Umwelterklärung für 2019 - Hier trifft moderne Tierhaltung auf systematischen Umweltschutz - im Zoo Leipzig
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Umwelterklärung für 2019 Zoo Leipzig GmbH gemäß Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 (EMAS III) und Verordnung (EU) 2017/1505 Hier trifft moderne Tierhaltung auf systematischen Umweltschutz.
2 3 Impressum Herausgeber: Inhalt Zoo Leipzig GmbH Pfaffendorfer Straße 29 04105 Leipzig 1. Vorwort 5 www.zoo-leipzig.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: 2. Portrait Zoo Leipzig GmbH 6 Prof. Dr. Jörg Junhold Gesellschafter: 3. Organisation des Umweltmanagements 10 Stadt Leipzig (100%) Martin-Luther-Ring 4-6 04109 Leipzig 4. Umweltpolitik 12 Referent Artenschutz und Umweltmanagement (UMB): 5. Umweltaspekte 14 Frank Oberwemmer E-Mail: foberwemmer@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-515 6. Zielerreichung und Umweltprogramm 26 Presseinformationen: E-Mail: presse@zoo-leipzig.de 7. Umweltbilanz 28 Telefon: 0341 5933-305, Fax: 0341 5933-303 Besucherinformationen/-service: 8. Vergleich Verbrauchsdaten seit 2013 34 E-Mail: safaribuero@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-385, Fax: 0341 5933-388 9. Artenschutz/Biodiversität 38 Allgemeine Auskünfte (außer Besucherinfos): E-Mail: office@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-500, Fax: 0341 5933-303 10. Verbandstätigkeiten/Mitgliedschaften 47 Fotos: 11. Umweltziele und Umweltprogramm für 2020 48 Silvio Bürger (Titel); Martin Jehnichen (S. 32/33); Safari Park Dvur Kralove/Drew Bantlin (S. 45); Archiv Zoo Leipzig (übrige) 12. Gültigkeitserklärung 50 Stand 2020
5 1. Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, zum siebten Mal legt der Zoo Leipzig eine Umwelterklärung vor, nachdem er Ende 2014 sein Umweltmanagementsystem gemäß EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) offiziell eingeführt hat und den ersten Bericht für das Jahr 2013 herausgab. Uns ist bewusst, dass auch ein Zoo, trotz seiner übergeordneten Aufgabenstellung in den Bereichen Artenschutz, Bildung und Forschung, ein Wirtschaftsbetrieb ist, der Energie und diverse Ressourcen benötigt. Der Weg zu einer nachhaltigeren „grünen“ Wirtschaftsweise ist lang und kann nur Schritt für Schritt begangen werden. Dement- sprechend werden in einem jährlichen Umweltprogramm einzelne Maßnahmen auf- gestellt, die die Umweltwirkung des Zoos positiv beeinflussen sollen. Der Zoo Leipzig hat sich bewusst für das System nach EMAS entschieden, da dieses das umfassendste innerhalb der Umweltmanagementsysteme ist und auch einen verpflichtenden Be- richt an die Öffentlichkeit beinhaltet. EMAS feiert im Jahr 2020 sein 25-jähriges Jubi- läum, was das System hoffentlich noch bekannter in der Öffentlichkeit machen wird. Verglichen mit dem Referenzjahr 2013, wurde von 2014–2019 die Menge von 24.207 t CO2 bei Elektrizität und Fernwärme eingespart. Ein Drittel davon durch Energiespar- maßnahmen, zwei Drittel durch die Umstellung auf Ökostrom aus Wasserkraft. Dies zeigt, dass das UMS bereits positive Wirkung entfaltet. Wir möchten das Engagement für die Umwelt in einem ganzheitlichen Sinne mit un- seren Bemühungen im Artenschutz verknüpfen. Daher finden sich in zweien der vom Zoo Leipzig unterstützten Artenschutzprojekte auf Borneo und in Vietnam auch Auf- forstungsmaßnahmen, die einerseits Habitate für bedrohte Tier- und Pflanzenarten sichern und wiederherstellen sollen und andererseits bestimmte Mengen an CO2 bin- den werden, um einen kleinen Beitrag zur Lösung der Klimakrise zu leisten. Die Zoobesucher können diese Maßnahmen – und viele weitere Artenschutzprojekte – seit 2017 durch einen freiwilligen „Artenschutz-Euro“ auf ihren Ticketpreis unterstüt- zen, und sie tun dies dankenswerterweise weiterhin in hohem Maße. Prof. Dr. Jörg Junhold Zoodirektor
6 7 2. Portrait Zoo Leipzig GmbH Der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt in der Sicherstellung einer artgerechten Tierhal- tung zur Wahrnehmung der drei Kernaufgaben der Welt-Zoo- und Aquarium-Natur- schutzstrategie: Erziehung und Bildung, Artenschutz und Forschung. Seit dem Jahr 2000 setzt der Zoo das ambitionierte Projekt Zoo der Zukunft in die Realität um und hat seine Attraktivität für Bewohner und Besucher gleichermaßen er- Parthe Kickerlin gsbe rg höht: Die Tiere fühlen sich in ihren naturnahen Lebensräumen wohl und der Besucher erfährt auf seinem Zoospaziergang ein sinnliches und einzigartiges Naturerlebnis. Etwa 200 Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Unternehmen Zoo Leipzig funktioniert Pfaffen Max-Planck-Institut und jährlich bis zu zwei Millionen Besucher begrüßt werden können. Das Unterneh- dorfer mensleitbild dient dabei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Orientierung bei Straße der täglichen Arbeit und auf dem Weg in die Zukunft. Es definiert die Rahmenbedin- gungen und Grundsätze, nach denen gehandelt und entschieden wird. Parkhaus Zoo Rosental N U Das Standortgelände des Zoo Leipzig befindet sich nordwestlich der Leipziger Innen- stadt am Rande des Rosentals auf einer Fläche von ca. 27 Hektar. Auf dieser befinden sich die Themenwelten Afrika, Asien, Gondwanaland, Gründer-Garten, Pongoland und Südamerika. Weiterhin zugehörig sind der Wirtschaftshof mit Futterküche, Tierklinik und Verwaltung, die Kongreßhalle sowie zwei Parkhäuser dem Zoo gegenüberliegend. Pongoland ist im Eigentum des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und wird gemeinsam mit dem Zoo Leipzig bewirtschaftet. Es ist aufgrund dieser Konstellation nicht Bestandteil des EMAS-Verfahrens. d elt Gondwanalan Tropenerlebnisw
8 9 Leitbild des Zoo Leipzig M it ar b eite r Tier/Natur Dieses Leitbild soll allen Mitarbeiterinnen und Mit- Verantwortung arbeitern Orientierung und Vertrauen auf dem Weg Unser Handeln wird bestimmt durch die Verantwor- in die Zukunft geben. Es ist zugleich eine Vorstellung tung gegenüber dem Leben der uns anvertrauten unseres Zoos als „Zoo des 21. Jahrhunderts“ und die Tiere. Alle Besucher sollen für den Schutz und Erhalt Richtlinie für unsere Entwicklungsplanung. der natürlichen Lebensräume – auch für die kommen- den Generationen – sensibilisiert werden. Tradition und Zukunft Wir sind die führende, traditionsreiche Kultur- und Aufgaben Freizeiteinrichtung der Stadt Leipzig. Auf unsere Aktiv arbeiten wir am Arten- und Naturschutz, in überregionale Ausstrahlung sind wir stolz. Aktiv ge- der Bildung und der Wissenschaft. Unsere Besucher stalten wir einen naturnahen, erlebnisorientierten möchten wir für unsere Aufgaben begeistern. Wir Zoo, der den Besucher mit allen Sinnen die Tiere und ermöglichen unseren Besuchern eine aktive und deren Lebensräume begreifen lässt. passive Freizeitgestaltung. Unternehmen und Mitarbeiter Besucherorientierung Wir sehen in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Unsere Besucher sind unsere Kunden und sichern die tern die wichtigste Grundlage des gemeinsamen Existenz unseres Zoos. Wir verstehen uns als „Dienst- Erfolges. Transparenz und offene Kommunikation leister“ mit dem Ziel, die Wünsche und Bedürfnisse prägen unseren Arbeitsalltag und schaffen Vertrauen. unserer Besucher zu erfüllen. Die Zufriedenheit unse- Klare Verantwortungsstrukturen ermöglichen eine rer Besucher ist uns eine Verpflichtung. effiziente Aufgabenbewältigung. Die Freude an der Arbeit motiviert uns zu Höchstleistungen und garan- tiert eine ständige Steigerung der Attraktivität und des Freizeitwertes unseres Zoos. B es u c h e r
