Wahlen Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting - polis aktuell
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
polis aktuell Nr. 8 2012 Wahlen Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting oo Wahlen in Österreich oo Nationalratswahl oo Verhältniswahl versus Mehrheitswahl oo Wahlkampf und Wahlprognosen oo Wählen ab 16 oo Unterrichtsbeispiele, Link- und Materialientipps
p o l i s aktuell 2012 Liebe Leserin, lieber Leser! Zeitgleich mit dem Erscheinen dieses Hefts finden die Prä- sidentschaftswahlen in den USA statt. Der Präsident wird Begonnen hat alles mit Tonscherben. Die Rede ist von den aufgrund des Mehrheitswahlrechts ermittelt. Die Unter- ersten Wahlen im antiken Athen, bei denen zerbrochene schiede zwischen diesem Wahlsystem und dem bei uns vor- Tonscherben als Wahlzettel verwendet wurden. Heute sind herrschenden Verhältniswahlrecht werden kurz aufgezeigt. die Wahlzettel oftmals recht komplexe Listen mit Namen von Ein Kapitel über Wahlkampf und Wahlprognosen rundet den Parteien sowie Kandidatinnen und Kandidaten. In jüngster inhaltlichen Teil ab. Wie immer finden Sie auch Ideen für Zeit kam durch das Internet eine weitere Form der Abstim- den Unterricht sowie Link- und Literaturtipps. mung in Form von E-Voting dazu. Die vorliegende Ausgabe von polis aktuell widmet sich dem Wir wünschen Ihnen eine interessante Umsetzung des Thema Wahlen, insbesonders der Nationalratswahl, und Themas und freuen uns über Ihr Feedback! setzt einen Schwerpunkt auf E-Voting und E-Democracy. Der Maria Haupt und Dorothea Steurer Beitrag dazu befindet sich im Mittelteil des Hefts und wurde für das Team von Zentrum polis von Maria Kellner von E-Voting.CC GmbH verfasst. Nachdem service@politik-lernen.at Österreich mit der Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre im Jahr 2007 eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union ein- P.S. Diese Ausgabe von polis aktuell basiert auf dem Heft genommen hat, wird auf das Thema Wählen ab 16 in einem Nr. 7/2006 und wurde aus Anlass der Nationalratswahl eigenen Kapitel eingegangen. 2013 aktualisiert sowie ergänzt. 1 Wahlen in Österreich In Österreich gibt es Wahlen zu folgenden politischen Volksbegehren, Volksabstimmungen und Volksbefra- Institutionen bzw. Ämtern: gungen sind Mittel der „direkten Demokratie“, durch welche BürgerInnen ihre Anliegen äußern bzw. Entschei- •• Nationalrat (alle 5 Jahre) dungen treffen können. •• Landtag (alle 5 Jahre, außer OÖ: 6 Jahre) •• Gemeinderat (alle 5 Jahre, außer K, OÖ und T: 6 Jahre) Wahlkalender 2013 •• BundespräsidentIn (alle 6 Jahre) •• 20. Jänner 2013: Volksbefragung zur Wehrpflicht •• Europäisches Parlament (alle 5 Jahre) •• März 2013: Landtagswahl Niederösterreich Darüber hinaus finden in Österreich Wahlen zu verschie- •• Mai 2013: ÖH-Wahlen denen Interessenvertretungen statt, z.B.: •• Juni 2013: Landtagswahl Tirol •• voraussichtlich September 2013: Nationalratswahl •• VertreterInnen im Rahmen der Schuldemokratie (Klassensprecher- und SchulsprecherInnen, Schul- Tipp Link gemeinschaftsausschuss, Schulparlament etc.) •• VertreterInnen der Österreichischen HochschülerIn- SORA-Wahlkalender nenschaft (ÖH) Schneller Überblick über die künftigen Wahltermine. •• VertreterInnen in Betrieben bzw. in den Kammern www.sora.at/suche-download/wahlkalender.html (Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landwirt- schaftskammer) Tipp Literatur Landtagswahlen und Landtage in Österreich Tipp Literatur Fachdidaktikzentrum für Geschichte, 1x1 der Politik: Wahlen in Österreich Sozialkunde und Politische Bildung (Hg.). Clemens Hüffel, Fritz Plasser, Dietmar Ecker historisch-politische bildung Nr. 1/2010. (Hg.). Holzhausen Verlag, 2008. Das Heft enthält eine fachwissenschaft- Inhalt: direkte und indirekte Demokratie, liche und didaktisch-methodische Einfüh- Wahlrecht, Wahlkampf, Nationalrats-, Land- rung in den Themenbereich sowie praxis- tags-, Gemeinderats-, BundespräsidentIn- orientierte Unterrichtsmodelle. nen- und Europawahlen u.a. www.politik-lernen.at/shop 2 www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8 Wahlen 2 Nationalratswahl 2.3 W er darf wählen ? Alle Personen, welche die österreichische Staatsbürger schaft besitzen und mit Ablauf des Wahltages das 16. 2.1 W ann wird gewählt ? Lebensjahr vollenden, haben das aktive Wahlrecht.*** AuslandsösterreicherInnen sowie Personen, die sich zum Zeitpunkt der Wahl nicht an ihrem Wohnsitz aufhal- Die Gesetzgebungsperiode des Nationalrats endet ent- ten bzw. bettlägrig oder nicht geh- und transportfähig sprechend der Wahlrechtsreform von 2007 spätestens sind, können vor dem Wahltermin schriftlich eine Wahl- nach fünf Jahren. Der Wahltermin ist so anzusetzen, dass karte beantragen. Mit einer Wahlkarte kann die Stimme der neue Nationalrat fünf Jahre nach Beginn der letzten sowohl in einem Wahllokal, das Wahlkarten entgegen- Gesetzgebungsperiode zusammentreten kann. Nach- nimmt, als auch mittels Briefwahl abgegeben werden. dem der derzeit im Amt befindliche Nationalrat erstmals Darüber hinaus gibt es auch sogenannte „fliegende Wahl- am 28. Oktober 2008 zusammentrat, muss die nächste behörden“, die beispielsweise in Krankenhäuser oder Nationalratswahl spätestens im September 2013 statt- Pflegeheime kommen. Vom Ausland aus ist die Brief- finden. Der Wahltermin ist von Gesetzes wegen immer an wahl die einzige Möglichkeit, sich an der Wahl zu betei- einem Sonntag oder einem anderen öffentlichen Ruhetag ligen. Die Wahlkarte muss jedenfalls am Wahltag bis festzusetzen.* spätestens 17.00 Uhr bei der zuständigen Bezirks- wahlbehörde einlangen.**** In Österreich besteht keine 2.2 W ie wird gewählt ? Wahlpflicht. Bei der Nationalratswahl 2008 lag die Wahl- beteiligung bei 78,8 Prozent. Die Wahl zum Nationalrat zeichnet sich laut Bundes- Verfassungsgesetz durch folgende Grundsätze aus:** Tipp Link Gleich: Jedem wahlberechtigten Staatsbürger und jeder Demokratiewebstatt – Alles über Wahlen wahlberechtigten Staatsbürgerin kommt eine Stimme zu Auf diesem Webportal, einer Initiative und jede Stimme hat den gleichen Wert. des Parlaments, ist das Thema Wahlen für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren leicht ver- Unmittelbar: Die Abgeordneten werden direkt vom Volk ständlich aufbereitet. gewählt (und z.B. nicht durch Wahlmänner/Wahlfrauen www.demokratiewebstatt.at/wahlen.html wie in den USA). Durch die Abgabe einer Vorzugsstimme kann außerdem ein/e Kandidat/in hervorgehoben werden. Methodentipp Persönlich: Das Wahlrecht muss persönlich ausgeübt werden, d.h. die Wählenden können sich nicht vertreten Statements zum Thema Wählen und das Stimmrecht von jemand anderem ausüben lassen. Acht kontroverse Statements mit Hilfe derer die Schü- Eine