Tätigkeitsbericht PH Zug 2018

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Tätigkeitsbericht
  PH Zug
  2018

            Pädagogische Hochschule Zug
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Editorial                                                          Inhalt

                                                                   Editorial von Esther Kamm, Rektorin                  2
                                                                   Editorial von Regierungsrat Stephan Schleiss         3
                                                                   Hochschulleitung4–6
                                                                   Leistungsbereich Ausbildung                        7–9
                                                                   Leistungsbereich Weiterbildung & Beratung        10–12
                                                                   Leistungsbereich Forschung & Entwicklung         13–15
                                                                   Ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsprojekte 16–17
                                                                   Veranstaltungen an der PH Zug                    18–22
                                                                   Ausgewählte Publikationen                        23–27
                                                                   Übersicht Forschungs- und Entwicklungsprojekte   28–31
Esther Kamm                                                        Erfolgsrechnung, Personalstatistik,
                                                                   Übersicht Mobilitätsaktivitäten                     32
                                                                   Studierendenstatistik33
                                                                   Statistiken Vorbereitungskurs und Weiterbildung     34
                                                                   Organigramm35
                                                                   Impressum36

Mit neuer Strategie gestärkt in die Zukunft

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Hochschulrat der PH Zug hat im Mai 2019 die Strategie          neue Fach entwickelt. Im Herbst 2018 konnten die ersten zwei
2019–2026 der PH Zug verabschiedet. Bei der Entwicklung            Kursgruppen die Nachqualifikation Medien und Informatik für
konnte die Hochschulleitung auf die Unterstützung von Studie-      Lehrpersonen der 5. und 6. Klasse absolvieren (S. 8–9).
renden, Mitarbeitenden, externen Partnerinnen und Partnern         Der Leistungsbereich Forschung & Entwicklung (F&E) orientiert
aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Bildung zählen. Allen      seine Tätigkeiten am doppelten Kompetenzanspruch: Einerseits
Beteiligten danke ich herzlich für die konstruktive Zusammen-      richtet er sich an wissenschaftlichen Ansprüchen und ander-
arbeit. Ich freue mich, zusammen mit den Mitarbeitenden und        seits an Erwartungen aus der schulischen Praxis aus (S. 13–15).
dem Hochschulrat die PH Zug gemäss unserer neuen Strategie         So untersuchte beispielsweise das Projekt «School Turn-
weiterzubringen!                                                   around», wie Schulen, die mit gravierenden Problemen konfron-
Neben der Arbeit an der neuen Strategie wurde im 2018 auch         tiert sind, unterstützt werden können, um wieder handlungsfä-
ein Qualitätsmanagement-Konzept erstellt (S. 4–6). Fragen zur      hig zu werden. Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF)
Qualität der Leistungserbringung und zum Qualitätsmanage-          unterstützte vierjährige Projekt «Der Klassenrat als kommunika-
ment waren auch ein prägendes Element des Leistungsbereichs        tive Praktik» betrachtet die Beteiligung am Klassenrat aus einer
Ausbildung (S. 7–9). Ein weiteres grosses Thema im vergan-         gesprächslinguistischen Perspektive. Ausgehend von Beobach-
genen und den kommenden Jahren ist der Lehrplan 21. Dieser         tungen im Unterricht wird ein gesprächsdidaktischer Beitrag
wird im Kanton Zug ab dem Schuljahr 2019/20 eingeführt und         für den stufengerechten Einsatz und die Weiterentwicklung des
neu ab der 5. Primarstufe das Fach Medien und Informatik           Klassenrats formuliert (S. 16–17).
unterrichtet. Um die Lehrpersonen und Schulleitungen gut           Der Tätigkeitsbericht zeigt: Die zahlreichen Aktivitäten sind
auf die Neuerungen vorzubereiten, hat der Leistungsbereich         dank dem hohen Engagement der Mitarbeitenden der PH Zug
Weiterbildung & Beratung Angebote nach dem Motto «Do your          zustande gekommen (S. 18–30). Ihnen gebührt an dieser Stelle
own Roadmap – Weiterbildung individuell und fürs Team planen       ein grosses Dankeschön.
und gestalten» konzipiert (S. 10–12). Unter dem Lead der Fach-
schaft Medienbildung und Informatik wurden Kursangebote            Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
für Lehrpersonen der Kindergarten- und Primarstufe für das
                                                                   Prof. Dr. Esther Kamm, Rektorin

    Die PH Zug 2018 in Kürze
    • 356 Studierende (84 Studiengang Kindergarten/Unterstufe,     • Ertrag: 20,569 Mio. CHF
      258 Studiengang Primarstufe, 14 Diplomerweiterungsstudium)   • Verlust: 15 000 CHF
    • 75 Studierende Vorbereitungskurs                             • Vierfacher Leistungsauftrag: Ausbildung, Weiterbildung & Beratung,
    • 2376 Anmeldungen Weiterbildungskurse                           Forschung & Entwicklung, Dienstleistungen für Dritte
      (1287 Lehrpersonen mit mindestens 1 Anmeldung)               • Zwei Forschungsinstitute und ein Zentrum: Institut für Bildungsmanage-
    • 129 Mitarbeitende (80.5 VZÄ)                                   ment und Bildungsökonomie IBB, Institut für internationale Zusammen­
    • Aufwand: 20,584 Mio. CHF                                       arbeit in Bildungsfragen IZB, Zentrum Mündlichkeit ZM

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Sieg durch Kooperation

                   Kooperieren wir schon oder arbeiten wir noch
                   zusammen? Für die PH Zug ist die Antwort klar.
                   Sie sucht und findet Kooperationen. Kooperati-
                   on ist eben mehr als Zusammenarbeit. Es geht
                   um das Zusammenwirken, um gemeinsame
                   Ziele und gemeinsamen Erfolg. Kennen Sie das
                   Brettspiel Obstgarten? Die jungen Spielerinnen
                   und Spieler müssen gemeinsam den Raben
                   aus dem Obstgarten fernhalten. Wenn es
                   gelingt, freut sich die ganze Spielrunde. Ein
Stephan Schleiss   Riesenspass. Ich freue mich darüber, dass es
                   der PH Zug durch Kooperation gelingt, ihre
                   Partnerinnen und Partner zu Gewinnerinnen
                   und Gewinnern zu machen – und damit auch
                   sich selbst. Es gelingt ihr, weil sie Kooperation
                   nicht mit faulen Kompromissen und Gefällig-
                   keit, sondern mit hohen Anforderungen und
                   Leistung verbindet. So viel Kooperations-
                   schwärmerei aus dem Mund eines Ökonomen?
                   Wo bleibt denn da der Wettbewerb? Den gibt’s
                   natürlich auch. Nur falsche Kooperation führt
                   zu Einheitsbrei und Gleichschaltung. Das kann
                   freilich kein vernünftiger Mensch wollen. Als
                   Ökonom bin ich aber überzeugt, dass es echt
                   kooperativen Systemen besser gelingt, sich im
                   Wettbewerb zu behaupten. Die PH Zug sucht
                   und findet Kooperationen. Lokal, regional, na-
                   tional und international. Damit machte sie uns
                   alle auch im Berichtsjahr zu Gewinnerinnen
                   und Gewinnern.

                   Per Ende 2018 sind Urs Odermatt und Herbert
                   Altrichter aus dem Hochschulrat zurückgetre-
                   ten. Ihnen darf ich als Präsident des Hoch-
                   schulrats ein ganz besonderes Dankeschön
                   aussprechen. Mein Dank geht sodann an
                   Esther Kamm und die Mitglieder der Hoch-
                   schulleitung sowie an alle Menschen, welche
                   die Erfolgsgeschichte der PH Zug tagtäglich
                   und mit Weitblick weiterschreiben. Durch
                   Kooperation notabene.

