VIERKLANG - Schützenverein Löwensen von 1849 eV
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Das jährliche Magazin des Nr. 10 / November 2016 Städtepartnerschaftsvereins Bad Pyrmont e.V. VIERKLANG „Kriegsgräber - mahnende Zeugen Wie jeder Verein stehen auch wir der Geschichte“ zu den Schrecken der manches Mal vor diesen Fragen. Und Weltkriege forschen. so gilt es, das Bewährte zu behalten, aber an den knappen Ecken und Kan- Diese Zusage sagte uns aber vor al- ten Neues zu versuchen. Wir möchten lem: Ihr seid auf dem richtigen Weg! andere Wege gehen, unseren Mitglie- dern attraktive Angebote zur aktiven Die Ermutigung, die uns daraus er- Teilnahme machen. Im Laufe des Jah- wachsen ist, ist während des ganzen res haben wir im Vorstand ein Modell Jahres spürbar - und natürlich auch entwickelt, das wir ab Januar umzu- notwendig. Denn jede Stunde, die in setzen werden. Es soll Vereinsmitglie- die Vorbereitung, Planung und Durch- dern, aber auch Pyrmonter Bürgern, führung gesteckt wurde, wird ehren- einfach und zeit begrenzt, ermögli- amtlich geleistet. Mein Dank geht an chen, sich an Projekten zu beteiligen. dieser Stelle an euch alle, die Ihr da- Mehr dazu im Heft! ran mitgewirkt habt. Ihr wart und seid eine tolle Truppe! Unser Ziel bleibt dabei das Gleiche: die Bürger Bad Pyrmonts und unserer In vielen Vereinen gibt es ein Motto: drei Partnerstädte durch einen leben- „TEAM = Toll, Ein Anderer macht´s!“ digen Verein motiviert und nachhaltig immer wieder in interessanten Ange- Uns hat diese Aufgabe gezeigt, wie boten zusammenzuführen. Das Team ein großes Projekt ein Team fordern, Liebe Mitglieder und Freunde, aber auch stärken kann. Wir sind da- des Jugendprojekts 2016 hat uns al- len gezeigt, wie viel Sinn und Freude ran gewachsen - zusammengewach- Das Jahr 2016 hat uns im Städte- gemeinsames Tun ins eigene Leben sen - und es wird sicher nicht die letzte, partnerschaftsverein Bad Pyrmont an- bringen kann. Mir gefällt das neue große Idee sein, an die wir uns mutig fangs Aufregung, dann viele Planun- Motto für unseren Verein: heranwagen. Neue Pläne mit unseren gen, dann viel Freude und Staunen Partnerstädten sind schon wieder „in „T E A M = beschert. der Mache“! Toll, Einfach Alles Miteinander!“ Begonnen hat alles im Dezember Doch was können wir als Verein 2015 mit dem „Weihnachtsgeschenk“ bewirken? Sind unsere Angebote an der EU, der Zusage der kompletten der Lebenswirklichkeit der Pyrmon- Ihre und Eure Finanzierung eines Projekts, das wir ter Bürger orientiert? Wo sind unsere Vorsitzende schon drei Jahre lang umsetzen woll- Möglichkeiten erweiterbar? Wo sind ten. Jugendliche aus Anzio und Bad zu wenig Kapazitäten vorhanden? An Pyrmont konnten unter dem Titel welchen Stellen gelingt es den aktiven Vereinsmitgliedern oder auch nicht, die Passiven mit einzubinden? eil: ein t der r So n e se r V s 17 un i 1 4b iten Alles, was 2016 geschah Se Vorschau auf 2017 ANZIO BAD FREIENWALDE HEEMSTEDE BAD PYRMONT Seite 1
Veranstaltungen 2016 Der jährliche lichen Betreuer aus der Pyrmonter diesem Fest einem kirchlichen Segen Jugendaus- Gruppe die Ankunft. Wesentlich mehr unterzogen, während sich das gesam- tausch mit Anpassungsschwierigkeiten gab es te Hafenbecken zusehend mit Booten mit den Temperaturen, denn in der Re- aller Art füllt. In diesem Jahr waren die Anzio gion zeigte das Thermometer über 10 deutschen Jugendlichen sogar Ehren- Grad mehr an als in Bad Pyrmont. „So gäste und durften mit auf die Fischer- manchem deutschen Jugendlichen boote, die mit lautem Sirenengeheul war es bei einem Rombesuch viel zu durch den Hafen schaukelten. Inmitten Mit Spannung hatten die 15 Jugendli- heiß. Zum Glück hatten wir dort neben dem Getöse der Sirenen und der Die- chen aus Bad Pyrmont dem Gegenbe- touristischen Attraktionen auch ein Ki- such in der Partnerstadt Anzio am Thy- noerlebnis der besonderen Art, näm- rrenischen Meer entgegen gefiebert. lich in einem sogenannten Time Ele- Immerhin war man sich bei dem ers- vator“, wusste Küttner zu berichten. ten Kennenlernen zur Osterzeit näher gekommen, als sich die Gleichaltrigen In dem Kino tauchten die Kids in aus der ungefähr 60 Kilometer südlich die Geschichte Roms ein, dies je- von Rom gelegenen Hafenstadt in un- doch nicht einfach nur filmisch. Dank serer Kurstadt aufhielten. Hier hatten digital-mechanischer und stereosko- sie unter anderem den ihnen völlig pischer Technik werden nahezu alle unbekannten deutschen Osterkult mit Sinne berührt. „Man hat das Gefühl, Osterhasen und Eiersuche, insbeson- selbst Teil des Geschehens zu sein. selmotoren der Fischerboote standen dere aber auch den Osterräderlauf Das ist so real, dass man sogar echt sie fasziniert an Deck und bestaunten in der Nachbarstadt Lügde kennen- mit Wasser besprüht wird“, lachte der den Festablauf, der mit einem Feuer- gelernt, waren in das Geheimnis der Jugendleiter immer noch über die er- werk endete. Dunsthöhle und in die Pyrmonter His- lebten Überraschungen, denn zu dem torie im Museum eingetaucht, hatten Eintauchen in die Geschichte Roms Dieses Fest war immer wieder ihre Zooerlebnisse im Wisentgehege gehören so reale Sinneswahrnehmun- Gesprächsthema an den langen gen wie Wind oder Regen. Strandabenden, wie auch andere Programmpunkte, bei denen spürbar Gemeinsam mit dem Bad Pyrmon- geworden sei, wie sehr die Gruppe ter Bürgermeister Klaus Blome und inzwischen zusammengewachsen ist, seinem Amtskollegen aus der griechi- berichtete Küttner. Da gab es die Be- schen-zypriotischen Stadt Paphos gab sichtigung der Schwefelquellen „Tor es mit einer „Rom-by-night-Rundfahrt“ Caldara“ mit ihrem als doch recht pe- noch ein weiteres Highlight in der ita- netrant empfundenen Geruch nach lienischen Hauptstadt. Doch der Hö- faulen Eiern, der Besuch eines Frei- hepunkt stand den jungen Leuten in zeitparks sowie das gemeinsame Piz- der Partnerstadt selbst noch bevor. za-Backen. Und so wie Jaqueline, die in Springe sowie in der Wewelsburg Schließlich hielten sie sich hier exakt zum Abschluss kommentierte: „Ich bin nahe Paderborn Kontakt zur dunklen zu dem Zeitpunkt des anstehenden sehr traurig, dass es vorbei ist!“ dürften Vergangenheit im Nazi-Deutschland. Hafenfestes auf. Alljährlich wird dem sicherlich einige empfunden haben. Nun galt es, die ersten freundschaftli- Schutzpatron, dem heiligen Antonius, Spontan sollen sich bereits Teilnehmer chen Verbindungen aufzufrischen und ein spektakuläres Wochenende ge- der diesjährigen Jugendbegegnung zu sich in die italienischen Gastfamilien schenkt, mit jeder Menge Aktivitäten, Besuchen in den Herbstferien verab- einzufinden. einer langen Prozession mit der getra- redet haben. Das Umsetzen dieser genen Heiligenfigur und einem Boots- Vorhaben sei ihnen gewünscht. „Das ging schon einmal alles viel un- getummel im Hafen. komplizierter, da sich die jungen Leute Text: Klaus Titze ja bereits kannten“, beschrieb Hannes Die Geschicke der Stadt und insbe- Fotos: Jens Luker Küttner, einer der beiden hauptamt- sondere die des Hafens werden bei Seite 2
