THEATERPÄDAGOGISCHES - 60' - La Grenouille, Biel

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THEATERPÄDAGOGISCHES - 60' - La Grenouille, Biel
7+

    60’

THÉÂTRE
THEATER

                      Von Charles Way
              Uraufführung | Création mondiale

              Für junges Publikum, ab 7 Jahren
                  Für Schulen: 3. - 6. Klasse

          THEATERPÄDAGOGISCHES
                 DOSSIER
THEATERPÄDAGOGISCHES - 60' - La Grenouille, Biel
THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

      Was bleibt, wenn wir nicht mehr auf der
         Erde sind? Woraus bestehen wir?
       Gibt es Leben auf anderen Planeten?
       Was passiert mit verglühten Sternen?
      «Sternenstaub» erzählt von Welten, die
        entstehen und Welten, die vergehen.
      Ein Theaterstück über die Unendlichkeit
                und die Endlichkeit.

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   INHALTSVERZEICHNIS

   I			 EINLEITUNG | INSZENIERUNG
   		 1. EINLEITUNG | ZUM STÜCK | DIE GESCHICHTE | DAS KÜNSTLERISCHE TEAM
   			LA GRENOUILLE			                                                                                                                   4
   		 2. DIE INSZENIERUNG | SPRACHFASSUNGEN		                                                                                            6

   II 			 PÄDAGOGISCHE MATERIALIEN 1: INS THEATER GEHEN
   		        1. VOR DEM THEATERBESUCH – ZUM EINSTIEG 		                                                                                  7
   		        2. NACH DER VORSTELLUNG – ERINNERN, BEOBACHTEN, VERSTEHEN		                                                                 8

   III 		 PÄDAGOGISCHE MATERIALIEN 2: THEMEN, SPIELE
   		 1. DAS UNIVERSUM:
   			 GALAXIEN – STERNE – PLANETEN – KOMETEN – STERNENSTAUB                                                                            10
   			         A   Einstiegsfragen und Begriffe | kleines Lexikon Teil 1
   			         B   Die Erde innerhalb unseres Sonnensystems
   			         C   Kleines Lexikon Teil 2 | Astrophysikerin-Astrophysiker | Weltraumforschende
   			         D   Mars | Schwerelos | kleines Marsquiz
   			         E   Galaxie: Unser Sonnensystem innerhalb der Milchstrasse
   			         F   Eine Galaxie unter vielen Galaxien

   		        2. GROSSELTERN 		                                                                                                         22
   			         Grosseltern-Recherche | Familiäre Beziehungen | Alt werden

   		        3. GESCHICHTEN ERFINDEN | GESCHICHTEN SCHREIBEN 		                                                                        24
   			         Beruf Autor-Autorin | Wahr oder erfunden | Widmung
   			         Das Buch zur Geschichte | Ein neues Buch, eine neue Geschichte erfinden

   		        4. VERLUST, TRAUER, WUT – GEFÜHLE 		                                                                                      26
   			 Mia's Gefühle | Gefühle und Ausdrucksmittel | Echo, Spur – was zurückbleibt | Erinnern | Wille, Kraft der Gedanken
   			Versprechen

   		        5. UNENDLICH - ENDLICH 		                                                                                                  31
   			         A   Winzig – riesig | Grössen und Distanzen vergleichen | unendlich schnell
   			         B   Unendlich – der ewige Zyklus von entstehen und vergehen | Geburt und Tod eines Sterns
   			         C   Unendlich – Endlich: Die Sonne stirbt, und danach? | Leben auf anderen Planeten

   		        6. VERWANDLUNGEN UND STERNENSTAUB                                                                                         36
   			         Verwandlungen aus Sternenstaub | Verwandlungen im Theater/künstlerisch | Spiel verwandeln – weiterschenken
   			         Atömerle & Roboterspiel | Sternenstaub – Vorstellungen Leben nach Tod

   		        7. SPRACHEN 		                                                                                                            40
   			 Wie viele Sprachen in der Klasse | mit verschiedenen Sprachen spielen
   			 Ausdrucksmittel: was gibt es alles, um etwas zu verstehen
   			 Vokabular Schlüsselwörter (Deutsch – Französisch – Englisch)
   			Erfundene Sprache

   IV 		 KONTAKT 		                                                                                                                    43

   V 		 ANHANG		                                                                                                                       44
   			Vorlage Bild Sternenhimmel
   			Vorlage Memory Sonnensystem
   			 Spielvorlage Begriffe und Bilder Universum zuordnen
   			 Quiz Distanzen und Grössen zuordnen
   			 Vorlage Begriffe erraten / Definitionen erfinden
   			 Vorlagen vergrössert: Bild Milchstrasse / Bild Schwarzes Loch
   			 Expeditionen zum Mars: Opportunity
   			Spiel: Roboter-Show
   			 Kurztexte: Vorstellungen Leben nach dem Tod in anderen Kulturen

Zitate aus          INPUT           Input Aktivität    Input Aktivität           Input           Platz dem       Links        Verweise auf
dem Stück                             Bewegung           Gestaltung          Information            Spiel      Internet     Anhang / Seite XX

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I EINLEITUNG | INSZENIERUNG
1. EINLEITUNG | ZUM STÜCK
Liebe Lehrerin, Lieber Lehrer

Dieses Dossier gibt Ihnen Informationen und Anregungen für den Besuch des Theaterstücks
«Sternenstaub» mit Ihrer Klasse. Für viele Kinder ist dies vielleicht der erste Besuch im Theater
überhaupt. Es lohnt sich, darüber zu sprechen und die Kinder auf das Erlebnis vorzubereiten.
Wie Bücherlesen will auch Theater-Zuschauen gelernt sein. Deshalb ist das erste Kapitel im
Dossier dem Theater als Kunstform und den künstlerischen Mitteln der Inszenierung ge-
widmet.

Die Pädagogischen Materialien sollen Ihnen eine Grundlage geben die Themen und die
künstlerische Umsetzung in der Klasse zu besprechen und vor- oder nachzubearbeiten. Mit den
'Fragen', die sich auf die Figuren, die Umsetzung, die Handlung beziehen, können Sie das Stück
vorbereiten oder nachbesprechen. Punktuell schlagen wir Ihnen Spiele und Aktivitäten vor,
mit denen Sie einzelne Themenfelder des Stücks aufnehmen und vertiefen können. Betrachten
Sie das Dossier als Tool-Box, aus der Sie sich als pädagogische Fachperson bedienen können,
auf für später, in anderem Kontext.
Die Kapitel zum «Universum» und «Unendlich – Endlich» sind dabei relativ umfassend. Sie sind
als Service gedacht, damit Sie alle relevanten Informationen direkt vorfinden. Wir verwenden
im Dossier folgende Abkürzungen: LP für Lehrperson und SuS für Schülerinnen und Schüler.

DIE GESCHICHTE

Stundenlang schauten Mia und ihre Grandmaman Amrita in den Nachthimmel. Amrita konnte ihr
so vieles über die Sterne und das Universum erklären. Amrita war Wissenschaflerin, Astrophysi-
kerin. Doch Amrita ist gestorben. Und Mia ist wütend. Wütend auf Amrita, die einfach nicht mehr
da ist. Wütend auf Grossvater Alex, der seither die Pflanzen im Garten verdorren lässt, nicht
mehr an seinen Geschichten weiterschreibt, der seine Fanpost liegen lässt. Mit gepacktem Kof-
fer steht sie in Grossvaters Garten und will nur noch weg. Weit weg.
Doch da steht ein seltsames Gartenhaus, und plötzlich kommen Töne und Licht aus diesem
Ding, und ein Wesen, er-sie-es – wer ist das überhaupt – steht vor ihr und nennt sich... Jack? Es
stellt sich heraus, dass das Gartenhaus ein verkapptes Raumschiff ist und Jack auf einer Missi-
on. Fest entschlossen schleicht sich Mia an Bord. Jetzt kann sie weg. Weit weg.
So beginnt für Mia eine phantastische Reise durch das Sonnensystem und weiter, zusammen
mit diesem er-sie-es-Wesen der künstlichen Intelligenz, das selber ebenfalls auf einer geheim-
nisvollen Suche ist. Konfrontiert mit der riesigen, lebensfeindlichen Umgebung entdeckt Mia
allmählich wesentliche Wahrheiten über die Natur des Universums und ihren eigenen Platz darin.
Eine aufregende und abenteuerliche Sci-Fi Geschichte, gespielt von vier Schauspieler.innen.
Ein poetisches Theaterstück über die Verarbeitung von Verlust und Trauer, Unendlichkeit und
Endlichkeit. Humorvoll, philosophisch und phantastisch.