                   Regierungsrat Stephan Schleiss, Bildungs­
                   direktor und Präsident Hochschulrat

                                                                       3
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Aus der Hochschulleitung: neue Strategie 2019–2026 entwickelt

                Das Jahr 2018 brachte viele Veränderungen:               Im März 2019 setzte sich der Hochschulrat
                Integration Verwaltung / Zentrale Dienste                (HSR) mit der neuen Strategie auseinander.
                in die PH Zug, neuer Verwaltungsleiter, neue             Im Mai 2019 hat er sie in einer zweiten Lesung
                Funktion der Generalsekretärin, zwei neue                finalisiert und verabschiedet.
                Hochschulrätinnen, neues Qualitätsmanage-
                ment-Konzept und neue Strategie.                         Neue Medien und Informatik
                                                                         Ab dem Schuljahr 2019/20 wird im Kanton
                Für die Hochschulleitung (HSL) stand im 2018             Zug der Lehrplan 21 eingeführt und ab der
                die Erarbeitung von Leitbild und Strategie 2019          5. Primarstufe das Fach Medien und Informatik
                und Folgejahre weit oben auf der Agenda.                 unterrichtet. Die PH Zug führte 2018 erstmals
                Die Strategie wurde anhand von Grundlagen-               Nachqualifikationen für Lehrpersonen der
                analysen entwickelt, welche die vier Schritte            5./6. Primarklasse durch, die das neue Fach
                Standort-, Potenzial-, Konkurrenz- und Um-               unterrichten werden. Gleichzeitig liefen die
                feldanalyse – mit besonderem Augenmerk auf               Konzeption des Grundlagenmoduls Medien und
                den Kanton Zug – umfasste. Basierend darauf              Informatik Zyklus 2 für Lehrpersonen der 3.–6.
                wurde eine SWOT-Analyse erstellt (Stärken,               Primarklasse mit integriertem Medien- und
                Schwächen, Chancen, Risiken). Dabei wurde                Informatikunterricht sowie die Konzeption der
                der Dialog mit internen und externen Schlüs-             Weiterbildung für die ICT-Animatorinnen und
                selpersonen und Anspruchsgruppen der PH                  -Animatoren der Schulen des Kantons Zug auf
                Zug aus Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft und            Hochtouren. Letztere werden im Herbst 2019
                Kultur gesucht.                                          starten.
                Die im Jahr 2018 erarbeiteten Grundlagen wur-            Das EdLab der PH Zug hat im Jahr 2018 mit
                den Mitte Januar 2019 an einer Arbeitstagung             Samsung Schweiz und der Kreativagentur
                von Mitarbeitenden aus allen Leistungsbe-                Jung von Matt/Limmat die Lern-App «A Touch
                reichen, dem Vorstand der Mitarbeitendenor-              of History» entwickelt. Die App wurde in der
                ganisation und Vertreterinnen der Studieren-             Kategorie «Digital Craft» für den Cannes Lions
                den diskutiert. Worin liegen die besonderen              2018 nominiert. Bis ganz an die Spitze reichte
                Fähigkeiten und Ressourcen der PH Zug, ihre              es nicht. Aber eine Platzierung als Finalist
                Stärken und Schwächen? Welche Herausforde-               des Cannes Lions International Festivals of
                rungen und Risiken erwachsen aus dem kom-                Creativity unter weltweit 16 000 Einreichungen
                petitiven Umfeld? Wie kann die PH Zug aus der            ist eine grosse Anerkennung. Im Jahr 2019
                langen Lehrerinnen- und Lehrerbildungstraditi-           schaffte es die App dann bis ganz an die
                on im Kanton Zug Stärke gewinnen? Und wohin              Spitze: An der Award-Night des Art Directors
                soll sich die PH Zug bis 2026 bewegt haben?              Club Schweiz (ADC) wurde sie in der Kategorie

                Lehrpersonen werden im Fach Medien und Informatik ausgebildet.

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Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
«digital» mit Gold ausgezeichnet. «A Touch of
History» ermöglicht Schüler/innen von 8 bis
14 Jahren einen spielerischen und interak-
tiven Zugang zu Lerninhalten. Dabei wird das
Smartphone zu einer originellen historischen
Schatztruhe und bietet eine sinnvolle, zeitge-
mässe Ergänzung zu klassischen Unterrichts-
materialien.

Integration Verwaltung / Zentrale Dienste
Am 31. Juli 2019 endet der Dienstleistungs-
vertrag zwischen der PH Zug und den Schulen        Neue Hochschulrätin Monica Roth.
St. Michael Zug (STM). Ab 1. August 2019 wird
die PH Zug den Bereich Verwaltung / Zentrale
Dienste (Finanzen, Rechnungswesen, Human
Resources und ICT) selber führen. Die Bereiche
Hauswirtschaft und Haustechnik werden
weiterhin bei den STM bleiben. Die betroffenen
Mitarbeitenden wurden im März 2018 über die
geplante Reorganisation informiert und die
Schritte für die Integration dieser Verwaltungs-
einheiten in die PH Zug aufgegleist.

Neuer Verwaltungsleiter
Im Hinblick auf diese Neuorganisation wird
Peter Stehrenberger, Verwaltungsleiter PH Zug
und Geschäftsführer STM, die Verwaltungs-
leitung für die Bereiche der PH Zug per 31.
Juli 2019 abgeben. Für die STM arbeitet Peter      Neue Hochschulrätin Regula Schmidlin.
Stehrenberger weiterhin. Als sein Nachfolger
wurde im November 2018 Roger Blätter zum           Zwei neue Hochschulrätinnen
neuen Verwaltungsleiter der PH Zug gewählt.        Im Hochschulrat (HSR) kam es ebenfalls zu
Sein Amt trat er im April 2019 an. Der 54-jäh-     personellen Änderungen. Der Regierungsrat
rige Roger Blättler ist diplomierter Maschi-       des Kantons Zug wählte im Dezember 2018 für
neningenieur ETH mit Vertiefung in Betriebs-       die Legislaturperiode 2019 bis 2022 Monica
wissenschaften, hat einen Master in Business       Roth und Prof. Dr. Regula Schmidlin neu in den
Administration und langjährige Erfahrungen in      HSR. Sie ersetzten Prof. Dr. Herbert Altrichter
der Industrie sowie in Bildungs- und Dienstleis-   von der Johannes Kepler Universität Linz und
tungsunternehmen.                                  Urs Odermatt, Primarlehrer in Baar, die ihren
                                                   Rücktritt eingereicht hatten.
Neue Funktion: Generalsekretärin                   Die neu gewählte Monica Roth ist CEO und
Samantha Lottenbach wurde per 1. April 2018        Schulleiterin der Tagesschule Elementa AG. Sie
zur Generalsekretärin der PH Zug befördert.        hat das Primarlehrerinnenseminar in Cham ab-
Die Funktion «Generalsekretärin» ist eine          solviert und sich zur Schulleiterin weitergebil-
an anderen Pädagogischen Hochschulen               det. Prof. Dr. Regula Schmidlin ist Professorin
etablierte Bezeichnung, welche die verant-         für Germanistische Linguistik an der Universi-
wortungsvolle Tätigkeit zum Ausdruck bringt,       tät Freiburg und hat an der Universität Basel
die mit der Geschäftsführung von Hochschul-        Germanistik und Anglistik studiert, dort das
leitung und Hochschulrat verbunden ist. Das        Doktorat in Germanistischer Sprachwissen-
Aufgabengebiet von Samantha Lottenbach             schaft erworben und im Jahr 2009 habilitiert.
blieb grundsätzlich erhalten. Es kamen jedoch      In ihrem Amt bestätigt wurden folgende bishe-
verantwortungsvolle Aufgaben wie die Um-           rigen Mitglieder: Joachim Eder, Ständerat und
setzung des Qualitätsmanagement-Konzepts           alt Regierungsrat Kanton Zug; Vroni Straub-
oder die Projektleitung der geplanten HFKG-        Müller, Vorsteherin Bildungsdepartement Stadt
Akkreditierung dazu.                               Zug und Kantonsrätin; Vreni Wicky, ehemalige
                                                                                                      5
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Kantonsrätin, und Dr. sc. Esther Ziegler, Senior    Ausblick
    Researcher und Lecturer, Professur für Lehr-        Am 1. August 2017 habe ich mein Amt als Rek-
    und Lernforschung ETH Zürich.                       torin der PH Zug angetreten. Ich habe nun alle
                                                        Prozesse an der PH Zug einmal durchgespielt.
    Qualitätsmanagement: Konzept erstellt               Besonders aufgefallen ist mir in den ersten ein-
    Im Jahr 2018 hat die PH Zug ein neues Qua-          einhalb Jahren der grosse Spardruck an der PH
    litätsmanagement-Konzept entwickelt, das            Zug bzw. im Kanton Zug (siehe Hinweise in den
    vom Hochschulrat verabschiedet wurde. Alle          Berichten der Leistungsbereiche). Verglichen
    Leistungsbereiche und Abteilungen haben für         mit anderen Hochschulen ist die Grundfinan-
    ihr Aufgabengebiet ein Konzept erstellt. Dieses     zierung im Bereich F&E sehr tief. Die Einwer-
    wurde von der QM-Beauftragten Samantha Lot-         bung von vielen Drittmitteln ist deshalb bei den
    tenbach zu einem Gesamtkonzept zusammen-            Forschungseinheiten ein Dauerthema.
    gefasst. Dabei konnte sie auf das Know-how          Aufgrund der sich abzeichnenden Aufhellungen
    des Forschungs- und Beratungsunternehmens           am Zuger Finanzhimmel bin ich zuversicht-
    econcept zurückgreifen. Die neue QM-Strategie       lich, dass wir die im neuen Leitbild und in der
    ist insbesondere im Hinblick auf die geplante       Strategie 2019–2026 enthaltenen Visionen und
    HFKG-Akkreditierung von grosser Bedeutung.          Entwicklungsrichtungen – Stichwort Digitali-
                                                        sierung und Bildung – gewinnbringend für den
    Mitarbeitendenmitwirkung ist wichtig                Bildungsstandort Zug umsetzen können.
    Die Geschäftsordnung der Mitarbeiterinnen-
    und Mitarbeiter-Organisation (MMO) wurde            Prof. Dr. Esther Kamm, Rektorin
    im Jahr 2018 aktualisiert und dadurch die
    Mitsprachemöglichkeiten der Mitarbeitenden          Weiterführende Informationen: www.phzg.ch

    erhöht. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist
    die intensivere Zusammenarbeit des MMO-
    Vorstands mit der Hochschulleitung (HSL) und
    die Durchführung von MMO-Vollversamm-
    lungen, an welchen Themen diskutiert und
    verabschiedet werden, mit denen sich der
    Vorstand während eines Jahres schwerpunkt-
    mässig auseinandersetzt.

