SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT

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SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
SWISSICT
OFFIZIELLES PUBLIKATIONSORGAN VON SWISSICT
                      AUSGABE 1, JANUAR 2020

                                                                        STUDIE / SEITE 4

                                                                        SWISS DEVELOPER
                                                                        SURVEY
                                                                        BOOSTER 50+ / SEITE 10

                                                          SWISS MADE
                                                                        MIT PARTNERN
                                                          & CERTIFIED
                                                                        ZUM ERFOLG
                                                                        LIFE LONG LEARNING / SEITE 12

                                                                        DAS RICHTIGE
                                                                        LERNEN
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                                               wird

          More business transformations
          on the horizon
          Die Welt um uns herum verändert sich rasant. Deshalb entwickeln wir
          uns als globaler Business Transformation Partner ständig weiter. Die
          Arbeit, die wir leisten, ist globaler denn je und erfordert immer breite-
          re Fähigkeiten, um das Beste leisten zu können. Wir sind stolz darauf,
          Ihnen heute mitteilen zu können, dass wir den nächsten grossen Schritt
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          Wir freuen uns darauf, mit vereinten Kräften noch grössere und bessere
          Möglichkeiten für unsere Mitarbeiter, Partner und vor allem für unsere
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                                        Mehr Informationen unter valtech.com/infocentric
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SEITENBLICK              3

Lebenslanges Lernen und stete Anpassung an
Veränderungen sind die Minimalanforderungen,
die an jeden Informatiker gestellt werden.
Kaum ein Berufsbild hat sich in den letzten 60
Jahren – und viel länger gibt es diesen Beruf
wirklich noch nicht – so stark verändert wie das
des Informatikers.

AUCH MIT 65 NOCH
NICHT REIF FÜR
DIE PENSIONIERUNG
Wobei wir uns alle wohl einig sind, dass       der Wirtschaft kompetente Fachkräfte zur      ein ganz besonderes Jahr für swissICT. Wir
es «den Informatiker» nicht wirklich gibt.     Verfügung zu stellen und die Unterneh-        feiern dieses Jahr ein doppeltes Jubiläum.
Nicht umsonst ist der Titel des Informa-       men und Mitarbeiter im technologischen        Der Name swissICT wird zwar erst 20 Jahre
tikers auch nicht geschützt und jeder kann     Wandel zu begleiten, ist seit Bestehen von    alt, unser Verband aber feiert sein 65-
sich mit dieser Bezeichnung schmücken.         swissICT unser oberstes Ziel. Wir machen      jähriges Bestehen. Im Jahr 1955 wurde der
Waren es in den 80er-Jahren vor allem          dies, indem wir den Erfahrungsaustausch       Wirtschaftsinformatiker Fachverband
Quereinsteiger, die den Bedarf des Marktes     unter Spezialisten in unseren Fachgruppen,    (WIF) gegründet, der im Jahr 2000 mit der
deckten – seien dies Hochschulabsolven-        an Symposien, Tages- und Abendveran-          Schweizerischen Vereinigung für Daten-
ten aus technologienahen Studiengängen         staltungen, in Publikationen und online       verarbeitung (SVD, gegründet 1968) fusio-
oder auch Maturanden oder Absolventen          sicherstellen. Als Trägerschaft von i-ch,     niert wurde. Dass swissICT auch heute
einer völlig fachfremden Berufslehre, die in   der Vorläuferorganisation von ICT-Berufs-     noch der mitgliederstärkste Verband der
Umschulungs- und Weiterbildungskursen          bildung Schweiz, haben wir Verantwortung      Branche ist und keinerlei Ermüdungser-
zu Informatikern gemacht wurden –, so          für die Grund- und höhere Berufsbildung       scheinungen aufweist, zeigt, dass lebens-
haben wir heute eine solide Basis. Von der     in der Schweiz übernommen.                    langes Lernen möglich ist. Am 31. Dezem-
Berufslehre über die höhere Berufsbildung          In den letzten zwei Jahren haben wir      ber 2019 um Mitternacht habe ich mein
zur Fachhochschule oder Universität.           nun, zusammen mit der SI, das Thema           Champagnerglas erhoben, um mich nicht
    Eine solche Erstausbildung ist aber nur    lebenslanges Lernen auch formal etabliert     nur auf das neue Jahrzehnt zu freuen,
der Anfang einer langen Reise. Einer an-       und haben die 3L Informatik ins Leben ge-     sondern ganz besonders allen Menschen
spruchsvollen Reise. Denn während sich in      rufen. Die 3L Informatik will Informatiker    von Herzen zu gratulieren, die swissICT
den meisten Berufen die Anforderugen           ein Leben lang begleiten und ihnen helfen,    möglich gemacht haben. Ich freue mich
nur graduell ändern – und ich meine damit      ihre Kompetenzen zu prüfen und gezielt        jetzt schon auf diesen 65-jährigen Geburts-
nicht nur Altphilologen –, so hat ein In-      in die persönliche Weiterentwicklung zu       tag, und dies ohne einen Gedanken an die
formatiker in den letzten 30 Jahren Verän-     investieren, damit nicht plötzlich mit        Pensionierung zu verschwenden.
derungen erlebt, die mit Fug und Recht         50 Jahren Schluss ist, sondern die lebens-
das Wort «disruptiv» verdienen. Dass mit       lange Arbeitsmarktfähigkeit gesichert
der technologischen Disruption auch eine       bleibt. Nur wenn wir dies schaffen, können
entsprechende Entwicklung der Wirtschaft       wir junge Menschen für diesen Berufs-
und des Alltagslebens einhergeht, wissen       stand gewinnen.                               Dr. Thomas Flatt ist Präsident swissICT,
wir alle.                                                                                    Unternehmer, Berater und Verwaltungsrat
    Es ist also eine wahre Kunst, hier ein     Es sind aber nicht nur Informatiker und
Arbeitsleben lang am Ball zu bleiben und       Unternehmen, die sich in den letzten Jahren
bis 65, oder – wenn die demografische Ent-     weiterentwickeln mussten. Auch unser
wicklung so weitergeht – auch noch länger,     Verband musste dies tun und hat dies er-
dabei zu sein. Dies zu erreichen, nämlich      folgreich getan. Das Jahr 2020 ist nämlich

                                                                                             swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
4   SWISS DEVELOPER SURVEY

    SCHWEIZER ENTWICKLER
    ZWISCHEN GEHALTS-
    WÜNSCHEN UND TECH-HYPES
    Was Entwickler wollen und denken, ist vielschichtig.
    Dank fast 1000 Teilnehmenden beim swiss developer survey
    gibt es jetzt interessante Einblicke.

