Swiss Taxes - KPMG International
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Clarity on April 2015 Swiss Taxes 14 20 24 Steuerpolitik Unternehmenssteuerreform III Steuertransparenz Internationaler Druck stellt Massnahmen zur Stärkung der Die neue Realität für Unternehmen die Schweiz vor neue Wettbewerbsfähigkeit des Herausforderungen Schweizer Steuersystems Schweizer Steuerlandschaft vor grundlegenden Veränderungen Clarity on Swiss Taxes kpmg.ch/swisstaxes
Clarity on Swiss Taxes I N H A LT 14 34 Clarity on Swiss Taxes 4 24 20 03 04 14 E D I TO R I A L TEIL I Entwicklungen im Schweizer Steuersystem Steuertrends Steigende Komplexität, mehr Transparenz und neue Technologien Steuerpolitik Drei Experten aus Politik, Wirtschaft und 26 28 34 38 40 46 50 TEIL II Swiss Tax Report 2015 Unternehmensbesteuerung: Gewinnsteuer Welche Unternehmen tragen die Steuerlast? Die Schweiz im internationalen Vergleich Individualbesteuerung: Einkommenssteuer Welche Personen tragen die Steuerlast? Die Schweiz im internationalen Vergleich P I N B OA R D Gesellschaft diskutieren den Steuerwettbewerb 51 K O N TA K T E & I M P R E S S U M 20 Unternehmenssteuerreform III Das Schweizer Steuersystem vor grossen 26 38 Herausforderungen 24 Steuertransparenz Zunehmende Brisanz und Dynamik 1
Clarity on Swiss Taxes E D I TO R I A L WIE KONKURRENZFÄHIG IST Peter Uebelhart Head of Tax, KPMG Schweiz DIE SCHWEIZ? Welcome Im Namen von KPMG freue ich mich, Ihnen in dieser gebildeten Mitarbeitenden immer noch eine wichtige Rolle – Publikation die aktuellen Trends der Schweizer Steuer nicht nur wenn es darum geht, Unternehmen in der Schweiz landschaft und den «Swiss Tax Report 2015» vorzustellen. anzusiedeln, sondern auch, diese in der Schweiz zu halten. Dieser vergleicht die Gewinn- und Einkommenssteuersätze Entscheidend wird sein, wie die Schweiz mit der Unter in 130 Ländern und allen 26 Schweizer Kantonen. nehmenssteuerreform III auf den internationalen Druck Zusammenfassend bestätigt der Bericht erneut, dass der antwortet, und dass sie ihre steuerliche Standortattrak- Trend von sinkenden Spitzensteuersätzen für Unternehmen tivität auch in Zukunft hoch halten kann. und Privatpersonen nicht nur in den OECD- und dn EU- Staaten, sondern auch in den Schweizer Kantonen deutlich Gerne stehen wir Ihnen in sämtlichen Fragen rund um die zurückgegangen ist. Im Bereich der Individualbesteuerung Unternehmenssteuerreform III und die weiteren internationa lässt sich im Vergleich zum Vorjahr erneut ein leichter len Entwicklungen auf Ebene EU, OEDC und G20 (z.B. Anstieg feststellen. BEPS-Aktionsplan) zur Verfügung und freuen uns, Sie zu beraten. Trotz wenigen Veränderungen punkto Steuersätzen im Vergleich zum Vorjahr steht die Schweiz im Hinblick auf ihre Standortattraktivität an einem Wendepunkt. Dabei spielt die Steuerbelastung auch bei zunehmender Bedeutung weiterer Faktoren wie Rechtssicherheit, Lebensqualität oder gut aus Peter Uebelhart 2 3
Clarity on Swiss Taxes NEUE ANFORDERUNGEN AN DIE KOMMUNIKATION S T E U E R T R A N S PA R E N Z UND MORAL International tätige Unternehmen stehen müssen, und diese werden mit entspre beim Thema Steuerplanung seit einiger Zeit chenden Forderungen an Unternehmen unter öffentlichem Druck. War internationale herantreten. Steuerplanung, welche die Steuerplanung früher ein Thema, das nur Verantwortung eines Unternehmens der einen kleinen Kreis interessierte, so will die Gesellschaft gegenüber ernst nimmt, wird Öffentlichkeit heute genau verstehen, unumgänglich werden. Die Kommunikation welches Unternehmen wo, weshalb und einer solchen Steuerplanung wird für wie viel Steuern bezahlt. Die Transparenz Unternehmen in Zukunft eine zentralere gegenüber der Öffentlichkeit und den Rolle spielen und kann auch Chancen zur Steuerbehörden wird sich demnach erhöhen Differenzierung eröffnen. 4 5
Clarity on Swiss Taxes MEHR KOMPLEXITÄT BEIM STEUERREPORTING TA X C O M P L I A N C E Steuern gehören zu den grössten Kosten OECD bringen zusätzliche Herausforderungen treibern bei Unternehmen. Deshalb im Steuerreporting mit sich. Interne stehen das Tax Risk Management und die Steuerexperten und eine formulierte Risk Compliance zunehmend weiter oben auf Policy helfen, der wachsenden Komplexität der Agenda der Unternehmensleitung. bei steuer- und unternehmensrechtlichen Neuere gesetzliche und regulatorische Fragestellungen gerecht zu werden. Dabei Entwicklungen wie die Unternehmenssteuer wird die Steuerplanung transparenter und reform III oder der BEPS-Aktionsplan der vorausschauend. 6 7
Clarity on Swiss Taxes VORBEREITUNG AUF DIE «BIG DATA» ZUKUNFT STEUERTECHNOLOGIE Unternehmen stehen hinsichtlich des Führungsinstrumente für Steuerverantwort Managements von Steuerpflichten vor einer liche auf Gruppen- und Länderebene, die grossen Herausforderung. Datenbasierte, helfen, die Unternehmensleistung zu stei transaktionsorientierte Steuern machen es gern und gleichzeitig die Kosten zu senken. für Unternehmen erforderlich, sich näher Den erhöhten Anforderungen bei Steuer mit dem Thema Technologie zu befassen, reportings – speziell bei länderspezifischen um die Flut an Informations- und Daten- Reportings – wird in der Regel nur mit mengen zeitgerecht und exakt verarbeiten entsprechender Technologie begegnet zu können. Daneben sind neue Tools werden können. 8 9
Clarity on Swiss Taxes INDIREKTE STEUERN SIND INTERNATIONAL HOCH IM KURS STEUERMIX Während sich die Sätze der Unternehmens mit härteren Methoden der Eintreibung sei steuern zu stabilisieren beginnen, erhöhten tens des Staats. Dieser Trend wird wohl diverse Länder rund um die Welt in der Ver auch in Zukunft anhalten und Unternehmen gangenheit ihre indirekten Steuern markant, zwingen, sich rasch den damit verbundenen um stetig wachsende Staatsausgaben finan Herausforderungen anzupassen. Dabei stehen zieren zu können. Indirekte Steuern werden unter anderem die Unsicherheit bei der Kosten als Folge der ständig ändernden Regeln und planung von global tätigen Unternehmen oder Sätze zugleich immer komplexer, kombiniert auch Compliance-Prozesse im Vordergrund. 10 11
