Die politische Debatte auf Facebook - Digitalreport - Herausgeberin: Ingrid Brodnig, Digital Champion Österreichs
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Digitalreport Die politische Debatte auf Facebook Herausgeberin: Ingrid Brodnig, Digital Champion Österreichs
Digitalreport Inhaltsverzeichnis S. 2 Einleitung S. 4 Teil 1: Datenanalyse – Übersicht der Ergebnisse S. 22 Teil 2: Reflexion – Beiträge von Gastautoren S. 28 Teil 3: Checkst du’s? – Materialien für den Unterricht Über dieses Projekt Ingrid Brodnig ist Digital Champion Österreichs in der EU-Kom- mission und hat das Projekt des Digitalreports initiiert – Ziel des Reports ist, zur Aufklärung über digitale Themen beizutragen und die Debatte mit Daten anzureichern. Der Report besteht aus drei Teilen (einer Datenanalyse, einem vertiefenden Teil zur Reflexion sowie Materialien für Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht). Mehr Infos Die hier veröffentlichen Daten und Texte finden sich alle auf der Webseite digitalreport.at. Darüber hinaus werden dort auch weiterführende und vertiefende Daten und Infografiken zu die- ser Thematik veröffentlicht. Es lohnt sich, auch die Webseite zu besuchen! Über Digital Champions Im Jahr 2011 hat die damals zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes die Idee der Digital Champions entwickelt: Sie sind Bot- schafter des digitalen Binnenmarkts, werden von den Mitglieds- staaten ernannt und sollen dazu beitragen, dass Europa digita- ler wird. Mehr Information zu den Digital Champions findet sich unter digitalchampion.at. * Der pädagogische Teil wurde in Kooperation mit Saferinternet.at erstellt (alle Quizze können auch auf der Webseite von Saferinternet.at abgerufen werden)
Die Macht der Daten: Wie auf Facebook Politik passiert Offensichtlich ist Facebook ein Tool, mit dem die Parteien Stim- mung machen wollen. 3 Millionen Österreicher nutzen täglich das soziale Netzwerk und die Parteien stecken viel Geld und Energie in diesen Kanal. Doch wie erfolgreich sind sie? Und wie erhitzt oder doch ausgewogen ist die politische Debatte dort? Um diese Fragen zu beantworten, habe ich den Digitalreport initiiert: Er umfasst eine enorme Datenanalyse der politischen Milieus auf Facebook. Wir haben die Fanpages der Parteien und ihrer Parteichefs zwischen 1. Januar und 1. Juni 2018 analysiert. Mehr als drei Millionen Likes und mehr als eine halbe Million User-Kommentare wurden unter anderem ausgewertet, um das Ingrid Brodnig politische Machtverhältnis auf Facebook darstellen zu können. ist Digital Champion Um die Kommentarkultur zu analysieren, wurden Daten von 2017 Österreichs, Buchautorin und Journalistin. In ihrer herangezogen. Drei interessante Erkenntnisse vorweg: Arbeit erklärt sie den • Artikel der „Kronen Zeitung“ werden von keiner anderen Einfluss des Internets Partei so massiv auf Facebook verbreitet wie von der FPÖ. Dank auf unsere Gesellschaft. der Freiheitlichen ist dieses Medium auf Platz 1 der meistverlink- Siehe: brodnig.org ten Webseiten – diese Auswertung findet man auf S. 8. • Auf den politischen Facebook-Seiten dominiert eine Min- derheit den Diskurs. Ein Fünftel der User verfasst knapp drei Viertel aller Postings (konkret 73 Prozent), siehe S. 12. • Etwas hat sich auf Facebook verändert: Lange Zeit domi- nierte allein die FPÖ und löste viel Interaktion (also Likes, Kom- mentare und Shares) aus. Seit etwa zwei Jahren gibt es einen messbaren Wettkampf um digitale Aufmerksamkeit, siehe S. 9. Es ist viel Arbeit, Millionen von Daten zu durchforsten, diese zu analysieren und leicht verständlich – auch visuell anspre- Nach der Datenanalyse folgt noch ein zweiter Teil zur chend – darzustellen. An dieser Stelle einen großen Dank an Reflexion mit Gastbeiträgen das Kernteam, den Datenspezialisten Luca Hammer sowie Anna (siehe S. 22) Hazod und Isabella Schlagintweit, die für die Gestaltung verant- wortlich sind. Solche Datenauswertungen benötigen ein hete- Und für Pädagoginnen und Pädagoginnen werden rogenes Team mit journalistischen, technischen und grafischen auch Unterlagen und Quizze Kenntnissen, um aus vielen Daten auch einen sehenswerten für den Unterricht bereit Befund abzuleiten. gestellt (siehe S. 28) 2
Digitalreport Wie wurden die Daten gesammelt? Ein paar Fragen an Luca Hammer Für den Digitalreport wurden Millionen von Facebook- Daten analysiert. Wie bist du zu den Daten gekommen? Luca Hammer Alle Daten wurden über die Programmierschnitt- stelle von Facebook erfasst, kurz „API“ genannt. Das kann jeder machen: Man meldet sich dafür an, schreibt ein passendes Programm und kann dann öffentliche Daten abrufen. Welche Daten kann man denn so abrufen? L.H. Grundsätzlich geht es um alle öffentlichen Daten von Facebook-Pages, also deren Beiträge, die Anzahl der Likes, Kom- Luca Hammer mentare und Shares – auch die Inhalte von Kommentaren. Nicht ist Datenanalyst und Pro- jedoch wer eine Page oder einzelne Beiträge likt. Auch andere grammierer. Für deutsche relevante personenbezogene Daten sind nicht mehr abrufbar. Medien und Initiativen führt er Auswertungen Inwiefern? Welche Daten waren denn früher abrufbar? durch, darunter ZDFneo und Fearless Democracy. L.H. Vergangenes Jahr konnte man noch die Namen jener Profi- Siehe: lucahammer.com le abrufen, die auf Facebook-Seiten mitdiskutierten. So konnte man schauen, ob auf politischen Seiten nur eine kleine, laut- starke Minderheit aktiv ist oder wirklich viele unterschiedli- che User das Wort ergreifen. Um diese Frage zu beantworten, analysierten wir Daten aus 2017 und sahen: Es sind nur ein paar hundert Accounts, die für zigtausend Kommentare verantwort- lich sind. Methodik: Die Daten wurden All diese Datenberge erlauben also genauere Schlüsse? über die offizielle Program- L.H. Genau. Mit solchen Daten lässt sich ein besserer Vergleich mierschnittstelle (API) von Facebook erhoben und mit anstellen, wie die Parteien auf Facebook kommunizieren. Ich Python-Skripten (github.com / fand zum Beispiel interessant, dass alle Parteien schon relativ Digitalreport) für die Auswer- lang Facebook nutzen und dort viel posten – aber unterschied- tung mit Excel und Gephi lich erfolgreich sind. Heinz-Christian Strache erntet schon lange vorbereitet. Erhobener Zeit- raum: 1. Januar bis 1. Juni 2018 viel Interaktion auf Facebook, wohingegen ÖVP und SPÖ erst in (abgerufen zwischen 11. Juni letzter Zeit zulegten. Der scheinbare Erfolg auf Facebook kann und 2. Juli 2018) auch damit zusammenhängen, wieviel Geld eine Partei in Face- book-Werbung steckt. Das lässt sich von außen nicht erkennen. Zur Analyse der User- Kommentare (S. 12 bis 14) wurden Daten aus 2017 Kann man die Ergebnisse des Digitalreports reproduzieren? analysiert, die freundlicher- L.H. Ja. Das Python-Script, das ich zum Sammeln der Daten weise Josef Holnburger schrieb, kann jeder unter github.com/Digitalreport herunter- zur Verfügung stellte. Mehr Infos zu dieser laden, damit selbst Facebook-Daten sammeln und auswerten. Erfassung gibt es auf S. 13 Das Ganze ist Open Source – also frei einsehbar und nutzbar. 3