10 11 3. Organisation des Umweltmanagementsystems Geschäftsführung Beratung Umweltmanagement- beauftragter (UMB) Das Umweltmanagementsystem (UMS) des Zoo Leipzig umfasst Maßnahmen und Re- Information gelungen, die gewährleisten, dass die gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen Delegieren der Betreiberpflichten Unterstützung der BetriebsIeitung sowie die Anforderungen der Zooverbände eingehalten werden. Ausgehend von Wahrnehmen der Aufsichtspflicht Wahrnehmung der Aufsichtspflicht einer jährlichen Prüfung des UMS durch einen zugelassenen Umweltgutachter wur- Gewährleistung der Rechtssicherheit Überwachung des Umweltmanage- de festgestellt, dass mit den aktuellen Tätigkeiten und Verbrauchswerten alle recht- Planen von Mitteln mentsystems und dessen Organisation lichen Vorgaben und Grenzwerte eingehalten werden. Entscheiden über umweltrelevante Pflege des Umweltmanagementsystems lnvestitionsmittelfreigabe Mitwirken bei Verfahrensverbesserungen Die Geschäftsführung hat für den Aufbau und zur Aufrechterhaltung des UMS sowie Bestellen der Betriebsbeauftragten Ermittlung und Bewertung der zur Sicherstellung der Anforderungen nach EMAS III einen Beauftragten benannt. Beteiligung des UMB an allen umwelt- Umweltaspekte Dieser überprüft regelmäßig die Funktionalität des Systems und leitet gegebenenfalls relevanten Planungen Erstellung und Vorschlag der Umwelt- Korrekturmaßnahmen ein, deren Durchführung er überwacht. erklärung Mindestens einmal jährlich wird das UMS durch interne Audits überprüft. Dabei wird Abteilungsleiter untersucht, ob die vorgeschriebenen Verfahren tatsächlich in der Praxis angewendet Information Beratung & Information werden und das Umweltprogramm effektiv umgesetzt wird. Weiterhin findet eine Wahrnehmen der Aufsichtspflicht Bewertung des Managementsystems, eine Überprüfung auf Übereinstimmung mit Wahrnehmen der Betreiberpflichten Umweltausschuss der Umweltpolitik und auf Einhaltung der einschlägigen Umweltvorschriften statt. Planen von Mitteln Gegebenenfalls festgestellte Schwachstellen können so mit geeigneten Maßnahmen Behebung von Mängeln nach beseitigt werden. 2017 wurde die neue Version ISO 14001-2015 in das UMS integriert. Besprechung und Vorschlag von Mittelfreigabe Die neuen Anforderungen bezüglich der Betrachtung des Kontextes der Organisation, Umweltzielen und -programmen Beteiligung des UMB an allen einer Risikoanalyse, einer Stakeholderanalyse und der Lebenswegbetrachtung der Erarbeitung von Verbesserungs- umweltrelevanten Planungen Dienstleistungen des Zoo Leipzig wurden geprüft. Es ergaben sich keine wesentlichen vorschlägen notwendigen Änderungen. Umweltberichte Bereichsleiter Multiplikatorfunktion Information Wahrnehmen der Aufsichtspflicht Wahrnehmen der Betreiberpflichten Meldung von Störungen/Mängeln Unterweisung von Mitarbeitern alle Mitarbeiter Information Vermeiden von Abfällen Kältemasch Sammeln von Wertstoffen inen 1 und 2 Dach Gondw – analand ik 1 – Wasser- und Energiesparen ssertechn a (Fische), Wa Meldung von Störungen/Mängeln ge Arapaim Filteranla Vorschläge für Verbesserungen aland Gondwan
12 4. Umweltpolitik Die Umweltpolitik stellt die zentrale Richtlinie für das grundsätzliche Umweltverhal- ten dar und beschreibt den Stellenwert des Umweltschutzes im Zoo Leipzig. Mit ihr bekennt sich der Zoo Leipzig explizit zu einem nachhaltigen Handeln. 1. Wir streben regional und branchenweit eine Vorreiterrolle auch im Umweltschutz an, wobei wir uns stets unserer eigenen Umweltauswirkungen bewusst sind und über die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen hinaus Beeinträchtigungen der Umwelt gezielt reduzieren. 2. Wir vermeiden Energie- und Wasserverschwendung, verringern Emissionen, Ab- fälle und Abwasser und verfolgen das übergeordnete Ziel, unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. 3. Wir informieren und beraten unsere Besucher und in Fachkreisen zu den gemein- samen Anliegen in Umweltschutz, Artenschutz und bei der Erhaltung der Biodiver- sität. Wir berichten zudem nach außen und suchen den sachlichen und offenen Dialog mit unseren Besuchern, den Bürgern Leipzigs und der interessierten Öffent- lichkeit. 4. Wir fördern das Umweltbewusstsein und die Umweltverantwortung aller Mit- arbeiter durch Information, Motivation und entsprechende Aus- und Weiter- bildung. Unsere Mitarbeiter sind an der Realisierung des Umweltmanagement- systems aktiv beteiligt und wirken an dessen Umsetzung mit. 5. Wir informieren unsere Lieferanten und Dienstleister über unsere Umweltpolitik und -ziele und binden sie frühzeitig in diese mit ein. Langfristig werden bei unse- rem Einkauf von Energie bis hin zu Reinigungs- und Futtermitteln nachhaltige Gesichtspunkte herangezogen. Lernstation – Nachhaltige Forstwirtschaft – Forest Stewardship Council (FSC)
14 15 5. Umweltaspekte Produkte: Informations- und Werbematerial Wissenstransfer, Bildung, Forschung, Publikationen 5.1 Bestimmung der Umweltaspekte Veranstaltungen Die Umweltaspekte der Tätigkeiten einer Organisation haben Umweltauswirkungen zur Folge. Führt ein Umweltaspekt zu einer erheblichen Umweltauswirkung, dann ist Sonstige: dieser Aspekt wesentlich und muss in das UMS einbezogen werden. Verkehrsmittelwahl der Mitarbeiter, Besucherinnen und Besucher Auf Basis der ersten Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfungen sind die folgenden direkten Umweltaspekte, die sich aus Tätigkeiten der Zoo Leipzig GmbH ergeben, analysiert worden: Direkte Umweltaspekte Luftschadstoffemissionen in die Atmosphäre durch Stromerzeugung durch Wärmeerzeugung durch Transporte/Verkehr Wasser/Abwasser Abfall Lärm (Schallemission) Gerüche Parkhaus Licht Stäube ntempel hermie – Elefante Natureingriffe/Flächenverbrauch on Solart Lernstati Indirekte Umweltaspekte 5.2 Bewertungsmethode Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt nach einem vom Umweltbundesamt (UBA) Indirekte Umweltaspekte entstehen nicht direkt am Standort und können nicht in entwickelten Verfahren anhand der folgenden drei Kriterien: vollem Umfang vom Zoo Leipzig kontrolliert werden. Sie bedingen sich aber aus dem für die Geschäftstätigkeit notwendigen Ressourceneinsatz und entstehen durch Vor- „relative quantitative Bedeutung des Umweltaspekts“ (hoch, durchschnittlich, gering) leistungen und Produkte. „prognostizierte zukünftige Entwicklung des Umweltaspekts“ (zunehmend, stagnie- rend, abnehmend) Vorleistungen: „relatives Gefährdungspotenzial des Umweltaspekts“ (hoch, durchschnittlich, gering) Beschaffung (Emissionen durch Tierunterhalt, Materialverbrauch: Büroartikel, Büro- möbel, EDV-Ausstattung) Jeder Umweltaspekt wird nach diesen drei Kriterien einer (der in Klammern stehen- Dienstleister, Auftragnehmer und Lieferanten (Bautätigkeiten, An- und Auslieferung den) Einstufung zugeteilt. Anschließend wird er einer der folgenden drei Gruppen zu- von Postsendungen, Papier, Bürobedarf, Auswahl und Zusammensetzung von Dienst- geordnet: leistungen)