    Internationalisierung
    Das International Office unterstützte 2018
    wesentlich die Umsetzung des englischen
    Kursprogramms, das im Herbstsemester
    neu angeboten wurde und sich an Gaststu-
    dierende aus dem Ausland richtet. Auch das
    neue Wahlangebot «Studienreise» (Orléans/
    Balkan) wurde erstmals erfolgreich durchge-
    führt. Durch die Studienreform absolvierten
    Studierende ihr Gastsemester erstmals im
    Herbst statt wie bisher im Frühlingssemester,
    was grössere Anpassungen und Absprachen
    nötig machte. 2018 war die PH Zug für unsere
    internationalen Partner zudem nachgefragte
    Gastgeberin etwa bei den Drama Days, beim
    Kooperationsprojekt «YouRNI: Young Refugees
    Need Integration» und beim Besuch einer De-
    legation von Mitarbeitenden von europäischen
    Hochschulen, die an der EAIE European Asso-
    ciation for International Education in Genf teil-
    nahmen und die PH Zug kennenlernen wollten,
    sowie weiteren Fachtreffen mit internationalen
    Expertinnen und Experten.
6
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Qualität rundum – rund um Qualität:
Bericht der Ausbildungsleitung
                                     Rundum gute Qualität ist ein Ziel, das wohl        in der Umsetzungsphase zeigen, wie weit sich
                                     nie vollständig erreicht werden kann, aber         das Gesamtkonzept bewährt und ob es in
                                     kontinuierlich angestrebt werden soll. Fragen      erwünschtem Masse ertragreich ist.
                                     zur Qualität der Leistungserbringung und zum
                                     Qualitätsmanagement stellen denn auch ein          Lehrqualität und Lehr-Lern-Kultur
                                     prägendes Thema im Arbeitsjahr 2018 dar.           Qualität ist im Kerngeschäft Lehre ein wich-
                                     Weitere wichtige Aktivitäten waren Bemühun-        tiges Anliegen. Die Dozierenden sind sich
                                     gen im Zusammenhang mit der Einführung des         bewusst, dass gerade an der Pädagogischen
                                     Lehrplans 21 und nicht zuletzt die weitere Um-     Hochschule (PH) der Lehre eine besondere
                                     setzung des neuen Studienplans.                    Bedeutung zukommt. An der PH werden Stu-
                                                                                        dierende auf ihrem Weg zur guten Lehrperson
                                     Gesamtkonzept für das Qualitätsmanagement          unterstützt. Die Lehre hat zumindest teilweise
                                     Seit 2016 wurden kontinuierlich Teilaspekte        Modellfunktion und die Studierenden sind
                                     des Qualitätsmanagements (QM) im Leis­             bezüglich deren didaktischer Qualität sensibel
                                     tungsbereich Ausbildung neu erarbeitet oder        und durchaus auch kritisch.
                                     weiterentwickelt. Im Zuge der Erstellung           Ein hohes Engagement in der Lehre birgt
                                     eines Gesamtkonzepts auf Stufe Hochschule          allerdings eine gewisse Gefahr der inhaltlichen
                                     erfolgte 2018 der Auftrag des Rektorats zur        Überfrachtung. Das ausserordentlich grosse
                                     Erarbeitung der leistungsbereichsspezifischen      Themenspektrum in einer Ausbildung mit zehn
                                     Gesamtkonzepte nach einheitlichen Rahmen-          Fächern kann zusätzlich dazu führen, dass
                                     vorgaben. Eine Gruppe, bestehend aus zwei          die Fülle an Ansprüchen eine eigenständige,
                                     Fachschaftsleitungen, zwei Studierenden, der       vertiefte Auseinandersetzung mit Inhalten
                                     Qualitätsbeauftragten Ausbildung sowie dem         verhindert. So melden Studierende gelegent-
                                     Leiter des Leistungsbereichs, überprüfte die       lich zurück, dass sie das Studium teilweise
                                     bestehenden Instrumente auf Anpassungs-            als Abarbeiten von Pflichten erleben statt als
                                     und Ergänzungsbedarf, definierte Kernthe-          sinnvolle und intensive Auseinandersetzung
                                     men, Ziele und Indikatoren für das QM und          mit zentralen Themen. Es ist dies ein Vorwurf,
                                     legte entsprechende Prozesse fest. Ebenfalls       der an verschiedensten Hochschulen zu hören
                                     definiert wurden die Projekte, mit Hilfe welcher   ist und er wird oft in Zusammenhang gebracht
                                     die festgestellten Lücken für ein umfassendes      mit dem Bologna-System. Solche Rückmel-
                                     QM geschlossen werden sollen. Zweimal              dungen sollen ernst genommen werden. Es ist
                                     erfolgten Rückmeldeschlaufen zum aktuellen         kein Zufall, dass sich insbesondere engagierte
                                     Arbeitsstand bei der Leitungskonferenz der         und interessierte Studierende diesbezüglich
                                     Ausbildung und vor Abschluss der Arbeit wurde      kritisch äussern.
                                     das Konzept dem Vorstand der Studierenden-         Die Bearbeitung solcher Aspekte des Leh-
                                     organisation vorgelegt, damit auch von diesem      rens und Lernens wird zurzeit im Rahmen von
                                     Gremium allfällige noch offene Anliegen            regelmässigen Weiterbildungsveranstaltungen
Dozierende diskutieren in Herten-
stein über Aspekte des Lehrens und   eingebracht werden konnten. Nun wird sich          angegangen. Es ist eine einjährige Entwick-
Lernens.                                                                                lungsarbeit über drei Weiterbildungstage
                                                                                        hinweg vorgesehen. Unterstützt wird der
                                                                                        Prozess durch den Hochschuldidaktiker Dr.
                                                                                        Dr. Christoph Arn, der mit seinem Ansatz der
                                                                                        agilen Didaktik auf die genannte Problematik
                                                                                        eingeht.
                                                                                        Der Auftakt zu diesem Prozess erfolgte im
                                                                                        August 2018. Gut vierzig an der Ausbildung
                                                                                        beteiligte Dozierende und wissenschaftliche
                                                                                        Mitarbeitende dachten im Bildungshaus Stella
                                                                                        Matutina in Hertenstein über Hintergründe
                                                                                        und Lösungsmöglichkeiten der geschilderten
                                                                                        Problematik nach. Es war ein fruchtbarer Tag,
                                                                                        der inspirierend und motivierend wirkte und
                                                                                        bei den Teilnehmenden viele positive Reakti-
                                                                                        onen auslöste. Für die Weiterarbeit kristalli-
                                                                                        sierte sich die Thematik «Leistungsnachweise»
                                                                                                                                       7
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
heraus. Diese bilden ein wichtiges Element        gramm für Incomings anbieten. Verschiedene
    der Lehr-Lern-Kultur und beschäftigen viele       Dozierende hatten sich bereit erklärt, ihren
    Dozierende.                                       Unterricht zumindest teilweise oder auch ganz
                                                      auf Englisch zu erteilen. Unterstützt wurden
    Diplomierung des letzten Jahrgangs                sie dabei vom International Office und von
    nach Studienplan 2013                             der Fachschaft Englisch. Den Hochschulen,
    Im Jahr 2012 wurde an der PH Zug die Studi-       die meist schon seit längerem Studierende
    enplanreform 2013 eingeleitet, die zu neuen       der PH Zug für ein Gastsemester aufnehmen,
    Studiengängen ab Herbstsemester 2013              kann nun das Gegenrecht gewährt werden.
    führte. Bereits in der Umsetzungsphase dieser     Ihre Studierenden können nun ein Semester
    Reform erfolgte der Auftrag, den Studiengang      in Zug studieren, auch wenn sie nicht Deutsch
    für Primarlehrpersonen als Allrounder-Ausbil-     sprechen.
    dung zu konzipieren. So waren es lediglich drei
    Jahrgänge, die nach dem Studienplan 2013 ihr      Qualitätsreduktion durch Sparvorgaben
    Studium absolvierten. Zentrale Veränderungen      Die seit 2015 zunehmenden Sparvorgaben
    gegenüber der früheren Ausbildung waren           hatten breite Auswirkungen auf die PH Zug.
    ein zusätzliches Fach für den Studiengang         Nebst vielen anderen Sparbemühungen in ver-
    Primarstufe, ein attraktives Angebot von fünf     schiedensten Bereichen mussten im Jahr 2018
    Profilstudien, von denen die Studierenden         im Leistungsbereich Ausbildung zwei Massnah-
    eines auswählen konnten, sowie neue Formen        men umgesetzt werden, die mit einer gewissen
    der Zusammenarbeit zwischen Erziehungswis-        Qualitätseinbusse einhergehen. Zum einen
    senschaften und Fachdidaktiken in der Beglei-     hatten Studierende bisher die Möglichkeit,
    tung der Praktika. Im Herbst 2015 startete der    zwei Semester lang kostenlos Stimmbildung
    letzte Jahrgang nach diesem Studienplan, der      zu belegen. Dies wurde nun auf ein Semes­
    im Sommer 2018 diplomiert werden konnte.          ter reduziert. Dem Umgang mit der eigenen
                                                      Stimme als zentrales Medium der Lehrperson
    Umsetzung Studienplan 2016                        kommt eine hohe Bedeutung im Lehrberuf zu.
    Nachdem im Sommer 2018 der letzte Jahrgang        Dass die Unterstützung einer entsprechenden
    nach Studienplan 2013 diplomiert wurde, kann      Pflege nicht mehr im vorigen Umfang möglich
    seit Herbst 2018 nach längeren Jahren wieder      ist, ist bedauerlich. Dasselbe gilt für die zweite
    auf nur einen Studienplan fokussiert werden.      Massnahme: Bis anhin wurde das vierwö-
    Dies wird sicher da und dort zu einer gewissen    chige Fachpraktikum als einziges Praktikum
    Vereinfachung führen. So kann nun u. a. mit       im Ausbildungsverlauf einzeln absolviert. Um
    dem auf den Studienplan 2016 ausgelegten,         Kosten zu sparen, wird es jetzt in der Regel wie
    stabilen Stundenplan gearbeitet werden. Aller-    die anderen Praktika als Tandem-Praktikum
    dings fanden 2018 immer noch Entwicklungs-        durchgeführt.
    arbeiten für die neuen Studiengänge statt. Im
    Zentrum standen dabei einerseits die erstma-      Bereit für den Lehrplan 21:
    lige Durchführung der Bachelorprüfungen Ba-       Nachqualifikation Medien und Informatik
    sis. Diese Prüfung wird von den Studierenden      Die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zug
    am Ende des 4. Semesters in denjenigen Fä-        per Schuljahr 2019/20 fordert auch die PH Zug
    chern abgelegt, die sie im 3. Studienjahr nicht   in Aus- und Weiterbildung. Im Leistungsbereich
    vertiefen. Ein zweiter Schwerpunkt lag in der     Ausbildung trifft dies insbesondere auf die
    ersten Durchführung der Vertiefungsstudien im     Fachschaft Medienbildung und Informatik zu.
    5. Semester. Die Studierenden konnten gegen       Sie hat die Aufgabe, die Lehrpersonen der Kin-
    Ende des 3. Semesters eine Auswahl treffen,       dergarten- und Primarstufe für das neue Fach
    welche Fächer sie im 3. Studienjahr vertiefen     vorzubereiten. Nach intensiven Vorbereitungs-
    wollen, was zu einem stark individualisierten     arbeiten startete im Herbst 2018 die erste
    Profil an Vertiefungsfächern führte.              Durchführung des Nachqualifikationskurses
                                                      Medien und Informatik (MI) für Lehrpersonen
    Englischsprachige Incomings willkommen            der 5. und 6. Klasse. Das Absolvieren dieses
    Nach einer längeren Vorbereitungs- und            Kurses im Umfang von 3 ECTS-Kreditpunkten
    Pilotphase konnte die PH Zug ihren Partner-       ist Bedingung dafür, das Fach MI auf diesen
    hochschulen auf das Herbstsemester 2018 hin       Klassenstufen unterrichten zu dürfen. Wie
    erstmals ein englischsprachiges Studienpro-       in anderen Kantonen sprengt die Anzahl der
8
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Neue Medien gewinnen
                                                                                                        im Unterricht an Bedeutung.

