Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn

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Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
No 4/2019

Winterschwimmen
in der Traglufthalle
Seite 6

Erlebniswelt Naturmuseum
Seite 20
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
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        Inklus rt-Bus
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   «energie»-Leserreise:                                                          Ja, ich bin bei der «energie»-Leserreise
   Murten Licht-Festival mit Schifffahrt und Fondue
                                                                                  am 18. Januar 2020 mit dabei!
   Winter-Lichterzauber                                                           Buchen Sie telefonisch unter 056 461 61 61 (Kreditkarte bereithalten)
   im Dreiseenland                                                                oder online unter energie-leserangebot.ch

   In der dunkelsten Zeit jedes Jahres verwandelt                                 Preis pro Person: CHF 89.–
                                                                                  (Kreditkartenpreis, keine Reduktion mit Halbtax oder GA)
   das Murten Licht-Festival das Zähringerstädtchen
   Murten in ein spektakuläres Lichtereignis. Licht-                              Mögliche Einsteigeorte:
   künstler aus der ganzen Welt verwandeln den Ort                                Wiesendangen 12.55 Uhr, Zürich 13.30 Uhr, Windisch 14.00 Uhr,
   mit ihren Werken in eine Welt voller Poesie, Über-                             Aarau 14.30 Uhr, Alchenlüh 15.20 Uhr. Ankunft in Murten ca. 16.15 Uhr.
   raschungen und Kreativität. Da erwachen plötzlich
                                                                                  Rückreise:
   Mauern zum Leben, sehen Schulhäuser komplett                                   Abfahrt in Murten 22 Uhr.
   anders aus, fahren Piratenschiffe durch die mittel-
   alterlichen Gassen, und ganze Hausfassaden
   werden zu Comicstrips.                                                         Das Eurobus-Team wünscht Ihnen einen schönen Ausflug.
   Kommen Sie mit auf eine wundersame Reise zu
   den Lichtkünstlern, die sich in Murten ein jedes
   Jahr spektakulärer werdendes Stelldichein geben.
   Wir kommen gemeinsam am späten Nachmittag
   in Murten mit dem Bus an und haben dann aus-
   giebig Zeit, um das Städtchen und das Festival
   auf eigene Faust zu erkunden. Um 20 Uhr besteigen
   wir das Schiff, bestaunen den Lichterzauber
   vom See aus und wärmen uns anschliessend bei
   einem gemütlichen Fondue im Hafen wieder auf.

   Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Eurobus:                                       Wir empfehlen eine der Jahreszeit und dem Wetter entsprechende Kleidung. Wir bitten Sie, sich
   056 461 61 61, leseraktion@eurobus.ch                                          spätestens 15 Minuten vor der Abfahrtszeit am Treffpunkt einzuinden.

   Anmeldebedingungen: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, daher erfolgt die Reservation nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Sie erhalten eine
   Bestätigung. Annullierung: Eintägige Busreisen können nicht annulliert werden. Es gelten die Vertragsbedingungen der Eurobus-Gruppe, die Sie jederzeit
   bei Eurobus anfordern oder im Internet unter eurobus.ch einsehen können.
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Inhaltsverzeichnis No 4/2019

                                                                                                              Zukunftsweisendes                                       4 Spotlights Kurzmeldungen aus nah und fern
                                                                                                              Zusammenspiel                                           6 Schwimmen im Winter Dank der neuen Trag-
                                                                                                                                                                        lufthalle im Freibad des Sportzentrums Zuchwil
                                                                                                              Energie ist das Kerngeschäft der Regio Energie            können Schwimmer auch im Winter trainieren
                                                                                                              Solothurn. Als Energie- und Wasserversorgerin
                                                                                                              beliefern wir die Stadt und Region Solothurn täglich    8 Künstliche Kälte heizt den Planeten Die Kälte-
                                                                                                              mit Strom, Gas, Fernwärme und Wasser. Deren Netze         maschine hat die Welt verändert. Doch Küh-
                                                                                                              kreuzen sich auf dem Areal Aarmatt in Zuchwil –           lung verursacht 12 Prozent aller Klimagase
                                                                                                              eine gute Ausgangslage, die das Zusammenspiel der
                                                                                                              Energieträger im Hybridwerk und in der STORE&GO-       12 Infograik Wärmepumpen und Kühlschränke
                                                                                                              Anlage vereinfacht. Diese Verbindung der Netzinfra-       funktionieren nach demselben Prinzip
                                                                                                              strukturen ist zukunftsweisend für die Energiepro-
                                                                                                              duktion. Denn die Energiewende kann nur gelingen,      14 Treibstoff aus Licht und Luft Die ETH macht
                                                                                                              wenn wir sämtliche Energieträger miteinbeziehen.          aus Licht und Luft lüssige Treibstoffe
                                                                                                              In dieser Ausgabe begleiten wir eine Gruppe auf eine
                                                                                                              Führung durch die innovativen Anlagen in Zuchwil.      16 Wege und Ziele Das Vallée de Joux ist sehr
                                                                                                              Viel Energie hat die Sportzentrum Zuchwil AG in           kalt. Bevor die Bauern die Uhrmacherei
                                                                                                              die Sanierung ihres Freibads investiert. Eine impo-       entdeckten, exportierte das Tal Eisklötze
                                                                                                              sante Traglufthalle macht den Betrieb des 50-Meter-
                                                                                                              Schwimmbeckens nun auch im Winter möglich.             18 Hybridwerk als Gästemagnet 2019 haben
                                                                                                              Wer seine Batterien lieber in der ruhigen Natur           bereits mehr als 50 Gruppen das Hybridwerk
                                                                                                              aulädt, statt sich im Wasser auszupowern, ist im          und die STORE&GO-Anlage besucht
                                                                                                              Uferpark Attisholz genau richtig. Bei unserem Vogel-
                                                                                                              beobachtungsposten können Sie mit etwas Glück          20 Erleben und beobachten Das Naturmuseum
                                                                                                              zahlreiche Vogelarten entdecken und haben dank            Solothurn bietet Bildung und Aha-Erlebnisse
                                                                                                              einer Informationstafel vor Ort die Möglichkeit,
                                                                                                              diese zu bestimmen. Energie, genauer gesagt Strom,     22 LichterZauber 45 000 Leuchten lassen das Al-
                                                                                                              ist auch Thema im Beitrag zum LichterZauber               ters- und Plegeheim St. Katharinen erstrahlen
                                                                                                              im Alters- und Plegeheim St. Katharinen. Diesen
                                                                                                              unterstützen wir mit unserem Stromprodukt «so          23 Preisrätsel Gewinnen Sie ein Wochenende im
                                                                                                              natürlich». So werden die 45 000 LED-Lichter mit          Vallée de Joux oder einen Auslug mit Eurobus
                                                                                                              Strom betrieben, der zu 100 Prozent aus Solaranla-
                                                                                                              gen stammt.                                            24 Strooohm! Ohne Isolatoren ist Strom nutzlos
                                                                                                                                                                        und gefährlich
                                                                                                              Lassen Sie sich verzaubern!
Titelbild: Bilderwerft media, Michel Lüthi Fotos: zVg Eurobus / iStock / Bilderwerft media, Michel Lüthi

                                                                                                                                                                       06

                                                                                                              Felix Strässle,
                                                                                                              Direktor
                                                                                                              Regio Energie
                                                                                                              Solothurn

                                                                                                           Regio Energie Solothurn
                                                                                                           Rötistrasse 17, 4502 Solothurn
                                                                                                                                                                       18
                                                                                                           Hauptnummer                      032 626 94 94
                                                                                                           Pikett Strom                     032 622 47 61
                                                                                                           Pikett Gas/Wasser/Fernwärme      032 622 37 31
                                                                                                           Energieberatung                  032 626 94 40
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Spotlights

               Energieverbrauch 2018                                  11 Geschichten aus Solothurn
               um 2,2 Prozent gesunken                                Sie sind «genussreich», «närrisch» oder auch «liebens-
                                                                      wert». Nach «TreffPunkte. 11 trefliche Solothurner
               Der Endenergieverbrauch der Schweiz lag 2018 gegen-    Geschichten» erscheint Ende November 2019 bereits der
               über dem Vorjahr um 2,2 Prozent tiefer. Hauptgrund     achte Band der Bücherreihe der Regio Energie Solothurn.
               war die wärmere Witterung (Heizgradtage: – 10,6%).     Auch in diesem Jahr haben sich die 11 Autorinnen und
               Eine gegenläuige Wirkung hatten jedoch andere Fak-     Autoren in ihren Geschichten einem besonderen Thema
               toren: die Zunahme der ständigen Wohnbevölkerung       gewidmet. Mehr sei an dieser Stelle noch nicht verraten.
               um 0,7 Prozent, die gestiegene Wirtschaftsleistung     Ab dem 29. November 2019 ist das neueste Geschichten-
               (Bruttoinlandprodukt: + 2,5%) und der um 1,4 Prozent   buch bei Bücher Lüthy in Solothurn erhältlich. Sammle-
               höhere Treibstoffverbrauch.                            rinnen und Sammler dürfen sich übrigens freuen:
                                                                      Passend zur Solothurner Zahl 11, sind noch drei weitere
               Quelle: Schweizerische Gesamtenergiestatistik 2018     Ausgaben geplant.

