TUCONTACT - FORSCHUNG IM FOKUS Lasershow bei der Nacht der Wissenschaft - TU Clausthal
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ZEITSCHRIFT DES VEREINS VON FREUNDEN DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT CLAUSTHAL TUCONTACT #2 27. JAHRGANG | DEZEMBER 2021 FORSCHUNG IM FOKUS Lasershow bei der Nacht der Wissenschaft
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Liebe Leserinnen und Leser, Tenure-Track-Professur (siehe Kapitel grund wird auch der Bereich Materi- Namen und Nachrichten). Honorar- alwissenschaft und Werkstofftechnik die vielleicht nachhaltigste Aufgabe und außerplanmäßige Professuren neu aufgestellt. Die Fakultät hat mit einer Universität ist das Berufen neu- hinzugerechnet, erweiterten in 2021 Unterstützung des Wissenschaft- er Professorinnen und Professoren. rund ein Dutzend Neuzugänge die lichen Beirats ein Gesamtkonzept er- An der TU Clausthal entwickeln sich Professorenschaft. arbeitet, in dem zunächst sechs neue die Dinge bei den Neuberufungen Professuren auf den Weg gebracht sehr positiv. Im zweiten Halbjahr Alle Neuberufungen erfolgen im werden. Es tut sich also einiges an 2021 sind sechs neue Professorinnen Kontext des thematischen Dachs der der TU Clausthal. und Professoren ernannt worden, TU Clausthal, der Circular Economy, darunter die ersten Digitalisierungs- und berücksichtigen die digitale Christian Ernst professuren (im Bild) und die erste Transformation. Vor diesem Hinter- Redaktion TUContact ANZEIGE Energy lives here™ Energie für Deutschland Für den Energiemix der Zukunft gilt Erdgas als wichtiger Baustein. Deswegen engagiert sich ExxonMobil seit Jahrzehnten für die zuverlässige Energie- versorgung von morgen. Wir fördern Erdgas dort, wo es reichlich vorhanden ist: direkt in Deutschland. Erdgas ist einer unserer wertvollsten heimischen ERDGAS – MADE IN GERMANY Bodenschätze. Denn es ermöglicht Lösungen, die ökologisch und ökonomisch vernünftig sind. Für die Zukunft. WÄRME STROM ROHSTOFF VERKEHR Weitere Informationen unter: www.exxonmobil.de · www.energyfactor.de @ExxonMobil_GER ExxonMobil Deutschland 109254.indd 1 03.12.2021 10:19:22 TUCONTACT 3
BLICKPUNKT INHALT DEZEMBER Gemeinsames Institut wird aufgebaut Wissenschaftlicher Beirat zu Besuch Science on the Rocks REWIMET-Symposium – 10 Jahre Recyclingcluster Umdenken in Wirtschaft und Gesellschaft 11 11 12 14 16 STUDIUM Eine Art Übergangssemester 18 Erstmals Preis für digitale Lehre vergeben 20 Karrieremesse „hochsprung“ 21 Ein Weltmeister aus Clausthal 22 Interview mit Professor Fabian Paetzel 27 Meldungen aus Studium und Campus 30 WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG Wasserstoffrepublik Deutschland 34 Alte Elektrogeräte modern entsorgen 38 Meldungen aus der Forschung 40 ALUMNI UND VEREIN VON FREUNDEN Deutschland-Stipendium: Förderer gesucht 43 Verein von Freunden tagt wieder in Präsenz 44 Drei Altrektoren feiern ihren 90. Geburtstag 46 KOOPERATION Wissenschaft setzt auf Diplomatie des Vertrauens 50 Familien der TU im Mittelpunkt 51 NAMEN UND NACHRICHTEN Promotionen 52 Professuren 54 Preise 57 Nachrufe 58 7 Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit Innovationszentrum „Center for Digital GreenTech“ eröffnet auf dem Campus der TU Clausthal 4 TUCONTACT
36 IMPRESSUM Herausgeber: Der Präsident der Technischen Recycling von Universität Clausthal, Prof. Dr. Joachim Schachtner Schlacken (Adolph-Roemer-Straße 2a), Fünf Clausthaler Projekte im und der Vorsitzende des Vereins von Freunden DFG-Schwerpunktprogramm der Technischen Universität Clausthal, Dipl.-Ing. Ulrich Grethe „Engineered Artificial Minerals“ (Aulastraße 8), beide 38678 Clausthal-Zellerfeld. Redaktion: Christian Ernst, Nadine Kaiser Presse- und Öffentlichkeitsarbeit TU Clausthal, Telefon: 05323 72-3904 E-Mail: presse@tu-clausthal.de Layout, Satz und Bildbearbeitung: Melanie Exner, TU Clausthal Anzeigenverwaltung: ALPHA Informationsgesellschaft mbH Finkenstraße 10 68623 Lampertheim Telefon: 06206 939-0 info@alphapublic.de www.alphapublic.de Druck: KRÜGER Druck+Verlag GmbH & Co. KG 32 Handwerkstraße 8 –10 66663 Merzig Diese Ausgabe ist auf Recyclingpapier gedruckt, das FSC-zertifiziert sowie Für 30 Sekunden mit dem Blauen Umweltengel und EU „auf dem Mars“ Ecolabel ausgezeichnet ist. Clausthaler haben erneut Bildnachweis: Experimente bei Parabelflügen AdobeStock: S. 35, 40r, 41u (©Production durchgeführt Perig), 43 (©Tiko) DVM: S. 57 Christian Ernst: S. 3, 7, 11u, 18, 21o, 31, 44, 45, 46, 47o, 50, 54u, 55u Melanie Exner: S. 5u, 8, 9, 11o, 19u, 24, 25, 27, 43l, 56o Gleichstellungsbüro: S. 51u Carolin Görtler: S. 38 Institute: S. 16 (DIGIT) Nadine Kaiser: S. Titelbild, 12, 13u, 13o, 15, 20, 30, 41o, 51o, 54o, 55o, 56u Joanna Kolny-Olesiak: S. 37 Christian Kreutzmann: S. 4, 28, 47u, 57o Krone: S. 40l Ben Lumley: S. 22 Paula Medag: S. 19o 28 Privat: S. 30r, 32, 33, 35, 49u, 58 Wolfram Scholl: S. 36 Sportinstitut: S. 49 WDR: S. 39 Sarah Wruck: S. 13m u = unten, o = oben, l = links, r = rechts Künstliche Intelligenz in der Alle Fotos, auf denen die Personen in Innen- räumen keine Masken tragen, sind unter 2G- Hochschulbildung Bedingungen aufgenommen worden. Die TU Clausthal ist am niedersächsischen Verbundprojekt „KI4All“ beteiligt TUCONTACT 5
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DIGITALISIERUNG FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT Innovationszentrum „Center for Digital GreenTech“, eröffnet auf dem Campus der TU Clausthal, wird vom Land mit zwei Millionen Euro gefördert Das neue Leitthema der Technischen der 2G-Regel statt). Dabei handelt Universität Clausthal, die „Circular es sich um ein Innovationszentrum Economy“, entfaltet Strahlkraft weit des gemeinnützigen August-Wilhelm über Niedersachsen hinaus. Am 15. Scheer Instituts, das erstmals einen November ist in Anwesenheit des Standort außerhalb von Saarbrücken niedersächsischen Wissenschafts- eröffnet hat. Auf dem Campus der ministers Björn Thümler in der Aula TU Clausthal wird ab sofort an den Academica der Universität das neue Herausforderungen einer digitalen „Center for Digital GreenTech“ er- Kreislaufwirtschaft (Circular Econo- öffnet worden (die Feier fand unter my) gearbeitet. Im Beisein von Wissenschaftsminister Björn Thümler (Mitte) enthüllen (von links) Professor Andreas Rausch, Universitätspräsident Professor Joachim Schachtner, Professor August-Wilhelm Scheer und Dr. Dirk Werth die Tafel des neuen Center for Digital GreenTech. TUCONTACT 7