    CHRISTIAN WALTER UND JONA S FELIX               zent sind zufrieden bis sehr zufrieden und
                                                    56 Prozent wollen in fünf Jahren das Gleiche
    Klar im Vordergrund steht die Leidenschaft      tun wie heute oder denselben Job mit mehr
    der Entwickler/-innen für Technologie –         Vertiefung ausüben.
    inklusive theologisch anmutender Graben-
    kämpfe darüber, was man ausmustern              Zufrieden, aber offen für Neues
    oder behalten sollte. Doch dazu später          Dennoch ist diese Zufriedenheit nicht
    mehr.                                           gleichbedeutend mit dem Wunsch, am
        Neben detaillierten Fragen zu Program-      gleichen Arbeitsort zu verbleiben. Etwa
    miersprachen, Frameworks, Datenbanken           44 Prozent der Befragten sind nämlich
    und Plattformen wurden die Entwickler           durchaus interessiert an neuen Opportuni-
    nach ihrer Befindlichkeit befragt. Die meis-    täten, auch wenn sie diese zurzeit nicht
    ten Teilnehmenden kommen aus der                aktiv selbst suchen.
    Schweiz (genauer der Deutschschweiz) und            Bei der Arbeitsplatzwahl sind für fast
    arbeiten für Schweizer Firmen. Nur etwa         80 Prozent die Firmenkultur und die per-
    8 Prozent kommen aus der Romandie und           sönlichen Entwicklungsmöglichkeiten                Technologie und Religion
    weitere 2 Prozent leben im Ausland. Auch        ausschlaggebend. Die Hälfte will ausserdem         Was auch immer wieder klar wird: Techno-
    wenn nicht alle Schweizer sind, sind über       von zu Hause aus arbeiten können. Bei              logy matters! Die Entwickler haben viel
    80 Prozent seit mehr als zehn Jahren hier.      den Benefits liegt das Gehalt vorne: Für           Zeit aufgewendet, die relevanten Bereiche
    7 Prozent befinden sich sogar zurzeit im Ein-   80 Prozent der Teilnehmenden ist es der            in der Umfrage auszufüllen. Dabei kam
    bürgerungsverfahren. Hopp Schwiiz!              zentrale Faktor, mit dem Unternehmen               heraus, dass in der Schweiz 125 verschie-
    Alterstechnisch sind sie bunt gemischt, doch    ihre Wertschätzung ausdrücken können,              dene Entwicklungssprachen genutzt wer-
    fast 90 Prozent sind Männer.                    gefolgt von Budgets für Fortbildung                den; etwa 25 davon sind klar im Fokus
        Allen Befragten gemeinsam ist die hohe      (57 Prozent) und Computer-/Büroaus-                und jeder Entwickler beherrscht im Schnitt
    Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit: 87 Pro-   stattung (46 Prozent).                             6 verschiedene. Dass hier grosse Leiden-

    Was würden Sie tun, wenn Sie angefragt werden, Code für             Sind Sie auf der Suche nach neuen Stellenangeboten?
    einen ethisch bedenklichen Zweck zu schreiben?
                                                                           Ich bin angestellt und nicht an
      Die Arbeit ablehnen                                                  einer neuen Stelle interessiert

      Hängt davon ab,                                                      Ich bin angestellt, nicht
      was es genau ist                                                     aktiv auf Stellensuche,
                                                                           aber interessiert an
      Die Arbeit                                        33.8%
                                                                           Stellenangeboten
      annehmen
                                                                                                                                       43.7%
                                                                           Ich bin angestellt
      Andere                63.3%
                                                                           und aktiv auf Stellen-          45.1%
                                                                           suche

                                                                           Ich bin selbständig
                                                                           und nicht an einer neuen
                                                                           Stelle interessiert

    swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
5

                                                                                                               würden ethisch fragwürdige Arbeiten nicht
                                                                                                               ausführen und fast 80 Prozent sehen sich
                                                                                                               verpflichtet, über die Konsequenzen der von
                                                                                                               ihnen entwickelten Technologien nach-
                                                                                                               zudenken. Dass diese Überlegungen auch
                                                                                                               in Handlungen münden können, zeigte die
                                                                                                               «Whistleblower»-Frage. 10 Prozent würden
                                                                                                               von ihnen entdeckte Probleme öffentlich
                                                                                                               enthüllen. 50 Prozent würden dies nur in-
                                                                                                               nerhalb der Firma tun und knapp 35 Prozent
                                                                                                               halten sich beide Optionen offen.

                                                                                                               Zuletzt fragten wir die Entwickler/-innen
                                                                                                               nach ihrer Einschätzung zu diversen tech-
                                                                                                               nischen Hype-Themen. Glaubt man dem
                                                                                                               Marketing, gibt es ja mittlerweile keine IT-
                                                                                                               Bude mehr, die nicht in Blockchain und
                                                                                                               KI macht. Die Entwickler sehen das anders
                                                                                                               – zumindest teilweise. Während künstliche
                                                                                                               Intelligenz in den nächsten fünf Jahren
                                                                                                               stark an Relevanz zunehmen soll (von 46
                                                                                                               Prozent heute auf 80 Prozent 2024), hält
                                                                                      Foto: shutterstock.com
                                                                                                               sich die Begeisterung beim Thema Block-
                                                                                                               chain mehr in Grenzen. Das Schlusslicht
                                                                                                               unseres Tech-Barometers wird heute
                                                                                                               nur von knapp 15 Prozent für wichtig oder
                                                                                                               sehr wichtig gehalten. Diese Einschätzung
                                                                                                               erhöht sich im Fünfjahresausblick auf
                                                                                                               etwa 37 Prozent. Sollten die Entwickler mit
                                                                                                               dieser letzten Einschätzung recht behal-
schaften im Spiel sind, zeigt sich beim       etwas religiös im Vergleich zu JavaScript,                       ten, ist es vielleicht gar nicht so schlimm,
Thema JavaScript: Die Sprache ist ganz        wo der Aufstieg einer neuen Alternative als                      wenn der Westen hier die Investitionen den
oben in den Ranglisten sowohl der meist-      Erklärung dienen kann.                                           Chinesen überlässt.
verwendeten als auch der gemochten
sowie der nicht gemochten Sprachen. Sie       Open-Source-Datenbanken im Kommen                                Weitere Informationen unter
soll demnach eingeführt und gleichzeitig      Interessante Einblicke birgt auch das Kapi-                           SWISSMADESOFTWARE.ORG
ersetzt werden. Was zunächst merkwürdig       tel Datenbanken: Klarer Nutzungs-Front­
anmutet, wird bei eingehender Betrach-        runner ist MySQL. Die Liebe hält sich aber
tung der Details klarer: Von 205 Personen,    in Grenzen – wohl auch wegen des Verkaufs
die JavaScript nicht mögen, nutzen es         an Oracle und der Verfügbarkeit des Fork                             ÜBER DIE AUTOREN
«nur» 128. Dies lässt sich möglicherweise     MariaDB. Gleichzeitig gibt es grosses Inte-
                                                                                                                                Christian Walter,
durch den schnellen Aufstieg der Alter-       resse an den NoSQL-Alternativen. Sollte
                                                                                                                                Managing Partner
native/Ergänzungssprache TypeScript           dieses Interesse zu konkreten Anwendun-
                                                                                                                                swiss made software
untermauern, die erst seit 2012 existiert.    gen führen, wird es schwer für Unterneh-
Hier sind vielleicht viele schon umgestie-    men, die mit Lizenzen Geld verdienen. Die
gen. Dennoch mögen nach wie vor viele         Open-Source-Alternativen stehen ein-
Entwickler JavaScript, wenn auch nur halb     deutig hoch im Kurs – gerade was zukünf-
                                                                                                                                Jonas Felix,
so viele, wie es effektiv einsetzen.          tige Nutzungswünsche angeht.
                                                                                                                                Co-Founder fossilo.com,
    Zum Vergleich PHP: Von 196 «Mag ich            Wenig Begeisterung zeigen auch die
                                                                                                                                Co-Founder letsboot.com
nicht»-Klickern nutzen es effektiv 36.        Meinungen zu Oracles Kernprodukt. 199
Ähnlich bei Java, das 124 Entwickler/-innen   Entwickler/-innen geben an, es zu nutzen.
nicht mögen, wo aber gerade mal 36 Perso-     103 sagen, sie mögen es nicht (71 mögen es).
nen angeben, damit zu arbeiten. Spannend      Einführen wollen es nur 9 und 61 sagen,
dabei ist, dass von den 196, die PHP nicht    man sollte es ersetzen.
mögen, 124 Entwickler/-innen Java ent-
wickeln. Sprich, Java-Entwickler scheinen     Ethische Fragen sind wichtig
überproportional gerne zu zeigen, dass sie    Dabei sind die Entwickler/-innen ein mora-
PHP nicht mögen. Da wird es dann schon        lisch veranlagtes Grüppchen. 63 Prozent