Teilnehmenden die Kapazitäten an Perso-          Dezember, die auch für weitere Kolleginnen
nal und Infrastruktur für eine gleichzeitige     und Kollegen des Leistungsbereichs geöff-
Durchführung mit allen. Es ist eine Staffelung   net war. Mit hohem Engagement wurde über
über mehrere Jahre hinweg notwendig. Dies        Gegenwart und Zukunft des Leistungsbereichs
wiederum erfordert ein System für die Vertei-    nachgedacht und wurden Themenbereiche
lung der zur Verfügung stehenden Kursplätze.     identifiziert, die im Rahmen der weiteren
Zusammen mit den Rektoren der Zuger Volks-       Strategiearbeit miteinzubeziehen sind. Dazu
schulen wurde festgelegt, mit Kontingenten       gehören beispielsweise die Fragen, mit wel-
pro Schulgemeinde zu arbeiten, sodass den        chen Voraussetzungen unsere Studierenden
einzelnen Gemeinden bei jeder Durchführung       an die PH kommen und wie wir diese Voraus-
Plätze im Verhältnis zu ihrem Gesamtbedarf       setzungen besser berücksichtigen können, die
zur Verfügung stehen. Im Herbst 2018 konnten     Überprüfung des Angebots an Studienvarian-
die ersten zwei Kursgruppen die Nachqualifika-   ten, die Thematik der Sichtbarmachung der an
tion absolvieren. Ein Schwerpunkt des Kurses     der PH vorhandenen Kompetenzen sowie das
liegt auf dem für die Volksschule gänzlich       Anliegen einer besseren Vernetzung innerhalb
neuen Bereich Informatik. Es ist dem aus-        und ausserhalb der PH. Insgesamt konnten
serordentlichen Engagement der Fachschaft        wertvolle Ansatzpunkte für die Ausgestaltung
Medienbildung und Informatik und insbeson-       der neuen Strategie gewonnen werden.
dere der Fachschafts- und Projektleiterin Dr.
Ursula Schwarb zu verdanken, dass die sowohl     Wie der obige Einblick zeigt, war auch das Jahr
inhaltlich wie auch organisatorisch anspruchs-   2018 wieder ein vielfältiges und arbeitsreiches
volle Aufgabe gut bewältigt wurde und die        Jahr, in dem bestehende und neue Heraus-
Rückmeldungen zur ersten Durchführung sehr       forderungen erfolgreich angegangen werden
positiv ausfielen.                               konnten. Dazu haben die Mitarbeitenden und
                                                 an verschiedenen Stellen auch Studierende
Einstieg in die Strategiearbeit                  engagiert beigetragen. Der Leiter Ausbildung
Im Zuge des Prozesses zur Erarbeitung der        dankt an dieser Stelle allen herzlich für ihr
Strategie 2019–2026 der PH Zug erhielten         Engagement.
die Leistungsbereiche im Herbst 2018 den
Auftrag, eine Grundlagenanalyse durchzufüh-      Prof. Dr. Clemens Diesbergen,
ren, welche die Elemente Standort-, Umfeld-,     Prorektor und Leiter Ausbildung
Konkurrenz- und Potenzialanalyse umfasste.
Die Arbeit hierzu erfolgte im Rahmen einer       Weiterführende Informationen: www.ausbildung.phzg.ch

Sitzung der Leitungskonferenz Ausbildung im
                                                                                                                                      9
Tätigkeitsbericht PH Zug 2018
Weiterbildung & Beratung: we are on the road.

