Tätigkeitsbericht der SAB - Nr. 245 I April 2020 - Schweizerische ...

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Tätigkeitsbericht der SAB - Nr. 245 I April 2020 - Schweizerische ...
Nr. 245 I April 2020

77. Tätigkeitsbericht der SAB
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77. Tätigkeitsbericht der SAB
vom 1. Januar bis 31. Dezember 2019

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Nachdem die SAB im Jahr 2018 ihr 75jähriges Bestehen feiern durfte, stand im Jahr 2019 ein weiteres
Jubiläum an. Seit genau 25 Jahren vermittelt die SAB Arbeitsleistungen von freiwilligen Helfern ins
Berggebiet. Ursprünglich als Koordinationsstelle für Arbeitseinsätze im Berggebiet KAB gegründet,
firmiert diese Hilfeleistung heute unter dem Namen Bergversetzer. Gar manch ein Bergbauernbetrieb
konnte seine Existenz nur dank der Unterstützung durch die freiwilligen Helfer sichern. Unzählige Wan-
derwege wurden Instand gestellt, Kinderspielplätze eingerichtet und Weiden vor der Verbuschung
bewahrt. Bergversetzer trägt somit wesentlich zu einem attraktiven und lebendigen Berggebiet bei.
Jährlich werden zwischen 5’000 und 10’000 Arbeitstage geleistet. Diese Arbeitstage haben nicht nur
einen materiellen Wert. Sie schaffen vor allem auch ein Verständnis bei der urbanen Bevölkerung und
den oft noch jugendlichen Einsatzleistenden (z.B. Lehrlingslager) für die besonderen Verhältnisse der
Berggebiete. Bergversetzer baut so eine Brücke zwischen Stadt und Land. Was auf dem Papier gerne
beschworen wird, findet hier einen konkreten Niederschlag. Die SAB dankt an dieser Stelle allen
Einsatzleistenden für die Unterstützung der Berggebiete und der Schweizer Berghilfe für die gute Zu-
sammenarbeit bei diesem wichtigen Projekt.

Herausgeber:   SAB, Seilerstrasse 4, 3001 Bern
Titelbild:     Flüelen (UR). (VG/SAB)
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Im Jahr 2019 hat die SAB
1. 18 Stellungnahmen verfasst, 22 Medienmitteilungen publiziert, drei nationale Tagungen organi-
    siert und vier Publikationen herausgegeben;
2. die Volksabstimmung gegen die Zersiedelungsinitiative gewonnen;
3. den Ausbauschritt 2030 bei der Bahninfrastruktur wesentlich zu Gunsten der Berggebiete ange-
    passt;
4. massgeblich dazu beigetragen, dass die in den nächsten vier Jahren verfügbaren Mittel für Inno-
    tour und Schweiz Tourismus substanziell aufgestockt wurden;
5. den Smart-villages-Ansatz alpenweit bekannt gemacht;
6. erwirkt, dass die Grundversorgung im Telekom-Bereich von 3 auf 10 Mbit/s angehoben wurde;
7. erstmalig im Alpenraum von Monaco bis Slowenien das Ausmass des grenzüberschreitenden
    Pendlerverkehrs erfasst und dieses auf die nationale und internationale Bühne gebracht;
8. Impulse gesetzt für eine Überprüfung der Berggebietspolitik des Bundes und der Zweitwoh-
    nungsgesetzgebung;
9. die Revision des Jagdgesetzes für eine bessere Regulation der Grossraubtierbestände aktiv
    begleitet;
10. über «Bergversetzer» rund 9’600 Arbeitstage an Freiwilligenarbeit ins Berggebiet vermittelt.

Vi.gor
Vorwort                                             2
1. Tätigkeit der Organe                             4       6. Zusammensetzung der Organ        16
2. Vertretung der Interessen der Bergbevölkerung    5       7. Personalbestand                  18
3. Information                                     12       8. Mitglieder                       18
4. Dienstleistungen                                13       9. SAB-Jahresrechnung               19
5. Sekretariate                                    16       10. Bericht der Revisionsstelle     20
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B                                               hhbn2zrtlc trak stm.r

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                                                                          Der Vorstand trat im Jahr 2019 sechsmal zusammen,
       hhbnE i sgoG sagTTodiln7 snA1fn                                    davon wurde eine Sitzung am 3. Juli 2019 in Appenzell
       Die 77. Generalversammlung (GV) der SAB fand am                    (AI) abgehalten.
       29. August 2019 in Les Diablerets VD statt. An der GV
       wurde u.a. die neue Vision der SAB für die Berggebie-              vgrn7 snf sll kt r
       te im Jahr 2035 vorgestellt. Zudem wurde der stellver-             Der Rat der Berggebiete kann als beratendes Gremi-
       tretende Direktor Heinz Aebersold verabschiedet. Er                um Empfehlungen zu Handen des Vorstandes abge-
       trat nach fast 40 Jahren im Dienst der SAB in den Ru-              ben. Anlässlich seiner Sitzung vom 16. Januar 2019
       hestand. Heinz Aebersold wurde unter Applaus zum                   befasste sich der Rat der Berggebiete schwergewich-
       Ehrenmitglied der SAB ernannt. Seine Rolle als Leiter              tig mit den Themen: (1) Vision 2035, (2) AP2022 und
       der Technischen Abteilung der SAB hat Pius Fölmli, der             (3) Revision Raumplanungsgesetz.
       bisherige Bauberater, übernommen. Als neue Baube-
       raterin wurde Janine Eigenmann angestellt.                         Wdl i78usdTn7 snA1f
       In Anschluss an die GV fand am 30. August 2019 am                  Das im Jahr 2015 gegründete Jugendforum der SAB
       selben Ort eine Fachtagung zum Thema «Substanzer-                  hat anlässlich seiner Sitzung vom 11. Mai 2019 ent-
       halt und Erneuerung der Infrastrukturen im Berggebiet              schieden, welche Gemeinden neu das Label «Jugend-
       statt». Die Gemeinden sind mit einem massiven Er-                  freundliche Bergdörfer» erhalten. Die Labelvergabe
       neuerungsbedarf ihrer Infrastrukturen konfrontiert. Auf            fand im Rahmen der GV in Les Diablerets statt. Neue
       nationaler Ebene geniesst dieses Thema kaum Auf-                   Labelgemeinden sind Crans-Montana, Hérémence,
       merksamkeit. Leider besteht auch keine systemati-                  Icogne, Lens, Orsières, Liddes, und St. Martin. Somit
       sche Übersicht über den Finanzbedarf. Die SAB hat                  tragen nun bereits 22 Gemeinden dieses Label.
       deshalb an der Tagung angeregt, dass ein neues Na-
       tionales Forschungsprogramm durchgeführt wird. Zu-
       dem will die SAB den Erfahrungsaustausch unter den
       Gemeinden fördern und damit den Gemeinden eine
       Hilfestellung bieten.

