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Das Magazin der Energie Opfikon AG No 3/2021 Die Infrastruktur für den Corona-Veloboom Seite 8 Das Ende der Halogen-Leuchtstäbe Seite 14 Flims liegt in den Niederlanden Seite 16
Fotos: zVg Museum für Musikautomaten / zVg FLYER Mehr zum Museum für Musikautomaten und zum Fahren mit E-Bikes in den Bergen auf: strom-online.ch/seewen oder strom-online.ch/flims Fotos: zVg UNESCO Biosphäre Entlebuch ive Inklus rt-Bus fo m Com useu rt im as M • Fah durch d aten rung utom • Füh r Musika gessen im fü a M ti t nt ang- restaura • 4-G s k u m -Wer Muse h FLYER ER B es uc t F LY • hr befa onen • Pro eservati on l l e R s ati •A gani seor • Rei Museum für Musikautomaten Ja, ich bin bei der «Strom»-Leserreise mit dabei! Velos und Geisterorgeln Buchen Sie telefonisch unter 056 461 61 61 Alles tönt und klingt in Seewen SO. Das Museum für Musikautomaten hat (Kreditkarte bereithalten) eine einzigartige Sammlung an tönenden Maschinen. Das fängt bei der ein- oder online unter strom-leserangebot.ch fachen Musikdose an und wird im Nu sehr kompliziert. Die selbstspielen- Preis pro Person: CHF 109.– inkl. MwSt. den Klaviere tönen so gut, dass selbst Berufspianisten oft nicht erkennen, (Kreditkartenzahlung, keine Reduktion mit Halbtax dass die Musik auf einem Lochstreifen gespeichert ist. Das Prunkstück der oder GA, Rechnungszuschlag CHF 3.–). Sammlung ist aber die automatische Orgel des Titanic-Schwesterschiffs Britannic. Das Museum liegt landschaftlich wunderschön in den Jurahügeln Ab Winterthur / Zürich / Windisch und ist auch mit dem Elektrovelo gut zu erreichen. Solche Velos produziert Dienstag, 24. Mai 2022 die Firma FLYER in Huttwil. Sie ist ein Pionier im Bau dieser Fahrzeuge, Donnerstag, 2. Juni 2022 die unsere Fortbewegung immer mehr revolutionieren. Mittwoch, 8. Juni 2022 Ab Aarau / Olten Wir reisen mit dem Bus nach Seewen zum Museum für Musikautomaten Mittwoch, 25. Mai 2022 und erleben da eine Führung durch die Ausstellung mit all ihren tönenden Exponaten. Dort geniessen wir auch das Mittagessen mit traumhafter Ab Zug / Luzern / Sursee Aussicht. Danach fahren wir weiter nach Huttwil zur Besichtigung der Donnerstag, 26. Mai 2022 Fabrik von FLYER, wo wir die neusten Elektrovelos Probe fahren dürfen. Ab Münchenstein / Pratteln / Liestal Dienstag, 31. Mai 2022 Ab Jegenstorf / Solothurn Mittwoch, 1. Juni 2022 Ab Bern / Lyss / Biel Dienstag, 7. Juni 2022 Rückkehr jeweils zwischen 18.00 und 19.15 Uhr. Witterungsbedingte Programmänderungen sind möglich. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Eurobus: 056 461 61 61, leseraktion@eurobus.ch Anmeldebedingungen: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt, daher erfolgt die Reservation nach der Reihenfolge der Anmeldungen. Sie erhalten eine Bestätigung. Annullierung: Eintägige Busreisen können nicht annulliert werden. Es gelten die Vertragsbedingungen der Eurobus-Gruppe, die Sie jederzeit bei Eurobus anfordern oder im Internet unter eurobus.ch einsehen können.
Inhaltsverzeichnis No 3/2021 Editorial 4 Spotlights Kurzmeldungen aus nah und fern 8 Strassen für den Corona-Veloboom Die vielen neuen Velos brauchen eine bessere Infrastruktur, damit der Boom anhält 12 Infografik Stecker und Ladeinstallationen für die Elektroautoflotte 14 Das Ende der Halogen-Leuchtstäbe Leistungsstarke Halogen-Leuchtmittel sind vom Markt verschwunden 16 Flims liegt in Holland Für die Sommergäste hat Flims Laax ein Velowegnetz gebaut, Liebe Leserin, lieber Leser wie man es aus den Niederlanden kennt Die Coronavirus-Pandemie hat Schweizerinnen und 18 Strooohm! Aus Plastikabfällen soll Treib- Schweizer wieder aufs Velo gebracht. Als Energie stoff für Flugzeuge werden versorger freut uns das, denn viele dieser neuen Draht- esel haben einen elektrischen Hilfsantrieb, und wir 19 Der Heimfall Kraftwerke, deren Konzessio- kümmern uns darum, dass dieser «eingebaute Rücken- nen ablaufen, werden Eigentum der Stand- wind» mit sauberer Energie aufgeladen wird. ortgemeinden. Das birgt viele Fragen Doch damit die Velobegeisterung anhält, reicht ein neues 20 Das tönende Museum Das Museum für Velo nicht. Es braucht auch Velowege, auf denen alle gut vorankommen und auf denen sich alle sicher fühlen. Musikautomaten hat eine faszinierende Europas Pioniere für eine gute Veloinfrastruktur sind die Sammlung komplizierter Raritäten Niederländer. Mit Erfolg: In kaum einem anderen Land sind so viele Menschen auf zwei Rädern unterwegs. Doch 22 Preisrätsel Gewinnen Sie ein Wochenende auch bei uns hat sich in den letzten Jahren einiges getan, in Flims Laax oder eine Reise mit Eurobus damit das Velo immer mehr zum Alltagstransportmittel wird und im Verkehr mehr Platz erhält. 24 Galerie Energie Mexikanische Kunst erstrahlt in neuem Licht Wir zeigen Ihnen aber nicht nur bessere Velowege, sondern auch, wie die Ladeinfrastruktur für Elektroautos aussehen soll und wie es ist, wenn eine Gemeinde plötzlich Besitzerin eines grossen Kraftwerks wird. Ich wünsche Ihnen eine erhellende Lektüre. 8 Richard Müller, Geschäftsführer Energie Opfikon AG richard.mueller@energieopfikon.ch Fotos: Hansueli Schärer / iStock / Zeljko Gataric Energie Opfikon AG Schaffhauserstrasse 121 8152 Opfikon Titelbild: Hansueli Schärer Telefon 043 544 86 00 Telefax 043 544 86 07 info@energieopfikon.ch energieopfikon.ch 16 Pikett, ausserhalb der Geschäftszeiten: 0848 44 81 52 3
Spotlights Die Digitalisierung Fernwärme mit benötigt Strom solarer Unterstützung Die Digitalisierung ist in aller Munde und fasst immer mehr Fuss, auch im Alltag. Allerdings wächst parallel zu den Daten- mengen auch der dafür nötige Strombedarf. So verbrauchten die Rechenzentren und Serverräume in der Schweiz im Jahr 2019 rund 2,1 Milliarden Kilowattstunden Strom. Durch Effi- zienzmassnahmen liessen sich davon fast 1 Milliarde Kilo wattstunden oder rund 46 Prozent einsparen, zum Beispiel durch höhere Systemraumtemperaturen, die Einhausung von Servern, energieeffizientere Speicher oder durch eine ver- stärkte Auslastung. Die Genfer Stadtwerke (Services Industriels de Genève, SIG) haben im Februar 2021 in Le Lignon bei Genf eine innovative solarthermische Anlage einge- weiht. Diese produziert keinen Strom, sondern Wärme. Das Besondere an der Anlage sind die flachen, durch ein Hochvakuum isolierten Paneele. Sie sorgen da- für, dass im Winter – und auch bei schlechtem Wet- ter – mehr Wärmeenergie produziert wird als mit herkömmlichen Sonnenkollektoren. Rund ein Drittel der Wärme wird in den sechs kältesten Monaten des Jahrs produziert. Die 800 Quadratmeter Solarpaneele werden jährlich rund 500 000 Kilowattstunden Wär- meenergie produzieren und in das Fernwärmenetz Quelle: TEP Energy GmbH und Hochschule Luzern, «Rechenzentren in der Schweiz – Stromverbrauch und Effizienzpotenzial». Studie im Auftrag des Bundesamts für Energie/EnergieSchweiz, 2021 der SIG einspeisen. 48 Mrd. m3 Seit dem Ende der kleinen Eiszeit um 1850 ist ein Abschmelzen der Schweizer Gletscher zu beobachten. Seit 1960 haben die Schweizer Glet- scher so viel Wasser verloren, dass sich damit der Bodensee mit seinen 48 Milliarden Kubikmetern füllen liesse. Würde der durch den Klimawandel Fotos: iStock / zVg SIG, Magali Girardin bedingte Temperaturanstieg heute gestoppt (ein sehr unwahrschein- liches Szenario), würden die Gletscher in den nächsten Jahrzehnten den- noch nochmals rund die Hälfte des heutigen Volumens verlieren. Datenquelle: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft 4