                                                                                                               swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
6   DIGITAL ECONOMY AWARD

    Die zweite Digital Economy Award Night hat über 600 Besucher
    ins Zürcher Hallenstadion gelockt. Das Fintech-Start-up Sonect
    gewann den «Next Global Hot Thing»-Award. Und Bundesrat
    Guy Parmelin sprach als Ehrengast über Coolness in der Bundes-
    verwaltung.

                                                         HOT THING»
    SONECT IST DAS

                                                                                                                                             Fotos: Eduard Meltzer
     «NEXT GLOBAL
    DER SCHWEIZER IT
    JOËL ORIZET                                    Bundesverwaltung gelte nach wie vor für      den neuesten Stand bringen. Es geht nicht
                                                   viele junge Menschen als Inbegriff eines     darum, Katzenbilder schneller verschicken
    Über 600 Besucher sind im Zürcher Hallen-      langweiligen Arbeitgebers. «Beim Bund        zu können, sondern um die Zukunft»,
    stadion zusammengekommen, um die digi-         müssen wir sicherlich noch an unserem        sagte Parmelin. Ohne 5G werde es keine
    talen Glanzleistungen des Jahres zu feiern.    Coolness-Faktor arbeiten. Aber ich ver-      autonomen Autos geben, kein Internet of
    Die Jury hatte die besten Projekte der         sichere Ihnen: Auch Bundesräte können        Things. «Insofern würde ich mir etwas
    Schweizer Digitalwirtschaft auserkoren.        cool sein», sagte Parmelin, wodurch er dem   mehr gesunden Menschenverstand wün-
    Nun waren die Besucher gespannt darauf,        Publikum einige Lacher entlockte.            schen – un peu plus de bon sens.»
    wer die Preise abräumt.                            «Doch wir dürfen nicht selbstgefällig
        Bundesrat Guy Parmelin begann seine        sein», mahnte der Bundesrat. «Diese Preis-   Die Gewinner des Abends
    Eröffnungsrede mit der Ansprache: «Liebe       verleihung muss auch anspornen und an-       Der Ehrenpreis «Digital Economy Am-
    Shaperinnen und Shaper, ich freue mich,        stacheln.» Was ihm derzeit Bauchschmer-      bassador» ging an Marc Walder, CEO von
    dass wir heute zusammen die Digitalisie-       zen bereite, sei der Widerstand gegen den    Ringier und Initiant von Digitalswitzer-
    rung vorantreiben können.» Obwohl er sich      Ausbau von 5G-Netzen. «Wir riskieren viel,   land. Er wurde für sein Engagement für den
    gefragt habe – fügte er scherzhaft hinzu –,    wenn wir unsere Telefonnetze nicht auf       Wirtschaftsstandort Schweiz und für die
    ob man ihn mit der Einladung nicht aufs
    Glatteis führen wollte – eine Anspielung
    auf das Hallenstadion, das üblicherweise
    Eishockey-Fans anzieht. «Was kann denn
    schon ein ehemaliger Winzer und heutiger
    Bundesrat zur Digitalisierung sagen?
    Mittlerweile sehr vieles», sagte Parmelin.
    Nicht zuletzt der Cyberangriff auf die Ruag
    habe ihm vor Augen geführt, dass die Digi-
    talisierung zum «Schlüsselthema schlecht-
    hin» geworden sei.

    Über die Coolness des Bundesrats
    «Der Bund kann noch viel von den Erfah-
    rungen der Privatwirtschaft lernen», sagte
    Parmelin. Die Landesregierung setze
                                                    Sonect
    viel Hoffnung auf Digital Natives. Aber: Die

    swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
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                                                                           DAS SIND

                                                      Foto: Netzmedien
                                                                           DIE
                                                                                         SIEGER
                                                                         Digital Innovation of the Year

                                                                         SEERVISION
                                                                         Jury-Präsident Lukas Bär: «Seervision wird im Bereich der TV-
                                                                         Übertragung von Sport-Grossveranstaltungen eine Revolution ein-
                                                                         läuten, wie sie vergleichbar ist mit dem Wechsel von der Fotografie
                                                                         zum Film.»

                                                                         Digital Transformation KMU

                                                                         VERISET
ICT-Branche ausgezeichnet. Walder widme-
te den Preis all jenen, die «daran arbeiten,                             Der Zentralschweizer Familienbetrieb habe die Jury mit einem
die Schweiz zu einem weltweit führenden                                  klaren Fokus auf Kunden und Mitarbeiter überzeugt, sagte Jury-
Digital-Standort zu machen».                                             Präsident Samy Liechti. «Die Digitalisierung macht auch vor dem
    Der grosse Gewinner des Abends war                                   Produkt Küche nicht halt.»
Sonect. Das Fintech-Start-up holte sich den
Titel «Next Global Hot Thing». Jury-Präsi-
dent Pascal Kaufmann bezeichnete das
Unternehmen als das «Uber für Geldauto-
maten». Sonect ermögliche es, dass jeder
Shop zu einem Bankomaten werden könne.
Den Preis übergab Daniel Risch, stellver-
tretender Regierungschef des Fürstentums
Liechtenstein.
    «Bargeld ist so was von langweilig, wie
können die nur einen Preis gewinnen?»
Das habe sich die Jury zunächst gefragt,
sagte Kaufmann. Doch Sonect habe ein
                                                                          Seervision
grosses «Durchbruchpotenzial» und sei auf
dem besten Weg, das weltweit grösste Geld-
automaten-Netzwerk zu werden.
    Ein weiteres Highlight des Abends war
die Verleihung der Digital Economy Awards
in den Kategorien «Digital Innovation of
the Year», «Digital Transformation Award»
                                                                                                                                           Fotos: Eduard Meltzer

mit den Subkategorien Grossunterneh-
men, KMU und NPO & Government sowie
«Highest Digital Quality».

Hinweis: Dieser Text erschien erstmals am 4. Dezem-
                                                                          Veriset
ber 2019 in der Printausgabe der Netzwoche.

                                                                                                swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
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                                                                                  Fotos: Eduard Meltzer
    Sozialversicherung Aargau (SVA)                                                                       VSHN

    Digital Transformation NPO &                            mit der sich ein neues Kundensegment                     zuvor in 120-Sekunden-Pitches um die
    Government                                              adressieren lasse, sagte Jury-Präsident                  Gunst des Publikums geworben.

