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SCHAFBERG UND JEDEM ANFANG WOHNT EIN ZAUBER INNE 2020 PFLEGEEINRICHTUNG SCHAFBERG BADEN-BADEN GESCHICHTE / NATUR / ATMOSPHÄRE
Inhalt 5 GRUSSWORTE Oberbürgermeisterin Margret Mergen Geschäftsführer Jürgen Jung 18 GESCHICHTE Vom Spital zur modernen 8 Pflegeeinrichtung HEIMBEIRAT 14 Heimweh nach dem Zuhause SCHATZKÄSTCHEN – ODER SCHATZTRUHE Begegnung mit Marion Gärtner und 12 Willi Allgeier 17 LEITBILD Pflegeheim Schafberg STIFTUNG Altenpflegeheim Schafberg IN ZAHLEN 22 20 CHRONIK 1245–2020 2 SCHAFBERG 24 GESPRÄCH MIT Architektin Jeannine Kreis SCHAFBERG 3
Grußwort Der Schafberg – UNSER Schafberg, – Es galt viel Geld in die Hand zu nehmen, wäre sicher solch ein Platz mit weiter viele Schritte zu bewältigen, oft auch Aussicht, an dem der bekannte Theolo- mühevolle, um das Haus rundum kom- ge und Autor Jörg Zink seine Gedanken plett zu sanieren und für die Zukunft bis zum Horizont der Badener Höhe aufzustellen. und über das Tal schweifen ließe … Inzwischen durften die Pflegegäste Auch mich bezaubert immer wieder wieder zu ihrem „Zuhause“ zurück, der Anblick des „Spitals“ von einst und nachdem sie die vergangenen zwei des nunmehr aufs Schönste renovierte Jahre in dem zum Klinikum gehörenden Pflegeheim der Stadt Baden-Baden und Annaberg vorübergehende Aufnahme der Klinikum Mittelbaden gGmbH. fanden. Ich bin stolz auf das Privileg, den Vorsitz Nun können ihren Gedanken Flügel für die Stiftung Schafberg zu führen; erwachsen und in die Weite schweifen, und ich denke, Landrat Toni Huber, der Ruhe finden inmitten der ländlichen aktuell Aufsichtsratsvorsitzender des Idylle und Geborgenheit des vorbildlich Klinikums Mittelbaden ist, wird nicht geführten Hauses und dort vor dem weniger beeindruckt sein von dem, was inneren Auge alles vorbeiziehen lassen. als beispielhafte Gemeinschaftsleistung in sechsjähriger Planungs- und zweijäh- Oberbürgermeisterin Margret Mergen riger Bauzeit entstanden ist. Stiftung Schafberg „Es ist gut einen Berg zu besteigen, solange die Füße es können, einen Platz mit weiter Aussicht aufzusuchen. Dort alles vorbeiziehen lassen wie einen Schwarm Vögel, was war, was schön oder schwer oder groß war.“ 4 SCHAFBERG SCHAFBERG 5
Grußwort Die facettenreiche Geschichte Als Betreiber sind wir vom Klinikum unseres Schafberges wird 2020 um Mittelbaden der Stadt Baden-Baden ein neues Kapitel ergänzt. Nach als Gebäudeeigentümer sehr dankbar, einer umfassenden Sanierung dass wir unsere baulichen Vorstellungen des historischen Altbaus und der mit einem eigenen Team zum Nutzen inzwischen ebenfalls bereits in die Jahre unserer Pflegegäste selbst umsetzen gekommenen baulichen Erweiterung konnten. Ein Vertrauen, das nicht übergeben wir unseren Pflegegästen selbstverständlich ist. ihren neuen Lebensmittelpunkt. Ein herzliches Dankeschön gilt unserer Aus einer Pflegeeinrichtung Architektin Jeannine Kreis mit ihrem mit zahlreichen sehr kleinen Team und allen am baulichen Gelingen Einbett- und einer großen Zahl beteiligten Firmen. von Zweibettzimmern wurden 75 Einzelzimmer geschaffen, die alle Unserem Pflegeteam unter der teils weit größer als die „normalen“ Leitung von Marion Gärtner und Willi Zimmergrößen neuer Pflegeheime Allgeier und allen Pflegegästen, die sind. zwischenzeitlich an den Annaberg umziehen mussten, gilt ebenfalls Die neue Wohngruppenstruktur ein herzliches Dankeschön für ihre ermöglicht unseren Pflegegästen ein Mitwirkung und auch ihre Geduld. Leben in einer neuen Gemeinschaft, die mehr Raum für Gespräche aber auch Ich wünsche ihnen viel Freude mit für individuelle Betreuung gibt. Durch ihrem/unserem neuen Schafberg. den zusätzlichen Anbau verschiedener Sie werden die Geschichte dieser Balkone ermöglichen wir in allen wunderbaren Einrichtung erfolgreich Wohngruppen unseren Bewohnerinnen weiterschreiben. und Bewohnern, so oft wie gewünscht die herrliche Natur rund um unseren Ihr Jürgen Jung Schafberg wahrzunehmen und zu Kaufmännischer Geschäftsführer genießen. Pflegeeinrichtungen 6 SCHAFBERG SCHAFBERG 7