               Aus London wird Barcelona                              Die Frage

               Im Jahr 2015 hat die Weltklimakonferenz in             Was ist Flatterstrom?
               Paris als Ziel festgelegt, dass die Erderwärmung
               im Zeitraum 1850 bis 2100 deutlich unter 2 Grad        Wind- und Solarstrom sind stark abhängig vom momenta-
               Celsius liegen soll, möglichst unter 1,5 Grad.         nen Wetter: Zieht gerade eine Wolke vorbei? Frischt der
               Doch wie soll man sich diese scheinbar geringe         Wind vorübergehend auf? Die Stromproduktion ist deshalb
               Erwärmung vorstellen? Wissenschafter der ETH           manchmal sehr unregelmässig – latterhaft. Dies kann sich
               Zürich haben nun anschauliche Vergleiche an-           negativ auf die Stabilität des Stromnetzes und damit auf die
               gestellt: Bei 1,4 Grad höherer Durchschnittstem-       Versorgungssicherheit auswirken und muss deshalb durch
               peratur im Jahr 2050 hätte London das Klima,           andere Kraftwerke ausgeglichen werden.
               das heute Barcelona hat, aus Stockholm würde
               klimatisch Budapest, aus Madrid Marrakesch             Wollen Sie auch etwas wissen zu einem Energiethema?
               und aus Zürich Mailand. In 22 Prozent der unter-
               suchten Städte würden gar Klimabedingungen             Senden Sie Ihre Frage an:
               herrschen, die es heute nirgendwo gibt.                redaktion@strom-online.ch

               3,23 Mrd. kWh
               Im ersten Quartal 2019 mussten in Deutschland die Übertragungsnetz-
               betreiber 3,23 Mrd. Kilowattstunden (kWh) Windenergie abregeln:
               Windturbinen wurden vorübergehend abgestellt, weil zu wenig Strom-
               leitungen da waren, um den ganzen produzierten Strom in die Ver-
               brauchszentren zu transportieren. Zum Vergleich: Die 3,23 Mrd. kWh
               sind mehr als die Jahresproduktion des Kernkraftwerks Mühleberg;
Foto: iStock

               Deutschland verbraucht pro Jahr etwa 570 Mrd. kWh Strom.

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Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Stromimportüberschuss
       Winterhalbjahr Schweiz

 10

  8

  6

  4

  2

  0
        1990                 1995                2000         2005   2010   2015

 –2

 –4
Mrd.
kWh      Quelle: Schweizerische Elektrizitätsstatistik 2018

 Der Import
 von Winterstrom
 nimmt zu
 Die Schweiz ist im Winter immer
 seltener in der Lage, ihren Strombe-
 darf im Inland zu decken. Seit den
 2000er-Jahren muss sie im Winter-
 halbjahr jeweils netto mehr Strom
 importieren, als sie exportieren kann.
 Das geht nur so lange gut, als es in
 Europa Länder gibt, die im Winter-
 halbjahr Strom exportieren können
 und wollen. Zusätzlich müssen die
 verfügbaren Stromleitungen genü-
 gend Kapazität haben. Mit immer
 mehr Wärmepumpenheizungen, stei-
 gender Elektromobilität und der
 absehbaren Stilllegung der Schweizer
 Atomkraftwerke wird sich die Situa-
 tion noch massiv verschärfen, wie eine
 im Sommer 2019 publizierte Studie
 der Forschungsanstalt Empa zeigt
 («Impacts of an Increased Substitution
 of Fossil Energy Carriers with Electri-
 city-Based Technologies on the Swiss
 Electricity System»).
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Die neue Traglufthalle im Sportzentrum Zuchwil macht’s möglich: Künftig kann das
                                         50-Meter-Schwimmbecken im Freibad auch während der Wintermonate betrieben
                                         werden. Denn die Nachfrage nach überdachter Wasserläche ist gross.

                                         Neue Sportstätte
                                         für Wasserratten
                                             Text: Barbara Graber

                                         Proi- und Hobbyschwimmer sind sich          den. Hier können Proisportler und die        sante Konstruktion ist 9,3 Meter hoch,
                                         vermutlich einig: Am besten lässt es sich   breite Bevölkerung von Mitte September       58 Meter lang und besteht aus fünf
                                         in einem 50-Meter-Becken trainieren.        bis Mitte April trainieren.                  1,4 Tonnen schweren Kunststoffelemen-
                                         Solche Anlagen sind in der Schweiz je-                                                   ten, die eine Innenhülle und eine Aus-
                                         doch rar. «Die meisten Hallenbäder ver-     Für ein «besonderes                          senhülle bilden. «Wir haben Material ver-
                                         fügen lediglich über 25-Meter-Schwimm-      Badefeeling»                                 wendet, das demjenigen von Lastwagen-
                                         becken, die nicht für den Spitzensport      Die Realisierung der imposanten Halle        blachen ähnelt», erklärt Urs Jäggi. Mitte
                                         geeignet sind», weiss Urs Jäggi, Direk-     ist Bestandteil einer umfangreichen Frei-    September 2019 wurde die Halle zum
                                         tor der Sportzentrum Zuchwil AG (SZZ        badsanierung. Die 45-jährigen Beton-         ersten Mal aufgebaut. Damit das 1,5 Milli-
                                         AG). Wie in jedem Freibad war auch          becken wurden Anfang dieses Jahres           onen Liter Wasser fassende Becken nicht
                                         das 50-Meter-Becken in Zuchwil bisher       alle mit Chromstahl ausgekleidet. Dieses     entleert werden musste, wurde für die
                                         nur im Sommer während kurzer Zeit           Material macht sie zu 100 Prozent dicht      Aufbauarbeiten eine grosse Blache über
                                         geöffnet. Dank einer Traglufthalle kann     und sorgt durch den silbernen Schimmer       das Schwimmbecken gespannt. «Damit
                                         nun das wettkampftaugliche Schwimm-         für ein «besonderes Badefeeling», wie        konnte man buchstäblich über Wasser
                                         becken auch im Winter betrieben wer-        Urs Jäggi erklärt. Auch der Sprungturm       gehen», so der Direktor. Anschliessend
                                                                                     wurde ersetzt. Mit ihren 67 Metern Länge     wurden die Hallenelemente auf die
                                         Urs Jäggi, Direktor der SZZ AG, hat viel    und Platz für drei Personen gleichzei-       Blache gelegt, untereinander verbunden
                                         Energie in das Projekt investiert.          tig ist die neue Rutsche ein besonderes      und mit Klemmen und Schrauben in den
                                                                                     Highlight für alle Badibesucher. Den Zu-     Gewindehülsen am Boden verankert. Mit
                                                                                     schlag für die Installation der Frischwas-   einer Monoblock-Anlage wurde die Halle
                                                                                     ser- und Abwasserleitungen für die neu-      schliesslich wie ein Ballon aufgeblasen.
                                                                                     en Becken, die Wintergarderoben sowie        «Mit dieser Technik sind keine Pfosten
                                                                                     für die Schwimmbadtechnik bekam die          oder Gerüste notwendig.» Stattdessen
                                                                                     Regio Energie Solothurn. Die Mitarbei-       sorgt ein Überdruck im Innern dafür,
                                                                                     tenden der Abteilung Sanitärinstallatio-     dass die Halle nicht in sich zusammen-
                                                                                     nen bauten neue Versorgungsleitungen         fällt. Wer sie betritt, muss deshalb durch
                                                                                     ein und installierten im Aussenbereich       eine Druckschleuse gehen. Die Gardero-
                                                                                     Standduschen sowie weitere Wasser-           ben wurden in ein neues Gebäude neben
                                                                                     und Reinigungsanschlüsse.                    der Anlage eingebaut und sind mit einem
                                                                                                                                  Tunnel mit der Halle verbunden.
                                                                                     «Über Wasser gehen»
Fotos: Bilderwerft media, Michel Lüthi

                                                                                     Das rund um das 50-Meter-Becken              Einzigartige technische
                                                                                     verlaufende Traglufthallenfundament,         Ausreifung
                                                                                     in welches bei der Sanierung zahlrei-        In der Schweiz verfügen vier Freibäder
                                                                                     che Gewindehülsen eingegossen wurden,        über eine Traglufthalle. Die technische
                                                                                     fügt sich kaum sichtbar in die neue          Ausreifung des Exemplars in Zuchwil
                                                                                     Anlage ein. Die Traglufthalle selbst ist     ist jedoch einzigartig. Im Innern der
                                                                                     hingegen nicht zu übersehen. Die impo-       Halle herrscht ein warmes, sehr feuchtes

                                         6
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Die Schwimmerinnen von Artistic Swimming
                                                       der Swim Regio Solothurn umrahmten die
                                                       Eröffnungsfeier mit einem Showblock.

                                                                                                     Imposante Konstruktion: Die Halle ist
                                                                                                     9,3 Meter hoch, 58 Meter lang und
                                                                                                     besteht aus fünf 1,4 Tonnen schweren
                                                                                                     Kunststoffelementen.

                                                       Die neue Halle steht Proisportlern wie
                                                       der breiten Bevölkerung offen. Auch die
                                                       Eliteschwimmer der Swim Regio Solothurn
                                                       absolvieren hier ihre Trainings.

