   GEOTHERMIE.CH

                                                       décrochement Vallorbe-Pontarlier, l’analyse de          ­bassin munichois (en rose).
                                                       lignes de sismique réflexion et les observations
                                                       réalisées dans le forage de 1981 d’Eclépens font de    >> Bereits realisierte Tiefbohrun-
                                                       cette région un site géothermique très prometteur.     gen für Geothermie-Projekte im
                                                       L’objectif est de construire et d’exploiter un dé-     Grossraum München (rosa).              9
SVG I SSG Stellungnahme zur Energiestrategie 2050 Journée romande de la géothermie 2012 Faits marquants Programme GeoNE Neuchâtel : Développement ...
le réservoir solidement caractérisé, seules des
                                                                                                                discontinuités géologiques existantes devraient
                                                                                                                pouvoir être stimulées tout en contraignant la mi-
                                                                                                                crosismicité à des niveaux très faibles. A plus de
                                                                                                                4000 m de profondeur dans le socle permo-car-
                         >> Projet Eclépens : Grande                                                            bonifère ou cristallin, le futur doublet d’Eclépens
                        faille décrochante affleurant                                                           vise une température supérieure à 140 °C et un
                              dans la carrière Holcim.                                                          débit estimé entre 30 et 120 l/s.

                      >> Projekt Eclépens: Im Holcim-                                                           Vers des systèmes EGS
                      Steinbruch sind grosse Flächen                                                            « intrinsèquement sûrs »
                     der Verwerfungszone erkennbar.                                                             Partant du constat que les roches cristallines rep-
                                                                                                                résentent le plus grand potentiel en Suisse, Geo-
                               >> Source: ARConeils                                                             Energie Suisse SA se concentre sur la R&D des
                                                                                                                systèmes EGS dans le socle. Leur objectif est de
                                                         monstrateur grandeur nature de 4 MWél.. Un ac-         mettre en place et d’exploiter des systèmes géo-
                                                         compagnement scientifique et technologique de          thermiques profonds « intrinsèquement sûrs », qui
                                                         pointe est en cours de mise en place, pour tendre      se basent sur de la stimulation hydraulique très
                                                         vers un système dit « Evolved hydrothermal sys-        ciblée et contrôlée, dans des portions horizonta-
                                                         tem », à la croisée entre la géothermie hydrother-     les de forages profonds. Sur les 130 sites évalués
                                                         male classique et les systèmes EGS. En matière         en Suisse, 38 sont qualifiés de bons et 56 de pos-
                                                         de stimulation, la branche se doit de progresser       sibles, principalement dans le nord et l’ouest de
                                                         selon des protocoles prudents en accord avec les       la Suisse. Début 2013, Geo-Energie Suisse SA a
                                                         autorités de régulation et avec le soutien de la po-   prévu de démarrer des procédures d’autorisation,
                                                         pulation concernée. Dans cette optique, une fois       le premier forage profond étant agendé en 2015.

                EnergieSchweiz

                Unterstützung für Wärme- und Stromgewinnung
                Mit dem Programm EnergieSchweiz unterstützt das                                                 der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV).
                Bundesamt für Energie (BFE) Massnahmen im Bereich                                               Ich bin verantwortlich für die beiden letzteren
                der Energieeffizienz sowie die erneuerbaren Energie-                                            Fachgebiete, welche der Abteilung «Erneuerbare
                trägern. Dazu gehört auch die Förderung der Wärme-                                              Energien und Energieeffizienz» angegliedert sind.
                                                                                                                Inhaltlich arbeiten wir jedoch eng zusammen, so
                und Stromgewinnung aus geothermischer Energie.
                                                                                                                dass es nicht immer eine klare Abgrenzung gibt.

