Wahlen Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting - polis aktuell

 
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Wahlen Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting - polis aktuell
polis aktuell    Nr. 8   2012

                 Wahlen
Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting

           oo Wahlen in Österreich
           oo Nationalratswahl
           oo Verhältniswahl versus Mehrheitswahl
           oo Wahlkampf und Wahlprognosen
           oo Wählen ab 16
           oo Unterrichtsbeispiele, Link- und Materialientipps
Wahlen Mit einem Schwerpunkt zu E-Democracy und E-Voting - polis aktuell
p o l i s aktuell   2012

    Liebe Leserin, lieber Leser!                                   Zeitgleich mit dem Erscheinen dieses Hefts finden die Prä-
                                                                   sidentschaftswahlen in den USA statt. Der Präsident wird
    Begonnen hat alles mit Tonscherben. Die Rede ist von den
                                                                   aufgrund des Mehrheitswahlrechts ermittelt. Die Unter-
    ersten Wahlen im antiken Athen, bei denen zerbrochene
                                                                   schiede zwischen diesem Wahlsystem und dem bei uns vor-
    Tonscherben als Wahlzettel verwendet wurden. Heute sind
                                                                   herrschenden Verhältniswahlrecht werden kurz aufgezeigt.
    die Wahlzettel oftmals recht komplexe Listen mit Namen von
                                                                   Ein Kapitel über Wahlkampf und Wahlprognosen rundet den
    Parteien sowie Kandidatinnen und Kandidaten. In jüngster
                                                                   inhaltlichen Teil ab. Wie immer finden Sie auch Ideen für
    Zeit kam durch das Internet eine weitere Form der Abstim-
                                                                   den Unterricht sowie Link- und Literaturtipps.
    mung in Form von E-Voting dazu.
    Die vorliegende Ausgabe von polis aktuell widmet sich dem      Wir wünschen Ihnen eine interessante Umsetzung des
    Thema Wahlen, insbesonders der Nationalratswahl, und           Themas und freuen uns über Ihr Feedback!
    setzt einen Schwerpunkt auf E-Voting und E-Democracy. Der
                                                                   Maria Haupt und Dorothea Steurer
    Beitrag dazu befindet sich im Mittelteil des Hefts und wurde
                                                                   für das Team von Zentrum polis
    von Maria Kellner von E-Voting.CC GmbH verfasst. Nachdem
                                                                   service@politik-lernen.at
    Österreich mit der Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre im
    Jahr 2007 eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union ein-   P.S. Diese Ausgabe von polis aktuell basiert auf dem Heft
    genommen hat, wird auf das Thema Wählen ab 16 in einem         Nr. 7/2006 und wurde aus Anlass der Nationalratswahl
    eigenen Kapitel eingegangen.                                   2013 aktualisiert sowie ergänzt.

    1 Wahlen in Österreich
    In Österreich gibt es Wahlen zu folgenden politischen          Volksbegehren, Volksabstimmungen und Volksbefra-
    Institutionen bzw. Ämtern:                                     gungen sind Mittel der „direkten Demokratie“, durch
                                                                   welche BürgerInnen ihre Anliegen äußern bzw. Entschei-
    •• Nationalrat (alle 5 Jahre)
                                                                   dungen treffen können.
    •• Landtag (alle 5 Jahre, außer OÖ: 6 Jahre)
    •• Gemeinderat (alle 5 Jahre, außer K, OÖ und T: 6 Jahre)
                                                                   Wahlkalender 2013
    •• BundespräsidentIn (alle 6 Jahre)
                                                                   •• 20. Jänner 2013: Volksbefragung zur Wehrpflicht
    •• Europäisches Parlament (alle 5 Jahre)
                                                                   •• März 2013: Landtagswahl Niederösterreich
    Darüber hinaus finden in Österreich Wahlen zu verschie-        •• Mai 2013: ÖH-Wahlen
    denen Interessenvertretungen statt, z.B.:                      •• Juni 2013: Landtagswahl Tirol
                                                                   •• voraussichtlich September 2013: Nationalratswahl
    •• VertreterInnen im Rahmen der Schuldemokratie
       (Klassensprecher- und SchulsprecherInnen, Schul-
                                                                   Tipp Link
       gemeinschaftsausschuss, Schulparlament etc.)
    •• VertreterInnen der Österreichischen HochschülerIn-          SORA-Wahlkalender
       nenschaft (ÖH)                                              Schneller Überblick über die künftigen Wahltermine.
    •• VertreterInnen in Betrieben bzw. in den Kammern             www.sora.at/suche-download/wahlkalender.html
       (Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Landwirt-
       schaftskammer)                                              Tipp Literatur

                                                                   Landtagswahlen und Landtage in Österreich
    Tipp Literatur
                                                                   Fachdidaktikzentrum für Geschichte,
    1x1 der Politik: Wahlen in Österreich                          Sozialkunde und Politische Bildung (Hg.).
                 Clemens Hüffel, Fritz Plasser, Dietmar Ecker      historisch-politische bildung Nr. 1/2010.
                 (Hg.). Holzhausen Verlag, 2008.                   Das Heft enthält eine fachwissenschaft-
                 Inhalt: direkte und indirekte Demokratie,         liche und didaktisch-methodische Einfüh-
                 Wahlrecht, Wahlkampf, Nationalrats-, Land-        rung in den Themenbereich sowie praxis-
                 tags-, Gemeinderats-, BundespräsidentIn-          orientierte Unterrichtsmodelle.
                 nen- und Europawahlen u.a.                        www.politik-lernen.at/shop

2   www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8   Wahlen

        2 	Nationalratswahl
                                                                           2.3 W er darf wählen ?
                                                                           Alle Personen, welche die österreichische Staatsbürger­
                                                                           schaft besitzen und mit Ablauf des Wahltages das 16.

        2.1 W ann wird gewählt ?                                           Lebensjahr vollenden, haben das aktive Wahlrecht.***
                                                                           AuslandsösterreicherInnen sowie Personen, die sich
                                                                           zum Zeitpunkt der Wahl nicht an ihrem Wohn­sitz aufhal-
        Die Gesetzgebungsperiode des Nationalrats endet ent-
                                                                           ten bzw. bettlägrig oder nicht geh- und transportfähig
        sprechend der Wahlrechtsreform von 2007 spätestens
                                                                           sind, können vor dem Wahltermin schriftlich eine Wahl-
        nach fünf Jahren. Der Wahltermin ist so anzusetzen, dass
                                                                           karte beantragen. Mit einer Wahlkarte kann die Stimme
        der neue Nationalrat fünf Jahre nach Beginn der letzten
                                                                           sowohl in einem Wahllokal, das Wahlkarten entgegen-
        Gesetzgebungsperiode zusammentreten kann. Nach-
                                                                           nimmt, als auch mittels Briefwahl abgegeben werden.
        dem der derzeit im Amt befindliche Nationalrat erstmals
                                                                           Darüber hinaus gibt es auch sogenannte „fliegende Wahl-
        am 28. Oktober 2008 zusammentrat, muss die nächste
                                                                           behörden“, die beispielsweise in Krankenhäuser oder
        Nationalratswahl spätestens im September 2013 statt-
                                                                           Pflegeheime kommen. Vom Ausland aus ist die Brief-
        finden. Der Wahltermin ist von Gesetzes wegen immer an
                                                                           wahl die einzige Möglichkeit, sich an der Wahl zu betei-
        einem Sonntag oder einem anderen öffentlichen Ruhetag
                                                                           ligen. Die Wahlkarte muss jedenfalls am Wahltag bis
        festzusetzen.*
                                                                           spätestens 17.00 Uhr bei der zuständigen Bezirks-
                                                                           wahlbehörde einlangen.**** In Österreich besteht keine
        2.2 W ie wird gewählt ?                                            Wahlpflicht. Bei der Nationalratswahl 2008 lag die Wahl-
                                                                           beteiligung bei 78,8 Prozent.
        Die Wahl zum Nationalrat zeichnet sich laut Bundes-
        Verfassungsgesetz durch folgende Grundsätze aus:**                  Tipp Link

        Gleich: Jedem wahlberechtigten Staatsbürger und jeder              Demokratiewebstatt – Alles über Wahlen
        wahlberechtigten Staatsbürgerin kommt eine Stimme zu               Auf diesem Webportal, einer Initiative
        und jede Stimme hat den gleichen Wert.                             des Parlaments, ist das Thema Wahlen
                                                                           für Kinder und Jugendliche von 8 bis 14 Jahren leicht ver-
        Unmittelbar: Die Abgeordneten werden direkt vom Volk
                                                                           ständlich aufbereitet.
        gewählt (und z.B. nicht durch Wahlmänner/Wahlfrauen
                                                                           www.demokratiewebstatt.at/wahlen.html
        wie in den USA). Durch die Abgabe einer Vorzugsstimme
        kann außerdem ein/e Kandidat/in hervorgehoben werden.
                                                                              Methodentipp
        Persönlich: Das Wahlrecht muss persönlich ausgeübt
        werden, d.h. die Wählenden können sich nicht vertreten                Statements zum Thema Wählen
        und das Stimmrecht von jemand anderem ausüben lassen.                 Acht kontroverse Statements mit Hilfe derer die Schü-
        Eine Ausnahme bilden körper- oder sinnesbehinderte                    lerInnen Stellung beziehen und Argumente für das
        Personen, die zum Ausfüllen des Stimmzettels auf fremde               Wählen bzw. Nicht-Wählen sammeln.
        Hilfe angewiesen sind. Sie können sich von einer Person
        ihres Vertrauens unterstützen lassen.                                 Quelle: Unterrichtsmaterialien zum Jugendparlament,
                                                                              Österreichisches Parlament (Hg.), S. 37-38:
        Frei: Jede Wahlentscheidung kann ohne Zwang oder
                                                                              www.reininsparlament.at/index.php?id=609
        Behinderung getroffen werden.