Von Ingrid Brodnig, Luca Hammer Datenanalyse Wie sieht die politische Debatte auf Facebook aus? Wen erwähnen die Parteien – welche Medien verlinken sie? Wir haben tausende Beiträge und drei Millionen Likes analysiert und geben Einblick in die politischen Milieus auf dem sozialen Netzwerk 5 Der politische Mikrokosmos auf Facebook 7 Zu welchen Webseiten verlinken die Parteien? 9 Lange als einzige erfolgreich: Die FPÖ auf Facebook 10 Dreikampf auf Facebook: Wie Strache, Kurz & Kern Likes ernten 11 Welche Parteien Wut und welche Gelächter auslösen 12 Ein Fünftel der Nutzer verfasst drei Viertel der politischen Kommentare 13 Welche Parteien oft den Nutzern antworten (und welche selten) 14 Vor der Wahl schoss die Anzahl der Kommentare nach oben 15 Factsheets der Parteien ÖVP, SPÖ, FPÖ, Neos, Liste Pilz, Grüne 21 Sechs Beobachtungen zum Schluss
Digitalreport Der politische Mikrokosmos auf Facebook Wie sieht die politische Debatte auf Facebook aus? Diese Netz- werkgrafik gibt Einblick: Sie zeigt, wen die Parteien und ihre Spit- zenkandidaten auf Facebook teilen. Je näher zwei Knotenpunk- te beisammenliegen, desto eher beziehen sie sich aufeinander oder teilen dieselben Pages. Ein Beispiel: Die Regierungspar- teien ÖVP und FPÖ liegen eng beisammen, weil sie oft Beiträ- ge derselben Seiten teilen. Sowohl ÖVP als auch FPÖ haben im Beobachtungszeitraum Posts des Bundeskanzleramt Öster- reichs geteilt. Beiträge der „Kronen Zeitung“ wurden ebenfalls sowohl von FPÖ als auch Bundeskanzler Sebastian Kurz ges- hart. Durch solche Ähnlichkeiten entsteht Nähe im Netzwerk. Errechnet werden solche Grafiken nicht von Menschen, sondern von Algorithmen*, die komplexe Netzwerke visuali- sieren. Eines ist wichtig: Auch wenn eine Facebook-Page von einer Partei geteilt wurde (und somit ein Strich von der Partei * Algorithmen dorthin führt), heißt dies nicht unbedingt, dass die Page zu dem sind Vorgangsweisen zur Lösung eines Problems. In der politischen Milieu gehört: Zum Beispiel teilen Parteien gerne aktuellen Debatte sind mit unabhängige Medien oder auch Accounts erfolgreicher Sportler. Algorithmen häufig Computer- Die Grafik lässt aber Rückschlüsse zu, was die Fans der je- programme gemeint. Diese weiligen Partei eher auf Facebook sehen. Fans der FPÖ bekom- Computerprogramme können z.B. aus großen Datenmengen men womöglich öfters Posts der „Kronen Zeitung“ mitgeteilt, Auffälligkeiten herauslesen. Für wohingegen Fans aus dem roten oder grünen Spektrum eher die Darstellung dieser Netz- die Caritas oder das Frauenvolksbegehren zu Gesicht bekom- werkgrafik wurde der Algorith- men. Man merkt hier: Je nachdem, welchen Parteien man online mus ForceAtlas2 benutzt folgt, kriegt man einen anderen Blick auf Österreich. 4.075 Beiträge posteten die beobachteten Politik-Accounts in rund fünf Monaten. Für diese Grafik wurden jene Posts Grafik 1 ausgewertet, in denen andere Pages geteilt wurden Wessen Postings die Parteien teilen Die Netzwerkgrafik zeigt das Sharing-Verhalten der 6 Parteien und 6 Parteichefs. Erfasst wurde, welche Facebook-Pages diese Accounts teilen (zwischen 1. 1. – 1. 6. 2018). Je dicker die Linie zu einem Knotenpunkt, desto öfter wurde die Page geteilt 5
Karoline Edtstadler Rudolf Taschner Junge ÖVP Lukas Mandl August Wöginger Datenanalyse Wissensministerium Für ein nachhaltiges Österreich Margarete Schramböck Kärntner Volkspartei – ÖVP Markus Wölbitsch Tiroler Volkspartei Hermann Schützenhöfer Johanna Mikl-Leitner Volkspartei Niederösterreich Karl Nehammer Thomas Stelzer Harald Mahrer Gernot Blümel ÖVP Wilfried Haslauer Salzburger Volkspartei Politische Akademie der Volkspartei Günther Platter Elisabeth Köstinger Oe24.tv Team Kurz Austrian World Summit ZDF Morgenmagazin Das Nationalteam Sebastian Kurz Dominik Schrott Austrian Paralympic Committee Bundeskanzleramt Österreich Kronen Zeitung FPÖ Stefan Hermann Austrian Presidency of the Council of the European Union 2018 Freiheitliche Jugend Oberösterreich Österreichisches Außenministerium Gernot Darmann Herbert Kickl Harald Vilimsky Olympic Team Austria HC Strache BM.I – Bundesministerium für Inneres kurier.at: News ServusTV Markus Abwerzger Mario Kunasek PULS 4 Vorarlberger FPÖ Kärnten ABC News BBC News Freiheitliche – Süddeutsche Zeitung Magazin FPÖ Channel 4 News Bundesheer Angelika Mlinar SPIEGEL ONLINE Guy Verhofstadt Made My Day NEOS Tirol Matthias Strolz Im Zentrum Europäisches Parlament Österreich Sepp Schellhorn maschek. Österreichische NEOS Irmgard Griss Peter Klien Kinderfreunde ALDE Group – Liberals Israel Ministry of Foreign Affairs Addendum SPÖ and Democrats in the Zeit im Bild PULS 4 NEWS European Parliament Beate Meinl-Reisinger Nas Daily Peter Kaiser SPÖ Salzburg NEOS Kärnten Willkommen Österreich Christian Kern Pamela Rendi-Wagner WELT SPÖ Wien NEOS Niederösterreich Renate Anderl Franz Schnabl Martha Bißmann SPÖ Niederösterreich kontrast.at GPA-djp Stephanie Cox VSStÖ – Verband sozialistischer Student_innen SPÖ im Parlament Andreas Schieder Peter Pilz Michael Ludwig tagesschau SPÖ-Bundesfrauen Karl-Renner-Institut Alma Zadic Sozialistische Jugend Wien Liste Pilz Elisabeth Blanik Daniela Holzinger- Die Armutskonferenz. – EAPN Austria Vogtenhuber Max Lercher ÖH – Österreichische Hochschüler_innenschaft Sebastian Bohrn Mena Evelyn Regner Caritas: Wir helfen Frauenvolksbegehren Global 2000 Ingrid Felipe Alexander Van der Bellen Die Grünen Kärnten European Greens Neongreen Network ZDF heute bento Werner Kogler Wir sind Kaiser – Ein Fest für Österreich Harald Walser Die Grünen David Stögmüller Die Tiroler Grünen Die Presse Economist Die Grazer Grünen Forschungsbereich für Verkehrsplanung Helga Krismer System Change und Verkehrstechnik Georg Willi Cem Özdemir Rudi Anschober Greenpeace Österreich Maria Vassilakou Astrid Rössler Stoppt die Rechten Politik und Zeitgeschehen Die Grünen Wien ÖGB Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock Verein „Bündnis Fulda stellt sich quer – gegen Rassismus“ Die Grünen Salzburg Die Grünen Burgenland FreeDeniz WWF Austria Die Grünen im Bezirk Mödling Die Innsbrucker Grünen profil Ewa Dziedzic Grüne Wirtschaft Rolf Holub Madeleine Petrovic Hans-Henning Scharsach Die Grünen Europagruppe GRÜNE Niederösterreich Ulrike Lunacek Bündnis 90 / Die Grünen Greens / EFA in the European Parliament Politische satirische Plakate Michel Reimon Die Grünen Andersrum Attac Österreich Arte Grüne Frauen Österreich Simon Heilig-Hofbauer Grüne Bäuerinnen und Bauern – GBB Österreich in leiwanden Grafiken 6
