Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen - Studie Risikomanagement 2020

Die Seite wird erstellt Nicklas Groß
 
WEITER LESEN
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen - Studie Risikomanagement 2020
Studie Risikomanagement 2020
Wege aus dem Home Bias:
Welche Strategien Portfolios
wirklich besser machen
Philipp Brugger und Ingo Schmitz
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen - Studie Risikomanagement 2020
Viele deutsche institutionelle Investoren neigen noch immer
dazu, überproportional in Deutschland und im Euroraum
zu investieren. Diese Studie untersucht diesen sogenannten
Home Bias und quantifiziert die Vorteile einer Internatio­
nalisierungsstrategie mit Schwerpunkt auf den liquiden
Anlageklassen Aktien und Renten.
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen Inhalt

Inhalt

1          Einleitung                                                                       04

2          Home Bias – eine Bestandsaufnahme                                                07
2.1        Forschung und Status quo                                                         08
2.2        Institutionelle Investoren und Spezialfonds                                      09
2.3        Home Bias bei Spezialfonds                                                       10

3          Den Home Bias reduzieren – aber wie?                                             14
3.1        Argumente für eine Internationalisierung der Wertanlage                          15
3.2        Der Weg zum internationalen Portfolio                                            19
3.3        Hedging                                                                          26
3.4        Internationalisierung und Währungsabsicherung im Fixed-Income-Bereich            27
3.5        Internationalisierung und Währungsabsicherung im Aktienbereich                   30
3.6        Regulatorische Einschränkungen bei der Internationalisierung                     32

4          Mehr als Internationalisierung: Das Potenzial des aktiven Portfoliomanagements   34
4.1        Die Optimierung des Portfolios                                                   36
4.2        Beimischung von Rohstoffen                                                       41
4.3        Beimischung von Immobilien                                                       43
4.4        Thematisches Investieren                                                         45

5          Fazit                                                                            47

6          Anhang                                                                           50

                                                            03
1 Einleitung
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 1 Einleitung

1 Einleitung
  Viele institutionelle deutsche Investoren neigen noch immer dazu, stark
  überproportional in Deutschland und im Euroraum zu investieren. Doch
  die Opportunitätskosten dieser Anlagestrategie in Form von vergebenen
  Renditechancen in anderen Wirtschaftsräumen sind zuletzt gestiegen
  und werden mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter steigen. Die vorliegende
  Studie untersucht diesen sogenannten Home Bias institutioneller Investoren
  und quantifiziert systematisch die Vorteile einer differenzierten Interna­
  tionalisierungsstrategie mit Schwerpunkt auf den liquiden Anlageklassen
  Aktien und Renten. Dabei erlaubt es der Analyserahmen, je nach Sub­
  anlageklasse sehr unterschiedliche optimale Kombinationen von Interna­
  tionalisierungsgrad und Währungssicherung zu bestimmen. Eine kurze
  Einschätzung zur Beimischung anderer Anlageklassen wie Rohstoffe und
  Immobilien unter den sich aktuell stark ändernden Rahmenbedingungen
  rundet die Studie ab.

  Die Zeiten sind nicht einfacher geworden für                     weiter gestiegene Bedeutung des Techno­
  Investoren. Schon vor der Corona-Pandemie                        logiesektors, durch Deglobalisierungseffekte
  haben strukturell nachteilige Faktoren im                        und eine mögliche „Zombifizierung“ der Unter­
  Euroraum die Anlagemöglichkeiten begrenzt:                       nehmenslandschaft. Sowohl zu den struktu­
  Beispiele sind die verfestigten Niedrigzinsen,                   rellen Problemen des Euroraums1 als auch zu
  aber auch die Schwächen europäischer Unter­                      mög­lichen Auswirkungen der Corona-Pande­
  nehmen im Technologiebereich und die daraus                      mie auf das Wirtschaftsgeschehen allgemein2
  resultierende geringere Attraktivität des hiesi­                 und speziell auf die Globalisierung3 hat Union
  gen Aktienmarktes. Nun generiert die Pande­                      Investment bereits Analysen und Themen­
  mie weitere Kapitalmarktrisiken: Dazu gehören                    papiere publiziert. Die vorliegende Studie baut
  die sprunghaft angestiegene Staatsverschul­                      darauf auf und beleuchtet detailliert mögliche
  dung in vielen Ländern und die substanzielle                     Alternativen für Investoren.
  Erosion von Geschäftsmodellen vieler Unter­
  nehmen, beispielsweise in der Luftfahrt oder                     Vor dem Hintergrund der jüngsten Entwick­
  dem Tourismus. Corona hat zudem in bestimm­                      lungen ist es umso problematischer, dass Inves­
  ten Bereichen regional asymmetrische Folgen                      toren immer noch stark überproportional in
  und verschlechtert relativ gesehen die Position                  Deutschland bzw. im Euroraum investiert sind.
  des Euroraums, etwa durch die in der Krise                       Mehr denn je erscheint es sinnvoll, den Inter­

  1   „Internationalisierung schlägt Japanisierung – Auswege aus dem Niedrigzinsumfeld“; erschienen im November 2019,
      www.institutional.union-investment.de/startseite-de/Kapitalmarkt/Themenpapier-Japanisierung

  2   „Post Corona – Zwölf Thesen zu den mittelfristigen Auswirkungen“; erschienen im April 2020,
      www.institutional.union-investment.de/startseite-de/Kapitalmarkt/Post-Corona.html

  3   „Systemschock für den Welthandel: Wie verändert Covid-19 die Globalisierung?“; erschienen im August 2020,
      www.institutional.union-investment.de/startseite-de/Kapitalmarkt/Themen_Systemschock_fuer_den_Welthandel.html

                                                          zum Inhaltsverzeichnis

                                                              05
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 1 Einleitung

nationalisierungsgrad des eigenen Portfolios                     die Attraktivität einzelner Internationalisie­
zu überprüfen und gegebenenfalls zu erhöhen.                     rungsschritte untersucht. Es zeigt sich, dass
Die vorliegende Studie untersucht, wie groß                      die im Portfolio denkbaren Schritte hin zu mehr
der Home Bias von institutionellen Investoren                    Internationalisierung bezüglich der Gewich­
tatsächlich ist. Anschließend quantifiziert sie                  tung bestimmter Regionen bzw. (Sub-)Anlage­
die Effekte der Internationalisierung, indem                     klassen unterschiedlich lohnenswert sind.
sie zwei Portfolios miteinander vergleicht. Das                  In der Summe weist die Studie aber nach, dass
erste ist das Portfolio eines durchschnittlichen                 eine sorgfältig erarbeitete, differenzierte
institutionellen Investors mit einem entspre­                    Internationalisierungsstrategie das Portfolio
chenden Home Bias, das zweite der – eher                         unter Return-Risiko-Gesichtspunkten fast
theoretische – Referenzfall eines vollständig                    immer verbessert. Daneben gibt es jenseits der
internationalisierten Portfolios. Zur Frage, bis                 Internationalisierung weitere lohnenswerte
zu welchem Grad eine Währungssicherung                           Strategien für Investoren: zum Beispiel durch
unter Return-Risiko-Gesichtspunkten empfeh­                      die Beimischung alternativer Anlageklassen
lenswert ist, liefert die Studie differenzierte                  oder spezieller Strategien bei der Wahl von
Ergebnisse je nach Anlageklasse.                                 Aktieninvestments. Die Studie leistet eine
                                                                 Handreichung, wie diversifizierte Portfolios
Natürlich sind institutionelle Investoren in der                 in der Praxis entstehen können – eine mögliche
Praxis mit Regulierungsvorschriften konfron­                     Antwort für Investoren auf die schwierigen
tiert, die zum Teil den Spielraum für eine Inter­                strukturellen Rahmenbedingungen im
nationalisierungsstrategie begrenzen. Diesem                     Euroraum und die Wirkungen der Corona-
Umstand trägt die Studie Rechnung, indem sie                     Pandemie.

                                                        zum Inhaltsverzeichnis

                                                            06
Wege aus dem Home-Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen   XXXXXXX

                2 Home Bias –
                   eine Bestandsaufnahme
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme
      Viele Investoren neigen dazu, stärker im eigenen Land anzulegen
      als im Ausland: Sie gewichten Wertpapiere aus dem Heimatland
      überproportional hoch in ihrem Portfolio. Dieses Phänomen wird
      als Home Bias bezeichnet. Der Effekt tritt sowohl bei privaten als
      auch bei institutionellen Investoren auf.

2.1   Forschung und Status quo

      Der Home Bias ist kein neues Phänomen, aber immer noch aktuell.
      Investoren können viele unterschiedliche Gründe für die überproportionale
      Anlage im eigenen Land haben.