Der Klimawandel, der Rohstoffman- „Fraglos gehört es zu den großen gel und der Rückgang der Biodiver- gesellschaftlichen Herausforderun- sität sind klare Argumente für die gen, unsere Wirtschaft nachhaltig zu Notwendigkeit einer Kreislaufwirt- gestalten. Hierzu zählt unter anderem schaft. Gerade digitale Innovationen der sparsame Umgang mit endlichen können dabei Nachhaltigkeit maß- Ressourcen und deren intelligente geblich fördern. Das Niedersächsische Wiederverwendung. Aktuell er- Ministerium für Wissenschaft und leben wir, welche wirtschaftlichen Kultur unterstützt das Vorhaben mit Auswirkungen Rohstoffknappheit zwei Millionen Euro. haben kann. Daher ist es im Interes- se unseres Landes, gemeinsam mit Schwerpunkte des neuen Innova- dem August-Wilhelm Scheer Institut Das Ziel tionszentrums sind Digitalisierungs- vorhaben, die Nachhaltigkeit und und aufbauend auf den Forschungs- stärken der TU Clausthal hier Innova- unseres Instituts ökologischen Wandel ermöglichen. Zusammen mit der TU Clausthal wird tionsimpulse zu setzen, die unserer Wirtschaft und Gesellschaft zu Gute ist es, Forschung künftig fächer- und branchenüber- kommen“, sagt Wissenschaftsminister greifend an systemischen Ansätzen Thümler. auf die Straße zu für die Schwerpunktthemen „Smart bringen. Damit Circular Economy“, „Smart Energy“ und „Smart Water Cycles“ gearbeitet. Ein wichtiger Ansatz ist in diesem Zu- sammenhang die Kreislaufwirtschaft. das gelingt, Beide Partner verfolgen dabei einen interdisziplinären Ansatz. Bei dem „Wir brauchen einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel: vom Rohstoffen- schlagen wir die Vorhaben kommt der Digitalisierung de zur Rohstoffwende. Nur so können Brücke zwischen eine besondere Bedeutung zu, denn die Transformation industrieller Pro- auf ökologischen, ökonomischen und sozialen Erfolgen die Grundsteine für Wissenschaft und zesse von einer linearen hin zu einer zirkularen Wirtschaft kann nur mit der eine nachhaltige Gesellschaft gelegt werden. Möglich wird das durch eine Wirtschaft. Digitalisierung gelingen. umfassende digitale Transformation“, 8 TUCONTACT
so Professor August-Wilhelm Scheer, Kombination von Digitalisierung und Gründer und Geschäftsführer des Nachhaltigkeit werden wir in Nieder- Scheer Instituts. sachsen im Center for Digital Green- Tech fokussiert nutzen und in enger Die TU Clausthal hat sich zum Ziel Kooperation mit der TU Clausthal gesetzt, im Jahr 2025 weltweit für vertiefen.“ Damit die ambitionierten interdisziplinäre Forschung und und zukunftsweisenden Vorhaben Lehre sowie für fachübergreifenden möglichst schnell umgesetzt werden Transfer im Feld der Circular Eco- können, soll gleich zu Beginn ein tat- nomy zu stehen. Professor Joachim kräftiges und interdisziplinäres Team Schachtner, Präsident der Universi- für das Center for Digital GreenTech tät, unterstreicht die Dimension des gebildet werden. Dieses soll dann Leitthemas: „Im wissenschaftlichen heute schon an den Herausforderun- Profil unserer Universität umfasst die gen von morgen arbeiten. Circular Economy neben der klassi- schen Kreislaufwirtschaft (Circular Materials) die erneuerbaren Energien Professor August-Wilhelm Scheer erläutert das Projekt. (Circular Energy) und – ganz wichtig – die digitale Steuerung des Gesamt- systems (Digital Transformation of Circular Economy). Gemeinsam mit dem August-Wilhelm Scheer Institut werden wir die Circular Economy durch Forschungsprojekte auf dem Gebiet der digitalen Transformation und durch ein innovatives Reallabor sichtbar nach vorne bringen. Wir wol- len damit in Zeiten des Klimawandels zu einem Umdenken in Wirtschaft, Politik und Bevölkerung beitragen und helfen, eine nachhaltige Gesell- schaft von morgen zu entwickeln.“ Dr. Dirk Werth, Geschäftsführer HINTERGRUND ZUM AUGUST- und wissenschaftlicher Direktor des Scheer Instituts, sagt: „Das Ziel WILHELM SCHEER INSTITUT unseres Instituts ist es, Forschung auf die Straße zu bringen. Damit Das August-Wilhelm Scheer Institut für digitale Produkte und Prozesse das gelingt, schlagen wir die Brücke bringt Forschung, Innovation und Unternehmergeist zusammen. Als zwischen Wissenschaft und Wirt- gemeinnütziges Forschungsinstitut mit Sitz am „Scheer-Innovation- schaft. Mit unseren interdisziplinären Campus“ in Saarbrücken arbeitet es an dem Unternehmen der Zukunft. Arbeiten an digitalen Innovationen Dafür entwickelt es digitale Technologien sowie innovative Geschäfts- verfolgen wir einen verwertungs- modelle. Das Konzept: Forschung auf die Straße zu bringen und ins- orientierten Forschungsansatz, der besondere den Mittelstand in die digitale Transformation zu begleiten. den Mittelstand und auch Start-ups Seit der Gründung 2014 durch den Wissenschaftler und Unternehmer in die Lage versetzt, neue Produkte Professor August-Wilhelm Scheer sind mittlerweile rund 100 Mitarbeiter und Dienstleistungen zu entwickeln aus 15 Nationen und 40 Disziplinen bei rund 50 Prozent Frauenquote und marktfähig zu machen. Unsere am Institut tätig. Damit ist es eines der am schnellsten wachsenden Erfahrungen und Erkenntnisse in der Institute in Deutschland. TUCONTACT 9
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GEMEINSAMES INSTITUT WIRD AUFGEBAUT Die Qingdao University of Science and Technology (QUST) und die TU Clausthal betreiben seit sechs Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Derzeit konzentriert sie sich vorwie- gend auf den Bereich der Kautschuk- technologie mit dem Schwerpunkt faserverstärkter Kautschuksysteme. Am 27. Oktober vereinbarten beide Seiten innerhalb einer Videokonfe- renz die Kooperation um den Aufbau Videokonferenz mit chinesischem eines Deutsch-Chinesischen Instituts Partner (von links): zu erweitern. Auch Hochleistungs- die Professoren werkstoffe werden in dem neu ge- Alfons Esderts, Joachim Schachtner gründeten Institut in der Hafenstadt (Präsident) und Qingdao ein Thema sein. René Wilhelm. Begonnen hat die Kooperation im Jahr 2015 mit der Aufnahme von Dr. sind inzwischen in Clausthal aktiv. schuss ist auf Seiten der TU Clausthal Hongying Zhao als Doktorand am Die Zusammenarbeit mit der QUST mit Professor Alfons Esderts, Vize- TU-Institut für Polymerwerkstoffe ist getragen von einer intensiven präsident für Forschung, Transfer und Kunststofftechnik mit Professor Kooperation mit der Industrie, etwa und Internationales, Professor René Gerhard Ziegmann als betreuendem mit der Continental AG. Ein wissen- Wilhelm und Professor Ziegmann Doktorvater. Weitere Promovierende schaftlicher Koordinierungsaus- besetzt. Der Wissenschaftliche Beirat der TU Clausthal konnte Mitte November erstmals in Präsenz an der Universität tagen. Neben dem Austausch mit dem Präsidium gab es Gespräche mit verschiedenen Statusgruppen, Be- sichtigungen (im Bild das Clausthaler Zentrum für Materialtechnik) sowie eine Sitzung mit dem Hochschulrat (alles unter 2G). „Wir haben uns sehr gut präsentiert. Der Beirat lobte die guten, informativen Gespräche“, so Universitätspräsident Professor Joa- chim Schachtner. Das TU-Präsidium WISSENSCHAFTLICHER wird vom Beirat beim Profilbildungs- prozess in der Forschung beraten. BEIRAT ZU BESUCH TUCONTACT 11