                                       Die Weiterentwicklung zeitgemässer Weiter-             An sich sind dies ganz normale Fragestel-
                                       bildung für nachhaltiges Lernen ist ein Prozess.       lungen einer Lehrperson für ihre Weiterbil-
                                                                                              dungsplanung im Allgemeinen und besonders
                                       Wie schätze ich meine Kompetenzen zu                   für die Vorbereitung zum kompetenzorien-
                                       kompetenzorientiertem Unterrichten ein? In             tierten Unterrichten nach Lehrplan 21 (gültig
                                       welchen Kompetenzbereichen zeigen sich                 im Kanton Zug ab 1. August 2019). Doch
                                       meine Stärken, meine Schwächen? Woran lässt            wie, durch wen und in welcher Art sollen sie
                                       sich dies erkennen? In welchen Themenfeldern           beantwortet werden? Während in vielen Kan-
                                       möchte ich mich wann schwerpunktmässig                 tonen die Beantwortung von aussen (d. h. via
                                       weiterentwickeln? Welches sind für mich                Bildungsdirektion durch Festlegung der zu be-
                                       geeignete Lernzugänge (alleine, im Team, in            suchenden Kurse) erfolgt(e), wählte der Kanton
                                       der Gruppe) und -formate (Selbststudium, Hos-          Zug in Zusammenarbeit mit den Schulen und
                                       pitation, Weiterbildungskurs, Online-Angebote,         der W&B PH Zug ein partizipatives, mitverant-
                                       schulinterne Weiterbildung)?                           wortendes Vorgehen:

Systematische Standortbestimmung durch eine Online-Befragung zur Selbst-   … und Empfehlungen für ausgewählte Weiterbildungsthemen und Erarbeitung
einschätzung der Kompetenzen mit Individual- und Teamauswertung …          von entsprechenden Lernformaten …

                                                                                                                 «Do your own Roadmap» – Weiter-
                                                                                                                 bildung individuell und fürs Team
                                                                                                                 planen und gestalten.

                                                                                              Alle drei Phasen prägten die Arbeit der W&B
                                                                                              PH Zug im Berichtsjahr 2018 – und gehen für
                                                                                              die PH Zug wie auch die Schulen und Lehrper-
                                                                                              sonen weiter: Die Weiterentwicklung zeitge-
                                                                                              mässer Weiterbildung für nachhaltiges Lernen
                                                                                              ist wie die Weiterentwicklung zeitgemässen
… und abgestimmter, mehrjähriger Weiterbildungsplanung für die Schule,                        Unterrichtens für nachhaltiges Lernen ein
die Unterrichtsteams und die einzelne Lehrperson.                                             Prozess – we are on the road.

                                                                                              Angebote W&B 2018/19
                                                                                              Im April erschienen die Angebote W&B
                                                                                              2018/19. Neben den über 300 Weiterbildungs-
                                                                                              kursen (vgl. Statistik auf Seite 33) stehen zahl-
                                                                                              reiche weitere Angebote zur Verfügung, dies
10
auch dank der Kooperation mit den Pädago-         Abschlussmodul. Die Teilnehmenden besuchen
gischen Hochschulen Luzern und Schwyz und         insgesamt fünf Kurstage.
der Lehrerweiterbildung der Kantone Nidwal-
den, Obwalden und Uri. Unter dem Motto            Eröffnung Roberta Regio Zentrum
«Do your own Roadmap», das die Partizipation      Am 2. Mai 2018 eröffnete die PH Zug das
und Gestaltung von individuellen Lernchancen      Roberta Regio Zentrum (RRZ Zug). Mit der
und Lernformen ins Zentrum rückt, werden          Einrichtung dieses Zentrums rüstet sich die
drei Schwerpunkte gesetzt:                        PH Zug für eine moderne, zukunftsorientierte
• Einführung und Umsetzung des «LP 21», der       Bildung und bietet Lehrpersonen aller Schul-
   als mehrjähriger Weiterbildungsschwer-         stufen jährlich Weiterbildungskurse in Robotik
   punkt konzipiert ist (2018/19 bis 2020/21)     und Informatik an. Zudem ermöglicht das RRZ
• «Medien und Informatik»: Angebot an Nach-       Zug den Zuger Schulen die Materialausleihe für
   qualifikationen und Weiterbildungen            eigene Robotik-Projekte. In der Schweiz finden
• «Sek I plus: Neugestaltung 9. Schuljahr»:       sich neben dem RRZ Zug noch drei weitere
   Fokus auf das kompetenzorientierte, eigen-     Zentren: an der PH Bern, der EPFL in Lausanne
   verantwortliche und kooperative Lernen         und der ZHAW in Winterthur.

Holkurse                                          Tagung Lernquelle Arbeit
Die Nachfrage nach massgeschneiderten             Im März 2018 wurde die Tagung Lernquelle
Kursen und Weiterbildungsveranstaltungen vor      Arbeit zusammen mit dem Gewerblich-indus-
Ort ist ungebrochen. Im Berichtsjahr durften      triellen Bildungszentrum Zug (GIBZ) mit rund
30 Holkurse durchgeführt werden (2017: 21         100 Teilnehmenden erfolgreich durchgeführt.
Holkurse). Die bevorstehende Einführung des       Sie ermöglichte einen anregenden fachlichen
LP 21 hat die Themensetzung weitgehend            Austausch zwischen Berufs- und Lehrperso-
beeinflusst. Angefragt wurden insbesondere        nenbildung. Die beiden Referierenden Prof. Dr.
Themen wie kompetenzorientierte Aufgaben          Peter Dehnbostel und Prof. Dr. Katrin Kraus
mit Fokus Deutsch oder Natur/Mensch/              führten die Teilnehmenden an die Thematik
Gesellschaft (NMG), Beurteilen im kompetenz­      der «Lernquelle Arbeit» heran und zeigten auf,
orientierten Unterricht und Lernen dokumen-       wie sich der Arbeitsplatz als Lernort nutzen
tieren. Ausserdem fanden Einführungen zum         lässt und wie «Learning on the Job» erfolgreich
Lehrmittel NaTech sowie zum Tastaturschrei-       funktioniert. Die Veranstaltung bildete eine
ben mit Typewriter statt.                         gelungene Grundlage für Reflexion, Zusam-
                                                  menarbeit und Austausch.
Weiterbildung für Mitarbeitende TGS/SEB
Am 23. März 2018 stellten 21 Teilnehmerinnen      CAS DaZIK
der Weiterbildung für Mitarbeitende Tages-        48 Teilnehmenden konnte im Jahr 2018 das Zerti-
strukturen/Schulergänzende Betreuung aus          fikat CAS Deutsch als Zweitsprache und Interkul-
Zug und Luzern ihre Erkenntnisse aus den          turalität DaZIK überreicht werden. Ende August
Transferaufgaben vor und konnten damit die        2018 startete das CAS mit zwei ausgebuchten
Weiterbildung erfolgreich abschliessen. Die       Kursgruppen (Zug und Luzern) in eine neue Run-
Weiterbildung TGS/SEB fand grossen Anklang,       de. Dieser Zertifikatsstudiengang ist nach wie vor
sodass für das Schuljahr 2018/19 besonders        sehr gefragt und hat eine gute Reputation.
hohe Anmeldequoten zu verzeichnen waren;
der 13. Durchgang startete in Zug mit 14 und in   CAS DaZIK BB
Luzern mit 24 Teilnehmenden.                      Im September konnten die Teilnehmenden des
                                                  ersten Durchgangs des CAS Deutsch als Zweit-
Weiterbildung Kommunikation und                   sprache und Interkulturalität in der Berufsbil-
Interaktion im Vorschulbereich                    dung (DaZIK BB) ihr Diplom entgegennehmen.
Im September 2018 startete das neu lancierte      Gleichzeitig startete der zweite Durchgang. Die
Weiterbildungsangebot «Kommunikation und          Weiterbildung vermittelt Lehrpersonen und Bil-
Interaktion im Vorschulbereich – Alltagsinte-     dungsverantwortlichen der beruflichen Bildung
grierte Sprachförderung für alle Kinder» mit      Wissen und Praxiseinblicke zu einem konstruk-
neun Teilnehmenden erfolgreich. Der modular       tiven Umgang mit kulturellen Unterschieden
aufgebaute Weiterbildungskurs bietet ein          und zur Förderung von Deutsch als Zweitspra-
Grundlagenmodul, ein Wahlmodul und ein            che im Unterricht auf der Sekundarstufe II.
                                                                                                 11
der PH Zug, übergeben. Gekoppelt mit dem
                                                                                        Stellenwechsel wurde die Webseite www.
                                                                                        fremdsprachenaustausch.phzg.ch überarbeitet
                                                                                        und weiterentwickelt; seit April 2019 finden
                                                                                        Lehrpersonen, aber auch Schüler/innen sowie
                                                                                        deren Eltern dort konkrete Hilfestellungen
                                                                                        und Beispiele zu verschiedenen Formen des
                                                                                        Austauschs mit der Westschweiz.