Clarity on Swiss Taxes STEUERREGIMES UNTER VERSTÄRKTEM DRUCK GLOBALISIERUNG Mehrere Wirtschaftsstandorte, darunter die 2015 abschliessend bekannt gegeben. Schweiz, stehen unter internationalem Spätestens dann muss auch die Schweiz Druck der EU, der G-20 und der OECD. definitiv bestimmen, wie ihr Unternehmens- Das Projekt Base Erosion and Profit Shifting steuerrecht in Zukunft ausgestaltet sein (BEPS), das zahlreiche Anpassungen des soll und anfallende Mindereinnahmen internationalen Unternehmenssteuerrechts kompensiert werden können. Mit der Unter- vorsieht, nimmt auch kantonale Steuer- nehmenssteuerreform III sollen gleichzeitig regimes ins Visier. Welche Vorgaben Staaten die Attraktivität des Steuerstandorts aufgrund des BEPS-Projekts in Zukunft ein Schweiz gestärkt und die internationale halten müssen, wird voraussichtlich Ende Akzeptanz wiederhergestellt werden. 12 13
Clarity on Swiss Taxes TEIL I STEUERPOLITIK Die internationale Vernetzung der Schweiz beeinflusst ihre Steuerpolitik Peter Hegglin Bruno Gurtner Peter Uebelhart Gesprächsleitung René Lüchinger Die Schweiz ist sowohl politisch wie wirtschaftlich stark mit René Lüchinger Ist Steuerwettbewerb sehr deutlich. Ich bin einem unkontrol- überlegen, wie er sich positionieren im nationalen und internationalen lierten Steuerwettbewerb gegenüber will. Dabei werden allzu hohen Europa und dem Rest der Welt verknüpft. Dabei spielen Umfeld etwas Positives oder öffnet sehr skeptisch. Es stellt sich die Frage, Staatsausgaben auch Schranken ge- im Wettbewerb der attraktivsten Standorte für Unternehmen dieser Tür und Tor für Ungerechtig wie gross soll und darf dieser sein. setzt. Und das ist ein positiver keiten? Steuerregeln sind heute so gestaltet, Mechanismus. Wenn Sie Steuersätze neben Faktoren wie Rechtssicherheit, Lebensqualität und dass das mobile Kapital sowie Reiche im Ausland betrachten, funktioniert gut ausgebildete Mitarbeiter die Steuersätze eines Landes Peter Hegglin Man kann den bevorzugt werden. Das führt weltweit dieser Mechanismus oftmals weniger Steuerwettbewerb nicht isoliert be- zu massiver Ungleichheit und verzerrt gut. eine wichtige Rolle. Neben hiesigen Herausforderungen trachten, sondern muss ihn in Bezug gleichzeitig auch das Bild des Wett- steigt der Druck aus dem Ausland in Bezug auf mehr zur Finanzpolitik des Bundes, eines bewerbs zwischen international und Bruno Gurtner Wichtiger als der Kantons oder einer Gemeinde setzen. lokal tätigen Unternehmen. Steuerwettbewerb ist für mich die Transparenz. Der Zuger Regierungsrat Peter Hegglin, Es geht dabei auch darum, die anfal- Tatsache, dass das Schweizer ehemaliger Präsident des Tax Justice Networks, Bruno lenden Kosten bewältigen zu können René Lüchinger Früher galt, dass Stimmvolk einen grossen Einfluss hat und den Finanzhaushalt im Lot zu der Steuerwettbewerb in der Schweiz – gerade im Vergleich zum Ausland. Gurtner und Steuerberater Peter Uebelhart – drei Experten halten – ohne in die Schuldenwirt- die Staatsquote niedrig halte. Gilt das Das betrifft die Höhe der Steuern auf ihrem Gebiet – diskutieren, wie der Steuerwettbewerb schaft abzugleiten. Wenn der Steuer- denn heute nicht mehr? oder wie Staatseinnahmen verwendet ertrag zu niedrig ist, muss man werden sollen. Ich befürworte daher zu beurteilen ist und wie die Schweiz ihren Platz in einer korrigieren. Peter Uebelhart Ich bin überzeugt, den Grundsatz «no tax without repre- globalisierten Wirtschaftswelt finden kann. dass die vergleichsweise moderaten sentation». Die Möglichkeit der Bruno Gurtner Man sollte den Steuersätze in der Schweiz eine Einflussnahme föderal auf Stufe Wettbewerb international betrachten Folge des Wettbewerbs sind. Jeder Bund, Kanton und Gemeinde ist ein und dort zeigen sich negative Folgen Kanton muss sich regelmässig grosser Vorteil unseres Systems. 14 15
Clarity on Swiss Taxes TEIL I STEUERPOLITIK René Lüchinger Ist eine Triage von der Gemeinden beim Kanton oder der Steuersätzen. Hier werden wir uns als Peter Hegglin Wenn es um Ansied den Realitäten stellen. Wir sind inter- auf die Länder, in denen die Wert- Steuern auf Ebene Bund, Kanton und Kanton beim Bund auf die Verwendung Land wahrscheinlich attraktive lungen von Firmen geht, ist es etwa national stark verknüpft – gerade im schöpfung stattfindet. Die einzelnen Gemeinde denn noch zeitgemäss? der Gelder politisch entsprechend Steuersätze leisten können. Das kön- nicht so, dass die Schweiz die güns- Finanzbereich – und grosse Staaten Länder können ihre Steuersätze Könnte man das nicht einfacher Einfluss nehmen müssten. Das würde nen wir uns nur erlauben, weil wir tigsten Konditionen hätte. Luxemburg, wie die USA haben effektive Druck- anwenden. handhaben? zu starken Lobbyingbemühungen auf sehr gesunde Finanzen haben. Dank die Niederlande oder auch Irland sind mittel, die sie einsetzen können, und verschiedenen Ebenen führen. Mir dieser Finanzlage sind wir jedoch mindestens so weit vorne dabei. sie tun dies auch. Daneben gehen wir René Lüchinger Ich möchte noch ei Peter Hegglin Steuerhoheit ist ja nicht persönlich widerstrebt das. auch «Opfer unseres Erfolgs» – siehe Offenbar haben diese Länder ebenso in eine Welt, die transparenter ist, als nen anderen Punkt beleuchten. einfach so gegeben, sondern ist Beispiel Euro-Krise. Deshalb brau- attraktive Steuerregelungen. Man kann das vor fünf Jahren noch der Fall war. Steuerthemen geniessen derzeit eine verbunden mit Aufgaben und Peter Hegglin Bei der Arbeit mit chen wir diesen Spielraum, damit wir nicht einfach nur auf die Schweiz zei- Die neuesten Entwicklungen um den viel grössere mediale Aufmerksamkeit Verantwortung. Wenn man den Kunden spürt man die Bedeutung der den Standortvorteil der attraktiven gen und sagen, dass die anderen be- spontanen Informationsaustausch als noch vor ein paar Jahren. Föderalismus für gut befindet, ist es geografischen Nähe zu einer Steuer- Steuersätze weiterhin nutzen können. nachteiligt seien. Die Regeln müssen zwischen der Schweiz und anderen Interessieren sich Herr und Frau das richtige System. Beispielsweise behörde. Diese Nähe zu den Unter- für alle gelten – man kann nicht ande- Ländern hätte vor zwei Jahren noch Schweizer heute mehr für Steuern? macht es wenig Sinn, die Dinge in nehmen und den Bürgern, die viele Bruno Gurtner Die Wettbewerbs- re kritisieren und gleichzeitig nur auf kein Steuerexperte für möglich gehal- Genf gleich anzupacken wie in meiner kantonale Steuerverwaltungen pflegen, fähigkeit hängt von verschiedenen die eigenen Vorteile achten. ten. Diese Entwicklungen betreffen Peter Uebelhart Diese Themen wer- Wohngemeinde. Daher ist Triage nach ist ein weiterer Standortvorteil. Gerade Faktoren ab, Steuersätze sind nur ei- nicht nur die Schweiz, sondern auch den heute stärker diskutiert als früher, wie vor zeitgemäss und ein Erfolgs- internationale Kunden sind davon