      Der Home Bias ist gut erforscht: Erstmals be­                   tional zu investieren? Die Gründe dafür sind
      schrieben die Ökonomen Kenneth French und                       vielfältig: Dazu zählen zum einen (gefühlt)
      James Poterba im Jahr 1991 den Home Bias in                     bessere Informationen über das Wirtschafts­
      einer wissenschaftlichen Studie, die unter dem                  geschehen und die Unternehmen im eigenen
      Titel „Investor Diversification and International               Land, Sprachbarrieren und länder­spezifische
      Equity Markets“ in der American Economic                        Regulierungsvorschriften. Zum anderen kön­
      Review erschien. Darin zeigten sie, dass Aktien                 nen höhere Transaktionskosten im Ausland,
      aus einem jeweiligen Land im Jahr 1989 zu                       Währungseffekte oder Steuervorschriften
      einem großen Teil von einheimischen Investo­                    Investoren vom Schritt ins Ausland absehen
      ren gehalten wurden. Für Deutschland ermit­                     lassen.
      telten sie einen Anteil von 79 Prozent, für die
      USA rund 92 Prozent und für Japan sogar etwa                    Der Home Bias ist ein internationales Phäno­
      95 Prozent.                                                     men und auch heute noch feststellbar, trotz der
                                                                      Globalisierung von Realwirtschaft und Kapital­
      Warum entscheiden sich Investoren eher für                      märkten in den vergangenen 30 Jahren.
      heimische Wertpapiere, statt stärker interna­

                                                             zum Inhaltsverzeichnis

                                                                 08
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

     2.2      Institutionelle Investoren und Spezialfonds

              Der Home Bias tritt nicht nur bei privaten, sondern auch bei institutionellen
              Investoren auf. Um den Home Bias von Letzteren zu untersuchen, ist eine
              Analyse von Spezialfonds hilfreich. Diese Fonds haben in den vergangenen
              Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen.

              Spezialfonds sind eine deutsche Besonderheit                      Banken erlaubte, Spezialfonds aufzulegen.
              und stehen ausschließlich institutionellen                        Zuvor durften dies nur beispielsweise Stiftun­
              Anlegern offen. Zu den wichtigsten Inhaber­                       gen, Kirchen oder Einrichtungen der Sozial­
              gruppen zählen Versicherungen und Alters­­­                       versicherung. Zudem hat die Komplexität auf
              vorsorge­einrichtungen. Aber auch andere                          den Kapitalmärkten in den vergangenen Jah­
              Kreditinstitute, öffentliche Institutionen und                    ren deutlich zugenommen – beispielsweise
              Personengesellschaften nutzen Spezialfonds                        durch das Niedrigzinsniveau im Euroraum.
              für ihre Investments. Ihr Volumen ist in den                      Gleiches gilt für die regulatorischen Anforde­
              vergangenen 30 Jahren stark gewachsen.                            rungen an Investoren. Beide Entwicklungen
              Waren im Jahr 1990 noch rund 57 Milliarden                        haben Spezialfonds im Vergleich zur Eigenanla­
              Euro in Spezialfonds investiert, liegt das An­                    ge attraktiver gemacht. Außerdem räumt der
              lagevolumen im Jahr 2020 bei fast 1.639 Mil­                      Gesetzgeber Spezialfonds weitreichende An­
              liarden Euro.                                                     lagemöglichkeiten ein, was sie zu einem geeig­
                                                                                neten Instrument für die Diversifizierung und
                                                                                Optimierung der Kapitalanlage macht.
              Gründe für den Erfolg von Spezialfonds
                                                                                Wie sind die deutschen Spezialfonds investiert?
              Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfäl­                    Nach Zahlen der Deutschen Bundesbank sind
              tig: Zum einen ist der mögliche Anlegerkreis                      Anleihen die wichtigste Anlageform. Sie ma­
              relativ breit gefasst. Das war nicht immer so. Ein                chen 58 Prozent des investierten Vermögens
              wichtiger Treiber für den Spezialfonds-Boom                       aus. 26 Prozent liegen in Anteilen von Invest­
              in den 1990ern war das 3. Finanzmarktförde­                       mentfonds, Aktien spielen mit 16 Prozent eine
              rungsgesetz, das es juristischen Personen wie                     geringere Rolle.

Abbildung 1   Struktur von Spezialfonds
                                                                                          Staatsanleihen
                                                                                          19 %

                                 Anteile Investmentfonds
                                                    26 %

                                                                                                Bankanleihen
                                                                                                13 %

                                                   Aktien
                                                    16 %
                                                                                          sonstige Anleihen
              Aufteilung nach Anlageklassen                                               26 %

              Quelle: Deutsche Bundesbank, Union Investment; Stand: Januar 2020.

                                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                                           09
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

     2.3      Home Bias bei Spezialfonds

              Institutionelle Investoren sind überproportional im eigenen Land investiert.
              Dies gilt für Aktien und Anleihen. In den vergangenen Jahren hat sich
              dieser Home Bias jedoch reduziert und sich zu einem „Near Bias“ entwickelt,
              also einer Konzentration auf europäische Anlagemärkte.

              Auch innerhalb der Spezialfonds lässt sich ein                                                   Sowohl bei Anleihen als auch bei Aktien gibt
              Home Bias feststellen: Deutschland ist deutlich                                                  es einen Home Bias. Bei Aktien ist der Fokus
              überrepräsentiert, genauso wie Anlagen aus                                                       auf Deutschland allerdings ausgeprägter als
              dem Euroraum. Dagegen sind Anlagen aus den                                                       bei Anleihen – rund 16 Prozent der Aktien in
              USA verhältnismäßig wenig vertreten, gerade                                                      Spezialfonds stammen von deutschen Unter­
              im Vergleich zu den Benchmark-Indizes mit                                                        nehmen, im Vergleich zu 2,4 Prozent im Bench­
              hohem US-Gewicht. Im Aktienbaustein sind                                                         mark-Index. Fast 17 Prozent der Aktien in
              knapp 21 Prozent aus den USA (im Vergleich zu                                                    Spezialfonds kommen aus dem übrigen Euro­
              fast 59 Prozent beim Benchmark-Index ), bei                                  4
                                                                                                               raum; auch hier sind es deutlich mehr als beim
              Anleihen rund 15 Prozent (im Vergleich zu rund                                                   Benchmark-Index mit rund 3,5 Prozent.
              46 Prozent beim Benchmark-Index ).                                  5

Abbildung 2   Regionale Verteilung von Aktien und Anleihen in Spezialfonds im Vergleich
              zum globalen Kapitalmarkt

              Aktien: Anteile Regionen                                                                         Anleihen: Anteile Regionen
              (in Prozent)                                                       56,8                          (in Prozent)                                                   45,3

              35 %                                                                                             35 %
                                                                                                                                             30,1
              30 %                                                                                             30 %
                                                                                                                                                                                                  26,2
              25 %                                                                                             25 %
                                                                         20,8
              20 %                                                                               18,9 18,6     20 %
                                              16,9                                                                                                                                             17,7
                        15,7                                                                                                                                                           16,4
                                                                                                                                                                      14,5
              15 %                                                                                             15 % 13,7         12,5
                                  12,0                                                                                                            11,7
              10 %                                       7,2                                                   10 %
                                                                                               6,9                                    5,9
                                                           4,4         4,3
                                                                                        5,4                                5,0                          5,2 5,1 5,5
                  5%                   3,2         3,4           3,1                                            5%
                            2,4
                                                                                                                                                                    0,8              0,8
                  0%                                                                                            0%
                        nd

                                    ch

                                              m

                                                         en

                                                                 EU

                                                                             SA

                                                                                           n

                                                                                                     er

                                                                                                                        nd

                                                                                                                                  ch

                                                                                                                                              m

                                                                                                                                                         en

                                                                                                                                                                EU

                                                                                                                                                                          SA

                                                                                                                                                                                      n

                                                                                                                                                                                                er
                                                                                        pa

                                                                                                                                                                                     pa
                                          au

                                                                                                                                            au
                                                                                                   nd

                                                                                                                                                                                               nd
                                  ei

                                                                                                                                 ei
                                                      ni

                                                                                                                                                     ni
                       la

                                                                             U

                                                                                                                      la

                                                                                                                                                                          U
                                                                e

                                                                                                                                                               e
                                                                                      Ja

                                                                                                                                                                                 Ja
                               kr

                                                                                                                             kr
                                                               rig

                                                                                                                                                              rig
                                                     an

                                                                                                                                                    an
                   ch

                                         or

                                                                                                                   ch

                                                                                                                                        or
                                                                                                Lä

                                                                                                                                                                                           Lä
                            an

                                                                                                                           an
                                          r

                                                                                                                                         r
                   ts

                                                                                                                   ts
                                                   rit

                                                                                                                                                  rit
                                                           üb

                                                                                                                                                          üb
                                       Eu

                                                                                                                                      Eu
                                                                                               e

                                                                                                                                                                                           e
                  eu

                                                                                                               eu
                            Fr

                                                                                                                           Fr
                                                                                           rig

                                                                                                                                                                                      rig
                                               ßb

                                                                                                                                              ßb
                                    er

                                                                                                                                  er
              D

                                                                                                               D
                                                                                        üb

                                                                                                                                                                                     üb
                                              ro

                                                                                                                                             ro
                                 rig

                                                                                                                                rig
                                          G

                                                                                                                                         G
                               üb

                                                                                                                             üb

                                  ■ Spezialfonds   ■ MSCI AC World                                                  ■ Spezialfonds   ■ BofA Global Broad Market Index

              Quelle: Deutsche Bundesbank, Union Investment; Stand: Januar 2020.