                                                                                        Animation für Schulmusik
                                                                                        Die Musikworkshops erscheinen seit Herbst
Tagung «Lernquelle Arbeit»: fach-                                                       2018 im neuen, handlichen Flyerformat und
licher Austausch zwischen Berufs-   Beratungen und Impulse                              boten auch im 2018 ein vielseitiges Angebot.
und Lehrpersonenbildung.
                                                                                        Das Highlight des Jahres war das Werk «Zipf,
                                    Fachdidaktische Beratung «Gestalten»                Zapf, Zepf und Zipfelwitz» der Hünenbergerin
                                    Die offene Beratungszeit vom Mittwochnach-          Stephanie Jakobi-Murer. Ihr Werk für Kin-
                                    mittag entsprach nicht mehr den Kundenwün-          dergarten und Unterstufe wurde dank der
                                    schen. Vermehrt wurden terminlich festgelegte       Unterstützung des Kantons Zug, der Gemein-
                                    Beratungen an anderen Tagen in Anspruch             de Hünenberg und der Beisheim Stiftung auf
                                    genommen. Im 2018 wurde der Aufbau der              die grosse Bühne des Theaters Casino Zug
                                    Beratungsstelle im Bereich Bildnerisches            gebracht. Aus dem musikalischen Advents-
                                    Gestalten initiiert. Unterlagen zu bildnerischem    kalender wurde ein Theaterstück für vier
                                    und plastischem Gestalten stehen analog dem         professionelle Schauspieler/innen, begleitet
                                    Technischen und Textilen Gestalten zur Ansicht      von der Zuger Sinfonietta und gesungen vom
                                    bereit, digitale Unterlagen sind in Vorbereitung.   Kinderchor der Musikschule Hünenberg.
                                    Der Beratungsschwerpunkt lag bei den Lehr-
                                    personen in der Unterstützung zu Jahrespla-         Beratungsstelle für Bildungsfachleute
                                    nungen sowie der Einführung von Schulteams          Die Beratungsstelle für Bildungsfachleute
                                    in den neuen Lehrplan. Darüber hinaus gab es        vermittelt ein breites und niederschwelliges
                                    Anfragen bezüglich Planung oder Einrichtung         Coaching-Angebot, das allen Bildungsfachper-
                                    von Fachräumen, wie z. B. die Neuanschaffung        sonen der Partnerschulen und -institutionen
                                    von Maschinen oder das Planen und Einrich-          im Kanton Zug offensteht und einen Reflexi-
                                    ten der neuen Fachräume der Kantonsschule           onsraum für Fragen und Anliegen bietet. Das
                                    Menzingen.                                          Beratungsvolumen beläuft sich 2018 auf 551
                                                                                        Beratungsstunden (2017: 602 Stunden) und
                                    Leseförderung                                       hat sich demgemäss etwas reduziert. Das
                                    Die beiden angebotenen Formen der Leseför-          Berichtsjahr war geprägt vom Ausarbeiten von
                                    derung im Kanton Zug, Schullesungen und             Massnahmen in Bezug auf die Streichung des
                                    B(a)uchladen, wurden auch im 2018 rege              Kantonsbeitrags an die Beratungsstelle. Im Ge-
                                    genutzt und bewirken bei den Kindern und Ju-        spräch mit der Rektorenkonferenz wurde eine
                                    gendlichen, dass ein neuer Zugang zu Büchern        neue Vereinbarung gefunden, die eine Kürzung
                                    gefunden wird. 2018 fanden 91 Lesungen in           des Stundenbudgets der Lehrpersonen der ge-
                                    102 Klassen statt. Die sechs Autor/innen            meindlichen Schulen ab Januar 2019 zur Folge
                                    vermochten auf ganz unterschiedliche Art die        hat. Die Erfahrungen mit dem neuen Modell
                                    Klassen zu begeistern und fürs Lesen zu moti-       werden nach zwei Jahren ausgewertet.
                                    vieren. Auch alle 16 Termine für B(a)uchladen-
                                    besuche waren schnell ausgebucht.                   André Abächerli,
                                                                                        Leiter Weiterbildung & Beratung W&B
                                    Austausch Fremdsprachen
                                    Die Beratung Austausch Fremdsprachen ist in         Weiterführende Informationen:
                                                                                        weiterbildung.phzg.ch
                                    neuen Händen: Nach 20-jähriger Tätigkeit als
                                                                                        beratung.phzg.ch
                                    Austauschverantwortlicher des Kantons Zug           beratung-bildungsfachleute.phzg.ch
                                    hat Peter Schenker aufgrund seiner Pensio-
                                    nierung im Sommer 2018 den Stab an Sylvia
                                    Nadig, Fachschaftsleiterin Fremdsprachen
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F&E an der PH Zug: Theoretisch fundierte Kenntnis
mit praktischem Können verknüpfen
Mit ihrer praxisorientierten Forschungstätig-       in nationalen und internationalen Forschungs-
keit unterstützt die PH Zug öffentliche und pri-    kontexten Gehör und Anerkennung zu finden,
vate Institutionen aus dem In- und Ausland bei      gehört zum Selbstverständnis des Leistungs-
der Weiterentwicklung des Bildungswesens.           bereichs F&E, wird aber darüber hinaus auch
                                                    durch das Hochschulförderungs- und koordi­
Die verschiedenen Aktivitäten des Leistungs-        nationsgesetz (HFKG 2015) gefordert.
bereichs Forschung & Entwicklung (F&E) rich-
ten sich einerseits an wissenschaftlichen An-       Kern des Leistungsbereichs F&E sind das
sprüchen und anderseits an Erwartungen aus          Institut für Bildungsmanagement und Bildungs-
der schulischen Praxis aus. Dieser doppelte         ökonomie IBB, das Institut für internationale
Kompetenzanspruch verbindet theoretisch fun-        Zusammenarbeit in Bildungsfragen IZB und das
dierte Kenntnis mit praktischem Können und          Zentrum Mündlichkeit ZM. Ausserdem hat die
bildet eine wesentliche Voraussetzung dafür,        PH Zug auch 2018 vielfältige F&E-Aktivitäten
dass F&E auf die Anwendung in der konkreten         von Mitarbeitenden aus den verschiedenen
Problemlösung orientiert werden kann. Die           Fachbereichen gefördert, die schwerpunktmäs-
Fähigkeit, die eigene Tätigkeit am doppelten        sig in der Lehre tätig sind. Die wissenschaft-
Kompetenzprofil auszurichten, ist aber nicht        liche Expertise von Dozierenden der PH Zug
nur für den Leistungsbereich F&E massge-            war darüber hinaus auch in unterschiedlichen
bend, sondern bildet ganz grundsätzlich ein         Kooperationsprojekten gefragt, sei dies bei
wesentliches Merkmal des Personalprofils von        Lehrmittelentwicklungen oder bei Forschungs-
Mitarbeitenden der PH Zug.                          projekten. Eine Übersicht über F&E-Projekte,
                                                    die 2018 an der PH Zug bearbeitet wurden,
Mit dieser Orientierung am doppelten Kompe-         zeigt die Projektliste ab S. 27.
tenzanspruch profiliert sich die PH Zug sowohl
als lokal verankerte wie auch als kantonal, nati-   IBB
onal und international präsente Hochschule.         Das Institut für Bildungsmanagement und
                                                                                                     Forschung & Entwicklung: Erwar-
Ambitionierte Forschung mit Lokalbezug und          Bildungsökonomie IBB betreibt seit gut 15
                                                                                                     tungen aus der schulischen Praxis
Praxisorientierung sowie der Anspruch, auch         Jahren Forschung und Wissenstransfer für         und wissenschaftliche Ansprüche
                                                                                                     erfüllen.