im- ner davon, nicht einmal der wichtigs- Peter Uebelhart Die Schweiz steht viele andere Länder. und das Sachverständnis insbesondere modell. Eventuell sind nicht alle mer sehr positiv beeindruckt. te. Mit der Förderung von anderen typischerweise immer etwa mit den Gemeindestrukturen effizient und positiven Eigenschaften der Schweiz gleichen fünf bis sieben Ländern in gleich gut für die Zukunft gerüstet, Bruno Gurtner Das föderale System bin ich einverstanden. einem Wettbewerb, wenn es um soge- aber das ist eine andere Frage. hat in meinen Augen durchaus eine nannte mobile Aktivitäten geht. Hier Zukunft. Man kann immer wieder dar- Peter Uebelhart Das ist sicher so, hat die Schweiz über die vergangenen DIE NEUESTEN ENTWICKLUNGEN UM Peter Uebelhart Eine Kehrseite des an schrauben und Feinheiten besser dass die Wettbewerbsfähigkeit von fünf bis zehn Jahre sogar an Terrain DEN SPONTANEN INFORMATIONS dualen Systems – ich meine hier primär abstimmen. Mein grosser Wunsch verschiedenen Faktoren abhängt. verloren. Ich sehe aber keine interna- Bund / Kanton – ist der Komplexitäts wäre, dass Ausreisser vermieden wer- Jedoch stellen ich und auch unsere tionale Normierung. Was aktuell am AUSTAUSCH grad, gerade wenn man Themen wie den. Ich spreche mich hierbei für Kunden fest, dass in den vergangenen ehesten spürbar ist, wäre BEPS, das die Unternehmenssteuerreform III Minimalsteuersätze aus. Das gilt auch fünf Jahren auf politischer Ebene Programm der OECD gegen Base ZWISCHEN DER SCHWEIZ (USR III) und ihre vielseitigen Aus bei der USR III. Letztlich müsste das nicht viel entschieden worden ist, das Erosion und Profit Shifting. Dazu ge- UND ANDEREN LÄNDERN wirkungen verstehen möchte. Wenn auch international gelten und nicht nur sich positiv auf die Standort- hören 15 Massnahmen, die sich sehr HÄTTE VOR ZWEI JAHREN NOCH KEIN STEUEREXPERTE man zusätzlich dann noch den zwischen den Kantonen. attraktivität ausgewirkt hätte. Aus der schnell konkretisiert haben. Einzelne Nationalen Finanzausgleich (NFA) Perspektive von internationalen Länder beginnen bereits vorauseilend, miteinbeziehen möchte, sind das sehr René Lüchinger Wer soll denn Unternehmen wird es teurer, kompli- diese zu implementieren – wie bei- anspruchsvolle Fragestellungen, bei die Höhe von Mindeststeuersätzen zierter und zunehmend schwieriger spielsweise das Country-by-Country FÜR MÖGLICH GEHALTEN welchen andere Länder von «einfa- festlegen? vorhersehbar. Die Schweiz war in die- Reporting. Das wird auf die internati- cheren» Strukturen oder Prozessen ser Hinsicht viele Jahre verlässlich onale Steuerlandschaft einen Einfluss Peter Uebelhart profitieren. Bruno Gurtner In der Schweiz wären bzw. einschätzbarer – gerade in haben. Daneben habe ich Zweifel, ob das Parlament auf Bundesebene und Bezug auf langfristige Investitionen man zum Beispiel die Idee der EU ei- Bruno Gurtner Solche Entwicklun- der Medien ist grösser geworden. Da René Lüchinger Man stellt beim die politischen Parteien, die Initiativen und grössere Ansiedlungen. ner Common Consolidated Tax Base gen sind nicht zuletzt auf Forderungen staune ich manchmal, in welchem Bund vermehrt Zentralisierungs einreichen, zuständig. Diese Instru- in 28 Ländern wirklich umsetzen des Tax Justice Network zurückzufüh- Detaillierungsgrad über Strukturen be- tendenzen fest. Betrifft das auch mente haben wir und es ist eine Aus- René Lüchinger Supranationale kann. Diese Länder sind nach wie vor ren. Wir sind daran interessiert, dass richtet wird und wie komplexe Fragen den Bereich der Steuern – sprich, einandersetzung, die geführt werden Organisationen wie die EU, die souveräne Staaten mit eigenen Schlupflöcher vermindert bzw. abge- erläutert werden. Vor zehn Jahren wa- benötigt der Bund aufgrund der sollte. OECD, die G20 oder starke Finanzhaushalten, und wir sehen ja, schafft werden. Transparenz ist ein ren Steuern noch eine Art «Geheim- grösseren Menge an Aufgaben auch Einzelstaaten wie die USA versuchen, dass innerhalb der EU nicht alle gleich notwendiges Mittel dazu. Ich bin froh, wissenschaft» mit einem überschauba- mehr Steuereinnahmen? Peter Hegglin Da bin ich nicht glei- die internationale Steuerpolitik zu be «gesunde» Finanzen haben. dass die EU oder die OECD hier ren Kreis von Experten. Und obwohl cher Meinung: Die Kantone brauchen einflussen. Dabei kann man zuneh Druck machen. Man muss sich aber Steuerstrukturen von Apple oder Peter Hegglin Das hängt damit zu- eine relativ grosse Flexibilität, um die mend eine «normative Rechtssetzung» René Lüchinger Stichwort «voraus- bewusst sein, dass rund 44 Länder an Starbucks kürzlich kritisch diskutiert sammen, dass oft gedacht wird, dass jeweiligen Aufgaben erfüllen zu kön- im Steuerwettbewerb beobachten. eilend» – macht der internationale der Gestaltung dieser Regelungen be- wurden, werden deswegen nicht weni- Aufgaben weniger kosten würden, nen. Daher lehne ich Mindeststeuer- Etwas plakativ ausgedrückt, herrscht Druck die Schweiz eher gefügiger als teiligt sind. Daneben gibt es zahlreiche ger iPhones gekauft oder Kaffees ge- wenn sie zentral gesteuert würden. Die sätze ab. Wenn man auf die internatio- ein «Krieg der Steuerstandorte», und noch vor zehn Jahren? ärmere Entwicklungsländer, an wel- trunken. Das heisst, die Öffentlichkeit Realität zeigt jedoch, dass dies eben nale Ebene schaut, dann wird es die anderen Wettbewerber würden die chen diese Entwicklungen völlig vor- ist sicher sensibler und interessierter, oft nicht der Fall ist. Wenn man das immer weniger Sonderbehandlungen Schweiz lieber nach oben harmonisie Peter Uebelhart Bei zahlreichen steu- beigehen. International tätige Unter- was Steuerthemen anbelangt. Dies föderalistische System ändern würde, geben, und der Wettbewerb spielt zu- ren. Wie kann sich die Schweiz in die errechtlichen Aspekten oder gerade nehmen sollen als Einheit besteuert führt aber nicht zu Boykotthand- hätte das zur Folge, dass die Vertreter nehmend bei den ordentlichen sem Kontext verhalten? beim Bankgeheimnis sollte man sich werden, mit Aufteilung der Gewinne lungen. 16 17