Klima, das ausgeglichen werden muss,        musste. Seit 2008 ist die SZZ AG deshalb         400 000 Besucher pro Jahr
da sich sonst die Feuchtigkeit anstaut.     an das Fernwärmenetz der Regio Ener-             Die Einweihung der Traglufthalle am
Um die Wärme nicht einfach über eine        gie Solothurn angeschlossen. Mit diesem          28. September 2019 war der jüngste Mei-
Klappe draussen verpuffen zu lassen,        Umstieg konnte sie seither über 3700             lenstein in der Geschichte der SZZ AG.
wird ein Wärmerückgewinnungsmodul           Tonnen CO2 einsparen. Damit könnte               Diese begann mit der Eröffnung des Hal-
eingesetzt.                                 eine Person 446 Mal um die Welt liegen.          lenbads und des Freibads im Jahr 1974.
Für den Bau der Traglufthalle erhielt die   Im täglichen Betrieb wird jedoch auch            In den kommenden Jahrzehnten entwi-
SZZ AG inanzielle Unterstützung von         Energie erzeugt. «Bei der Eisproduktion          ckelte sich das Sportzentrum zu einem
mehreren Partnern, darunter auch von        für unsere Eishallen entsteht Abwär-             der grössten in der Schweiz mit Eishalle
der Regio Energie Solothurn. Die Ener-      me», erklärt Urs Jäggi. Dieser Vorgang           und Ausseneisfeld, das im Sommer zu
giedienstleisterin ist zugleich Namens-     funktioniert wie ein Kühlschrank: Den            einem Tennisplatz umfunktioniert wird,
und Farbgeberin der Halle und unter-        Betonplatten unter den Feldern wird so           einer Dreifachturnhalle, einem Sauna-
stützt das Projekt mit einem einmali-       viel Wärme entzogen, bis das Wasser              park und Wellnesspool sowie einem Ho-
gen Investitionsbeitrag wie auch mit        darauf gefriert. «Die entzogene Wärme            telbetrieb, der über ca. 200 Betten und
jährlichen Betriebsbeiträgen und einem      lassen wir nicht einfach in der Luft ver-        ein Restaurant verfügt. Anfang Oktober
Bahnsponsoring.                             puffen, sondern nutzen sie zum Heizen            wurden die Sportplätze mit einem Kunst-
                                            der Gebäude und des Wassers.» Ist zu             rasen ergänzt. Mit dieser umfangreichen
Abwärme aus der                             viel Abwärme vorhanden, wird diese in            Infrastruktur ist das Sportzentrum ins-
Eisproduktion nutzen                        die Aare geleitet. Umgekehrt kann das            besondere zur Durchführung von Sport-
Für den Betrieb ihrer Anlagen benötigt      Sportzentrum dem Aarewasser mit einer            lagern beliebt. Die gesamte Anlage er-
die SZZ AG viel Energie. Ursprünglich       Wärmepumpe auch Wärme entziehen.                 streckt sich auf einer Fläche von 85 000
wurde im Sportzentrum mit Öl geheizt.       Erst wenn mehr Wärme benötigt wird, als          Quadratmetern und zählt jährlich rund
Mit dem Bau des 34 Grad warmen Well-        mit der Eisproduktion und dem Aarewas-           400 000 Besucherinnen und Besucher. Mit
nesspools vergrösserte sich der Energie-    ser zur Verfügung steht, greift die SZZ AG       der neuen Traglufthalle werden es nun
bedarf jedoch stark, weshalb eine ener-     auf Fernwärme zurück. Dies ist vorwie-           sicher noch ein paar Triathleten, Crawler
gieefizientere Lösung gefunden werden       gend in den kalten Monaten der Fall.             und andere Wassersportler mehr sein.

                                                                                                                                             7
Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Kühlung ist allgegenwärtig, ob in Klimaanlagen in Häusern und Autos
                            oder im Kühlschrank. Doch das hat Konsequenzen.

                                                                                                                         holt. Die Internationale Energieagentur

                            Künstliche
                                                                                                                         (IEA) macht Kühlung für rund 12 Prozent
                                                                                                                         der weltweiten Treibhausgasemissionen
                                                                                                                         verantwortlich. Die Agentur bezeichnet
                                                                                                                         Kühlung in einem Report von 2018 als

                            Kälte heizt
                                                                                                                         einen der «grössten blinden Punkte in
                                                                                                                         der Energiediskussion». Kühlung in Ge-
                                                                                                                         bäuden ist laut der IEA weltweit jene An-
                                                                                                                         wendung, deren Energieverbrauch am
                                                                                                                         schnellsten wächst.

                            die Welt auf
                                                                                                                         Dieser Trend wird sich stark beschleu-
                                                                                                                         nigen. Gegenwärtig haben nur acht
                                                                                                                         Prozent aller Menschen in den Tropen
                                                                                                                         Zugang zu Airconditioning. Vor allem in
                                                                                                                         Ländern wie Indien, Bangladesch oder
                                                                                                                         Pakistan wird sich das ändern – und oft
                                Text: Andreas Schwander                                                                  mithilfe von Kohlestrom. Zudem enthal-
                                                                                                                         ten vor allem kompakte und billige Kli-
                                                                                                                         mageräte noch immer das Kältemittel
                                                                                                                         R410A, das aufs Klima den 2000-fachen
                                                                                                                         negativen Effekt von CO2 hat. Allerdings
                                                                                                                         wäre es relativ einfach, den Energiever-
                                                                                                                         brauch durch Kühlung zumindest einzu-
                                Mehr dazu auf strom-online.ch               55 Grad Temperaturunterschied herrscht       dämmen. Allein schon weiss gestrichene
                                − Die Internationale Energieagentur (IEA)   zwischen drinnen und draussen im Verteil-    Dächer könnten viel mehr Sonnenlicht
                                  bezeichnet Kühlung als einen der          zentrum von Aldi Suisse in Domdidier.        relektieren. Aber auch weniger Glas an
                                  grössten unbeachteten Punkte im
                                  Kampf gegen den Klimawandel.              Draussen ist sonnig-warmer Spätsom-          den Fassaden würde den Bedarf an Küh-
                                                                            mer, drinnen ist Logistikmitarbeiter         lung massiv reduzieren.
                                                                            Juan Vivo arktisch vermummt und trans-
                                                                            portiert mit einem elektrischen Stapler      Revolution beim Essen
                                                                            palettenweise die gefrorenen Selbstver-      Künstliche Kühlung hat auch das Essen
                                                                            ständlichkeiten des Alltags herum: Fer-      revolutioniert. Jener moderne, aber doch
                                                                            tiggerichte, Fisch und Fleisch.              eher kleine Aldi-Supermarkt in einer
                                                                            Die Selbstverständlichkeit ist erst mög-     unterirdischen Passage in Fribourg hat
                                                                            lich geworden, als Carl von Linde 1876       mit den klassischen «Tante-Emma-Lä-
                                                                            die Kältemaschine patentierte. Europas       den» nur noch wenig gemein. Sowohl im
                                                                            Brauereien wurden sofort begeisterte         Verteilzentrum wie im Laden machen
                                                                            Kunden. Doch die Kälterevolution be-         gekühlte Produkte etwa ein Fünftel der
                                                                            schränkte sich nicht aufs Bier. In den USA   Waren aus. Da sind offensichtliche Din-
                                                                            zogen dank Klimaanlagen plötzlich sehr       ge wie Fleisch oder Fisch, aber auch fri-
                                                                            viele Menschen in den heissen, bisher        sche Schnittblumen. Auch das frische
                                                                            demokratischen Süden, viele von ihnen        Brot kommt als gefrorenes Halbfabrikat
                                                                            Republikaner. Die künstliche Kälte ver-      an und wird in der Filiale frisch aufge-
                                                                            schob damit in den USA die politischen       backen. Beim Brot sorgt die Kühlkette
                                                                            Gewichte. Auf der Arabischen Halbinsel       dafür, dass immer nur die verkaufbare
                                                                            leben heute 20 Millionen Menschen in         Menge bereitsteht und kaum etwas weg-
                                                                            Regionen, wo es vor 60 Jahren nur ein        geworfen wird. Einigen Nahrungsmitteln
                                                                            paar Hunderttausend in der Hitze             sieht man die künstliche Kälte gar nicht
                                                                            aushielten. In Singapur sagte der ehe-       an. Löslicher Kaffee, Haferlocken oder
                                                                            malige Premierminister Lee Kuan Yew:         Kräuter und Gewürze werden mit ho-
                                                                            «Klimatisierung ist der Schlüssel zur        hem Energieaufwand in der Produktion
                                                                            Zivilisation in den Tropen.»                 gefriergetrocknet. Auch ganz normale
Foto: Roswitha Strothenke

                                                                                                                         Äpfel haben oft eine monatelange kühle
                                                                            China kühlt sich ab                          Lagerung hinter sich. In Kernobstlagern
                                                                            Noch vor zwanzig Jahren gab es kaum          werden sie vom Herbst über den Win-
                                                                            Klimaanlagen in China. Mittlerweile hat      ter bis oft weit in den nächsten Sommer
                                                                            China die USA als grössten Markt über-       hineingerettet – ohne zu schrumpeln.

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Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Juan Vivo hat einen arktisch kalten
Arbeitsplatz – auch wenn es draussen
brütend heiss ist. Er fährt mit seinem
Stapler im –25 Grad kalten Verteil-
zentrum in Domdidier palettenweise
tiefgekühltes Essen zu den Lastwagen.

