WARUM RHEINBLICK SO NICHT KOMMEN KANN - Hafenzeitung

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WARUM RHEINBLICK SO NICHT KOMMEN KANN - Hafenzeitung
WARUM RHEINBLICK SO NICHT KOMMEN
KANN

„Über die aktuelle Berichterstattung zum Rheinblick-Bauprojekt sind
wir irritiert“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich. Der Chemiepark
und die Stadt sind seit vielen Jahren in Gesprächen zum Bauprojekt
Rheinblick. Ziel ist es, die Fläche am Rhein so aufzuwerten, dass die
Bebauung mit dem anliegenden Chemie-Areal vereinbar ist.

In den vergangenen Tagen war in Medienberichten zu lesen, dass Rhein-
blick kurz vor der Umsetzung stünde. „Wir sehen die Lösung noch nicht
zum Greifen nah“, so der Chempark-Leiter. „Wir haben unsere Kri-
tikpunkte eingebracht, jedoch keine offizielle Bestätigung der Stadt
bekommen, dass diese alle berücksichtig werden“, sagt Friedrich.

Ein wichtiges Thema für die Planungssicherheit des Chempark sind die
der Stadt bekannten rechtlichen Auflagen der Seveso-III-Richtlinie.
Nur mit Berücksichtigung dieser kann Rheinblick rechtssicher gebaut
werden. Fachrechtliche Entwicklungen fordern, dass die gutachterliche
Betrachtung angemessener Abstände von dem geplanten Rheinblick-Projekt
zum Chemiepark aktualisiert wird. Bevor das Bauprojekt zur Abstimmung
in den Stadtrat gehen kann, sieht der Chempark hier noch Handlungsbe-
darf. „Unsere Erfahrung an anderen Standorten hat gezeigt, dass sich
ein Gutachten zu den angemessenen Abständen nach Seveso nicht in weni-
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gen Monaten erstellen lässt“, sagt der Chempark-Leiter. „Hier haben
wir alle noch Hausaufgaben zu erledigen“, so Friedrich.

Der Chemiepark ist seit mehr als 140 Jahren wesentlicher Wirtschaftsmo-
tor in Krefeld und gibt über 7.000 Beschäftigten einen Arbeitsplatz.
„Diese Jobs dürfen auch im Interesse der Stadtgemeinschaft nicht ge-
fährdet werden“, sagt der Chempark-Leiter. Abgesehen von den Abstän-
den, die durch die Seveso-III-Richtlinie gefordert werden, hat der
Chemiepark weitere K.o.-Kriterien angebracht, die bei dem Bauvorhaben
gelöst sein müssen. „Unter der Voraussetzung, dass alle Konflikte
gelöst werden, unterstützen wir das Bauprojekt“, sagt Friedrich.

Zusammenfassung der geäußerten Kritikpunkte am Bebauungsplan aus 2018

  Beim Rheinblick-Projekt soll ein Wohngebiet entstehen, wo vorher
  keins war. Dadurch fürchtet der Chempark Konflikte mit den zukünfti-
  gen Bewohnern (z.B. beim Thema Schallschutz), die im Bebauungsplan
  nicht gelöst werden, sondern auf jedes künftige Genehmigungsver-
  fahren weitergeschoben werden. Durch diese Verlagerung auf Genehmi-
  gungsebene wird die notwendige Genehmigungsfähigkeit neuer oder
  veränderter Anlagen der Chemiebetriebe eingeschränkt. Dadurch wird
  die Entwicklung des Standortes behindert und der Chempark nicht mehr
  zukunftsfähig sein. Das könnte bedeuten, dass die Unternehmen sich
  am Standort Krefeld nicht mehr halten könnten und gezwungen würden,
  Alternativen zu suchen.
  Der aktualisierte Bebauungsplan weist zwar ein Mischgebiet aus, der
  Chemiepark sieht jedoch die Gefahr, dass faktisch ein Wohngebiet ent-
  steht. Die gutachterlich ermittelten Lärm-Vorbelastungen der geneh-
  migten Gewerbe- und Chempark-Betriebe überschreiten bereits heute
  die Richtwerte für Mischgebiete und wären mit einem Wohngebiet un-
  vereinbar.
  Europäische wasser- und schifffahrtsrechtliche Sicher-
  heitsvorschriften verlangen einen definierten Abstand von mindestens
  300 Metern zwischen dem Tankschiffanleger am Chempark und dem näch-
  sten Wohngebiet. Dieser Abstand würde mit dem Rheinblick-Projekt un-
  terschritten werden.
  Der Chempark kann den genehmigten südlichen Tankschiffanleger R141
  nicht aufgeben oder verlegen, da er für den Standort unerlässlich
  ist. Er ist stark ausgelastet und kann nicht an eine andere Stelle
  verlegt werden, da diese für Erweiterungen genutzt werden soll. An-
  gesichts der Umschlagsmengen ist der Tankschiffanleger nicht durch
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andere Verkehrsträger (Schiene, Straße) ersetzbar.
  Zusätzlich betreibt der Chempark einen Schiff-Liegeplatz in Rhein-
  blick-Nähe, der bereits jetzt zu einer Lärm-Vorbelastung führt, die
  mit einer Umsetzung des Rheinblick-Projekts nicht vereinbar ist.
  Die mit dem Bebauungsplan Rheinblick ermöglichte Wohnbebauung rückt
  an die Hafen- und Industriegebiete heran. Das widerspricht den
  aktuell gültigen Grundsätzen der Landes- und Regionalplanung, die ei-
  nen Umgebungsschutz sowie eine Entwicklungsfähigkeit der Industrie-
  und landesbedeutsamen Hafengebiete vorsehen.
  Zwischenzeitliche fachrechtliche Entwicklungen machen es zudem er-
  forderlich, dass die gutachterliche Betrachtung angemessener Ab-
  stände von dem geplanten Rheinblick-Projekt zum Chempark aktual-
  isiert werden (Seveso III-Richtlinie).