Sternenstaub ist ein Auftragswerk von La Grenouille an Theaterautor Charles Way. Im Stück ver-
webt Way zwei grosse Themen Endlichkeit und Unendlichkeit: die faszinierenden Fragen nach
dem Universum, seiner Unendlichkeit und anderem Leben, aber eben auch der Endlichkeit un-
seres Lebens, seiner Einzigartigkeit und Kostbarkeit, in einer humorvollen, warmherzigen und
schönen Grossvater-Grosskind-Geschichte.

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WER MACHT WAS: DAS KÜNSTLERISCHE TEAM

Spiel Clea Eden/Maya Alban Zapata, Arthur Baratta, Christoff Raphaël Mortagne,
		Christiane Margraitner

Autor Charles Way
Inszenierung Charlotte Huldi

Ausstattung, Gestaltung Projektionen Verena Lafargue | Musik Jonas Kocher | Lichtgestaltung
Jérôme Bueche | Mitarbeit Kostüme Barbara Krämer |Technik Tom Häderli | Theaterpädagogik
Ilona Siwek, Milène Grossenbacher | Mitarbeit Theaterpädagogik Romane Segal (Theaterpäda-
goge in Ausbildung) | Aufführungsrechte Theaterstückverlag Korn-Wimmer München

Dauer: 60'
Premiere: 30. November 2019 Biel/Bienne, La Grenouille im Rennweg 26

Unterstützung
Produktion: Stiftung Stanley Thomas Johnson, GVB Kulturstiftung, Stiftung Vinetum, Migros
Kulturprozent, Stiftung Theater Biel, Schweizerische Interpretenstiftung SIS, Oertli-Stiftung,
Ursula Wirz Stiftung. Die gesamte künstlerische Tätigkeit von La Grenouille wird von Stadt Biel/
Bienne, Kanton Bern, BSJB Kultur-Culture Biel-Seeland-Jura Bernois mit einem Leistungsver-
trag unterstützt.

LA GRENOUILLE– THEATERZENTRUM JUNGES PUBLIKUM / CENTRE
THÉÂTRE JEUNE PUBLIC BIEL/BIENNE

Gegründet als «Théâtre de la Grenouille» existierte das Ensemble seit 1985 und wird als regio-
nales zweisprachiges Produktionstheater für junges Publikum von der Stadt Biel, dem Kanton
Bern und der BSJB Kultur Culture (Regionsgemeinden) mit einem Leistungsvertrag gefördert.
Seit Sommer 2019 ist das Angebot für junges Publikum im Raum Biel gebündelt mit dem neuen
Namen: La Grenouille – Theaterzentrum junges Publikum / Centre théâtre jeune public Biel/
Bienne.

La Grenouille – Theaterzentrum junges Publikum Biel realisiert jährlich eine bis zwei neue Pro-
duktionen, zweisprachig oder in je einer Sprachfassung Deutsch und Französisch. Diese werden
in Biel und auf Tournee gespielt. La Grenouille ist bekannt für seine musikalischen, bildhaften
und atmosphärischen Inszenierungen und die prägnanten Ausstattungskonzepte. Zusätzlich
zu den Eigenproduktionen werden Gastspiele in beiden Sprachen für Biel programmiert, mit
künstlerisch vielfältigen Produktionen aus der Schweiz und aus dem Ausland. Im Programm
LABOS und mit Kooperationen ermöglicht La Grenouille die künstlerische Partizipation von Kin-
dern, Jugendlichen und Familien in eigenen Projekten unter der Leitung von Profis.
Auszeichnungen
Die bisherige Arbeit von La Grenouille wurde bereits mehrfach ausgezeichnet: 2010 mit dem
Kulturpreis der Stadt Biel, 2011 mit dem Förderpreis der Oertli-Stiftung und 2017 mit dem Kul-
turpreis des Kantons Bern.
Künstlerische Leitung: Charlotte Huldi
www.lagrenouille.ch

→Die Kurzbiographien der Künstler.innen finden Sie im Stückdossier auf unserer Homepage:
https://lagrenouille.ch/wp-content/uploads/2019/08/PRODUKTIONSDOSSIER_STERNENSTAUB_2020_WEB.pdf

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2. DIE INSZENIERUNG
Die Inszenierung von Charlotte Huldi arbeitet mit einem magischen Bühnenbild von Vere-
na Lafargue: der reflektierende Boden lässt die Tiefe des Weltalls erahnen, auf welchem die
Schauspieler.innen in virtuosem Spiel manchmal tatsächlich zu schweben scheinen. Mit ein-
fachen Panels in verschiedenen Formen werden Projektionen aufgefangen, und geben dem
Publikum das Gefühl, direkt mitten im Sternenmeer zu sitzen.

Die verschiedenen gestalterischen Ebenen Schauspiel, räumliche Formen, projizierte Bilder,
Klanguniversum, Sprachenmusik, und Lichträume bilden eine Einheit und kreieren atmosphäri-
sche Bilder, nähren Gefühle und sind parallele narrative Ebenen. Dabei ist das theatrale Setting,
zumindest punktuell, offengelegt. Scheinwerfer sind sichtbar, Raumveränderungen geschehen
durch die Schauspieler.innen offen, ohne dass die Magie gebrochen wird – im Gegenteil. Die
sich im Raum bewegenden Objekte nähren das Gefühl des sich ewig bewegenden Universums.
Bild, Musik und Licht unterstützen die Illusion und lassen das Publikum Stück für Stück, wie
Mias Flug ins All, in die Geschichte eintauchen, um am Schluss des Weltraumabenteuers wieder
auf der Erde zu landen.

«Sternenstaub» hat sowohl einen philosophisch-poetischen Aspekt wie auch einen wissen-
schaftlich-konkreten. Die in der Geschichte vorkommenden wissenschaftlichen Informationen
sind allesamt korrekt und entsprechen dem heutigen Wissensstand. Auf der anderen Seite ist
es auch Ziel der Inszenierung, Anregungen für Diskussionen über die grossen Lebensfragen zu
geben, Gedankenräume zu öffnen über unser Sein, Unendliches und eben auch Endliches.

→ Photos, Trailer, Publikumsecho, Presse:
https://lagrenouille.ch/productions/sternenstaub-2/

Sprachfassungen
In seiner Premierenfassung wurde eine eigene zwei- ja mehrsprachige Version inszeniert, die
neben Deutsch und Französisch, auch etwas Englisch und spielerisch weitere Weltsprachen
und erfundene Weltallsprachen verwendet. Die vier Schauspieler.innen sind alle mehrsprachig.
Je nach Publikumsstruktur wird der Anteil an Französisch, resp. Deutsch an die Bedürfnisse des
Publikums angepasst.

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II PÄDAGOGISCHE MATERIALIEN 1:
   INS THEATER GEHEN
Für uns ist es wichtig, dass die Kinder beim Zuschauen sinnliche Erfahrungen machen
können und verschiedene Gestaltungsmittel kennenlernen. Nach dem Theaterbesuch
empfehlen wir Ihnen vor allem, die Impulse der Kinder aufzunehmen, und in diesen Be-
reichen weiter zu sensibilisieren, zu malen, zu spielen oder zu reden. Uns ist es wichtig,
dass die Kinder immer mehr Publikums-Kompetenzen entwickeln und dabei verschiedene
Ebenen einer Inszenierung wahrnehmen.

1. VOR DEM THEATERBESUCH
Einige Kinder haben schon Theaterstücke gesehen, mit der Schule, mit der Familie. Für viele
Kinder ist es vielleicht der erste Besuch in einem Theater. Deshalb lohnt es sich, auf die Kunst-
form 'Theater' im Vorfeld des Theaterbesuches einzugehen und Ihre Kinder auf den Theaterbe-
such einzustimmen.

>Wer war schon einmal in einer Theatervorstellung? Wart ihr mit der Klasse? Wart ihr mit der
Familie, mit Freunden? Wie sieht ein Theater aus? Was gehört alles zu einem Theater?

>Was passiert in einer Theatervorstellung? Wie läuft eine Theatervorstellung ab?
(Memo für die LP: Es wird dunkel. Die Bühne ist mit Scheinwerferlicht beleuchtet, es hat viele andere Kinder die zuschauen, die Menschen auf
der Bühne spielen eine Geschichte, sie verändern das Bühnenbild, tragen Kostüme, sie stellen eine Figur/eine Rolle dar, am Schluss gehen
die Lichter wieder an… etc.)

