Post auch stark in Krisenzeiten - Corona - Nr. 02-2020
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Nr. 02-2020 Für unsere Mitarbeitenden Mehr Geschichten unter post.ch/aktuell Schwerpunkt – Seite 6 Corona Post auch stark in Krisenzeiten Leute – Seite 19 Quiz: Welche Wanderung passt zu Ihnen? Leute – Seite 22 Sie verdankt der Post die Liebe ihres Lebens
2 Editorial «Vielen Dank für Schwerpunkt Corona-Krise euren Einsatz!» Viele aufmunternde Dankesbriefe zeigen: Die Arbeit der Pöstler wird in dieser schwierigen Zeit geschätzt. Lesen Sie im Schwerpunkt, wie die Post mit der Krise umgeht und was sie zum Schutz der Mitarbeitenden macht. Senden und Empfangen 15 Neue Organisation Am 1. Mai startet die neue Teamorganisation bei PostNetz. Der Leiter Netzmanagement Ueli Lüdi im Interview. Es sind zweifellos herausfordernde Zeiten, die so noch keiner von uns erlebt hat. Die Corona-Krise ist allgegenwärtig und beeinflusst massiv das Privat- leben und unseren beruflichen Alltag. Ob am Schal- ter, in der Zustellung, in der Sortierung, bei der Per- sonenbeförderung oder beim Arbeiten von zu Hause aus: Die Pandemie bringt die Post an ihre Grenzen und verlangt von den Mitarbeitenden viel ab. Die Sicherstellung der Grundversorgung ist unter diesen Umständen ein Kraftakt. Aber es ist ein Kraftakt, der für dieses Land und seine Bewohner enorm wichtig ist. Wir verbinden die Schweiz, sorgen dafür, dass die Men- «Wir verbinden schen sicher zu Hause bleiben können, und tragen Sorge dafür, dass der Han- die Schweiz.» del nicht zum Erliegen kommt. Dass der Kontakt zu Freunden, Bekannten und Familie auch über Briefe sichergestellt ist. Und dass unsere Kundinnen und Kunden in den Filialen den gewohn- ten Service erhalten. Ich bin beeindruckt, mit wie viel aufopfernden Taten wir füreinander und für unsere Kundinnen und Kunden da sind. Ich bin 16 beeindruckt von euch. Vielen Dank für euren Einsatz für die Post, dieses Land und unsere Mitmenschen! Herzlich, Roberto Leute Bücher für kleine Baustellenfans Roberto Cirillo Konzernleiter Ihr Sohn liebte Bagger über alles. Also schrieb ihm seine Mutter Dörte Mergeler-Horn eine Gutenacht- geschichte über die Baustelle. Die Post 02-2020
Inhalt 3 6 Aktuell 5 Ergebnis 2019 Alex Glanzmann musste Mitte März erneut einen Rückgang des Konzernergebnisses bekannt geben. Drei Fragen an den Finanzchef der Post. 20 Leute Informatik im Wandel Vor 25 Jahren gründete die PTT in Bellinzona eine IT-Abteilung. Ein Mitarbeiter der ersten Stunde und ein junger Mitarbeiter über die Welt der Informatik damals und heute.
Die Post führt ein Bug-Bounty-Programm ein Im Herbst 2019 hat die Post ausgewählte Online- beleuchten und zu optimieren. Bug-Bounty-Programme dienste von rund 40 Hackern aus aller Welt in sind ein neues Konzept dafür. In einem Testdurchlauf versuchten im Herbst 2019 rund 40 eingeladene Hacker einem geschlossenen Bug-Bounty-Programm aus aller Welt, acht ausgewählte Onlinedienste der Post untersuchen lassen. Nun führt sie das zu knacken. Die Hacker gaben der Post dabei kreative und spannende Ideen mit, wie sie ihre Produkte vor Kri- Programm offiziell ein. minellen zusätzlich schützen kann. Weil die ersten Erfahrungen der Post mit Bug Bounty sehr positiv waren, führt die Post das Programm nun dauerhaft ein. Als «Private Bug Bounty» versteht man Text: Susanna Stalder Ohne Informatik könnte die Post heute gar nicht mehr dabei ein Programm, bei dem die Teilnehmer nur auf funktionieren. Umso wichtiger ist es, dass ihre IT-Sys- Einladung mitwirken können. «Eine Ausweitung auf teme auch vor Cyberangriffen sicher sind und sensitive eine breitere Öffentlichkeit oder auf sämtliche Soft- Daten geschützt bleiben. Die Post investiert sowohl in waredienstleistungen, die wir betreiben, ist zu einem bewährte Methoden als auch in innovative Konzepte, späteren Zeitpunkt denkbar», sagt Marcel Zumbühl, um die Sicherheit ihrer Produkte von allen Seiten zu Chief Information Security Officer der Post. Abgesagt: Anlässe für di 98 % e Pensionierten Ä ltere Menschen gruppe Numm gehören zur R isiko er eins und sind gefä hrdet, an C be OVID-19 zu er sonders sie vor einer m kranken. Um öglichen Anste schützen, hat di ckung zu … aller A-Post-Briefe und 99,3 Prozent e Post entschlo diesjä hrigen Pe ssen, ihre aller B-Post-Briefe haben ihre Empfänger nsionier tenanl chen. Wir nutz ässe zu strei- 2019 pünktlich erreicht. Bei den Paketen en Angebot im Ja hr die Zeit, um ein neues weist die Post im «Priority»-Bereich eine 2021 zu planen . Zustellpünktlichkeit von 95,3 Prozent aus, im «Economy»-Bereich 95,9 Prozent. Das zeigt die Messung der Laufzeiten 2019.
Aktuell 5 «Auch künftig will sich die Post aus eigenen Mitteln finanzieren» Trotz erneutem Rückgang des Konzernergebnisses ner, dem Bund. Das Verständnis wächst bei allen Anspruchsgruppen, dass jetzt etwas passieren muss, bleibt Finanzchef Alex Glanzmann zuversichtlich. wenn wir diesen Abwärtstrend stoppen wollen, um auch in Zukunft eine relevante Post zu bleiben. Interview: Alex Glanzmann, als Finanzchef mussten Sie am Noch ein Wort zu Corona: Wie wird sich diese Krise Simone Hubacher 12. März wiederum einen Rückgang des Jahresergebnis- aufs Jahresergebnis 2020 auswirken? Wagen Sie hier ses des Konzerns bekanntgeben. 2019 machte die Post noch eine Prognose? einen Gewinn von 255 Millionen Franken; 149 Millionen Wir sind aktuell dabei, die Auswirkungen zu analy- weniger als im Vorjahr. Ist das nicht frustrierend? sieren und werden mit dem Quartalsabschluss erste Das Ergebnis haben wir so erwartet – es entspricht Aussagen dazu machen können. Wir erheben hier den schwierigen Rahmenbedingungen. Dank der einerseits kurzfristige operative Effekte (z. B. die hervorragenden Leistungen der Bereiche und dem markante Erhöhung des Paketvolumens, die Absage unermüdlichen Einsatz der 56 000 Mitarbeitenden von Direct-Marketing-Aktionen), andererseits auch ging das Resultat aber nicht in dem Masse zurück, wie solche, die mittel- bis langfristig bleiben. Derzeit sich die Rahmenbedingungen verschlechtert hatten. wechseln beispielweise mehr Menschen als sonst auf Alle Investitionen wie auch die Grundversorgung das E-Finance, verabschieden sich vom gelben Büch- finanzieren wir zudem nach wie vor zu lein und kehren wohl nach Corona auch nicht mehr 100 Prozent aus eigenen Mitteln. Das ist zu dieser traditionellen Dienstleistung zurück. Wei- für uns zentral. Jedoch müssen wir die ter haben wir aktuell ausserordentliche Beschaffun- Entwicklung der rückläufigen Finanz- gen wie z. B. die Desinfektionsmittel, und wir prüfen zahlen jetzt brechen. Dazu braucht es die Auswirkungen auf geplante Projekte und Investi- die neue Strategie. tionen. Das Virus stellt viele unserer Gewohnheiten in Frage. Das merken wir auch als Unternehmen Wie können Sie bzw. kann die Post die Post. Neben der ganzen Tragik dieser Wochen hat Trendwende einleiten? Äussere mich aber auch stolz gemacht, was wir als Post für die Umstände wie die Tiefzinssituation Schweizer Bevölkerung und die Wirtschaft leisten. können Sie nicht beeinflussen … Einen grossen Dank an all unsere Mitarbeitenden, Wir müssen deshalb klar festle- die dies unter sehr schwierigen Umständen erst mög- gen, mit welchen Dienstleis- lich machen! tungen wir punkten können, damit wir als Unternehmen für die Schweiz und unsere Kunden relevant bleiben. QR-Code scannen und Das wird sich in der neuen Film dazu ansehen Strategie deutlich zeigen. Dort wollen wir auf unseren Stärken in der Logistik und der Kommunikation auf- bauen, neue Geschäftsfelder Zahlen und Fakten entwickeln und einen Bei- trag zur Modernisierung der Grundversorgung leis- 7164 Millionen Franken ten. Dazu nutzen wir die beträgt der um 1,2 Prozent unter dem Vorjahreswert gesunde finanzielle Basis liegende Betriebsertrag. der Post, die wir uns in den letzten zehn Jahren 255 Millionen Franken erwirtschaftet haben. beträgt der gegenüber dem Vorjahr um Eines ist klar: Wir 149 Millionen Franken gesunkene Konzerngewinn. wollen eine gesunde, wettbewerbsfähig Post 28 Prozent CO2-Effizienzsteigerung bleiben und die Grund- gegenüber 2010 hat die Post bis Ende 2019 erreicht. versorgung weiterhin ohne staatliche Unterstüt- 55 915 Mitarbeitende zung selbst finanzieren. arbeiten bei der Post, 2265 weniger als im Vorjahr. Wir führen dabei auch offene Diskussionen mit unserem Eig- Mehr Zahlen: geschaeftsbericht.post.ch