GESCHICHTE DES SCHAFBERGS Vom Spital zur modernen Pflegeeinrichtung VO N G IS E L A BRÜNIN G Wie jede Blüte welkt und jede ten Ereignisse, Chancen oder Verluste in den Jahren 1243/45 um ein Beträcht- Erstarken des Bürgertums, die Parolen Landesbad und Privatvillen an andere Jugend dem Alter weicht – blüht jede einen optimistischen Neubeginn liches erweiterte. Die Nonnen nutzten der revolutionären Bewegungen und Eigentümer. Lebensstufe … begünstigten – oder zu Niederlage und ihr Lehen für Weinbau und Schafzucht staatliche soziale Verantwortung auch Resignation führten. sowie zum autarken Wirtschaften. für die Schwächsten der Gesellschaft, Wir sollen heiter Raum um Raum Der Dichter Hermann Hesse schrieb das Neben Klausur und Kapelle entstanden bewirkten einen grundlegenden Wan- durchschreiten, an keinem wie an Gedicht „Stufen“ während des 2. Welt- Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Wirtschaftsgebäude und Gesindeun- del im öffentlichen Bewusstsein. einer Heimat hängen … kriegs. Damals wie heute, und auch in Zu- Reise … terkünfte. Außerdem brachten Grund- Anderseits gab es Bestrebungen, kunft, behalten seine Gedanken Gültigkeit. stücksverkäufe, Pachtverträge und zahl- Baden- (Baden) als mondänen Kurort Auf der Suche nach einer neuen Bleibe Sie sind zeitlos, werden nie veralten … Für das Hofgut, die nunmehrige Pflege- reiche Stiftungen von Privatpersonen an Bedeutung gewinnen zu lassen und für die Bedürftigen schien der säkulari- Auch das Hofgut auf dem Schafberg, einrichtung der Klinikum Mittelbaden Geld in die Klosterkasse. Die Geschichte Destinationen zu schaffen, die auch sierte Schafberg den Verantwortlichen das anstelle des Spitals für die „Armen- gGmbH, bedeutet die Einweihung nach des Hofguts und des „Herrschaftlichen international bedeutendes Publikum an geeignet, das Spital außerhalb der siechen“ errichtet wurde, das einst ne- zweijähriger Renovierungszeit ein neues Bezirksspitals“ verschmilzt erst nach die Oos locken würden. Stadtgrenze zu verlegen. Die Verstei- ben der Spitalkirche gelegen, bevor es Kapitel in der Chronik des Schafbergs, dem verheerenden Stadtbrand 1689 gerung des Hofguts 1832 durch die dem Stadtbrand von 1689 zum Opfer von denen nun schon etliche vorliegen. und der Säkularisation 1803 zum ge- Schnell einigte sich der Rat, dass wert- „Großherzogliche Hofdomänen-Kam- gefallen war, beweist mit seiner langen Zwar wechselten die Eigentümer, die meinsamen Schicksal. voller Baugrund des Spitals an zentra- mer“ brachte 45 000 Gulden ein. Ein wechselvollen Geschichte, dass „Alter“ Traditionen oder die wirtschaftlichen lem Platz gewinnbringender zu nützen Bruderpaar des Hauses Baden erwarb ein relativer Begriff ist. und sozialen Verhältnisse, doch stets Der Weltgeist will nicht fesseln uns wäre als für ein heruntergekommenes den Besitz, aber 1869 stand der bereits Heutzutage ist die Zahl der Senioren, ging es weiter – mehr oder weniger und engen, er will uns Stuf‘ um Stufe Quartier, das nach notdürftiger Restau- wieder zum Verkauf, obwohl er immer die das hundertste Lebensjahr errei- problematisch. heben … rierung zwischen 1736 und 1766 laut noch als Weingut mit Schafzucht chen, nichts Außergewöhnliches, aber Alte Urkunden unterstützen die Annah- „Seelenliste“ nur noch 35 „hoffnungslos prosperierte. Der Karlsruher Bankier trotz der langen Zeitspanne ist das nur me, dass erst Ende des 19. Jahrhundert Markgraf Rudolf VI. von Baden gab 1368 Dahinsiechende“ beherbergte. Seit dem Schmieder erwies sich als besonders ein Bruchteil der Geschichte des Spitals nach Aufgabe des damaligen Standorts vor, dass die „Insassen“, die ins Spital Brand ohnehin nur noch ein Trümmer- geschäftstüchtig: Er erwarb das Hofgut in Baden-Badener Mauern, die nach der das Spital aus der Stadt hinaus auf den aufgenommen wurden, katholischen haufen und nunmehr verstaatlicht, dien- mit all seinen Liegenschaften für 45.000 Überlieferung bis ins 13. Jahrhundert Schafberg verlegt wurde. Glaubens und untadeligen Leumunds te das Spital vorübergehend anderen Goldmark und veräußerte es für 75.000 zurückreicht. Dennoch lassen sich Ursprünglich vergab die Familie der sein mussten. Der verheerende Stadt- Zwecken. Der riesige Streubesitz, das an das „Herrschaftlichen Bezirksspital“. Vergleiche ziehen zwischen der Existenz