>Was ist der Unterschied zwischen Theater und Film / TV?
>>Sensibilisieren Sie ihre Kinder zum Thema 'Livekunst'. Viele Kinder sind sich nicht bewusst, dass die Schauspieler.innen wirklich da sind und
diese die Zuschauer-innen ebenso hören und sehen so wie umgekehrt sie das Bühnengeschehen auch sehen und hören.

>Kennt ihr die Zuschauer-Regeln beim Theaterbesuch?
(Augen auf, Ohren auf, Mund zu, nicht alles kommentieren und laut reden, den Nachbarn/die Nachbarin nicht beim Zuschauen stören, am
Schluss sich mit Applaus bei den Künstlerinnen und Künstlern bedanken, Fragen für nach der Vorstellung aufsparen...)

>Wie merkt man als Publikum, dass die Vorstellung vorbei ist? Warum applaudiert das Publi-
kum am Ende einer Vorstellung?

>Die Künstler.innen auf der Bühne sind professionelle Schauspieler und Schauspielerinnen:
Was heisst das? Kennt ihr weitere Theaterberufe? (Regisseur.in, Bühnenbildner.in, Lichtgestalter.in, Techniker.in,
Kostümbildner.in...)

ZUM EINSTIEG ZUM STÜCK
Rund um den Titel

Nach eurer Meinung, was könnte der Titel bedeuten?
«Sternenstaub» – Was könnte damit gemeint sein? >Frei assoziieren zum Wort «Sternenstaub» und die Assoziationen austauschen.

Plakat anschauen
>Was sieht man darauf? Wovon könnte die Geschichte handeln?

Sternenhimmel, Planeten, explodierende Sterne, schwarze Löcher
>Sich über die verschiedenen Himmelskörper austauschen. Siehe Einstiegsfragen auf Seite 10.

Zweisprachige Inszenierung
→ Anregungen zum Spiel mit den Sprachen in der Klasse finden Sie ab Seite 40
→ Ein Vokabular/Glossar aus dem Stück finden Sie ebenfalls dort.

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2. NACH DER VORSTELLUNG – ERINNERN, BEOBACHTEN,
   VERSTEHEN
Ziele: Genau beobachten und Beobachtung schärfen, gemeinsam Antworten finden, ge-
meinsam Erinnern, sich an immer mehr Details erinnern, Wortschatz erweitern, indivi-
duelles Erleben wahrnehmen. Sprachliche Kompetenzen im mündlichen Bereich stärken.
Bilder, Erinnerungen und Gefühle verbalisieren.

Lassen Sie den Kindern Zeit, um die Eindrücke zu erinnern und hervorzuholen. Es gibt keine
'einzige' Antwort, sondern verschiedenes Empfinden. Fragen sind gut, um die Eindrücke einzu-
ordnen und zu verknüpfen.

ERINNERUNGSFRAGEN

Alle Kinder schliessen die Augen und denken kurz an das Theaterstück. Woran erinnert ihr
euch?
>Sammeln Sie in einer ersten Blitz-Runde möglichst viele verschiedene Eindrücke, ohne diese zu
diskutieren.
>Ich erinnere mich an....

Vorschläge für einfache Fragen rund um die Vorstellung?
>Was ist in der Geschichte alles passiert?
>Welche Personen sind alle in der Geschichte vorgekommen?
>An welchen Orten hat die Geschichte gespielt (welche Orte sind vorgekommen)?
>Wie endet die Geschichte?
>Welche Sprachen sind in der Geschichte vorgekommen?

Danach vertiefen Sie das Erinnern wenn Sie Lust haben mit immer mehr Details, z.B.
>Was hat der Grossvater am Anfang des Stückes gemacht?
>Welchen Beruf hatte die Grossmutter (Astrophysikerin, mehr dazu in Kapitel III.1)
>Welchen Beruf hat der Grossvater (Autor von Kinderbüchern, mehr dazu in Kapitel III.2)
>Woran konnte man im Theater sehen, dass Amrita gestorben ist?
>Das Kostüm von Amrita hat die Farben gewechselt, an welche Farben erinnert ihr euch?
>Was untersucht Jack auf der Erde?
>Wie untersucht Jack die Planeten auf denen er landet?
>Woher hat Jack all die Sprache auf der Erde gelernt?
>Welche Sprachen ausser Deutsch und Französisch hat Jack verwendet, als er Mia zeigt, dass er
viele Sprachen kann? (Antwort: Arabisch, Finnisch, Spanisch, Englisch)
>An welche Stationen des Fluges mit dem Raumschiff mit Jack könnt ihr euch erinnern?
>Warum ist das Raumschiff kaputt gegangen?
>Wie wird das Raumschiff angetrieben?
>Wie wird das Raumschiff gesteuert?
>Wonach sucht Jack auf seiner Mission?
>An welche Farben könnt ihr euch erinnern? An welche Lichter?
>An welche Gesten oder Körperpositionen könnt ihr euch erinnern?
>An welche Wörter könnt ihr euch erinnern?

PERSÖNLICHE MEINUNG, PERSÖNLICHES EMPFINDEN

Ziel: Es ist wichtig nicht bei einfachen Wertungsmuster 'gefallen oder nicht gefallen' zu
bleiben. Zentral ist das persönliche, individuelle Erlebnis und Empfinden wahrzunehmen,
was berührte. Erkennen, dass es Unterschiede auch in der Klasse gibt, jeder/jede viel-
leicht eine andere Lieblingsstelle, einen anderen Lieblingsmoment hat, oder es anders
erlebt hat. Wichtig ist auch, Gefühle und Ängste zu benennen und auszutauschen.

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>Was hat dir im Stück gefallen? Warum? (Ich fand es super, als....)
>Lieblingsstelle/Lieblingsszene? Warum? (Meine Lieblingsstelle war.... Weil....)
>Ich war überrascht, dass... Warum?
>Mir hat es nicht so gefallen, als sie... als es... Warum?
>Gab es eine Musik, die dir besonders gefallen hat? In welchem Moment der Geschichte war
das?
>Ich musste lachen, als... Weil...
>Ich fand es traurig, als .... Weil...
>Ich hatte Angst, als ... Weil...
>Wie hast du dich gefühlt, als ...
>Bei dieser Stelle erinnerte ich mich an... Weil...
→Anregungen über Gefühle und Empfinden finden Sie im Kapitel 4. Verlust, Trauer, Wut ab Seite 26

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III PÄDAGOGISCHE MATERIALIEN 2:
    THEMEN, SPIELE
1. DAS UNIVERSUM:
GALAXIEN – STERNE – PLANETEN – KOMETEN – STERNENSTAUB
Ziel: Unser Sonnensystem und Grundbegriffe des Universums kennenlernen, woraus es
besteht und sich darin situieren, Grössendimensionen. Lust an der Wissenschaft we-
cken. Erkennen, dass auch Sterne vergehen und entstehen.

MIA		            Wo bin ich?
JACK		           Im All. (...)
MIA		            Was – was ist das?
JACK		           Planet 573478921365487532147487563254892314. Äh – Mars.
                                 Alle Textstellen aus: Way, Charles «Sternenstaub» © Theaterstückverlag Korn-Wimmer, München 2019

Amrita, die Grossmutter von Mia, ist Astrophysikerin. Alex, der Grossvater, ist Autor von wis-
senschaftlichen und fiktionalen Kinderbüchern. Zusammen verkörpern die beiden unseren den
Zugang zu den grossen Fragen rund um das Universum, zwischen Wissenschaft und Phantasie.
Die Geschichte beginnt auf der Erde und führt uns weit weg ins All und zur Entdeckung, woraus
das Universum und auch wir bestehen. In diesem Kapitel finden Sie eine kurze Einführung zu
den im Stück vorkommenden wissenschaftlichen Fakten. «Sternenstaub» bietet also auch die
Gelegenheit, diese Themen im Unterricht zu behandeln.

A       EINSTIEGSFRAGEN UND BEGRIFFE

> Betrachtet ein Bild des Sternenhimmels   (→ grosses Bild im Anhang)
> Was kommt euch dazu alles in den Sinn?
> Wie gross ist das Universum?
> Wo befinden wir uns im Universum?
> Hat man schon andere Planeten besuchen können?
> Ist Leben auf anderen Planeten möglich?
> Was passiert mit verglühten Sternen?
> Was ist der Unterschied zwischen einem Stern und einem Planeten?

