VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24
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ET 08.07.21 NORDSCHWARZWALD JULI/AUGUST 2021 | NR. 7/8 VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT AB SEITE 8 4 BLUE TABLE IM INTERVIEW: GEORG LEICHT, LEICHT JUWELIERE GMBH & CO. KG 20 MÄRKTE & TRENDS KI ALS PROBLEM- LÖSER FÜR LAGER UND TRANSPORT 44 FAKTOR MENSCH WEITERBILDUNGS- INFORMATIONSTAG
EDITORIAL NACHHOLBEDARF IM LÄNDLICHEN RAUM IST GROSS Kein Wunder, dass der ländliche Raum wieder attraktiver erscheint. Seit dem Lockdown wissen wir, was eingefleischte Schwarzwald-Fans schon immer wussten: Dass wir einen hohen Erholungswert direkt vor unserer Haustüre haben. Wir können unendlich viele Möglichkeiten nutzen, um uns an der frischen Luft zu bewegen. Wenn’s sein muss, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Doch das ist nicht der einzige Standortfaktor, der für diese Wirtschaftsregion spricht. Wir haben viele Hidden Champions, die interessante Arbeitsplätze bieten. In puncto Bildung hat sich manches b ewegt. Wir genießen die gute Gastronomie. Auch die kulturellen und sportlichen Angebote können sich sehen lassen. Zugegeben: Auch bei uns ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Breitbandversorgung im Nordschwarzwald lässt beispielsweise zu wünschen übrig. Dafür haben wir weniger Staus, gesunde Luft und weniger Lärm. Gleichwohl ist die Frage nach dem Standort für Unternehmen, die auf Fachkräfte angewiesen sind, von elementarer Bedeutung geworden. Personalverantwortliche wissen, wie lang die Wunschliste ist. Solange die Busverbindungen immer noch so miserabel sind wie zu meiner Schul- zeit, kommen wir nicht wirklich voran. Deshalb muss jetzt an den richtigen Stell- schrauben gedreht werden. Aber bitte ohne den Vergleich mit dem Ballungsraum. Denn der hinkt. Kluge Sprüche, dass wir mehr auf Busse und Bahnen umsteigen sollen, helfen uns ohnehin nicht weiter. Warum sollten wir uns immer ein schlechtes Gewissen ein reden lassen? Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Arzt oder zum Einkaufen: Wir sind auf Mobilität angewiesen. Doch haben wir bei der Infrastruktur immer noch immensen Nachholbedarf. Claudia Gläser Präsidentin IHK Nordschwarzwald IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 -1- www.nordschwarzwald.ihk24.de
INHALT 1 EDITORIAL 4 BLUE TABLE 8 SCHWERPUNKTTHEMA 8 Mobility Hubs – Drehscheiben für vernetze Mobilität 10 Mobilitätskonzept(e) für den ländlichen Raum: mehr als ÖPNV 12 Nachhaltige Gewerbeflächen für zukunftsorientierte Unternehmen 14 GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN 14 Europäisches Jahr der Schiene 16 Mehr Wettbewerbsfähigkeit für europäische Unternehmen 18 Entspannung im transatlantischen Verhältnis 20 MÄRKTE & TRENDS 20 KI als Problemlöser für Lager und Transport 22 REGION NORDSCHWARZWALD 22 Kletterpartie mit Aussicht 23 Medizintechnik auf engstem Raum 24 Start-up Ökosystem bringt Gründerszene im Nordschwarzwald zusammen 25 Gründerservice der IHK Nordschwarzwald 26 Stabil durchs Jahr 2020 28 BEKANNTMACHUNGEN 28 Ehrungen 32 Verlagsspecial 38 IHK AKTIV 38 End of Zettelwirtschaft. Das Digitale Berichtsheft der IHK. 40 IHK-Elternhotline zur Berufswahl 41 Digitale Fitness für erfahrene Beschäftigte – Qualifizierung 8 „just-in-time“ 42 Vom Nordschwarzwald bis zur Nordseeküste: Schulterschluss im Tourismus SCHWERPUNKTTHEMA 44 FAKTOR MENSCH MOBILITY HUBS – DREHSCHEIBEN 44 Entdecken. Entscheiden. Erleben. FÜR VERNETZE MOBILITÄT 46 Qualifizierung 4.0 – Fachkräfte- sicherung in der Region für die Region 48 FINALE/IMPRESSUM www.nordschwarzwald.ihk24.de -2- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
16 GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN 4 MEHR WETTBEWERBSFÄHIGKEIT FÜR EUROPÄISCHE UNTERNEHMEN BLUE TABLE ZU EINER LIEBENSWERTEN STADT GEHÖRT AUCH EIN BISSCHEN SEXAPPEAL 20 MÄRKTE & TRENDS KI ALS PROBLEMLÖSER FÜR LAGER UND TRANSPORT 22 REGION NORDSCHWARZWALD KLETTERPARTIE MIT AUSSICHT 41 42 IHK AKTIV IHK AKTIV QUALIFIZIERUNG „JUST-IN-TIME“ SCHULTERSCHLUSS IM TOURISMUS IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 -3- www.nordschwarzwald.ihk24.de
Christian Metzler ZU EINER LIEBENSWERTEN STADT GEHÖRT AUCH EIN BISSCHEN SEXAPPEAL Das Familienunternehmen Leicht Juweliere GmbH & Co. KG wurde vor 60 Jahren mit höchstem Anspruch an Qualität und Design gegründet. In Pforzheim werden im eigenen Atelier Brillanten, erlesene Farbsteine und hochwertige Perlen zu klassisch-individuellen Einzelstücken in Weiß- oder Gelbgold gefertigt. Heute zählen zehn exklusive „Treffpunkte für feine Juwelen“ zum Hause Leicht. Seit mehr als vier Jahrzehnten betreibt Familie Leicht Juweliergeschäfte an Bord von Kreuzfahrt- schiffen, darunter der „MS Deutschland“. Mit eigenen Entwürfen und dem Einkauf der edlen Steine und Perlen direkt in den Ursprungs- und Schleiferländern stellt Juwelier Leicht sicher, dass Qualität und Preis der Schmuckstücke den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht werden. Sonderanferti- gungen, Reparaturen und Umarbeitungen gehören ebenfalls zum Portfolio. Ergänzt wird die hoch- karätige Kollektion edler Juwelen durch eine Reihe exklusiver Schmuck- und Uhrenmarken. www.nordschwarzwald.ihk24.de -4- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
BLUE TABLE DAS INTERVIEW HEUTE IM GESPRÄCH: Juwelier Georg H. Leicht Martin Keppler IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 -5- www.nordschwarzwald.ihk24.de