Der Chemiepark hat die Entwicklung des Gebiets seit 2002 kritisch be-
gleitet. Der erste Bebauungsplan (Nr. 677) wurde bis zuletzt durch Bay-
er/Chempark deutlich kritisiert und schließlich in 2011 durch Klage
eines Dritten gerichtlich für unwirksam erklärt. Entwürfe für einen
zweiten Bebauungsplan (Nr. 772) wurden ab 2012 aufgelegt, zuletzt aktu-
alisiert 2015. Erhebliche Defizite wurden durch den Chempark
aufgezeigt. Eine neue Konzeptidee wurde dem Chemiepark 2016
vorgestellt. Im Kern zeigte diese aber keine Veränderungen im Ver-
gleich zum Entwurf aus 2015. In Gesprächen wurden vom Chempark Alterna-
tiven vorgeschlagen: Nicht nur alternative Möglichkeiten, um das
Gelände aufzuwerten (Hotel, Veranstaltungshalle, Grünanlage), sondern
ebenfalls eine urbane Entwicklung (Kombination aus Wohnen und Gewer-
be), die mit dem Chemiepark vereinbar wäre. Auch der 2018 vorgelegte
Entwurf sucht keine Lösung für die thematisierten Konfliktfelder und
verlagert ebenso wie die Konzeptidee aus 2016 eine mögliche Lösung auf
die einzelnen Baugenehmigungen unverändert weiter.

Quelle und Foto: Currenta

INEOS PLANT MEGA-INVESTITION IM
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HAFEN ANTWERPEN

INEOS, eines der größten Chemieunternehmen der Welt, hat den Hafen An-
twerpen als Standort für eine Mega-Investition in Höhe von drei Mil-
liarden Euro ausgewählt, die 400 Arbeitsplätze schaffen wird.

Die Investitionssumme ist die größte in die europäische Chemieindus-
trie seit 20 Jahren. Damit bestätigt Flandern seine Position als eine
der führenden Chemieregionen. Zugleich unterstreicht und stärkt der
Hafen Antwerpen seine Rolle als größter Chemiecluster in Europa.

Anfang des Jahres hatte INEOS im Rahmen des weiteren Ausbaus seiner
Chemieanlagen eine Großinvestition angekündigt. Mehrere europäische
Standorte standen zur Wahl, aber am Ende entschied sich der britische
Chemiekonzern für Antwerpen.

INEOS plant den Bau einer brandneuen Propan-Dehydrierungsanlage (PDH)
und einen Ethan-Cracker in Antwerpen. Diese werden benötigt, um Propan
beziehungsweise Ethan in Propylen und Ethylen umzuwandeln. Das sind
Rohstoffe für chemische Produkte, die in einer Vielzahl von Branchen
wie Automobil, Bau, Bekleidung, Kosmetik und Körperpflege, Pharmazie,
Elektronik und Verpackungsmaterialien eingesetzt werden.

Die Investition wird am bestehenden Standort in Lillo im Antwerpener
Hafengebiet sowie angrenzenden Arealen getätigt. Zu diesem Zweck übern-
immt INEOS ungenutzte Teil-Konzessionen von benachbarten Unternehmen,
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was eine optimale Integration in die bestehende Chemieindustrie gewähr-
leistet. So werden die neuen Anlagen per Pipeline an verschiedene IN-
EOS-Ethylen- und Propylenderivat-Anlagen im europäischen Ausland ange-
bunden.

Die Fertigstellung eines Projekts dieser Größenordnung dauert in der
Regel vier bis fünf Jahre. Entsprechend sollen die neuen Produktionsan-
lagen bis 2024 in Betrieb gehen. Nach der Inbetriebnahme schaffen sie
400 direkte Vollzeitarbeitsplätze sowie das Fünffache an indirekten Ar-
beitsplätzen. Während der Bauphase werden rund 3.000 Menschen
beschäftigt sein.