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Winterschwimmen in der Traglufthalle - Regio Energie Solothurn
Rund 20 Prozent aller Produkte
                                                                                                                  im Supermarkt sind gekühlt.
                                                                                                                  Mittlerweile haben viele Kühlregale
                                                                                                                  gläserne Türen, um den Kälteverlust
                                                                                                                  zu vermindern.

                                      Ruby Sowah, stellvertretende Filialleiterin,
                                      holt laufend Nachschub aus dem grossen
                                      Kühlraum der Filiale in Fribourg.

                             Kühlung braucht Diesel                                  lich zum Thema Auskunft zu geben. Das         Anlagen aber in den Läden, und nur der
                             Dreimal wöchentlich werden die Filialen                 Unternehmen erhebt monatliche Ener-           Rückkühler steht im Aussenbereich. Da-
                             vom Kühllastwagen mit Waren belie-                      giedaten und achtet auf möglichst res-        mit erwärmen Kühlanlagen die Läden
                             fert. Ein 40-Tonnen-Sattelschlepper ver-                sourcenschonende Abläufe.                     nicht unkontrolliert, können aber im
                             braucht zwischen 20 und 26 Liter Diesel                                                               Winter über Wärmerückgewinnung die
                             auf 100 Kilometer. Für den Betrieb des                  Kampf der Systeme                             Räume gezielt beheizen oder das Warm-
                             Kühltrailers kommen laut dem Trailer-                   In nach dem Zufallsprinzip eingerichte-       wasser erzeugen. Die Beleuchtung der
                             hersteller Krone 3,5 Liter Diesel pro                   ten Läden heizen die Haustechnik und          Läden funktioniert ausschliesslich über
                             Betriebsstunde dazu – für den Diesel-                   die Lampen. Kühlschränke kühlen zwar          LED-Lampen. Sie sparen Strom und ver-
                             motor am Trailer, der einzig die Kühlan-                die Lebensmittel, heizen aber den Raum,       meiden Abwärme. Zudem werden die
                             lage betreibt. Das sind zwischen 12 und                 und die Klimaanlage soll dann die ganze       Klimaanlagen der Läden nicht mehr mit
                             15 Prozent des Verbrauchs für den gan-                  Wärme wieder aus dem Haus befördern.          dem Klimaschädling R410A betrieben.
                             zen Transport, abhängig von der Fahr-                   Jedes System kämpft mit höchster Leis-        Sie hängen am selben Kühlkreislauf wie
                             geschwindigkeit. In der Filiale bleiben                 tung thermisch gegen das andere.              die Warenkühlung – mit Kohlendioxid
Fotos: Roswitha Strothenke

                             die Produkte dann erst mal in den gros-                 In den Aldi-Filialen sind deshalb die         als Kühlmittel.
                             sen Kühlräumen und werden laufend in                    meisten Kühlgeräte an einen zentralen
                             die Regale eingeräumt. Das funktioniert                 Kühlkreislauf angeschlossen. In Fribourg      Das Kühlhaus wird zum
                             in allen Supermärkten ähnlich. Doch                     wird er von einer containergrossen Kühl-,     virtuellen Kraftwerk
                             Aldi Suisse ist der einzige Schweizer                   Heiz- und Lüftungseinheit ausserhalb          Ähnlich sparsam mit der Kälte geht man
                             Grossverteiler, der bereit war, ausführ-                des Ladens betrieben. Meist stehen die        im Verteilzentrum in Domdidier um.

                             10
Gut zu wissen

                                                    Am Anfang war das Bier
                                                    Kälte war noch im 19. Jahrhundert Luxus – und ein grosses Geschäft. Von
                                                    den Alpen bis nach Finnland wurde im Winter mit langen Sägen Eis in gros-
                                                    sen Blöcken aus Seen geschnitten, sorgfältig in Sägemehl eingepackt und
                                                    per Bahn und Schiff verschickt. Hauptabnehmer waren Brauereien, die für
                                                    die Produktion des ab 1850 in Mode gekommenen Lagerbiers konstant tiefe
                                                    Temperaturen brauchten. Auch Privatleute kauften sich Eisklötze und
                                                    legten sie in einen isolierten Schrank. In Basel sagt man noch heute zum
                                                    Kühlschrank «Iiskaschte». Ab 1876 ruinierte Carl von Linde das Geschäft.
                                                    Schon 1879 las sich die Referenzenliste seiner Kältemaschinen wie das
                                                    Who’s who der Bierwelt: Spaten, Heineken, Carlsberg. Die Bierrevolution
                                                    wurde zur weltweiten Kälterevolution.

Hier gibt es einen «Vorkühlbereich» mit    meidet auch während Hitzewellen nach-
etwa 5 Grad Celsius, an den auch die       weislich sehr viele Todesfälle und ver-
Kühllastwagen andocken und wo die          hindert, dass Lebensmittel verderben.
Waren versandfertig gemacht werden.        Vor der Erindung der Kältemaschine
Erst am Ende dieses als «Kältepuffer»      waren Lebensmittelvergiftungen welt-
dienenden Bereichs liegen die Eingän-      weit die häuigste Todesursache. Um zu
ge der –5 Grad und der –25 Grad kalten     verhindern, dass die künstliche Kälte
Räume. Der Energielieferant des Verteil-   den Planeten noch mehr anheizt, müs-
zentrums, die Groupe E, will diese Be-     sen lediglich die vorhandenen Techno-
reiche zu einem «virtuellen Kraftwerk»     logien richtig eingesetzt werden. Das
schalten, wie es in der Schweiz bereits    ist nicht so schwierig und wird immer
mit anderen ähnlichen Anlagen gemacht      öfter auch gemacht, wie die Beispiele in
wird. Es schadet der gefrorenen Pizza      Fribourg und Domdidier zeigen. Darauf
nicht, wenn sie einmal –20 und dann        ein kühles Bier.
wieder –30 Grad kalt ist. Deshalb können
die Kühlhäuser bei ausreichend vorhan-
denem Strom stärker hinunterkühlen
und dann, wenn der Strom anderswo
gebraucht wird, die Temperatur anstei-
gen lassen. Damit funktionieren sie als
grosse Batterie und kompensieren die
unregelmässige Einspeisung von Wind
und Solarstrom ins Netz.

Technik richtig einsetzen
Doch von solchen clever-coolen Ver-
netzungen ist ein grosser Teil der Welt
noch weit entfernt. In der saudischen
Hauptstadt Riad verbraucht Kühlung bis
zu 70 Prozent des Stroms, meist erzeugt
durch Ölkraftwerke.
Während heute die Welt für Kühlung
rund 2000 Terawattstunden Strom ver-
braucht und rund 12 Prozent des men-                    Im Aldi-Verteilzentrum in Domdidier
                                                        sorgen gigantische Installationen für die
schengemachten CO2 emittiert, könnte                    Produktion von künstlicher Kälte und
sich diese Energiemenge bis zum Jahr                    den haushälterischen Umgang damit.
2050 verdreifachen. Aber Kühlung ver-

                                                                                                                           11
Infograik

 Kühlschrank und Wärmepumpe basieren auf demselben technischen Prozess: Bei beiden wird
 Wärme transportiert. Deshalb lassen sich Wärmepumpen auch zur Raumkühlung einsetzen.

 Kalt und warm nach
 dem gleichen Prinzip                                                                                                     Funktionsprinzip des
      Text: Alexander Jacobi
                                                                                                                             Kühlschranks
                                                                                                                     Die entstandene Kälte wird zur Kühlung
                                                                                                                     des Inhalts genutzt. Die Abwärme wird
                                                                                                                          an die Umgebung abgegeben.

                                                                                                                                      3

                                                                                                                      4                                2

Efizienz von
Kühlschränken
nimmt zu
Von 1990 bis 2015 hat sich
in der Schweiz die Efizienz
                                                                                                                                      1
typischer Kühlschränke ver-
doppelt. Grund dafür sind
vor allem die Efizienzvor-
schriften der Europäischen                                                                               1   Kompressor (Verdichter)
Union und der Schweiz.                                                                                   2   Wärmeabgabe im Verlüssiger (Kondensator)
                                                                                                         3   Drosselventil
                                                                                                         4   Wärmeaufnahme im Verdampfer

                               Beliebte                      Anzahl Anlagen      Anzahl Elektrowärmepumpen in der             Wärmeproduktion (Mio. kWh)*
                               Wärmepumpen                                       Schweiz und ihre Wärmeproduktion
                                                             350 000                                                                                   7000
                               In der Schweiz wird bei
                                                             300 000                                                                                   6000
                               rund 90 Prozent der
                               Neubauten als Heizung
                                                             250 000                                                                                   5000
                               eine Wärmepumpen-
                               anlage eingebaut. Wird
                                                             200 000                                                                                   4000
                               zum Antrieb Ökostrom
                               verwendet, ist dies eine
                                                             150 000                                                                                   3000
                               klimaschonende Art
                               zu heizen.
                                                             100 000                                                                                   2000

                                                              50 000                                                                                   1000
                               Quelle: Schweizerische
                               Elektrizitätsstatistik 2018         0                                                                                   0
                                                                        1990        1995        2000          2005         2010           2015

 12                                                                    * Die Schwankungen der Wärmeproduktion sind witterungsbedingt.
Funktionsprinzip
                     der Wärmepumpe
                     Die der Umgebung entzogene
                     Wärme wird zum Heizen
                     genutzt. Die Umgebung
                     kühlt sich dabei ab.