                                   > Rita Kobler         EnergieSchweiz unterstützt diverse Tätigkeiten         Welche mittelfristigen Ziele setzt das BFE
                    Bundesamt für Energie (BFE)          zur Qualitätssicherung, Aus- und Weiterbildung,        bzw. EnergieSchweiz in der Geothermie?
                                  CH-3003 Bern           Wissenstransfer und fachlicher Information. Seit       Das BFE möchte, dass die Geothermie im Ge-
                      rita.kobler@bfe.admin.ch           Anfang 2013 betreut Rita Kobler diesen Bereich         bäudesektor noch stärker zur Wärmeversorgung,
                             www.bfe.admin.ch            beim BFE, während Markus Geissmann, der                Wärmeentzug (Kälte) und Wärmespeicherung
                                                         während rund zehn Jahren diesen Technologie-           beiträgt. Im Elektrizitätssektor sollen möglichst
                                                         sektor betreute, sich nun auf die Windenergie          bald die ersten erfolgreichen Projekte Strom ins
                                                         konzentriert. Rita Kobler gibt im folgenden Inter-     Netz einspeisen. Dafür ist es wichtig, dass viele
                                                         view einen Einblick in ihre Tätigkeit.                 Projekte parallel zueinander geplant und reali-
                                                                                                                siert werden. Auch in Zukunft werden nicht alle
                                                         Was sind die Schwerpunkte Ihrer Tätigkeit              Bohrungen erfolgreich sein, d.h. schlussendlich
                                                         im Bereich der Geothermie beim BFE?                    zur Stromproduktion beitragen. Die Marktakti-
                     >> Rita Kobler: «Im Bereich der     Grob gesagt gibt es im Bundesamt für Energie drei      vität bei der Tiefengeothermie muss zwingend
                     Tiefengeothermie versucht das       Geothermie-Fachgebiete. Die Forschung (untiefe         deutlich zunehmen.
                    BFE die Rahmenbedingungen für                                  und tiefe Geothermie),
                          Investoren zu verbessern.»                               geleitet durch Gunter        Wie kann das BFE die tiefe Exploration der
                                                                                   Siddiqi aus der Abtei-       Schweiz fördern und welche Schritte sind für
GEOTHERMIE.CH

                       >> Rita Kobler : L’OFEN essaie                              lung Energieforschung,       weitere Tiefenbohrungen zur Erstellung von
                d’améliorer les conditions-cadre pour                              die Geothermie im            Produktionsanlagen für Wärme und Strom
                   les investisseurs dans le domaine                               Rahmen von Energie-          notwendig?
                          de la géothermie profonde.                               Schweiz sowie Geo-           Im Bereich der Tiefengeothermie versucht das
10                                                                                 thermie im Rahmen            BFE die Rahmenbedingungen für Investoren zu
Journée stimulante, riche en enseignement
et réseautage                                                 >> Projet Eclépens : Carte
A la lumière du développement récent de la géo-       tectonique régionale en marge du
thermie profonde dans le bassin munichois, des        décrochement Vallorbe-Pontarlier.
conditions-cadre en pleine évolution et pour
lesquelles les différents acteurs s’engagent acti-         >> Tektonik im Einzugsgebiet
vement et des projets R&D en cours de mise en                 des Projekts GP Eclépens.
place, la géothermie profonde à visée thermique
et électrique devrait – finalement – pouvoir dé-                 >> Source: ARConseils
coller ces prochaines années en Suisse.

  Zusammenfassung

  An der Geothermie-Tagung 2012 in Yverdon-les-Bains wurden einerseits
  die Strategien des Bundes, anderseits aktuelle Entwicklungen der Tech-
  nologien vorgestellt. Sowohl die Projekte in der Romandie, z.B. GP Ec-
  lépens, als auch die neuen Ansätze zur Weiterführung der EGS-Techno-
  logie wurden vorgestellt. Beim ersten Vorhaben soll eine hydrothermale
  Demonstrationsanlage realisiert werden, beim zweiten Thema strebt die
  Geo-Energie Suisse AG eine horizontale Stimulation mit mehreren, klein-
  räumigeren Reservoirs an.