SCIENCE ON THE ROCKS Die Lange Nacht der Wissenschaft in Clausthal lockt Hunderte Gäste an Nachdem die „Lange Nacht der Wissenschaft“ im ersten Corona-Jahr 2020 ausfallen musste, bot der Ver- ein Science on the Rocks e.V. am 5. November 2021 wieder rund 80 Ver- anstaltungen rund um das Themen- feld Wissenschaft und Forschung. Mit der Veranstaltung lieferte der Verein der Öffentlichkeit in Claus- thal-Zellerfeld nach eigener Aus- sage „einen der kostbarsten Schätze unserer Zeit: Austausch mit echten Forscherinnen und Forschern sowie Wissenschaft aus erster Hand“. Von 16 Uhr bis Mitternacht konnten die Besucherinnen und Besucher an diesem Freitag an den Aktio- nen, die unter anderem in der Aula Academica sowie den Hörsälen und Institutsgebäuden der TU Clausthal stattfanden, teilnehmen. Neben den illuminierten Gebäuden, die im- mer wieder ein Markenzeichen der „Langen Nacht der Wissenschaft“ sind, freuten sich Hunderte Gäste über spannende Programmpunkte, zum Beispiel über den Escape Room in der Universitätsbibliothek, die Lasershow im Großen Physik-Hör- saal oder die zahlreichen Vorträge zu faszinierenden Themen aus der Wissenschaft. Den Abschluss der in- zwischen fünften „Langen Nacht der Wissenschaft“ an der TU Clausthal bildete der typische Mitternachts- schrei auf dem Marktkirchenplatz. 12 TUCONTACT
Einer der kostbarsten Schätze unserer Zeit: der Austausch mit echten Forscherinnen und Forschern sowie Wissenschaft aus erster Hand. Wissenschaft ist ein An- ziehungspunkt (von links oben im Uhrzeigersinn): ob in der Aula, beim Mitternachtsschrei vor dem Hauptgebäude, im Horst-Luther-Hörsaal, bei der Lasershow oder im Institut für Bergbau. TUCONTACT 13
WERTSCHÄTZUNGSGESELLSCHAFT STATT WEGWERFGESELLSCHAFT Beim REWIMET-Symposium zu Ressourcenmanagement treffen sich im August 100 Teilnehmende im CUTEC- Forschungszentrum, darunter Umweltminister Olaf Lies REWIMET-Symposium (von links): Professor Joachim Schachtner, Ulrich Kammer, Dirk Schöps (beide REWIMET), Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen, Umweltminister Olaf Lies und Professor Daniel Goldmann. Seit 2011 gibt es den Verein RE- nisse zum klimaschonenden Res- WIMET, das Recycling-Cluster für sourcenmanagement. Thematische wirtschaftsstrategische Metalle. Schwerpunkte waren das Recycling Insofern war das Symposium auch von Gips, Metallen und Batterien. eine Jubiläumsveranstaltung zum Professor Daniel Goldmann, Lei- 10-jährigen Bestehen des Netzwerks. ter des Instituts für Aufbereitung, Zahlreiche Vorträge gaben Einblicke Deponietechnik und Geomechanik in die neuesten Forschungsergeb- (IFAD) der TU Clausthal, ließ in sei- ANZEIGE Als Partner von REWIMET gratulieren wir zu „10 Jahren Recyclingcluster REWIMET“ und bauen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit. Wir als Aufbereiter, von EAG aus alten Kühl- und Haushaltskleingeräten, befassen uns erst seit kurzen mit der Rückgewinnung von Metallen und Nichteisenmetallen. Unsere Aufbereitung von Kühlschrankabfällen zu reinen Kunststoffen findet derzeit in Österreich an unserem Produktionsstandort in Wolfern bei Steyr statt. Die Aufberei- tung von Kunststoffabfällen aus WEEE wird in Deutschland in Großschirma durchgeführt, während die Compoundierung der Kunststoffe zu hochqualitativen Granulaten in St. Marien bei Linz ihren Hauptsitz hat. An unseren Produktionsstandorten in Wolfern (AT) und Großschirma (DE) werden die Kunststoffabfälle aus der Kühlgeräteaufbereitung und der Elektrokleingerätezerlegung zuerst geshred- dert, danach werden die geshredderten Kunststoffe mit Hilfe verschiedener Trennverfahren aufbereitet. In weiteren Schritten werden Metalle wie Kupfer, Alu und Eisen entfernt und soweit wie möglich aufkonzentriert. Zum Schluss werden die vermischten Kunststoffe in mehreren Schritten voneinander getrennt, sodass wir am Ende des Prozesses reine Kunststoffe aus PS, ABS, PP erhalten. Die Grundidee und Ziel unseres Geschäftes ist, dass Kunststoffabfälle wieder zu jenen Produkten werden können, die sie bereits einmal waren. Dazu leisten wir mit der jährlichen Wiederverwertung von Kunststoffen aus Elektro- und Elektronikschrott sowie deren Recycling zu hochwertigen Kunststoff-Rezyklaten einen wertvollen Beitrag. Wir produzieren verschiedene Standard-Regranulate aus PS, ABS, PP und verschiedene Compounds nach Kundenwunsch. Laufend entwickeln wir neue Produktrezepturen für spezielle Anwendungen gemeinsam mit unseren Kunden. Unsere Kunden sind Kunststoffverarbeiter, die unsere Produkte im Spritzguss oder der Extrusion einsetzen. Unsere Produkte können neue Rohstoffe bis zu 100 % ersetzen, dadurch können unsere Kunden ihre Rohstoffkosten erheblich senken und zusätzlich umweltschonend produzieren. Unsere Vision „Kunststoffrecycling ist Handeln im Auftrag der Umwelt“ ist somit einfach und wirkungsvoll: Unseren Anteil zur Kreislaufwirtschaft zu leisten und deren Entwicklung zu fördern. Wir möchten den Kreis schließen! Gemeinsam mit unseren Kunden und Partner engagieren wir uns, eine nachhaltigere Zukunft für die kommenden Generationen aufzubauen. Wir freuen uns sehr, an der Umsetzung Ihres Projektes mitwirken zu können! Fragen Sie uns an! Firmenhauptsitz / Werk 1: bage plastics GmbH, Eisenstrasse 1, 4502 St. Marien, Austria, E-Mail: office@bage-plastics.com, Telefon: +43 7227-22210 Werk 2: Hainbach 14, 4493 Wolfern, Austria Werk 3: bage plastics Deutschland GmbH, Steyermühle 5, 09603 Großschirma Deutschland, E-Mail: de@bage-plastics.com, Telefon: +49 35242 6570-0 118-003_109271_0001_Anzeige_v01_211207124505_109271.indd 1 07.12.2021 14:30:48 14 TUCONTACT
