Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin

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Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
A 11570
Wirtschaftskompass

                                                                                    Ausgabe 06|2014
                     Wirtschaftsmagazin der IHK zu Schwerin
                       für den westmecklenburgischen Raum

                                                                         Sachverstand
                                                                 für die Wirtschaft

Tourismuswirtschaft        Wirtschaftsinformatik:      Nachfrist für IHK
schaut zuversichtlich in   Ein Jobgarant               Vollversammlungswahl
die Sommersaison  S. 11                      S. 27                    S. 44
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
Typisch Ford:
                                                                 bewegt die Wirtschaft

     DIE FORD TRANSIT FAMILIE
     ECOnetic Technology
     Unsere vielseitigen Transit-Modelle packen gerne mit an. Leistungsfähige Motoren,
     beeindruckende Ladekapazitäten, verlängerte Wartungsintervalle und nicht
     zuletzt niedrige Betriebskosten sind nur vier Gründe, die vier sofort zu rekrutieren.
     Dass nicht nur wir das so sehen, beweisen die Auszeichnungen zum Van of the
     Year* und 5 Sterne beim Euro NCAP*.

Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007 und VO (EG) 692/2008 in
der jeweils geltenden Fassung): 9,1–4,0 (kombiniert). CO2 -Emissionen: 239–105 g/km
(kombiniert).

*
 Quelle: euroncap.com 12/2012: Ford Transit Custom; van-of-the-year.com: Ford Transit Custom 09/2012 & Ford
Transit Connect 09/2013.
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
standPunkt  ■

                                              Expertenwissen für die Wirtschaft

                                W
                                          ussten Sie schon, dass die Industrie-    am Ende ihre besondere Sachkunde nachwei-
                                          und Handelskammer zu Schwerin            sen können, werden öffentlich bestellt und
                                          für die Wirtschaft, für Gerichte, für    vereidigt.
                                Privatpersonen sowie für die Verwaltung pro
                                Jahr ca. 300 öffentlich bestellte und vereidigte   Die Industrie- und Handelskammern können
                                Sachverständige benennt?                           durch das Instrument der öffentlichen Bestel-
                                                                                   lung und Vereidigung Wirtschaft, Verwaltung
Hans Thon                       Öffentlich bestellte und vereidigte Sachver-       und Gerichten besonders sachkundige und er-
Präsident der IHK zu Schwerin   ständige sind Personen, die darauf vereidigt       fahrene Personen zur Verfügung stellen. Die
                                werden, unabhängig, unparteiisch, persönlich,      Vielzahl an Sachverständigen stellt für die Öf-
                                weisungsfrei und gewissenhaft zu handeln. Die      fentlichkeit eine erhebliche Erleichterung dar,
                                öffentliche Bestellung und Vereidigung wird        fachliche Lösungen auf vielen Sachgebieten
                                von den Industrie- und Handelskammern als          zu finden.
                                Bestellungskörperschaften in etwa 280 Sach-
                                gebieten vorgenommen.                              Die öffentliche Bestellung erfolgt in der Regel
                                                                                   auf fünf Jahre befristet und auch während
                                                                                   dieser Zeit werden die Sachverständigen von
                                                                                   den Industrie- und Handelskammern fortlau-
„Wussten Sie schon, dass die Industrie- und                                        fend überwacht. Daher wirkt die öffentliche
                                                                                   Bestellung und Vereidigung wie ein Gütesiegel
Handelskammer zu Schwerin für die Wirtschaft,                                      für die Praxis. Denn im Gegensatz zur allge-
                                                                                   meinen Bezeichnung „Sachverständiger“ ist die
für Gerichte, für Privatpersonen sowie für die                                     Bezeichnung „öffentlich bestellter und verei-
Verwaltung pro Jahr ca. 300 öffentlich bestellte und                               digter Sachverständiger“ gesetzlich geschützt.

vereidigte Sachverständige benennt?"                                               Nutzen Sie den Service der Industrie- und
                                                                                   Handelskammer zu Schwerin, die Ihnen bei
                                                                                   der Suche nach einem geeigneten öffentlich
                                Sie unterziehen die Sachverständigen einem         bestellten und vereidigten Sachverständigen
                                umfangreichen Überprüfungsverfahren. Per-          jederzeit behilflich ist. Hierfür hält sie bei-
                                sönliche Integrität und fachliche Kenntnisse       spielsweise eine Liste aller öffentlich bestell-
                                werden in diesem Verwaltungsverfahren um-          ten und vereidigten Sachverständigen in ganz
                                fassend geprüft. Nur Sachverständige, die hier     Mecklenburg-Vorpommern vor.