Photovoltaik in den Alpen bringt mehr Ertrag Wertvoller Winterstrom aus Sonne lässt sich im Gebirge besser erzeugen als im Mittelland: Es hat weniger Nebel, und die Reflexion des Sonnenlichts am Schnee erhöht den Ertrag. Zudem ist es kälter, was für einen besseren Wirkungsgrad der Photovoltaikmodule sorgt. Die ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wä- denswil, betreibt beim Totalpsee ober- halb von Davos eine Versuchsanlage für Photovoltaik. Die verschiedenen Paneele weisen unterschiedliche An- stellwinkel auf. Zudem werden sowohl gewöhnliche monofaziale als auch bifaziale (zweiseitig aktive) Module ein- gesetzt. Die Messergebnisse im Durch- schnitt der Jahre 2018–2020 zeigen, dass die bifazialen Module mit 70 Grad Anstellwinkel den höchsten Jahresertrag wie auch den höchsten Winterertrag erzeugten. Der Jahresertrag dieser Mo- dule ist im Vergleich mit der Anlage in Wädenswil mehr als doppelt so hoch, und der Ertrag im Winterhalbjahr ist mehr als viermal so hoch. Winterertrag Sommerertrag kWh/kWp 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 30°, 30°, 70°, 70°, 90°, 90°, Wädenswil, 90° = senkrecht monofazial monofazial bifazial monofazial bifazial monofazial 20/30°, mit Rahmen rahmenlos monofazial Durchschnittlicher Jahresertrag der Jahre 2018 bis 2020, aufgeteilt in Sommer (oberer Teil der Balken) und Winter (unterer Teil). Zur besseren Vergleichbarkeit sind die Erträge auf die installierte Leistung der Photovoltaikmodule bezogen (kWh/kWp). Datenquelle: ZHAW, Institut für Umwelt und natürliche Ressourcen 5
Spotlights Energieverbrauch 2020 ETH-Shuttlebus wegen Pandemie gesunken mit Elektroantrieb Der Energieverbrauch der Schweiz ist 2020 ge- genüber dem Vorjahr um 10,6 Prozent gesunken. Hauptgründe für diesen deutlichen Rückgang sind die Coronavirus-Pandemie und die im Ver- gleich zum Vorjahr wärmere Witterung. Die Pandemie mit ihren beiden Lockdowns – mit zeitweise leeren Strassen wie unten das Auto- bahnkreuz Zürich-Süd – reduzierte vor allem den Konsum fossiler Treibstoffe: Benzin –11,4 Prozent, Diesel –5,2 Prozent. Der Absatz von Flugtreibstoffen brach um 62,2 Prozent ein. Auch die Industrieproduktion (–3,5%) sowie ge- nerell die Wirtschaftsleistung (Bruttoinland produkt –2,9%) verringerten sich. Der Stromverbrauch allein (nach Abzug der Über- tragungs- und Verteilverluste) lag mit 55,7 Mil liarden K ilowattstunden (Mrd. kWh) 2,6 Prozent tiefer als 2019. Die inländische Erzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) be- trug 65,5 Mrd. kWh. Verbrauchssenkend wirkten dieselben Gründe wie beim Gesamtenergiever- brauch. Die Zunahme der ständigen Wohnbevöl- kerung um 0,7 Prozent auf 8,667 Millionen hin gegen wirkte etwas verbrauchssteigernd. Quelle: Bundesamt für Energie Seit 2009 verkehrt der Shuttlebus «ETH Link» mehrmals pro Stunde zwischen dem Campus Zentrum und dem Campus Hönggerberg. ETH-Angehörige können dank dieser Verbindung ohne Umsteigen zwischen den beiden Campus pendeln. Bisher fuhren Dieselfahrzeuge. Seit Herbst 2020 sind nun drei Elektro busse im Einsatz. Die 18 Meter langen E-Gelenkfahrzeuge können mit einer Batteriekapazität von 243 Kilowattstunden 125 Kilometer weit fahren. Zum Nachladen der Batterie steht auf dem Hönggerberg eine Schnellladestation bereit. Fotos: zVg ETH Zürich / Keystone-SDA, Ennio Leanza / Visualisierung: zVg Asahi Tanker Co. Ltd. HOLZ STATT ATOM Thermische Kraftwerke erzeugen Strom aus Wärme. Aus physikalischen Gründen fällt dabei viel Abwärme an, die häufig ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Nicht so beim Kernkraftwerk Beznau: Seit Ende 1983 wird mit der Abwärme ein Fernwärmenetz versorgt, die Refuna (Regionale Fernwärme Unteres Aaretal). Wenn die beiden Reaktorblöcke dereinst ausser Betrieb gesetzt werden (etwa 2030), braucht es für die Fernwärmeversorgung eine alternative Wärme- quelle. Die Refuna AG plant deshalb ein Holzheizkraftwerk in Döttingen. Der jährliche Bedarf von rund 77 000 Tonnen Holz soll regional und überregional gedeckt werden. Der Begriff Heizkraftwerk zeigt an, dass nicht nur Wärme, sondern auch Strom («Kraft») erzeugt wird. 6
«Wir können nicht Kein Zwang einfach weiterleben wie Menschen entscheiden sich oft für das Standardangebot. So wird beispielsweise die Entscheidung, ob jemand sein bisher und darauf Druckerpapier auf beiden Seiten bedruckt, davon beeinflusst, welche Option als Standard voreingestellt ist. Forschende der pokern, dass dereinst ETH Zürich und der Universität Warwick, Grossbritannien, konnten nun einen weiteren sehr deutlichen solchen Effekt auf- eine Wundertechnologie zeigen: Nicht nur private Haushalte, sondern auch kleine und mittlere Unternehmen beziehen eher nachhaltig produzierten uns rettet.» Strom, wenn ihr Elektrizitätsanbieter diesen als Standardange- bot definiert. Dies ergab eine Untersuchung bei einem grossen und einem mittelgrossen Schweizer Stromversorger. Der Anteil Sonia Seneviratne, erneuerbaren Stroms stieg beim einen Stromversorger von ETH-Professorin und Autorin Weltklimarat 3 auf 77 Prozent, beim anderen von 0,7 auf 85 Prozent – und dies trotz Mehrkosten von 5,8 bzw. 14,3 Prozent. Der Effekt hielt übrigens an: Nach sechs Jahren war der Bezug von «grünem» Strom nur um ein paar Prozente gesunken. Erfreulich ist, dass sich dieser E ffekt ganz ohne Zwang erzielen liess. Erster E-Tanker Quelle: ETH Zürich Hochseefrachter werden häufig mit Schweröl betrieben, einem billigen, schwarzen, dick flüssigen Rückstand der Erdölverarbeitung. Aufgrund seiner Zusammensetzung ist der Schadstoffausstoss solcher Schiffe im Vergleich