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Juni 2023 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth www.ihk.de/bayreuth Wie digital ist Oberfranken? Seite 24 Neue IHK-Spitze Energie managen Wolfram Brehm als Lehren aus dem zweiten Hauptgeschäftsführer bestellt Oberfränkischen IHK-Energieforum
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E DI TO RI AL Mit Mut und Dynamik in die Zukunft Mit Mut und Dynamik in die Zukunft! Unter diesem Motto steht die Arbeit der IHK für Oberfranken Bay- reuth in den kommenden Jahren. Mut und Dynamik braucht es nach der Corona-Krise sowie in Zeiten welt- weiter Umbrüche und Herausforderungen in allen Be- reichen der Wirtschaft, auch in der IHK. Viele Geschäftsmodelle sind nachhaltig gestört oder stehen im Zuge der Transformation auf dem Prüfstand. Die IHK wird die Probleme der einzelnen Unternehmen nicht lösen können, aber sie kann Lotse sein, beraten und ihre Mitgliedsunternehmen auf der Suche nach guten Lösungen unterstützen. Dabei werden wir aktiv sein und für unsere Mitgliedsunternehmen konkret et- was bewegen. Vorreiter sein bei den Themen, innovativ bei den Lösungsansätzen und hartnäckig gegenüber der Politik – eben mutig und dynamisch. Der Politik, vor allem auf der Bundesebene, steht man zunehmend verständnislos gegenüber. Nach den Kri- sen brauchen unsere Unternehmen jetzt Rückenwind statt Gegenwind. Aktuell jedoch werden viele Entschei- Wolfram Brehm (li.) und Dr. Michael Waasner dungen getroffen, die neue Belastungen für die Betrie- be und unseren Wirtschaftsstandort Oberfranken nach zierungen, sowie sehr geringem Wirtschaftswachstum sich ziehen. Man gewinnt den Eindruck, dass die Politik bei hoher Inflation und stark steigenden Personalkos- nicht erkennt oder nicht erkennen will, welche Aus- ten. Dazu stehen repressive Regulierungen an, wie die wirkungen politische Entscheidungen konkret auf die geforderten Berichterstattungen zur Nachhaltigkeit Unternehmen haben. oder zum Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, um nur zwei Beispiele zu nennen. Eine unternehmensfreundliche Wirtschaftspolitik der Bundesregierung sucht man vergebens. Stattdessen Vor diesem Hintergrund braucht es eine starke IHK als diskutiert und beschließt die Ampel fast täglich neue Stimme der Wirtschaft, die der Politik den Spiegel vor- Belastungen für nahezu alle Branchen. Diese addieren hält und aufzeigt, dass die aktuelle Wirtschaftspolitik sich zu einem ohnehin schwierigen Umfeld steigender ein Irrweg ist. Energiekosten, unsicherer Verfügbarkeit von Strom, steigender Zinsen und erschwertem Zugang zu Finan- Das wollen wir künftig noch deutlicher tun. Ihre Dr. Michael Waasner Wolfram Brehm Präsident Hauptgeschäftsführer OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 3
INH A LTS V E RZ E ICHNIS NACHRICHTEN RATGEBER Energieeinkauf aktiv gestalten 28 Transformation zur „Circular Economy“ 30 Sonderprogramme der Gewerblichen Wirtschaftsförderung32 Dialog mit Litauen 36 TITELTHEMA Exportförderung mit „Bayern – Fit for Partnership“ 37 Wie digital Konjunktur mit ist Oberfranken? 24 Ursprungszeugnis-Barometer leichtem Aufwärtstrend 6 38 IHK-Kommunalforum IHK-Hauptgeschäftsführer mit Digitalministerin Imagekampagne für Wolfram Brehm Judith Gerlach 25 den Tourismus 38 im Interview 8 Forderungen 150 Jahre NETZSCH10 an die Politik 26 Flaschenfreunde: Stimmen aus Gemeinsam mehr erreichen der Wirtschaft 26 12 TOP-100-Award für oberfränkische Unternehmen 14 Messe „Freizeit, Touristik & Garten“ 16 Heimatverbundene Unternehmen aus Oberfranken17 Brasilien – Markt mit guten Aussichten 39 Bilanz von bayernhafen Bamberg 18 Cyber-Sicherheit in Unternehmen 40 Neues aus den Unternehmen 20 Abschreibungen bei Gebäuden 42 Grünes Licht für digitale Mitgliederversammlungen43 4 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
INHALTSVERZ E I C H N I S NETZWERKE Ausgabe Ausschuss „Standort Juni 2023 Oberfranken“: Vorsitzender Jörg Lichtenegger im Interview 54 Wirtschaftsgespräch mit Manfred Weber 57 BILDUNG Schulgipfel: EDITORIAL 3 Berufsorientierung stärken44 IMPRESSUM 39 Ausbildungskampagne #KÖNNENLERNEN46 BEKANNTMACHUNGEN 61 Abschlussfeiern der BRANCHENVERZEICHNIS 61 beruflichen Bildung 47 HANDELSREGISTER- „Taste the Ausbildung“ Genussregal RECHERCHE 61 in Forchheim 48 im Einzelhandel 58 VERANSTALTUNGEN62 50 Jahre Prüferin 50 Roadshow International 60 Sachbezugswerte51 „Kochzert“ der Gastronomie 52 In eigener Sache „Oberfränkische Wirtschaft“ in neuem Gewand Seit 113 Jahren informiert die „Oberfränkische Wirtschaft“ – anfangs noch unter dem Titel „Mitteilungen der Handelskammer für Ober- franken“ – die IHK-Mitglieder über Neuigkeiten aus den Unternehmen, aktuelle Wirtschaftsthemen und Serviceangebote der IHK. Mit dieser Ausgabe haben wir – gemeinsam mit unserem Verlagspartner, der HCS Medienwerk GmbH – dem IHK-Magazin ein frisches Gewand gegeben: Ab sofort erscheinen wir im neuen Format und Design – hand- lich, übersichtlich und abwechslungsreich. Wie gefällt Ihnen die erste Ausgabe? Wir freuen uns über Ihre Meinung, Anregungen und Kritik zur neuen „Oberfränkischen Wirtschaft“ an redaktion@bayreuth.ihk.de IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm (li.) und der Geschäftsführer der HCSB Verlagsgruppe, Andreas Heinkel OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 5
N AC H RICH T E N Foto: Wasan - stock.adobe.com Leichter Aufwind, aber noch immer viele Herausforderungen: Das ist das Bild, das die aktuelle IHK-Konjunkturbefragung zeichnet. Konjunktur mit leichtem Aufwärtstrend IHK-Präsident Dr. Michael Waasner fordert echte Zeitenwende Die oberfränkische Wirtschaft startet mit leichtem Aufwind in das Sommerhalbjahr. Der Konjunkturklimaindex der IHK für Oberfranken Bayreuth legt um sieben Punkte auf 109 Zähler zu. Ursache für diese Entwicklung ist der vorsichtige Optimismus bei den Erwartungen. Die aktuelle Geschäftslage der Mitglieds- lage zufrieden. Vor allem der Großhandel Arbeitskosten setzen Unternehmen unternehmen der IHK für Oberfranken Bay- und mit Abstrichen auch das verarbeitende unter Druck reuth fällt im Saldo weiterhin positiv aus. Gewerbe berichten im Saldo allerdings von Der Fachkräftemangel wird inzwischen von 34 Prozent aller Befragten beurteilen die einer schlechteren Geschäftslage als noch über 60 Prozent der Befragten als Risiko für aktuelle Geschäftslage positiv, 17 Prozent zu Jahresbeginn. die Geschäftsentwicklung in den kommen- negativ, eine leichte Verbesserung gegen- den zwölf Monaten gesehen. 