Kriegsgrä- Morden der SS an italienischen Zivi- Massakerortes nahe Rom, wo die SS ber: Auf listen in der Nähe von Rom. Und so nach einem Attentat in Rom 365 Zivi- den Spuren ganz nebenbei lernten sie neben den listen mit aufgesetzten Kopfschüssen historischen Abläufen Dokumenta- ermordete und das SS-Hauptquartier mahnender tions- und Präsentationstechniken zu in Rom mit den Folterzellen beein- Geschichte entdecken, eine gemeinsame Spra- druckten tief. che zur Verständigung und zur Arbeit Ebenso nachhaltig dürften die Besu- untereinander zu finden sowie mitein- che der kaum überschaubaren Kriegs- Das von der europäischen Union ander umzugehen und die Eigenhei- gräberstätten für die abertausenden geförderte Erasmus-Projekt haben ten Anderer hinzunehmen. Alliierten wie auch deutschen Solda- gemeinsam der Städtepartnerschafts- Das über zwei Phasen laufende Pro- ten in Erinnerung bleiben, die bei den verein und die Stadt Bad Pyrmont jekt startete Ende April 2016 in Bad Kämpfen auf italienischem Boden fie- ausgearbeitet und beantragt. Zusam- Pyrmont. In den fast zwei Wochen ka- len. Zwei aus der deutschen Gruppe men mit 20 Jugendlichen aus der men sie mit der jüdischen Geschichte konnten bei dem Besuch des deut- Partnerstadt Anzio und einer eben- Bad Pyrmonts und mit unterschied- schen Soldatenfriedhofes bei Mon- lichen Religionen in Kontakt, lernten tecassino gemeinsam mit allen am deutsche Erinnerungs- und Trauerkul- tur kennen, besuchten den Friedhof Wehl und trafen dort zufällig auf den Zeitzeugen Hermann Heps, der ihnen den tragischen Tod zweier Schulfreun- de bei einem Bombenangriff auf Ha- meln schilderte. Bernhard Gelderblom solch großen Gruppe aus dem Bad führte sie an das Zuchthaus Hameln Pyrmonter Schulzentrum wurde in ei- wie auch auf die große Show-Bühne nem Forschungsprojekt die sie verbin- der Nazis am Bückeberg, wo eine be- dende Geschichte des II. Weltkrieges sondere Form der Massenverführung Projekt teilnehmenden Jugendlichen erarbeitet. Den Jugendlichen winkt als inszeniert worden waren. die Gräber dort gefallener Verwandten Erfolg der Erwerb eines Youth-Passes, Die geplante SS-Ordensburg We- suchen, finden und mit einem Blumen- der ihnen bei späteren Bewerbungen welsburg wie auch das in der Nähe gruß bestücken. so manche Tür öffnen kann. befindliche Todeslager gehörten Alles in allem ergaben beide Projekt- Die jungen Forscher sollten den ebenso zu den Exkursionen, wie die phasen nicht nur neue Erkenntnisse schrecklichen Folgen des Weltkrieges Interviews von Zeitzeugen im Rathaus bei den jungen Leuten, die ansonsten nachgehen, über Ausgrenzung und der Stadt, bevor es nach dem Erstel- eher theoretisch in Klassenräumen et- Tötungsmaschinerie recherchieren, len erster Dokumentationen zum Ab- was über diese Zeit erfahren. aber auch der Verführung der Massen schied hieß: „Zur Zweiten Phase in Es ergab sich auch eine Menge Do- sowohl im italienischen Mussolini-Fa- Anzio im November sehen wir uns kumentationsstoff, der noch gesichtet, schismus wie im deutschen National- wieder!“ zu Präsentationen zusammengestellt sozialismus nachspüren. So folgten oder filmisch verarbeitet werden muss, sie den Spuren italienischer Kriegs- Hier in Anzio wartete ebenfalls ein denn die Jugendlichen haben sich vor- gefangener im Hamelner Zuchthaus umfangreiches Programm. Angerei- genommen, ihre Arbeitsergebnisse ebenso wie den verbrecherischen chert mit dem Zusammentreffen von nicht einfach wegzulegen, sondern ihr Zeitzeugen an den jeweiligen Besich- Erlebtes und ihre gewonnenen Erfah- tigungsorten strömte eine Menge an rungen zu verschiedenen Anlässen zu neuen Informationen auf die jungen präsentieren. Möglicherweise gelingt Forscher ein. Das Landungsmuseum es auch, ihren Traum zu verwirklichen mit der erlebnisstarken Präsentati- und ihre Arbeit ihrem Projektförderer, on der Landung der Alliierten, Schil- der Europäischen Union in Brüssel derungen von Älteren, die diese Zeit vorzustellen. hautnah miterlebten, der Besuch des Fotos und Text: Klaus Titze Seite 3
Erasmus- sich nicht nehmen, die jungen Leute in stand ihnen die zweite Phase in Anzio Projektgruppe den wegen der aktuellen Umbaupha- bevor. „Kriegsgrä- se des früheren Plenarsaales proviso- rischen Tagungsraum des Parlaments Gemeinsam mit ihren italienischen ber“ präsen- zu führen. Doch dieser hinterließ bei Freunden setzten sie sich sodann in tiert Ergeb- der Besuchergruppe mit seiner eige- der Partnerstadt zusammen, ordneten nen Ästhetik einen tiefen Eindruck, wie Fotos und Berichte, fassten Erlebtes nisse im Nds. sich aus der respektvollen Zurückhal- zusammen und schnitten Ausschnitte Landtag und am Volkstrauer- tung der Jugendlichen schließen ließ. für einen kurzen Projektionsfilm. tag Doch zuvor ging es in einem Ta- Einen ersten Vorgeschmack dieser gungsraum für die Gruppe um das Ab- gelungenen deutsch-italienischen Co- Noch vor ihrer Reise nach Anzio legen eigener Nervosität, stand doch Produktion gab es am Volkstrauertag sind die Schüler des Humboldt-Gym- eine erstmalige öffentliche Präsentati- in der Friedhofskapelle von Löwensen nasiums, der Max-Born-Realschule on ihres Projekts bevor. zu sehen. und der Herderschule soweit, dass sie die erste Phase ihres im Mai be- So nahmen sie in einer unterhalt- gonnenen Projekts selbst vorstellen samen und sehr informativen Stunde können. Die Präsentation ist digitali- die Anwesenden mit in eine sehr ak- siert und in mehreren separaten Teilen tiv verlaufene Projektwelt, erinnerten schildert ihre Ausarbeitung eine Zeit, an Exkursionen zum Friedhof Wehl, die gemeinsam mit italienischen Ju- zum ehemaligen Zuchthaus in Hameln gendlichen aus der Partnerstadt Anzio und zum Bückeberg, berichteten von Anfang Mai über fast zwei Wochen in ihren Eindrücken beim Besuch der Bad Pyrmont lief. Nun war sozusagen Synagoge in Hameln, dem Kennenler- Premiere, denn die Projektteilnehmer nen christlicher, jüdischer oder mosle- erhielten die Möglichkeit, sich selbst, mischer Gebräuche im Vergleich der Niklas Gnath, Mika Brüggemann, ihre Arbeit und ihre Erfahrungen vor- jeweiligen Religionen und ließen ihre Christian Kleinsorge, Niklas Keuneke zustellen. empfundenen Gefühle nachspüren, und als mitgereister Betreuer Christi- als sie von ihren Interviews mit Zeit- an Vogt präsentierten den erstaunten Gedenkbesuchern, die sich regelrecht in das erlebte hineingezogen fühlten, einen nahezu professionellen Kurzfilm über das gesamte Erasmus-Projekt. „Es ist ein Projekt im Sinne des Frie- dens“, schloss Christian Vogt ab und die Akteure wurden mit Beifall für ihren Beitrag belohnt. Auch Pastorin Betti- na Burkhardt und Ortsbürgermeiste- Hierzu hatte sie eigens der Präsident zeugen erzählten, die sie in ihre Erin- rin Sieglinde Patzig-Bunzel lobten die des Volksbundes Deutscher Kriegs- nerungen an Kindheit und Erlebnisse jungen Filmmacher mit den Worten, es gräberfürsorge in Niedersachsen, während der NS-Zeit mitgenommen sei nicht selbstverständlich, dass sich Prof. Rolf Wernstedt, nach Hannover hatten. junge Leute so intensiv mit diesem in den Landtag eingeladen. Hier war schrecklichen Thema befassen und er auch schon einmal Hausherr in der Dieser Moment der Präsentation wie sich auf eine besondere Art und Weise Funktion des Landtagspräsidenten, auch die Vorbereitungsarbeiten hierzu für den Frieden einsetzen würden. und es war zu spüren, dass sich der waren eine gelungene Chance für die politische Senior noch immer wohl in jungen Leute, sich wieder auf das Pro- Fotos und Text: Klaus Titze dieser Atmosphäre fühlt. So ließ er es jekt einzustimmen, denn anschließend Seite 4