Digitalreport Zu welchen Webseiten verlinken die Parteien? Zwei Trends sind offensichtlich: Artikel der „Kronen Zeitung“ werden stark von der FPÖ und Parteichef Heinz-Christian Strache auf Facebook gepostet. Aufgrund der häufigen Verlin- kung durch die Freiheitlichen liegt die Webseite der „Krone“ so- gar auf Platz 1 der (von der Politik) meistgeteilten Seiten. Auch die Boulevardseite oe24.at wird von den freiheitlichen Accounts oft verlinkt. Der zweite deutliche Trend ist, dass alle Parteien ihre eigenen Kanäle forcieren. Die SPÖ zum Beispiel postet häu- fig Beiträge von kontrast.at, dem Blog des sozialdemokratischen Parlamentsklubs. Alle Parteien verlinken gerne auf ihre eigene Webseite, wobei die Liste Pilz hier am häufigsten auf sich selbst im Web verweist. Bei der ÖVP hingegen spielt weniger die Par- tei-Webseite eine Rolle – die digitale Strategie der Volkspartei scheint sich vorrangig um Parteichef Sebastian Kurz zu drehen. Die Übersicht zeigt auch die Bedeutung etablierter Medien: Ein wesentlicher Teil der Links, die die erfassten Parteien und Politiker auf Facebook posten, führen zu klassischen Medien. Dies legt den Schluss nahe, dass sich auch die politische De- 1.021 batte auf Facebook deutlich an der Berichterstattung etablier- ter Medien orientiert. Neben dem etablierten Journalismus hat es allerdings auch Links wurden hier ausgewertet. ein sogenanntes „alternatives Medium“ auf die Liste der meist- Nicht aufgelistet werden in verlinkten Webseiten geschafft: unzensuriert.at wurde wieder- der Statistik Links zu Online- Plattformen wie Instagram holt von der FPÖ und ihrem Parteichef in Postings verlinkt und oder digitalen Tools wie Giphy somit Teil der politischen Debatte auf Facebook. (nähere Infos: digitalreport.at) unzensuriert.at Bei dieser Adresse handelt es sich um kein klassisches Medium, sondern um eine Webseite im Nahe- verhältnis der FPÖ, die dieses Naheverhältnis nicht transparent macht Grafik 2 Meistverlinkte Quellen Die Übersicht zeigt, welche Webseiten die Parteien und Parteichefs auf ihrer offiziellen Fanpage zwischen 1. Januar und 1. Juni 2018 auf Facebook verlinkt haben. Ausgewiesen werden hier jene Quellen, die mindestens zehn Mal von den erfassten Pages verlinkt wurden 7
Datenanalyse krone.at listepilz.at orf.at derstandard.at kurier.at diepresse.com oe24.at fpoe.at kontrast.at spoe.at heute.at kleinezeitung.at tt.com sn.at sebastian-kurz.at unzensuriert.at profil.at wienerzeitung.at falter.at welt.de 0 50 100 150 200 Anzahl Verlinkungen Heinz-Christian Strache & FPÖ Christian Kern & SPÖ Werner Kogler & Die Grünen Sebastian Kurz & ÖVP Matthias Strolz & Neos Peter Pilz & Liste Pilz 8
Digitalreport Lange als einzige erfolgreich: Die FPÖ auf Facebook – ein Zeitverlauf Mit Posts rund um Islam, Kopftuch und Mindestsicherung erzielen Kurz & Grafik 3 Strache im April 2018 viel Interaktion 350.0000 Interaktion im Zeitverlauf 300.0000 In Wahlkämpfen steigt auch Hier sieht man die Gesamtzahl die Interaktion auf Facebook der Likes, Kommentare und 250.0000 Im April 2013 postete Strache einen Shares auf Facebook, die die Beitrag über Türken in Österreich, Parteien und Parteichefs 200.0000 der viral wurde und 160.000 Shares erhalten* erntete. Das erklärt diesen Anstieg 150.0000 100.0000 50.0000 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 * Farb-Legende siehe unten Grafik 4 Ein weiterer Höhepunkt war die 3.000 Nationalratswahl 2017 – und seither Partei-Beiträge posten die Parteien weiterhin intensiv im Zeitverlauf Dass manche Parteien 2.500 weniger Interaktion erhalten, Im September 2013 fand die National- liegt nicht daran, dass sie ratswahl statt. Hier sieht man, Facebook meiden. Hier sieht dass die Parteien im Wahlkampf man, wieviel die Parteien über 2.000 viel mehr posteten die Jahre hinweg posteten 1.500 1.000 Es ist möglich, dass Parteien 500 viel Interaktion erhalten, weil sie viel Geld in Werbung stecken – die Höhe der 0 Facebook-Werbung lässt sich von außen nicht messen Aufgrund der Personal- 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 fluktuation bei den Grünen wurde im Zeitvergleich LISTE PILZ Peter Pilz Die Grünen NEOS Matthias Strolz kein Parteichef-Account SPÖ Christian Kern Volkspartei Sebastian Kurz erfasst FPÖ Heinz-Christian Strache 9
Datenanalyse Dreikampf auf Facebook: Wie Strache, Kurz & Kern Likes ernten Werner Kogler 0% Grafik 5 Die Grünen 1% Peter Pilz 0% Neos 2% Liste Pilz 1% Matthias Strolz 3% Gesamtinteraktion SPÖ 5% (1. Januar bis 1. Juni 2018) Drei Parteien dominieren die 34% Heinz-Christian 14% Christian Kern Debatte auf Facebook: FPÖ, ÖVP und SPÖ erhalten deutlich mehr Likes, Strache Kommentare und Shares ÖVP 1% 31% als die anderen Heinz-Christian Strache Sebastian Kurz und Sebastian Kurz liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. FPÖ 8% Jedoch ist die FPÖ insgesamt stärker: Strache und FPÖ- Account erzielen zusammen 42 Prozent der Interaktion, Kurz und ÖVP liegen bei 32 Prozent HEINZ-CHRISTIAN STRACHE 1.278.783 192.221 Grafik 6 219.869 SEBASTIAN KURZ Interaktion 1.197.798 näher analysiert: Wieviele Likes, Kommentare, 149.750 Shares die Parteichefs 180.888 erhalten CHRISTIAN KERN 522.320 90.087 72.224 MATTHIAS STROLZ 116.688 19.019 13.150 WERNER KOGLER 18.352 * Erhebungszeitraum dieser 3.385 Daten ist der 1. Januar bis 2.408 1. Juni 2018. In diesem Bericht Summe von Likes (inkl. Reactions) wurden bei der Anzahl der PETER PILZ Likes die Reactions (wütend/ 15.035 Summe von Kommentaren haha/traurig/ Wow/Love) mit- gezählt. Einzig auf S. 11 wurden 3.853 die Reactions getrennt von 3.472 Summe von Shares Likes ausgewertet 10
