Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur

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Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Tätigkeitsbericht 2017
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Inhalt                                              Grußwort
                                                                                                                      Dr. Rüdiger Linnebank © Sparkasse KölnBonn

         Grußwort                              3   Der rasche Wandel innerhalb unserer Gesellschaft ist heut­        Ausgewiesen etwa durch das Projekt „Photo-Detektive“, das
                                                   zutage allerorts zu spüren. Die Digitalisierung erfasst immer     Kinder spielerisch und mit detektivischem Gespür Ausstellun­
         Stiftungsarbeit heute                     mehr Lebensbereiche. Gleichzeitig verändert sie unser Mit­        gen der Photographischen Sammlung entdecken lässt, oder
         unter veränderten Anforderungen      4    einander, und das nicht immer nur zum Vorteilhaften. Bei aller    durch museumspädagogische Angebote im Tanzmuseum.
                                                   Veränderung kann Kultur als Wegweiser dienen.                     Spezielle Führungen und Spielaktionen bringen hier Kinder­
         Formalia                              7                                                                     gruppen und Schulklassen das Thema Tanz nahe. Ganz im
                                                   Regional verortet stehen dafür die Angebote der SK Stiftung       Fokus der Digitalisierung stehen generationsübergreifende
                                                   Kultur der Sparkasse KölnBonn. Das breite Portfolio setzt mit     Workshops als Treffpunkt von älteren und jungen Menschen,
         Kulturelle Bildung und Vermittlung        vielfältigen Aktivitäten interessante und anregende Impulse.      um kreativ mit neuen Medien zu arbeiten. Das Motto dabei,
         Literatur und Leseförderung           8   Eine Reihe von Beispielen findet sich im vorliegenden Tätig­      das stellvertretend für viele Projekte der SK Stiftung Kultur
         Medienkunst + Film                   11   keitsbericht. Ich möchte an dieser Stelle exemplarisch einige     gilt: Do it yourself and do it together!
                                                   der vielen kleineren Projekte der Stiftung herausgreifen, die
                                                   sich an Heranwachsende wenden.                                    Diese vielen kleinen Projekte wirken für die Teilnehmer und
         Akademie för uns kölsche Sproch      14                                                                     mit den Teilnehmern in die Gesellschaft und erzielen langfris­
                                                   Dazu zählt beispielsweise das Projekt „LeseMentor Köln“. Ge­      tig Effekte. Die Vorhaben stehen damit in besonderem Maße
                                                   meinsam mit Partnern verbessert es durch Einzelbetreuung von      für das breit gefächerte gesellschaftliche Engagement der
         Die Photographische Sammlung         18   Kindern und Jugendlichen deren Lese-, Schreib- und Sprach­        Stiftung. Als Vorstandsvorsitzender der SK Stiftung Kultur
                                                   kompetenz und fördert damit gleichzeitig Selbstbewusstsein,       wie der Sparkasse KölnBonn freue ich mich über diese wirksa­
                                                   Eigenständigkeit und Teilhabe. In ähnliche Richtung, allerdings   men Aktivitäten in die Gesellschaft hinein und bin gespannt
         Deutsches Tanzarchiv Köln            22   verknüpft mit attraktiven Trainingseinheiten am Ball durch den    auf viele weitere kulturelle Impulse für die Menschen in der
                                                   Partner 1. FC Köln, geht das Projekt „kicken&lesen Köln“.         Region, die sich in das gesamte bürgerschaftliche Engage­
                                                                                                                     ment der Sparkasse einreihen. Neben der SK Stiftung Kultur
         Impressum                            27   Zu nennen sind außerdem die Kölsch-AGen der Akademie för          engagiert sich die Sparkasse KölnBonn mit ihren acht wei­
                                                   uns kölsche Sproch an Grundschulen. Die Kurse sorgen dafür,       teren Stiftungen und sechs mitinitiierten Bürgerstiftungen
                                                   dass die kölsche Sprache lebendig bleibt und Kinder auch das      – zusätzlich zu ihrer eigenen umfassenden Fördertätigkeit – in
                                                   kölsche Liedgut verstehen und mitsingen können. An junge          den beiden Großstädten Köln und Bonn für die Bürgerinnen
                                                   Menschen mit besonderer Schreibbegabung richtet sich die          und Bürger.
                                                   Kölner Schreibschule. Begleitet von einem professionellen
                                                   Autor lernt man hier die Kunst des literarischen Schreibens.
                                                                                                                     Dr. Rüdiger Linnebank
                                                   Auch um die altersgerechte Vermittlung von Kunstformen            Vorstandsvorsitzender der SK Stiftung Kultur
                                                   kümmert sich die SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn.       Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn

                                                   Grußwort |                                                                                                                    3
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Prof. Hans-Georg Bögner, Foto: Janet Sinica                                                                                                        kicken&lesen Köln Traingstag, Foto: Janet Sinica

 Stiftungsarbeit unter veränderten Anforderungen                                                                                                   mit den Profispielern. LeseMentor Köln, das sich der Sprach­
                                                                                                                                                   kompetenz sozial benachteiligter Kinder durch die Einzelbe­
                                                                                                                                                                                                                                  menstellungen von Kurzfilmen, Videokunst, Werbeclips und
                                                                                                                                                                                                                                  Musikvideos präsentiert. Insbesondere mit der Themenaus­
                                                                                                                                                   treuung von Freiwilligen widmet, ist eine gemeinsame Initia­                   wahl „Älterwerden und Identität“, „Migration“ sowie „Wohnen
Steigende Mobilität, Migration und ein verändertes Kommu­                      Kooperationen haben in unserem Haus eine lange Tradition:           tive von uns mit der AWO Köln und der VHS. An den genannten                    in der Zukunft“, haben wir gesellschaftliche Entwicklungen
nikationsverhalten haben zu einem gesellschaftlichen Wandel                    Für eines dieser Projekte auf Stadtebene, den Internationa­         Projekten lässt sich sehr gut ablesen wie jeder Partner seine                  aufgenommen und zielgruppenorientiert gearbeitet: Es war
geführt. Auch angesichts knapper Kassen aufgrund anhalten­                     len Kinder- und Jugendbuchwochen, arbeiten wir bereits              speziellen Kompetenzen und Stärken in die jeweiligen Projek­                   offensichtlich, dass sich das Thema der Veranstaltung bei der
dem Niedrigzinsniveau und großer Konkurrenz durch andere                       seit 1996 mit dem Kulturamt der Stadt Köln, der Stadtbiblio­        te einfließen lässt. Hier zeigt sich deutlich der Vorteil einer                jeweiligen Zusammensetzung des Publikums wiederspiegelte.
Mitbewerber mit analogen und digitalen Kulturangeboten                         thek, den Katholischen Büchereien des Erzbistums und dem            operativ tätigen Stiftung, die Know-how und Personal mit ein­
wird es immer anspruchsvoller, den Wünschen der Besucher                       jfc Medienzentrum zusammen. Ähnlich sieht es bei weiteren           bringen kann.                                                                  Die Akademie för uns kölsche Sproch hat mit ihrem neuen
nach mehr spezialisierten Veranstaltungen gerecht zu werden.                   Aktivitäten der Literatur- und Leseförderung für Kinder aus:                                                                                       Sommerferien-Projekt „Urlaub in Köln“ erneut ein nieder­
Diese veränderten Rahmenbedingungen beeinflussen in den                        kicken&lesen Köln, das Leseförderprojekt speziell für Jungen        Ein weiteres Beispiel lokaler Kooperation startete 2017 zwi­                   schwelliges Angebot für eine breite Öffentlichkeit geschaffen,
letzten Jahren auch die Arbeit operativ agierender Stiftungen.                 im Alter der 5. und 6. Klassenstufe, hat die SK Stiftung Kultur     schen unserem Referat „Medienkunst und Film“ und der Kul­                      welches heimatkundliche Entdeckungstouren an Orten an­
                                                                               im Schuljahr 2013/2014 gemeinsam mit der Stiftung 1. FC Köln        turkirche Ost in Köln-Buchforst, hinter der die GAG Immobilien                 bietet, die sonst nicht so einfach zugänglich sind. Auch über
Die Notwendigkeit der Vernetzung, insbesondere der Photo­                      gestartet. Während unsere Stiftung dafür sorgt, dass die Jun­       AG als Träger steht. Das 1968 als Auferstehungskirche erbaute                  unsere zahlreichen Schulprojekte in den Ferien erreicht man
graphischen Sammlung und des Deutschen Tanzarchivs Köln,                       gen das Lesen trainieren, ist die Stiftung 1. FC Köln für die Mo­   Gotteshaus, einer der architektonisch herausragenden evan­                     Zielgruppen, die sonst eher nicht an kulturellen Aktivitäten
und die dadurch erzielten Synergieeffekte haben wir an die­                    tivation zuständig, nämlich das Training und Turnier auf dem        gelischen Kirchenbauten der Nachkriegszeit, hatte die GAG                      teilnehmen. Die Realisation solcher Angebote erfordert eine
ser Stelle bereits in den Vorjahren erörtert. Darüber hinaus                   Fußballplatz und die besonderen Incentives wie Begegnungen          nach Aufgabe durch die Kirchengemeinde 2008 in einem ein­                      Vernetzung mit vielen unterschiedlichen Institutionen und
kooperieren alle Fachbereiche und Referate der SK Stiftung                                                                                         maligen Modellprojekt übernommen. Nach dem Umbau unter                         gute Kontakte auf persönlicher Ebene.
Kultur seit Jahren mit Organisationen auf lokaler Ebene.                                                                                           Berücksichtigung des Denkmalschutzes 2013 gab sie es der
                                                                                                                                                   Bevölkerung als lebendigen Veranstaltungsort zurück. Diese                     Seit den 1980er Jahren war die Internationale Photoszene Köln
Als „Kooperation“ ist eine projektbezogene oder längerfris­                                                                                        Handlungsweise passt sehr gut zur SK Stiftung Kultur, deren                    nur alle zwei Jahre parallel zur photokina sichtbar, wenn sie
tige Zusammenarbeit unserer Stiftung mit anderen Partnern                                                                                          Zweck es laut ihrer Satzung ist, „die sozialen und kulturellen                 Köln als Organisator des Photoszene Festivals zum Schauplatz
zu verstehen. Dabei kann es sich um eine weitere Stiftung                                                                                          Beziehungen der Menschen untereinander zu fördern und ih­                      für zahlreiche Photoausstellungen machte. Mit ihrer Neuorga­
oder eine andere Organisation handeln, sei es eine Nonprofit-                                                                                      nen durch ein breites Angebot an Bildungs- und Betätigungs­                    nisation im Jahre 2013 stellte sich diese Initiative neu auf mit
Organisation, eine öffentliche Einrichtung oder ein Wirt­                                                                                          möglichkeiten bei der Verwirklichung ihres humanen Selbst­                     dem Ziel, zum dauerhaften Akteur und Ansprechpartner für
schaftsunternehmen. Für die Stiftung sind die Vorteile von                                                                                         verständnisses Hilfestellung zu leisten“. Den gelungenen                       Photographie in Köln zu werden. Das erweiterte Konzept, das
Kooperationen inhaltlicher Art, können aber auch finanzielle                                                                                       Auftakt dieser Zusammenarbeit bildete im November eine von                     darauf abzielt der künstlerischen Photographie auch außer­
Auswirkungen haben. Sie ermöglichen Projekte, die die Stif­                                                                                        der SK Stiftung Kultur kuratierte dreiteilige Kurzfilmreihe bei                halb der photokina eine stärkere Präsenz zu verschaffen, setzt
tung alleine nicht umsetzen könnte und wollte, verändern aber                                                                                      freiem Eintritt. Inmitten der einzigartigen Architektur der an                 seitdem auf Kooperation mit den wichtigen Photosammlungen
auch die Arbeitsprozesse.                                                                                                                          allen drei Abenden bis auf den letzten Platz besetzen Kultur­                  Kölns, zu denen die Photographische Sammlung mit ihren ca.
                                                                               Kulturkirche Ost, Foto: Charlotte Rieb                              kirche wurden anspruchsvolle wie auch unterhaltende Zusam­                     30.000 photographischen Bestandsgütern gehört. Bisherige

