Wahlfreiheit 01/2020 - Kreuzbund Diözesanverband ...
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Rückblick – Wahl – Bewährt – Geschäftsbericht 2019 Die Vorstellung Kreuzbund-kompakt der Kandidaten Wahlfreiheit 01/2020
Inhalt / Impressum 11 17 o r s t a n d V uzbund Diözes Kre o rsitzen Diözesanv Inhalt Geistliches Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Vom Basiswissen zu Kreuzbund-kompakt . . . . . . . . 19 „Das treibt mich um“ – Neujahrsempfang . . . . . . . . . 5 55plus in Burghausen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Gruppenausflug Freilassing St. Rupert . . . . . . . . . .7 Vorstellung Frauenseminar: Spontanität – ohne Last fliegt es sich leichter – Weihnachtsfeier Caritas Kreuzbund Landau . . . . . . . 8 oder Lachen ist die beste Medizin . . . . . . . . . . . . 21 Geschäftsbericht 2019 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 In guten wie in schlechten Zeiten – Vorstandswahlen – Kandidatenvorstellung Unsere Weggefährten Maria und Otto für Diözesanvorstände . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 feiern ihre goldene Hochzeit . . . . . . . . . . . . . . 23 Vorstandswahlen – Kandidatenvorstellung Termine und Seminare . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 für Geschäftsführerinnen . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Wir gedenken … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Impressum Einsendung von Manuskripten Die Redaktion behält sich vor, Beiträge und Leserbriefe in re- Herausgeber und Redaktion daktionell üblicher Form redigiert zu veröffentlichen. Bei ein- Kreuzbund Diözesanverband München und Freising e.V. gesandten Fotos hat der Einsender die Bildrechte und das Ein- Dachauer Straße 5, 80335 München verständnis aller abgelichteten Personen sicherzustellen. Bei Tel.: (089) 59 08 37 77 · Fax: (089) 59 08 37 76 Zeitungsartikeln oder anderen Fremdartikeln ist eine vollstän- info@kreuzbund-muenchen.de dige Quellenangabe durch den Einsender anzugeben, sowie die www.kreuzbund-muenchen.de Genehmigung zum Nachdruck einzuholen. Alle namentlich un- V.i.S.d.P.: Beate Philipp terzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, Redaktionsteam die nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen muss. Beate Philipp – h_b_philipp@t-online.de Beiträge, die nach Sinn oder Inhalt gegen unsere Satzung oder Reinhard Pribyl – pribyl.reinhard@arcor.de den Kreuzbundgedanken verstoßen, sind von einer Veröffentli- Layout und Druck chung ausgeschlossen. Layout: DUOTONE Medienproduktion, Klaus Lutsch, München Titelbild Druck: eXtremdruck.de ©MR Gao, shutterstock.com Rödenauen 18, 96465 Neustadt bei Coburg www.extremdruck.de Redaktionsschluss für Heft 02/2020: 28.06.2020 2 BLITZLICHT – 01/2020
Editorial Franz E. Kellermann Liebe Leserinnen, liebe Leser, das Leben im 21. Jahrhundert und im Genau diese Überforderung und Angst dungen geht. Bald werden wir zum Bei- noch jungen Jahrzehnt ist geprägt von sind Nährboden für schillernde und oft spiel hier in Bayern für die Kommunal- unzähligen Möglichkeiten. Ständig müs- auch gefährliche Phänomene. Die vie- wahl zu den Urnen gebeten. Seien wir uns sen wir uns entscheiden. Das fängt schon len selbsternannten oder durch virtuelle also im Klaren darüber, welche Folgen es morgens an: Esse ich zum Frühstück ein Likes gekrönten Influencer zum Beispiel hat, wo wir auf dem Stimmzettel unser klassisches Ei, und wenn ja weich, mittel sind nicht immer nur harmloser Jugend- Kreuz machen. Und auch im Kreuzbund oder hartgekocht? Nehme ich lieber ein kult, sondern werden oft von der Werbe- haben wir heuer die Wahl, wenn der Di- Marmeladenbrot – aber mit welcher der industrie instrumentalisiert, um junge özesanvorstand und der Bundesvorstand gefühlten 100 Sorten im Supermarktre- Menschen zu noch mehr blindem Kon- neu zusammengestellt werden. Auch gal? Oder doch ein übers Internet selbst sum zu animieren. Und auf politischem hier gilt: Seien wir uns bewusst, dass wir zusammengestelltes Müsli? Weiter geht es Terrain hat auch bei uns in Europa schon mit unserer Stimme die Zukunft unseres mit der Auswahl der passenden Kleidung lange wieder die Stunde der Populisten Verbands mitbestimmen. Aber ganz un- aus dem bei den meisten von uns wohl geschlagen. Mit einfacher schwarz-weiß abhängig davon, wo wir unser Kreuz bei prall gefüllten Kleiderschrank. So zieht Malerei verkaufen sie einfache Lösungen Wahlen machen: Wichtig ist, dass wir es sich durch den Tag bis zu der Frage, – für eine komplexe Welt, in der es keine unsere Stimme abgeben und uns der Ver- ob ich abends lieber vor dem Fernseher einfachen Lösungen mehr gibt, falls es sie antwortung nicht entziehen. Denn nur ge- sitze, mich ehrenamtlich engagiere, ins jemals gegeben hat. meinsam können wir in der Welt der un- Kino oder Konzert gehe oder einer der un- begrenzten Möglichkeiten voranbringen, zähligen angebotenen Sportarten nachge- Ich möchte nicht zu viel Kulturpessimis- was uns wichtig ist. he. Von der Wahl einer Ausbildung, eines mus betreiben, letztlich ist diese neue Studiums und Berufs bis hin zur Partner- Freiheit ja auch ein Segen. Es ist schön, Deshalb möchte ich alle Mitglieder unse- wahl, die man heute ja auch schon über wenn junge Menschen heute selbst ihre res Verbandes im Namen des scheiden- das immer verfügbare Internet erledigen Talente entdecken können und nicht au- den Vorstands herzlich bitten, sich an kann, ganz zu schweigen. tomatisch das Handwerk oder den Beruf der Wahl des Diözesanvorstands zu betei- ihrer Eltern übernehmen müssen. Es ist ligen. Die Vorstellungen der Kandidatin- Es heißt oft, diese neue Vielfalt überfor- schön, wenn wir unser Leben individuell nen und Kandidaten sind in dieser Ausga- dere viele Menschen, gerade auch die gestalten können vom Frühstück bis zum be des Blitzlichts zu finden. Auch darüber jungen, die damit ja eigentlich aufwach- Abendprogramm. Allerdings sollten wir hinaus stehen die Kandidaten für Fragen sen. Wenn die Optionen unüberschaubar uns dieser Möglichkeiten immer bewusst und Anregungen zur Verfügung, vor allem werden, wenn es keine traditionellen In- sein. Mit der Auswahl von Alternativen bei der Mitgliederversammlung, zu der stanzen mehr gibt, denen man vertrauen übernehmen wir auch Verantwortung für wir alle herzlich einladen. Dort haben Sie kann, wie soll man dann das Richtige fin- unser Leben und das unserer Nächsten. die Wahl! den? Und immer diese Angst, man könnte etwas verpassen… Besonders wichtig ist unsere Wahl, wenn Ihr es um politische und personelle Entschei- Franz E. Kellermann BLITZLICHT – 01/2020 3