Herr Leicht, wie bewerten Sie den Standort Pforzheim im weiteren Sinne? Was zeich- net ihn aus, was vermissen Sie? Für uns ist diese Stadt aufgrund ihrer vi- talen Infrastruktur ein wunderbarer Stand- ort, den ich mit keinem anderen Ort in Deutschland tauschen möchte. Pforzheim ist viel besser als sein Ruf. Wir haben star- Christian Metzler ke, innovative Unternehmen, die die Her- ausforderungen unserer Zeit hervorragend gemeistert haben – sowohl im Schmuckbe- reich wie auch in anderen Branchen. Au- ßerdem haben wir eine starke Hochschule, Natürlich müssen sich Handel und Gewer- dieser Maßnahmen soll die ORNAMENTA die sich mit ihrem Studienangebot und be digital immer neu erfinden. Der globale 2024 sein, mit der wir die Region und die ihrer internationalen Vernetzung bestens Markt ist ständig in Bewegung. Aber auch Stadt erheblich voranbringen können. positioniert. Pforzheim bietet eine Vielfalt hier sehe ich Pforzheim und die Regi- kultureller Angebote in einem wunder- on bereits auf einem guten Weg. Unsere Wie könnte die ORNAMENTA dazu beitra- schönen landschaftlichen Umfeld. Den- Stadtspitze bringt Pforzheim als Smart City gen, Pforzheim und die Region in ein neues noch vermisse ich oft die Identifikation voran. Auch Verwaltungsprozesse werden Licht zu rücken? Wie kann Wirtschaft von der Bürgerinnen und Bürger mit unserer reformiert. Aber das Digitale oder Innova- Kultur profitieren und umgekehrt? Stadt. Mir fehlt die Anerkennung, dass wir tionen allein reichen nicht. Zu einer lebens- insbesondere in den letzten Jahren große werten, attraktiven Stadt und Region gehört Zunächst einmal sollten wir begreifen, was Fortschritte gemacht haben. Und ich be- auch ein bisschen Sexappeal. Den werden die ORNAMENTA für Pforzheim und den dauere ein wenig das mangelnde Selbst- wir nur haben, wenn wir Identifikation mit Nordschwarzwald bedeuten kann. Anders bewusstsein der Pforzheimer, sich zwi- unserer Region schaffen. Wir brauchen als ein einzelnes Event ist die ORNAMENTA schen Stuttgart und Karlsruhe stärker zu Anlässe und Brennpunkte, an denen nach ein kuratiertes, groß angelegtes interdiszi- profilieren. Dies ist jedoch vor allem eine außen wirkendes Engagement stattfinden plinäres Aktionsprogramm zur Vernetzung Frage der Außendarstellung – die Sub- kann. Ein nicht unerheblicher Teil unserer kultureller und wirtschaftlicher Projekte stanz ist hervorragend und bietet große Unternehmen ist außerhalb Pforzheims ak- - ein spannender Anstoß, der nachhaltige Potenziale. tiver als in ihrer Heimatstadt. Wir müssen Wirkung erzielen wird. Sie wird uns den die Zukunft gemeinsam gestalten, dürfen Blick über den Tellerrand ermöglichen. Der Welchen Rat geben Sie Gewerbetreibenden, den Status quo – auch den manchmal be- Kern der ORNAMENTA sind Schmuck, De- sich im neuen digitalen Zeitalter aufzu- mängelten fehlenden Austausch zwischen sign und Zukunft. Das sind weit gefasste stellen? Stadt und Region – nicht als Schicksal Themenkomplexe, die es mit konkreten hinnehmen. Dafür braucht es mehr Koor- Inhalten zu füllen gilt. Das neu gewählte Ich glaube nicht, dass unsere Unternehmer dination. Mit der Bündelung der Aktivi- kuratorische Team wird uns dabei helfen, in der Region Ratschläge von mir brauchen. täten in Stadt und Region verbessern wir diesen gemeinsamen Formatkorridor mit Viele Unternehmen sind hervorragend auf- die Außenwahrnehmung für den gesamten Leben zu füllen. In ihren ersten Projek- gestellt und gestalten aktiv ihre Zukunft – Wirtschaftsraum ganz entscheidend. Damit tideen haben die Kuratoren gezeigt, dass häufig als „hidden champions“, also heim- erzielen wir einen viel größeren Effekt, als die Probleme Pforzheims und der Region liche Weltmarktführer in ihrer Branche. wenn jeder sein eigenes Ding macht. Eine in vielen anderen Städten Europas ähnlich www.nordschwarzwald.ihk24.de -6- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
BLUE TABLE Christian Metzler dass wir Zukunftsgestalter sind. Dazu müs- sen wir die viel zitierte Flamme der Traditi- on weiterreichen. Sicher muss auch der eine oder andere alte Zopf abgeschnitten werden. schon viel weiter. Das Ziel der ORNAMENTA Schließlich geht es um die Austragung eines ist, neue Wege zu gehen, um die verschiede- Wettbewerbs kreativer Köpfe um die besten nen Player in unserer Stadt und der Region Zukunftsideen. In ihrer Zielsetzung kommt zu begeistern. Die ORNAMENTA wird Spaß die ORNAMENTA dabei auf jeden Fall der machen und darf nicht als Pflichtprogramm Wirtschaft zugute. Sie ist der Nährboden, begriffen werden. Die Beteiligung ist nicht auf dem sich die ganze Region nachhaltig nur Sponsoring, sondern aktives Mitdenken, entwickeln kann. Der Prozess wird mehr Handeln und Mitgestalten. Mit dem Engage- Koordination in die Stadt bringen, damit ment vieler Partner entstehen neue, nach- wir das alles auch nach außen tragen kön- haltige Ideen. Wenn wir alle zusammen die- sind. Und wir haben feststellen können, nen. Wir brauchen eine Bündelung unserer se Chance ergreifen, wird die ORNAMENTA dass wir im Vergleich zu ähnlich gelagerten Angebote und Aktivitäten und sollten die- eine Erfolgsgeschichte, die die Stadt in ihrer Städten weder besonders schlecht dastehen, se unter Oberbegriffen subsumieren. Dann Außendarstellung verändern wird und die es noch dass wir keine Antworten haben. Ein wäre der Gesamteffekt viel größer. möglich macht, dass Pforzheim - und damit Beispiel ist die Identität Pforzheims. Nach die ganze Region - wieder weit ins Land dem raschen Wiederaufbau nach dem Krieg Pforzheim ist Goldstadt, Tor zum Schwarz- hinein strahlt, so wie einst die Goldstadt. haben wir ein Stück Identifikation mit un- wald und Oberzentrum. Wie müssten Werner Klein-Wiele serer Stadt verloren. Der Blick von außen Pforzheim und die Region zusammenar- wird uns helfen, die Stadt neu zu entdecken beiten, um daraus ein nachhaltiges Bild Georg H. Leicht, geboren 1964 in – vielleicht sogar stolz auf sie zu sein. Pforz- zu schaffen? Pforzheim, treibt seit über 30 Jahren heim ist heute eine Stadt vieler Kulturen. die Expansion des Hauses Juwelier Viele Bürgerinnen und Bürger haben einen Die ORNAMENTA lebt von der Beteiligung Leicht voran. Der frühere Stipendiat Migrationshintergrund. Der Blick zurück vieler Akteure. Pforzheim allein ist als The- der Konrad-Adenauer-Stiftung hat in die „gute alte Zeit“ hilft uns nicht wei- ma zu wenig. Dazu müssen wir die ganze nach dem Abitur Volkswirtschafts- ter. Wir brauchen Ansätze, um alle Pforz- Region mitnehmen. Wir sollten die ORNA- lehre, Geschichte und Politik in heimer – auch die neu zugezogenen – in MENTA als Weg begreifen, der auf Langfris- Heidelberg, Washington