        Geheim: Durch Maßnahmen wie Wahlzelle, Wahlkuvert
        und Wahlurne wird sichergestellt, dass die Wahlentschei-
                                                                           *** Einzige Einschränkung: Gerichte entscheiden im Einzelfall, ob Personen,
        dung geheim gehalten wird.                                         die rechtskräftig zu einer mehr als fünfjährigen Freiheitsstrafe bzw. bei
                                                                           bestimmten Delikten (z.B. Landesverrat, Wahlbetrug, bestimmte Fälle von
                                                                           Amtsmissbrauch, NS-Wiederbetätigung, Terror oder organisierte Krimina-
                                                                           lität) zu einer mehr als einjährigen Freiheitsstrafe rechtskräftig verurteilt
                                                                           wurden, von der Wahl ausgeschlossen werden. Vgl. Österreichisches Par-
        * vgl. Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG), Artikel 27: www.ris.bka.   lament: Fragen und Antworten > Wahlen > Was ändert sich mit der Wahl-
        gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnum         rechtsreform 2011: www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/WAHL/
        mer=10000138                                                       **** vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen >
        ** vgl. ebd. Artikel 26, Absatz 1                                  Nationalratswahl, Überblick: www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/

                                                                                                                   w w w. p o l i t i k- ler nen.at        3
p o l i s aktuell      2012

    2.4 W er kann gewählt werden ?                                                – bei der Landeswahlbehörde vorle­gen. Die Mandate
                                                                                  einer Partei werden dann entsprechend dieser Liste
                                                                                  an die kandidierenden Personen vergeben (siehe dazu
    Alle Personen, die am Stichtag der Wahl die österrei­
                                                                                  Kapitel 2.8 „Mandatsverteilung“).
    chische Staatsbürgerschaft besitzen und mit Ablauf
    des Tages der Wahl das 18. Lebensjahr vollenden, haben
                                                                                   Tipp Literatur
    das passive Wahlrecht. Darüber hinaus gelten dieselben
    Bestimmun­gen wie beim aktiven Wahlrecht.*                                    Parlament/Parlamentarismus (Arbeitstitel)
                                                                                  Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur Poli-
     Tipp Links                                                                   tischen Bildung, Nr. 36/2012.
                                                                                  Das Heft (Erscheinungstermin Dezember 2012) enthält
    meinparlament.at
                                                                                  u.a. ein Kapitel über die Abgeordneten zum Nationalrat.
    Die Plattform bietet die Möglichkeit, direkt mit den
                                                                                  www.politischebildung.com
    KandidatInnen in Kontakt zu treten, Fragen zu stellen,
    in Lebensläufen zu lesen und sich so ein Bild von den
    Nationalratsabgeordneten zu machen.                                           2.6 W as ist eine politische P artei ?
    www.meinparlament.at
                                                                                  Die Gründung einer politischen Partei ist relativ einfach.
    meineabgeordneten.at
                                                                                  Es bedarf Satzungen, die in einer periodischen Druck­
    Transparenzplattform, die öffentliche Daten zu allen
                                                                                  schrift zu veröffentlichen sind und beim Bundesministe­
    Nationalratsabgeordneten, den Mitgliedern der Bundes-
                                                                                  rium für Inneres hinterlegt werden.*** Damit erlangt eine
    regierung und des Bundesrats, den EU-Abgeordneten und
                                                                                  politische Partei die Rechtspersönlichkeit.
    den Mitgliedern des Wiener Landtags enthält.
                                                                                  Die Gründung politischer Parteien ist grundsätzlich frei,
    www.meineabgeordneten.at
                                                                                  sofern damit nicht das Verbotsgesetz verletzt wird, das
                                                                                  eine nationalsozialistische Wiederbetätigung verbietet.
    2.5 W er darf bei der
    N ationalratswahl antreten ?                                                   Tipp Literatur

                                                                                  Politische Parteien in Österreich
    Es kann immer nur eine wahlwerbende Gruppe antre­ten,
                                                                                  Fachdidaktikzentrum für Geschichte,
    nicht jedoch eine einzelne private Person. Um aber tat-
                                                                                  Sozialkunde und Politische Bildung (Hg.).
    sächlich zu einer Wahl zugelassen zu werden, muss von der
                                                                                  historisch-politische bildung Nr. 4/2011.
    wahlwerbenden Gruppe eine Hürde genommen werden:
                                                                                  Das Heft gliedert sich in zwei thema-
    Sie muss bis zu einem Stichtag eine bestimmte Anzahl von
                                                                                  tische Abschnitte: „Politische Parteien in
    Unterstützungserklärungen** oder die Unterstützungs-
                                                                                  Österreich“ und „Politische Plakate“ und
    erklärung von zumindest drei Nationalratsabgeordneten
                                                                                  bietet Anregungen dazu, wie diese The-
    vorlegen. Für Parteien, die über die Unterstützung durch
                                                                                  men im Unterricht umgesetzt werden können.
    Abgeordnete im Nationalrat verfügen, ist diese Hürde
                                                                                  www.politik-lernen.at/shop
    leicht zu nehmen. Alle anderen wahlwerbenden Gruppen
    müssen die Unterstützungserklärungen sammeln. Durch
    diese Hürde wird verhindert, dass sich eine unübersicht-                      2.7 W ann ist ein S timmzettel
    lich große Zahl an Gruppen einer Wahl stellt.                                 gültig ausgefüllt ?
    Außerdem muss jede wahlwerbende Gruppe ihren Wahl­
                                                                                  In jedem Landeswahlkreis gibt es eigene Stimmzettel.
    vorschlag – eine durchnummerierte Liste mit Personen,
                                                                                  Als gültig ausgefüllt gilt ein Stimmzettel dann, wenn
    die bereit sind, ein erworbenes Mandat auszuüben
                                                                                  ein­deutig aus ihm hervorgeht, welcher Partei die Wäh-
    * vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen >           lerin bzw. der Wähler ihre/seine Stimme geben wollte.
    Nationalratswahl, Überblick: www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/        Dies kann durch ein Kreuz bei einer Parteiliste oder das
    ** Dies sind für einen Landeswahlvorschlag, abhängig von der Einwoh­
    nerInnenzahl des Bundeslandes, in Wien und Niederösterreich jeweils 500,      Anhaken oder Unterstreichen einer Partei erfolgen. Auch
    in Oberösterreich und der Steiermark je 400, in Kärnten, Salzburg und Tirol
    je 200 und im Bur­genland und in Vorarlberg je 100 Unterstützungserklä-       *** Anfang 2012 lagen dem Bundesministerium für Inneres rund 900 dieser
    rungen. Für eine bundesweite Kandidatur sind mindestens 2.600 Unter-          Parteisatzungen vor. Vgl. Österreichisches Parlament: Parlament erklärt >
    stützungserklärungen nötig.                                                   Fragen und Antworten > Parteien > Wie gründet man eine Partei?:
    Vgl. ebd. Kapitel „Wie kann man bei einer Nationalratswahl kandidieren?“.     www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/PART/index.shtml

4   www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8     Wahlen

          das Durchstreichen aller Parteien bis auf eine gilt als ein-              Die Vergabe der Mandate an einzelne Personen richtet
          deutig. Es genügt auch, einen Bewerber/eine Bewerbe-                      sich nach der Reihenfolge der Kandidatinnen und Kan­
          rin einer Parteiliste eindeutig zu bezeichnen, d.h. deren                 didaten auf den Wahl­listen. Je weiter vorne eine Bewer-
          Namen in die richtige Parteispalte einzusetzen. Für den                   berin oder ein Bewerber auf der Liste steht, umso größer
          Fall, dass eine Partei ordnungsgemäß gekennzeichnet                       ist die Chance, ein Man­dat zu erlangen. Mittels der Ver-
          wurde, die Vorzugsstimme jedoch an eine Bewerberin bzw.                   gabe von Vorzugsstimmen können die Wähle­rInnen diese
          einen Bewerber einer anderen Partei vergeben wurde, gilt                  Reihung jedoch verändern.***
          der Grundsatz „Kreuzerl sticht Vorzugsstimme“, d.h. die
          Stimme wird der gekennzeichneten Partei zugeordnet,
          während die Vorzugsstimme nicht gezählt wird.* Bei der
                                                                                    2.9 N ationalratswahlen seit 1945
          Nationalratswahl 2008 wurden 97,9 Prozent aller abgege-
          benen Stimmen als gültig gezählt.

                                                                                    Quelle: APA / Nationalratswahlen in Österreich seit 1945.