Digitalreport Welche Parteien Wut und welche Gelächter auslösen Grafik 7 Reactions Seit 2016 kann man auf Facebook auch auf Love/ ÖVP 54,2 % Haha/Wow/Traurig/Wütend 6% 10,9 % 14,7 % 14,3 % klicken. Vergleicht man die Emotionen, die die Parteien auf Facebook auslösen, zeigen sich faszinierende Unterschiede: • Bei der ÖVP dominiert „Love“, ebenso bei FPÖ 38,6 % der Liste Pilz. 4,1 % 6,6 % 18 % 32,7 % • Die Neos sind die einzige Partei, bei der „Haha“ überwiegt. • Wut ist wiederum die dominante Reaktion bei FPÖ, SPÖ und Grünen. SPÖ Diese Daten legen nahe: In 47 % 3% 28,6 % 9,1 % 12,3 % der Community der SPÖ hat sich etwas verschoben. Die Uni Wien führte im Nationalratswahlkampf 2017 eine ähnliche Untersuchung der Parteichefs durch. Damals war bei Christian Kern die häufigste Reaktion Grüne „Love“. Mittlerweile ist 31,8 % auch bei der Page von Kern 4,9 % 15,1 % 18,6 % 29,6 % die häufigste Reaktion Wut. Ein möglicher Erklär- ansatz ist, dass die Sozialdemokraten als Op- positionspartei mehr Kritik üben und in ihrer Community Wut über die neue Regierung dominiert. Die Studie der Neos Uni Wien findet man unter 3,3 % 14,8 % 45,5 % 22,1 % 14,3 % bit.ly/UniWien_Reactions 386.571 Reactions wurden für diese Übersicht ausgewertet Liste Pilz 28,9 % 7,3 % 25,6 % 13,1 % 25,1 % 11
Datenanalyse Laute Minderheit: Wie eine kleine Gruppe die politische Debatte dominiert 73 Grafik 8 Hyperaktive User Die aktivsten 20 Prozent der der erfassten Nutzer sind für 73 Prozent der politischen Kommentare Postings verantwortlich. kommen von nur einem Wir haben 768.016 Kommentare ausgewertet, Fünftel der Nutzer die zwischen dem 1. Januar % 2017 und dem 14. Oktober 2017 auf den Pages der Parteien oder ihrer Spitzen- kandidaten gepostet wurden (mehr zur Methodik auf S. 13). Auf den ersten Blick ist die Facebook-Debatte plura- Größe der listisch: Immerhin haben Sprechblasen 172.435 Facebook-Nutzer mit- 11,9 % zeigt Anteil der Postings diskutiert. Nur hinterlässt die Hälfte der User lediglich ein Posting im Beobachtungs- zeitraum. Die meisten posten also wenig – und ganz wenige posten viel. Die Facebook-Debatte ist auch ein Zerrspiegel: Man 4,6 % sieht nicht unbedingt, was „das Volk“ denkt. Ein Großteil der Kommentare zeigt vor allem, was eine lautstarke Minderheit meint. Zu ganz ähnlichen Ergeb- 6,1 nissen kam das Online- medium mokant.at, ihre % 4,6 % Auswertung zu Facebook- Kommentaren wird auf S. 26 beschrieben 73.854 Kommentare haben die 200 aktivsten Nutzer allein veröffentlicht weniger aktives aktivstes Fünftel Fünftel der Nutzer der Nutzer 12
Digitalreport Welche Parteien oft den Nutzern antworten (und welche selten) Grafik 9 Diskussionskultur: Wie oft die Pages 1.675 antworten Nicht alle Parteien antworten oft auf User-Kommentare, 1.104 zeigt diese Auswertung. Erfasst wurden Kommentare, 676 die Pages bei ihren eigenen Posts hinterließen 298 (zwischen 1. Januar und 86 38 14. Oktober 2017) Kurz Kern Strolz Lunacek Strache Pilz Die Grafik oben zeigt, dass nicht alle Parteien gleich oft auf User-Kommentare antworten: Im Jahr 2017 (von Beginn des Jahres bis zur Nationalratswahl) reagierte das Team von Se- bastian Kurz am häufigsten auf Nutzer und schrieb öffentlich sichtbare Kommentare auf der eigenen Page. Während die Mit- arbeiter von Sebastian Kurz mehr als 1600 Mal reagierten, tat dies das Social-Media-Team von Heinz-Christian Strache nur 86 Mal. Dabei erhielten gerade Strache und Kurz extrem viele User-Kommentare (das illustriert auch die Grafik rechts, die die Zunahme im Jahr 2017 dokumentiert). An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis zur Methodik: Die Aus- wertungen auf dieser Doppelseite und auf S. 12 basieren auf Da- ten aus dem Jahr 2017. Erfasst hat sie der deutsche Datenspe- zialist Josef Holnburger. Es ist nicht möglich, diese Auswertung für das Jahr 2018 zu wiederholen, da Facebook den Zugang zu derartigen öffentlichen User-Daten mittlerweile abgedreht hat. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Josef Holnburger, der seine Daten mit uns teilte. Methodik Die Daten wurden von Josef Holnburger mit dem Tool netvizz am 14. 10. 2017 erfasst. Gesammelt wurden alle Kommentare zu den letzten 1000 Beiträgen je Facebook-Page (betrachtet wurden alle Parlaments- parteien und ihre Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten). Ausgewertet wurden von uns nur Kommentare aus dem Jahr 2017 und keine Kommentare aus den Vorjahren 13
Datenanalyse Vor der Wahl schoss die Anzahl der Kommentare nach oben Grafik 10 Wer wie viele Kommentare erhielt (vor der Wahl 2017) Zwischen Mai und September 2017 stieg die Anzahl der User-Kommentare, die die KandidatInnen erhielten, auf mehr als das Doppelte. Man sieht, wie die Debatte 180.000 in einem erhitzten Wahl- kampf massiv zunimmt. Am 15. Oktober wurde dann gewählt. 160.000 Unter den Kandidaten erhielt Heinz-Christian Strache Kern Lunacek die meisten Postings, gefolgt von Sebastian Kurz. Die kleineren Parteien 140.000 (Grüne, Pilz, Neos) erhalten deutlich weniger Postings 120.000 Kurz Strolz Erhaltene Kommentare 100.000 Strache Pilz 80.000 60.000 40.000 20.000 0 2017 Okt* 2017 Jan 2017 Feb 2017 Mrz 2017 Apr 2017 Mai 2017 Jun 2017 Jul 2017 Aug 2017 Sep * Der Oktober 2017 wurde bis 14. 10. erfasst 14
Digitalreport Factsheet ÖVP krone.at Meistverlinkte Webseiten sebastian-kurz.at 14 * Sebastian Kurz Am häufigsten postete das Team von Bundeskanzler Sebastian Kurz die „Krone“, gefolgt von der Seite sebastian-kurz.at, die in der digitalen Strategie der ÖVP eine kleinezeitung.at 11 wichtige Rolle zu spielen scheint diepresse.com tt.com kurier.at sn.com 7 nachrichten.at KENNZAHLEN welt.de VON SEBASTIAN KURZ 6 5 5 spiegel.de orf.at Facebook-Fans: oe24.at faz.net 765.000 4 4 Beiträge pro Tag: 2,6 3 3 Durchschnittliche 2 2 2 Interaktion je Post: 3958 Likes, Kommentare und Shares Wahlergebnis ÖVP 2017: 31,5 Prozent * Anzahl Verlinkungen, Zeitraum: 1. 1 .– 1. 6. 