Ausnahme bilden körper- oder sinnesbehinderte lerInnen Stellung beziehen und Argumente für das Personen, die zum Ausfüllen des Stimmzettels auf fremde Wählen bzw. Nicht-Wählen sammeln. Hilfe angewiesen sind. Sie können sich von einer Person ihres Vertrauens unterstützen lassen. Quelle: Unterrichtsmaterialien zum Jugendparlament, Österreichisches Parlament (Hg.), S. 37-38: Frei: Jede Wahlentscheidung kann ohne Zwang oder www.reininsparlament.at/index.php?id=609 Behinderung getroffen werden. Geheim: Durch Maßnahmen wie Wahlzelle, Wahlkuvert und Wahlurne wird sichergestellt, dass die Wahlentschei- *** Einzige Einschränkung: Gerichte entscheiden im Einzelfall, ob Personen, dung geheim gehalten wird. die rechtskräftig zu einer mehr als fünfjährigen Freiheitsstrafe bzw. bei bestimmten Delikten (z.B. Landesverrat, Wahlbetrug, bestimmte Fälle von Amtsmissbrauch, NS-Wiederbetätigung, Terror oder organisierte Krimina- lität) zu einer mehr als einjährigen Freiheitsstrafe rechtskräftig verurteilt wurden, von der Wahl ausgeschlossen werden. Vgl. Österreichisches Par- * vgl. Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG), Artikel 27: www.ris.bka. lament: Fragen und Antworten > Wahlen > Was ändert sich mit der Wahl- gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnum rechtsreform 2011: www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/WAHL/ mer=10000138 **** vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen > ** vgl. ebd. Artikel 26, Absatz 1 Nationalratswahl, Überblick: www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/ w w w. p o l i t i k- ler nen.at 3
p o l i s aktuell 2012 2.4 W er kann gewählt werden ? – bei der Landeswahlbehörde vorlegen. Die Mandate einer Partei werden dann entsprechend dieser Liste an die kandidierenden Personen vergeben (siehe dazu Alle Personen, die am Stichtag der Wahl die österrei Kapitel 2.8 „Mandatsverteilung“). chische Staatsbürgerschaft besitzen und mit Ablauf des Tages der Wahl das 18. Lebensjahr vollenden, haben Tipp Literatur das passive Wahlrecht. Darüber hinaus gelten dieselben Bestimmungen wie beim aktiven Wahlrecht.* Parlament/Parlamentarismus (Arbeitstitel) Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur Poli- Tipp Links tischen Bildung, Nr. 36/2012. Das Heft (Erscheinungstermin Dezember 2012) enthält meinparlament.at u.a. ein Kapitel über die Abgeordneten zum Nationalrat. Die Plattform bietet die Möglichkeit, direkt mit den www.politischebildung.com KandidatInnen in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen, in Lebensläufen zu lesen und sich so ein Bild von den Nationalratsabgeordneten zu machen. 2.6 W as ist eine politische P artei ? www.meinparlament.at Die Gründung einer politischen Partei ist relativ einfach. meineabgeordneten.at Es bedarf Satzungen, die in einer periodischen Druck Transparenzplattform, die öffentliche Daten zu allen schrift zu veröffentlichen sind und beim Bundesministe Nationalratsabgeordneten, den Mitgliedern der Bundes- rium für Inneres hinterlegt werden.*** Damit erlangt eine regierung und des Bundesrats, den EU-Abgeordneten und politische Partei die Rechtspersönlichkeit. den Mitgliedern des Wiener Landtags enthält. Die Gründung politischer Parteien ist grundsätzlich frei, www.meineabgeordneten.at sofern damit nicht das Verbotsgesetz verletzt wird, das eine nationalsozialistische Wiederbetätigung verbietet. 2.5 W er darf bei der N ationalratswahl antreten ? Tipp Literatur Politische Parteien in Österreich Es kann immer nur eine wahlwerbende Gruppe antreten, Fachdidaktikzentrum für Geschichte, nicht jedoch eine einzelne private Person. Um aber tat- Sozialkunde und Politische Bildung (Hg.). sächlich zu einer Wahl zugelassen zu werden, muss von der historisch-politische bildung Nr. 4/2011. wahlwerbenden Gruppe eine Hürde genommen werden: Das Heft gliedert sich in zwei thema- Sie muss bis zu einem Stichtag eine bestimmte Anzahl von tische Abschnitte: „Politische Parteien in Unterstützungserklärungen** oder die Unterstützungs- Österreich“ und „Politische Plakate“ und erklärung von zumindest drei Nationalratsabgeordneten bietet Anregungen dazu, wie diese The- vorlegen. Für Parteien, die über die Unterstützung durch men im Unterricht umgesetzt werden können. Abgeordnete im Nationalrat verfügen, ist diese Hürde www.politik-lernen.at/shop leicht zu nehmen. Alle anderen wahlwerbenden Gruppen müssen die Unterstützungserklärungen sammeln. Durch diese Hürde wird verhindert, dass sich eine unübersicht- 2.7 W ann ist ein S timmzettel lich große Zahl an Gruppen einer Wahl stellt. gültig ausgefüllt ? Außerdem muss jede wahlwerbende Gruppe ihren Wahl In jedem Landeswahlkreis gibt es eigene Stimmzettel. vorschlag – eine durchnummerierte Liste mit Personen, Als gültig ausgefüllt gilt ein Stimmzettel dann, wenn die bereit sind, ein erworbenes Mandat auszuüben eindeutig aus ihm hervorgeht, welcher Partei die Wäh- * vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen > lerin bzw. der Wähler ihre/seine Stimme geben wollte. Nationalratswahl, Überblick: www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/ Dies kann durch ein Kreuz bei einer Parteiliste oder das ** Dies sind für einen Landeswahlvorschlag, abhängig von der Einwoh nerInnenzahl des Bundeslandes, in Wien und Niederösterreich jeweils 500, Anhaken oder Unterstreichen einer Partei erfolgen. Auch in Oberösterreich und der Steiermark je 400, in Kärnten, Salzburg und Tirol je 200 und im Burgenland und in Vorarlberg je 100 Unterstützungserklä- *** Anfang 2012 lagen dem Bundesministerium für Inneres rund 900 dieser rungen. Für eine bundesweite Kandidatur sind mindestens 2.600 Unter- Parteisatzungen vor. Vgl. Österreichisches Parlament: Parlament erklärt > stützungserklärungen nötig. Fragen und Antworten > Parteien > Wie gründet man eine Partei?: Vgl. ebd. Kapitel „Wie kann man bei einer Nationalratswahl kandidieren?“. www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/PART/index.shtml 4 www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8 Wahlen das Durchstreichen aller Parteien bis auf eine gilt als ein- Die Vergabe der Mandate an einzelne Personen richtet deutig. Es genügt auch, einen Bewerber/eine Bewerbe- sich nach der Reihenfolge der Kandidatinnen und Kan rin einer Parteiliste eindeutig zu bezeichnen, d.h. deren didaten auf den Wahllisten. Je weiter vorne eine Bewer- Namen in die richtige Parteispalte einzusetzen. Für den berin oder ein Bewerber auf der Liste steht, umso größer Fall, dass eine Partei ordnungsgemäß gekennzeichnet ist die Chance, ein Mandat zu erlangen. Mittels der Ver- wurde, die Vorzugsstimme jedoch an eine Bewerberin bzw. gabe von Vorzugsstimmen können die WählerInnen diese einen Bewerber einer anderen Partei vergeben wurde, gilt Reihung jedoch verändern.