Geistliches Grußwort Liebe Weggefährtinnen, liebe Weggefährten, Pater Ulrich Bednara in seinem Buch „Der Weg des Menschen nach der Chassidischen deinen zerfetzten Sohlen einem Traum zum Gefallen her gepil- Lehre“ beschreibt Martin Buber u.a. die Aufgabe des Menschen gert! Ja, wer den Träumen traut! Da hätte ich mich ja auch auf für sein Leben. Den Jünglingen, die zum ersten Mal zu ihm ka- die Beine machen müssen, als ich einmal träumte, ich solle nach men, pflegte Rabbi Bunam die Geschichte von Rabbi Eisik, Sohn Krakau wandern und in der Stube eines Juden Eisik, Sohn Jekels Jekels in Krakau, zu erzählen. Dem war nach Jahren schwerer sollte er heißen, unterm Ofen nach einem Schatz graben.“ Und Not, die sein Gottvertrauen nicht erschüttert hatten, im Traum er lachte wieder. befohlen worden, in Prag unter der Brücke, die zum Königs- Eisik verneigte sich, wanderte heim und grub den Schatz aus. schloss führt, nach einem Schatz zu suchen. Diese Geschichte passt auch für unser Leben, liebe Weggefähr- tinnen und liebe Weggefährten. Bei mir, in meinen eigenen vier Als der Traum zum dritten Mal wiederkehrte, machte sich Eisik Wänden, bzw. in meinem ganz persönlichen Umfeld, bei mir auf und wanderte nach Prag. Aber an der Brücke standen Tag und in mir muss ich nach dem Schatz, nach den guten Möglich- und Nacht Wachtposten, und er getraute sich nicht zu graben. keiten für mich und mein Leben suchen. Ich muss mich darauf Doch kam er an jedem Morgen zur Brücke und umkreiste sie bis einlassen, auch ungewohnte oder wenig attraktive Wege zu ge- zum Abend. hen. Endlich fragte ihn der Hauptmann der Wache, auf sein Treiben Bild: ©Mistervlad, shutterstock.com aufmerksam geworden, freundlich, ob er hier etwas suche oder Ich wünsche Euch viel Mut, nach dem rechten Weg zu suchen auf jemanden warte. und ihn zu gehen, auch wenn es manchmal dauert oder Mühe macht. Euch alles Gute und liebe Grüße, Eisik erzählte, welcher Traum ihn aus fernem Land hergeführt habe. Der Hauptmann lachte: „Und da bist du armer Kerl mit Euer Pater Ulrich Bednara, Geistlicher Beirat 4 BLITZLICHT – 01/2020
Neujahrsempfang „Das treibt mich um“ Daniela Ludwig, MdB und Drogenbeauftragte der Bundesregierung, spricht auf dem Neujahrsempfang des Diözesanverbands 2020 in Kolbermoor. Ein Bericht über den Empfang und was nachgeklungen hat. Als ich vor einiger Zeit gefragt wurde, ob Zunächst übergab Franz Kellermann das Sonja gab darüber hinaus kurz und prä- ich wieder einen Bericht über den bevor- Wort an Sonja Egger, der es mit einem gu- gnant einen Überblick über die Arbeit stehenden Neujahrsempfang des Kreuz- ten Netzwerk, viel Geduld und Überzeu- innerhalb des Diözesanverbandes, über bundes schreiben würde, war ich zuerst gungskraft in den vergangenen Wochen die verschiedenen Arbeitsbereiche und zögerlich. Mir ging durch den Kopf: Was und Monaten gelungen war, dass Danie- deren Intentionen. Sie referierte über die soll ich denn schreiben zum dritten Mal in la Ludwig sich ein Zeitfenster von einer Präventionsarbeit, die Öffnung der Digi- Folge? So informativ und wohltuend diese Stunde ihres wohlverdienten Wochenen- talisierung und gab statistische Zahlen zu Veranstaltung stets ist – ich darf an diesen des freigeschaufelt hatte, um uns zu be- Gruppenstärke, Anzahl der Gruppenbesu- Neujahrs-Events nun schon seit mehreren suchen. cher und der ehrenamtlich Tätigen. Jahren teilnehmen - so sehr gleicht doch In ihrem Kurzreferat bedankte sich Sonja ein Empfang weitestgehend dem ande- bei Frau Ludwig für ihr Interesse an unse- Sodann übergab sie das Mikrofon an ren: Gottesdienst – Grußworte – Berichte rer Arbeit. Sie betonte, wie wichtig es für Daniela Ludwig. Die junge Abgeordnete aus dem DV – köstliches Mittagsbuffet – die Suchtselbsthilfe ist, von der Politik be- betrat forschen Schrittes das Podium und Ausklang und zwischendurch viele schö- achtet, ernst genommen und in Entschei- begrüßte uns mit kräftiger, warmer Stim- ne Gespräche mit lieben Weggefährtinnen dungsfindungen beratend mit einbezogen me, die ich so gar nicht hinter dieser zier- und Weggefährten, die man schon länger zu werden. Gleichermaßen notwendig lichen Frau vermutet hätte. Sie betonte, nicht mehr gesehen hat. und immer noch ausbaufähig ist die Zu- wie wichtig es ihr war, unsere Einladung sammenarbeit von beruflicher Suchthilfe trotz Familienwochenende anzunehmen, Allerdings waren die Impulse, die sowohl und der Selbsthilfe. Hier gibt es noch viel Zeit, die auch eine Politikerin hin und von den Predigten wie auch von den Vor- Verbesserungspotential. wieder braucht. trägen der Redner ausgingen, stets sehr eindrücklich für mich, und so habe ich Sonja erklärte: es dauert in der Regel Daniela Ludwig erzählte ein wenig aus gerne das Schreiben als wertvolle „Nach- 2 Jahre, bis ein Betroffener, der willens ihrem Werdegang: aufgewachsen und im- lese“ für mich betrachtet. So wollte ich es ist, trocken zu werden, von der physi- mer noch wohnhaft in Kolbermoor, Stu- auch diesmal wieder halten. schen Entgiftung über eine stationäre dium der Rechtswissenschaften in Mün- oder ambulante psychische Entwöh- chen, verheiratet, zwei Kinder. So sitze ich tatsächlich sehr motiviert und nungstherapie und die anschließende Seit 2002 ist sie Mitglied des Deutschen zeitweise nachdenklich vor meinem PC, Nachsorge sich selbst und seinem Umfeld Bundestages und zusätzlich auch eh- gerade auch, weil sich die diesjährige überlassen wird. Spätestens ab diesem renamtlich tätig (z. B. stellvertretende Veranstaltung nun doch sehr verschieden Zeitpunkt sollte sich dieser Mensch einer Kreisvorsitzende des BRK Rosenheim, von den bisher erlebten gestaltet hatte. Selbsthilfegruppe anschließen, in der er Schirmherrin in verschiedenen sozialen Zu meiner großen Überraschung hat der Gleichgesinnte trifft, über sich und seine Organisationen). Diözesanvorsitzende, Franz E. Keller- Probleme oder auch Freuden reden kann, mann, in seiner diesmal bewußt kurz sich verstanden und getragen fühlt. In der gehaltenen Begrüßungsansprache die er immer mehr Selbstbewusstsein, auch Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig, Selbsterkenntnis erlangt und so den „Ver- Drogenbeauftragte der Bundesregierung, führungen des Alltags“ die Stirn bieten, als Rednerin angekündigt. Sie wolle auch eine trockene Abstinenz entwickeln kann. nach ihrem Referat noch einige Zeit für Die Bewältigung der Sucht ist eine Le- persönliche Gespräche, Fragen, Anre- bensaufgabe. Das ist Fakt. gungen zur Verfügung stehen, kündigte er an. Hierfür waren sogar Bistro-Tische vor Auch die Arbeit mit Eltern und Kindern der Bühne arrangiert worden. Ich selbst aus suchtbelasteten Familien stellt einen kannte diese Politikerin noch nicht, wuss- wichtigen Baustein in der Suchtselbst- te nur von ihrer Berufung zur Drogenbe- hilfe dar. Umso mehr freue sie sich, dass auftragten im September 2019 und las ge- heute die Bundestagsabgeordnete für den legentlich in den Medien über sie, ohne Wahlkreis Rosenheim anwesend sei und mir eingehendere Gedanken über sie und uns von ihrer Arbeit im Zusammenhang Daniela Ludwig stand Rede und Antwort ihr Tun gemacht zu haben. Aber jetzt war mit ihrem Amt als Drogenbeauftragte er- und beantwortete geduldig alle Fragen. ich richtig neugierig! zählen wolle. Foto: ©Baumann, OVB Rosenheim BLITZLICHT – 01/2020 5