55 Prozent der über der Konjunkturumfrage zur Jahres- Auftragsvolumen rückläufig Unternehmen sehen außerdem die Arbeits- wende. „Vor dem Hintergrund der immer Die heimischen Unternehmen stehen kosten als Gefahr für die weitere betrieb- noch hohen Energie- und Rohstoffpreise, enorm unter Druck, wie ein Blick auf die liche Entwicklung. Dieser Wert steigt seit der steigenden Zinsen, der verhaltenen Entwicklung des gegenwärtigen Auftrags- September 2020 stetig an und notiert zum Konsumlaune und des allgegenwärtigen volumens zeigt. Das internationale Ge- Mai 2023 auf einem Allzeithoch. Weiterhin Fachkräftemangels ist das alles andere als schäft bleibt angespannt, wenn auch nicht größtes Risiko aus Unternehmenssicht sind selbstverständlich“, macht IHK-Konjunktur- so deutlich wie die Binnennachfrage. Einzig – wenn auch mit rückläufiger Tendenz – die referent Malte Tiedemann deutlich. auf dem nordamerikanischen Markt verbu- Energie- und Rohstoffpreise (70 Prozent). chen die befragten Unternehmen spürbare Ebenfalls stark risikobehaftet sind die aktu- Im Dienstleistungssektor, dem Baugewerbe Zuwächse. Rückläufig ist dagegen das Ge- elle Inlandsnachfrage (54 Prozent) und die und im Einzelhandel sind mehr Unterneh- schäft mit China, dem Pazifikraum und dem wirtschaftspolitischen Rahmenbedingun- men als zuletzt mit der aktuellen Geschäfts- Nahen Osten. gen (45 Prozent). 6 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
NAC H RI C H TE N Der Standort Deutschland verliert zusehends an Reputation und Wettbewerbsfähigkeit. Dr. Michael Waasner „Die wachsenden Risiken machen deutlich, Steigende und sinkende Investitionspla- eine Idee haben und etwas bewegen wol- dass unsere Unternehmen immer mehr nungen halten sich die Waage. Einzig im len, nicht aber, um sich in ihrer Freizeit mit unter Druck geraten“, warnt Dr. Michael Großhandel sind mehr Investitionen ge- nicht nachvollziehbarer Bürokratie herum- Waasner. „Der Standort Deutschland verliert plant. Die Zahl der Unternehmen ohne In- zuschlagen. Ich bitte Sie eindringlich, diese zusehends an Reputation und Wettbewerbs- vestitionsplanungen verharrt auf einem Fehlentwicklung zu stoppen! Es ist Zeit für fähigkeit.“ Der IHK-Präsident verweist auf hohen Niveau. eine echte Zeitenwende!“ eine weitere gefährliche Entwicklung. „Noch nie habe ich so viele frustrierte Unterneh- Warten auf die „Zeitenwende“ IHK-Ansprechpartner merinnen und Unternehmen getroffen, wie Waasner: „Die Politik kann wenig für die Malte Tiedemann in den vergangenen Wochen.“ Ursache sind geopolitische Lage und die Nachwirkun- Bereich Standortpolitik in erster Linie immer mehr Auflagen, immer gen von Corona. Sie kann aber sehr wohl Standortinformation und mehr bürokratische Hemmnisse. Waasner: etwas für die ausufernde Bürokratie. Herr Qualitätsmanagement „So kann es nicht weitergehen. Wenn Unter- Bundeskanzler, Menschen werden Unter- 0921 886-107 nehmer ihren Kindern zusehends davon nehmerinnen und Unternehmer, weil sie tiedemann@bayreuth.ihk.de abraten, das Familienunternehmen zu über- nehmen, sagt das eigentlich alles.“ In welchen wirtschaftsbezogenen Themengebieten soll die zukünftige Prognosen hellen sich etwas auf Bayerische Staatsregierung Schwerpunkte setzen? (max. 3 Antworten) Für die kommenden Monate macht sich Energiepolitik 69,3 % bei der oberfränkischen Wirtschaft trotz un- Arbeitsmarkt, Bildung, Fachkräftesicherung 61,8 % günstiger Rahmenbedingungen vorsichti- ger Optimismus breit. Nach der deutlichen Bürokratie und Verwaltung 54,8 % Erholung zu Jahresanfang notieren die Er- Digitalisierung 31,2 % wartungen erstmals seit Januar 2022 wie- Steuern 25,9 % der im leicht positiven Bereich. 21 Prozent Klima- und Umweltschutz 15,3 % der Befragten rechnen mit einer verbes- Verkehr und Mobilität 14,3 % serten Geschäftslage, 20 Prozent mit einer Gründung, Innovation, Finanzierung 9,5 % rückläufigen Entwicklung. Optimistisch sind der Dienstleistungssek- Standort/ Fläche 4,0 % tor und vor allem das Tourismusgewerbe. Außenwirtschaft 1,8 % Eine im Saldo deutliche Eintrübung der 0% 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % Geschäftslage erwartet neben dem Einzel- Quelle: Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, Mai 2023 handel insbesondere das Baugewerbe, wo In den Bereichen Energiepolitik und Fachkräftesicherung sehen die meisten befragten Unterneh- neben dem Fachkräftemangel und den stei- men Handlungsbedarf. genden Rohstoffpreisen immer stärker die erschwerte Baufinanzierung aufgrund stei- IHK-Konjunkturklimaindex gender Zinsen zum Tragen kommt. Konjunkturindex Lage Erwartung „Dass sich in den meisten Branchen die 160 Lieferzeiten zuletzt tendenziell verkürzt ha- 150 ben, ist zweifellos ein Zeichen der Normali- 140 sierung“, macht Tobias Hoffmann deutlich, 130 stellvertretender Hauptgeschäftsführer der 120 IHK für Oberfranken Bayreuth. „Erste Früh- 109 110 indikatoren der IHK-Konjunkturumfrage 100 lassen aber auch auf eine zunehmende 90 Nachfrageschwäche schließen. Viele Unter- 80 nehmen leben vom Auftragsbestand.“ 70 60 Während die Binnennachfrage in den kom- 50 menden Monaten nach Einschätzung der 05/13 09/13 01/14 05/14 09/14 01/15 05/15 09/15 01/16 05/16 09/16 01/17 05/17 09/17 01/18 05/18 09/18 01/19 05/19 09/19 01/20 05/20 09/20 01/21 05/21 09/21 01/22 05/22 09/22 01/23 05/23 Unternehmen auf der Stelle tritt, werden die Exporte wohl zulegen. Vor allem vom Nord- Quelle: Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, Mai 2023 amerikageschäft und der Eurozone erhoffen sich die Unternehmen Impulse. Der Konjunkturklimaindex legt in der jüngsten Umfrage um sieben Punkte auf 109 Zähler zu. OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 7