              4    MSCI AC World.

              5    BofA Global Broad Market Index.

                                                                                                     zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                                          10
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

              Bei Anleihen sind deutsche Wertpapiere auch                                       Dazu beigetragen haben dürfte das wirt­
              überrepräsentiert, wenn auch weniger stark als                                    schaftliche Zusammenwachsen der Euroländer
              bei Aktien (rund 14 Prozent bei Spezialfonds,                                     sowie die Erfahrung, dass der gemeinsame
              im Vergleich zu 5 Prozent beim Benchmark-In­                                      Wirtschaftsraum auch Krisen übersteht – die
              dex). Bemerkenswert ist bei Anleihen auch der                                     Bewältigung der Eurokrise mit der vehementen
              starke Fokus auf Wertpapiere aus dem übrigen                                      Verteidigung der gemeinsamen Währung
              Euroraum. Dieser Anteil liegt bei rund 30 Pro­                                    durch die Europäische Zentralbank unter dem
              zent im Vergleich zu etwa 12 Prozent beim                                         damaligen Präsidenten Mario Draghi dürfte
              Benchmark-Index. Investoren nutzen offenbar                                       diesen Eindruck verstärkt haben. Auch die
              gerne die Renditevorteile in anderen Ländern                                      Weiterentwicklung der Finanzregulierung
              des Euroraums, zumal diese Anlagen regula­                                        innerhalb der Europäischen Union dürfte ein
              torisch begünstigt werden.                                                        bestimmender Faktor für den Near Bias sein.
                                                                                                Heute beurteilt die Finanzregulierung Staats­
                                                                                                anleihen aus verschiedenen Ländern des Euro­
              Near Bias                                                                         raums in gleicher Weise. Investoren können
                                                                                                also frei entscheiden, welche europäischen
              Bei Spezialfonds gibt es neben dem Home                                           Staatsanleihen sie kaufen möchten.
              Bias auch einen Near Bias, der sich auf die
              anderen Länder im Euroraum erstreckt. Die
              Schaffung des Euroraums mit dem Euro als                                          Zeitliche Entwicklung des Home Bias
              gemeinsame Buchwährung ab 1999 und                                                in Spezialfonds
              der Einführung als gemeinsames Bargeld
              ab 2002 sowie dessen Weiterentwicklung in                                         In den vergangenen Jahrzehnten ist der Home
              den vergangenen Jahren könnte also dazu                                           Bias deutlich zurückgegangen. Die Zahlen der
              geführt haben, dass Investoren heute weni­                                        Deutschen Bundesbank zeigen, dass vor rund
              ger Deutschland als nun den gesamten Euro­                                        30 Jahren über 80 Prozent der Aktien und An­
              raum als „Home“ betrachten.                                                       leihen in Spezialfonds noch aus Deutschland

Abbildung 3   Entwicklung von Home und Near Bias in Spezialfonds von 1990 bis 2020

              Aktien: Anteil Deutschland und Euroraum                                           Anleihen: Anteil Deutschland und Euroraum
              (in Prozent)                                                                      (in Prozent)

              90 %                                                                              90 %         86
                      82                                                                               82
              80 %          75                                                                  80 %

              70 %                                                                              70 %                                   67
                                                                                                                  58                             60
              60 %                                                                              60 %                                                       55        56
                                                        52
                                                                  46        48
              50 %                                                                    45        50 %
                                                                                                                       38
              40 %                                                                              40 %

              30 %                23         24    23                                           30 %                         23
                                       21                              20                                                         20
                                                             18                  16
              20 %                                                                              20 %                                        15        13        14
              10 %                                                                              10 %

               0%                                                                                0%
                     1990 1995 2001 2005 2010 2013 2015 2017 2020                                      1990 1995 2001 2005 2010 2013 2015 2017 2020

                           ■ Deutschland   ■ Euroraum gesamt                                                ■ Deutschland   ■ Euroraum gesamt

              Quelle: Deutsche Bundesbank, Union Investment; Stand: Januar 2020.

                                                                                  zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                           11
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

              stammten. Im Jahr 2020 lag der Anteil nur noch                             Prozent gefallen. Dagegen stieg der Anteil der
              bei 16 Prozent bei Aktien und 14 Prozent bei                               Euroländer von rund 31 Prozent im Jahr 2007
              Anleihen. Besonders stark zurück ging der An­                              auf fast 41 Prozent im Jahr 2020. Im gleichen
              teil bei Aktien in den Jahren zwischen 1995                                Zeitraum legte der Anteil der übrigen euro­
              (75 Prozent) und 2001 (23 Prozent); bei Anlei­                             päischen Länder von knapp 4 Prozent auf rund
              hen ging der Anteil besonders stark zwischen                               12 Prozent zu.
              2001 (58 Prozent) und 2010 (23 Prozent)
              zurück.                                                                    Auf der Aktienseite stammten im Jahr 2007
                                                                                         noch rund 30 Prozent aus Deutschland. Dieser
                                                                                         Anteil sank bis 2020 auf nur noch knapp 19
              Spezialfonds bei Union Investment                                          Prozent. Dafür verzeichneten Aktien aus Nord­
                                                                                         amerika die größten Zuwächse, von knapp 8
              Eine Analyse von Spezialfonds, die von Union                               Prozent im Jahr 2007 auf etwa 23 Prozent im
              Investment für institutionelle Investoren ver­                             Jahr 2020, unterstützt sowohl durch die bessere
              waltet werden, bestätigt im Wesentlichen die                               Performance als auch durch Zuflüsse. Haupt­
              Ergebnisse der Zahlen für den Gesamtmarkt                                  grund dafür sind die großen Technologieunter­
              aus dem vorherigen Abschnitt: Sowohl eine                                  nehmen in den USA („Big Tech“), die stark an
              überproportionale Anlage im heimischen                                     Gewicht gewonnen haben.
              Markt (Home Bias) als auch die Verlagerung
              hin zu Anlagen im Euroraum (Near Bias) prägen                              Bei den Spezialfonds von Union Investment
              die Allokationsstrategien der Investoren. Im                               hat sich der Deutschland-Fokus bei Anleihen
              Jahr 2007 stammten noch rund 55 Prozent der                                in Richtung Euroraum verschoben, bei Aktien
              Rentenpapiere aus Deutschland. Bis zum Jahr                                dagegen vor allem in Richtung der USA.
              2020 ist dieser Anteil auf nur noch etwa 21

Abbildung 4   Regionale Verteilung von Aktien und Anleihen in ausgewählten Spezialfonds
              von Union Investment

              Aktien: Anteile Regionen                                                   Anleihen: Anteile Regionen
              (in Prozent)                                                               (in Prozent)

                                                                                                55,4
              45 %                                                                       45 %
                                                                                                              40,7
                                  39,4
              40 %                                                                       40 %
                               35,4
              35 %                                                                       35 %
                     30,7                                                                                  31,1
              30 %                                                                       30 %

              25 %                                   23,2                                25 %
                                                                                                    20,6
                        19,1
              20 %                       18,0                                            20 %

              15 %                          13,4                                         15 %                          13,4
                                                                                                                                12,2

              10 %                                 8,1                                   10 %                                                            7,9
                                                            5,5                                                               4,6            5,1
                                                                  3,6                                                4,1
               5%                                                       2,3               5%                                           1,8         3,1
                                                                              1,2
               0%                                                                         0%
                     Deutsch­ übriger   Europa    Nord-     Asien       übrige                  Deutsch­ übriger   Europa    Nord-     Asien       übrige
                       land  Euroraum ohne       amerika                Länder                    land  Euroraum ohne       amerika                Länder
                                      Euroländer                                                                 Euroländer

                                      ■ 2007   ■ 2020                                                             ■ 2007   ■ 2020

              Quelle: Deutsche Bundesbank, Union Investment; Stand: Januar 2020.

                                                                              zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                    12
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 2 Home Bias – eine Bestandsaufnahme

Vergleich Home Bias Spezialfonds                                Zwischenfazit
und Publikumsfonds
                                                                Wir haben gezeigt, dass es sowohl bei privaten
Neigen private Anleger stärker zu heimischen                    als auch bei institutionellen Investoren einen
Wertanlagen als institutionelle Anleger? Der                    Home bzw. Near Bias gibt. Diese Verzerrung ist
direkte Vergleich in den Zahlen der Deutschen                   weiterhin nachweisbar, auch wenn die Über­
Bundesbank zeigt: Deutsche Wertpapiere sind                     gewichtung von deutschen bzw. Wertanlagen
in beiden Fällen überproportional repräsen­                     aus dem Euroraum in den vergangenen Jahr­
tiert, und europäische Titel sind hoch gewich­                  zehnten zurückgegangen ist. Sowohl die klassi­
tet. Insgesamt fällt der Home Bias (und auch                    sche Portfoliotheorie als auch einige andere
der Near Bias) aber bei Spezialfonds geringer                   Argumente (um die es in Kapitel 3 gehen wird)
aus als bei Publikumsfonds (allerdings werden                   sprechen dafür, dass eine solche Übergewich­
Publikumsfonds bis zu einem gewissen Grad                       tung mit Renditenachteilen verbunden ist –
auch von institutionellen Anlegern genutzt).                    aber wie hoch sind diese Einbußen? Lässt sich
Spezialfonds wiesen im Jahr 2020 einen Anteil                   der Effekt des Home Bias quantifizieren? Und
von 14 Prozent festverzinslicher Wertpapiere                    wie sollte eine effiziente Internationalisierung
aus Deutschland auf – bei Publikumsfonds                        der Geldanlage aussehen?
lag dieser Anteil bei 22 Prozent. Bei Aktien ist
der Unterschied noch stärker ausgeprägt:
Bei Spezialfonds liegen deutsche Aktien bei
16 Prozent, bei Publikumsfonds beträgt dieser
Anteil 28 Prozent.

