TANDEMAusgabe 110 | Dezember 2019 - Das Magazin der - Schwitzen schweißt zusammen - Lebenshilfe Neuss
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TANDEM Ausgabe 110 | Dezember 2019 Schwitzen schweißt zusammen Mehr als nur Ausbildung Der Vorstand verjüngt sich Sonderteil Arbeit und Beruf Mädchentage im KiJuZe Das Magazin der
Inhaltsverzeichnis EDITORIAL 23 UWO-Sommerfest 04 Vorwort der Vorstandsvorsitzenden 24 usflug in den Tierpark A „Tannenbusch“ 05 Grußwort der Geschäftsführung 25 Vom Familientreff zum Traualtar LEBENSHILFE WISSENSWERT Wohnhäuser 06 Betriebsausflug nach Roermond 26 Beirats-Rede zum 07 Aktionstag Grundgesetz: Abschied und Neuanfang 10 Jahre UN-Behindertenrechts- 27 Gedanken zum neuen konvention Wohn-Haus 09 Lebenshilfe-Team auf dem Firmenpuls-Lauf 10 Mitgliederversammlung 2019 Texte in Leichter Sprache 11 Familienfest am 22. September stehen in einem blauen Kasten. im Dycker Feld 12 Wir auf der Azubi-Messe „Beruf Leichte Sprache Bilder Konkret“ markieren diese Text-Kästen. 12 Wir auf der Berufsinformations- messe im Marienhaus Im Inhalts-Verzeichnis sind die Titel dieser Texte blau 13 Berufsstarter bei der Neusser Lebenshilfe hinterlegt. 14 Auf dem Weg zum Imagefilm IMPRESSUM 15 Filmteam im Wohnhaus Furth zu Gast Herausgeber: 16 Fest der Kulturen bringt alle Lebenshilfe Neuss gGmbH zusammen Hamtorwall 16, 41460 Neuss 16 Wir auf der Kinder, Kinder!-Messe kontakt@lebenshilfe-neuss.de www.lebenshilfe-neuss.de 17 Auch Sie können anderen 02131-369 18 0 Menschen helfen! 17 Signet für EUTB Geschäftsführer: Gesine Eschenburg, Winfried Janßen 18 Erfahrungen aus der Lebenshilfe 19 Richtfest Wohn-Projekt Allerheiligen Redaktion: Marion Stuckstätte 20 Gelungenes Theaterfest Realisation: © 2019 Katja Maßmann, Neuss 20 Theater spielen für die Bürgerbühne www.iD-Signs.de 21 Neuigkeiten von Vivendi © Grafiken: Created by Freepik WOHNEN © Fotos: Lebenshilfe Neuss gGmbH UWO – Titelfoto: Emily-Luisa D. und Christian B. Ambulant Unterstütztes Wohnen beim Schwimmkurs der Offenen Hilfen 22 UWO-Abend im Grünen Druck: Teamdruck GmbH, Neuss 23 UWO-Paar auf dem Standesamt 02 TANDEM: INHALTSVERZEICHNIS
30 Wohnhaus Furth im Clemens 59 Kunstworkshops im Juni und Sels Museum August 2019 48 Erik W. auf dem Polizei-Fest KINDER & JUGENDLICHE 61 Sommerfest mit musikalischen 49 Viel los im neu gestalteten Highlights Garten der TH 16 61 Erfolgreiche Gruppenbespre- 50 Unsere veränderte chung im Familienzentrum Am Gedenk-Tafel Baldhof 51 er besondere Ausflug: D 62 Ende der Kindergartenzeit Die Brücke mit Hindernis 62 Keine Angst vor großen 52 Theater-Besuch der TH16 Spinnen 52 Gottes-Dienst im 64 Dreck-Weg-Tag im Familien Wohn-Haus Weckhoven zentrum Hammfeld 53 Ausflug auf die Lama-Wiese 64 Neues Spielgerät für das Außengelände des Familien THEMENSEITEN zentrums Marienburg erkämpft 32 Meine Arbeit auf dem 65 Kinder vom Familienzentrum Kinderbauernhof Marienburg beim Fußballfest in 33 GWN-BiAp in der Firma Krefeld Schmidt-Strahl 65 KiTa-Kids in der Bäckerei Puppe 35 Gastbeitrag des GWN- 66 Judo-Kibaz im Familienzentrum Geschäftsführers Christoph Marienburg Schnitzler 66 KiTa Abenteuerland beim 37 Gastbeitrag von Jürgen Stein- Rosellener Abendlauf metz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein 67 Matthieu Schneider erzählt über seinen Weg vom FSJ-ler zum 39 Arbeits-Börse am Studenten 28. März 2020 68 KiTa Wimmelgarten empfängt 40 UWO-Nutzer berichten Spende vom Heimatverein Holz- 41 Der Werkstatt-Rat heim e.V. 42 Berichte über Arbeit und 68 Tierische Gäste in der KiTa Rente aus der TH18 Wimmelgarten 46 Nach dem Arbeitsleben... 69 Pflege-Dienst im KiTa-Einsatz 47 Interview mit Suzana K. 70 Neues vom Jugendbus OFFENE HILFEN 70 Vielfalt und Kreativität im JuB 55 Hunde-Schnupper-Kurs der 72 Coole Bands im Bus Offenen Hilfen 73 Aufgaben im JuB und im KiJuZe 56 Auf dem City-Familien-Sporttag bei der 1. Neusser Familienrallye 57 Urlaubsreise für junge Erwachsene 74 Mädchenwoche im KiJuZe 58 Neue Büros an der Erftstraße 75 Oktoberfest im KiJuZe und der Kita Allerheiligen TANDEM: INHALTSVERZEICHNIS 03
Editorial Liebe Freundinnen und Freunde der Lebenshilfe Neuss, in der Mitte des Jahres ist der Vorstand des Lebenshilfe Vereins neu gewählt worden. Wie bereits berichtet, hatten Monika Berg und Karlheinz Irnich nach langjähriger erfolgreicher Arbeit ihre Tätigkeit aufgegeben. Ihnen gebührt deshalb unser herzlicher Dank! Danken möchte ich an dieser Stelle aber auch meinen Kollegen(inne)n, die gemeinsam mit mir Verantwortung für die nächs- ten drei Jahre übernommen haben. Ne- Verfügung, ebenso ein neues Pflegebad ben Günter Hall, Wolfgang Grüe, Heinz sowie mehrere Freizeiträume, darunter Stirken und Erich Lüpken, mit denen ein Snoezle-Raum. Zudem, dank des ich schon jahrelang gemeinsam tätig Deckenlifter-Systems, auch technische bin, freuen wir uns auch über die „Neu- Verbesserungen für die Mitarbeiter/-in- zugänge“ Nicole Rohde und Andreas nen. Ich danke allen Beteiligten für die Gondorf. Beide haben sich bereits gut Geduld, die Energie und die Tatkraft, die eingearbeitet und werden hoffentlich sie bewiesen haben. Das Sommerfest jüngere Mitglieder zur Mitarbeit moti- wurde aber auch genutzt, um sich vom vieren können. Damit wären wir für die Standort Theresienstraße 18 zu verab- kommenden Jahre sehr gut aufgestellt, schieden. Beim Lesen dieses Heftes ist um unsere Verantwortung in Vorstand der Umzug nach Gnadental voraussicht- und Aufsichtsrat wahrzunehmen. Ich lich vollzogen – Weihnachten wird im freue mich, dass ich weiterhin die Aufga- neuen Haus gefeiert. be der Vorsitzenden wahrnehmen darf. Stark sind wir jedoch auf Grund der gu- Ihnen wünsche ich für die bevorstehen- ten Zusammenarbeit im Kollegium. den Feiertage ein paar ruhige und frohe Stunden im Kreis von Freunden und Fa- Das Bauen beschäftigte uns im Verein milie sowie einen guten Start in das Jahr in den vergangenen Monaten weiterhin 2020! besonders. Inzwischen dürfen wir uns allerdings über die ersten Fertigstellun- Ihre gen freuen. Nach zwei Jahren Umbau der Theresienstraße 16 im bewohnten Zustand, die Bewohner/-innen sowie Mitarbeiter/-innen, aber auch Archi- Angelika Quiring-Perl tekt, Geschäftsführung und Vorstand, Vorsitzende des Lebenshilfe Neuss e.V. alles abverlangt haben, haben wir Mitte Vorsitzende des Aufsichtsrates der September ein großes Sommerfest zur Lebenshilfe Neuss gGmbH Fertigstellung gefeiert. 24 moderne Zim- mer mit eigenem Bad stehen nun zur im Namen von Vorstand und Aufsichtsrat 04 TANDEM: EDITORIAL
