VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24

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VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24
ET 08.07.21
NORDSCHWARZWALD         JULI/AUGUST 2021 | NR. 7/8

VOLLSTÄNDIG
VERNETZT
INFRASTRUKTUR UND
MOBILITÄT DER ZUKUNFT
AB SEITE 8

                                                 4
                                           BLUE TABLE
                                    IM INTERVIEW:
                                    GEORG LEICHT,
                                LEICHT JUWELIERE
                                    GMBH & CO. KG

                                              20
                                      MÄRKTE & TRENDS
                                 KI ALS PROBLEM-
                                LÖSER FÜR LAGER
                                 UND TRANSPORT

                                              44
                                       FAKTOR MENSCH
                                WEITERBILDUNGS-
                               INFORMATIONSTAG
VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24
VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24
EDITORIAL

                                NACHHOLBEDARF IM
                                ­LÄNDLICHEN RAUM IST GROSS
                                    Kein Wunder, dass der ländliche Raum wieder attraktiver erscheint. Seit dem
                                    Lockdown wissen wir, was eingefleischte Schwarzwald-Fans schon immer wussten:
                                    Dass wir einen hohen Erholungswert direkt vor unserer Haustüre haben. Wir können
                                    unendlich viele Möglichkeiten nutzen, um uns an der frischen Luft zu bewegen.
                                    Wenn’s sein muss, ohne einer Menschenseele zu begegnen.
                                    Doch das ist nicht der einzige Standortfaktor, der für diese Wirtschaftsregion
                                    spricht. Wir haben viele Hidden Champions, die ­interessante
                                    ­Arbeitsplätze bieten. In puncto Bildung hat sich manches b                ­ ewegt.
                                     Wir genießen die gute Gastronomie. Auch die kulturellen und
                                     sportlichen Angebote können sich sehen lassen.
                                    Zugegeben: Auch bei uns ist nicht alles Gold, was glänzt. Die Breitbandversorgung
                                    im Nordschwarzwald lässt beispielsweise zu wünschen übrig. Dafür haben wir
                                    ­weniger Staus, gesunde Luft und weniger Lärm.
                                    Gleichwohl ist die Frage nach dem Standort für Unternehmen, die auf Fachkräfte
                                    angewiesen sind, von elementarer Bedeutung geworden. Personalverantwortliche
                                    wissen, wie lang die Wunschliste ist.
                                    Solange die Busverbindungen immer noch so miserabel sind wie zu meiner Schul-
                                    zeit, kommen wir nicht wirklich voran. Deshalb muss jetzt an den richtigen Stell-
                                    schrauben gedreht werden. Aber bitte ohne den Vergleich mit dem Ballungsraum.
                                    Denn der hinkt.
                                    Kluge Sprüche, dass wir mehr auf Busse und Bahnen umsteigen sollen, helfen uns
                                    ohnehin nicht weiter. Warum sollten wir uns immer ein schlechtes Gewissen ein­
                                    reden lassen? Egal, ob auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule, zum Arzt
                                    oder zum Einkaufen: Wir sind auf Mobilität angewiesen.
                                    Doch haben wir bei der Infrastruktur immer noch immensen Nachholbedarf.

                                    Claudia Gläser
                                    Präsidentin IHK Nordschwarzwald

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21                              -1-                        www.nordschwarzwald.ihk24.de
VOLLSTÄNDIG VERNETZT INFRASTRUKTUR UND MOBILITÄT DER ZUKUNFT - IHK24
INHALT
                                          1 EDITORIAL
                                          4 BLUE TABLE
                                          8 SCHWERPUNKTTHEMA
                                           8	Mobility Hubs – Drehscheiben für
                                               vernetze Mobilität
                                          10	Mobilitätskonzept(e) für den
                                               ländlichen Raum: mehr als ÖPNV
                                          12	Nachhaltige Gewerbeflächen für
                                               zukunftsorientierte Unternehmen

                                         14	GEMEINSAM
                                                EUROPA GESTALTEN
                                          14 Europäisches Jahr der Schiene
                                          16	Mehr Wettbewerbsfähigkeit für
                                               europäische Unternehmen
                                          18	Entspannung im transatlantischen
                                               Verhältnis

                                         20	   MÄRKTE & TRENDS
                                          20
                                            	KI als Problemlöser für Lager und
                                              Transport

                                         22 REGION
                                         		NORDSCHWARZWALD
                                          22 Kletterpartie mit Aussicht
                                          23
                                            	Medizintechnik auf engstem Raum
                                          24
                                            	Start-up Ökosystem bringt
                                              Gründerszene im Nordschwarzwald
                                              zusammen
                                          25
                                            	Gründerservice der
                                              IHK Nordschwarzwald
                                          26 Stabil durchs Jahr 2020

                                         28     BEKANNTMACHUNGEN
                                          28 Ehrungen
                                          32	Verlagsspecial

                                         38     IHK AKTIV
                                          38	End of Zettelwirtschaft.
                                                Das Digitale Berichtsheft der IHK.
                                          40	IHK-Elternhotline zur Berufswahl
                                          41	Digitale Fitness für erfahrene
                                                Beschäftigte – Qualifizierung

8
                                               „just-in-time“
                                          42	Vom Nordschwarzwald bis zur
                                                Nordseeküste: Schulterschluss im
                                                Tourismus
SCHWERPUNKTTHEMA
                                         44     FAKTOR MENSCH
MOBILITY HUBS – DREHSCHEIBEN              44
                                            	Entdecken. Entscheiden. Erleben.

FÜR VERNETZE MOBILITÄT                    46
                                            	Qualifizierung 4.0 – Fachkräfte-
                                              sicherung in der Region für die
                                              Region

                                         48     FINALE/IMPRESSUM

    www.nordschwarzwald.ihk24.de   -2-           IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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16
                                          GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN

4                                         MEHR WETTBEWERBSFÄHIGKEIT
                                          FÜR EUROPÄISCHE UNTERNEHMEN
BLUE TABLE
ZU EINER LIEBENSWERTEN
STADT GEHÖRT AUCH
EIN BISSCHEN SEXAPPEAL

20
MÄRKTE & TRENDS
KI ALS PROBLEMLÖSER FÜR
LAGER UND TRANSPORT
                                          22
                                          REGION NORDSCHWARZWALD
                                          KLETTERPARTIE
                                           MIT AUSSICHT

41                                        42
IHK AKTIV                                 IHK AKTIV
QUALIFIZIERUNG „JUST-IN-TIME“             SCHULTERSCHLUSS IM TOURISMUS

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Christian Metzler

                         ZU EINER LIEBENSWERTEN
                           STADT GEHÖRT AUCH
                         EIN BISSCHEN SEXAPPEAL
                     Das Familienunternehmen Leicht Juweliere GmbH & Co. KG wurde vor 60 Jahren mit höchstem
                      Anspruch an Qualität und Design gegründet. In Pforzheim werden im eigenen Atelier Brillanten,
                     erlesene Farbsteine und hochwertige Perlen zu klassisch-individuellen Einzelstücken in Weiß- oder
                      Gelbgold gefertigt. Heute zählen zehn exklusive „Treffpunkte für feine Juwelen“ zum Hause Leicht.
                     Seit mehr als vier Jahrzehnten betreibt Familie Leicht Juweliergeschäfte an Bord von Kreuzfahrt-
                      schiffen, darunter der „MS Deutschland“. Mit eigenen Entwürfen und dem Einkauf der edlen Steine
                    und Perlen direkt in den Ursprungs- und Schleiferländern stellt Juwelier Leicht sicher, dass Qualität
                     und Preis der Schmuckstücke den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht werden. Sonderanferti-
                    gungen, Reparaturen und Umarbeitungen gehören ebenfalls zum Portfolio. Ergänzt wird die hoch-
                        karätige Kollektion edler Juwelen durch eine Reihe exklusiver Schmuck- und Uhrenmarken.

                      www.nordschwarzwald.ihk24.de                  -4-                         IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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BLUE TABLE
                                          DAS INTERVIEW

                                          HEUTE IM GESPRÄCH:
                                          Juwelier Georg H. Leicht
                                          Martin Keppler

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21   -5-              www.nordschwarzwald.ihk24.de
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Herr Leicht, wie bewerten Sie den Standort
Pforzheim im weiteren Sinne? Was zeich-
net ihn aus, was vermissen Sie?