N AC H RICH T E N „Unternehmer brauchen Rückenwind statt Gegenwind“ Energie, Fachkräfte, Netzwerke: IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm über die Schwerpunkte für die kommenden Jahre Die IHK-Vollversammlung hat Wolfram Brehm zum Haupt geschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth be- stellt. Der bisherige stellver- tretende Hauptgeschäftsfüh- rer rückte somit auch formal in die Funktion auf, die er schon seit August 2022 nach dem Ausscheiden von IHK- Hauptgeschäftsführerin Gabri- ele Hohenner kommissarisch innehatte. In der „Oberfrän- kischen Wirtschaft“ spricht er über die Schwerpunkte, die er „Ich möchte eine dynamische IHK, die für ihre Mitglieder konkret etwas bewegt“: Wolfram Brehm in der IHK-Arbeit setzen will. ist seit Ende März neuer Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth. Auf Empfehlung des Präsidiums hat die ke IHK. Diese Kombination – fachliche Kom- mangel. Aber auch die Digitalisierung, die Vollversammlung Sie mit großer Mehrheit petenz und Praxiserfahrung – ist eine gute Transformation hin zu einer klimaneutralen zum Hauptgeschäftsführer bestellt. Mit Grundlage für die Arbeit. Wirtschaft und die Bürokratie belasten die welchem Gefühl blicken Sie nach vorne? Wirtschaft zum Teil massiv. Unsere Aufga- Ich bin dankbar für das große Vertrauen, das Wo werden Sie als Hauptgeschäftsführer be ist es, das Interesse der regionalen Wirt- mir Präsidium und Vollversammlung mit- Schwerpunkte setzen? schaft zu vertreten – und dies wollen wir in gegeben haben, und schaue zuversichtlich Ich möchte eine dynamische IHK, die für Zukunft noch deutlicher, noch vehementer nach vorne: Zusammen mit unseren Mit- ihre Mitglieder konkret etwas bewegt. Zu tun. Die Unternehmen brauchen seitens arbeiterinnen und Mitarbeitern und einem den drängendsten Themen zählen die Ener- der Politik keinen Gegen-, sondern Rücken- engagierten Ehrenamt bilden wir eine star- gieversorgung, der Arbeits- und Fachkräfte- wind. Wir müssen mit unseren Forderun- gen wieder durchdringen. Die Wirtschaft braucht eine starke Stimme. Zur Person Wie kann sich die IHK bei der Politik Ge- Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt Kulmbach hat der 56-jährige Wolfram hör verschaffen? Brehm eine Ausbildung zum Reserveoffizier absolviert, danach eine kaufmän- Als IHK vertreten wir das Gesamtinteresse nische Berufsausbildung bei der familiengeführten IREKS-Gruppe in Kulmbach unserer rund 51.000 Mitgliedsunternehmen, abgeschlossen und anschließend bis zum Diplom Volkswirtschaftslehre an der nicht nur das einzelner Branchen – allein Universität Bayreuth studiert. Nach knapp fünf Jahren als Büroleiter eines Bundes- dies hat Gewicht. Wir schmieden Allianzen, tagsabgeordneten kam er 1998 zur IHK für Oberfranken Bayreuth, wo er zunächst vernetzen uns mit Partnern in Oberfranken. als Referent, danach als Bereichsleiter Standortpolitik und Kommunikation sowie Und wir sind im ständigen Austausch mit seit 2011 als stellvertretender Hauptgeschäftsführer tätig war. Brehm ist verheira- der Politik, mit Mandatsträgerinnen und tet und hat zwei erwachsene Töchter. -trägern aus der Region, aber auch in Mün- chen, Berlin und Brüssel. Dabei legen wir 8 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
NAC H RI C H TE N nicht nur den Finger in die Wunde und weisen auf Missstände IHK-Präsidium beruft Tobias hin – sondern legen auch Konzepte vor und zeigen konkrete Lösungen. Hoffmann zum stellvertretenden Stichwort Energiekrise: Was fordert und tut die IHK in die- Hauptgeschäftsführer sem Bereich? Mit sofortiger Wirkung hat das Prä- Unternehmen brauchen verlässliche Vorgaben und eine sta- sidium der IHK für Oberfranken bile Energieversorgung. Den Ausstieg aus der Atomenergie Bayreuth Tobias Hoffmann zum zugunsten der Braunkohlekraftwerke zum jetzigen Zeitpunkt stellvertretenden Hauptgeschäfts- sehen wir deshalb kritisch. Mit unserem Positionspapier führer berufen. Damit ist die IHK- „Energiewende Oberfranken“ haben wir die Interessen der Führungsriege wieder komplett. oberfränkischen Wirtschaft gebündelt dargelegt. Auch haben Hoffmann tritt damit die Nachfol- wir unsere Beratungskompetenz in Sachen „Energie“ zuletzt ge von Wolfram Brehm an, der bis deutlich ausgebaut. Bei unseren Veranstaltungen, etwa unse- zu seiner Berufung zum Hauptge- ren Energieforen, bringen wir Energieexpertinnen und -exper- schäftsführer stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer war. ten mit Praktikern aus den Unternehmen zusammen. Hoffmann absolvierte 2002 sein Abitur in Naila. Nach seinem Welche Maßnahmen ergreift die IHK, um die Unterneh- Wehrdienst in Heidenheim studierte er ab 2003 an der Uni- men bei der Fachkräftesicherung zu unterstützen? versität Bayreuth Rechtswissenschaften mit wirtschaftswis- Die IHK steht insbesondere für die Stärkung der beruflichen senschaftlicher Zusatzausbildung. Nach seinem Referendariat Bildung. Mit der Fachkräftesicherung können wir nicht früh wurde er 2012 als Volljurist der IHK für Oberfranken Bayreuth genug ansetzen: Wir machen uns deshalb für mehr Berufs- Leiter des Referats Steuern, Finanzen, Handelsregister. 2018 orientierung in den Schulen stark. Mit der bundesweiten IHK- wurde er stellvertretender Leiter des Bereichs Recht und Steu- Ausbildungskampagne #KÖNNENLERNEN zeigen wir Schulab- ern, 2019 Leiter des Bereichs Betriebswirtschaft. Dieses Amt be- gängerinnen und -abgängern auf, welche Berufschancen die hält Hoffmann auch nach seiner Berufung, er bleibt außerdem berufliche Bildung bietet. Kombiniert mit einer Weiterbildung Beauftragter für die Wirtschaftsführung der IHK. Der 40-Jährige eröffnen sich hier Karrierewege, die denen von Akademikern ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. in nichts nachstehen. Werbung für die Ausbildung ist auch unser Azubi-Video-Contest – kurze, authentische Clips von „echten“ Azubis, die Einblicke in den Ausbildungsalltag geben. Doch das Werben um Auszubildende reicht nicht aus, um die Neue Ansprechpartnerin Fachkräftelücke zu schließen. Dafür brauchen wir auch Ar- für Start-ups und Co. beits- und Fachkräfte aus dem Ausland. Wir setzen uns für eine mittelstandsfreundliche Überarbeitung des Fachkräfteeinwan- Nadine Siegemund verstärkt derungsgesetzes und eine echte Willkommenskultur ein. die Unternehmensförderung Nadine Siegemund verstärkt seit Als wichtiger Standort der Automotive-Branche steht Anfang diesen Jahres das Team Oberfranken vor einer erneuten Transformation. Verber- des Bereichs Innovation.Unterneh- gen sich in dem Wandel auch Chancen? mensförderung der IHK für Ober- Wie gut unsere Zulieferer die Transformation weg vom Ver- franken Bayreuth. Als Referentin brennungsmotor bewältigen, hängt vor allem davon ab, wie für Unternehmensförderung mit gut die Kfz-Hersteller mit dem Wandel zurechtkommen. Unser Schwerpunkt Start-ups zählen die Vorteil in Oberfranken ist, dass es beim größten Teil der Zu- Betreuung des Landkreises Kron- lieferer um den Interieur-Bereich eines Autos