                                                                                                      Wirtschaftskompass 06|2014  ■  1
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
■ Inhalt

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                                                                                                                                              Seite
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FrauenWirtsschaft in der IHK:                                         Titelthema 06|2014:
Wie man weibliches Führungspotential besser                           Sachverstand für die Wirtschaft
nutzen kann, interessierte 120 Gäste.

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12                                                                    Verkehrsdrehscheibe Ostdeutschland                                       8
                                                                      Vollversammlung zieht positive Bilanz ihrer Amtszeit                     9
                                                                      FrauenWirtschaft: Weibliches Führungspotential besser nutzen            10
                                                                      Tourismuswirtschaft: zuversichtlich in die Sommersaison                 11
                                                                      Überstürzter Start der Bettensteuer durch intransparentes Verfahren     13
                                                                      So wirtschaftsfreundlich sind unsere Kommunen                           14

                                                                      n Titelthema
                                                                      Sachverstand für die Wirtschaft                                         16
Gelegenheit zur Vernetzung der Medizintechnik-                        Interview mit Prof. Dr. Walter Schäfer                                  20
branche: Technologietreff der Initiative pro Metro-                   Landwirtschaftliches Sachverständigenwesen                              20
polregion Hamburg bei EUROIMMUN in Dassow
                                                                      n Aus- & Weiterbildung
Seite                                                                 Fachkräfte für die Wirtschaft                                           22
26                                                                    Fach- und Führungskräfte aus der Bundeswehr für MV                      22
                                                                      Operative Professional IT                                               24
                                                                      Platz drei für Schweriner                                               26
                                                                      Wirtschaftsfachwirt: kaufmännischer Nachwuchs                           26
                                                                      Wirtschaftsinformatik: Ein Jobgarant                                    27
                                                                      Praxisnah: IHK-Fortbildungsprüfung                                      28
                                                                      Weiterbildung: Erfolge organisieren                                     28
                                                                      IHK begrüßt französische Auszubildende                                  29
                                                                      Neuordnung der Büroberufe: Kaufmann/-frau für Büromanagement            30
Landesjungendmeisterschaften in den
gastgewerblichen Berufen                                              n Existenzgründung & Unternehmensförderung
                                                                      LUDWIG BÖLKOW-Technologiepreis 2014                                     32
           Themen im nächsten                                         Aus den Regionalausschüssen                                             32
           Wirtschaftskompass                                         Schwarmfinanzierung für Gründer 
                                                                      EEG-Novelle: Besondere Ausgleichsregelung 
                                                                                                                                               34
                                                                                                                                               35
         • Frische Ideen: Wert der Hochschule und des TGZ
                                                                      Finanzanlagenvermittler: Prüfungsbericht 2013                           36
         • Rufer Preisverleihung
                                                                      Schwerin mit Mega Batteriespeicher                                      36
         • Kandidaten der IHK-Vollversammlung
                                                                      Mit IHK-Beratung zu KfW-Zuschüssen                                      38

Service:
Hauptgeschäftsführung  0385 5103-120
                                                                      n International
Standortpolitik / International  0385 5103-200                       Die Hannover Messe 2014 im Rückblick                                    40
Existenzgründung & ­Unternehmensförderung  0385 5103-300             Taiwan-Delegation zu Gast in Schwerin                                   41
­Innovation & Umwelt  0385 5103-300
 Aus- & Weiterbildung  0385 5103-400
 Recht, Steuern / Zentrale Dienste  0385 5103-500                    n Recht & Steuern
 Medien & Kommunikation  0385 5103-140                               Ordnungsgeld gegen Gewerbeauskunftszentrale                             42
IHK zu Schwerin, Ludwig-Bölkow-Haus, Graf-Schack-Allee 12,            Insolvenzverfahren                                                      42
19053 Schwerin, info@schwerin.ihk.de, www.ihkzuschwerin.de            Amtliche Bekanntmachungen                                               44
Das IHK-Magazin „Wirtschaftskompass“ ist als PDF auch unter           Kulturtipps                                                             45
www.ihkzuschwerin.de online abrufbar. Bitte benachrichtigen Sie uns   IHK-Veranstaltungskalender                                              46
unter Angabe Ihrer Ident-Nr., wenn Sie zukünftig keine Printausgabe
des IHK-Magazins mehr erhalten möchten, per E-Mail: datenservice@
schwerin.ihk.de