6 Schwerpunkt Wir halten zusammen! Die Post ist in der Corona-Krise stark gefordert. Nur dank des unermüd- lichen Einsatzes der Mitarbeitenden kann sie die Bevölkerung weiterhin miteinander verbinden und versorgen. Die Solidarität ist riesengross. Texte: Sandra Gonseth «Ein riesiges Dankeschön an alle im Ausseneinsatz» zentral. Um das Risiko einer Ansteckung möglichst oder: «Wir sitzen alle im gleichen Boot und geben gering zu halten, hat die Post deshalb zahlreiche unsere Bestes». Solche Kommentare von Postmitar- Schutzmassnahmen getroffen (ab Seite 8). beitenden zeigen: Die Solidarität unter den Mitar- beitenden ist während der Corona-Krise riesig. Auch Päckliflut bewältigen die vielen positiven und aufmunternden Kunden- Die grösste Herausforderung sind die Päckliberge. reaktionen signalisieren: Die Arbeit der Pöstler wird Der schweizweite Lockdown führt dazu, dass viele gerade in dieser schwierigen Zeit besonders geschätzt Menschen ihre Einkäufe online erledigen. Anfang (siehe unten). April hat die Paketmenge gegenüber dem Vorjahr um bis zu 40 Prozent zugenommen. Tendenz weiter Pöstler leisten Aussergewöhnliches steigend (S. 11). Lesen Sie auch, was der Leiter Kri- Die Postmitarbeitenden leisten in diesen Tagen Aus- senstab Markus Bacher zur aktuellen Situation sagt sergewöhnliches. Viele verrichten Sondereinsätze, (S. 9) und was eine solche Pandemie für Auswirkun- weil ihre Kollegen zu Hause ihre Kinder betreuen, zu gen auf uns hat (S.12). den Risikogruppen gehören oder krank sind. Andere Pöstler helfen ihren Kollegen und machen einen temporären Jobwechsel (siehe rechts). Doch bei Alle Corona-Informationen auf einen Blick finden alldem bleibt der Schutz der Mitarbeitenden Sie im PostWeb. al a -Spezi Coron Die Post 02-2020
Schwerpunkt 7 SIE HELFEN M IT ! Marcel Stauffer arbeitet als Eventmanager in der Unternehmens kommunikation. Jetzt fährt er immer vormittags Pakete im Frienisberg aus. «Mir ist es wichtig, die Kollegen zu unterstützen, die jetzt wirklich überlastet sind.» Chantal Wüthrich assistiert in einem 70-Prozent-Pensum Ueli Hurni, Leiter PostMail. Sie unterstützt nun temporär die Mehr Geschichten auf post.ch/corona und im PostWeb Zustellung in Belp. «Mir war sofort klar, unter web.post.ch/de/corona-stories dass ich mich engagieren will.» Sie suchen temporär Unterstützung für Ihr Team oder haben freie Kapazitäten? Dann sind Sie bei der Coro- na-Jobbörse richtig: web.post.ch/de/corona-jobbörse
8 Schwerpunkt PostNetz: weniger Kunden in den Filialen Die Mitarbeitenden von PostNetz vollbringen aktuell übergehend. Bei den Filialen, die geöffnet sind, wird Höchstleistungen, um den Betrieb und damit die Grund- darauf geachtet, dass der nötige Abstand von 2 Metern versorgung aufrechtzuerhalten. Dies gelingt nur, indem auch am Schalter eingehalten wird. Dadurch entsteht die Post ihre Mitarbeitenden an der Front schützt und ein Vor- und Zurücktreten, eine Art Jojo-Effekt, der diese konsequent die nötigen Hygiene- und Schutz- dazu führt, dass die Bedienzeit etwas länger dauert. Die massnahmen einhalten. Die Kundenfrequenzen haben Corona-Krise hat zudem Auswirkungen auf das Contact Franziska zusehends abgenommen; aktuell besuchen rund 20 bis Center, das eine sehr hohe Anzahl Anrufe erhält. Rechsteiner, Filial- 30 Prozent weniger Kunden die Filialen. Punktuell wer- leiterin Zollikofen den deshalb die Öffnungszeiten eingeschränkt. Zum Schutz der Mitarbeitenden BE –– Installation von Plexiglas-Ständern in allen Filialen mit Flexibilität ist gefragt offenen Schaltern Vor allem Filialen mit Partner, die sich in Altersheimen –– Bodenmarkierungen, um Abstandsregeln einzuhalten befinden, wurden früh präventiv geschlossen, um –– Vielerorts Ticketing-System ersetzt durch eine einzige das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Andere Warteschlange Partnerfirmen mussten schliessen, weil sie nicht –– Aufschaltung von Maestro- und V-PAY-Karten auf zur Grundversorgung gehören. Dadurch den Bezahlterminals zur Bargeldreduktion schliesst oftmals auch der postalische Teil vor- «Die ganze Situation ist ungewohnt und sehr schwierig für uns. Als Filialleiterin bin ich besonders gefordert, meinem Team die Unsicherheit zu nehmen und uns alle vor dem Virus zu schützen. Die Stimmung in unserer Filiale ist viel ernster. Noch nicht alle haben den Ernst der Lage begriffen. Ich hoffe, dass wir alle wieder fröhlicher im Umgang werden.» PostFinance: Kundenkontakt läuft digitaler a-Sp ezial Coron Bei PostFinance kommen aktuell noch etwa 10 Prozent schliessungen viel mehr online eingekauft wird. Auch der Kunden in die Filialen. Alle übrigen Beratungen fin- an den Supermarktkassen wird vom Bezahlen mit Bar- den per Telefon oder Livesupport via E-Finance und geld abgeraten. Mit der temporären Aufhebung des Webseite statt. Diese räumliche Distanz ist für die Kun- Kreditverbots durch den Bundesrat kann PostFinance denberater eine besondere Herausforderung. Momen- seinen Geschäftskunden seit Kurzem ausserdem Kre- tan sind alle Kundenzonen geschlossen; die Filialen sind dite bis 500 000 Franken gewähren. also nicht mehr für die Laufkunden zugänglich. Für Ein- zelgespräche oder Beratungen stehen die Kundenbera- Zum Schutz der Mitarbeitenden ter jedoch zur Verfügung. Der Fokus liegt auf der –– Schliessung sämtlicher Kundenzonen der Philipp Merkt, Sicherstellung der Grundversorgung sowie auf der Auf- PostFinance-Filialen Leiter Beratung rechterhaltung der systemrelevanten Funktionen. –– Ausstattung der Filialen mit 1–2 Acrylglas-Blenden und Verkauf –– Keine proaktiven Terminvereinbarungen Region Bern / TWINT wächst explosionsartig –– Kundenunterstützung via Telefon Wallis Die Nutzungszahlen der Bezahl-App TWINT wachsen –– Empfehlung für kontaktloses Bezahlen sowie explosionsartig, da unter anderem wegen der Laden- E-Finance «Für die Vergabe der Covid-19-Kredite haben wir mit unserem tollen Team und mit Sondereinsätzen innerhalb von fünf Tagen fast 8000 Kreditgesuche bearbeitet. Das ist eine unglaubliche Leistung! Wie alle habe ich mich mit meiner Familie arrangiert: Der neue Alltag mit Homeoffice und Homeschooling müssen wir alle gemeinsam meistern, um die Mitmenschen zu schützen. Es beschäftigt mich, dass die Grosseltern ihre Enkel nicht sehen dürfen.» Die Post 02-2020