geht. Da ein E- ach sowie von Stadt und Landkreis Motor weniger Platz benötigt als ein Verbrenner, könnte das Bamberg, die Beratung von Gründerinnen und Gründern so- für Zulieferer auch ein Vorteil sein. Trotzdem muss der Wandel wie Start-ups und Unternehmen in Sachen Existenzgründung bewältigt werden. Das gelingt zum einen, indem sich die Zu- ebenso zu ihren Aufgaben wie die Finanzierung, Unterneh- lieferer breiter aufstellen. Forschung und Entwicklung werden mensnachfolge und Netzwerkpflege. Die 27-Jährige stammt immer wichtiger. Unsere Experten beraten die Unternehmen aus Allersberg bei Nürnberg und ist derzeit in Kronach daheim. zu Schutzrechten, Fördermitteln und zu Kooperationen zwi- An ihre Ausbildung bei der Sparkasse Fürth schloss Siegemund schen Wirtschaft und Wissenschaft. ein BWL-Studium an der FAU sowie der Otto-Friedrich-Universi- tät Bamberg an und war danach als wissenschaftliche Mitarbei- terin an einer privaten Hochschule im Bereich Marketing und Vertrieb tätig. „Das Beraten und Netzwerken macht mir Spaß Die Wirtschaft braucht und ich sehe hier die Möglichkeit, eine wertvolle Unterstützung für Gründer und Start-ups aus der Region zu sein.“ eine starke Stimme. Nadine Siegemund ist erreichbar unter Wolfram Brehm 0951 91820-314 und siegemund@bayreuth.ihk.de. OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 9
N AC H RICH T E N Lust auf Zukunft Maschinenbauer NETZSCH feiert 150. Jubiläum Von einer kleinen Werkstatt in Selb zu einer international erfolgreichen Maschinenbau- Gruppe: Für NETZSCH ist 2023 das 150. Jubiläumsjahr – und über 4.000 Mitarbeitende weltweit feiern mit. Die Geschäftsführer der NETZSCH-Gruppe – Paul Netzsch, Jens Niessner und Moritz Netzsch (v.li.). Der Anfang hatte Start-up-Flair: Zwei Brüder le Weiterentwicklung dessen haben, was wir sich wichtige Meilensteine der Firmenge- machen sich 1873 selbständig und entwi- heute machen. Ich wünsche mir, dass wir schichte Erich Netzsch (1903-1990) und ckeln in einer kleinen Werkstatt in Selb ein bei aller Reflektion, bei allem notwendigen Thomas Netzsch (1946-2010) zuschreiben Qualitätsprodukt, das die Feuerwehren der Um- und Neudenken organisch wachsen, lassen. Beide Geschäftsführer haben das Region überzeugt. Die Feuerwehrspritzen und das Unternehmen stärker denn je in die Unternehmen auf ihre eigene Art geprägt der „Gebrüder Netzsch Maschinenfabrik“ nächste Generation bringen.“ und mit wegweisenden Entscheidungen sind ein Verkaufsschlager. Thomas Netzsch Auch deshalb hat NETZSCH zum 150. Jubi- nach vorne gebracht. Die Entdeckung und ist Schlosser, sein jüngerer Bruder Chris- läum seine Unternehmensgeschichte unter Weiterentwicklung der Mohno-Pumpe un- tian Netzsch Ingenieur – auch die später vielfältigen Perspektiven recherchieren las- ter Erich Netzsch oder die intensive Interna- von ihnen entwickelten Maschinen für die sen. „Unsere Geschichte liefert Antworten, tionalisierung unter Thomas Netzsch sind Keramikproduktion sind bekannt für ihre warum wir so lange existieren. Unser Slogan nur Beispiele hierfür. Qualität. Mit der Konjunktur der Porzellan- „Proven Excellence“ ist keine Worthülse. Wir industrie im Fichtelgebirge konzentriert sich können unsere Exzellenz aus unserer Histo- „We drive industrial progress“ das Unternehmen schließlich ganz auf die rie belegen. Man kann beobachten, wie wir Die Vision für die Zukunft steht indes: 2022 Herstellung dieser Anlagen. über viele Jahre ganze Branchen aktiv präg- hat das Unternehmen eine neue Strategie So beginnt vor 150 Jahren die Erfolgsge- ten. Aber auch, dass NETZSCH sich immer für die drei Geschäftsbereiche auf den Weg schichte eines Familienunternehmens, das wieder an radikale Veränderungen in der gebracht. „We drive industrial progress to sich heute einmal um den Globus spannt Unternehmenswelt oder in den Märkten an- sustain a successful eco-system through ge- – mit Produkten wie Mohno-Pumpe, Nass- passen konnte. Das erforderte manchmal nerations“ – die neue Mission für die Zukunft mühle und Rheometer, mit rund 210 Pro- auch, dass man sich drastisch neu aufstel- offenbart bei NETZSCH einen gestärkten duktions- und Vertriebsstandorten. An der len musste“, sagt Paul Netzsch. So wurden Gestaltungswillen. Der Blick zurück macht Spitze der Unternehmensgruppe stehen nach dem zweiten Weltkrieg etwa Kartoffel- eben Mut, vor allem aber macht er Lust auf auch heute wieder zwei Brüder aus Selb: waschmaschinen konstruiert, in der Hoch- Zukunft. Und die soll mehr denn je von Inno- Moritz und Paul Netzsch. Als fünfte Gene- Zeit der Porzellanindustrie wurden von vation geprägt sein. Seit 2019 beteiligen sich ration der Inhaber-Familie Netzsch führen NETZSCH Komplettfabriken für die kerami- Mitarbeitende zum Beispiel im NETZSCH- sie das Unternehmen gemeinsam mit CFO sche Industrie gebaut. All diese Entwicklun- eigenen Innovationsinkubator NEDGEX an Jens Niessner. gen haben dazu geführt, dass sich NETZSCH der Entwicklung futuristisch anmutender mit den drei Geschäftsbereichen „Analysie- Ideen – natürlich immer auf der Suche nach „Unsere Geschichte liefert Antworten“ ren & Prüfen“, „Mahlen & Dispergieren“ und potenziellen neuen Geschäftsfeldern. Seinen familiären Werten und seinen Wur- „Pumpen & Systeme“ erfolgreich am Markt zeln will NETZSCH weiterhin treu bleiben. positionierte. In seinem Jubiläumsjahr plant NETZSCH Im Jubiläumsjahr unterstreicht Moritz Der Blick zurück hat außerdem eine persön- umfassende Feierlichkeiten – auch an allen Netzsch: „Mir ist wichtig, dass wir eine stabi- liche Komponente. Vor allem dann, wenn großen internationalen Standorten. 10 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