Für uns ist diese Stadt aufgrund ihrer vi-
talen Infrastruktur ein wunderbarer Stand-
ort, den ich mit keinem anderen Ort in
Deutschland tauschen möchte. Pforzheim
ist viel besser als sein Ruf. Wir haben star-
                                                 Christian Metzler

ke, innovative Unternehmen, die die Her-
ausforderungen unserer Zeit hervorragend
gemeistert haben – sowohl im Schmuckbe-
reich wie auch in anderen Branchen. Au-
ßerdem haben wir eine starke Hochschule,        Natürlich müssen sich Handel und Gewer-         dieser Maßnahmen soll die ORNAMENTA
die sich mit ihrem Studienangebot und           be digital immer neu erfinden. Der globale      2024 sein, mit der wir die Region und die
ihrer internationalen Vernetzung bestens        Markt ist ständig in Bewegung. Aber auch        Stadt erheblich voranbringen können.
positioniert. Pforzheim bietet eine Vielfalt    hier sehe ich Pforzheim und die Regi-
kultureller Angebote in einem wunder-           on bereits auf einem guten Weg. Unsere          Wie könnte die ORNAMENTA dazu beitra-
schönen landschaftlichen Umfeld. Den-           Stadtspitze bringt Pforzheim als Smart City     gen, Pforzheim und die Region in ein neues
noch vermisse ich oft die Identifikation        voran. Auch Verwaltungsprozesse werden          Licht zu rücken? Wie kann Wirtschaft von
der Bürgerinnen und Bürger mit unserer          reformiert. Aber das Digitale oder Innova-      Kultur profitieren und umgekehrt?
Stadt. Mir fehlt die Anerkennung, dass wir      tionen allein reichen nicht. Zu einer lebens-
insbesondere in den letzten Jahren große        werten, attraktiven Stadt und Region gehört      Zunächst einmal sollten wir begreifen, was
Fortschritte gemacht haben. Und ich be-         auch ein bisschen Sexappeal. Den werden          die ORNAMENTA für Pforzheim und den
dauere ein wenig das mangelnde Selbst-          wir nur haben, wenn wir Identifikation mit       Nordschwarzwald bedeuten kann. Anders
bewusstsein der Pforzheimer, sich zwi-          unserer Region schaffen. Wir brauchen            als ein einzelnes Event ist die ORNAMENTA
schen Stuttgart und Karlsruhe stärker zu        Anlässe und Brennpunkte, an denen nach           ein kuratiertes, groß angelegtes interdiszi-
profilieren. Dies ist jedoch vor allem eine     außen wirkendes Engagement stattfinden           plinäres Aktionsprogramm zur Vernetzung
Frage der Außendarstellung – die Sub-           kann. Ein nicht unerheblicher Teil unserer       kultureller und wirtschaftlicher Projekte
stanz ist hervorragend und bietet große         Unternehmen ist außerhalb Pforzheims ak-        - ein spannender Anstoß, der nachhaltige
Potenziale.                                     tiver als in ihrer Heimatstadt. Wir müssen       Wirkung erzielen wird. Sie wird uns den
                                                die Zukunft gemeinsam gestalten, dürfen          Blick über den Tellerrand ermöglichen. Der
Welchen Rat geben Sie Gewerbetreibenden,        den Status quo – auch den manchmal be-           Kern der ORNAMENTA sind Schmuck, De-
sich im neuen digitalen Zeitalter aufzu-        mängelten fehlenden Austausch zwischen           sign und Zukunft. Das sind weit gefasste
stellen?                                        Stadt und Region – nicht als Schicksal           Themenkomplexe, die es mit konkreten
                                                hinnehmen. Dafür braucht es mehr Koor-           Inhalten zu füllen gilt. Das neu gewählte
Ich glaube nicht, dass unsere Unternehmer       dination. Mit der Bündelung der Aktivi-          kuratorische Team wird uns dabei helfen,
in der Region Ratschläge von mir brauchen.      täten in Stadt und Region verbessern wir         diesen gemeinsamen Formatkorridor mit
Viele Unternehmen sind hervorragend auf-        die Außenwahrnehmung für den gesamten            Leben zu füllen. In ihren ersten Projek-
gestellt und gestalten aktiv ihre Zukunft –     Wirtschaftsraum ganz entscheidend. Damit         tideen haben die Kuratoren gezeigt, dass
häufig als „hidden champions“, also heim-       erzielen wir einen viel größeren Effekt, als     die Probleme Pforzheims und der Region
liche Weltmarktführer in ihrer Branche.         wenn jeder sein eigenes Ding macht. Eine         in vielen anderen Städten Europas ähnlich

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                                                                                                                                                  Christian Metzler
                                                 dass wir Zukunftsgestalter sind. Dazu müs-
                                                 sen wir die viel zitierte Flamme der Traditi-
                                                 on weiterreichen. Sicher muss auch der eine
                                                 oder andere alte Zopf abgeschnitten werden.     schon viel weiter. Das Ziel der ORNAMENTA
                                                 Schließlich geht es um die Austragung eines     ist, neue Wege zu gehen, um die verschiede-
                                                 Wettbewerbs kreativer Köpfe um die besten       nen Player in unserer Stadt und der Region
                                                 Zukunftsideen. In ihrer Zielsetzung kommt       zu begeistern. Die ORNAMENTA wird Spaß
                                                 die ORNAMENTA dabei auf jeden Fall der          machen und darf nicht als Pflichtprogramm
                                                 Wirtschaft zugute. Sie ist der Nährboden,       begriffen werden. Die Beteiligung ist nicht
                                                 auf dem sich die ganze Region nachhaltig        nur Sponsoring, sondern aktives Mitdenken,
                                                 entwickeln kann. Der Prozess wird mehr          Handeln und Mitgestalten. Mit dem Engage-
                                                 Koordination in die Stadt bringen, damit        ment vieler Partner entstehen neue, nach-
                                                 wir das alles auch nach außen tragen kön-       haltige Ideen. Wenn wir alle zusammen die-
 sind. Und wir haben feststellen können, nen. Wir brauchen eine Bündelung unserer                se Chance ergreifen, wird die ORNAMENTA
 dass wir im Vergleich zu ähnlich gelagerten Angebote und Aktivitäten und sollten die-           eine Erfolgsgeschichte, die die Stadt in ihrer
 Städten weder besonders schlecht dastehen, se unter Oberbegriffen subsumieren. Dann             Außendarstellung verändern wird und die es
 noch dass wir keine Antworten haben. Ein wäre der Gesamteffekt viel größer.                     möglich macht, dass Pforzheim - und damit
 Beispiel ist die Identität Pforzheims. Nach                                                     die ganze Region - wieder weit ins Land
 dem raschen Wiederaufbau nach dem Krieg Pforzheim ist Goldstadt, Tor zum Schwarz-               hinein strahlt, so wie einst die Goldstadt.
 haben wir ein Stück Identifikation mit un- wald und Oberzentrum. Wie müssten                                               Werner Klein-Wiele
 serer Stadt verloren. Der Blick von außen Pforzheim und die Region zusammenar-
 wird uns helfen, die Stadt neu zu entdecken beiten, um daraus ein nachhaltiges Bild                Georg H. Leicht, geboren 1964 in
– vielleicht sogar stolz auf sie zu sein. Pforz- zu schaffen?                                       Pforzheim, treibt seit über 30 Jahren
 heim ist heute eine Stadt vieler Kulturen.                                                         die Expansion des Hauses Juwelier
 Viele Bürgerinnen und Bürger haben einen Die ORNAMENTA lebt von der Beteiligung                    Leicht voran. Der frühere Stipendiat
 Migrationshintergrund. Der Blick zurück vieler Akteure. Pforzheim allein ist als The-              der Konrad-Adenauer-Stiftung hat
 in die „gute alte Zeit“ hilft uns nicht wei- ma zu wenig. Dazu müssen wir die ganze                nach dem Abitur Volkswirtschafts-
 ter. Wir brauchen Ansätze, um alle Pforz- Region mitnehmen. Wir sollten die ORNA-                  lehre, Geschichte und Politik in
 heimer – auch die neu zugezogenen – in MENTA als Weg begreifen, der auf Langfris-                  Heidelberg, Washington und Bonn
 unsere Pläne einzubeziehen und von ihrer tigkeit angelegt ist. Der ORNAMENTA 2024                  studiert. Seit 1990 ist er Geschäfts-
 Vielfalt zu profitieren. Wenn wir gemein- werden 2029 und 2034 weitere Veranstal-                  führer mehrerer Juweliergeschäfte.
 sam etwas auf die Beine stellen, entsteht tungen folgen. Da heißt es, dranzubleiben,               Von 2005 bis 2008 war er Center-
 Identifikation und Integration kann gelin- nachhaltig zu denken. Das unterscheidet sie             Manager der Schmuckwelten
 gen. Mit Hilfe der Kuratoren, der europa- von anderen Ansätzen, die wir bislang hat-               Pforzheim. Als Gründungsmitglied
 weiten Netzwerke, der Künstlerinnen und ten. Die ORNAMENTA ist eine große Chance                   ist er zweiter Vorsitzender des
 Künstler und Unternehmen, die in diesen für Pforzheim und die gesamte Region. Das                  SemperOpernball e.V. in Dresden.
 Prozess eingebunden werden, lösen wir si- Goldstadt-Jubiläum war ein großer Erfolg,                Vor wenigen Wochen wurde er zum
 cher die eine oder andere Blockade, die uns aber es war ein singuläres Ereignis. Viel-             Präsidenten des OrnamentaBundes
 an der Weiterentwicklung hindert. Es wird leicht haben wir auch zu sehr auf die ver-               gewählt, der die ORNAMENTA
 uns helfen, alte Traditionen und Grenzen zu gangenen 250 Jahre zurückgeblickt und zu               2024 für Pforzheim und die Region
 überwinden, die ja auch eine Belastung sein wenig in die Zukunft geschaut. Da war die              organisiert.
 können. Wir müssen uns bewusst werden, IHK mit ihrem mutigen Zukunftskongress