700-Jahr-Feier nen Bild hervorgehoben. vom 1. bis 3. Als Zeichen besonderer Verbunden- Juli 2016 in heit mit den Bad Freienwalder Schüt- zen hatte sich auch eine große Abord- Bad Freien- nung des Schützenvereins Löwensen walde auf den Weg gemacht und marschierte in Uniformen und großen Roben mit. Während in Bad Pyrmont am ers- Die seit nunmehr 26 Jahren andau- ten Juliwochenende der historische ernden intensiven freundschaftlichen Fürstentreff stattfand, feierte unse- Verbindungen der beiden Kurstädte re Brandenburger Partnerstadt ihr am Marktplatz, am zentral gelegenen zeigten sich besonders in den vie- 700-jähriges Bestehen. Trotz der zwei Albert-Schweizer-Platz und kurz vor len Begrüßungen, Umarmungen und gleichzeitigen historischen Großereig- Erreichen des Kurparks alle Bilder Treffen von Bad Pyrmontern im Zug nisse würdigte eine Delegation von mit ihren Besonderheiten vorgestellt. mit den Zuschauern am Straßenrand. immerhin 15 Bad Pyrmontern aus So auch unsere partnerschaftliche Manche begrüßte man im Vorbeige- dem ehemaligen Shantychor und dem Delegation. Unter großem Beifall der hen, mit anderen verabredete man Museums- und Partnerschaftsverein Zuschauermassen wiesen die Mode- sich privat oder auf dem Festgelände. unter dem Dach des Städtepartner- ratoren auf die empathische und groß- Schon am Vorabend der schaftsvereins das Ereignis an der zügige Hilfe hin, die Bad Pyrmont nach 700-Jahr-Feier wurde die Pyrmonter Oder, das als „Moorfest“ Tausende der Wende organisatorisch, logistisch Gäste anzog. und materiell geleistet hatte. Delegation mit ihrer Organisatorin An- gelika Rudolph bei einem Essen von In dem riesigen Festumzug mit 49 Auch der Bau der neuen Fachklinik Marco Büchel, dem Vorsitzenden des Bildern wurde die Stadtgeschichte sowie deren wachsende Bedeutung, Oberbarnimer Kulturvereins, begrüßt, vom Jahr 1316 mit der ersten urkund- an welcher der Pyrmonter Jörg Rieger der auf Bad Freienwalder Seite die lichen Erwähnungen, über die Ent- als Verwaltungschef maßgeblichen Interessen der Partnerschaft vertritt. deckung der heilkräftigen Quellen im Anteil hatte, wurden mit einem eige- Mit dabei Klaus und Annemarie Zeller, Jahr 1683, adlige Badegäste, den Bau Urgesteine der städtepartnerschaftli- des Schlosses 1798 und der Gündung chen Beziehung. des Moorbades 1840 bis in die Gegen- Bis Mitternacht feierte die Part- wart gezeigt. Auch die DDR-Zeit und nerstadt mit ihren Bürgern ein rau- die Entwicklung nach der politischen schendes Fest mit vielen Programm- Wende nahm großen Raum ein. glanzpunkten im schönen Ambiente An der 34. Stelle war die Bad Pyr- des Kurparks. monter Städtepartnerschaft im Umzug plaziert. Während sich der Zug kilo- Text: Angelika Rudolph meterweit durch die Stadt zog, geriet Fotos: Angelika & Rudi Rudolph, er ständig ins Stocken, wurden doch Astrid Ruchotzke Seite 5
Bürgerbegeg- ist – und nach anfänglichem Zögern turerbes Corvey eine echte Bereiche- nung mit Bad sich auch bereits Leute trauen, darauf rung. Kloster, Kirche, Bibliothek und Freienwalde Platz zu nehmen. Die Freundschaft Schloss übten seit der Zeit Karls des zwischen beiden Städten drückte Bü- Großen Einfluss auf das weite Um- chel sodann gegenständlich mit dem land aus. Und natürlich wurde auch Überreichen einer zur Jubiläumsfeier dem Friedhof ein Besuch abgestattet, gedruckten Chronik aus, die er zu- auf dem Hoffmann von Fallersleben, „Bei etwas tieferen Temperaturen sammen mit einer Kerze Bürgermeis- wärt ihr hier zu uns im wahrsten Sinne ter Blome überreichte. „Falls einmal des Wortes hereingeschneit“, frotzelte in Bad Pyrmont das Licht ausgehen Klaus Titze während der Begrüßung sollte, sollt ihr wissen, dass Bad Frei- der 27 Gäste aus der Partnerstadt enwalde euch zur Seite stehen wird“, Bad Freienwalde. Draußen war näm- betonte er. An diesem Abend ging das lich nicht gerade Augustwetter. Froh Licht noch lange nicht aus, und ein gestimmt erinnerte beim Empfang im Dichter des Deutschlandliedes, liegt. Rathaus Bürgermeister Klaus Blome Zuvor wurde im Schloss sein ehemali- an die letzten beiden Begegnungen ges, original erhaltenes Arbeitszimmer in Bad Freienwalde, nämlich zum 25. besichtigt, in dem er als Bibliothekar Partnerschaftsjubiläum im vergange- wirkte. Im Anschluss blieb Zeit, sich im Schlosscafé zu entspannen, doch Großteil entfernte sich mit dem festen nutzten einige Konditionsstarke die Vorsatz, sich noch in das Pyrmonter Gelegenheit zum Besuch des weit- Nachtleben stürzen zu wollen. läufigen Gartenfestes im Schlosspark. So ging es am Freitagabend nach Kondition war ohnehin vonnöten, denn der Begrüßung im Rathaus weiter in abends trafen sich wiederum Freien- Otto Dohses „Spelunke“, wo es von walder und Pyrmonter zu angeregten nen Oktober und an die diesjährige der „Newcastle Jazzband“ kräftig New Gesprächen bei einem gemütlichen 700-Jahr-Feier Anfang Juli. Und Mari- Orleans Jazz auf die Ohren gab. Ge- Grillabend im idyllischen Schellental. anne Weiland konnte als Vorsitzende tränke flossen in Strömen, Gespräche Am Sonntagmorgen ging es in den des Städtepartnerschaftsvereins eine locker dahin. Nach einer Stadtfüh- Tierpark und danach zur Verabschie- ganze Reihe neuer Gesichter in der rung am Samstag folgte eine Fahrt dung ins benachbarte Tierpark-Café. Besuchergruppe zu entdecken. „Eine zum Schloss und Kloster Corvey mit Für die Bad Freienwalder ein Mara- lebendige Partnerschaft braucht auch ausgedehnter Führung durch Kloster thon, von dem sie sich schließlich auf neue Leute, die sich entflammen las- und Museum. Gerne organisieren die der mindestens neunstündigen Bus- sen und den Gedanken der Partner- Pyrmonter für ihre Freunde Besuche fahrt regenerieren konnten. schaft mit neuen Ideen weitertragen“, mit kulturellen und historischen High- Text und Fotos: Rudi Rudolph und sprach sie erfreut aus. lights. So war der Besuch des Weltkul- Klaus Titze Das Stichwort Begeisterung griff Marco Büchel, Vorsitzender des Ober- barnimer Kulturvereins, auf und ließ noch einmal die Höhepunkte aus dem Jubiläum und der 700-Jahr-Feier Re- vue passieren. So erheiterte er die Anwesenden mit seiner Beobachtung, dass die zum Jubiläum als Gastge- schenk überreichte und von Pyrmon- ter Schülern gestaltete Bank nun auf dem Rasen des Pyrmonter Platzes in Bad Freienwalde aufgestellt worden Seite 6