Editorial Liebe Leserinnen und Leser, in den letzten Ausgaben haben wir bereits über die administrativen Herausforderun- gen des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) berichtet. Nun nähert sich das Datum der dritten Umsetzungsstufe, die zum 01.01.20 in Kraft tritt, mit Riesenschritten. Die sehr (zu) späte Verabschiedung des Landesrah- menvertrags, die erst im Juli erfolgte, führt dazu, dass auch die erforderlichen Maß- wir auf die Artikel des Hauptgeschäfts- nahmen spät erfolgen. Alle unsere Wohn- führers der IHK, Jürgen Steinmetz, sowie hausbewohner bekommen neue Verträge des Geschäftsführers der GWN, Christoph – mit einzelner Ausweisung von Mietkos- Schnitzler. Sie haben Gastbeiträge zum ten sowie Kosten der Grundsicherung. Um Thema Arbeit verfasst. die bestehenden Aufgaben gut zu bewälti- gen, haben wir in den vergangenen Mona- Zum Jahresende wünschen wir Ihnen fro- ten manches umstrukturiert, Prozesse hin- he Weihnachten sowie ein frohes neues terfragt u.v.m. Ein besonderes Augenmerk Jahr 2020, das Ihnen viel Gesundheit und lag und liegt aber ebenso in der Unterstüt- Freude bescheren möge. zung der gesetzlichen Betreuer/-innen, de- nen wir beratend zur Seite stehen. Auch im Kita-Bereich verändert das BTHG Abläufe und Vorgehensweisen für die Gesine Eschenburg Kinder mit Behinderung. Förderbedarfe Geschäftsführerin werden zukünftig individueller festgelegt – eine begrüßenswerte Veränderung. Die bisherige „FINK-Pauschale“, die unabhän- gig von der Schwere des Handicaps jeweils gleich war, wird es so nicht mehr geben. Neben diesen umfassenden Veränderun- Winfried Janßen gen arbeiten wir wie immer hart daran, ein Geschäftsführer vielfältiger und wettbewerbsfähiger Anbie- ter von Unterstützungsleistungen für Men- schen mit und ohne geistiger Behinderung zu bleiben. So wurde u.a. in den vergange- nen Monaten unsere Kita Hammfeld zum Familienzentrum zertifiziert. Beim Lesen der folgenden Berichte wün- schen wir Ihnen Freude. Sie geben wie ge- wohnt unser großes Leistungsspektrum wieder. Besonders hinweisen möchten TANDEM: EDITORIAL 05
Betriebsausflug nach Roermond Sightseeing und Schifffahrt Dass die niederländische Stadt Roer- tionen und nette Anekdoten zur Ge- mond deutlich mehr zu bieten hat als schichte. Danach ging es aufs Schiff, das bekannte Designer Outlet, das um die Stadt vom Wasser aus zu be- konnten die Mitarbeiter/-innen der trachten und sich am leckeren Buffet Lebenshilfe Neuss am Freitag, den 27. zu stärken – sowie sich bei bester Lau- September, erfahren. In kleinen Grup- ne mit Kolleg(inn)en auszutauschen. pen zogen sie an den Sehenswürdig- Auch das Wetter war auf ihrer Seite. keiten vorbei und erhielten von ihren Das Fazit: Ein toller Tag! Stadtführer(inne)n zahlreiche Informa- 06 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Aktionstag Grundgesetz: 10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention Lebenshilfe-Vertreter auf dem Blauen NGZ-Sofa Der Aktionstag Grundgesetz ist eine ge- meinsame Veranstaltung verschiedener sozialer Einrichtungen im Rhein-Kreis Neuss. Der Aktionstag möchte auf die Lebenssituation von Menschen mit Be- hinderungen aufmerksam machen und sich für deren Rechte einsetzen. Finanziell unterstützt wird die Veranstal- tung traditionell von der Aktion Mensch. Der Aktionstag findet jährlich vor dem Neusser Rathaus statt und steht immer unter einem besonderen Motto – in die- sem Jahr: „10 Jahre UN-Behinderten- rechtskonvention“. Die „UN-Behindertenrechtskonventi- on“ strebt die Gleichstellung von Men- schen mit und ohne Behinderung an. In ihr sind die Rechte von Menschen mit Behinderung festgeschrieben. Hierzu gehört insbesondere die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und zwar in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens, wie Schule, Arbeitsplatz, Freizeit oder auch im kulturellen Bereich. Zahlreiche geladene Gäste Der Aktionskreis Grundgesetz hatte zu dem runden Geburtstag daher am Samstag, den 27. April 2019, zahlreiche Gäste eingeladen, u.a. Bürgermeister Reiner Breuer, die jeweils aus ihrer Sicht zu dem Thema „10 Jahre UN-Behinder- tenrechtskonvention“ berichteten. In vier Interviewrunden befragte NGZ-Redakteur Simon Janßen auf dem „Blauen Sofa“ seine Gesprächspartner, wie sich die Lebenssituation von Men- Inklusiv Wohnen und Bauen schen mit Behinderung in den vergan- So schilderte Björn Vieregge vom Am- genen 10 Jahren durch die Konvention bulant Unterstützen Wohnen (UWO) der verändert hätte. Lebenshilfe Neuss in einer ersten Inter- viewrunde wichtige Aspekte zum „Inklu- TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 07
gute Vernetzung der verschiedenen Ak- teure (Soziale Wohnungsbauunterneh- men, Träger der Behindertenhilfe und Stadt Neuss). Inklusion im Ehrenamt In einer weiteren Interviewrunde be- richtete Dunja Gomolka, Leiterin des Le- benshilfe-Centers, gemeinsam mit zwei im Freiwilligendienst der Neusser Le- benshilfe Aktiven, Nadine Höttges und René Piel, über Inklusion im Ehrenamt. Bei der Lebenshilfe Neuss können alle siven Wohnen und Bauen“. Dreh- und Menschen ehrenamtliche Tätigkeiten Angelpunkt in diesem Bereich bleibe ausüben, d.h. die Inklusion wird in die- die Schaffung von Wohnungen für Men- sem Bereich bereits umgesetzt. Dabei schen mit geringem Einkommen bzw. bieten sich zahlreiche verschiedenartige von geförderten Wohnungen. Dies gel- Einsatzmöglichkeiten, wie das Aushelfen te insbesondere für kleine Wohnungen, bei Veranstaltungen oder die Freizeit- die von ganz unterschiedlichen Grup- gestaltung in Wohnhäusern. René Piel pen, so auch von den Nutzer(inne)n des erklärte, dass das Amt ihm viel Spaß UWO der Lebenshilfe Neuss, stark nach- bereite und dass ihm dafür viel Dank gefragt würden. In diesem Zusammen- entgegengebracht würde. Auch Nadine hang hätte sich die Zusammenarbeit Höttges erzählte von der Bereicherung zwischen sozialen Wohnungsbauunter- durch ihre ehrenamtliche Tätigkeit: Sie nehmen und regionalen Trägern der sammle gerne neue Erfahrungen und Behindertenhilfe sehr bewährt. Als Bei- sei offen für vielerlei Veranstaltungen, spiel führte Vieregge die langjährige und bei denen sie aushelfen könne. erfolgreiche Kooperation zwischen dem Neusser Bauverein und der Lebenshilfe Infos über die EUTB Neuss an. Im Rahmen dieser Kooperati- Anke Faustmann-Zuh stellte in ihrer on sei es gelungen, vielen Menschen mit Interviewrunde schließlich die Arbeit Behinderung eine geeignete Wohnung der neuen Beratungsstelle EUTB – der zu vermitteln. Als jüngstes kooperatives Ergänzenden Unabhängigen Teilhabe- Projekt nannte er das neue Wohnquar- beratung – vor. Die Beratungsstelle un- tier auf der Hülchrather Straße in Weck- terstützt in Lotsenfunktion fachlich und hoven, das jüngst durch den Neusser organisatorisch die vorhandenen Bera- Bauverein errichtet wurde. Menschen tungsangebote für Menschen mit Be- mit Behinderung würden hier durch hinderung im Rhein-Kreis Neuss, z.B. zu Vermittlung der Lebenshilfe Neuss zum sozialrechtlichen, sozialpädagogischen einen