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MOBILITY HUBS
Drehscheiben für
vernetze Mobilität
Neue Produkte und Services verändern die Mobilität in Städten. Um diese
zentral zu bündeln, setzen Kommunen künftig auf Mobility Hubs, die das
Parkangebot für Pkw um Mobilitäts- und Zusatzdienste erweitern und so
einen schnellen Wechsel des Verkehrsmittels ermöglichen.

M     obility Hubs stellen eine Drehschei-
      be für innovative und intermodale
Mobilität an zentralen Verkehrsknoten-
                                             um das Parken an den Rand der City zu
                                             verlagern und im inneren Bereich attrak-
                                             tive Straßen und Plätze für den Fuß- und
punkten in einer Stadt dar. Auch im neuen    Radverkehr zu schaffen. Zudem können         Der Wandel kommunaler Parkhäuser hin
Koalitionsvertrag der grün-schwarzen         Mehrfach-Verkehre reduziert werden, in-      zu Mobility Hubs setzt damit einen neuen
Landesregierung findet das Thema seinen      dem kundenzentrierte Dienste wie die         Trend. Beispiele aus der Praxis befinden
Platz: Um unnötiges Verkehrsaufkommen,       Paketzustellung, Nahversorgungsleistun-      sich vielerorts in Planung. Unter anderem
insbesondere Durchgangs- und Parksuch-       gen oder Services rund um das Fahrzeug       hat der Stuttgarter Gemeinderat kürzlich
verkehre, in den Städten zu vermeiden,       mit dem Parkvorgang kombiniert werden.       dem Neubau eines „Smart Mobility Hubs“
sollen Bahnhöfe und andere Knoten-                                                        des Fashion- und Lifestyleunternehmens
punkte zu Mobilitätsstationen ausgebaut      WEITERENTWICKLUNG                            Breuninger zugestimmt, der in strategisch
werden, die mit Ladeinfrastrukturen für      KOMMUNALER PARKFLÄCHEN günstiger Lage direkt am Cityring entste-
Elektrofahrzeuge ausgestattet sind und       ZU MOBILITY HUBS                             hen wird. Gegenwärtige Überlegungen
den Umstieg auf ÖPNV und moderne, di-                                                     sehen neben Stellflächen für Pkw wei-
gitale Sharing-Angebote ermöglichen (vgl.    Im Hinblick auf Flächenknappheit und tere Nutzungen, wie Drohnenparkplätze,
Bündnis 90/Die Grünen/CDU Baden-Würt-        die zunehmende Plattformökonomie im Carsharing-Angebote, Logistik-Hubs und
temberg 2021, S. 128).                       Mobilitätsbereich sind insbesondere Park- eine belebte Erdgeschosszone vor (vgl.
                                             raumbetreiber gefordert, innovative Kon- Breuninger 2021).
In neuen Stadtteilen wird mit Mobili-        zepte zur Nutzung ihrer Parkflächen zu
ty Hubs unter anderem das Ziel verfolgt,     erarbeiten und diese zu Mobility Hubs POTENZIALPRÜFUNG
den ruhenden Verkehr an einem Ort zu         weiterzuentwickeln. Beispielsweise verfolgt MOBILITY HUBS: PFORZHEIM
sammeln, um eine verkehrsberuhigte           Europas größter Parkraumbetreiber Apcoa ENTHÜLLT PLÄNE
Quartierserschließung umzusetzen. An Orts-   die Strategie der „Urban Hubs“. In den kom-
eingängen, die an überregionale Straßen,     menden Jahren möchte das Unternehmen Auch Pforzheim möchte mit Mobility
Fahrradwege und das ÖPNV-Netz ange-          seine Parkhäuser zu Servicestationen für Hubs einen positiven Beitrag zur Ver-
bunden sind, steht insbesondere der Park     Mobilitäts‐, Logistik‐ und Zusatzdiens- kehrswende leisten. Die Kommune hatte
and Ride-Gedanke und damit das frühzei-      te umfunktionieren. Über eine digitale, im Jahr 2020 das „Rahmenkonzept Parken“
tige Abfangen von Pendlerverkehren aus       cloud-basierte Plattform werden Schnitt- zur Neuordnung des ruhenden Verkehrs
dem Umland im Fokus. Auf dem Weg zu          stellen zu den Systemen privater Anbieter erarbeitet. Mit der Umsetzung darin for-
lebenswerten Innenstädten stellen Mobi-      hergestellt, die Park- und Logistikflächen mulierter Empfehlungen möchte die Stadt
lity Hubs einen wichtigen Baustein dar,      anmieten können (vgl. Handrich et al. 2021). nicht lange warten und führt derzeit eine