2018, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden Worüber Sebastian Kurz postet: Der Kanzler spricht über Österreich und betont die Arbeit der Regierung. Auch Themen wie EU, Sicherheit und Außengrenzen kommen vor geben schön gesamten unserem sebastian EU Kinder ziehen setzen persönlich Gratulation gemeinsame ersten HC gute leben Besuch Reformen treffen AMS Standort Vielen Regierung gerade Tirol sparen viele Interesse Wirtschaft Euro größte Zeiten Budget freue Persönlichkeit kämpfen möglich Ausland Auftrag Land unserer Migration Arbeitsplätze unseren Beitrag Strang Juli Reise weltweit schaffen abzubauen weiterhin davon Stil Schutz Schritt großartigen Welt Millionen Bundesregierung seit Woche Rahmenbedingungen Begegnungen Politik kommt Familienbeihilfe Strache heutigen gemeinsam darüber Länder Beziehungen dagegen besser Verwaltung guten gesamte Moskau Stärkung denen ab Europa Arbeit Verantwortung müssen diskutiert unterstützen immer Herzliche sorgen China Türkei Familienbonus Job tun Vizekanzler Team klarer Wien Milliarden bekommen gegeneinander Merkel Zusammenarbeit entschlossen Steuern Gespräch genau dafür Digitalisierung Kampf zurück Ort großen beeindruckende Gold dürfen verändern miteinander Familien konnten österreichischen zurücknehmen investieren wirklich Arbeitsgespräch beschlossen Kurswechsel einsetzen Tagenneuen Haslauer Bundeskanzleramt klar Dank letzten deshalb Austria Wochen Berlin Wilfried umsetzen brauchen nächsten schon schützen Antisemitismus Interview Terminen Jahren AußengrenzschutzAustausch große Holocaust Wahlkampf braucht neue Arabischen Entlastung Zugang europäischen niemals Termine Fragen Sicherheit wünsche Europäische Besteuerung rund gleichzeitig besonders arbeiten Österreich versprochen stoppen Jahr Abend ganz Unterstützung starke Haltung konnte wofür besuchen Salzburg Präsidenten Kraft Veränderung Angela Bundeskanzlerin Bildung System Maßnahmen steuerliche wurden Präsident Mindestsicherung stärker Emmanuel Mitarbeiter sichern leisten Gesellschaft schönen Unternehmen Leistung Ziel Zahlungen darf Arbeitsmarkt Einsatz vergessen weitere senken Internetgiganten gewählt illegale Ratsvorsitz beschließen Pressekonferenz dabei Spitze Meinung klare Außengrenzen Union Macron großartige morgen RTL entscheiden Danke wichtige Pflege Tag bereit sowie schöne Volkspartei stärken Vereinigten ordentlichen Menschen bringen Landeshauptmann gefreut 15
Datenanalyse Factsheet SPÖ orf.at 30 * Meistverlinkte Webseiten Christian Kern Der SPÖ-Chef postet viele Links zu Medien – und er verweist auch auf die Seite kontrast.at, das Blog des roten kurier.at Parlamentsklubs derstandard.at 18 krone.at kontrast.at KENNZAHLEN VON CHRISTIAN KERN kleinezeitung.at wienerzeitung.at 11 10 diepresse.at nachrichten.at Facebook-Fans: 9 profil.at 243.000 heute.at falter.at Beiträge pro Tag: 2,3 spoe.at tt.com Durchschnittliche sn.at 4 4 4 Interaktion je Post: 3 3 3 1982,7 Likes, 2 2 2 2 Kommentare und Shares Wahlergebnis SPÖ 2017: * Anzahl Verlinkungen, Zeitraum: 1. 1 .– 1. 6. 2018, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden 26,9 Prozent Worüber Christian Kern postet: In den Beiträgen des SPÖ-Chefs geht es häufig um die schwarz-blaue Regierung, zeigt die Auswertung der Facebook-Seite von Kern SchwarzÖVP davon Menschen Bundesregierung unterstützt wichtig wissen schonArbeitRechtsextremismus verbreitet Budget klare Kern Gesellschaft dafürbereit Ausländer immer nehmen Unternehmen größte Christian Wien stehen europäische Job EU Zukunft Republik Sozialdemokratie letzten blaue verhindern gemeinsam gehen Grenzen Kosten gut dagegen Seite umgefallen egal ÖsterreichBlau Millionen Rauchverbot neuen müssen nächste besser schnell einfach neue Partei genau Sebastian Innenminister gleichzeitig Mitglieder gestrichen Jahren Familien Zeit Eltern soziale Mai fordern ab spart Wer zeigt braucht Volksbegehren Kickl Politik FPÖEuro Opposition Geld nimmt entschieden Welt Nichtraucherschutz Vizekanzler kürzt neu Demokratie darum gestern Europa Ende Tag Sicherheit Fragen Jobbonus nächsten Milliarden gleich LIVE Deshalb SPÖ bleibt gute Kinder Regierung Ja sollen Teil Kind Mal höhere Aktion unserer gar seit wäre macht gegenüber starke warum wünsche BVT Jahr Herr weniger dabei Gratulation sagt kommen lassen Land viele Prozent sagen Familienbonus Interessen Verantwortung Jahre besonders deutlich Stunden Ziel großen große fast wichtige Arbeitslosen pro darf Sparen Strache wert Peter geben bekommen ganz gerade Leben zahlen weiß schaffen gemacht tun Affäre System vielen streicht klar stellen Chancen Wahlkampf Aufgabe Patienten politische offenbar ÖsterreicherInnen 16
Digitalreport Factsheet FPÖ krone.at Meistverlinkte Webseiten Heinz-Christian Strache 139 * Der FPÖ-Chef und sein Team posten viele Links, die oft zu Boulevardmedien wie krone.at und oe24.at führen oe24.at KENNZAHLEN VON HEINZ-CHRISTIAN STRACHE diepresse.at dietagespresse.at derstandard.at Facbook-Fans: 777.000 48 unzensuriert.at heute.at Beiträge pro Tag: 4 kurier.at Durchschnittliche bmi.gv.at fpoe.at news.at orf.at Interaktion je Post: 19 2840 Likes, Kommentare 14 11 und Shares 8 6 5 Wahlergebnis FPÖ 2017: 2 2 2 2 26 Prozent * Anzahl Verlinkungen, Zeitraum: 1. 1 .– 1. 6. 2018, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden Worüber Heinz-Christian Strache postet: Oft schreibt Strache über die Konkurrenz, etwa die SPÖ. Bemerkenswert ist: Milliardär George Soros, der ein Feindbild der Rechten ist, wird auch prominent erwähnt FPÖ Nachschauen Wer Zukunft Wirtschaft Mindestpension Monat Schulden Politik Demokratie Freiheitlichen Chance Reform Zeit Herbert Familien positive entlasten Liebe CETA sollen Leistung wäre umgesetzt Schulen Realität on erreichen Veränderung kleinen group immer kommt schon erreicht grüne FPSport Familienbeihilfe vielen gemacht Christian große gebracht Bereich Türkei setzt gute darf Kinder ersten fast Kindern Rücken bessere Gratulation komplette viele wurden Sowohl sicher Leben stehen Kern seit Patienten Leistungen Teil Millionen erhalten verdient gehen Tagen Polizisten Kindergärten Zweiten Gerechtigkeit US letzten lassen netto etc bleiben ÖVP Bericht Asyl Jahr halten Kraft Chef versprochen Schritt has Wiener gegenüber Migration George Schluss Österreich ab fromgrünenMindestsicherung abgelehnt year durfte Bevölkerung unserer Unterstützung völlig politischen Interview endlich jedoch weniger his Konsequenzen SP klar Ausland rot Salzburg dürfen nächsten bisher Interesse Bürger besonders NEU Gewalt Familie Worte Abschaffung ORF Recht Arbeit pro Maßnahmen politische bringen wichtig Erhöhung Tage ja Woche rote Abwerzger eigentlich rund Ziel Islam Jahre kommen künftig Ungarn as Pyeongchang Dank neben Kopftuchverbot EU Euro Verwaltung SPÖ Soros Platz we richtig Geld have ganz Plus jedenfalls deren arbeiten illegal unserem Uhr VP weitere neuen sogar wünsche Europa NGO gestern Volksabstimmung schöne are Umsetzung Herzliche Sicherheit Steuern Schule Kritik freue Österreicher Gesellschaft Zusammenlegung Kärnten Bundesregierung hätten bzw Menschen gab arbeitenden Geschichte Tiroler heutigen Grenzen gearbeitet braucht Medien neue Milliarden dabei Israel steht Wahl Herzlichen Heimat Wien Europe Regierungsprogramm müssen Schwarz that dafür schützen eigenen Tag Skandal Ergebnis Migranten Land System Danke Freiheitliche illegale Kampf nunmehr their österreichischen Regierung tun soziale its setzen Häupl Asylwerber Entlastung HC Freunde genau heutige Darüber bereit weiterhin Fairness umsetzen They Markus world Senkung darauf policy schaffen Pensionisten arbeitende erst schwarzen Wahlversprechen macht Strache gesetzt Tirol Personen Abend Kind sparen sorgen foreign Gastronomie bleibt Jänner Innenminister verloren Zuwanderung leider geben sowie Jahren Gast Österreicherinnen Bundeskanzler österreichische gemeinsam konsequent Kickl Deutsch aktuellen Budget Sebastian Forderungen statt möglich gut nie unseren Grün 17