- Anzeige - BI-LOG Warenhotel Steht die Logistik wirklich Kopf? Renommierte Fachblätter wie die Deutsche Verkehrszeitung DVZ melden es fast täglich: Immer mehr Hersteller und Handelsunternehmen verkaufen über mehrere eigene Kanäle. Das erfordert extrem flexible Logistikprozesse. Der Logistik-Dienstleister BI-LOG Warenhotel hat das Problem erkannt und bietet Lagerflächen plus ausgefeilte Prozessumgebungen. Geschäftsführer Claus Huttner erläutert die Hinter- gründe. Herr Huttner, ein Logistiker muss heute aus ein und demselben Lagerbestand heraus problemlos mehrere Absatzkanäle bedienen können, heißt es. Teilen Sie diese Einschätzung? Claus Huttner: Ja, das ist in der Tat so. Die weltweiten Handelsstrukturen haben sich in den vergangenen Jahren massiv verändert. Um den wach- senden Kostendruck abzufedern, bauen viele Unternehmen zunehmend direkte Absatzkanäle auf. Welche Auswirkungen hat das auf Sie als Logistik-Anbieter? Claus Huttner: Das erhöht die Komplexität unseres Geschäfts. Heute sind praktisch alle Hersteller und Handelshäuser im E-Commerce und im statio- nären Handel aktiv, wo es einen starken Trend hin zu eigenen Filialen, zum Verkauf in Outlet-Centern und PopUp-Stores gibt. Diese Kanäle erfordern jeweils unterschiedliche Logistik-Abläufe. Mit Containern in Hafennähe oder leerstehenden Industriegebäuden kommt man da wohl nicht weit … Claus Huttner: Container haben die Funktion, im weltweiten Kreislauf der Logistik getaktet verfügbar zu sein. Stellen Sie sich vor, ein Unternehmen braucht heute seine Ware, die in Containern irgendwo herumsteht. Die Produkte müssen ja professionell distribuiert, möglicherweise veredelt und/ oder auf einzelne Kunden verteilt werden. Und was einfache Lagerflächen wie ehemalige Industriegebäude angeht: Diese genügen fast nie den heu- tigen Qualitätsansprüchen. Da geht es um Sauberkeit, Sicherheit vor Einbruch und Diebstahl. Und natürlich um die Verkehrsanbindung. Moderne Logistik braucht eine leistungsfähige Infrastruktur – und zwar rein physisch, aber auch auf der IT-Seite. Darin steckt natürlich auch eine Chance für jedes Unternehmen, das eben nicht nur Lagerflächen, sondern auch eine solche komplexe Infrastruktur zu bieten hat … Claus Huttner: Das ist richtig. Die Nachfrage nach Flächen, die eine moderne Mehrkanal-Strategie abbilden können, steigt. Für das BI-LOG Warenho- tel ist das seit vielen Jahren Alltag. Unser bestehendes Terminal in Scheßlitz hat nicht nur eine optimale Verkehrsanbindung – wir können problemlos große Mengen handeln und haben alles an Personal und Prozessen, was dazu gehört. Zusätzlich haben wir, um die Nachfragewelle nach quali- fizierter Logistik zu meistern, unsere Kapazitäten massiv ausgeweitet. In Kürze werden wir 5.000 neue Palettenplätze anbieten können – zusätzlich zu unseren bisherigen 28.000 Palettenplätzen. Und Kunden, die Ihre zusätzlichen Lagerkapazitäten nutzen wollen, können auch auf Ihre sonstigen Logistik-Dienstleistungen zugreifen? Claus Huttner: Selbstverständlich, das ist ja das Entscheidende. Wir können mit unseren IT-gestützten Prozessen praktisch aus dem Stand unter- schiedliche Kanäle bedienen, haben eine moderne Einbruchmeldeanlage, Sprinkler und qualifiziertes Personal. Wer zwischenlagern will, kann unse- re Transportnetze und Serviceleistungen völlig quasi innerhalb von Minuten nutzen und mit hoher Qualität zu seinen Kunden kommen. Alles steht ? Wir stellen Ihre Logistik wieder auf die Beine. Am steinernen Kreuz 9 · 96110 Scheßlitz · info@bilog-warenhotel.de · + 49 951 6050 – 201 www.bilog-warenhotel.de OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 11
N AC H RICH T E N „Flaschenfreunde“ Gemeinsam mehr erreichen Zwei etablierte Unternehmen, eine gemeinsame neue Marke: Mit der Rösler CeramInno GmbH und der Ernst Röser Siebdruckerei GmbH haben sich im Landkreis Kronach zwei Mittelständler für ein gemeinsames Projekt zusammengetan. Das Ergebnis: die „Flaschenfreunde“, die individuell bedruckte Glasflaschen „B2B“ vertreiben. Johannes Rösler und Frank Hammer- nert sich Rösler. Er wusste, allein würde sein schmidt kennen sich seit Kindertagen. Seit Unternehmen das nicht können – „aber ich Jahrzehnten sind die beiden Geschäftsfüh- habe trotzdem zugesagt“. Noch am gleichen rer der Unternehmen Rösler und ROESER Abend rief er seinen Freund Frank Hammer- befreundet, hatten aber geschäftlich nie schmidt an, die Geschäftsidee für das ge- eine gemeinsame Unternehmung – bis zu meinsame Projekt war geboren – und der diesem Tag Anfang des Jahres 2020. Da prä- erste Auftrag bereits da. sentierte Johannes Rösler, Chef der Rösler CeramInno GmbH, Geschirrporzellan auf Die Kernkompetenz von Rösler ist der Bügel- einer Messe in Düsseldorf, am neuen gro- verschluss, die von ROESER alles rund um ßen Messestand waren auch Glasflaschen die Veredelung von Glas. „Wir beide haben ausgestellt. „Da hat uns die PR-Agentur Potenzial in der Idee gesehen“, so Rösler. eines großen Automobilzulieferers gefragt, Die Flaschen sind vor allem für die tägliche ob wir Glasflaschen mit Bügelverschluss Befüllung am Wasserspender gedacht: Glas auch individuell bedrucken können“, erin- habe gute Barriereeigenschaften, ist lang- lebig und die gesündeste Variante als tägli- ches Trinkgefäß – und durch die Vermeidung von Kunststoff-Plastikflaschen werde viel Plastik, Logistik und somit CO₂ gespart. zwischen 0,3 und einem Liter. Dort kann Johannes der Kunde auch die Grafikdaten hochladen. Rösler B2B und ausschließlich online „Vertrieb und Marketing laufen ausschließ- „Was ein Unternehmen allein nicht hätte lich online“, berichtet Johannes Rösler. stemmen können, konnten wir zusammen dann umsetzen“, sagt Hammerschmidt. Die Flaschenfreunde als „Labor“, denn die Ziemlich schnell kam danach die Corona- Lehren aus dem Start-up, so Rösler, „neh- Rösler CeramInno GmbH Pandemie – und mit ihr, trotz aller Einschrän- men wir mit und setzen sie in unseren etab- Als mittelständisches Unternehmen kungen, die Zeit und Muße, die Geschäfts- lierten Unternehmen um“. entwickelt die Rösler CeramInno GmbH idee weiterzuentwickeln. „Ich weiß nicht, ob seit 70 Jahren neue Lösungen in den das Ganze ohne Corona entstanden wäre“, Und: Mit ihren Firmen im Hintergrund, taten Bereichen technische Keramik und sagt Frank Hammerschmidt rückblickend. sich die beiden Unternehmer beim Start Porzellan. Darüber hinaus ist das Unter- Die beiden entschieden sich für den B2B- der Flaschenfreunde etwas leichter. „Wir nehmen mit Sitz in Tettau/Schauberg Vertriebsweg und gleichzeitig dafür, auch mussten nicht bei Null anfangen. Wir hatten im Landkreis Kronach Partner für die kleine Losgrößen anbieten zu wollen. 2021 die Kontakte und Quellen für Glas, die Ver- thermische Prozessbehandlung aller entstanden die Website und der Onlineshop schlüsse und vieles weitere. Die Anfangs- Arten von Schüttgütern und anderen mit Konfigurator für unterschiedliche Glas- investitionen waren überschaubar, und keramischen Formkörpern (bis 1600°C). typen, verschiedene Gewinde, Schraub- und das unternehmerische Risiko auf mehrere Bügelverschlüsse und Fassungsvermögen Schultern verteilt“, so Hammerschmidt. 12 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