selbst als Mieter auftreten, z.B. und sozialmedizinischen Themen. Au- im Rahmen des UWO. Gleichzeitig wäre ßerdem berät die EUTB zu allen Fragen die Lebenshilfe Neuss in diesem Wohn- der Barrierefreiheit. quartier aber auch als Generalmieter für Außenwohngruppen aktiv. Diese erfolg- Die passende Musik zur Geburtstagsfei- reiche Zusammenarbeit wolle man im er „10 Jahre UN-Behindertenrechtskon- Rahmen neuer Projekte fortsetzen. Die vention“ lieferte der Musiker MaximNoi- Lebenshilfe Neuss wisse den Neusser se. Den Anschnitt der Geburtstagstorte Bauverein als Kooperationspartner sehr übernahm feierlich Bürgermeister Rei- zu schätzen. Wichtig für den Erfolg solch ner Breuer. kooperativer Projekte sei vor allem die 08 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Lebenshilfe-Team auf dem Firmenpuls-Lauf Schwitzen schweißt zusammen Egal ob fit wie ein Turnschuh, lahm wie eine Ente oder bequemer Couch-Potato – darauf kommt es hier nicht an, dabei sein, ist alles. Auch wenn wir uns sicher sehen lassen konnten: unser Team auf dem diesjährigen Firmenlauf um den Reuschenberger See. Viele Kolleginnen und Kollegen, Nutzerinnen und Nutzer der Lebenshilfe Neuss waren am 10. September mit auf dem großen Sport event, am Start wie im Fanclub. Insge- samt 30 begeisterte Läufer/-innen um- fasste unser Team. Ganz nach dem Firmenpuls-Motto „Schwitzen schweißt zusammen“ ging es beim Firmenlauf nicht um Rekorde oder Pokale, sondern um das Gemeinschafts- gefühl und vor allem um Spaß. Und unabhängig davon, an welcher Stelle unsere Läufer/-innen die Ziellinie über- querten, in der Aussage „die Lebenshil- fe als Einheit“ lagen wir auf dem roten Teppich ganz vorn. Ebenso in Stimmung und Applaus. So gab es am Ende viele strahlende Ge- sichter. Und eine tolle After-Run-Party am Lebenshilfe-Stand, bei Getränken, Snacks und Fingerfood – sowie regem Plausch. Kleiner Nachteil: Die verbrauch- ten Kalorien waren ruckzuck wieder drauf. ;-) TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 09
Mitgliederversammlung 2019 Verdiente Vorstandsmitglieder geehrt Bei den ebenfalls durchgeführten Neu- wahlen trat Monika Berg nach lang- jähriger Tätigkeit im Vorstand nicht wieder an. Die Anwesenden dankten ihr für ihren großartigen Einsatz in der Vergangenheit. Lebenshilfe-Vorstand verjüngt sich Mit Nicole Rohde, die bereits im Feb- ruar für den ausgeschiedenen Karl- heinz Irnich nachrückte und jetzt von den Mitgliedern gewählt wurde, sowie Andreas Gondorf setzte der Vorstand nun auch sein Ziel um, sich zu verjün- gen. Angelika Quiring-Perl betonte, dass es zu einer verantwortungsvollen Vorstandsarbeit gehöre, sich zukunfts- orientiert aufzustellen. Der nunmehr eingeleitete Prozess werde in den kommenden Jahren fortgesetzt. Sie selbst hatte sich, ebenso wie Günter Hall, Wolfgang Grüe, Heinz Stirken und Auf der diesjährigen Mitgliederver- Erich Lüpken der Wiederwahl gestellt. sammlung des Lebenshilfe Neuss Ver- Damit gebe es eine gute Mischung aus eins konnte den Mitgliedern erneut Kontinuität und neuen Ideen. eine positive Bilanz vorgelegt werden. Der Wirtschaftsprüfer bescheinigte da- Erinnerung an Liesel Michels bei nicht nur, dass die zur Verfügung Die anwesenden Mitglieder unterstütz- stehenden Mittel sachgerecht ausgege- ten diesen Kurs und betonten im Rah- ben werden. Vielmehr wurde auch der men einiger Wortmeldungen, dass der Erfolg der Arbeit des Vereins und der Erfolg der Lebenshilfe Neuss Vorstand/ gGmbH bestätigt und anhand der Zah- Aufsichtsrat und Geschäftsführung len des Vorjahres erläutert. Recht gebe. Man fühle sich gut aufge- stellt und sehe das Lebenswerk der Abschied von Monika Berg mit Gründer/-innen in verantwortungsvol- großem Dank len Händen. In diesem Zusammenhang Der Vorstand unter der Führung von An- wurde durch Quiring-Perl auch an die gelika Quiring-Perl nahm dies zum Anlass, im vergangenen Jahr verstorbene Eh- den Mitarbeiter/-innen der gGmbH herz- renvorsitzende, Liesel Michels, erinnert. lich für ihr großes Engagement zu danken. Diese hatte besonders die Entwicklung Mit ihrer Arbeit mit Menschen mit Handi- der gGmbH befürwortet und für den cap setzten sie tagtäglich das Lebenshil- zügigen Abschluss gekämpft, um die Le- fe-Motto „Es ist normal, verschieden zu benshilfe für die Zukunft gut aufgestellt sein“ um und förderten so die Selbstbe- zu sehen. stimmung behinderter Menschen. 10 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Familienfest am 22. September im Dycker Feld Gut besuchte Lebenshilfe-Stände Die 8. Auflage des Familienfests im Dy- Die Stars des Tages waren Fug und Ja- cker Feld – präsentiert vom Rhein-Kreis nina, die beiden Musiker und Darsteller, Neuss und der Stadt Jüchen – war mit die vielen Kindern aus TV Sendungen knapp 20.000 Besucherinnen und Besu- wie „Die Sendung mit der Maus“ be- chern wieder ein großer Erfolg. Als einer kannt sind. von 115 Ausstellern trug die Lebenshilfe Neuss dazu bei, ein buntes und insbe- Das nächste Familienfest gibt es in drei sondere nicht-kommerzielles Angebot Jahren. Und wir werden sicherlich wie- für die ganze Familie zu gestalten. Ver- der ein Teil davon sein. treten war sie an zwei Stellen: mit dem allgemeinen Angebot in der Familienal- lee und mit dem Jugendbus sowie dem Kinder- und Jugendzentrum im Jugend- dorf. Kinderspiele und Hüpfburg kamen sehr gut an. Auch der Rollstuhlparcours und die Dunkelbar stießen auf hohes Interesse: Ein Kind brachte es seinen Eltern gegenüber auf den Punkt: „Wisst ihr, wie schwer das ist, mit einem Roll- stuhl zu fahren. Ich bin froh, gesunde Beine zu haben.“ Ergänzend zu den Ausstellern wurde auf drei Bühnen für Unterhaltung gesorgt. TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 11
Wir auf der Azubi-Messe „Beruf Konkret“ Gut aufgestelltes Infoteam Azubi-Messe „Beruf Konkret“ der Spar- kasse Neuss. Der Andrang am Lebens- hilfe-Stand war wieder groß. Vor allem die Ausbildungsberufe Erzieher/-in, Heilerziehungspfleger-/in sowie Alten- pfleger/-in und das Duale Studium stie- ßen auf großes Interesse. Alle Fragen, ob zur Ausgestaltung, zu Einsatzorten oder zur Dauer einzelner Ausbildun- gen, konnten fachkundig beantwortet werden. Auch dank der neu gestalteten Azubi-Broschüre, in der alle wichtigen Details und Kontakte aufgeführt sind, konnten die Standgäste bestens wie nachhaltig informiert werden. Rund 150 Am Samstag, den 21. September, war Mal wurde diese verteilt. Durch sie und die Personalabteilung mit Katharina die gern angenommenen Lebenshilfe- Pfetzing, Marion Poser und dem Aus- Give-Aways – wie Schnapparmbänder, zubildenden zum Kaufmann für Büro- Einkaufswagenchips und Kugelschreiber management Leon Holzhüter auf der – wirkt die Lebenshilfe noch daheim. Wir auf der Berufsinformationsmesse im Marienhaus Viele Fragen, gute Antworten