Clarity on Swiss Taxes TEIL I STEUERPOLITIK Peter Hegglin Einen Einfluss hat sicherheit ist heute so wichtig wie at- Regelwerk, das Rechtssicherheit gibt sicher die seit 2005 geäusserte Kritik traktive Steuern. Letztlich bleibt es und in wirtschaftlich schwierigeren der EU am Schweizer Steuerrecht. ein Gesamtpaket, das attraktiv sein Zeiten funktioniert. Zudem muss ver- Darauf versucht die Schweiz nun mit muss. mieden werden, dass natürliche DIE SCHWEIZ BRAUCHT der USR III Antworten zu geben. Personen letzten Endes den «Preis» EIN PASSENDES Andererseits haben wohl der NFA und die Erkenntnis, wer welche finan- Peter Uebelhart In Bezug auf den an- gesprochenen Volksentscheid wird der USR III bezahlen müssen. REGELWERK, ziellen Ressourcen generieren kann, zur Diskussion beigetragen. Daneben sich in naher Zukunft weisen, wohin es gehen soll. Die USR III bzw. ein Bruno Gurtner Die Erbschaftssteuer ist grundsätzlich eine liberale Steuer DAS RECHTSSICHERHEIT hat die Frage nach Steuergerechtig- mögliches Referendum dazu wird ein nach dem Grundsatz «gleiche GIBT UND IN WIRTSCHAFTLICH keit – beispielsweise bei der Auf- Prüfstein sein, wie sich die Schweiz Chancen für alle». Die Standort- wandbesteuerung – ihren Beitrag zur zukünftig positionieren will. In diesen attraktivität ist bei diesem Thema SCHWIERIGEREN breiten öffentlichen Diskussion ge- Kontext ist auch die Initiative zur wahrscheinlich vernachlässigbar. ZEITEN FUNKTIONIERT. leistet. Das sind gute Gespräche, die Masseneinwanderung einzuordnen. Entscheidender ist sicher die stattfinden sollen, damit man unser Letztlich muss man sich bei solchen Ausgestaltung eines allfälligen Peter Hegglin System mit Volksentscheiden fein- Fragen einfach bewusst sein, was für Gesetzes, damit man den Nachfolge- justieren kann. Folgen grundsätzliche Entscheide ha- situationen bei KMU gerecht werden ben. Dabei sollte nicht ausser Acht ge- kann. Bei der USR III begrüsse ich Bruno Gurtner Mir scheinen die lassen werden, dass gerade internatio- die Abschaffung der Sonderregimes. internationalen Skandale um Unter- nale Unternehmen mit ihren Steuern Dabei kann gut sein, dass in ge- nehmen, die ihre Steuern massiv re- einen nicht unerheblichen Teil der wissen Kantonen wieder etwas duzieren, mit ein Grund dafür zu sein, Finanzen von Bund und Kantonen mehr Steuern bezahlt werden dass die Leute empört sind und wis- mittragen. müssen – auch ohne zusätzliche sen wollen, warum das möglich ist. Kompensation. Schliesslich haben in Weiter hat die Finanzkrise dazu bei- Bruno Gurtner Ich stimme zu, dass der Vergangenheit auch einige mehr getragen, dass solche Fragen auf den man die jeweilige Situation genau be- profitiert als andere. Wie erwähnt bin Tisch gekommen sind. Und schliess- trachten und sich der Konsequenzen ich für einen Minimalsteuersatz bei lich sind es NGO wie das Tax Justice bewusst sein muss. Aber jede Unter- den Kantonen. Network, die solche Themen aktiv nehmung um jeden Preis in die bearbeiten. Schweiz zu holen, ist einfach nicht Peter Uebelhart Die Frage der notwendig. Das Wachstum muss nach- Erbschaftssteuer ist eine klassische René Lüchinger Wenn die Schweizer haltig und sozial verträglich sein. Ja/Nein-Frage, die nicht viel Inter- entscheiden müssten, in welche pretationsraum zulässt. Es wäre eine Richtung die Steuer- bzw. Standort- René Lüchinger Ich möchte zum weitere Steuer auf Bundesebene, die politik gehen soll – also in Richtung Schluss noch einen Blick in die nicht kantonal angepasst werden attraktive Steuern / viele Ansiedlungen Zukunft werfen. Bald stehen uns wie kann. Dazu muss man sich der und Stellen schaffen oder in Richtung der Abstimmungen mit Steuerthemen Konsequenzen bewusst sein, insbe- JEDE Steuergerechtigkeit / internationale bevor – die Erbschaftssteuer und die sondere dort, wo es um Nachfolge- UNTERNEHMUNG Angleichung –, wohin würde der Entscheid gehen? Unternehmenssteuerreform III stehen auf der Agenda. Was wäre aus ihren situationen bei Unternehmen geht. In aller Regel steckt das Vermögen in UM JEDEN PREIS Peter Hegglin Früher war sicher die Perspektiven nun das richtige Rezept für die Schweiz bei diesen Vorlagen? den Unternehmen und nicht in Form von Bargeld bei den Eigentümern. IN DIE SCHWEIZ ZU HOLEN, Steuerbelastung der entscheidende Die grosse Herausforderung, die IST EINFACH NICHT NOTWENDIG. Faktor für ein Unternehmen, das in die Peter Hegglin Man geht oft davon ich bei der USR III sehe, ist die Schweiz kommen wollte. Heute sind aus, dass es heute keine Erbschafts- Komplexität der Materie. Die Bruno Gurtner es daneben zusätzlich optimale steuer gebe, aber auf kantonaler Ebene Sonderbehandlung von abstrakten Standortfaktoren, es braucht also bei- gibt es eine solche bereits – mit Rechtssubjekten ist nicht leicht zu des. Darüber hinaus gibt es kaum ein Ausnahme von Schwyz. Dabei besteht verstehen, und im Gleichen spielt die Land, das mit so vielen Staaten das Risiko, dass man den Kantonen soeben diskutierte Frage nach der Doppelbesteuerungsabkommen hat ein wichtiges Instrument wegnimmt, Standortattraktivität mit. Wir haben wie die Schweiz. Das heisst, dass wir das übrigens jeweils durch das kanto- über mobiles Kapital gesprochen, mit vielen Staaten bereits gut zusam- nale Stimmvolk definiert worden ist. und je unattraktiver wir den Standort menarbeiten. Zudem leisten wir unse- Die USR III ist ein komplexes Werk, Schweiz gestalten, desto grösser ist ren Beitrag im Rahmen der OECD- und wir müssen den Stimmbürger ob- die Wahrscheinlichkeit, dass die Richtlinien. Das wollen die Unter- jektiv und transparent informieren. Schweizer Wirtschaft negative Folgen nehmen nämlich auch – Rechts- Wir brauchen ein passendes zu spüren bekommen wird. 18 19
Clarity on Swiss Taxes TEIL I UNTERNEHMENSSTEUERREFORM III Seit 2007 erlebt die Schweiz zunehmenden internationalen Druck auf die privilegierte Besteuerung von Holdings, gemischten Gesell schaften und Sitzgesellschaften – insbesondere von Seiten der Europäischen Union, aber in den letzten Jahren auch von Seiten der OECD. Im Januar 2015 endete die Vernehmlassung des Bundesrats zur Unternehmenssteuerreform III, welche mit konkreten Vorschlägen der Kritik der EU sowie der OECD Rechnung tragen soll und die schweizerische Steuerlandschaft massgeblich verändern würde. DIE SCHWEIZ STEHT VOR EINEM WENDEPUNKT MASSNAHMEN ZUR STÄRKUNG DER WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DES SCHWEIZER STEUERSYSTEMS Im Mittelpunkt der Kritik steht, dass die DIE REFORM IM ÜBERBLICK ihre stillen Reserven (insbesondere Schweiz Gewinne aus ausländischen den Goodwill) für Steuerzwecke (unter Quellen in tieferem Masse besteuert, Abschaffung der kantonalen gewissen Einschränkungen) steuer als dies bei Gewinnen aus Schweizer Steuerstatus neutral oder steuerprivilegiert auf Quellen der Fall ist, oder dass gewisse Kernausgangspunkt der Unternehmens decken können (Step-up). Dadurch Gewinne vollständig nicht besteuert steuerreform III ist die Abschaffung wird ermöglicht, dass dieser in der werden. Diese «privilegierte» der kantonalen Status der Holding-, Vergangenheit geschaffene Goodwill Besteuerung ausländischer Erträge Domizil- und gemischten Gesell- während rund zehn Jahren derselben (Ring Fencing) trifft teilweise auf die schaften (unter gleichzeitiger An- Besteuerung unterliegt wie bis anhin. kantonalen Steuerstatus der Holding-, passung der Steuerpraktiken für Als wesentlichen langfristigen Beitrag Domizil- und gemischten Gesellschaften Prinzipalgesellschaften und die zum Erhalt der Standortattraktivität nennt zu. Ebenfalls von der Kritik betroffen Finance Branch). Der Bundesrat der Bundesrat die Einführung einer sind auf Ebene der direkten Bundes- schätzt, dass knapp die Hälfte der Lizenzbox auf Kantonsebene. So sollen steuer der sogenannte Prinzipalstatus Gewinnsteuereinnahmen auf Bundes- Erträge aus gewissen Immaterialgüter und die Swiss Finance Branch bzw. die ebene sowie rund ein Fünftel auf rechten stark reduziert besteuert entsprechende Besteuerung von Kantons- und Gemeindeebene von werden. Von breiterer Bedeutung dürfte Finanzierungsgesellschaften. Ziel der solchen Statusgesellschaften stammen die Einführung einer Notional Interest Unternehmenssteuerreform III ist es, und die Anzahl der Beschäftigten die Deduction sein. Gesellschaften, deren diese kritisierten Punkte zu beseitigen. ser Gesellschaften 150 000 übersteigt, Eigenkapital ein gewisses Minimum Das heisst, die internationale Akzeptanz womit diesen Einnahmen eine grosse überschreitet, werden damit berechtigt wieder zu erhöhen sowie gleichzeitig volkswirtschaftliche Bedeutung attes sein, auf dem überschiessenden Teil die Attraktivität des Wirtschafts- tiert werden kann. des Eigenkapitals einen fiktiven Zins für standorts Schweiz zu erhalten. die Gewinnsteuern in Abzug zu bringen. Drei gewichtige Massnahmen Gerade bei Gesellschaften mit über Die Abschaffung der bereits erläuterten durchschnittlich hohem Eigenkapital kantonalen Steuerstatus wird dadurch dürfte dies zu einer erheblichen abgemildert werden, dass solche Reduktion der Gewinnsteuern (auf Gesellschaften – sofern sie nicht von Bundes- und Kantons-/Gemeinde einer Lizenzbox profitieren können – ebene) führen. 20 21
Clarity on Swiss Taxes TEIL I UNTERNEHMENSSTEUERREFORM III Entwurf weiterer Massnahmen auf Bundesgesetzgebungsebene Beseitigung der international kritisierten Steuerpraktiken Abschaffung des kantonalen Steuerstatus für Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften (unter Anpassung der Steuerpraktiken der Prinzipalgesellschaften und Finance Branch; Milderung des Übergangs mittels «Step-up»). Stefan Kuhn Head of International Corporate Tax Massnahmen zum Erhalt der Attraktivität Finanzierung des Schweizer Steuerrechts • Einführung der Besteuerung von Kapitalgewinnen • Einführung einer «Lizenzbox»; auf Wertpapieren (bisher im Privatvermögen steuer • Einführung der «National Interest Deduction» frei); Die heutigen Steuerstatus sind eine Sackgasse. Wer glaubt, diese (Zinsabzug für einen Teil des Eigenkapitals bei • Erhöhung der Quote der Besteuerung von Status könnten vor dem Hintergrund der Souveränität der Schweiz juristischen Personen); Dividendenerträgen bei natürlichen Personen; beibehalten werden, irrt. Wie heute schon genügend Beispiele zeigen, • Umfassende Abschaffung der Emissionsabgabe; • Ausgabereduktion. • Bündel weiterer Massnahmen wie Aufdeckung fällt es ausländischen Staaten sehr leicht, mittels unilateraler Sank stiller Reserven bei Zuzug in die Schweiz («Step- tionen (z.B. Blacklists) den Wirkungskreis dieser Statusgesellschaften Up»), die unbeschränkte Verlustrechnung, Ver- sehr stark einzuschränken, sodass diese zu einer grossen Hypothek rechnung von finalen Verlusten im Konzern usw. für hiesige Konzerne werden. Indem die Unternehmen diese • Senkung der Gewinnsteuern auf Kantons- und Gemeindeebene (im Kompetenzbereich der Steuerregimes aufgrund der zunehmenden Steuerrisiken im Ausland Kantone). längerfristig nicht mehr beanspruchen können, würden diese Steuerstatus zu einem Platzhalter im Gesetz verkommen, ohne dass die Schweiz der hiesigen Wirtschaft Alternativen bieten würde. Deshalb ist die Unternehmenssteuerreform III unumgänglich. Zeitplan Die internationalen Entwicklungen auf Ebene der G20 / OECD, Es ist zu erwarten, dass im zweiten Halbjahr 2015 die insbesondere im Rahmen des Aktionsplans zu Base Erosion and Beratungen durch die Kommissionen des Parlaments beginnen Profit Shifting (BEPS) haben mittlerweile ein Tempo angenommen, können. Damit dürfte die Verabschiedung eines Gesetzes durch das Parlament nicht vor Mitte 2016 zu erwarten sein. das es für den Gesetzgeber schwierig macht, Schritt zu halten. Zudem besteht die Möglichkeit, dass ein Referendum ergriffen Insbesondere der schwerfällige legislative Prozess in der Schweiz, und 2017 eine Volksabstimmung durchgeführt werden könnte. welcher früher als Garant für ein hohes Mass an Stabilität und Je nach Ausgang der Abstimmung und unter Berücksichtigung Rechtssicherheit galt, könnte sich in diesem Fall als Hindernis einer zweijährigen Anpassungsfrist für die Kantone könnten die Steuerstatus der Holding-, Domizil- und gemischten Gesell erweisen, da die Unternehmen noch länger im Ungewissen darüber schaften noch bis Mitte oder Ende 2019 bestehen bleiben. bleiben werden, über was und wie das Stimmvolk letztlich abstim men wird und ob die dann beschlossenen Massnahmen international überhaupt noch durchsetzbar und nicht schon überholt sein werden. Approval of Final Start of Niemand kann momentan voraussagen, was in fünf Jahren inter Proposal parliamentary discussions in If no Start of nationaler Steuerstandard sein wird, weshalb man sich auch nicht Commisions and referendum implementation into Publication Start of Chambers law enters cantonal law bereits im Vorfeld seiner Möglichkeiten berauben sollte (z.B. durch of legislative draft consultation into force eine sehr enge Auslegung der Lizenzbox, durch fehlende aufwand 22.09.2014 procedure 01.01.2017 seitige Förderung von Forschung und Entwicklung etc.). Der Gesetz- geber wird deshalb den Mut zu einer sehr flexiblen Lösung aufbrin 2014 2015 2016 2017 2018 2019 gen müssen, damit die Exekutive auf Verordnungsebene oder mittels interner Verwaltungsanweisungen sehr schnell auf inter- Decision Federal Council Preparation of Final implementation into nationale Entwicklungen reagieren kann, um die Standortattraktivität Proposal cantonal law langfristig und nachhaltig zu wahren. Final decission Start of referendum Parliament period 22 23