*** der Grundsatz „Kreuzerl sticht Vorzugsstimme“, d.h. die Stimme wird der gekennzeichneten Partei zugeordnet, während die Vorzugsstimme nicht gezählt wird.* Bei der 2.9 N ationalratswahlen seit 1945 Nationalratswahl 2008 wurden 97,9 Prozent aller abgege- benen Stimmen als gültig gezählt. Quelle: APA / Nationalratswahlen in Österreich seit 1945. Die Zahl der Parteien, die in der Zweiten Republik im Quelle: BMI / Amtlicher Stimmzettel, Nationalratswahl 2008, Regionalwahl- Nationalrat vertreten waren (Vierprozenthürde), blieb kreis 1A Burgenland Nord. nach allen Wahlen überschaubar. In den 20 Gesetzge- 2.8 M andatsverteilung bungsperioden seit 1945 waren während neun Perioden nur drei Parteien im Parlament vertreten. In sieben Peri- oden waren es immerhin vier Parteien. Durch den Ein- Die Wahl erfolgt nach den Grundsätzen der Verhältnis zug des Liberalen Forums 1994 und 1995 bzw. den des wahl. Das heißt, die Mandate werden nach dem jewei- BZÖ nach den Wahlen 2006 und 2008 waren bzw. sind in ligen prozentuellen Stimmenanteil an die wahlwerbenden diesen Gesetzgebungsperioden jeweils fünf Parteien im Gruppen vergeben. Zunächst muss unmittelbar nach der Nationalrat vertreten. Bei allen Wahlen in der Zweiten Wahl für jeden Landeswahlkreis die sogenannte „Wahl- Republik war entweder die SPÖ oder die ÖVP die stimmen- zahl“ ermittelt werden. Dafür wird die Gesamtsumme der und mandatsstärkste Partei.**** im Landeswahlkreis für die Parteien abgegebenen gül- tigen Stimmen durch die Anzahl der im Landeswahlkreis zu vergebenden Mandate geteilt. Die errechnete Zahl (auf Methodentipp eine ganze Zahl aufgerundet) ergibt die Wahlzahl. Sie sagt Rechercheaufgabe zum Thema Frauenanteil im Parlament aus, wie viele Stimmen für ein Mandat erreicht werden Lassen Sie die SchülerInnen im Internet die Entwick- müssen. Die Zuteilung der Mandate erfolgt nun in einem lung des Frauenwahlrechts in Österreich recherchieren. dreistufigen Verfahren auf der Ebene der Regionalwahl Wie hoch ist derzeit der Frauenanteil im Nationalrat? kreise, der Landeswahlkreise sowie des Bundeswahl Wie sieht es in anderen Ländern aus? Welche Vor- und kreises. Die „Vierprozenthürde“ bedeutet, dass nur Par- Nachteile hat die Einführung einer Quotenregelung? teien, die bei der Wahl mehr als vier Prozent der gültigen Stimmen erreichen konnten, Mandate zugeteilt bekom- Linktipps z.B.: www.parlament.gv.at/PERK/FRAU/ sowie men. Dadurch soll verhindert werden, dass zu viele kleine www.demokratiezentrum.org/themen/demokratieentwick- Parteien im Nationalrat vertreten sind, was eine Regie- lung/frauenwahlrecht.html rungsbildung bzw. Mehrheitsfindung erschweren kann.** * vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen > *** mehr dazu in: Clemens Hüffel, Fritz Plasser, Dietmar Ecker (Hg.) (2008): Nationalratswahl, Gültigkeit und Ungültigkeit von Stimmzetteln: Wahlen in Österreich. 1x1 der Politik, Band 1. S. 48 ff. www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/ **** vgl. Österreichisches Parlament: Wer ist wer > Nationalrat > Zusammen- ** vgl. Politiklexikon für junge Leute: Stichwort „Vierprozenthürde“: setzung des Nationalrates seit 1945: www.politik-lexikon.at/vierprozenthuerde/ www.parlament.gv.at/WWER/NR/MandateNr1945/ w w w. p o l i t i k- ler nen.at 5
p o l i s aktuell 2012 3 Verhältniswahlrecht vs. Mehrheitswahlrecht In Österreich wird bei Nationalratswahlen ebenso wie bei Landtags- und Gemeinderatswahlen das Verhält 3.2 D as M ehrheitswahlrecht am niswahlrecht angewendet. Es ist verfassungsrechtlich B eispiel der USA verankert, d.h. für eine Änderung ist eine 2/3-Mehrheit Das Mehrheitswahlrecht findet sich heute v.a. im anglo- im Parlament nötig. Das amerikanische Wahlsystem bei amerikanischen Raum (USA, Großbritannien). Am bes Präsidentschaftswahlen steht dazu im Gegensatz und gilt ten gekennzeichnet ist diese Form des Wahlrechts durch als klassisches Beispiel für ein Mehrheitswahlrecht. den von Präsidentschaftswahlen in den USA bekannten Spruch „The winner takes it all“. 3.1 D as V erhältniswahlrecht in Jeder Bundesstaat der USA verfügt über Wahlmänner/ Ö sterreich Wahlfrauen (Electors), die der Zahl von Abgeordneten des Bundesstaates im Kongress entsprechen. Der Kongress Das Verhältniswahlrecht hat grundsätzlich zum Ziel, die setzt sich aus Repräsentantenhaus und Senat zusam- Stimmverteilung bei einer Wahl im Parlament proportio men. Die Anzahl an Abgeordneten im Repräsentatenhaus nal abzubilden. Die Parteien sollen in jener Stärke im richtet sich nach der EinwohnerInnenzahl des jeweiligen Parlament repräsentiert sein, die ihnen aufgrund der Bundesstaates. Dazu kommen je Bundesstaat zwei Vertre- erzielten Stimmen bei der Wahl zusteht: Eine Partei, die terInnen im Senat. Kalifornien als bevölkerungsreichster bei einer Wahl wenig Stimmen erhalten hat, ist mit weni- Staat verfügt z.B. über 55 Wahlmänner/Wahlfrauen gen Abgeordneten im Parlament vertreten, eine Par- (53+2), Alaska als bevölkerungsärmster über drei (1+2). tei mit vielen Stimmen mit vielen Abgeordneten. Damit haben kleinere Parteien eine wesentlich größere Chance, In beinahe allen amerikanischen Bundesstaaten gilt, dass ins Parlament einzuziehen und an der politischen Gestal- jener Kandidat bzw. jene Kandidatin, der/die die relative tung teilzunehmen, als im Mehrheitswahlrecht, das meist Mehrheit erreicht (also im Vergleich zu allen anderen nur einen einzigen Sieger bzw. eine einzige Siegerin KandidatInnen die meisten Stimmen erhalten hat), der kennt, welche/r dann die gesamte politische Macht der Sieger bzw. die Siegerin dieses Bundesstaates ist. Selbst zur Wahl stehenden Funktion erhält. Allerdings würde bei einem knappen Ausgang von 51 zu 49 Prozent der die konsequente Anwendung des Verhältniswahlrechts zu Stimmen geht der/die Zweitplatzierte leer aus. Daher einer Zersplitterung der Parteienlandschaft führen, was kommt der Spruch „The winner takes it all“. wiederum die Mehrheitsbildung im Parlament deutlich Alle Wahlmänner/Wahlfrauen des Bundesstaates sind erschweren würde. In Österreich gibt es daher zwei Hür- dann bei der eigentlichen Wahl des Präsidenten bzw. der den, von denen eine Partei eine überspringen muss, um Präsidentin (Electoral College) angehalten, den/die Sie- Abgeordnete im Parlament stellen zu können. So muss die gerIn ihres Bundesstaates zu wählen. Dafür gibt es zwar Partei einen Mindestprozentanteil von vier Prozent aller keinen gesetzlichen Zwang, weil aber alle Wahlmänner/ gültigen Stimmen oder ein Grundmandat (Direktmandat) Wahlfrauen eines Bundesstaates von jener Partei entsandt in einem der Regionalwahlkreise erreichen.* werden, deren Kandidat bzw. Kandidatin gewonnen hat, kommt ein abweichendes Stimmverhalten nur äußerst Tipp Links selten vor und hat das erwartete Ergebnis noch nie verän- Politiklexikon für junge Leute dert. Der zweite große Unterschied zum österreichischen Das Lexikon für junge Men- Wahlsystem liegt also darin, dass de facto der Präsident/ schen ab 12 Jahren enthält die Präsidentin nicht direkt durch das Volk gewählt wird.** über 600 Stichwörter. www.politik-lexikon.at/mehrheitswahl/ www.politik-lexikon.at/verhaeltniswahl/ * vgl. Österreichisches Parlament: Parlament erklärt > Fragen und Antwor- ** vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Internationales > USA ten > Wahlen > Was versteht man unter Verhältniswahlrecht?: > The winner takes it all? Das Wahl und Parteiensystem in den USA: www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/WAHL/ www.bpb.de/internationales/amerika/usa/10667/wahl-und-parteiensystem 6 www.politik-ler ne n . a t