Im Rat der Berggebiete hat die SAB 2019 folgende Themen behandelt: Vision 2035, AP 2022+ und Revision Raumplanungsgesetz. (VG/SAB)
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Ar oodilig.T i                                             voran Basel-Stadt, Genf und Zug. Alle anderen Kanto-
Die SAB hat im Berichtsjahr 18 Stellungnahmen ver-         ne müssen aber auch Steuersenkungen vornehmen,
fasst:                                                     um im inländischen Steuerwettbewerb mithalten zu
• Stellungnahme zur Totalrevision der Verordnung           können. Damit diese Kantone nicht zu stark belastet
  über das Bundesinventar der schützenswerten Orts-        werden, wurde der Kantonsanteil an der direkten Bun-
  bilder der Schweiz VISOS (22.02.2019)                    dessteuer auf 21,2% angehoben. Zudem werden den
• Stellungnahm zum Sachplan Fruchtfolgeflächen             ressourcenschwachen Kantonen auf sechs Jahre befri-
  (22.02.2019)                                             stet Ausgleichsmassnahmen von 180 Mio. Fr. p.a. über
• Stellungnahme zu den multimodalen Mobilitäts-            den nationalen Finanzausgleich gewährt. Angesichts
  dienstleistungen (22.02.2019)                            der Ausgleichsmassnahmen und des Beitrages zur
• Stellungnahme zur AP 2022+ (22.02.2019)                  AHV-Finanzierung war die Vorlage letztlich für die SAB
• Fragebogen zum Systemwechsel bei der Wohnei-             annehmbar. Sie hat sie deshalb im Abstimmungskampf
  gentumsbeförderung (10.05.2019)                          unterstützt.
• Stellungnahme zur Revision der Energieeffizienzver-
  ordnung (10.05.2019)                                     JtigiSgdalo tm.ndi7n1d8lgk ir todil: Das eidge-
• Stellungnahme zur Luftreinhalte-Verordnung (LRV)         nössische Parlament hat im Jahr 2019 einen System-
  (10.05.2019)                                             wechsel beim Finanzausgleich beschlossen. Neu wird
• Stellungnahme zum Agglomerationsverkehr (10.05.          ein fixes Ausgleichsziel von 86,5 Indexpunkten festge-
  2019)                                                    legt. Der Finanzausgleich muss so dotiert werden, dass
• Stellungnahme zur Internationalen Zusammenarbeit         die ressourcenschwächsten Kantone genau dieses
  2021 – 24 (04.07.2019)                                   Ausgleichsniveau erreichen. Der Finanzausgleich wird
• Stellungnahme zur Aktualisierung des Landschafts         somit neu nicht mehr politisch sondern nur noch rein
  konzeptes Schweiz (03.07.2019)                                                arithmetisch gesteuert. Die Geber-
• Stellungnahme zur Pflegeinitiati-            Die SAB bedauert,                kantone müssen nur noch höch-
  ve (03.07.2019)                         dass der Finanzausgleich in           stens zwei Drittel der Bundesbei-
• Stellungnahme zum Marken-               eine einfache arithmetische           träge beisteuern (vorher war eine
  schutzgesetz (03.07.2019)            Berechnung umgewandelt wird. Bandbreite zwischen zwei Drittel
• Stellungnahme zum regionalen                                                  und 80% fixiert). Ferner erhalten die
  Personenverkehr (03.07.2019)                             städtischen Kantone zusätzliche Mittel über den sozio-
• Stellungnahme zur Kulturbotschaft 2021 – 2024            demographischen Lastenausgleich. Im Jahr 2021 er-
  (23.09.2019)                                             halten sie zusätzlich 80 Mio. Fr. und ab 2022 dauerhaft
• Stellungnahme zur Verordnung über die Organisation       zusätzlich 140 Mio. Fr pro Jahr. Der bisherige Grund-
  der Bahninfrastruktur (24.09.2019)                       satz, dass der geographisch-topographische und der
• Stellungnahme zum Bundesgesetz über administrative       soziodemographische Lastenausgleich gleich hoch be-
  Erleichterungen und die Entlastung des Bundes-           messen sein müssen, wird durchbrochen. Aus dem
  haushalts (12.12.2019)                                   Systemwechsel resultiert eine wesentliche Entlastung
• Stellungnahme zur Revision des Bundesgesetzes            der Geberkantone von rund 520 Mio. Fr. Die Nehmer-
  über die Förderung der Forschung und Innovation          kantone müssen im gleichen Ausmass Einbussen hin-
  (12.12.2019)                                             nehmen. So verliert alleine der Kanton Bern 130 Mio.
• Stellungnahme zur Änderung der Tierseuchenver-           Fr. durch den Systemwechsel. Um die Auswirkungen
  ordnung (12.12.2019)                                     abzufedern, wird das Ausgleichsziel in drei jährlichen
Zudem wurde ein Positionspapier verfasst:                  Schritten auf 87,7, 87,1 und dann 86,5 gesenkt. Zu-
• Berggebiete als Priorität der internationalen            dem    erhalten die ressourcenschwächsten Kantone
  Zusammenarbeit                                           während    fünf Jahren Abfederungsmassnahmen. Der
Alle Stellungnahmen und Positionspapiere sind auch         Systemwechsel     wurde vorgespurt durch einen Kom-
unter http://www.sab.ch verfügbar.                         promiss   der  Kantone,   vermittelt durch die Konferenz
                                                           der Kantonsregierungen KdK. 22 Kantone stellten sich
                                                           hinter diesen Kompromiss. Die SAB war bei diesem
                                                           Kompromiss nicht mit dabei. Sie machte in der parla-
äb : srs rdiln7 snVir s aa in7 sn                          mentarischen Beratung auf Mängel in der Konzeption
f slk GFoc sdil                                            dieses Kompromisses aufmerksam. Letztlich be-
                                                           schloss aber das Parlament, den Kompromiss der
y88 irotm. nJtigiS i                                       Kantone nicht in Frage zu stellen. Alle Abänderungsan-
Ar d sGusogl n4hnZn1L:9JtigiSt sdil: Am 19. Mai            träge wurden abgelehnt, Die Reform ist auf den 1. Ja-
2019 fand die Volksabstimmung zur sogenannten              nuar 2020 in Kraft getreten.
STAF-Vorlage statt. Diese umfasst eine Reform der
Unternehmensbesteuerung (Steuervorlage 17) und ei-         OJ1n VV: Im Juni 2019 haben sich der Bund und die
nen finanziellen Beitrag an die Sanierung der AHV. Von     Kantone auf ein gemeinsames Vorgehen für eine weite-
der Steuerreform profitieren insbesondere die Kantone      re Überprüfung der Aufgabenteilung ausgesprochen.
mit vielen ausländischen Holdingsgesellschaften, allen     Im Zentrum der Arbeiten stehen die individuellen Prä-
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mienverbilligungen, die Ergänzungsleistungen, der             ein Systemwechsel bei den Zuständigkeiten zwischen
Bahninfrastrukturfonds sowie der Regionalverkehr.             Bund und Kantonen abgewehrt werden. Auf der inter-
Bund und Kantone wollen bis 2022 gemeinsam Re-                nationalen Ebene leitet die SAB einen internationalen
formvorschläge für diese Bereiche präsentieren. Die           Think Tank zur Grundversorgung. Der Think Tank um-
SAB ist an den Diskussionen leider nicht beteiligt.           fasst aktuell 16 Experten aus dem gesamten Alpen-
                                                              raum. Der Think Tank ist ein Beitrag zur Makroregiona-
                                                              len Strategie für den Alpenraum EUSALP. Er hat im
v ltuigo0uotrtc                                               Sommer 2019 ein Thesenpapier zur Grundversorgung
O d n v ltuigo0uotrtc: Die Regionalpolitik wird auf           publiziert. Mehr Infos dazu unter www.servicepublic.ch.
Bundesebene durch achtjährige Mehrjahresprogram-              Im Dezember 2019 wurde zudem eine neue Runde
me gesteuert. Das aktuelle Mehrjahresprogramm ist             von Modellvorhaben der Raumentwicklung bewilligt.
am 1. Januar 2016 in Kraft getreten und läuft bis Ende        Von den 32 bewilligten Projekten befassen sich fünf mit
2023. Die SAB hat in den vergangenen Jahren ver-              Digitalisierung und Grundversorgung. Eine Motion des