    SVA AARGAU                                              Bramwell Kaltenrieder.                                       Jeder Tisch konnte eine Stimme ver­
                                                                                                                     geben. Sonect erhielt schliesslich 32 der 68
    Die Aargauer SVA habe mit dem Online-                   Highest Digital Quality                                  abgegebenen Voten und damit ein Invest-
    antrag für die Prämienverbilligung auf eine
                                                            VSHN                                                     ment Coaching von F10 Fintech Incubator &
    vollständige digitale Automatisierung                                                                            Accelerator sowie die Möglichkeit für ein
    gesetzt, sagte Jury-Vertreter Marc Uricher.             «Als junge Firma auf nachhaltige, aber                   Equity Investment von Six Fintech Ventures
    «Durch die hohe Benutzerfreundlichkeit                  flexible Services zu setzen, ist nicht selbst-           in der Höhe von 150 000 Franken.
    wird nachweislich ein Mehrwert für alle                 verständlich und erfordert Beharrlich-
    Beteiligten geschaffen.»                                keit», sagte Jury-Präsident Marcus Dauck.                Das Datum für die nächstjährige Ausgabe
                                                                                                                     des Digital Economy Award steht bereits
    Digital Transformation Gross-                           Sonect räumt gleich doppelt ab                           fest: Am 25. November 2020 geht die Veran-
    unternehmen                                             Sonect holte sich nicht nur den «Next Glo-               staltung in die dritte Runde.

    BANK VONTOBEL                                           bal Hot Thing»-Award, sondern auch den
                                                            Fintech-Preis, den das Saalpublikum per                  Die Zertifikate-Träger
    Die Zürcher Privatbank habe mit «Volt» eine             Abstimmung erkor. Die drei Fintech-Start-                Im Rahmen der Digital Economy Award
    digitale Vermögensverwaltung vorgelegt,                 ups Advaisor, Sonect und Vereign hatten                  Night am 28. November wurden wiederum
                                                                                                                     Firmen und Organisationen in fünf Spezial-
                                                                                                                     Disziplinen Zertifikate verliehen:

                                                                                                                     • Security: First Security Technology
                                                                                                                     • Industrie 4.0: Side Effects
                                                                                                                     • Lean, Agile & Scrum: SBB Informatik,
                                                                                                                       VSHN, Aduno Gruppe / Viseca Cards
                                                                                                                       Services SA, Five Up Community
                                                                                                                     • Open Source: Zammad
                                                                                                                     • User Experience: ti&m, Aduno Gruppe /
                                                                                                                       Viseca Cards Services SA, interactive
                                                                                                                       friends

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    Das swissICT Magazin ist das offizielle Publikations-   Redaktionelle Mitwirkung:                            Copyright:
    organ von swissICT und wird direkt an die Mitglieder    Jonas Felix , Thomas Flatt, Achim Gareus, Kevin      Das Copyright liegt bei swissICT. Die Vervielfältigung von
    versandt. Es steht ausserdem als PDF gratis im          Hansen, Joël Orizet, Reinhard Riedl, Carla Schmid,   Artikeln ist nur mit Zustimmung des Herausgebers und
    Webshop unter www.swissict.ch zur Verfügung             Philippe Strübin, Christian Walter                   entsprechender Quellenangabe gestattet. Die Redaktion
    und erscheint 3-mal jährlich.                                                                                arbeitet und recherchiert nach bestem Wissen und Ge-
                                                            Korrektorat: Regula Sigg, Zürich
                                                                                                                 wissen. Eine Garantie für die Richtigkeit kann nicht gegeben
    Herausgeber: swissICT, Vulkanstrasse, 8048 Zürich
                                                            Layout & Grafik: Urs Staudenmann, Bern               werden, eine Haftung für Inhalte wird deshalb ausge-
    Redaktionsleitung: Simon Zaugg,                                                                              schlossen. Beiträge von Autoren geben allein deren Auffas-
                                                            Druck: Druckerei Varicolor, Bernstrasse 101,
    simon.zaugg@swissict.ch, Tel. direkt: 043 336 40 28                                                          sung wieder. Diese muss nicht identisch mit der Meinung
                                                            3053 Münchenbuchsee
                                                                                                                 der Redaktion sein. Für unaufgefordert eingereichte Manu-
    Anzeigen: Carol Lechner, carol.lechner@swissict.ch
                                                            Druckauflage: 3500 Exemplare                         skripte und Bilder übernimmt swissICT keine Haftung.
SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
EVENT      9

                                                                                           NEW WORK

   NEW WORK, GIG ECONOMY                                                                   • Arbeiten in der Gig Economy: Upgrade
                                                                                             jetzt! Daniel Hügli, Syndicom

   UND LIFE LONG LEARNING                                                                  • Fit für Wachstum: Strukturen als
                                                                                             Grundlage: Thomas Zangerl, Netcetera
                                                                                           • Geilzeitarbeit – die Zukunft der Arbeit
                                                                                             mit Design Thinking neu erfinden:
                                                                                             Dino Beerli, Superloop Innovation
   Am 26. März 2020 geht in Zürich die 4. swissICT Arbeits-                                • Sharing Economy – Herausforderung
                                                                                             für die Sozialversicherungen:
   welten-Konferenz über die Bühne.
                                                                                             Antonia Kerland, SVA Zürich
   Sie findet erstmals im Rahmen der
   Informatiktage statt.
                                                                                           LERNEN
                                                                                           • Instant & Gig Learning im Vormarsch:
                                                                                             Urs Achermann, KV Business School
KEYNOTE 1                                                                                    Zürich

MATTHIAS MOELLENEY                                                                         • Digitale Arbeitswelt und Heraus-
                                                                                             forderung für die Bildung:
Traditionelle Hierarchien sind zu langsam                                                    Jürg Schweri, Eidgenössisches Hochschul-
für die immer schnelleren Veränderungen.                                                     institut für Berufsbildung EHB
Sie sind zu wenig gut geeignet im Spagat                                                   • Agile Training for quick adaption to
zwischen dem Bedarf an Effizienz (need to                                                    work digitization:
produce) und dem Bedürfnis nach Erneue-                                                      Elsa Berthault, Axium
rung (need to innovate). Die notwendige                                                      Dr. Philippe Dugerdil, University of ­­
Balance kommt nicht mehr «von oben»,                                                         Applied Sciences of Western Switzerland
sondern aus einer engagierten Kooperation                                                  • Update swissICT Booster 50+ und SI-
aller Beteiligten. Der Begriff der Leader-                                                   Professional-Zertifikat: Stephan Schmid
ship muss deswegen um die Dimension
Followership ergänzt werden. Und bei all-
dem steht der Mensch im Zentrum.              «Trust Rocks – Sauerstoff                    KULTUR
                                                                                           • Warum Arbeit Sinn und nicht Spass
                                               der neuen Arbeitswelt»                        machen muss: Christoph Meier, Out-
                                                                                             vision
                                             KEYNOTE 2                                     • Von der traditionellen hin zur kolle-