                                                                                    Die Zahl der Parteien, die in der Zweiten Republik im
        Quelle: BMI / Amtlicher Stimmzettel, Nationalratswahl 2008, Regionalwahl-   Nationalrat vertreten waren (Vierprozenthürde), blieb
        kreis 1A Burgenland Nord.
                                                                                    nach allen Wahlen überschaubar. In den 20 Gesetzge-

          2.8 M andatsverteilung                                                    bungsperioden seit 1945 waren während neun Perioden
                                                                                    nur drei Parteien im Parlament vertreten. In sie­ben Peri-
                                                                                    oden waren es immerhin vier Parteien. Durch den Ein-
          Die Wahl erfolgt nach den Grundsätzen der Verhältnis­
                                                                                    zug des Liberalen Forums 1994 und 1995 bzw. den des
          wahl. Das heißt, die Mandate werden nach dem jewei-
                                                                                    BZÖ nach den Wahlen 2006 und 2008 waren bzw. sind in
          ligen prozentuellen Stimmenanteil an die wahlwer­benden
                                                                                    diesen Gesetzgebungsperioden jeweils fünf Parteien im
          Gruppen vergeben. Zunächst muss unmittelbar nach der
                                                                                    National­rat vertreten. Bei allen Wahlen in der Zweiten
          Wahl für jeden Lan­deswahlkreis die sogenannte „Wahl-
                                                                                    Republik war entweder die SPÖ oder die ÖVP die stimmen-
          zahl“ ermittelt werden. Dafür wird die Gesamtsumme der
                                                                                    und mandatsstärkste Partei.****
          im Landeswahlkreis für die Par­teien abgegebenen gül-
          tigen Stimmen durch die An­zahl der im Landeswahlkreis
          zu vergebenden Mandate geteilt. Die errechnete Zahl (auf                     Methodentipp
          eine ganze Zahl aufgerundet) ergibt die Wahlzahl. Sie sagt
                                                                                       Rechercheaufgabe zum Thema Frauenanteil im Parlament
          aus, wie viele Stimmen für ein Mandat erreicht wer­den
                                                                                       Lassen Sie die SchülerInnen im Internet die Entwick-
          müssen. Die Zuteilung der Mandate erfolgt nun in einem
                                                                                       lung des Frauenwahlrechts in Österreich recherchieren.
          dreistu­figen Verfahren auf der Ebene der Regionalwahl­
                                                                                       Wie hoch ist derzeit der Frauenanteil im Nationalrat?
          kreise, der Landeswahlkreise sowie des Bundeswahl­
                                                                                       Wie sieht es in anderen Ländern aus? Welche Vor- und
          kreises. Die „Vierprozenthürde“ bedeutet, dass nur Par-
                                                                                       Nachteile hat die Einführung einer Quotenregelung?
          teien, die bei der Wahl mehr als vier Prozent der gültigen
          Stimmen erreichen konnten, Mandate zugeteilt bekom-
                                                                                      Linktipps z.B.: www.parlament.gv.at/PERK/FRAU/ sowie
          men. Dadurch soll verhindert werden, dass zu viele kleine
                                                                                      www.demokratiezentrum.org/themen/demokratieentwick-
          Parteien im Nationalrat vertreten sind, was eine Regie-
                                                                                      lung/frauenwahlrecht.html
          rungsbildung bzw. Mehrheitsfindung erschweren kann.**
          * vgl. Bundesministerium für Inneres: Wahlen > Nationalratswahlen >       *** mehr dazu in: Clemens Hüffel, Fritz Plasser, Dietmar Ecker (Hg.) (2008):
          Nationalratswahl, Gültigkeit und Ungültigkeit von Stimmzetteln:           Wahlen in Österreich. 1x1 der Politik, Band 1. S. 48 ff.
          www.bmi.gv.at/cms/BMI_wahlen/nationalrat/                                 **** vgl. Österreichisches Parlament: Wer ist wer > Nationalrat > Zusammen-
          ** vgl. Politiklexikon für junge Leute: Stichwort „Vierprozenthürde“:     setzung des Nationalrates seit 1945:
          www.politik-lexikon.at/vierprozenthuerde/                                 www.parlament.gv.at/WWER/NR/MandateNr1945/

                                                                                                                            w w w. p o l i t i k- ler nen.at       5
p o l i s aktuell      2012

    3 	Verhältniswahlrecht vs. Mehrheitswahlrecht
    In Österreich wird bei Nationalratswahlen ebenso wie
    bei Landtags- und Gemeinderatswahlen das Verhält­
                                                                                3.2 D as M ehrheitswahlrecht am
    niswahlrecht angewendet. Es ist verfas­sungsrechtlich                       B eispiel der USA
    verankert, d.h. für eine Änderung ist eine 2/3-Mehrheit
                                                                                Das Mehrheitswahlrecht findet sich heute v.a. im anglo-
    im Parlament nötig. Das amerikanische Wahlsystem bei
                                                                                amerikanischen Raum (USA, Großbritannien). Am bes­
    Präsidentschafts­wahlen steht dazu im Gegensatz und gilt
                                                                                ten gekennzeichnet ist diese Form des Wahlrechts durch
    als klas­sisches Beispiel für ein Mehrheitswahlrecht.
                                                                                den von Präsidentschaftswahlen in den USA bekannten
                                                                                Spruch „The winner takes it all“.
    3.1 D as V erhältniswahlrecht in                                            Jeder Bundesstaat der USA verfügt über Wahlmänner/
    Ö sterreich                                                                 Wahlfrauen (Electors), die der Zahl von Abgeordneten des
                                                                                Bundesstaates im Kongress entsprechen. Der Kongress
    Das Verhältniswahlrecht hat grundsätzlich zum Ziel, die
                                                                                setzt sich aus Repräsentantenhaus und Se­nat zusam-
    Stimmverteilung bei einer Wahl im Parlament proportio­
                                                                                men. Die Anzahl an Abgeordneten im Repräsentatenhaus
    nal abzubilden. Die Parteien sollen in jener Stärke im
                                                                                richtet sich nach der EinwohnerInnenzahl des jeweiligen
    Parlament repräsentiert sein, die ihnen aufgrund der
                                                                                Bundesstaates. Dazu kommen je Bundesstaat zwei Vertre-
    erzielten Stimmen bei der Wahl zusteht: Eine Partei, die
                                                                                terInnen im Senat. Kalifornien als bevölkerungsreichster
    bei einer Wahl wenig Stimmen erhalten hat, ist mit weni-
                                                                                Staat verfügt z.B. über 55 Wahlmänner/Wahlfrauen
    gen Abgeordneten im Parlament vertreten, eine Par-
                                                                                (53+2), Alaska als bevölkerungsärmster über drei (1+2).
    tei mit vie­len Stimmen mit vielen Abgeordneten. Damit
    haben kleinere Parteien eine wesentlich größere Chance,                     In beinahe allen amerikanischen Bundesstaaten gilt, dass
    ins Parlament einzuziehen und an der politischen Gestal-                    jener Kandidat bzw. jene Kandidatin, der/die die relative
    tung teilzunehmen, als im Mehrheits­wahlrecht, das meist                    Mehrheit erreicht (also im Vergleich zu allen anderen
    nur einen einzigen Sieger bzw. eine einzige Siegerin                        KandidatInnen die meisten Stimmen erhalten hat), der
    kennt, welche/r dann die gesamte politische Macht der                       Sieger bzw. die Siegerin dieses Bundesstaates ist. Selbst
    zur Wahl ste­henden Funktion erhält. Allerdings würde                       bei einem knappen Ausgang von 51 zu 49 Prozent der
    die konsequente Anwendung des Ver­hältniswahlrechts zu                      Stimmen geht der/die Zweitplatzierte leer aus. Daher
    einer Zersplitterung der Parteien­landschaft führen, was                    kommt der Spruch „The winner takes it all“.
    wiederum die Mehrheitsbildung im Parlament deutlich
                                                                                Alle Wahlmänner/Wahlfrauen des Bundesstaates sind
    erschweren würde. In Österreich gibt es daher zwei Hür-
                                                                                dann bei der ei­gentlichen Wahl des Präsidenten bzw. der
    den, von denen eine Partei eine überspringen muss, um
                                                                                Präsidentin (Electoral College) an­gehalten, den/die Sie-
    Abgeordnete im Parlament stel­len zu können. So muss die
                                                                                gerIn ihres Bundesstaates zu wählen. Da­für gibt es zwar
    Partei einen Mindestprozentanteil von vier Prozent aller
                                                                                keinen gesetzlichen Zwang, weil aber al­le Wahlmänner/
    gültigen Stimmen oder ein Grundmandat (Direktmandat)
                                                                                Wahlfrauen eines Bundesstaates von jener Partei ent­sandt
    in einem der Regionalwahlkreise erreichen.*
                                                                                werden, deren Kandidat bzw. Kandidatin gewonnen hat,
                                                                                kommt ein abweichendes Stimmverhalten nur äußerst
     Tipp Links
                                                                                selten vor und hat das erwartete Ergebnis noch nie verän-
                               Politiklexikon für junge Leute                   dert. Der zweite große Unterschied zum österreichischen
                               Das Lexikon für junge Men-                       Wahlsystem liegt also darin, dass de facto der Präsident/
                               schen ab 12 Jahren enthält                       die Präsidentin nicht direkt durch das Volk gewählt wird.**
                               über 600 Stichwörter.
    www.politik-lexikon.at/mehrheitswahl/
    www.politik-lexikon.at/verhaeltniswahl/

    * vgl. Österreichisches Parlament: Parlament erklärt > Fragen und Antwor-   ** vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (bpb): Internationales > USA
    ten > Wahlen > Was versteht man unter Verhältniswahlrecht?:                 > The winner takes it all? Das Wahl und Parteiensystem in den USA:
    www.parlament.gv.at/PERK/FAQ/WAHL/                                          www.bpb.de/internationales/amerika/usa/10667/wahl-und-parteiensystem

6   www.politik-ler ne n . a t
E-Demokratie und E-Voting
                                                        Maria Kellner, E-Voting.CC GmbH