Jim Ratcliffe, CEO und Chairman von INEOS, erklärte: „Unsere Investi-
tion in eine erstklassige Ethan-Cracker- und PDH-Anlage ist die größte
ihrer Art in Europa seit mehr als einer Generation. Als solche ist es
eine wichtige Entwicklung für die europäische petrochemische Indus-
trie. Wir sind davon überzeugt, dass diese Investition den rückläufi-
gen Trend der vergangenen Jahre in der europäischen Chemieindustrie
umkehren kann.“

Hans Casier, CEO von INEOS Phenol und Vorsitzender von essenscia (Ver-
band der Chemie- und Life-Science-Industrie): „Dass Antwerpen als Stan-
dort für diese Investition gewählt wurde, ist ein bedeutender neuer Im-
puls für die internationale Wettbewerbsposition des bestehenden Chemie-
clusters. Dies ist ein großer Erfolg nicht nur für die Chemische Indus-
trie im Hafen, sondern auch für die Wirtschaft Flanderns, Belgiens und
nicht zuletzt für ganz Europa.“

Frank Beckx, Geschäftsführer des belgischen Chemieverbands essenscia
vlaanderen, sagt: „Die Tatsache, dass nach Borealis im vergangenen Mo-
nat nun auch INEOS den Standort Antwerpen gewählt hat, bringt die
Chemiebranche in Flandern mehr denn je auf die Weltkarte. Insbesondere
der Bau eines hochmodernen Crackers auf dem neuesten Stand der Technik
ist von großer strategischer Bedeutung, denn zuletzt wurde in den
1990er-Jahren eine derartige Anlage in Westeuropa gebaut. Ein Cracker
produziert essenzielle Basismoleküle, die die Grundlage der gesamten
Chemischen Industrie bilden. Mit nicht weniger als 400 neuen Arbeits-
plätzen ist das ein zusätzlicher Impuls für das Beschäftigungswachstum
in diesem Sektor. Dies sind zweifellos die wichtigsten Wirtschafts-
nachrichten seit Langem. Eine solche Investition – die sehr wahrschein-
lich andere ihrer Art anziehen wird – stärkt die Position der
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Chemischen Industrie als Schlüsselsektor der flämischen Wirtschaft
weiter. Dies ist ein massiver Vertrauensbeweis, der uns darin
bestärkt, unsere Zusammenarbeit mit der Regierung fortzusetzen, um ge-
meinsam an der starken internationalen Wettbewerbsposition dieses
führenden Chemiecluster von Weltrang zu arbeiten.“

Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, hebt hervor:
„Dass sich INEOS mit dieser Investition für unseren Hafen entschieden
hat, ist natürlich eine außerordentlich erfreuliche Nachricht. Einmal
mehr zeigt sich, dass wir als größter integrierter Chemiecluster Euro-
pas eine starke Anziehungskraft auf internationale Investoren haben.
Darüber hinaus ist die Produktion von Propylen und Ethylen die Grund-
lage für viele andere Prozesse, so dass die Herstellung dieser Ba-
siskomponenten unsere Rohstoff-Positionierung in der Chemischen Indus-
trie und vielen anderen Industrien unseres Landes weiter stärken wird.
Diese Mega-Investition erhöht die Gesamtsumme der Neu-Investitionen,
die wir im vergangenen Jahr nach Antwerpen holen konnten, auf mehr als
fünf Milliarden Euro. Dies wird zweifellos dazu beitragen, die Präsenz
der Industrie hier in Antwerpen zu sichern und einen wesentlichen Bei-
trag zur nachhaltigen Zukunft für unseren Hafen und die belgische
Wirtschaft zu leisten.“

Bart De Wever, Bürgermeister der Stadt Antwerpen: „Heute können wir
die größte Investition in der europäischen Chemieindustrie seit 20
Jahren bekannt geben. Dies macht mich stolz und demütig zugleich. Dies
sind die Momente, für die ich lebe und arbeite. Antwerpen floriert.
Diese Aussage werde ich ein ums andere Mal wiederholen, denn wir
müssen endlich mit diesen Untergangsszenarien aufhören. Wir können
vollstes Vertrauen in die Zukunft haben. Das Wirtschaftsklima ist gut.
Antwerpen ist offen für Geschäfte. Diese Investition von INEOS ist
eine Investition für eine ganze Generation. Sie zeigt auch, dass Inves-
toren selbst in Zeiten der Brexit-Unsicherheit immer noch an
Wirtschaftswachstum, Internationalisierung und nachhaltige Technologie
glauben. Das Vertrauen in den Fortschritt bleibt bestehen.“

Anfang dieses Jahres wurde das „Welcome Team for the Chemical Sector“
von Flanders Investment & Trade (FIT) und dem Branchenverband essens-
cia vlaanderen gegründet. Diese Initiative versammelt ein Experten-
team, um ausländische Unternehmen des Chemiesektors bei ihren Investi-
tionsvorhaben intensiv zu unterstützen und die Vorteile des Chemiesek-
tors in Flandern hervorzuheben – so etwa in den Bereichen Innovation,
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Steuerwesen und Investitionsförderung. Mit rund 300 Investitionsprojek-
ten macht der Chemie- und Life-Science-Sektor seit 2010 etwa die
Hälfte aller ausländischen Investitionen in Flandern aus.