                                                                                                                                         13
Doppelter Kompetenzanspruch:
theoretisch fundiertes Wissen und
praktisches Können.

                                    Einzelakteure sowie für Institutionen im Bil-      tungssymposium durchgeführt werden soll)
                                    dungsbereich, v. a. in der Schweiz, aber auch      zusammen mit dem Verband Schulleiterinnen
                                    im gesamten deutschsprachigen, europäischen        und Schulleiter Schweiz (VSLCH) initiiert
                                    und aussereuropäischen Raum. Ein Sabbati-          und durchgeführt. Die Teilnehmenden waren
                                    cal der IBB-Leitung wurde im Berichtsjahr zu       wichtige Multiplikatoren und Expert/innen aus
                                    intensiver Reflexions- und Strategiearbeit zum     verschiedenen Bereichen der Schweiz (vgl.
                                    IBB und seiner künftigen Rolle und Ausge-          www.bildungsmanagement.net/Forum).
                                    staltung genutzt. Hierzu wurden Analysen           Neben umfangreichen Publikationsvorhaben,
                                    zur bisherigen Institutsentwicklung vollzogen      die im Berichtszeitraum realisiert werden
                                    und Feedbacks von Auftraggebern, Drittmit-         konnten, wurde der Schlussbericht der wissen-
                                    telgebern sowie Peers, v. a. des International     schaftlichen Begleitung zum Projekt «School
                                    Academic Board des IBB, eingeholt. Es wurden       Turnaround – Berliner Schulen starten durch»
                                    unterschiedliche Analyse-Zugänge gewählt:          erfolgreich abgeschlossen.
                                    Standortanalyse, Konkurrenz-/Kooperations-
                                    analyse, Umweltanalyse sowie SWOT-Analyse.         IZB
                                    Des Weiteren wurden HR-Strategien reflektiert      Im Berichtsjahr wurden am Institut für interna-
                                    und Teamentwicklungsanalysen durchgeführt.         tionale Zusammenarbeit in Bildungsfragen IZB
                                    Die Analysen boten insgesamt eine profunde         vier grössere Forschungsprojekte bearbeitet.
                                    Basis für die avisierte Strategieentwicklung       Ein mehrjähriges Forschungsprojekt, das der
                                    des IBB (Restart IBB), die in die Ausarbeitung     Frage nachging, wie bei angehenden Lehrper-
                                    von Eckpunkten und Detailszenarien für eine        sonen ein professioneller Kompetenzaufbau
                                    Forschungsstrategie, ein Forschungsprogramm        gefördert werden kann, der dazu verhilft, in
                                    und entsprechend umfangreiche Drittmittelan-       und mit soziokultureller Vielfalt zu handeln,
                                    träge mündete.                                     konnte erfolgreich abgeschlossen werden.
                                    Konkret wurden vier Forschungsanträge erar-        Das Projektteam – vier Mitarbeitende des
                                    beitet, ein weiterer Antrag in Abstimmung mit      IZB sowie fünf Primarlehrpersonen aus dem
                                    einer Stiftung initiiert sowie ein umfangreiches   Kanton Zug – entwickelte eine reflektierte
                                    Forschungsprogramm entwickelt. Zudem               Fallsammlung, die pädagogisch Handelnden
                                    wurden Erfahrungen und Erkenntnisse aus            als Lehrbuch dient. Die Fallsammlung erschien
                                    Projekten vergangener Jahre entsprechend für       im Frühling 2019 im hep Verlag. Auf den
                                    Publikationen aufgearbeitet.                       Erkenntnissen wird das IZB in nachfolgenden
                                    Vom 29. bis 30. Oktober 2018 wurde im Grand-       Forschungsprojekten aufbauen.
                                    hotel Giessbach in Brienz das Bildungs- und        Neu gestartet wurde die Arbeit im auf drei Jah-
                                    Schulleitungsforum Schweiz (das in Zukunft         re angelegten Forschungsprojekt «Eltern und
                                    im Wechsel mit dem Bildungs- und Schullei-         Schule im Kontext gesellschaftlicher Ungleich-
14
heitsverhältnisse». Im Januar 2018 begann der     didaktik Schulsprache» (PHZH und Universität
zweijährige MAS «Pedagogical Approaches           Zürich sowie PH FHNW und Universität Basel)
for Education in Humanitarian Principles and      beteiligt. Die gute Vernetzung in der Scientific
Values» mit 36 Studierenden aus 20 Ländern.       Community zeigt sich auch darin, dass das ZM
Dieser MAS wird im Auftrag der Direktion für      im Vorstand des Vereins Fachdidaktik Deutsch
Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und         (fdd) und in der Leitung der AG Mündlichkeit
in Kooperation mit der Internationalen Föde-      vertreten ist.
ration der Rotkreuz- und Rothalbmondgesell-       Im Februar 2018 konnte das vom Schwei-
schaften (IFRC) als Blended-Learning-Angebot      zerischen Nationalfonds zur Förderung der
mit zwei Präsenztrainings in Minsk (Februar       wissenschaftlichen Forschung (SNF) finan-
2018) und Hongkong (Juli 2019) durchgeführt.      zierte und in Kooperation mit der Universität
Mit der öffentlichen Veranstaltung «Die Stär-     Basel durchgeführte Projekt «Argumentative
ken der Schweizer Schulbildung – Impulse für      Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte,
die Bildungsarbeit der DEZA in Partnerländern»    Anforderungen, Erwerbsverläufe» mit einer in-
wurde die von der DEZA beim IZB in Auftrag        ternational besetzten Abschlusstagung erfolg-
gegebene Studie zur Schweizer Schulbildung        reich abgeschlossen werden. Bereits im Juni
erfolgreich abgeschlossen. Von der Gesell-        wurde die Arbeit an einem neuen SNF-Projekt
schaft für Internationale Zusammenarbeit          zum Thema «Der Klassenrat als kommunikative
(GIZ) wurde das IZB mit der Entwicklung der       Praktik – ein gesprächsanalytischer Zugang»
Lehr- und Lernmaterialien für Mathedidaktik im    aufgenommen. Das im November durchge-
neuen Lehrgang «Primary Education» in Afgha-      führte Erzählfestival zum Thema «In allen Far-
nistan beauftragt. In der Lehre engagierte sich   ben» verzeichnete mit über 120 Schülerinnen
das IZB mit fünf Modulen im Themenbereich         und Schülern einen Teilnahmerekord.
der interkulturellen Pädagogik. Das IZB wurde
zudem von Bildungsträgern zur Durchführung        Prof. Dr. Stefan Hauser,
von Workshops zum Thema Migration und             Leiter Zentrum Mündlichkeit und
Bildung beauftragt. Abgerundet wurden die         zuständig in der F&E-Leitungskonferenz
Aktivitäten des IZB durch die Betreuung von       für den Bereich Kommunikation
Bachelor- und Masterarbeiten, der Mitarbeit in
verschiedenen Netzwerken sowie zahlreichen        Weiterführende Informationen:
Referaten und Publikationen.                      forschung.phzg.ch; ibb.phzg.ch; izb.phzg.ch; zm.phzg.ch

ZM
Im August 2018 verabschiedete sich Brigit
Eriksson-Hotz als Co-Leiterin des Zentrums
Mündlichkeit ZM und trat in den Ruhestand.
Sie hatte 2009 das Zentrum Mündlichkeit
gegründet und war neben ihrer Funktion als
Rektorin der PH Zug ab 2011 als Co-Leiterin
am ZM tätig. Der Übergang von der Co-Leitung
zur alleinigen Leitung des ZM durch Stefan
Hauser wurde zusammen mit dem Team und in
Kooperation mit einem Organisationsentwick-
ler vorbereitet.
Auch 2018 konnte das ZM seine Position in den
Bereichen der fachdidaktischen Forschung
und Entwicklung wie auch in der Lehre intern
und extern weiter festigen. So ist das ZM mit
mehreren Mitarbeitenden am Netzwerk und
der Qualifikationsinitiative «Schulsprachdi-
daktik» beteiligt. Es handelt sich dabei um ein
vierjähriges Bundesförderprogramm, das den
Aufbau der wissenschaftlichen Kompetenzen
in den Fachdidaktiken zum Ziel hat. Wie bisher
ist das ZM am Joint-Masterstudiengang «Fach-
                                                                                                            15
Ausgewählte F&E-Projekte