SK Stiftung Kultur – Stiftungsarbeit heute unter veränderten Anforderungen |                                                                  4    SK Stiftung Kultur – Stiftungsarbeit heute unter veränderten Anforderungen |                                                                 5
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Das Deutsche Tanzarchiv Köln ist An-Institut der Kölner Hoch­
                                                                               schule für Musik und Tanz. Studierende erhalten im Tanzarchiv
                                                                                                                                                        Formalia
                                                                               einen direkten Einblick und Zugang zu einer der international           Vorstand, Kuratorium und Beirat setzten sich am 31.12.2017 wie folgt zusammen:
                                                                               umfangreichsten und renommiertesten Bibliotheken und his­
                                                                               torischen Sammlungen zum Tanz. Auch die Bühnen der Stadt
                                                                               Köln greifen gerne auf die Kompetenz des Tanzarchivs zurück:            Vorstandsmitglieder der Stiftung          Beiratsmitglieder                               Ständige Gäste:                                MitarbeiterInnen der
                                                                                                                                                                                                 Die Photographische Sammlung                                                                   SK Stiftung Kultur
                                                                               Der stellvertretende Leiter Thomas Thorausch hielt am 22.               Vorstandsvorsitzender                                                                     Prof. Hans-Georg Bögner                        am 31.12.2017*
                                                                                                                                                       Artur Grzesiek (bis 31.12.2017)           Beiratsvorsitzender                             Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur
                                                                               und 23. April eine Einführung in das Tanzgastspiel „Verklär­            Dr. Rüdiger Linnebank (ab 01.04.2018)     N.N.                                                                                           Geschäftsführung
                                                                                                                                                       in seiner Eigenschaft als                                                                 Prof. Dr. Frank-Manuel Peter                   Prof. Hans-Georg Bögner
                                                                               te Nacht“ der Compagnie Rosas aus Belgien im Depot 2 von                Vorstandsvorsitzender der                 Prof. Dr. Kurt Bartenbach                       Leiter Fachbereich Deutsches Tanzarchiv Köln   Mechthild Kremer (Sekretariat
                                                                                                                                                       Sparkasse KölnBonn                        Fachanwalt für Arbeitsrecht und                                                                und Assistenz)
                                                                               Schauspiel Köln (Schanzenstraße).                                                                                 für Gewerblichen Rechtsschutz                   Thomas Thorausch                               Erika Banok (Auszubildende)
                                                                                                                                                                                                                                                 Stellvertretender Leiter Fachbereich
                                                                                                                                                       Stellvertretender Vorsitzender            Piet Coessens                                   Deutsches Tanzarchiv Köln                      Kommunikation
                                                                                                                                                       Martin Börschel                           Conservator im Roger Raveel                                                                    Tanja Brunner (Teamleitung)
                                                                               Alle diese Beispiele zeigen, dass es nicht nur darum geht, mit          in seiner Eigenschaft als                 Museum, Machelen                                Beiratsmitglieder                              Dr. Ralf Convents
                                                                                                                                                       Verwaltungsratsvorsitzender                                                               Akademie för uns kölsche Sproch
                                                                               anderen Häusern gemeinsam Veranstaltungen und Ausstel­                  der Sparkasse KölnBonn                    Axel Ernst                                                                                     Verwaltung
                                                                                                                                                                                                 Geschäftsführer                                 Beiratsvorsitzende                             Ursula Freywald
                                                                               lungen zu organisieren, sondern auch darum, über langfristi­            Susanne Laugwitz-Aulbach                  der Design & Verpackung GmbH                    Elfi Scho-Antwerpes                            Ursula Helmes
                                                                                                                                                       in ihrer Eigenschaft als Vertreterin                                                      Bürgermeisterin der Stadt Köln                 Tatjana Janus
                                                                               gere Kooperationen nachzudenken, um Angebote dauerhaft                  der Oberbürgermeisterin                   Janos Frecot                                                                                   Ina Knoche
                                                                                                                                                                                                 Freier Kurator                                  Bernhard Conin
                                                                               zu verknüpfen und so den Wirkungsgrad der Stiftungsarbeit               Ulrich Voigt                                                                              Geschäftsführer KölnKongress                    Kulturelle Bildung/Vermittlung
                                                                                                                                                       von der Sparkasse KölnBonn als            Simone Klein
                                                                               zu vergrößern. Zielsetzung hierbei: verändertes Freizeitver­            Vorstandsmitglied benannt                 Leiterin des Fotografiedepartements             Dr. Georg Cornelissen                          Birgit Hauska
                                                                                                                                                                                                 Europe im Auktionshaus Sotheby‘s Köln           Institut für Landeskunde und                   Charlotte Rieb
                                                                               halten der Menschen aufnehmen, Ressourcen bündeln, aber                 Kuratoriumsmitglieder der Stiftung                                                        Regionalgeschichte / Abteilung                 Ursula Schröter
                                                                                                                                                                                                 Dr. Maria Müller-Scharek                        Sprachforschung                                Kolja Schultz
                                                                               auch etwas Besonderes schaffen, um deutlichere Aufmerk­                 Vorsitzender des Kuratoriums              wissenschaftliche Mitarbeiterin der
                                                                                                                                                       Dr. Hans-Jürgen Baedeker                  Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen               Jürgen Didschun                                Akademie för uns kölsche Sproch
                                                                               samkeit zu erzielen.                                                    Staatssekretär a. D.                                                                      Vertreter der Sparkasse KölnBonn
                                                                                                                                                                                                 Dagmar Nathanson-Loidl                                                                         Prof. Hans-Georg Bögner (Leiter)
                                                                                                                                                       Ulrich Bergmann                           Leiterin Private Banking der                    Dr. Michael Euler-Schmidt                      Dr. Christa Bhatt
                                                                                                                                                       Vertreter der Arbeitsgemeinschaft         Sparkasse KölnBonn                              Stellvertretender Direktor des                 Alice Herrwegen
                                                                                                                                                       der Spitzenverbände der freien                                                            Kölnischen Stadtmuseums                        Priska Höflich
                                                                                                                                                       Wohlfahrtspflege in Köln                  Ständige Gäste:                                                                                Karola Müller
                                                                                                                                                                                                                                                 Barbara Foerster                               Ingeborg Nitt
                                                                                                                                                       Anke Brunn                                Prof. Hans-Georg Bögner                         Leiterin des Kulturamtes der Stadt Köln
                                                                                                                                                       Staatsministerin a.D.                     Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur                                                          Deutsches Tanzarchiv Köln
Urlaub in Köln, Führung durch St. Maria im Kapitol, Foto: Janet Sinica                                                                                 Vertreterin aus Wissenschaft und Kultur                                                   Wolfgang Oelsner
                                                                                                                                                                                                 Gabriele Conrath-Scholl                         Autor und Analytischer Kinder- und             Prof. Dr. Frank-Manuel Peter (Leiter)
                                                                                                                                                       Barbara Foerster                          Leiterin Fachbereich                            Jugendlichenpsychotherapeut                    Thomas Thorausch (stellv. Leiter)
Höhepunkte dieser Zusammenarbeit: 2014 wurde in den Räu­                                                                                               Vertreterin der Stadtverwaltung           Die Photographische Sammlung                                                                   Dr. Donatella Cacciola
                                                                                                                                                                                                                                                 Christoph Kuckelkorn                           Gabi Deeg
men der Photographischen Sammlung eine gemeinsame Aus­                                                                                                 Beatrix Klein                             Beiratsmitglieder                               Festkomitee des Kölner                         Christel Dreiling
                                                                                                                                                       Vertreterin der Gewerkschaft              Deutsches Tanzarchiv Köln                       Karnevals von 1823 e. V.                       Christiane Hartter
stellung mit Editionen 19 renommierter Künstler präsentiert.                                                                                                                                                                                                                                    Bettina Hesse
                                                                                                                                                       Matthias Kremin                           Beiratsvorsitzende                              Ingeborg F. Müller                             Iris Kuschke
2016 fand in unserem Haus eine Portfolio-Revue statt, bei der                                                                                          Vertreter aus Wissenschaft und Kultur     Madeline Ritter                                 Mundartautorin                                 Petra Ohmann
                                                                                                                                                                                                 Projektleitung Tanzfonds,                                                                      Ruth Sandhagen-Schaffer
Photographen ihr Werk einem 17-köpfigem Gremium aus Ver­                                                                                               Prof. Dr. Dr. h.c. Tassilo Küpper         Kulturstiftung des Bundes                       Margarita von Westphalen-Granitzka             Garnet Schuldt-Hiddemann
                                                                                                                                                       Vertreter aus Wissenschaft und Kultur                                                     Direktorin des Schulamtes für die Stadt Köln
tretern von Museen und Sammlungen sowie Photoexperten                                                                                                                                            Gisela Deckart                                                                                  Die Photographische Sammlung
                                                                                                                                                       N.N.                                      Kulturamt der Stadt Köln                        Ständige Gäste:
vorstellen und begutachten lassen konnten. Im Berichtsjahr                                                                                             Beiratsvorsitzender                                                                                                                      Gabriele Conrath-Scholl (Leiterin)
                                                                                                                                                       Die Photographische Sammlung              Gregor Grimm                                    Prof. Hans-Georg Bögner                        Patricia Edgar
wurde gemeinsam mit der Photoszene die Reihe „Photogra­                                                                                                                                          Bereichsleiter Revision der                     Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur         Sara Feindt
                                                                                                                                                       Madeline Ritter                           Sparkasse KölnBonn                              Leiter Fachbereich                             Enrik Hüpeden
phie trifft Film“ mit zwei Filmabenden zu den Ausstellungen                                                                                            Beiratsvorsitzende                                                                        Akademie för uns kölsche Sproch                Tanja Löhr-Michels
                                                                                                                                                       Deutsches Tanzarchiv Köln                 Prof. Dr. Yvonne Hardt                                                                         Dr. Jule Schaffer
„E.O. Hoppé – Unveiling a Secret“ und „Il deserto rosso now“                                                                                                                                     Professorin für angewandte Tanzwissenschaft                                                    Claudia Schubert
                                                                                                                                                       Dr. Bettina Schmidt-Czaia                 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln                                                      Ulrike von Düring
                                                                               Blick ins Tanzmuseum, Ausstellung „Berliner Secession
ins Leben gerufen. Weitere gemeinsame Projekte für 2018 und                    &Russisches Ballett“, Foto: Susanne Fern
                                                                                                                                                       Vertreterin aus Wissenschaft und Kultur
                                                                                                                                                                                                 Prof. John Neumeier                                                                            * Voll- und Teilzeit
2019 sind in Planung.                                                                                                                                  Elfi Scho-Antwerpes                       Intendant und Chefchoreograph des
                                                                                                                                                       Beiratsvorsitzende der                    Hamburg Ballett John Neumeier
                                                                               Dieser Ansatz führt zwangsläufig dazu, dass die Arbeit sich             Akademie för uns kölsche Sproch
                                                                                                                                                                                                 Martin Schläpfer
                                                                               verändert und die Mitarbeiter*innen ganz anders gefordert               Sarah van Dawen-Agreiter                  Ballettdirektor und Chefchoreograph des
                                                                                                                                                       Vertreterin des Kölner Jugendring e.V.    Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg
                                                                               sind, sich mit anderen Institutionen und Anbietern zu verbin­
                                                                                                                                                       Vertreter der Parteien:                   Karl Schultheis
                                                                               den und auszutauschen. Dabei ist das veränderte Kommu­                                                            Mitglied des Landtages NRW
                                                                                                                                                       Dr. Ralph Elster
                                                                               nikationsverhalten der Menschen zu berücksichtigen. Dazu                Kulturpolitischer Sprecher der CDU        Klaus-Jürgen Sembach
                                                                                                                                                       Köln Fraktion im Rat der Stadt Köln       freier Ausstellungsarchitekt
                                                                               gehört Kommunikation über soziale Medien, das gegenseiti­
                                                                                                                                                       Prof. Klaus Schäfer                       Dr. Patricia Stöckemann
                                                                               ges Teilen von Facebook-Posts zwischen den Häusern, die ge­             Kulturpolitischer Sprecher der SPD        Dramaturgin und Managerin der
                                                                                                                                                       Fraktion im Rat der Stadt Köln            Dance Company Theater Osnabrück
                                                                               meinsame „Bespielung“ von Hashtags wie #koelnkultur. Diese
                                                                                                                                                       Gisela Stahlhofen                         Dr. Ulrich S. Soénius
                                                                               Arbeitsweise erfordert hohen zeitlichen Aufwand, Durchhalte­            Fraktionssprecherin DIE LINKE             Direktor der Stiftung Rheinisch-Westfälisches
                                                                                                                                                       im Rat der Stadt Köln                     Wirtschaftsarchiv zu Köln
                                                                               vermögen und Geduld, denn die Ergebnisse werden teilweise                                                         Dr. Martina Wiech
                                                                                                                                                       Birgitta von Bülow                        Leiterin der Abteilung Rheinland im
                                                                               erst langfristig sichtbar, machen aber Stiftungsarbeit leben­           Kulturpolitische Sprecherin Bündnis 90/   Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
                                                                                                                                                       Die Grünen Fraktion im Rat der Stadt
                                                                               dig und flexibel, um auf zukünftige Herausforderungen ad­
                                                                                                                                                       Vertreter der Kirchen:
                                                                               äquat zu reagieren.
                                                                                                                                                       Monsignore Robert Kleine
                                                                                                                                                       Römisch-katholische Kirche