BILDER BETRACHTEN – SPIEL WÖRTER UND BILDER
Betrachten Sie mit Ihren Schülerinnen und Schülern die Fotos aus dem Spiel «Wörter mit Bil-
dern verbinden» (→ im Anhang) und nähern Sie sich spielerisch den Begriffen Stern, Himmelskör-
per, Planet, Galaxie, Milchstrasse, Asteroiden.

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

DAS KLEINE LEXIKON DES UNIVERSUMS:
BEGRIFFE, DIE IM STÜCK VORKOMMEN

Universum           auch Weltraum, Weltall genannt. Der gesamte Raum der existiert.
Gestirn             alle natürlichen Himmelskörper wie Sonnen, Sterne, Planeten, Monde, Kometen...
Galaxie             Sehr grosse Einheit von Himmelskörpern (Gestirnen) die durch die Anziehungs-
		                  kraft (auch Gravitation genannt) zusammengehalten werden.
Stern               Ein Himmelskörper, der eigenständig Licht und Energie aussendet. Unsere Sonne
		                  ist der nächstgelegene Stern der Erde.
Planet              Ein Himmelskörper, der um die Sonne oder um einen anderen Stern kreist.
Mond                Monde werden Himmelskörper genannt, die als Trabanten um einen Planeten
		                  kreisen
Asteroiden          Ein Himmelskörper von unterschiedlicher Grösse, der aus Gestein und Metallen
		                  besteht. Asteroidengürtel ist ein Ensemble von sehr vielen Asteroiden die
		                  zwischen Mars und Jupiter um die Sonne kreisen.
Atmosphäre          Unsere Erde, der Mars und viele andere Himmelskörper haben eine Atmosphäre.
		                  Dies bezeichnet die Luft, die Gase die rund um die Oberfläche vorhanden sind.
		                  (Atmosphäre von Erde und Mars cf. weiter hinten)
Sonnensystem        Eine Ansammlung von Planeten und Himmelskörper, die um eine Sonne kreisen
		                  und vom Gravitationsfeld dieser Sonne in der Umlaufbahn gehalten werden.
Milchstrasse        Dies ist der Name der Galaxie, in der wir leben. Darin sind etwa 100 - 400 Milliarden
		                  Sterne. In der Mitte unserer Milchstrasse ist ein Schwarzes Loch.

→ weitere Begriffe S. 14

B        DIE ERDE INNERHALB UNSERES SONNENSYSTEMS

JACK		             Thera. Der Planet, der mich geschickt hat. (hebt etwas auf) Was ist das?
MIA		              Das ist – eine Gießkanne. Damit geben wir den Blumen Wasser.
JACK		             Wasser ist gut. Danach habe ich gesucht. Ich berechne die Entfernung zu eurer
		                 Sonne auf [spricht in seiner eigenen Sprache] 150 Millionen Kilometer. [macht
		                 ein Geräusch] Ich berechne, dass die Atmosphäre dieses Planeten zu 78% aus
		                 Stickstoff besteht, zu 21% aus Sauerstoff. Ich berechne –
                                                                                Way Charles: Aus Teil 1 – Auf der Erde

KURZER STECKBRIEF DER ERDE

• Entfernung zur Sonne: 149'597'870 Kilometer
• zugehöriger natürlicher Satellit: 1 Mond
• Durchmesser am Äquator: 12'756,28 km
• Temperatur an der Oberfläche: ca. 15°C.
• Masse: 5,9736 x 1024 kg.
• Dauer einer Rotation (Umdrehung): 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden
  (> darum gibt es das Schaltjahr)
• Neigung seiner Achse: 23,43°
• Zusammensetzung der Atmosphäre: grundsätzlich aus 78% CO2 (Kohlendioxid) und 21%
   Sauerstoff.
• Bevölkerung (Menschen): 7,7 Milliarden im 2019.

GROSS – KLEIN

150 Millionen Kilometer. Wie kann man sich das vorstellen.
        > Wie lang ist mein Schulweg in Metern?

7,7 Milliarden Menschen wohnten 2019 auf der Erde
         > Wie viele Kinder sind in unserer Klasse, in unserem Schulhaus, in unserer Gemeinde/
           Stadt?
→ mehr zu Dimensionen und Grössen im Kapitel Unendlich – Endlich

                                                      11
THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

DIE REIHENFOLGE DER PLANETEN IN UNSEREM SONNENSYSTEM

Die Reihenfolge:
M–V–E–M–J–S–U–N
Merkur – Venus – Erde – Mars – Jupiter – Saturn – Uranus – Neptun

Aufgabe Spruch erfinden
Erfindet mit diesen Anfangsbuchstaben ein Sprüchlein, mit dem ihr euch die Reihenfolge mer-
ken könnt.
Zum Beispiel: Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel.

                                                                                                                                                                                                                                     Quelle:

                   https://slideplayer.org/slide/644665/1/images/35/Das+Sonnensystem+Merkur+Erde+Jupiter+Uranus+Sonne+Neptun+Saturn+Mars.jpg

MEMORY ZU UNSEREM SONNENSYSTEM
Im Anhang, im Anschluss an dieses Dossier, finden Sie die Vorlage für ein
Memory-Spiel zu unserem Sonnensystem zum Selbermachen!
→ Im Anhang ist die Vorlage für ein Memory zu unserem Sonnensystem

                                                                                                                                                                     SO
                                                                                                                                                                        N NE

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                                                                                                                                                         RK                                                                   N NE
                                                                                                                                                                 UR
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                                                                                                                                      E

                                                                                                                                              VEN                                                                   ME
                                                                                                                                                  U                                    SONN                           RK
                                                                                                                          MER                          S                                    E                              UR
                                                                                                                                KUR

                                                                                                                                                                                 MER
                                                                                                                     VENU             ER                                             KU                     VEN
                                                                                                                                        DE                                              R
                                                                                                                          S                                                                                     US

                                                                                                                                                                            VENU
                                                                                                             ERDE                                                                S
                                                                                                                              MA                                                                     ER
                                                                                                                                 RS                                                                    DE

                                                                                                                                                                  ERDE
                                                                                                       MAR
                                                                                                            S
                                                                                                                     JUP                                                                    MA
                                                                                                                        ITE                                                                     RS
                                                                                                                           R

                                                                                                                                                           MAR
                                                                                                JUPI                                                             S
                                                                                                    TER

                                                                                                             SA                                                                      JUP
                                                                                                                TURN                                                                    ITE
                                                                                                                                                                                           R
                                                                                                                                                  JUPI
                                                                                         SATU                                                              TER
                                                                                              RN

                                                                                                   UR                                                                       SA
                                                                                                       AN                                                                      TU
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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

PLANETENTANZ 1: DAS SONNENSYSTEM IN BEWEGUNG

Ziele: Das Sonnensystem spielerisch erleben, um es sich besser vorzustellen. Sich räumlich
erinnern, welche Planeten es in unserem Sonnensystem gibt, und wie ihre Reihenfolge ist. Sich
Bewegungen von Planeten rund um die Sonne vorstellen. Begriffe einführen: Umlaufbahn, Ellip-
se, Drehung/Rotation, Neigung.
Material/Ort: Leere Aula oder Turnhalle. Für diese Übung braucht es relativ viel Platz, damit die
SuS sich wirklich in den verschiedenen Umlaufbahnen ihrer Planeten bewegen können.
Ablauf: Bilden Sie Gruppen von 9 Kindern. Acht verkörpern die Planeten und eines die Sonne.
> Lassen Sie die SuS selbständig ihr Sonnensystem kreieren:
den richtigen Platz finden, seine Umlaufbahn, seine Neigung, vielleicht gar seine Rotation.
> Überprüfen Sie anschliessend, dass die Sonne im Zentrum des Systems ist, dass die Rei-
henfolge richtig ist und dass die Erde leicht geneigt ist, und sich um sich selber dreht, so wie
die anderen Planeten auch. Die Kinder merken: die inneren Planeten drehen sich viel schneller
einmal um die Sonne als die äusseren.
Erweiterung/Varianten: > Um die Aufgabe noch spielerischer zu gestalten, kann ein.e Dirigent.
in ernannt werden, der/die die Bewegungen der Planeten beschleunigen oder verlangsamen
kann.
> Musik zum Planetentanz: Sie können dazu eine passende Weltraummusik spielen. Immer wenn
die Musik spielt bewegen sich die Kinder, und wenn die Musik stoppt, stoppt der Planetentanz.
Beispiele:

• A Moment of Stillness        →    https://www.youtube.com/watch?v=cRWJyPocSjA
• Forever Lost                 →    https://www.youtube.com/watch?v=J9dFVMfmq_4
• The Secession Studios        →    https://www.youtube.com/watch?v=r1PwZxlQxcU
• Hans Zimmer                  →    https://www.youtube.com/watch?v=RxabLA7UQ9k

ERWEITERUNG PLANETENTANZ 2 – CHOREOGRAFIE

Als nächsten Schritt können die Kinder für jeden Planeten und für die Sonne eine Bewegung
erfinden, die zu diesem Planeten/Gestirn passt (zB. voller Explosionen, heiss, schön, stürmisch,
riesengrosser Gasplanet, mit Gürtel...). Lassen Sie die Kinder jeweils zu zweit eine kleine Be-
wegung für einen Planeten finden. Dann führen sie dieses kleine Solo kurz der Klasse vor. An-
schliessend werden diese Bewegungen in einem gemeinsamen Planetentanz aufgeführt. Hier
dürfen die Kinder auch ihre Umlaufbahnen verlassen und den Tanz rund um die Sonne freier
gestalten. Wer zuschaut ist aufmerksames Publikum und applaudiert am Schluss der gezeigten
Sequenz.