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                                                                                     BICG/Fraunhofer IAO nach Zukunfts-
                                                                                     bild Mobility Hub Heilbronn
Potenzialprüfung für die Konzeption von Hauptbahnhofs haben sich kürzlich neue
Mobility Hubs durch. Um Lenkungseffek- Flächenpotenziale ergeben: Auf dem
te des Verkehrs zu erzielen, ist die Wahl Areal des ehemaligen ZOB Süd hat die
des richtigen Betriebsstandorts entschei- AOK Nordschwarzwald ihre Pläne für den
dend, die von sozialen, technologischen, Bau eines neuen Verwaltungs- und Ge-
ökonomischen, ökologischen, politischen sundheitszentrums verworfen (vgl. Kopf
und urbanen Faktoren beeinflusst wird: 2021). Als zentraler Verkehrsknoten-
Zum einen sollte eine sehr gute Verkehrs- punkt in Innenstadtlage würde sich der
anbindung vorhanden sein. Zum anderen Bau eines Mobility Hubs dort anbieten.
sollte der Standort einen Beitrag zur Errei- Laut Einschätzung des Mobilitätsbeirats
chung kommunalpolitischer Ziele leisten, der Stadt sollte dieser vor allem Fahr-
sich technisch realisieren lassen und im rad-Stellplätze, E-Ladestationen, Car-,
besten Fall eine neue Flächenversiege- Bike-, E-Scooter-, und Lastenrad-Sha-
lung vermeiden. Ein wirtschaftlicher Bau ring-Angebote sowie Paketstationen
und Betrieb des Mobility Hubs sowie eine integrieren. Im nächsten Schritt wird
soziale Ausgewogenheit potenzieller Nut- sich der Gemeinderat mit der Thematik
zergruppen wären wünschenswert.              befassen und sich zur künftigen Flächen-
                                             entwicklung beraten.
Einen Standort, der diese und weitere                 Melanie Handrich, Fraunhofer IAO
Faktoren erfüllt, hat die Stadt bereits ins         Dr. Bernd Bienzeisler, Fraunhofer IAO
Auge gefasst. In unmittelbarer Nähe des

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  Mobilitätskonzept(e) für den ländlichen Raum:

             MEHR ALS ÖPNV
Der ländliche Raum wird gerne als ab-      „Wir brauchen ein Umdenken aller Beteilig-       ein klassischer Linienbus; zudem seien
gehängt beschrieben, wenn es um den         ten, um einen qualitätvollen, zuverlässigen     Wasserstoff-Tankstellen dünn gesät und
öffentlichen Nahverkehr geht. Ein weit      ÖPNV auch in der Fläche garantieren zu         „grüner“ Wasserstoff (mit Ökostrom er-
geringeres Fahrplanangebot im Ver-          können“, ist er überzeugt. Er sieht das Land    zeugt) kaum erhältlich. Die Busförderung
gleich zu den Metropolen, wenig bis         Baden-Württemberg diesbezüglich an sei-         des Landes muss aus Sicht des WBO an-
kaum Fahrten vor allem abends und           ner Seite. Schließlich hat Verkehrsminister     gepasst und deutlich ausgebaut werden.
am Wochenende. Welche Entwicklungs-         Winfried Hermann die Verdoppelung des           Aktuell hat Baden-Württemberg die mo-
möglichkeiten gibt es?                      ÖPNV bis 2030 proklamiert. Das werde            dernste Busflotte der großen Bundesländer
                                            laut Weber, dessen Verband die Interes-        – der Busförderung sei Dank. Ausgeschlos-
                                            sen von mehr als 300 Busunternehmen im          sen, dass jedes private Unternehmen mal

T   atsache ist, dass die Menschen auf
    dem Land grundsätzlich lieber auf
das eigene Auto setzen, als in einem Bus
                                            Land repräsentiert, vor allem eines: teuer.
                                           „Wir sind mitten in der Transformation hin
                                            zu einem klimafreundlichen Nahverkehr“,
                                                                                            eben zehn neue E-Busse bestellen kann.
                                                                                           „Die wenigen kommunalen Unternehmen
                                                                                            im Land und die Konzernunternehmen ste-
Platz zu nehmen – Schülerinnen und          gibt er zu bedenken. Mit der Clean Vehicles     hen diesbezüglich besser da“, so Dr. Weber.
Schüler mal ausgenommen. „Diese Situa-      Directive (CVD) schreibt das europäische       „Aber jemand muss für die Zusatzkosten
tion verwundert nicht“, meint Dr. Witgar    Recht den Unternehmen im Linienverkehr          aufkommen. Die Fahrpreise sollen ja nicht
Weber. Der Geschäftsführer des Verbands     genaue Quoten für saubere und emissi-           steigen. Also müssten die Landkreise dafür
Baden-Württembergischer Omnibusunter-       onsfreie Fahrzeuge vor. Stichtag ist der        Geld einsetzen. Und das in einer Zeit, in
nehmer e. V. (WBO) beschäftigt sich seit    02. August 2021; ab diesem Zeitpunkt            der der ÖPNV gebeutelt ist durch Corona.“
Jahrzehnten berufsbedingt mit dem ÖPNV.     greift die CVD in Europa.                       Die Nahverkehrsbranche müsse erst die
                                                                                            deutlichen Fahrgastverluste im Gefolge der
                                           „Unsere Busunternehmen stehen diesem             Pandemie wegstecken. Da sei es extrem
                                            Transformationsprozess aufgeschlossen           schwierig, vom Angebot und den Fahr-
                                            gegenüber“, betont Dr. Weber. Allerdings        zeugen draufzusatteln. Wie aber können
                                            ist die Finanzierung noch ungeklärt. Ein        die Menschen auf dem Land stärker dazu
                                            E-Bus kostet in der Anschaffung mehr als        motiviert werden, auf das eigene Auto zu
                                            das Doppelte eines Dieselbusses, ganz zu        verzichten?
                                            schweigen von der notwendigen Ladeinfra-
                                            struktur. Dazu müssten die neuen Busse         Das aktuelle Zauberwort heißt On-Demand:
                                            nicht nur in der Stadt, sondern auch auf       auf Nachfrage. Das neue Personenbeförde-
                                            dem Land problemlos eingesetzt werden          rungsgesetz hat eine Rechtsgrundlage für
                                            können. „Im bergigen Schwarzwald ist           ÖPNV-integrierte On-Demand-Verkehre
                                            die Reichweite eines Busses mit alterna-       geschaffen. Und auch die Landesregierung
Dr. Witgar Weber ist seit                   tivem Antrieb deutlich geringer als in         Baden-Württemberg will den On-De-
2009 Geschäftsführer des                    der Ebene. Ich brauche also schon von          mand-Verkehr auf breiter Front fördern.
Verbands Baden-Württem-
bergischer Omnibusunter-                    daher mehr Busse und Personal. Es sei          Sie plant konkret, die Chancen eines au-
nehmer, WBO                                 denn, die Unternehmen könnten Was-             tomatisierten, fahrerlosen Busverkehrs mit
                                            serstoff einsetzen.“ Das werde in diesem       Pilotprojekten zu unterstützen.
                                            Jahrzehnt in größerem Maßstab nicht
                                            der Fall sein. Ein solcher Bus sei heute       On-Demand-Modellprojekte gibt es in
                                            in der Anschaffung drei Mal so teuer wie       verschiedenen Kreisen und Kommunen.

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SCHWERPUNKTTHEMA

Sie basieren auf dem klassischen Rufbus       chen von „Kosten ohne Ende, sobald die        alledem sind jedoch die unterschiedlichen
oder Ruftaxi, sind indes digital weiterent-   Nachfrage ansteigt“. Hauptfaktor ist hier     Bedürfnisse der einzelnen Regionen, Kreise
wickelt worden, um noch individueller         das Fahrpersonal: „Die öffentliche Hand       und Kommunen zu berücksichtigen. „Das
auf Wünsche des Fahrgastes reagieren          muss sich von dem Gedanken verabschie-        eine Mobilitätskonzept“, ist sich Weber si-
zu können. „Das ist sicher eine gute Sa-      den, dass eine Vielzahl von Menschen          cher, „gibt es nicht.“
che für Menschen im Ballungsraum“, so         bereit sein wird, andere zum Mindestlohn                                 Dr. Witgar Weber
WBO-Geschäftsführer Weber. Auf dem            oder noch weniger durch die Gegend zu
Land hingegen gestalte sich das Umsetzen      fahren. Und sind wir mal ehrlich“, so Dr.
schwierig. Verkehrsunternehmen, welche        Weber, „vom autonomen Fahren ohne
solche Verkehre durchgespielt haben, spre-    Personal sind wir Lichtjahre entfernt.“ Bei