Schwerpunkt 9 «Ich bin jeden Tag aufs Neue beeindruckt» Markus Bacher, Leiter Krisenstab, koordiniert mit seinem Team sämtliche Massnahmen der Post zum Schutz der Mitarbeitenden. Auch er kommt während der Corona- Krise manchmal an seine Grenzen. Interview: Markus Bacher, wie beurteilen Sie die aktuelle Lage*? Sandra Gonseth Man muss die Kompetenzen dort lassen, wo sie sind. Die Situation in der Schweiz, was das Virus angeht, überlasse ich dem Bundesamt für Gesundheit. Ich versuche, mich ständig auf den neusten Stand zu bringen. Ich lese die Zeitungen und schaue die Medi- Zur Person enkonferenzen des Bundes. Makus Bacher (46) ist Leiter des Krisenstabs der Post und seit 28 Jahren im Unternehmen. Zuletzt leitete Und wie sieht die Situation bei der Post aus? er den Bereich ICT Transition & Operations. Neu ist Wir im Krisenstab schauen, wie sich die Lage für die Markus Bacher Geschäftsführer der PostAuto-Toch- Post entwickelt. Die Situation ist eine grosse Heraus- ter PubliBike AG. Er ist verheiratet, Vater einer Toch- forderung und bringt uns zeitweise an unsere Leis- ter und lebt in Zollikofen BE. tungsgrenzen. Ich bin jeden Tag aufs Neue beein- druckt von der Arbeit der Postmitarbeitenden. Wichtig ist der Ansteckungsschutz für die Mitarbeiten- Was macht der Krisenstab der Post genau? den. Gibt es nach anfänglichen Engpässen nun genügend Wir bündeln alle Informationen aus den Bereichen Desinfektionsmittel? und tauschen uns aus. Es ist wichtig, dass alle wissen, Wir haben permanent 25 000 Liter Desinfektions- wie es den anderen Bereichen geht, was für Probleme mittel an Lager, das im IT-Shop bestellt werden kann. da sind. Wir legen die Massnahmen für den ganzen Nachschub gibt es mittlerweile alle zehn Tage. Konzern fest. Zudem sind wir die rechte Hand des CEO und halten ihm den Rücken frei. Auf welche Szenarien bereitet sich der Krisenstab vor? Die ersten Lockerungsmassnahmen des Bundesrats hatten für die Post keine unmittelbaren Konsequen- «Wir wollen gute Voraussetzungen für zen. Wir analysieren zurzeit die weiteren geplanten Lockerungen für Mai und Juni und werden entspre- die Mitarbeitenden schaffen.» chende Massnahmen ergreifen. Welches sind die wichtigsten Massnahmen, die der Kri- Sie sind unermüdlich im Einsatz. Kamen Sie auch schon senstab getroffen hat? an Ihre Grenzen? Es sind mittlerweile etliche. Alle haben nur ein Ziel: Es ist schon sehr anstrengend. Zumal ich gleichzeitig Dass wir weiterhin für unsere Mitarbeitenden mög- neu PubliBike führe. Diese Arbeit kommt nun etwas lichst gute Voraussetzungen schaffen können. Sie zu kurz. Zum Glück haben meine Kollegen grosses sind es, die die Menschen in der Schweiz verbinden. Verständnis. *Stand Mitte April Bei Kurzarbeit vollen Lohn So wird jetzt gereinigt Im Fall von angeordneter Kurzarbeit gewährt die Zum Schutz des Reinigungspersonals führt die Post Post den betroffenen Mitarbeitenden weiterhin den die Unterhaltsreinigung wenn möglich verschoben vollen Lohn: Der Bund bezahlt 80% und die Post durch. Somit haben die Mitarbeitenden weniger übernimmt die fehlenden 20%. Wer wegen Kinder- Kontakt mit dem Personal vor Ort. Auf Wunsch betreuung, Quarantäne, Risikogruppe oder Betreu- werden die Reinigungsfrequenzen erhöht. Eine ung einer Risikoperson nicht oder nur eingeschränkt Dekontamination findet nur statt, wenn ein Mitar- arbeiten kann, hat Anspruch auf bezahlten Urlaub. beitender positiv auf Corona getestet wurde. Dann Bei Mitarbeitenden im Stundenlohn wird die Lohn- erfolgt die Entkeimung durch Spezialisten am sel- fortzahlung anhand des durchschnittlichen Einsat- ben Tag der Meldung, damit der Betrieb rasch wie- zes während der letzten sechs Monate berechnet. der aufgenommen werden kann.
10 Schwerpunkt PostMail: Vorrang haben ial Zeitungen und Lebensmittel a-Spez Coron Seit Mitte März ändert sich die Situation täglich und ist PM-Teams unterstützen bei regional unterschiedlich. Fällt heute ein Team oder eine der Paketsortierung und -zustellung Tour aus, wird für morgen eine Lösung organisiert. Viele PostMail verzeichnet trotzdem einen überdurch- Mitarbeitende müssen wegen Krankheit, Kinderbetreu- schnittlichen Rückgang der Sendemenge: Viele ung oder Zugehörigkeit zu einer Risikogruppe der Arbeit Werbemailings, Gratiszeitungen sowie Betreibun- fernbleiben. Der Bedarf an rascher Kommunikation ist gen wurden temporär eingestellt, und der Import von bei den Geschäftskunden hoch und lässt die A-Post stei- Briefen und Kleinwaren ging bis um die Hälfte zurück. So gen: Veranstaltungen und Generalversammlungen wer- nutzen die Briefzentren die frei gewordenen Kapazitäten den abgesagt, Schulen und Arbeitgeber versenden wich- für die Sortierung von Paketen und die Zusteller von tige Unterlagen. Auch die Privatkunden haben im März PostMail liefern täglich bis zu 200 000 Pakete aus. innerhalb der Schweiz fleissig Briefe verschickt. Hoch im Kurs stehen zudem Hauslieferungen mit regionalen Pro- Zum Schutz der Mitarbeitenden dukten und frischem Brot vom Bäcker –– Unterschrift durch Zusteller statt Kunde (Brot-Post). Wegen der ange- –– Abstand zwischen Zusteller und Kunden spannten Ressourcensitua- – A rbeit wird zum Teil gestaffelt angetreten in tion können nicht immer Annahme / Sortierung und Zustellung alle Produkte jeden Tag zugestellt wer- den. Vorrang haben Tageszeitungen «Ich bin gefordert, da unser Teamleader zur Risikogruppe und Lebensmittel- gehört und zu Hause bleibt. Die grösste Herausforderung lieferungen. ist die Planung des Schichtbetriebs. Unser Team ist gut aufgestellt, die Stimmung sehr gut. Die Ungewissheit, wie Judith Lehmann, sich die Situation in Zukunft noch verändern wird, Berufsbildnerin / ist schon speziell. Ich bin froh, dass ich als Ausgleich mit stv. Teamleaderin Zustellstelle Burgdorf dem Pferd ausreiten kann.» PostAuto: komplett neuer Fahrplan Eine so tiefgreifende Fahrplananpassung in so kurzer Zeit Grundangebot für die Bevölkerung aufrechterhalten wer- gab es noch nie. Über 30 Fachleute von PostAuto stellten den. Anders beim touristischen Verkehr sowie beim – in enger Zusammenarbeit mit anderen Transportunter- Nachtangebot am Wochenende: Diese wurden gemäss nehmen – einen komplett neuen Fahrplan auf allen Beschluss des Bundesrats gestrichen. 900 Linien auf die Beine. Ein Prozess, der normalerweise Marc Andri mehrere Monate dauert. Doch weshalb diese grosse Zum Schutz der Mitarbeitenden Leuthold, Leiter Anpassung? –– Vordertür bleibt geschlossen Fahrplan-Planung –– Ticketverkauf beim Fahrer nicht mehr möglich PostAuto Weniger Fahrgäste –– Verzicht auf Ticketkontrollen Die Corona-Krise hat starke Auswirkungen auf den –– Kunden werden aufgefordert, ihr Ticket online zu lösen öffentlichen Verkehr: PostAuto verzeichnet 50 bis –– Vorderste Sitzreihe in allen Bussen abgesperrt 80 Prozent weniger Fahrgäste. Deshalb musste der –– Verteilung von Desinfektionsmittel zur Reinigung der Fahrplan stark reduziert und gleichzeitig ein Fahrerkabinen «Wir reduzierten den Fahrplan vom 15- auf den 30-Minuten-Takt und vom 30- auf den 60-Minuten-Takt; in einzelnen Fällen auf einen 2-Stunden-Takt. Dass unser Planungssystem in dieser Zeit wegen Homeoffice nicht die notwendige Unterstützung bot, belastete uns. Wir wachsen als Unternehmen und als Gesellschaft zusammen und werden gestärkt aus dieser Krise herausgehen. Und doch mache ich mir Gedanken: Was nehmen wir mit, und was werden wir künftig hinterfragen?»