Neujahrsempfang Dann wandte sie sich dem Thema Sucht „Was mich umtreibt“, ist das Voranschrei- dem Kreuzbund am Herzen liegen, mit zu und erläuterte, was sie als Drogenbe- ten der Medien- und Internetspielsüchte, Herzblut widmet. auftragte am meisten „umtreibt“. die einen immer größeren Raum, gera- de bei den jungen Leuten, einnehmen Last but not least möchte ich dem Caritas Ich fand diesen immer wiederkehrenden und die einzudämmen sich als überaus präses Augustinus Bauer für den schön Nebensatz „… und das treibt mich um …“ schwierig erweist. gestalteten Gottesdienst und seine sehr so überzeugend, authentisch und klar, Das Gleiche gilt für die illegalen Drogen, besondere Predigt danken! Er hat uns an- dass ich ihn als Überschrift für diesen die psychoaktiven Substanzen, die als hand einer Parabel vermittelt, dass der Bericht verwendet habe. Badesalze, Kräutermischungen, Reini- „Mist“, der uns oftmals das Leben schwer gungsmittel etc. legal im Internet erwor- macht, meist auch eine positive Seite hat, „Was mich umtreibt“, sagte sie zum Bei- ben werden können und großen Schaden die wir nicht immer sofort erkennen kön- spiel, ist die Stigmatisierung, die Sucht- im Körper und der Psyche anrichten. De- nen. Diese Erfahrung, die ich für mich so kranke in der Gesellschaft immer noch ren Zusammensetzung und letztendlich definiert habe: Es gibt nichts Schlechtes, ganz stark erleben, obwohl Sucht längst schädigende Wirkungen kennt man teil- an dem nicht auch etwas Gutes haftet, er- als Krankheit definiert wurde. Eine weise (noch) gar nicht richtig. Hier gibt lebe ich, seit ich trocken bin, tatsächlich Krankheit, die zwar nicht heilbar, aber zu es ebenfalls ein problematisches Feld zu immer häufiger und bewusster. Belasten- stoppen ist. Hier bedarf es noch vielfälti- beackern! de Ereignisse kann ich mit diesem Gedan- ger Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen. ken besser annehmen. Und dazu braucht es ganz entscheidend Suchtprävention ist eben kein Sprint son- auch die Selbsthilfe. dern ist und bleibt ein Marathon, bestä- Besonders gefallen hat mir auch wieder tigte die Abgeordnete. Dazu braucht es der Gospelchor „Swingin Voices“, der den „Was mich umtreibt“, ist, dass es in einen langen Atem. Gottesdienst musikalisch schwungvoll Deutschland mehr als 3 Millionen Kin- und mit kräftigen Stimmen und schönen der und Jugendliche in suchtbelasteten Daniela Ludwig hat ihren Vortrag leben- Weisen begleitet hat. Familien gibt. Diese Kinder sind stark ge- dig und eindrücklich gestaltet, und ich fährdet, im späteren Leben ebenfalls eine habe ihre Ausführungen als sehr wahr- Ich hatte den Eindruck, dass die geschätzt Suchterkrankung zu entwickeln. Dem gilt haftig empfunden. So wurde sie auch in 150 Teilnehmer am Neujahrsempfang die- es, entschieden und gezielt entgegenzu- der anschließenden Fragerunde heftig be- se gemeinsamen Stunden in Kolbermoor wirken, denn es sollen alle jungen Men- lagert und konnte sich nur schwer lösen. ebenso interessant, heiter und wohltuend schen bei uns die gleichen Chancen im Es ist ein gutes Gefühl, eine so engagierte erlebt haben wie ich. Leben haben. Politikerin im Bundestag zu wissen, die Edeltraud Schneider sich unter anderen auch den Themen, die Gruppenleiterin FFB-Zentrum Besucherrekord, der voll besetzte Mareissaal in Kolbermoor. Herzliche Verabschiedung vom Ehrengast mit Blumen und Kerze (v.li. Daniela Ludwig, Andrea Stollfuß, Reinhard Pribyl, Sonja Egger). 6 BLITZLICHT – 01/2020
Aus den Regionen Gruppenausflug Freilassing St. Rupert Die Gruppe macht im Gedenken an ein verstorbenes Mitglied einen Ausflug nach Altötting. Kathi Öllerer hätte sich sicher darüber gefreut, dass wir auf diese Weise nochmals so sehr an sie gedacht haben. Am 4. November 2018 war unser geschätz- Mit dem Zug fuhren wir von Freilassing sich um eine ca. 50 cm hohe mechanische tes Gruppenmitglied Kathi Öllerer verstor- über Tüßling nach Altötting. Statue aus versilbertem Holz aus dem ben. Ihre Familie war dem Kreuzbund 17. Jahrhundert. Der Tod ist als Sensen- sehr dankbar und hatte in die Todesanzei- Nach einem hervorragenden Mittagessen mann dargestellt, der im Sekundentakt ge gesetzt, dass statt Kranzspenden das im „Münchner Hof“ besuchten wir die die Sense schwingt. Der Legende nach Geld an die Kreuzbundgruppe Freilassing Gnadenkapelle mit der weltberühmten stirbt bei jedem Sensenschlag irgendwo gespendet werden sollte. Auf diese Weise Altöttinger Madonna. Diese wird auch ein Mensch. war ein stolzer Betrag von 595 Euro zu- „Schwarze Madonna“ genannt. Die dunk- Nachmittags kehrten wir noch zu Kaffee sammengekommen. le Färbung der Madonna ist in ihrem Alter und Kuchen im Cafe Märklstetter ein. begründet, sie wurde um 1330 geschnitzt, Nach dem Bezahlen erlebten wir noch ei- Unsere Gruppe überlegte lange, was sie und das Holz ist seit dieser Zeit kräftig ne nette Überraschung: Die Bedienung mit dem Geld machen sollte. Ein Grup- nachgedunkelt. Beständiger Kerzenrauch fragte, von welchem Verein wir seien. Als penmitglied hatte bald einen guten Vor- hat diesen Prozess noch verstärkt. die Antwort „Selbsthilfegruppe Kreuz- schlag: Nachdem Kathi eine sehr gläubige bund“ kam, erwiderte die Bedienung Frau gewesen war, wäre es doch passend, Nach einem Spaziergang rund um den „Ach ja, da brauchen Sie nichts dazu zu eine „Wallfahrt“ nach Altötting zu unter- Kapellplatz gingen wir in die Stiftspfarr- sagen. Ich war selbst jahrelang als Ange- nehmen. Der Vorschlag wurde aufgenom- kirche St. Philipp und Jakob, um dort hörige beim Kreuzbund“. men und die Planung begonnen. für unsere verstorbenen Mitglieder Ker- Gut gelaunt traten wir die Rückfahrt mit zen anzuzünden. Über dem Eingang der dem Zug an und erreichten am Abend Als Termin wurde der 2. November ge- Kirche, auf einer sieben Meter hohen wieder Freilassing. wählt, nah am Todestag und auch nah an Schrankuhr, steht eine Skelettfigur, der Eveline Stronk Allerheiligen. „Tod von Altötting“. Hierbei handelt es Gruppenleiterin Freilassing 1, St. Rupert Bei unserem Gruppenausflug nach Altötting dachten wir auch viel an unsere Kathi. BLITZLICHT – 01/2020 7