Ministerpräsident Geert Bourgeois: „Das sind besonders gute Nachricht-
en, ein außergewöhnliches Ereignis: die größte Investition in Flandern
seit 20 Jahren. Das Projekt ist auch ein gutes Beispiel für die
langfristige Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ministerien und
Regierungsstellen, den Industrieverbänden, dem Hafen und weiteren –
alle mit einem gemeinsamen Ziel und koordiniert von meiner Agentur
Flanders Investment & Trade.“

Claire Tillekaerts, Geschäftsführerin von Flanders Investment & Trade
(FIT): „Eine Investition von drei Milliarden Euro im Hafen Antwerpen
durch INEOS ist nicht nur eine überaus gute Nachricht für die
flämische Wirtschaft. Sie betont auch die effiziente Zusammenarbeit
zwischen Regierung, Wirtschaft, Wissenszentren und der Antwerp Port Au-
thority, die es unserer Region ermöglicht, derart große Investitionen
anzuziehen. Das von FIT koordinierte ‚Welcome Team for the Chemical
Sector‘ steht mit der notwendigen Expertise zur Verfügung, um den
idealen Standort zu finden, die richtigen lokalen Partner auszuwählen
und vieles mehr. Um dieser Investition in Flandern einen Kickstart zu
geben, arbeiteten auch die zuständigen Regierungsstellen intensiv
zusammen. Jeder Beteiligte in diesem Projekt beantwortete die Fragen
von INEOS sehr schnell, umfassend und professionell. Das eigens zusam-
mengestellte Paket maßgeschneiderter Dienstleistungen überzeugte das
britische Chemieunternehmen und gewann trotz des intensiven Wettbe-
werbs letztlich die Investition.“

Quelle: Antwerp Port Authority, essencia Vlaanderen, Flanders Invest-
ment & Trade, INEOS, Foto: Antwerp Port Authority, feierliche Un-
terzeichnung der Mega-Investition im Antwerpener Port House

COMPUTER SAGT SCHIFFSANKUNFT
VORAUS
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Computer erkennen Muster in großen Datenmengen viel schneller als Men-
schen. Auch im maritimen Sektor können auf der Grundlage von Big Data
und künstlicher Intelligenz große Effizienzfortschritte erzielt wer-
den. Unter anderem kann dank dieser Technologie die Ankunftszeit von
Schiffen in (See-)Häfen immer genauer und früher vorhergesagt werden.

Wer hat vor fünf Jahren schon von Alibaba gehört? Inzwischen ist der
chinesische Online-Handelsgigant schnurstracks auf dem Weg zu einer
Milliarde Kunden weltweit. Am 11. November 2018 machte Alibaba in kaum
85 Sekunden eine Milliarde Euro Umsatz. China, in der Vergangenheit
vor allem für sein Kopierverhalten bekannt, ist gegenwärtig Vorreiter
bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz und anderer trendbestimmen-
der Technologien. Nicht Öl, sondern Daten sind nach Meinung des Al-
ibaba-Gründers Jack Ma der Kraftstoff der Zukunft. Es gibt auch immer
mehr Technologien, die Daten generieren und teilen können. Im Jahr
2021 werden voraussichtlich über 11 Milliarden Geräte mit dem Internet
verbunden sein. Während die Datenmenge exponentiell steigt, sinken sch-
nell die Kosten der Datenanalyse.

Die Datenflut, die wir gegenwärtig produzieren, wird von Computern
genutzt, um sich selbst zu schulen. Mit Pronto, einer Anwendung für
standardisierten Datenaustausch im Bereich Port Calls, setzt auch der
Rotterdamer Hafen auf diese Entwicklung. Nahezu die Hälfte der Reed-
ereien, Agenturen, Terminals und anderer nautischer Dienstleister im
Hafen nutzen das System, um ihre Tätigkeiten bei einem Port Call zu
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planen, auszuführen und zu überwachen. Pronto nutzt künstliche Intelli-
genz, um die Ankunftszeit von Schiffen im Hafen vorauszusagen. „Die
Ankunftszeit der Schiffe wird von diversen Faktoren beeinflusst“,
meint Arjen Leege, Senior Data Scientist beim Hafenbetrieb Rotterdam.
„Zum Beispiel vom Schiffstyp und der Art der Fracht, genauso wie dem
Standort, der Route, der Fahrgeschwindigkeit und den Bewegungen ander-
er Schiffe in der Nähe. Wir haben die entscheidenden Parameter zusam-
mengestellt. In diesem Prozess fielen manchmal Parameter weg und neue
kamen hinzu. Beispielsweise stellte sich heraus, dass auch die Anzahl
der Male, die ein Schiff bereits im Rotterdamer Hafen gewesen ist, rel-
evant ist.“

Als Datenquellen dienen unter anderem AIS und die Datenbanken des
Hafenbetriebs, die die Ankunftszeiten der Schiffe an der Beladestelle
enthalten. Auf Basis der Parameter entwickelten die Daten-Fachleute
des Hafenbetriebs ein selbst lernendes Computermodell. Es wurde zu An-
fang mit ungefähr 12.000 historischen Daten gespeist. Der Computer
erkannte darin Muster, wodurch er lernte vorauszusagen, wie lange ein
Schiff braucht, um von der Beladestelle zum Liegeplatz zu kommen. „Com-
puter können komplexe Zusammenhänge viel schneller erkennen als Men-
schen“, meint Leege. „Gerade das ist die Kraft künstlicher Intelli-
genz. Dadurch, dass der Computer ständig mit aktuellen Daten versorgt
wird, wächst seine Voraussagefähigkeit kontinuierlich. Inzwischen kön-
nen wir bei ankommenden Schiffen bis auf 20 Minuten genau voraussagen,
wann sie den Liegeplatz erreichen. Der Computer kann auch immer weiter
in die Zukunft blicken und die Ankunftszeiten der Schiffe berechnen,
die sieben Tage vom Rotterdamer Hafen entfernt sind. Dieser Voraussage-
horizont kann so gedehnt werden, dass wir künftig die ganze Route
eines Schiffs voraussagen können. Vielleicht sogar 30 Tage im Voraus,
mehrere Häfen inbegriffen.“