NAC H RI C H TE N Geschäftsbeziehungen der Unternehmen Gemeinsam innovativ sein Rösler und ROESER bestehen vornehmlich Für die beiden befreundeten Unternehmer Frank zu Großkunden, währen häufig seit Jahr- sind die „Flaschenfreunde“ zur Herzensan- Hammerschmidt zehnten. „Aber wie bearbeitet man einen gelegenheit geworden. Und so appelliert Markt ausschließlich online, baut eine kom- Hammerschmidt auch an andere: „Keine plett neue Marke auf – dafür braucht es Ener- Angst vor gemeinsamen Innovationen!“ Jo- gie, das war ein Lernprozess.“ Auch wenn hannes Rösler ergänzt: „Führt man die Kom- Was ein Unterneh- der Onlineshop für sich allein stehen kann, schätzen viele Kunden den direkten Kontakt. petenzen aus kleinen und mittelständischen Firmen zusammen, kann neues Wachstum men allein nicht Und jedes Kundengespräch ist wertvoll, sagt bei uns in der Region entstehen. Dafür muss Johannes Rösler. „Wir bekommen wichtiges man aber über den Tellerrand schauen: Viel- hätte stemmen Feedback.“ Seit dem Launch habe der On- leicht kann man eine Idee allein nicht um- können, konnten line-Shop bereits viele Verbesserungsschlei- fen durchlaufen. setzen, aber mit einem anderen Unterneh- men als Partner sehr wohl.“ wir zusammen Ziel ist jetzt, weiteres Umsatzwachstum zu dann umsetzen. generieren, mittelfristig Kunden nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und der Schweiz zu gewinnen. Hammer- Ernst Röser Siebdruckerei GmbH schmidt sieht das Start-up auf einem guten 80 Prozent der Wertschöpfung Weg: Es kämen Aufträge, der Jahresumsatz Seit 1953 steht der Name ROESER für in der Region liege im sechsstelligen Bereich. Zu den Kun- Kompetenz rund um die Dekoration Bei den Produkten der Flaschenfreunde den zählen die Hotellerie und Gastronomie, von Verpackungen aus Glas, Kunststoff kommen über 80 Prozent der Komponenten Unternehmen, die die individuell bedruck- und Aluminium. Heute wird das Unter- und der Wertschöpfung aus einem Umkreis ten Flaschen als Mitarbeitergeschenke nehmen in Kleintettau in der zweiten von nur 20 Kilometern: die Glashütten im verwenden, oder Gemeinden, die Neubür- und dritten Generation geführt und Landkreis Kronach, die Verschlüsse aus der ger damit begrüßen. Vertragspartner der ist zu einem international führenden Marktgemeinde Tettau. Regional und nach- Kunden ist derzeit noch die Rösler Cera- Anbieter für Veredelungen geworden. haltig: Die kurzen Lieferwege reduzieren mInno GmbH – beim Erreichen einer Um- Zu den Kunden zählen globale Marken auch den CO₂-Fußabdruck, so Rösler. „Das satzschwelle wollen Rösler und Hammer- aus den Branchen Parfüm, Kosmetik, ist die Stärke Oberfrankens, und für unser schmidt die „Flaschenfreunde“ als rechtlich Healthcare und Getränke. Produkt gerade des Landkreises Kronach: eigenständiges Unternehmen ausgründen. Wir haben die Kompetenzen alle hier vor Ort.“ Dennoch: „Man muss Geduld haben“, so Johannes Rösler. Die Umsatzerwartun- gen wurden anfangs nicht erreicht, nicht ungewöhnlich bei einem Start-up. Sichtbar werden, einen guten Platz im Suchma- schinen-Ranking bekommen – das dauert seine Zeit, ergänzt Hammerschmidt. Die 13
N AC H RICH T E N Oberfränkische Unternehmen als Top-Innovatoren ausgezeichnet Insgesamt 300 deutsche Mittelständler haben ihre Innovations-Qualitäten bewiesen und tra- gen ab sofort das TOP-100-Siegel 2023. Sie setz- ten sich zuvor in einem starken Kandidatenfeld Jubel über die erneute Auszeichnung: Oliver Henkelmann-Mattheus, durch: Mit 550 Bewerbern hatten so viele Unter- Bereichsleiter Sales; RAPA-Vorstandsvorsitzender Dr. Roman Pausch; nehmen wie noch nie Unterlagen eingereicht. Der Dr. Jochen Endrejat, Bereichsleiter F&E; Rocco Kemnitz, Leiter der Vorentwicklung; Theresa Rödel, Bereichsleiterin Personal; RAPA-Vor- Innovationswettbewerb ging dieses Jahr bereits ständin Karin Wolf (v.l.). in seine 30. Auflage – und brachte einmal mehr auch einige oberfränkische Preisträger hervor. TOP! Das TOP-100-Siegel wird in drei Größenklas- RAPA sen vergeben (bis 50, 51 bis 200 und mehr als Die Familienunternehmen RAPA aus Selb hat mit seinen Innova- 200 Mitarbeitende), pro Klasse werden maximal tions-Qualitäten erneut überzeugt und deshalb das TOP-100-Siegel 100 Mittelständler ausgezeichnet. Die Ehrung der 2023 erhalten. Nach dem Erfolg als Innovator des Jahres 2022 über- Top-Innovatoren findet am 23. Juni in Augsburg zeugte das Unternehmen auch in diesem Jahr besonders in der auf der TOP-100-Preisverleihung im Rahmen des Kategorie „Innovationsförderndes Top-Management“. Das bestätigt Deutschen Mittelstands-Summit statt. Dort wird die RAPA-Führung, den schon lange eingeschlagenen Kurs fortzu- ihnen Wissenschaftsjournalist und TOP-100-Men- führen: Innovationsmanagement ist Chefsache und fest in den RA- tor Ranga Yogeshwar persönlich zum Erfolg gra- PA-Führungsgrundsätzen verankert. „In jeder RAPA-Sparte fördern tulieren. wir Verbesserungen und neue, wegweisende Ideen, weil nur sie un- Der Innovationswettbewerb basiert auf einem seren wirtschaftlichen Erfolg sichern“, sagt Dr. Roman Pausch, Vor- wissenschaftlichen Auswahlverfahren. Im Auftrag standsvorsitzender von RAPA. Natürlich erfolgt auch bei RAPA die von compamedia, dem Ausrichter des Vergleichs, Innovationsfindung in der gesamten Mitarbeiterschaft und in allen untersuchten der Innovationsforscher Prof. Dr. Bereichen. Doch die Innovationsprozesse, Treffen, Kreativmeetings Nikolaus Franke von der Wirtschaftsuniversität – die Rahmenbedingungen – werden aus dem Top-Management Wien und sein Team die Bewerber anhand von heraus festgelegt und begleitet. Roman Pausch: „Wir leben die mehr als 100 Kriterien aus fünf Kategorien: In- positive Innovationskultur vor und laden jeden Mitarbeiter ein, sich novationsförderndes Top-Management, Innova- aktiv an Innovationsprozessen zu beteiligen.“ Einen großen Anteil tionsklima, Innovative Prozesse und Organisa- daran leistet die eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung, tion, Außenorientierung/Open Innovation sowie in der rund 150 Ingenieure und Techniker beschäftigt sind. Als Ent- Innovationserfolg. Besonders wichtig ist dabei, wicklungspartner und „echter“ Systemlieferant sowie Hersteller für ob die Innovationen eines Unternehmens nur Präzisions-Ventile und -systeme ist RAPA ein Hidden Champion und ein Zufallsprodukt sind oder aber systematisch erreicht damit Spitzenpositionen in seinen Absatzmärkten. Spezi- geplant werden und damit in der Zukunft wieder- alisiert ist die Firma auf mechatronische Systeme im Bereich der holbar sind. Ventil- und Fluidtechnik – insbesondere für die Automobilindustrie. Schon früh hat das innovationsfördernde Top-Management hier die Chancen in den Zukunftsfeldern E-Mobilität und autonomes Das TOP-100-Siegel wird in jedem Jahr an besonders innovative mittelständische Unternehmen verliehen. Fahren erkannt. 14 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