Markgrafen von Baden den Schwestern brand von 1689, Konfessionskriege und Vermögen aus zahlreichen Stiftungen Nach Abschluss des Verkaufs begann eines Bauwerks und der Lebenslinie des Vincentinerinnen-Ordens riesige die Säkularisierung 1803 als Folge napo- der Pfründner ging durch Verkauf als eine rege Renovierungs- und Bautätig- eines Hochbetagten. Rückblickend Geländeflächen als Existenzgrundlage, leonischer Kriegsführung warfen die Bauland für ambitionierte Projekte, keit, um den künftigen Standort des verdeutlicht sich, welche schicksalhaf- die den Besitz des Klosters Lichtenthal alte Weltordnung durcheinander. Das wie beispielsweise das Augusta-Bad, „Pfründnerspitals“ aufzuwerten. 8 SCHAFBERG SCHAFBERG 9
Jede Erneuerungsphase feierte man Des Lebens Ruf an uns wird niemals in Gegenwart erlauchter Persönlichkei- enden … ten oder wichtiger Honoratioren den offiziellen Auftakt. Es fielen im Lauf der Im Bemühen, sich dem Fortschritt und Jahre zahlreiche dieser Feste an, die im der sozialen Verantwortung anzupassen, mehr oder weniger prunkvollen Rah- waren die folgenden Jahrzehnte von men gefeiert wurden. ständig wechselnden Erneuerungspha- sen gekennzeichnet. 1906 traf man sich Im November 1893 gab sich das Groß- zur Einweihung eines neuen Trakts und herzogpaar die Ehre. Später erschienen auch zwischen 1959 und 1974 beob- Landräte und Oberbürgermeister wie achtete man rege Bautätigkeit auf dem in der jüngeren Geschichte Dr. Walter Hügel, die etlichen Nebengebäuden Carlein, Ulrich Wendt, Dr. Sigrun Lang, und Stallungen galt. Was nicht mehr Wolfgang Gerstner und – aktuell Margret benötigt wurde, beispielsweise nach Mergen. Aufgabe der Landwirtschaft, musste der Unter der Herrschaft der Markgrafen Spitzhacke weichen, um Platz für neue kamen die „Insassen“ des Spitals aus Ge- Objekte zu schaffen. Selbstverständlich meinden des gesamten markgräflichen krönte jeden neuen Bauabschnitt die Herrschaftsgebiets. Der Wunsch der stimmungsvolle Einweihungsfeier. Stadt nach einer „Ortsstiftung“ erfüllte sich erst 1974 durch den energischen Bis Mitte der 1980-er Jahre lebten die Einsatz von Ludwig Braun, dem Vorsit- Menschen auf dem Hofgut autark von zenden des Stiftungsrats. Sein Name den Erträgen der Landwirtschaft, und und sein Wirken sind lobender Bestand- der hochgelobt in die Annalen einge- teil der Schafberg-Spitalchronik, und das gangene Heimleiter Rudolf Wagner, Lob, das Braun 1981 in der „gediegenen“ ebenso Ludwig Braun und der „Be- 1987 aber titelte die Lokalpresse „But- Die exponierte Lage und damit schwere glühende Streiterin für die Geschichte Abschiedsfeier für den ersten Heimleiter zirksspital-Fonds“ zeigten sich in einer terberg erdrückt Lichtentaler Tradition“: Erreichbarkeit des Hofguts galten in frü- Baden-Badens, würde sicher wie bei Emil Schenk aussprach, könnte ebenso ausführlichen BT-Reportage erfreut, Im Rahmen europäischer Gesetzge- heren Zeiten als Verhinderungsgrund. einem Festakt 1992 betonen: „Es wurde auf ihn ausgesprochen werden: „Was er ihre Pflegebefohlenen mit gesunder bung konnte die zu fette Butter und zu Heute macht der allgemeine Mangel durchaus nichts Neues geschaffen, geleistet hat, bleibt unvergesslich.“ Nahrung versorgen zu können. sahnige Milch des Hofguts die neuen an Fachkräften zu schaffen. Das zweite sondern nur in neuer Form eine alte EU-Richtlinien nicht erfüllen – die defi- Dauerproblem: Seit der Gründung des Tradition fortgeführt.“ zitär gewordene Landwirtschaft lohnte Spitals im Mittelalter gab es immer ein Was darunter zu verstehen war und sich nicht mehr und wurde aufgegeben. Ringen um die nötigen Finanzen für ist, lässt sich mit den Worten des den Unterhalt und die Folgekosten der einstigen Heimleiters Rudolf Wagner Stiftung, Stadt und Land finanzierten Einrichtung. Bis heute sind jedem Bau- verdeutlichen. Er sagte: „Unser Haus mit 9,1 Millionen Mark die grundlegen- vorhaben eine detaillierte Kalkulation möchte pflegebedürftigen Menschen de Umwandlung des Spitals zum und ein bürokratischer Marathon vorge- die Geborgenheit bieten, die sie sich Altenpflegeheim mit 99 Betten. Fast schaltet, bevor der erste Spatenstich in an ihrem Lebensabend wünschen. sieben Jahre der Planung lagen hinter der örtlichen Presse dokumentiert wird. Heimbewohner und Mitarbeiter bilden dem Festakt am 21. Juli 1995. eine Hausgemeinschaft, die auf dem So auch im aktuellen Fall, schließlich Grund des Vertrauens, der Geduld und Beim Durchlesen der Dokumentationen feiert man die Einweihung des mit der Liebe wächst.