und Bonn unsere Pläne einzubeziehen und von ihrer tigkeit angelegt ist. Der ORNAMENTA 2024 studiert. Seit 1990 ist er Geschäfts- Vielfalt zu profitieren. Wenn wir gemein- werden 2029 und 2034 weitere Veranstal- führer mehrerer Juweliergeschäfte. sam etwas auf die Beine stellen, entsteht tungen folgen. Da heißt es, dranzubleiben, Von 2005 bis 2008 war er Center- Identifikation und Integration kann gelin- nachhaltig zu denken. Das unterscheidet sie Manager der Schmuckwelten gen. Mit Hilfe der Kuratoren, der europa- von anderen Ansätzen, die wir bislang hat- Pforzheim. Als Gründungsmitglied weiten Netzwerke, der Künstlerinnen und ten. Die ORNAMENTA ist eine große Chance ist er zweiter Vorsitzender des Künstler und Unternehmen, die in diesen für Pforzheim und die gesamte Region. Das SemperOpernball e.V. in Dresden. Prozess eingebunden werden, lösen wir si- Goldstadt-Jubiläum war ein großer Erfolg, Vor wenigen Wochen wurde er zum cher die eine oder andere Blockade, die uns aber es war ein singuläres Ereignis. Viel- Präsidenten des OrnamentaBundes an der Weiterentwicklung hindert. Es wird leicht haben wir auch zu sehr auf die ver- gewählt, der die ORNAMENTA uns helfen, alte Traditionen und Grenzen zu gangenen 250 Jahre zurückgeblickt und zu 2024 für Pforzheim und die Region überwinden, die ja auch eine Belastung sein wenig in die Zukunft geschaut. Da war die organisiert. können. Wir müssen uns bewusst werden, IHK mit ihrem mutigen Zukunftskongress IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 -7- www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA MOBILITY HUBS Drehscheiben für vernetze Mobilität Neue Produkte und Services verändern die Mobilität in Städten. Um diese zentral zu bündeln, setzen Kommunen künftig auf Mobility Hubs, die das Parkangebot für Pkw um Mobilitäts- und Zusatzdienste erweitern und so einen schnellen Wechsel des Verkehrsmittels ermöglichen. M obility Hubs stellen eine Drehschei- be für innovative und intermodale Mobilität an zentralen Verkehrsknoten- um das Parken an den Rand der City zu verlagern und im inneren Bereich attrak- tive Straßen und Plätze für den Fuß- und punkten in einer Stadt dar. Auch im neuen Radverkehr zu schaffen. Zudem können Der Wandel kommunaler Parkhäuser hin Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Mehrfach-Verkehre reduziert werden, in- zu Mobility Hubs setzt damit einen neuen Landesregierung findet das Thema seinen dem kundenzentrierte Dienste wie die Trend. Beispiele aus der Praxis befinden Platz: Um unnötiges Verkehrsaufkommen, Paketzustellung, Nahversorgungsleistun- sich vielerorts in Planung. Unter anderem insbesondere Durchgangs- und Parksuch- gen oder Services rund um das Fahrzeug hat der Stuttgarter Gemeinderat kürzlich verkehre, in den Städten zu vermeiden, mit dem Parkvorgang kombiniert werden. dem Neubau eines „Smart Mobility Hubs“ sollen Bahnhöfe und andere Knoten- des Fashion- und Lifestyleunternehmens punkte zu Mobilitätsstationen ausgebaut WEITERENTWICKLUNG Breuninger zugestimmt, der in strategisch werden, die mit Ladeinfrastrukturen für KOMMUNALER PARKFLÄCHEN günstiger Lage direkt am Cityring entste- Elektrofahrzeuge ausgestattet sind und ZU MOBILITY HUBS hen wird. Gegenwärtige Überlegungen den Umstieg auf ÖPNV und moderne, di- sehen neben Stellflächen für Pkw wei- gitale Sharing-Angebote ermöglichen (vgl. Im Hinblick auf Flächenknappheit und tere Nutzungen, wie Drohnenparkplätze, Bündnis 90/Die Grünen/CDU Baden-Würt- die zunehmende Plattformökonomie im Carsharing-Angebote, Logistik-Hubs und temberg 2021, S. 128). Mobilitätsbereich sind insbesondere Park- eine belebte Erdgeschosszone vor (vgl. raumbetreiber gefordert, innovative Kon- Breuninger 2021). In neuen Stadtteilen wird mit Mobili- zepte zur Nutzung ihrer Parkflächen zu ty Hubs unter anderem das Ziel verfolgt, erarbeiten und diese zu Mobility Hubs POTENZIALPRÜFUNG den ruhenden Verkehr an einem Ort zu weiterzuentwickeln. Beispielsweise verfolgt MOBILITY HUBS: PFORZHEIM sammeln, um eine verkehrsberuhigte Europas größter Parkraumbetreiber Apcoa ENTHÜLLT PLÄNE Quartierserschließung umzusetzen. An Orts- die Strategie der „Urban Hubs“. In den kom- eingängen, die an überregionale Straßen, menden Jahren möchte das Unternehmen Auch Pforzheim möchte mit Mobility Fahrradwege und das ÖPNV-Netz ange- seine Parkhäuser zu Servicestationen für Hubs einen positiven Beitrag zur Ver- bunden sind, steht insbesondere der Park Mobilitäts‐, Logistik‐ und Zusatzdiens- kehrswende leisten. Die Kommune hatte and Ride-Gedanke und damit das frühzei- te umfunktionieren. Über eine digitale, im Jahr 2020 das „Rahmenkonzept Parken“ tige Abfangen von Pendlerverkehren aus cloud-basierte Plattform werden Schnitt- zur Neuordnung des ruhenden Verkehrs dem Umland im Fokus. Auf dem Weg zu stellen zu den Systemen privater Anbieter erarbeitet. Mit der Umsetzung darin for- lebenswerten Innenstädten stellen Mobi- hergestellt, die Park- und Logistikflächen mulierter Empfehlungen möchte die Stadt lity Hubs einen wichtigen Baustein dar, anmieten können (vgl. Handrich et al. 2021). nicht lange warten und führt derzeit eine www.nordschwarzwald.ihk24.de -8- IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