Erneuerbar überholt fossil zur Verwendung von Marinediesel sehr hoch. Kein solches Problem haben wird der erste 2020 wurden in der Schweiz erstmals elektrisch angetriebene Tanker, der ab 2022 in der Bucht von Tokio verkehren soll. Projektiert mehr Heizungen verkauft, die erneuer wird er vom Konsortium e5, das sich Schiffs bare statt fossiler Energie nutzen: antrieben verschrieben hat, die mit erneuer barer Energie betrieben werden. Die Grösse des 28 000 neuen Öl- und Gasheizungen Tankers ist mit 500 Tonnen Tragfähigkeit noch recht bescheiden (Supertanker haben über standen 30 000 neue Wärmepumpen- 250 000 Tonnen). Zwei Motoren mit je 300 Kilo- und Holzheizungen gegenüber. watt Leistung sollen das Schiff antreiben. Zwei Lithiumionenbatterien mit je 1740 Kilowatt Quelle: Verkaufsstatistik GebäudeKlima Schweiz stunden Kapazität liefern den elektrischen Strom. Und was soll das Schiff transportieren? Schweröl … Die Frage Was sind negative Emissionstechnologien? Bei diesem Begriff handelt es sich um eine irreführende wört- liche Übersetzung aus dem Englischen: negative-emissions technologies. Negativ sind nicht die Technologien, sondern die Emissionen. Gemeint ist damit, der Erdatmosphäre CO2 zu entziehen und es dauerhaft zu speichern. Dafür gibt es natürli- che Methoden wie Aufforstungen und technische Methoden, zum Beispiel das Entziehen von CO2 aus Kraftwerksabgasen und dessen Lagerung in der Tiefsee. Wollen Sie auch etwas wissen zu einem Energiethema? Senden Sie Ihre Frage an: redaktion@strom-online.ch 7
Architektur: Dissing+Weitling Foto: zVg Rasmus Hjortshøj Nach niederländischem Vorbild ist in den letzten Jahren Kopenhagen zu einer der velofreundlichsten Städte Europas geworden. 8
Noch nie wurden so viele Fahrräder verkauft wie in der Corona-Zeit. Das ist eine riesige Chance für einen ökologischeren Verkehr in den Städten. Neue Infrastruktur für den Velob m Text: Andreas Schwander Geschlossene Grenzen, geschlossene Res- Land flach und damit ideal zum Velofah- taurants, unsichere Planung, Ferien da- ren. Doch der fast permanent wehende heim: Eine der wenigen Aktivitäten, die Wind hat für Leute auf dem Velo ähnli- da problemlos und virensicher möglich che Effekte wie bei uns Hügel und Berge. sind, ist Velofahren. Viele Velohändler Noch in den 1970er- und 1980er-Jahren machen seit mehr als einem Jahr das Ge- waren niederländische Städte, ebenso schäft ihres Lebens, der Onlinehändler wie die heute als Velodorado gefeierte Galaxus verkaufte 2020 neunmal mehr dänische Hauptstadt Kopenhagen, völ- Elektrovelos als im Wirtschaftsboom- lig zugestellt mit Autos. Damals sprach jahr 2019. Schon im Frühling 2021 hatten man von der «autogerechten Stadt», mit viele Händler ein schmales Angebot und breiten Einfallachsen bis in die Zentren. Lieferschwierigkeiten. Diesen Strassen wären selbst im histo- rischen Zentrum von Amsterdam Hun- Neue Infrastruktur derte Häuser und einige der legendären Damit all diese Velos nach dem Abflauen Grachten geopfert worden. Dagegen regte der Pandemie nicht in den Kellern ver- sich Widerstand. stauben, braucht es eine bessere Infra- struktur. Die Neo-Velofahrer haben rea- «Auto gegen Velo» lisiert, wie einladend schnell angelegte, ist der falsche Ansatz Sjors van Duren sucht als Verkehrsplaner Lösungen, provisorische Radwege auf Hauptstras- So entstand die Forderung nach der fahr- die Verbesserungen fürs Velo bringen und bei sen (sogenannte Pop-up-Radwege) und rad- und fussgängergerechten Stadt. Ve- denen auch Autofahrer mit der neuen Situation zufriedener sind. provisorisch autofreie Strassen sind. los bewegen auf weniger Platz sehr viel Viele Käufer dürften seit Jahren nur mehr Personen. Dabei geht es immer noch selten Velo gefahren sein. Sie wer- um die Umverteilung von öffentlichem Kleinarbeit fahren in Nijmegen nicht nur den es schnell wieder aufgeben, wenn Raum. Aber das heisst laut Sjors van mehr Menschen Velo als irgendwo sonst. sie sich ohne die Gefahr des Virus in Duren nicht «Auto gegen Velo». Denn die Auch Autofahren ist flüssiger und ange- Tram und Bus wieder sicherer fühlen als Neuorganisation von Verkehrsträgern nehmer geworden, weil es weniger Au- auf dem Drahtesel. Laura Schmid, beim und Verkehrsflächen ist kein Nullsum- tos gibt. In der 180 000-Einwohner-Stadt Verkehrsclub der Schweiz (VCS) zustän- menspiel. Öffentlicher Raum ist zwar Nijmegen ist der Anteil der Velofahrten dig für Veloinfrastruktur, sagt deshalb: hart umkämpft, aber oft schlecht genutzt. am Gesamtverkehr in den letzten Jahren «Unser Mass heisst ‹8 bis 80›. Veloinfra- Eine gute Methode ist es laut van Duren, auf 60 Prozent angewachsen, vierspurige struktur muss nicht für Velokuriere und Quartierstrassen in Einbahn-Velowege Strassen konnten auf zwei Spuren zu- Foto: zVg Stadsregio Arnhem Nijmegen 20-jährige fitte Männer gebaut werden. umzubauen. Autoverkehr ist nur noch rückgebaut werden. Es müssen sich die Acht- und die Acht- für Anwohner erlaubt, die aber gleichzei- zigjährigen sicher fühlen.» tig mehr Anwohnerparkplätze erhalten. Städte nehmen Velos ernst Solche Gedanken macht man sich in den «Dank der neuen Anwohnerparkplätze Van Duren betont, dass eine Gesamtpla- Niederlanden, Europas Modell-Veloland, können wir oft sehr viel lokalen Wider- nung wichtig sei. Zum einen müssten seit Jahrzehnten. Sjors van Duren, Ver- stand und entsprechend jahrelange Ver- Routen definiert werden, etwa von der kehrsplaner in Nijmegen, betont aber, zögerungen vermeiden», sagt er. Dank Uni zum Bahnhof oder von den Agglome- dass das nicht immer so war. Zwar ist das dieser jahrzehntelangen planerischen rationen in die Altstädte, und dann ent- 9