Bereits zum 10. Mal fand am 8. Oktober die Berufsinformationsmesse im Mari- enhaus statt. Schülerinnen und Schüler können sich auf dieser vier Stunden lang über Ausbildungsberufe und Studien- plätze im Bereich Sozial- und Gesund- heitswesen beraten lassen. Um die 20 Aussteller informierten sie über Einsatz- bereiche, Aufgaben und Entwicklungs- möglichkeiten. Die Lebenshilfe Neuss war auch in diesem Jahr mit eigenem Stand vor Ort. Ein Einsatz, der sich lohn- te: Um die 65 Beratungsgespräche führ- te Angela Kuchta, Leiterin des Familien- zentrums Hammfeld, durch. Besonderes Interesse erweckten die Ausbildungsberufe Erzieher/-in und 12 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Heilerziehungspfleger/-in. Aber auch nä- ren, waren Angaben über das Duale Stu- here Infos zum Anerkennungsjahr und dium der Sozialen Arbeit bei der Lebens- zu Möglichkeiten eines Bundesfreiwilli- hilfe Neuss besonders wichtig. gendienstes, eines Freiwilligen Sozialen Jahres oder eines Betriebspraktikums Bei so viel Interesse ist klar: Auch im wurden erfragt, genauso wie zur Aus- nächsten Jahr wird die Lebenshilfe Neuss bildung in der Lebenshilfe-Verwaltung. als Kooperationspartner des Erzbischöf- Und für die Besucher/-innen, die derzeit lichen Berufskollegs Neuss auf der Be- im Marienhaus ihr Fachabitur absolvie- rufsinformationsmesse mitwirken. Berufsstarter bei der Neusser Lebenshilfe Mehr als nur Ausbildung Gut zwanzig Auszubildende begrüßte die Lebenshilfe Neuss gGmbH zum Aus- bildungsjahr 2019/20. Damit befinden sich aktuell mehr als 50 junge Menschen in einer Berufsausbildung bei der Le- benshilfe. Das Spektrum ist breit: Erzie- her/-innen, Heilerzieher/-innen, Haus- wirtschafter/-innen, Altenpfleger/-innen, Kauffrauen/männer für Büromanage- ment und Sozialpädagog(inn)en im Du- alen Studium u.v.m. – sie alle haben mit der Lebenshilfe einen Ausbilder gefun- den, der sie auf ihrem Weg ins Berufs- leben begleitet. Einige haben bereits zu- vor ein Praktikum oder FSJ/BFD bei der Menschen helfen und in einem kollegialen Team verant- Lebenshilfe durchlaufen. wortlich mitwirken, das sind die Beweggründe der jungen Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, die ihre Aus- bildung in der Lebenshilfe Neuss gGmbH begonnen ha- Neben der fachlichen Kompetenz als ben. Ausbilder gibt es viele weitere Gründe für junge Menschen, eine Ausbildung benshelferinnen und Lebenshelfern, in bei der Neusser Lebenshilfe zu absol- verschiedene Arbeitsbereiche der ge- vieren. Die tolle Gemeinschaft ist einer, meinnützigen Gesellschaft hineinzubli- Respekt ein anderer, so äußern sich cken. Zudem haben alle Auszubilden- ehemalige Azubis. Auch die Zusatzleis- den, Student(inn)en, Praktikant(inn)en tungen, wie persönliche Paten, Urlaubs- und FSJ-/BFD-ler/-innen hier die Mög- ansprüche über gesetzliche Regelungen, lichkeit, sich auszutauschen, auch Kritik das YoungTicketPLUS und die Kosten- zu üben oder Anregungen zu geben. übernahme von Lehrmaterial, werden von ihnen geschätzt. Die regelmäßigen Beim ersten Treffen standen das gegen- Azubi-Treffen und das begleitende Pro- seitige Kennenlernen und ein Film zum gramm ebenso. Thema Inklusion auf dem Programm. In den kommenden Monaten werden Letzteres startete im September im andere Betriebsstätten und die Gemein- Familienzentrum Hammfeld. Die Zu- nützigen Werkstätten Neuss besichtigt. sammenkünfte dienen den jungen Le- TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 13
Auf dem Weg zum Imagefilm Von kleinen und großen „Schauspielern“ Vor der Kamera, da- hinter oder als Publi- kum, der Imagefilm hat in der Produk- tion viel Spaß ge- macht. Die Dreh- teams waren in einigen unserer Einrichtungen. Alle haben be- geistert mitge- macht. Tolle Bilder sind entstan- den. Hier ein kleiner Auszug. 14 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Filmteam im Wohnhaus Furth zu Gast Bewohner erzählen von ihrem Drehtag «Herbert K.: Ich war mit beim Spaziergang zum Jröne Meerke. Am See haben wir die Schwäne beobachtet. Wir haben auch „Alle meine Entchen“ gesungen und wurden gefilmt. Der junge Mann mit der Kamera ist vor uns immer rückwärts gelaufen und hat uns von vorne gefilmt. Bei der Musikrun- de hat mir besonders Spaß gemacht, das Lied „Deine Heimat ist das Meer“ laut ins Mikrofon zu singen. Das war für Andreas sehr gut. Werner M.: Ich finde es sehr gut, dass wir spazieren gehen. Ich bin ja fit und ich gehe auch gerne alleine. Mit dem Filmteam war es gut, aber ich war ein bisschen aufgeregt, weil es ungewohnt war. Ich war froh, als ich bei der Postbank oder der Bäckerei wieder privat war. Es war sehr viel Personal da, dadurch war es möglich. An einem Birkenstamm war plötzlich ein Zettel, wo ein Trödel- markt angekündigt wurde, der direkt Pawel W.: neben dem Wohnheim sein sollte. Ich Das Kniffelspielen hat mir sehr gut gefal- wurde beobachtet und wusste mich zu len: Da konnte ich erklären, wie wir die benehmen. Punkte aufschreiben und wie die Regeln Bei der Musik bin ich dazugekommen. sind. Liboa R.: Norbert Sch.: Den Nebel fand ich besonders interes- Die Idee zur „Libelle“ hatten Carmen sant: Wir hatten kein Nebelwetter, der und ich. Mit Draht haben wir sie beklebt. Nebel wurde gemacht. Das Lieder-Sin- Drei Tage hat es gedauert, bis sie fertig gen hat mir gut gefallen. Ich singe ger- war. Es hat Spaß gemacht, fast wie The- ne. Der Spaziergang mit der Kamera war rapie. Carmen kam extra ins Wohnheim, schön. Wir sollten uns alle unter einen um mit mir etwas zu basteln. Die Libelle Apfelbaum stellen. habe ich dem Filmteam gezeigt und er- klärt und auch die bunten Eier, die im Gisela Sch.: Hof hängen. Erst wollte ich nicht gefilmt Ich habe beim Singen ein Instrument ge- werden, bis Birgit gesagt hat: „Mach « spielt. Mittagessen war lecker: Bauernsa- mal!“. Lampenfieber hatte ich gar nicht. lat und Gnocchis waren beide lecker. Es Das Essen draußen im Hof hat mir auch hat mir Spaß gemacht, gefilmt zu werden. sehr gefallen. TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 15