Eine Motorrad- Dort fand gerade ein Training der Text: Marianne Weiland tour nach Bad Skisprungjugend statt - verblüffend bei Fotos: Marianne & Jürgen Weiland Freienwalde fast 30 Grad sommerlicher Hitze! Wei- ter ging es zum Polenmarkt, der direkt an der Grenze bei Hohenwutzen liegt. Ich flaniere immer wieder gerne zwi- schen in Kunststoff gegossenen Gar- 8000 km Alleen hat das Bundesland tenfiguren, Gardinenstoffen und mit Brandenburg. Auf dem Weg nach Bad Straß besetzten Bordüren, „Designer“- Freienwalde hat man das Vergnügen, Taschen und bunt bedruckten T-Shirts. einen Teil davon zu befahren und in Auf dem Rückweg sollte man an der diesem warmen Sommer und in Mo- „Satteltasche“ in Altglietzen halt ma- torradkluft die schattenspendenden chen - unter Bikern auch als „jute Fut- Bäume zu genießen. An einem Wo- terstube“ bekannt. Wenn die Partner in ständi- chenende im August machten mein gem Dialog stehen. Mann und ich uns auf den Weg in un- Was bei einem Besuch in einer Part- Bad Pyrmont mit seinen Partnerstädten. sere Partnerstadt im Osten. Nach den nerstadt nicht fehlen darf, ist das Tref- Die Stadtsparkasse Bad Erfahrungen im Mai auf der Tour nach fen mit Freunden. Zum Kaffee war es Pyrmont mit ihren Kunden. Heemstede in den Westen war dies dann soweit und sofort wurden Ideen die zweite Partnerstadt, die wir mit den für neue gemeinsame Unternehmun- ssk-bad-pyrmont.de Motorrädern besuchten. gen im nächsten Jahr besprochen. Es ist etwas Besonderes, mit dem Am Samstagabend fand im Schloß- Motorrad zu reisen. Man nimmt Land- park die wunderbare Schloßparknacht schaft und Wetter direkt wahr, ist un- statt. Es lohnt sich, einen Besuch in komplizierter auf einfachen Wegen un- Bad Freienwalde damit zu verbinden. terwegs und genießt die Fahrt um der Außerdem wird jedes Jahr im Sep- Fahrt willen. tember das bezaubernde Altstadtfest veranstaltet. Auch ohne Motorräder ist Über Brandenburgische Dörfer und Bad Freienwalde immer einen Besuch einem Stopp in Neuruppin fuhren wir wert - zum Radfahren im Oderbruch, am frühen Abend in Bad Freienwalde zum Paddeln auf der alten Oder oder ein. Im Haus der Touristinformation zum Wandern zwischen den vier Tür- gleich gegenüber von Kirche und Rat- men der Stadt. haus gibt es hübsche Appartments, von denen wir Eines gemietet hatten. Am Samstag zeigte ich meinem Mann die Stadt: Rathaus, Bismarck- turm, Kurviertel mit Papenmühle, Ski- sprungschanze. Am Sonntag entschlossen wir uns, für die Rückfahrt nach dem Berliner Auto- bahnring kleine Straßen auszuwählen - beschaulich und entspannend. Als letzte Perle in der Kette fehlt nun noch Anzio - wir sollten bald mit der Planung beginnen! Seite 7
Löwenser den Jugendabteilungen und Betreu- waren, die anderen Jugendlichen aber Schützen er- ern, später auch zwischen anderen vermuteten, es handele sich um Autos zählen Erwachsenen. des Musiksenders MTV. Dieser freundschaftliche, regelmäßi- ge Kontakt ist bis heute erhalten ge- blieben, und so besuchen sich Abord- Der Löwenser Schützenverein pflegt nungen der Vereine speziell auch zu seit vielen Jahren eine Freundschaft besonderen Anlässen. Die Löwenser mit der Schützengilde der Partner- Schützen feierten mit den Bad Frei- stadt Bad Freienwalde. enwaldern Freunden das Fest der Fahnenweihe und das 20-jährige Wie- Begonnen hatte alles 1993 mit einem dergründungsfest der Schützengilde, Besuch von 18 Jugendlichen und vier besuchten Schützenbälle und Königs- Betreuern, die ein Zeltlager am Bruch- proklamationen des Partnervereins, see bei Schiffmühle nahe Bad Freien- und fuhren auch im Juli 2016 in die walde veranstalteten. Partnerstadt zur 700-Jahr-Feier, um Bei einer der Fahrten wurde unter an den Festlichkeiten teilzunehmen. Aufsicht des Försters im Wald nahe Zu den gemeinsamen Veranstal- Bad Freienwalde ein Lagerfeuer ge- tungen gehörte neben Besichtigun- Im Gegenzug besuchten die Bad macht, und die Jugendlichen über- gen und einem Grillabend auch ein Freienwalder bereits 1999 das Kreis- nachteten im Wald unter freiem Him- Schießwettbewerb zwischen Mann- schützenfest, das auf Grund des mel im Schlafsack. Mitten in der Nacht schaften von Jugendlichen des Schüt- 150-jährigen Vereinsjubiläums des gab es jedoch Unruhe im Lager als zenvereins Schiffmühle, der Jugend- Schützenvereins Löwensen in dem einer der Bad Freienwalder Erwachse- Jahr in Löwensen nen mit einem Wildschweinfell verklei- stattfand, und besu- det im Lager auftauchte, laut grunzend chen seitdem regel- die Jugendlichen aufschreckte und da- mäßig das Schüt- mit für Spaß sorgte. zenfest Löwensen, das alle 2 Jahre zu Bei den gegenseitigen Besuchen Pfingsten gefeiert wurden und werden auch Sehenswür- wird. digkeiten in der Umgebung besichtigt. Nahe Bad Freienwalde gibt es zum Speziell beim Ju- Beispiel das Schiffshebewerk Niederfi- gendaustausch kam now oder den Polenmarkt gleich hinter es oft auch zu lusti- der polnischen Grenze, die nicht weit gen Begebenheiten. von Bad Freienwalde verläuft. Eine der Fahrten feuerwehr und der Jugendabteilung nach Bad Freienwalde fand an einem Im Jahre 2013 konnten die beiden der Schützengilde Bad Freienwalde Wochenende statt, in dem in Berlin Vereine auf eine 20 jährige Freund- sowie den Jugendlichen aus Löwen- noch die „Loveparade“ veranstaltet schaft zurückblicken, und es sieht aus sen, bei dem es darum ging, einen wurde, und so waren viele junge Leute als hätte diese Partnerschaft noch lan- Freundschaftspokal zu erringen. auf dem Weg nach Berlin. Auf einem ge Bestand. Parkplatz an der Autobahn Richtung Nach den guten Erfahrungen auf die- Berlin wurde Rast gemacht, und die Löwensen – A2 – A10 – Bad Freien- ser Fahrt entwickelte sich in den dar- Löwenser Jugendlichen wurden von walde: 430 Kilometer, die verbinden! auffolgenden Jahren ein enger Kon- anderen regelrecht umschwärmt. Wie takt zwischen den Vereinen, der durch sich herausstellte, lag das daran, dass Text und Fotos: Peter Wessels und regelmäßige gegenseitige Besuche die Löwenser mit den Bullis des Pyr- Martin Burnicki, Schützenverein Lö- gefestigt wurde; zunächst nur unter monter Sportvereins MTV unterwegs wensen Seite 8