E-Demokratie und E-Voting Maria Kellner, E-Voting.CC GmbH 1. E-Demokratie – Moderne Demokratie im BefürworterInnen versprechen sich, durch die Mittel der Internet E-Demokratie bestehende Demokratien neu zu beleben und wieder näher an die BürgerInnen heranzuführen. Das Internet ist heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Ebenso ist es für die sogenannte „west- E-Demokratie steckt jedoch noch in den Kinderschuhen liche Welt“ eine Selbstverständlichkeit, in fortschritt- und muss sich in der Bevölkerung erst etablieren. Bis lichen demokratischen Staaten zu leben. Beides gibt den dahin ist es ein weiter Weg, der mit einigen Herausfor- Bürgerinnen und Bürgern Freiheiten. Die Demokratie gibt derungen verbunden ist. So muss bedacht werden, dass uns Grundrechte, das Internet gibt uns Möglichkeiten, einige Bevölkerungsschichten keinen Internetzugang uns zu informieren, mit anderen auszutauschen und haben oder nicht die Medienkompetenz besitzen, damit aktiv zu werden. Ein Beispiel für diesen Austausch ist der richtig umzugehen. KritikerInnen befürchten, dass sich „Arabische Frühling“, der durch soziale Netzwerke im der „digital divide“ vergrößert. Darunter versteht man Internet großen Auftrieb bekommen hat. die Wissenskluft, die zwischen Menschen mit Kenntnis- sen und Zugang zum Internet sowie jenen entsteht, die Demokratie besteht schon seit dem antiken Griechen- nicht über diese Voraussetzungen verfügen. Dies ist nur land. Sie ist jedoch immer wieder Veränderungsprozes- eine der vielen Herausforderungen, der sich E-Demokra- sen unterworfen und entwickelt sich mit der Gesellschaft tie stellen muss. Jedenfalls können die Informations- und weiter. So wurden, im Gegensatz zur heutigen geheimen Kommunikationstechnologien dazu beitragen, mehr Bür- Wahl, früher Wahlen öffentlich und direkt durchgeführt. gerInnen an der Demokratie teilhaben zu lassen. Die moderne Demokratie begegnet einigen neuen Heraus- forderungen: steigende Globalisierung und Mobilität, sin- Die Arbeitsgruppe des Europarates für E-Demokratie** kende Wahlbeteiligung und neue Technologien. Beson- identifizierte 33 Werkzeuge für die Umsetzung der ders das Internet gilt als wirkungsvolles Instrument, um E-Demokratie. Diese werden auf einer „Roadmap to diesen Herausforderungen zu begegnen. Demokratische Modern Democracy“ (siehe Abbildung nächste Seite) dar- Prozesse, wie eine Wahl oder eine Volksabstimmung, gestellt, welche einen Überblick über die Werkzeuge für können elektronisch umgesetzt werden. Diese Form der die Umsetzung der E-Demokratie mit einem Zeitablauf Demokratie ist allgemein bekannt unter elektronischer gibt. Teilweise werden diese Formen bereits eingesetzt, Demokratie oder E-Demokratie, wobei E-Voting, E-Parti- doch der Weg zur modernen Demokratie ist noch lang. zipation und E-Petition ihre drei wichtigsten Formen sind (Näheres siehe unter „Definitionen“). Tipp Links Mithilfe der E-Demokratie werden neue Möglichkeiten E-Voting.CC Gmbh der Partizipation geschaffen. Im Vordergrund steht der Kompetenzzentrum für elektronische Wahlen und Zugang zu neuen, vor allem jungen Zielgruppen durch Partizipation: einen weiteren Interaktions-, Kommunikations- und www.e-voting.cc Informationskanal. E-Demokratie ermöglicht durch grö- E-Partizipation ßere BürgerInnenorientierung das Erstellen von maßge- Die Seite bietet Hintergrundwissen zu E-Government, schneiderten Angeboten. Sie kann also dazu beitragen, E-Demokratie, E-Partizipation u.v.m.: dass eine neue Form der Öffentlichkeit und der politischen www.partizipation.at/e-participation.html Kultur entsteht. Neben der Erschließung neuer Zielgrup- pen hat E-Demokratie das Potenzial, Partizipation zu för- dern, wie zum Beispiel durch elektronische Petitionen, welche einen starken Anstieg verzeichnen können.* * Eine Liste aller laufenden E-Petitionen ist auf www.parlament.gv.at zu ** Ad hoc Committee on e-democracy: finden. www.coe.int/t/dgap/democracy/Activities/GGIS/CAHDE/Default_en.asp
E-Consulate/E-Embassy: E-Consulate or E-Embassy is E-Discussion: the use of electronic means Using ICTs to discuss topics and ICT to provide services for and issues of concern amongst citizens living abroad, such citizens, governments and as passport applications and E-Journalism: other societal stakeholders. participation or consultation Information and news, reports from party or political events, projects. and event blogging published by citizens and officials to E-Initiative: provide unfiltered information The map of Modern Democracy Using electronic and Internet to increase transparency tools to establish initiatives and accountability of the Early Stage Download the map and toolkit that allow citizens to democracy. participate in, or influence political decision-making and E-Justice / E-Law: Use of ICTs in political campaigns, planning of agenda setting. The use of ICT by all stakeholders campaigns; consisting of E-Electioneering and E-Ombudsman and Vote Navigator: of the judiciary in the conduct E-Advocacy Schedule Independent Audit Institutions: Mainly web-based, with of justice and to improve public Ombudsmen and audit simple overviews of parties, service, particularly for citizens institutions‘ websites where politicians and election Information and businesses. E-Parliament: complaints can be filed both programmes. Management Tools: The use of ICT by representative electronically and anonymously. Innovative tools to collect assemblies, their members and aggregate available and staff in the conduct of their information or news tasks and actively involving its concerning situations and electorate and citizens. events initiated by any E-Legislation: participant of political life. Using ICT for drafting, E-Incentives: commenting upon, consulting, Incentives used by public structuring, formatting, authorities or NGOs to reward