                                                                                                                             Prof. Hans-Georg Bögner   Stadtsuperintendent Rolf Domning
Francesco Neri: At home, Faenza 2.4.2011, © Francesco Neri                                                                                             Evangelischer Kirchenverband
                                                                                                             Geschäftsführer der SK Stiftung Kultur

SK Stiftung Kultur – Stiftungsarbeit heute unter veränderten Anforderungen |                                                                      6                                                                                                                                                                                     7
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Kulturelle Bildung und Vermittlung | Literatur- und Leseförderung

15 Jahre Kölner Schreibschule für Jugendliche                                                                                                                                                                                                      Kölner Schreibschule für Jugendliche

                                                                                                                                                                                                                                                   Referent: Patrick Findeis
                                                                                                                                                                                                                                                   Teilnehmerzahl: 12
                                                                                                                                                                                                                                                   Anzahl der Veranstaltungen: 5 Wochenenden
                                                                                                                                                                                                                                                   verteilt über das Jahr
                                                                                                                                                                                                                                                   Öffentliche Lesung: 24. November 2017
                                                                                                                                                                                                                                                   Ort: Im Mediapark 6, 50670 Köln
                                                                                                                                                                                                                                                   Titel: Es ist kompliziert – Leseprobe 2017
               Leseprobe 2017
                Lesung am Freitag, den 24. November 2017 um 19.30 Uhr                                                                                                                                                                              Internationale Kinder- und
                                                                                                                                                                                                                                                   Jugendbuchwochen – Frankreich
                                                                                                                                                                                                                                                   (11. – 31. Mai 2017)
                                                                                                                                                                                                                                                   Veranstalter: SK Stiftung Kultur mit dem
                                                                                                                                                                                                                                                   Kulturamt der Stadt Köln, der Stadtbibliothek
                                                                                                                                                                                                                                                   Köln, den Katholischen Öffentlichen
                                                                                                                                                                                                                                                   Büchereien und dem jfc Medienzentrum Köln.

Einladungskarte Leseprobe, Foto und Gestaltung: Thomas Hilbig                                                                                                                 Schreibschüler im Tonstudio, Foto: Janet Sinica                      Autoren zu Gast bei den Internationalen
                                                                                                                                                                                                                                                   Kinder- und Jugendbuchwochen 2017 –
Die Kölner Schreibschule für Jugendliche feierte 2017 ein kleines                                       tionieren? Der konkrete Verlauf der Wochenenden zerstreute die        Schriftstellers und Hörspielautors Patrick Findeis gearbeitet hat-   Frankreich
                                                                                                                                                                                                                                                   Marguerite Abouet, Luc Blanvillain, Anne-Laure
Jubiläum. Im Februar 2003 ging dieses ungewöhnliche Projekt an                                          Befürchtungen rasch.                                                  ten. Patrick Findeis leitet die Schreibschule seit 2015 – zunächst   Bondoux, Alexis Galmont, Nathalie Kuperman,
den Start und hat seither in 15 Jahrgängen zirka 200 junge, am                                                                                                                gemeinsam mit dem 2016 verstorbenen Kölner Schriftsteller            Marie-Aude Murail, Yvan Pommaux, Benjamin
literarischen Schreiben interessierte Jugendliche gefördert und                                         Die Atmosphäre, die sich in den Gruppen Jahr für Jahr wie selbst-     Dieter Bongartz – und seit 2016 allein.                              Renner und Catharina Valckx