NAC H RI C H TE N TOP! KASPAR SCHULZ Die KASPAR SCHULZ Brauereimaschinenfabrik & Apparatebau- TOP! anstalt GmbH aus Bamberg hat mit ihren Qualitäten im Bereich RZB Rudolf Zimmermann Bamberg GmbH Innovation die Jury des TOP-100-Awards zum wiederholten Male RZB Rudolf Zimmermann Bamberg GmbH hat bei der diesjähri- überzeugt. Das Traditionsunternehmen zählt nun erneut zu den gen Ausgabe des Innovationswettbewerbs TOP 100 wieder den innovativsten Firmen in ganz Deutschland. „Ein wesentlicher Fo- Sprung unter die Besten geschafft. RZB zählt bereits zum fünften kus liegt bei KASPAR SCHULZ auf moderner Mitarbeiterführung. Mal zu den Top-Innovatoren. „In der Lichtbranche beheimatet, Nur mit motivierten und engagierten Mitarbeitern können wir verfügen wir über eine beachtliche Fertigungstiefe in Bamberg. zukunftsfähige Strategien entwickeln und schließlich auch um- Die Zertifizierung nach DIN-ISO 9001 und nicht zuletzt die Aus- setzen“, erklärt Geschäftsführer Kai Neubauer: „Diese Ehrung zeichnung mit der EcoVadis-Silbermedaille für Nachhaltigkeits- verdanken wir unserer gesamten Belegschaft in Produktion und aktivitäten verdeutlichen die Mentalität unseres Unternehmens“, Verwaltung durch tägliches Engagement, Hingabe und außer- heißt es seitens RZB. Das Unternehmen stehe bereits seit über ordentliche Leidenschaft, ohne die wir nicht dort wären, wo wir 80 Jahren für intelligente Lichtlösungen „Made in Germany“. Die heute sind.“ „Unter dem Motto ‚Vom Halm zum Glas‘ sind wir der Schwerpunkte des international agierenden Familienunterneh- einzige Anbieter weltweit, der seinen Kunden nachhaltige Wert- mens liegen in der Entwicklung und Fertigung von Innen- und schöpfungsprozesse vom Getreide bis zu seiner höchsten Vered- Außenleuchten, Sicherheitsleuchten sowie effizienten Lichtma- lungsstufe, also Whiskey, aus einer Hand anbieten kann“, ergänzt nagementsystemen. Neu im Portfolio ist die Marke RZB Energy Unternehmensinhaber Johannes Schulz-Hess. Bereits zum drit- mit einem neuen, vollständig modularen Konzept von Leuchten ten Mal nach 2016 und 2019 sichert sich das Familienunterneh- mit integrierter Ladefunktion. Bewährte Lichtstelen und Poller, men die Auszeichnung zum Top-Innovator und verdeutlicht damit die bisher als reine Außenbeleuchtung Wind und Wetter trotzen, die langfristig orientierte und erfolgreiche Innovationsstrategie. wurden dabei hybridisiert und bieten ab sofort architektonisch ansprechende sowie eichrechtskonforme Lademöglichkeiten für E-Autos im öffentlichen und privaten Bereich. TOP! Alumina Systems GmbH Die Alumina Systems GmbH wurde erneut mit dem TOP-100-Sie- gel für ihre überdurchschnittliche Innovationskraft ausgezeichnet. Das mittelständische Unternehmen aus Redwitz/R. zählt bereits zum dritten Mal zu Deutschlands Top-Innovatoren. Bereits in den Jahren 2017 und 2019 wurde das begehrte TOP-100-Siegel an die Alumina Systems GmbH verliehen. Den Erfolg seines Unterneh- Unternehmensinhaber Johannes Schulz-Hess (l.) und Geschäfts- mens erklärt Geschäftsführer Dr.-Ing. Holger Wampers so: „Wir führer Kai Neubauer freuen sich über die Auszeichnung für KASPAR SCHULZ. haben die Alumina Systems in den vergangenen Jahren komplett umgebaut. Heute zählen zwölf Produktfamilien zu unserem Port- folio. Wir fertigen Komponenten für die Energiewende ebenso wie für den Einsatz in Satelliten.“ Daneben habe die Integrationstiefe TOP! über die Jahre ständig zugenommen. „Unsere Kunden attestieren vfm Gruppe uns ein hohes Maß an Innovation und Flexibilität. Deshalb haben wir in den letzten Jahren viele neue Stammkunden gewonnen. Der vfm-Verbund hat sich 2023 nach 2010 und 2018 zum dritten Parallel dazu haben wir unsere Produktionskapazitäten und un- Mal dem Wettbewerb gestellt. Wie bereits bei den vorherigen Teil- sere Belegschaft weiter ausgebaut. Im letzten Jahr haben wir am nahmen überzeugte vfm auch dieses Jahr mit seiner Innovations- Standort Redwitz die 100er Marke bei der Zahl der Mitarbeitenden kraft. Geschäftsführer Klaus Liebig ist angesichts der Auszeich- geknackt.“ Die Wurzeln des oberfränkischen TOP-100-Unterneh- nung begeistert: „Innovationsgeist prägt von Anfang an die DNA mens gehen zurück auf die Keramik-Sparte der Siemens AG. Heu- des vfm-Verbundes. Als inhabergeführtes Familienunternehmen te fertigt Alumina Systems an zwei Standorten (Redwitz/R. und teilt vfm die durch Unabhängigkeit geprägten Werte seiner Ko- Hradec Králové/CZ) mit zusammen rund 180 Mitarbeitenden eine operationspartner. Der enge Austausch mit den Versicherungs- Vielzahl an Keramik-Metall-Verbundkomponenten. Zum Einsatz maklern ist uns dabei die wichtigste Inspiration. Agile Prozesse kommen die Produkte der Alumina Systems zum Beispiel in der führen zu praxisorientierten Lösungen und Innovationen, mit Weltraumtechnik, der Sensortechnik, der Röntgentechnik und der denen wir unseren Kooperationspartnern stets einen entschei- Lasertechnik. denden Wettbewerbsvorsprung sichern.“ Das Top-100-Siegel sei eine wichtige Benchmark und ein Ansporn, weiter innovativ zu denken und noch besser zu werden, ergänzt Geschäftsführer Ro- bert Schmidt. OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 15