Zeltlager der Bei den jeweiligen Aktivitäten wur- Jugendfeuer- de immer darauf geachtet, dass die wehren aus Mannschaften zu gleichen Teilen aus beiden Jugendfeuerwehren bestan- Bad Pyrmont den um alte bzw. neue Freundschaf- und Bad Frei- ten entstehen zu lassen. enwalde Nach einer aufregenden und halb- wegs trockenen Woche verabschie- Das Zeltlager der Jugendfeuerwehr deten sich alle Teilnehmer voneinan- Bad Pyrmont führte dieses Jahr an der und machten sich danach auf den die Ostsee, in das Jugendcamp nach Heimweg. Grömitz. Hier trafen wir uns mit der Jugendfeuerwehr aus unserer Part- Dieses war nicht das erste gemein- nerstadt Bad Freienwalde. same Zeltlager und wird auch nicht das letzte gewesen sein. Bereits 2009 in Bad Freienwalde und 2012 in Bad Pyrmont pflegten wir das Verhältnis unserer beiden Jugendwehren. Vor Ort erwartete die Jugendlichen eine Reihe von Aktivitäten, die vorher alle von den Jugendwarten aus Bad Pyrmont und Bad Freienwalde in Zu- Fotos und Text: Jens Stiewe sammenarbeit geplant wurden. Auf dem Programm stand unter an- derem ein Tagesausflug in den Han- sa-Park, die Karl-May Festspiele in Bad Segeberg und die Besichtigung des „Sea Life“ am Timmendorfer Strand. Natürlich wurden auch die nah gelegene Ostsee und der dazugehöri- ge Strand mit in das Tagesprogramm aufgenommen. Hier wurden dann un- ter anderem ein Beachvolleyball- und ein Wasserball-Turnier durchgeführt. Aber auch auf dem Zeltplatz wurden einige Spiele veranstaltet, wie zum Beispiel eine Spiele- ohne- Grenzen- Olympiade, bei der die Kinder Schnel- ligkeit und Geschick beweisen muss- ten. Seite 9
Kunstmesse ter für die Partnerstadt Heemstedes in Heemstede auftreten wollten. Ein Roll up verkün- dete dies dann auch deutlich. Nach einem unkomplizierten Standaufbau verbrachten wir ein schönes Wochen- ende mit vielen, abwechslungsreichen Gesprächen. Heemstedse Kunstbeurs -mit Künst- lern aus Bad Pyrmont international Lange wurde mit den Heemsteder Künstlern diskutiert, wie wir näher zu- Zum dritten Mal wurde im März die sammenrücken und aus welchen Ide- Kunstbörse in Heemstede veranstal- en sich nachhaltige Projekte ergeben tet. Kunst ist in den Niederlanden tra- könnten. Der wohl markanteste Un- ditionell ein großes Thema. Im Gegen- terschied liegt darin, dass die meisten satz zu Deutschland mit hauptsächlich Heemsteder Künstler professionell mit kirchlichen und höfischen Auftragge- Kunst ihren Lebensunterhalt verdie- bern in früheren Jahrhunderten, waren nen. Wir waren uns einig, dass sich in den Niederlanden häufig Bürger und immer Gelegenheiten ergeben, die Kaufleuten die Kunden der Maler. Die- man gegenseitig wahrnehmen wird - ses Bewusstsein und den selbstver- so wie die Teilnahme an der Kunstbe- ständlichen Umgang mit Kunst erleb- urs in Heemstede und die Ausstellung ten wir Pyrmonter bereits vergange- der Brückenschläger in den Palmen- nes Jahr und nun erneut. Es war wie- häusern. der eine große Freude, in Heemstede auszustellen. Der herzliche Empfang Text und Fotos: Marianne Weiland und die Hilfsbereitschaft der Heem- Foto Rathaus: Klaus Titze steder Künstlerfreunde, die die Börse organisieren, sind wohltuend. Und die Neugier und das Interesse der Besu- cher sind immer wieder erfrischend. Dieses Mal waren Ruth Frank mit ih- ren Mandalas und Marianne Weiland mit ihren Bodenbildern eingeladen, daran teilzunehmen. Es war sofort klar, dass wir nicht nur unsere Kunst präsentieren, sondern als Botschaf- Seite 10
Des Königs nerstadt Heemstede. Und so hat sich an der Basis gepflegt wird, beweisen Geburtstag jeder aus der Kurstadt-Delegation mit unter anderem die mitgereisten Pyr- einem Schal, einer Ansteckblume oder monter Feuerwehrleute. Nach einem einem Hut in der Farbe der Oranier ge- schönen Konzert des auch in Bad schmückt. Sie sind damit nicht allein: Alle Einheimischen und Besucher, die an diesem Geburtstag von König Mit zwei Bullis machen sie sich auf Willem Alexander über den großen den Weg über die holländische Gren- Markt der 26 000-Einwohner-Gemein- ze zu ihrer Partnerstadt Heemstede. de wuseln, trotzen mit der Sonnen- An dem zusammengewürfelten Hau- schein-Farbe dem launischen Wetter. fen nehmen Angehörige der Touris- mus-GmbH, des Vereins Fürstentreff, Und mittendrin, zwischen einem des Städtepartnerschaftsvereins und Stand mit leckerem Apfelkuchen und der Feuerwehr in Begleitung von Bür- einem Tisch mit Kinderspielzeug, steht germeister Klaus Blome teil. Konings- der transportable Infostand der BPT Pyrmont bekannten Voorweg-Chores dag – des Königs Geburtstagsfeier ist mit reichlich Prospekten in deutscher treten die Pyrmonter die Heimreise an, angesagt und lockt in Richtung Ärmel- und in niederländischer Sprache sowie im Gepäck passende Gastgeschen- kanal. einigen auffälligen Werbe-Bannern, ke vom Stadtdirektor Willem van den die griffig formulierte Angebote nen- Berg: Alle Besucher bekamen Regen- nen: Frauenträume, Männerstamm- schirme. Das miese Wetter wurde im tisch, Mannschaftsfahrten, Kegeln & Übrigen von der gut gelaunten Rei- Co. sind dort unter anderem gelistet. segesellschaft immer wieder wegge- lacht. Die Pyrmonter Fürsten-Darsteller in ihren historischen Kostümen mischen Text und Fotos: Karin Heininger und sich unters Volk, und spätestens, wenn Klaus Titze der Name von Willems deutschstäm- miger Ururgroßmutter Königin Emma fällt, ist das Interesse geweckt. Ein junges Pärchen lässt sich am Stand Bevor es dann am eigentlichen Fei- ausführlich informieren, und eine äl- ertag zum „Arbeitseinsatz“ für die an- tere Frau ruft sichtlich erfreut: „Ach, gereiste Gruppe geht, steht zunächst die Pyrmonter sind da!“ Sie spricht gut einmal Entspannung an. Das fällt in deutsch und erzählt begeistert von ei- der mit Grachten und schicken Villen ner Reha-Kur in Bad Pyrmont. versehenen Stadt mit ihrer beschauli- chen, nicht ganz autofreien Zone allen Im Heemsteder leicht, findet sich doch schnell ein über- Rathaus wird die aus gemütliches Lokal zum Plauschen deutsch-holländi- und Tanzen bei Live-Musik. Doch ganz sche Freundschaft frei ist man mit seinen Gedanken denn auch offiziell ge- doch nicht, steht doch ein wahrschein- pflegt: Dass die von lich windig schauriger Tag bevor. Bad Pyrmonts Bür- germeister Klaus An diesem „Königstag“, der überall in Blome und seiner den Niederlanden gefeiert wird, muss Heemsteder Kolle- dann ein bisschen Orange schon gin Marianne Hee- dabeisein. Auch in den Straßen von remans gelobte Bad Pyrmonts niederländischer Part- Partnerschaft auch Seite 11