dem einen oder anderen von ihnen den Weg in die Autorenschaft                                           verständlich entwickelt, ist offen, freundlich, auch kritisch sich                                                                         Lesungsorte 2017
oder in eine Verlagstätigkeit geebnet.                                                                  selbst und anderen gegenüber, gleichzeitig immer solidarisch,         An fünf Wochenenden im Jahr vermittelte er den jungen AutorIn-       22 Kölner Schulen (9 Grundschulen,
                                                                                                        nicht selten freundschaftlich. Oft gehen alle Beteiligten nach        nen, wie sie einen spannenden Plot aufbauen, interessante Fi-        5 Gesamtschulen, 1 Förderschule,
                                                                                                                                                                                                                                                   2 Realschulen, 5 Gymnasien)
Dieses Projekt ist nach wie vor ein ganz besonderes Projekt in-                                         drei intensiven Tagen selbstverantwortlicher, gemeinsamer Ar-         guren zeichnen und berührende Ge­schich­ten schreiben können.        6 Stadtteilbibliotheken
nerhalb der SK Stiftung Kultur. Es werden schreibtalentierte                                            beit mit einem Glücksgefühl auseinander.                              Die Er­geb­nisse konnten sich dann beim Abschlussabend in der        4 Katholische Öffentliche Büchereien
Jugendliche über einen langen Zeitraum intensiv und kontinu-                                                                                                                  Tat hören lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                    Presseveranstaltung
ierlich begleitet und individuell betreut. Anfangs erschien die                                         Und so gibt es das Modell der Kölner Schreibschule für Jugendliche                                                                         15. Mai
Idee verwegen, junge Menschen einzuladen, fünf Wochenen-                                                nun schon seit 15 Jahren. Es bewerben sich immer wieder beson-        Den vielfachen Wunsch des Publikums, die Texte über die Lesung        Cologne en français – Autoren und
den im Jahr miteinander zu verbringen und ihnen an drei Tagen                                           dere Menschen für dieses Projekt, die ihre ganz eigene Stimme und     hinaus einer interessierten Leser- bzw. Hörerschaft zugänglich        Illustratoren im Gespräch
                                                                                                                                                                                                                                                   „table ronde“ zum Auftakt der
nichts anderes anzubieten als Zeit und Raum und fachliche Be-                                           ganz eigene Art des künstlerischen Schaffens mitbringen.              zu machen, haben wir aufgegriffen und Kontakt mit einem klei-         Internationalen Kinder- und
ratung, damit sie in Ruhe Geschichten, Gedichte, dramatische                                                                                                                  nen Tonstudio in der Kölner Südstadt (audio-inclusive.de) aufge-      Jugendbuchwochen Köln 2017: Frankreich
Entwürfe schreiben, über ihr Schreiben nachdenken, ihre Arbei-                                          Auch in 2017 haben wir aus den Bewerbungen 14 TeilnehmerIn-           nommen. Die ersten fünf Autorinnen und Autoren wurden bereits         Die Journalistin Ute Wegmann im Gespräch mit
                                                                                                                                                                                                                                                    Luc Blanvillain, Yvan Pommaux und Catharina
ten anderen vorstellen und mit ihnen darüber diskutieren. Kein                                          nen ausgewählt, die ab März in den Schreibprozess abtauchten          ins Studio eingeladen, um dort unter professionellen Bedingun-        Valckx über deren künstlerische Arbeit und
Methodenwechsel, keine Medienvielfalt. Stift und Papier – das                                           und am 24. November in einer öffentlichen Lesung ihre Texte vor-      gen ihre eigenen Texte ins Mikrofon zu sprechen. Die Texte von        über die interkulturelle Bedeutung der Kinder-
Schreibprogramm auf dem Laptop. Mehr nicht. Konnte das funk-                                            stellten, an denen sie ein Jahr lang unter der Leitung des Berliner   Judith Adams, Kiki Neugebauer, Isabelle Mollen, Luca Hubrig           und Jugendbuchwochen im Jahr 2017
                                                                                                                                                                                                                                                    Ort: Restaurant Maybach
                                                                                                                                                                              und Daniel Paul Qaintrell stehen demnächst auf unserer Website
                                                                                                                                                                              www.sk-kultur.de als Audiodatei zur Verfügung. Nach und nach          Filmprogramm im jfc Medienzentrum
                                                                                                                                                                              soll so ein Schreibschulhörarchiv aufgebaut werden, von dem wir       welches sich auf unterschiedliche Art und
                                                                                                                                                                                                                                                    Weise mit dem Thema Frankreich befasste
                                                                                                                                                                              hoffen, dass es viele begeisterte HörerInnen findet und vielleicht    12. Mai (Odeon Kino), 20. Mai (Domforum)
                                                                                                                                                                              sogar den einen oder anderen Interessenten anspricht, sich doch      „Ernest & Célestine“
                                                                                                                                                                              selbst einmal bei der Schreibschule mit eigenen literarischen         Animationsfilm, Belgien, Frankreich,
                                                                                                                                                                                                                                                    Luxemburg 2012, Regie: Benjamin Renner,
                                                                                                                                                                              Texten zu bewerben.                                                   Vincent Patar, Stéphane Aubier, 91 Min.,
                                                                                                                                                                                                                                                    empfohlen ab 6 Jahren
                                                                                                                                                                              Die Bewerbungsfrist für Jugendliche und junge Erwachsene zwi-         15. Mai (Odeon Kino)
                                                                                                                                                                                                                                                   „Der Krieg der Knöpfe“
                                                                                                                                                                              schen 15 und 20 Jahren endet jeweils zu Beginn eines Kalender-        (La Guerre des Boutons)
                                                                                                                                                                              jahres. So auch für das Jahr 2018.                                    Frankreich 2011, Regie: Yann Samuell, 95 Min.,
                                                                                                                                                                                                                                                    FSK: ab 6, empfohlen ab 8 Jahren
                                                                                                                                                                                                                                                    Nach dem Kinderbuch-Klassiker von
                                                                                                                                                                                                                                                    Louis Pergaud.

Dieter Bongartz †, erster Leiter der Schreibschule    Patrick Findeis (li.) leitet die Schreibschule seit 2016, Fotos: Janet Sinica

Kulturelle Bildung und Vermittlung | Literatur und Leseförderung |                                                                                                       8    Kulturelle Bildung und Vermittlung | Literatur und Leseförderung |                                                     9
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Kulturelle Bildung und Vermittlung |  Medienkunst + Film
                                                                                                                                                                         Kurzfilmabende: Besondere Kulturangebote im Rechtsrheinischen

                                                                                                      Internationale
                                                                                                      Kinder- und
                                                                                                      Jugendbuch-
                                                                                                      wochen 2017        Teilnehmer 2015/2016:
                                                                                                                         Schulen:
                                                                                                                         Heinrich-Böll-Gesamtschule

                                                                                                      FRANKREICH
                                                                                                                         Hauptschule Reutlinger Straße
                                                                                                                         Johann Amos Comenius Hauptschule
                                                                                                      11. – 31. Mai      Hauptschule Ringelnatzstraße
                                                                                                                         Katharina Henoth Gesamtschule
                                                                                                                         Förderschule Auguststraße
                                                                                                                         Lise Meitner Gesamtschule
                                                                                                                         Max Ernst Gesamtschule
                                                                                                                         Erich-Kästner Hauptschule (Rhein-Erft-Kreis)
                                                                                                                         Willy Brandt Gesamtschule (Rhein-Erft-Kreis)
                                                                                                                         Georg Von Boeselager Schule
                                                                                                                         (Rhein-Sieg Kreis)
                                                                                                                         Hans-Dietrich-Genscher Schule
                                                                                                                         (Rhein-Sieg-Kreis)