“ fallen durchgehend zwei Problem- großem Engagement, viel Liebe und stellungen auf, die sich aktuell eher Verantwortungsbewusstsein für mehr Mit den Worten des Dichters klingt das so: verschärfen: Zum einen prägte die als sieben Millionen Euro von Grund … und jedem Anfang wohnt ein Sorge um qualifiziertes Personal – heute auf neu gestalteten „Schafberg- Alten- Zauber inne, der uns beschützt und mehr denn je – die Verantwortlichen. und Pflegeheim“. Margot Fuss, einst der uns hilft, zu leben.“ 10 SCHAFBERG SCHAFBERG 11
STIFTUNG Altenpflegeheim Schafberg VO N G IS E L A BRÜNIN G Mehr als 20 000 Stiftungen gibt es aktuell in Deutschland, aber kaum eine dürfte so alt sein wie die heutige Schafbergstiftung, deren Wurzeln – so die Überlieferung – bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen sollen. Wie im historischen Teil dieser Broschüre geschildert, kamen die „Armensiechen“ zunächst im Spital neben der heute noch existierenden Spitalkirche unter, sofern sie aus dem Herrschaftsbereich des Hauses Baden stammten und „sich Während der historische Abriss in der wohltätige Bürger, Menschen, die ihr Ab dem 1. April 2005 wurde der lau- wohl und ehrlich gehalten haben“. Mehr Festzeitschrift (siehe dort) gewisse Ein- Seelenheil sichern wollten, Zustiftungen fende Betrieb des Altenpflegeheims schlecht als recht versorgt wurden sie sichten in die wechselvolle Geschichte und Geländeverkäufe vermehrt hatte, auf dem Schafberg an die Klinikum von Ordensschwestern des Klosters des Spitals, der Bleibe der Besitz- und schmolz durch Kriegswirren und politi- Mittelbaden gGmbH übertragen. Der Lichtenthal, das vom Haus Baden dafür Hilflosen der Region im Mittelalter er- sche Maßnahmen dahin. Stiftungsrat beschloss, dass die Verwal- mit ausgedehnten Ländereien und laubte, führt ein großer Zeitsprung mit Was den Baden-Badenern ja nie tung der Stiftung seit diesem Datum Pfründen entlohnt wurde. zahlreichen Umbrüchen, Neuanfängen geschmeckt hatte, dass ihre Spital – dem Fachbereich Finanzen der Stadt und Enteignungen der napoleonischen Stiftung auch für Leute aus der weiteren Baden-Baden übertragen wird. Wer im Archiv der Stadt Baden-Baden Säkularisation zum Ende des 19. Jahr- Umgebung (bis Offenburg und Karlsru- Die Stiftung Schafberg ist demnach unter der Beratung von Dagmar Rumpf hunderts. Ein pfiffiger Karlsruher Bankier he) offenstand, fand im Erlass des Regie- weiterhin Besitzerin der Immobilie, die in alten Urkunden und Abrechnungen erwarb das inzwischen wieder vom rungspräsidiums Karlsruhe ab 1. Januar für 8,6 Millionen Euro auf neuesten stöbern darf, stößt auf viele für heutiges Haus Baden zurück erworbene Hofgut 1974 mit der Umwandlung in eine „Ört- Stand und komfortabel für die Bewoh- Verständnis kuriose Begriffe, die in von den Erben für 45 000 Gulden und liche Stiftung der Stadt Baden-Baden“ nerinnen und Bewohner grundrenoviert umfangreichen Folianten akribisch verkaufte es dem ehemaligen Besitzer, eine befriedigende Lösung. wurde. Das Klinikum Mittelbaden tilgt notiert wurden: Grund- und Gebäude- dem „Herrschaftlicher Bezirksspital- Sie wird nach der 1998 inkraftgetre- innerhalb der kommenden 25 Jahre das besitz, Rechnungswesen, Insassen und fonds“ für 75 000 Goldmark. tenen und im Jahr 2004 geänderten Investment. Verwaltung, aber auch ein Verlassen- neuen Satzung durch einen Stiftungsrat schafts-Fonds, Tugend- und Aussteu- Von da an ging die Entwicklung verwaltet, dem neben dem jeweiligen Wer weiß, welches Kapitel in der dann erpreise, geben in den alten Büchern rasant weiter. Das zunächst immense Stadtoberhaupt als Vorsitz fünf weitere mehr als 700-jährigen Geschichte des Rätsel auf. Stiftungsvermögen, das sich durch Mitglieder angehören. „Spitals“ abgeschlossen sein wird? Die besondere Lage des Schafbergs lässt sich auf diesem Foto (um 1935) gut erkennen. 12 SCHAFBERG SCHAFBERG 13