Eine weiter in den Süden über Amsterdam Die Tour geht wieder über Amsterdam Motorradtour nach Heemstede. in den Norden zum Afsluitdijk, dem nach Abschlussdeich des Ijsselmeer im Norden. Er ist 32 km lang, 90 Meter Heemstede breit und verbindet mit der A 7 die Provinzen Nordholland mit Friesland. Am frühen Abend lassen wir den Tag und die 500 km Revue passieren in In die Niederlande mit dem einem italienischen Restaurant in Motorrad? Nur flaches Land unter Null Ommen. und schnurgerade Dämme? Als Biker möchte man ja Kurven und Pässe Bevor wir am nächsten Tag zu- fahren und plant eher eine Tour in die rückfahren, genießen wir noch die Berge. Wir, mein Mann und ich, versu- Provinzhauptstadt Zwolle. Sie ist mit chen das Gegenteil. ihrer alten und neuen Architektur se- henswert und wir nehmen das Gefühl Der Mai bietet sich mit seinen vie- der gelassenen Atmosphäre mit auf len Feiertagen an, sich eine kleine die Motorräder. Auszeit zu nehmen, die Motorräder Unsere Niederländische Partnerstadt zu bepacken und einfach loszufahren. bietet eine Menge herrlicher Fotos: Eigene. Schleusen und Seit vielen Jahren fahren wir Motorrad Fotomotive und so machen wir eine Naviduct von Wikipedia und nun war es endlich so weit, da- Tour durch die Stadt und genießen das mit die Partnerstädte zu besuchen.... unvergleichliche Flair am Rathaus, an Text: Marianne Weiland mal schauen, wie viele wir dieses Jahr der Mühle in Groenendaal und am al- schaffen! ten Schloß. Nach einer Pause in ei- nem der netten Lokale am Binnenweg, Die Anfahrt über Bundesstraßen und der langen Einkaufsstraße, brechen Autobahn....na ja, in diesem Jahr sind wir auch schon wieder auf. Leider ist die Straßen übersät mit Baustellen. dieses Mal zu wenig Zeit, um Freunde Dafür entschädigt das beschauli- zu treffen, aber wir haben uns ja erst che Overijsseler Bauernland mit sei- vor drei Wochen zum Koningsdag ge- ner Hauptstadt Zwolle mit Ruhe und sehen und lange geplaudert. schönen Ausblicken. Als Unterkunft hatten wir uns „stilbewußt“ eine Art Trekkerhütte auf einem Campingplatz für Biker bei Ommen gemietet und ge- nossen mit Fachtalk und „Kollegen“ den Abend. Am nächsten Tag ging es als ers- tes über den Houtribdijk, den Damm, der das Markermeer vom Ijsselmeer trennt. Er wurde 1976 fertiggestellt. Beeindruckende Ingenieurskunst mit den Schleusen bei Lelystad und dem Naviduct bei Enkhuizen, bei dem unter einer Doppelschleuse die Straße verläuft. Ein Stück köstlicher Niederländischer Apfelkuchen im Café auf dem Damm muss sein und dann Seite 12
Brücken- um konnte man sich alphabetisch von te sich auch dieses Jahr. Aus allen schläger im Adjektiven zu und über Kunst inspirie- Partnerstädten kamen Einsendungen. Palmenhaus - ren lassen. Einigen Werken aus Anzio wurde ein ganz besonderer Transport beschert: bei einer Arbeitstagung im Februar packten kurzerhand Bürgermeister Blome und Jens Luker, der Leiter der Arbeitsgruppe Anzio, Bilder zwischen Dieses Jahr im Mai war es wie- die Kleider in ihre Koffer und sorgten der so weit. Die Künstlergruppe so für eine unbeschadete Reise der BRÜCKENSCHLAG machte sich über Kunststücke von sieben Künstlern die leeren Palmenhäuser her und rich- nach Pyrmont. tete eine neue Ausstellung ein. Alle zwei Jahre setzen sich die Mitglieder Aus Bad Freienwalde kamen Karin der Gruppe mit einem Thema aus- Fleck und ihr Mann Werner und Astrid einander und zeigen ihre Gedanken Ruchotzke persönlich angereist und und Werke dazu in einer gemeinsa- legten selbst mit Hand an, um die men Ausstellung. Dieses Jahr hat- Werke von fünf Künstlern aus unserer te man sich für das Thema „Einblick Brandenburgischen Partnerstadt zu - Durchblick“ entschieden. Genauso hängen. vielschichtig und mehrdeutig wie der Titel waren auch die Ergebnisse in Form von Bildern und Installationen. Jeder Künstler fand seinen eigenen Ausdruck, eigene Formen und eigene In der zweiten Halle wa- Farbwelt. ren alle Künstler vereint - alle BRÜCKENSCHLÄGER und alle Teilnehmer aus den Partnerstädten Bad Pyrmonts. Was im Jahr 2007 mit der solitären Teilnahme von Marianne Weiland an der Internationalen Kunstbiennale in Anzio begann und 2009 mit der Teilnahme von sechs Pyrmonter Künstlern fortgesetzt wur- de, hat sich als feste Gruppe etabliert. Aus Heemstede nahm Vera Norbert Döding, Klaus Egner, Heike Bruggeman mit einem farbenfrohen Hasse, Helmut Hatzl, Antje Horn, Karlo Triptychon der Mona Lisa teil. Krüger, Brigitte Ploenes, Charlotte Preuss, Uwe Schlesener, Rolf Stein, Nach zehn Tagen mit einer wun- Ingrid Vorsatz, Marianne Weiland derbaren Vernissage und einer ge- und Agnes Zirke sind die Gesichter lungenen Finissage war man sich in Wichtig ist der Gruppe immer die hinter dem Namen, der sowohl die der Künstlergruppe sofort wieder ei- Aussage mit einem gemeinschaftli- Verbindung im Talkessel zwischen nig: in zwei Jahren nehmen wir das chen Werk. Dazu wurden dieses Mal Lügde und Bad Pyrmont als auch die Palmenhaus wieder in „Kunstbesitz“! hohe, schmale, innen schwarz gestri- Verbindung zu den Partnerstädten und freundlichst aufgenommen ge- chene Kuben aufgebaut, die in einer symbolisiert. fühlt“, bestätigen auch mehrfach ihre der Hallen die Hälfte des Raumes mitgefahrenen Künstler. einnahmen. In jedem Segment visua- Dass die Partnerstädte wie- lisierte ein Objekt eine Aussage eines der ihren Platz in der Mitte der Text und Fotos: Marianne Weiland Künstlers über Kunst. Außen rundher- BRÜCKENSCHLÄGER haben, zeig- Seite 13
Unser Verein Aus Frust Allein in der Verwaltung, das wur- über eine Partnerschaft, die bis heute, wurde Lust de sehr schnell klar, war diese 26 Jahre nach der Gründung, noch le- und jede Herausforderung allerdings nicht zu bendig ist. bewältigen. Hilfe von außen würde nö- Menge Spaß tig sein. Und es gab Bürgerinnen und Der Arbeitskreis brachte sich in Bürger die bereit waren sich zu enga- die Vorbereitungen dieser neuen Erinnerungen an gieren. Wenn es normalerweise heißt: Beziehung wieder mit ein, viel blieb die Zeit der Entstehung des Städte- „Und wenn du nicht mehr weiter weißt, aber noch in der Verwaltung hängen. partnerschaftsvereins Bad Pyrmont dann gründest du einen Arbeitskreis“ – dann traf das hier nicht zu, denn um Aus dem Arbeitskreis aber kam Am Anfang stand der Frust. Viel Franz Franken (†) aus der Verwaltung dann die Idee, diese städtischen Frust sogar. In der Stadt Bad Pyrmont sowie die unermüdliche Übersetzerin Verbindungen an einen neu zu grün- mehrten sich Mitte der 80er Jahre die Graziella Boaro bildete sich ein städ- denden, eigenständigen, offiziell im Stimmen, die die seit 1958 bestehende tischer Arbeitskreis, dem vorzusitzen Register eingetragenen Verein zu Städtepartnerschaft mit Anzio in Italien ich von Beginn an die Ehre hatte. delegieren. Der Rat votierte 1992 ein- einschlafen lassen wollten. Kaum stimmig für diese Vereinsgründung mit noch Kontakte über viele zurücklie- Die Feierlichkeiten liefen sowohl in dem klar in der Satzung formulierten gende Jahre – gab es überhaupt noch Anzio als auch in Bad Pyrmont 1988 Auftrag der Pflege der städtepart- eine Grundlage, eine der ältesten vorzüglich. Viele private Kontakte nerschaftlichen Kontakte. Mehrere Verbindungen zwischen Deutschland sorgten in der Folge für zahlreiche Fraktionen, aber auch Mitglieder der und Italien aufrecht zu erhalten? Im offizielle und Freundschaftsbesuche Parteien und Einzelpersonen wurden Verwaltungsausschuss