                                Veranstalter                                   Förderer / Sponsoren    Partner
                                                                                                                         Teilnehmer 2017/2018
                                                                                                                         Schulen:
                                                    Die Oberbürgermeisterin
                                                    Stadtbibliothek
                                                    Kulturamt
                                                                                                                         Heinrich Welsch Schule (Förderschule)
                                                                                                                         Adolph-Kolping Schule (Hauptschule)
                                                                                                                         Hauptschule Reutlinger Straße
                              Plakatmotiv, Foto und Gestaltung: Thomas Hilbig                                            Gustav-Heinemann-Schule (Hauptschule)
                                                                                                                         Max-Ernst Gesamtschule
                                                                                                                         Integrierte Gesamtschule Frankstraße
 17. Mai (Institut Français Cologne)                                  31. Mai (Odeon Kino)                               Henry-Ford-Realschule
„Aya de Yopougon“                                                    „Ziemlich beste Freunde“ (Intouchables)             Gesamtschule Rodenkirchen                      Kulturkirche Ost, Foto: Anatolyi Stepanko
 Elfenbeinküste/Frankreich 2012, Regie:                               Frankreich 2011, Regie: Eric Toledano, 112 Min.,   Hauptschule Herbertskaul, Frechen
 Marguerite Abouet, Clément Oubrerie, 84 Min.,                        FSK: ab 6, empfohlen ab 14 Jahren                  Friedrich Ebert Realschule, Hürth
 empfohlen ab 12 Jahren, französische                                                                                    Gesamtschule Windeck                           „Hinter Deutz beginnt Sibirien“ behauptete einst Konrad Adenauer.
 Originalfassung mit englischen Untertiteln.                           Theater                                           Schule an der Sieg, Eitorf                     Auch wenn die Zeichen der Kölner Stadtentwicklung heute, 50
 Nach dem sechsteiligen Comic von Marguerite                           28./29. Mai
 Abouet und Clément Oubrerie                                           Theater Feuer und Flamme: „Großer Wolf            Leuchtturmveranstaltungen:                     Jahre nach dessen Tod, auf Um- und Aufbruch in der einst indust-
 Film und Lesung – Die Autorin Marguerite                              und kleiner Wolf – Vom Glück, zu zweit zu         24. März                                       riell geprägten rechten Rheinseite Köln stehen, stellen wir abge-
 Abouet stellte im Anschluss an den Film ihr                           sein“                                             Trainingstag am RheinEnergieSportpark          sehen von den beiden innenstadtnahen Stadtteilen Deutz und
 Werk vor und beantwortete Fragen.                                     Nach dem Bilderbuch von Nadine Brun-Cosme         (Geißbockheim) mit den Jugendtrainern des 1.
 19. Mai (Odeon Kino)                                                  und Olivier Tallec                                FC Köln                                        Mühlheim eine klare kulturelle Unterversorgung und Vernachläs-
„Französisch für Anfänger“                                             Regie/Choreographie: Ulrike Schauer/Stefan        30. Juni                                       sigung der Stadtteile fest. Laut den Statistiken der Stadt Köln von
 Deutschland/Frankreich 2006, Regie: Christian                         Ebeling                                           kicken&lesen Köln-Fußballturnier am            Dezember 2016 leben in Köln insgesamt 37,8 Prozent Menschen
 Ditter, 98 Min., FSK: ab 6, empfohlen ab 12                           Gespielt von Ute von Koerber und Tanja Klinger    RheinEnergiesportpark (Geißbockheim)
 Jahren                                                                Ort: COMEDIA Theater                              5. Juli                                        mit Migrationshintergrund, aber der Großteil davon rechtsrhei-
 22. Mai (Odeon Kino)                                                                                                    kicken&lesen Köln - Finale mit Book Slam® in   nisch mit 52,3 vH in Kalk oder 55,6 vH in Buchforst. Das waren        Videostill, Krokodile ohne Sattel, D 2012, 15‘, Britta Wandaogo
„Bande de filles“                                                                                                        der SK Stiftung Kultur                                                                                               (Filmprogramm „Das Eigene und das Fremde“)
                                                                                                                                                                        zwei Gründe für die SK Stiftung Kultur, die Kurzfilmabende auch
 Frankreich 2014, Regie: Céline Sciamma, 97                             kicken & lesen Köln                              20. September
 Min., FSK: ab 12, empfohlen ab 14 Jahren,                                                                               Pokalübergabe durch die Schirmherrin, NRW-     auf der rechten Rheinseite zu zeigen.                                 diesem Rahmen veranstalten wir seit Jahren genre- und gat-
 französisches Original mit deutschen                                  Projekt zur Leseförderung für Jungen im           Schulministerin Yvonne Gebauer im Rahmen                                                                             tungsübergreifende Kurzfilmabende zu jeweils einem aktuell
 Untertiteln.                                                          5. und 6. Schuljahr                               des Heimspiels 1. FC Köln gegen Eintracht      Dank der Kooperation mit der GAG Immobilien AG präsentierten          brisanten Thema. Wir wählen Filme und Video unterschiedlichs-
 24. Mai (Odeon Kino)                                                  Projektträger: SK Stiftung Kultur                 Frankfurt im RheinEnergieSTADION;
„Der kleine Nick“ (Le Petit Nicolas)                                   Projektleitung: Ursula Schröter                    Gesamtsieger kicken&lesen Köln 2016/2017:     wir im November 2017 drei Programme inmitten der beein­               ter Art aus, die das Thema aus jeweils anderen Blickwinkeln be-
 Frankreich/Belgien 2009, Regie: Laurent Tirard,                       Projektassistenz: Kolja Schultz                   Katharina Henoth Gesamtschule Köln Vingst      druckenden Architektur der Kulturkirche Ost in Köln-Buchforst –       trachten. Dabei geht uns darum, ein breites Spektrum der künst-
 91 Min., FSK: ab 6, empfohlen ab 6 Jahren                             Kooperationspartner: Stiftung 1. FC Köln,         26.November 2016                               gleich um die Ecke der in den späten 1920er Jahren von Wilhelm        lerischen und kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema zu
 Realverfilmung nach der Kinderbuchserie von                           Stadtbibliothek Köln                              Besuch der kicken&lesen Köln Teams 2016/2017
 René Goscinny.                                                        Künstlerisch-didaktischer Leiter: Frank Maria     beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen den        Riphahn konzipierten Weißen Stadt, eine auch heute noch               vermitteln, Fragen aufzuwerfen, zum Gespräch anzuregen und
 29. Mai (Odeon Kino)                                                  Reifenberg                                        FC Augsburg.                                   elegante Wohnsiedlung im Stil des Bauhauses.                          den Blick zu öffnen.
„Der Fuchs und das Mädchen“                                            wissenschaftliche Beratung und Begleitung:        kicken&lesen ist eine Initiative der
  (Le renard et l’enfant)                                              Prof. Dr. Christine Garbe, Lehrstuhl für          Baden-Württemberg Stiftung in Kooperation
 Frankreich 2007, Regie: Luc Jacquet, 97 Min.,                         Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an    mit dem VfB Stuttgart                          Wir arbeiten im Bereich der Kulturellen Bildung der Stiftung und      Ein anderer Teil unserer Arbeit sind medienkünstlerische Work-
 FSK: o.A., empfohlen ab 8 Jahren                                      der Universität zu Köln                                                                          beschäftigen uns mit den Themen Medienkunst und Film. In              shops und seit 2012 ist dabei ein Leitgedanke der Dialog der

Kulturelle Bildung und Vermittlung | Literatur und Leseförderung |                                                                                                 10   Kulturelle Bildung und Vermittlung | Medienkunst und Film |                                                                             11
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
15. November
                                                                                                                                                          Sinnliche Lesung zum Thema Identität &
                                                                                                                                                          Buchvorstellung von Nina Waibel & Birgit
                                                                                                                                                          Hauska.
                                                                                                                                                          Workshop zum Mitmachen: „Ikonen, Idole und
                                                                                                                                                          Legenden“ von und mit der Künstlerin
                                                                                                                                                          Johanna Reich im Jungen Literaturhaus Köln.
                                                                                                                                                          (Ort: Junges Literaturhaus Köln,Großer
                                                                                                                                                          Griechenmarkt 39, 50676 Köln).

                                                                                                                                                          Teilnahme an Buchausstellungen
                                                                                                        Buchpräsentationen von
                                                                                                        #wirmachenunsdiewelt –                            16. November bis 3.Dezember
                                                                                                        Ein kreativer Guide für Jugendliche               Auf der Sonderausstellung „Die 100 Besten –
                                                                                                                                                          Lust machen aufs Lesen“ im Rahmen der
                                                                                                        Veröffentlichung im Athena Verlag,                58. Münchner Bücherschau.
                                                                                                        1. Aufl. 2016, Hrsg. von Birgit Hauska und Nina   (Ort: Münchner GASTEIG,
                                                                                                        Waibel (für die SK Stiftung Kultur),              Foyer Carl-Orff-Saal, 2. OG)
                                                                                                         ISBN: 978-3-89896-651-1.
                                                                                                                                                          13. November bis 3. Dezember
                                                                                                        07. Juli                                          Auf der Kinder- und Jugendbuchausstellung
                                                                                                        Anlässlich des fünften Kulturrucksack-Jahres      der Frankfurter LeseEule 2017.
                                                                                                        fand im Ulla-Hahn-Haus in Monheim ein Fest        (Ort: Römerhalle / Römerberg 27,
                                                                                                        für Kinder und Jugendliche zwischen 10 und        60311 Frankfurt am Main)
                                                                                                        14 Jahren statt. Nach der Buchvorstellung
                                                                                                        von Birgit Hauska und Nina Waibel probierten      Auf Tour mit der Frankfurter LeseEule:
                                                                                                        die Jugendlichen eine Idee aus dem Buch aus.
                                                                                                        Gemeinsam mit den Künstlern Stefan Silies und     12. Dezember
                                                                                                        Till Nachmann von „PuppetEmpire“ erstellten       Sinnliche Lesung & Buchvorstellung von Nina
Videostill, Rauchen & Brausen I, D 2007, 5‘, Daniel Burkhardt (Filmprogramm „Wie wir wohnen wollen!“)   sie selbstgebastelte Sockenpuppen, die in         Waibel & Birgit Hauska.                               Kulturkirche Ost, Foto: Anatolyi Stepanko