Fest der Kulturen bringt alle zusammen Für ein buntes Neuss wird von der Stadt Neuss mit dem Ar- beitskreis „Integration und Migration“ in Zusammenarbeit mit dem Integrati- onsamt und dem Integrationsrat ver- anstaltet. Das Fest der Kulturen führt alle Neusser/-innen wie Erwachsene, Jugendliche und Kinder zusammen und leistet einen wichtigen Beitrag zum Ab- bau von Vorurteilen und zum friedli- chen Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Kulturen in der Stadt Neuss. Mitarbeiter/-innen der Lebens- hilfe betreuten den Informationsstand und die Hüpfburg gemeinsam mit Be- Es ist bereits Tradition, dass die Lebens- wohner/-innen des Kinder- und Jugend- hilfe Neuss mit ihrer Hüpfburg am Fest hauses. Der Tag war geprägt von ganz der Kulturen teilnimmt. In diesem Jahr viel Spaß, tollen Begegnungen und anre- fand das Fest Mitte Juni auf dem Markt genden Gesprächen. und dem Freithof zum 10. Mal statt. Es Wir auf der Kinder, Kinder!-Messe Prominenter Besuch bei der Lebenshilfe Action, Spiel und Infotainment, damit war die Kinder, Kinder!-Messe Mitte Mai überschrieben. Ebenso ging es auf dem Stand der Neusser Lebenshilfe zu. Ne- ben Infos zu den vielseitigen Angebo- ten im Kinder- und Jugendbereich sowie zum gesamten Einsatzfeld der Lebens- hilfe Neuss wurden hier Unterhaltungs- angebote offeriert, die den Gedanken der Inklusion beinhalteten. Auch Bürger- meister Reiner Breuer, Schirmherr der Messe, und Veranstalter Frank Küpping nutzen die Gelegenheit bei ihrem Be- such unseres Standes, sich im „besonde- ren“ Spiel zu testen. So probierten beide eine Partie „4 gewinnt“ unter Nutzung von Brillen, die eine Sehbeeinträchti- gung simulieren. 16 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Auch Sie können anderen Menschen helfen! Sie können ehren-amtlich bei uns arbeiten. Dann sind Sie ein Ehren-Amtler. Ehren-Amtler wollen anderen Menschen helfen. Sie bekommen kein Geld dafür. Aber sie haben viel Spaß. Sie können mit Bewohnern spazieren gehen. Sie können auch mit Kindern spielen oder malen. Sie können auch im Garten helfen. Oder Musik machen. Sie dürfen sich Ihre Aufgaben aussuchen. Wollen Sie ein Ehren-Amtler werden? Dann melden Sie sich bei: Dunja Gomolka Lebenshilfe Neuss gGmbh Hamtorwall 14 41460 Neuss Telefon: 02131 - 369 18 40 E-Mail: d.gomolka@lebenshilfe-neuss.de Signet für EUTB Die Neusser EUTB (Er- gänzende Unabhängige Teilhabeberatung) an der Friedrichstraße 28 hat das Signet „Neuss barrierefrei“ erhalten. Wir gratulieren! TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 17
Erfahrungen aus der Lebenshilfe Öffentlichkeitstag für ein Miteinander der Kulturen nen waren mit Ständen vor Ort, um über das Thema „Interkulturelle Öffnung im Paritätischen“ zu informieren. Kulturvielfalt bereichert den Alltag Die Lebenshilfe Neuss war mit dem Ju- gendbus und einem Infobereich vor dem Rathaus vertreten. So erklärte Jonas Mol- zahn aus dem KiJuZe-Leitungsteam, wie hier Angebote für alle Jugendlichen rea- lisiert werden. Gabriele Weber, Leitung Familienzent- rum Am Baldhof, schilderte im Interview mit Karl Boland, Geschäftsführer des Pa- Wie gelingt Inklusion von Nutzer/-innen ritätischen des Rhein-Kreises Neuss, wie und Mitarbeiter/-innen anderer Kulturen normal und alltäglich es in den Lebens- in Sozialeinrichtungen? Antworten auf hilfe-Einrichtungen sei, dass viele Kultu- diese und ähnliche Fragen gab es beim ren aufeinander treffen. Das Miteinander diesjährigen Öffentlichkeitstag des Pa- dieser gestalte die Arbeit abwechslungs- ritätischen Wohlfahrtsverbandes Rhein- reich und bunt. Das sei eine Bereiche- Kreis Neuss. Viele Mitgliedsorganisatio- rung für alle. Einladung zum Jazzfrühschoppen die Bewohner/-innen und Mitarbei- ter/-innen Sie, liebe Angehörige, juristi- sche Betreuer und Freunde, einladen zu unserem Jazzfrühschoppen mit der Band SuperJazz am Sonntag, den 19. Januar 2020, von 11:00 bis 14:00 Uhr im Familienzentrum Sonnenblume, Jakob-Herbert-Str. 12, 41468 Neuss. Auch in diesem Jahr möchte der Auf- sichtsrat der Lebenshilfe Neuss sowie Wir freuen uns auf Ihren Besuch. 18 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Richtfest Wohn-Projekt Allerheiligen Es geht voran… Das Tempo, das die Neusser Lebens- hilfe beim Bau des neuen Wohnhauses in Allerheiligen vorlegt, erstaunte nicht nur die Besucherinnen und Besucher des Richtfestes am 9. Oktober an der Marga-Groove-Straße. Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und der Neus- ser Sozialdezernent Ralf Hörsken zeigten sich sichtlich beindruckt. Denn weniger als 70 Tage wurde hier gearbeitet, bis der Rohbau stand. Jetzt offenbart sich schon deutlich, was in der ersten Hälfte 2020 bezogen werden soll: acht Apartments für Menschen mit Handicap, vier im Erd- geschoss und vier auf der ersten Etage. Jedes Zimmer wird ein eigenes Bad ha- ben. Jeweils ein Zimmer pro Etage ist noch großzügiger ausgestattet, um opti- mal für Rollstuhlfahrer geeignet zu sein. Das ganze Haus ist barrierefrei gestaltet und verfügt über einen Fahrstuhl. Auf der zweiten Etage wird ein gemütlicher Wohn- und Küchenbereich eingerichtet, der allen baldigen Bewohner(inne)n zur Verfügung stehen wird. Ebenso wie der Wasch- und Trockenraum sowie der ein- ladende Garten samt Terrasse. Lebenshilfe-Vorsitzende Angelika Qui- ring-Perl lobte die gute Zusammenar- beit aller Beteiligten und hob die be- geistiger Beeinträchtigung, in diesem sondere Lage des später vom Ambulant wachsenden agilen Stadtteil von Neuss, Unterstützten Wohnen betreuten Hau- inmitten freundlicher Nachbarschaft, ses hervor: „Unsere Menschen sollten optimal angebunden an die Stadt und mittendrin sein.“ Genauso wie hier bald umringt von Wald und Wiesen sowie die Mitglieder der neuen Wohngemein- zahlreichen Freizeitangeboten. schaft, Erwachsene ab 18 Jahren mit TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 19
Gelungenes Theaterfest Neue Intendantin informiert sich über die Lebenshilfe auch einen Blick „hinter die Kulissen“ zu werfen. Außerdem konnten die Besu- cher/-innen an spannenden Rundgängen durch die Technik- und Werkstatträume teilnehmen, bei Kostümversteigerungen mitfiebern oder zur Live-Musik tanzen. Foto: Marco Piecuch Für Kinder gab es eine riesige Hüpfburg, Schmink- und Bastelstände und natür- lich tolle Theateraufführungen. Mitten im Getümmel: der Informationsstand der Lebenshilfe Neuss. Der durfte sich dieses Eine gute Tradition, zu der nun auch schon Mal über eine besondere Besucherin freu- seit vielen Jahren die Lebenshilfe mit da- en. Caroline Stolz, neue Intendantin des zugehört: Zum Auftakt der neuen Spielzeit RLT, besuchte die Lebenshilfe, um sich richtete das Rheinische Landestheater ein über die vielfältige soziale Arbeit zu infor- großes Fest für alle Theaterinteressierten mieren. aus. Gäste hatten hier die Chance, Schau- spieler/-innen und andere Theatermitar- Wir wünschen ihr, den Schauspielerinnen beiter/-innen persönlich kennenzulernen, und Schauspielern sowie dem gesamten einen kurzen Einblick in die Theaterstücke Team des Rheinischen Landestheaters der kommenden Saison zu erhalten oder eine schöne und erfolgreiche Spielzeit! Theater spielen für die Bürgerbühne Kathrin 2.0 – Alles auf Neu… ... so heißt das Theaterstück, mit dem Da gibt es noch das Pflegepersonal. Dirk, die Bürgerbühne am 21. Juni 2019 im gespielt von Frederik Sch., begegnet Kath- Rheinischen Landestheater Neuss Pre- rin mit Achtung. Laura ist nicht zufrieden miere feierte. mit ihrer beruflichen Situation und lässt dies die bewusstlose Patientin spüren. Das Stück beschreibt die Geschichte von Kathrin, die nach einem Autounfall ohne Als Kathrin nach Wochen aus dem Koma Bewusstsein eine lange Zeit im Kran- erwacht, hat sie keinerlei Erinnerung kenhaus liegt. Körperlich hat sie keinen an den Unfall, die Zeit während des Ko- Schaden erlitten. Mann, Eltern, Töchter mas und ihr früheres Leben. Sie stellt und zwei Freundinnen nehmen auf unter- fest, dass ihr früheres Leben nicht zu ihr schiedliche Art und Weise Anteil. passt. Während des Komas hat sie die 20 TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT
Botschaften des Lebens und der Bezie- habe neue Leute kennengelernt, mit hungen verstanden. denen ich gerne weiter arbeiten möch- te. Die Gruppe besteht weiter. In der Bärbel Reimer inszenierte das Stück mit Sommerpause hat mir und den an- Neusser Bürger(inne)n im Alter von 14 deren etwas gefehlt. Am 28.8. hat ein bis 64 Jahren. Nachtreffen stattgefunden. Dort haben wir den Film vom letzten Stück gese- Frederik Sch. ist seit vielen Jahren mit hen. der Lebenshilfe Neuss eng verbunden. Er lebte in den Wohnhäusern Weckho- Bei den Aufführungen habe ich die Ruhe ven und Furth. Seit einigen Jahren hat weg. Wenn ich einen „Hängen“ habe, be- er eine eigene Wohnung gemietet und kommt das Publikum davon nichts mit. nimmt Assistenzleistung des Ambulant Besonders schön sind die Premieren. Unterstützten Wohnens in Anspruch. Danach gibt es ein Buffet. Herr Sch., wann haben Sie ihre Liebe Ich möchte auf jeden Fall weitermachen. zum Theater gefunden? Es macht riesigen Spaß zu sehen, wie Durch das Theaterfest vor vier Jahren. sich ein Stück entwickelt und was daraus Wir hatten dort einen Stand der Lebens- wird. Jeder darf Ideen einbringen. In den hilfe. Das Rheinische Landestheater hat Proben wird dann geschaut, was daraus gemeinsam mit dem OFF-Theater die wird. Bürgerbühne ins Leben gerufen. Seit drei Jahren macht das Bärbel Reimer. Bei der Eigenproduktion Kathrin 2.0 wurde eine Menge daraus und wir Was macht besonders viel Spaß? dürfen uns auf das nächste Stück im Wir treffen uns immer dienstags. Ich kommenden Jahr freuen. Neuigkeiten von Vivendi Das Modul PD Wie in der letzten Ausgabe bereits vorge- Als nächstes wurden die Ziele des Indivi- stellt, besteht das Software-Programm duellen Hilfeplans einschließlich der hin- Vivendi aus mehreren Modulen. Heute terlegten Maßnahmen ins System ein- möchten wir den Stand der Dinge zum gepflegt. Diese wurden dann mit einer Modul PD vorstellen, das zukünftig für zeitlichen Einordnung (z.B. jeden Don- die Dokumentation in unseren Wohn- nerstagnachmittag oder jeden Morgen häusern vorgesehen ist. und Abend) oder als (nicht planbare) Bedarfsmaßnahme (z.B. Unterstützung Hier haben wir mit einem Pilotpro- in Konfliktsituationen) individuell hinter- jekt im Wohnhaus Bauerbahn nun legt, inklusive einer Beschreibung, wie schon erste Erfahrungen machen kön- genau diese Maßnahme für diesen/die- nen. Wir haben erst einmal bei den se Bewohner/-in durchgeführt wird, was Bewohner(inne)n des Pilotprojektes dabei wichtig zu beachten ist etc. Merkmale hinterlegt. Merkmale sind wichtige Informationen, wie z.B., ob je- Medikamente als Bild mand Diabetiker ist, Hinlauftendenzen Damit erscheinen die hinterlegten Maß- hat, zu Stürzen neigt u.Ä. nahmen einschließlich der Beschrei- bung auf dem jeweiligen Tagesplan. TANDEM: LEBENSHILFE WISSENSWERT 21
Dabei erscheint die Maßnahme, die don- sieht. So werden mögliche Fehlerquellen nerstags nachmittags hinterlegt ist, nur weiter reduziert. auf dem Tagesplan am Donnerstag. Die Auch Arztbesuche, Vitalwerte, epilepti- Durchführung oder eine Abweichung sche Anfälle, Prophylaxen, Aktennotizen wird ebenfalls im System dokumentiert. haben wir im System mittlerweile doku- Darüber hinaus gibt es aber natürlich mentieren können. Bei einer Einweisung auch die Möglichkeit, Maßnahmen, die ins Krankenhaus kann ein Überleitungs- bei dem/der Bewohner/-in nicht hinter- bogen mit allen für das Krankenhaus legt sind, zu dokumentieren. Dies nennt wichtigen Informationen per Knopf- sich im System „Ad-hoc-Maßnahme“. druck ausgedruckt werden. Auch die komplette Medikation ist hier aufgeführt und wird entsprechend der So können wir zusammenfassend sa- Vergabe abgezeichnet. gen, dass wir mit dem Pilotprojekt äu- ßerst zufrieden sind und nun die nächs- Beim Einpflegen/Stellen/Kontrollieren ten Schritte zur weiteren Umsetzung der der Medikation wird sogar ein Foto an- digitalen Dokumentation begonnen ha- gezeigt, wie genau das Medikament aus- ben. UWO-Abend im Grünen Es war Crazy Friday. Das ist eh immer schön. Diesen Sommer auch ganz besonders. Wir haben ein Picknick am Jröne Meerke gemacht. So lassen sich heiße Abende versüßen! Mit leckeren Speisen und Getränken. Sowie guter Musik aus den 80ern und 90ern. Und mit netten Menschen. Was für ein „Crazy Friday“ unter freiem Himmel! 22 TANDEM: WOHNEN
Feierstunde für UWO-Paar auf dem Standesamt Nadine und René P. frisch vermählt Am 27.09.19 um 12:00 Uhr haben sich Nadine und René im Neusser Standes- amt das „Ja-Wort“ gegeben. Zusammen mit ihrer Tochter Lea haben sie den Tag im engsten Familien- und Freundeskreis anschließend schön aus- klingen lassen. Das Paar konnte sich über viele Glück- wünsche und Geschenke freuen. Wir wünschen dem „frisch gebacken Paar“ alles Gute! Mögen ihre Wünsche und Träume in Erfüllung gehen! UWO-Sommerfest Mit Live-Musik und Ehrung der Jubilare Bei bester Stimmung feierte das Ambu- lant Unterstützte Wohnen (UWO) am 7. September sein Sommerfest in der KiTa Abenteuerland! Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer, aber auch viele Angehöri- ge sowie Freundinnen und Freunde des UWO waren unserer Einladung nach Al- lerheiligen gerne gefolgt, um sich an ei- nem bunten und abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm zu erfreuen. So hatten unsere Besucher/-innen die Möglichkeit, ihr Glück beim Dosenwer- fen, Vier-Gewinnt, Heißer-Draht oder Bogenschießen zu versuchen. Wobei sich vor allem das Bogenschießen als gar nicht so einfach erwies. Aber, Übung diesem Jahr über Live-Musik freuen kön- macht bekanntlich den Meister! Und so nen. So lockte der Entertainer Sebastian konnten auch hier viele Teilnehmerin- Hoffmann zu den Klängen bekannter nen und Teilnehmer kleine Preise mit deutscher Schlager wieder viele Besu- nach Hause nehmen. cher/-innen auf die Tanzfläche. Auch das leibliche Wohl kam mit Speisen vom Grill Neben der musikalischen Begleitung sowie vielen Salaten nicht zu kurz. Einen durch DJ Stefan haben wir uns auch in Höhepunkt des Festes bildete sicherlich TANDEM: WOHNEN 23