                                                                              Wärmepumpe
                                                                              zur Raumkühlung
                                                                              Durch Umkehr der Arbeitsrichtung
                                                                              wirkt die Wärmepumpe als Klima-
                                                                              anlage: Sie entzieht dem Gebäude
                                                                              Wärme und kühlt es dadurch ab.

Stromverbrauch                                                   Wärmepumpen von der
Der Stromverbrauch der rund 307 000 Wärmepumpen in der           Regio Energie Solothurn
Schweiz betrug 2018 rund 2,0 Mrd. Kilowattstunden. Die rund      Die Installationsabteilung der Regio Energie Solothurn ist der
4 Mio. Küchenkühlgeräte benötigen jährlich rund 1,2 Mrd. Kilo-   ideale Partner für Wärmepumpen. Zur Auswahl stehen unter
wattstunden. Zum Vergleich: Der Gesamtstromverbrauch der         anderem Luft-Wasser-Wärmepumpen und Anlagen mit Erd-
Schweiz lag 2018 bei rund 58 Mrd. Kilowattstunden.               sonden. Besonders energieefizient ist die Variante mit der
                                                                                                                                  Illustration: Infel AG, Murielle Drack

                                                                 Erdsonde. Diese holt die Wärme tief aus dem Boden. Die Luft-
                                                                 Wasser-Wärmepumpe bezieht die Wärme hingegen aus der
                                                                 Umgebungsluft. Möglich ist auch eine Gaswärmepumpe, ein
                                                                 bivalentes System, das mit Gas und Strom funktioniert.
Ein an der ETH Zürich entwickeltes Verfahren ermöglicht es, lüssige Treibstoffe mithilfe von
                                                           Sonnenenergie zu gewinnen. Der Prozess funktioniert jetzt auch ausserhalb des Labors.

                                                           Treibstoff
                                                           aus Sonnenlicht
                                                           und Luft                                                Text: Alexander Jacobi
Fotos: zVg ETH Zürich, Alessandro Della Bella, René Ruis

                                                                  Auf einem Dach der ETH
                                                                  Zürich steht eine Anlage, die
                                                                  aus solarer Wärme und                               Die gängigen Treibstoffe wie Benzin, Diesel oder Kerosin durch
                                                                  Luft Treibstoff produziert.                         nichtfossile und damit weniger umweltschädliche Alternativen
                                                                                                                      zu ersetzen, ist ausserordentlich schwierig. Die hohe Energie-
                                                                                                                      dichte der genannten Stoffe ermöglicht eine grosse Reichweite
                                                                                                                      bei wenig Gewicht und Volumen. Treibstoffe aus Energieplan-
                                                                                                                      zen wie Zuckerrohr oder Mais haben wegen des Energieauf-
                                                                                                                      wands für Anbau und Herstellung nicht unbedingt eine bessere
                                                                                                                      CO2-Bilanz und stehen zudem in Konkurrenz zur Nahrungs-
                                                                                                                      mittelproduktion.

                                                           14
Eine Alternative könnten solare Treibstoffe bieten. Der ETH                                            Zur Person
Zürich ist es gelungen, einen Prozess zu entwickeln, mit dem
sich aus Luft und Sonnenlicht sogenanntes Synthesegas her-                                 Philipp Furler
stellen lässt. Dieses kann mit bekannten Verfahren zu lüssigen
Treibstoffen wie Methanol, Benzin oder Kerosin weiterver-                 ist technischer Direktor der ETH-Aus-
arbeitet werden. Die gewonnenen Treibstoffe entlassen bei               gründung Synhelion. Das Unternehmen
ihrer Verbrennung nur so viel CO2 in die Atmosphäre, wie dieser           bezweckt, Solartreibstoff kommerziell
vorher bei der Treibstoffherstellung entnommen wurde. Damit                                 nutzbar zu machen.
sind sie CO2-neutral. Zudem kann die bestehende Speicher- und
Verteilinfrastruktur – zum Beispiel Tankstellen – weiterhin
genutzt werden.
Nach rund zehn Jahren Forschung und Entwicklung funktio-
niert der Prozess nun auch ausserhalb des Labors. In Zürich,
auf dem Dach des Maschinenlaboratoriums der ETH, steht eine
Anlage, die pro Tag rund einen Deziliter Treibstoff produziert.
Kernstück ist ein Solarreaktor im Brennpunkt eines Parabolspie-
gels mit viereinhalb Meter Durchmesser. Die Sonne dient nicht
etwa der Stromerzeugung durch Photovoltaik. Vielmehr wird
durch die Konzentration des Sonnenlichts eine Temperatur
von 1500 Grad Celsius erzielt, die es für den thermochemischen
Prozess braucht.

Nutzung solarer Wärme                                                      Plusbox
Die Prozesskette besteht aus drei thermochemischen Schritten:
– Mithilfe eines Filters sowie Niedertemperaturwärme wird CO2       «Wir wollen solaren Treibstoff
  aus der Luft geiltert. Zudem wird aus der Luftfeuchtigkeit
  Wasser (H2O) gewonnen.
                                                                    markttauglich machen»
– Im Solarreaktor erfolgen zwei Schritte: Zuerst wird ein Kera-     Was braucht es, damit aus der Demonstrationsanlage
  mikschwamm aus Ceriumoxid durch konzentrierte Sonnen-             eine kommerzielle Anlage wird?
  hitze auf 1500 Grad Celsius erwärmt. Dadurch wird er che-         Wir müssen die Efizienz des Prozesses steigern, was neue
  misch reduziert, das heisst, er gibt Sauerstoff ab. In einem      oder angepasste Komponenten nötig macht. Zudem müssen
  zweiten Schritt werden – ohne Zufuhr von Sonnenwärme –            wir zeigen, dass der Prozess auch im grossen Massstab
  CO2 und H2O zum Keramikschwamm geführt und dort bei               tauglich ist. Wir entwickeln zudem eine Palette anderer
  rund 800 Grad in Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H2)          Technologien, die – auf der Basis ähnlicher Komponenten –
  umgewandelt. Dies ist möglich, weil das reduzierte Cerium-        den CO2-Ausstoss zwar nicht komplett vermeiden, dafür
  oxid Sauerstoff aufnehmen kann und damit wieder oxidiert.         aber deutlich günstiger sind.
– Das Gemisch aus CO und H2 nennt sich Synthesegas und lässt
  sich in einem dritten thermochemischen Schritt in Methanol        Wie sieht es mit den Kosten pro Liter aus?
  und andere lüssige Treibstoffe umwandeln.                         Kerosin kostet heute etwa 50 Rappen pro Liter. Wir gehen
                                                                    aber davon aus, dass dieser Preis steigen wird, zum Beispiel
Auf dem Weg zur Marktreife                                          durch zunehmend höhere CO2-Abgaben. Für unseren solaren
Die Anlage wandelt derzeit lediglich rund 5 Prozent des Son-        Treibstoff peilen wir einen Literpreis von 1 bis 2 Franken
nenlichts in Treibstoff um. Das ist allerdings bereits 13-mal       an und hoffen, damit markttauglich zu werden. Dabei
mehr als zu Beginn der Entwicklung im Jahr 2010. Eine weitere       müssen wir auch gegenüber anderen Alternativtreibstoffen
deutliche Wirkungsgradsteigerung auf etwa 20 Prozent sollte         bestehen können, zum Beispiel gegenüber Biotreibstoffen.
durch eine Wärmerückgewinnung möglich sein. Dabei geht es           Wir sind aber zuversichtlich, dass dies gelingen kann: Unser
darum, die bei der Abkühlung von 1500 auf 800 Grad anfallende       Prozess läuft in weniger Prozessschritten ab als andere
Wärme aufzufangen und wieder einzuspeisen.                          Verfahren und hat deshalb ein höheres Efizienzpotenzial.
Neben der Demonstrationsanlage auf dem Dach der ETH mit
5 Kilowatt Leistung (solare Einstrahlung) existiert eine 50-Kilo-   Wie wichtig ist bei diesem Projekt die Zusammenarbeit
watt-Anlage in der Nähe von Madrid. Dort wird der Solarreak-        mit der EU?
tor im Rahmen des EU-Projekts «Sun to Liquid» in einem grös-        Das EU-Projekt «Sun to Liquid» mit der Turmanlage in
seren Massstab getestet. Das nächste Ziel ist, die Technologie      Madrid hat gezeigt, dass unsere Technologie in einem
schrittweise auf industrielle Grösse zu skalieren, das heisst bis   grösseren Massstab anwendbar ist. Generell ist die enge Zu-
auf etwa 20 000 bis 40 000 Kilowatt, und zugleich Wettbewerbs-      sammenarbeit mit Forschenden aus der EU wertvoll für
fähigkeit zu erreichen. Die erste kommerzielle Anlage soll 2025     die technische Entwicklung.
in Betrieb gehen.