16 17 A Relativ besonders bedeutender Umweltaspekt von hoher Handlungsrelevanz 5.3 Bewertung B Umweltaspekt mit relativ durchschnittlicher Bedeutung C Umweltaspekt von relativ geringer Bedeutung Bei der Bewertung der Umweltaspekte gab es seit 2015 keine Veränderungen. Die Zuordnung der Umweltaspekte zu den Gruppen erfolgt dabei nach dem folgenden 5.3.1 Elektrische Energie (Strom) Schlüssel, wobei als Maßgabe gilt: Die Zoo Leipzig GmbH bezieht ihre elektrische Energie über die Stadtwerke Leipzig. Seit Anfang 2015 wird der Bedarf zu 100% mit Ökostrom gedeckt. Dessen Erzeugung A Umweltaspekte, die bei mindestens zwei Kriterien in die höchste Kategorie und bei erfolgt in nachhaltigen Wasserkraftanlagen, mit entsprechender Entwertung von keinem Kriterium in die niedrigste Kategorie einzuordnen sind. Herkunftsnachweisen gemäß dem Kriterienkatalog Ökostrom Plus der KlimaINVEST B Umweltaspekte, die bei einem Kriterium in die höchste Kategorie oder bei zwei Green Concepts GmbH. Kriterien in die höchste Kategorie und bei dem dritten Kriterium in die niedrigste Kategorie einzuordnen sind. Relative quantitative Bedeutung: hoch C Umweltaspekte, die bei keinem Kriterium in die höchste Kategorie einzuordnen Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend sind. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig relative quantitative prognostizierte relatives Gefährdungspotenzial Bedeutung künftige Entwicklung Gesamtbewertung: B II hoch durchschnittlich gering Zunehmend A A B hoch Stagnierend – A B B 5.3.2 Wärme Abnehmend B B B Zunehmend A B B durchschnittlich Stagnierend – B C C Abnehmend B C C Zunehmend B B B gering Stagnierend – B C C Abnehmend B C C itung erbere , Wa r mwass n d la zentrale dwana Wärmespeiche Technik mpen – Gon Zusätzlich werden die Umweltaspekte – entsprechend der Möglichkeiten, steuernd r in Gondwan aland Wärm e p u Einfluss zu nehmen – in die Unterkategorien I, II und III eingeteilt. Dabei gelten fol- gende Kriterien: Die Versorgung mit Wärmeenergie resultiert aus einem Gas- und Dampfkraftwerk der Stadtwerke Leipzig über das Fernwärmenetz. Dabei erfolgt eine sehr effiziente I Auch kurzfristig ist ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden. Energiegewinnung durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem ist die II Der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel- bis langfristig. räumliche Entfernung vom Wärmeenergieerzeuger sehr gering, sodass der Transport- III Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig verlust minimiert ist. Da die Stadtwerke jedoch nur geprüfte Emissionsfaktoren für oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben. ihren gesamten Kraftwerkspark ausweisen, wird das relative Gefährdungspotenzial als durchschnittlich eingestuft. In wenigen Fällen, wo witterungs- und infrastruktur- bedingt die Wärmeversorgung in den rückwärtigen Anlagen nicht ausreichend ist, wird elektrisch zugeheizt.
18 19 Relative quantitative Bedeutung: hoch Für Beckenwasser, das mit tierischen Rückständen behaftet ist, bestehen aufgrund Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend bis zunehmend deren Unbedenklichkeit Einleitgenehmigungen und es wird ebenfalls der Parthe zu- Relatives Gefährdungspotenzial: durchschnittlich geführt. Zur Bewässerung eingesetztes Brauchwasser versickert. Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit Es erfolgen regelmäßige Kontrollen durch die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL). von Entscheidungen Dritter gegeben Brauchwasser, das zur Reinigung der Gehege und solches, das zur Spülung von Sani- Gesamtbewertung: A II - III täranlagen eingesetzt wird, wird regulär über die Schmutzwasserkanalisation der KWL entsorgt. Trinkwasser 5.3.3 Transporte/Verkehr Das Trinkwasser des kommunalen Trinkwassernetzes wird ergänzend zum Brauchwas- Der Umweltaspekt Transporte/Verkehr beinhaltet: ser eingesetzt und somit je nach Einsatzzweck ebenfalls der Parthe bzw. der Schmutz- den direkten Umweltaspekt Luftschadstoffemissionen in die Atmosphäre durch wasserkanalisation zugeführt. Im Bereich Gondwanaland wird zur Versorgung der Dienstreisen sowie Transport- oder Dienstfahrzeuge abzugeben und Wassereindüsung (Luftbefeuchtung) und zum Betrieb der Wasserfälle und Wasserlein- den indirekten Umweltaspekt Luftschadstoffemissionen durch Verkehr von Mitar- wände (Bootsfahrt) aus hygieneschutzrechtlichem Grund nur Trinkwasser eingesetzt. beitern, Besuchern und der Anlieferung von Waren und Dienstleistungen. Die Belastung des Abwassers durch Reinigungsmittel und die organischen Belastun- gen sind ist als gering einzustufen. Daher ist von einer nennenswerten Belastung des Aufgrund eines notwendigen internationalen Fach- und Tieraustausches resultiert aus Abwassers mit Schadstoffen nicht auszugehen. den Dienstreisen ein relativ hohes Maß an CO2-Emissionen. Hinzu kommt der sonstige betriebliche Verkehr. Die CO2- Emissionen, die durch den indirekten Aspekt entstehen, Relative quantitative Bedeutung: hoch besonders durch die Anreise von Besuchern, sind sehr hoch. Hinzu kommen noch die Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Emissionen aus den Dienstreisen. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Relative quantitative Bedeutung: hoch Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig Prognostizierte künftige Entwicklung: zunehmend Gesamtbewertung: B II Relatives Gefährdungspotenzial: durchschnittlich Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben 5.3.5 Abfall Gesamtbewertung: A III Für den Zoo Leipzig besteht ein Abfallkonzept, welches vorsieht, dass biogene Abfälle aus den Tiergehegen dezentral gesammelt und täglich abgefahren werden. Für die Abfäl- le aus dem Betriebsunterhalt (Schrott, Bauabfälle etc.) stehen zentral platziert ent- sprechende Container bereit und werden regelmäßig abgeholt. Altpapier, Kartonagen, 5.3.4 Wasser/Abwasser Leichtverpackungen, Elektronikschrott, Tonerkartuschen, Druckerpatronen, Batterien Brauchwasser sowie CDs werden getrennt gesammelt und dem Recycling zugeführt. Die Trennung Der Zoo Leipzig verfügt über mehrere Bezugsquellen für Brauchwasser. Zum einen geschieht eigenverantwortlich. Zudem ist die getrennte Erfassung und sichere Entsor- über vier Brunnen im Rosental, deren Wasser durch das betriebseigene Wasserwerk gung von Sonderabfall organisiert. Die Entsorgung aller Abfälle erfolgt durch zugelas- aufbereitet wird. Des Weiteren durch die Entnahme von Wasser aus dem Fluss Parthe, sene Entsorgungsfachbetriebe. sowie durch betriebsinterne Brunnen und durch die Sammlung anfallenden Regen- wassers in mehreren Zisternen. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Zum Betrieb der Wassergräben und Teiche eingesetztes Brauchwasser wird stofflich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend unverändert wieder in die Parthe eingeleitet, ebenso nicht aufgefangenes Regenwasser. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig Gesamtbewertung: B II
20 21 5.3.6 Lärm Relative quantitative Bedeutung: gering Der Betrieb am Standort kann insgesamt als ruhig bezeichnet werden. Wesentliche Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Lärmemissionen, die zu Klagen der Nachbarschaft geführt haben, entstehen im nörd- Relatives Gefährdungspotenzial: gering lichen Bereich beim Elefantentempel/Tor E zur Straße Kickerlingsberg durch den Ein- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von satz eines kleinen Radladers sowie durch die Abfuhr von Abfällen. Entscheidungen Dritter gegeben Gesamtbewertung: C III Relative quantitative Bedeutung: gering Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering 5.3.9 Licht Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Der Betrieb am Standort verursacht sehr geringe Lichtemissionen. Eine Beleuchtung Entscheidungen Dritter gegeben der Anlagen in den Abendstunden ist nur bei Hallen (Gondwanaland, Pongoland) und Gesamtbewertung: C III nur zu besonderen Anlässen gegeben. Im Allgemeinen sind diese nicht beleuchtet, um den Schlafrhythmus der Tiere nicht zu beeinflussen. Eine Wegebeleuchtung ist vor- handen, aber nicht von Anwohnern einzusehen. 5.3.7 Stäube Relative quantitative Bedeutung: gering Staubemissionen werden im Zoo Leipzig, wenn überhaupt, in sehr geringem Umfang Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend verursacht, da die Anlagen durch Bepflanzungen weitestgehend vor Erosion geschützt Relatives Gefährdungspotenzial: gering sind. Lediglich auf den Besucherwegen und punktuell bei Baustellenbetrieb kommt es Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von während Hitzeperioden zu Staubentwicklungen, denen nach Möglichkeit durch mor- Entscheidungen Dritter gegeben gendliche Befeuchtung mit Wasser entgegengewirkt wird. Gesamtbewertung: C III Relative quantitative Bedeutung: gering Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering 5.3.10 Natureingriffe Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Der Zoo Leipzig befindet sich auf einem Gelände, das über weitestgehend unversiegelte Entscheidungen Dritter gegeben Flächen und einen alten bzw. über Ersatzpflanzungen stabil gehaltenen Baumbestand Gesamtbewertung: C III verfügt. Bauvorhaben ersetzen zumeist existierende Anlagen, wobei aufgrund natur- naher Gestaltung nur ein geringer Teil auf feste Bebauung entfällt. Eine Verringerung der Versiegelungsrate ist aber nicht zu erwarten. Eine konzentrierte Kontamination des Bodens durch Schadstoffe entsteht nicht. Es 5.3.8 Gerüche wird nach Möglichkeit auf mineralische Dünger und Pestizide verzichtet. Das Befahren Der Zoo Leipzig verursacht an einigen Stellen zootypische Gerüche, die sich bei ent- der unversiegelten Flächen erfolgt nur auf den Wegen mit wassergebundener Decke, sprechender Windstärke auch in die angrenzende Bebauung verteilen. Beschwerden eine weitere Bodenverdichtung findet somit nicht statt. Die Bodeneigenschaften wer- hierzu gab es bisher keine. Lediglich bezüglich des Lagercontainers für die tierischen den durch Bepflanzung und Mulchen der Bodenoberflächen verbessert, da so einer Abfälle am Dickhäuterhaus gab es 2007 eine Anwohnerbeschwerde. Hiernach wurde Erosion entgegengewirkt wird. die Position des Containers entsprechend geändert.
22 23 Relative quantitative Bedeutung: gering 5.3.13 Informations- und Werbematerial Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Die Menge an Papierverbrauch für Informations- und Werbematerial ist im Vergleich Relatives Gefährdungspotenzial: gering zum Papierverbrauch durch den Betrieb in der Verwaltung sowie Forschung und Ar- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von tenschutz als durchschnittlich einzustufen. Alle Flyer der Zoo Leipzig GmbH werden Entscheidungen Dritter gegeben auf Recyclingpapier gedruckt. Zudem werden alle Informationen über das Internet Gesamtbewertung: C III bzw. per E-Mail verbreitet. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: abnehmend 5.3.11 Beschaffung Relatives Gefährdungspotenzial: gering Dieser Umweltaspekt behandelt die Beschaffungspraxis und die bei der Herstellung Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit der Materialien entstehenden Emissionen. Aufgrund des teils exklusiven Charakters von Entscheidungen Dritter gegeben einzelner Mittel zum Tierunterhalt und bestimmter zu verwendender Materialien, be- Gesamtbewertung: C II-III steht bei diesen, wenn überhaupt, nur eine langfristig mögliche Einflussnahme. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend 5.3.14 Wissenstransfer, Bildung, Forschung und Publikationen Relatives Gefährdungspotenzial: gering Über seine Funktionen als Botschafter für die bedrohte Tierwelt und als Freizeitein- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig richtung hinaus, leistet der Zoo Leipzig einen maßgeblich positiven Beitrag zum di- Gesamtbewertung: C II rekten Arten- und Naturschutz. Neben der Information der Besucher zu Artenschutz- themen wird in nationalen wie internationalen Forschungs- und Artenschutzgremien der Erhalt bedrohter Arten abgestimmt und gefördert. Außerdem wird über den Be- trieb der Zooschule ein großes Maß Bildungsarbeit geleistet und Umweltbewusstsein 5.3.12 Pächter, Dienstleister, Auftragnehmer und Lieferanten mitgestaltet. Die Umweltleistung und das Umweltverhalten von Pächtern, Dienstleistern, Auftrag- nehmern und Lieferanten stellen ebenfalls einen Umweltaspekt dar. Der Zoo Leipzig Eine Bewertung nach obiger Methode ist schwierig. muss als Einrichtung des öffentlichen Rechts Vergaben öffentlich national bzw. international ausschreiben. Es fließen Umweltaspekte, wenn möglich, bei öffentlichen fsratgeber Ausschreibungen ein. Die Größenordnung dieser Aufträge ist durchschnittlich einzu- Lernstation – Einkau enwaldes stufen. Die Pächter des Zoo Leipzig werden im Rahmen jährlicher Audits auf ihr Be- zum Schutz des Reg streben hin zu einem koordinierten Umweltschutz befragt und in Maßnahmen sowie Aktionen nach Möglichkeit eingebunden. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben Gesamtbewertung: C II-III Unterrich tsraum Z ooschule