– ANZEIGE – BICG/Fraunhofer IAO nach Zukunfts- bild Mobility Hub Heilbronn Potenzialprüfung für die Konzeption von Hauptbahnhofs haben sich kürzlich neue Mobility Hubs durch. Um Lenkungseffek- Flächenpotenziale ergeben: Auf dem te des Verkehrs zu erzielen, ist die Wahl Areal des ehemaligen ZOB Süd hat die des richtigen Betriebsstandorts entschei- AOK Nordschwarzwald ihre Pläne für den dend, die von sozialen, technologischen, Bau eines neuen Verwaltungs- und Ge- ökonomischen, ökologischen, politischen sundheitszentrums verworfen (vgl. Kopf und urbanen Faktoren beeinflusst wird: 2021). Als zentraler Verkehrsknoten- Zum einen sollte eine sehr gute Verkehrs- punkt in Innenstadtlage würde sich der anbindung vorhanden sein. Zum anderen Bau eines Mobility Hubs dort anbieten. sollte der Standort einen Beitrag zur Errei- Laut Einschätzung des Mobilitätsbeirats chung kommunalpolitischer Ziele leisten, der Stadt sollte dieser vor allem Fahr- sich technisch realisieren lassen und im rad-Stellplätze, E-Ladestationen, Car-, besten Fall eine neue Flächenversiege- Bike-, E-Scooter-, und Lastenrad-Sha- lung vermeiden. Ein wirtschaftlicher Bau ring-Angebote sowie Paketstationen und Betrieb des Mobility Hubs sowie eine integrieren. Im nächsten Schritt wird soziale Ausgewogenheit potenzieller Nut- sich der Gemeinderat mit der Thematik zergruppen wären wünschenswert. befassen und sich zur künftigen Flächen- entwicklung beraten. Einen Standort, der diese und weitere Melanie Handrich, Fraunhofer IAO Faktoren erfüllt, hat die Stadt bereits ins Dr. Bernd Bienzeisler, Fraunhofer IAO Auge gefasst. In unmittelbarer Nähe des IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 -9- www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA Mobilitätskonzept(e) für den ländlichen Raum: MEHR ALS ÖPNV Der ländliche Raum wird gerne als ab- „Wir brauchen ein Umdenken aller Beteilig- ein klassischer Linienbus; zudem seien gehängt beschrieben, wenn es um den ten, um einen qualitätvollen, zuverlässigen Wasserstoff-Tankstellen dünn gesät und öffentlichen Nahverkehr geht. Ein weit ÖPNV auch in der Fläche garantieren zu „grüner“ Wasserstoff (mit Ökostrom er- geringeres Fahrplanangebot im Ver- können“, ist er überzeugt. Er sieht das Land zeugt) kaum erhältlich. Die Busförderung gleich zu den Metropolen, wenig bis Baden-Württemberg diesbezüglich an sei- des Landes muss aus Sicht des WBO an- kaum Fahrten vor allem abends und ner Seite. Schließlich hat Verkehrsminister gepasst und deutlich ausgebaut werden. am Wochenende. Welche Entwicklungs- Winfried Hermann die Verdoppelung des Aktuell hat Baden-Württemberg die mo- möglichkeiten gibt es? ÖPNV bis 2030 proklamiert. Das werde dernste Busflotte der großen Bundesländer laut Weber, dessen Verband die Interes- – der Busförderung sei Dank. Ausgeschlos- sen von mehr als 300 Busunternehmen im sen, dass jedes private Unternehmen mal T atsache ist, dass die Menschen auf dem Land grundsätzlich lieber auf das eigene Auto setzen, als in einem Bus Land repräsentiert, vor allem eines: teuer. „Wir sind mitten in der Transformation hin zu einem klimafreundlichen Nahverkehr“, eben zehn neue E-Busse bestellen kann. „Die wenigen kommunalen Unternehmen im Land und die Konzernunternehmen ste- Platz zu nehmen – Schülerinnen und gibt er zu bedenken. Mit der Clean Vehicles hen diesbezüglich besser da“, so Dr. Weber. Schüler mal ausgenommen. „Diese Situa- Directive (CVD) schreibt das europäische „Aber jemand muss für die Zusatzkosten tion verwundert nicht“, meint Dr. Witgar Recht den Unternehmen im Linienverkehr aufkommen. Die Fahrpreise sollen ja nicht Weber. Der Geschäftsführer des Verbands genaue Quoten für saubere und emissi- steigen. Also müssten die Landkreise dafür Baden-Württembergischer Omnibusunter- onsfreie Fahrzeuge vor. Stichtag ist der Geld einsetzen. Und das in einer Zeit, in nehmer e. V. (WBO) beschäftigt sich seit 02. August 2021; ab diesem Zeitpunkt der der ÖPNV gebeutelt ist durch Corona.“ Jahrzehnten berufsbedingt mit dem ÖPNV. greift die CVD in Europa. Die Nahverkehrsbranche müsse erst die deutlichen Fahrgastverluste im Gefolge der „Unsere Busunternehmen stehen diesem Pandemie wegstecken. Da sei es extrem Transformationsprozess aufgeschlossen schwierig, vom Angebot und den Fahr- gegenüber“, betont Dr. Weber. Allerdings zeugen draufzusatteln. Wie aber können ist die Finanzierung noch ungeklärt. Ein die Menschen auf dem Land stärker dazu E-Bus kostet in der Anschaffung mehr als motiviert werden, auf das eigene Auto zu das Doppelte eines Dieselbusses, ganz zu verzichten? schweigen von der notwendigen Ladeinfra- struktur. Dazu müssten die neuen Busse Das aktuelle Zauberwort heißt On-Demand: nicht nur in der Stadt, sondern auch auf auf Nachfrage. Das neue Personenbeförde- dem Land problemlos eingesetzt werden rungsgesetz hat eine Rechtsgrundlage für können. „Im bergigen Schwarzwald ist ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre die Reichweite eines Busses mit alterna- geschaffen. Und auch die Landesregierung Dr. Witgar Weber ist seit tivem Antrieb deutlich geringer als in Baden-Württemberg will den On-De- 2009 Geschäftsführer des der Ebene. Ich brauche also schon von mand-Verkehr auf breiter Front fördern. Verbands Baden-Württem- bergischer Omnibusunter- daher mehr Busse und Personal. Es sei Sie plant konkret, die Chancen eines au- nehmer, WBO denn, die Unternehmen könnten Was- tomatisierten, fahrerlosen Busverkehrs mit serstoff einsetzen.“ Das werde in diesem Pilotprojekten zu unterstützen. Jahrzehnt in größerem Maßstab nicht der Fall sein. Ein solcher Bus sei heute On-Demand-Modellprojekte gibt es in in der Anschaffung drei Mal so teuer wie verschiedenen Kreisen und Kommunen. www.nordschwarzwald.ihk24.de - 10 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
SCHWERPUNKTTHEMA Sie basieren auf dem klassischen Rufbus chen von „Kosten ohne Ende, sobald die alledem sind jedoch die unterschiedlichen oder Ruftaxi, sind indes digital weiterent- Nachfrage ansteigt“. Hauptfaktor ist hier Bedürfnisse der einzelnen Regionen, Kreise wickelt worden, um noch individueller das Fahrpersonal: „Die öffentliche Hand und Kommunen zu berücksichtigen. „Das auf Wünsche des Fahrgastes reagieren muss sich von dem Gedanken verabschie- eine Mobilitätskonzept“, ist sich Weber si- zu können. „Das ist sicher eine gute Sa- den, dass eine Vielzahl von Menschen cher, „gibt es nicht.“ che für Menschen im Ballungsraum“, so bereit sein wird, andere zum Mindestlohn Dr. Witgar Weber WBO-Geschäftsführer Weber. Auf dem oder noch weniger durch die Gegend zu Land hingegen gestalte sich das Umsetzen fahren. Und sind wir mal ehrlich“, so Dr. schwierig. Verkehrsunternehmen, welche Weber, „vom autonomen Fahren ohne solche Verkehre durchgespielt haben, spre- Personal sind wir Lichtjahre entfernt.