SONNENSYSTEM: IN FARBEN, STRICHEN, KREISEN

Bildnerisches Gestalten: Umlaufbahnen, Drehungen, Grössenverhältnisse auf einem grossen
Blatt malen. Dies lohnt sich vor allem dann, wenn die Kinder bereits einiges über das Sonnen-
system wissen. Regen Sie die Kinder zum freien Gestalten und Interpretieren an, das Sonnen-
system, so wie sie es EMPFINDEN.

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

C        KLEINES LEXIKON TEIL 2 | ASTROPHYSIKERIN, ASTROPHYSIKER

AMRITA            Astronomen – wie ich …
ALEX 		           Es gibt niemanden wie dich. –
AMRITA            … haben lange gedacht, dass unsere Galaxie, die Milchstraße hier, die einzige
		                im Universum wäre. Wie falsch wir lagen!
		                Das Universum, das wir Astronomen entdeckt haben, ist voll von Galaxien –
		                Sternen – Planeten. Ganze Welten, die entstehen und verschwinden.
                                                                                      Aus Way Charles: Teil 1 – Auf der Erde

NOCH MEHR WÖRTER ZUM HIMMEL:
ASTRO – ASTRONOMIE – ASTROPHYSIK – ASTRONAUT

«Astro...»   kommt aus dem griechischen Wort «Astron» und heisst Gestirn, Stern,
		Himmelskörper
Astronomie ist die Wissenschaft von den Gestirnen, die die Positionen, die Beschaffenheit,
		           die Entwicklung der Himmelskörper untersucht und versucht das Universum als
		           Ganzes zu verstehen.
Astronom/in heissen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diese
		           Untersuchungen machen oder lehren.
Astrophysik ist die Wissenschaft innnerhalb der Astronomie, die die physikalischen
		           Zusammenhänge, die Beschaffenheit und Zusammensetzung der Himmels-
		           körper, wie diese aufeinander einwirken, ihre Dichte, Leuchtkraft und ihre
		           chemische Zusammensetzung untersucht.
Astrophysikerin mehr dazu, gleich im nächsten Abschnitt.

BERUF: ASTROPHYSIKERIN – WIE WIRD MAN WELTRAUMFORSCHERIN,
WELTRAUMFORSCHER?

Wir haben eine der bekanntesten Weltraumforscherinnen der Schweiz, die emeritierte Profes-
sorin der Universität Bern Kathrin Altwegg gefragt. Hier ihre Antworten:

Welches Mädchen, welcher Knabe fragt sich nicht, was da oben alles passiert
«Ein Blick in den Sternenhimmel: welches Mädchen, welcher Knabe fragt sich nicht, was da
oben alles passiert. Am liebsten würde man gleich losfliegen und die Sterne und Planeten von
nahem betrachten. Es gibt nicht einen Weg, um Weltraumforscherin zu werden, sondern viele.
Ich selbst habe Physik studiert, da mich die Natur auch auf der Erde immer beschäftigt hat:
wieso fliesst die Aare immer abwärts, wie funktioniert ein Telefon, wieso wird es Tag und Nacht,
Sommer und Winter? Nach meinem Studium, bei dem man die Grundlagen der Physik lernt,
durfte ich dann für Teile der Software der Giotto Mission zum Kometen Halley verantwortlich
sein. Und da hat es mich dann gepackt: Signale von einer Sonde zu erhalten, die viele Millionen
Kilometer entfernt ist, diese Signale dann zu verstehen, herauszufinden, aus was ein Komet
besteht, neue Entdeckungen zu machen, die noch niemand machen konnte. Jeder Tag war
ein neues Abenteuer, ein bisschen wie ein Krimi. Andere Weltraumforscherinnen waren zuerst
Geologinnen für die Erde und waren dann interessiert daran, was am Mars, an der Venus, an Ko-
meten anders ist als hier. Noch andere haben vielleicht Informatik gelernt oder Elektronik und
helfen mit, Instrumente zu bauen, die dann zu Kometen oder um die Sonne fliegen.»

Man ist nicht alleine in diesem Beruf
«Ganz wichtig sind unsere Techniker und Technikerinnen, die geschickte Hände haben und mit
viel Sorgfalt diese Instrumente betreuen, bevor sie auf einer Rakete ins Weltall fliegen. Welt-
raumforscherin ist ein Beruf, in dem man nicht alleine arbeitet, sondern mit vielen andern zu-
sammen. Jeder und jede tut das, was sie oder er am besten kann, man hilft einander und so
kommt man zum Erfolg. Nur so gelingt es, Instrumente und Sonden zu bauen, diese auf Raketen
ins Weltall zu schiessen und so zu sehen, was dort oben alles passiert, woher wir kommen und
wie die Sonne und die Erde entstanden und sich entwickeln.» Kathrin Altwegg, Astrophysikerin / Interview Feb. 2020

→ siehe auch Anhang: Missionen im Weltraum – Die Mission Opportunity

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

WELTRAUMFORSCHERIN, WELTRAUMFORSCHER:
EIGENE FRAGEN FINDEN.

In Kleingruppen zu zweit oder dritt suchen die Kinder nach Fragen, die man erforschen könnte.
Diese werden auf kleinen Zetteln notiert und der Klasse präsentiert. Diskutiert im Plenum oder
wieder in der Kleingruppe, wie ihr diese Fragen erforschen würdet.
Dazu gibt es zwei Wege:

Weg 1: sich auszudenken, wie dies auf wissenschaftliche Art geht.

Weg 2: sich mit Phantasie ausdenken, wie diese Mission oder dieses Experiment geht.

> Ich möchte wissen, ob....
> Ich möchte wissen, wie...
> Ich möchte wissen, warum...

                                                                                Kathrin Altwegg ©Universität Bern

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

Platz dem Spiel: ASTRONOMEN-STAFETTE
Ziele: Durch Spielen und sich Verausgaben lernen. Glück, Taktik, Geschicklichkeit und Inhalt
verinnerlichen verbinden.
Ort: Turnhalle. Die SuS müssen genug Distanz haben, damit sie rennen können.
Material:
- «Memory» des Sonnensystems (→ im Anhang)
- 20 weiche Bälle (Schaumstoff) für die Asteroiden
- verschiedene Schaumstoffmatten, verschiedene Dicken oder Oberflächen = verschiedene
   Umgebungen, evtl. Malstäbe (Parcours kreieren)
- Reifen für Memory-Karten
- Stoppuhr
Ablauf:
Es gibt zwei Teams à 10 SuS.
> Der Parcours mit Anfangspunkt (A) bis zum «Memory»-Reifen wird aufgebaut
> Das Ziel ist, während des Parcours verschiedene «Atmosphären» zu durchqueren. Dies ge-
lingt durch verschiedenen Fortbewegungsarten: kriechend, oder über grosse Schaumstoffmat-
ten, im Slalom etc.
> Das «Astronomen»-Team geht zum Startpunkt der Stafette. Das «Asteroiden»-Team platziert
sich mit den weichen Bällen beidseitig ausserhalb des Parcours. Sie müssen nun versuchen mit
den Bällen die «Astronomen», unterwegs zwischen (A) und Memory, zu treffen. Pro SuS maxi-
mal 2 weiche Bälle. Die Stoppuhr gibt den Startschuss.
1 Das «Astronomen»-Team beginnt, jeweils ein Kind aufs Mal geht los. Wenn ein(e) Astronom.in
von einem Asteroiden getroffen wird, muss er/sie zurück zum Startpunkt und das nächste Kind
geht los.
2 Ankunft beim Memory: sind die Karten nicht gleich, werden sie wieder umgedreht und das
Kind geht zum Team zurück. Sind sie gleich, kann das Kind diese in der Hand behalten und stellt
sich am oberen Rand des Parcours auf und wählt seine Position innerhalb des Planetensystems
(z.B. wenn die Erde gezogen wurde, nimmt das Kind den dritten Platz von der Sonne aus ein).
Das Spiel ist zu Ende, wenn alle Karten des Memorys gezogen worden sind und das Team sein
Sonnensystem fertig und korrekt aufgestellt hat. Die Zeit wird angehalten.
3 Die Teams wechseln ihre Rolle und ihre Position.
> Welches Team war schneller mit Durchquerung und korrekter Planetenreihenfolge?