nem Vortrag die zehn Jahre REWIMET clingindustrie, z.B. durch die Befrei- beschrieb er unter anderem, dass die Revue passieren. ung von der EEG-Umlage, sei nicht Universität eine ganz wesentliche hinnehmbar. Allerdings müsse die Treiberin für die positive Entwicklung Auch der niedersächsische Minister Wettbewerbsfähigkeit der Industrie des Recycling-Clusters REWIMET war für Umwelt, Energie, Bauen und erhalten bleiben. Einwegnutzen sei und ist. Klimaschutz, Olaf Lies, war zu Gast. für viele Produkte abzuschaffen, um Er beschrieb in seiner Rede die Er- die Nutzungsdauer von Produkten Den REWIMET e.V., dieses Netzwerk richtung der Circular Economy, der zu verlängern. aus Unternehmen, wissenschaftlich ressourceneffizienten Kreislaufwirt- Die Staatssekretärin Dr. Sabine Jo- arbeitenden Institutionen und Ge- schaft, als die größte Herausforde- hannsen aus dem Niedersächsischen bietskörperschaften, gibt es seit 2011. rung in der laufenden Dekade. Die Ministerium für Wissenschaft und Im Mittelpunkt des Recycling-Clusters Wegwerfmentalität sei in unseren Kultur, die ebenfalls zu Gast war, stehen wirtschaftsstrategische Metal- Köpfen gewachsen. Aus der Weg- beleuchtete die Bedeutung vertrau- le. REWIMET fördert Wissenschaft und werfgesellschaft müsse aber eine ensvoller Netzwerke. Sie seien die Forschung zur Entwicklung neuer Wertschätzungsgesellschaft werden. Basis für den erfolgreichen Wissens- Recyclingstrategien und -verfahren Dafür brauche es ordnungspolitische transfer. Das gelte für technische bis zur industriellen Umsetzung. Rahmenbedingungen. Wie so etwas Innovationen genauso wie für das Der Verein unterstützt die Ziele des funktioniert, zeige das Beispiel der Mitnehmen der Zivilgesellschaft. Der „Green Deal“ der Europäischen Begrenzung von Flottenemissionen Region in der Mitte Deutschlands sei Union und der Rohstoffstrategie 2020 bei Autos. „Und weil wir in einer die Circular Economy, das Leitthema der Bundesregierung zum Klima- und Gesellschaft leben wollen, die nicht der Technischen Universität Claus- Umweltschutz. Nachwuchsförderung von Verzicht geprägt ist, kommt dem thal, wie auf den Leib geschrieben. sowie die interdisziplinäre Zusam- Thema Innovation eine so große menarbeit sind als unterstützende Bedeutung zu. Verzicht und sozia- Den Auftakt zur Abendveranstal- Maßnahmen unverzichtbar. Die le Spaltung darf es nicht geben“, tung des Symposiums gestaltete der Cluster-Mitglieder beschäftigen rund mahnte Lies. Die Bevorzugung der Präsident der TU Clausthal, Professor 46.000 Menschen und setzen jährlich Primärindustrie gegenüber der Recy- Joachim Schachtner. In seiner Rede etwa 9,5 Milliarden Euro um. ANZEIGE Wertstoffe sind die Rohstoffe der Zukunft. Geiger Metallrecycling GmbH betreibt mit rund 50 Mitarbeitern auf einer Fläche von rund 100.000 Quadratmeter aktives Recycling mittels innovativer und klassischer Recyclingtechnologien. Wir separieren in unserem trocken-mechanischen Aufbereitungsverfahren wertvolle Sekundärrohstoffe aus metallhaltigen Abfallströmen. www.geigergruppe.de/metallrecycling 109050.indd 1 17.11.2021 10:13:42 TUCONTACT 15
ZIEL: UMDENKEN IN WIRTSCHAFT UND GESELLSCHAFT Im „Reallabor Circular Economy“ möchte die TU Clausthal die Region in nachhaltige Forschung einbeziehen – Unterstützerkreis gebildet VON CHRISTIAN ERNST Weg von der Wegwerfgesellschaft, Professor Joachim Schachtner beim hin zu einer nachhaltigen, zirku- Auftakttreffen mit dem regionalen lären Wirtschaft, zu einer Circular Unterstützungskreis „Reallabor Economy: Dieses Leitthema hat sich Circular Economy der TU Clausthal“. die TU Clausthal auf die Fahnen Neben Forschenden der TU waren geschrieben. Ein zentrales Anliegen Vertreterinnen und Vertreter aus der dabei ist es, die Gesellschaft zum Politik sowie regionaler Firmen und Umdenken anzuhalten: zum Repa- Organisationen dabei, die im Recyc- rieren und Wiederverwenden, zum lingcluster REWIMET tätig sind. Wiederaufbereiten und Recyceln Reallabore sind Experimentierräume anstatt etwas zu beseitigen. „Ein für nachhaltige Innovationen in der wichtiger Baustein bei dem, was wir Wirklichkeit. Unter diesem Schlag- tun wollen, ist das sogenannte Real- wort arbeitet die Wissenschaft ge- labor. Es hilft uns, über Machbarkeit meinsam mit Wirtschaft, Politik und und Umsetzbarkeit von Forschung Gesellschaft an zukunftsfähigen zu lernen“, so Universitätspräsident Lösungen, indem sie etwas zusam- men ausprobieren, bürokratische Hürden meistern und voneinander lernen. „Im direkten Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern, Unter- nehmen und Kommunen möchten wir Lösungsansätze ausloten. Das macht die TU noch attraktiver für Studierende, Forschende und die Industrie“, so Schachtner. Die Impulsvorträge zu der digi- talen Veranstaltung lieferten die Clausthaler Professoren Daniel Goldmann und Andreas Rausch. Recyclingexperte Goldmann stellte die Entwicklung von der Circular Economy zu einer zirkulären Ge- sellschaft, der Circular Society, vor und bekräftigte: „Unsere Region 16 TUCONTACT
Gem Imageanzeige Freitags Zukunft b118xh267:20211029 29.10.21 10:49 Seite 1 ANZEIGE ist eine klassische Region für eine solche Entwicklung.“ Der erweiterte Harzraum habe eine hohe Dichte an Forschungseinrichtungen sowie eine Häufung an Unternehmen auf spezifischen Gebieten, eine gute Verkehrsanbindung und eine offene Gesellschaft für den Aufbau inno- vativer industrieller Strukturen. Als laufende Vorzeigeprojekte nannte er die Cluster zum Elektroschrott- Recycling, zu Mineralstoffrecycling und nachhaltigem Bauen sowie zur Wir engagieren uns zirkulären Batterieproduktion. nicht nur freitags Laut Professor Rausch ist es die zen- trale Herausforderung, ein Umden- für Zukunft ken in Wirtschaft und Gesellschaft zu bewirken: von linearen zu zirku- lären Prozessen. Ziel müsse es sein, möglichst wenig neues Material zu nutzen, sondern mit dem Bestehen- den zu wirtschaften. „Im Idealfall mit null Ressourcenverbrauch.