Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas

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Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
PRO & KONTRA 15

     Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien?
                      Am 7. März stimmt die Schweiz über ein Freihandelsabkommen mit Indonesien
                           ab. Umstritten ist dabei der Umgang mit dem indonesischen Palmöl.
                       Was bringt dieses Abkommen der Natur vor Ort? IDEA bat zwei Nationalräte
                      aus der parlamentarischen Gruppe „Christ und Politik“ um eine Stellungnahme.

    PRO                                                                  KONTRA
    Martin Candinas (40) aus Rabius GR ist seit                          Nik Gugger (50) aus Winterthur ist seit 2017
    2011 Nationalrat und Mitglied des Partei-                            Nationalrat und Vize-Präsident der EVP
    präsidiums Die Mitte Schweiz (vorher CVP).                           Schweiz.

   D                                                                     F
            as 2018 unterzeichnete Freihandelsabkommen                          reihandelsabkommen sind eine gute Sache. Auch
            mit Indonesien ist im Interesse der Schweiz.                        die Nachhaltigkeitsbestimmungen im Freihan­
            Denn seit 20 Jahren hat die Schweiz eine klare                      delsabkommen mit Indonesien sind auf dem
   und erfolgreiche Strategie für die Aussenwirtschaft: so               Papier gut gemeint.
   viele Freihandelsabkommen wie möglich – zu optimalen                      Leider werden diese laschen Bestimmungen in der
   Konditionen. Damit soll die Abhängigkeit von der EU                   Realität nicht durchgesetzt. Oft ist man sich nicht
   reduziert werden.                                                     bewusst, unter welchen
       Das Freihandelsabkommen mit Indonesien ist ein                    Bedingungen in Indone­
   sehr wichtiger Teil unserer Strategie. Es bringt der                  sien angebaut wird. In der
   Schweizer Exportwirtschaft den erleichterten Zugang                   Realität verdienen Arbeiter
   zur bis 2050 viertgrössten Volkswirtschaft der Welt. Die              und Arbeiterinnen trotz         Die vier Zertifikate, die
   Schweiz konnte noch vor den USA und der EU ein                        Zertifikaten, die gerechte
                                                                                                         zugelassen werden,
   solches Abkommen abschliessen. Das ist ein enormer                    Löhne versprechen, unter
                                                                                                         vermögen diese Miss-
   Wettbewerbsvorteil, denn 98 Prozent der Zölle fallen                  einem Dollar pro Tag und
   künftig weg. Auch wichtig: Anders als etwa China und                  aufgrund von unrealistisch stände leider nicht zu
   die USA verfolgt Indonesien keine Machtpolitik.                       hohen Erntequoten gibt es       verhindern.
       Die Referendumsführer kritisieren, dass mit dem                   sogar Kinderarbeit.
   Abkommen Palmöl aus gerodeten Regenwaldflächen                        Gewerkschaftler und Umweltaktivisten, die sich gegen
   einfacher in die Schweiz gelangen kann. Dabei wird                    solche Missstände einsetzten, erfahren Verfolgung und
   vergessen, dass nur nachhaltig produziertes und rück­                 Inhaftierung, bis hin zu Folter und Tötungen. Auch der
   verfolgbares Palmöl von den ausgehandelten Begünsti­                  Effekt auf die Umwelt ist erschütternd, denn der Anbau
   gungen des Abkommens profitieren. Das ist ein effektiver              erfolgt in den tropischen Gebieten nur auf Kosten von
   Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.                                 bisherigen Regenwaldflächen. Zur Deckung derselben
       Das Freihandelsabkommen mit Indonesien hat                        Nachfrage müssten für umweltfreundlichen Palmölan­
   gerade deswegen Beispielcharakter. Die geschaffenen                   bau noch mehr Flächen geopfert werden. Im Zuge dessen
                                     Anreize für eine                    verschwindet nicht nur der Regenwald, sondern auch die
                                     nachhaltige Palmölpro­              eigentlich geschützten Tiere wie Orang-Utan und
                                     duktion sollten auch bei            Sumatra-Tiger (siehe dazu den Kinofilm „Die Stimme des
                                     allen anderen Palmöl­               Regenwaldes“ über Bruno Manser).
Die Produktion von Palmöl            exportnationen künftig                  Störend ist, dass die vier zugelassenen Zertifikate
wird bei einer Ablehnung             zur Anwendung                       diese Missstände leider nicht verhindern können. Etliche
dieses Abkommens nur                 kommen. Denn verges­                NGO kritisierten diese Zertifikate scharf. Zu Recht:
weniger nachhaltig bleiben.          sen wir nicht, die                  Verstösse beispielsweise gegen das RSPO-Zertifikat sind
                                     Produktion von Palmöl               weit verbreitet. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass die
   wird bei einer Ablehnung dieses Abkommens nicht                       Kriterien in Zukunft flächendeckend umgesetzt werden.
   abnehmen, sondern nur weniger nachhaltig bleiben.                     Auf RSPO-zertifizierten Plantagen gab es nicht nur
       Das Freihandelsabkommen setzt zum ersten Mal                      Brandrodungen, sondern auch zahlreiche Verletzungen
   Nachhaltigkeitskriterien in der Praxis um. Also ist es ein            der Arbeitsrechte. Ohne effektiven und flächendecken­
   Plus für die Schweiz und ein Plus für die Umwelt.                     den Kontroll- und Sanktionsmechanismus sind die Zerti­
   Deswegen sage ich Ja! p                                               fikate zahnlos! Daher werde ich dem Abkommen nicht
                                                                         zustimmen können. p

                                                  IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
LESERBRIEFE 16

                  Diskussion gewonnen, Bruder verloren?
                  Zu: „Impfung ist ein Stich ins Wespennest“ (Nr. 2, S. 7) und „Kritik an der freikirchlichen
                  ­Impfempfehlung“ (Nr. 3, S. 4)

                   Bin klar für die Impfung!                         ter oder die Meinung/Wahrheit, die ich vertrete? Was

                  I  ch kann die Ablehnung und Aversion
                     gegenüber der Covid-Impfung nicht
                   verstehen! Ich danke Gott, dass er Men-
                                                                     weist mehr auf Jesus hin, mein Charakter oder meine
                                                                     Meinung zu Corona, zu Israel, zu Abtreibung … Was ehrt
                                                                     Jesus mehr? Wie bin ich ein Vertreter und Botschafter
                   schen befähigte, in kurzer Zeit einen             der Versöhnung? (vgl. 2. Kor. 5,14-21)
                   Impfstoff zu kreieren, wo doch Impfent-                Eine liebe Freundin und Christin verwies mich ihres
                   wicklungen sonst Jahre brauchen. Auch ich         Hauses, weil ich vorsichtig ihre Meinung als eine einsei-
                   glaube, dass Gott uns beschützt und ich bis       tige Interpretation anzweifelte. Ich leide unter der Krise,
                   heute nicht angesteckt wurde. Deswegen            vorab in der amerikanischen Gemeinde. Was würde
                   muss ich aber die Impfung nicht ablehnen.         Jesus dazu sagen? Wir tragen evtl. ein Armband mit den
                   Gott gab mir einen Verstand, mit dem ich          Buchstaben: WWJD. Ist es ein äusseres Zeichen oder ein
                   mich für oder gegen die Impfung entschei-         Bekenntnis für Jesus? In dem Wort bekennen steckt das
                   den kann. In diesem Fall muss es klar ein         Wort kennen drin. Wir kennen ihn! Wir lassen den
                   Dafür sein angesichts der Gefährlichkeit          Geruch seiner Gegenwart zurück! Wir stehen zur Liebe,
    dieses unterdessen mutierten und gefährlicheren Virus.           wir stehen zu „unserer“ Wahrheit, und Gott bewahre uns,
    Eine Ablehnung nimmt automatisch mehr Kranke und                 erkennen zu müssen: Diskussion gewonnen, Bruder
    Tote in Kauf. Ich möchte nicht dabeistehen, wenn in der          verloren!
    Gemeinde der Impfablehnenden plötzlich mehr Kranke               — Jörg Suter, Cham ZG
    und Tote einziehen wegen den neuen, viel aggressiveren
    Mutationen. Wie werden sie dies begründen? Hat Gott              Ich schäme mich!
    versagt!? Es darf nicht sein, dass Freundschaften wegen
    der Impffrage auseinanderbrechen.
    — Christine Kaderli-Schweizer, Nussbaumen AG
                                                                     D     er Artikel „Impfung ist ein Stich ins Wespennest“
                                                                           hat mich schockiert. „Armselig“ und „ungläubig“
                                                                     seien noch Begriffe von der harmloseren Sorte, so
                                                                     beschreibt Peter Schneeberger einige Reaktionen auf die
    Liebst du mich trotz anderer Meinung?                            Impfempfehlung des Freikirchenverbandes. Ich schäme