BEGEGNUNG MIT HEIMLEITERIN MARION GÄRTNER UND PFLEGEDIENSTLEITER WILLI ALLGEIER Schatzkästchen – oder Schatztruhe, je nach Betrachtungsweise: Das Pflegeheim auf dem Schafberg ist ein wahrer Schatz VO N G IS E L A BRÜNIN G Vom „Schatzkästchen“ schwärmt Marion und Bewohnern, den Mitarbeiterinnen Gärtner, wenn die Sprache auf „ihr“ und Mitarbeitern und ganz besonders Altenpflegeheim Schafberg kommt, das mit den Angehörigen durch zugewand- nach der Generalsanierung kurz vor der te Kommunikation zu harmonisieren Wiedereröffnung steht. Das ehrwürdige und die Bedürfnisse und Anliegen jeder Objekt auf dem Hügel über Lichtental, Gruppe zu koordinieren, umreißt sie die das eine mehr als 650-jährige Geschich- tägliche Herausforderung. te aufweist, ist auf alle Fälle ein „Schatz“, aber dann doch wohl eher eine Sobald sie nach ihrem Morgenritt auf große Schatztruhe. Sowohl für die 75 dem Drahtesel so gegen 7.30 Uhr das Bewohner als auch für jene, die in dem Pflegeheim erreicht, schaut sie bei ehemaligen Hofgut der „Herrschaftli- den Heimbewohnern kurz herein, um chen Bezirksstiftung“ ihre Angehörigen sich zu informieren, falls Angehörige gut aufgehoben wissen. Aber auch für anrufen. Am PC sind eine Menge Mails das Team von insgesamt 55 Voll- und zu bearbeiten, besonders in der Phase Teilzeitstellen ist die exponierte Lage der Umzugsplanung und letzten Hand- mit wunderschöner Aussicht kein Hindernisgrund, wenngleich nicht alle werkerarbeiten ist sie bis spät abends beschäftigt. „Ich arbeite gern mit Menschen zusammen“ wie die Heimleiterin jeden Morgen per Fahrrad den Berg erklimmen. Als Leiterin obliegen ihr neben der Or- ganisation, den wirtschaftlichen Aspek- Seit 2001 ist Marion Gärtner mit dem ten, dem Kontakt mit der kommunalen M a r i o n G ä r t n e r Klinikum verbunden. Als Hans-Jürgen Verwaltung und der Einhaltung der Schnurr die Leitung des Hauses über- Gesetzgebung für die Heimaufsichtsbe- nahm, zog die Verwaltungsfachfrau mit. hörde die Führung und Fürsorge für das Als Schnurr sich für neue Aufgaben ent- Team. Dabei will sie stets offen sein für schied, übernahm sie die Leitung, und die Anliegen der Heimbewohner. Das das mit großer Freude, wie sie versichert. alles reiche für einen vollen Arbeits- „Ich arbeite gern mit Menschen zusam- tag, der trotzdem noch Raum lasse für men“, erklärt sie. Es mache ihr viel Spaß, persönliche Gespräche, betont Marion die Schnittmenge von Bewohnerinnen Gärtner. 14 SCHAFBERG SCHAFBERG 15
Pflegedienstleiter (PDL) Willi Allgeier, der sondern Zeit zum Zuhören, oft nur still um Geist und Körper nicht erlahmen zu bisher das Gesagte mit stummen Gesten dabei zu sitzen, wenn prägende, häufig lassen, sind Maßnahmen im Programm, bestätigte, ist die zweite tragende Säule auch erschütternde Erinnerungen, die in der Gemeinschaft für Unterhal- im Mikrokosmos Pflegeheim. Auch er hervorbrächen. tung, intellektuelle Ansprache, Aus- wählte den Beruf des examinierten übung von liebgewordenen Tätigkeiten, Altenpflegers, weil er den Umgang mit Für den PDL ist der Kontakt mit den wie Gesang oder Bastelarbeiten, für Ab- Menschen generell schätzt. Seit 1995 ist Angehörigen ein besonders wichti- wechslung und Aktivität sorgen. Etliche er dem Klinikum fast ununterbrochen ges Thema. Anhand seiner eigenen Attraktionen, wie Ausflüge, Kinobesuche verbunden. Früher in der „Hub“ tätig, Beobachtungen und derer, die ihm oder Konzerte seien allerdings der Pan- kam 2006 der Wechsel auf den Schaf- die Pflegekräfte mitteilen, hat er einen demie zum Opfer gefallen, bedauert der berg für ihn, Mitarbeiter und Bewohner. kontinuierlichen Eindruck vom Zustand Pflegedienstleiter, der ständig an neuen oder der möglichen Veränderung des Konzepten arbeitet. „Vertrauen ist die Grundlage von Pflegegastes, den selbst regelmäßige allem …“ Diese Erkenntnis ist für den Besuche von Freunden und Verwandten Die Frage nach seinen Handlungsgrund- freundlichen, besonnenen Mann der kaum vermitteln könnten. sätzen beantwortet Willi Allgeier mit Schlüssel, mit dem er Vertrauen schenkt dem Hinweis auf das Leitbild der Alten- – und Vertrauen empfängt. Zeit für Zu- Zwar erhalten die