“ Bei „Das Ansinnen der Landesregierung, ein Nah- verkehrsangebot von 5 bis 24 Uhr anzubieten, unterstützen wir – auch am Wochenende. Denn nur, wenn wir ein gutes ÖPNV-Angebot haben, können wir vor allem junge Menschen über 18 davon über- zeugen, vom Auto Abstand zu nehmen. On-Demand sehen wir dort als sinnvolle Ergänzung an.“ Richard Eberhardt, Geschäftsführer Richard Eberhardt Reisen GmbH, Engelsbrand „DEN ländlichen Raum gibt es nicht – der öffentli- che Nahverkehr muss entsprechend der Struktur einer Region differenziert betrachtet und entwi- ckelt werden. Ob On-Demand der Königsweg ist, darf bezweifelt werden: das ist letztlich auch nur eine andere Form von Individualverkehr – zu extrem hohen Vorhaltekosten. Bis der not- wendige Bewusstseinswandel eintritt und die Menschen bereit sind, auf die gewohnte ständige Verfügbarkeit von Mobilität zu verzichten, ist es noch ein weiter Weg. Dr. Gisela Volz, Geschäftsführerin Volz Reisen, Calw „Mobilität in einem ländlich ge- prägten Raum wie dem Kreis Freudenstadt ist mehr als ÖPNV. Hier ist die „letzte Meile“ entschei- dend. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Fahrräder an ZOB und Bahnhöfen ordentlich abgestellt werden können, so dass auch teure (E-) Bikes sicher sind.“ Franz Schweizer, Geschäftsführer Schweizer Reisen Verkehr & Touristik GmbH, Waldachtal IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 - 11 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
SCHWERPUNKTTHEMA Nachhaltige Gewerbeflächen für zukunftsorientierte Unternehmen Infrastrukturprojekte haben es nicht leicht in Deutschland. Ob Verkehrs- oder Energie- infrastrukturprojekte wie Stuttgart 21 oder der Stromnetzausbau: Kaum beschlossen, regt sich Widerstand, nicht nur in der direkt betroffenen Bevölkerung. Was gilt es bei der Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete in der Region zu beachten? D as Prinzip „Wasch mir den Pelz, aber landwirtschaftliche, aber auch immis- mach mich nicht nass“ tritt nahezu re- sionsschutzrechtliche Belange nicht gelmäßig auch bei Neuausweisungen oder entgegenstehen, lassen Planungsträgern Erweiterungen von Gewerbeflächen, auch eigentlich keine andere Wahl. in der Region Nordschwarzwald, zu Tage. Wohlstand, Gewerbesteuer und hochwertige Viele Kommunen haben das erkannt, Arbeitsplätze: ja, aber bitte ohne Flächenver- auch weil immer mehr Unterneh- brauch – ein gesellschaftspsychologisches men eben nicht möglichst schnell, Problem. flächenintensiv und billig bau- en wollen, sondern sich die Eine wirtschaftlich starke und zukunftsfä- Entscheidung für einen Neubau gut hige Region braucht ein gesundes Maß an überlegen und die Bedürfnisse der Ar- Gewerbeflächenentwicklung. Dabei muss beitswelt der Zukunft berücksichtigen. das Ziel sein, qualitativ hochwertige und nachhaltig ausgestaltete Flächen für Un- Wie können also auf den wenigen, ternehmen zu schaffen. Die politischen geeigneten Flächen in der Region Vorgaben wie Reduktion des Flächenver- Nordschwarzwald nachhaltige Gewer- brauchs, Klimaschutz, Energieeffizienz, beflächen entstehen? u. v. m., aber auch die Endlichkeit geeigneter Flächen, bei denen z. B. naturschutz- und Unser Leitfaden „Nachhaltige Gewerbe- und Industriegebiete der Zukunft“ zeigt diese und andere Aspekte nachhaltiger Gewerbeflächenentwicklung auf. WEITERE INFOS: nordschwarzwald.ihk24.de, Seitennummer: 126024 www.nordschwarzwald.ihk24.de - 12 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
INTER- KOMMUNAL HOCHWERTIGE ENERGIE- ZUSAMMENARBEITEN VERSORGUNG SICHERSTELLEN Zunächst ist es erforderlich, das kommunale Auch bei der Energieversorgung sind intelli- Kirchturmdenken aufzulösen. Geeignete Gewer- gente Systeme gefordert. Dazu gehören beflächen sind rar und liegen nicht immer nicht nur Nahwärmenetze, sondern auf der gemeindeeigenen Gemarkung. auch eine möglichst sinnvolle „Be- Hier gilt es, interkommunal auf die stückung“ eines Gewerbegebiets. Der Suche zu gehen und gemeinsam Idealfall ist ein Nebeneinander von attraktive Flächen zu ent- Unternehmen, die Energie z. B. aus Produk- wickeln. tionsprozessen oder PV-Anlagen übrig haben, und Unternehmen, die diese Energie direkt nutzen können. WOHLFÜHL- GEWERBEGEBIETE SCHAFFEN LOGISTIK Auch müssen sich Mitarbeiter- NEU DENKEN innen und Mitarbeiter in einem Gewerbegebiet wohl fühlen. Mehr Eine gute verkehrstechnische Anbin- denn je werden zukünftig weiche dung ist wichtig. Zulieferer, Kunden und Standortfaktoren darüber entscheiden, ob ein Unter- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müs- nehmen Fachkräfte und motivierte Menschen erreichen sen das Unternehmen schnell und und an sich binden kann. Nicht nur gemeinsam nutzbare problemlos erreichen. Aber zum Thema Grün- und Freiräume oder Fassadenbegrünung, auch soziale Logistik gehören nicht nur moderne Elemente wie z. B. „Quartierskindergärten“ oder gemeinsame Mobilitätskonzepte, sondern auch Kantinen können entscheidende Faktoren sein, ob sich eine gemeinsam nutzbare Strukturen, Fachkraft letztlich für oder gegen einen Arbeitgeber entscheidet. wie Gemeinschaftsparkhäuser oder z. B. ein zentrales, digi- tales LKW-Parkraum- und Anlieferungsmanagement. GRUNDSTEIN FÜR GREEN ECONOMY LEGEN Viele Akteure denken hier in die richtige Richtung. Das Schlagwort „Green Economy“ umfasst sicher noch viel mehr als die genannten Aspekte. Aber ein wesentliches Element von Green Economy, nämlich nachhaltiges Bauen, kann nur auf Basis nachhaltig ausgerichteter Gewerbeflächen gelingen. Hier gilt es, die umwelt- und klimapolitischen Ziele, die gesellschaftlichen Anforderungen und nicht zuletzt die Ziele der ansiedlungswilligen Unternehmen schon frühzeitig bei der Planung der Gewerbeflächen zu vereinen. Nur dann ist es möglich, die emotional geführten gesellschaftlichen Diskussio- nen über die Notwendigkeit und Umsetzung von Infrastrukturprojekten wieder auf eine sachliche und konstruktive Ebene zu führen. Dipl.