    V    iele von uns sind verunsichert. Corona, Trump,
         Impfung, Endzeit, Wohlstand … Wir führen enga-
    gierte Gespräche, ausserhalb wie innerhalb der christli-
                                                                     mich! Wie gehen hier Christen mit Christen um? Jesus
                                                                     sagt: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine
                                                                     Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt“ (Joh.
    chen Kreise. In mir steigt die Frage auf: Wie verhält sich       13, 35). Wie sollen unsere Mitmenschen erkennen, dass
    ein Botschafter Christi? Wie kann ich denjenigen würdig          wir Nachfolger von Jesus sind, wenn wir uns gegenseitig
    vertreten, der zu uns kam, um uns mit dem Vater zu               beschimpfen?
    versöhnen? Er, der von seinen Geschöpfen abgelehnt               — Stefan Strahm, Zürich
    wurde und doch sein Leben zu unserer Errettung
    dahingab? In Hebräer 1,3 steht, dass er, Jesus Christus,         Kein Grund, andere zu verurteilen
    den Abdruck (Griechisch: Charakter) von Gottes Wesen
    offenbarte. Was zählt wohl bei Gott mehr – mein Charak-          E  ine Empfehlung, sich impfen zu lassen, kann aus den
                                                                        momentanen wissenschaftlichen Erkenntnissen

REKL AME

                                  «Nein zur Ehe für alle.
                                  Ja zu Ehe und Familie!»
                                  Andreas Gafner
                                  Nationalrat EDU BE

           Referendum unterschreiben: www.ehefueralle-nein.ch | Bestelltelefon: 041 440 00 67

                                               IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
LESERBRIEFE 17

Fortsetzung von Seite 16

sachlich beurteilt werden. Wohl die meisten Ärzte tun            Eine andere Frage ist unser gegenseitiger Umgang als
dies meines Wissens. Eine Empfehlung ist noch kein               Christen. Berechtigt uns das kontrovers diskutierte
Impfzwang. Es ist heute für Menschen, die eine Arbeit in         Thema wirklich, einander an den Karren zu fahren?
gewissen Ländern aufnehmen, eine Selbstverständlich-             Müssten wir uns nicht an Johannes 13,35 erinnern?
keit, sich impfen zu lassen. Die letzte Konsequenz eines             Das Ganze könnte man noch abrunden mit einer
Impfgegners wäre es, auf Reisen und Arbeiten im                  Liedstrophe von Peter Strauch: „Meine (unsre) Zeit steht
Ausland, wo gewisse Impfungen gefordert werden, zu               in deinen Händen, nun kann ich (können wir) ruhig sein,
verzichten. Die zweite Tatsache ist: Es gibt keine Lang-         ruhig sein in dir. Du gibst Geborgenheit, du kannst alles
zeitstudien betreffs Impfung gegen Corona. Nicht alle            wenden, gib mir (uns) ein festes Herz, mach es fest in dir.“
Menschen erleben Impfungen ohne Komplikationen. Es               Dann kann allenfalls beides drinliegen – für jeden ist es
gibt offene Fragen und wohl auch bestimmte Gründe, wo            möglich, nach seiner Überzeugung zu handeln, ohne
eine Impfung keinen Sinn macht. Auch ethische Gründe             andere zu verurteilen.
bei der Impfstoffherstellung dürfen angebracht werden.           — Hans-Rudolf Rüfenacht, Liestal BL

Der Islam verträgt keine Kritik
Zu: „Das Gesicht verhüllen dürfen?“ (Nr. 5, S. 8)

I m Grunde genommen braucht es
  keine Volksabstimmung über das
Verhüllungsverbot. Es ist doch
                                          zu finden sind. Wohl Empfehlungen
                                          von Mohammed, wonach sich
                                          Frauen so zu kleiden haben, dass sie
                                                                                      an den Pranger gestellt. Generell
                                                                                      kann man sagen, das islamische
                                                                                      Recht beruht auf der Ungleichheit
selbstverständlich, dass der Mensch       ihre Reize nicht sichtbar der Män-          der Geschlechter. Dabei ist die Scha-
dem Menschen sein Gesicht unver-          nerwelt offenlegen und sie so zur           ria in den Ländern des politischen
hüllt zeigt, erst so wird eine vertrau-   Sünde verführen. Die Kleidervor-            Islam eine durchaus menschenver-
enswürdige Kommunikation                  schriften, von Kopf bis Fuss schwarz        achtende Rechtsordnung. Der
möglich. Unabhängig davon, ob in          eingewickelt, und die Gesichtsver-          Antrag von gemässigten Muslimen,
unserem Land nur wenige Muslimas          hüllung haben Gelehrte der ver-             den Koran und die Hadithen
oder einmal ein paar Hundert              schiedenen arabischen Stämme den            (heiligen Schriften) zu reformieren,
erscheinen. Besucherinnen, die in         Frauen verordnet. Ebenso die                indem die Sure und Textstellen, die
unser Land kommen, haben sich             harten Gaubens- und Gebetsvor-              zum heiligen Krieg, den Djihad,
nach den Massstäben unserer freien        schriften, die für gläubige Muslime         gegen alle Ungläubigen aufrufen,
Gesellschaft zu richten, indem sie        sehr quälend sein können. Die               umbenannt oder herausgenommen
ihr Gesicht nicht verhüllen. Deshalb      Muslima und Politologin Elham Ma-           werden, wurde vom grossen Rat des
sage ich Ja zum Verhüllungsverbot.        nea sprach sich in einer österreichi-       Islam in Deutschland schon mehr-
Feststellen möchte ich, dass auch in      schen Zeitung für ein Kopftuchver-          mals strikt abgelehnt. Fazit: Der
meinem Koran keine eindeutigen            bot für 10-jährige Mädchen aus und          Islam verträgt keine Kritik.
Hinweise über Kleidervorschriften         wurde von Präsident Erdogan böse            — Ruedi Hayn, Arbon TG

Hilfreich und fundiert
Zu: „Gehorche der Regierung – immer?“ (Nr. 5, S. 12)                                              WIR FREUEN UNS
                                                                                                  ÜBER IHR SCHREIBEN
H     erzlichen Dank für den
      ausführlichen Artikel zum
zivilen Ungehorsam. Das war sehr
                                          Regierung unterordnen; gerade
                                          auch dann, wenn wir nicht mit
                                          allem einverstanden sind. Bei
                                                                                          IDEA freut sich über jede Zuschrift,
                                                                                          auch wenn wir nicht jeden Leserbrief
nötig! Der Artikel ist hilfreich und      Kritik steht leider oft auch Über-              veröffentlichen können. Bitte geben
biblisch fundiert. Ich staune immer       heblichkeit dahinter im Sinne von               Sie Ihre vollständige Postadresse an.
wieder, dass selbst Christen diese        „Wir wissen es“ oder „Ich weiss es              Kürzungen behalten wir uns vor.
Faktoren nicht in Betracht ziehen.        besser“. Das mag zwar manchmal                  Leserbriefe geben nicht in jedem Fall
Wir haben aufgrund der aktuellen          stimmen, aber unsere Behörden                   die Meinung der Redaktion wieder.
Situation ja gerade eine Gelegen-         verdienen Respekt und vor allem                 Einsendungen an: Redaktion IDEA,
heit, um zu demonstrieren, dass           Gebet!                                          Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf;
wir uns nach Römer 13,1 der               — Susan Wiesmann, Orpund BE                     E-Mail an redaktion@ideaschweiz.ch

                                          IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
INSERATE 18

AGENDA2021
10. FEBRUAR, 20.00 – 21.00 UHR                                            MISSION & DIAKONIE
«BibleTalk» mit Dr. Thomas & Katharina Bänziger zu brennenden
Fragen aus den Bereichen Bibel und Theologie.
Livestream unter: schleife.ch/media/livestream                             Not lindern
                                                                                               n
                                                                           Z ukunft ermögliche
15. FEBRUAR, 18.30 – 20.00 UHR                                             Gla ube n we cke n
IGW Sofa-Talk «Geschichten, die das Leben prägen» mit
Dr. Matthias Wenk. Anmelden unter: igw.edu/ch/ueber-igw/
reinschnuppern

13.– 22. MÄRZ                                                                         SPITALSCHIFFE
Online StopArmut-Konferenz «Wasser – Durst nach Gerechtigkeit».                       FÜR DIE ÄRMSTEN
Infos und Anmeldung unter: stoparmut.ch/konferenz
                                                                                                                               en Sie
                                                                                                Sie können           Über nehm
                                                                                                                                schaft?
20.– 27. MÄRZ                                                                                       helfen!          eine Paten
Israel-Ferienwoche im Tessin mit Rainer Schmidt von der Vereini-            www.mercyships.ch                      www.kinderwerk-lima.ch
gung Pro Israel. Infos und Anmeldung: hotel-paladina-tessin.ch

                                                                          Wir bieten Kurz- und Langzeiteinsätze
2. APRIL, 16.00 –18.00 UHR                                                     in Kolumbien, Peru, Bolivien                               Hoffnung für
«CAMP UP» – das Musical an Ostern 2021 präsentiert von ICF Bern,            Tel. 071 888 31 44                                             Menschen
Thun, Interlaken, Oberwallis & Fribourg in der Expohalle in Thun.           www.indicamino.org                                               am Nil
Infos & Tickets: icf-bern.ch/musical

