Weihnachten bleibt Weihnachten - Auch wenn rund ums Fest in diesem Jahr alles anders wird - Kirchenmagazine.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Fritz Das katholische Magazin im Pastoralen Raum Wittekindsland Ausgabe 2 / 2020 Weihnachten bleibt Weihnachten Auch wenn rund ums Fest in diesem Jahr alles anders wird
Fritz Was erwartet mich hinter der Tür? Adventskalendern kann man schon seit Wochen nicht aus dem Weg gehen. Es gibt in diesem Bereich nichts, was es nicht gibt. Die schlichten, die uns schon in der Kindheit das Warten auf Heilig Abend versüßt haben, gehen in der Masse des Angebots vollkommen unter. Neben den Adventskalendern mit Werkzeug, Parfüm- flakons, Bier, Spielzeug, mit Gewürzen oder Soßen gibt es jetzt im Pastoralen Raum auch etwas Echtes: den „lebendigen Adventskalender“. Ab dem 1. Advent am 29. November können Sie jeden Tag auf unserer Homepage www.prwi.nrw ein Türchen öffnen. Sie finden dahinter kleine musikalischen Stücke, Gedanken, Impulse, Anregungen und viele Geschichten. Viel Freude beim Entdecken und Warten ab dem 1. Advent auf der Homepage des Pastoralen Raums Wittekindsland www.prwi.nrw. Kirchenführung und Kunst-Meditation „Die Frau an Jesu Seite“ – unter diesem Titel erscheint Ende November ein Buch mit der Beschreibung der Kapelle des Altenheims „Maria Rast“ in Herford. Es wird in den Schriften aus der Gemeinde St. Johannes Baptist veröffentlicht. Auf fünfzig Seiten werden die Kunstwerke der künstlerisch aufwendig gestalteten Kapelle beschrieben. Es handelt sich um acht Motive in den Kirchenfenstern der Künstlerin Ingrid Mertens, dazu kommt die Doppelmadonna aus Bronze des Künst- lers Johannes Niemeier. An der Fassade begrüßt die Mariendarstellung außen den Besucher als schwangere Maria, im Kapelleninneren als Mutter mit Kind. Auch alle anderen Kunstwerke aus Ton hat Niemeier entworfen. So ergibt sich eine Darstellung der sieben entscheidenden Etappen des Marienlebens in Glas und Bronze. In dem Band erklären Udo Tielking und Peter Nitzpon Kunstwerke und Inventar nach Art einer Kirchenführung in Inhalt und Funktion, deuten sie zugleich auch medi- tativ. Die Leser, so versprechen die Autoren, werden von den Kunstwerken hinein- genommen in eine Atmosphäre der Meditation, der Ruhe und der Nachdenklichkeit. Udo Tielking, Peter Nitzpon: Die Frau an Jesu Seite – Das Marienleben in Glas und Bronze 50 Seiten mit 22 Fotos, 7,- Euro Erhältlich in den katholischen Pfarrbüros und Kirchen der Stadt Herford und in der Buchhandlung Otto, Höckerstraße 6, 32052 Herford, Tel.: 05221-53179 2
Fritz „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus der Herr.“ Liebe Leserin, lieber Leser, so lässt Lukas den Engel kurz und bündig die Weihnachtsbotschaft zunächst für die Hirten zusammenfassen. Diese Botschaft von Weihnachten soll aus der Sicht des Himmels eine freudige Botschaft für jede und jeden zu jeder Zeit sein. Viele Menschen sind gerade sehr kreativ und unternehmen viel, damit diese Freude bei anderen ankommen kann: Eltern für ihre Kinder, Mitarbeiter in Seniorenheimen, Seelsorger für ihre Gemeindemitglieder … Von einigen Ideen und Unternehmungen berichtet diese Ausgabe unseres FRITZ in Ihrer Hand. Einiges wird an Weihnachten anders sein als gewohnt. „Was ist für Sie das schönste Weihnachtsgeschenk?“ Wer hätte da vor einem Jahr „Impfstoff!“ als mögliche Antwort gegeben oder eine solche Antwort verstanden? Ich wünsche Ihnen, dass die Freude der Weihnachtsbotschaft auch in diesem Jahr Ihr Herz zu erreichen vermag. Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich eine gesegnete Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest! Gerald Haringhaus, Leiter des Pastoralen Dechant Gerald Haringhaus Raums Wittekindsland Inhalt Was erwartet mich hinter der Tür? Der „lebendige“ Adventskalender Buchbesprechung: „Die Frau an Jesu Seite“ Seite 2 „Auf das wirklich Wichtige besinnen“ Sieben Persönlichkeiten aus dem Pastoralen Raum berichten wie sie Weihnachten feiern und warum die Weihnachtsbotschaft gerade jetzt wichtig ist. Seite 4 „Alleingelassen wird niemand“ Titelbild: Kerzen am Im Haus „Maria Rast“ in Herford setzt man auf professionelle Pflege, Verantwortung und Gemeinschaft. Seite 8 Corona-Baum Illustration: Birgit Kloppenburg Gottesdienste zu Weihnachten: Eine Übersicht der vielfältigen Angebote Seite 11 Zum Tee bei: Emma Rohwetter hat Fridays for Future in Bünde mit aufgebaut. Seite 12 Das Wertvollste, was Menschen anderen Menschen anbieten können Ehrenamtlich tätige Frauen und Männer haben sich zu „Begleitenden in der Trauer“ ausbilden lassen. Seite 14 Familienandacht und Hausgottesdienst am Heiligen Abend Zwei Alternativen für einen Gottesdienst zu Hause Seite 16 Impuls: „Umweg zum Glück“ von Pfarrer Gerald Haringhaus Seite 20 Das Weihnachtsmobil kommt an Weihnachten zu den Menschen nach Hause. Seite 21 Sternsingen – aber sicher! Auch 2021 wird eine Sternsingeraktion stattfinden. Seite 22 Das Interesse ist da, die Zeit fehlt Die Initiative „Familie & mehr: informieren – begeistern – vernetzen“ Seite 24 Was soll das: „Moria statt Gloria“ von Ulrich Martinschledde Seite 27 Wer ist wer? Seelsorger/innen und Pfarrbüros im Pastoralen Raum Wittekindsland Seite 28 Aktuell Krippenausstellung im Internet und Konzert mit „Krawallo Familien Rock`n`Roll“ Seite 30 Herausgeber: Pfarrer Gerald Haringhaus (V.i.S.d.P.) Druck und Verlag: Bonifatius GmbH Info: Mehrfach ist schon der Wunsch an die Pastoraler Raum Wittekindsland, Geschäftsführer: Rolf Pitsch, Tobias Siepelmeyer Redaktion herangetragen worden, die Anrede auf I M P R E SS U M Komturstraße 2, 32052 Herford den Adressetiketten bei Eheleuten entsprechend Anzeigen: Astrid Rohde (verantwortlich) Tel.: 05221 925960 zu verändern bzw. eine Mehrfachzusendung des Tel.: 05251 153-222 Mail: g.haringhaus@prwi.nrw Magazins an einen Haushalt zu vermeiden. Aus Mail: anzeigen@bonifatius.de technischen Gründen ist das derzeit noch nicht Redaktion: Pastor Carsten Adolfs, Karl-Martin Anzeigenverkauf: möglich. Wir arbeiten hier an einer Lösung. Vielen Flüter, Ulrich Martinschledde, Holger Schirk Monika Gräbner-Thieme, Dank für Ihr Verständnis. Tel.: 05251 / 153-224 Fotos* und Gestaltung: Pressebüro Karl-Martin Flüter Ein Kooperationsprojekt des Pastoralen Raumes Tel.: 05251 8791900 Wittekindsland und „Der Dom“, Kirchenzeitung des Mail: info@pressebuero-flueter.de Erzbistums Paderborn *wenn nicht anders gekennzeichnet 3