“ Der Ansatz des Software-Experten und Vorsitzenden des Center for Digital Technologies (DIGIT), um die Werg- werfgesellschaft zu überwinden, ist das „Reallabor Digitalisierung für eine nachhaltige Kreislaufwirt- schaft“. Ein Erprobungsprojekt soll der Circular Economy Kiosk sein. Energie, Mobilität und etwa Haushaltsgegenstände können Tag für Tag erschaffen wir Stahl für über diesen „Tante-Emma-Laden eine klimafreundliche Zukunft. Stahl der Zukunft“ gemeinsam genutzt, von Dillinger und Saarstahl ist bereits getauscht, repariert oder recycelt Teil der Klimawende. Sie finden unse- werden – um einige Möglichkeiten ren Stahl in zahllosen Windrädern und zu nennen. In einem solchen Kiosk Pumpkraftwerken weltweit. würde die Koordination digital und Wir übernehmen damit heute schon der Austausch in Präsenz ablaufen. Verantwortung für zukünftige Genera- tionen. Durch den klimafreundlichen Mögliche Einsatzorte für erste mo- Umbau der Stahlproduktion – unter anderem durch die Verwendung von bile Circular Economy-Kioske könn- Wasserstoff – und die Entwicklung ten Wochenmärkte bzw. innovative innovativer Technologien leisten Gemeinden sein, regten Vertreter Dillinger und Saarstahl ihren Beitrag aus der Politik an. Auch die Seite zum Erreichen der Klimaziele. der Unternehmen brachte sich in die digitale Runde ein. Erste wichti- ge Unterstützer für die TU-Initiative zum Reallabor sind gefunden. In Zukunft soll der Kreis erweitert wer- den. Diese Initiative ist ein nächster Schritt in Richtung Circular Region, www.dillinger.de www.saarstahl.com deren Entwicklung und Ausbau die TU Clausthal und das Recyclingclus- ter REWIMET anstreben. TUCONTACT 17 109132.indd 1 09.11.2021 10:44:50
EINE ART ÜBERGANGSSEMESTER Zum vierten Mal in Folge prägt die Corona-Pandemie ein Semester an der TU Clausthal Anfang Oktober war es endlich soweit: „Wir freuen uns auf das zu- rückkehrende Leben auf dem Cam- pus, auf viele lebendige Lehrver- anstaltungen, auf den persönlichen Kontakt und Austausch sowie auf ein hoffentlich lebendiges Winter- semester.“ Mit diesen Worten hieß Universitätspräsident Professor Joa- chim Schachtner die Studierenden nach zuvor drei Online-Semestern wieder in Präsenz an der TU Claus- thal willkommen. Voraussetzung dafür, dass die Studierenden in die Hörsäle, Seminarräume und Labo- re zurückkehren konnten, war die Einhaltung der 3G-Regel. Zudem hatte eine Umfrage ergeben, dass rund 85 Prozent der Studierenden geimpft sind, also weit mehr als der Bundesdurchschnitt in dieser Alters- gruppe. In einer kurzweiligen Begrüßungsveran- staltung heißen die Professorinnen und Professoren der Wirtschaftswissenschaf- ten die neuen Studierenden willkommen. ANZEIGE Dein Ausbildungsplatz 2022 Verfahrensmechaniker*in SE für Kunststoff- und Kautschuktechnik BEW NDE D kar E EI Industriemechaniker (m/w/d) rier RBUNG NAE e@ froe N: Industriekaufmann/*-frau tek Fachkraft für Lagerlogistik .de ! Duales Studium Konstruktionstechnik Präzisionsmaschinenbau www.froetek.com 109290.indd 1 03.12.2021 10:14:57 18 TUCONTACT
Im Studienalltag entwickelte sich das Wintersemester 2021/22 quasi zu einem Übergangssemester; das heißt, mit vielen Präsenz-, aber auch mit digitalen Veranstaltungen. Aufgrund des Pandemiegeschehens hat der Anteil der Online-Lehre im Verlauf des Semesters weiter zu- genommen. Diese Entwicklung war an der TU Clausthal genauso wie an allen anderen Hochschulen in Nie- dersachsen bzw. im Bundesgebiet zu beobachten. Gemäß 3-Regel darf an Zusammen- künften in Studium und Lehre nur teilnehmen, wer geimpft, genesen oder getestet ist. Um die Möglich- keit des Testens in Clausthal-Zeller- feld zu gewährleisten, hatte die TU Clausthal am 4. Oktober 2021 wieder ein Selbsttestzentrum in der Mensa eingerichtet. „Es sei noch- Teilnehmende am Steiger-College erhalten mals darauf hingewiesen, dass ihre Urkunden von der Betrieb dieses Zentrums nur Vizepräsident Professor möglich war, weil sich Mitarbei- Christian Bohn. tende aus Verwaltung und Wissen- schaft freiwillig für den Einsatz im Selbsttestzentrum gemeldet haben. Diesen Mitarbeitenden sei an dieser Stelle ausdrücklich gedankt“, so Professor Christian Bohn, der Vize- präsident für Studium und Lehre. Nur durch das Corona-Testzentrum wurde es auch ermöglicht, dass wichtige Veranstaltungen der Wel- come Weeks, etwa die Mathe-Vor- kurse, sowie des Steiger-Colleges in Präsenz ablaufen konnten. Erst als in Clausthal-Zellerfeld am 16. De- zember in Rathausnähe ein privater Betreiber ein Testzentrum eröffnete, Studienberaterin Katrin stellte das Selbsttestzentrum der Balthaus gibt den Erstsemes- Universität den Dienst ein. tern im Bereich Maschinen- bau und Verfahrenstechnik wertvolle Tipps. Um parallel zu den Tests die Impf- quote weiter zu steigern, hatten sich Mitarbeiterinnen aus dem Team um TU-Vizepräsidentin Irene Strebl auch in die Organisation von Impfterminen in Clausthal-Zeller- feld eingebracht – in Kooperation mit dem mobilen Impfteam des Landkreises Göttingen und dem Studentenwerk. Die Aktionen er- freuten sich sehr guter Resonanz. TUCONTACT 19
ERSTMALS PREIS FÜR DIGITALE LEHRE VERGEBEN Die TU Clausthal und der Verein von Freunden würdigen in Corona-Zeiten das Engagement in der Online-Lehre Wer an der Technischen Universität Clausthal mit dem Thema Lehre betraut ist, sah sich in den ver- gangenen Semestern vor enorme Herausforderungen gestellt. Die Ad-hoc-Umstellung von Präsenzver- anstaltungen auf digitale Formate und Prüfungen verlangte den Mit- arbeitenden sehr viel ab. „Diesen Einsatz wertschätzt die Universität in Kooperation mit dem Verein von Freunden mit dem Preis für digitale Lehre“, so Professor Christian Bohn, Vizepräsident für Studium und Lehre. „Die Auszeichnung ist eine Würdigung einzelner Mitarbeite- Alle, die mit dem Preis für digitale Lehre ausgezeichnet werden, rinnen und Mitarbeiter aller Status- stellen sich mit Professor Christian Bohn (links) und Ulrich Grethe gruppen, in der Regel aber keine (rechts) unter 2G-Bedingungen zum Gruppenbild auf. Professorinnen und Professoren, für die Umsetzung von kreativen, nachhaltigen Ideen im digitalen nierten insbesondere im Rahmen 3. Oliver Müller (verantwortlich für Semester.