29. APRIL, 09.00 –16.00 UHR                                                                                              Mission am Nil
                                                                           Ausbildung – Gemeindebau – soz. Hilfe         www.mn-international.org
Fachtagung der Klinik SGM «Mann 2.0: Wenn das Superman-Image
zur Lebenskrise führt» | Parkhotel Langenthal, Anmeldung unter
klinik-sgm.ch/klinik-sgm/events-fachanlaesse oder
events@klinik-sgm.ch                                                                                                               ostmission.ch

 Mitternachtsruf Events                                                                            Wir schützen, bauen auf und helfen direkt.
 Mehr Infos: mnr.ch/termine

 14. FEBRUAR, 10.00 UHR
                                                                                                      Mission
 Livestream-Gottesdienst mit Nathanael Winkler zum Thema:                                             Aviation
 «Dranbleiben bis der Herr kommt», Zionshalle Dübendorf,                                           Fellowship
 mnr.ch/livestream

                                                                                                                         Eine Kampagne der
 14. FEBRUAR, 9.00 UHR                                                                                                 Lepra-Mission Schweiz
 Online-Sonntagsschule für Kinder der ersten bis sechsten Klasse                         maf-schweiz .ch
 (Schweizer Mundart), mnr.ch/online-gemeind

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                                                       owski auf
                            Kontaktieren Sie Urs Scharn                                                      Association Missionnaire Suisse
                                                 für Angebot.
                                                    ein
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                                                                                                              www.smgworld.ch

                                                  IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
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                                                                   ­Nachhaltige Anlagen
                                                  Mit ihrer Anlagepolitik grenzt sich die Pensionskasse PROSPERITA von
                                                vergleichbaren Anbietern auf dem Schweizer Markt ab. Ihr Credo: Anlagen
                                                               müssen nachhaltig und sozialverträglich sein.

                                     D
                                                  ie Pensionskasse PROSPERITA macht einen
                                                  Unterschied! Sie bezieht bei Anlageentschei-
                                                  den ökologische, christlich-ethische und
                                                  soziale Aspekte mit ein. Der Schwerpunkt
                                     liegt auf direkten Anlagen mit unmittelbaren Auswirkun-
                                     gen auf deren Umfeld.

                                     Energieeffizienter Wohnraum
                                     PROSPERITA besitzt Immobilien an fünf Standorten in
                                     der Schweiz. Eine davon wurde 2020 mit dem Sonder­
                                     solarpreis der Migros Bank in Zusammenarbeit mit der
                                     Solar Agentur Schweiz ausgezeichnet. Vergeben wird die
                                     Auszeichnung an Objekte, die energieeffizienten Wohn-
                                                                                                       Gewinner des Sondersolarpreises der Migros Bank 2020:
                                     raum zu erschwinglichen Mieten anbieten. Das Mehr­
                                                                                                       Ganz links Werner Setz der Setz Architektur AG mit der
                                     familienhaus im aargauischen Möriken, das 2019 fertig-            Preisurkunde für die Siedlung in Möriken AG.
                                     gestellt worden ist, gehört zu einer Siedlung mit 35
                                                                                                       Wohnungen, die dem Minergie-P/PlusEnergieBau-Stan-
                                                                                                       dard entspricht. Die Photovoltaik-Anlage auf den
                                                                                                       Dächern, Terrassenbrüstungen und an den Fassaden
                                     Investition ins Kloster Fahr                                      erzeugt jährlich 157 800 kWh Strom – 27 000 kWh mehr,
                                     In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 wird die PROSPE-            als der Strombedarf der Mietwohnungen beträgt. Dieser
                                     RITA gegen 10 Mio. Franken in die ehemalige Bäuerin-              Überschuss wird ins allgemeine Stromnetz eingespeist.
                                     nenschule und das Restaurant des Klosters Fahr am                 Eine Erdsonde beheizt zudem die Siedlung und erzeugt
                                     westlichen Rand der Stadt Zürich investieren. „Ein                das Warmwasser.
                                     Leuchtturmprojekt von uns“, sagt Geschäftsführer Joel
                                     Blunier dazu. Mit diesen Investitionen helfe die PROSPE-          Auch Frauen in Indien profitieren
                                     RITA, das geistliche und kulturelle Erbe des Klosters in die      Aktuell investiert die PROSPERITA 11,5 % ihrer Gelder in
                                     Zukunft zu führen. Die Pensionskasse nutze die alten              alternative Anlagen – also in nicht herkömmliche Pensi-
                                     Gebäulichkeiten, die ihr das Kloster im Baurecht zur              onskassenanlagen wie Aktien, Obligationen oder Immo-
                                     Verfügung gestellt hat, als Anlage und ermögliche                 bilien. Laut ihrer Anlagestrategie dürfen die alternativen
                                     gleichzeitig einen „gesellschaftlichen Impact“. Unter             Anlagen zwischen 4 und 18 % des Portfolios abdecken.
                                     anderem entstehen in der ehemaligen Bäuerinnenschule              Die Anlagekommission hat zum Beispiel im August 2020
                                     13 Wohnungen, in denen der Verein „erfahrbar“ sein                entschieden, sich mit 3 Mio. Franken an einem Emerging
                                     Konzept eines gemeinschaftlichen, generationenüber-               Impact Bond Fund (EIBF) zu beteiligen. Bei dem EIBF
                                     greifenden Wohnens umsetzt.                                       handelt sich um einen festverzinslichen Fonds, der
                                                                                                       mindestens zu 80 % in die Finanzierung von KMU in
                                      Restaurant                                                       Schwellenländern und bis zu 15 % in sozial relevante
                                      Kloster Fahr                                                     Firmen und Institutionen in entwickelten Ländern
                                                                                                       investiert. Konkret sind unter den Kreditnehmerinnen
                                                                                                       und -nehmern des Fonds Frauen aus Indien im Mikro­
                                                                                                       finanz-Bereich, KMU in Costa Rica oder Impact Hubs in
                                                                                                       verschiedenen europäischen Städten. Grundsätzlich sind
                                                                                                       die Gelder in nicht
                                                                                                       börsenkotierten Anlagen
                                                                                                       platziert. Die Kredite an
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                                                                                                       die Endkunden haben
                                                                                                       eine Bandbreite zwischen
                                                                                                       100 und 50 000 US-Dol-                Die christlich-ethische
                                                                                                                                                     Pensionskasse
                                                                                                       lar. (Helena Gysin) p
                                                                                                                                                 www.prosperita.ch
                                                                                                       q  prosperita. ch

                                                                                IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
INSERATE 20

      FIRMEN & DIENSTE
                                                                                                            Für mehr Lebensqualität.
                                                                 TALEM COFFEE
       TOP-ADRESSEN                                              Sinnvoller Kaffeegenuss                                                                                FIRMEN+DIENSTE

                                                                                                                                                                   Gesund?
                                                                 aus Äthiopien
                 Gutenburg/Langenthal                                                                                                                         Rücken-, Kopf-
                  www.reist-reisen.ch                                             Feinster Bohnenkaffee
                                                                                                                                                  Heimberg    oder Nacken-
                                                                           052 3861107 | 079 7376510
                    Tel. 034 437 07 77                                    kafi@talem.ch | www.talem.ch               www.rs-hilfsmittel.ch                      vitapowershop.ch
                                                                                                                                                              schmerzen?

                                                                                                                                                                Optik • Augen-Kinetik
reist inserat 45x30.indd 1                       12.12.16 18:17

                                                                      /ŵŵŽďŝůŝĞŶŵĂŬůĞƌ
                                                                      EĂƚŚĂŶĂĞůZĞŐĞnj
                                                                                       cz6.indd 1                                                 21.02.18 21:00
                                                                                                                                                                 SAALBESTUHLUNG
                                                                      dĞů͘ϬϳϵϮϭϱϱϳϮϳ                                                                        KLAPPTISCHE
                                                                      /ŵŵŽďŝůŝĞŶŵĂŬůĞƌ
                                                                      Ŷ͘ƌĞŐĞnjΛƌĞŵĂdž͘ĐŚ                       Böses meiden                                       Zurbuchen AG Amlikon
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
KOLUMNE 21

MISSION & DIAKONIE                                       STUDIUM & BILDUNG                                                                       LEADERSHIP
                                                          CONFESSION
                                                          JAHRESSCHULE FÜR EVANGELISATION & APOLOGETIK

                                                                             AHR.
                                                                        EIN J LT.
                                                                                                                              Wertvolles Unterwegssein
                                                                                 E
                                                                          EINE W SSION.
                                                                            EIN M
                                                                               E   I                                     Am 1. März steht der Welttag der Komplimente
                                                                     www.theconfession.ch                                 in der Agenda – nicht der einzige Grund, um
                                                                                                                         über wertschätzende Führung nachzudenken.