Fr„Auf itz das wirklich Wichtige besinnen“ Sieben Persönlichkeiten aus dem Pastoralen Raum berichten wie sie Weihnachten feiern und warum die Weihnachtsbotschaft gerade jetzt wichtig ist. „Die Kontakte zu anderen Menschen fehlen“ Werden Sie in diesem Jahr ein anderes Weihnachtsfest feiern? Wir feiern den Heiligen Abend immer im kleinen Kreis in der Familie, deshalb wird sich nicht viel ändern. Geschwister werden an den Weihnachtstagen besucht. Und wir feiern einen Weihnachtsgottesdienst. Wie das in diesem Jahr sein wird, lässt sich noch nicht sagen. Und als Bürgermeister? Die Adventszeit, Weihnachten und der Jahreswechsel sind auch da eine besondere Zeit. Ich beobachte selbstverständlich, dass sich seit „Corona“ und aktuell durch den Teil-Lockdown seit Anfang Novem- ber viel verändert hat. Als Bürgermeister werde ich sonst zu vielen Feierlichkeiten eingeladen. Diese Feiern finden Thomas Meyer ist Bürger- in diesem Jahr nicht statt. Das heißt nicht, dass ich nicht versuche in dieser besonderen Zeit als Bürgermeister den meister von Enger. Er wurde Kontakt zu den Menschen zu halten und ihnen nahe zu sein. im Oktober 2015 gewählt Dass die Menschen nicht wie sonst zusammen sein können, was bewirkt das? Wie nehmen Sie das wahr? und 2020 im Amt bestätigt. Foto: Stadt Enger Natürlich merke ich, dass Corona die Menschen beschäftigt und bewegt. Wir haben ja schon eine lange Zeit mit der Pandemie hinter uns und gerade jetzt, zum Weihnachtsfest und zum Jahresende, gewinnt die Erwartungshal- tung an Bedeutung, mehr von der Normalität zurückgewinnen zu können. Die Enttäuschung und auch die Traurig- keit sind zu spüren. Die Kontakte zu anderen Menschen sind jetzt schon über eine lange Zeit reduziert. Sie fehlen. Wie wichtig ist es unter diesen Vorzeichen, Weihnachten zu feiern? Ich hoffe, dass das Attribut „besinnliche“ Weihnacht in diesem Jahr so verstanden wird, dass es darauf ankommt, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Die Botschaft des Weihnachtsfestes wird in der Pandemie wichtiger und rückt stärker in das Bewusstsein der Menschen. Vielleicht kann es neben dem Kommerziellen wieder an Bedeu- tung gewinnen. Es wäre schön, wenn uns bewusst werden würde, warum wir eigentlich Weihnachten feiern. „Es werden schon mentale Grenzen erreicht“ Wie wird sich Weihnachten in diesem Jahr für Sie verändern? Für mich gehört ein Gottesdienstbesuch zum Weihnachtsabend. Es wird andere Formen der Gottesdienstgestaltung geben, aber vielleicht ist es auch nicht möglich, an einem Gottesdienst teilzunehmen. Zu Hause feiern wir sonst ein traditionelles Familien- fest, an dem vier Generationen teilnehmen. Die Entscheidung, wie es in diesem Jahre werden soll, ist in der Familie noch nicht gefallen. Vermutlich wird die Feier kleiner ausfallen, zusammen mit meinen Eltern, mit denen wir in einem Haushalt leben. Wie wichtig ist Weihnachten für Sie – gerade jetzt? Weihnachten ist mir grundsätzlich wichtig, weil es zum Innehalten und zum Nachdenken über die wichtigen Dinge im Leben einlädt. Kirche bedeutet für mich gerade jetzt auch Trost und Hilfestellung. Und wenn das wegfällt, wird das dann eine trostlose Weihnacht? Ich könnte auch alleine Weihnachten feiern. Das habe ich in meinem Leben durch besondere Umstände schon gehabt. Ich habe Heiligabend alleine in einem Hotelzimmer verbracht. Gott sei Dank hatte ich ein Teelicht dabei. Das ist natürlich trostloser, aber eben doch Weihnachten. Wie erleben Sie die Menschen nach fast neun Monaten Pandemie? Man wünscht sich schon, dass es mal zu Ende ist. Aber das wird so schnell nicht kommen, auch mit einem Impfstoff nicht. Zu mei- ner Verwandtschaft gehört eine Altenpflegerin, die sich besonders zurücknehmen muss. Da werden schon mentale Grenzen erreicht. Wie macht sich das in Ihrem neuen Amt als Bürgermeisterin bemerkbar? Aktuell müssen wir in Bünde durch eine sehr schwierige Situation. Wir haben steigende Infektionszahlen und entsprechenden Mehraufwand in der Verwaltung. Es geht darum, Leidensgrenzen im Blick zu behalten und Einschränkungen möglichst verträglich zu Susanne Rutenkröger ist seit dem 1. November Bürger- gestalten. Den Start als Bürgermeisterin hatte ich mir schon anders vorgestellt. Aber gestern habe ich eine Rede zur Reichspogrom- meisterin in Bünde. nacht gehalten. In solchen Momenten denke ich dann doch: Unter Strich geht’s uns allen noch sehr gut. Foto: Stadt Bünde 4
Fritz „Auf die wesentlichen Dinge im Leben zurückbesinnen“ Mechthild Burk ist Mitglied im Bundesvorstand der Wie wird sich Weihnachten unter den Bedingungen der Pandemie Katholischen Frauengemein- verändern? schaft Deutschlands (kfd). Die Adventszeit und Weihnachten sind immer mit ganz vielen Begeg- Sie wohnt in Spenge. Foto: kfd/Kay Herschelmann nungen verbunden – man nimmt sich Zeit für Begegnungen mit Kolleginnen und Kollegen, Freunden und Freundinnen. Das wird in die- sem Jahr leider deutlich weniger werden. Gleichwohl, und das ist mir wichtig, bleibt Weihnachten das Fest, an dem wir alle Zeit für unsere „Wir feiern gemeinsam mit den Familien haben sollten. Wird sich Ihr familiäres Weihnachtsfest ändern? Nachbarn in unserem Garten“ Ich hoffe nicht. Wir feiern Heilig Abend immer im kleinen Familienkreis, mit meiner Frau und meinen Kindern, meiner Schwiegermutter und Wie werden Sie das Weihnachtsfest in diesem Jahr feiern? der Familie meines Schwagers, essen zusammen und unterhalten uns. Ich werde wahrscheinlich weder mit meinem Mann in die Christ- Den ersten Weihnachtstag verbringe ich immer mit meinen Eltern. mette noch mit meiner Familie in den Gottesdienst gehen kön- Das wird in diesem Jahr vielleicht schwierig. nen. Weil wir noch nicht wissen, wie in meiner Heimatgemeinde Ich hoffe, dass es dennoch möglich sein wird. Aber sonst müssen wir Spenge Gottesdienste angeboten werden, werde ich in der uns in diesem Jahr darauf einstellen und kleiner planen. Nachbarschaft einen Gottesdienst anbieten. Der wird bei uns auf Was bringt uns die Idee von Weihnachten, gerade jetzt, während der der Wiese stattfinden. Dann können die Familien aus der Nach- Pandemie? barschaft in ausreichendem Abstand dennoch zusammen feiern. Es geht an Weihnachten darum, sich auf die wesentlichen Dinge im Das soll nachmittags um 17 Uhr stattfinden. Vielleicht gehen wir Leben zurückzubesinnen. Zu schauen, was wirklich wichtig ist. Das ist danach alle mit Laternen nach Hause. Ich weiß noch nicht, ob Friede, aber das ist auch Zufriedenheit. Weihnachten kann uns weiter- wir das Licht von Bethlehem vorher holen und an die Nachbarn helfen, darauf