                                                                                                                             15
Das Waadtländer Uhrental entfaltet im Winter einen besonderen Charme.

                                                             Faszinierende Kälte
                                                             im Vallée de Joux
                                                             Entlegen, entrückt, dazwischen und sehr       vathäusern legte man es sich in den iso-            die Arme auf den brusthohen Arbeits-
                                                             kalt. Das Vallée de Joux liegt zwischen       lierten «Eiskasten», um Lebensmittel zu             tischen aufgelegt, in einem Auge eine
                                                             dem warmen Genferseegebiet und Frank-         kühlen. Das Vallée de Joux, ein Lieferant           Lupe, konzentriert an winzigen Wunder-
                                                             reich. Am Zugfenster ziehen Lärchen vor-      für ein natürliches Luxusprodukt, schon             werken arbeitend. Im Tal mit gerade mal
                                                             bei, der Baum der Kälte und der Berge, und    damals – bis die Eismaschine das Geschäft           6000 Einwohnern gibt es heute rund
                                                             dann der See, ein Bergsee in einer arktisch   ruinierte. Doch da hatten die Bauern des            40 Firmen der Uhrenbranche – eine pro
                                                             anmutenden Welt. Überall stehen hohe          Tals schon die Uhrmacherei entdeckt. Die            150 Menschen.
                                                             Brennholzstapel. Aus den Kaminen stei-        Werkzeuge waren klein und handlich, und
                                                             gen feine Rauchfäden und wickeln sich         die ganze Familie konnte mitarbeiten in             Winzig, kompliziert,
                                                             um die Häuser, bis die Gebäude in kleinen     den Ateliers im Dachstock mit den gros-             schwerelos
                                                             Rauchknäueln verschwinden. Der Wind           sen Fenstern.                                       Bei Jaeger-LeCoultre in Le Sentier gibt es
                                                             fegt im Winter bissig über den See, und die                                                       eine Art Schaulager, in dem Dokumente,
                                                             Blechverkleidungen an den Häusern ver-        Das Uhrenwissen                                     technische Zeichnungen und Uhrwerke
                                                             hindern, dass er die hart erarbeitete Wär-    konzentriert sich im Tal                            zugänglich sind. Da ist etwa die winzige
                                                             me wieder hinausbläst.                        Diese Uhrmacher-Bauernhöfe gibt es                  Duoplan von 1920 mit einem Uhrwerk
                                                             Wenn der See zufriert, verwandelt er          noch immer im Tal. Doch in jedem Dorf               auf zwei Ebenen, das es erlaubte, eine
                                                             sich in eine riesige Schlittschuhbahn und     residiert mittlerweile eine international           Uhr in einem grazilen Damen-Armband
                                                             entwickelt ein eigenes Leben. Der Wind        bekannte Uhrenmarke. Am Anfang wa-                  zu verstecken. 1932 entwickelte man in
                                                             bringt die Eisdecke zum Schwingen. Der        ren sie nur billige Zulieferer für die Gen-         schönstem Art déco die Reverso für Polo
                                                             See singt und heult und jault mit Tönen,      fer Uhrmacher, Heimarbeiter, wie fast               spielende Ofiziere des britischen Empire.
                                                             die sich mal da und mal dort durchs Tal       alle zu Beginn der Industrialisierung in            Die Uhren waren am Armband drehbar,
                                                             wälzen, überall und nirgends. Manchmal        der Schweiz. Sie machten Kronen, Lünet-             damit der metallene Boden gegen aussen
                                                             knackt und knirscht und knallt das Eis. Es    ten, Zeiger, Zahnräder. Doch immer mehr             zeigte und die Uhr schützte.
                                                             ändert da und dort seine Farbe, sieht ein-    konzentrierte sich das Wissen im Tal für            In der Abteilung «Haute Horlogerie» ar-
                                                             mal aus wie gefrorene Wellen und dann         alle Komponenten. Schliesslich brauchten            beiten Uhrmacher bisweilen während
                                                             wieder wie klares Wasser.                     sie die Genfer nicht mehr, und die Kälte            neun Monaten an einer einzigen Uhr. Die
                                                                                                           schloss das Wissen im Tal ein.                      Teile haben oft nur die Dimensionen von
                                                             Kälte als Wirtschaftsmotor                    Rund um den See entstanden Fabriken,                Staubkörnern. Bei Jaeger-LeCoultre ist das
                                                             Die Kälte hatte schon immer nicht nur         die aussahen wie Schulhäuser, mit gros-             Gyro-Tourbillon der Stolz der Firma. Es
                                                             Nachteile. Sie wurde zum heimlichen           sen Fenstern und Arbeitsplätzen, in de-             enthält die Unruhe, welche der Uhr den
                                                             wirtschaftlichen Motor des Tals. Erst         nen die Uhrmacher in der Sonne sassen:              Takt vorgibt, bestehend aus mehr als 100
Fotos: zVg Thomas Tschan / Keystone-SDA, Valentin Flauraud

                                                             wurde hier die Holzkohle für die Schmie-                                                          Teilen und doch kaum ein Gramm schwer.
                                                             den von Vallorbe hergestellt, und dann
                                                             kam in den 1870er-Jahren die Eisenbahn.                                                           Kleine Welt riesengross
                                                             Plötzlich fand sich das Tal nicht mehr am                                                         Dieser Mikro-Wahnsinn wird in der Haute
                                                             Rand, sondern auf halbem Weg zwischen                                                             Horlogerie «Komplikationen» genannt,
                                                             Italien und Paris. Die Bauern begannen,                                                           mit Minutenrepetitionen, in denen an-
                                                             das Eis des Sees in Blöcke zu sägen und zu                                                        geschlagene Klangdrähte die Zeit erklin-
                                                             verkaufen. Es gab im Tal spezielle Eisla-                                                         gen lassen, mit ewigen Kalendern oder
                                                             ger, wo die Blöcke auf Schlitten ankamen                                                          nur schon einem «normalen» Tourbillon.
                                                             und sorgfältig in Sägemehl verpackt auf                                                           Die Teile sind heute nur noch mit mo-
                                                             die Eisenbahn umgeladen wurden. In den                                                            dernsten Werkzeugmaschinen herstellbar,
                                                                                                           Aus dem See gesägtes Eis (hier auf einer
                                                             Städten wurde das Eis teuer verkauft, Brau-   kolorierten Postkarte) war das erste Luxusprodukt   auch wenn sie nachher von Uhrmachern
                                                             ereien waren grosse Abnehmer. In Pri-         aus dem Vallée de Joux.                             und sehr vielen Uhrmacherinnen in wo-

                                                             16
chenlanger Arbeit zusammengebaut wer-
den. Und dann schlägt plötzlich wieder
die ganz alte Uhrmacherwelt durch.
Jaeger-LeCoultre hat ein paar sehr alte
Guillochier-Maschinen aufgetrieben – klo-
bige Mönsterchen aus Holz, mit einem                  Gut zu wissen
Drehfutter, einer Art Rund-Schraubstock
einer alten Drehbank, und improvisiert         Die Energie der Uhren
scheinenden Gewichten. Sie heben das Ge-
wicht des klobigen Aufspannwerkzeugs           Uhrmacher sind Meister darin, Energie in kleinsten Mengen zu erzeugen,
auf, sodass es mit Handrädern schwerelos       zu speichern und zu portionieren. Als Speicher dienen meist Federn, und
nach allen Seiten bewegt werden kann.          die Energie kam ursprünglich durch das Aufziehen in die Uhr. Buchstäblich
Auf eine Uhrenrückseite oder ein Ziffer-       «auf-gezogen» wurden die schweren Steine, welche den Kirchturmuhren
blatt lassen sich so, mit einem Stahlsti-      als Energiequelle dienten. Mit dem automatischen Werk für Armband-
chel, Strich für Strich komplizierte Muster    uhren erfand die Branche ein Uhrwerk, das sich dank der Bewegungen des
zeichnen. Durch ein Mikroskop scheint die      Armes selbst aufzieht. Viele dieser Technologien wurden durch Batterien
winzige Uhrenwelt riesig gross, das Werk-      und elektrische Antriebe verdrängt, feiern aber teilweise ein Comeback.
zeug wird nur mit einem Finger sanft ans       So gibt es Versuche mit Herzschrittmachern, die sich ähnlich wie automa-
Werkstück gedrückt. Verändert man den          tische Uhren selbst aufziehen. Die Operation zum Wechsel der Batterien
Druck nur ganz leicht, wird der Strich         würde somit entfallen. Eine der spektakulärsten «Energiemaschinen» der
breiter oder schmaler – malen mit Stahl        Uhrenbranche ist die «Atmos»-Uhr von Jaeger-LeCoultre. Sie zieht sich
auf Stahl und feinstem Gespür. «On peut        allein durch Änderungen der Temperatur im Gehäuse auf.
s’amuser – et on peut s’oublier!», lacht die
Uhrmacherin. Man hat Spass dabei – und
kann sich dabei völlig vergessen.
Das ist es, was das Vallée de Joux aus-
macht. Sich vergessen, wenn man dem
Ufer des Sees entlangspaziert, wenn der
Wind feine Staubwirbel aus Schnee-
kristallen übers Eis treibt, während sie
in den Häusern mikroskopisch kleine
Wunderwerke bauen, hier in diesem
kalten Tal zwischen den Welten.
  Text: Andreas Schwander

     Mehr dazu auf strom-online.ch
     − Glanz und Krise der Schweizer
       Uhrenbranche.
Über 50 Gruppen haben seit Januar 2019 einen Blick hinter die Kulissen des Hybridwerks und der
                                         STORE&GO-Anlage geworfen. Darunter auch der Gemeindeverband Wasserversorgung Untere Langete.