verbessern. Mit der kostendeckenden Einspeise-       Welche Rolle wird die Geothermie im Wär-
vergütung und der Risikogarantie haben wir zwei      me- und im Strombereich bei der Energie-
direkt monetär wirkende Instrumente. Zudem           strategie 2050 spielen?
unterstützt das BFE mit den Forschungs- und          Mit Geothermie-Kraftwerken sollen bis im Jahr
Entwicklungs- sowie Pilot- und Demonstrations-       2050 rund 4.4 TWh/a Strom ins Netz einge-
programmen die notwendigen Umsetzungen in            spiesen werden. Im Wärmesektor wurden im
Labor und Feld. Daneben versucht das BFE die         Rahmen der Energiestrategie keine konkreten
Kantone in ihren Bewilligungsverfahren zu un-        Ziffern ermittelt. Die Wärmeproduktion mit
terstützen. Einige Kantone sind gerade dabei,        Wärmepumpen und Erdwärmesonden erhöht
ihre Gesetze zur Nutzung des Untergrunds auf         die Stromnachfrage vor allem in den Winter-
die neuen Gegebenheiten anzupassen. Dieser           monaten, leistet aber einen wichtigen Beitrag
wichtige Prozess geschieht leider nicht von heute    zur Energieeffizienz und zur Erreichung der
auf morgen. Dazu wollen wir mit Fördermass-          Ziele unserer Klimapolitik.
nahmen im Bereich Aus- und Weiterbildung die
Branche stärken und mit der Qualitätssicherung       Wie werden Sie mit den zahlreichen
eine umwelt- und ressourcenschonende Nutzung         Akteuren der Geothermie in Kontakt kommen?
gewährleisten.                                       Mit der SVG arbeite ich bereits stark zusam-
                                                     men. Für das Jahr 2013 habe ich mir vorge-
Sehen Sie für die Tiefengeothermie auch              nommen, Kontakte zu den kantonalen Stellen
Anpassungen der rechtlichen Gegebenheiten            und den anderen Bundesämter innerhalb des
als notwendig an?                                    UVEK (vor allem ARE und BAFU), aber auch
Wie gerade erwähnt spielen hier die kantonalen       zu swisstopo als Kompetenzzentrum des Bun-
Gesetze und Bewilligungsverfahren eine wichtige      des für Geoinformation aufzubauen und zu
Rolle. Der Bund wünscht sich eine den Kanto-         festigen.
nen entsprechende, aber nicht zu anderen Kanto-
nen widersprüchliche Anpassung. Neben Bewilli
gungen werden im Rahmen der Umsetzung von             Résumé
ersten Projekten auch regulative Fragestellungen
ins Bild rücken. Auf nationaler Ebene ist hier        L’Office fédéral de l’énergie (OFEN) soutient des mesures dans le domaine de
unterstützend die Energiegesetzrevision und die       l’efficacité énergétique ainsi que dans le développement de l’utilisation des
                                                                                                                                          GEOTHERMIE.CH

weiteren Massnahmen im Rahmen der Energie-            énergies renouvelables avec le programme SuisseEnergie. Le développement
strategie 2050 zu nennen. Es muss gewährleistet       de l’énergie géothermique pour produire de la chaleur et de l’électricité en fait
werden, dass für die Einspeisevergütung ausrei-       aussi partie. Depuis le début de l’année 2013, Rita Kobler gère ce domaine à
chende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen.       l’OFEN et présente un aperçu de ses tâches au cours d’une interview.
                                                                                                                                            11
Recherche

                                                     GEISER : Échéance du projet en vue
                                                     Le projet de recherche européen GEISER (« Geothermal Engineering Inte-
                                                     grating Mitigation of Induced Seismicity in Reservoirs ») vise à mieux
                                                     comprendre et contrôler la séismicité induite dans les réservoirs géother-
                                                     miques profonds. Ce projet a permis de nombreuses avancées scientifiques
                                                     dans ce domaine.