der Stadt woll- hüben und drüben. daraufhin Vereinsmitglieder. Die Stadt ten 1986 Politik und Verwaltung die stellt seither dem Verein jährlich einen Nagelprobe wagen. Entstanden ist dar- Zuschuss für dessen Arbeit, die er ja in aus unser Städtepartnerschaftsverein. ihrem Sinne durchführt, zur Verfügung Und das kam so: und sitzt im Gegenzug, so wurde das ebenfalls in der Satzung festgelegt, Ein letzter Versuch sollte es sein, immer mit einem stimmberechtigten, als sich im Mai eine Delegation mit aber nicht wählbaren Vertreter im Ulrike Vogelsang (Unabhängige), Vorstand. Christa Wunderling (†), Fritz Meier (†), Bürgermeister Fritz Drinkuth (†), alle Bei der konstituierenden CDU, Ulrich Watermann (SPD) und Mitgliederversammlung im Ratssaal dem Hauptamtsleiter Josef Wegener 1992 wurden Achim Krause auf den Weg ans Tyrrhenische Und dann kam 1989: Das Jahr der (Vorsitzender), Christa Wunderling Meer machte. Ich kürze es ab: Grenzöffnung und 1990 die Verbindung (Stellvertreterin), Ulrich Watermann Der Empfang durch Bürgermeister zu Bad Freienwalde. Der Pyrmonter (Kassierer), Sabine Jösten Giulio D‘Amico (†) und die damali- Wunsch nach einer Partnerschaft mit (Schriftführerin und Vertreterin der gen Consilieri war überaus herzlich, einer DDR-Kommune war lange ver- Stadt) gewählt. die Italiener überschlugen sich in gebens gehegt worden – nun aber Text und Fotos: Joachim Krause Gastfreundlichkeit und beteuerten den war die Möglichkeit unbedingten Willen zur Fortführung gegeben. Beide der Städtepartnerschaft. Euphorisch Städte wollten ihre und mit jeder Menge Einladungen im Beziehungen en- Gepäck kehrte die Delegation nach ger schmieden, fei- Bad Pyrmont zurück, wo dann auch erten den Tag der schon bald eine riesige Aufgabe zu Deutschen Einheit bewältigen war: Der 30. Jahrestag der 1990 gemeinsam und Gründung der Partnerschaft sollte vor- unterzeichneten da- bereitet werden. bei auch eine Urkunde Seite 14
Mitgliederversammlung am Neuer Vorstand gewählt beginnt. „Das Ausarbeiten eines an- 11. April 2016 spruchsvollen Programms, wer über- In der Mitgliederversammlung im nimmt welchen Anteil an Betreuung, April war es wieder einmal so weit. Herausstechend hoben sich Exkursionen, Tagungsräume und nicht Für den amtierenden Vorstand galt Planungen mit der Partnerstadt Anzio zu vergessen die Verpflegung – man es, Resümee zu ziehen und die ab, wie man den Ausführungen des kann sich vorstellen, dass uns oft ge- Wahlperiode von drei Jahren abzu- Sprechers, Jens Luker, bei der dies- nug die Köpfe rauchen“, scherzte der schließen. jährigen Jahreshauptversammlung im Arbeitsgruppensprecher. Frühjahr entnehmen konnte. „Aktuell Mit ihrer Mitarbeit im Vorstand haben wir zur Osterzeit den Besuch der Mit Bad Freienwalde ist, wie die abgeschlossen hat damit Sabine Jugendlichen aus unserer Partnerstadt Sprecherin Angelika Rudolph be- Jösten. Sie ist als eines der am Thyrrhenischen Meer hinter uns richtete, in diesem Jahr am ersten Urgesteine mit der Organisation gebracht“, berichtete er und schloss Juliwochenende eine Teilnahme an der Pyrmonter Partnerschaften an, dass sich der Gegenbesuch ei- der 700-Jahrfeier geplant und vom 12. von Anfang an vertraut gewesen ner ebenfalls 15-köpfigen Gruppe aus bis 14. August eine Bürgerbegegnung - lange vor der Vereinsgründung. Bad Pyrmont zum Ende Juni ergeben in Bad Pyrmont. In Richtung der Zuerst in der Stadtverwaltung mit wird. „Wir werden dort wohl auch ge- Niederlande in die Partnerstadt den Städtepartnerschaften betraut, meinsam mit unserem Bürgermeister Heemstede wird sich laut dem Sprecher übernahm sie im neu gegründe- an dem St. Antonius-Fest teilnehmen Klaus Titze eine Gruppe bestehend ten Verein seit 1995 den Posten der können“, sagte er und erhielt nicken- aus Mitgliedern des Fürstentreffs, Schriftführerin. Seit 2013 war sie de Zustimmung vom anwesenden der Bad Pyrmont Tourismus GmbH als stellvertretende Vorsitzende tä- Verwaltungschef. und Mitgliedern des Vereins auf tig. Glücklicherweise bleibt sie uns den Weg machen. Es gilt, gemein- erhalten als aktive Mitstreiterin der Dass gerade der alljährliche sam mit der örtlichen Bevölkerung Organisation. Jugendaustausch Spuren hinterlasse, den Geburtstag des Königs zu feiern würden die jungen Leute ganz beson- und mit Kostümen und einem Info- An ihre Stelle ist ein neues und doch ders deutlich beweisen. Allein aus der Stand auf die Verbindung zu Bad altbewährtes Gesicht als stellvertre- Jugendbegegnung des letzten Jahres Pyrmont aufmerksam zu machen. tender Vorsitzender getreten: Klaus seien fünf Jugendliche aus Anzio zur Kontakte zu Jugendfeuerwehren und Titze. Bereits in den 90iger Jahren Silvesterzeit hier in Bad Pyrmont ge- Jugendfußballern in der Partnerstadt aktiv im Verein tätig, kehrte er 2014 wesen und hätten mit ihren gewon- erhoffen sich auch Bürgermeister in den Verein zurück. Ausgefeilte nenen Freunden den Jahreswechsel Klaus Blome sowie Maik Gödeke und Projekt- Konzepte, Unterstützung gefeiert. Dies soll sich zur Sommerzeit Thomas Key von der Bad Pyrmonter der Arbeitsgruppen und unsere in Anzio mit gemeinsamen Ferien fort- Feuerwehr, die sich ebenfalls der Pressearbeit sind bei ihm in besten setzen. „Gerade in der heutigen Zeit, Fahrt anschließen werden. Händen. in der Europa scheinbar mehr ausein- ander zu fallen droht, sind solche ver- „All diese Aktivitäten sind ein Der Vorstand bis zum Frühjahr bindenden Gemeinsamkeiten beson- Indiz dafür, dass wir mit unserem 2019 setzt sich nun zusammen aus ders wichtig“, drückte es Luker aus. Städtepartnerschaftsverein weit über Marianne Weiland als Vorsitzende, unser eigenes Tor hinausschau- Klaus Titze als ihrem Stellvertreter, Gemeinsam mit italienischen en können. Und ich kann zusam- Peter Middel als Kassenwart und Jugendlichen zu arbeiten und zu for- menfassend feststellen, dass unse- Bettina Hütte als Schriftführerin. schen, werde einer Gruppe von 20 re Partnerschaften mit diesen drei Ergänzt wird der Geschäftsführende Schülern aus Bad Pyrmont im Mai Städten wirklich stabil sind“, werte- um die Mitglieder des erweiterten und im November im Rahmen eines te Marianne Weiland den aktuellen Vorstands mit Angelika Rudolph, Jens Kriegsgräberprojektes ermöglicht. Status des Vereins. Luker, Christian Vogt und Horstmar Die Vorbereitungen liefen derzeit Kirchner. Als neue Beisitzerin konnte auf Hochtouren, da der Start des mit Text und Fotos: Klaus Titze Helga Müller gewonnen werden. Für europäischen Mitteln geförderten die Stadtverwaltung nimmt Wolfgang Projekts Ende April in Bad Pyrmont Siefert den Platz im Vorstand ein. Seite 15