                                         «Ein Stück
                                         Energiezukunft»
                                         «Wir beinden uns hier an einem beson-
                                                                                     Als Guide kann Ernst Klauser sein
                                         deren Ort. Auf dem Areal Aarmatt kreu-      breites Wissen über Energiethemen
                                         zen sich nämlich die Netze von Erdgas,      weitergeben.
                                         Fernwärme, Strom und Wasser an einem
                                         Punkt. Das vereinfacht die sogenannte
                                         Netzkonvergenz, also das Zusammen-
                                         spiel der verschiedenen Energieformen»,
                                         erklärt Ernst Klauser seinen Gästen. In
                                         den kommenden anderthalb Stunden
                                         wird die 16-köpige Gruppe des Gemein-
                                         deverbands Wasserversorgung Untere
                                         Langete (WUL) auf einer Führung das
                                         Hybridwerk der Regio Energie Solothurn
                                         und die damit verbundene STORE&GO-
                                         Anlage kennenlernen.

                                         Vom Elektrolyseur bis
                                         zur STORE&GO-Anlage
                                         Eine Fachexkursion hat den Verbands-
                                         rat des WUL nach Zuchwil geführt. «Im
                                         Zusammenhang mit dem Thema Netz-
                                         konvergenz ist das Hybridwerk sehr
                                         spannend für uns», erklärt Geschäftsfüh-
                                         rer Oliver Schmidt. Nach einer kurzen
                                         Einführung stattet Guide Ernst Klauser
                                         die Besucher mit gelben Schutzhelmen
                                         aus und führt sie durch die verschie-
                                         denen Bereiche des Hybridwerks. Im
Fotos: Bilderwerft media, Michel Lüthi

                                         ersten Stock gelangen sie zum Elektro-
                                         lyseur, dem «Herzstück des Power-to-Gas-
                                         Prozesses», wie Ernst Klauser erklärt.
                                         Hier entsteht aus überschüssigem Strom
                                         aus Solar- und Windkraftanlagen und
                                         Wasser aus dem Trinkwassernetz Was-
                                         serstoff, der zur Speicherung dosiert ins
                                         Gasnetz eingespeist werden kann. Über

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mehrere Treppenstufen geht es weiter      programms «Horizon 2020» wird hier         Faszination Energie
      zum laut ratternden Blockheizkraftwerk,   zurzeit die Power-to-Gas-Technologie er-   Bereits über 50 Gruppen aus Unterneh-
      einem Zwölfzylinder-Gasmotor mit an-      forscht. In einem innovativen Verfahren    men, Verbänden und Schulen haben
      gekoppeltem Generator. Dieser kann Gas    wandeln sogenannte Archaeen (Urbak-        dieses Jahr das Areal Aarmatt besichtigt.
      bei Bedarf in Strom und Wärme umwan-      terien) Wasserstoff aus dem Hybridwerk     Ernst Klauser ist einer von vier Guides,
      deln. Auch der Gasheizkessel erzeugt      und CO2 aus der Biogasanlage der ZASE      welche die Besucher durch die Anlagen
      Wärme, die in Not- und Spitzenlastsi-     in erneuerbares Gas um. «Dieses ist CO2-   führen. Der Inhaber eines ICT-Beratungs-
      tuationen ins Fernwärmenetz geleitet      neutral und kann im Gegensatz zu Was-      unternehmens ist seit jeher fasziniert
      werden kann. Zum Schluss der Führung      serstoff uneingeschränkt und deshalb in    von Energiethemen. Ausserdem freut ihn
      besucht die Gruppe die STORE&GO-          viel grösseren Mengen ins Gasnetz einge-   der Kontakt mit den Besuchern. «Es ist
      Anlage. Im Rahmen des Forschungs-         speist werden», erklärt Ernst Klauser.     schön, mein Wissen an Interessierte aus
                                                                                           verschiedenen Branchen und Altersklas-
                                                                                           sen weitergeben zu dürfen.»
                                                                                           Und wie hat der WUL-Verbandsrat
                                                                                           die Führung erlebt? «Spricht man von
Zu Besuch bei der STORE&GO-Anlage. Hier
wandeln Kleinstlebewesen den Wasserstoff                                                   Energiewende, ist dieser Begriff für
aus dem Hybridwerk und CO2 aus der ZASE                                                    viele Menschen nicht richtig greifbar.
in erneuerbares Methan um.
                                                                                           Im Hybridwerk wird das Thema hin-
                                                                                           gegen anschaulich präsentiert», sagt
                                                                                           Oliver Schmidt. Dieser Meinung ist auch
                                                                                           Verbandsratspräsident Pierre Masson.
                                                                                           «Es ist spannend, wie hier die verschie-
                                                                                           denen Energieformen aufeinandertref-
                                                                                           fen», sagt er. «Im Hybridwerk und in der
                                                                                           STORE&GO-Anlage wird ein Stück Ener-
                                                                                           giezukunft gezeigt.» Text: Barbara Graber

                                                                                           Möchten auch Sie das Hybridwerk
                                                                                           und die STORE&GO-Anlage besichti-
                                                                                           gen? Unter regioenergie.ch/gruppen-
                                                                                           fuehrung können Sie Ihre Führung
                                                                                           online buchen.

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                                                Im Hybridwerk lässt
                                                                             Die Rahmenbedingungen
                                                man die aus den Um-
                                                wandlungsprozessen
                                                                             müssen stimmen
                                                entstehende Abwärme          Das Hybridwerk und die STORE&GO-Anlage sind ein
                                                nicht einfach draussen
                                                verpuffen. Guide Ernst       wichtiger Schritt in Richtung Energiezukunft: Mit
                                                Klauser erklärt, wie         der sogenannten Power-to-Gas-Technologie wird es
                                                die Wärmerückgewin-          möglich, saisonal verfügbaren Sonnen- und Wind-
                                                nungszentrale funk-
                                                tioniert.                    strom als erneuerbares Gas im Gasnetz zu speichern.
                                                                             Dieses kann dann zu einem späteren Zeitpunkt
                                                                             wieder zurückgewandelt und ins Stromnetz ein-
                                                                             gespeist werden. Damit diese Innovationen jedoch
                                                Die Sicherheit kommt
                                                an erster Stelle: Für        wirtschaftlich betrieben und in industriellem Rah-
                                                den Rundgang durch           men angewendet werden können, müssen die poli-
                                                das Hybridwerk werden        tischen Rahmenbedingungen stimmen. So ist etwa
                                                die Besucherinnen und
                                                Besucher mit einem           die Energiespeicherung mit der Power-to-Gas-Tech-
                                                Schutzhelm ausge-            nologie nach wie vor nicht vom Netzentgelt befreit,
                                                stattet.                     wie dies bei Pumpspeicherkraftwerken der Fall ist.
                                                                             Es wäre wünschenswert, dass in diesem Bereich die
                                                                             entsprechenden Korrekturen erfolgen.

                                                                                                                                   19
Im Naturmuseum Solothurn können die Besucher Flora und Fauna entdecken
                                                             und sich für die Vielfalt in der Region begeistern lassen. Vor den Zeiten
                                                             des Internets stand hingegen Exotischeres im Mittelpunkt des Interesses.

                                                             Die Natur zum
                                                             Sehen, Hören
                                                             und Fühlen
                                                                  Text: Barbara Graber

                                                                                                                                                              aus Afrika, Ostasien und nordischen
                                                                                                                                                              Ländern, gezeigt. Denn bevor das In-
                                                                                                                                                              ternet und die Suchmaschinen erfunden
                                                                                                                                                              wurden, hatte die Bevölkerung nur im
                                                                                                                                                              Museum die Möglichkeit, etwas zu se-
                                                                                                                                                              hen, das nicht hier lebt oder wächst.
                                                                                                                                                              So war es damals auch andernorts
                                                                                                                                                              üblich, seiner Heimatstadt von einer
                                                             Interaktive Elemente sind ein wichtiger Bestandteil der Dauerausstellung. Mithilfe
                                                             von Tablets können die Besucher mehr über die Fische und Vögel erfahren.                         Auslandsreise ein Objekt für die Samm-
                                                                                                                                                              lung mitzubringen. Die Geschichte des
                                                             Wer die Eingangshalle des Naturmu-                     Mit den interaktiven Elementen ist die    Naturmuseums Solothurn begann mit
                                                             seums Solothurn betritt, wird von Urs                  zwischen 2011 und 2018 etappenweise       dem naturwissenschaftlichen Interesse
                                                             begrüsst. Am liebsten möchte man gleich                erneuerte Ausstellung insbesondere für    von Franz Josef Hugi. Der Solothurner
                                                             über das borstige Fell des präparierten                die jüngeren Besucher ein Highlight.      Priester und Lehrer unternahm viele
                                                             Bären streichen und seine grossen Zäh-                 Deshalb kommen viele Familien, aber       Exkursionen in die Natur und interes-
Foto: zVg Naturmuseum Solothurn Illustration: Katja Stähli

                                                             ne anfassen – widersteht dem Relex                     auch Schulklassen ins Naturmuseum,        sierte sich für Steinbrüche der Region.
                                                             aber, da man von Ausstellungsobjekten                  das CO2-neutral mit 100% Biogas von der   Dort fand er verschiedene Fossilien,
                                                             bekanntlich die Finger lassen sollte.                  Regio Energie Solothurn beheizt wird.     darunter auch fossile Schildkrötenpan-
                                                             Nicht so im Naturmuseum. «Bei uns darf                                                           zer. «Hugi war seiner Zeit voraus, denn
                                                             man alles anfassen, was nicht in einer                 Schildkrötenpanzer                        damals war die Evolutionstheorie von
                                                             Glasvitrine ausgestellt wird», sagt Muse-              aus dem Steinbruch                        Darwin noch kein Thema in Solothurn»,
                                                             umsleiter Dr. Thomas Briner. Hier gibt’s               Inhalte pädagogisch sinnvoll zu ver-      erklärt Thomas Briner. Die Panzer bilde-
                                                             die hiesige Tier- und Planzenwelt zum                  mitteln und nur ausgewählte Objekte zu    ten schliesslich den Grundstock für sei-
                                                             Sehen, Hören, Fühlen. Das sei ein                      präsentieren, war nicht immer Ziel der    ne Sammlung, die über die Jahre immer
                                                             wichtiger Bestandteil ihres Pädagogik-                 Ausstellung. Zu den Anfangszeiten im      grösser wurde, bis er sie 1820 der Stadt
                                                             Konzepts, erklärt der Museumsleiter,                   19. Jahrhundert wurden ganze Samm-        Solothurn, die bis heute die Eigentüme-
                                                             während er durch die Ausstellung führt.                lungen, oft auch mit exotischen Tieren    rin des Naturmuseums ist, vermachte.