Clarity on Swiss Taxes T E I L I S T E U E R T R A N S PA R E N Z Peter Uebelhart Erstmals erschienen in NZZ, 18. Februar 2015 Head of Tax, KPMG Schweiz übergegangen, den neuen Trend profil oder lang Teil der öffentlichen müssen. Rulings schaffen Rechts- bildend zu nutzen und viel detaillierter Firmenberichterstattung werden. sicherheit und sollten deshalb unbe über ihre Steuerzahlungen und ihre dingt beibehalten werden. Steuerstrategie zu berichten, als dies Verwaltungsräte im Dilemma Gesetz und Rechnungslegungs Die zunehmende Transparenz und die Zweitens wird sich die Transparenz standards verlangen. Ich denke, der Anwendung moralischer Massstäbe gegenüber der Öffentlichkeit und den Steuern zu zahlen ist gesellschaftliche wie sie nur dank neuen Medien und Geheimnisträger, sondern Gegenstand Ansatz könnte Schule machen. auf die Steuerstruktur einer Firma brin Steuerbehörden erhöhen, und diese Pflicht, Steuern zu sparen unterneh aktiven Interessengruppen zustande öffentlicher Debatten. Die kürzlich ver gen Verwaltungsräte und Steuerver- werden mit entsprechenden Forde- merische Verantwortung. So einfach, kommen kann. Ein durch gezielte öffentlichten Vereinbarungen von Die bereits absehbaren gesetzlichen antwortliche in ein Dilemma: Den rungen an Unternehmen herantreten. wie dies klingt, ist die Realität aller Leaks und mit Unterstützung von Gesellschaften aus verschiedenen und regulatorischen Entwicklungen Aktionären gegenüber sehen sie sich Steuerplanung, welche die Verant- dings schon lange nicht mehr. Das Social Media genährter Journalismus Ländern mit den luxemburgischen werden keine Trendumkehr mit sich verpflichtet, die Steuerlast durch legale wortung eines Unternehmens der Spannungsfeld zwischen staatlichem trägt zu dieser Entwicklung bei. Steuerbehörden haben die neuen bringen. Im Gegenteil, die neue Steuerplanung möglichst tief zu halten. Gesellschaft gegenüber ernst nimmt, Anspruch auf hohe Steuereinnahmen Generell haben das Wissen und die Regeln der Transparenz aufgezeigt. Transparenz wird sich verstärkt von der Gleichzeitig sind sie mit Interessen- wird unumgänglich werden. Die und zum Teil mit einigem Ebene von Daten-Leaks, investigati gruppen konfrontiert, die vom Unter- Kommunikation einer solchen Steuer- Aufwand betriebener unter Auch in der Schweiz gab es vem Journalismus und Aktivismus von nehmen einen auf wenig fassbare mo planung kann für Unternehmen auch nehmerischer Optimierung der Steuerlast hat sich stark akzentuiert. Viele Staaten Steuertransparenz verschiedene Beispiele, bei denen ein Graben zwischen Erwartungen der Interessengruppen auf die Ebene von Gesetzen und internationalen Abkommen verlagern. So sieht das ralische Kriterien abgestützten «fairen» Beitrag einfordern. Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese morali Chancen zur Differenzierung eröffnen. Drittens ist absehbar, dass es (noch) sind auf der Suche nach zu sätzlichem Steuersubstrat, wird zur neuen Öffentlichkeit und der Realität sichtbar wurde, Übereinkommen der OECD und des Europarats über die Amtshilfe in sche Perspektive über die Zeit verän dert. Eine tiefergehende Auseinander- wichtiger wird, ob die Strukturen eines Unternehmens über Substanz weil ihre Finanzen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise in Schieflage geraten sind. Realität für auch wenn sich alles im Rahmen der geltenden Steuergesetzgebung be Steuersachen den spontanen internati onalen Informationsaustausch vor. Dieser Austausch wird ausgelöst, setzung mit diesen neuen Massstäben der Steuerplanung wird für Verwal- tungsräte unabdingbar werden. verfügen und wo die Schlüssel- funktionen ausgeübt werden. Das kann für die Schweiz im internationa Gleichzeitig führt die gesell schaftliche und technologi Unternehmen wegte. Verschiedene Interessengruppen fordern, wenn eine Schweizer Steuerbehörde über Informationen verfügt, die mut Was wird dies alles bedeuten? Erstens len Standortwettbewerb durchaus eine Chance sein. sche Entwicklung zu immer dass Unternehmen ver masslich für ausländische Steuer sollten sich Unternehmen darauf ein mehr Transparenz. mehrt dazu übergehen, behörden von Interesse sein könnten. stellen, dass es de facto keine Das Zeitalter der Transparenz in Informationen zu Fragen der Steuern nicht mehr nur als zu minimie Ebenso sieht der BEPS-Aktionsplan Vertraulichkeit in Steuerangelegenheiten Steuerfragen kommt schneller als er In der Mühle der moralischen Unternehmensbesteuerung bei ver renden Kostenfaktor zu betrachten, der OECD vor, Unternehmen im mehr geben wird. Aspekte der wartet. Dennoch muss es Unter- Empörung schiedenen Anspruchsgruppen und in sondern als «Dividende an die Rahmen eines Länderreportings Steuerstruktur einer Firma können je nehmen auch in Zukunft möglich sein, Zu den neuen Realitäten gehört, dass der Bevölkerung zugenommen. Das in Gesellschaft». Dies ist meiner künftig dazu zu verpflichten, den derzeit an die Öffentlichkeit gelangen. Steuerplanung zu betreiben. Sie sind heute auch vollkommen legale ternationale Steuersystem und die Meinung nach eine interessante Steuerbehörden detailliert darüber Dennoch sollten Steuerrulings durch allerdings gut beraten, sich auf die Steuerplanungsmassnahmen durch die Methoden zur Ausschöpfung des Betrachtungsweise, die in steuerliche Auskunft zu geben, wo ihre Gewinne Behörden nicht systematisch veröffent neue Transparenz und die neue morali Mühle der moralischen Empörung ge rechtlich abgesteckten Aktionsradius Kommunikationsstrategien einfliessen anfallen und wo sie wie viel Steuern licht werden, da Unternehmen sehr oft sche Dimension einzustellen und dreht werden. Das geschieht mit einer sind nicht mehr eine mysteriöse sollte. Einige ausländische Unter- bezahlen. Es darf erwartet werden, in ihren Anfragen wesentliche Aspekte diese bei ihren Entscheidungen zu räumlichen und zeitlichen Verbreitung, Wissenschaft einiger eingeweihter nehmen sind bereits proaktiv dazu dass diese Informationen über kurz der Geschäftsstrategie offenlegen berücksichtigen. 24 25
Clarity on Swiss Taxes T E I L I I S W I S S TA X R E P O R T 2 01 5 Unternehmensbesteuerung Gewinnsteuer Die Schweiz ist im Internationalen Steuervergleich weiterhin gut positioniert. Einzelne Kantone liegen nach wie vor auf den vordersten Plätzen. Dennoch ist der Unter nehmensstandort Schweiz im Steuerbereich stark gefordert. Die Unternehmenssteuerreform III soll die Standortattraktivität der Schweiz langfristig ausbauen. 26 27