schiedene Punkte angeführt, die bei der Regionalpoli-         SAB-Direktors im Nationalrat aus dem Jahr 2017 wird
tik überprüft werden müssten, so die konzeptionelle           damit erfüllt.
Grundausrichtung mit dem Exportbasisansatz, die Fo-
kussierung auf die regionalen Zentren und die rein
überbetriebliche Förderung. Aus Sicht der SAB kann            1lsgs0uotrtc
die NRP so nicht auf alle Herausforderungen für die           1lsgs0uotrtcnä5ää: Der Bundesrat präsentierte am 14.
Berggebiete und ländlichen Räume reagieren. Vertreter         November 2018 seine Vernehmlassungsvorlage zur
der SAB im Parlament haben diese Anliegen auch mit            AP2022+. Positiv zu werten ist, dass es sich nun nicht
verschiedenen Vorstössen in die politische Debatte            mehr um einen radikalen Bruch sondern um eine Wei-
eingebracht. Das zuständige Staatssekretariat für Wirt-       terentwicklung der bisherigen Landwirtschaftspolitik
schaft Seco zeigte sich bereit, in Hinblick auf die näch-     handelt. Der forcierte Freihandel ist nicht mehr Be-
ste Programmperiode ab 2024 über diese Punkte zu              standteil der Vorlage. Die SAB hat in ihrer Stellungnah-
diskutieren. Dazu wäre eine Anpas-                                                    me die AP2022 weitgehend un-
sung des Bundesgesetzes über die               Strategie Berggebiete und              terstützt. Im Sommer 2019 hat
Regionalpolitik erforderlich. In den ländliche Räume: die SAB fordert der Bundesrat die Eckwerte für
Jahren 2020 – 23 wird das Seco 20 einen departementsübergreifen- die definitive Botschaft ans Par-
Mio. Fr. aus dem Budget der NRP be-                  den Aktionsplan.                 lament verabschiedet. Darin
reit stellen, um neue Ansätze testen                                                  wurden leider der von der SAB
zu können. Die SAB hat bei der Konzeption dieses so-          unterstützte Betriebsbeitrag gestrichen und die Ausbil-
genannten Berggebietsprogramms mitgewirkt und be-             dungsvorschriften für Nebenerwerbslandwirte ver-
grüsst es ausdrücklich.                                       schärft. Erfreulich ist auf der anderen Seite, dass der
                                                              Bundesrat an Massnahmen zur sozialen Sicherung der
Arsgr lt nf sll kt r ndi7nozi7otm. nvzdT : Be-                Ehepartner auf dem landwirtschaftlichen Betrieb fest-
reits im Verlauf der Erarbeitung des Berggebietspro-          hält und auf eine Revision des Bäuerlichen Bodenrech-
gramms erteilte Bundesrat Guy Parmelin den Auftrag,           tes verzichtet. Auch regionale Massnahmen werden
die Berggebietspolitik umfassender zu diskutieren. Das        weiter ausgebaut. Die Botschaft wird Anfang 2020 ver-
Berggebietsprogramm ist an den bestehenden rechtli-           öffentlicht, anschliessend findet die parlamentarische
chen Rahmen gebunden. Zusammen mit einer politi-              Beratung statt.
schen Begleitgruppe, in der auch die SAB vertreten ist,
will der Vorsteher des Wirtschaftsdepartementes nun           1dasurrdiln7 snNu7 s.tic : Der Bundesrat hat En-
ausloten, welcher Handlungsspielraum besteht, um al-          de 2019 ein Massnahmenpaket zur Ausrottung der
lenfalls auch den gesetzlichen Rahmen zu Gunsten der          Moderhinke vorgelegt. Die SAB unterstützt dieses Pa-
Berggebiete anzupassen. Dieser Prozess ist Ende               ket, geht es doch auf eine Motion des vormaligen SAB-
2019 gestartet und könnte so zu einer Konkretisierung         Vorstandsmitgliedes und Bündner Nationalrates Hans-
der Strategie des Bundes für die Berggebiete und              jörg Hassler (BDP/GR) zurück.
ländlichen Räume aus dem Jahr 2015 führen. Thomas
Egger hat als Nationalrat (CSP/VS) und SAB-Direktor
einen departementsübergreifenden Aktionsplan für die
Berggebiete und ländlichen Räume gefordert. Damit             Pi slt 0uotrtc
könnte die Strategie umgesetzt werden.                        ügaa sStia: Wie zuvor der Ständerat hat sich der Na-
                                                              tionalrat in der Frühlingssession 2019 für die Beibehal-
Esdi7G sausldil: Für die SAB ist die Grundversor-             tung des aktuell geltenden Regimes bei den Wasser-
gung von zentraler Bedeutung. Im Berichtsjahr konnte          zinsen ausgesprochen. Das Wasserzinsmaximum
endlich die Grundversorgung im Telekom-Bereich                bleibt damit bis 2024 auf dem aktuellen Niveau von
nach oben angepasst werden und bei der Post wur-              110 Fr./kWb. Der Bundesrat wollte das Maximum ur-
den auf Druck der SAB neue Erreichbarkeitskriterien           sprünglich auf 80 Fr./kWb senken und ab 2023 flexibi-
eingeführt. Im Bereich des Regionalverkehrs konnte            lisieren, d.h. der Wasserzins wäre je nach Strommarkt-
Tätigkeitsbericht der SAB - Nr. 245 I April 2020 - Schweizerische ...
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preisen festgelegt worden. Die Senkung auf 80 Fr./kWb                  Abschluss eines Stromabkommens mit der Europäi-
hätte für die Berggebietskantone und -gemeinden Ein-                   schen Union vollständig öffnen. Dieses Stromabkom-
bussen von rund 150 Mio. Fr. zur Folge gehabt.                         men ist allerdings durch die Diskussionen rund um das
                                                                       bilaterale Rahmenabkommen blockiert.
:uooarzi7tl n ArsuTTgscrF88idil: Der Bundesrat
hatte Ende 2018 die Vernehmlassung eröffnet zur voll-
ständigen Öffnung des Strommarktes. Aktuell ist der          vgdT0ogidiln
Strommarkt nur für Grossverbraucher über 100’000             v Gtatuin 7 an vgdT0ogidilal a rS an UvwE,: Der
kWh pro Jahr geöffnet. Die Vorlage enthielt zwar einige      Bundesrat hatte am 31. Oktober 2018 eine Botschaft
positive Punkte wie die Schaffung einer Speicherreser-       ans Parlament verabschiedet für eine zweite Teilrevisi-
ve bei den Wasserkraftwerken sowie die Förderung             on des RPG. Kernpunkt war das Bauen ausserhalb der
von erneuerbarem Strom in der Grundversorgung.               Bauzonen. Die Kantone sollten mehr Kompetenzen er-
Trotzdem hatte die SAB die Vorlage in der Vernehmlas-        halten. Sie sollten das Bauen ausserhalb der Bauzonen
sung abgelehnt. Die SAB vermisste                                                 über einen Planungs- und Kom-
eine klare Abschätzung der wirt-
                                               Die SAB hatte die                  pensationsansatz steuern können.
schaftlichen Folgen der Strom-
                                          Zersiedelungsinitiative an              Für eine Mehrheit des Nationalrates
marktöffnung. Dazu gehört insbe-
                                         vorderster     Front bekämpft.           ist dieser Ansatz aber zu kompli-
sondere eine Abschätzung der                                                      ziert und nicht praxistauglich. Er ist
Auswirkungen auf die Strompreise, was wiederum               deshalb in der Wintersession 2019 gar nicht erst auf
stark von der Wechselrate der Kundinnen und Kunden           die Vorlage eingetreten. Das Geschäft geht nun mit die-
abhängt. Sobald die Fragen geklärt sind, wird die SAB        sem negativen Entscheid zum Ständerat. Vermutlich
eine neue Lagebeurteilung vornehmen. Der Bundesrat           wird das Parlament das Dossier selber in die Hand
hat an seiner Sitzung vom 27. September 2019 ent-            nehmen und eine eigene Revisionsvorlage aufgleisen.
schieden, an der Öffnung des Strommarktes festzuhal-
ten. Er hat das UVEK beauftragt, ihm im ersten Quartal       C sat 7 odilatitrtgrtG : Die Zersiedelungsinitiative
2020 ein Aussprachepapier mit Eckwerten für eine voll-       der Jungen Grünen wurde am 10. Februar 2019 mit
ständige Marktöffnung sowie weiterem Anpassungs-             64% Nein-Stimmen wuchtig abgelehnt. Die SAB hatte
bedarf beim Stromversorgungsgesetz zu unterbreiten.          die Initiative ebenfalls an vorderster Front bekämpft.
Die Schweiz muss ihren Strommarkt spätestens mit             Die Initiative hatte gefordert, dass neues Bauland nur