zu achten, was wirklich wichtig ist. Aber auch auf den weitergeben können. Wir haben das so geplant, damit wir einen Anderen, den Mitmenschen zu achten, ihm zu helfen. Das habe ich in Weihnachtsgottesdienst zu der Zeit haben, zu der die Kinder und der ersten Coronaphase, im März und April, verstärkt wahrgenommen. Enkel das gewohnt sind. Ich hoffe, dass dieses starke Gefühl auch jetzt, während des Weih- Wie sind Sie auf die Idee gekommen? nachtsfestes, zum Tragen kommt. Unsere Gemeindekirche in Spenge ist sehr klein. Seit Corona Welche Erfahrungen verbinden Sie mit können in der Kirche nur zwanzig Personen am Gottesdienst nach dem Besuch der Kirche zu Weihnachten? vorheriger Anmeldung teilnehmen. Ich bin in der Katholischen Frau- Ich habe als Jugendlicher während des engemeinschaft Deutschlands (kfd) auch Geistliche Begleiterin. In Gottesdienstes die Weihnachtsgeschichte der kfd haben wir uns schon frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir vorlesen dürfen. Das hat mich damals Adventsfeiern gestalten können. Dann sind wir Frauen auf die Idee tief berührt und bis heute geprägt. gekommen, dass ein Gottesdienst draußen auch ganz schön sein könnte. Wir haben Anregungen vom kfd-Bundesverband erhalten, der schon Vorschläge für Draußen-Gottesdienste gemacht hat. Wenn Sie den Gottesdienst vorbereiten und feiern, was werden Sie sagen? Was ist wichtig in diesem besonderen Jahr? Es ist wichtig, uns zu besinnen, warum wir Weihnachten feiern. Es geht nicht darum, dass wir eine schöne besinnliche Weihnachts- messe haben und anschließend ein tolles Familienfest. Schon die ganze Adventszeit finde ich wichtig, um uns darauf vorzubereiten, dass Jesus, Gottes Sohn, in die Welt gekommen ist. Das ist der Beginn seines Lebens, mit dem er uns ganz viel gegeben hat. Ich finde es wichtig, dass wir die Freude darüber weitergeben. Nach Weihnachten wird es langsam wieder heller. Das zeigt uns: Jürgen Müller ist seit 2015 Am Ende eines jeden Tunnels ist Licht. Zu wissen, dass Gott da Landrat im Kreis Herford. Er ist und uns begleitet, können wir in diesem Jahr noch mal ganz wurde im September wie- deutlich spüren. dergewählt. Foto: Kreis Herford Illustrationen: Birgit Kloppenburg 5
Fritz „Die Versöhnung steht im Mittelpunkt“ Wie wird sich Ihr Kalender in der Weihnachts- und Vorweihnachtszeit verändern? Weihnachten wird sich für mich persönlich verändern, weil ich nur mit der Kernfamilie, meinem Mann und meinem Sohn, feiere. Die Feiern mit den Kolleginnen und Kollegen bei der EWB werden ebenso ausfallen wie die Feiern, zu denen wir traditionell unsere Rentner und Pensionäre einladen. Das gilt auch für die Feiern mit Freunden und Nachbarn. Das große Familientreffen mit allen Angehörigen wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Welche Bedeutung hat Weihnachten für Sie – in einer Zeit, in der Distanz so wichtig ist? Weihnachten zu feiern ist für mich trotz allem sehr wichtig. Weihnachten ist für mich ein Fest, das mir hilft aufzutanken. Das kann man Dr. Marion Kapsa ist seit September 2019 Geschäfts- auch mit Abstand, ohne den Kontakt zu anderen zu verlieren. Die digitalen Medien bieten da ja eine ganze Menge Möglichkeiten. führerin der Energie- und Welche Botschaft der Weihnachtsgeschichte ist für Sie wichtig? Wasserversorgung Bünde Für mich ist die Kernbotschaft der Weihnachtsgeschichte, andere Menschen vorurteilsfrei so anzunehmen, wie sie sind. Jeder hat GmbH (EWB). ein Recht auf Anerkennung, Unterstützung und auch Hilfe in der Not. Es gibt durchaus Kräfte in der Gesellschaft, die Gräben aus- Foto: EWB heben wollen zwischen denen, die dazugehören und denen, die angeblich nicht dazugehören. Für mich ist das Christentum eine weltoffene, menschenfreundliche Religion. Bei der christlichen Weihnachtsfeier steht die Versöhnung im Mittelpunkt. Diese ausgrenzenden Strömungen haben sich durch Corona verstärkt. Nicht in meinem persönlichen Umfeld. Aber das Ergebnis der zurückliegenden Wahl spricht eine eindeutige Sprache. Mehr Wähler fühlen sich vom Rand des politischen Spektrums angezogen. Die jeweils andere Seite wird rigoros abgelehnt; ein Dialog scheint nicht möglich zu sein. Das ist eine falsche Entwicklung. Einander zuhören, der kontroverse Dialog, das sind doch die Eckpfeiler einer offenen Gesellschaft, also der Demokratie. Dann ist die Stimmung gar nicht so weihnachtlich? Es ist vielleicht anders, als wir es alle gewohnt sind. Allerdings sollten wir uns von der aktuellen Situation nicht zu sehr entmutigen lassen und optimistisch in die Zukunft schauen. „Die Weihnachtsgottesdienste haben dieses Jahr den Reiz des Exotischen“ Wie bereiten Sie sich auf die Weihnachtszeit vor? Zurzeit bin ich zusammen mit den Kollegen damit beschäftigt, Gottesdienste zu Weihnachten möglich zu machen und zu planen. Sie werden draußen und in Präsenzform stattfinden können, aber sie werden kürzer sein und dafür öfter statt- finden. Wie wichtig sind die Kirchen an einem Weihnachtsfest, das während einer Pandemie stattfindet? Gerade zu Weihnachten sind Gottesdienste wichtig. Ich gehe davon aus, dass viele Menschen kommen, die Zuspruch suchen. Es hat zusätzlich den Reiz des Exotischen, dass die Gottesdienste anders sein werden und draußen stattfinden. Dr. Olaf Reinmuth ist seit Gewinnt die Weihnachtsgeschichte eine neue Bedeutung durch Corona? September Superintendent Ja, sie gewinnt eine „Kälte-Bedeutung“: das Unbehauste, dieses Ausgesetztsein, man empfindet das Existentielle viel des Kirchenkreises Herford. Vorher war er Gemeindepfar- stärker. Das ist nicht wohlig, nicht warm und nicht nah. In der schwierigen Lage, in der wir uns befinden, können wir die rer in der Kirchengemeinde Weihnachtsbotschaft besonders gut gebrauchen. Christus lässt sich auf das wirkliche Leben ein, gerade da, wo ich her- Herford-Mitte. ausgefordert bin, wo es nicht glatt läuft. Da sucht er mich auf. Gerade wo es schwierig ist, ist er da. Das ist die Botschaft Foto: Ev. Kirchenkreis Herford von Weihnachten. Ein bisschen sind wir alle wie die Hirten in diesem Jahr. Welche Rolle spielen die Kirchen überhaupt in der Pandemie? Sie sind Fluchtpunkte für die Möglichkeit, seelisch aufzutanken. Menschen, die gerne in Gottesdienste gehen, nehmen das als Kraftquelle wahr. Deshalb freue ich mich sehr, dass die Gottesdienste voraussichtlich stattfinden können und die- ser Bereich nicht komplett eingeschränkt ist, wie beim ersten Lockdown im Frühsommer dieses Jahres. Wie werden Sie selbst Weihnachten feiern? Ich hoffe, dass meine drei Kinder kommen. Sie studieren und leben in der Weltgeschichte verstreut. Ich hoffe, dass wir meinen Vater, der in Süddeutschland lebt, abholen können, damit er nicht mit dem Zug sechs, sieben Stunden fahren muss. Letztes Jahr waren auch die Schwiegereltern und Schwager und Schwägerin da. Ich vermute, dass das in diesem Umfang in diesem Jahr nicht möglich sein wird. Aber ich wünsche mir, dass wir mit den Kindern und meinem Vater zusammen sein können. Dann kommen wir schon durch. 6