1. E-Demokratie – Moderne Demokratie im                                    BefürworterInnen versprechen sich, durch die Mittel der
Internet                                                                   E-Demokratie bestehende Demokratien neu zu beleben
                                                                           und wieder näher an die BürgerInnen heranzuführen.
Das Internet ist heute aus unserem Alltag nicht mehr
wegzudenken. Ebenso ist es für die sogenannte „west-                       E-Demokratie steckt jedoch noch in den Kinderschuhen
liche Welt“ eine Selbstverständlichkeit, in fortschritt-                   und muss sich in der Bevölkerung erst etablieren. Bis
lichen demokratischen Staaten zu leben. Beides gibt den                    dahin ist es ein weiter Weg, der mit einigen Herausfor-
Bürgerinnen und Bürgern Freiheiten. Die Demokratie gibt                    derungen verbunden ist. So muss bedacht werden, dass
uns Grundrechte, das Internet gibt uns Möglichkeiten,                      einige Bevölkerungsschichten keinen Internetzugang
uns zu informieren, mit anderen auszutauschen und                          haben oder nicht die Medienkompetenz besitzen, damit
aktiv zu werden. Ein Beispiel für diesen Austausch ist der                 richtig umzugehen. KritikerInnen befürchten, dass sich
„Arabische Frühling“, der durch soziale Netzwerke im                       der „digital divide“ vergrößert. Darunter versteht man
Internet großen Auftrieb bekommen hat.                                     die Wissenskluft, die zwischen Menschen mit Kenntnis-
                                                                           sen und Zugang zum Internet sowie jenen entsteht, die
Demokratie besteht schon seit dem antiken Griechen-
                                                                           nicht über diese Voraussetzungen verfügen. Dies ist nur
land. Sie ist jedoch immer wieder Veränderungsprozes-
                                                                           eine der vielen Herausforderungen, der sich E-Demokra-
sen unterworfen und entwickelt sich mit der Gesellschaft
                                                                           tie stellen muss. Jedenfalls können die Informations- und
weiter. So wurden, im Gegensatz zur heutigen geheimen
                                                                           Kommunikationstechnologien dazu beitragen, mehr Bür-
Wahl, früher Wahlen öffentlich und direkt durchgeführt.
                                                                           gerInnen an der Demokratie teilhaben zu lassen.
Die moderne Demokratie begegnet einigen neuen Heraus-
forderungen: steigende Globalisierung und Mobilität, sin-                  Die Arbeitsgruppe des Europarates für E-Demokratie**
kende Wahlbeteiligung und neue Technologien. Beson-                        identifizierte 33 Werkzeuge für die Umsetzung der
ders das Internet gilt als wirkungsvolles Instrument, um                   E-Demokratie. Diese werden auf einer „Roadmap to
diesen Herausforderungen zu begegnen. Demokratische                        Modern Democracy“ (siehe Abbildung nächste Seite) dar-
Prozesse, wie eine Wahl oder eine Volksabstimmung,                         gestellt, welche einen Überblick über die Werkzeuge für
können elektronisch umgesetzt werden. Diese Form der                       die Umsetzung der E-Demokratie mit einem Zeitablauf
Demokratie ist allgemein bekannt unter elektronischer                      gibt. Teilweise werden diese Formen bereits eingesetzt,
Demokratie oder E-Demokratie, wobei E-Voting, E-Parti-                     doch der Weg zur modernen Demokratie ist noch lang.
zipation und E-Petition ihre drei wichtigsten Formen sind
(Näheres siehe unter „Definitionen“).                                       Tipp Links

Mithilfe der E-Demokratie werden neue Möglichkeiten                        E-Voting.CC Gmbh
der Partizipation geschaffen. Im Vordergrund steht der                     Kompetenzzentrum für elektronische Wahlen und
Zugang zu neuen, vor allem jungen Zielgruppen durch                        Partizipation:
einen weiteren Interaktions-, Kommunikations- und                          www.e-voting.cc
Informationskanal. E-Demokratie ermöglicht durch grö-
                                                                           E-Partizipation
ßere BürgerInnenorientierung das Erstellen von maßge-
                                                                           Die Seite bietet Hintergrundwissen zu E-Government,
schneiderten Angeboten. Sie kann also dazu beitragen,
                                                                           E-Demokratie, E-Partizipation u.v.m.:
dass eine neue Form der Öffentlichkeit und der politischen
                                                                           www.partizipation.at/e-participation.html
Kultur entsteht. Neben der Erschließung neuer Zielgrup-
pen hat E-Demokratie das Potenzial, Partizipation zu för-
dern, wie zum Beispiel durch elektronische Petitionen,
welche einen starken Anstieg verzeichnen können.*

* Eine Liste aller laufenden E-Petitionen ist auf www.parlament.gv.at zu   ** Ad hoc Committee on e-democracy:
finden.                                                                    www.coe.int/t/dgap/democracy/Activities/GGIS/CAHDE/Default_en.asp
E-Consulate/E-Embassy:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     E-Consulate or E-Embassy is
                                                                                                                                                                                                                E-Discussion:                                                                                                        the use of electronic means
                                                                                                                                                                                                  Using ICTs to discuss topics                                                                                                       and ICT to provide services for
                                                                                                                                                                                               and issues of concern amongst                                                                                                         citizens living abroad, such
                                                                                                                                                                                                   citizens, governments and                                                                                                         as passport applications and
                                                                                                                                                                                                                                                         E-Journalism:
                                                                                                                                                                                                 other societal stakeholders.                                                                                                        participation or consultation
                                                                                                                                                                                                                                                         Information and news, reports
                                                                                                                                                                                                                                                         from party or political events,                                             projects.
                                                                                                                                                                                                                                                         and event blogging published
                                                                                                                                                                                                                                                         by citizens and officials to
                                                                                                                                                                                                                E-Initiative:                            provide unfiltered information
  The map of Modern Democracy                                                                                                                                                                 Using electronic and Internet                              to increase transparency
                                                                                                                                                                                               tools to establish initiatives                            and accountability of the                                                       Early Stage
  Download the map and toolkit                                                                                                                                                                         that allow citizens to                            democracy.
                                                                                                                                                                                                participate in, or influence
                                                                                                                                                                                             political decision-making and                                                 E-Justice / E-Law:                             Use of ICTs in political campaigns, planning of
                                                                                                                                                                                                             agenda setting.                                               The use of ICT by all stakeholders             campaigns; consisting of E-Electioneering and
                                                                                          E-Ombudsman and                                                           Vote Navigator:                                                                                        of the judiciary in the conduct                E-Advocacy
                        Schedule Independent                                              Audit Institutions:                                               Mainly web-based, with                                                                                         of justice and to improve public
                                                                                          Ombudsmen and audit                                            simple overviews of parties,                                                                                      service, particularly for citizens
                                                                                          institutions‘ websites where                                       politicians and election                                           Information                                and businesses.                                                                E-Parliament:
                                                                                          complaints can be filed both                                                 programmes.                                              Management Tools:                                                                                                         The use of ICT by representative
                                                                                          electronically and anonymously.                                                                                                       Innovative tools to collect                                                                                               assemblies, their members
                                                                                                                                                                                                                                and aggregate available                                                                                                   and staff in the conduct of their
                                                                                                                                                                                                                                information or news                                                                                                       tasks and actively involving its
                                                                                                                                                                                                                                concerning situations and                                                                                                 electorate and citizens.
                                                                                                                                                                                                                                events initiated by any
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    E-Legislation:
                                                                                                                                                                                                                                participant of political life.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Using ICT for drafting,
                                                                                                                                                          E-Incentives:                                                                                                                             commenting upon, consulting,
                                                                                                                                                          Incentives used by public                                                                                                                 structuring, formatting,
                                                                                                                                                          authorities or NGOs to reward                                                                                                             submitting, amending, voting
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   E-Party (external):
                                                                                                                                                          citizens or public organizations                                                                                                          and publishing of acts of
       E-Democracy Games:                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Parties are using ICTs to
                                                                                                                                                          participating in E-Democracy                                                                                                              elected assemblies.
       Games and simulations                                                                                                                                                                                                                                     Grassroots C2C,                                                                                   provide members with
                                                                                                                                                          initiatives.
         designed to promote                                                                                       E-Training:                                                                     Regulating E-Democracy:                                       C2G: Citizen-initiated                                                                            information regarding party
      knowledge of electronic                 E-Democracy Webcasts:                                       Initiatives by public                                                                    Provision of electronic or                                    E-Democracy projects                                                                              activities, conventions and
    democracy and introduce                   Some of the initiatives used                       authorities for training civil                                                                    analogue regulations and                                      among citizens or between                                                                         online campaigning.
  citizens to its processes and               by public authorities to cover                        servants, politicians and                                                                      guidelines for the organization                               citizens and
                                              live web casts of legislative                                                                                                                                                                                                                                     E-Politician:
                          tools.                                                               elected representatives in the                                                                      and administration of                                         government.
                                              government judiciary                                                                                                                                                                                                                                              Politicians provide an
                                                                                                 use of electronic democracy                                                                       E-Democracy initiatives.
                                              meetings.                                                                                                                                                                                                                                                         insight into their work, and
                                                                                                                      systems.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                information regarding their
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                use of ICTs.