                                                                                                        Youtube-Formaten in Szene gesetzt wurden.         Workshop zum Mitmachen: „Ikonen, Idole und
Generationen. In den Projekten werden Jugendliche und Men-                                                                                                Legenden“ von und mit der Künstlerin Johanna Reich.
                                                                                                                                                          (Ort: Stadtteilbibliothek Griesheim,                  3. bis 7. Juli                                   Drei Kurzfilmabende in der Kulturkirche Ost
schen über 55 Jahre gemeinsam kreativ. Mit den Kurzfilmpro-                                              Auf der Frankfurter Buchmesse 2017, die vom                                                            Wie wollen wir wohnen? – Perspektiven            (Kopernikusstraße 34, 51065 Köln-Buchforst)
                                                                                                        11. bis 15. Oktober stattfand, präsentierte       Schwarzerlenweg 57, Frankfurt am Main)
grammen haben wir jeweils Themen aufgegriffen, mit denen wir                                                                                                                                                    von Jung und Alt. Ein Workshop für zwei          Gefördert von der MedienStiftung Kultur,
                                                                                                        die SK Stiftung Kultur das Buch in mehreren                                                             Generationen                                     veranstaltet in Kooperation mit der
uns bereits in Workshops auseinandergesetzt haben: „Das Eige-                                           Veranstaltungen. Auf dem Programm standen         13. Dezember
                                                                                                                                                          Sinnliche Lesung & Buchvorstellung von Nina           Leitung: Johanna Reich, Dominik Bühler und       Kulturkirche Ost (Köln-Buchforst)
ne und das Fremde“ war Thema eines Abends.                                                              zwei Lesungen, ein Gespräch und ein Workshop,                                                           Birgit Hauska, Ort: Max-Ernst-Gesamtschule,       und GAG Immobilien AG.
                                                                                                        bei dem Jugendliche zusammen mit den              Waibel und Birgit Hauska.
                                                                                                                                                          Workshop zum Mitmachen: „Selfies“ mit der             Köln-Bocklemünd.
                                                                                                        Künstlerinnen Johanna Reich und Evamaria                                                                Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für   8. November
Die Debatten um Flucht und Migration sind allgegenwärtig. Es                                            Schaller eine Do It Yourself-Idee aus dem Buch    Künstlerin Anna Hepp.
                                                                                                                                                          (Ort: Stadtbibliothek Rödelheim, Radilostraße         Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des    Zeit meines Lebens – Über Begegnungen
wird teilweise sehr heftig darüber diskutiert, wie wir mit „dem                                         erproben konnten:                                                                                       Landes Nordrhein-Westfalen                       von Jung und Alt
                                                                                                                                                          17-19, Frankfurt am Main)
Fremden“ umgehen sollen. Dabei spielt immer eine Rolle, wie wir                                                                                                                                                 (Förderfond Kultur & Alter).
                                                                                                        11. Oktober                                                                                                                                              22. November
uns selbst definieren und verorten. Das Fremde lässt sich nur in                                        Mit der EduCouch schaffen das Institut            Workshops für zwei Generationen
                                                                                                                                                                                                                Generationenblog                                 Das Eigene und das Fremde
Abgrenzung zu und in Wechselwirkung mit seinem Gegensatz,                                               für digitales Lernen und Cornelsen auf der
                                                                                                        Frankfurter Buchmesse Raum für das Thema          1. bis 3. Februar
dem Eigenen, bestimmen.                                                                                                                                   Ich bin viele – Ein Fotografie-Workshop für           Redaktion und Betreuung des Blogs für zwei       29. November
                                                                                                        digitale Bildung. Moderator Florian Grapentin                                                           Generationen, www.generationenblog.de            Wie wir wohnen wollen!
                                                                                                        sprach mit den Herausgeberinnen und               zwei Generationen.
                                                                                                        Autorinnen Birgit Hauska und Nina Waibel          Leitung: Johanna Reich und Evamaria Schaller,
Wir haben uns Fragen gestellt und versucht unterschiedliche                                                                                               Ort: Katharina-Henoth-Gesamtschule,                   Vermittlung von Film                             Mitgliedschaften
                                                                                                        (Ort: EduCouch, Halle 3.1, B 71 mit Live-
Facetten zu beleuchten. Was empfinden wir als fremd, was ist                                            Übertragung auf Facebook).                        Köln-Kalk/Höhenberg.
                                                                                                                                                          Das Projekt wurde gefördert vom Ministerium           Zwei Kurzfilmprogramme über das                  • medienwerk.nrw, Netzwerk für
uns eigen, wie verhält sich beides zueinander? Wo findet sich                                                                                                                                                   Miteinander:                                       Medienkunst in NRW
                                                                                                        14. Oktober                                       für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport
das Eigene im Fremden und wo liegt das Fremde im Eigenen? Wo                                                                                              des Landes Nordrhein-Westfalen                        12. Januar                                       • Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e.V.
                                                                                                        Sinnliche Lesung zum Thema Intervention &                                                               Zeit meines Lebens – Ein Kurzfilmprogramm        • Gesellschaft für Medienpädagogik
sind wir fremdbestimmt? Wo sind wir ganz wir?                                                           Buchvorstellung von Birgit Hauska und Nina        (Förderfond Kultur & Alter).
                                                                                                                                                                                                                über Begegnungen von Jung und Alt                  und Kommunikationskultur in der
                                                                                                        Waibel. Die Künstlerin Evamaria Schaller gab                                                            Ort: Filmforum im Museum Ludwig                    Bundesrepublik Deutschland e.V. (GMK)
                                                                                                        ergänzend Einblick in ihre DIY-Idee.              5. und 26. März
Den Fokus haben wir nicht allein auf das Thema Migration                                                                                                  Perspektivwechsel – Führung durch die                 14. Januar
                                                                                                        (Ort: Azubistro, Halle 4.1 D 72)                                                                        Das Eigene und das Fremde – Ein
und die derzeitige politische Lage gelegt, sondern Aspekte                                              Workshop zum Mitmachen für Jugendliche ab         Ausstellung der VIDEONALE. 16
                                                                                                                                                          Generationenübergreifende Führungen                   Kurzfilmprogramm
wie     Identität,       persönliche         Entwicklung,          sozialen       Status,               10 Jahren: „Ikonen, Idole und Legenden der                                                              Ort: Filmforum im Museum Ludwig
                                                                                                        Jugendliteratur“ von und mit den Künstlerinnen    durch die Ausstellung der VIDEONALE. 16 im
Geschlechterzuschreibung, Intimität oder den Dialog der                                                                                                   Kunstmuseum Bonn statt. Eine Veranstaltung
                                                                                                        Johanna Reich und Evamaria Schaller                                                                     21. und 22. Juli
Generationen mit einbezogen. Insgesamt ist das Programm ein                                              (Ort: Illustrators Corner, Halle 3.0 K 153)      in Kooperation mit Videonale e.V.
                                                                                                                                                                                                                Sommerfilmnächte „Wie wollen wir wohnen“
Plädoyer für die Begegnung des Eigenen mit dem Fremden. Es                                                                                                                                                      im Rahmen von Sommer Köln, veranstaltet von
                                                                                                                                                          28. bis 30. Juni
zeigt, wie bereichernd es sein kann sich und anderen offen zu                                                                                             Wohin mit all den Bildern? Zurück zum                 der SK Stiftung Kultur und der Stadt Köln,
begegnen.                                                                                                                                                 Fotoalbum! Ein Workshop für zwei                      gefördert von der MedienStiftung Kultur.
                                                                                                                                                          Generationen                                          Ort: Fort X
                                                                                                                                                          Leitung: Anna Hepp,
                                                                                                                                                          Ort: Gesamtschule Nippes, Köln-Nippes.
                                                                                                                                                          (Förderfond Kultur & Alter).

Kulturelle Bildung und Vermittlung | Medienkunst und Film |                                                                                         12    Kulturelle Bildung und Vermittlung | Medienkunst und Film |                                                                                     13
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Akademie för uns kölsche Sproch

„Op Kölsch gesaht“:                                                                                                                                                                                     Urlaub in Köln
 Die Ergebnisse des sprachwissenschaftli-
 chen Projektes liegen jetzt vor                                    Käufer der CD-Box können allerdings die Ergebnisse der Un-                                                                          „Urlaub in Köln“ heißt das neue Sommer-Projekt der Akademie
                                                                    tersuchung in einem 362 Seiten umfassenden E-Book down-                                                                             för uns kölsche Sproch, das vom 15. bis 23. Juli 2017 zum ersten
Nach drei Jahren wurde das sprachwissenschaftliche Projekt          loaden. Das Buch dokumentiert den Ist-Zustand des Kölschen                                                                          Mal stattfand. Die 49 Veranstaltungen waren für Kölner, „Immis“
„Op Kölsch gesaht“ 2017 zum Abschluss gebracht. Ziel des Vor-       zum einen anhand der Auswertung der Fragebögen sowie der                                                                            und Besucher konzipiert, die mehr von Köln sehen und erleben
habens war es, festzustellen, wer heute noch wie gut Kölsch         Übersetzungen, zum anderen anhand der verschrifteten frei                                                                           wollen als das übliche Touristen- und Ausflugsprogramm.
spricht und wie es um den aktuellen „Gesamtzustand“ dieser          erzählten Anekdoten. Dabei wurden typische Sprachmerkmale
Sprache bestellt ist. Sprechen die älteren Leute und die                        des Kölschen untersucht, die Wortschatz, Gram-                                                                          „Urlaub in Köln“ vermittelt Heimatkunde auf vielfältige Weise.
jungen Leute dasselbe Kölsch oder hat es sich über                                   matik und Aus­sprache betreffen. Beson-                                                                            Im Sommer 2017 ging es um wilde Tiere in der Stadt, Baudenk-
zwei bis drei Generationen hinweg verändert?                                             ders offensichtlich ist die Bedrohung                                                                          mäler von Weltruhm und Industriegeschichte. Im Focus stan-
Welche Schlussfolgerungen lassen sich da-                                                   des Kölschen durch den Kontakt mit                                                                          den Orte der Gegenwart und der Vergangenheit mit besonderer
raus ziehen?                                                                                  dem     Standarddeutschen:      Wör-                                                                      Lebensqualität und wichtiger Funktion für die Großstadt Köln.
                                                                                                ter, grammatische Formen und                                                                            Beleuchtet wurde, welche Erfindungen Köln im Zeitalter der
„Op Kölsch gesaht“ knüpft an ein frühe-                                                          phonetische Laute des Deut-                                                                            Industrialisierung zum führenden Industriestandort machten,
res sprachwissenschaftliches Projekt                                                              schen werden übernommen.                                                                              welche Impulse durch den Eisenbahnbau von Köln ausgingen
der Akademie för uns kölsche Sproch                                                               Insgesamt hat die Studie aber                                                                         und warum sich die Einwohnerzahl innerhalb von 100 Jahren
aus den 1990er Jahren an: Ziel der                                                                  gezeigt, dass bei den Projekt-                                                                      zwischen 1825 und 1925 verzehnfachte.
ersten, 1998 veröffentlichten Sprach-                                                               teilnehmern viele Merkmale
dokumentation „Alles Kölsch“ war die                                                              des Kölschen dennoch sehr
Erfassung der Sprachwirklichkeit auf                                                             stabil sind.
der Basis von Tonbandmitschnitten frei-
er, spontan gesprochener Erzählungen                                                           Entgegen früherer Abhandlun-
kölscher „Native Speaker“. Damit konnten                                                     gen kann nun konstatiert werden,
sowohl der Variantenreichtum des Kölschen                                                 dass es sich beim Kölschen nicht um
wie auch die unterschiedlichen Sprachformen                                               eine eigene Sprache im engeren Sin-
ermittelt werden.                                                                            ne handelt, sondern um einen Di-
                                                                                                alekt. Wichtiges Indiz hierfür
Bei dem aktuellen Nachfolgeprojekt                                                               ist die fehlende einheitliche
bekamen die Projektteilnehmer, die                                                                Standardisierung,      insbeson-
nach ihrer eigenen Einschätzung                                                                     dere   in   der   schriftlichen
                                                                                                                                      Pressevorstellung der CD-Box am 30.11.2017, Foto: Ralf Convents
gut Kölsch sprechen, Testbögen                                                                                  Form.    Es   gibt
mit Fragen zu speziellen kölschen                                                                                                     keine einheitliche Rechtschreibung und keine autorisierten
grammatischen und phonetischen                                                                                                        Wörterbücher mit einer allgemein gültigen Ausspracherege-
Merkmalen vorgelegt. Darüber hinaus                                                                                                   lung. Da die Projektteilnehmer auch aus dem nahe gelegenen
                                                                                                                                                                                                        Schienenbus, Foto: Janet Sinica
sollten sie am Mikrofon einen kölschen                                                                                                Umland kamen, haben wir die Lautung hinsichtlich der in den
Text vorlesen, ebenso einen hochdeut-                                                                                                 angrenzenden Gebieten typischen Aussprachevarianten un-           Heimatkunde als Publikumsrenner
schen Text frei ins Kölsche übersetzen sowie                                                                                          tersucht: Das Kölsche begrenzt sich nicht auf das Kölner Stadt­
in freier Erzählung Anekdoten vortragen. Insge-                                                                                       gebiet. Auch im Umland lassen sich viele Varianten finden.        Über 5000 Menschen nahmen am Programm teil. Das Angebot
samt wurden 344 kurze Anekdoten aufgezeichnet, aus                                                                                                                                                      war breit gefächert: Exklusive Besichtigungen von Schlössern
denen 161 ausgesucht und auf drei CDs beim Dabbelju-Verlag                                                                            Die Akademie för uns kölsche Sproch leistet mit ihrem Semi-       und Burgen in Köln und um Köln herum, Tierbeobachtung ganz
veröffentlicht. Bei den Erzählern handelt es sich um 126 nicht-                                                                       narbetrieb, der in 2017 wieder über 500 Teilnehmerinnen und       früh morgens und nachts im Wald, Schienenbusfahrten durch
prominente und prominente Sprecher aus Köln und dem Um-                                                                               Teilnehmer zählte, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der         die rheinische Industriegeschichte, Stadtwanderungen mit
land. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die eingespielten                                                                     kölschen Sprache, die in den Familien kaum noch an die jun-       Bernd Imgrund, Meditationen im August-Sander-Park und Füh-
Anekdoten einen großen Unterhaltungswert besitzen. Deshalb                                                                            ge Generation weitergegeben wird. Die Akademie kommt da-          rungen durch alle romanischen Kirchen von Köln.
haben wir uns – anders als bei dem Vorgängerprojekt – für eine                                                                        mit dem in ihrer Gründungspräambel von 1983 formulierten
separate Veröffentlichung der Aufnahmen entschieden.                                                                                  Anspruch nach, „sich für den Erhalt und die Förderung einer       Das Fazit des ersten Jahres ist sehr interessant: Die Schie-
                                                                                                                                      lebendigen und zeitgemäßen kölschen Sprache einzusetzen“.         nenbustouren auf den Güterzugstrecken durch die rheinische