Fritz „Weihnachten wird wieder schön!“ Wie wird Weihnachten unter dem Vorzeichen von Corona? Alle noch so guten Planungen müssen z. T. tagesaktuell geändert werden. Trotzdem bin ich mir sicher: Weihnachten wird wieder schön! Wie feiern Sie? Meine Frau wünscht sich einen gemeinsam geschmückten Weihnachtsbaum schon vor dem 24. und in einer leb- haften Diskussion entscheiden wir gemeinsam über das Festmahl. Jeder darf einen „Bestandteil“ dafür einbringen, sodass recht ungewöhnliche Zusammenstellungen entstehen. Wir bereiten das vor, sodass wir es nach dem Besuch Krawallo macht „Familien Rock`n`Roll“ für Kinder und vom Krippenspiel in St. Paulus genießen und Weihnachtslieder singen, bei denen wir meist vom Christkind unterbro- Erwachsene. Foto: privat chen werden. Darauf hoffe ich auch in diesem Jahr! Allerdings hat meine Familie zugestimmt, dass ich erstmalig am 24.12. musizieren darf – ich freue mich, in einem Open Air Gottesdienst mit so viel Abstand wie nötig und so vielen Menschen wie möglich zu singen. Wie wichtig ist Weihnachten gerade in Zeiten der Pandemie? „Gerade in Zeiten der Pandemie“ finde ich Weihnachten gar nicht wichtig – sondern immer! Konnte ich viele Jahre nichts mit dem Fest anfangen, genieße ich nun in vollen Zügen: Zusammenkommen. Wann sonst finden wir Lieder und Momente, die mehrere Generationen ansprechen, verbinden und singen lassen? Wenn wir auch sicher nicht wie gewohnt in einem gemütlich beleuchteten Kirchenraum, eng an eng, die „Stille Nacht“ besingen können, so bleibt uns doch die Melodie und der Text. Und vielleicht heißt „Zusammenkommen“ derzeit aneinander denken und miteinander sprechen. Aber auch das ist ein Miteinandersein. Welche Botschaft der Weihnachtsgeschichte ist für Sie besonders bedeutungsvoll? „Fürchtet Euch nicht!“ Natürlich und notwendigerweise sind derzeit Vorsicht und Rücksicht ein guter Begleiter. Aber das gilt doch wohl auch vor und nach einer Pandemie. Angst hingegen lähmt und kann Krankheiten hervorrufen oder verschlimmern. Keine Furcht, sondern Freude und Dankbarkeit für das was gerade geht. WIR SCHMIEDEN NEUES AUS ALTEM W W W. J U W E L I E R - D O E R I N G . D E Illustrationen: Birgit Kloppenburg 7
Fritz „Alleingelassen wird niemand“ Die zweite Welle der Corona-Epidemie gefährdet vor allem ältere Menschen. Im Frühjahr wurden Senioreneinrichtungen zu Hochsicherheitszonen, in denen die alten Menschen wochenlang ohne den Kontakt zu Angehörigen lebten. So weit soll es jetzt nicht kom- men. Im Haus „Maria Rast“ in Herford setzen Mitarbeitende und Bewohner auf profes- sionelle Pflege, Verantwortung und Gemeinschaft. Dafür, dass eine neue Corona-Welle auf Deutschland Das ist nur die Theorie, aber Adrian Koczy kann sie zurollt, bleiben Susanne Brüggemann und Adrian Koczy gut begreifbar in den Alltag der Pflege übersetzen: „Wir bemerkenswert ruhig. bleiben als Pflegekräfte trotz Corona bei den Men- Es ist Ende Oktober, die Bundeskanzlerin hat vor schen“, sagt er. „Alleingelassen wird niemand.“ einigen Tagen vor einer neuen Viruswelle gewarnt Diese Garantieerklärung an die gegenseitige Solida- und drastische Verhaltensregelungen ab November rität stärkt die Gemeinschaft. Gemeinschaftlich haben bekanntgegeben. Niemand weiß, welches Ausmaß Mitarbeitende und Bewohner von „Maria Rast“ in den die Pandemie in den kommenden Wochen annehmen vergangenen Monaten gezeigt, dass sie das Virus wird. zumindest in Schach halten können, wenn sie ihre Ver- Alle Fachleute gehen davon aus, dass wieder antwortung für andere wahrnehmen. mehr ältere Menschen an Covid 19 erkranken werden. Bewohner in Senioreneinrichtungen gelten als beson- Weihnachten werden liebgewonne Seelsorge im ders gefährdet. Susanne Brüggemann leitet „Maria Traditionen nicht stattfinden können Haus „Maria Rast“ Rast“, die größte katholische Senioreneinrichtung im Zur Verantwortung der Heimleitung gehört auch, dass Kreis Herford. Adrian Koczy ist Pflegedienstleiter. Beide Susanne Brüggemann und Adrian Koczy sich auf die Pflegedienstleiter stehen in der zentralen Verantwortung für die Senioren- Gefahren vorbereitet haben, die mit der zweiten Welle Adrian Koczy ist im Haus einrichtung, wenn sich die Lage im Kreis Herford weiter der Pandemie im Herbst und Winter auf die Menschen „Maria Rast“ auch als vom zuspitzt. Anzumerken ist ihnen das nicht. in „Maria Rast“ zukommen. Der Alltag in der Senioren- Erzbistum beauftragter Diakon Zum Teil ist diese innere Ruhe der Erfahrung aus einrichtung wird sich im November und Dezember tätig. In dieser Funktion leitet dem Frühjahr geschuldet. Das Haus ist gut durch das ändern. Wie Weihnachten gefeiert werden kann, ist er Wortgottesdienste auch für Frühjahr und den Sommer gekommen, kein einziger jetzt, Ende Oktober, unsicherer als je zuvor. Sehr wahr- evangelische Bewohner. Unter- Coronafall hat sich in „Maria Rast“ ereignet. Heimleiterin scheinlich werden liebgewonnene, wichtige Traditionen stützt wird er von dem seel- und Pflegedienstleiter betonen, wie sehr sie sich auf ihr in „Maria Rast“ in diesem Jahr nicht oder nur einge- sorglichen Begleiter im Haus, Team verlassen können. schränkt stattfinden können. Gregor Wittek. Das betrifft auch die ökumenische Feier am Heili- Garantieerklärung an die gen Abend, an der sonst immer viele Bewohner und gegenseitige Solidarität Angehörige teilnehmen. Der Gottesdienst wird in die- Aber da ist noch mehr. Um das zu beschreiben, auf sem Jahr voraussichtlich durch Wortgottesdienste auf was Susanne Brüggemann und Adrian Koczy in ihrem den Wohnbereichen von „Maria Rast“ ersetzt, die, so Haus großen Wert legen, bemühen Fachleute Begriffe ist es geplant, in ein feierliches Abendessen und die wie „Soft Skills“, etwas das man am besten mit „sanf- Bescherung übergehen. ten oder weichen Kompetenzen“ übersetzen kann. Um Das ist nur ein Ersatz, aber die Bewohner und Mit- Solidarität und Nächstenliebe, das Zusammenstehen in arbeitenden kommen trotzdem zusammen – und das der Not. Das was zum Wesenskern der christlichen Reli- ist wichtig, weil die Menschen sonst in Einsamkeit und gion, eigentlich jeder Religion gehört. Isolation versinken. Davon ist Adrian Koczy überzeugt. 8