“ ihres Instituts bzw. einzelner den Videoserver bzw. die Auf- Lehrveranstaltungen umfangreich zeichnungen von Lehrveranstal- Insgesamt 14 Personen bzw. Teams einbrachten, zeichneten sich drei tungen) waren für den Preis nominiert wor- Nominierte durch ein herausra- Daneben sind elf weitere Personen den. Nach der Jury-Entscheidung gendes, universitätsübergreifen- oder Gruppen für ihren Einsatz in der School, der koordinierenden des Wirken aus. Dieses Trio hatte der virtuellen Lehre ausgezeichnet Universitätseinrichtung für den während der Pandemie sehr schnell worden: Marco Löffelholz, Jana Bereich Studium und Lehre, erwie- eine Infrastruktur für die gesamte Zimmermann, Angela Binder, das sen sich sämtliche Vorschläge als Hochschule aufgebaut, mit der die Team des Steiger-Colleges, Mirjam preiswürdig. „Dank der Unterstüt- digitale Lehre ermöglicht wurde. Holm und Stephan Beitler (Projekt zung des Vereins von Freunden der Deshalb belegen diese drei Perso- am IEI), Steffen Flaischlen, Sebas- TU Clausthal ist es möglich, allen nen, alle aus dem Rechenzentrum tian Lawrenz und Christoph Knieke, nominierten Personen oder Teams der TU Clausthal, nach dem Votum Christoph Klaas und Nils Kreth, ein Preisgeld von 200 Euro zur eige- der Jury die ersten drei Plätze: Christine Minke, Axel Ehrlich sowie nen Verwendung zukommen zu die Arbeitsgruppe Atom- und Mo- lassen“, freut sich Professor Bohn. 1. Christian Marg (hauptverant- lekülphysik an Oberflächen (IEPT). „Diese Herangehensweise spiegelt wortlicher Systemadministrator Die Urkunden haben Professor das breit gefächerte Engagement für das Videokonferenzsystem Bohn und Ulrich Grethe, der Vor- unter den Mitarbeitenden wider. Es BigBlueButton) sitzende des Vereins von Freunden ist einfach so, dass viele eine Aus- 2. Reinhilde Beck (Konzepte für die der TU Clausthal, Mitte November zeichnung verdient haben.“ Durchführung von Online-Klau- in der Aula Academica unter Einhal- Während sich die meisten Nomi- suren) tung der 2G-Regel übergeben. 20 TUCONTACT
KARRIEREMESSE „HOCHSPRUNG“ Nach einem Jahr Pause hatten die Studierenden am 18. November wie- der die Möglichkeit, sich direkt mit Unternehmen auszutauschen. Die Clausthaler Karrieremesse „hoch- sprung“ fand zum 13. Mal in der Aula statt. Über die 3G-Regelung hi- naus trugen die Teilnehmenden Hy- gienemasken. Außerdem war die Zahl der Ausstellenden auf 21 redu- ziert und die Präsenzveranstaltung mit der Resonanz zufrieden sein“, so und national tätigen Firmen brach- um ein digitales Angebot erweitert Maria Schütte vom Veranstaltungs- ten sich Global Player wie Arcelor- worden. Zahlreiche Studierende be- management der TU. Die Studieren- Mittal und Bosch ein. Aus der Region suchten über den Tag verteilt die Fir- den suchten oft das direkte Gespräch waren etwa Fels, Kayser Automotive menkontaktmesse. „Angesichts der mit den Unternehmensvertreterin- Systems, Sympatec und die Salzgit- Rahmenbedingungen können wir nen und -vertretern. Außer regional ter AG vertreten. ANZEIGE ARBEITEN MIT EINEM DER SPANNENDSTEN TECHNOLOGIEMETALLE. Karrierechancen bei einem global tätigen Weltmarktführer. www.hcstarck.com/karriere Interessiert an einer Abschlussarbeit oder an einem Direkteinstieg? Sprechen Sie uns an! ANZEIGE 109171.indd 1 25.11.2021 12:00:54 Sie wollen Ihre Zukunft selbstverantwortlich gestalten? Dafür bieten wir Ihnen ab Sommer 2022: • attraktive Räumlichkeiten direkt auf dem TU-Campusgelände • Mietoptionen von Co-Working und Büros über Besprechungsräume bis hin zu Forschungs- und Produktionshallen © WELP von KLITZING • kompetente Beratung und Services sowie spannende Veranstaltungen Sie haben Interesse? Dann melden Sie sich schon jetzt bei Janett Kruse www.landkreis-goslar.de/Gründungszentrum-CLZ Tel.: 05321 /76 203 • Mail: gruendungszentrum@landkreis-goslar.de 118-003_109173_0001_Anzeige_geliefert_211119105748_108053.indd 1 19.11.2021 10:59:09 TUCONTACT 21
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EIN WELTMEISTER AUS CLAUSTHAL Scott Anderson, Doktorand an der TU Clausthal, hat im November 2021 bei der WM im Cross-Triathlon im spanischen Extremadura den Titel gewonnen. TUCONTACT 23
DER TRIATHLET Im Rahmen der Kampagne „Mein Leben an der Uni“ gibt Scott Anderson Einblicke in sein Studium und sein Hobby VON NADINE KAISER Weltmeister, Europameister, Schot- DURCH DEN SPORT KOMMT tischer Meister – etwa ein halbes SCOTT VIEL HERUM Dutzend Triathlon-Titel kann Scott Anderson bisher vorweisen. Trotz Vor knapp neun Jahren hat der all dieser Erfolge und der Arbeit die 25-Jährige Triathlon für sich ent- dahintersteckt, promoviert Scott deckt. Bei dieser sehr intensiven parallel dazu am Institut für Chemi- Sportart muss nacheinander so sche und Elektrochemische Verfah- schnell wie möglich geschwommen, renstechnik der TU Clausthal. Rad gefahren und gelaufen werden. Schon seine Eltern sind Triathleten, trotzdem konnte sich Scott lange nicht für den Sport begeistern. Aus diesem Grund versuchte er sich an verschiedenen Sportarten, wie zum Beispiel Fußball. „Das war aber eine ganz große Katastrophe“, sagt Scott und lacht. Neben dem „normalen“ Triathlon hat der junge Promovierende Cross-Triathlon für sich entdeckt. „Mountainbike fahren und Offroad laufen finde ich viel spannender als auf der Straße zu laufen“, erklärt er. Seit er nun an der TU Clausthal seinen Doktor bei Professor Thomas Turek macht und als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist, verfolgt er den Sport noch stärker und ist auf dem besten Weg eine Profilizenz zu bekommen. Dafür trainiert er hart: Mit seinem Coach plant er insgesamt 15 bis 20 Stunden Training pro Woche ein. Ab 2022 startet Scott zudem für seinen ehemaligen Heimatverein, den ESV Wenn man richtig Hameln. große Produktionsan- Das intensive Training zahlt sich aus, denn der Sportler hat es im lagen hat, ist das wie ein Jahr 2021 geschafft, Triathlon-Welt- meister in Spanien zu werden. Abenteuerspielplatz. Mit seinen 25 Jahren ist er schon ziemlich rumgekommen: Für die 24 TUCONTACT