Akademie för uns kölsche Sproch |                                                                                               14    Akademie för uns kölsche Sproch |                                                                                              15
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Seminare                                            Kölner Menschen 2016                              Römische Spurensuche
                                                                                                                                     Anzahl der Seminare: 39                             Kooperationsveranstaltung der Kölnischen          mit acht Kölner Grundschulen
                                                                                                                                     Anzahl der Teilnehmer: 553                          Rundschau mit der SK Stiftung Kultur am 10.       Durchgeführt wurden acht Führungen durch
                                                                                                                                     Examensabschlüsse: 50                               Januar im der Volksbühne am Rudolfplatz           das Prätorium mit dem Archäologen Richard
                                                                                                                                     Diplomarbeiten: 3                                   Moderation: Stefan Sommer (Leiter der             Hunsdorf, vier Führungen durch die goldene
                                                                                                                                                                                         Lokalredaktion Köln der Kölnischen Rundschau)     Kammer von Sankt Ursula und vier Führungen
                                                                                                                                     Schnupperkurs „E Häppche Kölsch“                    und Prof. Hans-Georg Bögner                       durch römische Überreste im Stadtbild und
                                                                                                                                     Termine:                                            Gäste: Dr. Stephan Keller, Stadtdirektor Köln;    an den Römerturm sowie durch das alte
                                                                   man zu Denkmälern vor den Toren der Stadt geführte Touren         jeweils von 11.30 – 15 Uhr im Petersberger Hof      Jürgen Mathies, Polizeipräsident Köln; Peter      römische Deutzer Kastell mit Kölner
                                                                   anbieten müsste.                                                  mit rund 20 Teilnehmern.                            Füssenich, Dombaumeister; Olga Scheps,            Kunsthistorikern und Hobbyarchäologen.
                                                                                                                                                                                         Pianistin; Werner Spinner, Präsident des 1.FC
                                                                                                                                     5. Mai                                              Köln; F.M. Willizill und Peter Horn, Musiker.     Koche om Maat mit drei Schulen
                                                                   Die Erfahrungen im Jahr 2017 waren durchweg positiv, so dass      Verleihung der Kölsch-Examens- und                                                                    In Kooperation mit dem Marktamt der
                                                                   das Projekt weitergeführt und -entwickelt wird. Historische       Diplomurkunden                                       Kölner Abend – Verzällche un Musik               Stadt Köln kochten wir mit Schülern auf
                                                                                                                                     Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes hielt die        Die Akademie lädt interessante Gäste             unterschiedlichen Wochenmärkten in Köln. 45
                                                                   Orte zu bespielen, Vergangenes zum Leben zu erwecken und          Festrede und zeichnete die jahrgangsbesten           zum Gespräch aufs „Wohlfühl-Sofa“ in der         Neuntklässler aus der Europaschule bereiteten
                                                                   Industrieorte zu besuchen sind die Themen für den „Urlaub in      Examinierten aus.                                    Volksbühne am Rudolfplatz ein                    Tacoschalen met Gemös und diversen Dipps
                                                                   Köln“ 2018. Auch wird zielgruppenspezifischer gearbeitet. So                                                           Moderation: Hans-Georg Bögner und Monika         zu. 20 Zweitklässler aus Höhenhaus und
                                                                                                                                                                                          Salchert, Hausband: „Willy Ketzer Jazztrio“      30 Drittkläsler aus Riehl kochten Himmel
                                                                   lassen wir mit der Kinderaktion „Altstadt-Rally“ die Wahrzei-                                                          2. Mai                                           un Ääd an einer mobilen Küche mitten auf
                                                                   chen der Altstadt von vier- bis achtjährigen Kindern auf eigene                                                        Mit dem den Kabarettisten Jürgen Becker, dem     dem Wochenmarkt. Verwendet werden
                                                                   Faust erkunden. Neu im Angebot sind auch Hafenrundfahrten,                                                             Präsidenten des „Zentral-Dombau-Vereins          ausschließlich saisonale Lebensmittel, die in
                                                                                                                                                                                          zu Köln 1842“ Michael H. G. Hoffmann, dem        der Region angebaut werden und die man auf
                                                                   Veedelsführungen an interessanten Wochenmärkten und die                                                                Vorsitzenden des „Vereins zur Förderung der      dem Wochenmarkt kaufen kann.
                                                                   Stadtführung mit Hund.                                                                                                 Städtepartnerschaft Köln-Istanbul e.V.“, dem
                                                                                                                                                                                          Comedian und Moderator Marc Metzger, und         Kita-Adventstour met Ele & Rickes in
                                                                                                                                                                                          der Slackline-Sportlerin Elli Schulte.           fünf Kitas mit jeweils zwei Terminen: in der
                                                                                                                                                                                          7. November                                      Höhenhauser KITA von Ketteler Strasse,
                                                                                                                                                                                          Mit der Schauspielerin und Moderatorin Shary     in der Kita Kinderparadies Köln-Poll, im
                                                                                                                                                                                          Reeves, Stephan Henseler, dem Leiter des         Familienzentrum Niehl Eltern e.V, in der Kita
                                                                                                                                                                                          Spielkreises Fritz Monreal, dem Erfolgs-Duo      Gartenkinder in Brausfeld und in Ossendorf in
                                                                                                                                                                                         „Zwei Hillije“, dem Vorstandsvorsitzenden des     Köln Kitas gGmbH. Kinder im Alter zwischen
                                                                                                                                                                                          Städtepartnerschaftsvereins Köln-Rio, Chris      ein und sechs Jahren sangen begeistert
                                                                                                                                                                                          Quade Couto, dem neuen Präsidenten des           kölsche Advents- und Weihnachtsleedcher.
                                                                                                                                                                                          Festkomitees Kölner Karneval, Christoph
                                                                                                                                                                                          Kuckelkorn, und der Poprock-Band PLÄSIER.        Veröffentlichungen