Bevor man ein Öffnung des Strommarktes anvisiert, verlangt die SAB eine klare Abschätzung der wirtschaftlichen Folgen. (Oberaarsee – Cooper.ch)
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noch eingezont werden dürfe, wenn gleichzeitig Bau-           Bundes nicht eingestellt. Nur durch eine Reaktion des
land in Landwirtschaftsland zurückgezont wird. Beim           SAB-Direktors in der Finanzkommission des National-
Bauen ausserhalb der Bauzonen und in der Landwirt-            rates konnte diese Aufstockung auch im Budget si-
schaftszone waren Einschränkungen vorgesehen, die             chergestellt werden.
hinter das zurückgehen, was bereits heute möglich ist.

C- tr-u.idil i: Der Bundesrat ist verpflichtet, vier        : sc .sa0uotrtc
Jahre nach Inkrafttreten der Zweitwohnungsgesetzge-         fg.igdakgdam.strrnä5R3: Das Parlament hat im Jahr
bung eine Wirkungsanalyse vorzunehmen. Die diesbe-          2019 die Beratung zum Ausbauschritt 2035 durchge-
züglichen Arbeiten sind im Jahr 2019 angelaufen. Die        führt und abgeschlossen. Bereits nach der Vernehm-
SAB ist in der Begleitgruppe des Bundes vertreten. Die      lassung wurde die Vorlage im Sinne der SAB wesent-
SAB hat zudem im August 2019 eine neuerliche Ta-            lich verbessert durch die Aufnahme des bahntechni-
gung zur Zweitwohnungsgesetzgebung durchgeführt             schen Ausbaus des Lötschberg-Basistunnels sowie
und dabei den Handlungsbedarf aufgezeigt. Die Wir-          Massnahmen zur Aufwertung des Knotens St. Gallen
kungsanalyse des Bundes wird Ende 2020 vorliegen            und für Verbesserungen zwischen Basel, dem Jura-
und wird eine wichtige Grundlage für allfällige Anpas-      südfuss und Genf. Das Parlament hat die Vorlage wei-
sungen beim Vollzug oder bei der                                                 ter ergänzt um u.a. folgende Ele-
Gesetzgebung sein. Bereits jetzt         Die Vorlage Bahnausbauschritt           mente:   direkte Linie Neuenburg –
zeichnet sich aber ab, dass die Wir-      2035 wurde im Sinne der SAB            La   Chaux-de-Fonds,    Aigle – Ley-
kung der Zweitwohnungsgesetz-                  wesentlich verbessert.            sin,  Locarno   – Intragna,  Doppel-
gebung stark durch andere Effekte                                                spurausbau Rorschach sowie Pro-
wie den Generationenwechsel bei den Zweitwoh-               jektierungsarbeiten für das Herzstück Basel, den
nungsbesitzern überlagert wird. Es wird deshalb             Durchgangsbahnhof Luzern und den Grimseltunnel.
schwierig, die direkten Wirkungen der Gesetzgebung          Das Volumen steigt auf 12,8 Mrd. Fr. Nachdem die ur-
zu erfassen.                                                sprüngliche Vorlage des Bundesrates sehr stark auf die
                                                            Mittellandachse fokussiert war, konnten somit in der
Ptl iTt r- srk ar d sdil: Die Kommission für                Vernehmlassung und in der parlamentarischen Bera-
Wirtschaft und Abgaben des Ständerates hatte im Jahr        tung auch die Anliegen der Berggebiete eingebracht
2019 einen neuen Anlauf für die Abschaffung des Ei-         werden.
genmietwertes genommen. Der Eigenmietwert soll so-
wohl auf Bundes- als auch Kantonsebene abgeschafft          öslgitagrtuin 7 sn fg.iti8sgarsdcrds: im Jahr 2018
werden. Die SAB unterstützte in ihrer Vernehmlas-           hatte das Parlament die Vorlage zur Organisation der
sungsantwort die Bestrebungen, die Besteuerung von          Bahninfrastruktur verabschiedet. Gestützt darauf fand
Wohneigentum anzupassen und Fehlanreize aufzuhe-            im Jahr 2019 eine Vernehmlassung zu den Ausfüh-
ben. Als positiv erachtete sie die ausdrückliche Be-        rungsverordnungen statt. Die SAB hat sich dabei dafür
rücksichtigung kantonaler Unterschiede und den vor-         eingesetzt, dass die Zugspassagiere bei verspäteten
gesehenen Handlungsspielraum der Kantone bei der            oder ausgefallenen Zügen zu ihren Rechten kommen.
Festlegung bestimmter Abzugsmöglichkeiten. Auch
die Beibehaltung der Besteuerung des Eigenmietwer-          v Gtatuin 7 an w saui ik 8Fs7 sdilal a rS a:
tes von Zweitwohnungen stellt wegen der besonderen          Bund und Kantone hatten lange hinter den Kulissen
steuerlichen Situation der Tourismusorte einen aus          über eine Reform des abgeltungsberechtigten Perso-
Sicht der SAB unerlässlichen Bestandteil der Reform         nenverkehrs diskutiert. Das Bestell- und Abgeltungs-
dar. Investitionen für Energiesparmassnahmen müssen         verfahren soll vereinfacht werden. Zudem stand zur
jedoch weiterhin abzugsmöglich sein, da sie einen           Diskussion, die Bestellung der Buslinien vollständig
wichtigen Bestandteil der Energiestrategie 2050 bilden      den Kantonen zu übertragen. Diese Vorschläge wur-
und zur Reduktion der CO2-Emissionen beitragen.             den im Jahr 2019 in eine Vernehmlassung gegeben. Es
                                                            zeigte sich rasch, dass die Abdelegation der Verant-
                                                            wortlichkeit für die Buslinien an die Kantone keine
2udstaTda                                                   Mehrheit finden würde. Auch die SAB sprach sich da-
Im Jahr 2019 hat das eidgenössische Parlament die           gegen aus, da dies dem Gedanken eines flächendek-
Botschaft Standortförderung 2020 – 2023 beraten. Bei        kend einheitlichen Service public widerspricht. Die SAB
dieser Sammelbotschaft geht es u.a. auch um die Bei-        wies in ihrer Stellungnahme auf den weitergehenden
träge an Innotour und an Schweiz Tourismus. Der Bun-        Handlungsbedarf bezüglich Orts- und Freizeitverkehr
desrat wollte für Innotour 22,8 und für Schweiz Touris-     hin. Die störenden Zuschläge sollten abgeschafft, der
mus 220,5 Mio. Fr. für die vier Jahre gewähren. Die         Freizeitverkehr abgeltungsberechtigt und die Mittel für
SAB erachtete diese Beiträge als zu tief und setzte sich    den Regionalverkehr aufgestockt werden.
im Parlament an vorderster Front für eine Erhöhung auf
30 resp. 240 Mio. Fr. ein. Letztlich entschied das Parla-
ment, 30 und 230 Mio. Fr. zu gewähren. Die Aufstok-
kung auf 230 Mio. Fr. wurde aber im Budget 2020 des
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Die SAB wird sich weiterhin für die Nutzung des Fahrrads einsetzen – sowohl aus Verkehrsmittel als auch in der Freizeit. (Dorf Guarda –
ST/swiss-image.ch)

Ogrtuigoarsgaa i9n di7n 1llouT sgrtuiaG sc .sa9                        : outitrtgrtG n Zn fdi7 al a rSn Dk sn : ou- l :
8ui7an UO1J,: Im Jahr 2019 hat das Parlament den                       Nach der Annahme des direkten Gegenvorschlags zur
Ausbauschritt 2019 bei den Nationalstrassen beraten                    Veloinitiative am 23. September 2018 ist der Bundesrat
und beschlossen. Die SAB konnte u.a erwirken, dass                     daran, ein Bundesgesetz über die Velowege auszuar-
zusätzlich auch die Umfahrungen Näfels und La                          beiten. Die SAB wird diesen Prozess aktiv begleiten
Chaux-de-Fonds in diese Ausbauschritt aufgenom-                        und beteiligt sich deshalb in der Velo-Allianz Cycla und
men wurden. Damit sind die Anliegen der Berggebiete                    an der International Mountain Bike Association
besser berücksichtigt als in der ursprünglichen Vorlage                Schweiz. Denn das Velo ist sowohl für den Alltagsver-
des Bundesrates. Die Finanzierung ist sicher gestellt                  kehr als auch für die Diversifikation des touristischen
durch den NAF, eine Erhöhung der Mineralölsteuer ist                   Angebotes von zunehmender Bedeutung für die Berg-
auf absehbare Zeit nicht erforderlich.                                 gebiete.

(strr n E i sgrtuin 7 sn 1llouT sgrtuia0sulsgT9
T : Die SAB hatte bereits in der Vernehmlassung im         wuarndi7n2 o cuTTditcgrtui
Jahr 2018 kritisiert, dass die kleinen Agglomerationen     wuarar oo ii rS: Die neuen Erreichbarkeitskriterien
im Berggebiet durch die Kriterien bei der Mittelvertei-    für das Poststellennetz sind am 1. Januar 2019 in Kraft
lung systematisch benachteiligt werden. Die Vertreter      getreten. Die SAB war treibende Kraft hinter diesen
der SAB im Parlament konnten denn auch bewirken,           neuen Kriterien. Die Erreichbarkeit muss neu auf kanto-
dass die Mittel für mehrere Agglomerationen im Berg-       naler Ebene und nicht mehr nur auf nationaler Ebene
gebiet aufgestockt (z.B. Bulle und                                              gemessen werden. Anfang 2020
Luganese) und neue aufgenommen
                                         Die SAB hat sich dafür einge-          wird die Post erstmals aufzeigen
wurden (insbesondere Delémont
                                         setzt, dass die Erreichbarkeit         müssen, in wie fern sie diese Krite-
und Planung der Umfahrung von
                                        der Poststellen neu auf kanto-          rien mit dem aktuellen Poststellen-
Oberburg / Burgdorf). Die SAB hat
                                         naler Ebene gemessen wird.             netz einhalten kann. In Simulatio-
die gleiche Kritik bei der Vernehmlassung zu den Krite-    nen ging man davon aus, dass die Post in vier Kanto-
rien für die Agglomerationsprogramme der vierten Ge-       nen wieder neue Poststellen eröffnen muss, weil das
neration wiederholt. Diese Vernehmlassung fand im          Netz zu stark ausgedünnt wurde. Die SAB steht lau-
Jahr 2019 statt.                                           fend in Dialog mit der Leitung der Post und bringt da-
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      bei die Anliegen aus den Berggebieten und ländlichen              SAB konnte deshalb zusammen mit der Swisscom ei-
      Räumen ein.                                                       ne Lösung für den SAC und den Schweizerischen Alp-
                                                                        wirtschaftlichen Verband erarbeiten. Die bei der SAB
      fs trkgi7Sdlgil: Per 1. Januar 2020 wurde die                     angesiedelte Geschäftsstelle des SAV sammelte die
      Grundversorgung mit Breitbanddiensten auf 10 MBit/s               Bedarfsmeldungen der Älperlinnen und Älpler und be-
      angehoben. Eine Motion von SAB-Vizepräsident und                  arbeitete diese zusammen mit der Swisscom, so dass
      Nationalrat Martin Candinas (CVP/GR) wird damit er-               die Alpen auch in Zukunft noch telefonisch erreichbar
      füllt. Das stellt einen wesentlichen Erfolg für die SAB           sind. Die Umstellung aller Alpbetriebe sollte Anfang
      dar. Die SAB wird denn auch die weitere technische                2020 definitiv abgeschlossen sein.
      Entwicklung aufmerksam verfolgen und bei Bedarf wie-
      derum eine weitere Anpassung der Grundversorgungs-                fdi7 al a rSn Dk sn 7t n o crsuitam. in N 7t i:
      bestimmung einfordern.                                            Der Bundesrat hatte im Jahr 2018 eine Vernehmlas-
                                                                        sung für ein Bundesgesetz über elektronische Medien
      v GtatuinJ siT o7 l a rS: Die Revision des Fern-                  durchgeführt. Wie viele andere Vernehmlassungsteil-
      meldegesetzes wurde im Jahr 2019 vom Parlament                    nehmer lehnte die SAB den Gesetzesentwurf ab. Die
      fertig beraten. Die entscheidenden Punkte bezüglich               34 regionalen Radio- und Fernsehsender im Bergge-
      Netzzugang waren schon zuvor im Jahr 2018 im Sinne                biet wären durch das neue Gesetz geschwächt wor-
      der SAB entschieden worden. Damit bestehen aus                    den. Die Versprechungen aus der No Billag Abstim-
      Sicht der SAB weiterhin günstige Rahmenbedingun-                  mung wurden somit nicht eingehalten. Der Bundesrat
      gen für Investitionen in die Telekominfrastruktur in den          hat im Jahr 2019 in neuer Zusammensetzung be-
      Berggebieten und ländlichen Räumen.                               schlossen, diesen Gesetzesentwurf nicht weiter zu
                                                                        verfolgen. Mittel- bis längerfristig wird die Diskussion
      )Tar oodiln 2 o 8uit n gd8n Vw9Argi7gs7: In der                   um einen neuen Verfassungsartikel zu den Medien ge-
      Schweiz werden alle Telefonanlagen auf den neuen di-              führt werden müssen, der auch den neuen Entwick-
      gitalen Standard umgestellt. Digitale Telefone benöti-            lungen im digitalen Bereich Rechnung trägt.
      gen im Gegensatz zu analogen eine Stromversorgung.
      Dies kann in einigen SAC- und Alphütten zu einem Pro-
      blem werden, wenn die Stromversorgung fehlt. Die