Clarity on Swiss Taxes TEIL II UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GEWINNSTEUER Welche Unternehmen tragen die Steuerlast in Gewinnsteuersätze in den Kantonen – 2014 und 2015 Die Zentralschweizer Kantone führen das Steuer-Ranking nach wie vor an während die Westschweiz, der Schweiz? das Mittelland und die Stadtkantone in punkto Gewinnsteuersätze zurück liegen. Eine leichte Steuer- satzreduktion im Jura steht vereinzelten Erhöhungen in anderen Kantonen gegenüber. Eine (deutliche) Steuersatzreduktion gab es nur in Neuenburg. Weitere Senkungen dürften sich jedoch in Hochsteuer- kantonen im Rahmen der USR III ergeben. Die nach Gewinnstufen gestaffelten Beiträge der Unternehmen Luzern 12.32 12.32 2014 2015 an die direkte Bundessteuer werden von einer kleinen Nidwalden 12.66 Angaben in Prozent 12.66 Minderheit getragen. Während über zwei Drittel der pflichtigen 12.66 Obwalden 12.66 Unternehmen beinahe keine Steuern bezahlen, tragen rund 3% 12.66 Appenzell A. fast 90% der Steuerlast bei der direkten Bundessteuer. 13.04 14.16 Privilegierte Gesellschaften zahlen hierbei einen Anteil von Appenzell I. 14.16 49.44% (rund 4 Mrd.)1. Zug 14.60 14.60 14.29 Schwyz 14.86 15.12 Uri 15.12 Beitrag der Unternehmen an den Steuerertrag bei der direkten Bundessteuer 15.71 88.05% Glarus 15.71 (nach Gewinnstufen) 15.97 Schaffhausen 16.04 16.43 Thurgau 16.43 16.68 Graubünden 16.68 67.53% 18.37 Neuenburg 17.01 17.40 St. Gallen 17.40 18.87 Aargau 19.17 19.86 Freiburg 19.86 20.67 Tessin 20.67 20.70 Basel Land 20.70 20.89 Jura 20.77 21.15 Zürich 21.15 21.57 Wallis 21.57 21.64 Bern 21.64 Steuerpflichtige 21.85 13.83% Solothurn 21.85 Beitrag an die 10.19% 9.35% direkte Bundes- 22.18 steuer Basel Stadt 22.18 2.92% 1.13% 5.53% 1.28% 22.79 0.18% Waadt 22.79 0 - 10 10 - 50 50 - 100 100 - 1000 1000+ Steuerbarer Gewinn 24.16 in CHF 1000/Jahr Genf 24.16 1 gemäss. ESTV Hinweis: Aktuellste verfügbare Daten für die Steuerperiode 2011. Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV, 2014: http://www.estv.admin.ch/dokumentation/00075/00076/00701/index.html?lang=de#sprungmarke0_11. Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Gewinnsteuerangaben für BE, FR, GE, LU, TG, UR von 2014, Quelle: KPMG Schweiz 28 29
Clarity on Swiss Taxes TEIL II UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GEWINNSTEUER Gewinnsteuersätze in den Kantonen – Trend 2006 und 2015 Gewinnsteuersätze in den Kantonen – Trend 2006 bis 2015 Nebst den Zentralschweizer Kantonen haben auch Appenzell Ausserrhoden, Glarus, Schaffhausen, Gewinnsteuern werden im Durchschnitt kaum noch gesenkt. Steuersatzsenkungen in gewissen Neuenburg, und insbesondere Graubünden in den letzten neun Jahren ihre Steuersätze für Kantonen stehen durch Mindereinnahmen bedingten Erhöhungen in anderen Kantonen gegenüber. Unternehmen deutlich gesenkt. Im Mittelland und in den Stadtkantonen fielen Änderungen der ordentlichen Gewinnsteuersätze in den letzten neun Jahren geringer aus. St. Gallen und Basel - 3.34% Land senkten die Steuersätze umfangreicher. 21.23% 20.63% 18.90 2006 Luzern - 6.58 12.32 2015 19.21% 17.30 18.96% 18.75% Nidwalden - 4.64 Angaben in Prozent 12.66 18.31% 18.06% 18.01% 17.90% 17.89% 13.10 Obwalden - 0.44 12.66 18.00 Appenzell A. - 4.96 13.04 16.70 Appenzell I. - 2.54 14.16 16.40 Zug - 1.80 14.60 15.60 Schwyz - 0.74 14.86 23.40 Uri - 8.28 15.12 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20.60 Glarus - 4.89 15.71 Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort (Durchschnitt über alle Kantone). Gewinnsteuerangaben für BE, FR, GE, LU, TG, UR 23.30 von 2014. Quelle: KPMG Schweiz Schaffhausen - 7.26 16.04 17.00 30% Thurgau - 0.57 16.43 29.10 Gewinnsteuersätze in den Kantonen – Trend 2006 bis 2015 Graubünden - 12.42 Der Trend zur Senkung der Unternehmenssteuern ist deutlich ab- 16.68 28% 22.20 geflacht. Mehrere Kantone haben die Steuersätze (wieder) erhöht. Neuenburg - 5.19 17.01 25.20 St. Gallen - 7.80 26% 17.40 22.30 Aargau - 3.13 Genf 19.17 Genf 21.90 24% Waadt Freiburg - 2.04 19.86 Waadt Basel Stadt 21.40 Basel Stadt Bern Tessin - 0.73 22% 20.67 Bern Zürich 25.70 Zürich Basel Land - 5.00 20.70 Aargau 22.30 20% Jura - 1.53 CH Durchschnitt 20.77 Aargau St. Gallen 21.30 Zürich - 0.15 CH-Schnitt Neuenburg 21.15 18% St. Gallen Wallis - 0.13 21.70 Neuenburg Graubünden 21.57 Graubünden Schaffhausen Schaffhausen 23.40 16% Bern - 1.76 Schwyz 21.64 Schwyz 22.80 Zug Zug Solothurn - 0.95 21.85 14% Nidwalden 24.80 Basel Stadt - 2.62 Obwalden 22.18 Nid-/Obwalden 23.50 Luzern Luzern Waadt - 0.71 12% 22.79 24.20 Genf - 0.04 24.16 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. BE, FR, GE, LU, TG, UR: Gewinnsteuer 2014 Hinweis: Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Gewinnsteuerangaben für BE, FR, GE, LU, TG, UR von 2014. Quelle: KPMG Schweiz. Quelle: KPMG Schweiz 30 31
Clarity on Swiss Taxes TEIL II UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GEWINNSTEUER Gewinnsteuersätze in den Kantonen im Jahr 2015 SH Kantone mit einem höheren Gewinnsteuersatz als der Schweizer Durchschnitt (17.89%) Kantone mit einem tieferen Gewinnsteuersatz als der Schweizer Durchschnitt (17.89%) BS 16.0 Angaben in Prozent 22.2 TG AG 16.4 BL 19.2 ZH AR 13.0 JU 20.7 21.2 20.8 AI 14.2 SO 21.9 ZG SG LU 14.6 SZ 17.4 NE 12.3 14.9 GL 17.0 NW 15.7 OW 12.7 BE UR 12.7 21.6 15.1 GR FR VD 19.9 16.7 22.8 TI 20.7 VS GE 21.6 24.2 Hinweis: Alle Anganben in Prozent, Max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den jeweiligen Hauptort. Gewinnsteuerangaben für BE, FR, GE, LU, TG, UR von 2014. Quelle: KPMG Schweiz. 32 33