                                             ANTOINETTE WEIBEL                               gialen Führung mit mehr Selbstorgani-
                                                                                             sation: Caspar von Stuelpnagel, Trivadis
                                             In einer Welt, die durch ständigen Wandel
                                             gekennzeichnet ist, wird Vertrauen immer
                                             mehr zur Notwendigkeit. Denn Vertrauen
                                             schafft den Raum, den moderne Organisa-
                                             tionsformen, die auf Selbstorganisation
                                                                                             ARBEITSWELTEN-
                                             setzen, so dringend benötigen. Vertrauen
                                             speist den Mut, Entscheidungen zu delegie-
                                                                                             KONFERENZ
                                             ren, Selbstverantwortung zu übernehmen          2017 hat swissICT erstmals eine halb-
                                             und proaktiv den Wandel im Unternehmen          tägige Veranstaltung rund um die
                                             zu gestalten. Vertrauen wirkt auch als Kitt     Berufe der ICT und die swissICT Salär-
                                             in Teams, die sich zusehends häufiger neu       studie ins Leben gerufen. Das Thema
                                             zusammensetzen und mehr Heterogenität           «Arbeitswelten» ist unterdessen
                                             zum Wettbewerbsvorteil umsetzen müs-            zum festen Vokabular bei swissICT
                                             sen. Schliesslich stärkt Vertrauen auch die     geworden. Und so geht das Event-
                                             menschliche Resilienz und schafft somit         Format am 26. März 2020 zum 4. Mal
                                             Ressourcen, um mit der hohen Belastung          an den Start.
   «Für die Zukunft der                      im neuen, anspruchsvollen Umfeld umzu-
                                                                                             Das komplette Programm
 Arbeitswelt brauchen wir                    gehen. In diesem Vortrag klären wir, wie
                                                                                             und Tickets finden Sie unter:
      eine zukunfts-                         wir Vertrauen gestalten und was sich in
                                             Unternehmen ändern muss, damit wir Ver-              SWISSICT-ARBEITSWELTEN.CH
    sichere Führung»                         trauen auch erhalten können.

                                                                                           swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
SWISS DEVELOPER SURVEY - STUDIE / SEITE 4 - swissICT
10

                                                Nach Umfragen, Events, Fokusgruppen mit Experten und
                                                «Betroffenen» zum Thema Informatiker 50+ geht nun
                                                ein konkretes Projekt an den Start, das die Problematik beim
                                                Schopf packt. Reto Bättig, CEO von M&F Engineering,
                                                der Partnerfirma dieses Angebots von swissICT, äussert sich
                                                im Interview zum Konzept und zu den Erfolgschancen.

         «DAS KONZEPT                              BOOSTER 50+ HAT
         SEHR GUTE CHANCEN AUF ERFOLG»

                                                INTERVIEW: SIMON Z AUGG                       Gleichzeitig haben wir über die Zeit ein
                                                                                              sehr hochwertiges Curriculum an Weiter-
                                                Die M&F Engineering AG (M&F) hat im           bildungen mit externen Experten aufge-
                                                Sommer 2013 entschieden, aktiv etwas          baut.
                                                gegen den Fachkräftemangel im Bereich
                                                Softwareentwicklung zu unternehmen. Die       Was ist der Schlüssel zum Erfolg?
                                                Firma hat ein Konzept erarbeitet, wie die     Der Clou am Konzept ist, dass wir als M&F
                                                gesuchten Fachkräfte selber auf den benö-     das nicht alleine machen, sondern dass wir
                                                tigten Know-how- und Erfahrungsstand          ein Netzwerk von Partnerfirmen aufgebaut
                                                gebracht werden können. Daraus ist das        haben, die ähnliche Problematiken haben,
                                                M&F Software-Trainee-Programm entstan-        und dass wir die Trainees gemeinsam im
                                                den. In diesem Programm werden Hoch-          Netzwerk aus- und weiterbilden. Die Trai-
                                                schulabgänger für drei Jahre eingestellt
                                                mit dem Ziel, in diesen ersten drei Berufs-
                                                jahren möglichst viel zu lernen und Erfah-
                                                rungen zu sammeln.
                                                                                                SWISSICT
                                                Reto Bättig, Sie sind mit M&F Enginee-
                                                                                                BOOSTER 50+
                                                ring 2013 mit einem besonderen Trainee-         swissICT hat in Zusammenarbeit mit
                                                Programm gestartet, um dem Fach-                M&F Engineering, einem Mitglied von
                                                kräftemangel entgegenzuwirken. Wie              swissICT, eine konkrete Dienstleis-
                                                läuft es heute?                                 tung für Informatiker 50+ lanciert.
                                                Das Programm ist sehr gut gestartet und         Dafür suchen wir ICT-Arbeitgeber, die
                                                funktioniert bestens. Heute haben wir           am Projekt Booster 50+ mitarbeiten
                                                14 Trainees und ca. 20 Partnerfirmen im         wollen, sowie Firmen, die Lösungen für
                                                Raum Zürich. Wir haben auch viel dazu-          Outplacements suchen.
                                                gelernt, wie wir die Assessments der
                                                                                                Weitere Informationen:
                                                Bewerber optimieren, die Einsätze planen,
                                                Feedback in beide Richtungen fliessen                SWISSICT.CH/BOOSTER
                                                lassen, Rahmenverträge optimieren etc.

     swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
INFORMATIKER 50+                    11

                                                                «Der Clou am Konzept ist, dass wir
                                                                    das nicht alleine machen,
                                                               sondern im Rahmen eines Netzwerk
                                                                 mit Partnerfirmen, die ähnliche
                                                                     Problematiken haben.»

                                                                                                ten viele Meetings und Diskussionen, bis
                                                                                                das Konzept und gemeinsame Projekt
                                                                                                «swissICT Booster 50+» entstanden ist.