sprechend gebaut und signalisiert wer- tur investiert. In Bern hat die von der den. Dabei muss lange nicht jede Strasse ehemaligen Gemeinderätin Ursula Wyss velogerecht sein, im Gegenteil. Besser sei angestossene «Velo-Offensive» zu mas- es, wenn Verkehrsmittel getrennt wer- siven Verbesserungen und einem stei- den, wenn Tempo-30-Quartierstrassen genden Verkehrsanteil des Velos geführt. zu Velostrassen werden und die Autos Ziel sind laut Stephanie Stotz, die bei der die grossen Strassen für sich alleine ha- Stadt Bern für die Velo-Offensive verant- ben. Effizient werden Routen aber nicht wortlich ist, abgetrennte Radwege mit durch hohe Tempi, sondern durch effizi- zweieinhalb bis drei Meter Breite, auf de- ente Kreuzungen. Die Niederlande haben nen Radfahrer auch gemütlich nebenein- Mehr dazu auf strom-online.ch dafür Ampelanlagen, welche Velofahrer ander fahren können – kein Vergleich mit − Mit dem Cargo-Velo erlebt der Ausläufer vor den Autos losfahren lassen, oder raf- den schmalen Radstreifen, wo Velofahrer eine Renaissance − Unterstütztes Treten – alles über finierte Kreisel, die den Radverkehr vom den heissen Abgasstrom eines überho- das Elektrovelo Autoverkehr trennen und in denen Velo- lenden Lastwagens auf wenige Zentime- fahrer Vortritt haben. ter Distanz am ganzen Körper spüren. Bern hat sich wie die niederländischen Abgetrennte Radwege Städte einen Velomasterplan erarbeitet. Laura Schmid vom VCS (links) und Stephanie So weit ist man in der Schweiz noch In der Planung für Eisenbahnen, Stras- Stotz, verantwortlich für die Velo-Offensive der Stadt Bern, sehen die Fortschritte bei der nicht. Aber in vielen Städten wurde be- sen- und Luftverkehr wird das genau- verbesserten Veloinfrastruktur vor allem bei reits viel in eine sicherere Radinfrastruk- so gemacht. Zudem hat man, nachdem der massiv gestiegenen Zahl von Velofahrern in der Stadt. Foto: Hansueli Schärer
Autofahrer und Fussgänger schon seit durcheinander und schwierig auseinan- Velos ist ein neues Thema. «Das ist noch Jahren und Jahrzehnten gezählt werden, derzudröseln. Zudem ist es nicht opti- nicht überall angekommen», sagt Karl nun auch damit begonnen, Velofahrer zu mal, wenn sich Velofahrer die Spur mit Vogel. «Generalunternehmer bauen noch zählen. Denn «was nicht gezählt wird, grundsätzlich gleich schnellen Bussen immer zu grosse Tiefgaragen mit unver- zählt nicht», betont der Stadtberner Ver- teilen müssen. Einen Bus mit hundert mietbaren Autoparkplätzen, vergessen kehrsplaner Karl Vogel, der das Projekt Leuten im Nacken zu haben, ist für jede aber die Veloparkplätze.» Velohauptstadt leitet. Velofahrerin ein sehr unangenehmes So versuchen die Schweizer Planer, sich Gefühl. Deshalb dämpft Karl Vogel allzu immer mehr dem Vorbild der Nieder- Lieber einen Schuh drin grosse Erwartungen: «An diesem ÖV- lande anzunähern. Die Fahrbahnen der Karl Vogel und seine Mitarbeitenden Umsteigeort mit wenig Platz sind mit dortigen Radschnellwege haben eine kümmern sich um Knoten, Zahlen und den aktuellen Verkehrsmengen die Opti- spezielle Oberfläche, sind beleuchtet, in Flächen. Ihr Paradestück ist die Velo- malstandards für den Veloverkehr noch angenehmem Abstand zu den Strassen hauptroute nach Bern Wankdorf mit dem nicht erreicht.» Und Bern hat auch nicht und teilweise so angelegt, dass die Auto- Engpass der Lorrainebrücke. Dank Zäh- das Privileg von Zürich, wo es unter dem fahrer im Stau die schnellen Velofahrer lungen weiss man, dass der Autoverkehr Hauptbahnhof einen «vergessenen» Au- in der Ferne vorbeisausen sehen kön- jährlich um ein bis zwei Prozent abnimmt. tobahntunnel mit zwei Röhren gibt. Er nen – als Provokation und Denkanstoss. So führen jetzt nur noch drei statt vier ist Teil des in den 1970er-Jahren geplan- Zudem achten die Planer darauf, dass Autospuren über die Brücke, dafür aber ten, aber nie fertiggebauten Autobahn- die Strecken eine gewisse Abwechslung zwei breite Velospuren. Trotzdem gibt’s «Ypsilons» und kann nun als Velotunnel bieten. «Zehn Kilometer in einer flachen, nicht mehr Stau. Mit dem besseren Ve- genutzt werden. Aber der Berner Bahn- gleichförmigen Landschaft gegen den loangebot nimmt der Autoverkehr noch hof als «Veloknoten» werde nach dem Wind zu fahren, kann sehr anstrengend weiter ab. «Wir haben an vielen Orten Umbau massiv besser sein. sein», sagt Planer Sjors van Duren. Die völlig überdimensionierte Knoten, die nur Strecken werden deshalb so geplant, so gross sind, damit zu Spitzenzeiten die Geistige Etappierungen dass sie sich geistig in einzelne Abschnit- dahinterliegende Kreuzung nicht überlas- Kaum gibt es mehr Velos, sind auch ihre te mit Kirchen, Bäumen, Unterständen tet wird», erklärt Karl Vogel. «Wenn nur Parkplätze ein Thema. Denn genauso wie oder Pausenplätzen als Wegmarken un- zehn Prozent der Autofahrer umsteigen, Autos stehen auch Velos den grössten terteilen lassen. Auch mit psychologi- können wir ganze Abbiegespuren aufhe- Teil des Tages herum. In den Quartieren schen Tricks bringt geschickte Planung ben und zu Velospuren machen.» Und die ist das kein Problem, aber in den Zentren Leute aufs Velo: indem sie ihnen das Ge- Autos werden noch weniger. und vor allem an Bahnhöfen wird es ei- fühl gibt, es sei nicht so weit, und sie dann Besserer öffentlicher Verkehr (ÖV) und nes. Doch Parkraumbewirtschaftung für stolz sein lässt über die lange Fahrt. bessere Veloinfrastruktur beschleunigen diesen Prozess. Damit wird Platz frei auf den «grossen Betonplatten», den Kreu- zungen. Doch solche Verbesserungen kommen immer nur Schritt für Schritt. Karl Vogels Team arbeitet deshalb mit Gut zu wissen drei Zeithorizonten: kurz-, mittel- und langfristig. Kurzfristige Lösungen kön- Game-Changer E-Bike nen schnell – innert weniger Monate – realisiert werden, sind aber vielleicht Das E-Bike hat das Verhalten der Velofahrer, aber auch die Planung der In- nicht perfekt und oft nicht überall durch- frastruktur massiv verändert. Damit werden die Tempi höher und die zu- gehend. Mittelfristige Lösungen brau- rückgelegten Strecken länger, sodass neue Gemeinden in die Velodistanz chen mehr Geld und Zeit und könnten der Städte rücken. Der Kanton Bern überlegt sich deshalb Radschnellwege Einsprachen auslösen. Im langen Zeitho- zwischen Bern und Thun oder Bern und Biel. Während ausserorts die rizont sind die grossen Würfe. Da sei es E-Bikes ihre Leistung auch auf Radwegen voll ausfahren sollen, wird inner- wichtig, «den Schuh in der Tür zu haben» orts ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde zum Thema. Denn die und nicht kurzfristig mögliche Lösungen schnellen Elektrofahrräder (bis 45 km/h) sind oft gleich schnell wie die Autos. zugunsten besserer, aber nur langfristig Für die langsameren «Bio-Biker» (also ohne Motor) ist es sehr unangenehm, realisierbarer Lösungen aufzuschieben. von so schnellen Fahrzeugen überholt zu werden. Die schnellen Fahrer kön- nen dann wählen: entweder mit 30 auf dem Veloweg oder mit 45 zwischen Kampf um den Platz den Autos. Die Elektrovelos vergrössern aber nicht nur die Velodistanzen, Das grösste Thema in Bern ist der kom- sondern verändern auch die Velotopografie. Hügelige Städte wie Zürich, Genf mende Bahnhofsumbau, bei dem der oder Lausanne müssen sich dank der E-Bikes nun Gedanken zu Radwegen für Veloverkehr eine wichtige Rolle spielen Routen machen, auf denen früher kaum jemand mit dem Velo unterwegs war wird. Allerdings ist es da sehr eng – Fuss- und wo Planer und Verkehrsteilnehmer bisher nur ans Auto gedacht haben. gänger, Busse, Trams und Velos, alle 11