2  ■    Wirtschaftskompass 06|2014
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
Wirtschaftsregion Westmecklenburg  ■

 Bild: IHK

Seehafen Wismar investiert
Mit dem Erwerb der ehemaligen Getreidelager-       bulk-Güter zur Verfügung. Die Halle verfügt über   Umfang zur Verfügung stehen. Die Lagerhalle ist
halle stehen der Seehafen Wismar GmbH und          vier separate Lagerboxen mit einer Gesamtkapa-     voll in die trimodale Ausrichtung des Standortes
ihrer Kundschaft in Kürze weitere ca. 10.000       zität bis zu 60.000 Tonnen. Nach Abschluss von     eingebunden. Mit dieser Erweiterung stehen
Quadratmeter gedeckte Lagerflächen mit di-         notwendigen Modernisierungen wird die Halle        dem Hafen insgesamt 50.000 Quadratmetern
rektem Wasserzugang für lose Bulk- bzw. Break-     voraussichtlich zum Jahresende in ihrem vollen     gedeckte Lagerkapazität zur Verfügung.       n

Schwergewichtig: Seehafen Wismar
Im Seehafen Wismar gehen häufiger Schwer-          ­ aren Präzision und erfahrener Umgang mit
                                                   w                                                  Der reibungslose Ablauf der Projekte stimmt
güter über die Kaikanten. Anfang April 2014        der geeigneten Umschlagstechnik gefragt.           alle an der Logistikkette Beteiligten zufrieden.
wurden zwei Siemens-Transformatoren mit                                                               Für die Zukunft rüstet sich der Seehafen mit
Einzelgewichten von je 100 Tonnen umgeschla-        Auch die bisher längste Ladung hat den            dem 2. Bauabschnitt der Hafenerweiterung, um
gen. Diese konnten direkt vom LKW ins Schiff        Seehafen verlassen: Rotorblätter mit einer        auch weiterhin den Bedürfnissen des Marktes
nach Hammerfest verladen werden. M  ­ ithilfe      ­Gesamtlänge von 58,7 Metern wurden per LKW        und der Kundenwünsche gerecht zu werden.
des Schwerlastkrans wurde somit das bisher          über die barrierefreie Zufahrt zur ­
                                                                                       Baustelle      Fertigstellung dieser Investition wird voraus-
schwerste Stückgut umgeschlagen. ­     Dabei       transportiert.                                     sichtlich 2017 sein.                         n

                                                                                                                                  Bilder: Seehafen Wismar

Ludwigsluster Metallbauer auf Erfolgskurs
Das junge Unternehmen HEKO Metallbau in            Mitarbeiter integriert werden. Darüber hinaus      Glaskonstruktionen ­spezialisiert. Hauptsächlich
Ludwigslust befindet sich weiter auf Erfolgs-      soll nach der Fertigstellung, der Neubau hat       werden Fenster, Türen, Wintergärten, Fassaden
kurs. Die 2009 gegründete Firma investiert mit     bereits begonnen, der Maschinenpark erweitert      und Vordächer sowie Brand- und Rauchschutz-
Hilfe der EU in eine neue Produktionshalle mit     werden. Insgesamt beträgt das Investitions­        türen und Spezial­anfertigungen gefertigt und
Büroräumen und modernen Maschinen.                 volumen 750.000 Euro.                              montiert. Zusätzlich bietet das Unterneh-
Nach nur fünf Jahren ist ein stabiler Kunden-      Das Vorhaben des Metallbauunternehmens wird        men Serviceleistungen wie ­     Reparatur- und
stamm aufgebaut worden, wobei der Großteil         vom Wirtschaftsministerium mit Mitteln aus         Wartungs­arbeiten an.
des Umsatzes in den Metropolregionen Ham-          der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der         Zum Kundenkreis gehören öffentliche Auftrag-
burg und Berlin erzielt wird. Mit den Mitteln      regionalen Wirtschaftsstruktur“ sowie aus dem      geber, Architekten, Tischlereien und private
und der Erweiterung kann das Unternehmen           Europäischen Fonds für regionale Entwicklung       Bauherren.                                   n
noch effizienter produzieren. Aufgrund der         (EFRE) in Höhe von 294.600 Euro unterstützt. Die
guten Auftragslage wird nun eine neue Produk-      HEKO Metallbau mit 18 Mitarbeitern ist auf die     Information:
tionshalle gebaut, in der auch die Büros für die   Herstellung von individuel­len Aluminium- und      www.heko-metallbau.de

                                                                                                                         Wirtschaftskompass 06|2014  ■  3
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
■ Wirtschaftsregion Westmecklenburg
 Bild: Rattunde & Co GmbH

Stolzes Ergebnis nach einer anstrengenden Aufbauwoche. Interessante Gespräche in angenehmer Messeatmosphäre in Düsseldorf.