Datenanalyse Im Beobachtungszeitraum war Matthias Strolz Chef der Neos, Factsheet Neos mittlerweile ist ihm Beate Meinl-Reisinger nachgefolgt derstandard.at Meistverlinkte Webseiten Matthias Strolz 15 * Strolz verweist oft auf Qualitäts- medien, speziell „Standard“ und diepresse.com „Presse“ 10 orf.at addendum.org kurier.at 8 KENNZAHLEN VON MATTHIAS STROLZ wienerzeitung.at 6 sn.at Facebook-Fans: 97.000 profil.at puls4.com Durchschnittliche Beiträge pro Tag: 1,8 strolz.eu heute.at neos.eu welt.de 4 4 Durchschnittliche Interaktion je Post: tt.com vol.at 3 551,5 Likes, Kommentare und Shares Wahlergebnis Neos 2017: 5,3 Prozent 2 2 2 2 2 2 2 2 * Anzahl Verlinkungen, Zeitraum: 1. 1 .– 1. 6. 2018, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden Worüber Matthias Strolz spricht: Europa ist zum Beispiel ein Thema bei dem Neos-Politiker, ebenso der Ausdruck „Flügel heben“, für den Strolz sehr bekannt ist gemeinsam wäre Unterstützung fürs tut Europa Wochetunpolitische Deswegen Zeit kämpfen Kampf ÖsterreichGehtAnders unterstützen bitte bereit Kanzler orf Kinder Schellhorn Option Fragen geht Monaten Kontrollkraft ltw18 Mann Vlog heutigen voll unserem Regeln müssen brauchen Volksabstimmung vielen Qualität Opposition nächste Antrag Kärnten schon Schritt Schwarz Partei erfahrt NEOS gibt Islam Bildung echte Übergabe Schulen Ende Parlament Staat unserer Transparenz Sommergespräch einschalten Millionen Bürgerinnen Zukunft warum Möge neuer Österreich groß dürfen Jahre Demokratie Parteipolitik letzten wichtig sollten freue Themen sagt Weder schauen Tag verlieren lassen mal Congrats gilt neuen eigenen Freiheit Politik wählen kommt Regierung gesehen erste SPÖ dagegen Probleme Land Niederösterreich System Landtag stellen hören Leben Rede großen Vorarlberg freut REIN Schluss schön Miteinander Idee braucht Untersuchungsausschuss halte kämpft finde Sonntag Sache nehmen natürlich Ton Mut Frage Tirol Volksbefragung unseren Bürger_innenbewegung neue Nein Lösungen wichtiger Bürger bessere rauchen wohl pro Blau Platz bleiben Tote statt oft matspricht endlich ja sehen DontSmoke Vertrauen Generation viele senken beste denen Abgeordneten Wien Medien reden Jahren sagen Bewegung Nationalrat Vizekanzler gehen Menschen Meinung Pflege weitere klar Kraft Innsbruck Volksbegehren Salzburg Trotzdem Heimat Stirn Danke Österreicherinnen Jahr freu FlügelHeben sieht eigentlich genau unseres ÖVP Integration Frau eu Strolz Reformturbo großer lange Gastronomie wenigen seit nächsten com Initiative bevor wann raus Schritte Vamos Uhr Kopftuchverbot ganz sei überzeugt dabei gut Thema jedenfalls heißt halten große Liebe Strache puls4 traurig Affäre gute davon dafür dringend gestern freie besser immer Wer darf FPÖ macht Rechtsstaatlichkeit Zeitpunkt bringen PULS fordern Team ersten Live letzte BVT leider ganze Schule ab Liste sogar Sepp Orbán Reform wachsen läuft los 18
Digitalreport Factsheet Pilz listepilz.at Meistverlinkte Webseiten 138 * der Liste Pilz Da Peter Pilz kaum Links zu Webseiten postete, wurden hier die Links der Page der Liste Pilz aufgeführt. Bei der Partei zeigt sich, dass diese extrem oft auf die eigene Webseite verlinkt KENNZAHLEN VON PETER PILZ derstandard.at Facebook-Fans: 34.000 Durchschnittliche kurier.at diepresse.at Beiträge pro Tag: 0,2 krone.at orf.at Durchschnittliche Interaktion je Post: 12 798,1 Likes, Kommentare 10 8 und Shares 3 3 Wahlergebnis Liste Pilz 2017: 4,4 Prozent * Anzahl Verlinkungen, Zeitraum: 1. 1 .– 1. 6. 2018, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden Worüber Peter Pilz postet: Der Parteigründer postet häufig zu inhaltlichen Themen, eindeutig steht die BVT-Affäre im Zentrum seiner Kommunikation Parlament Ausschusses Beide russischen Hausdurchsuchungen Kloibmüller österreichische Republik BVT bereits Eurofighter JahrenFälle politische schwarz Gazprom FPÖ gemeinsam SPÖ Sebastian Zöhrer Regierung StA Unternehmen worden Interessen EGS Rechnung ÖVP schon Vorwürfe setzt dabei gut ersten Ernst Aufklärung los braucht untersuchen ganz St Pilnacek Beamte wegen gehen Opposition CD Justiz Ausschuss Achse Teil Preiszler Referat ORF Affäre politisch FSB letzten gute Büro EU bald Staatsanwaltschaft Kern IGGiÖ HD zwei Erdogan Partei Goldgruber AO Zentrum Politik türkischen Verfahren Neo Unabhängigkeit vielen lässt müssen Uhr Führung ATIB SWR BMI Kickl Zusammenhang Jahr Millionen immer beiden Hintertür Tage Kopien rund klar Innenminister WKStA Putin großen Auftrag lautet Untersuchungsausschuss Minister ab Kunasek steht Fall Daten heißt Österreich darauf Verdacht sorgen Kanzler Wien Chef Ermittlungen wichtig Kontrolle Generalsekretär Einheit Innenministerium seit Macht Wer Wiener Airbus Grund statt Doskozil politischen erste dafür Peter neuen kommt Kontakte Staaten gleichzeitig wurden übernehmen 19