Infografik Zum Aufladen von Elektroautos kommen spezielle Elektroladestationen zum Einsatz. Die Ladedauer hängt von der Leistung der Ladestation ab sowie vom Fahrzeug. Elektroautos richtig laden Text: Alexander Jacobi Die Elektromobilität in der Schweiz nimmt Fahrt auf. 2020 wurden mit knapp 20 000 Fahrzeugen 50 Prozent mehr Elektropersonenwagen zu- gelassen als 2019. Parallel dazu müssen auch Ladestationen installiert werden, sei es zu Hause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum. Sehr viele Autos fahren nur kurze Zeit pro Tag. Sonst sind sie parkiert und lassen sich damit mehrere Stunden lang aufladen. Für solche Fälle genügen Ladestationen mit moderater Leistung. Wenn hingegen un- terwegs nachgeladen werden muss – zum Beispiel auf Autobahnrast- stätten –, sind Schnellladestationen notwendig. Ladesäule mit mehreren Anschlusstypen Laden an öffentlichen Ladestationen Ladesäule, je nach Standort und Einsatz mit folgenden Anschlüssen ausgerüstet: Schnelles Laden Normales Laden – CCS – Typ 2 – CHAdeMO – Typ 1 Schnelles Laden mit Gleichstrom Alle öffentlichen Ladestationen – Ladeleistung bis 350 Kilowatt (sofern in der Schweiz auf einen Blick: die Fahrzeugbatterie das verträgt) e-mobile.ch/oeffentliche-ladestation-finden – Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite: 5–15 Minuten, je nach Fahrzeug Öffentliche Ladestationen in Europa: – Öffentliche Ladestationen an den Transit- lemnet.org achsen (z. B. auf Autobahnraststätten) Anschlusstypen Typ 1 Typ 2 CCS* – Einphasiger – Dreiphasiger – Dreiphasiger Wechselstrom Wechselstrom Wechselstrom bis 22 Kilowatt oder – Bis 3,7 Kilowatt – Bis 22 Kilowatt Gleichstrom bis 350 Kilowatt – Meist nur noch bei – Kompatibel mit CCS – EU-Standard für Laden mit japanischen Auto- – EU-Standard für Gleichstrom marken Laden mit Wechsel- * CCS = Combined Charging System strom 12
Ladeprinzipien – Mit Wechselstrom, einphasig oder dreiphasig (Ladegerät im Fahrzeug) – Mit Gleichstrom (Ladegerät in der E-Ladestation) – Kommunikation zwischen Lade säule und Fahrzeug zur Lade regelung Laden an privaten Ladestationen – Wallbox (Wandladestation) – Meistens mit Typ-2-Anschluss – Selten noch mit Typ-1-Anschluss Wallbox Normales Laden mit Wechselstrom – Ladeleistung bis 22 Kilowatt – Ladezeit für 100 Kilometer Reichweite: 1–5 Stunden – Häufig bei Wohn- und Geschäftshäusern – Auch im öffentlichen Raum und bei Besucherparkplätzen Lastmanagement Die elektrischen Leistungen, mit denen CHAdeMO** Haushaltsteckdose die Batterien von E-Autos geladen Illustration: Murielle Drack – Gleichstrom – Nur zum Laden im Notfall werden, sind hoch. Damit die Haus – Bis 70 Kilowatt – Gefahr von Überhitzung zuleitung nicht überlastet wird, ist – Meist nur noch bei und Brand (nicht ausgelegt häufig ein Lastmanagement erforder- japanischen Automarken zum mehrstündigen Bezug lich. So wird in Mehrfamilienhäusern ** CHAdeMO = Charge de Move der Maximalleistung) mit mehreren Ladestationen die ver- bzw. japanisch für «eine Tasse Tee» fügbare Leistung auf die momentan angeschlossenen E-Autos aufgeteilt. 13
Die stabförmigen Halogenlampen, die in zahlreichen Stehleuchten stecken, sind seit September 2021 verboten. Das Förderprogramm Alledin unterstützt den Kauf einer neuen Leuchte. Geld für den Ersatz von Halogenleuchten Text: Giuseppina Togni Um von den stromfressenden Halogen-Stehleuchten wegzu kommen, muss meistens die ganze Leuchte ersetzt werden. Für einen solchen Ersatz gibt es Fördergelder. Das Vorgehen umfasst drei Schritte (vgl. auch die Spalte ganz rechts). 1. 2. CHF 3. Illustration: Pia Bublies 14
Warum nicht nur das 1. Halogen-Stehleuchte Leuchtmittel ersetzen? entsorgen Die Frage ist naheliegend, warum denn Entsorgen Sie Ihre alte Halogen- die ganze Leuchte entsorgt werden soll Stehleuchte mit R7s-Fassung an und nicht nur das Leuchtmittel (der einer Sammelstelle oder im Fachge- R7s Halogenstab) ersetzt werden kann. Tat- schäft. Halten Sie den Moment der sächlich wäre es umweltfreundlicher, Entsorgung mit einem Foto fest. eine LED-Lampe mit gleicher Fassung Die stabförmigen Halogen-Leuchtmittel benötigen sehr viel Strom, können aber einzusetzen, anstatt die ganze Leuchte nur selten durch ein LED-Leuchtmittel wegzuwerfen. Doch leider führt der Aus- ersetzt werden. tausch von Halogenstäben durch LEDs oft zu Problemen: – R7s-LEDs sind zylindrisch und haben einen Durchmesser von etwa 3 Zentime- tern. Damit sind sie deutlich grösser als Sie sind in fast jedem Haushalt zu finden ein Halogenstab, weshalb in vielen Fäl- und strahlen Licht an die Decke oder an len der Platz fehlt, um sie einzusetzen. die Wand. Sie haben eine hohe elektrische Leistung und verbrauchen viel Strom. Die – Die leistungsstärksten R7s-LEDs geben 2. Rede ist von Halogen-Stehleuchten, be- etwa gleich viel Licht wie eine 100-Watt- liebt seit den 1980er-Jahren. Sie sind prak- Halogenlampe. Doch die in Stehleuchten tisch, können überall aufgestellt werden verwendeten Halogenlampen haben in und benötigen keine Installation durch der Regel mehr als 200 Watt, sodass eine den Elektriker. Es gibt billige Ausführun- LED zu wenig Licht abgeben würde. Neue LED-Leuchte gen, aber auch teure Designmodelle. kaufen Leider sind diese Leuchten sehr ineffi- – Häufig ist der Dimmer der Stehleuchte Kaufen Sie eine neue, effiziente zient: Nur 7 Prozent des Stroms werden nicht kompatibel mit dem LED-Leucht- LED-Leuchte und fotografieren in Licht umgewandelt, der Rest geht in mittel, sodass dieses flackert und surrt. Sie die Quittung. Es werden nur Leuchten ab einem Kaufpreis von Form von Wärme verloren. Aufgrund die- 125 Franken unterstützt. ser Ineffizienz wurde im Jahr 2018 eine Wer prüfen will, ob seine Stehleuchte erste Serie von Halogen-Glühlampen vom mit einem LED-Leuchtmittel kompati- Markt genommen. Nun sind seit Septem- bel ist, macht am besten zuerst den Test ber 2021 weitere Lichtquellen verboten, und leiht im Geschäft das passende LED- darunter auch die stabförmigen Halogen- Leuchtmittel aus. Funktioniert die alte lampen für R7s-Sockel, die in Stehleuch- Leuchte damit, so hat man eine gute Lö- ten verwendet werden und sehr hohe sung gefunden. Ansonsten bringt man die elektrische Leistungen aufweisen – von ausgeliehene LED zurück. 