Jugendliche aus Berggemeinden der ganzen Schweiz trafen sich am 11. Mai 2019 in Bern zum «Jugendforum der SAB», um über die Zukunft
ihrer Dörfer zu sprechen. (Andrea Koch – SAB)
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AuStgo0uotrtc                                               Beurteilungsgrundlage bilden, sondern nur noch eine
Wdl i7ntTnf sll kt rH Im Jahr 2015 hat die SAB ein          von mehreren möglichen. Die SAB hatte diese Revision
Jugendforum gegründet und das Label «Jugend-                unterstützt, wäre gerne aber noch einen Schritt weiter
freundliche Bergdörfer» geschaffen. Im Jahr 2019 sind       gegangen und wollte die Stellung der Gemeinden bei
sieben neue Labelgemeinden dazu gekommen: Crans-            der Interessensabwägung stärken. Dies war aber nicht
Montana, Hérémence, Icogne, Lens, Orsières, Liddes,         mehrheitsfähig. Im Jahr 2019 fand zudem eine Ver-
und St. Martin. Somit tragen nun bereits 22 Gemein-         nehmlassung zur Revision der Verordnung über das
den dieses Label. Über die Labelvergabe entscheidet         Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der
jeweils das Jugendforum der SAB. Mit dem Label will         Schweiz ISOS statt. Auch hier schlug die SAB im Inter-
die SAB ein positives, Jugend- und Familienfreundli-        esse der Gemeinden einige Flexibilisierungen vor, die
ches Image der Berggebiete vermitteln. Der Ansatz fin-      aber vom Bundesrat nicht berücksichtigt wurden.
det inzwischen auch im Ausland Beachtung, so will
z.B. Südtirol das Konzept übernehmen. Weitere Infor-        Mgi7am.g8racuiS 0rnAm.- tS: Der Bundesrat hat in
mationen zum Jugendforum und Label finden sich auf          einer Vernehmlassung das total revidierte Landschafts-
der Webseite www.jugend-im-berggebiet.ch.                   konzept Schweiz zur Diskussion gestellt. Es ersetzt
                                                            das erste Landschaftskonzept aus dem Jahr 1996. Die
üu.ikgd8Fs7 sdil: Die Volksinitiative «für mehr be-         SAB hat am Konzept einige sehr grundsätzliche Punk-
zahlbaren Wohnraum» will eine gesamtschweizerische          te kritisiert, insbesondere was die Berücksichtigung
Quote von mindestens 10% gemeinnützigen Wohnun-             der Interessen der Kantone und Gemeinden anbelangt.
gen in allen Gemeinden vorschreiben. Heute liegt die        Die SAB bedauert, dass sie bei der Überarbeitung des
Quote bei rund 4%. Aus Sicht des Bundesrates und            Konzeptes nicht frühzeitig einbezogen wurde und die-
des Parlamentes geht die Initiative zu weit. Der Bun-       se Anliegen nicht schon früher einbringen konnte. Da
desrat schlägt deshalb als indirekten Gegenvorschlag        das Konzept schon sehr weit ausgearbeitet ist, ist nicht
eine Aufstockung des Fonds de Roulement für die För-        davon auszugehen, dass das federführende Bundes-
derung gemeinnütziger Wohnbauten um 250 Mio. Fr.            amt für Umwelt Bafu noch grössere Korrekturen vor-
vor. Damit könnten auch in Zukunft jährlich rund 1’500      nehmen wird.
Wohnbauten finanziell unterstützt werden. Die SAB un-
terstützt diesen Vorschlag und weist darauf hin, dass       Esuaasgdkrt s : Das Parlament beriet im Jahr 2019
im ländlichen Raum noch Nachholbedarf besteht, ge-          die Revision des Jagdgesetzes. Die Revision wurde
rade auch an kostengünstigen Mietwohnungen für Ju-          durch eine Motion von Ständerat Stefan Engler
gendliche. Diskussionen mit dem                                                  (CVP/GR) ausgelöst. Die Beratung
Jugendforum der SAB bestätigen           Die SAB hat beschlossen, das            des Gesetzes führte erwartungs-
dies. Damit auch im ländlichen              revidierte Jagdgesetz zu             gemäss zu heftigen und teils sehr
Raum mehr Wohnungen gefördert                      unterstützen.                 emotionalen Diskussionen. Letzt-
werden können, müssen die För-                                                   lich konnten sich die Berggebiete
derkriterien angepasst werden. Eine entsprechende           mehrheitlich durchsetzen. Jagdbanngebiete werden in
Motion wurde im Nationalrat durch den SAB-Direktor          Wildtierschutzgebiete umbenannt. Die Kantone erhal-
eingereicht. Für die Abstimmung vom 9. Februar 2020         ten mehr Kompetenzen zur Regulierung der Gross-
zur Volksinitiative hat die SAB die NEIN-Parole be-         raubtiere. Die Regulierung kann bereits bei geringen
schlossen.                                                  Schäden oder einer konkreten Gefährdung von Men-
                                                            schen erfolgen. Herdenschutzmassnahmen sind keine
O d tir todiln 7 sn wszTt is ltui i: Der Bundes-            zwingende Voraussetzung mehr für die Regulierung.
rat wollte die Berechnungsgrundlage für die Kranken-        Die Regulation kann auch – wie beim Steinbock – in
kassenprämien ändern. Diese richten sich nach den           Wildtierschutzgebieten erfolgen. Die Jagdpatente wer-
sogenannten Prämienregionen. Die Neueinteilung hät-         den weiterhin kantonal geregelt. Die Umweltverbände
te die ländlichen Regionen benachteiligt. Die SAB lehn-     haben unmittelbar nach dem Entscheid der Einigungs-
te deshalb die Revision ab. Im Parlament wurden meh-        konferenz das Referendum ergriffen. Die erforderlichen
rere Vorstösse eingereicht, welche die Abschaffung der      Unterschriften kamen rasch zusammen. Die SAB be-
Prämienregionen verhindern wollten. Diese wurden im         reitet sich derweil zusammen mit Jagd Schweiz, dem
Jahr 2019 überwiesen, so dass der Bundesrat zurück-         Schweizerischen Bauernverband und weiteren Verbün-
krebsen musste.                                             deten auf die Volksabstimmung vor, welche am 17. Mai
                                                            2020 statt finden wird.