                                                „Das Ansinnen der Landesregierung, ein Nah-
                                                 verkehrsangebot von 5 bis 24 Uhr anzubieten,
                                                 unterstützen wir – auch am Wochenende. Denn nur,
                                                 wenn wir ein gutes ÖPNV-Angebot haben, können
                                                 wir vor allem junge Menschen über 18 davon über-
                                                 zeugen, vom Auto Abstand zu nehmen. On-Demand
                                                 sehen wir dort als sinnvolle Ergänzung an.“
                                                                                                                    Richard Eberhardt,
                                                                          Geschäftsführer Richard Eberhardt Reisen GmbH, Engelsbrand

                      „DEN ländlichen Raum gibt es nicht – der öffentli-
                       che Nahverkehr muss entsprechend der Struktur
                       einer Region differenziert betrachtet und entwi-
                       ckelt werden. Ob On-Demand der Königsweg ist,
  darf bezweifelt werden: das ist letztlich auch nur eine andere Form
  von Individualverkehr – zu extrem hohen Vorhaltekosten. Bis der not-
  wendige Bewusstseinswandel eintritt und die Menschen bereit sind,
  auf die gewohnte ständige Verfügbarkeit von Mobilität zu verzichten,
  ist es noch ein weiter Weg.
                                Dr. Gisela Volz, Geschäftsführerin Volz Reisen, Calw

                                                „Mobilität in einem ländlich ge-
                                                 prägten Raum wie dem Kreis
                                                 Freudenstadt ist mehr als ÖPNV. Hier ist die „letzte Meile“ entschei-
                                                 dend. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Fahrräder an ZOB und
                                                 Bahnhöfen ordentlich abgestellt werden können, so dass auch teure
                                                (E-) Bikes sicher sind.“
                                                                                                                     Franz Schweizer,
                                                              Geschäftsführer Schweizer Reisen Verkehr & Touristik GmbH, Waldachtal

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SCHWERPUNKTTHEMA

Nachhaltige Gewerbeflächen
für zukunftsorientierte
Unternehmen
Infrastrukturprojekte haben es nicht leicht in Deutschland. Ob Verkehrs- oder Energie-
infrastrukturprojekte wie Stuttgart 21 oder der Stromnetzausbau: Kaum beschlossen,
regt sich Widerstand, nicht nur in der direkt betroffenen Bevölkerung. Was gilt es bei
der Entwicklung nachhaltiger Gewerbegebiete in der Region zu beachten?

D     as Prinzip „Wasch mir den Pelz, aber landwirtschaftliche, aber auch immis-
      mach mich nicht nass“ tritt nahezu re- sionsschutzrechtliche Belange nicht
gelmäßig auch bei Neuausweisungen oder entgegenstehen, lassen Planungsträgern
Erweiterungen von Gewerbeflächen, auch eigentlich keine andere Wahl.
in der Region Nordschwarzwald, zu Tage.
Wohlstand, Gewerbesteuer und hochwertige Viele Kommunen haben das erkannt,
Arbeitsplätze: ja, aber bitte ohne Flächenver- auch weil immer mehr Unterneh-
brauch – ein gesellschaftspsychologisches men eben nicht möglichst schnell,
Problem.                                       flächenintensiv und billig bau-
                                               en wollen, sondern sich die
Eine wirtschaftlich starke und zukunftsfä- Entscheidung für einen Neubau gut
hige Region braucht ein gesundes Maß an überlegen und die Bedürfnisse der Ar-
Gewerbeflächenentwicklung. Dabei muss beitswelt der Zukunft berücksichtigen.
das Ziel sein, qualitativ hochwertige und
nachhaltig ausgestaltete Flächen für Un- Wie können also auf den wenigen,
ternehmen zu schaffen. Die politischen geeigneten Flächen in der Region
Vorgaben wie Reduktion des Flächenver- Nordschwarzwald nachhaltige Gewer-
brauchs, Klimaschutz, Energieeffizienz, beflächen entstehen?
u. v. m., aber auch die Endlichkeit geeigneter
Flächen, bei denen z. B. naturschutz- und

Unser Leitfaden „Nachhaltige Gewerbe- und
Industriegebiete der Zukunft“ zeigt diese und andere
Aspekte nachhaltiger Gewerbeflächenentwicklung auf.

WEITERE INFOS:
nordschwarzwald.ihk24.de, Seitennummer: 126024

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INTER-
                   KOMMUNAL                                                  HOCHWERTIGE ENERGIE-
                 ZUSAMMENARBEITEN                                          VERSORGUNG SICHERSTELLEN

  Zunächst ist es erforderlich, das kommunale                                          Auch bei der Energieversorgung sind intelli-
  Kirchturmdenken aufzulösen. Geeignete Gewer-                                              gente Systeme gefordert. Dazu gehören
  beflächen sind rar und liegen nicht immer                                                    nicht nur Nahwärmenetze, sondern
  auf der gemeindeeigenen Gemarkung.                                                           auch eine möglichst sinnvolle „Be-
  Hier gilt es, interkommunal auf die                                                       stückung“ eines Gewerbegebiets. Der
  Suche zu gehen und gemeinsam                                                           Idealfall ist ein Nebeneinander von
  attraktive Flächen zu ent-                                                          Unternehmen, die Energie z. B. aus Produk-
  wickeln.                                                                        tionsprozessen oder PV-Anlagen übrig haben,
                                                                                     und Unternehmen, die diese Energie direkt
                                                                                           nutzen können.
                                             WOHLFÜHL-
                                            GEWERBEGEBIETE
                                              SCHAFFEN

             LOGISTIK                                       Auch müssen sich Mitarbeiter-
           NEU DENKEN                                        innen und Mitarbeiter in einem
                                                              Gewerbegebiet wohl fühlen. Mehr
  Eine gute verkehrstechnische Anbin-                          denn je werden zukünftig weiche
  dung ist wichtig. Zulieferer, Kunden und                      Standortfaktoren darüber entscheiden, ob ein Unter-
  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müs-                         nehmen Fachkräfte und motivierte Menschen erreichen
  sen das Unternehmen schnell und                             und an sich binden kann. Nicht nur gemeinsam nutzbare
  problemlos erreichen. Aber zum Thema                     Grün- und Freiräume oder Fassadenbegrünung, auch soziale
  Logistik gehören nicht nur moderne                       Elemente wie z. B. „Quartierskindergärten“ oder gemeinsame
  Mobilitätskonzepte, sondern auch                          Kantinen können entscheidende Faktoren sein, ob sich eine
  gemeinsam nutzbare Strukturen,                           Fachkraft letztlich für oder gegen einen Arbeitgeber entscheidet.
  wie Gemeinschaftsparkhäuser
  oder z. B. ein zentrales, digi-
  tales LKW-Parkraum- und
  Anlieferungsmanagement.
                                                              GRUNDSTEIN FÜR GREEN
                                                            ECONOMY LEGEN

                                                           Viele Akteure denken hier in die richtige Richtung. Das Schlagwort
                                        „Green Economy“ umfasst sicher noch viel mehr als die genannten Aspekte. Aber
                         ein wesentliches Element von Green Economy, nämlich nachhaltiges Bauen, kann nur auf Basis
                  nachhaltig ausgerichteter Gewerbeflächen gelingen. Hier gilt es, die umwelt- und klimapolitischen Ziele,
                   die gesellschaftlichen Anforderungen und nicht zuletzt die Ziele der ansiedlungswilligen Unternehmen schon
                 frühzeitig bei der Planung der Gewerbeflächen zu vereinen.

                       Nur dann ist es möglich, die emotional geführten gesellschaftlichen Diskussio-
                      nen über die Notwendigkeit und Umsetzung von Infrastrukturprojekten wieder
                        auf eine sachliche und konstruktive Ebene zu führen.
                                                                                                              Dipl.-Biol. Oliver Laukel

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21                             - 13 -                          www.nordschwarzwald.ihk24.de
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN

       Europäische

                                                           s Jahr
                                                                           der Schiene
BWIHK: Bund und Land sollten das
Europäische Jahr der Schiene nutzen,
um Projekte schneller voranzubringen.