Fritz Sie stehen in der Ver- antwortung für die Men- schen in „Maria Rast“: Leitung Susanne Brügge- mann und Pflegedienst- leiter Adrian Koczy 9
Fritz „Religion ist eine Erfahrung, die Gemeinschaft erlebbar Ausreichend Mitarbeitende zur Verfügung zu haben macht“, sagt er, „und die Gemeinschaft stärkt.“ ist eine Sache. Genau so wichtig ist es, dass die Moti- Seit dem ersten Lockdown finden die Gottesdienste vation im Team stimmt. Wie nah sind sich Bewohner auf den vier Wohnbereichen des Hauses statt. So hätte und Mitarbeitende? Können sich die Menschen, die das Virus auf einen Wohnbereich beschränkt werden hier wohnen und gepflegt werden, wirklich wohl füh- können, wäre es zu einer Infektion gekommen. Es gab len? Werden sie als „Kunden“ oder „Klienten“ behan- weitere Einschränkungen, mit denen alle leben muss- delt oder doch als Individuen mit einer eigenen, unver- ten. Angehörige konnten, wie überall, nicht ins Heim wechselbaren Individualität? kommen. Die Messen in der Kapelle von „Maria Rast“, Einer der Orte, an denen die besondere Kultur des die auch von Auswärtigen immer gut besucht wurden, Miteinanders in „Maria Rast“ deutlich wird, ist ein Raum fallen weiterhin aus. im Erdgeschoss. Die Wände sind in warmen Farben Allerdings: Messen und Andachten am Altar sind gestrichen, eine große Kerze brennt in der Ecke, auf zwar ein wichtiger Aspekt, aber längst nicht der ein- einem Lesepult liegt eine aufgeschlagene Bibel. In diesem Raum werden die Menschen aus dem Haus verabschiedet, die verstorben sind. Bewohner, Ange- hörige und Mitarbeitende haben hier die Gelegenheit, Abschied zu nehmen. Einfach den Sarg aus der Hinter- tür rollen: Das gibt es in „Maria Rast“ nicht. Ein Gedenk- buch neben dem Eingang zur Kapelle erinnert auch an die Menschen, die vor vielen Jahren im Haus gelebt haben und hier gestorben sind. „Rituale wie diese werden den Menschen in ‚Maria Rast‘ unaufdringlich zur Verfügung gestellt“, betont Susanne Brüggemann. Die Bewohner in „Maria Rast“ wollen diese Rituale, Gottesdienste, Treffen, Andachten. Sie verlangen danach, weil es ihnen etwas gibt, woran sie festhalten können „Es gibt diese Erwartungshaltung auch zu Weihnachten“, sagt Adrian Koczy. Ein prophetisches Bild von der Zukunft der Kirche Enttäuschen darf man dieses Gefühl nicht, auch wenn Gottesdienste und Andachten in der kommenden Advents- und Weihnachtszeit wieder nur sehr einge- schränkt stattfinden können. Adrian Koczy sieht keine andere Möglichkeit, als möglichst dagegen angzuge- Ein Raum, um von lieben zige Bereich, in dem religiöse Überzeugungen gelebt hen und Alternativen zu entwickeln. Die mangelnde Menschen Abschied werden können. Glaubenspraxis könne dazu führen, dass die Menschen zu nehmen. Auch die Verabschiedung der Ver- „Corona fordert dazu auf, darüber nachzudenken, von Gottesdiensten „entwöhnt“ werden, befürchtet er. storbenen gehört zu den was es heißt, Christ zu sein“, sagt Adrian Koczy. Christ- Er denkt dabei an den tschechischen Theologen Tomas Ritualen, auf die in „Maria lich leben: Das heißt in einer Senioreneinrichtung wie Halik, der gesagt hat, die leeren Kapellen und Kirchen Rast“ Wert gelegt wird. „Maria Rast“ vor allem, gute Pflege zu leisten und den könnten ein „prophetisches Bild“ von der Zukunft Menschen nahe zu sein. Dafür braucht man gute, moti- malen. So werde die Kirche in einigen Jahren aussehen, vierte Mitarbeiter. wenn sich weiter so viele Menschen wie bisher vom Schon lange wird in „Maria Rast“ deshalb ein christlichen Glauben zurückziehen. Schwerpunkt auf die Ausbildung gelegt. „Wir wollen Corona als Endzeitvision der Kirche? In „Maria Rast“ engagierte und fachlich qualifizierte Mitarbeiterinnen ist es gelungen, eine andere Vision von der Zukunft und Mitarbeiter und wir wissen, dass wir sie haben, weil der Kirche zu leben. Eine Vision, in der die Menschen wir sie selbst ausgebildet haben“, sagt Adrian Koczy. angesichts der Bedrohung näher zusammenrücken, Wegen diese Betonung auf die Personalentwicklung gerade in der Advents- und Weihnachtszeit, wenn nie- hat „Maria Rast“ anders als viele andere Seniorenein- mand gerne allein ist. Eine Gemeinschaft, in der sich richtungen keine Personalprobleme. Die gute Personal- die Bewohner sicher und gut betreut wissen. „Darauf ausstattung hat sich während der Corona-Epidemie kommt es an“, sagt Adrian Koczy: „Auch der Dienst am positiv bemerkbar gemacht. Menschen ist Gottesdienst.“ 10
Fritz Gottesdienste zu Weihnachten Weihnachten findet statt! Doch in diesem Jahr wird es anders sein, als Kirche St. Joseph Spenge wir das aus den vergangenen Jahren gewohnt waren. 17.30 Uhr KINDER-Krippenfeier Bedingt durch die Corona-Regelungen und die damit verbundenen Vor- 19.00 Uhr Hl. Messe gaben für die Feier von Gottesdiensten haben wir das Gottesdienstan- gebot an Heilig Abend und den Weihnachtstagen um neue Angebote, Kirche St. Bonifatius Eilshausen wie z.B. ökumenische Open-Air-Gottesdienste, erweitert. 16.30 Uhr KINDER-Krippenfeier Das Pastoralteam hat unter Beachtung der bei Drucklegung geltenden 20.00 Uhr Hl. Messe Vorgaben überlegt, an welchen Orten und zu welchen Zeiten Weih- nachtsgottesdienste stattfinden können. Wir weisen an dieser Stelle Marktplatz Bünde ausdrücklich darauf hin, dass sich hier kurzfristig Änderungen ergeben 15.30 Uhr Weihnachtsandacht können, wenn es neue Regelungen in der Coronaschutzverordnung 16.30 Uhr Weihnachtsandacht (CoronaSchVO) gibt, die auch die Feier von Gottesdiensten betreffen. 