)T- or0uotrtc
Ogrds9ndi7nL tTgram.drSl a rS: Das Parlament hat            Vir sigrtuigo nf St .dil i
im Jahr 2019 eine Mini-Revision des NHG beschlos-           Ngcsus ltuin1o0 indi7n1o0 isgdT0sulsgTT: Die
sen. Dabei wurde die Stellung der Eidgenössischen           SAB konnte von Anfang an am Aufbau der makrore-
Natur- und Heimatschutzkommission ENHK konkreti-            gionale Strategie Alpen EUSALP mitwirken. Seit 2016
siert. Gutachten der ENHK sollen nicht mehr alleinige       leitet die SAB zudem im Auftrag des Bundes eine von
4ä                                                hhbn2zrtlc trak stm.r

neun Aktionsgruppen von EUSALP zu den Themen Di-                   Vir si r
gitalisierung und Grundversorgung. Die Arbeiten der                Auf www.sab.ch sind sämtliche Informationen über die
SAB werden finanziert durch das Interreg-Projekt Alp-              Aktivitäten und Dienstleistungen der SAB abrufbar. Die
Gov (siehe Kapitel 4.2). Im Rahmen ihrer Arbeiten für              Aktivitäten der SAB können auch auf Facebook und
EUSALP hat die SAB die Projekte Smart villages,                    Twitter verfolgt werden. Mehrere hundert Meldungen
Smart SME’s und grenzüberschreitende Pendlermobi-                  wurden auf Twitter für die rund 450 «Follower» abge-
lität initiiert und geleitet. Auch der von der SAB geleite-        setzt und auch auf Facebook werden für die aktuell
te alpenweite Think Tank zur Grundversorgung ist ein               rund 500 «Freunde» im Durchschnitt zwei Mitteilungen
konkreter Beitrag zu EUSALP. Die bisherigen Ergebnis-              pro Woche platziert. Bis zum Ende des Jahres 2019
se konnten im November 2019 in Mailand an der Jah-                 wurden mehr als 1’700 Nachrichten über den SAB
reskonferenz des italienischen Vorsitzes von EUSALP                Twitter Account veröffentlicht Die Reichweite der Posts
einem breiten Publikum (rund 500 Teilnehmer) präsen-               variierte im Jahr 2019 sehr stark von wenigen Hundert
tiert werden.                                                      bis zu einem Spitzenwert von fast 10’000.

C- tr n/u.zatuiaTtootgs7 : Gestützt auf die Revisi-
on des Osthilfegesetzes, gegen welche kein Referen-
dum ergriffen wurde, will der Bundesrat für fünf Jahre             wgsogT irgstam. nEsd00 nf slk GFoc sdil
1,05 Mrd. Fr. für ausgewählte Staaten der EU-Oster-                Die Parlamentarische Gruppe Bergbevölkerung um-
weiterung sowie zusätzlich für zehn Jahre 190 Mio. Fr.             fasst rund 100 eidgenössische Parlamentarier, die sich
für Massnahmen im Bereich der Migration bereitstellen.             besonders für die Anliegen der Berggebiete einsetzen.
Diese Mittel von insgesamt 1,24 Mrd. Fr. werden volks-             Präsident ist Ständerat Stefan Engler (CVP/GR). Die
tümlich als zweite Kohäsionsmilliarde bezeichnet. Die              SAB führt das Sekretariat der Gruppe. Die Mitglieder
SAB selber hatte in den Jahren 2014 – 17 Projekte in               der Gruppe werden vor jeder Session mit einer Sessi-
Rumänien unter dem Titel der ersten Kohäsionsmilliar-              onsvorschau bedient, welche Empfehlungen zu den
de durchgeführt. Die Projekte der SAB haben dort sehr              wichtigsten Geschäften aus Sicht der SAB enthält. Zu-
konkrete Wirkung erzielt. Die SAB hatte deshalb in der             dem werden regelmässig Informationsveranstaltungen
Vernehmlassung im Jahr 2018 die neue Kohäsionsmil-                 durchgeführt.
liarde grundsätzlich unterstützen. Sie forderte aber in
ihrer Stellungnahme, dass die Mittel in den Empfänger-
ländern auf Berggebiete fokussiert werden. Die zweite
Kohäsionsmilliarde blieb im Parlament blockiert wegen              wst»nTuirgli n
der Streitigkeiten um ein bilaterales Rahmenabkom-                 Im September 2019 wurde zum neunten Mal der Prix
men mit der EU.                                                    montagne verliehen. Träger des Prix montagne sind die
                                                                   SAB und die Schweizer Berghilfe. Der Preis ist mit
PdsuTuirgig: Die SAB ist Gründungsmitglied der                     40’000 Fr. dotiert. Zudem wurde ein Publikumspreis
europäischen Berggebietsvereinigung Euromontana                    verliehen, der von der Schweizerischen Mobiliar gestif-
und ist seither auch im Vorstand vertreten.                        tet wird. Die Jury unter der Leitung von Bernhard Rus-
                                                                   si hat aus 56 eingereichten Projekten deren sechs für
                                                                   die Endauswahl nominiert. Siegerin des Prix montagne
                                                                   2019 ist die Firma «Geosatis» in Le Noirmont (JU). Der
Rb Vi8usTgrtui                                                     Publikumspreis in der Höhe von 20’000 Fr. ging an die
                                                                   Soglio Bergprodukte AG aus dem Bergell (GR).
xNuirglig–
Die Fachzeitschrift «Montagna» der SAB erlebte 2019
den 30. Jahrgang. In den zehn Ausgaben der «Mon-
tagna» wurden vielfältige aktuelle Themen und Hinter-              2gldil inZnwdkotcgrtui in
gründe rund um die Berggebiete und ländlichen Räu-                 Die SAB organisiert regelmässig Tagungen, um den In-
me vorgestellt.                                                    formations- und Erfahrungsaustausch unter den Akteu-
                                                                   ren der Regionalentwicklung zu fördern und so zusätz-
                                                                   liche Impulse auszulösen und Akzente zu setzen. Im
ws aa 7t iar                                                       Jahr 2019 wurden folgende Tagungen durchgeführt:
Im Jahr 2019 (2018) wurden 1’297 (1’469) Artikel und               • Vier Jahre Zweitwohnungsgesetzgebung, Tagungs-
Radioberichte über die SAB publiziert. Die SAB hat sel-               band vom August 2018.
ber 22 (16) Pressemitteilungen zu verschiedenen The-               • Vision 2035 der SAB und Hintergrundbericht zur
men über die Berggebiete herausgegeben. Im Jahr                       Entwicklung der Berggebiete bis 2035, August 2019.
2019 hat die SAB ausserdem 37 (40) Kurznachrichten                 • Substanzerhalt und Erneuerung der Infrastrukturen
verschickt. Regierungsräte und Gemeindepräsidenten                    im Berggebiet, Tagungsbnand vom September 2019.
erhalten zudem einen persönlich adressierten Newslet-              • Grenzüberschreitende Pendlermobilität. Ergebnisse
ter, um die Kommunikation zu diesen Mitgliedern zu                    des alpenweiten Projektes, November 2018.
verstärken.
hhbn2zrtlc trak stm.r                                                 4R

Alle Publikationen stehen unter www.sab.ch elektro-                  verschiedenen Kommissionen als Fachexperten in
nisch zur Verfügung oder können in gedruckter Form                   Berggebietsfragen. Gemeinden und Organisationen
bei der Zentralstelle bestellt werden.                               wenden sich oft mit der Bitte um Unterstützung und
                                                                     Beratung in konkreten Projekten an die SAB. Dazu ge-
                                                                     hören die Überprüfung und der Vergleich bestehender
                                                                     Lösungskonzepte durch eine neutrale Stelle ebenso
Bb (t iaro tardil i                                                  wie die Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen für
Die SAB bietet eine breite Palette von Dienstleistungen              die Verantwortungsträger. Häufig wird die Beratung
an. Die nachstehende Zusammenstellung gibt eine                      auch in Anspruch genommen bei der Ausarbeitung
Übersicht. Detailliertere Informationen sind bei der                 oder Überprüfung von Statuten, Verträgen usw. Die
Zentralstelle in Bern erhältlich oder über www.sab.ch                einzelbetriebliche Beratung umfasst vor allem Baube-
einsehbar.                                                           ratungen. Zur Bauberatung gehört auch die Abklärung
                                                                     ob Sanierung oder Neubau, das Ausarbeiten techni-
                                                                     scher Konzepte, Varianten und Kostenschätzungen.
(t iaro tardil in7 sn2 m.itam. in1kr todil                           Ein weiteres Gebiet ist die Schadenfallbeurteilung: Er-
Die Technische Abteilung (TA) ist die Schnittstelle der              fassen von Schäden und deren Auswirkungen, Abklä-
SAB zur Praxis und vor allem operativ tätig. Die TA                  ren von Garantiefragen, Erarbeiten von Sanierungskon-
steht den Mitgliedern der SAB und allen Akteuren in                  zepten, Feststellen der Sanierungskosten.
den Berggebieten beratend zur Verfügung und erteilt                  Zur ebenfalls angebotenen Beratung in Energiefragen
Auskünfte zu Fachfragen rund um das Berggebiet. Im                   gehört die Beurteilung von Gebäudehülle und Haus-
Berichtsjahr wurden wiederum zahlreiche schriftliche                 technik, die Gebäudeanalyse, die Berechnung des
Auskünfte, Briefe, Berichte usw. verfasst. Hinzu kommt               Heizwärmebedarfs und daraus resultierend Massnah-
eine Vielzahl telefonischer Auskünfte und Emails. Die                menvorschläge, Kostenschätzungen, Wirtschaftlich-
Mitarbeitenden der TA verbringen rund die Hälfte ihrer               keitsberechnungen und die Erstellung von integralen
Arbeitszeit im Feld für Beratungen und Projektarbeit.                Konzepten zur energetischen Gebäudesanierung.