submitting, amending, voting E-Party (external): citizens or public organizations and publishing of acts of E-Democracy Games: Parties are using ICTs to participating in E-Democracy elected assemblies. Games and simulations Grassroots C2C, provide members with initiatives. designed to promote E-Training: Regulating E-Democracy: C2G: Citizen-initiated information regarding party knowledge of electronic E-Democracy Webcasts: Initiatives by public Provision of electronic or E-Democracy projects activities, conventions and democracy and introduce Some of the initiatives used authorities for training civil analogue regulations and among citizens or between online campaigning. citizens to its processes and by public authorities to cover servants, politicians and guidelines for the organization citizens and live web casts of legislative E-Politician: tools. elected representatives in the and administration of government. government judiciary Politicians provide an use of electronic democracy E-Democracy initiatives. meetings. insight into their work, and systems. information regarding their use of ICTs. Single Government Portal: Internal E-Democracy: Supporting citizens in dealing Parties and associations using with public authorities by E-Democracy tools for internal using electronic means, e.g. purposes like selection of Modern Participatory Budgeting: Overcoming E-Obstacles: web-based platforms. candidates, decision-making Using ICT to include citizens in E-Petition: and internal party voting. Democracy Activities designed to remove the budgeting process through Electronic delivery of a protest E-Consultation: the barriers to E-Democracy, participatory tools and or recommendation to a Using ICTs to collect the including the issues of digital procedures. democratic institution. opinions of official groups or divide and digital illiteracy. public individuals in matters of specific policy issues. E-CiRM: Public authorities personalize Government Interactivity citizens’ information to provide with Citizens G2C, and C2C: customized information. Public authorities interact Social Networking E-Complaints: E-Voting: with electronic Democracy: In a step towards citizen- An electronic election or grass roots initiatives by Using electronic social networks relationship management, referendum established integrating them into for democratic initiatives, public authorities are using mainly by governments that the legislative process or participation and deliberation ICTs to provide citizens with involves the use of electronic providing such initiatives with of citizens, with politicians or an electronic means of filing means in at least the casting administrative or financial government and vice versa. complaints. of the vote. support. E-Spatial Planning: Neighbourhood initiatives Later Stage E-Inclusion: or public authority and Advanced Stage Connecting the unconnected Combating Digital NGO-established initiatives through initiatives to promote Illiteracy: to discuss projects with a inclusion, especially of Actions and activities by neighbourhood context such the elderly, minorities and public authorities and NGOs to as urban planning. marginalised socio-economic combat digital illiteracy and groups in E-Democracy. digital divide issues. © E-Voting.CC GmbH
2. E-Voting – die Zukunft des Wählens Der Einsatz von E-Voting hat unterschiedliche Vorteile für die WählerInnen, die Verwaltung und die Politik. Ein Ein wichtiges Instrument der Demokratie ist die Wahl der zentraler Aspekt ist die Vereinfachung und Beschleu- VolksvertreterInnen. Die Stimmabgabe bei Wahlen ist ein nigung des Wahlprozesses. So kann die Verlässlichkeit Grundrecht jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Auch bei der des Wahlresultats (keine Neuauszählungen sind nötig) Wahl gibt es moderne Trends, wie zum Beispiel E-Voting, gesteigert und die Auszählung beschleunigt werden. Die die elektronische Form des Wählens. Dies ist eine Form Unabhängigkeit von Zeit und Ort bei der Stimmabgabe ist der E-Demokratie. Bei E-Voting werden elektronische zudem ein wesentlicher Punkt, der besonders für junge Mittel in mindestens einem der folgenden drei Prozesse technologieaffine und für im Ausland lebende Wähle- eingesetzt: WählerInnenidentifizierung, Stimmabgabe rInnen interessant ist. E-Voting hat durch diese Vorteile und Auszählung der Stimmen. Grundsätzlich unterschei- das Potenzial, neue WählerInnenschichten zu erschlie- det man zwischen E-Voting und I-Voting. E-Voting ist das ßen. So können mit E-Voting Umstände geschaffen wer- Wählen mit elektronischen Mitteln, I-Voting bezeichnet den, unter denen auch Menschen mit Beeinträchtigungen den Wahlvorgang via Internet. ihre Stimme ohne fremde Hilfe, selbstbestimmt und somit geheim abgeben können. Beispielgebend hierfür ist New Definitionen* South Wales in Australien zu nennen, wo bei den State General Elections im Jahr 2011 E-Voting für blinde, kör- E-Demokratie perlich beeinträchtigte Menschen sowie AnalphabetInnen Darunter versteht man die Umsetzung politischer Pro- eingesetzt wurde, indem zusätzliche Hilfsmittel wie etwa zesse mithilfe von Informations- und Kommunikations- ein elektronischer Bildschirmleser zur Verfügung gestellt technologie. Die drei wichtigsten Formen der E-Demo- wurden.* Im besten Fall kann E-Voting also dazu beitra- kratie sind E-Partizipation, E-Petition und E-Voting. gen, dass die Wahlbeteiligung erhöht und die Demokratie E-Partizipation gestärkt wird. Unter E-Partizipation/E-Konsultation wird die Betei- Trotz aller Vorteile müssen Wahltechnologien mit beson- ligung der BürgerInnen durch Befragung, Beratung, derer Achtsamkeit eingesetzt werden, da demokratische Diskussion und Abstimmung in der Entwicklung von Wahlprozesse strengen Kriterien unterliegen. So muss Gesetzen und anderen politischen Entscheidungen sichergestellt werden, dass die Wahl frei und geheim verstanden. durchgeführt wird. Wahltechnologien erfordern zudem E-Petition eine gewisse Medien- und Technologiekompetenz, die Darunter fällt die Bereitstellung eines elektronischen besonders ältere WählerInnengruppen oft nicht haben. Kanals zur Einreichung von Petitionen und Beschwer- Auch das Vertrauen in die Technologie muss bei den Bür- den an eine Regierung oder Verwaltungsbehörde, um gerInnen erst aufgebaut werden. All diese verschiedenen Missstände in staatlichen Institutionen aufzuzeigen. Kriterien müssen erfüllt sein, um E-Voting erfolgreich einsetzen zu können. Electronic Voting/E-Voting E-Voting oder elektronisches Wählen bedeutet in In vielen Ländern ist E-Voting bereits üblich. Länder wie einem weiten Verständnis den Einsatz von Informa- die USA, Brasilien und Indien verwenden Wahlmaschi- tions- und Kommunikationstechnologie in einem der nen, die in den Wahllokalen aufgestellt werden. Norwe- folgenden drei Prozesse: 1. WählerInnenidentifizierung, gen, Schweiz und Estland setzen I-Voting ein. In anderen 2. Stimmabgabe, 3. Stimmauszählung Ländern werden diese Formen des Wählens getestet. Nach In einem engen Verständnis bedeutet E-Voting den mehreren unverbindlichen Testwahlen in den Jahren Einsatz von Informations- und Kommunikationstech- 2003, 2004 und 2006 wurde im Rahmen der ÖH-Wahlen nologie zumindest bei der Stimmabgabe. 