17.30 Uhr Weihnachtsandacht In jedem Fall ist eine Teilnahme am Gottesdienst nur mit vorheriger Anmeldung unter Angabe der Kontaktdaten möglich. Dazu nutzen Sie bit- Kirche St. Joseph Bünde te unsere Homepage www.prwi.nrw bzw. den beim jeweiligen Gottes- 16.30 Uhr Familienandacht dienst angegebenen Anmeldeweg. So tragen Sie dazu bei, dass lange 18.00 Uhr Hl. Messe Warteschlagen beim Einlass vermieden werden. Bei allen Gottesdiens- 21.00 Uhr Christmette ten – auch im Freien – besteht die Pflicht zum Tragen eines Mund-Na- sen-Schutzes und zur Einhaltung des Mindestabstands. Dadurch schüt- Kirchplatz Stift Quernheim zen Sie sich und die anderen Gottesdienstbesucher. Vielen Dank! 15.30 Uhr Familienandacht FRITZ stellt Ihnen im Folgenden eine Übersicht der vielfältigen Ange- bote vor. 1. Weihnachtstag – 25.12.2020 | 2. Weihnachtstag – 26.12.2020 Fest der Heiligen Familie – 27.12.2020 Heilig Abend – 24.12.2020 Am 1. + 2. Weihnachtstag sowie am Fest der Heiligen Familie sind die Münsterkirchplatz Herford Kirchen bis 17.00 Uhr geöffnet. Wir laden herzlich zum Besuch der 16.00 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst Krippen in unseren Kirchen und zum Verweilen ein – natürlich unter 18.00 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst Beachtung der Coronaregeln! Kirche St. Johannes Baptist Herford Kirche St. Johannes Baptist Herford 14.30 Uhr KINDER-Krippenfeier 09.30 Uhr Hl. Messe 22.00 Uhr Hl. Messe Kirche St. Paulus Herford Kirche St. Paulus Herford 11.00 Uhr Hl. Messe 14.00 – 17.40 Uhr, alle 20 Minuten Familienandacht mit Stationengang 20.00 Uhr Hl. Messe Kirche Maria Frieden Herford 22.00 Uhr Hl. Messe 11.00 Uhr Hl. Messe WWW.ZELTVERLEIH-KRENCKY.DE Kirche Maria Frieden Herford Kirche St. Dionysius Enger 15.30 Uhr KINDER-Krippenfeier 10.30 Uhr Hl. Messe 18.00 Uhr Hl. Messe Kirche St. Joseph Spenge H. KRENCKY GMBH Platz an der Stiftskirche Enger 09.00 Uhr Hl. Messe BOSCHSTR. 15 14.00 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst 32051 HERFORD 15.30 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst Kirche St. Bonifatius Eilshausen 17.00 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst 09.00 Uhr Hl. Messe TELEFON: 0 52 21-915920 TELEFAX: 0 52 21-347817 18.30 Uhr Ökumenischer Weihnachtsgottesdienst MOBIL: 0172-5 210958 Kirche St. Joseph Bünde Kirche St. Dionysius Enger 09.00 Uhr Hl. Messe INFO@ZELTVERLEIH-KRENCKY.DE 22.00 Uhr Hl. Messe 10.30 Uhr Hl. Messe 11
Fritz Man lernt eine Menge, wenn man Schulstreiks organisiert Emma Rohwetter (18) hat Fridays for Future in Bünde mit aufgebaut. Jetzt gibt sie diese Aufgabe an Jüngere ab. Ihre großen Ziele verliert sie trotzdem nicht aus den Augen. Hygienekonzepte muss- Über Politiker zum Beispiel will sie nicht grundsätz- ten auch die jungen lich schlecht reden, obwohl man das eigentlich von Protestler von Fridays for einer „FFF“-Vertreterin erwarten könnte. Future schreiben, wenn „Ich tue mich schwer mit dem Vorwurf, die würden sie in den vergangenen einfach nichts tun“, sagt sie über die Menschen in den Monaten einen Demons- Parlamenten und in den Regierungen. „Es ist immer trationszug planten. schwierig, schnell und möglichst sofort irgendwelche Emma Rohwetter weiß Vorstellungen umzusetzen.“ Zum Tee das. Sie ist erst 18, aber sie gehört bereits zu den Verständnis für Politiker ist eine Sache. Die langfristi- gen Ziele verliert Emma Rohwetter dennoch nicht aus bei ... Erfahrenen im Organisa- tionsteam von Fridays for Future in Bünde. „Ich habe die Leitung gemacht“, erzählt sie. Leitung: den Augen. „Wir müssen bei Fridays for Future auch Forderungen stellen, die viele für unrealistisch halten“, sagt sie. „Sonst würde keiner mehr grundsätzlich darü- Das ist bei Fridays for Future, kurz „FFF“, ein Job für All- ber nachdenken, was sich ändern muss.“ rounder. Dazu gehört eigentlich alles: die Ankündigung Vieles könnte auch jetzt schon möglich sein, ist sie der Demo bei der Polizei, die Planung des Demonst- überzeugt. Der öffentliche Nahverkehr zum Beispiel Zu den Fotos: rationszuges, eine Rede während der Kundgebung zu müsste billiger und zudem dringend ausgebaut wer- Sie wollen die älteren Genera- halten, die Moderation der Veranstaltung und der Kon- den. Oder Lebensmittel. Es muss doch möglich sein, tionen nicht mehr alleine ent- scheiden lassen, wenn es um takt mit den Medien. Tiere artgerecht aufzuziehen. Auch wenn das Fleisch ihre Zukunft geht. Die Schüler- Man lernt eine Menge dazu, wenn man Schulstreiks dann teurer wird. aktivisten von Fridays for Future organisiert. Doch jetzt plant Emma Rohwetter den Aus- „Unser Umgang mit dem Klima, den natürlichen (FFF) haben sich auch in Bünde stieg. Die Schule liegt hinter ihr, das erste Semester an Ressourcen oder dem Artenreichtum der Natur sind formiert. Emma Rohwetter (auf der Uni hat begonnen. Die „Jungen“ sollen nachrücken, Themen, denen man nicht ausweichen kann“, sagt die dieser Seite, rechte Seite oberes Foto, zweite von rechts) gehörte findet die Achtzehnjährige. junge Frau. von Anfang dazu. Sie organisier- Ganz unbedarft ist Emma Rohwetter damals nicht „Wenn Kirche heute wahrgenommen werden will, te die Demonstrationen, die gro- zum Organisationsteam der Bünder Ausgabe von Friday dann müsste sie eigentlich viel mehr in der Debatte ßen Zulauf fanden (Foto unten). for Future gekommen. Sie hatte schon vorher reichlich präsent sein, die Fridays for Future angestoßen hat“, Fotos: privat Erfahrung in der Planung von Aktivitäten und Veranstal- meint sie. „Wenn Kirche so in Erscheinung treten wür- tungen gesammelt. Als Messdienerin und Leiterin von de, dann könnte sie nachweisen, dass sie gar nicht so Jugendgruppen der katholischen Pfarrgemeinde St. realitätsfern ist.“ Joseph übernahm sie schon früh Verantwortung. In der Emma Rohwetter geht ihrem Weg weiter. „Früher katholischen Jugendarbeit hat sie nicht nur gelernt, eine konnte ich mit Politik nichts anfangen“, gesteht sie. funktionierende Organisation auf die Beine zu stellen. Jetzt engagiert sie sich in der „Villa Kunterbunt“, einem Wichtiger noch war der „weite Blick“, den sie sich dort selbstverwalteten Zentrum in Bünde. Ihr Lehramtsstu- antrainiert hat: zu lernen, andere Meinungen und Men- dium in Bielefeld hat sie im Herbst begonnen, wegen schen zu akzeptieren, und nicht alles eng zu nehmen, Corona unter erschwerten Bedingungen. auch wenn es der eigenen Überzeugung zuwider läuft. Auf die Frage, ob die Pandemie die Gesellschaft Das macht sie trotz ihres jugendlichen Alters zu langfristig verändern wird, weiß Emma Rohwetter keine einer „Reala“, einer Pragmatikerin, die einsieht, dass Antwort. Da ist sie ehrlich.‚ Aber sie ist sich sicher, dass auch wichtige Ziele Zeit brauchen und dass es nichts die Gesellschaft unser Engagement braucht: „Wichtig bringt, Mauern aufzubauen und die eigenen Einsichten ist doch, dass wir alle aktiv werden. Sonst ändert sich absolut zu setzen. nichts.“ 12
Fritz 13