f sgrdilarzrtlc trn7 sn219A1f: Ein Schwerpunkt in                    )ir sarDrSdiln 7 sn E iuaa iam.g8r in 8Dsn ozi7ot9
der Arbeit der TA ist die Beratungstätigkeit. Auf Stufen             m. anfgd inUEMf,: Die SAB ist Dachorganisation der
Bund und Kantone bedeutet dies vor allem Mitarbeit in                GLB. Sie vertritt die GLB gegen aussen und bietet ih-

Die Fachzeitschrift «Montagna» der SAB erlebte 2019 den 30. Jahrgang. (VG)
4B                                            hhbn2zrtlc trak stm.r

nen verschiedenste Dienstleistungen an: Dazu gehö-            ü tr s nwsu crgsk tr indi7nNgi7gr
ren Rahmenverträge für die Betriebshaftpflichtversi-          /ui8 s iSn7 snv ltui i: Die Konferenz der Regio-
cherung und die Bauwesen- und Bauherrenhaftpflicht-           nen bezweckt den Erfahrungsaustausch unter den Re-
versicherung. Die Mitarbeitenden der GLB sind der             gionen der neuen Regionalpolitik. Die Konferenz der
SAB Vorsorgestiftung (Pensionskassenstiftung) ange-           Regionen geniesst den Status einer ständigen Arbeits-
schlossen. Die TA organisiert Fachtagungen und Aus-           gruppe der SAB. Der Vorsitz der Konferenz wurde bis
bildungskurse sowohl für Führungskräfte als auch für          April 2019 ausgeübt von Raffaele de Rosa (Region
die Fachmitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GLB.             Bellinzonese e Valli). Nach seinem Wechsel in den Tes-
Von den 26 der SAB angeschlossenen GLB sind 23                siner Regierungsrat hat Daniel Blatter, Geschäftsführer
operationell als Baugeschäfte tätig und beschäftigen          der Region Toggenburg, den Vorsitz der Konferenz
Fachpersonal, weitere 2 beliefern ihre Mitglieder mit         eingenommen. Er nimmt damit von Amtes wegen
Baumaterial und teilweise mit Schalmaterial und Gerät-        auch Einsitz in den SAB-Vorstand.
schaften, haben aber keine Fachleute angestellt. Die
GLB haben insgesamt über 23’000 Mitglieder.                   E T ti7 i rS- scn 1ootgiSn tin 7 in 1o0 i: Im Ge-
                                                              meindenetzwerk Allianz in den Alpen pflegen rund 270
k slG sa rS sKnl T tiagTngi0gmc intin7 inf s9                 Gemeinden im gesamten Alpenraum einen regen Infor-
l i: Bergversetzer ist ein Gemeinschaftsunterneh-             mations- und Erfahrungsaustausch. Die schweizeri-
men der SAB und der Schweizer Berghilfe. Sie vermit-          schen Gemeinden sind in einer eigenen Vereinsstruktur
telt insbesondere Lehrlingsgruppen aber auch Schul-           organisiert. Der Verein wird präsidiert von Sabine Wer-
klassen, Seniorengruppen und andere freiwillige Helfer        melinger, Gemeindepräsidentin von Flühli-Sörenberg
für ein- oder mehrtägige Arbeitseinsätze ins Bergge-          (LU). Die SAB betreut seit 1. Juli 2008 den schweizeri-
biet. Bergversetzer unterstützt Bauern, Korporationen,        schen Verein und erbringt für die Gemeinden Bera-
Gemeinden, Verkehrsvereine usw. in der Gestaltung,            tungsleistungen.
Erhaltung und Pflege des Berggebietes und hilft insbe-
sondere bei Bauprojekten wie Wohnhaus- und Ökono-          fdango0ti: Der Bus alpin schliesst eine wichtige Lücke
miebauten, (Wander-) Wegebau, Wasserversorgun-             im öffentlichen Verkehr. Er transportiert Fahrgäste dort,
gen, sowie der Landschaftsgestaltung (Weidepflege          wo keine öffentlichen Abgeltungen möglich sind. Der
auf Alpen, Waldpflege), usw. In der Regel ist der Ein-     Bus alpin ist seit dem 8. April 2011 als Verein organi-
satz für die Nutzniesser kostenlos.                        siert. Im Verein vertreten sind die nationalen Träger
Im Jahre 2018 wurde bergversetzer wiederum durch           Postauto Schweiz, SAB, SAC, VöV, Netzwerk Schwei-
Experten der Schweizer Berghilfe unterstützt. Sie be-      zer Pärke und VCS sowie die Mitgliedsregionen. Präsi-
suchten Gruppen während des                                                     diert wird der Verein durch die
Einsatzes und berichteten über           Im Jahr 2019 hat Bergversetzer         SAB. Die Zahl der Mitglieder
Zielsetzungen und Wirkungsweise fast 10’000 Einsatztage vermittelt. wächst laufend und ist auf aktuell
von bergversetzer. Solche Besu-                                                 18 angestiegen: Alp Flix (GR),
che wurden auch von den Mitarbeitern der TA-SAB            Bergün (GR), Beverin (GR), Binntal (VS), Charmey (FR),
gemacht, um den freiwilligen Helfern zu danken und         Chasseral (BE/NE), Engstlenalp (BE), Gantrisch (BE),
sie für die Anliegen der Berggebiete zu sensibilisieren.   Greina und Blenio (GR/TI), Habkern-Lombachalp (BE),
Im 2017 konnte auch in der Westschweiz eine Vermitt-       Huttwil (BE), Ibergeregg (SZ) Jura-Vaudois (VD), Lenk
lungsstelle eingerichtet werden, die unter dem Namen       (BE), Moosalp (VS), Pany/St. Anthönien (GR), Iberge-
«volontaires montagne» auftritt, von Alain Peter als Ko-   regg (SZ) und Thal (SO). Mit weiteren Regionen laufen
ordinator geleitet wird und sich an der Grand-Rue 15 in    Gespräche. Im Jahr 2019 wurden mit dem Bus alpin
1680 Romont befindet.                                      130’00 Fahrgäste transportiert.
Bergversetzer hat 2019 (2018) folgende Einsätze ver-
mittelt: Gruppen: 146 (107), Projekte: 111 (94), total     APvPÜnETkL: Die SAB ist seit dem 25. Juni 2012 In-
Einsätze: 149 (107), Personen: 2’683 (1’945), Einsatz-     haberin der SEREC GmbH. Die SEREC erbringt vielfäl-
tage: 8’330 (6’719). Einzeleinsätze: Personen: 19 (14),    tige Beratungsleistungen u.a. in den Bereichen Regio-
Projekte: 14 (10), Einsatztage: 284 (132). Volontaires     nalentwicklung, Finanzplanung für Gemeinden, Ge-
montagne hat 2019 folgende Einsätze vermittelt:            meindefusionen, territoriales Marketing, internationale
Gruppen: 41 (25), Projekte: 32 (16), total Einsätze: 49    Zusammenarbeit usw. Die SEREC ergänzt damit das
(33), Personen: 487 (254), Einsatztage: 1’077 (500).       Dienstleistungsportefeuille der SAB auf ideale Weise
Einzeleinsätze: Personen: 21 (14), Projekte: 13 (6), Ein-  und stellt auch eine Brücke zur Romandie und zum
satztage: 222 (89).                                        Tessin dar, wo die SEREC besonders stark ist. Im Jahr
Im Rahmen eines feierlichen Jubiläumsevents wurde          2019 hat sich die SEREC GmbH insbesondere bei Ge-
am 11.12.2019 im Alpinen Museum in Bern das 25-            meindefusionen und Projekten der internationalen Zu-
jährige Bestehen von bergversetzer begangen.               sammenarbeit engagiert.