2009 erstmals in Österreich die rechtsverbindliche Stimmabgabe über das Internet ermöglicht. In diesem Internet Voting/I-Voting Pilotprojekt des Bundesministeriums für Wissenschaft Internet Voting oder auch Onlinewahl beschreibt die und Forschung wurden zahlreiche Erfahrungen gemacht, Möglichkeit, über das Internet zu wählen. Estland, die beispielgebend für allfällige zukünftige Internet- Schweiz und Norwegen haben Internet Voting bereits wahlen stehen. So definierte der Verfassungsgerichtshof erfolgreich bei politischen Wahlen eingesetzt. * vgl. www.everyonecounts.com/news/in-the-news/145-project-ivote- * Quellen siehe unter Literaturtipps. internet-voting-in-new-south-wales-australia
den Rechtsrahmen für I-Voting wesentlich genauer, nach- Tipp Literatur dem die Wahl von verschiedenen Fraktionen der Österrei- Council of Europe Recommendation Rec (2004) 11 of the chischen HochschülerInnenschaft angefochten wurde, Committee of Ministers to member states on legal, opera- da das I-Voting-System für Laien nicht nachvollziehbar tional and technical standards for e-voting: war.* Zusätzlich konnten zahlreiche Erfahrungswerte im https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?id=778189 Umgang mit der BürgerInnenkarte für elektronische Par- tizipationsverfahren gewonnen werden, die für künftige J. von Lucke, H. Reinermann (2004): Speyerer Definition Projekte von großem Vorteil sein werden. von Electronic Government: http://foev.dhv-speyer.de/ruvii/SP-Egov.pdf Council of Europe (Hg.) (2010): Factsheet E-Democracy: * vgl. Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 13.12.2011: https://wcd.coe.int > „E-Democracy“ in das Suchfeld www.vfgh.gv.at > Ausgewählte Entscheidungen > 2011 eingeben ISL FIN NOR RUS SWE EST CAN LVA DNK LTU BLR IRL GBR NLD POL BEL DEU LUX CZE UKR KAZ SVK AUT MDA MNG CHE LIE HUN FRA SVN HRV ROU ITA BIH SRB MCO SMR AND MNE BGR GEO UZB VAT MKD KGZ ALB ARM AZE USA PRT ESP GRC TKM PRK TUR TJK KOR JPN MLT TUN CYP SYR CHN AFG IRQ ISR MAR IRN JOR PAK DZA NPL LBY EGY BTN BHR QAT ESH BGD BHS MEX ARE SAU IND MMR CUB LAO HTI DOM MRT OMN BLZ JAM KNA ATG MLI NER TCD SDN CPV THA DMA ERI GTM YEM HND SEN SLV LCA VCT BRB GMB NIC BFA KHM PHL GRD GNB VNM GIN TTO BEN ETH CRI NGA PAN SLE GHA TGO VEN CIV PLW CAF LKA LBR GUY CMR BRN SUR MYS MHL COL SOM MDV FSM GNQ UGA SGP KEN STP COG GAB IDN ECU COD NRU RWA BDI SYC PNG TZA TUV TLS PER BRA SLB AGO COM MWI ZMB BOL VUT MOZ ZWE FJI MDG MUS PRY NAM BWA CHL SWZ AUS ZAF LSO ARG URY NZL no E-Voting voting technologies other than casting votes Planning, trials, non-legally binding E-Voting e-voting with EVM World map of electronic voting This map of electronic voting is based on research conducted by E-Voting.CC and reflects the status quo of e-voting with Internet Voting electronic voting at the end of 2011. The information is subject to change and E-Voting.CC can not be held liable e-voting with EVM and Internet Voting for the correctness of the provided information. The map is the intellectual property of E-Voting.CC. To use this map, ask for permission (email at office@e-voting.cc) and ensure a correct citation. stopped © E-Voting.CC GmbH: www.e-voting.cc/wp-content/uploads/2012/03/e-voting_map_2011.pdf e-voting_karte_105.indd 1-2 19.12.2011 12:01:07
Nr. 8 Wahlen 4 Wahlkampf und Wahlprognosen 4.1 W ahlkampf sendern, Zeitungen, Magazinen) beauftragt oder direkt von den Parteien. Diese Prognosen machen oft die Wahl- kampfberichterstattung spannender („Kopf-an-Kopf- Der Wahlkampf wird für die Parteien auch deshalb immer Rennen“, „Kampf um den Einzug ins Parlament“ etc.) wichtiger, da der Anteil der StammwählerInnen ab- und und erhöhen unter Umständen das Interesse an der poli- jener der WechselwählerInnen zunimmt; deren Anteil tischen Berichterstattung.**** Ein Problem im Zusammen- wurde bei der Nationalratswahl 2008 mit rund 30 Pro- hang mit der Veröffentlichung von Umfrageergebnissen zent beziffert.* Der Wahlkampf bietet den Parteien die stellt sich jedoch, wenn Mindeststandards einer quali- Möglichkeit, ihre Programme und Ziele zu präsentieren tätsvollen Berichterstattung nicht eingehalten werden. bzw. sich hinsichtlich aktueller Themen zu positionie- Dazu gehören: ren. Auch für die Mobilisierung der Parteimitglieder sind der Wahlkampf und die Berichterstattung darüber von •• Basisinformationen zur Befragung wie Name des For- Bedeutung. Dazu betreiben die Parteien einen großen schungsinstituts, AuftraggeberIn, Grundgesamtheit finanziellen Aufwand für Wahlwerbung (Inserate, Wahl- der Stichprobe (z.B. alle österreichischen Wahlberech- plakate, Radio- und Fernsehspots etc.). So gaben sie tigten; alle 16- bis 18-Jährigen etc.), Größe und geo- 2009 zwischen 30 Prozent (Grüne) und 60 Prozent (ÖVP) grafische Reichweite der Stichprobe (z.B. 500 Befragte ihres Jahresbudgets für Wahlwerbung aus.** österreichweit) •• Angabe der Schwankungsbreite***** Methodentipp •• Angabe des genauen Wortlauts der Fragestellung •• Angabe des Prozentsatzes der Befragten, die die jewei- Unterrichtsmaterialien zu Wahlplakaten lige Frage nicht beantwortet haben 1) Politische Bildstrategien: Im Bildmodul des Demokra- •• deutliche Trennung von Umfrageergebnissen und Kom- tiezentrums Wien kann via Plakat eine Zeitreise zu den mentierung bzw. Interpretation der Ergebnisse.