Schwerpunkt 11 PostLogistics: Päckliflut bewältigen Ob Essen, Möbel oder Gartenhäuser – der Lockdown führt dazu, dass viele Menschen zu Hause bleiben und ihre Einkäufe online erledigen. Insgesamt verzeichnet PostLogistics seit Mitte März ein stark gestie- Informatik genes Sendungsvolumen bei den inländischen Paketen. Die Paket- mengen erreichen von Tag zu Tag neue Höchstwerte und übertreffen teilweise sogar die Mengen zur Weihnachtszeit. Anfang April hat die Post macht Paketmenge gegenüber dem Vorjahr um bis zu 40 Prozent zugenom- men und die Tendenz ist weiter steigend. Zusätzlich fehlen Mitarbei- tende, die zu Hause ihre Kinder betreuen, zu den Risikogruppen Homeoffice gehören oder krank sind. Paketmengen verarbeiten Die Mengen lassen sich nicht durch mehr Personal bewältigen, denn das Social Distancing muss konsequent eingehalten werden. Es wur- den bereits verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Paket- möglich menge verarbeiten zu können: Arbeiten am Samstag, Sortieren der Pakete in Briefzentren, Zusammenarbeit mit anderen Logistikfirmen. Zusätzlich werden die manuelle Vorsortierung in den Zustellbasen Aktuell sind ausgebaut, die maximalen Sortierkapazitäten des regionalen Paket- zentrums Ostermundigen genutzt und Verstärkungstouren auf der 8000 bis 9000 letzten Meile durchgeführt. Zudem wurden die maximalen Masse der Sperrgutsendungen angepasst und ergänzende Massnahmen Mitarbeitende geprüft wie Click&Collect, das Abholen der Waren in den Filialen. im Homeoffice (vorher: 3000). Schutz der Mitarbeitenden In kürzester Zeit wurden –– Zustellpersonal unterschreibt eingeschriebene Sendungen mit Kundeneinverständnis selbst die Netzbandbreiten –– Paketboten treten ihre Dienste gestaffelt an –– Fahrzeuge werden nur noch alleine beladen oder entladen und erhöht, das System aus nach jeder Benutzung desinfiziert gebaut und zusätzliche Lizenzen beschafft. Um die Kommunikation mit Skype zu sichern, wurde auch hier die Kapazität erhöht. Die Erfahrung im Betrieb zeigt: Das Netz hält der grossen Titus Bütler, Leiter Paketzentrum Belastung stand. Frauenfeld Achtung Kriminelle: Diese können die besondere Lage ausnutzen, um ihre Phishing-Mails oder Viren zu verbreiten. «Schwierig ist die Sortierung der Pakete unter Einhaltung Mögliche Betrugsfälle sofort infosec@post.ch melden. von Social Distancing. Wir haben schon im Normalbetrieb knappe Kapazitäten. Wenn jetzt nur eine Person am Förder band arbeiten darf, reduziert das die Leistung massiv. Es gibt Tipp: deshalb unvermeidbare Verspätungen. Wir arbeiten aber stetig J e mehr Familienmitglieder gleichzeitig im an Verbesserungen. Logistik findet eben nicht im Home- Internet sind, desto weniger Netzkapazität bleibt für Homeoffice übrig. office statt. Ich mache mir Gedanken zur Gesundheit meiner Mitarbeitenden. Und ich frage mich: Können wir das Mehr Tipps im PostWeb unter «Homeoffice – steigende Volumen bewältigen?» so gehts»: web.post.ch/de/corona-homeoffice
12 Schwerpunkt ial a-Spez Coron Gesund bleiben trotz Krise Iris Perner ist Co-Leiterin des Gesundheitsmanagements der Post und äussert sich im Interview des Monats zu Erfahrungen und Strategien im Umgang mit dem Corona-Stress. Wie stark prägt Corona Ihren Alltag? Die aktuelle Situation prägt uns alle. Das zeigt sich bei mir häufig in kleinen Alltagssituationen. Sei es, dass die Kinder nicht mehr unbeschwert mit ihren Freunden spielen können oder der geplante Kinder- geburtstag ins Wasser fällt. Aber es gibt auch positive Seiten; so verteilt sich mein Teilzeitpensum aktuell auf alle Arbeitstage, dafür sind diese kürzer. So habe ich jeden Tag die Möglichkeit, mich mit dem Team zum virtuellen Kaffee zu treffen. Ich mache tenden- ziell aktuell mehr Pausen mit dem Team als vorher, wenn auch nur virtuell. Was beschäftigt die Postmitarbeitenden derzeit (wohl) am meisten? Gibt es da grosse Unterschiede, ob jemand im Büro, also im Homeoffice arbeitet, oder in einem Brief- / Paketzentrum? Oder sind die Ängste und Sor- gen ähnlich? Einen Teil der Ängste und Sorgen teilen wir, was aktuell auch zu einer spürbaren Solidarität unterein- ander führt. Beispielsweise wissen wir alle nicht, wie sich die Situation weiterentwickelt. Auch müssen wir Iris Perner, Co-Leiterin Gesundheitsmanagement im Moment alle flexibel sein und uns neu organisie- ren, sei es bezüglich Kinderbetreu- ung oder geänderter Arbeitszeiten. Interview: Bevor wir ins Detail gehen. Sie haben «Wir können Im konkreten Arbeitsalltag gibt es die Möglichkeit, Ihre Arbeit von zu allerdings Unterschiede. Aktuell sind Simone Hubacher Hause aus zu erledigen. Wie geht es gestärkt die Mitarbeitenden an der Front ext- Ihnen dabei? aus der Krise rem gefordert, sei es aufgrund der Tatsächlich ist es in der aktuellen Situ- extremen Zunahmen von Onlinebe- ation hilfreich, dass ich einen grossen kommen.» stellungen, oder weil viele Mitarbei- Teil meiner Arbeit von zu Hause aus tende zu Hause bleiben, da sie zur erledigen kann. Wenn ich an die vielen Mitarbeiten- Risikogruppe gehören. Das kann zusätzlichen Stress den im Betrieb, am Schalter, in der Zustellung oder bei auslösen, nicht nur aufgrund der Krise, sondern PostAuto denke, die jeden Tag die Grundversorgung wegen der möglichen zusätzlichen Arbeitsbelastung. der Post aufrechterhalten, geht es mir entsprechend Mitarbeitende, die den Kundenkontakt sehr schätzen sehr gut. Trotzdem: Den neuen Alltag mit Arbeit, und so auch das Image der Post positiv prägen, sorgen Familie und Unterstützung von älteren Menschen zu sich ausserdem, sich selbst bei Kunden anzustecken gestalten, ist nicht immer einfach: Ich vermisse den oder Träger zu sein und den Virus an Dritte zu über- persönlichen Austausch mit dem Team und den Men- tragen – trotz Einhaltung der Hygienemassnahmen. schen in meinem Arbeitsumfeld. Damit ich auch in Ich habe grossen Respekt vor den Mitarbeitenden an meinem vorübergehenden Büro – zu Hause – gesund der Front und deren direkten Führungspersonen. bleibe, mache ich zwischendurch eine Bewegungs- übung und achte darauf, meinen Arbeitsplatz ergono- misch so gut wie möglich einzurichten. Die Post 02-2020