24 25 5.3.15 Einhaltung rechtlicher Anforderungen Die Überprüfung der rechtlichen Anforderungen und bindenden Verpflichtungen im Umweltschutz, zur Arbeitssicherheit, zum Energiemanagement sowie zum Tier- schutz/Tierwohl erfolgt jährlich im Rahmen der internen Audits und des Manage- ment-Reviews. Die Aktualisierung der Rechtsvorschriften und die Bewertung relevanter rechtlicher Änderungen erfolgt jährlich durch den UM-Beauftragten, unterstützt durch einen externen Berater. Unsere internen Umweltschutzbeauftragten (Abfallbeauftragter, Beauftragter Was- ser/Abwasser, Strahlenschutzbeauftragter, Fachkraft für Arbeitssicherheit, etc.) über- prüfen systematisch und wiederkehrend die Einhaltung der gesetzlichen und firmen- internen Vorschriften. Die Überwachung umweltrelevanter Emissionen/Kennzahlen erfolgt regelmäßig durch interne Eigenkontrollen. Behördliche Auflagen zur Messung von umweltrele- vanten Grenzwerten bestehen nicht. Jährliche Begehungen des Amtes für Umweltschutz der Stadt Leipzig, Sachgebiet Naturschutzbehörde, der Tierschutzbehörde, des Amtstierarztes sowie des Veterinär- und Lebensmittelaufsichtsamtes bestätigen die Einhaltung der rechtlichen Verpflich- tungen z. B. in den Bereichen Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Tierschutz- gesetz (TierschG). im Einsatz Elektro-Hoflader
26 27 6. Zielerreichung und Umweltprogramm 6.1 Zielerreichung bei Umweltaspekten Umweltaspekt Umweltziel Erfüllungsgrad Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Status Abfall Verbesserte Abfalltrennung/ (Keine Maßnahme in 2019) Reduzierung Umstellung Heizung WÜST Nord Erledigt fachgerechte Verwertung oder Entsorgung Verbrauch Heiz- (Sozialräume) von Elektro auf Fernwärme energie Energie Reduzierung des Verbrauchs an Elektroenergie/ Erfüllt (- 4,6%) effizienter Umgang (- 1% / 60 MWh) Reduzierung Optimierung GLT im gesamten Zoo Erledigt Verbrauch je nach Möglichkeiten und fortlaufend Reduzierung von Luftschademissionen Erfüllt Elektro- und Heiz- (- 13 t CO2 / - 0,8%) energie Ressourcen Nachhaltiger Einsatz von Ressourcen: Ressourcen Nachhaltiger Fortführung Erhöhung des Anteils Erledigt · 20% fair gehandelte Produkte Erfüllt (deutlich über 20%) Einsatz an fair gehandelten und regionalen · elektrischer Hoflader prüfen Erfüllt (Bestellung erfolgt) von Ressourcen: Produkten im Zoo-Shop Artenschutz/ Förderung des heimischen Artenschutzes Erfüllt Mindestens 20% (u. a. Wildblumensamen) Biodiversität (Frühblüherpflanzung) des Sortiments Kommunikation · Schulung Mitarbeiter Schulung fortlaufend Nachhaltiger Prüfung Umstellung Hoflader Erledigt, · Sensibilisierung Öffentlichkeit Erfüllt (neue Schilder) Einsatz auf Elektroantrieb im Elefantentempel Anschaffung 2020 von Ressourcen Sicherheit Stabilisierung Erst-Helfer-Quote 20% Erfüllt Ersthelferquote 27,2% Schulung Sensibilisierung Schulung neuer Mitarbeiter zum UMS Erledigt der Mitarbeiter und fortlaufend Ausbildung Brandschutzhelfer In Vorbereitung für betriebliche Umweltaspekte Kontrolle Lagerung Erfüllt wasser-gefährdende Stoffe Artenschutz/ Förderung des Fortsetzung Pflanzung von Frühblühern Erledigt Biodiversität heimischen (möglichst Wildformen) Artenschutzes Nach Bedarf/Möglichkeit weitere Nist- Keine notwendig, 6.2 Projektübersicht der umgesetzten Umweltprogrammpunkte 2019 kästen aber fortlaufend Kommunikation Sensibilisierung Sonderschilder mit Umwelttipps Erledigt Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Status der Öffentlich- für Zoobesucher: Wildbienen/Insekten; Energie Reduzierung Weitere Umstellung von HQl/HQi Erledigt keit für Umwelt- Hinweis Fairtrade im Zoo-Shop Verbrauch Strahlern auf LED im Zoo-Shop Pongo- belange Elektroenergie: land, Laufstall Elefanten und Sicherheit Erhöhung Schulung Ersthelfer/Nothelfer/ Fortlaufend - 1% (60 MWh) Gondwanaland (Aquarien im Tunnel) der Sicherheit Brandhelfer Reduzierung Generelle Umstellung kaputter Lampen/ Erledigt bei außer- Verbrauch Leuchtmittel auf LED und fortlaufend gewöhnlichen Elektroenergie Ereignissen Ersatz veralteter Pumpen- und Planung läuft Filtertechnik im Aquarium Sicherheit Kontrolle Lagerung wassergefährdende Erledigt Grundwasser Stoffe Reduzierung Ersatz Aquarium Altbau durch Neubau Bau begonnen Verbrauch Heiz- nach aktuellem Energiestandard energie
28 29 Schlüsselbereich Input bzw. Auswirkungen 2019 Änderung ggü. 2018 Energieeffizienz Jährlicher Gesamtenergieverbrauch 7. Umweltbilanz (Strom + Wärme) in MWh: Strom: 5.847,72 MWh + - 279,26 MWh (- 4,6%) Wärme: 10.488,47 MWh + 137,18 MWh (+ 1,3%) 7.1 Kernindikatoren nach EMAS III = 16.336,19 MWh / 191,0 MA = - 142,08 MWh (- 0,9%) Die Verbesserung der Umweltleistung ist bei EMAS das Hauptanliegen, auf welches KIEn = 85,53 ∆ KIEn = + 2,2 das Umweltmanagementsystem stets ausgerichtet ist. Mittels standardisierter Kenn- Jährlicher Verbrauch an erneuerbaren zahlen soll die Umweltleistung übersichtlich und einheitlich darstellbar sein. Für Energien in MWh: 49,37 MWh Solarwärme / - 15,65 MWh (- 24,1%) diese Leistungskennzahlen ist daher eine gemeinsame Bezugsgröße vorgesehen, um 191,0 MA Verbesserungen oder Tendenzen über mehrere Zeitperioden sinnvoll vergleichen zu KIEn-ren = 0,258 ∆ KIEn -ren = - 0,071 können – auch bei der Änderung äußerer Umstände. Für die Zoo Leipzig GmbH wurde die Mitarbeiterzahl in umgerechnete Vollzeitstellen (MA) gewählt, da diese einer Materialeffizienz Jährliche Menge der Einsatzmaterialien (Druck-/Kopierpapier) in kg: geringen Schwankung unterworfen ist. 25.347 kg / 191,0 MA - 1.889 kg (- 6,9%) KIMat = 132,71 ∆ KIMat = - 5,02 Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch beträgt 35,98%. Wasser Jährlicher Wasserverbrauch (TW + BW) in m³: 359.946 m³ / 191,0 MA - 236.368 m³ (- 39,6%) KIH2O = 1.884,53 ∆ KIH2O = - 1.130,96 Versiegelte/bebaute Fläche: Abfall Jährliches Abfallaufkommen nach Abfallart Flächen nur Zoo (ohne Pongoland) 236.203 m² davon bebaut ca. 47.069 m² in Tonnen: 1.270,33 t / 191,0 MA + 18,75 t (+ 1,5%) zusätzlich 2 Parkhäuser 10.332 m² davon bebaut ca. 9.074 m² KIAbf = 6,65 ∆ KIAbf = + 0,32 Außenstelle Koppel Langenleuba 13.000 m2 unbebaut Emissionen CO2 Jährliche Emissionen von Treibhausgasen Gesamtsumme: 259.535 m² davon bebaut ca. 56.143 m² (21,6%) in Tonnen CO2: davon naturnah ca. 203.392 m² (78,4%) Direkte Emissionen durch Treibstoffe und Flugreisen 69,60 t CO2 / 191,0 MA - 34,17 t CO2 (- 32,9%) KIEM-d = 0,36 ∆ KIEM-d = - 0,17 Indirekte Emissionen durch: Strom: 0,00 t CO2 0 t CO2 (0%) Wärme: 1.615,22 t CO2 + 21,12 t CO2 (+ 1,3%) Gesamt: 1.615,22 t CO2 / 191,0 MA + 21,12 t CO2 (+ 1,3%) KIEM-id = 8,46 ∆ KIEM-id = + 0,40 Sonstige Jährliche Emissionen (NOx/SO2/PM10) (in 2018 nicht erfasst) Emissionen in Tonnen CO2: (NOx/SO2/PM10) Indirekte Emissionen durch: Strom: 0,00 t Wärme: 5,29 t Gesamt: 5,29 t / 191,0 MA KIEM-id-so = 0,028 Biologische Vielfalt Artenschutzprogramme: 86 Zuchtprogramme / 191,0 MA - 5 (-5,5%) KIBD = 0,450 ∆ KIBD = - 0,01