                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                           13
Wege aus dem Home-Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen   XXXXXXX

         3 Den Home Bias reduzieren –
            aber wie?
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?
      Spezialfonds weisen einen Home bzw. Near Bias auf. Dafür mag
      es gute Gründe geben. Anzunehmen ist aber: Eine mangelnde
      Internationalisierung vergibt Chancen. Das werden wir in Kapitel 3
      analysieren und letztlich belegen. Vorausschauend spricht viel
      dafür, dass die Nachteile einer unzureichenden Internationalisie­
      rung für Investoren aus dem Euroraum sogar noch größer werden.
      Verantwortlich sind strukturelle Gründe, die sich zum Teil durch
      die Corona-Pandemie noch verfestigt oder gar verstärkt haben.

3.1   Argumente für eine Internationalisierung der Wertanlage

      Schon vor der Corona-Pandemie hat sich die Wirtschaftsdynamik im Euro­
      raum abgeschwächt, und das Niedrigzinsumfeld scheint auf Jahre zemen­
      tiert. Die Finanzarchitektur im Euroraum und die demografische Entwick­
      lung sind weitere Gründe für eine Internationalisierung. Zudem verstärkt
      die Coronakrise einige Tendenzen, die nachteilig für den Euroraum sind:
      Schwächen im europäischen Technologiesektor, die aktuelle Tendenz zur
      Deglobalisierung der Weltwirtschaft sowie eine fortschreitende „Zombi­
      fizierung“ insbesondere innerhalb der europäischen Unternehmensland­
      schaft.

      Schwaches Wachstum, ein extrem niedriges                         analysiert6 . Darauf wollen wir an dieser Stelle
      Zinsniveau und eine geringe Inflationsrate:                      nicht in der Tiefe eingehen, sondern beschrän­
      Die Wirtschaftsdynamik im Euroraum hat sich                      ken uns auf eine Nennung der wichtigsten
      schon lange vor der Corona-Pandemie abge­                        Faktoren.
      schwächt. Wenig spricht dafür, dass sich daran
      in naher Zukunft etwas ändern wird. Vielmehr                     Zum einen ist die Kreditnachfrage aus dem
      scheint das Niedrig- oder sogar Negativzins­                     Unternehmenssektor schwach. Die fehlende
      umfeld in der Eurozone auf Jahre zementiert                      Nachfrage drückt den Preis für den Kredit,
      zu sein. Die strukturellen Gründe dafür hat                      also den Zins. Dies dürfte vermutlich in den
      Union Investment im Jahr 2019 in einer Studie                    kommenden Jahren so bleiben.

      6   „ Internationalisierung schlägt Japanisierung – Auswege aus dem Niedrigzinsumfeld“; erschienen im November 2019,
           www.institutional.union-investment.de/startseite-de/Kapitalmarkt/Themenpapier-Japanisierung

                                                             zum Inhaltsverzeichnis

                                                                  15
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Ebenfalls tendenziell zinsdämpfend wirkt die                     • Kreiert die Pandemie neue Entwicklungen,
demografische Entwicklung im Euroraum. In                          die für die Bewertung von Home und Near
Deutschland, Italien und Frankreich geht der                       Bias relevant sind?
Anteil der Erwerbsbevölkerung – das sind
Personen zwischen 15 und 64 Jahren – seit den                    Grundsätzlich ist zunächst zu konstatieren,
1990er Jahren zurück. Ab circa 2030 dürfte im                    dass nahezu alle Regionen der Welt von der
Euroraum die Gesamtbevölkerung sukzessive                        Pandemie betroffen sind – die momentan
abnehmen, mit entsprechend negativen Ver­                        absehbaren wirtschaftlichen Auswirkungen
stärkungen für das Wachstum und damit auch                       sind deshalb auf Makroebene qualitativ relativ
das Zinsumfeld – Stichwort „Japanisierung“.                      ähnlich. In allen Regionen war bzw. ist ein
                                                                 deutlicher Rücksetzer in der Wirtschaftsleis­
Angesichts dieser Entwicklungen ist es letzt­                    tung zu verzeichnen. Im Zuge staatlicher
lich nicht verwunderlich, dass die Europäische                   Gegenmaßnahmen steigen gegenwärtig die
Zentralbank (EZB) an ihrem bereits seit Jahren                   Haushaltsdefizite stark an, und die Notenban­
andauernden Kurs weitgehend festhalten                           ken haben ihren expansiven Kurs (wieder)
musste. Ein Leitzins von null, ein negativer                     deutlich verstärkt. In vielen Sektoren sind
Einlagenzins und groß angelegte Anleihekauf­                     Unternehmen geschwächt, und es ist mit einer
programme (Quantitative Easing) werden                           deutlichen Zunahme von Insolvenzen und
vermutlich noch lange Zeit die Geldpolitik                       Fusionen/Übernahmen zu rechnen.
bestimmen. Dies gilt erst recht vor dem Hinter­
grund der wirtschaftlichen Folgen von Corona.                    Insoweit solche Auswirkungen in den verschie­
Aufgrund der Pandemie hat die EZB unter                          denen (Anlage-)Regionen der Welt mehr oder
anderem Ankaufprogramme im März 2020                             minder gleich sind, ist nicht zwingend zu er­
stark ausgeweitet, die Ende 2018 ausgelaufen                     warten, dass es regional asymmetrische Effekte
waren und im November 2019 auf niedrigem                         an den Kapitalmärkten gibt. Auch wenn Risiken
Niveau wieder aufgenommen wurden.                                (nur) regional parallel steigen, kann eine inter­
                                                                 nationalere Portfolioausrichtung bereits die
                                                                 Diversifikationswirkung verbessern.
Effekte durch die Coronakrise
                                                                 Stärkere Effekte sind allerdings für den Fall zu
Verstärkt die Coronakrise den Anreiz, Port­                      erwarten, dass es regional asymmetrische
folios internationaler auszurichten? Vorstehend                  Auswirkungen der Pandemie auf die Kapital­
hatten wir einige Punkte genannt, die schon                      märkte gibt. Tatsächlich zeichnen sich in eini­
vor (und damit unabhängig vom) Auftreten des                     gen Bereichen solche Asymmetrien jetzt schon
Virus einen zu starken Home bzw. Near Bias                       konkret ab. In vielen Fällen ist es aber noch zu
nachteilig erscheinen ließen. Dazu gehören die                   früh, und man sollte mit voreiligen Schlüssen
Verfestigung niedriger Zinsen im Euroraum                        vorsichtig sein. Vor diesem Hintergrund be­
aufgrund spezifischer struktureller Faktoren                     schränkt sich diese Studie auf einzelne Schlag­
sowie die kaum noch zu revidierenden Defi­                       lichter, die häufig auch nicht mehr als Hypo­
zite europäischer Unternehmen im (digitalen)                     thesencharakter haben:
Techno­logiebereich. Mit Blick auf die Corona­
krise stellen sich nunmehr folgende Fragen:                      • Zinsen: Kurzfristig ist die Zinsdifferenz zum
                                                                   Beispiel zwischen den USA und dem Euro­
• Werden für die Frage der internationalen                         raum (der sogenannte Transatlantikspread)
   Ausrichtung von Portfolios bereits vor                          gesunken: Während im Euroraum die Zinsen
   Corona relevante Trends verstärkt oder                          Anfang des Jahres schon so niedrig waren,
   abgeschwächt?                                                   dass sie im Zuge der Coronakrise kaum wei­