                                                                                                                                                                                         Töurcher en Kölle un drömeröm                     drei Klaaf-Hefte
Programmheft „Urlaub in Köln“, Gestaltung: MWK
                                                                                                                                                                                         12 Führungen zu Orten in Köln und der näheren     Bhatt / Herrwegen / Reher: Op Kölsch gesaht.
                                                                                                                                     Meditation im August-Sander-Park (Urlaub in Köln)   Umgebung unter der Leitung von Hilde              Eine Dokumentation der kölschen Sprache im
Industriegeschichte waren fast komplett ausverkauft, obwohl                                                                          Foto: Janet Sinica                                  Lunkwitz und Jutta Müller                         Alltag. Hrsg. Alkademie för uns kölsche Sproch/
sie zu den etwas teureren Angeboten zählten. Rund um Köln                                                                                                                                                                                  SK Stiftung Kultur der Sparkasse KölnBonn.
                                                                                                                                     Veranstaltungen                                     „Der singende Biergarten“ im Rahmen von           Dabbelju-Verlag Köln. ISBN 978-3-939666-35-6.
und auf der „Klüttenbahn“ durch den Stadtwald nach Frechen                                                                                                                               „SommerKöln“                                      Online-Buch
konnte man viele Industriedenkmäler sehen: Gleise, Rangier-                                                                           Klaaf em Mediapark                                 19. Juli: „Musicals und Filmhits“
bahnhöfe, Schrankenwärterhäuschen, Stellwerke und Fabriken,                                                                           21. März                                            mit Marion Wilmer                                Op Kölsch gesaht
                                                                                                                                      Vun allem jet …                                     20. Juli: „Trinklieder frisch vom Bass“ mit      Hörbuch in 3-CD-Box, Dabbelju-Verlag
die Köln als Standort von Zucker, Tabak, Braunkohle, Motoren-                                                                         Mit dem Jägerquartett                               Michael Kokott und seinem Männerchor
entwicklung, Waggonbau, Soda, Farben und Dünger weltbe-                                                                               22.Mai                                              21.–23. Juli: „Schlager, Schnulzen und            Bibliothek
rühmt gemacht haben.                                                                                                                  Hans Brodesser und seine Zeitgenossen               Schmonzetten“ mit Anne Rixmann und                Der Bibliotheksbestand, der mittlerweile über
                                                                                                                                      Mit Ulla Reusteck, Hermann Hertling und             Friso Lücht                                       26.000 Bücher, Tonträger und Filme umfasst,
                                                                                                                                      Philipp Oebel                                                                                         wurde auch dieses Jahr weiter ausgebaut. Unter
Auch das Interesse für die romanischen Kirchen war sehr groß.                                                                         Eine gemeinsame Veranstaltung mit dem              Kölsch för  Pänz                                   den Neuerscheinungen stechen besonders der
Besonders Sankt Severin wurde regelrecht erstürmt, da die Lo-                                                                         Heimatverein Alt-Köln e.V.                         Durchführung von 20 Kölsch AGs an 12               aufwendige Katalog zur Sammlung Diergardt
                                                                                                                                      31. Mai                                            Kölner Grundschulen im Offenen Ganztag:            im Römisch-Germanischen Museum hervor:
kalzeit die Führung als Tipp des Tages vorgestellt hatte. Bernd                                                                      „Mer sin nit opzehalde“ – Sketche, Leeder           GGS Wendelinstrasse in Müngerdorf, GGS            „Goldenes Zeitalter – 100 Meisterwerke der
Imgrunds Skandalführung auf den Spuren des angeblich schwu-                                                                           un Verzällcher                                     Baltharsarstrasse im Agnesviertel, in der Paul     Völkerwanderungszeit“; außerdem ist das
len Vier-Sterne Generals Kießling war innerhalb einer Stunde                                                                          mit Elfi Steickmann, Ingeborg F. Müller,           Maar Förderschule in der Innenstadt, GGS           umfangreiche Werk „Stolpersteine – Idee.
                                                                                                                                      Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau            Kopernikusstraße in Buchforst, GGS Dellbrücker     Künstler. Geschichte. Wirkung.“ von Hans Hesse
ausgebucht. Bei den Tierbeobachtungen in unseren Stadtwäl-                                                                            24. Oktober                                        Hauptstraße, GGS Paul Maar, Pfälzerstraße,         zu nennen.
dern gab es Begegnungen mit Fledermäusen, Wildschweinen                                                                              „Et Levve es e Schöckelpääd – erop un erav“         Manderscheider Platz, Lindenbornstraße,
und Singvögeln. Leider zählten wir mit Ausnahme von Schloss                                                                           Mit Katharina Petzoldt, Toni Buhz und „Kratz       KGS Mengenicher Straße, Albert Schweizer           Sprache/Sprachwissenschaft
                                                                                                                                      un Krätzje“                                        Grundschule in Weiden, KGS Forststraße in Rath,   „Die Kölsche Liedersammlung“ – zum
Gracht nicht viele Besucher in den Schlössern, die bei selbstän-   St. Pantaleon, Foto: Janet Sinica
                                                                                                                                      5. Dezember                                        Themen: Heimatkunde, Sproch, Brauchtum,            Jahresende 2017 über 16.000 Einträge
diger Anreise zu bestimmten Zeiten besichtigt werden konnten.                                                                        „Ävver dis Johr schenke mer uns nix!...             Kölsch Thiater „Zoch am Rusemondaach“,             freigegebener Lieder – und „Das kölsche
In Schlössern wird offensichtlich lieber geheiratet als der Bau-                                                                      Odder???“                                          kölsche Leeder.                                    Online-Wörterbuch“ werden fortlaufend
                                                                                                                                      Mit dem Kölsch-Terzett                                                                                vervollständigt.
geschichte gelauscht. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass

Akademie för uns kölsche Sproch |                                                                                              16    Akademie för uns kölsche Sproch |                                                                                                                 17
Tätigkeitsbericht 2017 - SK Stiftung Kultur
Die Photographische Sammlung

Die Industrialisierung und die daraus resultierenden Konsequenzen für den Menschen, die Landschaft und die damit aufkommenden
neuen bildnerischen Formen bilden ein Schwerpunktthema der Ausstellungen der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur im
Berichtsjahr. Darüber hinaus waren die beiden im Mediapark präsentierten Hauptausstellungen das Ergebnis von mehrjähriger vorberei-
tender Zusammenarbeit mit internationalen Partnerorganisationen.                                                                                                                                                                                                    Il deserto rosso now – Photographische
                                                                                                                                                                                                                                                                    Reaktionen auf Antonionis Filmklassiker
                                                                                                                                                                         auf denen er auch dem Sohn des Photographen persönlich be-
                                                                                                                                                                         gegnete und durch intensive jahrelange Recherche Hoppés viel-                              Ausprägungen und Erscheinungsformen der Industrie spielen
                                                                                                                                                                         gestaltiges Schaffen wieder zusammentrug. Unter der Leitung                                auch in Michelangelo Antonionis Meisterwerk Il deserto rosso
                                                                                                                                                                         von Howe befindet sich heute die E. O. Hoppé Estate Collection                             (Die rote Wüste) von 1964 eine besondere Rolle. Der bei Künst-
                                                                                                                                                                                                                                                                    lern und Cineasten hoch angesehene Film war Ausgangspunkt für
                                                                                                                                                                                                                                                                    die zweite große Jahresausstellung, die basiert auf einer inter-
                                                                                                                                                                                                                                                                    nationalen Zusammenarbeit der Photographischen Sammlung/
                                                                                                                                                                                                                                                                    SK Stiftung Kultur mit der Hochschule für Grafik und Buchkunst
                                                                                                                                                                                                                                                                    in Leipzig, den photographischen Institutionen Linea di Confine
                                                                                                                                                                                                                                                                    in Rubiera und Osservatorio Fotografico in Ravenna – letztge-
                                                                                                                                                                                                                                                                    nannte in der Region in Italien ansässig, in der sich Antonionis
                                                                                                                                                                                                                                                                    Werk verortet. So reisten Studenten und Ehemalige der Klasse
                                                                                                                                                                                                                                                                    von Prof. Joachim Brohm von Leipzig nach Norditalien, um sich
                                                                                                                                                                                                                                                                    dort auf Spurensuche nach Antonionis Drehorten zu begeben.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Doch es war vor allem die besondere atmosphärische Dichte
                                                                                                                                                                                                                                                                    des Films, die in der industriellen Kulisse verbunden mit einer
                                                                                                                                                                                                                                                                    außergewöhnlichen Farbigkeit ihren visuellen Ausdruck findet,

E.O. Hoppé: The Sydney Harbour Bridge under construction, Australia 1897 © 2018 Curatorial Assistance, Inc./ E.O. Hoppé Collection                                       E.O. Hoppé: Construction of the dirigible LZ 127 „Graf Zeppelin“. Zeppelin Works,
                                                                                                                                                                         Friedrichshafen, Germany, 1928 © 2018 Curatorial Assistance, Inc./ E.O. Hoppé Collection

E.O. Hoppé – Unveiling a Secret                                                                       weltgewandt. Bis in die höchsten Kreise der Gesellschaft reichte   in Pasadena/Kalifornien, wo man eine umfassende Sammlung
Eine Ausstellung der Fondazione MAST, Bologna und der                                                 die Kundschaft seines Portraitstudios in London, das er ab 1907    des Photographen beherbergt.
E. O. Hoppé Estate Collection/Curatorial Assistance, California                                       viele Jahre führte. Die 1920er- und 1930er-Jahre schließlich wa-
                                                                                                      ren von zahlreichen, teils mehrmonatigen Reisen geprägt, die ihn   Unsere Ausstellung beleuchtete den facettenreichen Motivkreis
Die Auftaktausstellung „E.O. Hoppé – Unveiling a Secret“ rückte                                       über Europa hinaus bis nach Amerika, Indien und Australien führ-   der Industrie. Vor allem durch die von dem Kurator Urs Stahel vor-
im wahrsten Sinne des Wortes einen in der Photographiege-                                             ten. Die dort entstandenen photographischen Dokumentationen        genommene Bildauswahl, die zunächst in der Institution MAST in
                                                                                                                                                                                                                                                                    Alessandra Dragoni: Zuviel Sonne für Antonioni (Troppo sole per Antonioni), 2016
schichte verborgenen Schatz wieder in das Licht der Öffentlich-                                       publizierte Hoppé in Reisebüchern, ein in dieser Zeit boomender    Bologna positioniert wurde, bevor sie nach Köln reiste, wird Hop-                          © Alessandra Dragon

keit. Für die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur ist                                         Markt. Dass ein solch verbreitetes Werk nach dem Tod des Photo-    pés Leidenschaft für seine Themen zwischen Industrie, Landschaft                           der die über 30 beteiligten Künstlerinnen und Künstler nachge-
die Werkbetrachtung des deutsch-englischen Photographen                                               graphen in Vergessenheit geraten konnte, mag eine Ursache in       und Portrait greifbar. Mit verschiedenen Techniken und Stilmitteln,                        gangen sind. Die Kooperationspartner in Italien starteten einen
Emil Otto Hoppé (1878–1972) vor allem deshalb von Interesse,                                          dem Verkauf des Archivs an die Picture Library in London haben,    traditionssicher wie ambitioniert, um Modernität ringend, hat sich                         „call for artists“, um aus den eingereichten Arbeiten eine Auswahl
als dass viele Parallelen zu Photographien aus dem Sammlungs-                                         den Hoppé selbst eingefädelt hatte. Dort wurden die Aufnahmen      der Photograph mit diesen wesentlichen Gegenstandsbereichen                                zu treffen. In der Ausstellung fanden farbphotographische Seri-
bestand gezogen werden können. E.O. Hoppé, der auch als Autor,                                        üblicherweise nach Themen sortiert, der Name des Urhebers          auseinandergesetzt. Die Ausstellung war ein photographiege-                                en Verwendung, aber auch filmisch-bewegte Bilder und auditive
Ausstellungsmacher und Bildagenturbetreiber vielfältig tätig war,                                     geriet infolgedessen ins Hintertreffen. Es ist dem Kunsthistori-   schichtlich wegweisender Beitrag für die Rezeption und Neube-                              Momente wurden einbezogen. War das Projekt Il deserto rosso
genoss zu Lebzeiten hohen Respekt, war erfolgsverwöhnt und                                            ker Graham Howe zu verdanken, der über verschlungene Wege,         trachtung von Hoppés Œuvre.                                                                now einerseits ein spannender Dialog zwischen den Künsten, so

Die Photographische Sammlung |                                                                                                                                     18    Die Photographische Sammlung |                                                                                                                                                19
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