                                                                                                Weshalb glauben Sie, dass das Angebot
                                                                                                jetzt funktioniert?
                                                                                                Das Konzept Booster 50+ hat sehr gute
                                                                                                Chancen auf Erfolg, weil wir dank der Zu-
                                                                                                sammenarbeit mit swissICT noch besseren
                                                                                                Zugang zu potenziellen Arbeitnehmern
                                                                                                und Partnerfirmen haben. Weiter hoffen
                                                                                                wir, dass wir dank swissICT auch Zugang
                                                                                                zu Drittmitteln kriegen, die mindestens
                                                                                                Teile der doch relativ hohen Kosten für
                                                                                                die Weiterbildung der Kandidaten decken.
                                                                                                Dadurch kann ein sehr attraktives Paket
nees sind während der drei Jahre nicht nur      Fachkräfte funktionieren könnte. Erste          für die Partnerfirmen geschnürt werden
bei M&F am Arbeiten, sondern wechseln           Anfragen in unserem Netzwerk von                mit Kosten für die Booster-50+-Kandidaten,
alle 6 bis 12 Monate ihre Einsatzfirma. Par-    Partnerfirmen für das Trainee-Programm          welche mit internen Arbeitskräften ver-
allel dazu kriegen die Trainees von M&F         sind aber leider wieder versandet, da das       gleichbar sind.
ein gezieltes Weiterbildungsprogramm            Interesse an älteren Arbeitskräften doch            Zusammen mit swissICT ist es ausser-
und jeder Trainee hat seinen eigenen            einiges kleiner war als an jungen, frisch       dem möglich, nach einem Pilotversuch
Mentor, der ihn die ganze Zeit begleitet und    ausgebildeten Trainees. Wir haben da-           für Software-Ingenieure das Konzept auf
unterstützt. Vor Abschluss des Trainee-         mals noch nicht die richtige «Mischung»         weitere Berufsgruppen in der ICT aus-
Programms kriegt der Trainee typischer-         und die schlagenden Argumente bereit-           zuweiten. Auch geografisch soll das Pro-
weise von allen besuchten Einsatzfirmen         gehabt.                                         gramm auf weitere Ballungszentren er-
ein Jobangebot und kann sich dann be-                                                           weitert werden. Wir freuen uns darauf,
wusst für eine der Partnerfirmen entschei-      Im ersten Anlauf hat es also nicht so           schon bald den ersten motivierten Kandi-
den.                                            richtig geklappt. Im November 2019              daten einen Boost zu verleihen.
                                                ging dann aber doch der Call for Partner
Wie kam der Kontakt zu swissICT                 raus.
zustande?                                       Genau. Am swissICT Symposium von
Als swissICT Mitglied habe ich von Thomas       swissICT im Jahr 2018 durfte ich das Trainee-
Flatt gehört, dass sich swissICT auch mit       Programm vorstellen. Daraufhin ist Chris-
dem Fachkräftemangel beschäftigt. Ich bin       toph Hilber von der Fachgruppe ICT 50+
auf Thomas Flatt zugegangen und habe ihm        auf mich zugekommen und wollte mehr
das Trainee-Programm vorgestellt. Er war        darüber wissen. Die Fachgruppe ICT 50+
sofort begeistert von der Idee. Darauf folgte   befasst sich explizit mit der Thematik, wie
ein gemeinsa-mes Seminar zusammen mit           die Integration der Arbeitnehmergene-
Jürg Gutknecht von SI (Schweizer Informa-       ration 50+ gefördert werden kann. M&F hat
tik Gesellschaft) zum Thema Fachkräfte-         daraufhin das Trainee-Programm in der
mangel und weiteren Ideen wie dem Projekt       Fachgruppe präsentiert und es waren sich
«SI Professional».                              sofort alle einig, dass wir gemeinsam einen
    Schon bald hatten wir bei M&F das           Anlauf unternehmen wollen, das Konzept
Gefühl, dass ein ganz ähnliches Konzept         des Trainee-Programmes auch auf die
wie beim Trainee-Programm auch für ältere       Generation 50+ auszuweiten. Danach folg-

                                                                                                swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
3L INFORMATIK

     GUTE GRUNDAUSBILDUNG ODER

                            LEBENSLANGES                                                                        LERNEN?

     Lebenslanges Lernen ist in der                  beitende, die auf massvolle Technologie-      Deshalb ist es wichtig, dass Mitarbeitende
     IT notwendig, aber nicht hin-                   Innovationen setzen und die Entscheide        in ihrer Weiterbildung eine gute Balance
                                                     dafür oder dagegen jeweils aus Sicht          finden zwischen dem Erlernen von Neuem
     reichend. Man muss auch das                     des Unternehmensinteresses treffen. Sie       und dem regelmässigen Auffrischen des
     Richtige lernen beziehungs-                     profitieren aber auch selber davon. Sie       theoretischen Grundwissens – wichtig
     weise wissen.                                   werden nämlich mit einem nachhaltigen         für das Unternehmen und wichtig für sie.
                                                     lebenslangen Lernen belohnt, weil eine        Ausserdem ist wichtig, dass wir uns durch
                                                     massvolle Technologie-Innovation die          neue Technologie das Zerstören einer guten
     REINHARD RIEDL                                  Weiterentwicklung des Basiswissens und        IT-Architektur und guter Basis­dienste
                                                     das Dazulernen von kurzfristig relevantem     nicht aufzwingen lassen. Ohne Expertise
     Was ist wichtiger für Mitarbeitende einer       Neuen in eine vernünftige Balance bringt.     von IT-Architekten gehen Unternehmen
     IT-Abteilung: eine gute Grundausbildung                                                       nicht beurteilbare Risiken ein.
     oder ein lebenslanges Lernen? Die Antwort       Wie viel grundlegendes Wissen
     lautet: Beides zusammen ist notwendig,          braucht es?                                   Wie viel Qualität darf es denn sein?
     aber nicht hinreichend. Denn die stetige        Das Wissen über IT-Architektur scheint        Qualitätsentscheide sind strategische Ent-
     Entwicklung neuer Technologien sorgt da-        heute dünner gesät zu sein als je zuvor in    scheide. So wie die «technische Verschul-
     für, dass lebenslanges Lernen nicht genügt.     den letzten drei Jahrzehnten. Bastler-Know-   dung» ein strategischer Entscheid ist. Nur
     Die Fokussierung auf den Erwerb kurz-           how ist alles, theoretisches Wissen gilt      muss man dafür ein gutes Grundwissen
     fristigen Wissens kann nämlich zum Ver-         nichts. Das Verständnis für den Sinn zent-    ebenso besitzen wie ein Wissen in den
     lust des Wissensfundaments führen.              raler Dienste schwindet und alle Aufgaben     aktuellen Technologien. Der stetige Strom
                                                     werden zunehmend in die Applikationen         an Technologie-Innovationen lässt leider
     Wie viel neue Technologien braucht es?          verlagert. Bis zu einem gewissen Grad ist     auch das Wissen über Qualität erodieren
     Es gibt eine grosse Gruppe von IT-Mitar-        das sinnvoll und berechtigt, darüber hin-     und in der Folge das Qualitätsbewusstsein
     beitenden, die alles dafür tut, dass in den     aus aber hochgradig ineffizient. Vor allem    abstumpfen. Das Nichtmitmachen beim
     IT-Projekten jeweils die neuesten Technolo-     ist es ineffizient, wenn durchschnittlich     Technologiewandel zeitigt – aus anderen
     gien eingesetzt werden. Dies gibt ihnen die     qualifizierte Entwickler lokal Eigenschaf-    Gründen – die gleichen Folgen. In beiden
     Möglichkeit, in ihrem Lebenslauf Praxis­        ten programmieren, die man über zentrale      Fällen kommt es dazu, dass das Funk-
     erfahrung mit möglichst vielen Techno-          Dienste realisieren könnte, die von Spezia-   tionieren von IT-Lösungen mit hoher Quali-
     logien zu sammeln. Ob die neue Technolo-        listen gebaut werden.                         tät dieser Lösungen verwechselt wird.
     gie jeweils gut fürs Projekt ist oder nicht,                                                  Das ist mit hohen Kosten verbunden und
     ist deshalb für sie zweitrangig. Denn sie ist   Das schnell aufeinanderfolgende Erschei-      mit fortschreitendem Verlust des Wissens
     immer gut für die eigene Karriere.              nen immer neuer Technologien trägt leider     um Qualität.
          Es gibt aber auch eine noch grössere       wesentlich zur Wissenserosion und zur
     Gruppe von IT-Mitarbeitenden, die sich          wachsenden Ineffizienz bei. Denn IT-Mit-      Der wichtige erste Schritt
     genau umgekehrt verhält: Sie betont, wie        arbeitende haben keine Zeit, ihr Basis-       Unternehmen müssen deshalb dringend
     zweifelhaft und teuer der Einsatz einer         wissen aufzufrischen, und Unternehmen         mit dem Technologie-Innovationsstrom
     neuen Technologie ist, und lehnt diese          haben keine Zeit, über ihre Architektur       vernünftig umgehen lernen. Die vorwärts-
     meist grundsätzlich ab. Ob damit das Unter-     nachzudenken. Das Verweigern von Lerner-      drängenden Mitarbeitenden beim Techno-
     nehmen technologisch in Rückstand gerät,        fahrungen mit neuen Technologien hat –        logie-Take-up zu bremsen ist dabei ein-
     ist für sie zweitrangig. Hauptsache, sie        aus andern Gründen – den gleichen Effekt.     facher, als die zurückbleibenden zu mehr
     müssen sich nicht mit neuen Problemen           Man wird irgendwann blind gegenüber           Technologie-Take-up zu bewegen. Denn
     herumschlagen.                                  den Schwächen der eigenen Applikations-       Letztere besitzen oft nicht mehr die Fähig-
          Beide Gruppen kosten ihr Unternehmen       landschaft. Gleichzeitigt verliert man das    keit, Neues zu lernen. Aber auch die Vor-
     viel. Viel wertvoller sind dagegen IT-Mitar-    eigene Wissensfundament.                      wärtsdränger verlieren oft ihr Grundwissen.

     swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020

                                                                                               13

Ein erster Schritt ist deshalb, ein einfaches   wählt – getreu dem Prinzip: Es braucht bei-   nachhaltiges lebenslanges Lernen sehr gut
Assessment der Zukunftsfitness der Mit-         des! Der hohe Anspruch des 3L-Zertifikats     unterstützen. Dabei lassen sich auch die
arbeitenden durchzuführen in Bezug auf          ist dabei Ausdruck des hohen Anspruchs        Interessen von Unternehmen und Mitarbei-
Wissen und Know-how und danach die              an IT-Mitarbeitende in Zeiten des digitalen   tenden gut unter einen Hut bringen.
Weiter- und Nachbildung individuell zu          Wandels.
fördern.                                                                                          SI-PROFESSIONAL.CH
                                                Die richtige Innovationsstrategie
Die Schweizer Informatik Gesellschaft (SI)      Hat man zukunftsfitte Mitarbeitende, dann
und swissICT haben gemeinsam das 3L-
Zertifikat geschaffen, das nach einer
                                                ist es möglich, mit dem Technologie-
                                                Innovationsdruck vernünftig umzugehen.
                                                                                                     ÜBER DEN AUTOR
Prüfung der Fitness genau die Zukunfts­         Tut man Letzteres mit massvollen Techno-                      Reinhard Riedl,
fähig keit von IT-Mitarbeitenden testiert.      logie-Innovationen, so bleibt die Zukunfts-                   Leiter IDEA – Institut
Es basiert auf einem Wissenstest und einer      fitness der Mitarbeitenden erhalten und                       Digital Enabling der
Bewertung von Ausbildung und Lebens-            man zieht weitere fähige Mitarbeitende an.                    Berner Fachhochschule
lauf, die zwischen der Grundausbildung          Der stetige Strom an Technologie-Inno-                        und Präsident der
und der Weiterbildung eine gute Balance         vationen kann also, massvoll genutzt, ein                     Schweizer Informatik
                                                                                                              Gesellschaft SI

   DIE EVENT-SERIEN DIE HIGHLIGHTS 2020                                                                                           23

                                   23
   Agile Breakfasts Monatlich                      23. bis 28. März 2020                      18. Juni 2020, Zürich
   in Bern, Basel, Luzern, St. Gallen und
   Zürich.
                                                   Informatiktage                             swissICT Insiderparty
                                                   26. März 2020, Zürich
   Agile HR       Das Format der Fach-
                                                                                              31. August 2020, Bern

   gruppe Lean, Agile & Scrum. Mehrmals            swissICT Arbeitswelten-                    IT-Beschaffungskonferenz
   jährlich in Zürich.                             Konferenz                                  Unterstützt durch die Fachgruppe Lean,
                                                                                              Agile & Scrum
   Business Agility Das Format                     1. April 2020
   der Fachgruppe Lean, Agile & Scrum.                                                        25. November 2020, Zürich
                                                   Start Erhebung swissICT
   Mehrmals jährlich in Zürich.
                                                                                              Digital Economy Award
                                                   Salärstudie
   Digital Performance Marke-
   ting Breakfast Das Breakfast-                   7. Mai 2020, Zürich
   Format von swissICT in Zusammen                 GV swissICT
   arbeit mit Digital-Marketing-Experten.
   Mehrmals jährlich in Zürich.                    12./13. Mai 2020

   Fachgruppen-Event                               Lean, Agile & Scrum Konferenz              Die aktuellsten Daten entnehmen Sie
                                                   Fachgruppe Lean, Agile & Scrum             der Agenda auf der Website.
   Sourcing & Cloud                                                                           Mit dem swissICT Newsletter bleiben Sie
   Die Fachgruppe Sourcing & Cloud lädt                                                       auf dem Laufenden:
   4-mal jährlich zum Nachmittagsevent,
   in Bern und Zürich.                                                                            SWISSICT.CH
14   MITGLIEDERSEITE