Schwerpunkt 13 Sind Menschen, die psychisch schon vor Corona grosse Herausforderungen zu meistern hatten, nun im Vorteil, da sie krisenerprobt sind, oder sind sie eher nochzusätz- lich belastet? Es sind nicht die Herausforderungen an sich, die uns stärken, sondern wie wir damit umzugehen lernen. Wir können unsere psychische Widerstandsfähig- keit, die Resilienz, trainieren und gestärkt aus einer Krise kommen. Beispielsweise können wir trotz Krise achtsam bleiben und Beziehungen pflegen. Der Zugang zur eigenen Kreativität ist aktuell sicher hilf- reich, weil wir den Kontakt zu Freunden und Familie Gemeinsam für neu gestalten müssen. Spaghettiplausch via Grup- pen-Videochat? Das wäre doch durchaus eine span- nende Alternative. die Schweiz: Welche Tipps haben Sie für den schwierigen Nichtalltag, der der neue Alltag ist? Wie bleiben wir jetzt konkret Helfen Sie mit! psychisch gesund? Tipps, um aktiv und gesund zu bleiben, kursieren Die Corona-Krise trifft einige aktuell überall. Auch wir im Gesundheitsmanage- ment haben uns Gedanken gemacht und die Wich- Menschen in der Schweiz beson- tigsten im Bereich der psychischen Gesundheit ders hart. Mit der Briefmarke zusammengestellt (siehe Infos zu Corona im Post- Web und Interview auf S. 17). Wichtig ist, dass sich «COVID-19 Solidarität» ruft die jede und jeder das herauspickt, was in der aktuellen Post zur Solidarität und Unter- Situation am besten umsetzbar ist. Ich sorge etwa dafür, dass ich regelmässig Pausen mache, und versu- stützung dieser Menschen auf. che, zwischen Arbeit und Familie abzugrenzen. Manchmal verzichte ich auch absichtlich auf Nach- richten oder Social Media und nutze die Zeit, um mit Freunden und Familie im Austausch zu bleiben. Ich versuche, mich in Gelassenheit zu üben, wenn die Kinder keine Lust auf die Bastelsachen aus dem Kin- Solidaritätsmarke dergarten haben, der Haushalt auf der Strecke bleibt Corona. und sich die Mailbox füllt. In diesen Situationen nehme ich mir eine Minute, um tief durchzuatmen, und bin dankbar, dass wir gesund sind. Die Sozialberatung Post ist auch in der Corona-Krise da Der Erlös aus dem Verkauf der Marken geht vollum- fänglich und je zur Hälfte an die Glückskette und an Die Sozialberatung ist auch in dieser Krise für Mit- das Schweizerische Rote Kreuz. Sie unterstützen damit arbeitende, Führungspersonen und Pensionierte Menschen, die aufgrund der Corona-Krise dringend da. Bleiben Sie nicht allein mit Ihren Sorgen und Hilfe brauchen. Ängsten, privat oder beruflich. Wir unterstützen Der Taxwert beträgt 1 Franken, der Zuschlag 5 Franken. Sie neutral, unkompliziert und kostenlos – auch bei Die Kunden bezahlen nur den Zuschlag, die Kosten des finanziellen Problemen. Rufen Sie uns an oder Taxwerts übernimmt die Post. schreiben Sie uns: Sozialberatung Post, Tel. 058 341 40 40, Machen Sie mit! Mit dem Kauf der Briefmarken gesundheitundsoziales@post.ch leisten Sie gemeinsam mit der Post einen Solidari- tätsbeitrag: Sie spenden 50 Franken, die Post schenkt Ihnen 10 Franken Briefmarken. In akuten Krisen erhalten Sie rund um die Uhr Die Briefmarke ist im 10er-Bogen für 50 Franken auf Unterstützung unter: postshop.ch erhältlich oder unter der Telefonnum- mer 0848 66 55 44 bestellbar. 0848 20 30 20 Deutsch: 0848 20 30 20
14 «Verschreiber Senden und Empfangen und Vertipper ade.» Digitales Banking mit Scan + Pay. Wer mich kennt, der liebt mich. Die Post 02-2020
Senden und Empfangen 15 «Wir geben der Basis mehr Verantwortung ab» Am 1. Mai startet die neue Teamorganisation bei PostNetz. Ueli Lüdi, Leiter Netzmanagement, spricht über Chancen und Herausforderungen. Zu Letzteren gehört auch die aktuelle Corona-Krise. Text: Näher bei den Kunden sein, sie flexibler und besser tion und die Besetzung der Zusatzrollen wird nicht Susanna Stalder beraten: So das Ziel der neuen Teamorganisation bei per 1. Mai eingeführt. Die Gesundheit der Mitarbei- PN3 Netzmanagement, die per 1. Mai eingeführt tenden hat höchste Priorität. wird. Das heisst zum Beispiel, dass die Mitarbeiten- den mehr Verantwortung erhalten. Und dass alle Einige ehemalige Führungskräfte haben nun keine Vor- Zugangspunkte im Einzugsgebiet eines Teams durch gesetztenfunktion mehr. Wie gehen sie damit um? dieses gemeinsam betreut werden. Ab Mai gibt es Die Situation ist für die betroffenen Kolleginnen und 306 Teams, die schweizweit in 48 Gebieten und sie- Kollegen nicht einfach. Mit den freiwilligen vorzeiti- ben Regionen zusammengefasst sind. Sämtliche Füh- gen Pensionierungen und Massnahmen zur berufli- rungspositionen sind ausgeschrieben und neu besetzt chen Neuorientierung innerhalb und ausserhalb der worden. Post unterstützen wir die betroffenen Personen nach bestem Wissen und Gewissen. Grundsätzlich haben Ueli Lüdi, wie ist die Stimmung bezüglich der neuen wir allen Filialleitenden, die nicht in eine Vorgesetz- Teamorganisation bei den Mitarbeitenden? tenfunktion gewählt worden sind, angeboten, künf- Aktuell erleben wir aufgrund der Corona-Krise eine tig als Kundenberater/-in tätig zu sein. schwierige Phase. Die Mitarbeitenden in den Filialen leisten in dieser Situation grossartige Arbeit – einen Welche Chancen bietet die neue Teamorganisation aus herzlicher Dank dafür! Auch danke ich an dieser Ihrer Sicht? Stelle allen Vorgesetzten, die in der Übergangsorga- Wir geben der Basis mehr Verantwortung. Die Ueli Lüdi, Leiter nisation seit Januar den Betrieb am Laufen gehalten Teams entscheiden künftig selber, wie sie das Tages- Netzmanagement haben. Dass die Einführung der Teamorganisation geschäft handhaben. Durch kürzere Entscheidungs- eine gewisse Unsicherheit mit sich bringt, ist ver- wege und den Einbezug der Mitarbeitenden können ständlich. Bisher waren vor allem die Vorgesetzten wir schnell und effektiv auf Veränderungen reagie- betroffen, die sich neu bewerben mussten. Nun kom- ren, was in der heutigen Zeit sehr wichtig ist. men die Veränderungen auch direkt auf die Mitarbei- tenden zu, wenn auch vorerst nicht so, wie ursprüng- Und wo liegen die Herausforderungen? lich geplant. Es braucht sicherlich Zeit, bis sich die neuen Abläufe und Verantwortungen eingespielt haben. Diese Zeit Was heisst das? nehmen wir uns. Beispielsweise finden die Kickoffs in veränderter Form statt, und die Teamworkshops werden auf Weitere Informationen: einen späteren Zeitpunkt verschoben. Auch die Rota- web.post.ch/organisationPN3
16 Leute Und nebenbei Buchautorin Die PostFinance-Mitarbeiterin Dörte Mergeler-Horn liest ihren Kindern Geschichten vor, seit sie auf der Welt sind. Wie die Kommunikationsspezialistin selbst zur Kinderbuchautorin wurde, davon handelt diese Geschichte. Text: Lea Freiburghaus «Oskar war ein grosser Baustellenfan», erinnert sich Foto: Monika Flückiger Dörte Mergeler-Horn an die Zeit, als ihr Sohn gerade mal 14 Monate alt war. Die junge Familie wohnte damals in der Nähe einer Grossbaustelle, und Mutter und Sohn verbrachten viel Zeit damit, den Bauarbeitern bei ihrer Arbeit zuzuschauen. Die schweren Maschinen be- eindruckten Oskar, eines seiner ersten Worte war «Bagger». Also machte sich Dörte auf die Suche nach Baggerlek- türe für Kleinkinder. «Ich komme aus einer Lesefamilie», erzählt sie, «Bücher sind mir wichtig». Schon nach kur- zer Recherche musste sie enttäuscht feststellen, dass es nichts Passendes gab für die Altersklasse ihres Sohnes. Und so begann sie eines Abends, als Oskar wieder nicht ins Bett wollte, vom Bagger auf der Baustelle nebenan zu erzählen, der jetzt müde sei vom Schuften und auch schlafen gehe. «Mein Mann und ich haben die Geschichte dann immer weitergesponnen», so Dörte, «und ich habe ein paarmal gedacht, jetzt machen wir uns einfach unser eigenes Bettzeit-Bagger-Buch». Mann Illustrator und Art Director. Und so kam das Ganze ins Rollen. 