100 bis weit über 500 Watt. Mehr Geld bis Ende 2021 Unterstützung für neue Der reguläre Fördersatz bei Alledin be- LED-Stehleuchten trägt 30 Prozent des Preises der neuen Das Förderprogramm Alledin, das vom LED-Leuchte, maximal aber 100 Franken. Bund finanziert wird, will Haushalte Um Haushalte und Geschäfte während 3. dazu motivieren, ihre alten Halogen- der Corona-Krise zu unterstützen, hat Stehleuchten durch neue LED-Leuchten das Bundesamt für Energie die Sätze – zu ersetzen. Wer eine alte Halogenleuchte befristet bis Ende 2021 – erhöht. Diese be- mit R7s-Fassung entsorgt und eine neue tragen bis dahin 40 Prozent bzw. maximal 40 Prozent (max. 125 LED-Leuchte im Wert von mindestens 125 Franken. Es lohnt sich also, eine alte Franken) kassieren 125 Franken kauft, erhält 40 Prozent des Leuchte noch bis Ende 2021 zu ersetzen. Laden Sie Foto und Quittung auf Preises zurück, maximal aber 125 Fran- Das Förderprogramm ist 2020 angelau- alledin.ch hoch und geben Sie ken pro Leuchte. Um das Fördergeld zu fen, und bis heute haben mehr als 2500 Ihren Namen und Ihre IBAN ein. erhalten, sind drei einfache Schritte nö- Personen die Subvention in Anspruch Alledin prüft Ihre Angaben, und tig (vgl. rechte Spalte). Der Förderbetrag genommen. Alledin steht allen Menschen Sie erhalten 40 Prozent des Kauf- wird innerhalb einer Woche ausgezahlt. offen, die in der Schweiz wohnen, und preises (max. 125 Franken) auf Die Dateneingabe erfolgt schnell und ein- läuft bis Ende 2022 beziehungsweise bis Ihrem Konto gutgeschrieben. fach unter: alledin.ch der Fonds ausgeschöpft ist. 15
Die Bündner Tourismusdestination Flims baut für ihre Gäste eine niederländische Veloinfrastruktur – und bringt damit auch die Einheimischen aufs E-Bike. Flims liegt in Holland Text: Andreas Schwander Die Glockentöne im Flimser Wald kom- zehn solche Gratisladestationen – mit den Umfahrungstunnels ist die Situation men nicht von Ziegen. Und zum Schlitteln Anschlüssen für alle gängigen Elektro viel besser geworden, und auf der ganzen liegt weit und breit kein Schnee mehr. Es velomarken und immer angenehm neben Strasse herrscht Tempo 30. Trotzdem ist sind die «Trail Bells», welche die Ferien- einem Restaurant gelegen. es für Velofahrer unangenehm, auf dem gäste an ihren Velos haben. Die kleinen Die Gemeinde hat aber auch eine Fuss- Radstreifen neben Autos und Postautos Glocken sollen laut Martina Tresch von gänger- und Velobrücke über die Kantons fahren zu müssen. Der neue Radweg ne- Flims Tourismus den Wanderern in net- strasse sowie einen weiteren Steg über ben der Strasse schafft deshalb für Velo- tem Ton ankündigen, dass sich ein Velo- den Rhein gebaut und erstellt nun einen fahrer einen Fahrkomfort, wie man ihn fahrer nähert. Der Klang ist viel weniger völlig neuen Veloweg parallel zur alten sonst nur in den Niederlanden kennt. aggressiv als das «Rrring-Ring» einer nor- Kantonsstrasse. Die hat früher die Dörfer Die neue Infrastruktur ist so beliebt, dass malen Veloglocke. Denn Wanderer und Trin, Flims und Laax mit einer nahezu un- mittlerweile auch Einheimische viel we- Velofahrer sind mittlerweile oft auf den- überwindlichen «Blechbarriere» auf dem niger mit dem Auto unterwegs sind und selben Wegen unterwegs. Gegenseitige Weg zwischen Chur und dem Oberalppass stattdessen aufs E-Bike steigen. Rücksichtnahme ist oberstes Gebot. durchtrennt. Seit der Eröffnung der bei- Künftig gibt’s auch am Velo fahren zwischen Berg mehr blaue Routen 600 und 3000 Metern Insgesamt gibt es in Flims Laax Falera Den Anfang im Biketourismus machten 330 Kilometer Velowege – von gemütlich junge Extremsportler, welche die steilen bis halsbrecherisch. Der Schwerpunkt des Wanderwege hinuntergerast sind – mehr Ausbaus liegt nun bei den gemütlichen Problem als Kundschaft. Doch schon 1997 blauen Routen, von denen es vor allem in gab es die erste Bikevermietung an der höheren Lagen noch zu wenige gibt. «Ve- Kasse der Bergbahn zum Crap Sogn Gion. lofahrer bringen Frequenzen für die Bah- Mittlerweile ist die Destination Flims Laax nen, die auch im Sommer fahren», erklärt Falera zum Velopionier unter den Alpen- Martina Tresch. Bergrestaurants und Aus- destinationen geworden. Es sind vor allem sichtspunkte sind schon vorhanden. So ist die E-Bikes, die der Sache Schub geben. es nur logisch, die höheren Lagen auch für Denn sie ermöglichen nicht nur Sports- Spaziervelofahrer attraktiv zu machen. kanonen das Velofahren in den Bergen. Allerdings lässt sich auch schon auf Das haben auch Hotels erkannt, die nun den vielen bereits existierenden Wegen ebenfalls Velovermietung und Ladesta- durch den Flimser Wald, zwischen den tionen anbieten. So soll bis etwa 2024 in berühmten Bergseen und bis hinunter in der Region für weitere 2,5 Millionen Fran- die Rheinschlucht sehr schön veloflanie- Fotos: flimslaax.com ken neue Veloinfrastruktur entstehen. ren. Abseits des Autoverkehrs führen die Dazu gehören Velowege, Abstellmöglich- Die Flimser Velowege führen gemütlich durch den Routen auf breiten Waldwegen, auf denen Wald oder auch bis hoch hinauf, wo es an den keiten, Signalisierungen und öffentliche Bergstationen der Bergbahnen Ladestationen für auch dank des Glöckleins Wanderer und Ladestationen. Gegenwärtig gibt es vier- das E-Bike gibt. Velofahrer gut aneinander vorbeikommen, 16
Wald und Dörfer wechseln sich ab. Die einfache «Drei-Seen-Route» führt durch den Flimser Wald und entlang der Rheinschlucht. Velofahrer können hier den Vorderrhein auf der spektakulären neuen Hängebrücke «Punt Ruinaulta» überqueren. Lag Flims la Cresta Waldhaus Prau la Selva Mehr dazu auf strom-online.ch − Das Laaxer Riders Hotel spezialisiert Lag sich auf Velogäste Prau Tuleritg Lag la Cauma durch ein abwechslungsreiches Gelände. kunden. Auf dem weglosen Abschnitt in zurückgelegt wurden. Das machen sich Gelegen auf einem prähistorischen Berg- der Mitte wird der Drahtesel auf die Bahn auch lokale Wirte zunutze. Sie bieten ei- sturzgebiet, steckt die Landschaft voller verladen. Dies hat seinen besonderen Reiz: nen E-Bike-Kulinarik-Trail an, der von Res Überraschungen – seien es der strahlend Die Rhätische Bahn setzt auf diesem Ab- taurant zu Restaurant führt. Jeder Gang blaue Caumasee oder der praktisch vom schnitt ihre legendären offenen Aussichts- findet an einem anderen Ort statt. Die Ve- Wald eingeschlossene Crestasee und na- wagen im normalen Fahrplanbetrieb ein. lofahrer treffen auf den Teilstrecken auf türlich die Rheinschlucht. Badehosen im eiserne Wegmarken, bestückt mit Zuta- Gepäck sind Pflicht, genauso wie die App Das E-Bike ist so wichtig ten, die das traditionelle Bündner Gericht Inside Laax, die verhindert, dass man in wie der Skilift in der nächsten Gaststätte erraten lassen. dieser unübersichtlichen Welt