Leege fährt fort: „Wenn wir die Dinge immer früher wissen, können wir
den Einsatz unserer Ressourcen besser planen. Wenn man weiß, dass es
im Hafen voll sein wird, kann man zum Beispiel bereits die Schleppak-
tivitäten erhöhen, indem man Schleppboote aus anderen Häfen nach Rot-
terdam holt. Pronto kann inzwischen auch identifizieren, welche
Schiffe im Hafen gebunkert, gelöscht oder geschleppt werden.
Vielleicht kommen langfristig neue Anwendungen hinzu, die wir uns mo-
mentan noch gar nicht vorstellen können. Das ist das Tolle an dieser
Entwicklung.“
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Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz ist die Wartezeit der
Schiffe im Rotterdamer Hafen bereits um 20 Prozent verkürzt worden.
Robbert Engels, Product Lead Port Call Optimisation, sieht weiteres Op-
timierungspotenzial. „Wenn immer mehr Partner Daten teilen und aktiv
mit den Informationen arbeiten, die sie aus dem System erhalten, wird
die Kette transparenter, können bessere Entscheidungen gefällt werden
und kann man bei Abweichungen vom Plan immer besser gegensteuern. Ge-
genwärtig muss der Benutzer die vielen Zeiten, die in Pronto zu sehen
sind, noch selbst interpretieren, aber vielleicht kann in der Zukunft
der Computer dabei helfen. Je größer die Datenvolumen, desto mehr kann
man machen. Selbstverständlich wurde über die Sicherung der Daten gut
nachgedacht. Cyber Security wurde in das System integriert. Daten, die
dem Datenschutz unterliegen, nutzen wir nicht.“

Trotzdem herrscht in Bezug auf künstliche Intelligenz nicht nur Opti-
mismus, sondern auch Skepsis. In der Praxis führen selbst lernende
Roboter manchmal zu Problemen. Der Google Assistent lernte es zu
fluchen, weil er auch von Menschen Input bekommt, die Schimpfwörter be-
nutzen. Amazon zog den Stecker bei einem Bewerbungsroboter, der Frauen
diskriminierte. „Amazon hat in den letzten zehn Jahren vor allem Männ-
er eingestellt“, sagt Leege. „Der Computer erkannte dieses Muster in
den Daten-Sets und setzte es einfach fort. Voraussagen sind schwierig
und auch ein Computer macht manchmal Fehler. Bei Pronto haben wir uns
jedoch nicht für eine Black Box-Vorgehensweise entschieden. Es wurde
gut über die Faktoren nachgedacht, die maßgeblich dafür sind, dass
Schiffe eine bestimmte Entfernung zurücklegen. Wir stellen dem Comput-
er für seine Voraussagen zuverlässige Parameter zur Verfügung. Theo-
retisch können wir sogar pro Voraussage zeigen, wie sie zustande gekom-
men ist.“

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam
STUDIE URBANE LOGISTIK DER ZUKUNFT

Verstopfte Straßen durch Kleinlaster, die in zweiter Reihe parken?
Lärm und Gestank von LKW in der Stadt? Für derartige Herausforderungen
des Güterverkehrs entwickelte das Fraunhofer IAO zukunftsweisende
Konzepte an der Schnittstelle Stadt-Logistikwirtschaft. Die Studie mit
den Ergebnissen des Projekts ist ab sofort kostenlos online verfügbar.

Der urbane Wirtschaftsverkehr ist ein funktionaler Bestandteil von
Städten, der dafür sorgt, dass Bürgerinnen und Bürger einkaufen kön-
nen, Handelsunternehmen mit Waren versorgt werden, urbane Produktion
stattfindet und Abfall entsorgt wird. Derartige Güterströme erzeugen
zwar innerstädtischen Verkehr, sichern aber gleichzeitig die Versor-
gung der Bevölkerung. Allerdings wächst bei immer mehr Menschen das Be-
wusstsein für nachhaltiges Wirtschaften und Umweltverträglichkeit, das
sich mit einer funktionierenden innerstädtischen Logistik nur schwer
in Einklang bringen lässt. Nicht nur die Diskussion rund um Lärm- und
Schadstoffbelastungen, sondern auch der zunehmende innerstädtische
Verkehr erhöhen den Handlungsdruck auf die öffentlichen Akteure und er-
fordern dringend Lösungen für den zukünftigen urbanen
Wirtschaftsverkehr.

Vor diesem Hintergrund erarbeitete das Fraunhofer IAO in Kooperation
mit der Hochschule Heilbronn zukunftsweisende Konzepte für urbane Lo-
gistik anhand der drei Beispielstädte Leipzig, Mannheim und München.
Die Zukunftsbilder greifen zum einen allgemeine Trends der Logistik-
wirtschaft auf und beziehen zum anderen spezifische stadträumliche
Fragestellungen mit ein. Ziel des Projekts war es, Szenarien zu en-
twickeln, wie der urbane Wirtschaftsverkehr in Zukunft aussehen kann
und zu ermitteln, welche Heraus- und Anforderungen daraus jeweils für
Städte entstehen. Dabei untersuchte das Forschungsteam insbesondere,
welche Anforderungen und Chancen die Automatisierung sowie elektrisch
angetriebene Fahrzeuge für den innerstädtischen Wirtschaftsverkehr mit
sich bringen.