                                                                                                                        E
                                                                                                                                  in weiterer Grund sind die jährlichen Mitarbeiter-
                                                                                    Theologie                                     gespräche. Im Wendepunkt haben wir Themen-
                                                                                    studieren                                     karten eingeführt. Die klassischen Bewertungsbo-
                                                                                                                           gen sind Vergangenheit. Ich bin begeistert, weil das neue
                                                          www.sthbasel.ch                                                  Tool den Dialog fördert und unsere Werte stärkt. Eine
                                                                                                                           wertschätzende Kultur fängt bei der Leitung an. Nur
                                                                                                                           wenn Wertschätzung vorgelebt wird, prägt sie das ganze
                                                                                                                           Unternehmen.
ALLES NUR                                                         cslinth.ch
                                                                                                                                Im Buch „Das Wunder der Wertschätzung“ schreibt

KÄSE?                                    Abenteuerland                                                                     Prof. Reinhard Haller, dass sich eine Wertschätzungs-
                                         Schweiz
                                                                                                                           blockade mit emotionaler Kühle und Geringschätzung
                                                                                                                           über unsere Gesellschaft gelegt hat. Der Mensch bleibe
Erlebe das Abenteuer Kurzeinsatz
in der Schweiz. Informiere dich jetzt:                                                                                     trotz des kalten Zeitgeistes ein lobesbedürftiges Wesen.
www.omschweiz.ch
                                                                                                                           Demut unterstütze, gemäss Haller, sich selbst nicht so
                                                                                                                           wichtig zu nehmen, und Verzeihen sei eine besondere
                                                                                                                           Form der Wertschätzung.
                                         Inserat Idea 45x30.indd 1                                  10.07.2019      21:06:06
                                                                                                                                Wertschätzen ist für mich nicht nur mit Loben
                                                                                                                           gleichzusetzen. Es geht auch darum, einander ehrlich
                                                                                                                           und authentisch zu begegnen, ohne Floskeln. Feedback
                                                                                                                           geben sollte kontinuierlich und zeitnah und nicht nur
                                                                                                                           jährlich erfolgen. Wertschätzende Führung ist eine
LEBENSHILFE                                                                                                                Haltung wie in Kolosser 3,12–16 beschrieben. Es ist eine
                                                                                                                           bewusste Entscheidung, Mitmenschen und ihren
                                                          Viel Raum für Ihre Retraite,                                     Bedürfnissen zu begegnen. Bei Meinungsverschiedenhei-
                                                          Mitarbeiter-Konferenz oder                                       ten werden wir aufgefordert, dass wir miteinander
 Regelmässige Heilungs- und                               Ihren Workshop.                                                  respektvoll umgehen. Dabei hilft, zwischen der Person
 Segnungsgebete für alle Menschen                                                                                          und dem Verhalten zu trennen. Ich kann die Person
                                                                                                                           schätzen, muss aber nicht alles akzeptieren und darf
WWW.HEALING-ROOMS.CH                                                                                                       Veränderung anstossen.
                                                                                                                                Weiter steht in Kolosser: Seid immer dankbar. Wer
                                                                                                                           sich bedankt, anerkennt den wertvollen Beitrag des
                                                                                                   Alle zur Reife
                                                                                             Viele zur Mitarbeit           andern. Gerade die Frage „Wofür bin ich meinen Mitar-
 cisa-schweiz.ch                                                                         Einige zur Leiterschaft
 Christliche Institutionen                                                                                                 beitenden dankbar?“ hilft, ein Feedback persönlicher zu
 der sozialen Arbeit                                                                                                       formulieren. Wenn mir als Leiter/-in ein wertschätzender
 —                                                                      Beratung und Kursmaterial
                                                                                                                           Umgang gelingt, wird das gemeinsame Unterwegssein
 Das 5G-Netzwerk mit                                               fundiert, modular und praxisbezogen

 gesundheitsfördernder AusStrahlung
                                                          für lebendige Gemeinden, Hauskreise und Kleingruppen
                                                                                                                           wirkungsvoll und belebend. Um mit den für mich
                                                                        www.bao.ch info@bao.ch
                                                                                                                           treffenden Worten von Peter Keller, Schweizer Literat, zu
                                                                                                                           schliessen: „Weniger werten und mehr wertschätzen
                                                                                                                           führt zum Mehrwert für alle.“ p
Radio Freundes-Dienst                                    BIBELSTUDIUM.
                                                         Flexibel. Modular.
über DAB+           !                                    Nebenberuflich.
                                                n
                     tus            erlebe               Präsenzunterricht.

               Chris
                                                         Online.
 Jesus                              062 839 30 90
                                   5023 Biberstein       Lerne uns kennen:
                                                                                                                                             Simone Frei ist Leiterin Marketing und
                                                                                                                                             Kommunikation und Mitglied der
Infos und Programm: radiofd.ch                           www.bc-sg.ch
                                                                                                                                             Geschäftsleitung Stiftung Wendepunkt
                                                                                                                                             (wende.ch)

                                                                                  IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
g er n e , w  e il e  s m ich
«Ich lese IDEA
             ber m  ein  e  g e is tlic h e
vielseitig ü
                    t , ak  tu e ll u  n d au ch
Familie informier
         ch, w as im  m  e  r se  h r
historis
 interessant ist.»

      m Brun ner Guerretta,
 Mirja
 Reggio Emilia
  Italien
                 u ch  Sie  d a s W o c h e n m a gazin
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Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
NACHRICHTEN 23

                                                                NOTIERT                      Yoga – Sport oder Religion?
                                                                                             Ein Yogastudio will trotz Corona-Verbot offen bleiben.
                                                  Alphalive-Konferenz
                                                  750 eingeschaltete Geräte – ge-
                                                                                             Zum Angebot des Gesundheitszent-            Yoga-Ursprung und -Deutung
                                                  schätzt tausend Pastoren und
                                                                                             rums im aargauischen Egliswil               Mirjam und David Scherwey
                                                  Alphalive-Leitende – trafen sich
                                                                                             gehört das Yogaatelier von Mirjam           grenzen sich ab von Yoga-Übungen,
                                                  Ende Januar zur Alpha-2021-Online-
                                                                                             und David Scherwey. Am 13. Januar           die aus ihrer Sicht rein motorisch-
                                                  Konferenz. „Es gibt so viele Dinge,
                                                                                             fuhr die Kantonspolizei vor und             sportlich resp. akrobatisch oder
                                                  die wir als Gemeinde tun sollten,
                                                                                             liess eine Veranstaltung abbrechen.         fitnessmässig ausgeführt werden,
                                                  gerade jetzt, in einer Zeit der Krise.
                                                                                             Kulturbetriebe, Sportanlagen und            losgelöst von jeglichem Ursprung
                                                  Warum ist Alphalive im Jahr 2021
                                                                                             Freizeitbetriebe müssen mit den             des Yoga. Im ursprünglichen Sinn
                                                  wichtig?“, fragte der Leiter von
                                                                                             aktuell gültigen Corona-Verordnun-          definiere sich Yoga als eine Praxis,
                                                  Alphalive Schweiz, Philipp Wegen-
                                                                                             gen geschlossen bleiben. Das                die alle Arten und philosophischen
                                                  stein, im Interview mit Alphalive-
                                                                                             Eidgenössische Departement des              Ansichten einschliesse, die sich auf
                                                  Pionier Nicky Gumbel nach. Die
                                                                                             Innern EDI zählte bereits im
                                                  Antwort kam kurz und simpel: „Weil
                                                                                             Dezember „Freizeitkursanbieter im
                                                  Jesus gesagt hat: Geht und macht
                                                                                             Sportbereich wie Yoga- oder
                                                  alle Völker zu Jüngern!“
                                                                                             Tanzstudios“ dazu. Veranstaltungen
                                                  q  alphalive.ch
                                                                                             sind grundsätzlich verboten, mit
                                                                                             Ausnahme religiöser Veranstaltun-
                                                  Gleiche Rechte
                                                                                             gen mit höchstens 50 Personen.
                                                  Steuern und AHV zahlen, aber den
                                                  Lohn nicht einklagen können: Diesen        Wie soll der Staat Yoga
                                                  Missstand hat das Bundesgericht mit        einschätzen?
                                                  seinem Urteil vom 8. Januar behoben.       „Yoga und Meditation“ heisst das
                                                  Bis dahin konnte eine Prostituierte das    Angebot jeweils am Mittwochabend
                                                  Entgelt für sexuelle Dienstleistungen      im Egliswiler Studio. Ist nun Yoga
                                                  nicht strafrechtlich einklagen, weil der   ein Sport oder eine Religion? „Es ist
                                                  Prostitutionsvertrag als „sittenwidrig“    verfassungswidrig, wenn katholi-
                                                  galt. Neu ist das Einkommen von            sche oder reformierte Gottesdienste
                                                  Sexarbeitenden nicht nur legal,            stattfinden können, aber spirituell         Yoga mit Körper und Geist
                                                  sondern auch strafrechtlich schutz-        orientiertes Yoga nicht“, wird David
                                                  würdig. „Endlich erfahren die Sexar-       Scherwey in der NZZ zitiert. „Ich           das Verhältnis zwischen dem
                                                  beitenden Rechtsgleichheit“, sagt          fühle mich dadurch in meiner                einzelnen Menschen zum Göttlichen
                                                  Beatrice Bänninger, Geschäftsführerin      Spiritualität herabgesetzt. Ich habe        oder zum Transzendenten bezögen.
                                                  der Zürcher Stadtmission und               ebenso das Recht, meiner spirituel-         Dieses werde in der Terminologie
                                                  Betreiberin der Beratungsstelle für        len Überzeugung Ausdruck zu                 des Yoga meist als Selbst oder
                                                  Sexarbeitende, Isla Victoria.              verleihen.“ NZZ-Autor Simon Hehli           höheres Selbst bezeichnet.
                                                                                             meint dazu: „Die Frage ist letztlich
                                                  Ins Gespräch kommen                        hoch (religions-)politisch. Denn            Philosophen und Götter
                                                  Die Schweizerische Evangelische            immer mehr Menschen wenden sich             Nebst östlichen spirituellen Persön-
                                                  Allianz (SEA) ruft dazu auf, am            als Ausdruck der allgemeinen                lichkeiten orientieren sie sich am
                                                  Flüchtlingssonntag der Kirchen vom         Individualisierung von den Kirchen          Philosophen Hegel, dem bekannten
                                                  20. Juni in den Gottesdiensten             ab und machen von anderen                   Schriftsteller Goethe, dem Gründer
                                                  Flüchtlinge zu Wort kommen zu              spirituellen Angeboten Gebrauch.“           der Anthroposophie Rudolf Steiner
                                                  lassen. Weiter bietet die SEA unter             Scherweys Anwalt sieht mit dem         sowie dem Yoga-Lehrer Heinz Grill
                                                  anderem einen Dokumentarfilm an,           Verbot von Yoga-Veranstaltungen             mit seiner Chakrenlehre. „Beson-
© Foto(s) SYMBOLFOTO UNSPLASH (ANTONIKA CHANEL)