                                                                                                                                               Foto: shutterstock.com
         WIE FINDEN SIE ALS IT-MANAGER
         KOMPETENTE IT-PARTNER?
     Als IT-Manager kennen Sie die Herausforderung: Sie setzen                                      habe ich diese Plattform entwickeln lassen
     Produkte von Dutzenden verschiedenen Herstellern ein, histo-                                   und «Skillbrowser» gegründet. Auf Skill-
                                                                                                    browser kann man spezifisch nach Skills
     rische Altlasten inklusive. Gleichzeitig suchen Sie innovative                                 oder Lösungen suchen und seine Anforde-
     und moderne Lösungen für Ihr Unternehmen. Die Auswahl der                                      rungen miteinander kombinieren. Die
     richtigen Partner wird da zur Herausforderung.                                                 Skills der IT-Dienstleister können von den
                                                                                                    Kunden bestätigt werden. Von diesen Re-
                                                                                                    ferenzen wiederum profitieren alle anderen
     PHILIPPE STRÜBIN                                te mir schon lange eine Plattform, um mir      bei der Auswahl eines kompetenten und
                                                     dies zu vereinfachen, eine Suche nach          vertrauenswürdigen Partners.
     Ein typisches KMU aus IT-Sicht: Sie be-         Partnern mit ganz spezifischen Skills, Ser-
     treuen unzählige Produkte von diversen Her-     vices und Lösungen.                            Skillbrowser wurde nur mit den nötigsten
     stellern, viele davon exotisch und historisch                                                  Funktionen als MVP (Minimum V    ­ iable
     gewachsen… und da gibt es noch diesen           Ein «Trip Advisor» für IT-Dienstleister        Product) entwickelt. Für die weitere Ent-
     einen Mitarbeiter, welcher businesskritische    Mir schwebte eine Art «Trip Advisor» für       wicklung sind wir auf das Feedback der
     Microsoft-Access-Anwendungen program-           IT-Dienstleistungen vor. Eine einfache         IT-Community angewiesen. Welche Her-
     miert, und er steht kurz vor der Pensionie-     und klare Übersicht, was welcher Dienst-       ausforderung bei der Suche stellt sich
     rung. Gleichzeitig möchte Ihr Unternehmen       leister anbietet, ohne mich durch die          in Ihrem Alltag? Für Ihre Anmeldung und
     die «Digitalisierung» vorantreiben, jedoch      suchmaschinenoptimierten Webseiten             Feedbacks:
     ohne konkrete Vorstellungen und Ziele. Viel-    wühlen zu müssen, wo alles zigmal
     leicht geht es Ihnen ähnlich?                   wiederholt wird, um beim Google-Ranking            SKILLBROWSER.COM
         Die Suche nach IT-Partnern für spezielle    ganz oben zu sein. Eine Plattform, wo die
     Produkte, Services und Lösungen hat             Kunden die Skills ihrer Partner bestätigen
     mich selbst Stunden, sogar Tage gekostet.
     Googeln, Hersteller anfragen, Anbieter
                                                     können und sich gegenseitig kontaktieren
                                                     können, um Referenzen einzuholen. Die
                                                                                                           ÜBER DEN AUTOR
     einladen, Referenzen einholen, Events           Plattform sollte für beide Seiten fair sein,                   Philippe Strübin,
     besuchen und nochmals von vorne. Unsere         unabhängig und neutral. Um diese Neutra-                       Head of IT Yuanda Europe
     Strategie in Bezug auf IT-Partner war: Es       lität zu gewährleisten, war für mich klar,                     Ltd., Gründer von Skill­
     muss keine grosse Firma mit einem riesigen      dass sie von der Kundenseite betrieben                         browser
     Portfolio sein. Gerne auch kleine Firmen        werden muss – wie eine Art Community.
     mit ganz spezialisierten Skills. Ich wünsch-    Nach vielen Gesprächen mit anderen CIOs

     swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
MITGLIEDERSEITE                15

   «DELUXE START-UP»: WENN ETABLIERTE

                                                                                                                                                 Foto: shutterstock.com
   UNTERNEHMEN START-UPS GRÜNDEN
Ein vielversprechendes Gründungsmodell, welches die Vorteile                                  Obwohl die Gründung eines «Deluxe Start-
von Start-ups und Spin-offs kombiniert – illustriert am Beispiel                              up» teilweise eine Kannibalisierung des
                                                                                              Geschäftes der Muttergesellschaft bedeutet,
der Finanzbranche.                                                                            profitiert auch diese langfristig von einer
                                                                                              Erweiterung des Angebots und der digitalen
ACHIM GAREUS, KE VIN HANSEN                    Die Vorteile liegen auf der Hand: Junge Un-    Kompetenz. Einerseits wandern Kunden,
UND C ARL A SCHMID                             ternehmen profitieren von einer sicheren       die sich ein innovativeres Angebot wün-
                                               Finanzierung, von Reputationseffekten der      schen, nicht zur Konkurrenz ab, sondern
Längst sind Banken nicht mehr die einzigen     Muttergesellschaft sowie vom Zugang            zur eigenen Tochtergesellschaft. Anderer-
Player im Finanzmarkt. In den letzten Jahren   zu bestehenden Ressourcen. So können           seits werden durch die Trennung der
sind immer mehr FinTech-Start-ups mit          Shared Services der Muttergesellschaft ge-     Marken diejenigen Kunden, welche noch
innovativen und teils disruptiven Lösungen     nutzt und attraktive Löhne bezahlt werden,     nicht genug Vertrauen in digitale Modelle
auf den Markt gedrängt und haben sich          und es kann auf bestehenden Kunden-            haben, nicht verunsichert.
dort etabliert. Durch die technischen Ent-     beziehungen aufgebaut werden. Dies führt           Erfolgreich umgesetzt, bietet das
wicklungen und Möglichkeiten der Digita-       zu höherer Stabilität für Mitarbeitende und    «­Deluxe Start-up», durch die Kombination
lisierung haben sich auch die Kunden-          Kunden.                                        der Stärken der unterschiedlichen Grün-
erwartungen verändert. Die traditionellen          Eine erfolgreiche Umsetzung ist in der     dungsmodelle, in Summe die meisten
Banken können sich nicht mehr nur auf das      Realität allerdings nicht so einfach. Damit    Vorteile (siehe Infobox). Der Ansatz von
Argument der persönlichen Beratung und         die Gründung eines «Deluxe Start-up»           «Best of all worlds» wird somit zum Win-
das Vertrauen seitens der Kunden stützen,      erfolgreich sein kann, braucht es vonseiten    Win für alle Beteiligten.
wenn sie wettbewerbsfähig bleiben wollen.      der Muttergesellschaft einen Wandel zu
Sie müssen, um ihre Kunden nicht an in-        flexibleren Strukturen, zumindest bei der
novative Greenfield-Start-ups zu verlieren,
sich der digitalen Transformation stellen.
                                               Gründung und Einbindung von Tochter-
                                               gesellschaften. Neben erhöhter Risikobereit-
                                                                                                      ÜBER DIE AUTOREN
Häufig ist jedoch weder eine Kultur für        schaft bedarf es weniger Kontrollmecha-
Innovation und Entrepreneurship in der         nismen und politischer Störfeuer, dafür
DNA verankert, noch ist die notwendige         mehr Agilität und eines gewissen Masses
digitale Kompetenz vorhanden.                  an Freiheit bei Entscheidungen, die die
     Was können etablierte Finanzunter-        Handlungs- und Reaktionsfähigkeit sicher-
nehmen tun, um sich langfristig gegenüber      stellen. Zudem fördert etwas Distanz zum
den neuen Wettbewerbern zu behaupten?          Mutterhaus ein notwendiges Out-of-the-         Achim Gareus, Kevin Hansen und
Neben kostspieligen Akquisen oder Betei-       Box-Denken, welches die Basis für Innova-      Carla Schmid, Business Transformation
ligungen stehen Unternehmen noch die           tionskraft und Kreativität darstellt.          Consultants bei Valtech
Möglichkeiten offen, eigene Spin-offs zu
initiieren oder eigenständige Start-ups zu
gründen. Diese «Deluxe Start-ups» sind
vollends eigenständige Einheiten ausser-                                        STARTUP         STARTUP-DELUXE              SPIN-OFF
halb des Unternehmens, die das Potenzial
                                                Finanzkraft                         –                    +                      +
haben, das Beste aus beiden Welten zu
                                                Ressourcenverfügbarkeit             –                    +                      +
kombinieren. Es handelt sich hierbei um
Tochtergesellschaften, die im Besitz eines      Netzwerkzugriff                     –                    +                      +
etablierten Unternehmens sind, aber als         Agilität                            +                    o                      –
autonome Einheit und unter eigener Marke        Freiheitsgrade                      +                    o                      –
auftreten. Die neuen Angebote und Pro-          Out-of-the-Box-Denken               +                    o                      –
dukte werden unabhängig von der Mutter-
gesellschaft auf dem Markt lanciert.           Bewertung der Erfolgskriterien von Gründungsmodellen

                                                                                              swissICT MAGAZIN, AUSGABE 1, JANUAR 2020
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