                                                              AVNv1: Die SAB beteiligt sich am internationalen For-
                                                              schungsprojekt «Social Innovation in Mountain and
                                                              Rural Areas SIMRA». Die Projektidee entstand auf An-
hhbn2zrtlc trak stm.r                                                        43

Die SAB beteiligt sich am internationalen Forschungsprojekt «Social Innovation in Mountain and Rural Areas SIMRA». Die Projektidee entstand
auf Anregung der SAB. (Val-de-Travers – AK)

regung der SAB im Jahr 2013 an der Generalver-                         dar. Im Jahr 2019 wurden in allen Pilotregionen Umset-
sammlung der Euromontana in Brüssel. Daraufhin hat                     zungsmassnahmen definiert. Am 22. und 23. Mai 2019
sich ein Konsortium von 25 Partnern aus ganz Europa                    fand in Courmayeur eine von Val d’Aosta und der SAB
zusammengefunden, um diese Projektidee weiter zu                       organisierte internationale Konferenz zu diesem Thema
entwickeln. Finanziert wird das Projekt durch das euro-                statt. Die SAB konnte das Projekt zudem an verschie-
päische Forschungsprogramm Horizon 2020, resp. für                     denen Anlässen in der Schweiz und in den anderen Al-
die Schweizer Partner aus Mitteln des Bundes. Pro-                     penstaaten präsentieren.
jektstart war im April 2016. Die SAB hat in der Schweiz
zwei Fallstudien detailliert aufgearbeitet, es handelt                 ATgsrnANPpa: Auf Stufe der Universitäten, Fachhoch-
sich dabei um das Val de Travers (NE) und das Val                      schulen und bei Beratungs- und Forschungsunterneh-
Lumnezia (GR). Die Ergebnisse werden im Februar                        men ist viel Know how zur Digitalisierung vorhanden.
2020 an der Abschlusskonferenz in Brüssel präsen-                      Doch wie können auch Kleinstunternehmen von den
tiert.                                                                 Potenzialen der Digitalisierung profitieren? Die SAB lei-
                                                                       tet dazu von August 2019 bis Januar 2021 ein alpen-
ATgsrn Gtoogl a: Gute Breitbandverbindungen sind                       weites Projekt. Beteiligt sind Partner aus Deutschland,
das eine. Doch was soll man mit diesen Verbindungen                    Italien, Österreich und Slowenien. Das Projekt stellt
überhaupt machen? Welche Geschäftsmodelle lassen                       ebenfalls einen Beitrag zur Umsetzung von EUSALP
sich damit verwirklichen? Die SAB hat dazu unter dem                   dar.
Titel Smart villages ein alpenweites Kooperationspro-
jekt auf die Beine gestellt. Mit dem Projekt soll der                  Es iSDk sam.s tr i7 n w i7o sTuktotrzr: Täglich
Smart cities Ansatz auf ländliche Gemeinden übertra-                   pendeln rund 320’000 Personen zur Arbeit über die
gen werden. Die SAB ist Lead-Partnerin dieses Projek-                  Grenze in die Schweiz. Dieser Wert hat sich in den letz-
tes. In der Schweiz sind zudem die Region Luzern                       ten 20 Jahren verdoppelt. Die Schweiz ist dank ihrer
West und einige Oberwalliser Berggemeinden mit an                      Wirtschaftskraft attraktiv für ausländische Arbeitneh-
Bord. Die Finanzierung des Projektes läuft über das In-                mer und ist auf sie angewiesen. Doch die Verkehrsnet-
terreg-Programm Alpine Space, die Laufzeit beträgt                     ze sind nicht auf diese Pendlerströme ausgelegt. Ver-
drei Jahre. Das Projekt stellt eine konkrete Umsetzung                 stopfte Strassen und hohe Lärmbelastung für die An-
der makroregionalen Strategie für die Alpen EUSALP                     wohner sind die Folgen. Dieses Problem besteht nicht
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nur in der Schweiz sondern auch in anderen Grenzre-             3b A cs rgstgr
gionen im Alpenraum. Nur steht der grenzüberschrei-             Bei der Zentralstelle der SAB werden die folgenden Se-
tende Pendlerverkehr nicht zuoberst auf der politi-             kretariate geführt:
schen Agenda. Die SAB hat deshalb in den Jahren                 • Parlamentarische Gruppe Bergbevölkerung;
2018 und 2019 im Rahmen der makroregionalen Stra-               • Konferenz der Regionen;
tegie für den Alpenraum EUSALP die Leitung eines                • Konferenz der Gemeindepräsidentinnen und Ge-
Projektes übernommen, welches erstmalig diese                       meindepräsidenten von Ferienorten im Berggebiet;
Pendlerströme im gesamten Alpenraum analysiert und              • Konferenz der Bauernverbände im Berggebiet;
Lösungsansätze aufzeigt. Projektpartner waren das               • Schweizerischer Alpwirtschaftlicher Verband;
Bundesland Tirol und CIPRA International. Das Projekt           • Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere.
wurde durch einen Beitrag des europäischen Parla-
mentes an die Umsetzung von EUSALP finanziert. Am
30. November 2019 fand der Abschluss des Projektes
mit der Präsentation der politischen Empfehlungen in
Mailand statt. Mit dem Projekt wurde erstmalig das
Thema der Pendlermobilität auf die internationale poli-         Ib CdagTT ia rSdiln7 snöslgi
tische Agenda gesetzt. Damit der Dialog weiter geht             P.s iTtrlot 7 s
wird sich im Rahmen von EUSALP eine Arbeitsgruppe               • Maissen Theo, Dr., e. Ständerat, 7127 Sevgein GR,
dieses Themas annehmen.                                           Ehrenpräsident
                                                                • Deferr Raymond, e. Staatsrat, 1870 Monthey VS, Eh-
1o0EuG: Das Interreg VB-Projekt AlpGov dient zur Fi-              renpräsident
nanzierung der Aktivitäten der Aktionsgruppen der ma-           • Aebersold Heinz, e. Stv. Direktor der SAB, 5116
kroregionalen Strategie Alpen. Als Leiterin einer Akti-           Schinznach-Bad
onsgruppe ist die SAB auch Projektpartnerin von Alp-            • Columberg Dumeni, Dr., e. Nationalrat, 7180 Disentis GR
Gov. Die SAB hat zudem die Leitung eines Workpak-               • Darbellay Charly, Dr., e. Chef der Eidg. Forschungsan-
kages in AlpGov übernommen. AlpGov ist am 16. Juni                stalt für Pflanzenbau Changins (RAC) «Les Fougères»,
2016 mit der Auftaktsitzung in Brüssel gestartet. Im              1906 Charrat VS
November 2019 fand die Schlusskonferenz in Mailand              • Mattei Germano, Architekt, 6690 Cavergno TI
statt. Die SAB konnte dabei u.a. das Smart village Pro-         • Rhyner Kaspar, e. Ständerat / e. Landammann, 8767
jekt präsentieren. Im Jahr 2019 fanden zudem die Vor-             Elm GL
bereitungsarbeiten für ein Folgeprojekt AlpGov II statt.        • Stricker Alfred, e. Regierungsrat, 9063 Stein AR
Das Projekt wurde bewilligt. Es dauert vom 1. Januar            • Wittenwiler-Amacker Milli, Bäuerin, e. Nationalrätin,
2020 bis zum 30. Juni 2022. Die SAB kann so weiter-               9630 Wattwil SG
hin ihre Funktion als Leiterin einer Aktionsgruppe aus-         • Wyder Jörg, Dr., e. Direktor der SAB, 5236 Remigen
üben und übernimmt auch wieder ein Workpackage                    AG
innerhalb von AlpGov II. Weitere Informationen unter
www.alpine-region.eu sowie unter www.sab.ch.
                                                                :usargi7
Jdatuin 7 sn ü sc.F8 n tTn MFram. irgo: Im Auftrag              Im Jahr 2019 setzte sich Vorstand der SAB wie folgt zu-
des Talrates hat die SAB im Jahr 2019 eine Grundla-             sammen:
genstudie für die Fusion der Werkhöfe der vier Löt-             • Präsidentin: Christine Bulliard-Marbach, Nationalrätin,
schentaler Gemeinden vorgenommen. Ausgehend von                   3182 Ueberstorf
dieser Grundlagenstudie haben die Gemeinden be-                 • Vizepräsident: Favre Laurent, Staatsrat Kanton
schlossen, die Werkhöfe zu fusionieren.                           Neuenburg, 2035 Corcelles-Cormondrèche
                                                                • Vizepräsident: Candinas Martin, Nationalrat, 7172
wur iStgogigo«a n7 sn(us8oz7 intTn2 aati: Im Auf-                 Rabius
trag der Regionalentwicklungsagentur von Lugano und             • Blatter Daniel, Geschäftsführer Region Toggenburg,
Umgebung hat die SAB eine Potentialanalyse für die                9630 Wattwil SG (ab 29. August 2019)
Dorfläden im unteren Kantonsteil des Tessins vorge-             • De Rosa Raffaele, Ente Regionale per lo Sviluppo
nommen. Ziel war es, Synergiepotenziale zu identifizie-           Bellinzonese e Valli, 6710 Biasca (bis April 2019)
ren und proaktiv das Thema anzugehen. Dazu wurden               • Flück Peter, Grossrat und Präsident der Regionalkon-
auch mehrere Workshops durchgeführt. Die Arbeiten                 ferenz Oberland Ost, 3800 Interlaken
laufen noch bis ins Jahr 2020 weiter.                           • Hêche Claude, Ständerat, 2822 Courroux JU
                                                                • Huber Susanne, Geschäftsführerin Volkswirtschafts-
                                                                  kammer Berner Oberland BE, 3800 Interlaken
                                                                • Lustenberger Ruedi, ehem. Nationalrat, 6113
                                                                  Romoos
                                                                • Müller Stefan, Landeshauptmann, 9050 Appenzell
                                                                • Oleggini, Matteo, Ente regionale per lo Sviluppo del
                                                                  Luganese, 6942 Savosa
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