                                                  der über die aktuelle Flüchtlingslage      die religiöse Neutralität des Staates       ders hingezogen fühlen wir uns zu
                                                  berichtet, die durch Corona ver-           verletzt. Laut der Aargauer Kan-            drei Geisteskräften des Yoga, die mit
                                                  schärft wird. Unter dem Begriff „Just      tonsärztin Yvonne Hummel ist aber           den entsprechenden Gottheiten
                                                  People“ gibt es bei StopArmut              nicht deutlich genug, in welcher            verbunden sind“, schreiben Scher-
                                                  zudem weiteres Studienmaterial für         Weise Scherweys Yoga-Angebote               weys auf ihrer Homepage. Sie
                                                  Hauskreise und Jugendgruppen zum           „die religiös-spirituellen Wurzeln          nennen die Kraft der Saraswati, die
                                                  Thema.                                     des Yoga zum Ausdruck bringen“.             Shiva Kraft und die Kraft des
                                                  q  each.ch                                 Der Rechtsstreit ist im Gange.              Ganesha. (dg) p

                                                                                             IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
Freier Handel mit Palmöl aus Indonesien? - Martin Candinas
LEBEN 24

In den Christlichen Seniorenhäusern Lützeln
gab es mehrere Corona-Fälle. Die Mitarbeiter
gehen darum mit Gesichtsschild und Maske
zu den Bewohnern.

                   Das unterschätzte Virus
        Viele Monate kamen die Christlichen Seniorenhäuser Lützeln im nordrhein-
   westfälischen Burbach gut durch die Corona-Krise. Anfang 2021 war das vorbei: Über
   90 positive Tests, 19 Bewohner starben. Was macht das mit den Menschen? Hätte es
       sich verhindern lassen? IDEA-Redaktionsleiterin Daniela Städter war vor Ort.

H
             einz Meier – gestorben am 28. Januar. Irene       starben 19 der 120 Bewohner im Zusammenhang mit
             Dittmann – gestorben am 15. Januar. Otto          Corona, zwei weitere aus anderen Gründen. Zum
             Weber – gestorben am 22. Januar. Corona           Vergleich: Durchschnittlich sterben sonst 35 Bewohner
             hat die Christlichen Seniorenhäuser Lützeln       – pro Jahr. Wie es das Virus ins Heim geschafft hat, lässt
verändert. Auf den Gängen des Altenheims ist es still.         sich nicht endgültig klären. Wahrscheinlich fand es
Der Wintergarten ist verwaist, der Speisesaal leer. Die          während der Weihnachtstage – trotz der Schnelltests
Bewohner sind in ihren Zimmern, zwischendurch                         bei Mitarbeitern und Besuchern – seinen Weg ins
huschen vermummte Mitarbeiter über den                                   Haus. Dann verbreitete es sich still und rasant.
Flur. Die Ziellinie schien so nah vor Augen:
                                                                                                                              © Foto(s) IDEA/ RAINER KÜCHLER; PRIVAT

Mit der Impfung der Bewohner, so hofften sie,                              Wer kann helfen?
werde es geschafft sein. Monatelang blieben                                Mit den Ausbrüchen kam der Ausnahmezu-
die Seniorenhäuser vor einem größeren                                      stand. Mehrere Todesfälle täglich, 20 infizierte
Ausbruch bewahrt. Anfang 2021 änderte sich                                Mitarbeiter parallel in Quarantäne und die
das schlagartig: Erste positive Tests lagen am 5.                       verzweifelte Frage: Wie lässt sich die Versorgung
Januar vor, innerhalb von gut vier Wochen              Jochen Loos     gewährleisten? Ein Unternehmer aus dem Dorf

                                            IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
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                                     verbreitete einen Aufruf: Wer kann kurzfristig helfen? „Die        lang in ihren Zimmern zu bleiben: „Die Menschen haben
                                     überwältigende Resonanz war eine Gebetserhörung“, sagt             auch während der Corona-Pandemie Rechte.“
                                     Geschäftsführer Jochen Loos. Auch ein 82-Jähriger und
                                     eine 76-Jährige wollten kommen. Ein Angebot, das die               Friedlich eingeschlafen
                                     Leitung ablehnen musste. Aber sie banden 13 jüngere                Wohnbereichsleiterin Carina Grüterich ist dankbar für
                                     Freiwillige ein, darunter mehrere Pflegekräfte. „Klassische        den besonnenen Umgang der Leitung mit der Krise:
                                     Vorstellungsgespräche gab es nicht“, sagt Pflegedienstleite-       „Das hat uns Halt gegeben.“ Sie selbst musste ebenfalls in
                                     rin Daniela Dörr. Es musste schnell gehen. Wer gute                Quarantäne. Das positive Testergebnis erreichte sie auf
                                     Referenzen vorwies, durfte loslegen: in der Küche, beim            der Arbeit. Mit schlechtem Gewissen verabschiedete sie
                                     Verteilen des Essens auf die Zimmer, in der Pflege. Mit            sich in die eigenen vier Wände: „Ich hatte den Eindruck,
                                     dieser Hilfe überstanden sie die zwei kritischen Wochen.           dass ich die anderen im Stich lasse.“ Kurz vor ihrer
                                     Dörr ist bei allem Leid bemüht, auf das Positive zu                Quarantäne musste sie noch einer Bewohnerin sagen,
                                     schauen. Einige der 59 infizierten Bewohner seien symp-            dass diese positiv getestet wurde. Für die Seniorin jedoch
                                     tomfrei durch die Zeit gekommen, niemand habe qualvoll             ein Grund zur Freude: „Ich werde endlich meinen
                                     sterben müssen: „Das ist auch eine Form von Bewahrung.“            Heiland sehen.“ Die Frau habe sich nur gesorgt, ob der
                                                                                                        Weg dahin schmerzhaft wird, erinnert sich Grüterich, sie
                                     Hätte es sich verhindern lassen?                                   sei dann aber friedlich im Heim eingeschlafen.
                                     Hätte sich der Ausbruch verhindern lassen? Loos wiegt
                                     bedächtig den Kopf. „Wir haben uns immer an die jeweils            Im Haus versorgen
                                     geltenden staatlichen Regeln gehalten.“ Hätten im                  Grundsätzlich will man die Erkrankten möglichst im
                                     Dezember – im zehnten Monat der Pandemie – Bewoh-                  Haus versorgen. Denn dort konnten sie unter Wahrung
                                     ner nicht noch konsequenter geschützt werden müssen?               aller Sicherheitsmaßnahmen im Kreis ihrer Angehörigen
                                     Loos ist zurückhaltend. Im Nachhinein sei man immer                sterben. Die Hausärzte kümmerten sich rührend, sagt
                                     schlauer: „Der Gesetzgeber hat es jetzt auch nicht                 Loos. Manche brachten Sauerstoffgeräte mit, waren rund
                                     einfach.“ Mittlerweile haben sie in Lützeln intern die             um die Uhr erreichbar. Vor dem Tod habe sich das
                                     Regeln erneut verschärft: Wurde zuvor mit FFP2-Maske
                                     gearbeitet, kam mit dem Ausbruch das Gesichtsvisier
                                     und die Vermummung verpflichtend dazu. Möglicher-
                                     weise hätte durch diese Maßnahmen das Ausmaß
                                     eingedämmt werden können, sagt Loos. Aber es haben
                                     sich ihm zufolge zuletzt auch Mitarbeiter angesteckt, die
                                     mit Schutzschild, Maske, Handschuhen und Plastiküber-
                                     zug zu Bewohnern gingen: „Ich habe es nicht für möglich
                                     gehalten, dass sich das Virus so schnell verbreitet.“