aus Hü- Das Elektrovelo ist in einer alpinen Re- So haben die elektrischen Velos für den geln und Felsbrocken verloren geht und gion nicht nur ein anderes Fortbewe- Zweiradtourismus in den Alpen den glei- das nächste Restaurant nicht mehr findet. gungsmittel. Es ermöglicht ein anderes chen Effekt wie die Erfindung des Skilifts Doch wer sich zurechtfindet, fährt et- Landschaftserlebnis als beim Wandern. auf den Skitourismus. Sie machen Sport wa die Wege am oberen Rand der Rhein- Die Attraktionen rücken zeitlich näher und Landschaft sehr viel mehr Men- schlucht entlang, von Aussichtspunkt zu zusammen – und auch nach einem Tag schen zugänglich – und eröffnen Gästen Aussichtspunkt und zum beliebten Aus- mit dem Elektrovelo gibt’s Muskelkater. und Gastgebern neue Möglichkeiten und flugsrestaurant Conn. Auch Graubündens Vier Stunden Bewegung sind vier Stunden neue Ideen. Das Glöcklein am Velo ist nur Grand Canyon lässt sich mit dem Velo er- Bewegung, egal, ob 15 oder 40 Kilometer eine davon. 17
Strooohm! Alte Kisten fliegen länger mit Müll Flugzeuge entwickeln sich nur sehr langsam weiter. Einige Systeme sind schon seit 80 Jahren im Einsatz. Weil die Entwicklung neuer Flugzeuge und Triebwerke viel zu lange dauert, setzt die Fliegerei zur Erreichung von Klimazielen auf neue Treibstoffe – seien es Algen, gebrauchtes Frittieröl oder Holzabfälle. Vielversprechend sind auch schwer rezyklierbare Kunststoffabfälle. Gearbeitet wird immer mit dem Fischer-Tropsch-Verfahren aus den 1920er-Jahren. Damit lassen sich Energieträger beliebig umbauen. Im Zweiten Weltkrieg entstand so aus Kohle Flugbenzin. Auch E-Fuels und Syn-Fuels, flüssige Treibstoffe aus Solarstrom oder Erdgas, basieren darauf. Mit Treib- stoffen aus den Mülldeponien der Erde könnte die Flugbranche mit ihren alten Kisten in eine etwas klimafreundlichere Zukunft fliegen. Text: Andreas Schwander Illustration: Stephan Schmitz
Nach Ablauf der Konzession gehen viele Wasserkraftwerke in den Besitz der Standortgemeinden und -kantone über. Doch die Geldquelle ist nicht mehr so ergiebig. Wasserkraftwerke sind wertvoll – oder doch nicht? Das Kraftwerk Palü am Berninapass. Sie gelten als die Ölquellen der Alpen – Projekten von Staumauern bei Splügen Drance um zwei Jahre verzögert, wä- und es gibt viele davon: grosse Wasser- und in der Schöllenenschlucht schlug ren sie wohl nicht gebaut worden. Was- kraftwerke in kleinen Berggemeinden und heftiger Widerstand entgegen. Die Stau- serkraft spielt zwar langfristig in der Bergkantonen. In einem sich ändernden seen hätten das ganze Urserental und Energiewende eine entscheidende Rolle, Umfeld mit der Energiewende und dem fast das ganze Rheinwald unter Wasser doch niemand will an kurzfristig un Klimawandel nimmt ihre Bedeutung zu. gesetzt. So wuchs die Erkenntnis, dass vorteilhaft erscheinenden Investitions- Immer mehr dieser Kraftwerke werden das Recht, Wasser und Landschaft zu entscheiden schuld sein. Denn unter den künftig den Standortgemeinden und den nutzen, einen Preis haben müsse. Die- Erneuerbaren ist Wasserkraft teurer als -kantonen gehören. Der «Heimfall» ist eine ser Gedankengang wird mittlerweile auf Wind- und Sonnenenergie. Regelung in vielen Kraftwerkskonzessio- viele andere kommerzielle Nutzungen nen, wonach die grössten Teile der Kraft- natürlicher Ressourcen übertragen, etwa Nehmen oder die werksanlagen nach Ablauf der Konzessi- bei CO2-Emissionen. Dann lohnt es sich, Konzession verlängern? on an die Standortregionen zurückfallen. sorgfältig mit natürlichen Ressourcen Die Bergregionen sind hin- und hergeris- Der Heimfall in den Konzessionen hat umzugehen. Bei der Wasserkraft gehörte sen. Einige, wie etwa Uri, haben kanto- eine lange Geschichte, und er ist hoch- nebst der Nutzung der Ressourcen zu den nale Gesetze, wonach der Heimfall zwin- politisch. Bei den frühen Konzessionen Auflagen, dass die Anlagen nach Ablauf gend ausgeübt werden muss. Im Wallis für die ersten grossen Kraftwerke der der Konzessionsdauer von 60 bis 80 Jah- gibt es regionale Werke, die technisch SBB im Wallis war die Heimfallregelung ren ins Eigentum der Standortregionen und organisatorisch in der Lage sind, sol- allerdings noch kein Thema. Damals übergehen sollen. che Werke zu betreiben. Andere Regio- waren die Bergregionen froh, dass sich Mit dem Wert solcher Anlagen ist es al- nen haben früh die Konzessionen erneu- überhaupt jemand für sie interessierte. lerdings nicht so einfach. Um die Jahr- ert, mit modernisierten Bedingungen. Die Kraftwerksbauer waren willkom- tausendwende sprach man von Strom- Patentlösungen hat niemand. Die Ähn- men, und niemand dachte daran, Forde- lücken und explodierenden Preisen und lichkeit zwischen Wasserkraftwerken rungen zu stellen. plante grosse neue Kraftwerke. Dann und Ölquellen ist deshalb grösser, als es sind nach der Finanzkrise 2008 die den Standortkantonen lieb ist. Im gestri- Wasser und Landschaft Strompreise eingebrochen. Auf neuen gen Energieumfeld hätte man sich damit hatten plötzlich einen Wert Kraftwerken gab’s riesige Abschreiber. eine goldene Nase verdient. Heute ist eine Foto: zVg Repower Das änderte sich in den 1930er- und Was 2002 eine Goldgrube war, wurde Konzession aber fast wertlos. Doch im 1940er-Jahren, als die Projekte grösser 2010 zum Milliardengrab. Hätten sich Gegensatz zu den Ölquellen kann sich das wurden. Das Dorf Marmorera und die die Entscheide für die beiden Pumpspei- bei der Wasserkraft schnell wieder zum Göscheneralp verschwanden in Stauseen. cherwerke Linth-Limmern und Nant de Besseren wenden. Text: Andreas Schwander 19
Musikautomaten machen nicht nur Musik. Oft setzen sie ganze Ensembles von tanzenden Figuren in Bewegung. P20-0056 Das Museum für Musikautomaten in Seewen zeigt Maschinen, die in höchster Perfektion musizieren. Die Welt der automatischen Musik 20