                                                                                                                                                                                                   Single Government Portal:
                                                Internal E-Democracy:
                                                                                                                                                                                                   Supporting citizens in dealing
                                          Parties and associations using
                                                                                                                                                                                                   with public authorities by
                                          E-Democracy tools for internal
                                                                                                                                                                                                   using electronic means, e.g.
                                               purposes like selection of                                     Modern                                                                                                                                             Participatory Budgeting:
                                                                                                                                                          Overcoming E-Obstacles:                  web-based platforms.
                                            candidates, decision-making                                                                                                                                                                                          Using ICT to include citizens in               E-Petition:
                                              and internal party voting.                                     Democracy                                    Activities designed to remove                                                                          the budgeting process through                  Electronic delivery of a protest                   E-Consultation:
                                                                                                                                                          the barriers to E-Democracy,                                                                           participatory tools and                        or recommendation to a                             Using ICTs to collect the
                                                                                                                                                          including the issues of digital                                                                        procedures.                                    democratic institution.                            opinions of official groups or
                                                                                                                                                          divide and digital illiteracy.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   public individuals in matters of
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   specific policy issues.

       E-CiRM:
       Public authorities personalize                                                                               Government Interactivity
       citizens’ information to provide                                                                           with Citizens G2C, and C2C:
       customized information.                                                                                       Public authorities interact                                                                                  Social Networking                                                                                                E-Complaints:
                                                                     E-Voting:                                                   with electronic                                                                                  Democracy:                                                                                                       In a step towards citizen-
                                                                     An electronic election or                         grass roots initiatives by                                                                                 Using electronic social networks                                                                                 relationship management,
                                                                     referendum established                               integrating them into                                                                                   for democratic initiatives,                                                                                      public authorities are using
                                                                     mainly by governments that                        the legislative process or                                                                                 participation and deliberation                                                                                   ICTs to provide citizens with
                                                                     involves the use of electronic              providing such initiatives with                                                                                  of citizens, with politicians or                                                                                 an electronic means of filing
                                                                     means in at least the casting                   administrative or financial                                                                                  government and vice versa.                                                                                       complaints.
                                                                     of the vote.                                                        support.

                                                                                                                                                                                                                                                                                E-Spatial Planning:
                                                                                                                                                                                                                                                                                Neighbourhood initiatives
                            Later Stage                                                                                                                       E-Inclusion:                                                                                                      or public authority and                                    Advanced Stage
                                                                                                                                              Connecting the unconnected                                  Combating Digital                                                     NGO-established initiatives
                                                                                                                                            through initiatives to promote                                Illiteracy:                                                           to discuss projects with a
                                                                                                                                                    inclusion, especially of                              Actions and activities by                                             neighbourhood context such
                                                                                                                                                the elderly, minorities and                               public authorities and NGOs to                                        as urban planning.
                                                                                                                                             marginalised socio-economic                                  combat digital illiteracy and
                                                                                                                                                  groups in E-Democracy.                                  digital divide issues.

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2. E-Voting – die Zukunft des Wählens                       Der Einsatz von E-Voting hat unterschiedliche Vorteile
                                                            für die WählerInnen, die Verwaltung und die Politik. Ein
Ein wichtiges Instrument der Demokratie ist die Wahl der
                                                            zentraler Aspekt ist die Vereinfachung und Beschleu-
VolksvertreterInnen. Die Stimmabgabe bei Wahlen ist ein
                                                            nigung des Wahlprozesses. So kann die Verlässlichkeit
Grundrecht jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Auch bei der
                                                            des Wahlresultats (keine Neuauszählungen sind nötig)
Wahl gibt es moderne Trends, wie zum Beispiel E-Voting,
                                                            gesteigert und die Auszählung beschleunigt werden. Die
die elektronische Form des Wählens. Dies ist eine Form
                                                            Unabhängigkeit von Zeit und Ort bei der Stimmabgabe ist
der E-Demokratie. Bei E-Voting werden elektronische
                                                            zudem ein wesentlicher Punkt, der besonders für junge
Mittel in mindestens einem der folgenden drei Prozesse
                                                            technologieaffine und für im Ausland lebende Wähle-
eingesetzt: WählerInnenidentifizierung, Stimmabgabe
                                                            rInnen interessant ist. E-Voting hat durch diese Vorteile
und Auszählung der Stimmen. Grundsätzlich unterschei-
                                                            das Potenzial, neue WählerInnenschichten zu erschlie-
det man zwischen E-Voting und I-Voting. E-Voting ist das
                                                            ßen. So können mit E-Voting Umstände geschaffen wer-
Wählen mit elektronischen Mitteln, I-Voting bezeichnet
                                                            den, unter denen auch Menschen mit Beeinträchtigungen
den Wahlvorgang via Internet.
                                                            ihre Stimme ohne fremde Hilfe, selbstbestimmt und somit
                                                            geheim abgeben können. Beispielgebend hierfür ist New
 Definitionen*                                              South Wales in Australien zu nennen, wo bei den State
                                                            General Elections im Jahr 2011 E-Voting für blinde, kör-
 E-Demokratie
                                                            perlich beeinträchtigte Menschen sowie AnalphabetInnen
 Darunter versteht man die Umsetzung politischer Pro-
                                                            eingesetzt wurde, indem zusätzliche Hilfsmittel wie etwa
 zesse mithilfe von Informations- und Kommunikations-
                                                            ein elektronischer Bildschirmleser zur Verfügung gestellt
 technologie. Die drei wichtigsten Formen der E-Demo-
                                                            wurden.* Im besten Fall kann E-Voting also dazu beitra-
 kratie sind E-Partizipation, E-Petition und E-Voting.
                                                            gen, dass die Wahlbeteiligung erhöht und die Demokratie
 E-Partizipation                                            gestärkt wird.
 Unter E-Partizipation/E-Konsultation wird die Betei-
                                                            Trotz aller Vorteile müssen Wahltechnologien mit beson-
 ligung der BürgerInnen durch Befragung, Beratung,
                                                            derer Achtsamkeit eingesetzt werden, da demokratische
 Diskussion und Abstimmung in der Entwicklung von
                                                            Wahlprozesse strengen Kriterien unterliegen. So muss
 Gesetzen und anderen politischen Entscheidungen
                                                            sichergestellt werden, dass die Wahl frei und geheim
 verstanden.
                                                            durchgeführt wird. Wahltechnologien erfordern zudem
 E-Petition                                                 eine gewisse Medien- und Technologiekompetenz, die
 Darunter fällt die Bereitstellung eines elektronischen     besonders ältere WählerInnengruppen oft nicht haben.
 Kanals zur Einreichung von Petitionen und Beschwer-        Auch das Vertrauen in die Technologie muss bei den Bür-
 den an eine Regierung oder Verwaltungsbehörde, um          gerInnen erst aufgebaut werden. All diese verschiedenen
 Missstände in staatlichen Institutionen aufzuzeigen.       Kriterien müssen erfüllt sein, um E-Voting erfolgreich
                                                            einsetzen zu können.
Electronic Voting/E-Voting
E-Voting oder elektronisches Wählen bedeutet in             In vielen Ländern ist E-Voting bereits üblich. Länder wie
einem weiten Verständnis den Einsatz von Informa-           die USA, Brasilien und Indien verwenden Wahlmaschi-
tions- und Kommunikationstechnologie in einem der           nen, die in den Wahllokalen aufgestellt werden. Norwe-
folgenden drei Prozesse: 1. WählerInnenidentifizierung,     gen, Schweiz und Estland setzen I-Voting ein. In anderen
2. Stimmabgabe, 3. Stimmauszählung                          Ländern werden diese Formen des Wählens getestet. Nach
In einem engen Verständnis bedeutet E-Voting den            mehreren unverbindlichen Testwahlen in den Jahren
Einsatz von Informations- und Kommunikationstech-           2003, 2004 und 2006 wurde im Rahmen der ÖH-Wahlen
nologie zumindest bei der Stimmabgabe.                      2009 erstmals in Österreich die rechtsverbindliche
                                                            Stimmabgabe über das Internet ermöglicht. In diesem
 Internet Voting/I-Voting
                                                            Pilotprojekt des Bundesministeriums für Wissenschaft
 Internet Voting oder auch Onlinewahl beschreibt die
                                                            und Forschung wurden zahlreiche Erfahrungen gemacht,
 Möglichkeit, über das Internet zu wählen. Estland,
                                                            die beispielgebend für allfällige zukünftige Internet-
 Schweiz und Norwegen haben Internet Voting bereits
                                                            wahlen stehen. So definierte der Verfassungsgerichtshof
 erfolgreich bei politischen Wahlen eingesetzt.
                                                            * vgl. www.everyonecounts.com/news/in-the-news/145-project-ivote-
* Quellen siehe unter Literaturtipps.                       internet-voting-in-new-south-wales-australia
den Rechtsrahmen für I-Voting wesentlich genauer, nach-                                                                                                                                                                                                                                                              Tipp Literatur
                          dem die Wahl von verschiedenen Fraktionen der Österrei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Council of Europe Recommendation Rec (2004) 11 of the
                          chischen HochschülerInnenschaft angefochten wurde,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Committee of Ministers to member states on legal, opera-
                          da das I-Voting-System für Laien nicht nachvollziehbar
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         tional and technical standards for e-voting:
                          war.* Zusätzlich konnten zahlreiche Erfahrungswerte im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         https://wcd.coe.int/ViewDoc.jsp?id=778189
                          Umgang mit der BürgerInnenkarte für elektronische Par-
                          tizipationsverfahren gewonnen werden, die für künftige                                                                                                                                                                                                                                                         J. von Lucke, H. Reinermann (2004): Speyerer Definition
                          Projekte von großem Vorteil sein werden.                                                                                                                                                                                                                                                                       von Electronic Government:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         http://foev.dhv-speyer.de/ruvii/SP-Egov.pdf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Council of Europe (Hg.) (2010): Factsheet E-Democracy:
                          * vgl. Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 13.12.2011:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         https://wcd.coe.int > „E-Democracy“ in das Suchfeld
                          www.vfgh.gv.at > Ausgewählte Entscheidungen > 2011                                                                                                                                                                                                                                                             eingeben