                                      School Turnaround –                               Schulentwicklungsbegleitung nötig sind.
                                      Berliner Schulen starten durch                    Besondere Rahmenbedingungen, eine spezielle
                                      Das Projekt «School Turnaround – Berliner         Ressourcenausstattung, Möglichkeiten eines
                                      Schulen starten durch» wurde 2013–2018            strategischen und passgenauen Personalma-
                                      im Rahmen einer Public-Private-Partnership        nagements sowie die Professionalisierung der
                                      gemeinsam von der Robert Bosch Stiftung           schulischen Akteure sind erforderlich, damit
                                      (RBSG) und der Senatsverwaltung für Bildung,      eine neue, eine gestärkte oder eine in ihrer
                                      Jugend und Familie (SenBJF) Berlin durchge-       Kompetenz weiterentwickelte Schulleitung
                                      führt und vom Institut für Bildungsmanagement     über den Ausbau eines mittleren Managements
                                      und Bildungsökonomie IBB wissenschaftlich         die Schulmanagement-Kapazität erhöhen
                                      begleitet. Der «School Turnaround» von zehn       kann.
                                      Berliner Schulen, die gravierenden Problemen
                                      gegenüberstanden, sollte durch umfassende         Weitere Infos: www.school-turnaround.de
                                      und passgenaue Prozesse der Schulentwick-
                                      lung erreicht werden, die auf die Bedürfnisse     Bewährte Praktiken in der Schweizer Schul­
                                      dieser Schulen zugeschnitten sind und ihre        bildung und deren potenzieller Mehrwert für
                                      Handlungsfähigkeit stärken sollten. Unterstüt-    die Entwicklungszusammenarbeit
                                      zungsangebote umfassten u. a.:                    Das Institut für internationale Zusammenar-
                                      • Schulentwicklungsbegleitung/                    beit in Bildungsfragen IZB hat im Auftrag der
                                         Prozessbegleitung                              Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit
                                      • Fortbildungen                                   (DEZA) abgeklärt, welche bewährten Prak-
                                      • Schulbesuche/Hospitationen                      tiken die Schweizer Schulbildung aufweist und
                                      • schulspezifische Initiativen                    welche Elemente mit potenziellem Mehrwert
                                         der Schulentwicklung                           für das Bildungsengagement der DEZA im
                                                                                        Globalen Süden und Osten daraus abgeleitet
                                      Zusammenfassend kann festgestellt werden:         werden können.
                                      Die am Projekt School Turnaround teilneh-         Die bewährten Praktiken wurden vom IZB
                                      menden Schulen haben durch das Projekt            anhand von Interviews mit Expert/innen aus
                                      einen wichtigen Schritt in der Weiterentwick-     verschiedenen Bildungsbereichen identifiziert.
                                      lung der Qualität schulischer Arbeit geleis­      Bei der Frage, ob Schweizer Praktiken einen
                                      tet. Sie haben sich Ziele gesetzt und diese       potenziellen Mehrwert für die DEZA darstel-
                                      auch erreicht (in manchen Fällen in Teilen).      len, wurde abgewogen, inwieweit sie in einem
                                      Die Expertisen von Schulleitungen und die         Partnerland Innovationen anregen, sie dort
                                      Entwicklung des Kollegiums wurden gestärkt,       anschlussfähig an bestehende Elemente sein
                                      weniger Schüler/innen haben die Schule ohne       können und sie das Potenzial besitzen, an den
                                      Schulabschluss verlassen und die Fälle von Ge-    lokalen Kontext angepasst werden zu können.
                                      walt zwischen Schüler/innen nahmen klar ab.       Als Fazit konnte festgehalten werden, dass
                                      Allerdings zeigt das Projekt auch auf, wie sehr   die Schweizer Schulbildung viele bewährte
Klassenrat: Schüler/innen an
                                      für einen School Turnaround eine konzer-          Praktiken aufweist, von denen einige interes-
Themen und an Entscheidungen
teilhaben zu lassen, die für sie im   tierte Aktion vieler Akteure und eine intensive   sant sind für die Arbeit der DEZA. So ergibt
schulischen Alltag wichtig sind.                                                        sich etwa ein potenzieller Mehrwert aus den
                                                                                        Schweizer Erfahrungen mit dem demokrati-
                                                                                        schen und föderalistischen Aushandeln von
                                                                                        tragfähigen Lösungen oder mit der Schule und
                                                                                        deren Entwicklung, die als öffentliche Aufgabe
                                                                                        verstanden wird. Aber auch die integrative und
                                                                                        inklusive Haltung und der auf Chancengerech-
                                                                                        tigkeit ausgerichtete Umgang mit migrations-
                                                                                        bezogener Vielfalt und Mehrsprachigkeit sind
                                                                                        Ansätze aus der Schweizer Schulbildung, die
                                                                                        von der DEZA genutzt werden können. Aus-
                                                                                        serdem wurden Schweizer Spezifika, wie etwa
                                                                                        die hohe Durchlässigkeit mit entsprechenden
                                                                                        Unterstützungs-, Beratungs- und Brücken-
                                                                                        angeboten, der Einbezug von Eltern und der
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Zivilgesellschaft sowie die Verknüpfung von                  Der Klassenrat als kommunikative Praktik –
Theorie und Praxis in der Ausbildung der                     ein gesprächsanalytischer Zugang
Lehrpersonen als Bereiche mit potenziellem                   Der Klassenrat ist ein Partizipationsformat, das
Mehrwert identifiziert.                                      an vielen Zuger Schulen auf unterschiedlichen
                                                             Schulstufen zum Einsatz kommt. Zu den Zielen
Weitere Infos: Bericht PH Zug «Bewährte Praktiken            des Klassenrats gehört es, Schüler/innen an
Schulbildung Schweiz und Mehrwert für die DEZA»
                                                             Themen und an Entscheidungen teilhaben zu
                                                             lassen, die für sie im schulischen Alltag wichtig
Formatives Feedback zum mathematischen                       sind. Nebst dem Postulat der Partizipation geht
Argumentieren – FEMAR                                        mit dem Klassenrat zumeist auch der Anspruch
Die von den Pädagogischen Hochschulen                        einher, eine Lerngelegenheit für den Erwerb
St. Gallen und Zug lancierte SNF-Interventi-                 sprachlicher Fähigkeiten (wie diskutieren etc.)
onsstudie «Formatives Feedback zum mathe-                    und sozialer wie personaler Fähigkeiten (wie
matischen Argumentieren – FEMAR» (2018                       zuhören, gemeinsame Lösungen erarbeiten
bis 2021) orientiert sich an einem quasi-                    etc.) zu sein. Wissen mit anderen diskutierend
experimentellen Design mit Interventions- und                zu erarbeiten und abzugleichen und im gemein-
Kontrollgruppe. Sie schliesst am SNF-Projekt                 samen Gespräch Lösungen zu finden, die allen
«Lernen mit Rubrics – LERU» (2015 bis 2016)                  Beteiligten gerecht werden, ist in schulischen
an. Die Studie untersucht Auswirkungen von                   Kontexten und in alltäglichen Situationen eine
Feedbacks, die Lehrpersonen von 5. und 6.                    oft gefragte Fähigkeit.
Klassen ihren Lernenden entlang eines Rubrics                In diesem vierjährigen Projekt, das vom
(Beurteilungsraster) geben, und zwar bezüglich               Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unter-
Leistungsentwicklung, Selbstregulationskom-                  stützt und von Mitarbeitenden des ZM durch-
petenz und empfundener Selbstwirksamkeit.                    geführt wird, besteht das Erkenntnisinteresse
Seitens der Lehrpersonen interessiert, ob                    darin, die Beteiligung am Klassenrat aus einer
und wie sich die Quantität und Qualität des                  gesprächslinguistischen Perspektive zu be-
Feedbacks gegenüber einzelnen Lernenden                      trachten, um aufbauend auf den empirischen
unterscheidet. Der Handlungsaspekt «Erfor-                   Beobachtungen einen gesprächsdidaktischen
schen und Argumentieren» aus dem Lehrplan                    Beitrag für den stufengerechten Einsatz
21 bietet die fachdidaktische Referenz.                      und die Weiterentwicklung des Klassenrats
Die 20 bereits im Vorgängerprojekt videogra-                 formulieren zu können. Das Projekt verfolgt
fierten Unterrichtslektionen werden zusammen                 das Ziel, einen Beitrag zum Professionswis-
mit 30 neu zu erhebenden Lektionen hinsicht-                 sen von Lehrpersonen zu leisten, indem die
lich «Feedback» codiert und analysiert. Weitere              empirischen Erkenntnisse mit didaktisch rele-
Datenerhebungen erfolgen mittels Fragebo-                    vantem Handlungswissen verknüpft werden.
gen, Interviews und Schülertests. Die Lehr-                  Um nicht nur über, sondern mit und für die
personen der Interventionsgruppe besuchen                    Praxis zu forschen, werden die Lehrpersonen
vor der Intervention eine Weiterbildung zum                  einbezogen, indem sie ihre eigenen Fragen an
mathematischen «Erforschen und Argumen-                      ihre Klassenratspraxis ins Projekt einfliessen
tieren», zum Rubric und zum Thema Feedback                   lassen können.
(Implementierung des Treatments). Diejenigen                 Das Datenmaterial besteht einerseits aus 38
der Kontrollgruppe setzen sich parallel dazu                 videografierten Klassenratssitzungen einer
mit einem anderen Handlungsaspekt des                        Klasse im Laufe der 5. und 6. Primarklasse und
Lehrplans 21 auseinander. Es wird erwartet,                  andererseits aus 14 Klassenratssitzungen von
dass die speziell geschulten Lehrpersonen                    verschiedenen Klassen (von der 3. Primarklas-
vermehrt förderliches Feedback einsetzen und                 se bis zur 3. Sekundarklasse je zwei Klassen-
dass sie über ein fundiertes Verständnis ge-                 ratssitzungen auf jeder Klassenstufe).
genüber Feedback und dem Handlungsaspekt
«Erforschen und Argumentieren» verfügen. Die                 Weitere Infos: zm.phzg.ch > F&E-Projekte

Lernenden sollen u. a. ihre Selbstregulations-
kompetenz und ihre Fähigkeiten zum mathema-
tischen Argumentieren stärken.

Weitere Infos: forschung.phzg.ch > Projekte in der offenen
Forschung > Einzelprojekte

                                                                                                           17
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