****** Wahlkämpfen der Zweiten Republik gestartet werden. www.demokratiezentrum.org/bildstrategien.html Tipp Link 2) Nationalratswahlplakate – Zweite Republik: Die über das Medienservice des BMUKK erhältliche CD-ROM bietet Wahlumfragen Österreich mit einer repräsentativen Auswahl an Plakaten die Mög- Eine Sammlung aktueller Wahlumfragen findet sich auf lichkeit, sich auf anschauliche Weise mit der Geschichte dem Portal „neuwal“: der Wahlen in der Zweiten Republik zu befassen. www.neuwal.com/index.php/category/wahlumfrage/ http://medienkatalog.bmukk.gv.at osterreich-wahlumfrage/ Tipp Literatur 4.2 W ahlprognosen Der WählerInnenwille Forum Politische Bildung (Hg.): Informati- Verschiedene Meinungsforschungsinstitute erstellen im onen zur Politischen Bildung, Nr. 27/2007. Vorfeld von Wahlen Prognosen über das Abstimmungs- Artikel und Unterrichtsbeispiele u.a. zur verhalten der Bevölkerung, oft „Sonntagsfrage“*** ge- Frage des „publizierten“ WählerInnenwil- nannt. Sie werden dabei entweder von Medien (Fernseh- lens und wie man diesen erforscht. www.politischebildung.com/?Sel=387 * vgl. Fritz Plasser, Peter A. Ulram: Die Wahlanalyse 2008. Wer hat wen warum gewählt? Presseunterlage Wien, 29.9.2008: http://members.chello. at/zap-forschung/download/Analyse_NRW_2008_Plasser_Ulram.pdf **** vgl. hier und im Folgenden: Gabriele Melischek: Der publizierte Wäh- ** vgl. Parteibudgets fließen in Wahlwerbung. Wiener Zeitung, 10.11.2010: lerInnenwille. In: Der WählerInnenwille. Informationen zur Politischen www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/34270_Partei- Bildung Nr. 27/2007. Forum Politische Bildung (Hg.). S. 23ff. budgets-fliessen-in-Wahlwerbung.html ***** Das Fehlen dieser Angabe bzw. falsche Angaben können z.B. dazu bei- *** Unter diesem Begriff werden die regelmäßigen Meinungsumfragen ver- tragen, dass WählerInnen die eigentlich von ihnen präferierte Kleinpartei schiedener Meinungsforschungsinstitute subsumiert. Der Name rührt von nicht wählen, weil die Prognosen ein Scheitern an der Vierprozenthürde der Formulierung der Frage, welche Partei bzw. welche/n KandidatIn die vorhersagen und sie so befürchten, eine „verlorene Stimme“ abzugeben. Befragten wählen würden, „wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären“. ****** leicht adaptiert zitiert nach ebd. S. 24. w w w. p o l i t i k- ler nen.at 11
p o l i s aktuell 2012 5 Wählen ab 16 Wissenslücken hinsichtlich politischer Themen bewusst zu sein und sich dementsprechend mehr Information zu wünschen. Während die Jugendlichen sich mehrheitlich mit dem demokratischen System zufrieden zeigten, for- Der Nationalrat stimmte 2007 der Senkung des Wahl- mulierten sie eine deutliche Unzufriedenheit mit den sie alters von 18 auf 16 Jahre für bundesweite Wahlen zu.* vertretenden PolitikerInnen.*** Damit dürfen in Österreich als erstem europäischem Staat Jugendliche ab 16 Jahren auf allen Ebenen (Gemeinde-, Landtags-, Nationalrats-, BundespräsidentInnen- und Europawahlen) das aktive Wahlrecht ausüben.** Das pas- sive Wahlalter wurde gleichzeitig von 19 auf 18 Jahre gesenkt. Damit kam Österreich unter anderem der Forde- rung österreichischer und europäischer Jugendvertrete- rInnen nach einer stärkeren formellen Einbindung von Jugendlichen in politische Entscheidungen nach. Auch in anderen europäischen Staaten wird die Senkung des Wahlalters für junge Menschen diskutiert. So dürfen in Deutschland bereits seit 1996 Jugendliche ab 16 Jahren bei Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern ihre Stimme abgeben. Quelle: SORA und Institut für Strategieanalysen (2009): Junge Wählerinnen und Wähler bei der Nationalratswahl 2008 Tipp Link vote@16-Kampagne des Europäischen Methodentipp Jugendforums Wählen ab 16 – Pro und Contra Ziel ist es, möglichst viele Abgeordnete des Europäischen Hängen Sie an gegenüberliegenden Punkten im Klas- Parlaments zu motivieren, die schriftliche Erklärung senzimmer die Schilder „Ich stimme zu“ und „Ich 27/12 zu unterschreiben, welche die Mitgliedstaaten der stimme nicht zu“ auf. Lesen Sie nun die untenstehen- Europäischen Union auffordert, das aktive Wahlalter auf den Thesen vor. Die SchülerInnen sollen sich entspre- 16 Jahre zu senken und die Politische Bildung sowohl in chend ihrer Meinung im Raum positionieren. Disku- der Ausbildung von Lehrkräften als auch im formalen und tieren Sie anschließend mit den SchülerInnen ihre nicht-formalen Bildungssektor auszubauen. Meinung zu den Statements. www.voteat16.eu •• Sechzehnjährige sind reif genug, um wählen zu gehen. 2008 konnten österreichische 16- und 17-Jährige erst- •• Jugendliche sind politisch leichter manipulierbar als mals ihre Stimme bei Nationalratswahlen abgeben. Das Erwachsene. Forschungsinstitut SORA befragte im Rahmen einer Nach- •• Das Wahlverhalten von Jugendlichen ist demokratie- wahl-Studie 1.000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und gefährdend, da diese Extrempositionen einnehmen. 18 Jahren zu ihrem Wahlverhalten sowie ihrem politischen •• Jugendliche sind sehr an Politik interessiert. Interesse. Laut dieser Studie sind JungwählerInnen ins- •• Jugendliche haben die Möglichkeit, sich über andere gesamt an Politik und politischer Beteiligung interessiert. Beteiligungsformen (Jugendforen, SchülerInnenpar- So verfolgen drei Viertel der befragten Jugendlichen nach lament etc.) in die politische Debatte einzubringen. eigenen Angaben mindestens ein- bis zweimal pro Woche politische Themen. Die Befragten gaben an, sich über Gekürzt nach: „Wir haben die Wahl“, zu finden in der Praxisbörse von Zentrum polis: www.politik-lernen.at/ * Davor war es 16-Jährigen bereits in fünf Bundesländern möglich gewe- sen, zu wählen. Aufgrund des sogenannten „Homogenitätsprinzips“ zieht site/praxisboerse/article/105891.html die in der Verfassung verankerte Wahlaltersenkung automatisch auch eine Absenkung der Altersgrenzen in allen Bundesländern nach sich. Vgl. hier und im Folgenden: Ferdinand Karlhofer: Wählen mit 16: Erwartungen und *** vgl. SORA und Institut für Strategieanalysen (2009): Junge Perspektiven. In: Der WählerInnenwille. Informationen zur Politischen Bil- Wählerinnen und Wähler bei der Nationalratswahl 2008: dung Nr. 27/2007. Forum Politische Bildung (Hg.). S. 37ff. www.sora.at/fileadmin/downloads/wahlen/2009_waehlen-mit-16_zusam- ** Weltweit dürfen in zehn weiteren Staaten Jugendliche unter 18 Jahren menfassung.pdf sowie www.sora.at/fileadmin/downloads/wahlen/2009_ wählen. Vgl. ebd. waehlen-mit-16_presseunterlage.pdf 12 www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8 Wahlen 6 Unterrichtsbeispiel W ahlwerbungen in P rintmedien analysieren Dauer 1 Unterrichtseinheit Schulstufe Ab der 7. Schulstufe Methoden Gruppenarbeit, Analyse politischer Werbematerialien Kompetenzen Politikbezogene Methodenkompetenz, Urteilskompetenz Ziele Wahlwerbungen anhand eines Schemas analysieren und begründet bewerten Vorbereitung/ •• Analyseschema (siehe nächste Seite) ausdrucken (ev. auf A3), jeweils ein bis zwei Exemplare Materialien pro Gruppe •• Anzeigen wahlwerbender Parteien aus Zeitungen und Zeitschriften sammeln bzw. Schüle- rInnen auffordern, selbst Ausschnitte mitzubringen Methodisch- Da Parteien ihre Werbemittel zielgruppenorientiert einsetzen, empfiehlt es sich, Anzeigen aus didaktische mehreren unterschiedlichen Tageszeitungen, jedenfalls aber von den meistgelesenen zu sam- Hinweise meln. Um Objektivität zu wahren und Überwältigung zu vermeiden, müssen Anzeigen ALLER kandidierenden Parteien, welche inserieren (nicht alle tun das oder können sich dies auch lei- sten – auch dies gilt es zu thematisieren), gesammelt und zur Verfügung gestellt werden. Ablauf •• Variante 1: Jede Gruppe erhält eine Anzeige – es sollte bei der Verteilung der Anzeigen darauf geachtet werden, dass alle inserierenden Parteien in gleicher Anzahl vertreten sind. •• Variante 2: Jede Gruppe erhält zwei unterschiedliche Anzeigen derselben Partei. Auf diese Art und Weise ist es möglich, eine bestimmte Werbelinie der Partei besser zu erkennen. •• Variante 3: Jede Gruppe erhält jeweils zwei unterschiedliche Anzeigen unterschiedlicher Par- teien. Durch den Vergleich sind Unterschiede zwischen den Werbelinien der Parteien besser zu erkennen. 