                                                                                                                                                                    ISL

                                                                                                                                                                                                                                                                                          FIN

                                                                                                                                                                                                                                     NOR                                                                                                             RUS
                                                                                                                                                                                                                                                       SWE                                 EST
                                    CAN
                                                                                                                                                                                                                                                                                           LVA
                                                                                                                                                                                                                                     DNK
                                                                                                                                                                                                                                                                                         LTU

                                                                                                                                                                                                                                                                                                     BLR
                                                                                                                                                                                       IRL
                                                                                                                                                                                                     GBR                 NLD                                          POL
                                                                                                                                                                                                                        BEL           DEU
                                                                                                                                                                                                                               LUX                       CZE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 UKR                                                                                           KAZ
                                                                                                                                                                                                                                                                      SVK
                                                                                                                                                                                                                                                       AUT                                             MDA                                                                                                                                                      MNG
                                                                                                                                                                                                                                CHE LIE                               HUN
                                                                                                                                                                                                                 FRA                                   SVN HRV                             ROU
                                                                                                                                                                                                                                           ITA
                                                                                                                                                                                                                                                                     BIH         SRB
                                                                                                                                                                                                                              MCO                  SMR
                                                                                                                                                                                                                 AND                                                       MNE                 BGR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       GEO                                               UZB
                                                                                                                                                                                                                                                 VAT                               MKD                                                                                                                                                  KGZ
                                                                                                                                                                                                                                                                             ALB                                                                           ARM   AZE
                              USA                                                                                                                                                PRT         ESP
                                                                                                                                                                                                                                                                                   GRC                                                                                                             TKM                                                                                                       PRK
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         TUR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           TJK

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   KOR          JPN
                                                                                                                                                                                                                                                             MLT
                                                                                                                                                                                                                                     TUN                                                                                CYP              SYR                                                                                                                            CHN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     AFG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           IRQ
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             ISR
                                                                                                                                                                                       MAR                                                                                                                                                                                                IRN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     JOR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 PAK
                                                                                                                                                                                                                  DZA                                                                                                                                                                                                                               NPL
                                                                                                                                                                                                                                                         LBY                                               EGY                                                                                                                                            BTN
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              BHR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    QAT
                                                                                                                                                              ESH                                                                                                                                                                                                                                                                                         BGD
                                                                         BHS
                   MEX                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ARE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  SAU
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              IND
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  MMR
                                                                        CUB

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                LAO
                                                                                           HTI DOM                                                                        MRT
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  OMN

                                            BLZ                           JAM                                      KNA       ATG                                                             MLI                                     NER
                                                                                                                                                                                                                                                                            TCD
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 SDN
                                                                                                                                                      CPV                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     THA
                                                                                                                             DMA                                                                                                                                                                                                               ERI
                                    GTM                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 YEM
                                                HND                                                                                                          SEN
                                          SLV                                                                          LCA
                                                                                                                       VCT         BRB                      GMB
                                                  NIC                                                                                                                                              BFA                                                                                                                                                                                                                                                                                    KHM                            PHL
                                                                                                                          GRD                               GNB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 VNM
                                                                                                                                                                   GIN
                                                                                                                             TTO                                                                             BEN                                                                                                                               ETH
                                                      CRI                                                                                                                                                                      NGA
                                                            PAN                                                                                                     SLE
                                                                                                                                                                                                   GHA     TGO
                                                                                                           VEN                                                                     CIV                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      PLW
                                                                                                                                                                                                                                                                                 CAF                                                                                                                                                                LKA
                                                                                                                                                                           LBR
                                                                                                                               GUY
                                                                                                                                                                                                                                                 CMR                                                                                                                                                                                                                                                   BRN
                                                                                                                                         SUR                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        MYS                                                                               MHL
                                                                                     COL
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 SOM
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       MDV                                                                                                              FSM
                                                                                                                                                                                                                                       GNQ                                                                               UGA                                                                                                                                                               SGP
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           KEN
                                                                                                                                                                                                                        STP                                    COG
                                                                                                                                                                                                                                             GAB
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       IDN
                                                                  ECU                                                                                                                                                                                                                      COD                                                                                                                                                                                                                                                                  NRU
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  RWA
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  BDI

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   SYC
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  PNG
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        TUV
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          TLS
                                                                               PER                                                             BRA                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            SLB
                                                                                                                                                                                                                                                                   AGO                                                                                           COM

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              MWI
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     ZMB

                                                                                                                 BOL                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        VUT

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   MOZ
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  ZWE                                                                                                                                                                                                                                                             FJI
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       MDG
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         MUS

                                                                                                                               PRY                                                                                                                                 NAM                           BWA
                                                                                                     CHL

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       SWZ                                                                                                                                                                                                            AUS

                                                                                                                                                                                                                                                                                           ZAF             LSO

                                                                                                                         ARG
                                                                                                                                                URY

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            NZL

            no E-Voting

            voting technologies other than casting votes

            Planning, trials, non-legally binding E-Voting

            e-voting with EVM
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               World map of electronic voting
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               This map of electronic voting is based on research conducted by E-Voting.CC and reflects the status quo of
            e-voting with Internet Voting                                                                                                                                                                                                                                                                                      electronic voting at the end of 2011. The information is subject to change and E-Voting.CC can not be held liable
            e-voting with EVM and Internet Voting
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               for the correctness of the provided information. The map is the intellectual property of E-Voting.CC. To use this map,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ask for permission (email at office@e-voting.cc) and ensure a correct citation.
            stopped

     © E-Voting.CC GmbH: www.e-voting.cc/wp-content/uploads/2012/03/e-voting_map_2011.pdf
e-voting_karte_105.indd 1-2                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               19.12.2011 12:01:07
Nr. 8   Wahlen

        4 Wahlkampf und Wahlprognosen
        4.1 W ahlkampf                                                              sendern, Zeitungen, Magazinen) beauftragt oder direkt
                                                                                    von den Parteien. Diese Prognosen machen oft die Wahl-
                                                                                    kampfberichterstattung spannender („Kopf-an-Kopf-
        Der Wahlkampf wird für die Parteien auch deshalb immer
                                                                                    Rennen“, „Kampf um den Einzug ins Parlament“ etc.)
        wichtiger, da der Anteil der StammwählerInnen ab- und
                                                                                    und erhöhen unter Umständen das Interesse an der poli-
        jener der WechselwählerInnen zunimmt; deren Anteil
                                                                                    tischen Berichterstattung.**** Ein Problem im Zusammen-
        wurde bei der Nationalratswahl 2008 mit rund 30 Pro-
                                                                                    hang mit der Veröffentlichung von Umfrageergebnissen
        zent beziffert.* Der Wahlkampf bietet den Parteien die
                                                                                    stellt sich jedoch, wenn Mindeststandards einer quali-
        Möglichkeit, ihre Programme und Ziele zu präsentieren
                                                                                    tätsvollen Berichterstattung nicht eingehalten werden.
        bzw. sich hinsichtlich aktueller Themen zu positionie-
                                                                                    Dazu gehören:
        ren. Auch für die Mobilisierung der Parteimitglieder sind
        der Wahlkampf und die Berichterstattung darüber von                         •• Basisinformationen zur Befragung wie Name des For-
        Bedeutung. Dazu betreiben die Parteien einen großen                            schungsinstituts, AuftraggeberIn, Grundgesamtheit
        finanziellen Aufwand für Wahlwerbung (Inserate, Wahl-                          der Stichprobe (z.B. alle österreichischen Wahlberech-
        plakate, Radio- und Fernsehspots etc.). So gaben sie                           tigten; alle 16- bis 18-Jährigen etc.), Größe und geo-
        2009 zwischen 30 Prozent (Grüne) und 60 Prozent (ÖVP)                          grafische Reichweite der Stichprobe (z.B. 500 Befragte
        ihres Jahresbudgets für Wahlwerbung aus.**                                     österreichweit)
                                                                                    •• Angabe der Schwankungsbreite*****
        Methodentipp                                                                •• Angabe des genauen Wortlauts der Fragestellung
                                                                                    •• Angabe des Prozentsatzes der Befragten, die die jewei-
        Unterrichtsmaterialien zu Wahlplakaten
                                                                                       lige Frage nicht beantwortet haben
        1) Politische Bildstrategien: Im Bildmodul des Demokra-
                                                                                    •• deutliche Trennung von Umfrageergebnissen und Kom-
        tiezentrums Wien kann via Plakat eine Zeitreise zu den
                                                                                       mentierung bzw. Interpretation der Ergebnisse.******
        Wahlkämpfen der Zweiten Republik gestartet werden.
        www.demokratiezentrum.org/bildstrategien.html
                                                                                     Tipp Link
        2) Nationalratswahlplakate – Zweite Republik: Die über
        das Medienservice des BMUKK erhältliche CD-ROM bietet                       Wahlumfragen Österreich
        mit einer repräsentativen Auswahl an Plakaten die Mög-                      Eine Sammlung aktueller Wahlumfragen findet sich auf
        lichkeit, sich auf anschauliche Weise mit der Geschichte                    dem Portal „neuwal“:
        der Wahlen in der Zweiten Republik zu befassen.                             www.neuwal.com/index.php/category/wahlumfrage/
        http://medienkatalog.bmukk.gv.at                                            osterreich-wahlumfrage/