SONNENSYSTEM, PLANETEN, UNIVERSUM – VIDEOS
Hier finden Sie einige kurze Videos, die das Sonnensystem erklären.
→ Das Sonnensystem – unsere Heimat							 (Dauer 5:10)
https://www.youtube.com/watch?v=bHM-PSA8SMc
→ Das Sonnensystem – unser zu Hause im Weltall			       (Dauer 3:50)
https://www.youtube.com/watch?v=F8WBMhnJogk
→ Das Sonnensystem – am Anfang nur Staub und Gas        (Dauer 9:48)
https://www.youtube.com/watch?v=4YJWAdCSNhw

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

D       PLANET MARS | SCHWERELOS | KLEINES MARS-QUIZ

MIA     Jetzt hör mir mal zu. Du bist ein Roboter – ich bin ein Mensch,
        das ist etwas anderes –
JACK    Na ja …
MIA     – und das bedeutet, ich hab das Sagen.
JACK    Du hast das Sagen?
MIA     Und ich möchte auf dem Mars herumlaufen.
JACK    Warum?
MIA     Ich weiß nicht! Bitte. Ich hab schon verstanden, dass es gefährlich ist.
        Ich tue genau, was du sagst.
                                                                               Aus Way, Charles: Teil 2 – Im All

Im Stück landet der Roboter Jack auf dem Mars, das Raumschiff bleibt etwas oberhalb in der
Umlaufbahn schweben, und Jack untersucht den Planeten Mars, wie er jeden Planeten un-
tersucht, auf dem er landet. Fragen Sie als Einstieg ihre Schülerinnen und Schüler, sich Mars
konkret vorzustellen.
> Könnten Menschen auf dem Mars wohnen?
> Wie soll man sich die Atmosphäre auf dem Planeten Mars vorstellen?
> Ist es schwierig auf dem Planeten Mars zu laufen? Warum?
> ist es kalt, heiss?

STECKBRIEF DES PLANETEN MARS

• Distanz zur Sonne: 227'936'637 km
• natürliche Satelliten: 2 Monde (Phobos und Deimos)
• Durchmesser am Äquator: 6'792 km
• Temperatur an der Oberfläche: ø - 63°C, (zwischen - 150°C und + 10-20°C)
• Masse: 6'4185x 1024 kg.
• Dauer einer Rotation (Umdrehung um sich selbst): 24,6 Stunden, 36 Minuten
  > also ähnlich wie bei der Erde
• Neigung seiner Achse: 25,19°
• Boden: Oxidiertes Eisen, deswegen die rote Färbung
• Atmosphäre: 96% Kohlendioxid, 0,13% Sauerstoff
• Besondere Merkmale: hohe Strahlung (wäre für den Menschen tödlich), extrem starke Sand-
stürme (dauern manchmal monatelang)

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

Spiel-Experiment: SCHWERELOS – SCHWERKRAFT – MARS

Ziele: sich die Lebensbedingungen auf dem Mars konkreter vorstellen, die Phantasie durch
Bewegung entwickeln, Kunst des Theaterspiels erproben: Schwerelosigkeit und starker Wind.
Material/Ort: genügend Platz für Bewegung, Internetanschluss, um das eigene Gewicht auf
dem Mars auszurechnen.
Vorbereitung: Im Voraus ist es interessant, das Alter und das Gewicht von jedem Schüler, jeder
Schülerin auf dem Planeten Mars zu errechnen, oder ein Durchschnitt der Klasse. Dies können
Sie mit Hilfe der folgenden Internetseite ganz einfach tun:
https://theplanets.org/age-on-planets 										(Alter, auf Englisch)
https://esamultimedia.esa.int/docs/mission_possible/gewicht_ger.pdf 		 (Gewicht, auf Deutsch)
Ablauf: Für dieses Spiel, sollte man sich die spezifischen Merkmale des Planeten Mars merken.
    a) Auf dem Mars bist du ... ? Jahre alt
    b) Auf dem Mars wiegst du ...? kg
    c) Auf dem Mars ist die durchschnittliche Temperatur -63°C
    d) Auf dem Mars können extrem starke Winde viel Lehmteile und Sand aufwirbeln und
		 eine Staub in der Atmosphäre schaffen, der bleibt und die Sicht stark beschränkt.
    e) Auf dem Mars besteht die Atmosphäre aus 96% CO2 und nur 0,13% Sauerstoff.
		 (Atmung nicht möglich ohne Sauerstoffgerät)
1 Auf der Erde laufen: Die SuS laufen im Raum auf normale Art und Weise und ohne besondere
Bewegungen.
2 Nun gibt die LP Schritt für Schritt die Anweisungen von a) bis e), so dass sich die SuS immer
besser vorstellen können, wie es auf dem Planeten Mars sein könnte. Ziel ist, dass sie ihre
Körperhaltung, ihre Art zu gehen und ihren Ausdruck verändern, mit jedem dazukommenden
Merkmal.
3 Achten Sie besonders auf d) Wind: Wie kann man starken Wind glaubwürdig darstellen? Was
muss man als Schauspieler.in dabei tun, damit das Publikum einen starken Wind sieht?
Varianten/Erweiterung Jetzt können Sie natürlich dasselbe mit einem «erfundenen» Planeten
machen, und weitere Merkmale hinzufügen: Eine eigene erfundene Sprache, Geschwindigkeit
der Fortbewegung.

Platz dem Spiel: IN DER SCHWERELOSIGKEIT
Material: zwei Federn
Ablauf:
1 Die SuS liegen auf dem Boden oder sitzen auf einem Stuhl, wenn wenig Platz vorhanden ist.
Zuerst führen Sie sie dazu, sich sehr schwer und vom Boden angezogen zu fühlen. Nun wird
jeder Teil des Körpers, der genannt wird leichter und leichter, bis dass der ganze Körper sich
anfühlt, als würde er im Wasser schwimmen.
2 Nun können die SuS sich im Raum bewegen, wobei immer präzisiert wird, welche Körpertei-
le «schwer und vom Boden angezogen sind» und welche Körperteile «leicht und schwerelos»
sind. Im Spiel soll über den Körper gezeigt werden, welche Bewegungen schwierig sind, da die
Schwerkraft stark ist, und welche leicht, aber vielleicht auch dadurch «weniger kontrollierbar»
3 Bilden Sie nun zwei Teams und geben Sie jedem Team eine Feder. Das Ziel ist, die Feder ge-
meinsam nur durch blasen an einen festgelegten Endpunkt zu bringen. Die Feder darf dabei
natürlich nicht zu Boden fallen oder berührt werden. Hier können die Bewegungen der Schwe-
relosigkeit eines Körpers besonders gut beobachtet werden.