2014 erschien ihr erstes gemeinsames Selbst ist die Verlegerin Kinderbuch «Sleep tight, Digger Dan!», im Eigenverlag, Diesen Gedanken hatte sie jedoch nicht weiterverfolgt, weil sie weder in Deutschland noch in Australien einen bis sie während ihrer Ferien in Deutschland – Dörte lebte interessierten Verlag finden konnten. damals im australischen Melbourne – einer Freundin «Aufgeben und das Buch in der Schublade verschwin- davon erzählte. Wie es der Zufall wollte, war deren den lassen, das war für mich keine Option», erinnert sie sich. «Mein Unternehmergeist war geweckt». Als ehe- malige Verlagsmitarbeiterin hatte sie Kontakte zu chine- sischen Druckern, schon bald darauf gingen die ersten ung 1000 Exemplare in Melbourne in den Verkauf. «Und die Verlos Mail t ein E- Bücher gingen weg wie warme Semmeln!» Dörte las in ic k e n Sie jetz a g ger Sch k «B Buchläden, Kindergärten und Bibliotheken, klein Oskar d e m Vermer s t .c h und m it io n@p o und zu dem Zeitpunkt auch ihr zweites Kind Mathilda a k t ag- Ben» a n re d e s v o n fünf B oft mit dabei. Und sie kümmerte sich zusammen mit in en Sie e ahme- gewinn -Büchern. Teiln . zwei Agenten um den Vertrieb und das Marketing. ger-B e n ai 2020 c h lu s s : 31. M s Durchstarten im zweiten Anlauf Mit dem Umzug in die Schweiz vor fünf Jahren kam der Verkauf des Buches in Australien zum Erliegen. «Mein Illustrator Philipp Stampe schickte die Bücher in dieser Zeit noch einmal an verschiedene Verlage in Deutsch- © Helmut Lingen Verlag land und auf einmal war da mehrfaches Interesse», erin- GmbH, Köln | Dörte Horn | nert sie sich. Der Helmut Lingen Verlag aus Köln nahm Philipp Stampe dann die deutsche Version «Schlaf gut, Bagger Ben» in sein Sortiment auf. Seitdem sind zwei neue Bag- Die Post 02-2020
Leute 17 Dörte Mergeler-Horn Familienalltag in Ausnahmezeiten: schreibt Baggergeschichten für kleine Baustellenfans. drei Fragen an die Expertin Homeoffice machen und gleichzeitig Kinder be- treuen, das ist schwer unter einen Hut zu bringen. Petra Schneider, seit fünf Jahren als Beraterin bei 147.ch und der Pro Juventute Elternberatung tätig, gibt Tipps, wie Familien diese anspruchsvolle Zeit meistern können. Die Corona-Krise stellt den Alltag von Familien komplett auf den Kopf: Die Schulen und die Tagesstrukturen sind geschlossen, Musikstunden, Sporttrai- nings und organisierte Freizeitaktivitä- ten abgesagt. Wie schafft man es als Familie trotzdem, einen einigermassen geregelten Alltag zu führen? Wir befinden uns alle in einer Ausnahmesitu- ation, die es so noch nie gegeben hat. Wich- tig ist, dass Eltern es trotz Corona-Krise schaffen, ihrem Familienleben auch in den kommenden Wochen Struktur zu geben – für sich selbst, aber vor allem auch für die Kinder. Planen Sie also feste Zeiten ein, um den Tag zu starten, und bespre- chen Sie mit den Kindern, welche Zeiten für die Schule eingeplant werden und welche für die Freizeit. Positiv ist, dass viele Eltern mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Vielleicht gibt es ein Projekt in Ihrer Familie, das Sie schon lange in Angriff nehmen wollten. Auch gemeinsame Spiele und Spaziergänge sorgen für Abwechslung und Struktur. Und vergessen wir eines nicht: Es muss jetzt nicht alles per- fekt laufen. Es darf auch mal Langeweile herrschen, und nicht jede Schulaufgabe muss perfekt gelöst werden. Wie bringen Eltern Kinderbetreuung, Homeschooling und Homeoffice / Arbeit unter einen Hut? Hier braucht es individuelle Lösungen und Absprachen. Idealerweise teilen sich die Eltern die Betreuung der Kinder untereinander auf. Ist ger-Ben-Bücher auf Deutsch dazugekommen sowie dies nicht möglich, kann das Gespräch mit dem Arbeitgeber oder der Übersetzungen der Bücher in Ländern wie Südkorea. Schule hilfreich sein. Immer noch schreibt Dörte die Geschichten – neben Arbeit und Familie. Bei der Konzeption neuer Bücher Was macht die Ausnahmesituation mit unseren Kindern? Wie arbeitet sie eng mit Illustrator Philipp Stampe zusam- kann man als Eltern Sicherheit geben? men. «Ohne ihn wären die Bücher nicht, was sie sind. Für Kinder und Jugendliche ist es besonders schwer, von ihren Freun- Seine Illustrationen sind einfach wunderschön», meint den getrennt zu sein. Gerade für Jugendliche ist die Orientierung an Dörte anerkennend. der Peergruppe sehr wichtig. Der direkte Kontakt zu Freunden kann durch Skype oder WhatsApp etwas kompensiert werden. Wichtig ist, Glänzende Kinderaugen mit den Kindern im Gespräch zu bleiben. Reden Sie mit ihnen über Der gelbe Bagger verfügt inzwischen über eine beträcht- Ängste und Befürchtungen. Und nehmen Sie diese ernst. liche Fangemeinschaft kleiner Baustellenliebhaber. «Doch mit Kinderbüchern wird man nicht reich, es sei Weitere Infos finden Jugendliche auf 147.ch und Eltern denn, man hat Harry Potter geschrieben», lacht Dörte. auf projuventute.ch. Aber das macht nichts: «Ich finde es super süss, dass Bagger Ben so viele kleine Fans hat. Oft schicken mir Eltern ein Foto von ihren Kindern mit dem Buch, taggen Tipps mich auf Social-Media-Plattformen oder sie besuchen Kleine Kinder lieben das freie Spiel. Das heisst, sie müssen nicht den Stand des Verlags während der Frankfurter Buch- rund um die Uhr von uns Eltern unterhalten werden. Wichtig messe.» Dörtes Sohn Oskar gehört schon längst nicht ist, ihnen Material zur Verfügung zu stellen, das die Fantasie mehr zur Zielgruppe. Wenn sie aber gemeinsam in der anregt. Hier einige Ideen: Buchhandlung sind und er sagt: «Das ist Mamas Buch», –– Sich verkleiden und ein Theater einüben. Dieses kann dann dann mache sie das immer wieder stolz. am Abend den Eltern vorgeführt werden –– Aus Recyclingmaterial etwas basteln Mehr Infos und Downloads unter –– Selbst ein Spiel erfinden baggerben.de –– Naturmaterialien sammeln und damit etwas gestalten
18 Leute Wandererlebnisse für Gipfelstürmer und Gemütliche Abwechslungsreiche Wanderideen für Familien. post.ch/wandern Jetzt e hür Brosc llen! beste Hauptpartnerin der Die Post 02-2020