1. Die SchülerInnen bilden Gruppen zu drei bis vier Personen. Jede Gruppe erhält – je nach gewählter Variante – ein oder zwei Exemplare des Analyseschemas. Der Auftrag an die Grup- pen lautet: Analysiert die Anzeigen mit Hilfe des Analyseschemas. Probleme könnten sich v.a. bei den Aufgaben 6 (Symbole erkennen und entschlüsseln) und 8 („Message“ erkennen) ergeben. In diesem Fall soll der/die LehrerIn Hilfestellung geben. Die SchülerInnen tragen ihre Meinungen und Ergebnisse in das Analyseschema ein. 2. Nach Beendigung der Gruppenarbeit werden die Ergebnisse in Form eines Klassengesprächs ausgetauscht. 3. In einem weiteren Schritt werden die SchülerInnen aufgefordert, zumindest eine Anzeige zu bewerten. Hierzu wird folgende Arbeitsfrage gestellt: Welche Anzeige spricht dich besonders an oder stößt dich besonders ab? Begründe deine Meinung. Quelle Leicht adaptiert nach: Heinrich Ammerer, Reinhard Krammer, Elfriede Windischbauer: Politische Bildung konkret. Beispiele für kompetenzorientierten Unterricht. Wien: Edition polis, 2009. Die Broschüre ist in gedruckter Form gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr (inklusive Ver- sandkosten) und als kostenloser Download erhältlich unter: www.politik-lernen.at/editionpolis w w w. p o l i t i k- ler nen.at 13
p o l i s aktuell 2012 Kopier vorlage Analyseschema 7 Angruppe wen richtet sich die Anzeige? Benennt die Ziel- möglichst konkret! 8 Was ist die Hauptaussage (Botschaft, Message) dieser Anzeige? Welche Farbe/n wird/werden oft verwendet? Findet ihr in dieser Anzeige Symbole (Zeichen, 5 Wofür stehen diese Farben? Welche Bedeutung 6 Sinnbild)? Wenn ja: Wofür stehen sie? haben sie? 3 Wer/was genau. ist im Hintergrund zu sehen? Beschreibt 4 Was wird im Text mitgeteilt? 1 Wie wirkt diese Anzeige beim ersten Betrachten auf euch? Welche Wörter fallen euch dazu ein? 2 Wer/was ist im Vordergrund zu sehen? Beschreibt genau. Schreibt sie auf. Hier die Anzeige aus der Zeitung auflegen. Auch als Download unter: www.politik-lernen.at/site/praxisboerse/article/106163.html 14 www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8 Wahlen 7 Link- und Literaturtipps 7.1 L ink tipps 7.2 L iteraturtipps Portal Politische Bildung Wer macht die Gesetze? Themendossiers rund um das Thema „Wahlen“: Franz- Joseph Huainigg. Wien: Verlag Carl • E-Government • Demokratie (lernen) • Parlamentarismus Ueberreuter, 2005. • Partizipation von Kindern und Jugendlichen • Wahlen Diese und andere Fragen, die sich Kinder www.politische-bildung.at > Themen und Jugendliche zum Thema Politik und Parlament stellen, werden von Franz-Joseph Praxisbörse von Zentrum polis Huainigg kindgerecht beantwortet. Online-Datenbank mit Unterrichtsbeispielen, Stundenbil- dern und im Unterrichtsalltag umsetzbaren Projektideen. Und was macht eigentlich das Parlament? Unter den Themen „Wahlen“ und „Demokratie (lernen)“ Christoph Konrath. Wien: Czernin Verlag, 2009. findet sich ein Fülle an Unterrichtsideen. Der Autor, der als Jurist in der Parlamentsdirektion arbei- www.politik-lernen.at/praxisboerse tet, erklärt, wie im Parlament gearbeitet wird und wie Politik funktioniert. Unzulässigkeit von parteipolitischer Werbung an Schulen In einem Erlass aus 2008 steckt das BMUKK den Rahmen Europa wählen für Werbung in Schulen ab, wobei jedenfalls darauf zu polis aktuell Sondernummer 2009. achten ist, „dass nicht parteipolitische Interessen in der Informationen zum Europäischen Parla- E u r opa w ä h le n Schule Platz greifen“. ment und den Europawahlen sowie konkrete A n le i t u n g z u r p ol i t i s c he n B i ldu n g www.bmukk.gv.at/ministerium/rs/2008_13.xml Unterrichtsbeispiele. polis aktuell www.politik-lernen.at/shop > polis aktuell 2009 ► Didaktische Anmerkungen zum Thema ► Über das Europäische Parlament PoliPedia.at ► Motivation, zur Wahl zu gehen ► Unterrichtsmaterialien ► Übungen für den Unterricht Die multimediale Wiki-Plattform zu den Themen Demo- Refresh Politics kratie, Politik und Partizipation eröffnet Jugendlichen Verein „Refresh Politics – Deine Politikplattform“ (Hg.). die Möglichkeit, sich einzubringen und mitzudiskutieren, Die Informationsbroschüre wurde von Jugendlichen wie man die politische Partizipation von jungen Men- erstellt und dient als Wegweiser durch das politische schen erhöhen kann und welche Strukturen und Maßnah- System Österreichs; inlusive eines Kapitels zum Thema men es dafür braucht. „Wählen gehen“. www.polipedia.at > „Demokratie“ bzw. „Wahlen“ www.refreshpolitics.at „Demokratiemodelle“ – Von der repräsentativen Partizipation von Kindern und Jugendlichen Demokratie bis E-Democracy polis aktuell 4/2012 polis aktuell Nr. 4 2012 Ziel des Online-Moduls ist es, einen Überblick über Das Heft lotet verschiedene Facetten des moderne Demokratiemodelle und -ansätze zu geben und Themas aus, u.a. die Stufen der Beteiligung, neben bekannten auch neue Demokratieformen, wie z.B. Qualitätskriterien oder Partizipation als Partizipation von Kindern und Jugendlichen o Partizipationsbegriff, Stufen und Qualität von das Konzept der Liquid Democracy kritisch zu beleuchten. Kinderrecht. Beteiligung o Partizipation von Kindern und Jugendlichen als Balanceakt und Kinderrecht o Wo und wie können sich junge Menschen beteiligen? o Partizipationsfelder: Schule, Gemeinden und Schul- Gemeinde-Kooperationen, e-Partizipation, europä- ische Ebene, gemeinnützige Organisationen www.demokratiezentrum.org > Themen > Demokratie- www.politik-lernen.at/shop > polis aktuell modelle Medien und Politik KOMPASS – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur schulische und außerschulische Bildungsarbeit Politischen Bildung, Nr. 35/2012. In der Online Version des (vergriffenen) Handbuchs gibt Das Heft beschäftigt sich mit der Bedeutung von Medien es sowohl Hintergrundinformation zum Thema Demokra- (mit einem speziellen Fokus auf digitale Medien) für tie und Wahlen als auch Übungen, wie z.B. „Wählen oder Gesellschaft, Politik und Demokratie sowie mit den nicht wählen?“. Wechselwirkungen zwischen diesen Bereichen. http://kompass.humanrights.ch www.politischebildung.com/?Sel=476 w w w. p o l i t i k- ler nen.at 15
Sie können auch lesen