                                     Es ist ein Dilemma
                                     Heimleiter Alexander Strunk ist infiziert und in Quaran-
                                     täne. Ihm gehe es gut, erzählt er am Telefon. Er musste sich
                                     in den vergangenen Monaten oft auf neue Vorgaben der
                                     Landesregierung einstellen und abwägen: Welche Rechte              Daniela Dörr (l.) und Carina Grüterich sind dankbar
                                     der Bewohner kann man mit Blick auf die Gesundheit                 für das gute Miteinander im Team.
                                     einschränken? „Die Heimaufsicht vom Kreis Siegen-Witt-
                                     genstein hat nicht geprüft, ob wir streng genug sind,
                                     sondern ob wir locker genug sind.“ Infizierte Demenz-
                                     kranke beispielsweise müssen in Quarantäne und in ihrem
                                     Zimmer bleiben – vergessen das aber sofort. Eingesperrt
                                     werden dürfen sie ohne richterlichen Beschluss aber
                                     trotzdem nicht. Und so mussten im Januar immer wieder
                                     Bewohner innerhalb des Hauses umziehen, damit es auf
                                     dem Flur zu möglichst wenigen Kontakten mit gesunden
                                     Demenzkranken kommt. „Es bleibt immer ein Dilemma“,
                                     sagt Strunk. Er könne es auch gesunden Bewohnern nicht
© Foto(s) IDEA/ RAINER KÜCHLER (2)

                                     untersagen, sich gegenseitig zu besuchen, auch wenn das
                                     unwissentlich zur Verbreitung des Virus beitragen kann.
                                     Manche Heimbetreiber hätten in den vergangenen
                                     Monaten viel Unrechtes getan. So habe es in NRW keine              Die Bewohner und Mitarbeiter der Christlichen
                                     Grundlage dafür gegeben, Bewohner zu zwingen, wochen-              Seniorenhäuser Lützeln haben schwere Wochen hinter sich.

                                                                                 IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
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                                                                               nur mit Schutzkleidung ihr Zimmer betreten.
                                                                               Nolte hält nun auf anderen Wegen den
                                                                               Kontakt zu Mitbewohnern. Sie ruft an, und
                                                                               sie gehen zeitgleich auf die Balkone: „Wir
                                                                               winken uns aus der Ferne zu und halten die
                                                                               gefalteten Hände nach oben – unser Zeichen,
                                                                               dass wir füreinander beten.“ Einige Verstor-
                                                                               bene kannte sie: „Ihr Tod hat mich ergriffen.“
                                                                               Nolte schaut nach vorne: „Ich will leben.“

                                                                          In der „Corona-Hölle“?
                                                                          Die sozialen Netzwerke haben die Mitarbei-
                                                                          ter in dieser Zeit als asozial erlebt. Sie
                                                                          wurden angefeindet, weil sie in der „Corona-
                                                                          Hölle von Lützeln“ arbeiteten. Ihnen wurde
                                                                          vorgeworfen, dass sie verantwortlich für den
                                                                          Ausbruch seien. Belege dafür gab es keine.
                                                                          Die Mitarbeiter waren verletzt, erzählen
                                                                          Grüterich und Dörr. Denn die psychische
Die Mitarbeiter gehen vermummt zu den Bewohnern – hier Hannelore Nolte. Belastung sei schon vor dem Ausbruch hoch

                                                                          gewesen – die Sorge, dass man selbst das
Virus unterschiedlich ausgewirkt, so Loos: Manche           Virus einschleppen könnte, war präsent. Später kam
waren dauerhaft müde, andere konnten sich nicht mehr        Niedergeschlagenheit dazu: Hätte ich etwas besser
bewegen, hatten Schmerzen am ganzen Körper, Atem-           machen können? Habe ich einmal zu wenig das Fenster
probleme. Doch mit palliativen Mitteln habe man das         aufgemacht? Vorwürfe von den Angehörigen habe es
sehr gut steuern können.                                    aber nicht gegeben. Ein Beispiel ist Eberhard Heinz. Sein
                                                            Vater ist vor wenigen Tagen gestorben. Er habe in den
Das Virus ist unberechenbar                                 vergangenen Monaten gespürt, wie Leitung und Mitar-
Mit den Krankenhäusern haben sie zum Teil schlechte         beiter mit den Bewohnern und den Angehörigen gelitten
Erfahrungen gemacht. Die Tochter eines Bewohners            haben, sagt er. Auf das „Warum?“ habe er nur eine
durfte ihren infizierten Vater in der Klinik die letzten    Antwort: Das Vaterunser („Dein Wille geschehe“). Gott
zehn Tage vor seinem Tod nicht sehen. Ein anderes Mal       mache keine Fehler.
holten Rettungssanitäter einen Erkrankten ab und
fragten die Mitarbeiter, warum sie denn ausgerechnet        Eine fragliche Theologie
diesen Mann ins Krankenhaus bringen sollten. Ihm gehe       Geschäftsführer Loos wiederum hat von Gerüchten
es doch gut. Zwölf Stunden später war er tot. „Das Virus    gehört, dass in manchen „frommen Kreisen“ über die
ist unberechenbar“, sagt Grüterich.                         Christlichen Seniorenhäuser getuschelt werde: „Es hieß,
                                                            wir müssten doch irgendetwas falsch machen. Nur so ließe
Jeden Tag ein Klagelied weniger                             sich erklären, dass es auch uns getroffen hat. Schließlich
Die 86-jährige Elfriede Dreisbach musste nach einem         habe man für uns gebetet.“ Von welchen Gemeinden das
positiven Test 14 Tage in ihrem Zimmer in Quarantäne        ausging, weiß er nicht. Eine fragliche Theologie stecke
bleiben. Das ist jetzt überstanden, sie hatte nur leichte   dahinter, sagt er: „Wir sind natürlich aufgefordert, zu
Symptome. Angst zu sterben hatte sie nicht, denn „ich       beten und die Verordnungen einzuhalten. Aber es ist und
habe Sehnsucht nach der Ewigkeit“. Hier auf der Erde        bleibt Gottes Angelegenheit. Wenn er den Ausbruch
vermisst sie das Gemeindeleben. Seit dem 5. Januar          zulassen will, lässt er ihn auch zu. Warum sollte Corona
finden in der Brüdergemeinde, die sich im Haus trifft,      christliche Häuser nicht treffen?“ Auch über Corona-
keine Präsenzgottesdienste statt. Beschwerden kommen        Leugner könne er nur den Kopf schütteln: „Diejenigen
aber keinesfalls über ihre Lippen. Stattdessen zitiert sie  können gerne kommen und den Menschen beim Sterben
den Theologen Friedrich von Bodelschwingh (1831–1910):      zuschauen. Das Virus ist real.“ Die von Impfgegnern des
„Jeden Tag ein Klagelied weniger und ein Loblied mehr.“     Öfteren geäußerte Auffassung, die Impfung könnte Schuld
                                                            an der Infektion von manchen Bewohnern haben, weist er
„Ich will leben“                                            für Lützeln zurück: „Wir hatten das Virus bereits im Haus,
Hannelore Nolte hat ihr Zimmer seit acht Wochen nicht       als wir mit den Impfungen begannen.“ Geimpft wurde nur,
                                                                                                                                © Foto(s) IDEA/ RAINER KÜCHLER

verlassen – freiwillig. „Wir müssen jetzt alles tun, damit  wer zuvor negativ getestet wurde. Wahrscheinlich hatten
wir hier gut durchkommen“, sagt die resolute 90-Jährige.    einige aber kurz zuvor bereits Kontakt zu einem Infizier-
Acht Mal wurde sie bereits negativ getestet. „Von Astro-    ten. Das Virus habe also um sich gegriffen, kurz bevor ein
nauten“, sagt sie und lacht. Das sind die Mitarbeiter, die  Impfschutz aufgebaut wurde.

                                          IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
LEBEN 27

                                 Der „Drache von Lützeln“
                                 Anke Späth arbeitet am Empfang. Sie hat zu Beginn der
                                 Pandemie das Unverständnis mancher Besucher zu
                                 spüren bekommen. Während der ersten Abriegelung im
                                 März mussten sie ein komplettes Besuchsverbot im
                                 Haus umsetzen, weil es damals die Corona-Schutzver-
                                 ordnung in NRW so vorsah. Besuche waren nur in einem
                                 auf dem Heimgelände aufgestellten Zelt mit Abstand
                                 möglich. Der Einsatz der Mitarbeiter war groß, das
                                 Unverständnis einiger Angehörigen ebenso. Masken
                                 tragen – warum das denn? Abstand halten – jetzt seid
                                 selbst ihr durchgedreht! Den eigenen bettlägerigen
                                 Ehemann im Heim über Wochen nicht besuchen oder
                                 berühren dürfen? Niemals! Späth und die anderen
                                 Mitarbeiter griffen durch: „Ich kam mir vor wie der
                                 Drache von Lützeln“, sagt sie. Jetzt sähen alle, wozu
                                 Corona fähig sei und dass das Virus nicht unterschätzt
                                 werden sollte. Sie vermisst die verstorbenen Bewohner.
                                 Da war Heinz Meier. Er konnte anstrengend sein mit
                                 seiner Demenz, erzählt sie. Aber er war liebenswürdig,
                                 hatte wenige Tage vor seinem Tod noch Schnee ge-
                                 schippt, weil er dem Hausmeister helfen wollte. Oder
                                 Otto Weber. Späth hatte mittags mit ihm telefoniert, da
                                 hatte er nur etwas Luftnot. Am Abend war er tot. Ihre
                                 Augen füllen sich mit Tränen: „Wir sind hier wie eine
                                 Familie. Es traf oftmals die fitten Senioren, bei denen wir
                                 überhaupt nicht mit ihrem Tod gerechnet hatten.“                                   Seelsorger Bollessen begleitet die Erkrankten.