                         > Dr. Clément Baujard       La mise en place du projet GEISER et les négo-          Analyse de la sismicité induite
                          > Dr. Vincent Badoux       ciations avec la Commission Européenne ont              et compréhension des
                                  GEOWATT AG         commencé peu après les évènements sismiques             processus géomécaniques impliqués
                                 Dohlenweg 28        survenus lors de la stimulation du réservoir à          Le projet a débuté par la mise à disposition des
                                CH-8050 Zürich       Bâle, en 2006. Le projet a débuté en 2010, grâce à      données d’opération et des catalogues sismiques
                              info@geowatt.ch        l’attribution d’un fond de 5.3 Mio. € dans le cadre     provenant de la stimulation et de l’exploitation
                              www.geowatt.ch         du programme de recherche FP7 de la Commis-             de différents réservoirs géothermiques profonds
                                                     sion Européenne. Les objectifs de ce projet sont        aux partenaires du projet. Les données des sites
                                                     d’une part l’amélioration de la compréhension           de Soultz-sous-Forêts (France), KTB (Allema-
                                                     des mécanismes impliqués dans les processus de          gne), Gross Schönebeck (Allemagne), Krafla,
                                                     séismicité induite et d’autre part la caractérisa-      Hengill et Reykjanes (Islande) ont ensuite été
                                                     tion des risques qui y sont liés. Le but final est de   analysées par différentes équipes du projet. Les
                                                     pouvoir développer des techniques de stimula-           données de Bâle n’ont pas été mises à disposi-
                >> Évaluation du risque de déclen-   tion limitant les évènements de grande magnitu-         tion dans le cadre du projet; seuls les résultats
                chement d’un séisme régional lors    de (« soft stimulation ») et d’établir des règles de    de l’analyse de ces données effectuées dans le
                d’une phase de stimulation, grâce    surveillance permettant une réaction rapide en
                    à des simulations numériques.    cas d’augmentation du risque sismique. Ce projet
                                                     est coordonné par le GFZ de Potsdam et implique
                   >> Mit Simulationsrechnungen      12 partenaires européens, parmi lesquels deux
                   durchgeführte Beurteilung des     partenaires suisses: GEOWATT AG et l’ETHZ. La
                  Risikos von lokalen Beben wäh-     conférence finale du projet est prévue à Naples
                      rend der Stimulationsphase.    en Italie du 29 Mai au 3 Juin 2013.

                         >> Figure : GEOWATT AG

                                                                                                             >> Workshop sur le thème de la compréhension des processus mé-
                                                                                                             caniques lors de la stimulation, dans les locaux de ISOR, en Islande.

                                                                                                             >> Workshop bei ISOR (Island) über die mechanischen Prozesse
                                                                                                             durch Stimulation.

                                                                                                             > Photo : BRGM

                                                                                                             cadre du projet GEOTHERM ont été communi-
                                                                                                             qués à la communauté du projet. Les analyses
                                                                                                             effectuées sur les différents jeux de données ont
                                                                                                             montré la tendance des évènements sismiques
                                                                                                             de grande magnitude à avoir lieu lors des pha-
                                                                                                             ses de shut-in (après injection) et à être localisés
                                                                                                             au front de propagation du nuage sismique. Il a
                                                                                                             également été montré, notamment sur des sites
                                                                                                             islandais, que la température du fluide injecté
GEOTHERMIE.CH