30 7.2 Zahlen, Daten, Fakten 2019 Wärme-Energie Zoo gesamt 11.530,07 MWh abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 10.488,47 MWh davon Gondwanaland alleine 6.073,27 MWh Elektro-Energie Zoo gesamt 7.719,88 MWh abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 5.847,72 MWh davon Gondwanaland alleine 3.337,16 MWh Transport Diesel für Fuhrpark 6.693 l Betriebsstoffe Heizöl/Diesel/Benzin für Geräte und Maschinen 1.855 l Wasser Trinkwasser 126.852 m³ abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 115.695 m³ Brauchwasser Wasserwerk 244.251 m³ Brauchwasser Brunnen 136.123 m³ Gesamt 359.946 m³ Abwasser Städtisches Abwasser 59.844 m³ Abwasser Vorfluter 311.259 m³ Materialien Kopierpapier und Druckerzeugnisse 25,35 t Futter Wiesenheu 152,80 t Luzerneheu 41,80 t Stroh 49,30 t Pellets 41,60 t Getreideprodukte 5,90 t Mineral- & Wirkstoffgemische 1,60 t Vogelfutter 36,30 t Grünfutter 343,50 t Eier 25.200 Stk. Toastbrote 730 Stk. Milch 1.770 l Fleisch 33,90 t Fisch 29,60 t Äpfel/Birnen 43,80 t Möhren 27,40 t Rüben 31,00 t Diverses Obst & Gemüse 160,00 t (2/3 des Futters stammt aus bis 150 km Umkreis)
32 33 Abfallmengen 2019 aufgeschlüsselt nach Abfallarten: Abfallschlüssel Abfallbezeichnung Gesamtmenge 020106 / Gülle tierische Ausscheidungen, Gülle/Jauche und Stallmist 759,14 t laut Verordnung (EG) 1069/2009 150106 Gemischte Verpackungen 0,27 t — Schlamm-Wassergemisch aus Grabenreinigung 97,31 t 170107 Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen… 4,70 t 170201 Holz 74,92 t 170202 Glas 1,35 t 170405 Eisen und Stahl 3,61 t 170603 Anderes Dämmmaterial 1,10 t 170904 Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 2,10 t 190502 Nicht kompostierte Abfälle 21,36 t 200101 Papier und Pappe 23,73 t Transporte und Betriebsstoffe 2019 200201 Biologisch abbaubare Abfälle / Grünschnitt 172,69 t Betriebsstoff Wodurch Menge l t CO2 200202 Boden und Steine 8,56 t Heizöl Geräte 0,00 020202 Abfälle aus tierischem Gewebe 6,70 t Diesel Notstrom/Lader, … 1.855,00 5,81 200301 Gemischte Siedlungsabfälle 92,77 t Diesel Bus, Pritsche, Kastenwagen, E-Klasse 6.693,04 20,96 Sonderstoffe Benzin Kleine Notstromer etc. 0,00 Flugreisen 112.698 km 380 g/Flug-km 42,83 Datenträger 0,02 t Gesamt 69,60 Summe: 1.270,33 t Anmerkung: Gefährliche Abfälle (z. B. ölverschmutzte Betriebsmittel; Farb- und Lackreste, Leucht- stoffröhren) fallen nur in Kleinstmengen an und werden unregelmäßig dem städtischen Schadstoff- mobil übergeben.
34 35 8. Vergleich der Verbrauchsdaten seit 2013 Elektrizität in MWh Druckpapier in kg 9.000 30.000 27.236 8.088 25.347 8.000 25.000 23.651 20.214 20.348 21.239 7.000 6.449 6.493 20.000 6.030 6.182 6.126 5.848 6.000 15.000 5.000 10.000 4.000 5.000 522 3.000 0 2.000 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 1.000 0 Wasserverbrauch in m3 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 700.000 596.314 Fernwärme in MWh 600.000 539.730 500.000 460.062 467.985 444.826 423.110 16.000 14.876 400.000 359.946 14.000 300.000 12.000 200.000 10.261 10.049 10.302 10.351 10.488 9.824 10.000 100.000 8.000 0 6.000 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019* 4.000 * ab 2019 ohne Brunnenwasser für Gräben 2.000 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
36 37 Abfall in t Emissionen CO2 in t 1.600 7.000 1.396 6.215 1.400 1.270 6.000 1.227 1.243 1.251 1.174 1.146 1.200 5.000 4.699 1.000 4.000 800 3.000 600 2.000 1.662 1.663 1.676 1.698 1.685 400 1.000 200 0 0 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 Sonstige Emissionen (NOx / SO2 / PM10) in t Biodiversität: Anzahl Zuchtbücher 6 5,29 96 5 94 94 4 92 92 91 91 91 3 90 89 2 88 1 86 0 0 0 0 0 0 86 0 84 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019* 82 * Wert erst ab 2019 erfasst 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
38 39 Folgende Artenschutzprojekte werden durch den 9. Artenschutz/Biodiversität Zoo Leipzig unterstützt: Erhaltungszucht: A. Affenauffangstation EPRC in Cuc Phuong, Vietnam (WAZA Projekt Nr. 04008) Der Zoo Leipzig beteiligt sich mit den im Zoo gehaltenen Das im Nationalpark Cuc Phuong südwestlich von Tierarten an folgenden Zuchtprogrammen und Zuchtbü- Hanoi gelegene ‚Endangered Primate Rescue Center‘ chern auf europäischer Ebene: wird seit 2002 vom Zoo Leipzig unterstützt und ist seit European Studbooks (ESB) für 30 Tierarten 2013 komplett in seiner Trägerschaft. Im April 2019 be- Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) für 50 Bootsfahrt in Gondwanalan d gann die US-Amerikanerin Caroline Rowley, nachfol- Tierarten gend auf Adam Davies, als neue Direktorin, weiterhin Zuchtprogramme der European Studbook Foundation (ESF) wechselten auch die lokalen Tierärzte und der Volon- für 6 Tierarten tärbetreuer. Neben der seit vielen Jahren bestehenden Stelle einer Tierpflegerin aus dem Zoo Leipzig begann im Sommer ein weiterer deutscher Tierpfleger aus Bremer- Folgende Zuchtbücher/ -programme werden im Zoo Leipzig geführt: haven als Langzeitvolontär, um die einheimischen ‚Keeper‘ fortlaufend zu schulen und Nötzold, G.: Internationales Anoa-Zuchtbuch (ISB) fachlich zu unterstützen. Zwischen Zoo Leipzig und Nationalparkverwaltung wurde Holland, R.: Internationales Mähnenwolf-Zuchtbuch (ISB) zu Jahresbeginn ein neuer fünfjähriger Kooperationsvertrag unterzeichnet, der bis ins Oberwemmer, F.: Internationales Sumatra-Nashorn-Zuchtbuch (ISB) 30-jährige Jubiläum des EPRC laufen wird. Mit Unterstützung der Universität Hanoi Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Amurtiger (ISB) und des Deutschen Primatenzentrums Göttingen sowie eines Baseler Experten wurde Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Südchinesische Tiger (ISB) ein neues Projekt zur Untersuchung des Primatenbestandes auf Echinokokken (Band- Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Bengaltiger (ISB) würmer) begonnen, angefangen von der vermuteten Verbreitung durch Futterlaub bis Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Hinterindische Tiger (ISB) zur möglichen Behandlung und vorsorglichen Impfung der Tiere. Weiterhin wurden Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Malayische Tiger (ISB) bestehende Gehege für Languren und Gibbons saniert und ein neues errichtet. Für Müller, P.: Internationales Zuchtbuch für Sumatratiger (ISB) die stressempfindlichen nachtaktiven Plumploris wurden Anlagen in einem ruhigen Jacken, A.