-Biol. Oliver Laukel IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 - 13 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN Europäische s Jahr der Schiene BWIHK: Bund und Land sollten das Europäische Jahr der Schiene nutzen, um Projekte schneller voranzubringen. W olfgang Grenke, Präsident des Baden-Württembergischen Indus- trie- und Handelskammertages (BWIHK) mehr Verlagerung und Vizepräsident des europäischen auf die Schiene. „Ohne entsprechenden Kammerdachverbandes Eurochambres, Kapazitätsausbau kann die auch aus appelliert anlässlich des von der Europä- klimapolitischer Sicht gewünschte Stei- ischen Kommission ausgerufenen Jahres gerung des Schienengüterverkehrs nicht der Schiene an die Politik, noch mehr stattfinden“, so Grenke. Der BWIHK-Präsi- für den Ausbau der Schiene zu tun. Die dent kritisiert, dass die Gesamtmaßnahme Netzdichte in Deutschland liege im eu- nach heutigem Stand nicht vor 2040 fer- ropäischen Vergleich nur im unteren tiggestellt sei, und das Rheintal somit erst Mittelfeld. „In Baden-Württemberg sind in rund 20 Jahren einen angemessenen mehrere große Maßnahmen von europä- Anschluss an die Schweizer Alpen-Basis- ischer Bedeutung in Planung oder im Bau. tunnel bekomme. Positiv ist, dass sich für die Neubaustrecke Mannheim - Frankfurt die Trasse konkre- Für die ebenfalls als Alpen-Zulaufstrecke zügige Elektrifizierung u. a. der Strecken tisiert, und es erste Planungen für weitere bedeutende Gäubahn Stuttgart - Singen - Ulm - Heidenheim - Aalen, Friedrichs- Gleise zwischen Mannheim und Karlsruhe Zürich sei entscheidend, dass der Bund die hafen - Radolfzell, Tuttlingen - Ulm gibt“, hebt Grenke hervor. Zudem sei der Finanzierung ohne weiteren Zeitverzug si- und Tübingen - Horb. „Auch abseits der Bau der Neubaustrecke zwischen Wendlin- cherstelle und die Planungen beschleunigt Hauptmagistralen brauchen wir eine echte gen und Ulm weit fortgeschritten, ebenso werden könnten. „Die Wirtschaft braucht Perspektive für den Personen- und Güter- die Elektrifizierung der Südbahn Ulm - die ausgebaute Gäubahn als zusätzliche transport auf der Schiene“, fordert Grenke. Friedrichshafen. Verbindung Richtung Schweiz und Italien“, BWIHK betont Grenke. Hingegen komme der Ausbau der Rhein- talbahn zwischen Karlsruhe und Basel Infrastrukturelle Verbesserungen und nach wie vor zu langsam voran. Gerade Maßnahmen zur Beschleunigung fordert auf dieser Nord-Süd-Hauptachse für den Grenke für die Frankenbahn Heilbronn Güterverkehr sei der durchgehende vier- - Osterburken - Würzburg und die ihr an- gleisige Ausbau aber die Voraussetzung für geschlossenen Nebenstrecken sowie eine www.nordschwarzwald.ihk24.de - 14 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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Mehr Wettbewerbsfähigkeit für europäische Unternehmen Update der EU-Industriestrategie: Europäische Unternehmen ERSTES ZIEL: STÄRKUNG DES sollen sich im Wettbewerb besser behaupten können. Das BINNENMARKTES ist das Leitmotiv der EU-Industriestrategie, die im Früh- sommer mit den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie Die EU-Kommission will ein Binnenmarkt-Notfallinstrument vor- aktualisiert worden ist. Die Europäische Kommission will legen, um den für Unternehmen wichtigen freien Verkehr von damit den Wandel zu einer nachhaltigen, digitalen und Personen, Waren und Dienstleistungen auch in Krisenzeiten zu si- resilienten Wirtschaft vorantreiben und die langfristige chern. Dieses Instrument soll den Informationsaustausch und die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union sichern. Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten fördern. Die „Single Market Enforcement Task Force“ (SMET) soll zudem dabei unter- stützen, Hemmnisse im Binnenmarkt zu beseitigen. Zusammen mit den Mitgliedstaaten möchte die EU-Kommission außerdem ein gemeinsames elektronisches Formular entwickeln, um die Entsendung von Beschäftigten innerhalb der EU zu erleichtern. www.nordschwarzwald.ihk24.de - 16 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN ZWEITES ZIEL: OFFENE STRATEGISCHE DRITTES ZIEL: BESCHLEUNIGUNG DER AUTONOMIE IN DER PRAXIS GRÜNEN UND DIGITALEN TRANSFORMATION Bei einer Analyse von 5.200 Importprodukten (die sechs Prozent Um den Wandel zur Klimaneutralität und Digitalisierung voran- des Warenimportwerts der EU ausmachen) identifizierte die Eu- zutreiben, will die EU-Kommission 14 Ökosysteme (zusammen ropäische Kommission 137 Produkte, die einerseits für sensible 90 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts) je nach ihren sek- Wirtschaftsbereiche wichtig sind und bei denen die EU gleichzei- torspezifischen Bedürfnissen unterstützen. Außerdem soll ein tig in hohem Maße von Einfuhren abhängig ist. Betroffen sind CO2-Grenzausgleichmechanismus für Importe in die EU den hauptsächlich energieintensive Industrien (beispielweise mit Blick Wandel zu mehr Nachhaltigkeit fördern - ebenso wie die neuen auf Rohstoffe) und Gesundheitssysteme (etwa wegen pharmazeu- „Carbon Contracts for Difference“. Die Idee ist es, Unternehmen, tischer Wirkstoffe). Etwa die Hälfte der 137 besonders wichtigen die besonders klimafreundliche, aber kostenintensivere Tech- Importprodukte stammen aus China (52 Prozent), auf Rang zwei nologien einsetzen, einen festen Preis für Emissionszertifikate und drei folgen Vietnam (elf Prozent) und Brasilien (fünf Prozent). zu garantieren. Zusätzlich werden Nachhaltigkeitsberater in der Im nächsten Schritt will die Kommission Maßnahmen entwickeln, gesamten EU eingesetzt, die insbesondere kleine und mittelstän- um diese Abhängigkeiten zu reduzieren. So plant sie, die Indust- dische Unternehmen (KMU) gezielt beraten sollen. rie dabei zu unterstützen, ihre Handelspartner zu diversifizieren, größere Mengen von Importprodukten zu lagern oder generell Bis 2023 sollen zudem mehr als 300 Millionen Euro in „Digital unabhängiger handeln zu können. Außerdem sollen zusätzliche Innovation Hubs“ fließen, die KMU vor Ort bei der digitalen Trans- internationale Partnerschaften angestrebt werden, um die Resi- formation und beim Zugang zu Technologietests unterstützen. lienz der Wirtschaft zu erhöhen. Die EU-interne Produktion soll Außerdem wird der Europäische Innovationsrat 1,1 Milliarden für strategisch