Fritz Das Wertvollste, was Menschen anderen Menschen anbieten können Ein neuer ehrenamtlicher Dienst erweitert das Angebot im Pastoralen Raum Wittekindsland. Ehrenamtlich tätige Frauen und Männer haben sich zu „Begleitenden in der Trauer“ ausbilden lassen. Seit September sind sie im Einsatz. Wenn das meiste geregelt ist, die Kondolenzbrief beantwortet sind und die Trauergäste nach und nach ausbleiben, dann werden die Menschen, die zurückgeblieben sind, oft von ihren Verlustgefühlen überwältigt. Es ist, als habe sich die Trauer eine Zeitlang zurückgezo- gen und kehre mit aller Macht zurück. Ulrich Martinschledde kennt diese Situation. Der Gemeindereferent im Pastoralen Raum Wittekindsland führt viele Trauergespräche und lei- tet Trauerfeiern. Er erlebt immer wieder, wie sehr die Menschen, die einen anderen Menschen verloren haben, nach Trost suchen, auch von der Kirche. „Die Menschen erwarten von uns eine Antwort“, sagt er. Die neuen „Begleiterinnen und Begleiter in der Trauer“ im Pastora- len Raum Wittekindsland sind ein Teil dieser Antwort. Fünfmal haben sich zehn Frauen und Männer in den vergangenen Wochen getroffen, um sich für diese Aufgabe schulen zu lassen. Mit Ulrich Martinschled- de und dem Gemeindereferent Holger Schirk haben sie über Trauer und Trauerphasen, über Gesprächsführung und ihre eigene Rolle als Begleiter auf dem Trauerweg gesprochen. Ende September endete der Kurs mit einer kleinen Aussendungsfeier. Seitdem können die Begleiter eingesetzt werden. Vermittelt werden die Einsätze von Ulrich Martinschledde und Hol- ger Schirk. Sie leiten selbst einige Trauerfeiern, haben Einblicke über darüber klar werden, wie es weitergeht. Gespräche helfen. Von den die Krankenhausseelsorge und sind mit den Priestern im Gespräch, ehrenamtlichen Begleiterinnen wird keine psychologische Gesprächs- die sie auf Trauerfälle hinweisen, bei denen ein Besuch sinnvoll wäre. führung erwartet. Welche Begleiterin, welcher Begleiter eingesetzt wird, entscheiden „Es geht darum, Vertrauen auszubauen“, sagt Ulrich Martinschled- Ulrich Martinschledde und Holger Schirk nach der individuellen Situ- de, „achtsam zu sein, zu sehen, was in dieser Lage gebraucht wird.“ ation. Die Vielseitigkeit der Berufe und Erfahrungen, die die Begleiter Die Begleiterinnen und Begleiter bringen das Wertvollste mit, was mitbringen, erleichtet diese Entscheidung. Eine Fotografin ist dabei, Menschen anderen Menschen anbieten können: Respekt, Zuneigung, eine Juristin, eine Sozialpädagogin, aber auch eine Küsterin. Die Alters- Verständnis. spanne reicht von den Zwanzigern bis ins Rentenalter. Die meisten Die Besuche sind in der Regel einmalig und dauern nicht länger Begleiter haben selbst Trauer erlebt. Oft war diese Erfahrung das Motiv als 90 Minuten. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass es schwie- dafür, sich für den Kurs zu melden. rige Gespräche geben wird. Etwas, das auch den Begleitern an die Der Titel der neuen Gruppe lautet „Quo vadis – wohin gehst du?“ Substanz geht. Doch niemand in der Gruppe ist allein. Alle haben Wer einen lieben Menschen verloren hat, muss sich irgendwann immer Ulrich Martinschledde und Holger Schirk als Ansprechpartner 14
Fritz Am Kursende überreichten Holger Schirk (re.) und Ulrich Martinschledde (2. v.re.) den neuen „Begleitenden in der Trauer“ das Zertifikat die erfolgreiche Ausbildung. Die Feier fand in der St. Paulus-Kirche Herford statt. im Hintergrund. Zweimal im Jahr treffen sich alle, um ihre Erfahrungen Gruppe Quo vadis – Der nächste Schritt auszutauschen und voneinander zu lernen. Das Herz voll von Erlebnissen der letzten Wochen. Die Idee für die „Begleiterinnen und Begleiter in der Trauer“ ent- Da war der Abschied, die schmerzende Wahrheit, die Traurigkeit, die Leere. stand während der Diskussionen und Beratungen, um die „Pastoralver- Da gab es aber auch Umarmungen, Aufmunterungen, liebe Worte, den mit- einbarung“ für den Pastoralen Raum Wittekindsland vorbereitet wurde. fühlenden Händedruck. „Dieser Dienst steht für ein neues Arbeitsfeld über die Gemeindegren- Und die Entscheidungen, die zu treffen waren. Ich hatte das Gefühl, ich funktioniere nur, stehe neben mir. zen hinaus, gedacht für Menschen, die bisher nicht im Blick waren“, Jetzt möchte ich weitergehen und gleichzeitig stehen bleiben. Allein?! sagt Ulrich Martinschledde über das neue Angebot. Die Begleitung Jetzt einen Begleiter/eine Begleiterin zu haben, der/die zuhört, mitfühlt, mit mir erweitert die Trauerarbeit auf den Bereich der Ehrenamtliche, die oft nach Antworten sucht, auf die beharrliche Frage: „Wohin gehst du?“ aus biografischen Gründen nah dran am Thema sind. Wie groß das Rufen Sie ohne Scheu an: 05221 92 59 61 84 Engagement für diese neue Aufgabe ist, zeigte sich im Frühjahr, noch Wir vermitteln Ihnen einen Begleiter/eine Begleiterin, die mit Ihnen einen Besuchstermin abspricht. vor Corona. Der Ausbildungskurs für den neuen Dienst war nur wenige Weitere Infos zur Gruppe u.martinschledde@prwi.nrw Tage nach der Ankündigung ausgebucht. 15
Familiena Dieses Jahr 2020 stellt wegen der Corona Pandemie das Gewohnte in Frage. Der Besuch eines Gottesdienstes wird aus verschiedenen Gründen schwierig sein. Es wird z.B. Beschränkungen beim Zugang zu den Gottesdiensten geben, damit Sie eine gute Alternative haben, möchten wir mit diesen zwei Gottesdiensten Familien darin unterstützen, wenn Sie nicht zu Vorbereitung und Gestaltung der kleinen Andacht den Gottesdiensten kommen können oder wol- len, sich am Heiligen Abend Zeit zu nehmen, Blumen, grüne Zweige, Weihnachtsbaum, Kerze, Liederzettel bereit halten ( Gotteslob) gemeinsam zu beten, aus der Heiligen Schrift zu Verabreden Sie vorher, wer die Schriftworte und Gebete vorträgt lesen und ein Weihnachtslied zu singen. Eine gute Andacht und einen schönen, gesegne- und wer die Lieder anstimmt. ten Heiligen Abend wünschen wir Ihnen! Im Internet z.B. bei Youtube finden Sie viele Weihnachtslieder, die Ihnen helfen, wenn Sie niemanden zum Anstimmen haben, mit zu singen) Legen Sie eine Bibel mit den angebenen Schriftworten (Lukas 2,1-20) in die Mitte. Liedvorschlag: Stern über Bethlehem (Gotteslob Nr. 261) Sie unterstreicht die Gegenwart von Gottes Wort 1. Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg Führ uns zur Krippe hin, zeig wo sie steht Leuchte du uns voran, bis wir dort sind Kreuzzeichen: Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen 2. Stern über Bethlehem, bleibe nicht stehen Gebet Du sollst den steilen Pfad vor uns hergehen Guter Gott. Heute denken wir daran, dass dein Sohn Jesus vor vielen Jahren in Bethlehemgeboren wurde. Führ uns zum Stall und zu Esel und Rind Jesus sollte den Menschen helfen. Und er sollte von dir erzählen, guter Gott. Du hast ihn zu uns auf die Erde Stern über Bethlehem, führ uns zum Kind geschickt, weil du uns sehr liebst. Darüber freuen wir uns. Danke, guter Gott. Amen. Weihnachtsgeschichte für kleinere Kinder (alternativ: Weihnachtsevangelium aus der Bibel / Kinderbibel) Maria ist eine junge Frau. Ein Engel kommt zu Maria. Ein Engel ist ein Bote Gottes. Maria erschrickt. Der Engel sagt: „Hab keine Angst, Maria. Ich bringe dir eine Nachricht von Gott. Gott hat dich lieb. Du wirst bald einen Sohn be- kommen. Den sollst du Jesus nennen. Dein Kind ist Gottes Sohn. Wenn Jesus groß ist, wird er vielen Menschen helfen.