W         olfgang Grenke, Präsident des
          Baden-Württembergischen Indus-
trie- und Handelskammertages (BWIHK)
                                                mehr
                                                Verlagerung
und Vizepräsident des europäischen              auf die Schiene. „Ohne entsprechenden
Kammerdachverbandes Eurochambres,               Kapazitätsausbau kann die auch aus
appelliert anlässlich des von der Europä-       klimapolitischer Sicht gewünschte Stei-
ischen Kommission ausgerufenen Jahres           gerung des Schienengüterverkehrs nicht
der Schiene an die Politik, noch mehr           stattfinden“, so Grenke. Der BWIHK-Präsi-
für den Ausbau der Schiene zu tun. Die          dent kritisiert, dass die Gesamtmaßnahme
Netzdichte in Deutschland liege im eu-          nach heutigem Stand nicht vor 2040 fer-
ropäischen Vergleich nur im unteren             tiggestellt sei, und das Rheintal somit erst
Mittelfeld. „In Baden-Württemberg sind          in rund 20 Jahren einen angemessenen
mehrere große Maßnahmen von europä-             Anschluss an die Schweizer Alpen-Basis-
ischer Bedeutung in Planung oder im Bau.        tunnel bekomme.
Positiv ist, dass sich für die Neubaustrecke
Mannheim - Frankfurt die Trasse konkre-         Für die ebenfalls als Alpen-Zulaufstrecke      zügige Elektrifizierung u. a. der Strecken
tisiert, und es erste Planungen für weitere     bedeutende Gäubahn Stuttgart - Singen -        Ulm - Heidenheim - Aalen, Friedrichs-
Gleise zwischen Mannheim und Karlsruhe          Zürich sei entscheidend, dass der Bund die     hafen - Radolfzell, Tuttlingen - Ulm
gibt“, hebt Grenke hervor. Zudem sei der        Finanzierung ohne weiteren Zeitverzug si-      und Tübingen - Horb. „Auch abseits der
Bau der Neubaustrecke zwischen Wendlin-         cherstelle und die Planungen beschleunigt      Hauptmagistralen brauchen wir eine echte
gen und Ulm weit fortgeschritten, ebenso        werden könnten. „Die Wirtschaft braucht        Perspektive für den Personen- und Güter-
die Elektrifizierung der Südbahn Ulm -          die ausgebaute Gäubahn als zusätzliche         transport auf der Schiene“, fordert Grenke.
Friedrichshafen.                                Verbindung Richtung Schweiz und Italien“,                                           BWIHK
                                                betont Grenke.
Hingegen komme der Ausbau der Rhein-
talbahn zwischen Karlsruhe und Basel            Infrastrukturelle Verbesserungen und
nach wie vor zu langsam voran. Gerade           Maßnahmen zur Beschleunigung fordert
auf dieser Nord-Süd-Hauptachse für den          Grenke für die Frankenbahn Heilbronn
Güterverkehr sei der durchgehende vier-        - Osterburken - Würzburg und die ihr an-
gleisige Ausbau aber die Voraussetzung für      geschlossenen Nebenstrecken sowie eine

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Mehr Wettbewerbsfähigkeit
   für europäische Unternehmen
Update der EU-Industriestrategie: Europäische Unternehmen   ERSTES ZIEL: STÄRKUNG DES
sollen sich im Wettbewerb besser behaupten können. Das      BINNENMARKTES
ist das Leitmotiv der EU-Industriestrategie, die im Früh-
sommer mit den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie          Die EU-Kommission will ein Binnenmarkt-Notfallinstrument vor-
aktualisiert worden ist. Die Europäische Kommission will    legen, um den für Unternehmen wichtigen freien Verkehr von
damit den Wandel zu einer nachhaltigen, digitalen und       Personen, Waren und Dienstleistungen auch in Krisenzeiten zu si-
resilienten Wirtschaft vorantreiben und die langfristige    chern. Dieses Instrument soll den Informationsaustausch und die
Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union sichern.        Koordinierung zwischen den Mitgliedstaaten fördern. Die „Single
                                                            Market Enforcement Task Force“ (SMET) soll zudem dabei unter-
                                                            stützen, Hemmnisse im Binnenmarkt zu beseitigen. Zusammen
                                                            mit den Mitgliedstaaten möchte die EU-Kommission außerdem
                                                            ein gemeinsames elektronisches Formular entwickeln, um die
                                                            Entsendung von Beschäftigten innerhalb der EU zu erleichtern.

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GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN

ZWEITES ZIEL: OFFENE STRATEGISCHE                                     DRITTES ZIEL: BESCHLEUNIGUNG DER
AUTONOMIE IN DER PRAXIS                                               GRÜNEN UND DIGITALEN TRANSFORMATION

Bei einer Analyse von 5.200 Importprodukten (die sechs Prozent         Um den Wandel zur Klimaneutralität und Digitalisierung voran-
des Warenimportwerts der EU ausmachen) identifizierte die Eu-          zutreiben, will die EU-Kommission 14 Ökosysteme (zusammen
ropäische Kommission 137 Produkte, die einerseits für sensible         90 Prozent des EU-Bruttoinlandsprodukts) je nach ihren sek-
Wirtschaftsbereiche wichtig sind und bei denen die EU gleichzei-       torspezifischen Bedürfnissen unterstützen. Außerdem soll ein
tig in hohem Maße von Einfuhren abhängig ist. Betroffen sind           CO2-Grenzausgleichmechanismus für Importe in die EU den
hauptsächlich energieintensive Industrien (beispielweise mit Blick     Wandel zu mehr Nachhaltigkeit fördern - ebenso wie die neuen
auf Rohstoffe) und Gesundheitssysteme (etwa wegen pharmazeu-          „Carbon Contracts for Difference“. Die Idee ist es, Unternehmen,
tischer Wirkstoffe). Etwa die Hälfte der 137 besonders wichtigen       die besonders klimafreundliche, aber kostenintensivere Tech-
Importprodukte stammen aus China (52 Prozent), auf Rang zwei           nologien einsetzen, einen festen Preis für Emissionszertifikate
und drei folgen Vietnam (elf Prozent) und Brasilien (fünf Prozent).    zu garantieren. Zusätzlich werden Nachhaltigkeitsberater in der
Im nächsten Schritt will die Kommission Maßnahmen entwickeln,          gesamten EU eingesetzt, die insbesondere kleine und mittelstän-
um diese Abhängigkeiten zu reduzieren. So plant sie, die Indust-       dische Unternehmen (KMU) gezielt beraten sollen.
rie dabei zu unterstützen, ihre Handelspartner zu diversifizieren,
größere Mengen von Importprodukten zu lagern oder generell            Bis 2023 sollen zudem mehr als 300 Millionen Euro in „Digital
unabhängiger handeln zu können. Außerdem sollen zusätzliche           Innovation Hubs“ fließen, die KMU vor Ort bei der digitalen Trans-
internationale Partnerschaften angestrebt werden, um die Resi-        formation und beim Zugang zu Technologietests unterstützen.
lienz der Wirtschaft zu erhöhen. Die EU-interne Produktion soll       Außerdem wird der Europäische Innovationsrat 1,1 Milliarden
für strategisch wichtige Sektoren durch die Zusammenarbeit in         Euro in Form von Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen bereit-
Industrieallianzen (EU-Kommission, Mitgliedstaaten, Industrie)        stellen, hauptsächlich für Start-ups und innovative KMU.
und sogenannten wichtigen Projekten von gemeinsamem euro-                                                Christopher Gosau, DIHK Brüssel
päischem Interesse (IPCEI) ausgeweitet werden. Zusätzlich zu den
bestehenden Allianzen für Rohstoffe, Wasserstoff und Batterien
befinden sich Allianzen zu den Bereichen Prozessoren, Halblei-
tertechnologien, industrielle Daten sowie für Edge und Cloud
Computing in der Vorbereitung.