Aus den Regionen Weihnachtsfeier Kreuzbund Landau Der Kreuzbund Landau hatte am zweiten Adventswochenende, am Samstagnachmittag, seine Mitglieder wieder zur Adventfeier ins Pfarrzentrum nach Eichendorf eingeladen. Vorsitzende Rosemarie Huber freute sich Suchtkranken durch den Kreuzbund, in deren Kreuzbundgruppen knüpfen, freute bei ihrer Begrüßung im vollen Pfarrsaal den Gruppen des Kreuzbundes. Jeder hat sich Huber. So konnte sie wieder Gruppen über den sehr zahlreichen Besuch. Die sein Päckchen zu tragen, aber man weiß, aus Traunstein, Neufahrn, Mühldorf und Vorsitzende begrüßte die Ehrengäste und da sind Weggefährten, mit denen man re- Erding willkommen heißen. bedankte sich bei Pfarrer Adi Ortmeier für den kann, die einfach da sind und helfen, die Überlassung der Räumlichkeiten. auf den anderen zu achten, auch das ist Wie jedes Jahr hat sich die Vorstandschaft Wertschätzung, sagte Vorsitzende Rosma- bemüht, der Kreuzbund-Familie mit dem Huber betonte bei ihrer Ansprache, dass rie Huber. schön geschmückten Pfarrsaal, dem klei- es für den Kreuzbund Landau eine große nen Weihnachtsbasar, vor allem aber mit Ehre und Freude ist, dass so viele treue, Jeder von uns braucht manchmal einen den Gedanken von Gabi Salzberger, den aber auch neue Gäste zu dieser Feier ge- Schutzengel und Begleiter. Dafür ist in Gedichten und der Musik einen schö- kommen sind. Dies zeigt die Wertschät- diesem Jahr das Gastgeschenk gedacht, nen, besinnlichen Nachmittag zu berei- zung und die Anerkennung, die dem informierte die Vorsitzende die Anwe- ten. Viele Jahre hat Paul Schulz mit dem Kreuzbund und somit auch der Vorstand- senden. Auf jedem Platz im Pfarrsaal war Akkordeon mit seiner Musik die Weih- schaft entgegengebracht wird. „Viele von ein Bronzeschutzengel-Handschmeichler. nachtsfeier verschönt. In diesem Jahr uns fühlten diese Anerkennung und Wert- Diese Schutzengel ließ Gabi Salzberger in darf Paul einfach mal nur Gast sein, sich schätzung für ihre Person nicht mehr, Altötting weihen. Die kleinen Engel sol- zurücklehnen und zuhören, sagte Huber. sie hatten beides während ihrer Sucht len ihren Besitzer immer begleiten und Dafür begleitete Manuela Freundorfer vergraben und verloren, betonte Huber. beschützen und daran erinnern: „Du bist die Kreuzbund Weihnachtsfeier auf dem Sie mussten erst wieder das Selbstwert- nicht allein“. Akkordeon instrumental. Allen, die zum gefühl erlernen, Selbstvertrauen zu be- Gelingen dieser Weihnachtsfeier beige- kommen und lernen Hilfe anzunehmen. Durch den Kreuzbund konnte die Land- tragen haben, galt ein herzliches Danke- Und gerade diese Werte bekommen die auer Gruppe viele schöne Kontakte zu an- schön der Vorsitzenden. V.r. 2. Bürgermeisterin und MdL Dr. Petra Loibl, Bürgermeister Dr. Helmut Steininger, Bürgermeister Josef Hopfensperger, Altbürger- meister Josef Brunner, Pater Nelson, Pfarrer Adi Ortmeier, Vorsitzende Rosemarie Huber und Gabi Salzberger. 8 BLITZLICHT – 01/2020
Aus den Regionen Teamarbeit – auch das ist Kreuzbund, Ihre Weihnachtsbotschaft ist, sich Jesus sagte Huber zum Schluss ihrer Anspra- als Vorbild zu nehmen. che und übergab das Wort an Gabi Salz- „Wir wissen alle: Jesus ging auf gekränk- berber. te, trauernde, leidende Menschen zu, statt die Straßenseite zu wechseln. Er nahm sich Wie man es von Gabi Salzberger gewohnt Zeit, hörte zu, statt sich wegzudrehen und ist, hielt sie eine sehr bewegende Weih- heilte alleine schon durch seine Anwesen- nachtsansprache: heit und seine Berührungen. Wenn wir also in ihm leben und er in uns, S’werd scho wieder …. dann dürfen wir uns doch trauen, es ihm s’werd scho wieder… gleichzutun und achtsam reinspüren, was So begann Salzberger ihre diesjährige die Menschen brauchen. Wenn wir dann Rede zum Thema „Herz-Heilung“ ehrlich und authentisch uns selbst und Sie erinnerte damit an das gleichnamige auch unseren Mitmenschen gegenüber Kreuzbund-Seminar im Sommer 2018, sind, brauchen wir keine Angst zu haben weil an diesem Wochenend-Samstag ihr und können auch mit diesem Tabuthema Schwiegervater verstarb und das Thema einfühlsam, wertschätzend und heilend Bürgermeisterin Dr. Petra Loibl überreichte Trösten/Heilen mit all den schmerzlichen umgehen.“ eine Spende an den Kreuzbund als kleine Todesfällen bis jetzt ihr Leben stark prä- Unterstützung der Gemeinde Eichendorf gen. Durch das Seminar noch sensibler Es folgten die Grußworte von Pfarrer für die Weihnachtsfeier. geworden, achtet sie bei sich und in ih- Adi Ortmeier, 2. Bürgermeisterin Dr. Pe- rem Umfeld noch mehr darauf, wie mit tra Loibl, Bürgermeister Dr. Helmut Stei- erfahren, viel Gutes und Schönes. So Tod, Trauer und Verlust umgegangen ninger und Diözesanvorsitzenden Franz wünschte Pfarrer Ortmeier am Ende sei- wird. E. Kellermann. Alle Redner bedankten ner Ansprache allen, dass jeder zu einem sich beim Kreuzbund Landau für die Botschafter des heilen Lebens werde. Dazu „Oft haben Menschen mich die letzten hilfreiche Unterstützung, die er seinen ist die Kreuzbund-Familie prädestiniert, Monate angesprochen, sie wären gerne Mitgliedern bietet. Hier bekommen die so der Geistliche. Diese Menschen haben zu uns ans Grab gekommen, nur haben sie Menschen Hilfe, Beistand, Nähe und so viel Kraft, um diese Sucht zu bekämp- sich nicht getraut. Und ich habe gemerkt, Unterstützung. Sie dankten allen und fen, das fordert Respekt. Ortmeier sprach wie wichtig und heilsam es sein kann, betonten, Weihnachten sei die Zeit, inne ihnen seine große Hochachtung aus. Er auch hier den ersten Schritt selbst zu tun zu halten, zurückzublicken und Kraft zu wünschte allen von Herzen, dass sie zu und auf die Menschen zuzugehen, sich zu schöpfen, um mit dieser Besinnung dann Botschaftern des Heilens, des Guten wer- öffnen und über die eigene Verletzlichkeit mit Freude, Dankbarkeit und Neugierde den und dass ihnen immer wieder viele und Gefühle zu sprechen, genauso wie wir zuversichtlich in das neue Jahr zu starten. Menschen begegnen, die ihnen guttun, die es auch aus der Sucht-Selbsthilfe kennen. ihr Leben heil bewahren und sie unterstüt- So berühren wir die Menschen, so trauen Pfarrer Ortmeier erzählte von der Begeben- zen. In diesem Sinne wünschte der Geist- sie sich, sich ebenfalls zu öffnen und sich heit, als er vor kurzem als Nikolaus zu Fuß liche allen eine schöne Adventszeit, fro- anzuvertrauen.