“ Maria fragt überrascht: „Wie kann ich die Mutter von Gottes Sohn werden?“ Der Engel beruhigt Maria: „Hab keine Angst. Du weißt doch, dass Gott alles kann.“ Da antwortet Maria: „Dann soll es so geschehen, wie Gott es will.“ Josef ist Marias Mann. Er ist Zimmermann und baut Häuser und Möbel. Ein Soldat kommt in die Stadt. Er verkündet: „Der Kaiser will wissen, wie viele Leute in seinem Land wohnen. Alle sollen gezählt werden. Deshalb muss jeder in die Stadt gehen, aus der seine Familie kommt. Dort soll er sich aufschreiben lassen.“ Josef ruft: „Das geht nicht. Meine Familie kommt aus Bethle- hem. Das ist ganz weit weg. Meine Frau Maria kann nicht so weit gehen. Sie bekommt bald ein Kind.“ Der Soldat antwortet: „Der Kaiser hat es befohlen. Du musst dem Kaiser gehorchen, sonst wirst du bestraft.“ Maria und Josef machen sich auf den Weg nach Bethlehem. Maria hat Angst. Der Weg ist weit und anstrengend. Wird sie es noch bis nach Bethlehem schaffen. Endlich sehen sie in der Ferne Häuser. Das ist Bethlehem. Maria ist froh. Sie spürt, dass ihr Kind bald geboren wird. Maria und Josef suchen ein Zimmer. Aber es sind so viele Menschen nach Bethlehem gekommen, um sich aufschreiben zu lassen. Josef geht zu einem Gasthof und fragt: „Guten Tag, haben sie noch ein Zimmer für uns?“ Der Gastwirt antwortet: „Ihr kommt zu spät. Bei mir ist alles voll.“Josef fragt in einem anderen Gasthof nach einem Zimmer. Der Gastwirt sagt zu ihm: „Ihr seid mir zu arm. Bei mir sind nur reiche Gäste. Illustrationen auf diesen Seiten Da passt ihr nicht dazu.“ von Birgit Kloppenburg Im dritten Gasthof sagt der Wirt zu Josef: „Ich habe kein freies Bett mehr. Aber ich habe noch einen Stall draußen vor der Stadt. Im Stall liegt Heu und Stroh. Dort könnt ihr schlafen, wenn ihr wollt.“
andacht Maria und Josef gehen zum Stall. Es ist höchste Zeit. In der Nacht wird Jesus geboren. Maria wickelt ihn in Windeln und legt ihn in die Futterkrippe auf das Stroh. Maria und Josef sind froh. Sie danken Gott für ihr Kind. Sie wissen: Nun ist Gottes Sohn geboren. Auf dem Feld in der Nähe sind Hirten bei ihren Schafen. Ein Engel kommt zu den Hirten. Die Hirten erschrecken. Der Engel sagt zu ihnen: „Habt keine Angst. Ich bringe euch eine gute Nachricht. Heute Nacht wurde Gottes Sohn geboren. Er wird euch helfen in eurer Not. Geht zum Stall. Dort werdet ihr das Kind finden.“ Die Hirten laufen zum Stall. Sie finden das Kind in der Krippe. Sie freuen sich sehr, dass sie die Ersten sind, die Gottes Sohn sehen dürfen. Liedvorschlag: Zu Betlehem geboren (GL 239,1-2) 1. Zu Betlehem geboren ist uns ein Kindelein. / Das hab ich auserkoren, / sein Eigen will ich sein. / Eja, eja, sein Eigen will ich sein. 2. In seine Lieb versenken / will ich mich ganz hinab; / mein Herz will ich ihm schenken / und alles, was ich hab. / Eja, eja, und alles was ich hab. Dankgebet Guter Gott, vor vielen Jahren wurde Jesus in Bethlehem geboren. Er sollte uns Menschen von dir erzählen. Er sollte uns sagen, wie lieb du uns hast. Danke, guter Gott. Alle: Danke, guter Gott Jesus kam als kleines Kind zu den Menschen. Deshalb brauchte niemand Angst vor ihm zu haben. Danke, guter Gott Alle: Danke, guter Gott Jesus hatte arme Eltern. Deshalb trauten sich auch die armen Hirten, ihn zu besuchen. Danke, guter Gott. Alle: Danke, guter Gott Als kleines Kind brauchte Jesus liebe Eltern, die gut für ihn sorgen. Auch wir haben liebe Eltern. Danke, guter Gott. Alle: Danke, guter Gott Jesus war ein großes Geschenk für die Menschen. Aber heute bekommen wir noch viele andere Geschenke, weil Jesus Geburtstag hat. Danke, guter Gott. Alle: Danke, guter Gott Vater Unser Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigen. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. Segen: Es segne uns der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen Liedvorschlag: O du fröhliche (Gotteslob Nr. 238) 1. O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! / Welt ging verloren, Christ ist geboren: / 2. O du fröhliche … / Christ ist erschienen, uns zu versühnen: / Freue … 3. O du fröhliche … / Himmlische Heere jauchzen dir Ehre: / Freue … Gott hat uns seine Liebe geschenkt. Er hat uns seinen Sohn geschenkt. Aus Freude darüber wollen auch wir einander beschenken und uns „frohe und gesegnete Weihnachten“ wünschen.
Hausgottesdienst In dieser Nacht feiern wir die Geburt eines Kindes. Wir feiern die Geburt Jesu. Jedes Neugeborene lässt uns staunen über das Wunder des Lebens. In dieser Nacht feiern wir: Gott wird Mensch. Der große Gott – ganz klein und uns nah. Es ist und bleibt ein Geheimnis. Beginnen wir unser Gebet mit dem Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Lied Jauchzet, ihr Himmel (GL 251,1+3) 1. Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Engel in Chören, / singet dem Herren, dem Heiland der Menschen zu Ehren! / Sehet doch da: Gott will so freundlich und nah / zu den Verlornen sich kehren. 3. Sehet dies Wunder, wie tief sich der Höchste hier beuget; / sehet die Liebe, die endlich als Liebe sich zeiget. / Gott wird ein Kind, / träget und hebet die Sünd: / Alles anbetet und schweiget. Gebet Herr, unser Gott, du bist die Liebe und das Leben. In deinem Sohn Jesus ist diese Liebe zu uns Mensch geworden. Wir danken dir dafür. Lass uns aus dieser Liebe vertrauensvoll leben. Darum bitten wir durch Jesus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn. Amen. Evangelium Wir hören das Weihnachtsevangelium nach Lukas: Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. Lukas 2,1-7 Das Jesuskind wird in die Krippe gelegt. Lied Zu Betlehem geboren (GL 239,1-2) 1. Zu Betlehem geboren ist uns ein Kindelein. / Das hab ich auserkoren, / sein Eigen will ich sein. / Eja, eja, sein Eigen will ich sein. 2. In seine Lieb versenken / will ich mich ganz hinab; / mein Herz will ich ihm schenken / und alles, was ich hab. / Eja, eja, und alles was ich hab. Der Evangelist Lukas berichtet weiter: In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / bei den Menschen seines Wohlgefallens.
Sie können auch lesen