Miniquiz MARS
→Quiz mit 10 kurzen Fragen: Teste dein Wissen über den roten Planeten
https://www.kindernetz.de/tigerentenclub/spiel/quiz/marsquiz/-/id=379862/cf=42/nid=379862/did=432684/vqcbi2/
index.html

Im Anhang:
→Weltraumexpeditionen im Sonnensystem – Mars: Mission Opportunity
→Videos und Filme zum Mars und Leben im All

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

E		 GALAXIE: UNSER SONNENSYSTEM INNERHALB DER MILCHSTRASSE

DAS KLEINE LEXIKON DES UNIVERSUMS – WEITERE BEGRIFFE

Milchstrasse 			 Dies ist der Name der Galaxie, in der wir leben. Darin sind etwa 100 - 400
							 Milliarden Sterne. In der Mitte unserer Milchstrasse ist ein Schwarzes Loch.
Schwarzes Loch		 Ein Himmelsobjekt das derart kompakt ist und deren Anziehungskraft so
							 gross ist, dass keine Materien und kein Licht davon entweichen kann.
Schwarze Löcher gibt es wirklich.
Lichtjahre 			 Eine Messeinheit aus der Astronomie die die Distanz bezeichnet, welche
							 das Licht in einem Jahr durchfliegt/misst. Diese ist: 9'461 Milliarden km
Super-Nova 			 diese entsteht am Ende eines Sternenlebens, kurz bevor der Stern in sich
							 zusammenfällt (implodiert) und davor für eine kurze Zeit auf unglaublich
							gross und stark leuchtend.
Kometen 				 sind kleine Himmelskörper meist von einigen Kilometern Durchmesser. Sie
							 sind wie Asteroiden Überreste der Entstehung des Sonnensystems und
							bestehen aus Eis, Staub und lockerem Gestein.
Exoplanet 				 werden Planeten ausserhalb unseres Sonnensystems genannt, die um
							 andere Sonnensterne kreisen und auf denen Wissenschaftler mögliches
							Leben vermuten.
Materien 				 nennt man einzelne Stoffe, aus denen etwas besteht. Jupiter besteht zum
							 Beispiel vor allem aus Gasen und hat keine festen Materien. Materien
							 können fest (zB Eisen, Stein), flüssig (zB. Öl, Wasser) oder gasförmig sein
							(zB. Ozon, Sauerstoff, Wasserdampf)

WOHER KOMMT DAS WISSEN ÜBER UNSERE GALAXIE, DIE MILCHSTRAS-
SE? DIE MISSION GAIA.
Im Dezember 2013 startete mit einer Trägerrakete der europäische Forschungssatellit Gaia in
den Weltraum. Sein Ziel: mit möglichst grosser Präzision die Distanz von 1 Milliarde von Sternen
in unserer Galaxie, der Milchstrasse, messen. Die Mission dauerte 5 Jahre und ermöglichte eine
ziemlich genaue Karte der Milchstrasse.

NOCH MEHR FRAGEN...
Um das Vorstellungsvermögen und die Neugierde anzuregen, lohnt es sich, mit weiteren Fragen
zu beginnen. Wieder befinden wir uns zwischen Phantasie und Wissenschaft um Antworten zu
finden.
> Wie stellt ihr euch unsere Galaxie vor?
> Warum möchte man mehr über unsere Galaxie wissen?
> Welche Form hat die Milchstrasse?
> Warum heisst die Milchstrasse so?
> Wie gross ist unsere Galaxie?
> Hört der Weltraum nach unserer Galaxie auf?

... UND EINIGE ANTWORTEN: WELCHE FORM HAT DIE MILCHSTRASSE?
Astronomen können unsere Galaxie nicht 'von aussen' betrachten. Sie können die Form und die
Verteilung der Gestirne aber über Berechnungen der Distanzen zu unserem Sonnensystem he-
rausfinden. Unsere Milchstrasse ist, wie die meisten Galaxien spiralförmig rund um einen Kern.
Unser Sonnensystem befindet sich im äusseren Bereich. Durch das Studium unserer Milchst-
rasse, können wir viel über Form und Funktionieren von anderen Galaxien herausfinden.

                                         SONNE

                                         MITTE

                                        → im Anhang finden Sie dieses Bild in einem grösseren Format

                                               19
THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

WARUM HEISST DIE MILCHSTRASSE SO?
Um die Milchstrasse zu beobachten braucht es eine klare Nacht und idealerweise einen Ort mit
möglichst wenig Lichtverschmutzung. Man schaut in den nächtlichen Himmel Richtung Süden.
Die Milchstrasse zeichnet im Himmel einen grossen weisslichen Streifen, eben milchig. In der
Mythologie heisst es, dass Milch vom Himmel tropfte, als die Göttin Juno ihr Kind Herkules
säugte.

WIE GROSS IST UNSERE GALAXIE, DIE MILCHSTRASSE?
Dazu gibt es lediglich Schätzungen, eben auch, weil wir ja nicht aus unserer Galaxie raus kön-
nen um von aussen seine gesamte Grösse zu beobachten. Die Wissenschaftler.innen vermuten,
dass unsere Galaxie etwa 100'000 Lichtjahre lang ist. Genauer zwischen 100'000 und 120'000
Lichtjahren Durchmesser. Das heisst: man müsste 100'000 Lichtjahre lang reisen, um von ei-
nem Ende zum anderen unserer Milchstrasse zu reisen. Hingegen ist unsere Galaxie verglichen
mit seiner Länge eher dünn, «nur» etwa 1'000 Lichtjahre, das heisst 100 mal weniger als der
Durchmesser.
→ Unendlich schnell: Lichtjahre siehe Kapitel 5 Unendlich – endlich auf Seite 31

F		 NOCH WEITER:
		 NUR EINE GALAXIE UNTER VIELEN WEITEREN GALAXIEN

DIE MILCHSTRASSE – EINE GALAXIE UNTER VIELEN GALAXIEN!!
→ Dieses Video gibt einen Einblick über die Grössen und Zeitverhältnisse des Universums im
Vergleich: Die Milchstrasse – unsere Heimat im Universum
https://www.youtube.com/watch?v=VWz6d3XklQU (Dauer 7:01)

DIE SCHWARZEN LÖCHER
Ja, schwarze Löcher gibt es wirklich. In der Mitte unserer Milchstrasse ist sogar ein schwarzes
Loch! Aber das muss uns keine Angst machen, denn wir sind mit unserem Sonnensystem sehr
weit aussen platziert und können so nicht aufgesaugt werden.
Im Stück kommt ein Raumschiff von Thera am Ende durch ein schwarzes Loch, um Jack nach
Hause zu bringen. Schwarze Löcher faszinieren Wissenschaftler.innen noch heute, und es ist
schwierig, sich diese wirklich vorzustellen.
> Bild betrachten Betrachten Sie mit ihren Schülerinnen und Schülern die erste Foto von einem
schwarzen Loch, die am 10. April 2019 veröffentlicht wurde. Versuchen Sie nun mit der Klasse
herauszufinden, wie ein solches Phänomen funktioniert und was passieren würde, wenn wir in
der Nähe wären. Wie konnte man das überhaupt fotografieren? Warum ist es innen rot? (wegen
der hohen Energie)

                                                               → Video Menschheit sieht erstes Bild von
                                                               schwarzem Loch

                                                               https://www.youtube.com/watch?v=pS_4Y6aaSxw

                                                               (Dauer: 1:49)

→ Hier finden Sie einen Artikel, der das Phänomen der schwarzen Löcher in einfacher Sprache
erklärt.
https://www.esa.int/kids/de/lernen/Unser_Universum/Sterne_und_Galaxien/Schwarze_Loecher

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

Das Weltall ist unheimlich spannend und die Fragen hören nie auf.
Wo hört das Universum auf? Woraus sind Sterne gemacht? Was passiert mit verglühten
Sternen? Gibt es Leben auf anderen Planeten?

→ Im Kapitel Unendlich – Endlich auf Seite 35 finden Sie die Fortsetzung zu diesem Thema:
Winzig klein und riesig gross. Der ewige Zyklus von entstehen und vergehen:
Geburt eines Sterns, Leben eines Sterns, Tod eines Sterns. Und danach?
Sternenstaub, die Kraft der Sterne steckt in jedem von uns.

(Amrita hält einen kleinen Stern in ihrer Hand und streckt ihn Mia hin)

AMRITA			 Erinnerst du dich, Mia, eines Abends, als wir im Garten standen, hast du mich
					 gefragt, woraus die Sterne gemacht sind, und wir haben die Worte immer und
					 immer wiederholt, wie eine Zauberformel. Wasserstoff.
MIA				Kohlenstoff.
AMRITA/ MIA Eisen
AMRITA			 Toi, ma cherie, bist aus genau den gleichen Stoffen gemacht,
					wie dieser kleine Stern. Wasserstoff.
MIA				Kohlenstoff, Eisen.
AMRITA			 Und das macht dich sehr, sehr stark. Wie diesen kleinen Stern. –
					 Na los, nimm ihn. (Mia nimmt ihn.)
					 Wenn jemand – oder etwas – stirbt, bleiben diese Stoffe bestehen –
					 sie werden zu etwas neuem. Etwas anderem. Etwas verändertem.
					 Jetzt geh. Und vergiss dein Versprechen nicht.
                                                                                      Aus Way, Charles: Teil 5 – Kleine Sterne

                                                                          21
THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

2.    GROSSMUTTER – GROSSVATER – GROSSELTERN
Ziel: Familiäre Beziehungen, Verlust und Verlustängste thematisieren, älter werden

Zentrales Thema von «Sternenstaub» ist die Veränderung der Beziehung von Grosskind (Mia)
und Grossvater (Alex) durch das 'Nicht-mehr-da-sein' der Grossmutter (Amrita). Der Verlust
eines Grosselternteils ist vielleicht für manches Kind die erste Begegnung mit dem Tod, mit
Trauer und Abschied.