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Eulenkopfmeerkatzen (EEP) Waldstück neu angelegt. Mehr unter www.eprc.asia Holland, R.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Mähnenwölfe (EEP) B. Cat Ba Langur Conservation Project (CBLCP), Vietnam (WAZA Projekt Nr. 04009) Holland, R.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Weißnackenkraniche (EEP) Seit dem Jahr 2000 besteht das vom Allwetterzoo Münster und der Zoologischen Ge- Holland, R.: Europäisches Zuchtbuch für Rotducker (ESB) sellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) initiierte CBLCP, das sich mit dem Jacken, A.: Europäisches Monitoring für Tüpfelbeutelmarder (MON-P) Schutz der nur noch etwa 65 Cat Ba Languren, auch Goldkopflanguren genannt, auf der Insel Cat Ba in der weltbekannten Halongbucht befasst. Im Jahr 2019 übernahm der Zoo Leipzig in Absprache mit den oben genannten Organisationen und den vietnamesischen Behörden die Trägerschaft und Finanzierung des Projekts, während Allwetterzoo und ZGAP aber weiter Partner bleiben. Dazu mussten verschiedene organisatorische Dinge neu geregelt werden und das zur Verfügung stehende Budget wurde aufgestockt. Dies war auch durch einen großzügigen Zuschuss der Moondance-Foundation aus Großbri- tannien möglich, der u.a. für ein neues Boot, Bildungsmaßnahmen und ein Auffors- tungsprojekt eingesetzt wird. Die Insel Cat Ba steht weiter unter großem touristischen Druck und die kleine Cat Ba Languren-Population ist in mehrere Gruppen zersplittert, so dass eine dauerhafte Lösung zum Überleben der Art sehr schwierig zu finden sein wird. Mehr unter www.catbalangur.org
40 41 C. Artenschutzorganisation Yayasan Adudu Nantu Internasional (YANI) und Anoa- E. Nasenfrosch Zuchtstation, Chile (WAZA Projekt Nr. 10003) Zuchtstation Manado, Sulawesi/Indonesien In der seit 2009 bestehenden Zuchtstation gab es zum Jahresende einen Wechsel des Seit Jahrzehnten hält und züchtet der Zoo Leipzig das kleine Wildrind Anoa, das nur auf Betreuungspersonals. Die junge Veterinärin Catalina Martin übernahm die Pflege der der Insel Sulawesi vorkommt. Seit 2015 besteht daher der Kontakt zu der staatlichen Nasen- und Vanzolinifrösche. Der zu Projektbeginn für viele Jahre tätige Carlos Barrien- Anoa-Auffang- und Zuchtstation Manado, die 2016 und 2018 durch Schulungen zur tos wurde als offizieller Berater wieder in das Projekt geholt – ganz ausgestiegen war Tierhaltung unterstützt wurde. Der Zoo finanzierte ein erstes internes einwöchiges er eigentlich nie. Alle Zuchtcontainer wurden einer Generalreinigung und Neuorga- Training für verschiedene andere Anoa-Stationen und betroffene Behörden in Sulawe- nisation unterzogen und neue Terrarien eingerichtet. Ferner wurde bei den zuständi- si, das durch einen in Indonesien tätigen britischen Experten organisiert und begleitet gen Behörden eine Genehmigung beantragt, einige weitere Exemplare der Nasen- wurde. Schwerpunktmäßig wurde 2019 aber eine weitere zweiwöchige Schulung zur frösche aus der Natur zu entnehmen, um eine breitere Basis an züchtenden Tiere zu Tierhaltung und Veterinärbetreuung von Anoas und anderen Arten vorbereitet, die im haben. Frühjahr 2020 stattfinden wird. Helfen werden dabei dankenswerterweise Kollegen Auch die Umsetzung der Nationalen Schutzstrategie für Nasenfrösche durch die chile- aus dem Allwetterzoo Münster und von der Organisation WildWelfare. nische Organisation ‚Ranita de Darwin‘ und die Universität in Santiago ‚Andres Bello‘ Ins zweite Förderjahr ging die Unterstützung der Organisation YANI, die das 500 km2 wurde weiter unterstützt. Die gesamte Strategie sowie die konkreten Maßnahmen große Schutzgebiet Nantu im Norden Sulawesis betreut, einer der letzten intakten waren Ende 2017 in einem Workshop vor Ort in dem privaten Schutzgebiet Huilo-Huilo Tieflandregenwälder auch für Anoas. Verschiedene Schutzmaßnahmen wie die Unter- erarbeitet worden. suchung eines potentiellen Erweiterungsgebietes und zusätzliche Rangerstellen wer- Leider scheiterte ein Besuch des Zoo Leipzig vor Ort zur Feier des 10-jährigen Bestehens den so durch den Zoo Leipzig ermöglicht. Mehr unter www.nantuforest.org des Projekts im November an der unruhigen politischen Situation im Land, er soll aber 2020 nachgeholt werden. D. Wild Chimpanzee Foundation (WCF), Westafrika (WAZA Projekt Nr. 04020) Der Zoo Leipzig unterstützt die Arbeit der WCF (Stiftung zum Schutz wildlebender F. Sabah-Nashorn Zuchtstation, Borneo/Malaysia (WAZA Projekt 11019) Schimpansen) seit 2002. Der Schutz der Schimpansen wird vor allem durch die Einbe- Das seit 2009 in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung ziehung der lokalen Bevölkerung rund um Schutzgebiete mittels gedruckter Zeitungen Berlin (IZW) unterstützte Projekt der Sabah-Nashorn Zuchtstation in Borneo/Malay- und eines interaktiven Theaterstücks vorangetrieben. Mittlerweile ist die WCF neben sia steht vor einem Umbruch. Es steht fast sicher fest, dass in Sabah/Malaysia keine Elfenbeinküste auch in Liberia und Guinea tätig und begleitet dort u.a. die Einrichtung Sumatranashörner in der Natur überlebt haben, im indonesischen Teil Borneos wahr- neuer Nationalparke. Prof. Christophe Boesch, Begründer und Präsident der WCF und scheinlich nur einige wenige. Im Verlauf des Jahres 2019 starben die beiden verblie- bislang einer der Direktoren am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie benen, aber nicht zuchtfähigen Tiere der Station, Tam und Iman. Von beiden konnte in Leipzig, wurde 2019 emeritiert. Zu diesem Anlass übergab der Zoo Leipzig eine Son- allerdings Material für eine mögliche künstliche Reproduktion gesammelt werden. Ob derspende an die WCF, die auch zukünftig weiter gefördert werden wird. Mehr unter und wo die vielen fachlichen Erkenntnisse des IZW mit der seltenen Art weiter genutzt www.wildchimps.org werden können, wird geprüft. Viel erfolgreicher verlief das seit 2011 unterstützte Aufforstungsprojekt am Wildtier- rlos Barrientos nfrösche durch Ca reservat Tabin. Mit Hilfe der Zooförderung und weiteren Großspenden konnten insge- Aufzucht der Nase samt 65 ha überwiegend Palmölplantagenflächen zwischen Tabin und dem nächst- gelegenen Schutzgebiet Kulamba erworben werden. In einem wissenschaftlichen Modellprojekt wird ab 2020 untersucht, mit welcher Methode solche stark degradier- ten Flächen wieder bepflanzt und in Tropenwald zurückverwandelt werden können. Im Verlauf der langjährigen Bemühungen zum Flächenkauf und zur Aufforstung hat die Staatsregierung auf Anregung weitere in dem Gebiet gelegene 2.300 ha naturnahe Waldflächen unter Schutz gestellt. So besteht die Hoffnung, nach und nach die beiden für das Überleben vieler seltener Tierarten wichtigen Tropenwaldgebiete miteinander zu einem Großreservat zu verbinden.