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                                                                                 Digitalisierung

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IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21                               - 17 -                            www.nordschwarzwald.ihk24.de
GEMEINSAM EUROPA GESTALTEN

                                                      ENTSPANNUNG IM
                                                    TRANSATLANTISCHEN
                                                        VERHÄLTNIS
                                17 Jahre lang schwelte der Streit zwischen der Europäischen Union und den USA über
                              staatliche Subventionen für die Flugzeughersteller Airbus und Boeing. Mitte Juni haben
                            beide Seiten vereinbart, diesen schwierigen Handelskonflikt auf Eis zu legen.

                 K       ollektives Aufat-
                         men beim EU-US-
                Gipfel in Brüssel: Beide
                                             „Die Aussetzung der Strafzölle zwischen
                                              der EU und den USA ist ein positives Sig-
                                              nal für die auslandsaktiven Unternehmen
                                                                                          USA vertreten ist, an die Verhandlungs-
                                                                                          führer in Brüssel und Washington. „Die EU
                                                                                          sollte sich als Partner auf Augenhöhe mit
             Seiten setzen für fünf Jahre     der Region Nordschwarzwald“, kom-           den USA verstehen, um die vielfältigen
          ihre milliardenschweren Straf-      mentiert IHK-Präsidentin Claudia Gläser     Herausforderungen in der Handels- und
      zölle aus, die sie wegen illegaler      die jüngsten Entwicklungen. „Für eine       Außenpolitik sowie in der Klimapolitik
  Staatshilfen für die Flugzeugbauer Air-     zukunftsgerichtete, umfassende transat-     gemeinsam zu lösen“, so die IHK-Präsi-
bus und Boeing verhängt hatten. In dieser     lantische Partnerschaft, die auf unseren    dentin.
Zeit soll eine dauerhafte Lösung gefunden     gemeinsamen Werten und Grundsätzen                                    Elke Mönch
werden. Beobachter sprechen von einem         beruht, braucht es aber noch mehr“, ap-
neuen Kapitel in den transatlantischen        pelliert die Geschäftsführerin der Gläser
Beziehungen.                                  GmbH, die mit einer Tochterfirma in den

        www.nordschwarzwald.ihk24.de                           - 18 -                             IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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                                                                                 WirBürobedarf, workflowbasierten
                                                                                     unterstützen                  Genehmi-
                                                                                                  Sie mit Bestellprozessen
                                                                                        an die Homeoffice  Adresse.
                      stützen Sie bei Installation
                les IT/Hardware-Portfolio          und Aufbau.
                                             zusammen   und unter-             gungsverfahren
                                                                               von Bürobedarf, und  sogar Lieferungen
                                                                                                workflowbasierten      direkt
                                                                                                                   Genehmi-
                      stützen Sie bei Installation und Aufbau.                          an die Homeoffice
                                                                               gungsverfahren              Adresse. direkt
                                                                                                und sogar Lieferungen
                                                                                        an die Homeoffice Adresse.

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IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21                                     - 19 -                           www.nordschwarzwald.ihk24.de
MÄRKTE & TRENDS

                  KI als Problemlöser für
                   Lager und Transport
Die Hälfte der Lastwagen, die auf deutschen Straßen unterwegs sind, fahren leer. Das ist nicht nur sehr ineffizient,
  sondern auch schädlich für Mensch und Umwelt. Das folgende Schaubild zeigt, wie KI-Verfahren dabei helfen
können, kurzfristige Kundenbestellungen und Stornierungen in Echtzeit zu erfassen, Fahrten zu optimieren und
  innerhalb kürzester Zeit Hunderte bis Tausende neuer Routen für Transporte zu ermitteln. Hier würde auch das
geschickteste Logistikteam an seine Grenzen stoßen. So kann die Kundschaft mit pünktlichen Lieferungen rechnen
                                und Transportunternehmen sparen Zeit und Geld.

Quelle: acatech (Eigene Darstelung nach Focus Online 202 [14], Produktion 2020 [18] und Towards Data Science 2019 [19])

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MÄRKTE & TRENDS

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21        -- 21
                                            21 --     www.nordschwarzwald.ihk24.de
REGION NORDSCHWARZWALD
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KLETTERPARTIE

                                                                                                                                      Stefan Dangel/Naturpark
MIT AUSSICHT
Es ist herausfordernd und vielseitig,
erfordert Geschick und Ausdauer: das
Klettern. Im Naturpark Schwarzwald
                                            „K       lettern ist aktuell ziemlich populär“,
                                                     erklärt Lilli Wahli, beim Naturpark
                                            für sporttouristische Projekte zuständig.
                                                                                               Alpenverein und Naturpark neu aufgelegt,
                                                                                               gibt wichtige Tipps für naturverträgliches
                                                                                               Klettern in der Region. Viele Kletterfelsen
Mitte/Nord finden Aktivsportlerinnen        Mindestens 500.000 aktive Klettererinnen           im Nordschwarzwald liegen in Natur-
und -sportler eine ganze Reihe ein-         und Kletterer gibt es laut Deutschem Alpen-        schutzgebieten oder sind als Naturdenkmal
maliger Kletterfelsen. Was es alles bei     verein (DAV) in Deutschland. Neben dem             ausgewiesen. Dort gilt es, Brutzeiten von
einer Klettertour in der Natur zu be-       alpinen Klettern – beispielsweise auf Kletter-     Vögeln zu beachten oder bestimmte Berei-
achten gibt, fasst eine Broschüre über      steigen im Hochgebirge – erfreuen sich vor         che nicht zu betreten. Neben dem Battert
die Kletterfelsen im Nordschwarzwald        allem das Bouldern und das Sportklettern           und dem Plättig bei Baden-Baden werden
zusammen.                                   großer Beliebtheit. Alle Varianten haben           die Felsen im Murgtal, in Bad Herrenalb,
                                            eines gemein: Als komplexes Ganzkörper-            im Nagoldtal und im Renchtal vorgestellt
                                            training schulen sie Kraft, Beweglichkeit         – jeweils mit Hintergründen zu Geologie,
                                            und Koordination. „Als Einsteigerin oder           Tier- und Pflanzenwelt.
KLETTER-TIPP                                Einsteiger sollte man unbedingt einen Ein-
                                            führungskurs machen. Denn nicht nur die   Viele Kletter-Hot-Spots im Naturpark
Falkenfelsen Bad Herrenalb: Mit der         Klettertechnik ist wichtig, sondern auch die
                                                                                      sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu
Albtalbahn (S1) bis zur Haltestelle „Kul-   Wahl der Ausrüstung und das richtige Ab-  erreichen. Die Kletter-Broschüre ist in der
lenmühle“. Von dort ist der Fels bereits    sichern“, empfiehlt Wahli.                Naturpark-Geschäftsstelle in Bühlertal,
zu sehen. Fünf Minuten Fußmarsch bis                                                  beim DAV und im Naturpark-Online-Shop
zur „Unteren Gruppe“, die insgesamt 21      Wer in der Kletterhalle die nötige Er- erhältlich. Unter dav-felsinfo.de finden
Routen bietet. Fast alle sind gut abgesi-   fahrung gesammelt hat, kann sich der Kletterer stets aktuelle Informationen zu
chert und eignen sich auch für jüngere      Herausforderung am Kletterfelsen widmen. Routen und Sperrzeiten.
Kletterer.                                  Die 24-seitige Broschüre „Klettern im Na-                              Jochen Denker,
                                            turpark Schwarzwald Mitte/Nord“, von               Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

        www.nordschwarzwald.ihk24.de                           - 22 -                                  IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
REGION NORDSCHWARZWALD

Medizintechnik
AUF
ENGSTEM                                                 MartinMechanic hat eine kleine, aber               Nun werden die Filteranschlüsse pneuma-