Scott nimmt sich gerne Zeit, um sich bei einem Kaffee mit seinen Kol- leginnen und Kollegen auszutauschen. Teilnahme an den Triathlon-Wett- beispielsweise herauszufinden, wie Universität gerade im ingenieurs- bewerben hat Scott neben Spanien sich Katalysatoren verhalten. Diese wissenschaftlichen Bereich sehr gut bereits die Schweiz und Rumnänien Forschungsarbeit dient dazu, mit- ist und die Umgebung landschaft- besucht. Auch in Schottland war hilfe von Modellen festzustellen, lich viel zu bieten hat. der junge Triathlet und hat dort wie industrielle Reaktoren auf ver- die schottische Meisterschaft 2019 schiedenste Faktoren reagieren und NÄCHSTES ZIEL: CROSS-TRIATH- gewonnen. Wie er auf die Idee ge- so deren Betrieb zu optimieren. In LON-WELTMEISTERSCHAFT kommen ist, in Schottland anzu- den drei Jahren, die Scott bereits in treten? Das liegt zum Teil an seinem Clausthal ist, hat er das gute Betreu- Wenn Scott am Institut für Chemi- Vater, der aus dem Land stammt ungsverhältnis bei sich im Institut sche und Elektrochemische Ver- und in den 1980er Jahren als briti- zu schätzen gelernt. „Wenn ich eine fahrenstechnik ist und mal nicht im scher Soldat in Deutschland statio- Frage habe, kann ich einfach neben- Labor steht, forscht und experimen- niert war und geblieben ist. Den an an der Tür klopfen und nach tiert, hält er sich in der Kaffeeküche Ausflug nach Schottland nutzte er, einem Rat fragen“, sagt der 25-Jäh- des Instituts auf. Da er viel Zeit in um die Familie vor Ort zu besuchen rige. Auch wenn er die wissen- Arbeit und Training steckt, bleibt und einen kleinen Roadtrip an der schaftliche Arbeit mag und gerne in nicht viel für andere Dinge übrig. Küste entlang zu machen. Clausthal ist, möchte er nach seiner Aber Scott nimmt sich dennoch Promotion in der Industrie als Ver- gerne die Zeit für eine Tasse Kaf- ER SCHÄTZT DAS GUTE BETREU- fahrenstechniker arbeiten. „Wenn fee und den Austausch mit seinen UNGSVERHÄLTNIS AN DER TU man richtig große Produktionsanla- Kolleginnen und Kollegen. Zuhause gen hat, ist das wie ein Abenteuer- hat er sogar eine Siebträger-Kaffee- Neben dem Sport arbeitet Scott als spielplatz“, erklärt Scott, der vor maschine stehen, mit der er aus- wissenschaftlicher Mitarbeiter am seiner Promotion erste Erfahrungen probiert, wie er den besten Espresso Institut für Chemische und Elek- damit im dualen Studium im Be- herstellen kann. So gestärkt hat der trochemische Verfahrenstechnik reich Chemieingenieurwesen bei ehrgeizige Sportler sein nächstes der TU Clausthal. Dort widmet er dem Chemiekonzern Bayer und der großes Ziel vor Augen: Er will bei der sich der Lehre und der Forschung Fachhochschule Krefeld sammeln Cross-Triathlon-Weltmeisterschaft in im Bereich Computational Fluid konnte. Den Master konnte er im Maui auf Hawaii antreten. Dynamics (CFD) und Strömungs- dualen Studium in Krefeld nicht ab- simulation. Außerdem experimen- solvieren, also musste er an die Uni Mehr über die Kampagne tiert er unter anderem im Bereich wechseln. Für die TU Clausthal hat „Mein Leben an der Uni“: der heterogenen Katalyse, um er sich entschieden, weil die Harzer meinleben.tu-clausthal.de TUCONTACT 25
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Professor Fabian Paetzel. WILLKOMMEN AN DER TU CLAUSTHAL In der Reihe „Willkommen an der TU Vorlesung „Allgemeine Volkswirt- eher aus dem „Sein“ entspringen Clausthal“ stellen wir Neuberufene an schaftslehre“ lesen durfte – endlich sollte. Ich denke, dass diese fast triviale der Harzer Universität auf Instagram wieder im Hörsaal! Einsicht in unserer heutigen „Konsum- und in der TUContact vor. In dieser gesellschaft“ zu kurz kommt. Tat- Ausgabe ist es Professor Fabian Paet- Was mögen Sie besonders an Ihrem sächlich lese ich aber auch in meiner zel, der seit dem 1. Oktober das Gebiet Beruf? Freizeit eher politische und ökonomi- Volkswirtschaftslehre am Institut für Als Professor darf man sehr abwechs- sche Bücher. Wirtschaftswissenschaft vertritt. Das lungsreich arbeiten: Lehre – Forschung Interview führte Sarah Wruck. – Projekte – Kooperation – Adminis- Wohin führte Sie Ihre bisher interessan- tration. Und als Volkswirt liebt man es teste Dienstreise? Erklären Sie kurz Ihr Fachgebiet. natürlich die ganz großen Herausfor- Ich durfte als Doktorand im Rahmen Die Volkswirtschaftslehre befasst sich derungen der Gesellschaft anzugehen. einer Summer School unseren ein- mit der Lösung von gesellschaftlichen zigen deutschen Nobelpreisträger für Knappheitsproblemen. Knappheit Ökonomie – Reinhard Selten – zwei kann sich hierbei auf natürliche Res- Wochen in China begleiten. Wir sourcen oder auf individuelle Budget- reisten nach Peking und Chengdu. oder Zeitrestriktionen beziehen. Die Reinhard Selten war bei weitem nicht Volkswirtschaftslehre liefert hierzu Als Volkswirt nur Ökonom und Spieltheoretiker, er liebt man es, Entscheidungstheorien. In meinen war vor allem mit einer unglaublichen Forschungen verknüpfe ich volks- Bildungsbreite ausgestattet und hatte wirtschaftliche mit psychologischen, sozialpsychologischen und politikwis- die ganz großen sich das Neugierigsein bewahrt. Das war sehr inspirierend. senschaftlichen Ansätzen. Herausforder- Haben Sie ein Haustier? Was gefällt Ihnen an Clausthal und der ungen der Seit einigen Wochen haben wir einen Umgebung besonders gut? Selbstredend die Natur direkt vor der Gesellschaft Welpen zu Hause. Leopold – kurz Leo – ist ein Golden Retriever und macht Bürotür. Zudem genieße ich es im Ver- gleich zu meinen vorherigen Stationen anzugehen uns und vor allem meinen beiden Töchtern große Freude. in Großstädten sehr, dass man alles sehr schnell erreichen kann. Welches Buch ohne Bezug zum Lehr- Für welche Sportart interessieren Sie sich alltag oder der Forschung haben Sie besonders? Ihr Lieblingsplatz an der Uni? zuletzt gelesen? Ich bin begeisterter Rennradfahrer. Ich Aktuell habe ich das Gefühl, dass ganz Ich kann „Haben oder Sein“ von Erich fahre schon seit meinem Studium in Clausthal die Uni ist und in Claus- Fromm empfehlen. Besonders gefällt Kiel als mich ein Kommilitone zu einer thal fühle ich mich pudelwohl. In der mir an dem Buch, dass es das „Haben“ Testfahrt überzeugte. Zum Abschal- ersten Vorlesungswoche war aber von z.B. Dingen oder Anerkennung ten und Nachdenken gehe ich gerne definitiv der Werner-Grübmeyer-Hör- als Motivation in Frage stellt. Vielmehr Laufen. Und mit der Familie sind wir saal mein liebster Platz als ich die erste wird dafür plädiert, dass der Antrieb viel wandern. TUCONTACT 27