wichtige Sektoren durch die Zusammenarbeit in Euro in Form von Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen bereit- Industrieallianzen (EU-Kommission, Mitgliedstaaten, Industrie) stellen, hauptsächlich für Start-ups und innovative KMU. und sogenannten wichtigen Projekten von gemeinsamem euro- Christopher Gosau, DIHK Brüssel päischem Interesse (IPCEI) ausgeweitet werden. Zusätzlich zu den bestehenden Allianzen für Rohstoffe, Wasserstoff und Batterien befinden sich Allianzen zu den Bereichen Prozessoren, Halblei- tertechnologien, industrielle Daten sowie für Edge und Cloud Computing in der Vorbereitung. – ANZEIGE – Wir bringen Sie ans Ziel der Digitalisierung www.digitalhub-nordschwarzwald.de D I G I TA L I S I E R U N G S B E R AT U N G KOMPETENT. UNABHÄNGIG. KOSTENFREI. IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 - 17 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN ENTSPANNUNG IM TRANSATLANTISCHEN VERHÄLTNIS 17 Jahre lang schwelte der Streit zwischen der Europäischen Union und den USA über staatliche Subventionen für die Flugzeughersteller Airbus und Boeing. Mitte Juni haben beide Seiten vereinbart, diesen schwierigen Handelskonflikt auf Eis zu legen. K ollektives Aufat- men beim EU-US- Gipfel in Brüssel: Beide „Die Aussetzung der Strafzölle zwischen der EU und den USA ist ein positives Sig- nal für die auslandsaktiven Unternehmen USA vertreten ist, an die Verhandlungs- führer in Brüssel und Washington. „Die EU sollte sich als Partner auf Augenhöhe mit Seiten setzen für fünf Jahre der Region Nordschwarzwald“, kom- den USA verstehen, um die vielfältigen ihre milliardenschweren Straf- mentiert IHK-Präsidentin Claudia Gläser Herausforderungen in der Handels- und zölle aus, die sie wegen illegaler die jüngsten Entwicklungen. „Für eine Außenpolitik sowie in der Klimapolitik Staatshilfen für die Flugzeugbauer Air- zukunftsgerichtete, umfassende transat- gemeinsam zu lösen“, so die IHK-Präsi- bus und Boeing verhängt hatten. In dieser lantische Partnerschaft, die auf unseren dentin. Zeit soll eine dauerhafte Lösung gefunden gemeinsamen Werten und Grundsätzen Elke Mönch werden. Beobachter sprechen von einem beruht, braucht es aber noch mehr“, ap- neuen Kapitel in den transatlantischen pelliert die Geschäftsführerin der Gläser Beziehungen. GmbH, die mit einer Tochterfirma in den www.nordschwarzwald.ihk24.de - 18 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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MÄRKTE & TRENDS KI als Problemlöser für Lager und Transport Die Hälfte der Lastwagen, die auf deutschen Straßen unterwegs sind, fahren leer. Das ist nicht nur sehr ineffizient, sondern auch schädlich für Mensch und Umwelt. Das folgende Schaubild zeigt, wie KI-Verfahren dabei helfen können, kurzfristige Kundenbestellungen und Stornierungen in Echtzeit zu erfassen, Fahrten zu optimieren und innerhalb kürzester Zeit Hunderte bis Tausende neuer Routen für Transporte zu ermitteln. Hier würde auch das geschickteste Logistikteam an seine Grenzen stoßen. So kann die Kundschaft mit pünktlichen Lieferungen rechnen und Transportunternehmen sparen Zeit und Geld. Quelle: acatech (Eigene Darstelung nach Focus Online 202 [14], Produktion 2020 [18] und Towards Data Science 2019 [19]) www.nordschwarzwald.ihk24.de - 20 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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REGION NORDSCHWARZWALD ER F E NSTK AU AR SCHATURP N KLETTERPARTIE Stefan Dangel/Naturpark MIT AUSSICHT Es ist herausfordernd und vielseitig, erfordert Geschick und Ausdauer: das Klettern. Im Naturpark Schwarzwald „K lettern ist aktuell ziemlich populär“, erklärt Lilli Wahli, beim Naturpark für sporttouristische Projekte zuständig. Alpenverein und Naturpark neu aufgelegt, gibt wichtige Tipps für naturverträgliches Klettern in der Region. Viele Kletterfelsen Mitte/Nord finden Aktivsportlerinnen Mindestens 500.000 aktive Klettererinnen im Nordschwarzwald liegen in Natur- und -sportler eine ganze Reihe ein- und Kletterer gibt es laut Deutschem Alpen- schutzgebieten oder sind als Naturdenkmal maliger Kletterfelsen. Was es alles bei verein (DAV) in Deutschland. Neben dem ausgewiesen. Dort gilt es, Brutzeiten von einer Klettertour in der Natur zu be- alpinen Klettern – beispielsweise auf Kletter- Vögeln zu beachten oder bestimmte Berei- achten gibt, fasst eine Broschüre über steigen im Hochgebirge – erfreuen sich vor che nicht zu betreten. Neben dem Battert die Kletterfelsen im Nordschwarzwald allem das Bouldern und das Sportklettern und dem Plättig bei Baden-Baden werden zusammen. großer Beliebtheit. Alle Varianten haben die Felsen im Murgtal, in Bad Herrenalb, eines gemein: Als komplexes Ganzkörper- im Nagoldtal und im Renchtal vorgestellt training schulen sie Kraft, Beweglichkeit – jeweils mit Hintergründen zu Geologie, und Koordination. „Als Einsteigerin oder Tier- und Pflanzenwelt. KLETTER-TIPP Einsteiger sollte man unbedingt einen Ein- führungskurs machen. Denn nicht nur die Viele Kletter-Hot-Spots im Naturpark Falkenfelsen Bad Herrenalb: Mit der Klettertechnik ist wichtig, sondern auch die sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Albtalbahn (S1) bis zur Haltestelle „Kul- Wahl der Ausrüstung und das richtige Ab- erreichen. Die Kletter-Broschüre ist in der lenmühle“. Von dort ist der Fels bereits sichern“, empfiehlt Wahli. Naturpark-Geschäftsstelle in Bühlertal, zu sehen. Fünf Minuten Fußmarsch bis beim DAV und im Naturpark-Online-Shop zur „Unteren Gruppe“, die insgesamt 21 Wer in der Kletterhalle die nötige Er- erhältlich. Unter dav-felsinfo.de finden Routen bietet. Fast alle sind gut abgesi- fahrung gesammelt hat, kann sich der Kletterer stets aktuelle Informationen zu chert und eignen sich auch für jüngere Herausforderung am Kletterfelsen widmen. Routen und Sperrzeiten. Kletterer. Die 24-seitige Broschüre „Klettern im Na- Jochen Denker, turpark Schwarzwald Mitte/Nord“, von Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord www.nordschwarzwald.ihk24.de - 22 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