die Ehrung der UWO- Jubilare. So konn- te der Leiter unseres Arbeitsbereiches, Marcel Gräwert, den Nutzerinnen und Nutzern Stefan F., Simone N., Ellen O., Annika L., Jutta K. und Roland K. zu ihrem 10-jährigen UWO-Jubiläum ganz herzlich gratulieren und eine Dankeskarte sowie einen Gutschein überreichen. Abgerundet wurde dieser schöne, er- eignisreiche Tag durch viele Begegnun- gen und Gespräche, die uns in guter heimsuchten, haben wir hingegen schon Erinnerung bleiben werden. Die kleinen vergessen! Regengüsse, die uns zwischendurch Käthe und Elke K. berichten Ausflug in den Tierpark „Tannenbusch“ « Im Juni sind wir mit 6 Nutzern und 2 UWO-Betreuerinnen mit dem Zug und de. Es gab dort auch freilaufende Pfau- en. Die haben sogar ein Rad geschlagen. dem Bus in den Tierpark Tannenbusch Sonst haben wir noch Meerschwein- nach Dormagen gefahren. Von der Hal- chen, Wildschweine, verschiedene Vö- testelle zum Park mussten wir ein Stück- gel, Schildkröten, Störche und Schafe chen laufen. gesehen. Der Eintritt in den Tannenbusch war kos- Dort gab es auch ein Restaurant. Da sa- tenlos. Für 10 Cent haben wir Tierfutter ßen wir draußen und haben lecker ge- an einem Automaten gekauft. Das ha- gessen. Die Stimmung war gut, wir ha- ben wir öfter gemacht, weil eine Portion ben viel gelacht. Tierfutter war nur eine halbe Hand voll. Mit dem Futter haben wir dann Ziegen, Das war ein schöner Ausflug. Sogar das « Enten und Rehe gefüttert. Die Zungen Wetter hat diesmal mitgespielt. Das kön- der Rehe waren ganz warm und rauh nen wir gerne nochmal machen. und haben uns an den Händen gekitzelt. Käthe und Elke K. Gestreichelt haben wir die Esel und Pfer- (UWO-Nutzerinnen) 24 TANDEM: WOHNEN
Theresa Sch. und Frederick B. gaben sich das Ja-Wort Vom Familientreff zum Traualtar Theresa und Frederick kennen sich seit gemeinsame Wohnung, am 11. Mai 2018 vielen Jahren. Bereits 1989 waren sie feierte es Verlobung (natürlich mit dem als Babys bei den Veranstaltungen der Lebenshilfe-Familienkreis im Haus Ham- Gruppe „Junge Eltern der Lebenshilfe merstein) und am 11. Mai 2019 stand Neuss“ dabei: Theresa zum ersten Mal der krönende Höhepunkt an: die Hoch- mit 3 Monaten und Frederick mit 1 ½ zeit von Theresa und Frederick in der Jahren. Dass diese frühen Begegnungen Pfarrkirche St. Aldegundis Büttgen. viel später eine gemeinsame Zukunft nach sich ziehen sollten, das war ihnen Romantische Hochzeit mit gro- allerdings nicht bewusst. Vielmehr ging ßem Zuspruch es Mitte der 80er Jahre bei der Grün- Der feierliche Traugottesdienst – von dung des Familienkreises – initiiert von Diakon Friedhelm Messerschmidt in Liesel Michels – um Begegnung und besonders festlich besinnlicher Weise Austausch. Zudem fanden regelmäßige gestaltet – wurde begleitet vom Chor Fahrten zum Haus Hammerstein in Hü- der Lebenshilfe Grevenbroich unter der ckeswagen statt. Leitung von Andreas Fortenbacher und Klaus Rösgen. Und das mit überwältigen- Revival-Fahrt mit glücklichem der Anteilnahme. So zählten zu den Gäs- Nachhall ten neben der Familie und den Freun- Die Liebesgeschichte von Theresa und den auch die Judokas des TSV Dormagen Frederick begann 2014. Das war das und die Tanzgruppe der Tanzschule Dirk Jahr, in dem der Elternkreis eine „Revi- Reißer Dormagen. Eine berührende Ver- val-Fahrt“ zum Haus Hammerstein ver- anstaltung und ein außergewöhnlicher anstaltete. Eine folgenreiche Wiederbe- Tag. gegnung: 2017 bezog das Paar ihre erste TANDEM: WOHNEN 25
Beirats-Rede zum Abschied und Neuanfang Wir haben ein lachendes und ein weinendes Auge. Ein lachendes, weil ihr jetzt ein tolles Haus habt. Es hat lange gedauert. Es war oft laut und schmutzig. Aber es hat sich gelohnt. Wir haben 42 Jahre lang Tür an Tür gewohnt. Wir haben viel zusammen erlebt. Und jetzt ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Mit einem weinenden Auge sagen wir: Auf Wiedersehen! Es war schön mit euch. Doch auch wir freuen uns auf unser neues Haus! Dann laden wir euch ein, mit uns zu feiern. Danke für die super tolle Zeit! Rede von Auguste S., Heimbeirat TH 18. Zum Sommerfest im Wohnhaus Weckhoven. Gerichtet an die TH 16. Stellvertretend für alle Bewohnerinnen und Bewohner der TH 18. 26 TANDEM: WOHNEN
Gedanken zum neuen Wohn-Haus Wir haben das neue Wohn-Haus besichtigt. Am Freitag auf der Sophienstraße. Es war der 30. August. Es waren viele Bewohner und Mitarbeiter da. Auch viele Angehörige waren dabei. Frau Eschenburg hat uns vor der Tür begrüßt. Und uns was erklärt. Dass da noch eine Baustelle ist. Und wir vorsichtig sein müssen. Dann sind wir rein gegangen. Gisela G. erinnert sich: Das war schön! Ich habe jetzt mein Zimmer gesehen. Mein Zimmer ist oben. Den Aufzug konnten wir auch noch nicht benutzen. Aber ich kann ja Treppen laufen. Ich kann da noch nicht einziehen. Weil das noch nicht fertig ist. Es fehlten noch Möbel. Und Betten, Lampen, Toiletten, Decken. Und vieles mehr. TANDEM: WOHNEN 27
Wir kriegen ja auch eigene Duschen. Aber die fehlten noch. Und da lagen Kabel rum. Wir konnten überall schauen. Wir haben dann auch eine große Küche. Und einen Aufenthalts-Raum. Den haben wir jetzt nicht. Draußen war auch noch nicht alles fertig. Auguste S. erzählt: Die Küche ist groß. Das Zimmer von mir ist oben. Ich habe mir eine rote Farbe für die Wand ausgesucht. Aber die war noch nicht da. Wir konnten auch dein Zimmer sehen. Ich meine dein Büro. Der Aufzug ist auch noch nicht richtig. Da muss noch was dran gemacht werden. Damit der geht. Das Bad und die Dusche müssen auch noch gemacht werden. Nach dem Umzug bin ich alleine im Zimmer. Jetzt teile ich mir das mit Ursula. Das wird schon eine Umstellung. Weil ich 30 Jahre mit Ursula zusammen gewohnt habe. Aber da freue ich mich schon drauf. 28 TANDEM: WOHNEN
Noch einmal Gisela G.: Die Zimmer sind noch nicht fertig. Ich freue mich am meisten auf das Zimmer. Es ändert sich vieles. Ursula S.: Ich war auch da! War aber nicht so besonders schön. Hat mir nicht so gefallen. Da fehlt noch allerhand drin. Und die Wand ist auch noch nicht fertig. Dazu Gisela G.: Ja, aber die machen das noch alles! Ursula S.: Die Umgebung gefällt mir da auch nicht. Ich habe hier lange gewohnt. 45 Jahre lang. Aber ich möchte nicht in Weckhoven wohnen bleiben. In der TH 16 zum Beispiel. Dann bin ich von Auguste getrennt. Aber dann hab ich alleine ein Zimmer. Das mag ich nicht. Das kenne ich ja nicht. Ich habe immer mit Auguste zusammen gewohnt. Dann bin ich alleine. Gisela G.: Man muss nicht allein sein. Dann kann man zu den anderen gehen. Dann ist man nicht mehr alleine. Ursula S.: Oder schlafen. Oder Musik hören. Das Gespräch wurde von Natascha Wagner von der TH 18 begleitet. TANDEM: WOHNEN 29