N AC H RICH T E N Messe „Freizeit, Touristik & Garten“ Oberfranken stark vertreten Fast 800 Aussteller in acht Hallen auf 70.000 Quadratmetern Fläche, etwa 83.000 Besucher und mittendrin die Region Oberfranken mit einer guten Präsentation. Die Messe „Freizeit, Touristik & Garten“ in Nürnberg war Spiegelbild für Bewährtes, Innovatives und neue Ideenkraft. Mitarbeiter Axel Gläsel am Stand von LAMILUX. Im schön gestalteten Areal war Horst Wun- Danach konnten die Besucher gleich ne- das Unternehmen auf den zwei Geschäfts- ner für das IHK-Magazin „Oberfränkische benan die neue Seilbahnkabine bewun- feldern „Tageslichtelemente“ und „Compo- Wirtschaft“ unterwegs. Und da stieß er dern, die ab 2024 im Fichtelgebirge zum sites“ einen Namen gemacht. „Wir bündeln gleich auf einen Neuling bei der Freizeit- Einsatz kommt. Dazu der Bayreuther Land- Licht, bringen es dorthin, wo es dunkel ist, messe: „Maisel & Friends“ aus der Wagner- rat Florian Wiedemann: „Der Tourismus ist beispielsweise mit Dachausstiegen“, sagte Stadt. Es präsentierte verschiedene Biere in unserem Landkreis ein wichtiger Wirt- Axel Gläsel. Der Mann im Vertrieb will die aus der Genusswelt in außergewöhnlichen schaftsfaktor. Mit der bequemen und siche- Baubranche, Architekten und Hausbesitzer Geschmacksrichtungen. Antonia Raß von ren Fahrt hinauf auf den Ochsenkopf wollen ansprechen. Gläsel wies noch auf „Compo- der Bayreuther Biererlebniswelt: „Wir ha- wir die bestehenden Betriebe unterstützen, sites“ hin, glasfaserverstärkten Kunststoff ben es geschafft, auf unserem Brauerei- aber auch zusätzliche Anbieter anziehen“. als widerstandsfähige Beschichtung; ein- Areal Genuss und Handwerk miteinander setzbar im Containerbereich und im Ca- zu verbinden, und das zeigen wir hier“. Dass Licht ins Dunkel gebracht ravan-Bau. „Wir sind extra nach Nürnberg, man auf dem Stand der Tourismuszentrale Ein Global Player und Familienunterneh- gekommen, weil sich hier auch ein großer Fichtelgebirge mit dabei war, kam nicht von men mit 1300 Beschäftigten und Stamm- Wohnmobilmarkt vorstellt.“ ungefähr, denn der Tourismus und der Gers- sitz in Rehau zeigte die Innovationskraft von tensaft gehen bei „Maisel & Friends“ eine oberfränkischen Betrieben: LAMILUX. Mit Wozu das Unternehmen „Frankia“ aus enge Verbindung ein. Erfahrung aus mehr als 100 Jahren hat sich Marktschorgast gehört, bekannter Hersteller von Reise- und Wohnmobilen. Man sah hier Neues aus der Caravan-Branche. Juniorchef Philipp Rieger von Rieger Mobile aus Altdorf, die die Fahrzeuge auf der Messe betreuten, betonte die Partnerschaft mit dem Unter- nehmen aus dem Kulmbacher Land: „Die Chemie mit den Oberfranken stimmt, wir schätzen die Qualität und die Zuverlässig- keit von Frankia.“ Furore löste gleichfalls die erstmalige Musik- messe aus, bei der 130 Aussteller des Instru- mentenbaus und über 50 Konzerte für eine besondere Erlebniswelt sorgten. Vor Ort war die Bayreuther Klaviermanufaktur „Steingrä- ber & Söhne“. Das Fazit von Juniorchef Al- ban Steingräber: „Tolle Sache, die unbedingt wiederholt werden sollte. Zu uns sind viele Familien mit Kindern gekommen, aber auch professionelle Pianisten aus ganz Deutsch- land.“ Die Bedeutung der Messe unterstrich Bier und Tourismus auf der Freizeitmesse: präsentiert (von links) von Antonia Raß und Miryam der Besuch von Bayerns Innenminister Joa- Memmert von „Maisel & Friends“, sowie Ferdinand Reb, Geschäftsführer der Tourismuszentrale chim Herrmann am Eröffnungstag; er nahm Fichtelgebirge. sich Zeit für einen ausgiebigen Rundgang. 16 OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023
NAC H RI C H TE N „Heimatverbundenes Unternehmen“ Drei Preisträger aus Oberfranken Drei Unternehmen aus Oberfranken sind vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat als „Heimatverbundenes Unternehmen“ ausgezeichnet worden. Das Ministerium hatte die Auszeichnung in diesem Jahr erstmalig ausgelobt, um zu zeigen, was Unternehmen im Freistaat Großes für ihre Heimat leisten. Gleichzeitig soll der Preis andere Unternehmen zu bürgerschaftlichem Engagement und Nachahmung motivieren. Fotos: StMFH/Christian Blaschka Dr. Andreas Schönberger (2.v.l.) und sein Team der Lion5 GmbH aus Geschäftsführer Wolfgang Schubert-Raab (M.) nahm für die RAAB Bau- Bamberg freuen sich über die Auszeichnung. gesellschaft aus Ebensfeld die Auszeichnung entgegen. Die insgesamt neun Gewinner wurden von sowie ein Familien-Aktionstag „Eine Stadt schaffen. Die Entwicklung und der Betrieb einer Jury, bestehend aus Mitgliedern von spielt MINT“ veranstaltet, um Kinder spiele- der Plattform sind für die Händler im We- Wirtschaftsverbänden, Kammern sowie risch an MINT-Berufe heranzuführen. sentlichen kostenlos. Der Gutschein leistet dem Bayerischen Heimatministerium, er- einen Beitrag zur Digitalisierung von Händ- mittelt. „Die bürgerschaftliche Seite des Lion5 GmbH aus Bamberg lerprozessen und ist ein voller Erfolg: Über unternehmerischen Handelns ist gerade in „Bamberg Gutschein“ 200 Geschäfte haben sich angeschlossen. herausfordernden Zeiten wichtiger denn je Zur Unterstützung lokaler Geschäfte und Gerade kleinere Betriebe ohne große Inter- – sie hält unsere Gesellschaft zusammen“, Kulturbetriebe hat die Lion5 GmbH einen netpräsenz oder technische Möglichkeiten so Finanz- und Heimatminister Albert Fü- digitalen Einkaufsgutschein „Bamberg profitieren von dem Gutschein und die racker. Das sind die oberfränkischen Preis- Gutschein“ samt zugehöriger Plattform ge- Kaufkraft bleibt in der Region. träger: Vorhaben der RAAB Baugesellschaft LAMILUX Heinrich Strunz Holding GmbH mbH & Co. KG aus Ebensfeld & Co. KG aus Rehau mit verschiedenen „Gemeinsam statt einsam – Partnern der Region Hochfranken verwurzelt in der Region Oberfranken – „Engagement für die Region Hochfranken“ eine neue Heimat gestalten“ LAMILUX unterstützt seit Jahren die Nach- Bei der Entwicklung der innovativen, De- wuchsförderung und die Berufswahl durch mografie-angepassten Wohnkonzepte der vielfältige CSR-Maßnahmen in der Region RAAB Baugesellschaft steht der soziale Ge- Hochfranken. Die eigene Kindertagesstätte, danke im Vordergrund. Das seit 125 Jahren die Initiierung und maßgebliche Organisa- familiengeführte Bauunternehmen ist in der tion der Studien- und Berufsorientierungs- Region verwurzelt und lebt den Gemein- messe „Contacta HochFranken“ und die schaftsgedanken. Es etabliert Wohnformen Entwicklung eines unternehmenseigenen, für Menschen mit Behinderung, Senioren mehrfach ausgezeichneten Ausbildungs- und vorübergehende Mieter (Berufstätige, Dr. Heinrich Strunz und Dr. Dorothee Strunz konzepts „Education for Excellence“ sind wurden von Staatsminister Albert Füracker (l.) Pendler, Studierende und Auszubildende) Beispiele für das Engagement von LAMILUX. für das LAMILUX-Projekt „Engagement für die und ermöglicht generationenübergreifen- Weiter werden Programmierkurse für Kinder Region Hochfranken“ ausgezeichnet. des Wohnen in der Region Oberfranken. OBERFRÄNKISCHE WIRTSCHAFT – Das Magazin der IHK für Oberfranken Bayreuth – Juni 2023 17
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