                                                                                                             pouvait jouer un certain rôle dans ces processus.
                                                                                                             Enfin, des analyses faites concernant l’évolution
                                                                                                             du champ de contrainte dans le réservoir impli-
                                                                                                             qué par l’augmentation de la pression de pore et
12
les processus de rupture mécanique de plans de        INSERATE
fractures (« coulomb stress change ») ont montré
que les évènements de grande magnitude pou-
vaient être liés à des modifications locales du
champ de contrainte.
                                                        Heizen und Kühlen
Risque sismique et stratégies de réduction
                                                        mit Erdwärme und Erdkühle
de la sismicité induite
Sur un autre front, des travaux ont été effectués                           Pfahlfundierungen,
afin de quantifier le risque sismique associé à                             Schlitzwände und
la stimulation et l’opération des réservoirs géo-
                                                                            Fundamentplatten
thermiques profonds. Des outils permettant un
contrôle accru des évènements sismiques liés
                                                                            lassen sich mit dem
aux opérations sur les réservoirs profonds ont                              von ENERCRET
été développés. Ces outils sont de différentes                              entwickelten System
natures. Il s’agit par exemple de techniques de                             zum Heizen u. Kühlen
réseau de surveillance sismique optimisés ou                                von Gebäuden ein-
encore de modèles numériques permettant la                                  setzen.
prédiction en temps réel de l’évolution du risque
sismique dans le réservoir, tel que l’outil HEX-M,
basé sur l’évolution des données hydrauliques du
réservoir et la distribution spatiotemporelle des
magnitudes sismiques observées. Les différents
modèles disponibles sont confrontés les uns aux
autres par les différentes équipes afin d’établir                           Das ENERCRET -
un arbre logique permettant une analyse proba-                              System findet vom
biliste du risque sismique (« Probabilistic Seismic                         Einfamiliengebäude
Hazard Analysis – PSHA »). Cette méthodologie
                                                                            bis zum Bürokomplex
pourra ainsi servir de base à la prise de déci-
sion afin de limiter les risques sismiques lors des                         Verwendung.
phases de développement ou d’exploitation des
réservoirs de futurs projets de géothermie profon-
de. Enfin, des propositions d’ordre légal seront
formulées à l’attention des autorités.

Communication des résultats
                                                                            ENERCRET bietet:
Les résultats préliminaires du projet sont consul-
tables sur le site www.geiser-fp7.eu. Les résul-                            • Beratung
tats finaux seront mis à disposition sous forme                             • Planung
de rapports courts, mis en ligne une fois le projet                         • Simulation
terminé. Enfin, une édition spéciale du journal                             • Installation
scientifique Geothermics, consacrée à ce projet
est prévue pour la fin 2013.

  Zusammenfassung                                                           ENERCRET

  Das europäische Forschungsprojekt GEISER                                  • 25 Jahre Erfahrung
  (Geothermal Engineering Integrating Miti-                                 • 500 Projekte im In-
  gation of Induced Seismicity in Reservoirs)
                                                                              und Ausland
  verfolgt das Ziel, das Verständnis und die
  Kontrolle der induzierten Seismizität in tie-
  fen geothermischen Reservoirs zu verbes-
  sern. Das Projekt wird von GFZ in Potsdam
  (D) koordiniert und umfasst 12 europäische
  Partner, u.a. die Geowatt AG in Zürich und
                                                                                                    GEOTHERMIE.CH

  die ETH Zürich. Die Schlusskonferenz wird
  in Neapel (I) vom 29. Mai bis 3. Juni 2013            ENERCRET GmbH     www.enercret.com
  stattfinden. Resultate sind auf der Homepage          Bundesstraße 20                        ®
                                                                                               ®
  www.geiser-fp7.eu zu finden.                          A - 6832 Röthis
                                                                                                      13
Programme GeoNE

                                                  Neuchâtel : Développement de la géothermie profonde
                                                  Dès la fin de l’étude du potentiel géothermique PDGN en 2010, le canton
                                                  de Neuchâtel a souhaité poursuivre les investigations pour le développe-
                                                  ment de la géothermie profonde dans le canton. Il a mandaté pour cela
                                                  le Laboratoire de géothermie – CREGE de l’Université de Neuchâtel pour
                                                  construire et mener le programme GeoNE.