Verabschiedet haben sich im März gruppierte sich ein enger Kreis akti- nehmen, z.B. Reisebuchungen, zwei „alte Hasen“. Klaus und Elvira ver Mitglieder des neuen Vereins und Hotelbuchungen, Versorgung etc. Raudies haben Bad Pyrmont verlas- schnell eine wachsende Anzahl unter- sen und sind an ihre geliebte Ostsee stützender Mitglieder. Zu jeder Partnerstadt gibt es einen umgezogen. An verschiedenen Posten Koordinator, der den Kontakt hält und haben sie in all den Jahren Vieles für In der Mitgliederversammlung 2001 neue Kontakte in „seine“ Stadt her- den Verein getan. Klaus war mehr wurde ein Erfolgsmodell der kommen- stellt, sämtliche Projekte im Überblick als fünfzehn Jahre unser Kassenwart den Jahre abgesegnet: die Einrichtung hat und im Vorstand diese Arbeit ver- und Elvira zuletzt die Sprecherin der von Arbeitsgruppen für jede tritt. Einzelne Projekte werden von Arbeitsgruppe Heemstede. Partnerstadt. Alle Aktivitäten mit einer Projektleitern betreut und mit einer der drei Partnerstädte wurden fortan Projektgruppe erarbeitet und durch- Wir haben wieder einen starken in der jeweiligen Gruppe organisiert, geführt. An ihrer Seite stehen die Vorstand, der motiviert an die Arbeit spannende Ideen geboren und neue „Profis“, die sie in den wiederkehren- gegangen ist. Mitglieder in die Arbeitsweise einge- den Aufgaben unterstützen. führt. Dadurch wurde der Vorstand Wir arbeiten für Sie und euch, unsere entlastet und die Vereinsarbeit auf eine Im Januar 2017 findet die erste Pool Mitglieder! Wenden Sie sich daher bit- breite Organisationsebene gestellt. - Party bei Marianne statt. Dabei wird te jederzeit mit Ideen, Wünschen und das vorher vorbereitete Programm konstruktiver Kritik an uns! Leider nimmt die Zahl der aktiven für den Jugendaustausch mit Anzio Mitglieder unseres Vereins in den im April vorgestellt und es wird eine Text: Marianne Weiland letzten Jahren immer weiter ab. Die Projektgruppe „Bürgerbegegnung Arbeitsgruppen Heemstede und Bad Bad Freienwalde“ gebildet. Wir wol- Umstrukturierung der Freienwalde sind im Jahr 2016 nur len den Pool an „Organisations-Profis“ mit einer Personenzahl von weniger aufbauen und erhoffen uns eine rege Organisationsebene im als Fünf bestückt. In der Folge ist es Diskussion über weitere Projekte Verein nur mit großen Kraftanstrengungen im Sinne eines Brainstormings. möglich, Projekte zu realisie- Unerlässlich ist dazu ein gutes Essen, ren. Wie ist es nun möglich, den das in der Zwischenzeit in der Küche Städtepartnerschaftsverein in der zubereitet werden soll. Organisation zu den Partnerstädten arbeitsfähig zu erhalten und die Wer kann kochen und hat Attraktivität einer aktiven Mitwirkung Lust, Italienisches Risotto oder unserer Mitglieder zu steigern? Niederländische Bitterballen zu zau- bern? Wer hat die Angebote der In einem ersten Schritt werden zu Busunternehmen der Umgebung im Anfang Januar die drei Arbeitsgruppen Blick und möchte sich als „Profi“ zur Was Pool - Parties aufgelöst. Die Aktiven daraus finden Verfügung stellen? Wer kann Projekte sich in der neu gegründeten Pool kalkulieren und hält gerne die Fäden mit frischem Wind zu tun haben - Party wieder. Quartalsweise im eines Projekts in der Hand? Januar, April, Juli und Oktober finden Mit der dritten Partnerstadt die Parties statt, an denen interessierte Wir freuen uns, wenn sich bereits Heemstede war die Gründung des Vereinsmitglieder teilnehmen können. durch diese Schilderung Mitglieder Vereins im Jahr 1995 und damit Diese Treffen dienen der Geselligkeit. angesprochen fühlen und sich einbrin- die Auslagerung der städtepart- Über laufende Projekte wird dabei gen wollen. Die Pool - Parties können nerschaftlichen Aktivitäten aus der informiert, für anstehende Projekte frischen Wind in unseren Verein brin- Stadtverwaltung Bad Pyrmonts eine werden Mitarbeiter gewonnen und gen - leben können sie nur durch die notwendige Folge. Dadurch wurden Ideen für neue Projekte werden ge- Motivation unserer Mitglieder! die vielfältigen Organisationsaufgaben sammelt. Dazu gibt es Unterstützung auf mehrere Schultern verteilt. Um von „Organisations-Profis“, die im- Text: Marianne Weiland den geschäftsführenden Vorstand mer wiederkehrende Aufgaben über- Fotos: Jürgen Weiland Seite 16
IPZ - drei Buchstaben für men hat und uns um Klippen herum Partnerschaftsarbeit mit der Stadt den Verein geschifft hat. Anzio verliehen. Hinter diesen drei Buchstaben Jüngstes Beispiel einer erfolgrei- „Bad Pyrmont und Anzio haben steht das Institut für europäische chen Zusammenarbeit ist das EU- sich um die Völkerverständigung Partnerschaften und internationa- Projekt „Kriegsgräber – mahnende und die europäische Einigung in be- le Zusammenarbeit e.V. mit Sitz in Zeugen der Geschichte“. Über das sonderem Maße verdient gemacht“ Köln-Hürth. Gemeinsam Grenzen Förderprojekt „Erasmus +“ wurden wir – heißt es in der Ehrenurkunde, die und Vorurteile überwinden – die- in einem IPZ-Seminar im Jahr 2015 zudem die 50jährige deutsch-ita- ser Leitsatz bestimmt den seit ausführlich über Fördermöglichkeiten lienische Partnerschaft als etwas Jahren erfolgreichen Verein, der informiert und später dann während Außergewöhnliches herausstellt. Kommunen, Partnerschaftsvereine, des umfangreichen Antragsverfahrens Jugendorganisationen und beraten. Als wir kurz vor Weihnachten Das Engagement der Jugendlichen Bildungseinrichtungen in Praxisfragen die tolle Nachricht der Aufnahme in beider Städte im diesjährigen der internationalen Zusammenarbeit das Förderprogramm bekamen, da EU-Projekt hat für viele positive und Europaarbeit berät. war dies der verdiente Lohn für eine Schlagzeilen gesorgt. Und damit hat der 2008 verliehene Europapreis nichts von seiner Ausstrahlung verlo- ren. Wir werden auch künftig eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem IPZ pflegen. Text: Wolfgang Siefert Fotos: Archiv und Marianne Weiland 522 Mitglieder unterstützen den umfangreiche Fleißarbeit unseres Verein, dazu gehören auch wir. In Vereins. Einen großen Anteil daran hat- der über 30-jährigen Geschichte führ- te aber auch das IPZ, das immer wie- te der Verein mehr als eintausend der beratend zur Seite gestanden hat Informationsseminare, Europaforen, und dies auch weiterhin tun wird, wenn Konferenzen und Arbeitstagungen es nunmehr daran geht, nach dem durch. Einige davon haben auch in Besuch in Anzio die Dokumentationen Bad Pyrmont stattgefunden. dieser Begegnungen zu erstellen, den Abschlussbericht zu verfassen und Unser Städtepartnerschaftsverein den Verwendungsnachweis vorzule- pflegt gute und enge Kontakte zum gen. IPZ. Das große 50jährige Jubiläum mit Anzio im Jahr 2008 wurde im Rahmen Und noch ein Blick zurück: von Bürgerbegegnungen in beiden Städten gebührend gefeiert und mit Anlässlich der 24. Fachtagung des EU-Mitteln gefördert. Schon damals IPZ in Bad Pyrmont wurde uns am beratend mit am Tisch saß das IPZ, 20. September 2008 der Europapreis das für uns so manche Hürde genom- für die langjährige erfolgreiche Seite 17
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