Datenanalyse Factsheet Grüne derstandard.at global2000.at Meistverlinkte Webseiten von Werner Kogler Die Umwelt-NGO Global2000 sowie die Webseite derstandard.at werden am 3 3 * häufigsten geteilt krone.at profil.at news.at orf.at 2 2 2 2 KENNZAHLEN VON WERNER KOGLER Facebook-Fans: 13.000 Durchschnittliche Beiträge pro Tag: 1,3 Durchschnittliche Interaktion je Post: 17,1 Likes, Kommentare und Shares Wahlergebnis Grüne 2017: 3,8 Prozent * Anzahl Verlinkungen, erfasst wurden Seiten, die mindestens zwei Mal verlinkt wurden Worüber Werner Kogler postet: Das Kernthema wird betont: Umweltschutz. Dass Werner Kogler für die „grünezukunft“ verantwortlich ist, liest man auch hier GrüneNeubeginnBlau weniger Interview Natur Europa vorbei großen Naturschutz Freiheit Giftzähne Menschen ebenso schon schwarzblauen Sicherheit fehlt No los Kanzler Georg zugänglich Strache bessere Astrid Linz ganz Landwirtschaft Tirol diskussionsfreudig Mensch Zuversichtlich entschlossen Wien Land Mai WerTransparenz Politik Mut Abend grünezukunft Willi com vielen wichtiger arbeiten brauchen bereiten gruenezukunft Gestern Verteidigung Tour Europäische besser Innsbruck ÖVP Österreich Gute Komm Datenschutz vorn lange Zusammenhalt Idee gesagt Verantwortung braucht Frau Zukunft rot NEUE Kärntner braunen DieNeuenGrünen statt CETA Grün echte Sepp Umwelt Gemeinsam saubere LKW Bürgerinnen recht Umweltschutz Innenminister moderne Luft unserem Hört NÖ Niederösterreich Arbeit gilt Konzerne Hut Kogler Wahl Demokratie Dank Gerade Schwarz Wirtschaft seit bzw bleiben Bürgermeister Gerechtigkeit Samstag Innovation gehts wichtigen Schritt bringen gleich Gesundheit sozialer hören ja sollen Rössler großer immer morgen kampfeslustig Eben Wolf SchwarzBlau Falter Niemals Klima Laterne wohl Neuen offen einfach kämpfen stellt deshalb Blauen kurze schau gestalten Innsbrucker Grünen schaffen radikal Salzburg ab wichtig nächsten Armin liegt Menschenschutz Kickl Rote Fragen AKW Neos Grüner lassen Heimat Kaiser mal Regierung Kontrolle Piste müssen SchautBravo Werner St Schellhorn alte dabei sozialen Gestaltung gut denWilli genau kontrolliert Klimaschutz Salzburger tun FM4 bereit Bundesrat Steuerzahler aufrichtig FPÖ 20
Digitalreport Sechs Beobachtungen zu den Parteien 1 % Insgesamt betrachtet, hat 45 Mal hat die SPÖ zwischen 139 Mal hat Heinz-Christian Strache in rund fünf Monaten die Web- die Facebook-Seite der ÖVP 1. Januar bis 1. Juni 2018 auf seite der „Kronen Zeitung“ auf seinem offiziellen Account nur wenig Likes, Kommen- ihre eigenen Adressen spoe.at geteilt (siehe S. 17). Krone.at war deswegen mit Abstand die tare und Shares. Sie erhält und kontrast.at (das Blog des meistgeteilte Seite in der Auswertung gerade einmal 1 Prozent der SPÖ-Parlamentsklub) ver- Interaktion der politischen wiesen, siehe S. 8. Man kann Seiten (siehe S. 10). Parteichef daran erkennen, wie sehr Sebastian Kurz erntet hin- die Parteien in den ver- gegen 31 Prozent der Gesamt- gangenen Jahren dazu über 41.648 28 interaktion. Das zeigt, wie gegangen sind, ihre eigenen massiv die gesamte digitale Kanäle im Netz zu forcieren Strategie der ÖVP auf dem Beiträge Parteichef aufbaut. Einfach Likes sammelten die Grünen hat Peter Pilz zwischen dem gesagt: Während die ÖVP auf zwischen 1. Januar und 1. Januar und 1. Juni 2018 Facebook ein Zwerg ist, ist 1. Juni 2018. Zum Vergleich: veröffentlicht – er postet ihr Parteichef Kurz ein Riese Die FPÖ erhielt 279.434 Likes mit Abstand am wenigsten. (und dieses Ungleichgewicht und bei der SPÖ waren Es ist extrem ungewöhnlich, ist deutlich größer als bei den es 187.288. Auch diese Zahlen dass der Chef einer anderen Parteien) zeigen, wie schwer sich Parlamentspartei eine so die kleineren Parteien auf geringe Facebook-Aktivität Facebook tun. Einerseits aufweist. Zum Vergleich: liegt dies wohl daran, Heinz-Christian Strache dass diese Parteien generell postete 523 Mal, Sebastian eine kleinere Wählergruppe Kurz 386 Mal, Christian Kern ansprechen (siehe Wahl- 345 Mal, Matthias Strolz ergebnis). Andererseits kann 270 Mal und auch Werner es auch sein, dass andere Kogler verfasste 198 Beiträge Parteien pompösere Zahlen 45,5 vorweisen können, weil sie mehr Geld in Facebook- % Werbung stecken und somit Mit Humor spielen die Neos – das schlägt sich auch in den mehr Menschen eingeblendet Zahlen nieder. 45,5 Prozent der gesammelten Facebook- werden. Von außen lässt Reaktionen sagen „haha“, ein deutlich höherer Schnitt als sich leider nicht eruieren, bei allen anderen Parteien. Denn verglichen mit anderen wieviel Geld die jeweiligen Parteien, fallen die Neos mit einer deutlich unterhaltsameren Parteien in die Sichtbarkeit Bildsprache, zum Beispiel mit Katzenbildern, auf auf Facebook stecken 21
Von Barbara Buchegger, Sofia Palzer-Khomenko Reflexion Wie nutzen Jugendliche soziale Medien – spielt dort Facebook überhaupt noch eine Rolle? Und was wissen wir über User-Kommentare auf sozialen Medien: Spiegelt sich darin die Meinung „des Volkes“ wider oder die Meinung einer Minderheit? Zwei Fachbeiträge gehen diesen Fragen nach 23 Google hat immer Recht: über Teenager und ihre Mediennutzung 26 Inmitten einer lauten Minderheit: über das Ungleichgewicht in der Facebook-Debatte
Digitalreport Google hat immer Recht Wie nutzen Jugendliche soziale Medien anders als Erwachsene? Barbara Buchegger von der Initiative Saferinternet.at gibt Einblick – und erklärt die Risiken und Unklarheiten, denen Teenager bei der Informationssuche ausgesetzt sind Text: Barbara Buchegger Noch vor wenigen Jahren stiegen Ju- Nachwuchs während des Abendessens allem ältere Jugendliche haben nach wie gendliche mit 10 oder 12 Jahren ins In- auf das Handy starrt. Gleichzeitig gibt vor ihren Facebook-Account und nutzen ternet ein. Das ist sprunghaft nach unten es aber auch Kommunikationsformen, ihn passiv. Darüber hinaus verwenden gegangen: Wir beobachten derzeit einen die die Kinder irritierend finden: Wäh- Teenager auch Netzwerke, die ältere Per- Einstieg ins Netz zwischen dem ersten rend die Eltern und vor allem Großeltern sonen wenig kennen und nutzen, wie und zweiten Lebensjahr. Zwar haben die das Telefonieren noch für eine wichtige Snapchat – das zeigte unsere Befragung. Kinder in diesem Alter keine eigenen Ge- Kommunikationsform halten, sehen dies räte, aber sie nutzen jene der Eltern oder Jüngere oft anders. Telefonieren oder das großen Geschwister. Noch ehe ein Kind Abheben des Telefons im Beisein ande- Von den Jugendlichen nutzen: ein eigenes Smartphone oder Computer rer Personen wird als unhöflich angese- 85 besitzt, hat es schon viele Erfahrungen hen und die Eltern und Großeltern dafür online gesammelt – nicht immer nur an- auch kritisiert. genehme. Gerade Kinder nutzen Geräte % häufig nicht nur Geräte mit einem Bild- Welche Apps Whatsapp schirm, auch Sprachsteuerung ist zuneh- Jugendliche nutzen mend in Verwendung. Das Kleinkind, das im Einkaufszentrum die nervige Für Jugendliche ist das Smartphone 81 YouTube % Musik mit „Alexa, Musik aus“ abdrehen nicht in erster Linie ein Gerät, um jeman- 63% möchte, ist keine Seltenheit mehr. Das den anzurufen, sondern um ihr Leben zu Baby, das ein Magazin oder den Fernse- organisieren und in engem Kontakt zu her mit Wischbewegungen steuern will, den eigenen Freunden zu stehen – über Instagram 59% auch nicht. unterschiedliche Apps. Es ist ein Mythos, Das Ganze zeigt: Das Internet ist für dass Teenager nur jene sozialen Netz- Kinder und Jugendliche so selbstver- werke verwenden würden, auf denen die Snapchat 52% ständlich wie für die Eltern der Kugel- Eltern bloß nicht anwesend sind. Gerade schreiber. Wir bei Saferinternet.at be- WhatsApp ist die meistverbreitete App raten Eltern, LehrerInnen, Jugendliche unter Jugendlichen und dort sind auch Facebook und auch SeniorInnen – und sehen gro- oft die Eltern und Großeltern unterwegs. Das ergab der „Jugend-Internet-Monitor 2018“ ße Unterschiede zwischen den Genera- Und Facebook wird so verwendet, wie von Saferinternet, der Teenager tionen. Erwachsene die tägliche Papier-Zeitung befragte, welche sozialen Apps sie verwenden Zum Beispiel gibt es Unterschiede, nutzen: Zum Nachrichten lesen, neue (n = 400, Altersgruppe 11 bis 17) was als unhöflich erachtet wird: Eltern Infos aus dem eigenen Sportverein oder finden es oft unhöflich, wenn der eigene Interessantes von Celebreties sehen. Vor 23