                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                            16
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

    ter zurückgehen konnten, war der Rückgang                      tionelle Autobauer existieren zwar auch in
    in den USA deutlich stärker. Kurzfristig ist                   den USA und Asien – aber sie haben häufig
    also zum Beispiel die Internationalisierung                    eine geringere Bedeutung gemessen an der
    eines Portfolios durch einen höheren Anteil                    gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung. Im
    von US-Staatsanleihen etwas weniger attrak­                    Tourismusbereich werden zumindest einzel­
    tiv. Aber das ist natürlich nur eine Moment­                   ne EU-Länder wie Spanien und Italien über­
    aufnahme. Mittelfristig dürfte die Corona­                     durchschnittlich getroffen, was europäische
    krise die Niedrig- oder gar Negativzinsen im                   Touristikkonzerne stärker belasten dürfte
    Euroraum erst recht zementiert haben. Die                      als asiatische oder amerikanische Reiseunter­
    weitere Entwicklung der US-Zinsen ist offe­                    nehmen. In anderen Branchen hingegen
    ner, aber aufgrund der strukturell besseren                    sind die Auswirkungen stärker symmetrisch,
    Dynamik der US-Wirtschaft (unter anderem                       hier dürfte es keine eindeutigen regionalen
    wegen des flexibleren Arbeitsmarktes) sind                     Gewinner und Verlierer geben. Das gilt auf
    mittelfristig wieder höhere Zinsen durchaus                    der Verliererseite vermutlich für Airlines, auf
    wahrscheinlich. So besehen könnte sich in                      der Gewinnerseite etwa für den Pharma-
    zwei, drei Jahren der Vor-Corona-Status im                     und Medizinbereich – hier weist auch Europa
    Zinsdifferenzial wieder eingestellt haben.                     eine ganze Reihe von mutmaßlichen Profi­
                                                                   teuren auf.
• Technologie/Digitalisierung: Die großen
    US-Technologiefirmen („Digital Champions“)                   • Deglobalisierung: Union Investment hat
    zeichnen sich bereits heute als klare Gewin­                   in einer Studie ausführlich analysiert, dass
    ner der Coronakrise ab. Der Rückstand der                      die Coronakrise die schon zuvor bestehende
    EU-Ökonomie dürfte in diesem Bereich noch                      Tendenz einer weniger stark integrierten
    deutlich größer werden. Vermutlich gilt dies                   Weltwirtschaft aus mehreren Gründen
    auch im Vergleich zu China, da im Reich der                    verstärken wird.7 Dies würde nicht einseitig
    Mitte die Coronakrise sowie der Konflikt                       nur die EU treffen, sondern auch Asien und
    mit den USA mittelfristig eher in Richtung                     andere Schwellenländerregionen mit hohem
    einer beschleunigten Digitalisierung wirken                    Exportanteil. Die US-Ökonomie allerdings ist
    könnten und die Ausgangsbasis dafür in                         in der Breite stärker binnenorientiert und
    China ebenfalls besser ist als in Europa. Die                  deshalb weniger anfällig für eine reduzierte
    Digitalisierung ist also einer der Bereiche, wo                Dynamik des Welthandels.
    die Pandemie als Trendverstärker wirkt und
    damit auch die Attraktivität von (Aktien-)                   • „Zombifizierung“: Die staatlichen Corona-
    Investments außerhalb der EU steigt.                           Hilfspakete sind in mancherlei Hinsicht in den
                                                                   europäischen Ländern anders strukturiert
• Andere Sektoren: In anderen Sektoren ist                         als etwa in den USA. Man kann es nicht zu
    die trendmäßige Entwicklung nicht ganz so                      sehr verallgemeinern, aber tendenziell wir­
    eindeutig. Grundsätzlich setzt die Corona­                     ken die Stützungsmaßnahmen in der EU eher
    krise einige traditionelle Industrien des Euro­                strukturkonservierend und bewahren damit
    raums zusätzlich unter Druck. In Deutschland                   auch viele schwächere Unternehmen vor der
    gilt dies beispielsweise für die Kfz-Hersteller,               Insolvenz („Zombifizierung“). Das hat kurz­
    zumal es auch hier mit Tesla einen stärker                     fristig eine stabilisierende Wirkung, mittel­
    werdenden US-Konkurrenten gibt. Konven­                        fristig ist es aber eher eine Belastung für die

7   „ Systemschock für den Welthandel: Wie verändert Covid-19 die Globalisierung?“; erschienen im August 2020,
     www.institutional.union-investment.de/startseite-de/Kapitalmarkt/Themen_Systemschock_fuer_den_Welthandel.html

                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                            17
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

   Dynamik des Wachstums in der EU und damit                     nehmenssektoren mindestens auf das Vor­
   perspektivisch ein Argument für eine stärker                  krisenniveau zurückkehren, sich aber häufig
   internationale Ausrichtung von Investments.                   noch ausweiten dürften. Die internationale
                                                                 Ausrichtung von Portfolios wird damit eher
Dies sind, wie angemerkt, nur kurze Schlaglich­                  noch wichtiger.
ter auf die Frage, ob die Coronakrise mit regio­
nal asymmetrischen Wirkungen verbunden ist                       Dafür spricht im Übrigen auch ein anderes
oder sein wird, die den Anreiz bzw. die Not­                     Argument, das eher portfoliotheoretischer
wendigkeit zu einer stärkeren Internationalisie­                 Natur ist, aber in der Sache aus der oben
rung von Portfolios beeinflussen. Es wird aber                   erwähnten verstärkten Tendenz zur Deglo­
bereits deutlich, dass man kurz- und mittelfris­                 balisierung abgeleitet werden kann. Degloba­
tige Auswirkungen trennen muss. Kurzfristig                      lisierung kann nämlich dazu führen, dass der
wirkt die Krise in vielen Bereichen tendenziell                  Gleichlauf der Kapitalmärkte einzelner Regio­
nivellierend, zum Beispiel im Hinblick auf den                   nen schwächer wird („Disynchronisation“).
Unterschied bei den Zinsen in den USA und                        Mit anderen Worten: Die Korrelation zwischen
dem Euroraum. Perspektivisch spricht aber viel                   unterschiedlichen Regionen könnte sinken.
dafür, dass volkswirtschaftliche Asymmetrien,                    Isoliert auf diesen Effekt bezogen kann dies
Unterschiede bei wichtigen Makrovariablen                        bedeuten, dass Investoren durch eine Reduzie­
wie den Zinsen, aber auch die divergierenden                     rung von Home oder Near Bias die Diversifika­
Aussichten der Entwicklung bestimmter Unter­                     tion von Portfolios verbessern können.

                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                            18
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

3.2   Der Weg zum internationalen Portfolio

      Internationalisierung bringt Vorteile. Das verdeutlichen wir mit dem Ver­
      gleich des Status-quo-Portfolios des „durchschnittlichen“ institutionellen
      Investors mit einem internationalisierten Weltportfolio. Das Weltportfolio
      bietet im Vergleich zum Status-quo-Portfolio eine höhere Returnerwartung
      und ein verbessertes Return-Risiko-Profil. Die Detailanalyse zeigt: Sechs
      von sieben internationalen Anlageklassen führen bei einer Erhöhung des
      Gewichts zu verbesserten risikoadjustierten Returns.

      Lassen sich die Vorteile eines international                     Das Status-quo-Portfolio
      diversifizierten Portfolios belegen? In welcher
      Anlageklasse und in welchen Zielregionen                         Zunächst betrachten wir das erste Portfolio
      ist die Internationalisierung am vielverspre­                    mit dem Home Bias, wir bezeichnen es als das
      chendsten?                                                       „Status-quo-Portfolio“. Das Ziel ist, das Port­
                                                                       folio eines „durchschnittlichen“ institutionellen
      Um diese Fragen zu beantworten, gehen wir                        Investors aus Deutschland mit einem entspre­
      wie folgt vor: Wir konstruieren zwei Portfolios,                 chenden Home Bias abzubilden. Dazu nutzen
      die identisch sind hinsichtlich der Gewichtung                   wir die Zahlen der Deutschen Bundesbank zu
      der Anlageklassen, aber nicht mit Blick auf die                  institutionellen Fonds sowie Daten von Union
      regionale Verteilung der Wertanlagen – ein                       Investment und vereinfachen das Portfolio. 8
      Portfolio weist den Home Bias eines „durch­
      schnittlichen“ institutionellen Investors auf,                   Das Portfolio ist fokussiert auf Wertanlagen
      das andere ist bestmöglich internationalisiert.                  aus Deutschland und dem Euroraum. Die An­
      Wir vergleichen sie mithilfe verschiedener                       lageklassenverteilung sieht folgendermaßen
      Annahmen hinsichtlich der zu erwartenden                         aus: Das Portfolio besteht aus (gerundet)
      Returns und des Risikos. Außerdem unter­                         13,6 Prozent Aktien, 38,4 Prozent Staatsan­
      suchen wir die Auswirkungen von einzelnen                        leihen, 45,7 Prozent Unternehmensanleihen
      kleinen Schritten in Richtung Internationalisie­                 mit Investment-Grade-Rating (IG) und 2,4 Pro­
      rung mithilfe einer Sensitivitätsanalyse.                        zent High-Yield-Anleihen (HY). Der verhältnis­
                                                                       mäßig hohe Anteil an Unternehmensanleihen
      Die Frage der optimalen Währungsabsiche­                         (IG) steht repräsentativ für die verschiedenen
      rung (FX-Hedging) und der Aspekt der regu­                       Subanlageklassen nichtstaatlicher Renten­
      latorischen Beschränkungen sind wichtige                         papiere.
      Faktoren bei jedem Internationalisierungs­
      schritt; sie bilden deshalb den Abschluss                        Innerhalb des Aktienbereichs sind Deutsch­
      dieses Abschnitts.                                               land (19,9 Prozent) und der übrige Euroraum
                                                                       (36,0 Prozent) hoch gewichtet. Dies zeigt sich
                                                                       auch im Fixed-Income-Bereich: Staatsanleihen
                                                                       aus dem Kern-Euroraum (58,9 Prozent) und

       Wir vernachlässigen Anlageklassen aus den Bundesbankdaten wie Fondsbestandteile, Covered Bonds oder Liquidität
      	
      8

          (zum Beispiel Bargeld oder Bankguthaben). Dafür nutzen wir Daten aus Union Investment-eigenen Spezialfonds, um auf
          eine realistische Verteilung der Anlageklassen im „Status-quo-Portfolio“ schließen zu können.