                                 Wir werden den Schock aufarbeiten müssen                          Auslastung von 98 %, um nicht ins Minus zu rutschen.
                                 Ganz nah dran ist Stefan Bollessen. Der hauptamtliche             Die Zimmer bleiben leer, bis das Haus nachweislich
                                 Seelsorger sitzt oft mit Angehörigen am Bett der Sterben-         coronafrei ist – das gilt wahrscheinlich ab Mitte Februar.
                                 den, betet mit ihnen und übernimmt nun Beerdigungen               Dann werden schrittweise neue Bewohner einziehen. Die
                                 im kleinsten Kreis. In der Vor-Corona-Zeit gab es                 Erinnerung wird bleiben: Corona hat dieses Haus
                                 Trauerfeiern in der Gemeinde im Haus. Jetzt dringen die           verändert. p
                                 Namen der Toten morgens über die Audioanlage in das
                                 Bewusstsein und die Zimmer der Bewohner: „Wir
                                 werden diesen Schock noch aufarbeiten müssen.“ Er
                                 hofft, dass viele Nichtchristen durch die Pandemie                Über die Christlichen
                                 wachgerüttelt werden und eine Sehnsucht nach Jesus in
                                                                                                   Seniorenhäuser Lützeln
                                 ihnen wächst. Doch viele sähen die Impfung als Problem-
                                 lösung an, anstatt sich Gott zuzuwenden. Die Frage nach           Zu den Christlichen Seniorenhäusern Lützeln gehören
                                 dem Jenseits werde schon wieder verdrängt.                        Einrichtungen mit 104 Pflegeplätzen sowie 16 Service-
                                                                                                   Apartments und zusätzlich 26 Seniorenwohnungen, die
                                 Die Hoffnung ist groß                                             sich abgetrennt von dem Altenheim auf dem Gelände
                                 Zehn Mitarbeiter sind derzeit noch nicht wieder einsatz-          befinden. In der Pflege gibt es 88 Beschäftigte (47,5 volle
                                 fähig, kämpfen mit den Spätfolgen. Dennoch ist die                Stellen). Der Mobile Dienst der Christlichen Seniorenhäu-
                                 Hoffnung groß, dass jetzt das Schlimmste überstanden              ser versorgt 210 Patienten in der Umgebung. Die am 4.
                                 ist. Bei der letzten Reihentestung kamen keine neuinfi-           Januar eröffnete Tagespflege hat 18 Plätze. Das Durch-
                                 zierten Bewohner dazu. Die Impfteams waren bereits                schnittsalter im Heim liegt liegt ebenso wie das der an
                                 zwei Mal da (6. und 29. Januar), über 90 % der Bewohner           Corona Verstorbenen bei zirka 86 Jahren. 59 Bewohner
                                 sind geimpft. Die Impfbereitschaft unter den Mitarbei-            und 32 Mitarbeiter wurden im Januar positiv getestet.
                                 tern war geringer – stieg aber nach dem Corona-Aus-               Träger der Häuser ist die Stiftung Christliches Altenheim
                                 bruch. Leichte Nebenwirkungen seien ihm bislang nur               Lützeln, die ein gemeinsames Werk der Brüdergemein-
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                                 von Mitarbeitern bekannt, sagt Loos. Die 21 Zimmer der            den ist. Lützeln ist ein Ortsteil von Burbach.
                                 Verstorbenen sind weiterhin nicht belegt. Dankbar ist             q  Holzhäuser Weg 7 | 57299 Burbach
                                 Loos deswegen über den staatlichen Rettungsschirm und                Tel. 02736 2040 | E-Mail: info@christliche-seniorenhaeuser.de
                                 Ausgleichszahlungen. Denn das Haus braucht eine                      christliche-seniorenhaeuser.de

                                                                            IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
THEOLOGIE 28

 Eine Gemeinde von Geschwistern,
   in der Jesus Christus handelt
   Die Theologische Erklärung der Bekenntnissynode in Barmen vom 31. Mai 1934 ist die
 zentrale theologische Äußerung der Bekennenden Kirche unter der nationalsozialistischen
Diktatur (1933–1945). In sechs Thesen richtete sie sich gegen die falsche Theologie und das
   Kirchenregime der sogenannten Deutschen Christen, die damit begonnen hatten, die
  evangelische Kirche gleichzuschalten. Pfarrer Christian Schwark erklärt in einer Serie die
       Barmer Erklärung und beschreibt, warum ihre Thesen noch heute aktuell sind.

W
                  as ist in der Kirche bzw. in einer Ge-          das Haupt ist, Christus, von dem aus der ganze Leib
                  meinde wichtig und was nicht? Darüber           zusammengefügt ist.“
                  gibt es sehr unterschiedliche Meinun-
                  gen. Ist es wichtig, dass der Gottesdienst      Gemeinsamer Vater im Himmel
um 10 Uhr beginnt? Oder könnte er auch um 9 Uhr oder              Evangelische Gemeinschaften organisieren sich als ein
um 11 Uhr beginnen? Oder vielleicht auch erst um 18               Verein. Dementsprechend heißen die Häuser, in denen
Uhr? Über solche Fragen haben sich schon Gemeinden                sie sich treffen, häufig Vereinshaus. Dagegen ist absolut
gespalten. Erst recht ein spannendes Thema ist die                nichts zu sagen. Die Frage aber ist: Ist eine christliche Ge-
Musik. Soll es Musik mit Orgel oder mit Schlagzeug                meinde eigentlich ein Verein? Wenn wir uns die dritte
geben? Auch darüber kann man trefflich streiten. Dann             Barmer These anschauen, können wir sagen: eigentlich
gibt es noch so spannende Fragen wie: Soll man sich               nicht. Warum nicht? Da steht, dass die christliche
sonntags fein anziehen, weil der Tag ja etwas Besonderes          Gemeinde eine Gemeinde von Brüdern ist. Heute hätte
ist? Oder soll man so zum Gottesdienst gehen wie im               man sicher „von Geschwistern“ oder „von Schwestern
Alltag, weil Christsein am Sonntag und im Alltag nicht            und Brüdern“ geschrieben. Geschwister haben sich
auseinanderfallen soll? Und noch eine Frage: Sollte man           einander nicht ausgesucht. Geschwister sind deshalb
vor dem Gottesdienst zur Ruhe kommen, um sich auf die             Geschwister, weil sie gemeinsame Eltern haben. So sind
persönliche Begegnung mit Gott einstellen? Oder sollte            Christen Geschwister, weil sie einen gemeinsamen Vater
man die anderen begrüßen, weil die Gemeinde ja eine               im Himmel haben. Das verbindet sie. Sie glauben
Gemeinschaft ist? Bei allen diesen Fragen fällt es mir            gemeinsam an Jesus, der für unsere Schuld ans Kreuz
schwer, eine eindeutige Antwort zu finden. Andere sehen           gegangen ist. Und der uns darum verbindet mit Gott,
das ganz anders. Die sagen: Nur so darf es sein.                  dem Vater. Das ist das, was eine Gemeinde zusammen-
                                                                  hält. Die Verbindung zu Jesus. Und das ist nicht nur
Jesus Christus ist das Haupt der Gemeinde                         etwas Theoretisches. Sondern Jesus handelt in seiner
Wie kommen wir da weiter? Da hilft uns der Blick in               Gemeinde, wie es in der Barmer These heißt.
die Barmer Erklärung. Heute schauen wir uns die
dritte These an. Sie lautet: „Die christliche Kirche ist          Ganz unterschiedliche Menschen
die Gemeinde von Brüdern, in der Jesus Christus in                Dazu passt auch Epheser 4,14, wo Jesus als das Haupt
Wort und Sakrament durch den Heiligen Geist als der               bezeichnet wird. Das Haupt, der Kopf, ist im Körper das
Herr gegenwärtig handelt. Sie hat mit ihrem Glauben               bestimmende Organ. Was im Kopf gedacht wird, das
wie mit ihrem Gehorsam, mit ihrer Botschaft wie mit               führen die Organe aus. So handelt Jesus in seiner Ge-
ihrer Ordnung mitten in der Welt der Sünde als die                meinde. Das ist der Unterschied zu einem Verein. Ein
Kirche der begnadigten Sünder zu bezeugen, dass sie               Verein ist eine menschliche Größe. Da tun sich Menschen
allein sein Eigentum ist, allein von seinem Trost und             zusammen. Eine Gemeinde ist eine geistliche Größe. Da
von seiner Weisung in Erwartung seiner Erscheinung                wirkt Jesus in Wort und Sakrament – d.h. in Taufe und
lebt und leben möchte. Wir verwerfen die falsche                  Abendmahl – und durch seinen Geist. Was bedeutet das
Lehre, als dürfe die Kirche die Gestalt ihrer Botschaft             für das Miteinander in der Gemeinde? Zuerst einmal
und ihrer Ordnung ihrem Belieben oder dem                                dies: In der Gemeinde treffen sich sehr unterschiedli-
Wechsel der jeweils herrschenden weltanschau-                              che Menschen. So wie Geschwister auch oft sehr
                                                                                                                                  © Foto(s) IDEA/ DANIELA STÄDTER

lichen und politischen Überzeugungen über-                                  unterschiedlich sind. Da fragt man sich manch-
lassen.“ Der Bibelvers dazu ist Epheser 4,15:                               mal: Wie kann bei den gleichen Eltern so Unter-
„Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe                               schiedliches dabei rauskommen? So ist es auch
und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der                              bei den Kindern Gottes. Darum ist es auch in der