Wohnhaus Furth im Clemens Sels Museum „Süßkram“ weckt Kindheitserinnerungen Im September besuchte die Tagesbetreu- wurde. Aber die ersten Menschen, die ung vom Wohnhaus Furth und einige Teil- die süße Geschmacksrichtung an den nehmer/-innen der Tagesbetreuung vom Rhein brachten, waren die Römer. Sie Wohnhaus Weckhoven die Ausstellung pflanzten Obstbäume wie Äpfel, Kir- „Süßkram“ im Clemens Sels Museum in schen usw. an. Aus dem Obst wurden Neuss. Die 18 Teilnehmer/-innen erkannten dann süße Säfte und Mus, später Mar- viele von den dort gezeigten Gegenständen. meladen gefertigt. Den richtigen Zucker, Auch, weil eine Mitarbeiterin des Museums wie wir ihn heute kennen, gibt es seit besonders gut und in Leichter Sprache er- etwa 250 Jahren. Früher war er nur den klären konnte. Einige Teilnehmer/-innen Adligen vorbehalten, weil er enorm teu- hatten besonderen Spaß daran, die alte er war: Ein Pfund Zucker entsprach dem Schokolade „Novesia-Goldnuß“ wiederzu- Lohn eines Handwerkers. sehen. Sie erfuhren von der Museumsmit- arbeiterin, dass jede Tafel immer genau Bestaunt haben wir auch ein riesiges 27 ganze Haselnüsse enthielt. Der Rentner Kunstwerk mit nachgebildeten Schlös- Heinrich K. fühlte sich in seine Kindheit zu- sern, Tieren, Büschen, Bäumen, Tellern rückversetzt, da er damals in der Nähe der und Bestecken – alles aus Zucker mo- „Novesia-Schokoladenfabrik“ gewohnt hat- delliert. Es wurde vor über 200 Jahren te und sich noch lebhaft an den herrlichen für ein Hochzeitsfest von Herzog Johann Schokoladenduft erinnern konnte. Heute Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg in Auftrag ist er aber Gummibärchen-Fan. Von denen gegeben. konnten wir ebenfalls viele verschiedene Exemplare bei der Ausstellung sehen. Zum Schluss der anschaulichen, gut ver- ständlichen Führung gab es für alle Teil- „Süße Rheinländer“ nehmer/-innen eine süße Kostprobe: ein Gelernt haben wir, dass im Rheinland kleines Bonbon. besonders viel „Süßkram“ hergestellt 30 TANDEM: WOHNEN
Themenseiten mit Gastbeiträgen Beruf und Arbeit Arbeit hat viele Facetten. Sie dient nicht die Entwicklung der GWN und zeigt Ein- nur der finanziellen Sicherung des Le- satz- und Unterstützungsmöglichkeiten bens, sondern verhilft uns, durch Mitwir- auf. Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäfts- ken Teil der Gesellschaft zu sein. Über führer der IHK Mittlerer Niederrhein sie knüpfen wir Kontakte, engagieren berichtet von beruflicher Inklusion im uns für ein Ziel, sind produktiv und er- Hinblick auf Chancen, Förderinstrumen- fahren Bestätigung. Ein Grund, das The- te und den unternehmerischen Gewinn. ma Arbeit in diesem TANDEM näher zu Zudem erzählen UWO-Nutzer/-innen durchleuchten. GWN-Geschäftsführer von ihrer Arbeit und der Mitwirkung im Christoph Schnitzler erläutert in seinem Werkstattrat. Bewohner/-innen geben Gastbeitrag die Bedeutung von Arbeit für Einblick in ihr Berufsleben und ihren Menschen mit Behinderung, beschreibt Rentenalltag. 31
Ein Bericht von Annika L. Meine Arbeit auf dem Kinderbauernhof Ich arbeite seit ungefähr 3 Jahren auf Esel Nepomuk mit auf die Welt dem Kinderbauernhof in Neuss. Das ist gebracht eine Außenstelle der GWN. Früher war Seit ich auf dem Kinderbauernhof arbei- ich in der Gärtnerei von der GWN. Dann te, sind zwei Esel geboren worden. Zu- habe ich erst ein Praktikum auf dem Kin- erst Jim Knopf und dann Nepomuk. Bei derbauernhof gemacht, und weil das gut der Geburt von Nepomuk war ich sogar geklappt hat, bin ich da geblieben. dabei. Ich arbeite gerne auf dem Kinder- bauernhof. Auf dem Kinderbauernhof muss ich ver- schiedene Aufgaben machen, z.B. Manchmal kommen Leute und wollen ihre Tiere bei uns abgeben. Die können wir aber Ställe ausmisten, nicht nehmen – wir sind ja kein Tierheim. die Beete pflegen und alles wässern, ab und zu füttere ich die Tiere, Vor ein paar Monaten kam eine Frau mit die Besuchertoiletten kontrollieren und einem Angora-Zwergkaninchen, die Maya. Papierhandtücher auffüllen, Maya lebte bei einem alten Mann, der sich Prospekte auslegen nicht mehr um sie kümmern konnte. Das tat mir so leid, da habe ich Maya mit nach und noch viele andere Arbeiten. Hause genommen. Seitdem wohnt sie bei mir zusammen mit Bruno, den ich aus dem Tierheim geholt habe. Kaninchen sol- len nämlich nicht alleine leben. 32
Interview mit Frederik Sch. GWN-BiAp in der Firma Schmidt-Strahl Der UWO-Nutzer Frederik Sch. arbei- tet seit dem Jahr 2015 für die Firma Schmidt-Strahl in Lank-Latum. Die Fir- ma hat sich auf die Herstellung von Leuchten für die Industrie spezialisiert. Die Leuchten werden an ganz unter- schiedlichen Orten eingesetzt. Manche erhellen Innenräume, wie z.B. Lager- hallen, andere wiederum werden im Außenbereich eingesetzt, z.B. für die Beleuchtung von Parkplätzen. Bei dem Arbeitsplatz von Frederik Sch. handelt es sich um einen Betriebsintegrierten Arbeitsplatz (BiAp) der Gemeinnützigen Werkstätten Neuss (GWN). Das heißt, Frederick Sch. ist weiterhin bei der GWN bung für ein Praktikum geschrieben. Das beschäftigt, sein Arbeitsplatz ist aber bei war gar nicht so einfach. Ich hatte aber der Firma Schmidt-Strahl. Die Zusam- Hilfe durch die GWN. Zum Glück bin ich menarbeit zwischen der GWN und der dann genommen worden. Das Prakti- Firma Schmidt-Strahl wird durch das In- kum hat ungefähr 4 Monate gedauert. tegrationsmanagement der GWN koor- Die Arbeit hat mir sofort gefallen. Auch diniert. Das Integrationsmanagement ist die Kollegen und die Vorgesetzten wa- ein Fachbereich der GWN, der sich um ren mit mir und meiner Arbeit zufrieden. die Begleitung von Mitarbeiter(inne)n Deshalb habe ich nach dem Praktikum auf Betriebsintegrierten Arbeitsplätzen auch sofort einen BiAp bei der Firma kümmert. Schmidt-Strahl bekommen. Darauf bin ich sehr stolz! Herr Sch., wie ist es seinerzeit zu Ihrer Mitarbeit in der Firma Schmidt-Strahl Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei gekommen? « In der GWN gab es eine Informations- Ihnen aus? Ich beginne immer um 7:00 Uhr. Ich veranstaltung. Dort ist darüber berichtet arbeite in der Halle. Dort werden Mon- worden, dass Mitarbeiter der GWN die tagearbeiten durchgeführt. Ich baue Möglichkeit haben, auch außerhalb der Leuchten zusammen. Zuerst lege ich GWN zu arbeiten. Das hat mich sehr in- mir alle Sachen zurecht, die ich brauche. teressiert. Ich habe dann meinen Grup- Dann beginne ich mit dem Gehäuse. Ich penleiter darauf angesprochen. Damals schraube alle Teile an, die zu der Leuch- habe ich noch in der GWN Betriebsstät- te gehören. Dann verkable ich alles. Zum te Am Krausenbaum gearbeitet. Es hat Schluss prüfe ich, ob ich alles richtig ge- dann ein gemeinsames Gespräch mit macht habe und mache einen Test, ob dem Sozialen Dienst der GWN gegeben. die Leuchte auch funktioniert. Arbeits- Dabei ist mir angeboten worden, ein schluss habe ich gegen 14:00 Uhr, frei- Praktikum bei der Firma Schmidt-Strahl tags etwas früher. Wir haben natürlich zu machen. Ich habe dann eine Bewer- auch eine Frühstücks- und eine Mittags- 33
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