Clarity on Swiss Taxes TEIL II UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GEWINNSTEUER Kantone und europäische Länder im Vergleich Kantone und europäische Länder im Vergleich Auch im europäischen Vergleich können die Zentralschweizer Kantone mithalten. Einzig die In mehreren osteuropäischen Ländern wurden 2014 im Vergleich zum Vorjahr leichte Steuer- Kanalinseln und einige (süd-) osteuropäische Staaten wenden tiefere Gewinnsteuersätze senkungen vorgenommen. Die zentraleuropäischen Staaten liegen hinsichtlich der Attraktivität an. Die grösste Konkurrenz bezüglich ordentlicher Gewinnsteuersätze in Europa stellt nach ihrer ordentlicher Gewinnsteuersätze zurück. Besonders in diesen Ländern lässt sich ein Trend wie vor Irland dar. zur strategischen Innovationsförderung (z.B. steuerliche Anreize für F&E&I) feststellen. 2014 Tschechien 19.00 2014 Minus gegenüber Vorjahr Guernsey +/- 0 Ungarn 19.00 Minus gegenüber Vorjahr Plus gegenüber Vorjahr Isle of Man +/- 0 Freiburg 19.63 Plus gegenüber Vorjahr Angaben in Prozent Montenegro 9.00 Finnland 24.50 | 20.00 - 4.50 Angaben in Prozent Bosnien & Herzegovina 10.00 Kroatien 20.00 Bulgarien 10.00 Island 20.00 Mazedonien 10.00 Türkei 20.00 Luzern 12.20 | 12.32 + 0.12 Tessin 20.67 Irland 12.50 Basel Land 20.70 Liechtenstein 12.50 Jura 21.02 | 20.89 - 0.13 Zypern 12.50 Estland 21.00 Appenzell A. (AR) 12.66 Grossbritannien 23.00 | 21.00 - 2.00 Nidwalden 12.66 Zürich 21.15 Obwalden 12.66 Wallis 21.57 Appenzell I. (AI) 14.16 Bern 21.64 Schwyz 14.29 Solothurn 21.85 Zug 14.88 | 14.60 - 0.28 Schweden 22.00 Albanien 15.00 + 5.00 Slowakei 23.00 | 22.00 - 1.00 Lettland 15.00 Basel Stadt 22.18 Litauen 15.00 Waadt 23.48 | 22.79 - 0.69 Serbien 15.00 Portugal 25.00 | 23.00 - 2.00 Uri 15.12 Genf 24.17 Glarus 16.47 | 15.71 - 0.76 Dänemark 25.00 | 24.50 - 0.50 Schaffhausen 15.97 Niederlande 25.00 Rumänien 16.00 Österreich 25.00 Thurgau 16.51 | 16.43 - 0.08 Griechenland 26.00 Graubünden 16.68 Norwegen 28.00 | 27.00 - 1.00 Slowenien 17.00 Luxemburg 29.22 St. Gallen 17.40 Deutschland 29.55 | 29.58 + 0.03 Weissrussland 18.00 Spanien 30.00 Ukraine 19.00 | 18.00 - 1.00 Italien 31.40 Neuenburg 19.68 | 18.37 - 1.31 Frankreich 33.33 Aargau 18.87 Belgien 33.99 Polen 19.00 Malta 35.00 Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: International: http://www.kpmg.com/GLOBAL/EN/SERVICES/TAX/TAX-TOOLS-AND-RESOURCES/Pages/corporate-tax-rates-table.aspx http://www.kpmg.com/GLOBAL/EN/SERVICES/TAX/TAX-TOOLS-AND-RESOURCES/Pages/corporate-tax-rates-table.aspx 34 35
Clarity on Swiss Taxes TEIL II UNTERNEHMENSBESTEUERUNG: GEWINNSTEUER Globaler Vergleich – ausgewählte Länder Neben den bekannten Offshore-Domizilen zählen insbesondere Hongkong Trends: Länder 2006-2014 und Singapur zum Kreis der attraktiven Steuerstandorte. In den letzten acht Jahren wurden besonders im Nahen Osten teils massive Senkungen der Gewinnsteuersätze vorgenommen. Bahamas 0.00 2014 Bahrain 0.00 Minus gegenüber Vorjahr 55.00 Kuwait - 40.00 Bermuda 0.00 Plus gegenüber Vorjahr 15.00 35.00 Cayman Islands 0.00 Angaben in Prozent Gibraltar - 25.00 10.00 2006 Dubai 0.00 35.00 Qatar - 25.00 2014 10.00 Qatar 10.00 35.00 Angaben in Prozent Jemen - 15.00 Hongkong 16.50 20.00 Singapur 17.00 25.00 Jordanien - 11.00 14.00 CH-Durchschnitt 18.01 | 17.90 - 0.11 36.10 Kanada - 9.60 Russland 20.00 26.50 30.00 China 25.00 Grossbritannien - 9.00 21.00 Indonesien 25.00 36.89 Südafrika - 8.89 28.00 Malaysia 25.00 38.34 Deutschland - 8.76 Panama 25.00 29.58 Kanada 26.00 | 26.50 + 0.50 33.00 China - 8.00 25.00 Südafrika 28.00 28.00 Schweden - 6.00 Australien 30.00 22.00 24.00 Indien 33.99 Weissrussland - 6.00 18.00 Brasilien 34.00 37.25 Italien - 5.85 31.40 Japan 38.01 | 35.64 - 2.37 40.69 Japan - 5.05 USA 40.00 35.64 35.00 Spanien - 5.00 Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, 30.00 KPMG International: http://www.kpmg.com/GLOBAL/EN/SERVICES/TAX/TAX-TOOLS-AND-RESOURCES/Pages/corporate-tax-rates-table.aspx 29.60 Niederlande - 4.60 25.00 27.50 Portugal - 4.50 23.00 24.00 Russland - 4.00 20.00 Trends: Länder 2006-2014 21.23 Nur wenige Länder haben seit 2006 die Gewinnsteuern erhöht (teils Länder mit Flat Rate Tax) CH-Durchschnitt - 3.33 17.90 27.50 Südkorea - 3.30 24.20 29.00 2006 28.00 Mexiko + 1.00 Malaysia - 3.00 30.00 2014 25.00 18.00 20.00 Island + 2.00 Angaben in Prozent Singapur - 3.00 20.00 17.00 17.00 29.00 Chile + 3.00 Griechenland - 3.00 20.00 26.00 16.00 17.50 Ungarn + 3.00 Hongkong - 1.00 19.00 16.50 19.00 29.63 Slowakei + 3.00 Luxemburg - 0.41 22.00 29.22 Maximale Gewinnsteuersätze. Quellen: KPMG Schweiz, KPMG International: http://www.kpmg.com/ Maximale Gewinnsteuersätze, CH: max. eff. Vorsteuersatz Bund/Kanton/Gemeinde für den Kantonshauptort. Quellen: KPMG Schweiz, GLOBAL/EN/SERVICES/TAX/TAX-TOOLS-AND-RESOURCES/Pages/corporate-tax-rates-table.aspx KPMG International: http://www.kpmg.com/GLOBAL/EN/SERVICES/TAX/TAX-TOOLS-AND-RESOURCES/Pages/corporate-tax-rates-table.aspx 36 37
Clarity on Swiss Taxes T E I L I I S W I S S TA X R E P O R T 2 01 5 Individualbesteuerung Einkommenssteuer Bei den Steuersätzen für Spitzen einkommen zeigt sich im Bereich Individualbesteuerung erneut ein leichter Anstieg. Die Steuerlast wird zunehmend von den reichsten 1% der Schweizer Bevölkerung bezahlt. 38 39
Clarity on Swiss Taxes TEIL III I N D I V I D U A L B E S T E U E R U N G : E I N KO M M E N S S T E U E R Welche Personen tragen die Steuerlast in der Schweiz? 80.21 99 - 100 Die rund 2.8% der Steuerpflichtigen mit den Die 10% mit den höchsten Einkommen tragen höchsten Einkommen tragen knapp 51% der 80% der Steuerlast bei der direkten Bundes- direkten Bundessteuer von natürlichen Personen steuer. Die 1% Einkommensstärksten tragen bei (siehe Grafik unten). fast 45% (Vorjahr 40%). Beitrag der natürlichen Personen an den Steuerertrag bei der Beitrag der natürlichen Personen an den Steuerertrag bei der 51.71% 44.93 direkten Bundessteuer direkten Bundessteuer (nach Einkommensstufen) (nach Einkommensstufen) Angaben in Prozent 40.66% 98 - 99 28.82% 10.65 97 - 98 6.63 96 - 97 15.93% 14.78% 4.65 95 - 96 11.45% 3.45 9.66% 10.08% Steuerpflichtige 9.07 90 - 95 8.04% Beitrag an die direkte Bundes- 4.34 steuer 9.90 6.95 Alle Angaben 2.62 in Prozent 3.21% 1.65 2.82% 2.83% 0.35 0.63 0.97 0.01 0.17 Perzentieller Anteil der Steuerbares Einkommen Steuerpflichtigen bei der 0 - 50 50 - 75 75 - 100 100 - 150 150 - 200 200+ in CHF 1000/Jahr 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 direkten Bundessteuer Hinweis: Aktuellste verfügbare Daten für die Steuerperiode 2011, ohne Pauschalbesteuerte und Steuerpflichtige mit vom steuerbaren Einkommen abweichenden Hinweis: Aktuellste verfügbare Daten für die Steuerperiode 2011, mit Pauschalbesteuerten und Steuerpflichtigen mit vom steuerbaren Einkommen abweichenden satzbestimmenden Einkommen. Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV, 2014: http://www.estv.admin.ch/dokumentation/00075/00076/00701/01685/index.html?lang=de satzbestimmenden Einkommen. Quelle: Eidgenössische Steuerverwaltung ESTV, 2014: http://www.estv.admin.ch/dokumentation/00075/00076/00701/01231/index.html?lang=de 40 41
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