Die Orgel des Transatlantik-Damp- fers «Britannic» lässt sich spielen wie eine normale Orgel – oder sie spielt selber, mit Informationen von auf gelochten Papierstreifen gespeicherten Daten (links oben). In vielen Musikdosen sind Stiftwalzen die Datenträger. Sie können nicht nur einen Tonkamm zupfen, sondern auch kleine Glocken anschlagen (links unten). Der um die Geigen kreisende Rund- bogen erlaubte perfektes Geigenspiel mit vier Instrumenten, von denen immer nur je eine Saite spielte. Die Wartung solcher Automaten war für Hersteller ein einträgliches Geschäft. Im Museum für Musikautomaten in See- wen im Solothurner Jura klingt und tönt eine verschwundene Welt. Hier lebt die mechanische Musik noch so, wie sie in Bahnhöfen, auf Jahrmärkten und in den Salons und Grandhotels der Belle Époque spielte. Die frühen Spieldosen wurden schnell komplizierter, etwa mit Musik- apparaten mit kreisrunden Blechplatten als Tonträger, die sich anfühlen wie eine Gemüseraffel. Feine Zähne zupfen an ei- nem Tonkamm und erzeugen so die Mu- sik. 1905 lancierte die Firma M. Welte & Söhne in Freiburg i. Br. das pneumatische Reproduktionsklavier «Welte Mignon». Das geheim gehaltene Aufnahmeverfah- ren übertrug das Klavierspiel eines Pia- nisten auf eine gelochte Papierrolle. An- schlagstärke und Tondauer werden durch Luft gesteuert, die an jedem bestimmten Theophile Mortier war Manager Punkt durchs Papier dringt. Die Aufnah- einer Tanzhalle in Antwerpen. Er men sind so gut, dass selbst Profimusi- importierte neue Tanzorgeln aus Paris ker kaum erkennen, ob ein Stück ab Rolle beschallen sollen. Doch nach dem Unter- und verkaufte sie kurze Zeit später weiter. Schliesslich begann er, selber oder ab CD gespielt wird. gang der «Titanic» verzögerten umfang- Orgeln zu bauen, und wurde zum reiche Umbauarbeiten an den Sicher- produktivsten Hersteller von Tanz- Die Transatlantik-Orgel heitseinrichtungen der «Britannic» die orgeln. Die Mortier-Orgel in Seewen musste einen ganzen Saal zum Auch die Eisenbahnen waren gute Kun- Fertigstellung bis nach Kriegsausbruch. Tanzen bringen und ist deshalb den der Musikautomatenbauer – um die Schliesslich wurde sie im Verlauf des sehr laut. Langeweile in den Wartsälen zu vertrei- Ersten Weltkriegs zum Spitalschiff um- ben. In vielen Bahnhöfen, vor allem in der gebaut, fuhr in der Ägäis auf eine Mine Westschweiz, gab es Musikautomaten, die und sank. Die Orgel war zum Zeitpunkt beim Einwurf einer Münze ein Musikstück des Untergangs noch nicht eingebaut und spielten, bewegliche Figuren tanzen lies- blieb verschollen. Allerdings konnte der Mehr dazu auf strom-online.ch sen oder einen Alpaufzug zeigten. Gründer des Museums für Musikautoma- − Das «Welte Mignon» war der Star Das imposanteste Exponat des Museums ten, Heinrich Weiss, schon 1969 eine gros- in den Salons des Bürgertums Fotos: Christian Aeberhard − Die Odyssee der Britannic-Orgel und ist die Britannic-Orgel, eine automatische se automatische Welte-Orgel kaufen. Erst des Schiffs, in dem sie nie spielte Welte-Konzertorgel für das Schwester- bei der Restauration im Jahr 2007 wurden schiff der «Titanic», die «Britannic». Vom an drei versteckten Orten die Inschriften grossen Treppenhaus aus hätte die Orgel «Britanik» entdeckt – ein Stück tönende den ganzen vorderen Bereich des Schiffs Weltgeschichte. Text: Andreas Schwander 21
Preisrätsel Mitmachen und gewinnen! Leinen- Baum (frz.) Risiken poetisches nordameri- Schiedsrich- ter (Kzw.) Zufluss Jacke der meidend, Wort für: kanische der Linth Greyerzer Unterwelt d. auf Sicher- Himmels- Ur- Motorrad (Glarus) Sennen griech. Sage heit bedacht bläue einwohner (Kzw.) Ort westlich von Chur Ameise 6 (englisch) Zwei Möglichkeiten, wie Sie ehemaliger US-Schau- mitmachen können: Schweizer spieler Velosport- (Willem) 1. Geben Sie das Lösungs- ler (Beat) Satzzeichen 11 wort online ein: Transrapid Kehr- (Abk.) strom-preisraetsel.ch reim unwirtlich 2. Senden Sie uns eine 10 (Landschaft) Postkarte mit der Lösung an Arbeit- Infel AG, «Strom»-Preisrätsel, geber Postfach, 8099 Zürich. 2 Ver- beliebtes Säugling, einigung Wander- Staat in kleines Südost- Teilnahmeschluss: Kind Gehör- ziel in afrika knochen Solothurn 7. Oktober 2021 Impfstoff Das Lösungswort des letzten gesetz- lich Preisrätsels lautete: 4 Neuheit 7 «WINDENERGIE» einleiten- chem. Zei- starke der Artikel chen für Wir gratulieren: Ab- Aluminium neigung Verban- 1. Preis Jürg Leder aus Hunzenschwil nungsort Eisen (engl.) gewinnt ein Wochenende im Thermal ehe, Zeitnot, bad Les Bains de Lavey mit einer früher als Drang zur Exkursion in die Salzminen von Bex. Lautspre- Schnellig- 2. Preis Annemarie Bünter aus Fislis- cher (Kzw.) 9 keit 5 bach gewinnt eine Leserreise in die Rede Brauerei Feldschlösschen und zu den über ein Salinen Riburg. Thema 8 dickflüss. Zuckersaft Staat digitale Lei- der USA tung (Abk.) 1 Mega- grösster hertz Strom Ihr Feedback (Abk.) Afrikas freut uns. 3 Schreiben Sie uns Ihre Meinung: Infel AG, Redaktion «Strom», 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 Postfach 1618, 8021 Zürich redaktion@strom-online.ch Impressum 98. Jahrgang | Erscheint vierteljährlich | Heft 3, 17. September 2021 | ISSN-1421-6698 | Verlag, Konzept und Redaktion: Infel AG; Redaktion: Andreas Schwander, Alexander Jacobi | Projektleitung: Andrea Deschermeier | Layout: Flurina Frei, Sandra Buholzer, Dominique Oswald | Druckpartner: Brosig GmbH | 1. Preis: Neues Landschaftserlebnis 2. Preis: Musikautomaten in in den Bündner Bergen Seewen und Testfahrten in Huttwil Mehr Beiträge Fotos: zVg Riders Hotel Laax / zVg FLYER BERGSEEN UND DIE RHEINSCHLUCHT LESERREISE FÜR ZWEI PERSONEN finden Sie online. Elektrovelos sind ein ideales Transportmittel, um Das Museum für Musikautomaten zeigt, wie Beiträge aus vergangenen Ausgaben, die Region um Flims und Laax zu erkunden, etwa perfekt Musik mit den Mitteln des frühen Infografiken und die Anmeldung die lauschigen Bergseen und die spektakuläre 20. Jahrhunderts wiedergegeben werden konnte. zum Newsletter finden Sie unter Rheinschlucht. Gewinnen Sie ein Wochenende für Gewinnen Sie eine Leserreise mit Eurobus strom-online.ch zwei Personen im Riders Hotel in Laax, dem idealen ins Museum für Musikautomaten und in die Ausgangspunkt für Berg-und-Tal-Velotouren. Fabrik der FLYER-Elektrovelos in Huttwil. flimslaax.ch, ridershotel.com eurobus.ch Die Rätselpreise wurden von den Anbietern freundlicherweise zur Verfügung gestellt. 22
Kleine Weltwunder in 19 Schweizer Pärken. Alle Tipps zur Hand: laden. Entdecken Sie die vielen Jetzt Schweizer Pärke App herunter kleinen Weltwunder der Natur, Kultur und Kulinarik: kleineweltwunder.ch
Galerie Energie Viva Frida Kahlo Die mexikanische Malerin Frida Kahlo kommt nach Zürich. Die Lichthalle MAAG inszeniert vom 22. September 2021 bis zum 2. Januar 2022 ihre expres- siven Werke weltweit zum ersten Mal als Lichtausstellung. Dabei werden die Bilder der Künstlerin in beeindruckenden Dimensionen auf Wände, Decken und Böden projiziert und mit Licht- sowie akustischen Effekten untermalt. Dank der 360-Grad-Rundumprojektion tauchen die Besucherinnen und Besucher komplett in die Welt dieser grossartigen Künstlerin ein. vivafridakahlo.ch Foto: zVg @Projektil
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