Leute 19 Welcher Wandertyp sind Sie? Text: Claudia Langenegger In der guten Stube lässt sich prima die Wandersaison vorbereiten: durch steile Felsen, der Adler entdeckt am liebsten abwechslungs- Die neue Broschüre der Post versorgt Sie mit tollen Ideen und reiche Flecklein mit Aussicht. abwechslungsreichen Touren. Zu jeder Route gehört ein Tier. Die Und Sie? Wandern Sie verträumt wie ein Schmetterling oder mutig Strecke des Murmeltiers ist gemütlich, jene des Steinbocks führt wie ein Steinbock? Finden Sie es im Quiz heraus! Ausrüstung? Natürlich meine Wan- derschuhe! Ja Ich bin nie allein unterwegs, sich zu Viele Höhenmeter rauf? Nein unterhalten gehört dazu. Unbedingt! Und schnell! Ja Ja Nein Nein Ich verliere mich gerne in der Natur und folge einer neuen Route. Das Picknick habe ich gewissenhaft Gipfelfoto?! Ja, am Vorabend vorbereitet. Ja Ja Ja sicher! Nein Nein Nein Ich kenne die meisten Blumen. Wenn nicht, schaue ich sie in meiner App nach. Ja Nein Die ausgiebige Rast in der Ich poste die Fotos unterwegs Hüttenbeiz ist das Highlight. laufend auf Social Media. Ja Nein Ja Nein Wanderfuchs Ob Felsformationen, eine Blumenwiese oder eine abenteuerliche Schlucht – Gruppentier Hauptsache, es gibt etwas zu entdecken und zu lernen. Alle Bestimmungs-Apps Plaudern, lachen und geselliges Beisam- sind auf dem Smartphone dabei. mensein – das ist der perfekte Wander- plausch. Es soll nicht zu anstrengend sein und Sie zehren noch Tage von dem schö- nen, sozialen Naturerlebnis. Naturliebhaberin Gipfelstürmerin Mal ist es streng, mal nicht. Steil hoch wandern Sie nur wegen des Aussichts- Bitte ein paar hundert Höhenmeter! fotos. Sie posten ihre Wanderpics laufend Genusswanderer Wenn es steil hinaufgeht und die Zivili- und finden es wichtiger, flatternde sation fern ist, sind Sie glücklich. Auf Schmetterlinge zu beobachten, als einer Wo ein Wanderweg ist, da sind auch dem Gipfel ein Foto, die Pause ist kurz: genauen Route zu folgen. Beizli, saurer Most und ein Käseplättli. Schliesslich wollen Sie schneller sein als Sie sind nie alleine unterwegs, und der die Wegweiserzeit. genüssliche Teil ist wichtiger als der Weg, den Sie zurücklegen. post.ch/wandern
Roger Mossier, seit 25 Jahren bei IT Bellinzona, und Cem Koca, geboren in der Zeit, als IT Bellin- zona gegründet wurde. Es war einmal eine Floppy Disk … Vor 30 Jahren gründete die PTT eine IT-Abteilung in Neu- Erste verwendete Software enburg und vor 25 Jahren eine in Bellinzona. Es war die R. M.: Wir spielten bei einem Freund Computerspiele auf einem Commodore 64. Die erste Software auf Zeit der Floppy Disks, der Anfänge des Internets und der meinem PC war DOS (Disk Operating System). PTT. Wir haben einen Mitarbeitenden der ersten Stunde, C. K.: Ich habe den Umgang mit Microsoft Word in der Sekundarschule gelernt. sowie einen jungen Mitarbeitenden zur Welt der Infor- matik von damals und von heute befragt. Videokonferenzen R. M.: Diese Technologie fand ich von Anfang an Text: Claudia Iraoui Was kommt Ihnen bei diesen Begriffen in den Sinn? höchst interessant. Zuerst führten wir Telefonkonfe- Fotos: Monika Flückiger renzen durch, danach die ersten Videokonferenzen, World Wide Web allerdings funktionierte die Technik nicht sehr gut. Roger Mossier: Damals hiess es Arpanet. Was für tolle Heute sind Videokonferenzen normale Arbeitsinstru- neue Kommunikationsmöglichkeiten! mente. Cem Koca: Es ist wie eine gigantische Online-Biblio- C. K.: Von den Videoanrufen mit Freunden auf Whats- thek, in der man jederzeit und überall Antworten auf App bis zu den Skype-Videokonferenzen im Beruf ist (fast) alle Fragen findet. Aber wo hat man solche Infor- es nur ein kleiner Schritt … mationen vorher gefunden? Ich weiss es nicht … Grösse von Computern Mobiltelefon R. M.: 1995 waren Computer grosse, laute und teure R. M.: Ich war 1986 glücklicher Besitzer eines der ers- Kisten. Mein erster PC war ein 386er mit 2 MB RAM- ten Autotelefone, eines Natel D, weil mein Vater sie Speicher samt Ventilator, der klang wie ein Haarfön … verkaufte. Es war ein Motorola, ein kleiner, tonnen- C. K.: Fest installierte Desktop-PC sind immer noch schwerer Koffer. Ich hätte nie gedacht, dass Mobiltele- riesig, deshalb nutze ich zu Hause nur mobile Geräte, fone eines Tages so weit entwickelt sein würden, dass natürlich auch, weil sie sehr praktisch sind. Man kann das Telefonieren nur noch Nebensache ist! im Bett, unterwegs und sonst überall arbeiten. C. K.: Ich habe es immer dabei, egal, wohin ich gehe. Ich verwende es, um Musik zu hören, Videos zu Bildschirm schauen, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, Infor- R. M.: Kathodenstrahlröhre, klein, schwer, auf der man mationen zu suchen, und zur Unterhaltung. die einzelnen Pixel sah. Ich werde nie vergessen, wie Die Post 02 -2020
Leute 21 man damals Programme dokumentierte: Bildschirm- PTT fotos machte man einfach mit einer Polaroidkamera. R. M.: Die grosse Familie der C. K.: Auch wenn ich bis 14 einen Röhrenfernseher Post-, Telefon- und Telegra- hatte, fällt es mir heute schwer, mir einen nicht fla- fenbetriebe: alles bestens orga- chen Bildschirm vorzustellen. nisiert und reglementiert, Beamtenstatus mit vordefi- Floppy Disk nierten Lohnerhöhungen, ein R. M.: Biegbar, aus Karton, 5¼ Zoll, mit einer Spei- Manna in dieser Zeit. Seither cherkapazität von 360 bis 720 KB. Auf den festen, 3½ ist viel Wasser den Rhein hin- Zoll grossen hatten 1,44 MB Platz. Programme befan- untergeflossen; heute ist alles den sich manchmal auf zehn Floppy Disks, und sie zu anders und das ist auch gut so: installieren, brauchte natürlich viel Zeit und Geduld. Das Unternehmen ist dynami- Ich werde nie das Geräusch des Motors vergessen, scher, agiler, und die Löhne wenn die Disk zu laufen begann. basieren auf der Leistung. C. K.: Wir haben die Floppy Disk in der Schule durch- C. K.: Ehrlich gesagt hatte ich genommen, aber ich habe nie selbst eine verwendet, nicht die geringste Ahnung, denn als ich mit Computern zu arbeiten begann, exis- was die Abkürzung bedeutet. tierten bereits Festplatten. Ich musste sie googeln … Notebook Badge R. M.: Das erste, das ich sah, war ein IBM. Es wurde R. M.: Ein runder, gelber, wie ein Koffer geöffnet. Lange wurden in der Ent- treuer Begleiter. wicklung nur wenige Notebooks eingesetzt, weil sie C. K.: Sehr praktisch. Ich sehr teuer und schwer waren und keinen Akku hat- denke, dass Badges schon bald ten. Auch ihre Bildschirme waren lächerlich. durch die modernere Technik C. K.: Mein erstes Notebook habe ich 2013 gekauft, der Fingerprint-Leser ersetzt ein HP Pavilion M6, bei dem man sich schon per Fin- werden. gerabdruck anmelden konnte. Nach nicht einmal zwei Jahren habe ich es ersetzt, weil es mit gut 2,5 Kilo zu sperrig war, um es in die Schule mitzunehmen! Analoges Modem R. M.: Heute muss man schmunzeln, wenn man daran Ausbau in Neuenburg und Bellinzona denkt. Nur schon bis die Verbindung hergestellt war, Die IT-Abteilungen in Neuenburg und Bellinzona sind seit vielen Jahren das Aus- dauerte es manchmal eine Minute! Zuerst kam der hängeschild der Informatik Post (I). Sie feiern dieses Jahr ihr 30- bzw. 25-jähriges Anruf übers Telefonnetz und dann das typische Ver- Bestehen. In Neuenburg sind 22 ICT-Fachleute und -Experten angestellt, in der bindungsgezirpe. Später gab es digitale ISDN-Mo- Tessiner Hauptstadt 40. Bis 2024 will die Post an beiden Standorten neue, inter- dems, die sich rasch ins Internet einwählen und viel essante Arbeitsplätze schaffen und damit auch die Kompetenzen in den Berei- mehr Daten übertragen konnten. Sie schienen extrem chen Projektmanagement, Applikationen, Testmanagement und Sicherheit aus- schnell. Aber das war natürlich nichts im Vergleich zu bauen. Zusätzlich wird in Neuenburg das Competence Center E-Vote mit den Geschwindigkeiten von heute. kryptografischem Know-how ausgebaut, um das Thema E-Voting zu stärken. C. K.: Wir haben in den Vorlesungen an der Universität Darüber werden wir zu einem späteren Zeitpunkt aus Neuenburg berichten. darüber gesprochen; ich habe nie eines in Aktion gesehen. 2ndLife Werksrevidierte KYBURZ DXP mit Garantie ab CHF 4 900.– www.kyburz-switzerland.ch/de/2ndLife KYBURZ_Die_Post_Inserat_191x65mm_DE.indd 2 01.04.20 14:48