                                                             zum Inhaltsverzeichnis

                                                                  19
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

den Peripheriemärkten des Euroraums                              kungen von regionalen Änderungen innerhalb
(22,6 Prozent) bilden zusammen vier Fünftel                      der Anlageklassen zu analysieren.
der Anlageklasse.

                                                                 Vergleich der regionalen Verteilung in
Das Weltportfolio                                                beiden Portfolios

Diesem Status-quo-Portfolio stellen wir ein                      Innerhalb der Anlageklasse „Aktien“ liegt der
zweites Portfolio gegenüber, das die regionale                   Anteil von Deutschland im Weltportfolio bei
Verteilung der Weltfinanzmärkte abbildet und                     nur 2,5 Prozent – im Status-quo-Portfolio
als Vergleichsbasis dient – es ist also vollständig              dage­­gen bei 19,9 Prozent. Ähnlich sieht es beim
internationalisiert und weist somit definitions­                 übrigen Euroraum aus: Im Weltportfolio sind
gemäß keinen Home oder Near Bias auf. Wir                        es (gemessen an der Anlageklasse) 6,3 Prozent
bezeichnen es als „Weltportfolio“ .       9
                                                                 gegenüber 36,0 Prozent im Status-quo-Port­
                                                                 folio. Stärker gewichtet im Weltportfolio sind
Das Weltportfolio bildet die regionale Vertei­                   dagegen Aktien aus den USA (48 Prozent statt
lung der Weltfinanzmärkte in allen Anlageklas­                   25,7 Prozent), den übrigen entwickelten Län­
sen ab. Beispiel: Weltweit kommen marktkapi­                     dern (31,2 Prozent statt 15,4 Prozent) und den
talisiert 48 Prozent aller Aktien aus den USA                    Schwellenländern (12 Prozent statt 2,9 Prozent).
und 17 Prozent aus Europa. Diese regionale
Verteilung innerhalb der Anlageklassen spiegelt                  Bei den vier Komponenten aus dem Bereich der
das Weltportfolio. Bezogen auf das Beispiel                      Staatsanleihen ist eine ähnliche Tendenz fest­
bedeutet das: Das Portfolio ist mit 48 Prozent                   zustellen: Die Anteile aus dem Kern-Euroraum
Aktien aus den USA und 17 Prozent Aktien aus                     und der Peripherie des Euroraums sind in dieser
Europa gewichtet. Dabei ist zur Vereinfachung                    Anlageklasse im Weltportfolio geringer ge­
unserer Betrachtung das Weltportfolio um                         wichtet als im Status-quo-Portfolio (27,8 Pro­
Währungseffekte bereinigt (mehr zum Thema                        zent statt 58,9 Prozent bzw. 13,9 Prozent statt
Währungsrisikoabsicherung in Abschnitt 3.3).                     22,7 Prozent).

Wie machen wir das Weltportfolio mit dem                         Die Anteile der Anleihen aus dem Rest der Welt
Status-quo-Portfolio vergleichbar? Zunächst                      sind dagegen sehr viel höher. Bei den Staats­
reduzieren wir das Weltportfolio auf dieselben                   anleihen aus den USA liegt der Anteil bei 45,8
vier Anlageklassen mit insgesamt 13 regio­                       Prozent statt 14,6 Prozent, bei jenen aus den
nalen Kategorien wie beim Status-quo-Port­                       Schwellenländern bei 12,5 Prozent statt 3,9 Pro­
folio. In einem zweiten Schritt übertragen                       zent. Auch bei den Unternehmensanleihen (In­
wir die Anlageklassengewichtung des Status-                      vestment Grade und High Yield) ist der Anteil
quo-Portfolios auf das Weltportfolio. Damit                      der USA im Weltportfolio wesentlich höher und
schaffen wir ein Portfolio, das die gleichen An­                 der Anteil des Euroraums niedriger.
lageklassengewichte hat wie das Status-quo-
Portfolio, aber innerhalb jeder Anlageklasse                     Insgesamt lässt sich festhalten: Im Vergleich ist
die regionale Verteilung wie das Weltportfolio                   das Weltportfolio über alle Anlageklassen we­
aufweist. Die Annahme ist, dass der Status-                      niger stark in Deutschland und dem Euroraum
quo-Investor seine Anlageklassengewichtung                       gewichtet; entsprechend sind die Anteile aus
(zunächst) stabil hält, um ausschließlich Auswir­                den USA und dem Nicht-Euroraum höher.

 Für die Konstruktion des Portfolios greifen wir auf Daten von J.P. Morgan und Barclays zurück,
	
9

    siehe auch Abbildung 19 im Anhang.

                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                            20
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Abbildung 5   Status-quo-Portfolio und Weltportfolio im Vergleich

                                                                 Status-quo-Portfolio                   Weltportfolio*                         Differenz in
                                                                                                                                               Prozentpunkten
                                                                                                                                               (Status-quo-Portfolio
                                                                                                                                               minus Weltportfolio)
                                                                             Regionen­                              Regionen­                   Regionen­
                                                                                gewicht                                gewicht                     gewicht
                                                                 Gewicht      innerhalb    Gewicht im   Gewicht      innerhalb    Gewicht im     innerhalb    Gewicht im
                                                                 Anlage-    der Anlage-      Gesamt­    Anlage-    der Anlage-      Gesamt­    der Anlage-      Gesamt­
               Anlageklasse          Region                        klasse         klasse    portfolio    klasse*         klasse    portfolio         klasse    portfolio

               Aktien                Deutschland                               19,9 %          2,7 %                    2,5 %         0,3 %    + 17,4 Pp.      + 2,4 Pp.
                                     übriger Euroraum                          36,0 %          4,9 %                    6,3 %         0,9 %    + 29,7 Pp.      + 4,0 Pp.
                                     USA                         13,6 %        25,7 %          3,5 %    13,6 %        48,0 %          6,5 %    – 22,3 Pp.      – 3,0 Pp.
                                     übrige entwickelte Länder                 15,4 %          2,1 %                  31,2 %          4,2 %    – 15,8 Pp.      – 2,1 Pp.
                                     Schwellenländer                             2,9 %         0,4 %                  12,0 %          1,6 %      – 9,1 Pp.     – 1,2 Pp.
               Staatsanleihen        Kern-Euroraum                             58,9 %        22,6 %                   27,8 %         10,7 %    + 31,1 Pp.     + 11,9 Pp.
                                     Peripherie Euroraum                       22,7 %          8,7 %                  13,9 %          5,3 %     + 8,8 Pp.      + 3,4 Pp.
                                                                 38,4 %                                 38,4 %
                                     USA                                       14,6 %          5,6 %                  45,8 %         17,6 %    – 31,3 Pp.     – 12,0 Pp.
                                     Schwellenländer                             3,9 %         1,5 %                  12,5 %          4,8 %     – 8,6 Pp.      – 3,3 Pp.
               Unternehmens-         in Euro                                   94,7 %        43,3 %                    37,1 %        17,0 %    + 57,6 Pp.     + 26,3 Pp.
               anleihen (Invest-                                 45,7 %                                 45,7 %
               ment Grade)           in US-Dollar                                5,3 %         2,4 %                  62,9 %        28,7 %     – 57,6 Pp.     – 26,3 Pp.
               Unternehmens-         in Euro                                   83,3 %          2,0 %                  27,4 %          0,7 %    + 55,9 Pp.      + 1,3 Pp.
               anleihen                                           2,4 %                                  2,4 %
               (High Yield)          in US-Dollar                              16,7 %          0,4 %                  72,6 %          1,7 %    – 55,9 Pp.      – 1,3 Pp.

              *A
                nlageklassenadjustiertes Weltportfolio: Die Gewichte der Anlageklassen wurden vom Status-quo-Portfolio übernommen in der
               Annahme, dass der Investor seine Anlageklassengewichte bei einer Internationalisierung stabil hält. Die Anlageklassengewichte
               im nichtadjustierten Weltportfolio sind 60 Prozent Aktien, 30 Prozent Staatsanleihen, 9 Prozent Unternehmensanleihen (IG) und
               1 Prozent Unternehmensanleihen (HY).

              Quelle: Deutsche Bundesbank, J.P. Morgan, Union Investment; Stand: Januar 2020; durch Rundungen summieren sich Prozentwerte
              nicht immer auf 100 Prozent.