REGION NORDSCHWARZWALD Medizintechnik AUF ENGSTEM MartinMechanic hat eine kleine, aber Nun werden die Filteranschlüsse pneuma- RAUM MartinMechanic feine Prüfanlage entwickelt, die eine tisch abgedichtet. Ein Prüfadapter schiebt Aufstellfläche von gerade mal einem sich automatisch über einen Anschluss- halben Quadratmeter benötig. Sie testet stutzen. Der wird aktiv abgedichtet, sodass Dialyse-Flüssigkeitsfilter die Verbindung auch unter Druck absolut vor ihrer Auslieferung. Leck-frei ist. Der Filter wird durch den Leck-Tester mit einem konditionierten Prüfgas geflutet und auf Dichtheit über- A llein in Deutschland leiden rund 100.000 Menschen an einer Nieren- wacht. Während einer vorgegebenen Zeit wird der Druckabfall gemessen, wobei die Druckabweichung hinterlegte Toleranz- insuffizienz. Viele von ihnen werte nicht überschreiten darf. Danach müssen regelmäßig zur Blut- werden die Anschlüsse des Filters ge- wäsche. Herzstück eines öffnet, um den Durchfluss mit Hilfe von Dialysegerätes ist der Blutfil- gereinigter Druckluft messen zu können. ter, der die Giftstoffe ausfiltert. Das Ergebnis der Prüfung mit Hilfe des Die Flüssigkeitsfilter werden Durchflussmessers wird zusätzlich zur von der neuen Prüfanlage, numerischen Darstellung durch eine die MartinMechanic inner- dreifarbige Ampel dargestellt. Da die halb von fünf Monaten für Prüfanlage für Filter im Reinraum gemäß einen Kunden in der Medi- ISO-Klasse 8 eingesetzt wird, sind sämtli- zintechnik-Branche gebaut che Oberflächen in Edelstahl, eloxiertem hat, auf Dichtheit und Durch- Aluminium oder speziellem Kunststoff fluss getestet. Dazu werden ausgeführt. Herzstück der 60 Zentimeter die zusammengebauten Filter manuell in hohen Anlage, die mit 75 Zentimeter Brei- Flüssigkeitsfilter testet die neu entwi- ckelte Prüfanlage MLT01980-10 von die Teileaufnahme der Anlage eingelegt. te und Länge zu den kleinsten aus dem MartinMechanic in einer medizinischen Hierfür zieht der Werker die Schublade, die Hause MartinMechanic zählt, ist die Steu- Fertigung auf Dichtheit und Durchfluss. auf einem Führungsschlitten montiert ist, erung S7-1500 von Siemens. in die Belade-Position. Doch die Hubtüre PM/Werner Klein-Wiele auf der Vorderseite der Anlage kann er nur öffnen, wenn er zuvor einen berührungslo- sen Sensorschalter bedient hat. Nach dem MartinMechanic WEITERE INFOS: Einlegen der zu prüfenden Filter schiebt er Friedrich Martin GmbH & Co KG martinmechanic.com die Teileaufnahme in die Arbeitsstellung ist ein von Friedrich Martin gegründetes und schließt die Hubtür. mittelständisches Unternehmen, das seit über 50 Jahren Standard- und Sonder- anlagen plant und baut. Heute wird der Familienbetrieb in Nagold erfolgreich von seinen Söhnen Claus und Frank Martin geführt. Das Spektrum realisierter Lösungen reicht von kleinen Vorrichtun- gen bis hin zu komplexen Anlagen. IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21 - 23 - www.nordschwarzwald.ihk24.de
REGION NORDSCHWARZWALD Start-up Ökosystem BRINGT GRÜNDERSZENE IM NORDSCHWARZWALD ZUSAMMEN Die „Start-up Night“ am 23. Juli am Beach 21 in Nagold wird mit Spannung erwartet. D as Start-up Ökosystem Nordschwarz- wald bietet attraktive Formate, um Gründungsinteressierte mit Gründe- berger (Autor von „Der Start-up Code“) erwartet. Erstmals werden Mitglieder des Start-up Ökosystems ebenfalls „pitchen“ rinnen und Gründern, Investoren und und ihre Unterstützungsangebote in einer Gründungsunterstützern aus der Region einminütigen Präsentation vorstellen. Nordschwarzwald zusammen zu führen. Wenn es darum geht, kreative Ideen, Ex- Die „Start-up Nights“ sind in der Grün- perimentierfreude und Innovationen derszene überaus beliebt, das gilt für die regionaler Unternehmen voranzutreiben, Präsenzveranstaltungen ebenso wie für kommt auch die Wirtschaftsförderung die digitale Fortsetzung. Die hohe Teil- Nordschwarzwald (WFG) als Organisa- nehmerzahl zeigt, wie gefragt das Thema tionseinheit des Ökosystems ins Spiel. „Gründen“ ist und wie brisant die Fragen Jochen Protzer, Geschäftsführer der WFG, sind, die den Gründungsinteressierten un- fasst den Nutzen der Start-up Events ter den Nägeln brennen. zusammen: „Mit der Start-up Night Nordschwarzwald, bei der Unternehmen, Die nächste Veran- Start-ups, potentielle Gründerinnen und E staltung des Start-up Gründer sowie Interessierte miteinander ihre Kräfte zu bündeln und möglichst SAVE Ökosystems steht in ins Gespräch kommen, setzt das Ökosystem vielen Gründungsinteressierten eine ziel- TH E den Startlöchern und ein Zeichen und unterstützt Gründungsin- gerichtete Unterstützung zu ermöglichen. DAT wird in der Szene teressierte in der Region ganz gezielt“. bereits mit Spannung er- Zu den Partnern im Start-up Ökosystem Nordschwarzwald gehören neben der Wirt- wartet: Bei der Start-up ÜBER DAS START-UP schaftsförderung Nordschwarzwald unter Night Nordschwarzwald ÖKOSYSTEM anderem die Kammern, die Stadt- und am 23. Juli 2021 ab 18 Uhr NORDSCHWARZWALD Landkreise der Region, einige Kommunen, am Beach 21 in Nagold werden er- Sparkasse und Volksbank, Hochschulen folgreiche Start-up Gründerinnen und Im Start-up Ökosystem Nordschwarzwald und Wissenschaftseinrichtungen, Unter- Gründer ihre Gründungsgeschichte er- finden sich zur effektiven Förderung in- nehmen sowie die Wirtschaftsjunioren. zählen, Tipps und Erfahrungen aus erster novativer und technologiegetriebener Koordiniert wird das Ökosystem von der Hand weitergeben und auf besondere Start-ups insgesamt 23 Partner aus der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald. Herausforderungen zum Thema Unterneh- Region Nordschwarzwald zusammen, um Jutta Effenberger mensgründung eingehen. Während und nach den Start-up-Impulsen können sich die Gäste untereinander vernetzen, Fragen WEITERE INFOS: stellen und sich intensiv austauschen. Als ökosystem-nordschwarzwald.de Keynote-Speaker wird Johannes Ellen- www.nordschwarzwald.ihk24.de - 24 - IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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