Die Szenarien wurden im Rahmen eines zweistufigen Workshop-Prozesses
entwickelt. Sie greifen zum einen allgemeine Trends der Logistik-
wirtschaft auf, zum anderen beziehen sie spezifische stadträumliche
Charakteristika mit ein. In den Workshops waren sowohl Vertreter der
öffentlichen Hand, Akteure der Logistikwirtschaft, Betroffene aus Han-
del und Industrie sowie Beteiligte aus der Bürgerschaft einbezogen.
Die Workshops erfolgten im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobil-
technik (FAT) im Verband der Automobilindustrie e. V. (VDA). Die Work-
shop-Teilnehmenden haben sechs Szenarien für den urbanen
Wirtschaftsverkehr entwickelt. Jedes dieser Szenarien sieht bis zum
Jahr 2035 Veränderungen bzw. Entwicklungen für den Wirtschaftsverkehr
in der Stadt vor. Die Entwicklungsdynamik fällt in ihrer Radikalität
allerdings jeweils unterschiedlich aus. Dies liegt insbesondere daran,
dass die involvierten Akteure in jeweils unterschiedlichen Rollen von
unterschiedlichen Interessen geleitet sind. Im Ergebnis kann deshalb
jeweils von einem unterschiedlichen Durchdringungsgrad der Stadt mit
elektromobilen und automatisierten Fahrzeugen im Wirtschaftsverkehr ge-
sprochen werden.

Quelle: Fraunhofer IAO, Foto: duisport / Hans Blossey

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT DER
BINNENSCHIFFFAHRT STÄRKEN
Zum 1. Januar 2019 hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale
Infrastruktur (BMVI) die Abschaffung der Abgaben für die Binnenschiff-
fahrt umgesetzt. Damit wird die gewerbliche Güterschifffahrt jährlich
um ca. 45 Millionen Euro entlastet.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister
für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Die Binnenschifffahrt ist sys-
temrelevant für unsere Logistik. Nur mit unseren Binnenschiffen funk-
tioniert Transport und macht Deutschland immer wieder zum Logistikwelt-
meister. Unser Ziel ist daher, die Wettbewerbsfähigkeit der Binnen-
schifffahrt zu stärken. Ein erster großer Schritt dafür ist getan: Wir
haben die Befahrensabgabe für die gewerbliche Güterschifffahrt zum
Jahreswechsel abgeschafft – und erfüllen damit eine wichtige Vorgabe
des Koalitionsvertrages. Im nächsten Schritt finalisieren wir gemein-
sam den ‚Masterplan Binnenschifffahrt‘.“

Der Bund hat bisher auf den meisten Bundeswasserstraßen Abgaben von
der gewerblichen Binnenschifffahrt erhoben. Mit der Verabschiedung des
Bundeshaushalts 2019 wurde entschieden, diese Abgaben abzuschaffen.
Ausnahmen sind der Nord- Ostsee-Kanal und – aufgrund internationaler
Abkommen – die Mosel. Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung
des Bundes hat dementsprechend die Abgabenerhebung bereits
eingestellt.

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Fo-
to: BDB
WENIGER UNFÄLLE IN ROTTERDAM

Im vergangenen Jahr kamen 29.475 Seeschiffe im Rotterdamer Hafen an.
Es waren 200 weniger als im Vorjahr (29.646) und genauso viele wie im
Jahr 2013 (29.436). Die Zahl der Unfälle sank von 129 auf 118 bei
knapp einer Million Schifffahrtsbewegungen (See- und Binnenschiff-
fahrt).

Darunter gab es 14 Unfälle bei der Freizeitschifffahrt. „Ganz schön
viele für eine so kleine Gruppe der Wasserwegnutzer. In diesem Bereich
möchten wir dieses Jahr etwas tun“, sagt der Hafenmeister René de
Vries in seinem Büro im World Port Center. „Wir werden der Gemeinde
helfen, Ihr Ziel zu verwirklichen, mehr von der Lage am Wasser zu prof-
itieren und die Freizeit- und Passagierschifffahrt zu promoten. Wir
sitzen alle in einem Boot.“

Unter den 118 Vorfällen gab es bedauerlicherweise fünf „ernsthafte Un-
fälle“. Das sind genauso viele wie in den Jahren 2012, 2013, 2014 und
2015, jedoch mehr als 2016 und 2017. Über das Ölleck der Bow Jubail hi-
naus stieß ein Wassertaxi mit einer Schaluppe zusammen, sank ein
Freizeitboot, lief ein Patrouillenboot bei einer Probefahrt auf Grund
und wurde ein Lastkahn zwischen der Kaimauer und einem Schiff eingek-
lemmt.