Reflexion Unsere Umfrage ergab: Jugendliche che auch bereit, Risiken einzugehen. Sie mit dem Fernsehen (beide Medien nut- nutzen also eine große Anzahl an Apps geben ihre Zugangsdaten zum Beispiel zen 59 Prozent der Befragten). Doch ob- und Tools rund um Kommunikation, Un- an andere Personen weiter, wenn ein wohl soziale Medien der erste Kanal sind, terhaltung und Spielen. Auch wenn es für Internet-Zugang im Hotel während des den Jugendliche für die Informations- Erwachsene auf den ersten Blick nicht Urlaubes nicht gewährleistet sein sollte. suche benutzen, misstrauen sie diesem so wirkt, erfüllen die genannten Platt- Dies führt mitunter zu einer Art „Identi- Medium immens: Nur zehn Prozent der formen für Jugendliche alle die Funktion tätsdiebstahl“, denn nicht immer erweist Befragten hielten soziale Medien für eines sozialen Netzwerkes: So wird in sich die andere Person als komplett ver- glaubwürdig. YouTube viel mit anderen Personen kom- trauenswürdig und gibt die Daten nach muniziert, die gleiche Interessen haben Ablauf einer „Urlaubsvertretung“ auch wie man selbst. So werden über Instag- wieder heraus. Im schlimmsten Fall führt Welche Medien halten ram neue Freundschaften gebildet. Auch also die Urlaubsbuchung der Eltern dazu, Jugendliche für sehr glaubwürdig? Gruppen in WhatsApp erreichen eine dass Jugendliche unvorteilhafte Plä- 32 recht große Öffentlichkeit, wenn ganze ne schmieden und ihre Identität online Klassen oder Schulen in einer Gruppe entwendet wird. Mein Tipp ist, sich für wichtige Begebenheiten mitbekommen. das Kommunikationsverhalten der eige- % nen Kinder zu interessieren und notfalls Radio Offline gibt es für 29 einen Kompromiss zu finden, dass diese Teenager einfach nicht zum Beispiel einmal am Tag 10 Minuten % online sein dürfen – das verhindert be- Fernsehen Dass Eltern eine andere Handynut- reits viele Konflikte. zung aufweisen, kann auch zu Proble- men führen: Zum Beispiel passiert es im- Eine große Herausforderung auch, dass Jugendliche zwar permanent ist 23% Webseiten klassischer Medien mer wieder, dass Eltern einen Urlaub in das Internet für die Suche nach Infor- einem Land außerhalb der EU in einem Hotel ohne Internet buchen. Während mation nutzen – dass ihnen die genaue Beurteilung von Information aber sehr 21% Wikipedia Berufstätige die Idee, einmal richtig ab- langweilig erscheinen kann. zuschalten, durchaus verlockend finden, ist dies für Jugendliche mitunter eine Bei der Medienkompetenz beobach- ten wir einen großen Unterschied zwi- 20% Tageszeitungen/Magazine Horrorvorstellung: Ein internetloses Ho- schen Theorie und Praxis: Wie man In- tel erschwert ihnen, ihre sozialen Netz- werke aufrecht zu erhalten. Das beste formation im Internet überprüft, können Jugendliche oft theoretisch benennen. 10% soziale Netzwerke Beispiel hierfür ist das soziale Netzwerk Sie wissen, dass man eine Behauptung Snapchat. Diese App bietet eine Funk- mit anderen Quellen vergleichen oder Das ergab eine Umfrage von Saferinternet.at tion, die von Jugendlichen als ein Kenn- diese Behauptung „einfach googeln“ Ende 2016 (n = 400, Altersgruppe 14 bis 18) zeichen für die Enge einer Freundschaft kann, doch sie tun es in der Praxis höchst oder Beziehung angesehen wird, genannt selten und wenn, dann unwillig, ist unse- der „Streak“ oder die „Flammen“. Haben re Beobachtung aus vielen Trainings und Jugendliche konsumieren als In- sich zwei Personen in den vergangenen Besuchen in Schulen. Denn Informatio- formationen vorrangig auf Plattformen, 24 Stunden Fotos oder Videos geschickt, nen bewerten ist langweilig und zeitauf- die ihnen wenig vertrauenswürdig er- dann wird das unter der Kategorie „Best wändig. Auch sind sehr viele Jugendliche scheinen. Gleichzeitig waren 86 Pro- Friends“ als Flamme angezeigt und da- nahezu defätistisch, was die Suche nach zent nicht sicher, ob Informationen im neben zeigt eine Zahl an, wieviele Tage Fakten betrifft, und äußern mitunter die Internet richtig oder falsch sind. Obwohl lang diese zwei Personen ohne Unter- Meinung, dass man sich „ohnehin nie si- Jugendliche also mit dem Internet auf- brechung in Kontakt waren. Für Jugend- cher sein kann“. Eine solche Sichtweise gewachsen sind und dieses auch als pri- liche signalisieren die Flammen, wer ihre lässt die Suche nach Information noch märe Informationsquelle (gemeinsam allerbesten Freunde sind: Steht neben weniger attraktiv wirken. mit dem Fernsehen) nutzen, erscheint der Flamme eine hohe Zahl, wird dies Im Jahr 2016 haben wir eine Umfrage ihnen die Bewertung der Online-In- als Zeichen einer hohen Bedeutung die- unter Jugendlichen gemacht. Wir wollten formation mühsam und auch schwer. ser Person gewertet. Dies darf nicht nur wissen, welche Informationsquellen Ju- Wir sehen zum Beispiel, dass Ju- einmal für 24 Stunden unterbrochen wer- gendliche für tagesaktuelle Themen nut- gendliche Apps zwar zur Unterhaltung den, denn dann ist der Streak weg – die zen, und welche Quellen sie glaubwürdig oder für sozialen Austausch nutzen, Freundschaft wird hoffentlich nicht ge- finden. Hier zeigte sich, dass Teenager in ihnen aber weniger Verwendungsmög- kündigt, doch es besteht entsprechende einer Zwickmühle stecken: Die beliebtes- lichkeiten bekannt sind, wie sich diese Gefahr, dass der Freund oder die Freun- te Informationsquelle der Jugendlichen Kanäle auch für die eigene Recherche din enttäuscht ist. Daher sind Jugendli- waren soziale Netzwerke – gemeinsam einsetzen lassen: Zum Beispiel finden 24
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