              Annahmen für den Vergleich der Port­                                   Exkurs). Diese basieren auf den Einschätzungen
              folios mit Blick auf Return und Risiko                                 unserer Ökonomen zu zentralen Makrovaria­
                                                                                     blen und berücksichtigen Bewertungsaspekte
              Für den Vergleich der beiden Portfolios nutzen                         der verschiedenen Anlageklassen. So wird
              wir das Return-Risiko-Verhältnis. Es misst den                         beispielsweise das aktuelle Niedrigzinsumfeld
              Return einer Wertanlage pro Risikoeinheit.                             mit den extrem hoch bewerteten Staatsanlei­
              Damit können Aussagen dazu getroffen wer­                              hen angemessen reflektiert. In einem zweiten
              den, welches Portfolio besser abschneidet (also                        Schritt führen wir die Analyse mit historischen
              einen höheren Return im Verhältnis zur Vola­                           Ertragsschätzern10 durch, wohl wissend, dass
              tilität aufweist).                                                     das Zinsniveau in früheren Jahren ein anderes
                                                                                     gewesen ist und viel höhere Zinserträge mög­
              Bei der Returnerwartung arbeiten wir mit                               lich waren. Der Vorteil dieser Methode besteht
              unseren hauseigenen fundamentalen Kapital­                             aber im geringen Einfluss subjektiver Ertrags­
              marktprognosen (Horizont fünf Jahre, siehe                             erwartungen.11

              10
                   		 Bei diesem Ansatz nutzen wir internationale Finanzmarktdaten seit 2001, um die Performance der Portfolios
                     zu untersuchen.

               		Bei den Annahmen zur Volatilität und Korrelation nutzen wir die historischen Daten ab 2001, weil dies ein bewährtes
              11

                     Vorgehen ist und keine klar besseren Alternativen verfügbar sind.

                                                                            zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                21
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Abbildung 6   Status-quo-Portfolio und Weltportfolio

              Gewichte innerhalb der Anlageklassen (in Prozent)

                       Aktien                                                    Staatsanleihen                              Unternehmens-             Unternehmens-
                                                                                                                             anleihen (IG)             anleihen (HY)
              100 %
                                                                                                                                  95
               90 %                                                                                                                                         83
               80 %                                                                                                                                                        73
               70 %                                                                                                                               63
                                                                                   59
               60 %
                                                    48                                                       46
               50 %
               40 %                 36                                                                                               37
                                                              31
               30 %                            26                                       28                                                                       27
                                                                                             23
                           20
               20 %                                      15                                             15                                                            17
                                                                       12                         14                    13
               10 %                      6                                                                         4                          5
                                3                                  3
                0%
                                  nd

                              um r

                                                                SA

                                                 hw n d l te

                                                                                             m
                                                                  r

                                                                                        um e

                                                                                                        SA

                                                                                                                                  o
                                                                                                                       r

                                                                                                                                              r

                                                                                                                                                            o

                                                                                                                                                                          r
                                                                                                                                           la

                                                                                                                                                                      la
                            ra ge

                                                               de

                                                                                                                   de
                                                                                      ra r i

                                                                                                                                 r

                                                                                                                                                           r
                                                                                          au

                                                                                                                              Eu

                                                                                                                                                        Eu
                                                             er

                                                                                                                                          ol

                                                                                                                                                                      ol
                                                      Lä ke

                                                                                    ro h e
                               la

                                                             U

                                                                                                       U
                          ro r i

                                                            än

                                                                                                                  än
                      ch

                                                                                       or

                                                                                                                                          D

                                                                                                                                                                      D
                        Eu üb

                                                          ic

                                                                                                                             in

                                                                                                                                                       in
                                                                                 Eu rip
                                                         nl

                                                                                                             nl

                                                                                                                                      S-

                                                                                                                                                                 S-
                                                       tw

                                                                               r
                      ts

                                                                            Eu
                                                      le

                                                                                                             le
                                                                                   Pe

                                                                                                                                     U

                                                                                                                                                                 U
                   eu

                                               en

                                                   el

                                                                                                            el
                                                                            n-

                                                                                                                                  in

                                                                                                                                                             in
                  D

                                                                                                       hw
                                                                           r
                                              e

                                                                        Ke
                                             rig

                                              Sc

                                                                                                       Sc
                                         üb

                                                                   ■ Status-quo-Portfolio   ■ Weltportfolio

              Quelle: Deutsche Bundesbank, J.P. Morgan, Union Investment; Stand: Januar 2020.

              Exkurs: Die fundamentalen Kapital-                                                   Basis der Prognose sind makroökonomische
              marktprognosen von Union Investment                                                  Inputgrößen, die einen fundamentalen Anker
                                                                                                   bilden. Im Kern sind dies langfristige Erwar­
              Die Kapitalmarktprognose von Union Invest­                                           tungen zu Wachstum, Inflation und Leitzins
              ment basiert auf einer fundamentalen Metho­                                          in den Regionen der Welt. Quellen dafür sind
              de und bündelt die ökonomischen Erwartun­                                            beispielsweise der Volkswirtschaftliche Round­
              gen des Hauses. Sie umfasst Anlageklassen                                            table (VRT) des DZ Bank-Konzerns sowie der
              wie Aktien und Anleihen, aber auch Rohstoffe,                                        World Economic Outlook des Internationalen
              Immobilien oder den Geldmarkt. Die Prognose                                          Währungsfonds (IMF). Die Experten von Union
              gliedert sich in eine mittelfristige (fünf Jahre)                                    Investment modellieren für jede Anlageklasse
              und eine langfristige Perspektive und berück­                                        einen erwarteten Total Return über die nächs­
              sichtigt Experteneinschätzungen zu den Ent­                                          ten fünf Jahre über zwei Returnquellen. Erstens
              wicklungen des ersten Jahres des Erwartungs­                                         ist dies eine Rendite als der Teil des Ertrags, der
              horizonts. In einem neu entwickelten Prozess                                         aus dem Einkommen der Anlageklasse resul­
              werden die Prognosen erstellt und monatlich                                          tiert; diese wird auf Basis aktueller Werte (zum
              aktualisiert, entsprechend wird auch die lang­                                       Beispiel Bondrenditen) oder historischer Mit­
              fristige Kapitalmarktprognose jeden Monat                                            telwerte (Dividenden und Rückkaufrenditen
              auf den neuesten Stand gebracht.                                                     sowie Rohstoff-Rollrenditen) ermittelt. Die

                                                                                        zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                             22
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Abbildung 7   Status-quo-Portfolio im Vergleich mit dem Weltportfolio
              bei unterschiedlichen Returnannahmen

              Basis: 5-Jahres-Prognose Union Investment                        Basis: Prognose auf Grundlage historischer Returns

              Return p.a.                                                          Return p.a.

              2,5 %                                          Weltportfolio     5,1 %
                                                             4,74 %; 2,39 %
              2,4 %                                                            5,0 %
                                                                                                                              Weltportfolio
                                                                                                                              4,74 %; 4,88 %
              2,3 %           Return-Risiko-                                   4,9 %             Return-Risiko-
                              Verhältnis                                                         Verhältnis
              2,2 %           steigt von                                       4,8 %             steigt leicht von
                                                                 + 0,48 Pp.
                              0,43 auf 0,50                                                      1,01 auf 1,03
                                                                 Return p.a.
              2,1 %                                                            4,7 %                                              + 0,38 Pp.
                                                                                                                                  Return p.a.
              2,0 %                                                            4,6 %

              1,9 %             Status-quo-Portfolio                           4,5 %              Status-quo-Portfolio
                                4,47 %; 1,91 %                                                    4,47 %; 4,50 %
              1,8 %                                                            4,4 %
                      4,4 %    4,5 %      4,6 %      4,7 %   4,8 %    4,9 %              4,4 %   4,5 %     4,6 %      4,7 %   4,8 %    4,9 %

                                       Volatilität p.a.                                                  Volatilität p.a.

              Quelle: Union Investment.

              zweite Quelle ist der Kapitalertrag, der sich                        Erhöhung des Risikoprofils (Volatilität) einher.
              durch die Entwicklung der Wertanlage hin zum                         Diese ist allerdings so gering, dass es zu einer
              entsprechenden „Fair Value“ (den Marktwert)                          Verbesserung des Return-Risiko-Verhältnisses
              ergibt. Die „Fair Values“ werden wiederum über                       kommt. Auf Basis der 5-Jahres-Prognose von
              den makroökonomischen Anker modelliert.                              Union Investment steigt dieses Verhältnis von
              Durch diese Methodik ergeben sich Prognosen                          0,43 im Status-quo-Portfolio auf 0,50 im Welt­
              über die jeweiligen Erwartungshorizonte für                          portfolio.
              alle erfassten Anlageklassen, die mit histori­
              schen Volatilitäten ergänzt werden (siehe                            Diese Ergebnisse lassen sich mit historischen
              Anhang, Abbildung 20).                                               Returns verifizieren. Auf Basis dieses Ansatzes
                                                                                   zeigt sich ein ähnliches Bild, allerdings auf
                                                                                   erhöhtem Niveau: Das Weltportfolio liefert mit
              Vergleich der Portfolios hinsichtlich des                            4,88 Prozent gegenüber 4,50 Prozent für das
              Return-Risiko-Verhältnisses                                          Status-quo-Portfolio einen Mehrertrag bei
                                                                                   moderat erhöhter Volatilität und verbessertem
              Das Weltportfolio weist höhere Returnerwar­                          Return-Risiko-Verhältnis.
              tungen als das Status-quo-Portfolio auf. Das
              gilt sowohl für die Prognosen auf Basis histo­                       Diese Differenz zwischen den historischen und
              rischer Returns als auch für die 5-Jahres-Prog­                      vorausblickenden Prognosen liegt für beide
              nose von Union Investment auf deutlich unter­                        Portfolios bei etwa 2,5 Prozentpunkten. Der
              schiedlichem Returnniveau (siehe Abbildung 7).                       Grund dafür ist, dass die UI-Prognose für die
              Auf Basis der 5-Jahres-Prognose erwarten wir                         nächsten fünf Jahre im aktuellen Niedrigzins­
              für das Weltportfolio einen Return von 2,39                          umfeld klar unterhalb der historischen Returns
              Prozent. Das Status-quo-Portfolio liefert auf                        der vergangenen 20 Jahre liegt. Historisch
              dieser Basis lediglich 1,91 Prozent. Mit der                         realisierte Returns sind insbesondere für die
              Internationalisierung vom Status-quo-Port­                           Fixed-Income-Anlageklassen zukünftig nicht
              folio auf das Weltportfolio geht eine moderate                       zu erwarten.