“ unterwegs war. Er hat sehr viel Aufmerk- he Weihnachten und alles Gute für 2020. samkeit bekommen, Leute haben gewinkt Bürgermeisterin Dr. Petra Loibl überreich- Ihren eigenen, tiefen Schmerz über die und vieles mehr. Da ist ihm etwas bewusst te zudem eine Spende an den Kreuzbund Verluste, vor allem den ihrer Nichte San- geworden: „dieser Heilige verströmt sehr als kleine Unterstützung der Gemeinde dra im Mai, hat sie am ersten Advents- viel Sympathie, es geht etwas Gutes, es Eichendorf für die Weihnachtsfeier. wochenende in einem selbstgetexteten geht Heil von ihm aus“, sagte der Geist- Gedicht verfasst, das sie Herz-Heilung liche. Wenn man auf das Weltgeschehen Nach den Grußworten folgte das besinn- nannte ( Gedicht auf S. 10) und in dem blickt, da ist ganz viel Unheil, wir seh- liche Programm, das von Musikstücken es auch um die Sucht, den Weg daraus nen uns nach dem Guten, nach dem Hei- von Manuela Freundorfer mit dem Ak- und den Glauben geht. len. Dies wird in der Person des Nikolaus kordeon feierlich umrahmt wurde. Auch zum Ausdruck gebracht. Nikolaus war ein wurden verschiedene Geschichten und Ihr Lebensthema „Verlustängste/Trauer Mensch, der die Botschaft Jesu Christi in Verse von den Kreuzbund-Mitgliedern bewältigen“ bleibt gegenwärtig. Wo vor sein Herz aufgenommen hat, der sich ein- vorgetragen. Bei allerbester Bewirtung vielen Jahren Alkohol an erster Stelle als gesetzt hat, dass diese Botschaft in die Tat mit einem süßen und einem deftigen ihr Seelentröster stand, so ist sie heute umgesetzt wird, der die Liebe Gottes auch Büffet wurde anschließend gemütlich zutiefst dankbar darüber, im abstinenten verkündet hat. Der heilige Nikolaus ist ein gefeiert. Leben immer wieder neue Wege zu erken- Vorbild im christlichen Glauben. Pfarrer nen, ihren seelischen Schmerz anzuneh- Ortmeier wünschte den Mitgliedern des Christine Jahrstorfer men, zu verarbeiten und auszudrücken; Kreuzbundes, dass sie in ihrem Leben, Für die Landauer Zeitung, diesmal im Schreiben. in ihrer Zukunft und Gegenwart viel Heil erschienen am 12. Dezember 2019 BLITZLICHT – 01/2020 9
Aus den Regionen Herz-Heilung Ein Gedicht von Gabi Salzberger Hey du, psst, komm setz di her und erzähl mir deine Sorgen Nimm an Schluck, vergiss und denk ja ned an Morgen, bin doch dei Freund, will dich erquicken, dich laben kannst all deinen Kummer bei mir abladen, komm no her, du woaßt ja wie guad dir des duad koan Schmerz mehr zu g’spürn ois im Alk zu ersticken und an Kummer runter zuwürg’n Mit Whisky, Tequilla, Wein und Bier versüß I dei Leben Hmm, jetzt hab i di - bist mir scho ganz ergeben… Ja, I bin ihm wirklich scho vui z‘lang ergeben, vui vui z‘lang für so a kurzes Leben und I g’spür’s langsam wia si in mir was wandelt wia a leise Stimm flüstert, wach endlich auf, bist doch eh scho lang g’nuag rum g‘sandelt Wer spricht denn do zu mia? Es kling wia… „So vui mehr steckt no in dir…“ Es wird Zeit, folg endlich deiner Herzensstimm‘ tief in dir I hilf da dabei, du findst wieder z‘ruck in dei Spur Lass di mitnemma auf a bezaubernde Seelen-Tour. Vui Neues und Scheens kann dann passieren in deinem Leben Menschen, engelsgleich, gütig und liab werd‘n dir begegnen Teuferl zwar a, mechan di blenden, die wieder verwirr’n Bleib standhaft und dir selber treu - vorbei, s’ewige Umherirren Und I merk immer öfter, wie‘s still, ganz still wird in mir Wenn I vertrau auf mei G‘fühl, mei Herz, meine Augen immer scho hoffnungsvoll in Himmel raufschaun. Glauben, dass no mehr, so vui mehr gibt als mia jemals auf Erden erahnen, Fühlen, dass mia alle amoi wieder z’sammen san, dort, wo wir wohl alle scho herkamen … denn … An Weihnachten nämlich is des Himmels-Wunder g’schehn A Heiland is uns geboren, nie mehr wirklich geh‘n mia verloren Weil er selbst hat erlebt unser‘n menschlichen Schmerz Selbst hat g‘habt a verwundetes Herz Woas wias ausschaut tief in uns drin Bittet uns – kommt’s nur her, ihr dürft’s mia vertrauen blind Möcht ja am liabsten jeden Tag bei euch sein. I versprich: I lass euch niemals allein, Möcht euer Weggefährte durch alle Stürme und Zeiten sein. Ja, und langsam gelingt’s, wia I so dem Leben wieder vertrau Und auf all des Guade und Scheene achtsam a wieder schau So moan I: Wia mia alles annehmen und s‘Beste draus machen, und so immer wieder aus unser’m Tief a erwachen hilft wachsen und reifen des unserer Seel, es braucht koan lebenstötenden Alk mehr in unserer Kehl. Trösten und a bisserl heilen, des wünsch I uns sehr, an des wärmende, göttliche Feuer die Liab in allem Leben und in uns selbst zu vertraun, jeden Tag a bisserl mehr. 10 BLITZLICHT – 01/2020
Geschäftsbericht 2019 Sehr geehrte Damen und Herren, Änderungen bringen immer Chancen und Verbandes hinweg ein tragfähiger Kon- liebe Weggefährtinnen Gefahren mit sich. Der Diözesanvorstand sens gefunden werden konnte. Es besteht und Weggefährten, hat sich deshalb sowohl an den Überle- große Einigkeit darüber, dass digitale gungen in unseren Gruppen als auch an Präsenz die Gruppenarbeit nicht ersetzen den Diskussionen auf Bundesebene und kann. Wir sind der Überzeugung, dass ei- bei der Mitgliederversammlung am im Bereich der Krankenkassen beteiligt ne abstinente Lebensführung den dauer- 4.4.2020 endet die dreijährige Amtszeit und darauf hingewirkt, sorgfältig zu prü- haften Gruppenbesuch erfordert und ein des Diözesanvorstandes. Wir möchten fen, welcher Nutzen aus den digitalen An- face to face Gespräch nicht durch eine Un- deshalb – einer guten Sitte folgend – geboten für die Suchtselbsthilfe gezogen terhaltung im Chat ersetzt werden kann. nicht nur über das letzte Geschäftsjahr werden kann. Ziel unserer elektronischen Präsenz muss berichten, sondern - in der gebotenen es deshalb sein, zum Besuch unserer ört- Kürze – auch einen Rückblick über die Ein bedeutender Aspekt der Diskussion lichen Selbsthilfegruppen zu motivieren. drei vergangenen Jahre versuchen. sind sicher die Auswirkungen der Digi- talisierung auf den Bereich der Kommu- Ebenso groß war aber auch der Wunsch, In den vergangenen 3 bis 4 Jahren gab nikation und der Öffentlichkeitsarbeit. die verbesserten Kommunikationsmög- es in unserem Land und damit auch im Wir haben immer die Auffassung vertre- lichkeiten für den Kreuzbund zu nutzen. Kreuzbund nur ein Thema, das die ge- ten, dass wir nicht nur eine zeitgemäße Wir müssen uns hier auf einige Beispie- sellschaftliche Diskussion beherrschte: Sprache brauchen, sondern sie auch dort le beschränken. Aus dem Arbeitsbereich der rasante Fortschrift der Digitalisie- sprechen müssen, wo sich die Menschen altersspezifische Arbeit wurde etwa dar- rung. Hier hat sich im medizinischen aufhalten. Unabhängig von ihrem Alter auf hingewiesen, dass jüngere Menschen Bereich Nachholbedarf gezeigt. Man suchen die Menschen unserer Zeit Infor- nach einer Therapie durch einen berufli- Bild: ©Mark Rademaker, shutterstock.com war bislang überwiegend der Meinung, mation, Kommunikation und Hilfe im In- chen Neustart und die gleichzeitige Sor- Medizin und Pflege – und damit auch ternet. Es genügt deshalb nicht mehr, in ge um die Familie oft erhebliche Probleme die Suchtmedizin und die Selbsthilfe – den elektronischen Medien nur präsent bei einem regelmässigen Gruppenbesuch könnten nicht Ziel oder Gegenstand der zu sein, wir müssen dort auch gesprächs- bekommen. Der Wunsch nach digitalen sogenannten „digitalen Transformati- fähig sein. Angeboten wurde aber auch dort laut, wo on“ sein. Unvermeidlich waren deshalb die örtlichen Gegebenheiten einen Grup- auch im Kreuzbund die Folgen der tech- Es spricht für die Aufgeschlossenheit und penbesuch erschweren oder die Zielgrup- nischen Entwicklungen das bestimmen- Anpassungsfähigkeit unseres Verbandes, pe – etwa Angehörige von suchtkranken de Thema. dass hier sehr rasch über alle Ebenen des Kindern – zu klein ist, um ein flächen- BLITZLICHT – 01/2020 11