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN DER HOCHSCHULBILDUNG Die TU Clausthal ist am niedersächsischen Verbundprojekt „KI4All“ beteiligt und wird mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert 40 Einzel- und 14 Verbundprojekte an bundesweit 81 Hochschulen angelaufen, die von der Bund-Län- der-Initiative „Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung“ geför- dert werden. Die Vorhaben waren in einem wissenschaftsgeleiteten Wettbewerbsverfahren ausgewählt worden. Die TU Clausthal ko- operiert mit der TU Braunschweig (Federführung) und der Ostfalia Hochschule im Projekt „KI4All“. Es handelt sich dabei um einen parti- zipativen Ansatz zur fachübergrei- fenden Vermittlung datenzentrierter Anfang Dezember erfolgte der Methoden- und Anwendungskom- Startschuss für alle 54 Projekte, die petenzen in Hochschulen. im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) von einer Bund-Länder-Initiative „Die KI-Technologie, eine Schlüssel- gefördert werden – darunter ein technologie der Zukunft, wird sich Verbundvorhaben mit Beteiligung zu einem wesentlichen Treiber für der TU Clausthal. Insgesamt sind Innovationen auch in der Hoch- ANZEIGE As one of the leading service companies for the upstream oil and gas industry operating worldwide, our more than 45.000 employees make a valuable contribution to the safe exploration and production of oil, gas and geothermal energy. Halliburton, with its German subsidiary, is responsible for the Continental Europe division and looks after domestic and foreign customers from its “Business Center” in Celle. HALLIBURTON COMPANY GERMANY GMBH Bruchkampweg 42, 29227 Celle, Germany FinanceDE@Halliburton.com www.halliburton.com 108946.indd 1 07.12.2021 10:29:22 28 TUCONTACT
schullehre entwickeln. Es freut mich für Schülerinnen und Schüler sowie reich als auch der Aufbau KI-ge- deshalb sehr, dass die TU Clausthal Firmen zugänglich sein wird. So stützter Systeme an den Hoch- im Rahmen des niedersächsischen wird KI zu einem weiteren, wichti- schulen, etwa durch den Aufbau Verbundprojektes KI4All durch die gen Werkzeug, das von vielen gut intelligenter Assistenzsysteme oder Initiative Künstliche Intelligenz in ausgebildeten Anwenderinnen und KI-basierter Lern- und Prüfungsum- der Hochschulbildung gefördert Anwendern genutzt werden kann“, gebungen. wird“, sagt Universitätspräsident erläutert Professor Andreas Rausch, Professor Joachim Schachtner. Das der von Seiten der TU Clausthal am Der Vorsitzende der Gemeinsamen Verbundprojekt wird mit der maxi- Projekt beteiligt ist. Wissenschaftskonferenz (GWK), malen Summe von annähernd fünf Sachsen-Anhalts Wissenschaftsmi- Millionen Euro gefördert, davon Bund und Länder möchten mit der nister Professor Armin Willingmann, gehen 1,48 Millionen Euro an die Förderinitiative und den dafür be- erklärt: „Künstliche Intelligenz wird TU Clausthal. Die Laufzeit beträgt reitgestellten Mitteln von bis zu 133 in den kommenden Jahren weltweit bis zu vier Jahre. Millionen Euro die Schlüsseltechno- Gesellschaft, Wirtschaft und den logie Künstliche Intelligenz wirksam Alltag der Menschen verändern. Mit „Ziel dieses gemeinsamen Förder- in die Breite des Hochschulsystems der Förderinitiative wollen Bund projektes ist es, KI-Kompetenz tragen. Mit den Fördermitteln und Länder die Hochschulen zu in einem breiten Spektrum von werden Hochschulen unterstützt, Vorreitern bei der Anwendung von Anwendungsgebieten zu veran- Künstliche Intelligenz in der Lehre Künstlicher Intelligenz machen. Die kern. Hierzu werden an den drei besser zu nutzen und die Fachkräfte nun an 81 Hochschulen angelaufe- Hochschulstandorten KI-Hubs ein- von Morgen mit einer wichtigen nen Projekte sollen zugleich dazu gerichtet, deren Aus- und Weiter- Kompetenz auszustatten. Gefördert beitragen, dass die von Wirtschaft bildungsangebot sich nicht nur an werden sowohl Maßnahmen zur und Gesellschaft in Zukunft benö- die Studierenden und Hochschul- Entwicklung von Studiengängen tigten KI-Fachkräfte in ausreichen- angehörigen richtet, sondern auch oder einzelnen Modulen im KI-Be- der Zahl ausgebildet werden.“ ANZEIGE FE-LEEM/PEEM P90 Series COMPACT LOW ENERGY ELECTRON AND PHOTOELECTRON EMISSION MICROSCOPES KEY FEATURES • Ultimate Lateral Resolution down to < 2 nm in AC-LEEM • Cold Field Emitter Source (LEEM) • Small Spot UV source (SPE-PEEM) • Integrated Imaging Energy Filter • Heated Sample Stage (optional: cooling, azimuthal rotation, pressure up to 1 mbar). • Integrated preparation chamber or VT-SPM (optional) SPECS Surface Nano Analysis GmbH T +49 (0)30 46 78 24-0 E info@specs.com H www.specs.com A member of SPECSGROUP TUCONTACT 29
CLAUSTHAL ZUKUNFTSTHEMA KI EXECUTIVE MIT DER TU CLAUSTHAL SCHOOL UNTER KENNENLERNEN NEUER LEITUNG Privatdozentin Dr. Friederike Paetz hat zum Beginn des Wintersemesters die wissenschaft- liche Leitung der Clausthal Executive School (CES) der Technischen Universität Clausthal übernommen. Die Weiterbildungs- akademie bietet berufsbegleitendes Studieren an: Derzeit gibt es den ortsunabhängigen digitalen Master- studiengang „Intercultural Leadership and Technology“ sowie den Master- studiengang „Systems Engineering“. In Zukunft soll das bestehende Ange- bot durch deutsch- und englischspra- chige Studiengänge sowie zusätzliche Die Workshop-Serie „Deep-Driving-KI kennenlernen, erleben & verste- Weiterbildungsprogramme erweitert hen“ lockte zahlreiche Schülerinnen und Schüler der 10. bis 12. Klasse werden. Friederike Paetz ist ein be- auf den Energiecampus in Goslar. Die Teilnehmenden gingen mit Hilfe kanntes Gesicht an der TU Clausthal. der wissenschaftlichen Mitarbeitenden des Instituts für Software Systems Seit 2008 arbeitete sie am Institut für Engineering den Fragen nach, wie neuronale Netze aufgebaut sind und Wirtschaftswissenschaft in der Ab- wie Deep-Learning basiertes Fahren funktioniert. Für Begeisterung sorgte teilung für Betriebswirtschaftslehre dabei der hohe Praxisteil des Workshops: Die ADAS-Modellfahrzeuge und Marketing. Nach ihrer Promotion wurden mit einem Controller durch den Parcours gesteuert. Während- 2013 war sie als Akademische Rätin am dessen sammelt es Daten, die später benötigt werden, um das neuronale Institut für Wirtschaftswissenschaft tä- Netz zu konfigurieren. Am Ende des Workshops gelang es allen, den tig und habilitierte sich dann 2019 im Fahrzeugen das Fahren durch den aufgebauten Parcours beizubringen. Bereich des quantitativen Marketings mit dem Fokus auf Marktforschung und Kundenverhalten. ANZEIGE Ideal für die Ultraspurenanalytik! Aufschlusssysteme für Proben Reinigungssysteme für Säuren Laborartikel aus PFA Fluorpolymer Zubehör für ICP-MS/OES AHF analysentechnik AG · Expertise seit 1981 www.ahf.de · info@ahf.de 118-003_109073_0001_Anzeige_v02_211103085810_107928.indd 1 04.11.2021 11:06:40 30 TUCONTACT
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