                                                                                     Tipp Literatur
        4.2 W ahlprognosen                                                          Der WählerInnenwille
                                                                                    Forum Politische Bildung (Hg.): Informati-
        Verschiedene Meinungsforschungsinstitute erstellen im
                                                                                    onen zur Politischen Bildung, Nr. 27/2007.
        Vorfeld von Wahlen Prognosen über das Abstimmungs-
                                                                                    Artikel und Unterrichtsbeispiele u.a. zur
        verhalten der Bevölkerung, oft „Sonntagsfrage“*** ge-
                                                                                    Frage des „publizierten“ WählerInnenwil-
        nannt. Sie werden dabei entweder von Medien (Fernseh-
                                                                                    lens und wie man diesen erforscht.
                                                                                    www.politischebildung.com/?Sel=387
        * vgl. Fritz Plasser, Peter A. Ulram: Die Wahlanalyse 2008. Wer hat wen
        warum gewählt? Presseunterlage Wien, 29.9.2008: http://members.chello.
        at/zap-forschung/download/Analyse_NRW_2008_Plasser_Ulram.pdf                **** vgl. hier und im Folgenden: Gabriele Melischek: Der publizierte Wäh-
        ** vgl. Parteibudgets fließen in Wahlwerbung. Wiener Zeitung, 10.11.2010:   lerInnenwille. In: Der WählerInnenwille. Informationen zur Politischen
        www.wienerzeitung.at/nachrichten/oesterreich/politik/34270_Partei-          Bildung Nr. 27/2007. Forum Politische Bildung (Hg.). S. 23ff.
        budgets-fliessen-in-Wahlwerbung.html                                        ***** Das Fehlen dieser Angabe bzw. falsche Angaben können z.B. dazu bei-
        *** Unter diesem Begriff werden die regelmäßigen Meinungsumfragen ver-      tragen, dass WählerInnen die eigentlich von ihnen präferierte Kleinpartei
        schiedener Meinungsforschungsinstitute subsumiert. Der Name rührt von       nicht wählen, weil die Prognosen ein Scheitern an der Vierprozenthürde
        der Formulierung der Frage, welche Partei bzw. welche/n KandidatIn die      vorhersagen und sie so befürchten, eine „verlorene Stimme“ abzugeben.
        Befragten wählen würden, „wenn am nächsten Sonntag Wahlen wären“.           ****** leicht adaptiert zitiert nach ebd. S. 24.

                                                                                                                          w w w. p o l i t i k- ler nen.at      11
p o l i s aktuell      2012

     5 Wählen ab 16
                                                                                  Wissenslücken hinsichtlich politischer Themen bewusst
                                                                                  zu sein und sich dementsprechend mehr Information zu
                                                                                  wünschen. Während die Jugendlichen sich mehrheitlich
                                                                                  mit dem demokratischen System zufrieden zeigten, for-
     Der Nationalrat stimmte 2007 der Senkung des Wahl-                           mulierten sie eine deutliche Unzufriedenheit mit den sie
     alters von 18 auf 16 Jahre für bundesweite Wahlen zu.*                       vertretenden PolitikerInnen.***
     Damit dürfen in Österreich als erstem europäischem Staat
     Jugendliche ab 16 Jahren auf allen Ebenen (Gemeinde-,
     Landtags-, Nationalrats-, BundespräsidentInnen- und
     Europawahlen) das aktive Wahlrecht ausüben.** Das pas-
     sive Wahlalter wurde gleichzeitig von 19 auf 18 Jahre
     gesenkt. Damit kam Österreich unter anderem der Forde-
     rung österreichischer und europäischer Jugendvertrete-
     rInnen nach einer stärkeren formellen Einbindung von
     Jugendlichen in politische Entscheidungen nach. Auch
     in anderen europäischen Staaten wird die Senkung des
     Wahlalters für junge Menschen diskutiert. So dürfen in
     Deutschland bereits seit 1996 Jugendliche ab 16 Jahren
     bei Kommunalwahlen in mehreren Bundesländern ihre
     Stimme abgeben.
                                                                                  Quelle: SORA und Institut für Strategieanalysen (2009): Junge Wählerinnen
                                                                                  und Wähler bei der Nationalratswahl 2008
      Tipp Link

                         vote@16-Kampagne des Europäischen                          Methodentipp
                         Jugendforums
                                                                                    Wählen ab 16 – Pro und Contra
     Ziel ist es, möglichst viele Abgeordnete des Europäischen
                                                                                    Hängen Sie an gegenüberliegenden Punkten im Klas-
     Parlaments zu motivieren, die schriftliche Erklärung
                                                                                    senzimmer die Schilder „Ich stimme zu“ und „Ich
     27/12 zu unterschreiben, welche die Mitgliedstaaten der
                                                                                    stimme nicht zu“ auf. Lesen Sie nun die untenstehen-
     Europäischen Union auffordert, das aktive Wahlalter auf
                                                                                    den Thesen vor. Die SchülerInnen sollen sich entspre-
     16 Jahre zu senken und die Politische Bildung sowohl in
                                                                                    chend ihrer Meinung im Raum positionieren. Disku-
     der Ausbildung von Lehrkräften als auch im formalen und
                                                                                    tieren Sie anschließend mit den SchülerInnen ihre
     nicht-formalen Bildungssektor auszubauen.
                                                                                    Meinung zu den Statements.
     www.voteat16.eu
                                                                                    •• Sechzehnjährige sind reif genug, um wählen zu gehen.
     2008 konnten österreichische 16- und 17-Jährige erst-                          •• Jugendliche sind politisch leichter manipulierbar als
     mals ihre Stimme bei Nationalratswahlen abgeben. Das                              Erwachsene.
     Forschungsinstitut SORA befragte im Rahmen einer Nach-                         •• Das Wahlverhalten von Jugendlichen ist demokratie-
     wahl-Studie 1.000 Jugendliche im Alter zwischen 16 und                            gefährdend, da diese Extrempositionen einnehmen.
     18 Jahren zu ihrem Wahlverhalten sowie ihrem politischen                       •• Jugendliche sind sehr an Politik interessiert.
     Interesse. Laut dieser Studie sind JungwählerInnen ins-                        •• Jugendliche haben die Möglichkeit, sich über andere
     gesamt an Politik und politischer Beteiligung interessiert.                       Beteiligungsformen (Jugendforen, SchülerInnenpar-
     So verfolgen drei Viertel der befragten Jugendlichen nach                         lament etc.) in die politische Debatte einzubringen.
     eigenen Angaben mindestens ein- bis zweimal pro Woche
     politische Themen. Die Befragten gaben an, sich über                           Gekürzt nach: „Wir haben die Wahl“, zu finden in der
                                                                                    Praxisbörse von Zentrum polis: www.politik-lernen.at/
     * Davor war es 16-Jährigen bereits in fünf Bundesländern möglich gewe-
     sen, zu wählen. Aufgrund des sogenannten „Homogenitätsprinzips“ zieht
                                                                                    site/praxisboerse/article/105891.html
     die in der Verfassung verankerte Wahlaltersenkung automatisch auch eine
     Absenkung der Altersgrenzen in allen Bundesländern nach sich. Vgl. hier
     und im Folgenden: Ferdinand Karlhofer: Wählen mit 16: Erwartungen und        *** vgl. SORA und Institut für Strategieanalysen (2009): Junge
     Perspektiven. In: Der WählerInnenwille. Informationen zur Politischen Bil-   Wählerinnen und Wähler bei der Nationalratswahl 2008:
     dung Nr. 27/2007. Forum Politische Bildung (Hg.). S. 37ff.                   www.sora.at/fileadmin/downloads/wahlen/2009_waehlen-mit-16_zusam-
     ** Weltweit dürfen in zehn weiteren Staaten Jugendliche unter 18 Jahren      menfassung.pdf sowie www.sora.at/fileadmin/downloads/wahlen/2009_
     wählen. Vgl. ebd.                                                            waehlen-mit-16_presseunterlage.pdf

12   www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8   Wahlen

        6 Unterrichtsbeispiel
        W ahlwerbungen in P rintmedien analysieren
        Dauer           1 Unterrichtseinheit

        Schulstufe      Ab der 7. Schulstufe

        Methoden        Gruppenarbeit, Analyse politischer Werbematerialien

        Kompetenzen     Politikbezogene Methodenkompetenz, Urteilskompetenz

        Ziele           Wahlwerbungen anhand eines Schemas analysieren und begründet bewerten

        Vorbereitung/   •• Analyseschema (siehe nächste Seite) ausdrucken (ev. auf A3), jeweils ein bis zwei Exemplare
        Materialien        pro Gruppe
                        •• Anzeigen wahlwerbender Parteien aus Zeitungen und Zeitschriften sammeln bzw. Schüle-
                           rInnen auffordern, selbst Ausschnitte mitzubringen

        Methodisch-     Da Parteien ihre Werbemittel zielgruppenorientiert einsetzen, empfiehlt es sich, Anzeigen aus
        didaktische     mehreren unterschiedlichen Tageszeitungen, jedenfalls aber von den meistgelesenen zu sam-
        Hinweise        meln. Um Objektivität zu wahren und Überwältigung zu vermeiden, müssen Anzeigen ALLER
                        kandidierenden Parteien, welche inserieren (nicht alle tun das oder können sich dies auch lei-
                        sten – auch dies gilt es zu thematisieren), gesammelt und zur Verfügung gestellt werden.