GROSSELTERN–RECHERCHE IN DER KLASSE
Material: Papier, Stifte | zwei - drei grosse Papiere

Gespräch oder Zeichnen
Wie sieht deine Familie aus? Wieviele Grosseltern hast du?
Wisst ihr, wie alt sie sind? Was tun sie, oder haben sie früher getan? Wo leben sie? Wer gehört
zu wem? Wer redet welche Sprache in der Familie? Notiert diese Infos daneben in kleinen Bla-
sen oder auf Post it.
Präsentiert eure Familie der Klasse.
Ihr stellt fest: Es gibt grosse Familien, ganz kleine Familien, Grosseltern, die nah bei den Eltern
leben und viel 'da' sind, und Grosseltern, die man fast nie sieht als Grosskind.
Hier kann die LP auch verschiedene Familienstrukturen und Patchworkfamilien thematisieren.

Photos mitbringen
Vorbereitung: die Kinder bringen zwei oder mehrere Fotos von ihren Grossmüttern und Gross-
vätern. Falls diese nur auf dem Handy vorhanden sind, können Sie als LP diese vielleicht auf
dem Beamer oder im Computer zeigen lassen. Besser wäre aber von allen Bildern Fotokopien
oder Papierabzüge zu haben.
Nun legen die Kinder in Gruppen oder in der ganzen Klasse ein grosses Grosseltern-Bild auf
das vorbereitete Papier und alle schauen diese vielen Grossmütter und Grossväter an.
Diskutieren sie mit der Klasse die Beobachtungen: verschiedene Kulturen, andere Kleidung,
woran sieht man, dass jemand älter ist?
Haben alle in der Klasse noch alle Grosseltern? Dies vor allem feststellen und wahrnehmen.
Gibt es Grosseltern auf den Fotos, die bereits gestorben sind? Oder weit entfernt sind?
Gibt es Grosselternteile, die jemand aus der Klasse nicht kennt?

BEZIEHUNG ZU DEN GROSSELTERN
Was macht ihr mit ...der Grossmutter, ...dem Grossvater?
Wie oft seht ihr .... die Grossmutter, ...den Grossvater?
Was macht ihr am liebsten mit ...der Grossmutter, ...dem Grossvater?
Habt ihr Gewohnheiten mit ...der Grossmutter, ...dem Grossvater?
Welchen Beruf haben Grossmutter und Grossvater? Arbeiten sie noch oder sind sie pensio-
niert?
Was ist bei der Grossmutter, beim Grossvater anders als bei der Mutter, beim Vater?
Gibt es Sachen die 'komisch' sind?
Habt ihr besondere Sachen, die ihr nur mit oder bei der Grossmutter, beim Grossvater macht?

ÄLTER WERDEN
Material: kleine farbige Zettelchen, Schreibstift

An welchen Merkmalen könnt ihr sehen, ob jemand älter ist, oder älter wird?
Notiert auf Zettelchen eure Stichworte (zb. Falten, graues Haar, dicker/kleiner, langsamer, etc...)
und legt diese Zettelchen rund um das Grosseltern-Foto-Bild.
Was lösen diese Bilder und die Stichworte für Gefühle und Gedanken aus?

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

WAS KÖNNEN ÄLTERE MENSCHEN GUT,
WAS KÖNNEN GROSSELTERN GUT?

Nur ein Grosselternteil: Grossmutter / Grossvater nicht mehr da
Aus der Recherche oder den Fotos ist vielleicht bereits klar geworden, ob jemand aus der Klas-
se oder mehrere Kinder bereits eine Grossmutter oder einen Grossvater verloren haben.
Lassen Sie das Kind oder diese Kinder erzählen, wie lange es her ist, ob die Grossmutter, der
Grossvater vorher krank war?
Welche Gefühle waren beim Kind da? Welche Gefühle bei den Eltern?
Was hilft, wenn ein Grosselternteil nicht mehr da ist und man traurig oder wütend ist? Habt ihr
Tipps?
Was ist anders geworden, wenn nur noch ein Grosselternteil da ist?

→ Mehr zu den Gefühlen – Verlust, Wut, Trauer und Erinnern im folgenden Kapitel.

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THEATERPÄDAGOGISCHES DOSSIER

3.     GESCHICHTEN SCHREIBEN – GESCHICHTEN ERFINDEN
Ziele: Fantasie für eigene Geschichten anregen, den Beruf des Autors, der Autorin ken-
nenlernen, selber Geschichten schreiben oder zeichnen, Lust auf Geschichten und Bü-
cher anregen

BERUF: AUTOR, AUTORIN
Material: Post-It Zettelchen

Alex ist Autor von Kinderbüchern. Er schreibt zwei Arten von Büchern. Einerseits, früher zusam-
men mit seiner Frau, wissenschaftliche Bücher für Kinder, in denen er wahre Sachverhalte in
phantasievolle, erfundene Geschichten packt. Andererseits Romane und Geschichten, die frei
erfunden sind. (Fiktion)
Der Tagesablauf eines Autors, einer Autorin kann sehr verschieden sein, manchmal muss man
reisen oder in Bibliotheken und im Internet recherchieren für den Hintergrund einer Geschichte.
Manchmal muss man mit Menschen reden und ihnen zuhören, um Ideen zu finden. Manche Au-
tor.innen schreiben nach einem regelmässigen Tagesplan, andere schreiben im Café (wie Joan-
ne Rowling am Anfang ihrer Karriere), im Zug, in einer kleinen Hütte, weg von aller Ablenkung...

Aufgabe: Recherchiert in Kleingruppen:
> Welche Autor.innen kennt ihr?
> Was braucht es alles, damit man ein Schriftsteller, eine Schriftstellerin werden kann?
> Habt ihr im Theater gut beobachtet? Wie arbeitet Alex an seinen Texten und Ideen?

WAHR ODER ERFUNDEN? WIRKLICH ERLEBT ODER IN DER FANTASIE ER-
LEBT?
«Wenn ich in meinem Zimmer ein Buch lese, dann verschwinden die Wände und ich bin voll-
kommen in der Umgebung der Geschichte, im Wald, im Dschungel, auf dem Meer… Aber, habe
ich das dann in Wirklichkeit erlebt oder nicht?» Anna 10J. alt.
Diskutiert: Was meint ihr dazu? Ist das, was man sich in der Fantasie vorstellt (im Buch, im Film,
im Theater) wirklich erlebt, wirklich passiert? Was kann die Fantasie alles, was in «Wirklichkeit»
nicht geht?

Wahr oder erfunden? Was hat Alex in seiner Geschichte alles erfunden, was es noch nicht gibt?
HIER EIN KLEINES QUIZ ZUM THEATERSTÜCK
gibt es erfunden
O		 O		 Ein selbstlernender Roboter, der sich in seiner Form seiner Umgebung anpasst.
O 		 O 		 Ein Roboter, der selbständig Untersuchungen zu Boden, Luft und Distanzen machen
				kann.
O		 O 		 Ein Roboter, der aus dem Radio alle Menschensprachen lernt und spricht.
O 		 O 		 Leben auf anderen Planeten, wie zum Beispiel dem Planeten Thera.
O 		 O 		 In weniger als 1 Tag von der Erde zum Mars reisen?
O 		 O 		 In weniger als 3 Minuten auf dem Mars 100km zurücklegen (wie Roboter Jack)
O 		 O		 Ein Raumschiff, das seine Form verändern kann und sich seiner Umgebung anpassen
				 kann, damit es nicht entdeckt werden kann.
O 		 O 		 Ein Raumschiff ohne Steuerungsgeräte, das nur mit Gedanken gesteuert werden kann.
O 		 O 		 Ein Raumschiff, das durch ein Schwarzes Loch kommt und Jack mitnimmt.
O 		 O 		 Ein Roboter, der durch Sternekraft angetrieben wird.
O 		 O		 Ein Kind, das auf dem Mars laufen kann.
O 		 O		 Ein vegetarisches Gericht namens «Lupinen-Tofu-Dinkelbratlinge».
O 		 O		 Hitzeschilde am Raumschiff, die das Schiff beim Eintritt in die Erdatmosphäre
				schützen.
NUN IST EURE FANTASIE GEFRAGT: ERFINDET SELBER EINE
SCIENCE-FICTION-GESCHICHTE!

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