                                                             20
Tiere und Planzen
aus der Region
Die Exponate aus früheren Museumszei-          Kolbenente        Tafelente         Krickente
ten sind auch heute noch im Besitz des
Naturmuseums. Allerdings werden seit
dem Umzug von der Werkhofstrasse an
den Klosterplatz im Jahr 1981 nicht mehr       Zwergtaucher      Reiherente        Schnatterente
ganze Sammlungen gezeigt. Vielmehr
sind Ausstellung und Sammlung zwei ge-
trennte Bereiche eines Museums. «Wir                 Gut zu wissen
plegen die Objekte unserer Sammlung
und stellen sie Forschern zur Verfügung»,      Wintergäste im Uferpark beobachten
so Thomas Briner. Die Ausstellung hinge-
gen konzentriert sich heute auf die regio-     Um nach dem Museumsbesuch die Vielfalt der Natur draussen zu erleben,
nale Flora und Fauna. Die Besucher kön-        lohnt sich ein Auslug in den 2019 eröffneten Uferpark auf dem ehemaligen
nen das Aussehen der verschiedenen Tiere       Industrieareal Attisholz. Dieser liegt im Naturschutzreservat Aare Flumen-
und teilweise die Unterschiede zwischen        thal, wo zahlreiche Vogelarten, darunter der Zwergtaucher, die Tafelente, die
Männchen und Weibchen in Ruhe studie-          Reiherente oder der Flussuferläufer, überwintern. «Möchte man diese be-
ren. Das solle sie für die Natur begeistern    obachten, ist es wichtig, dass man Ruhe bewahrt und von den Vögeln nicht
und gleichzeitig einen respektvollen Um-       wahrgenommen wird», erklärt Andreas Schäfer, stellvertretender Museums-
gang mit ihr vermitteln, erklärt der Muse-     leiter und Sammlungsverantwortlicher Wirbeltiere im Naturmuseum. Am
umsleiter. «Wir möchten unseren Besu-          besten funktioniert die Beobachtung das ganze Jahr über im Schutz des Vogel-
chern die Augen öffnen für die Vielfalt, die   beobachtungspostens der Regio Energie Solothurn. Für diesen hat die Ener-
es in unserer Region zu entdecken gibt.»       giedienstleisterin vom Naturmuseum eine Informationstafel gestalten lassen,
                                               welche die Bestimmung von 40 Vogelarten ermöglicht. Oben auf dieser Seite
Weitere Informationen unter:                   sehen Sie einen Ausschnitt mit einigen Wintergästen im Uferpark.
naturmuseum-so.ch

                                                                                                                         21
45 000 LED-Lichter erhellen in der Adventszeit den Innenhof und die Gartenanlage
                                        des Alters- und Plegeheims St. Katharinen. Der LichterZauber wird mit erneuerbarem
                                        Strom von der Regio Energie Solothurn betrieben.

                                        Zauberhafte Lichter
                                        Wenn die Tage im Herbst kürzer und          ne Weihnachtsbeleuchtung auf grosse           gungsangeboten auf die Besucher. Dieses
                                        dunkler werden, freuen sich viele Men-      Begeisterung stiess, ist der Anlass seit      Jahr wird ausserdem der 700-jährigen
                                        schen auf den Lichterschmuck und            2017 öffentlich.                              Geschichte des Hauses St. Katharinen,
                                        die Kerzen, die in den kommenden            Nicht nur die Besucherzahl, sondern           das im Besitz der Bürgergemeinde Solo-
                                        Wochen die Häuser und Gärten schmü-         auch die Beleuchtung selbst entwickelte       thurn ist, gedacht. 1319 erstmals in den
                                        cken werden. Die Adventszeit hat auch       sich stets weiter. So wurde die Zahl der      Unterlagen erwähnt, diente es der Stadt
                                        für die Bewohnerinnen und Bewohner          ursprünglich 15 000 Lämpchen im Jahr          Solothurn damals als Siechenhaus. Hier
                                        des Solothurner Alters- und Plegeheims      2017 auf 30 000 Lämpchen erhöht. Mitt-        lebten Menschen, die an Lepra – auch
                                        St. Katharinen eine besondere Bedeu-        lerweile werden 45 000 Lichter im Innen-      Aussatz genannt – oder anderen anste-
                                        tung. Bis Anfang Januar erstrahlt ihr Zu-   hof und in der Gartenanlage des Hauses        ckenden Krankheiten litten. Um eine
                                        hause jeden Abend im Licht von 45 000       St. Katharinen installiert. «Uns ist jedoch   Verschleppung zu vermeiden, wurden
                                        LED-Lämpchen. Am Freitag, 29. Novem-        wichtig, dass der LichterZauber ökolo-        die Gebäude einen Kilometer ausserhalb
                                        ber 2019, wird der LichterZauber im         gisch vertretbar ist», so Pascal Vonaesch.    der Stadtmauern errichtet. Seit jeher
                                        Innenhof des Hauses St. Katharinen mit      Deshalb werden sparsame LED-Lichter-          gehört auch eine kleine Kapelle zum
                                        einem Countdown und einem Raketen-          ketten eingesetzt. Für die Versorgung mit     Haus St. Katharinen, in der noch heute
                                        schuss eröffnet.                            erneuerbarem Strom sorgt die Sponso-          regelmässig Gottesdienste abgehalten
                                                                                    rin Regio Energie Solothurn mit ihrem         werden. Im 14. und 15. Jahrhundert wur-
                                        Licht und Wärme spenden                     Produkt «so natürlich», das zu 100 Pro-       de der Aussatz durch die Pest abgelöst.
                                        «Wir haben den LichterZauber vor fünf       zent aus von Solaranlagen produziertem        So lebten im Haus St. Katharinen die
                                        Jahren ins Leben gerufen, um unseren        Strom besteht.                                Pestkranken, bis die Krankheit im
                                        Bewohnerinnen und Bewohnern die                                                           17. Jahrhundert überwunden war. Nun
                                        dunkle Winterzeit zu erhellen, ihnen        Vom Siechenhaus                               wurde das Haus eine Versorgungsanstalt
                                        Licht und Wärme zu spenden», erzählt        zum Altersheim                                für hillose ältere Menschen, unheilbar
                                        Heimleiter Pascal Vonaesch. Den Eröff-      Am Samstag, 30. November 2019, indet          Kranke und sogar Irre. Erst als 1859
                                        nungsanlass hielten sie zuerst nur in       zum zweiten Mal der MäretZauber statt.        die psychiatrische Klinik in Langendorf
                                        kleinem Rahmen mit den Bewohnern            Ab 14 Uhr wartet ein Weihnachtsmarkt          eröffnet wurde, entstand aus der Institu-
                                        und deren Angehörigen ab. Da die schö-      mit verschiedenen Ständen und Verple-         tion ein Altersheim.
                                                                                                                                  In den 1980er-Jahren wurden die Gebäu-
                                                                                                                                  de umfassend saniert. Einzig die Gitter-
                                                                                                                                  stäbe an einigen Fenstern weisen heute
                                                                                        Der LichterZauber bringt Weihnachts-
                                                                                       stimmung in den Innenhof des Alters-       noch auf die lange, teilweise düstere Ge-
                                                                                              und Plegeheims St. Katharinen.      schichte des Hauses St. Katharinen hin.
                                                                                                                                  Mittlerweile ist es von einem schönen
                                                                                                                                  Innenhof und einer grosszügigen Garten-
                                                                                                                                  landschaft mit Fischteich umgeben. Und
                                                                                                                                  wird nun bis zum 6. Januar 2020 im Lich-
                                                                                                                                  terZauber erstrahlen.    Text: Barbara Graber
Foto: Bilderwerft media, Michel Lüthi

                                                                                                                                  Freitag, 29. November 2019, 17.30 Uhr
                                                                                                                                  Eröffnung LichterZauber mit Verpflegungs-
                                                                                                                                  angeboten

                                                                                                                                  Samstag, 30. November 2019, 14 Uhr
                                                                                                                                  Eröffnung MäretZauber und Feier «700 Jahre
                                                                                                                                  Haus St. Katharinen im Dienste der Stadt
                                                                                                                                  Solothurn»

                                                                                                                                  Informationen zum detaillierten Programm
                                                                                                                                  finden Sie unter: bgs-so.ch

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