Bewohner des Heims heime, die unter dem Dach der Klinikum wendung müsse sein, Zeit ohne Stress, eine „Rundum-sorglos-Betreuung“, aber Mittelbaden gGmbH angesiedelt sind. Leitbild Wir haben es uns zur in einer ausgeprägten der Gäste sowie der Jeder Einzelne ist Aufgabe gemacht, Arbeit mit Angehörigen Mitarbeiterinnen und gleichermaßen wichtig Menschen in unserem und Ehrenamtlichen. Eine Mitarbeiter des Hauses und trägt mit seiner Haus ein würdiges Leben Selbstverständlichkeit ist stehen bei unseren individuellen Tätigkeit unter Berücksichtigung uns dabei das Öffnen un- Bestrebungen in der dazu und zum Erfolg individueller Bedürfnisse seres Hauses nach außen täglichen Arbeit stets im unserer verantwortungs- und größtmöglicher und innen. Vordergrund und sind vollen Aufgabe bei. Selbstbestimmung zu die Grundlagen unserer Hierzu gehört auch der bieten. Das Aufrechterhalten konzeptionellen Ziele. wirtschaftliche Umgang und Fördern von sozialen mit sachlichen und perso- Der ganzheitliche Kontakten sind uns ein Ein respektvoller Umgang nellen Ressourcen. Grundgedanke, in den wir großes Anliegen und ein miteinander sowie die Körper, Seele, Geist und wichtiger Bestandteil Akzeptanz der Einzigartig- Vorgesetzte unterstützen Glaube einbeziehen, prägt unserer Planungen, soweit keit aller Menschen prägt dies durch einen offenen, W i l l i A l l g e i e r unsere Arbeit. Unsere dies im Sinne des einzel- den positiven Geist und kooperativen Führungsstil Schwerpunkte liegen ne- nen Bewohners, liegt. ist das Fundament für die und geben Raum für ben einer ebenso fundier- Zusammenarbeit aller am Eigeninitiative, Engage- ten wie partnerschaftli- Die Würde und die Leben im Hause Beteilig- ment und persönliche chen Pflege, Betreuung Zufriedenheit der Bewoh- ten – sowohl Interne als Weiterentwicklung im und Versorgung auch nerinnen und Bewohner; auch Externe. Unternehmen. 16 SCHAFBERG SCHAFBERG 17
GESPRÄCH MIT DEM HEIMBEIRAT Heimweh nach dem Zuhause auf dem Schafberg Von links: Manfred Kull (Vorsitzender Heimbeirat), Udo Weber, Werner-Otto Rudolf Schmitz (Stellv. Vorsitzender Heimbeirat) und Marianne Schopper. VO N G IS E L A BRÜNIN G Obwohl die Bewohner im Pflegeheim Badener Bleibe – und ganz beson- 14-jährigem Spanienaufenthalt landete gewöhnt, würde sie gern ein größeres Schafberg überwiegend weiblichen Ge- ders dann, wenn es nach zweijähriger er wegen gesundheitlicher Probleme oder zusätzlich zweites Zimmer bewoh- schlechts sind, haben sich zwei Herren für Ausquartierung wieder „nach Hause“ auf auf dem Baden-Airpark, und im Klinikum nen. Ganz weich wurde ihre Stimme, als den Posten des Heimbeirats entschieden. den Schafberg gehe. stellte sich heraus, dass der alleinste- sie von ihren liebevollen Patenkindern Er soll als Verbindungsglied zwischen hende Mann der Betreuung eines erzählte, die für sie ihre Familie bildeten. den „Pflegegästen“ und der Heimleitung Werner-Otto Rudolf Schmitz (82) besitzt Pflegeheims bedarf. Bevor es nun bald Ein anderer Wunsch, der auch viele Pfle- fungieren, um Beschwerden, Lob oder das Alleinstellungsmerkmal, dass er eines wieder „nach Hause“ auf den Schafberg gegäste erfreuen wird, ist die Sanierung Anregungen zu äußern, sofern nicht der Tages im Jahr 2014 bei der Heimleitung zurück gehen wird, arrangiert er sich mit der Wege im weitläufigen Gelände, die direkte Kontakt gewählt wird. anklopfte, um sich nach den Aufnah- dem Aufenthalt in der Annaberg-Klinik, auch für Menschen, die sich schwertun, mekriterien für das Heim zu erkundigen. die wie andere Häuser des Klinikums ei- Spaziergänge ermöglicht. Von Werner-Otto Rudolf Schmitz über- Diese Eigeninitiative verblüffte Marion nigen Bewohnerinnen und Bewohnern nahm Manfred Kull (80) den Vorsitz. Gärtner, und es dauerte nicht lange, bis während der zweijährigen Umbauphase Rechnet man noch Gerda Kölmel dazu, An seinem sprachlichen Lokalkolorit zu Herr Schmitz sich eingelebt hatte und „Asyl“ geboten hatte. die sich am Gespräch beteiligte, so erkennen, lebt der Ur-Stuttgarter schon mit großer Freude die wunderbare Aus- äußerten sich zwar nur fünf Bewohner seit einigen Jahren in Baden-Baden. sicht und das vielstimmige Vogelgezwit- Eher als ehrenamtliches Mitglied des der insgesamt 75 zum Thema, aber ihre Zunächst galten seine Besuche auf dem scher genoss. „Das Essen ist gut, wenn Heimbeirats wollte sich Marianne Aussagen klangen so enthusiastisch, Schafberg seiner an Demenz erkrankten man das richtige gewählt hat“, urteilt der Schopper (96) situationsbedingt zu Wort dass Manfred Kulls Statement die Ehefrau. Inzwischen haben ihn diverse Gefragte wahrlich „verschmitzt“. melden. 