                                                         Spitzenleistung aus Ludwigslust
                                                         Die Rattunde & Co GmbH präsentierte sehr erfolgreich ihre Fertigungssysteme auf
                                                         der Fachmesse Tube in Düsseldorf. Das Unternehmen, das in seinem Fachgebiet
                                                         zu den international führenden Herstellern zählt, warb auf der Messe mit seiner
                                                         Standgestaltung auch für Ludwigslust als Wirtschaftsstandort.

D
        ie Tube in Düsseldorf ist mit über 1.200                           RATTUNDE-Messestandes verblüffte: „Wir hat-        bahnen wichtiger neuer Kontakte. Auch optisch
        Ausstellern aus 47 Ländern die wichtigste                          ten brasilianische Gäste, die uns an drei Tagen    war der RATTUNDE-Auftritt ein Highlight der
        Messe für Rohre – von der Rohrher­                                 wiederholt besuchten, weil die Geschwindigkeit     Messe. Mit großen Seitenwänden, welche die
stellung über die Be- und Verarbeitung bis                                 und die Möglichkeiten unserer Maschinen sie        Firmengeschichte präsentierten, als Hochsitz
  zum Rohrhandel. Das namhafte Ludwigsluster                               so beeindruckten“, freut sich Geschäftsführer      gestaltete Besprechungs-Separees und der of-
  Unternehmen Rattunde & Co GmbH ist seit                                  Martin Proksch. „Manchmal waren die B  ­ esucher   fene Empfang mit dem L­ udwigsluster Schloss­
  Jahren mit seinen ACS® Fertigungssystemen                                auch sprachlos, wie ein Besucher aus Russ­         park im Hintergrund hoben den attraktiven
regelmäßiger Aussteller auf dieser Veran-
­                                                                          land, der kopfschüttelnd unseren Messe­stand       Stand aus seinem Umfeld hervor. „Wir sind hier
staltung. Diese Maschinen sind international                               verließ. Er konnte es einfach nicht fassen, dass   in Ludwigslust als Hersteller und Arbeitgeber
die führenden Lösungen in der Säge- und                                    die Stundenleistung eines unserer Fertigungs-      verwurzelt und schätzen die Stadt als Wirt-
­Bearbeitungstechnik und werden komplett in                                systeme seiner Tagesproduktivität entsprach.“      schaftsstandort. Dafür wollten wir werben“,
 ­Ludwigslust entwickelt und gefertigt.                                    Täglich gab es für einige Minuten „echte“          sagt Martin Proksch. Das Stand­design wurde
  Die hochwertige Fertigung aus einer Hand er-                             Produktionsvorführungen auf dem Messestand.        teilweise mit Beteiligung der Stadt L­ udwigslust
möglicht eine herausragende Wirtschaftlich-                                Diese Leistungsdemonstrationen waren oft der       entwickelt - eine Kooperation, die dem Unter-
keit und Produktivität, die viele Besucher des                             Anlass für interessante Gespräche und das An-      nehmen sehr wichtig war.                      n

Neuer Chef bei BioCon Valley®
                                                                           mens bestellt. Der 41-Jährige W­ ahl-Rostocker,    Unternehmen wie Dräger Medical AG, Maquet
                                                                           ­Diplombetriebswirt und Familienvater von zwei     AG, Waldemar Link GmbH oder die m-u-t AG
                                                                            Kindern, arbeitet bereits seit mehr als ein-      in Deutschland, Großbritannien, Hongkong und
                                                                            einhalb Jahrzenten für weltweit in der Life-      den Vereinigten Arabischen Emiraten.
                                                                            Science- und Medizintechnikbranche tätige
                                                                            Unternehmen und verfügt über große interna-    Die BioCon Valley® GmbH mit ihren Standorten
                                                  Torsten Faaß,             tionale Erfahrungen.                           in Rostock und Greifswald bündelt und ver-
                                                  Geschäftsführer der                                                      tritt als zentraler Ansprechpartner im Bereich
                                                  BioCon Valley® GmbH.     Torsten Faaß hat 1995 sein Studium der von Life Science und Gesundheitswirtschaft die
                                                                           Betriebs­wirtschaftslehre an der Dualen Hoch- ­Interessen von Unternehmen, Univer­sitäten und
Torsten Faaß wurde von der Gesellschafter­                                 schule Karlsruhe abgeschlossen. Zwischen (Fach-) Hochschulen sowie außer­universitären
versammlung und vom Aufsichtsrat der BioCon                                1995 und 2014 arbeitete er u. a. als Pro- Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-­
Valley® GmbH mit Wirkung zum 1. April 2014                                 jektleiter, Marketing- und Vertriebsleiter so- Vorpommern. Sie fungiert dabei als Instrument
zum neuen Geschäftsführer des Unterneh-                                    wie als G ­ eschäftsführer für Medizintechnik-­ der Wirtschaftsförderung.                  n