Geschäftsbericht 2019 deckendes Gruppenangebot zu ermögli- Wie auch in den vergangenen Jahren er- fene als auch Angehörige enorm wichtig chen. freute sich unser Seminar- und Weiter- ist, über entsprechendes Fachwissen zum bildungsangebot großer Beliebtheit. Be- Thema Sucht zu verfügen. Genauso wich- Um diesen Wünschen zu entsprechen, sonders gefragt sind nach wie vor unsere tig sind uns nach wie vor gut ausgebildete bieten wir ab 2020 gemeinsam mit dem persönlichkeitsbildenden Seminare. Hier Gruppenleitungen. Wir werden in Zukunft Bundesverband und den anderen Diö konnte in den meisten Fällen bei Über- verstärkt unser Augenmerk auf Tagesver- zesanverbänden einen regelmäßigen Chat buchungen entweder zusätzlich eine Re- anstaltungen mit Fachthemen legen. So an. Mehr dazu im Bericht des Arbeitsbe- ferentin/ein Referent engagiert oder ein können sich die Interessentinnen und reichs Öffentlichkeitsarbeit. Hier können Zusatztermin angeboten werden. Interessenten Fachwissen aneignen, oh- wir uns darauf beschränken, dass allen ne sich für einen längeren Zeitraum ver- Beteiligten zwei Aspekte besonders am Die Rückmeldungen waren ebenfalls pflichten zu müssen. Herzen lagen: Die gewohnte Qualität der wieder durchwegs positiv. Im Falle kon- Kreuzbund-Arbeit darf im Chat nicht lei- struktiver Kritik wurde diese an die Das Entlastungstraining für Angehörige den, und auch dort muss die Vertraulich- e ntsprechenden Stellen weitergeleitet „KETA“ wurde zum zweiten Mal erfolg- keit von „Gesprächen“ sichergestellt sein. und versucht – falls es in unserer Macht reich angeboten. Alle Teilnehmenden Dies wird dadurch erreicht, dass es sich stand – Abhilfe zu schaffen. waren mit dem Verlauf der 6 Tagesveran- bei den Moderatoren um erfahrene und staltungen vollauf zufrieden und bestätig- besonders geschulte Kreuzbündler han- Leider wurde in den vergangenen Jahren ten, dass das Training für ihr Leben aus- delt, und technische Maßnahmen mit das Angebot der Ausbildung zum freiwilli- gesprochen wertvoll war. strikten datenschutzrechtlichen Regelun- gen Suchtkrankenhelfer nicht so angenom- gen verbunden wurden. men, wie wir es uns gewünscht hätten. Un- Bereits zum 5. Mal fand 2019 „Kreuzbund- sere Weggefährtinnen und Weggefährten kompakt“ statt. Diese, bei Einführung Wir sind dankbar, dass es auch im Be- sind zum Großteil in der glücklichen Lage, zuerst skeptisch betrachtete Wochenend- richtsjahr 2019 möglich war, unsere Ar- beruflich und familiär stark eingebunden Veranstaltung, wurde zwischenzeitlich zu beit für suchtkranke Menschen und die zu sein, das soziale Umfeld ist (wieder) in- einem großen Erfolg. Die Referentin und Angehörigen von Suchtkranken erfolg- takt, so dass es aus diesen Gründen nicht die beiden Referenten beobachten Jahr reich fortzusetzen. Besondere Bedeutung leicht ist, für einen Zeitraum von 18 Mona- für Jahr die Veränderungen in der Selbst- kommt zunächst dem Arbeitsbereich Bil- ten insgesamt 16 feststehende Wochenend- hilfelandschaft, um stets auf dem Laufen- dung zu. Wir haben stets darauf hinge- und Tagestermine einzuhalten. Wir haben den zu sein. Auch die Veränderungen, die wiesen, dass Selbsthilfe fundiertes Wis- uns deshalb entschieden, dieses Angebot bei diversen Tagungen im Bundesverband sen erfordert. Nur Wissen ermöglicht eine vorläufig einzustellen. Eingang in „Kreuzbund-kompakt“ finden, erfolgreiche Auseinandersetzung mit der werden sorgfältig in die Präsentation und eigenen Krankheit und eine abstinente Wir werden selbstverständlich nicht au- in die Unterlagen, die jeder Teilnehmen- Lebensführung. ßer Acht lassen, dass es sowohl für Betrof- de erhält, eingepflegt. Für dieses Engage- Bildungsveranstaltungen 2019 Teilnehmer an 32 Bildungsveranstaltungen 500 500 474 3 sonstige 450 450 400 400 4 350 350 Supervision für GL 300 300 59 % 16 Seminare 250 250 5 Weiterbildungen 41 % 200 200 150 150 100 100 4 Fortbildung 50 50 Gesamt Männer Frauen 00 Stand: 31.12.2019 12 BLITZLICHT – 01/2020
Geschäftsbericht 2019 ment an dieser Stelle ein herzliches Dan- Weggefährtin zum Thema „Führerschein- nicht mehr reichen, und wir sollten die keschön. verlust und Selbsthilfe“ interviewt, was Chance nutzen, in die digitale Zukunft der in der Fachwelt große Anerkennung fand. Selbsthilfe einzusteigen. Der Deutsche Es mussten insgesamt 29 Veranstaltungen Caritasverband hat in Kooperation mit organisiert werden: 15 Wochenendsemi- Unser anwenderfreundlicher Internet- dem Kreuzbund einen Online Chat ein- nare, 7 Tagesseminare, 6 KETA-Einheiten auftritt und unser „Blitzlicht“, die Mit- gerichtet. Ein eigener, gesicherter Raum und 1 Gruppenleitertagung. gliederzeitschrift für alle, ergänzen un- für Fragen, Beratung und Austausch von sere unermüdlichen Anstrengungen. Die Interessenten und Hilfesuchenden. Die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit kön Workshops „Schreiben kann doch jeder“, Moderatoren dafür sind bereits ausgebil- nen wir nur erreichen, indem wir eine haben sicher so manchen dazu inspiriert, det, und ab Januar 2020 läuft der „Probe- gezielte und medienwirksame Öffent- den einen oder anderen Artikel zu verfas- lauf“. Im Frühjahr wird der Online Chat lichkeitsarbeit betreiben. Immer wieder sen und einzureichen. Die monatlich ca. dann live stattfinden. präsent zu sein, uns zu zeigen und auf- 300 Zugriffe auf unsere Homepage zeigen zutreten, sind die besten Möglichkeiten, uns, dass unsere Informationen und fach- Wir werden neue Wege gehen müssen, unseren Verband publik zu machen. lichen Beiträge in der Öffentlichkeit sehr um unseren Bekanntheitsgrad aufrecht gefragt sind. zu erhalten, und wir werden sie gehen. Wir sind auf den besten Weg dahin und Aber der persönliche, regelmäßige Kon- unsere Bilanz in den vergangenen Jah- Und dennoch dürfen wir uns nicht auf un- takt untereinander, die positiven Gesprä- ren und unsere Aktionen zeigen das sehr seren Lorbeeren ausruhen. Der „Vorstand che mit Freunden und Bekannten und deutlich. on Tour“, eine aufwendige Aktion der in den Gruppen, ist und bleibt die beste Vorstandsmitglieder, alle Gruppen zu be- Selbsthilfe und Werbung für uns. Unsere Gruppen gestalten jährlich beina- suchen, war erfolgreich. Die Rückmeldun- he 5000 Gruppenabende, ca. 400 mal sind gen zeigen, dass der persönliche Kontakt Suchterkrankungen betreffen Menschen wir in Suchtstationen, Krankenhäusern zu unseren