„Wir sind alle in einem Boot“ („Varen doe je samen“) lautet der Name
einer landesweiten Plattform für professionelle Schifffahrt und
Freizeitschifffahrt, es könnte jedoch auch ein Credo für unsere Poli-
tik im Jahr 2019 sein, meint De Vries. „Letzten Sommer wurden wir
durch einen Vorfall zwischen einer Schaluppe mit Passagieren und einem
Wassertaxi aufgerüttelt. Es war ein ernster Unfall und hätte noch viel
ernsthafter sein können. Hinsichtlich des Risikos bilden die Passagier-
schifffahrt und die Freizeitschifffahrt eine besondere Kategorie, da
die Personen an Bord sehr verwundbar sind. Die Gemeinde Rotterdam hat
sehr ehrgeizige Pläne und als Hafenmeister trage ich gerne dazu bei.
Die Stadt, der Fluss und die Schifffahrt müssen nebeneinander bestehen
können. Für den Hafenbetrieb ist dabei die Sicherheit von primärer Be-
deutung.“

Der Hafenmeister hat aus einem neuen Risiko-Assessment mit Stakehold-
ern Schlüsse gezogen. Die gesetzlichen Regelungen bezüglich der Gesch-
windigkeitsbegrenzungen im Uferbereich und beim Rein- und Rausfahren
in die Häfen muss den Wasserwegnutzern bewusster werden und der Hafen-
betrieb muss das Fahrverhalten intensiver kontrollieren. Es geht dabei
um ganz grundsätzliche Regeln wie einander beachten, Rücksicht nehmen
aufeinander, sorgfältig fahren, gerade aus überqueren, deutlich
angeben was man tut und sich selbstverständlich an die Verkehrsregeln
halten.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

BGL BEDAUERT DAS DIFFERENZIERTE
VOTUM
Angesichts der Ablehnung des „Berichts über die Entsendung von Fahrern
im Straßengüterverkehr“ und des „Berichts über die Lenk- und Ruhezeit-
en“ durch den Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments zeigt sich
der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.
sehr enttäuscht. Dagegen bewertet er die Zustimmung zum „Bericht über
den Markt- und Berufszugang“ positiv.

BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Dirk Engelhardt: „Hier wurde eine
echte Chance vertan, dem sich verschärfenden Fahrermangel in Europa
entgegenzuwirken und Versorgungsengpässe zu verhindern. Gerade die Zus-
timmung zu den Lenk- und Ruhezeitenregelungen hätte die Rück-
kehrpflicht der Fahrer alle vier Wochen in ihre Heimat eingeführt und
einen wichtigen Baustein im Kampf gegen Sozialdumping und Fahrernoma-
dentum bedeutet. Zugleich hätte sie zur Verbesserung der Work-Life-Bal-
ance der Fahrer und damit des Images der Branche beigetragen. Das
gleiche gilt für die schnellere Einführung des ‚smarten‘ Tachografen
und die Einbeziehung auch kleinerer Fahrzeuge ab 2,4 t in die Lenk-
und Ruhezeiten.“

Die Zustimmung des Ausschusses zum „Bericht über den Markt- und Beruf-
szugang“ mit restriktiveren Kabotageregeln und der verpflichtenden
Rückkehr der Fahrzeuge in den Niederlassungsstaat alle vier Wochen ist
dagegen eindeutig positiv zu bewerten.
„Wir rufen die Europaabgeordneten trotz der heutigen Ablehnung eines
‚Teilpakets‘ auf, alle drei Berichte noch in dieser Legislaturperiode
im Plenum zu verabschieden, um die Weichen für einen wettbewerbs-
gerechteren und sozialverträglicheren Straßengüterverkehr zu stellen,“
so Prof. Dr. Dirk Engelhardt.

Quelle: BGL, Foto: straßen.nrw

HOHE IDENTIFIKATION MIT DUISPORT

Der Duisburger Hafen ist auch 2018 im dritten Jahr in Folge als „Aus-
gezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert worden. Das Gütesiegel
wird seit 2013 jährlich auf Initiative der „ertragswerkstatt“ verlie-
hen und gilt als größte unabhängige und neutrale Zertifizierung für
Ausbildungsbetriebe in Deutschland.

In einer anonymen Befragung haben die 46 duisport-Auszubildenden ihrem
Ausbildungsbetrieb ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Vor allem auf
die Frage der Identifikation mit dem Duisburger Hafen antworteten die
Auszubildenden mit einer Zustimmung von annähernd 90 Prozent, was über
dem Durchschnitt aller anderen Betriebe liegt.

„Die Zertifizierung ist eine Anerkennung unserer erheblichen Anstren-
gung bei der Nachwuchsförderung. Mich freut es besonders, dass das
unsere Auszubildenden auch wertschätzen und sich mit unserem Hafen
identifizieren“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Quelle und Foto: duisport, Übergabe der Urkunde: (v. l.) Christiane
Bey (Leiterin Personalentwicklung), Judith Grefe (Geschäftsführerin Er-
tragswerkstatt GmbH), Stephanie Adamczik (Ausbildungsleiterin).

HAFENBETRIEB UNTERSTÜTZT 15
ORGANISATIONEN

Unter dem Namen „Hoge Hoed“ unterstützt der Hafenbetrieb Rotterdam zum
12. Mal 15 regionale Organisationen mit jeweils 1.000,- Euro.