RAUM

                                       MartinMechanic
                                                        feine Prüfanlage entwickelt, die eine              tisch abgedichtet. Ein Prüfadapter schiebt
                                                        Aufstellfläche von gerade mal einem                sich automatisch über einen Anschluss-
                                                        halben Quadratmeter benötig. Sie testet            stutzen. Der wird aktiv abgedichtet, sodass
                                                                    Dialyse-Flüssigkeitsfilter             die Verbindung auch unter Druck absolut
                                                                    vor ihrer Auslieferung.                Leck-frei ist. Der Filter wird durch den
                                                                                                           Leck-Tester mit einem konditionierten
                                                                                                           Prüfgas geflutet und auf Dichtheit über-

                                                                     A     llein in Deutschland
                                                                           leiden rund 100.000
                                                                     Menschen an einer Nieren-
                                                                                                           wacht. Während einer vorgegebenen Zeit
                                                                                                           wird der Druckabfall gemessen, wobei die
                                                                                                           Druckabweichung hinterlegte Toleranz-
                                                                     insuffizienz. Viele von ihnen         werte nicht überschreiten darf. Danach
                                                                     müssen regelmäßig zur Blut-           werden die Anschlüsse des Filters ge-
                                                                     wäsche. Herzstück eines               öffnet, um den Durchfluss mit Hilfe von
                                                                     Dialysegerätes ist der Blutfil-       gereinigter Druckluft messen zu können.
                                                                     ter, der die Giftstoffe ausfiltert.   Das Ergebnis der Prüfung mit Hilfe des
                                                                     Die Flüssigkeitsfilter werden         Durchflussmessers wird zusätzlich zur
                                                                     von der neuen Prüfanlage,             numerischen Darstellung durch eine
                                                                     die MartinMechanic inner-             dreifarbige Ampel dargestellt. Da die
                                                                     halb von fünf Monaten für             Prüfanlage für Filter im Reinraum gemäß
                                                                     einen Kunden in der Medi-             ISO-Klasse 8 eingesetzt wird, sind sämtli-
                                                                     zintechnik-Branche gebaut             che Oberflächen in Edelstahl, eloxiertem
                                                                     hat, auf Dichtheit und Durch-         Aluminium oder speziellem Kunststoff
                                                                     fluss getestet. Dazu werden           ausgeführt. Herzstück der 60 Zentimeter
                                                        die zusammengebauten Filter manuell in             hohen Anlage, die mit 75 Zentimeter Brei-
 Flüssigkeitsfilter testet die neu entwi-
 ckelte Prüfanlage MLT01980-10 von                      die Teileaufnahme der Anlage eingelegt.            te und Länge zu den kleinsten aus dem
 MartinMechanic in einer medizinischen                  Hierfür zieht der Werker die Schublade, die        Hause MartinMechanic zählt, ist die Steu-
 Fertigung auf Dichtheit und Durchfluss.
                                                        auf einem Führungsschlitten montiert ist,          erung S7-1500 von Siemens.
                                                        in die Belade-Position. Doch die Hubtüre                                PM/Werner Klein-Wiele
                                                        auf der Vorderseite der Anlage kann er nur
                                                        öffnen, wenn er zuvor einen berührungslo-
                                                        sen Sensorschalter bedient hat. Nach dem              MartinMechanic
  WEITERE INFOS:                                        Einlegen der zu prüfenden Filter schiebt er           Friedrich Martin GmbH & Co KG
  martinmechanic.com                                    die Teileaufnahme in die Arbeitsstellung              ist ein von Friedrich Martin gegründetes
                                                        und schließt die Hubtür.                              mittelständisches Unternehmen, das seit
                                                                                                              über 50 Jahren Standard- und Sonder-
                                                                                                              anlagen plant und baut. Heute wird der
                                                                                                              Familienbetrieb in Nagold erfolgreich
                                                                                                              von seinen Söhnen Claus und Frank
                                                                                                              Martin geführt. Das Spektrum realisierter
                                                                                                              Lösungen reicht von kleinen Vorrichtun-
                                                                                                              gen bis hin zu komplexen Anlagen.

IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21                                           - 23 -                              www.nordschwarzwald.ihk24.de
REGION NORDSCHWARZWALD

 Start-up Ökosystem
 BRINGT GRÜNDERSZENE IM
 NORDSCHWARZWALD ZUSAMMEN
 Die „Start-up Night“ am 23. Juli am Beach 21 in Nagold
 wird mit Spannung erwartet.

 D     as Start-up Ökosystem Nordschwarz-
       wald bietet attraktive Formate, um
  Gründungsinteressierte mit Gründe-
                                             berger (Autor von „Der Start-up Code“)
                                             erwartet. Erstmals werden Mitglieder des
                                             Start-up Ökosystems ebenfalls „pitchen“
  rinnen und Gründern, Investoren und        und ihre Unterstützungsangebote in einer
  Gründungsunterstützern aus der Region      einminütigen Präsentation vorstellen.
  Nordschwarzwald zusammen zu führen.        Wenn es darum geht, kreative Ideen, Ex-
  Die „Start-up Nights“ sind in der Grün-    perimentierfreude und Innovationen
  derszene überaus beliebt, das gilt für die regionaler Unternehmen voranzutreiben,
  Präsenzveranstaltungen ebenso wie für      kommt auch die Wirtschaftsförderung
  die digitale Fortsetzung. Die hohe Teil-   Nordschwarzwald (WFG) als Organisa-
  nehmerzahl zeigt, wie gefragt das Thema    tionseinheit des Ökosystems ins Spiel.
 „Gründen“ ist und wie brisant die Fragen    Jochen Protzer, Geschäftsführer der WFG,
  sind, die den Gründungsinteressierten un-  fasst den Nutzen der Start-up Events
            ter den Nägeln brennen.          zusammen: „Mit der Start-up Night
                                             Nordschwarzwald, bei der Unternehmen,
                   Die nächste Veran- Start-ups, potentielle Gründerinnen und

   E                staltung des Start-up Gründer sowie Interessierte miteinander ihre Kräfte zu bündeln und möglichst
SAVE                 Ökosystems steht in ins Gespräch kommen, setzt das Ökosystem vielen Gründungsinteressierten eine ziel-
 TH E                den Startlöchern und ein Zeichen und unterstützt Gründungsin- gerichtete Unterstützung zu ermöglichen.

 DAT                 wird in der Szene teressierte in der Region ganz gezielt“.
                    bereits mit Spannung er-
                                                                                      Zu den Partnern im Start-up Ökosystem
                                                                                      Nordschwarzwald gehören neben der Wirt-
                  wartet: Bei der Start-up ÜBER DAS START-UP                          schaftsförderung Nordschwarzwald unter
               Night Nordschwarzwald ÖKOSYSTEM                                        anderem die Kammern, die Stadt- und
         am 23. Juli 2021 ab 18 Uhr NORDSCHWARZWALD                                   Landkreise der Region, einige Kommunen,
 am Beach 21 in Nagold werden er-                                                     Sparkasse und Volksbank, Hochschulen
 folgreiche Start-up Gründerinnen und Im Start-up Ökosystem Nordschwarzwald und Wissenschaftseinrichtungen, Unter-
 Gründer ihre Gründungsgeschichte er- finden sich zur effektiven Förderung in- nehmen sowie die Wirtschaftsjunioren.
 zählen, Tipps und Erfahrungen aus erster novativer und technologiegetriebener Koordiniert wird das Ökosystem von der
 Hand weitergeben und auf besondere Start-ups insgesamt 23 Partner aus der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald.
 Herausforderungen zum Thema Unterneh- Region Nordschwarzwald zusammen, um                                      Jutta Effenberger
 mensgründung eingehen. Während und
 nach den Start-up-Impulsen können sich
 die Gäste untereinander vernetzen, Fragen      WEITERE INFOS:
 stellen und sich intensiv austauschen. Als     ökosystem-nordschwarzwald.de
 Keynote-Speaker wird Johannes Ellen-

          www.nordschwarzwald.ihk24.de                       - 24 -                            IHKMAGAZIN Nordschwarzwald 7-8/21
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