22 Personal 100 Jahre Steckbrief Name: Sylvia Rudin-Leu Geburtstag: 29.03.1920 Erste Funktion: Buchhalterin Checkam t Letzte Funktion: Postschalterbeamtin Hobbies: K lavier spielen, meinen Garten pflegen Familie: Z wei Söhne und eine To chter, 7 Enkelkinder, 7 Urenke « lkinder Text: Magalie Terre Vor 100 Jahren erblickte ich das Licht der der Post in Bex angestellt war und im sel- Welt in Witterswil im Kanton Solothurn. ben Zimmer wohnte wie ich damals. So Obwohl es zu dieser Epoche für junge kamen wir ins Gespräch, und er besuchte Mädchen unüblich war, im Welschland eine mich gelegentlich im Büro für einen kleinen Schule zu besuchen, durfte ich mein Schwatz. Nach ein paar Wochen lud er 10. Schuljahr im Collège Scientifique in mich zu einem Kaffee ein. Da lernten wir Bex im Kanton Waadt absolvieren. Dort uns besser kennen und entdeckten unsere lebte ich ein Jahr lang bei der Familie des Liebe zur Musik. Er spielte Geige in einem Postverwalters. Später, mit 20 Jahren, fing Orchester und ich Klavier und Orgel. Fortan ich bei der Post in Basel an zu arbeiten. fuhr Peter bei jeder Gelegenheit mit seiner Eines Tages kam ein junger Postbeamter ‹Lambretta› zu mir nach Hause, und wir » auf mich zu und fragte mich, ob ich Sylvia übten fleissig zusammen Geige und Klavier. Leu sei und die Schule in Bex besucht habe. So kam es, dass unsere Verbindung immer Ich war ganz verwirrt und fragte ihn, woher stärker wurde. Die Liebe liess nicht lange er denn das wisse? Er erzählte mir, dass er auf sich warten, und schon bald läuteten nach seiner Ausbildung vor vier Jahren bei die Hochzeitsglocken. Die Post 02-2020
Personal 23 Treue zur Post Lauber Annette, Selzach Meister Carola, Diessenhofen Werren Urs, Bauma Widmer Heinz, Ostermundigen Rechsteiner Doris, Uster Wildbolz Stephan, Grosshöchstetten 50 Jahre Salzmann Therese, Biel Wirz Peter, Zürich Schmutz-Geinoz Justine, Epalinges Würsch Beat, Davos PostMail Schnurrenberger Susanna, Schaffhausen Zürcher Heinz, Nänikon Herzog Siegfried, Olten Trepp Alfred, Thusis Tschalèr Andreas, Andeer PostLogistics PostAuto Wyss Fritz, Bern Baumgartner Beat, Frauenfeld Ricklin Markus, Uznach Zuppinger Marlise, Arbon Bischof Rene, Frauenfeld Fieni Giantilio, Cadenazzo PostFinance Hegner Marcel, Hinwil 45 Jahre Fankhauser Bruno, Thun Müller Rosmarie, Urdorf Jucker Ursula, Winterthur Panzeri Franco, Cadenazzo Post Immobilien Management Von Rohr Sibilla, Zofingen Schaad Eugen Werner, Ostermundigen und Services AG Schäfli Dominik, Frauenfeld Stäger Roland, Basel PostAuto Schmet Lucas, Landquart Gregori Luca, Faido Wick Magnus, St. Gallen Finanzen und Konzerneinkauf Riechsteiner Bernadette, Aarau Strub-Ansermet Eliane, Neuchâtel PostNetz SecurePost Arn Beatrix, Lyss Personal Kindler Beat, Oensingen Augsburger André, Neuchâtel Tanner Liselotte, Aarau Balzer Heinrich, Davos Bodenmann Erika, St. Gallen PostMail 40 Jahre Burkhardt-Burkhalter Brigitte, Bützberg Arpagaus Christian, Chur Bürki Catherine, Neuchâtel Augustin Paolo, Zürich Informatik Casagrande Gabriela, Teufen AR Bagnoud-Karlen Liliane, Sion Huber Markus, Zürich Cottet Nicolas, Romont FR Bolliger Sandro, Wettingen Oppliger Beatrice, Bern Frischherz Michael, Frick Brunner Hanspeter, Grosshöchstetten Giuliano Sabine, Wald ZH Brutschy Urs, Rheinfelden Finanzen und Konzerneinkauf Häcki Stephan, Olten Caduff Johann, Flims Waldhaus Rufener Beatrice, Basel Hendry-Baselgia Karin, Chur Frei Ulrich, Schüpfen Schmid Ursula, Gümligen Huber Ruth, Meiringen Gisler Walter, Luzern Stillhard Cornelia, St. Gallen Hug-Müller Brigitte, Däniken SO Greub-Berner Monika, Basel Huguenin-Elie Claude, Bern Grütter-Maurer Doris, Sumiswald Personal Keller Ruth, Herisau Hatt Stefan, Thayngen Wüthrich Claudia, Bern Kobel Hanspeter, Bellinzona Holdener Josef, Unterägeri Lacher Monika, Windisch Huber-Kehrli Maja, Meiringen PostMail Marti Irene, Wangen SZ Huggler Erich, Adliswil Abel André, Zürich Mosimann Brigitta, Münsingen Kellerhals Hans-Peter, Bern Aregger Josef, Willisau Pochon Michel, Léchelles Keusch Renato, Zürich Bieber Stephan, Zürich Rossel Jean-Philippe, Chernex Lovey Jean-Daniel, Lausanne Brandenberger Manfred, Zürich Schelbert Oskar, Altdorf UR Nett Reto, Hinwil Brunner Hans Ulrich, Brienz BE Schneider Cornelia, Liestal Patt Maurus, Chur Buchwalder Nicolas, Delémont Tièche-Ceppi Marièle, La Neuveville Portner Jean-Jacques, Moutier Bühler Urs, Zürich Tschannen Marlies, Bern Rebetez Alain, Laufen Bührer Thomas, Thayngen Von Moos Adrean, Ehrendingen Roschi Jürg, Subingen Cabalzar Vitus, Trun Wenger Barbara, Heimberg Schläpfer Samuel, Tägerwilen Colella Massimo, Zürich Zürcher Bruno, Einsiedeln Schmid Peter, Ostermundigen Coray Mario, Flims Waldhaus Schmidmeister Fritz, Tägerwilen Fellmann Rudolf, Täuffelen PostFinance Schneider Martin, Winterthur Freiermuth Titus, Möhlin Düscher Ursula, Bern Schnurrenberger Urs, Embrach Freitag Rolf, Zürich Flury-Meister Jacqueline, Bern Schrag Urs, Burgdorf Greder Thomas, Grenchen Hirter Marianne, Bern Schwarz Kurt, Würenlingen Hasler Thomas, Sirnach Kessler Theres, Netstal Siegenthaler Albrecht, Trubschachen Häutle Dominik, Lenzburg Kohler-Huber Evelyn, Bern Stadler Elmar, Gossau SG Hinterberger Werner, Nesslau Ritz Judith, Netstal Wandfluh Beatrix, Bern Holenstein Silvan, Sirnach Weber Peter, Ennenda Imhasly Reinhard, Thun PostAuto Wicki Josef, Muri AG Jäger Kurt, Härkingen Anthamatten Martin, Saas-Fee Wild Stefan, Uzwil Kuhn Robert, Zürich Chionna Antonio, Lugano Wildi Stephan, Oensingen Leemann-Bögli Verena, Härkingen Grob Christian, Winkel Zimmermann Rudolf, Fällanden Lepori Guido, Lugano Klötzli Walter, Moutier Zumstein Fritz, Roggwil BE Lüscher Daniel, Oberentfelden Loosli Adrian, Bern Zurmühle Pio, Arbedo Mathys Hans-Ulrich, Unterlangenegg Schenk Christine, Bern Meili Thomas, Lyss Walker Hugo, Brig PostLogistics Mettler Emil, Pfäffikon SZ Fässler Marcel, Wädenswil Muoth Corsin, Trun Presto AG Hermann Urs, Frauenfeld Passera Mario, Pregassona Walker Norbert, Zürich Louis Felix, Urdorf Rasi Urs, Zürich Saner Peter, Härkingen Reusser Peter, Münsingen Rohner Felix, Zürich PostNetz Ruesch Jürg, Flums Affenzeller Monika, Dübendorf Rüesch Daniel, Zürich Di Nardo-Tommasi Luciana, Thun Sassi Stefano, Mendrisio Flepp Verena, Pfäffikon SZ Schwab Martin, Aarau Frei Hans, Winterthur Sidler Bruno, Küssnacht SZ Hartmann Walter, Samedan Soom Sonja, Zürich Hofmann Heinz, Untersiggenthal Stutz Markus, Fahrwangen Janka Georg, Ilanz Ursenbacher Erwin, Ostermundigen
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