Gruppenmitgliedern positiv in den unterschiedlichsten Lebenspha- und anderen Institutionen präsent und aufgenommen wurde. Trotz mancher kri- sen. Sie zu erreichen erfordert deshalb leisten Aufklärungsarbeit und Prävention tischer Reaktionen, können wir dies als zielgruppenspezifische Angebote, die wir rund um die Sucht. Mit 17 Infoständen an eine gelungene Aktion bezeichnen und in unseren Arbeitsbereichen gestalten Gesundheitstagen, dem Münchner Street- eine Steigerung unser Mitgliederzahlen und anbieten. life Festival und beim Selbsthilfetag am verbuchen. Marienplatz waren wir erfolgreich vertre- Auch in modernen Gesellschaften bleibt ten. Beim Caritas-Fachtag „Alkohol und Auch die Weichen für die Zukunft sind ge- die Familie eine Lebens-, Werte und Ver- Drogen im Straßenverkehr“ sind wir jähr- stellt. Wir müssen uns den Gepflogenhei- antwortungsgemeinschaft, ihr kommt die lich ebenfalls mit einem Infostand vertre- ten und Fortschritten der neuen Medien größte Bedeutung für ein gelingendes Le- ten. Im vergangenen Jahr wurde hier eine stellen. Nur „Gruppe“ wird irgendwann ben des Einzelnen zu. Dauerhafte Absti- Mitgliederzahlen im Vergleich Mitglieder im DV München und Freising 800 735 2019 725 2018 700 600 500 454 446 281 Frauen 400 Ø 63,1 Jahre 281 269 300 200 454 Männer Ø 62,2 Jahre 100 0 Gesamt Männer Frauen Stand: 31.12.2019 BLITZLICHT – 01/2020 13
Geschäftsbericht 2019 3 1 1 4 1 2 Aufteilung der Gruppen im DV Stand: 31.12.2019 ■ Selbsthilfegruppen 88 ■ Frauengruppen 2 88 ■ Angehörigengruppe 1 ■ Angehörigen- gesprächskreise 3 ■ Frauengesprächskreis 1 ■ Führerscheingruppe 1 ■ Info / sonstige Gruppen 4 nenz setzt belastbare Beziehungen zu den Erfahrungen und Überlegungen zur An- wir dazu anregen, sich mit dem Thema Angehörigen und Lebenspartnern voraus. gehörigenarbeit haben wir vor einigen „Elternschaft“ auseinanderzusetzen. Der Arbeitsbereich Familie als System Jahren die Idee aufgegriffen, ein Entlas- stellt deshalb sicher den Schwerpunkt un- tungstraining zu entwickeln, und das ist Für unsere Singleseminare würden wir serer zielgruppenspezifischen Arbeit dar. uns in KETA gelungen. Das Training zielt uns mehr Teilnehmende wünschen. Wir vor allem darauf ab, Angehörige emotio- wählen interessante Themen aus, und 2007 wurden die damaligen Fachaus- nal zu entlasten und ihnen sinnvolle Stra- Singles, die an dem Seminar teilgenom- schüsse in Arbeitsbereiche eingebracht, tegien vorzustellen. men haben, sind jedes Mal begeistert. In wobei im Arbeitsbereich Familie als unseren Seminaren wollen wir den Aus- System mehrere Fachausschüsse ver- Das Kreuzbund-Entlastungstraining für tausch mit anderen Single-Frauen und ankert wurden. Dies sind die Einheiten Angehörige gibt es in dieser Form bislang -Männern fördern, um einen guten Um- Angehörige, Eltern, Paare und Singles. nur im DV München und Freising, und es gang mit dem Single-Sein zu finden und Im AB Familie als System spiegelt sich startet jetzt 2020 zum dritten Mal. KETA eventuellen Rückzugstendenzen entge- der Kreuzbund wieder, denn alle unsere soll es aber nicht nur in unserem DV ge- genzuwirken. Gruppenbesucherinnen und Gruppenbe- ben, deshalb haben wir uns entschlossen, sucher sind diesen Einheiten zuzuordnen. das Angehörigen-Entlastungs-Training Beziehungsthemen spielen auch in der Wir im DV München und Freising haben den Teilnehmerinnen und Teilnehmer Suchtselbsthilfe eine große Rolle und bereits damals die Chancen in diesem der Multiplikatorenarbeitstagung Fami- bekommen im Gruppenalltag viel Raum komplexen Arbeitsbereich gesehen und lie als System auf Bundesebene im Okto- und Aufmerksamkeit. Wir sehen in der bieten regelmäßig für jede Einheit Semi- ber in Augsburg vorzustellen und ihnen Suchtselbsthilfe auch eine besondere nare an, dies sind Angehörigenseminare, entsprechende Arbeitsmaterialien an die Verantwortung, sich dieser Thematik Familienseminare (Elternschaft), Paarse- Hand zu geben aufmerksam zuzuwenden und bieten im minare, sowie Singleseminare. 2 Jahres-Rhythmus ein Paar-Seminar an. Bei Familienseminaren geht unser Fokus Angehörige von Suchtmittelabhängigen zu „starke Eltern, starke Kinder“, denn Zielgruppenspezifische Arbeit berück- sind durch die Erkrankung ihres Fami- starke Kinder haben den Mut zu einem sichtigt aber ganz selbstverständlich lienmitgliedes meist sehr stark belastet, „Nein“ gegen Gruppenzwang und Sucht- auch die unterschiedlichen Bedürfnisse und sie benötigen dringend Hilfe. Wenn mittel. Eltern sind zunehmend verunsi- von Männern und Frauen. Angehörige sich durchgerungen hatten, chert, denn die Betreuung und Erziehung eine Gruppe zu besuchen, wurde ihnen von Kindern stellt eine enorme Herausfor- Es ist sicherlich auch ein Verdienst un- sehr oft gesagt, „Du musst etwas für Dich derung dar, auch weil die gesellschaftli- seres „gendergerechten“ Vorstandes, tun“, aber das „was“ blieb oft unbeant- chen Strukturen komplexer geworden dass wir den Bedürfnissen von Frauen wortet. Aufgrund unserer langjährigen sind. In den Familienseminaren möchten und Männern in der Suchtselbsthilfe ge- 14 BLITZLICHT – 01/2020
Geschäftsbericht 2019 recht werden wollen. Der Bedarf an ge- ten. Entsprechend der demographischen Sucht hat viele Gesichter, ihre Masken schlechterspezifischer Suchtselbsthilfe Entwicklung stehen bereits viele Mitglie- ändern sich ständig, die Suchtlandschaft ist gegeben. Hilfsangebote müssen die der unseres Verbandes in einem höheren wird neben dem Missbrauch von Alkohol frauen- und männerspezifischen Zusam- Lebensalter. Gemeinsam ist dieser Alters- und Drogen zunehmend auch von nicht menhänge aufgreifen, und das geschieht gruppe oft – wir haben dies immer wie- stoffgebundenen Süchten bestimmt. Än- derzeit in 3 Frauengruppen. Diese werden der bedauert – dass sie sich dezent und derungen ergeben sich auch durch die von betroffenen und angehörigen Frauen taktvoll zurückhält. Wir ermutigen unse- Fortschritte der Suchtmedizin. Wir stehen besucht. Unsere beiden Frauenseminare re Senioren deshalb immer wieder in den deshalb in einem ständigen Austausch pro Jahr sind jeweils ausgebucht. Die An- Gruppengesprächen und allen anderen mit Ärzten, Therapeuten und Einrichtun- gehörigengruppen werden nahezu aus- Angeboten unseres Verbandes, ihre Inte- gen, um die Arbeit unserer Gruppen zu schließlich von Frauen besucht. ressen aktiv einzubringen, auch deshalb, unterstützen. weil sie über einen großen Erfahrungs- Der Arbeitsbereich Frauen und Männer/ schutz verfügen, mit dem sie viel Gutes Kerngeschäft unseres Verbandes sind Gender organisiert auch jährlich ein bewirken können. Darüber hinaus bieten nämlich unsere Selbsthilfegruppen und Männerseminar, in dem Männer ihre wir in regelmäßigen Abständen Wochen- Gesprächskreise, wie wir bereits zu Be- speziellen