                        > François-D. Vuataz,     Le programme GeoNE avait pour objectif de pro-                    En l’absence de forages profonds et de mesures
                          > Guillaume Mauri,      specter les ressources géothermiques pour une                     directes, différents modèles thermiques ont été
                            > François Negro,     utilisation thermique des aquifères profonds sur                  calculés à partir des modèles géologiques 3D,
                                  > Eva Schill,   le territoire du canton de Neuchâtel. Entre mai                   dont l’un a été mandaté au bureau d’ingénieurs
                      > Yassine Abdelfettah,      2010 et juillet 2012, les nombreuses investigations               Geowatt AG, afin d’estimer les températures qui
                              > Nicolas Clerc,    réalisées dans le cadre du programme GeoNE ont                    seront rencontrées dans les zones de forage po-
                               > Niels Giroud,    permis de conclure une étape importante dans la                   tentielles pour les trois aquifères soumis à in-
                         > Luca Guglielmetti,     prospection de trois régions sélectionnées pour la                vestigation. Ces modèles autorisent la sélection
                          > Laurent Marguet,      réalisation de doublets géothermiques. Les trois                  des sites dont les températures seront les plus
                Laboratoire de Géothermie –       régions, sont celles de (1) Neuchâtel – St Blaise,                élevées.
                                       CREGE      (2) Le Locle – La Chaux-de-Fonds et (3) Boudry
                                    c/o CHYN      – Auvernier.                                                      La méthode géophysique utilisée pour l’étude est
                             11 rue E.-Argand                                                                       la gravimétrie, qui permet de mettre en évidence
                         CH-2000 Neuchâtel        Développement des systèmes hydrothermaux                          des variations gravimétriques liées aux variations
                   francois.vuataz@unine.ch       pour trois aquifères profonds                                     de densité des roches présentes dans le sous-sol.
                                                  Lors des précédentes études sur le potentiel géo-                 Cette méthode moins coûteuse que la sismique,
                                                  thermique du canton (PGN 2008 et PDGN 2010),                      apporte des informations précises sur les micro-
                                                  trois aquifères potentiels avaient été mis en évi-                variations des propriétés et des structures des ro-
                                                  dence dans les séries sédimentaires profondes : le                ches. Elle permet notamment de déceler ou de
                                                  Malm (350–650 m), le Dogger (850–1200 m) et le                    confirmer des zones de failles où la porosité est
                                                  Muschelkalk (1450–2150 m).                                        augmentée, favorisant des écoulements de fluides
                                                                                                                    profonds potentiels. La gravimétrie est également
                                                  Méthodologie et réalisation                                       utilisée pour affiner les hypothèses sur les mo-
                                                  Au cours des travaux du programme GeoNE, des                      dèles géologiques. De très nombreux points de
                                                  avancées notoires ont été accomplies dans dif-                    mesures gravimétriques effectués dans le canton
                                                  férents domaines touchant aux méthodes d’ex-
                                                  ploration géothermique.

                                                  Tout d’abord, sur la base des nombreuses données
                                                  géologiques du canton de Neuchâtel accumulées
                                                  et synthétisées depuis des décennies, des modè-
                                                  les géologiques 3D ont été élaborés au moyen
                                                  du logiciel GeoModeller pour chacune des trois
                                                  régions choisies et réalisés à trois échelles diffé-
                                                  rentes, de l’échelle régionale jusqu’à celle du site
                                                  de forage de 1x1 km. Les modèles permettent de
                                                  se représenter dans l’espace les multiples varia-
                                                  tions des formations géologiques d’intérêt pour
                                                  la géothermie et de dessiner des coupes géolo-
                                                  giques prévisionnelles pour de futurs forages.

                                                  >> Carte tectonique du canton de Neuchâtel avec les trois
GEOTHERMIE.CH

                                                  régions d’investigation (rectangles noirs) et les cinq
                                                  sites de forage potentiels (carrés rouges 1x1 km)

                                                  >> Tektonik-Karte des Kantons Neuenburg mit den drei ausgewähl-
14                                                ten Regionen und fünf möglichen Standorten für Tiefenbohrungen.
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