1952 aus Dresden zugezogen, Meinung aller auszudrücken schien: Leiden selbst pflegebedürftig werden habe sie zwei Jahre gebraucht, um zu „Ich kann nichts Schlechtes sagen; alles lassen. „Besser kann’s mir nicht gehen“, Auf merkwürdige Weise strandete akzeptieren, dass sie in einem Heim ist gut und schön. Wir sind gut aufgeho- lautet sein zufriedenes Fazit über seine Udo Weber (70) in Baden-Baden: Nach leben soll. Großbürgerliche Verhältnisse ben – zu Hause auf dem Schafberg.“ 18 SCHAFBERG SCHAFBERG 19
VON DER PLANUNG BIS ZUR EINWEIHUNG : Über sieben Ämter musst Du geh‘n … G E S PR ÄCH MIT ARCH ITE K TIN Weit mehr als sieben behördliche Stellen Obwohl europaweit ausgeschrie- mit Fledermäusen, Schwalbennestern JE ANNINE KRE IS hatten mitzuentscheiden, bevor der Plan ben, war die internationale Resonanz und morschem Dachgebälk, das vor zur Generalsanierung des Pflegeheims schwach, und so kamen vor allem langer Zeit als Beispiel hervorragender auf dem Schafberg in die Tat umgesetzt Firmen aus der näheren und weiteren Zimmermannskunst für kommende werden konnte. Nachdem die ersten Region zum Zuge. Die Kooperation im Jahrhunderte errichtet worden war. kleinen Umgestaltungen im Jahr 2006 Team mit den Fachplanern, Beratern, Nun aber zeigte sich, dass auch die bereits in Erwägung gezogen worden dem Bauleiter Joachim Dressel und vie- Dachdeckung und das inzwischen waren, stand 2016 der Entschluss einer len anderen in das Projekt Eingebunde- leuchtend rote Ziegeldach komplett Grunderneuerung des mittlerweile mit nen, „lief und läuft sehr gut“, zeigt sich erneuert werden mussten. seinen 650 Lenzen in die Jahre gekom- die Architektin zufrieden. menen Hofguts fest, erklärt Architektin Fragt man, was das Hofgut auf dem Bei so einem denkmalgeschützten und Projektleiterin Jeannine Kreis. „So ein Projekt kann man nicht ableh- Schafberg mit dem Berliner Flughafen Objekt wie dem Hofgut, verbiete es sich nen“, urteilt die junge Frau, die sich verbindet, so lautet die übereinstimmen- in ihren Augen, eine eigene „Marke“ zu Die rund sechsmonatige Bauverzöge- weitgehend auf Pflegeheime speziali- de Antwort „die Herausforderung des setzen, wehrt Jeannine Kreis die Frage rung aber war – trotz Corona – nicht siert hat und mit großer Empathie alten Brandschutzes.“ Wegen der exponierten nach ihrer unverkennbaren Handschrift dem Virus anzulasten. Vielmehr hieß es Menschen zu einer behaglichen indivi- Lage braucht die Feuerwehr im Ernstfall ab. Ihr sei wichtig, die Authentizität des in einem bürokratischen Hürdenlauf die duell gestalteten Bleibe verhelfen will. zwei Minuten länger als bei den häufigs- historischen Gebäudes mit den aktu- Belange von Denkmal-, Landschafts-, ten Einsätzen im Tal um das Pflegeheim ellen Anforderungen eines Alten- und Natur- und Tierschutz mit den Vorschrif- Das „tolle Gebäude in toller Landschaft“ zu erreichen. Das Problem, während Pflegeheims zu verbinden. ten der Landesheimbauverordnung, stellte das Team im Auftrag von der einer Trockenperiode nicht allein auf die tausenden DIN-Normen, Arbeitsstät- Stadt Baden-Baden und der Klinikum nahe Quelle angewiesen zu sein, löste „Das Entscheidende ist doch, dass sich ten-Richtlinien und Bauverordnungs- Mittelbaden gGmbH allerdings vor gro- die Installation von Löschwassertanks. die wohlfühlen, die hier leben werden, auflagen zu bündeln, um endlich die ße Herausforderungen. Zwar reichte die Auch bei den verwendeten Materialien und ja: mit Marion Gärtner habe sie sich Genehmigung zu erhalten und den veranschlagte Summe von 7 Millionen im Inneren versprechen ökologisch bereits „ihr“ Zimmer reserviert“, lacht symbolischen ersten Spatenstich feiern Euro netto für das geplante Vorhaben; sinnvolle Materialien Schutz vor giftigen die 42-Jährige und folgt dem Ruf zur zu können. allerdings rechnete da noch niemand Ausgasungen. Baustelle. 20 SCHAFBERG SCHAFBERG 21