                                                                       zum Inhaltsverzeichnis

                                                                              23
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Abbildung 8             Wirkung einzelner Internationalisierungsschritte

                                                                                                                                    Weltportfolio
                        2,4 %

                                                Lesebeispiel: Erhöhung des Gewichts von
                        2,3 %                   Staatsanleihen aus Schwellenländern um
                                                zwei Schritte (hier: von 1,5 % auf 3,1 %)                                      Anlagen verbessern das
                                                steigert den erwarteten Return auf 2,05 %                                      Return-Risiko-Profil
                        2,2 %
          Return p.a.

                                                und die Volatilität auf 4,55 %.

                        2,1 %

                        2,0 %

                        1,9 %
                                                                                Status-quo-Portfolio                           Anlagen verschlechtern das
                                                                                                                               Return-Risiko-Profil
                        1,8 %

                        1,7 %
                                4,2 %          4,3 %             4,4 %             4,5 %               4,6 %           4,7 %            4,8 %           4,9 %
                                                                                    Volatilität p.a.

                        ■ Staatsanleihen USA                         ■ Unternehmensanleihen USA (HY)               ■ Aktien Schwellenländer
                        ■ Staatsanleihen Schwellenländer             ■ Aktien USA                                  ■ Status-quo-Portfolio  
                        ■ Unternehmensanleihen USA (IG)              ■ Aktien übrige entwickelte Länder            ■ Weltportfolio

                        Hinweis: Jeder Punkt steht für einen Internationalisierungsschritt innerhalb der jeweiligen Anlageklasse.

                        Quelle: Union Investment.

                        Effekte einzelner Internationalisierungs-                               ten als „Heimregionen“ (Deutschland bzw.
                        schritte auf das Return-Risiko-Profil                                   Europa) klassifiziert, und deren Gewicht wird
                                                                                                entsprechend reduziert. Die sieben internatio­
                        Das Weltportfolio stellt die Vorteile der Interna­                      nalen Komponenten sind: Staatsanleihen USA,
                        tionalisierung in einer Welt ohne Beschränkun­                          Staatsanleihen Schwellenländer, Unterneh­
                        gen dar, etwa durch Regulierung. In der Praxis                          mensanleihen USA (Investment Grade und High
                        haben institutionelle Investoren diesen Spiel­                          Yield) und Aktien aus den USA, den übrigen
                        raum aber in der Regel nicht (siehe Abschnitt                           entwickelten Ländern sowie den Schwellenlän­
                        3.6). Um Vorteile gegenüber dem Status quo                              dern. Ausgehend vom Gewicht im Status-quo-
                        zu realisieren, ist aber eine vollständige Interna­                     Portfolio erhöhen wir jeweils das Gewicht der
                        tionalisierung nicht notwendig. Auch einzelne                           sieben internationalen Komponenten in vier
                        Schritte können das Portfolio ver­bessern.                              Schritten, bis das jeweilige Gewicht der Kompo­
                                                                                                nente im Weltportfolio erreicht ist. Für jedes
                        Deshalb stellt sich die Frage, wie ein gegebenes                        der 28 Portfolios (sieben internationale Anlage­
                        Portfolio schrittweise internationalisiert wer­                         klassen mal vier Schritte) werden die Auswir­
                        den kann und welche Auswirkungen Interna­                               kungen auf das Return-Risiko-Profil anhand der
                        tionalisierungsschritte in einzelnen Anlageklas­                        fundamentalen Kapitalmarktprognose ermit­
                        sen und Regionen auf Return und Volatilität                             telt. Abbildung 8 zeigt die Ergebnisse der
                        haben. Zu diesem Zweck stellen wir eine „Sen­                           Sensitivitätsanalyse.
                        sitivitätsanalyse“ an. Sieben der 13 Komponen­
                        ten aus dem Status-quo-Portfolio werden als                             Sechs der sieben internationalen Anlageklassen
                        „internationale“ Komponenten ausgewählt,                                führen bei einer Erhöhung des Gewichts zu
                        und deren Gewicht wird schrittweise erhöht.                             einer Verbesserung des Return-Risiko-Verhält­
                        Dagegen werden die sechs übrigen Komponen­                              nisses (in Abbildung 8 sind dies alle Punkte, die

                                                                                    zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                           24
Wege aus dem Home Bias: Welche Strategien Portfolios wirklich besser machen 3 Den Home Bias reduzieren – aber wie?

Abbildung 9                  Wirkung einzelner Internationalisierungsschritte auf Return und Volatilität
                             (bei 5-Jahres-Returnerwartungen)

                             Differenzen in Return und Volatilität je Internationalisierungsschritt

                              0,8
                                                                                                        Staatsanleihen          Unternehmensanleihen
                                                                                                      Schwellenländer           USA (IG)
                              0,6
                                                                                                                            Anlagen verbessern das
                                                                                                                            Return-Risiko-Profil
          Differenz Return

                              0,4

                                                                                            Unternehmensanleihen
                              0,2
                                                                  Aktien übrige             USA (HY)                       Anlagen verschlechtern das
                                                              entwickelte Länder                                           Return-Risiko-Profil
                              0,0
                                                                      Aktien USA
                                       Staatsanleihen USA                                   Aktien Schwellenländer
                             – 0,2

                             – 0,4
                                     –1,0                     –0,5                           0,0                          0,5                           1,0

                                                                                    Differenz Volatilität

                             Quelle: Union Investment.

                             sich oberhalb der gestrichelten Linie befinden).                 Durch die unterschiedlichen Abweichungen
                             Das ist besonders deutlich feststellbar bei                      zwischen Status-quo-Portfolio und Weltport­
                             Aktien aus den übrigen entwickelten Ländern                      folio mit Blick auf die Verteilungen innerhalb
                             (zum Beispiel Japan und Großbritannien) sowie                    der einzelnen Anlageklassen sind auch die
                             bei den US-Unternehmensanleihen im High-                         Schritte unterschiedlich groß, mit denen diese
                             Yield-Bereich: Sie führen zu einer verbesserten                  Differenzen zwischen den Portfolios schließlich
                             Returnerwartung und einer geringeren Vola­                       überbrückt werden. So macht ein Internationali­
                             tilitätserwartung für das Gesamtportfolio. Die                   sierungsschritt bei Staatsanleihen aus den USA
                             Verbesserung des Return-Risiko-Verhältnisses                     3 Prozentpunkte aus, bei Aktien aus Schwellen­
                             ist also besonders deutlich.                                     ländern sind es dagegen nur 0,31 Prozentpunk­
                                                                                              te. Entsprechend unterschiedlich sind auch die
                             Staatsanleihen aus den Schwellenländern                          Auswirkungen der einzelnen Schritte hinsichtlich
                             sowie US-Unternehmensanleihen (Investment                        Return und Volatilität. Die stärksten Verände­
                             Grade) liefern höhere erwartete Renditen und                     rungen bei der Volatilität resultieren aus Verän­
                             ein verbessertes Return-Risiko-Verhältnis für                    derungen bei den Staatsanleihen aus den USA:
                             das Gesamtportfolio, allerdings bei erhöhter                     Pro Schritt sinkt die Volatilität um 0,62 Prozent­
                             Volatilität. Die Erhöhung des Anteils von Staats­                punkte. Die stärksten Veränderungen bei der
                             anleihen aus den USA führt dagegen zu einer                      Returnerwartung erzeugen die Internationali­
                             niedrigeren Returnerwartung, aber auch zu                        sierungsschritte bei Staatsanleihen aus Schwel­
                             geringerer Volatilität. Im Ergebnis verbessert                   lenländern (plus 0,41 Prozentpunkte) sowie bei
                             sich damit auch hier das Return-Risiko-Verhält­                  US-Unternehmensanleihen (Investment Grade)
                             nis relativ zum Status-quo-Portfolio. Ähnliche                   (plus 0,71 Prozentpunkte). Abbildung 9 zeigt die
                             Ergebnisse erhalten wir, wenn wir historische                    Veränderungen in den einzelnen Anlageklassen
                             Returnerwartungen statt der 5-Jahres-Prog­                       pro Internationalisierungsschritt und die Aus­
                             nose von Union Investment nutzen.                                wirkungen auf das Return-Risiko-Verhältnis.

                                                                                    zum Inhaltsverzeichnis

                                                                                         25
Sie können auch lesen