        Ablauf          •• Variante 1: Jede Gruppe erhält eine Anzeige – es sollte bei der Verteilung der Anzeigen darauf
                           geachtet werden, dass alle inserierenden Parteien in gleicher Anzahl vertreten sind.
                        •• Variante 2: Jede Gruppe erhält zwei unterschiedliche Anzeigen derselben Partei. Auf diese Art
                           und Weise ist es möglich, eine bestimmte Werbelinie der Partei besser zu erkennen.
                        •• Variante 3: Jede Gruppe erhält jeweils zwei unterschiedliche Anzeigen unterschiedlicher Par-
                           teien. Durch den Vergleich sind Unterschiede zwischen den Werbelinien der Parteien besser
                           zu erkennen.

                        1. Die SchülerInnen bilden Gruppen zu drei bis vier Personen. Jede Gruppe erhält – je nach
                           gewählter Variante – ein oder zwei Exemplare des Analyseschemas. Der Auftrag an die Grup-
                           pen lautet: Analysiert die Anzeigen mit Hilfe des Analyseschemas. Probleme könnten sich
                           v.a. bei den Aufgaben 6 (Symbole erkennen und entschlüsseln) und 8 („Message“ erkennen)
                           ergeben. In diesem Fall soll der/die LehrerIn Hilfestellung geben. Die SchülerInnen tragen
                           ihre Meinungen und Ergebnisse in das Analyseschema ein.
                        2. Nach Beendigung der Gruppenarbeit werden die Ergebnisse in Form eines Klassengesprächs
                           ausgetauscht.
                        3. In einem weiteren Schritt werden die SchülerInnen aufgefordert, zumindest eine Anzeige zu
                           bewerten. Hierzu wird folgende Arbeitsfrage gestellt: Welche Anzeige spricht dich besonders
                           an oder stößt dich besonders ab? Begründe deine Meinung.

        Quelle          Leicht adaptiert nach: Heinrich Ammerer, Reinhard Krammer, Elfriede Windischbauer: Politische
                        Bildung konkret. Beispiele für kompetenzorientierten Unterricht. Wien: Edition polis, 2009.
                        Die Broschüre ist in gedruckter Form gegen eine geringe Bearbeitungsgebühr (inklusive Ver-
                        sandkosten) und als kostenloser Download erhältlich unter:
                        www.politik-lernen.at/editionpolis

                                                                                                w w w. p o l i t i k- ler nen.at   13
p o l i s aktuell   2012

      Kopier vorlage Analyseschema

       7 Angruppe
              wen richtet sich die Anzeige? Benennt die Ziel-
                  möglichst konkret!                          8                         Was ist die Hauptaussage (Botschaft, Message)
                                                                                        dieser Anzeige?

             Welche Farbe/n wird/werden oft verwendet?                                  Findet ihr in dieser Anzeige Symbole (Zeichen,
       5 Wofür stehen diese Farben? Welche Bedeutung                              6     Sinnbild)? Wenn ja: Wofür stehen sie?
             haben sie?

       3 Wer/was
         genau.
                 ist im Hintergrund zu sehen? Beschreibt
                                                         4                              Was wird im Text mitgeteilt?

       1 Wie wirkt diese Anzeige beim ersten Betrachten
         auf euch? Welche Wörter fallen euch dazu ein?                            2     Wer/was ist im Vordergrund zu sehen? Beschreibt
                                                                                        genau.
             Schreibt sie auf.

                                                     Hier die Anzeige aus der Zeitung auflegen.

     Auch als Download unter: www.politik-lernen.at/site/praxisboerse/article/106163.html

14   www.politik-ler ne n . a t
Nr. 8   Wahlen

        7 	Link- und Literaturtipps
        7.1 L ink tipps                                              7.2 L iteraturtipps
        Portal Politische Bildung                                    Wer macht die Gesetze?
        Themendossiers rund um das Thema „Wahlen“:                   Franz- Joseph Huainigg. Wien: Verlag Carl
        • E-Government • Demokratie (lernen) • Parlamentarismus      Ueberreuter, 2005.
        • Partizipation von Kindern und Jugendlichen • Wahlen        Diese und andere Fragen, die sich Kinder
        www.politische-bildung.at > Themen                           und Jugendliche zum Thema Politik und
                                                                     Parlament stellen, werden von Franz-Joseph
        Praxisbörse von Zentrum polis
                                                                     Huainigg kindgerecht beantwortet.
        Online-Datenbank mit Unterrichtsbeispielen, Stundenbil-
        dern und im Unterrichtsalltag umsetzbaren Projektideen.      Und was macht eigentlich das Parlament?
        Unter den Themen „Wahlen“ und „Demokratie (lernen)“          Christoph Konrath. Wien: Czernin Verlag, 2009.
        findet sich ein Fülle an Unterrichtsideen.                   Der Autor, der als Jurist in der Parlamentsdirektion arbei-
        www.politik-lernen.at/praxisboerse                           tet, erklärt, wie im Parlament gearbeitet wird und wie
                                                                     Politik funktioniert.
        Unzulässigkeit von parteipolitischer Werbung an Schulen
        In einem Erlass aus 2008 steckt das BMUKK den Rahmen         Europa wählen
        für Werbung in Schulen ab, wobei jedenfalls darauf zu        polis aktuell Sondernummer 2009.
        achten ist, „dass nicht parteipolitische Interessen in der   Informationen zum Europäischen Parla-                     E u r opa w ä h le n

        Schule Platz greifen“.                                       ment und den Europawahlen sowie konkrete                    A n le i t u n g z u r
                                                                                                                             p ol i t i s c he n B i ldu n g

        www.bmukk.gv.at/ministerium/rs/2008_13.xml                   Unterrichtsbeispiele.                                                                                polis aktuell

                                                                     www.politik-lernen.at/shop > polis aktuell
                                                                                                                                                                                 2009

                                                                                                                         ► Didaktische Anmerkungen zum Thema
                                                                                                                         ► Über das Europäische Parlament

        PoliPedia.at
                                                                                                                         ► Motivation, zur Wahl zu gehen
                                                                                                                         ► Unterrichtsmaterialien
                                                                                                                         ► Übungen für den Unterricht

        Die multimediale Wiki-Plattform zu den Themen Demo-          Refresh Politics
        kratie, Politik und Partizipation eröffnet Jugendlichen      Verein „Refresh Politics – Deine Politikplattform“ (Hg.).
        die Möglichkeit, sich einzubringen und mitzudiskutieren,     Die Informationsbroschüre wurde von Jugendlichen
        wie man die politische Partizipation von jungen Men-         erstellt und dient als Wegweiser durch das politische
        schen erhöhen kann und welche Strukturen und Maßnah-         System Österreichs; inlusive eines Kapitels zum Thema
        men es dafür braucht.                                        „Wählen gehen“.
        www.polipedia.at > „Demokratie“ bzw. „Wahlen“                www.refreshpolitics.at

        „Demokratiemodelle“ – Von der repräsentativen                Partizipation von Kindern und Jugendlichen
        Demokratie bis E-Democracy                                   polis aktuell 4/2012                                                                      polis aktuell     Nr. 4    2012

        Ziel des Online-Moduls ist es, einen Überblick über          Das Heft lotet verschiedene Facetten des
        moderne Demokratiemodelle und -ansätze zu geben und          Themas aus, u.a. die Stufen der Beteiligung,
        neben bekannten auch neue Demokratieformen, wie z.B.         Qualitätskriterien oder Partizipation als
                                                                                                                         Partizipation von Kindern und
                                                                                                                                 Jugendlichen
                                                                                                                                       o Partizipationsbegriff, Stufen und Qualität von

        das Konzept der Liquid Democracy kritisch zu beleuchten.     Kinderrecht.
                                                                                                                                         Beteiligung
                                                                                                                                       o Partizipation von Kindern und Jugendlichen als
                                                                                                                                         Balanceakt und Kinderrecht
                                                                                                                                       o Wo und wie können sich junge Menschen beteiligen?
                                                                                                                                       o Partizipationsfelder: Schule, Gemeinden und Schul-
                                                                                                                                         Gemeinde-Kooperationen, e-Partizipation, europä-
                                                                                                                                         ische Ebene, gemeinnützige Organisationen

        www.demokratiezentrum.org > Themen > Demokratie-             www.politik-lernen.at/shop > polis aktuell
        modelle
                                                                     Medien und Politik
        KOMPASS – Handbuch zur Menschenrechtsbildung für die         Forum Politische Bildung (Hg.): Informationen zur
        schulische und außerschulische Bildungsarbeit                Politischen Bildung, Nr. 35/2012.
        In der Online Version des (vergriffenen) Handbuchs gibt      Das Heft beschäftigt sich mit der Bedeutung von Medien
        es sowohl Hintergrundinformation zum Thema Demokra-          (mit einem speziellen Fokus auf digitale Medien) für
        tie und Wahlen als auch Übungen, wie z.B. „Wählen oder       Gesellschaft, Politik und Demokratie sowie mit den
        nicht wählen?“.                                              Wechselwirkungen zwischen diesen Bereichen.
        http://kompass.humanrights.ch                                www.politischebildung.com/?Sel=476

                                                                                                     w w w. p o l i t i k- ler nen.at                                                            15
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