Es geht um den Basketballverein Rotterdam-Zuid, MHV Forcial, den Base-
ball- und Softballverein Zwijndrecht, Triathlon Dordrecht, KCC/SO Natu-
ral Capelle aan de IJssel, Scouting de Strandvogels, den Musikchor
RYSK, den Gymnastikverein Barendrecht sowie um folgende Stiftungen:
Tafeltennisbelangen (Tischtennisinteressen) Xerxes, BforYou, Het Speel-
huis, Dance Club de Hit, Rotterdam Jazz artists Memorial, BforKids und
Voedselbank (Tafel) Dordrecht.

Mit der Initiative „Hoge Hoed“ bietet der Hafenbetrieb dem Personal ei-
nen Anreiz, sich in der Freizeit gesellschaftlich zu engagieren. Mitar-
beiter, die sich für die Gesellschaft einsetzen, können sich zwecks
Förderung an den Hafenbetrieb wenden. Vor kurzem gab der Vorstand
bekannt, welche 15 Freizeitaktivitäten der Mitarbeiter beliebig für ei-
nen Förderbeitrag ausgewählt wurden. Auf diese Weise kommt der Hafenbe-
trieb den zahllosen Spendenaufrufen verschiedenster Vereine entgegen.
Im Prinzip kommen nur regionale Organisationen, in denen Personal ak-
tiv mitwirkt, für eine Förderung in Betracht.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Marc Nolte, der Hafenbetrieb spendet
der Tafel Voedselbank Dordrecht 1.000,- Euro und unterstützt damit das
Engagement des Projektmanagers Jeroen van Meel.

HAMBURGER VERSTÄRKTEN SICH

Das Hafen Hamburg Marketing Team Volker und Kerstin Hahn in Dort-
mund hat sich zum Jahresanfang 2019 durch Markus Heinen verstärkt. Mit
dem erfahrenen Marketing- und Netzwerkspezialisten, der zuletzt als Re-
gionalleiter Nord/Ost bei SPC Multimodal Transport Solutions in Bonn
vielfältige Funktionen erfüllte, hat Hafen Hamburg Marketing auch bere-
its den Nachfolger für Volker Hahn gefunden, der in der zweiten
Jahreshälfte 2019 in den Ruhestand gehen wird.

Der Standort Dortmund ist für eine Hafen Hamburg Repräsentanz gut
gewählt. Mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von rund 500.000 TEU
(20-Fuß-Standardcontainer) ist Nordrhein-Westfalen die zweitwichtigste
Region im Container-Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens. Verlader
und Speditionen aus Nordrhein-Westfalen nutzen das dichte Netz an
weltweiten Liniendiensten via Hamburg für die globale Verteilung von
Im- und Exportware, darunter überwiegend Handelsware und Kaufhaus-
güter, Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Ausrüstung,
Fahrzeuge sowie Nahrungs- und Genussmittel. Die Arbeit der Hafen Ham-
burg Repräsentanz, die von Dortmund aus auch die Marktregionen Nieder-
sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland betreut, ist durch die
Herausforderungen im Seehafenhinterlandverkehr und den ausgeprägten
Wettbewerb der Nordrange-Häfen sehr vielfältig und anspruchsvoll. In
zahlreichen Informationsveranstaltungen, bei Networking Events, wie
den Hafen Hamburg Hafenabenden, und im Rahmen von Verkehrsprojekten
leistet die Hafenvertretung wertvolle Basisarbeit und ist gleichzeitig
Verbindungsbrücke zwischen den HHM-Mitgliedsunternehmen der Metropolre-
gion Hamburg und den Unternehmen und Organisationen, die sich im Bin-
nenland mit seeseitigem Außenhandel, Transport und Logistik beschäfti-
gen.

„Angesichts des prognostizierten Güterwachstums über die nordeu-
ropäischen Seehäfen möchten wir die Marktbearbeitung in Nordrhein-West-
falen, der Moselregion und Niedersachsen weiter intensivieren und uns
gemeinsam mit Markus Heinen dafür engagieren, den Anforderungen der
verladenden Wirtschaft in diesen für den Hamburger Hafen bedeutenden
Marktregionen noch besser gerecht zu werden. Der Hamburger Hafen ist
systemrelevant für den deutschen Außenhandel und bietet als Universal-
hafen nahezu alle Möglichkeiten auf dem Transport- und Logistiksektor.
Diese Vorteile auch in den Markt zu bringen, wird eine der Aufgaben
von Markus Heinen sein“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Mar-
keting e.V.

Als Experte im Bereich Transportlogistik bringt Markus Heinen großes
Fachwissen und exzellente Kontakte in seine neue Funktion bei Hafen
Hamburg Marketing ein. Im Themenfeld Schienengüterverkehr, Binnen- und
Seeschifffahrt ist der gut vernetzte Diplom-Kaufmann ebenso bewandert
wie in der Zusammenarbeit mit Behörden, Kammern und Verbänden auf na-
tionaler und europäischer Ebene. „Ich freue mich auf meine neuen Auf-
gaben bei Hafen Hamburg Marketing und werde mich besonders für die
Verkehrsverlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Eisen-
bahn und das Binnenschiff einsetzen“, sagt Heinen. Er sieht gute Chan-
cen, um die Potenziale der umweltfreundlichen Verkehrsträger Bahn und
Binnenschiff im Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens auch für
Verkehre aus der Moselregion via Köln und aus dem Siegerland zu ak-
tivieren.

Quelle und Foto: HHM
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