42 43 G. Bestandserhebung großer Raubtiere in Äthiopien (LCSE) I. Regelmäßige Förderung als Halter von Tierarten in Erhaltungszuchtprogrammen: 2019 war das erste volle Jahr der neu begonnenen Bestandserhebung aller großen Raub- Regelmäßig unterstützen zahlreiche Zoos die vom jeweiligen Zuchtbuchkoordinator tiere in Äthiopien („Large Carnivore Survey Ethiopia“ – LCSE), um am Ende das bestmög- empfohlenen Schutzprojekte für bedrohte Tierarten mit jährlichen Beiträgen. Durch liche neue Zoo-Projekt für den Löwen- oder allgemeinen Raubtierschutz zu definie- viele einzelne Spenden können so auch größere Projekte langfristig aufrechterhalten ren. Zwei Gebiete (Babile Elephant Sanctuary und Bejimiz Nationalpark) wurden u.a. mit werden. Fotofallen untersucht, und für das ganze Land wurde eine umfangreiche Modellanalyse Der Zoo Leipzig förderte in diesem Rahmen: mit allen vorhandenen Daten begonnen, um mögliche noch unbekannte Lebensräume das Wae Wuul Schutzprojekt für Komodowarane auf der Insel Flores (Indonesien) – dieser Arten zu lokalisieren und später begehen zu können. Die Universität Oxford mit Mehr unter www.komododragon.org ihrer ‚Wild Conservation Research Unit‘ führt das komplexe Projekt durch und wird am das Chick Bolstering Project für Brillenpinguine in Kapstadt (Republik Südafrika) – Ende eine Empfehlung aussprechen, wo der Zoo Leipzig idealerweise tätig werden kann. Mehr unter www.sanccob.za Es ist die erste komplette Bestandsanalyse großer Raubtiere in Äthiopien überhaupt, so die Madagascar Fauna Group (verschiedene Projekte auf Madagaskar) – dass die Daten auch für viele andere Institutionen wertvoll sein werden. Mehr unter www.madagascarfaunaflora.org das EEP Forest Guardians Program für Rote Pandas in Nepal – H. Löwen Zoo Addis Abeba, Äthiopien Mehr unter www.redpandanetwork.org In dem seit 2007 begonnenen Projekt berät der Zoo Leipzig den Löwen-Zoo in Addis drei Zuchtstationen für Visaya-Pustelschweine auf den Inseln Negros und Panay Abeba in Fragen der veterinärmedizinischen Betreuung und des Neubaus einer Lö- (Philippinen) wenanlage zur Verbesserung der Haltung, und um den traditionsreichen Zoo zu künf- die Koala-Schutzprojekte des Zoo San Diego (USA) – tigen Artenschutzbeiträgen zu befähigen. Dieses Projekt entstand aufgrund der Städ- Mehr unter www.endextinction.org/wildlife/koala tepartnerschaft Leipzig – Addis Abeba und auf Anfrage der Stadtverwaltung Addis im die Schutzprojekte für Koalas und andere Beuteltierarten der Australias Wildlife Jahr 2006. Ark – Mehr unter www.aussieark.org.au Der im Vorjahr intensivierte Kontakt zwischen den beiden Zoos brach leider zeitwei- die Okapi-Zucht- und Forschungsstation in Epulu (Demokratische Republik Kong- se wieder ab, was auch an einem erneuten Wechsel des Zoodirektors in Addis lag. go) – Mehr unter www.okapiconservation.org Dieser besuchte dann auf Einladung zusammen mit seinem Veterinär den Zoo Leip- das Lippenbär-Projekt der HNG Universität Patan (Indien) zig im Oktober, um die hiesige Löwenhaltung in Leipzig, Dresden und Erfurt inten- das Proyecto Tagua für Chaco Pekaris (Paraguay) – Mehr unter www.cccipy.org siv kennenzulernen. Dabei stellte sich heraus, dass auch im Park der Residenz des und das Projekt Bonobo alive im Salonga Nationalpark (Demokratische Republik äthiopischen Premierministers in Rekordzeit eine neue Löwenanlage erbaut wurde, Kongo) – Mehr unter www.bonobo-alive.org in die drei Tiere aus dem Löwen-Zoo gezogen sind. Hierbei wurde der Zoo Leipzig aber nicht konkret einbezogen. Die Zukunft der seit 2012 immer noch im Bau befind- lichen vom Zoo betreuten Löwenanlage im Peacock-Park ist leider weiter unklar.
44 45 J. Geförderte Artenschutzorganisationen: Finanzierung von Artenschutzprojekten Der Zoo Leipzig fördert regelmäßig die Arbeit von nationalen und internationalen Ar- Seit dem 01.01.2017 bietet der Zoo seinen Besuchern an, freiwillig einen zusätzlichen tenschutzorganisationen, die selber über kein ausreichendes Verwaltungsbudget Euro auf das Eintrittsticket zu zahlen, um Artenschutzprojekte zu unterstützen. Zu- verfügen. Erst die Finanzierung von Personal und Verwaltungskosten versetzt diese dem werden an drei Stellen im Zoo weitere Spenden gesammelt. Die Resonanz auf Organisationen in die Lage, Projekte durchzuführen und dafür auch Fördermittel zu den „Artenschutz-Euro“ ist auch im dritten Jahr sehr positiv, so dass der Zoo Leipzig die akquirieren. Am Ende entsteht so ein großer Mehrwert der eingesetzten Fördermittel kontinuierliche Weiterentwicklung der Projekte 2020 plangemäß fortführen wird. Zur des Zoo Leipzig: Vorfinanzierung am Jahresanfang und für geplante oder ungeplante Sonderausgaben International Union for Conservation of Nature – IUCN (Mitgliedschaft) sind die Rücklagen vorgesehen, die zum Jahresende bestanden. IUCN Cat Specialist Group (Förderung der Geschäftsstelle) Heimischer Artenschutz/Biodiversität IUCN Conservation Planning Specialist Group (Förderung der Geschäftsstelle) Als Nahrungspflanzen für Insekten wurden an verschiedenen Stellen Frühblüher IUCN Asian Wild Cattle Specialist Group – Saola Working Group (Förderung des (Wildarten) im Zoogelände gepflanzt. Aufbaus einer Zuchtstation) Zudem wurden weitere Nistkästen installiert, dies ist eine Ersatzmaßnahme für die IUCN Species Survival Commission (Förderung der Geschäftsstelle) Bauarbeiten an Südamerika I und am Aquarium. Stiftung Artenschutz (Förderung der Projektdurchführung und Geschäftsstelle) Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. – ZGAP (Förderung der Geschäftsstelle) Ausgewilderte Sp itzmaulnashörner Südamerikanischer Zoo-Verband ALPZA (Mitgliedschaft und Bereitstellung in Ruanda von Fördermitteln zur Vergabe an Zoo-Artenschutzprojekte) Amphibian Ark (Förderung der Projektdurchführung und Geschäftsstelle) Amphibian Survival Alliance (Förderung der Projektdurchführung und Geschäfts- stelle) K. Sonstige einmalige Projektzuschüsse: Regelmäßig erreichen den Zoo Leipzig Anfragen nach finanzieller Hilfe, die je nach Möglichkeit gewährt werden können. 2019 waren dies u. a.: Vogelzuchtstation der Stiftung KASI Taman Safari (Java/Indonesien) Silent Forest Campaign (Singvogelschutz in Asien) des Europäischen Zoo-Verbands EAZA Makakenprojekt der Primates in Need Association auf Sulawesi/Indonesien Auswilderung von Waldrappen durch das Waldrappteam Österreich Nisthilfeprogramm für Marabus in Indien Auswilderung von Spitzmaulnashörnern in Ruanda durch den Zoo Dvur Kralove (CZ) Notfallhilfe Zwergflamingo-Aufzucht in Kamfers Dam Südafrika Monitoring des verschollenen Namdapha-Gleithörnchens in Indien durch die IUCN SSC Small Mammal Specialist Group
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