In Zahlen Architektur / HLS-Planung / Elektro-Planung / Brandschutzsachverständige / Evakuierungs- und Feuerwehrpläne / Energieberatung / Statiker / Artenschützer / Sicherheits- und Gesundheits- Verbaut wurden: schutzkoordinator / Vermessungsingenieur / Ingenieurbüro für Schadstoffanalysen / Naturschutz / Ausstattungsplanung / Denkmalschutz CIRC A CIRC A CIRC A CIRC A CIRC A Planungsteam 32.000 15.000 1.000 10.000 4.000 aus ME TER S TROMKABEL ME TER EDV- KABEL QUADRATME TER WANDFLIE SEN QUADRATME TER TAPE TEN QUADRATME TER BODENBEL AG 14 FACH GEBIE TEN CIRC A CIRC A CIRC A CIRC A CIRC A 7.500 ME TER 500 ME TER 1.100 ME TER 4.000 ME TER 170 ME TER H EIZUNG SLEITUNG EN LÜF TUNG SLEITUNG EN ABWASSERLEITUNG EN WASSERLEITUNG EN INLINER-SANIERUNG Beteiligt waren: maximal auf der Baustelle am „schlimmsten Tag“ 49 FIRMEN 18 FIRMEN circa 90 Handwerker beim Umbau in der (circa 200 Arbeiter) Ausstattung 22 SCHAFBERG SCHAFBERG 23
CHRONIK 1245-2020 Bezirksspital im Betrieb der Ordens- Aufgabe der Landwirtschaft Einweihung des sanierten Einweihung des neu hergestellten Beginn der Planungen zur Sanierung und zum Festakt zur Einweihung schwestern des durch die Stadt und erweiterten beschützten Umbau des Pflegeheims mit Vincentinerordens Baden-Baden Altenpflegeheims Wohnbereiches zukünftig 75 Einzelzimmern (bis 1985) und Verpach- Schafberg nach den Bestimmungen der bis zur Säkularisation tung der land- Heimbaumindestverordnung im Jahr 1803 Rebhof wirtschaftlichen und Schäferei im Grossherzogliches Flächen Eigentum des Klosters Weingut Lichtental 1245 bis 1803 1803 bis 1834 1834 bis 1869 1869 bis 1892 1892 Ab 01.01.1974 Bis 1985 1993 bis 1995 1995 01.04.2005 18.09.2007 06.10.2007 2016 12.04.2018 08.2018 bis 09.2020 14.09.2020 Übertragung Grundsanierung Umwandlung der Stiftung Einweihung des neuen der früheren und Umbau des Herrschaftlichen „Gisela-Dankwarth-Weges“ Staatsgut Privatbesitz Distrikts- und des denkmal- Bezirksspitalfonds in die in Anwesenheit des Bauphase Landesstiftung geschützten Stiftung Altenpflegeheim Stiefsohnes und einer als Ortsstiftung Haupthauses Schafberg mit Verpachtung großen Anzahl von Gästen an die Stadt sowie Neubau des Hauptgebäudes, mit Enthüllung einer Ge- Erteilung der Baden-Baden eines Anbaus des Wohnhauses, des denktafel als Dank an die Baugenehmigung ehemaligen Schweinestalls Stifterin, die die Herstellung und des ehemaligen des Weges mit einem Ver- Kuhstalls an die Klinikum mächtnis ermöglichte Mittelbaden gGmbH vor Übertragung der Betriebsträgerschaft an die Klinikum Mittelbaden gGmbH 24 SCHAFBERG SCHAFBERG 25
IMPRESSUM Klinikum MIttelbaden Lichtental Schafberg Schafberg 12 76534 Baden-Baden KONTAKT Marion Gärtner Willi Algeier Telefon 07221 70050 GESTALTUNG Klinikum Mittelbaden Sabine Ostholt TEXTE Gisela Brüning FOTOS Fotostudio Fritz, AdobeStock, privat, Sammlung Roland Seiter DRUCK www.naber-rogge.de © KMB, 2020 www.klinikum-mittelbaden.de 26 SCHAFBERG SCHAFBERG 27
STUFEN Wie jede Blüte welkt und jede Jugend HERMANN HESSE Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe, Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern. Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe Bereit zum Abschied sein und Neubeginne, Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern In andre, neue Bindungen zu geben. Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben. Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten, An keinem wie an einer Heimat hängen, Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen, Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten. Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen; Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise, Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen. Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde Uns neuen Räumen jung entgegen senden, Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! Klinikum Mittelbaden Lichtental Schafberg, Schafberg 12, 76534 Baden-Baden
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