                                            IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
THEOLOGIE 29

                                                                                                                                         Für die einen sieht ein „richtiger“ Gottesdienst so aus …

                                                                Gemeinde wichtig, dass wir unterschiedlich sein dürfen.            dann ihm oder ihr mal sagen. Oder auch anderen. Die
                                                                Dass nicht einer zum anderen sagt: Du musst genauso                Liebe in unseren Gemeinden kann wachsen, wenn wir
                                                                denken wie ich, du musst den gleichen Geschmack haben              positiv miteinander und übereinander reden.
                                                                wie ich, du musst dich genauso kleiden wie ich usw. Was                Noch ein Baustein der Liebe: Zeit füreinander haben.
                                                                uns verbindet, ist Jesus. Und das Leben mit ihm. Das Leben         In vielen Gemeinden gibt es nach dem Gottesdienst –
                                                                nach seinem Wort. Alles andere kann völlig unterschied-            wenn nicht gerade Lockdown ist – ein Kaffeetrinken.
                                                                lich sein. In diesem Sinne ist es gut, wenn wir Toleranz           Natürlich ist niemand verpflichtet, da hinzugehen. Aber
                                                                üben in der Gemeinde. Z. B. wenn es darum geht, wie die            für die, die ein solches Angebot bisher nicht genutzt
                                                                Musik, der Gottesdienst oder die Kleidung aussehen sollte.         haben: Wie wäre es, das einmal auszuprobieren? Mitein-
                                                                                                                                   ander ins Gespräch zu kommen. Vielleicht sogar mit
                                                                Positiv miteinander umgehen                                        Leuten, die ich bisher gar nicht richtig kannte. Immer
                                                                Und nicht nur das. In Epheser 4 lesen wir, dass wir                wieder höre ich, dass jemand sagt: Womöglich spricht
                                                                wahrhaftig sein sollen in der Liebe. Das ist eine ganz             mich jemand an, und ich weiß nicht, wer das ist. Wie
                                                                besondere Herausforderung: Die Geschwister in der                  peinlich. Oder noch peinlicher: Ich frage einen anderen,
                                                                Gemeinde zu lieben.                                                ob er neu ist, und der andere sagt: Ich gehe seit vielen
                                                                     Es ist leicht, die zu lieben, die mir sympathisch sind.       Jahren hier in die Gemeinde. Ich mache Mut zur Pein-
                                                                Aber in der Gemeinde gibt es auch Menschen, die mir                lichkeit an dieser Stelle! Es wäre doch schade, deswegen
                                                                unsympathisch sind. Das ist wie unter leiblichen Ge-               gar nicht ins Gespräch zu kommen. Und zum Trost: Ich
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                                                                schwistern. Auch da kann man sich besser oder schlech-             kann mir auch ganz schlecht Namen oder Gesichter
                                                                ter verstehen. Bei Beerdigungen begegnet es mir immer              merken. Bei mir gab es schon viele peinliche Situationen.
                                                                wieder, dass Geschwister untereinander keinen Kontakt
                                                                haben. Oft ist das mindestens für eine Seite sehr                  Gehorsam, Botschaft, Ordnung
                                                                schmerzlich. In der Gemeinde muss natürlich nicht jeder            Schauen wir weiter, was in der dritten Barmer These
                                                                mit jedem eng befreundet sein. Was heißt es dann, sich             steht: Die Gemeinde soll bezeugen, dass sie zu Jesus
                                                                zu lieben? Z. B., dass wir nicht schlecht übereinander             gehört. Dass sie „sein Eigentum ist“, wie es hier heißt.
                                                                reden. Auch in der Gemeinde wird leider viel getratscht.           Wie? Dreierlei ist hier genannt: der Gehorsam, die
                                                                Überlegen wir: Mit wem habe ich in der Gemeinde                    Botschaft und die Ordnung. Gucken wir uns diese drei
                                                                Probleme? Und dann können wir fragen: Was kann                     Dinge an: Zunächst der Gehorsam – dass eine Gemeinde
                                                                dieser Mensch gut? Was ist wertvoll an ihm? Und es                 nach Gottes Geboten lebt. Nicht dass sie perfekt ist,

                                                                                                            IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
THEOLOGIE 30

… für andere so. Wie Gemeinde auszusehen hat, darüber gehen die Meinungen auseinander.

sie ist ja die Kirche der begnadigten Sünder, wie es in            Gebet eröffnet und mit Gebet geschlossen.“ Dadurch wird
Barmen heißt. Aber indem sie, wie Paulus schreibt,                 klargemacht: Die Gemeindeleitung soll nicht einfach nur
immer weiter wächst zu Christus hin. Dass Christen nicht           menschlich entscheiden. Nach dem, was die Presbyter als
sagen: Ich bin ganz zufrieden mit meinem Christsein.               Menschen denken. Sondern sie sollen sich ganz bewusst
Sondern immer fragen: Wie kann ich weiterkommen?                   Gott und seinem Willen unterstellen. Ein kleines Zeichen
     Das Zweite, was hier genannt wird, ist die Botschaft. Es      in der Ordnung der Kirche, das auf Jesus hinweist.
ist wichtig, dass eine Gemeinde klar von Jesus redet. Da soll
es keine falschen Kompromisse geben. Wie heißt es in               Wir gehören zu Jesus
Barmen? „Wir verwerfen die falsche Lehre, als dürfe die            Darauf kommt es also an in der Gemeinde: dass Jesus
Kirche die Gestalt ihrer Botschaft und ihrer Ordnung               uns verbindet, dass wir liebevoll miteinander umgehen
ihrem Belieben oder dem Wechsel der jeweils herrschen-             und dass wir bezeugen: Wir gehören zu Jesus. Alles
den weltanschaulichen und politischen Überzeugungen                andere ist zweitwichtig. p
überlassen.“ Das ist leider immer wieder passiert. Im 19.
Jahrhundert war die Kirche kaisertreu, im Nationalsozia-
lismus zum großen Teil hitlertreu, in der DDR hat sie sich
„Kirche im Sozialismus“ genannt. Und heute? Heute hört
man vielfach in Predigten und kirchlichen Verlautbarun-
                                                                   Die Barmer Theologische
gen nur das, was man auch in der „Tagesschau“ sehen                Erklärung
kann. Oder in Parteiprogrammen nachlesen kann. Schade.
Ein klares Bekenntnis ist gefragt. Wie damals im Dritten           Die „Theologische Erklärung zur gegenwärtigen Lage der
Reich so auch heute. Und das nicht nur in Predigten.               Deutschen Evangelischen Kirche (DEK)“ war das theolo-
Sondern auch in Gesprächen. Wir können uns fragen:                 gische Fundament der Bekennenden Kirche in der Zeit
Wissen meine Freunde und meine Bekannten, dass ich                 des Nationalsozialismus. Sie wurde in der Gemarker
Christ bin? Wissen sie auch, was mir der Glaube bedeutet?          Kirche im Wuppertaler Stadtteil Barmen verabschiedet.
     In der These aus Barmen steht noch ein Drittes: Die           Ihr Hauptautor war der reformierte Theologe Karl Barth
Kirche soll durch ihre Ordnungen bezeugen. Das ist                 (1886–1968). Mitautoren waren die lutherischen Theolo-
interessant. Die Ordnungen in der Kirche, das sind z. B.           gen Thomas Breit (1880–1966) und Hans Asmussen
die Kirchengesetze. Auch die sollen ein Hinweis auf Jesus          (1898–1968). Die erste Barmer Bekenntnissynode nahm
                                                                                                                               © Foto(s) IMAGO IMAGES/EPD

sein. Wie geht das denn? Z. B. steht in §65b der Westfäli-         den mehrfach überarbeiteten Text am 31. Mai 1934 als
schen Kirchenordnung: „Die Sitzungen des Presbyteri-               verbindliches Bekenntnis aller lutherischen, reformierten
ums (Gemeindeleitung) werden mit Schriftlesung und                 und unierten Mitgliedskirchen der DEK an.

                                             IDEA DAS CHRISTLICHE WOCHENMAGAZIN 6.2021
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