Themen platzieren und disku- endseminare mit altersspezifischen The- ginn dieses Berichtes ausgeführt haben. tieren können. Das jeweils ausgebuchte menstellungen an, die viel Zeit zum Aus- Unsere Weggefährtinnen und Weggefähr- Männerseminar zeigt, dass viele Männer tausch bieten und jährlich mindestens 2 ten haben ein gemeinsames Ziel und ver- dieses Angebot zwischenzeitlich sehr gemeinsame Unternehmungen, die sich fügen über hohe Kompetenz in Suchtfra- schätzen. großer Beliebtheit erfreuen. gen. Sie übernehmen Verantwortung für sich selbst und können im vertrauens- Last but not least findet Arbeit mit Ziel- Der Arbeitsbereich Seelsorge wird von vollen Austausch ihre Lebensprobleme gruppen auch im Arbeitsbereich „Alters- unserem geistlichen Beirat, Pater Ulrich meistern und eine abstinente Lebensfüh- spezifische Arbeit“ statt. Über jüngere Bednara C. Ss.R., geleitet. Wir möchten rung erreichen. Unsere Gruppen bieten Weggefährtinnen und Weggefährten ha- ihm an dieser Stelle für die Gottesdiens- über diese grundsätzliche Funktion von ben wir bereits im einleitenden Teil des te danken, die er mit uns feiert, für seine Selbsthilfe hinaus auch Lebensraum. Berichts gesprochen. Selbstverständlich vielen geistlichen Impulse und das stets Durch zahlreiche Kontakte, Unterneh- gilt unser Augenmerk aber auch unseren überbuchte Besinnungswochenende, das mungen und Freizeitaktivitäten sind sie älteren Weggefährtinnen und Weggefähr- jedes Jahr im Kreuzbund die Adventszeit für viele Weggefährtinnen und Wegge- eröffnet. Bild: ©Viktoria Kurpas, shutterstock.com BLITZLICHT – 01/2020 15
Geschäftsbericht 2019 fährten Heimat geworden. Dies lässt sich schen und ihren Angehörigen auch eine ebenso zahlreichen Mitarbeitern aus der auch aus der Entwicklung unserer Mit- Zukunft“. Diakonie, aus Kliniken, vielen Ärzten und gliederzahlen ablesen. Wir zählten am Persönlichkeiten aus allen Teilen der Ge- 31.12.2019 735 Mitglieder gegenüber 725 Wir haben diese Worte aus einer Fest- sellschaft, die uns immer wieder uneigen- im Vorjahr, die sich in 100 Gruppen und rede zum Jubiläum eines Kreuzbund- nützig geholfen haben. Dieser Dank gilt Gesprächskreisen treffen. Unsere Gesell- Ortsverbandes aus zwei Gründen zitiert: auch dem „Pro Kreuzbund Förderverein“, schaft ist nach wie vor geprägt von einem Zum einen geben sie einfühlsam die Hoff- der immer ein zuverlässiger Partner unse- allgemeinen Rückzug aus dauerhaften nungslosigkeit wieder, die Betroffene und res Verbandes ist. Bindungen an Gruppen und Vereine. Vor Angehörige quält, wenn sie keinen Aus- diesem Hintergrund macht die erneute weg aus ihrer Krankheit sehen. Es kommt Wir bitten auch dieses Jahr um Verständ- Zunahme unserer Mitgliederzahlen deut- in diesen Worten aber auch die große nis dafür, dass wir keine einzelnen Per- lich, welch große Bedeutung der Kreuz- Wertschätzung zum Ausdruck, die unser sönlichkeiten hervorheben. Eine voll- bund im Leben unserer Weggefährtinnen Verband allgemein genießt. Sowohl im ständige Aufzählung aller verdienten und Weggefährten einnimmt und einen kirchlichen Bereich als auch bei staatli- Weggefährtinnen und Weggefährten wäre „sicheren Hafen“ darstellt. chen und kommunalen Stellen, in Klini- nicht möglich und würde jeden Rahmen ken und bei Sozialversicherungsträgern sprengen. Sie würde aber auch dem Geist Unser Arbeitsbereich Öffentlichkeitsar- verweist man auf den Kreuzbund, wenn unseres Verbandes widersprechen. Unser beit hat bereits auf die großen Anstren- Fragen zu Suchterkrankungen auf der Ta- Kerngeschäft, die Gruppenarbeit, ist nur gungen hingewiesen, die wir unterneh- gesordnung stehen. Mitglieder unseres als Gemeinschaftswerk möglich. Dies gilt men, um möglichste viele suchtkranke Verbandes sind gesuchte Gesprächspart- auch für alle anderen Aktivitäten des Ver- Menschen und ihre Familien zu errei- ner in den psychosozialen Arbeitskreisen, bandes. chen. Diese Bemühungen werden in viel- bei den runden Tischen und bei zahlrei- fältiger Weise auch von unseren Gruppen chen Einrichtungen, die mit Suchtfragen Deshalb sagen wir an dieser Stelle nur unterstützt. Sie sind nicht nur auf vielen befasst sind. Wir sind sowohl im Diö- danke, jeder und jedem, der uns wieder örtlichen Events präsent, unsere Wegge- zesanrat der Katholiken als auch in den in nobler Selbstverständlichkeit geholfen fährtinnen und Weggefährten sprechen Gremien der Caritas vertreten, ebenso in hat. Vergelt’s Gott. täglich, im Familienkreis, in der Nach- einem Beratungsgremium des Münchner barschaft oder am Arbeitsplatz, aber auch Stadtrates. Unser Verband engagiert sich Franz E. Kellermann, Reinhard Pribyl, bei Ärzten, in Apotheken und bei vielen auch auf Bundesebene, wir sind im Bun- Ulrich Bednara, Sonja Egger, Monika Fink anderen Gelegenheit über Suchtgefahren, desvorstand und in der Finanzkommissi- über Hilfsmöglichkeiten und die Angebo- on des Bundes vertreten, ebenso im Ku- te des Kreuzbundes. Sie geben durch die- ratorium der Joseph-Neumann-Stiftung, se personalisierte und niedrigschwellige und ein Mitglied unseres Diözesanvor- Werbung unserem Verband ein Gesicht standes leitet auf Bundesebene den Ar- und tragen damit ganz wesentlich dazu beitsbereich Familie als System. bei, neue Mitglieder und Gruppenbesu- cher zu gewinnen. Wir haben auch im vergangenen Jahr wieder großzügige Hilfe erhalten. Gro- Unsere Geschäftsstelle versteht sich als ßen Dank schulden wir zunächst dem „Servicestelle“ für alle Gruppen und Mit- erzbischöflichen Ordinariat, das uns seit glieder unseres Verbandes. Sie hat auch Jahren mit einem großzügigen Haushalts- in 2019 eine schlanke und kostengünstige zuschuss unterstützt und auch für die Verwaltung sichergestellt. kommenden Jahre seine Hilfe zugesagt hat. Wir danken auch dem Caritasver- Unsere Buchführung und der Jahresab- band der Erzdiözese München und Frei- schluss wurden wie auch in den Vorjah- sing herzlich. Die Expertise unserer Grup- ren extern durch einen Wirtschaftsprüfer penleiterinnen- und -leiter verdanken wir und intern durch 2 fachkundige Kreuz- zu einem großen Teil der fachlichen Un- bundmitglieder geprüft. Es wurde die terstützung von Mitarbeitern der Caritas Ordnungsmäßigkeit und Vollständigkeit und ihren Suchtambulanzen. wieder ohne Einschränkungen beschei- nigt. Der Jahresabschluss endet mit einem Wie in den Vorjahren haben uns auch Überschuss von € 3.844,10, der auf neue die gesetzlichen Krankenkassen und die Rechnung vorgetragen wurde. Deutsche Rentenversicherung Bund bei Ausbildungsmaßnahmen und den Pro- „…. alle Menschen haben eine Vergangen- jekten zur Rückfallprophylaxe tatkräf- heit. Sie bieten aber suchtkranken Men- tigt unterstützt. Auch ihnen danken wir, 16 BLITZLICHT – 01/2020
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