4  ■                        Wirtschaftskompass 06|2014
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
Wirtschaftsregion Westmecklenburg  ■

Staffelstabübergabe im phanTECHNIKUM Wismar
                                                  Nach 17 abwechslungsreichen Jahren am Tech-        lung im ­phanTECHNIKUM verantwortlich. Das
                                                  nischen Landesmuseum wechselt Dr. Kathrin          phanTECHNIKUM ist ein interaktives Ausstel-
                                                  Möller, Direktorin des p­hanTECHNIKUM, zum         lungs- und Bildungszentrum mit technischem
                                                  Heimatmuseum Warnemünde, in dem sie ab dem         Schwerpunkt, insbesondere in den Bereichen
                                                  1. Mai die Leitung übernimmt. In ihre Fuß­         Flugzeugbau, Energieerzeugung und Innovatio­
                                                  stapfen tritt Andrej Quade. Seit 2007 ist der      nen aus Mecklenburg-Vorpommern. Seit seiner
                         Andrej Quade,            Historiker als Kurator am Technischen Landes-      Eröffnung in Wismar im Jahr 2012 bietet es
                         neuer Direktor des       museum MV tätig. Gemeinsam mit Projekt­            seinen Besuchern gleichermaßen Ausstellungs-
                         phanTECHNIKUM            leiterin Möller war Quade für die konzeptionelle   objekte wie Experimentierstationen und ruft
                         in Wismar.               Planung und Gestaltung der neuen Ausstel-          zum Sehen, Staunen und Erleben auf.      n

Erste schwimmende Windenergieanlage
In Mecklenburg-Vorpommern entsteht die bundesweit erste schwimmende Windenergieanlage. Die Dresdner
GICON-Firmengruppe plant mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums in Mecklenburg-Vorpommern die
Entwicklung, Erprobung und Produktion des schwimmenden Offshore-Fundaments, GICON®-SOF.

D
       ie Gesamtinvestitionen belaufen sich auf   fangreiche technische und ökologische Erpro-       Entwicklung und Innovation hat im Wirt-
       rund 18 Millionen Euro. Das Wirtschafts-   bungen in der deutschen Ostsee nahe dem            schaftsministerium in der EU-Förderperiode
       ministerium unterstützt das Vorhaben       Offshore-Windpark Baltic 1 geplant.                2014 bis 2020 zukünftig noch mehr Bedeu-
mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds                                                               tung. Künftig sollen im Wirtschaftsministerium
für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund         Das schwimmende Offshore-Fundament (SOF)           fast 10 Prozent mehr EU-Mittel, nämlich 168
5,25 Millionen Euro.                              wird unter der Wasseroberfläche mittels                  nen Euro, in der neuen Förderperiode
                                                                                                     Millio­
Im Juli 2014 ist der Bau einer Pilotanlage in     Stahlseilen am Meeresboden verspannt. Die          2014 bis 2020 (155 Euro Millionen 2007 bis
Stralsund vorgesehen, Mitte des kommenden         technische Lösung ist für Wassertiefen ab          2013) für die wirtschaftsnahe Forschung und
Jahres sind mit dem Funktionsmodell um-           20 Metern geeignet. Der Bereich Forschung,         Entwicklung eingesetzt werden.              n
 Bilder: IHK

                                                                                                                       Wirtschaftskompass 06|2014  ■  5
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
■ Wirtschaftsregion Westmecklenburg

IT Dr. Gambert investiert in Wismarer Standort
Das Wismarer Unternehmen IT Dr. Gambert GmbH ist auf die Produktion von
bleifreien Sauerstoffsensoren spezialisiert und hat sich damit einen enormen
Vorsprung auf dem Medizintechnikmarkt erarbeitet.

                                                                                                          Das Wirtschaftsministerium unterstützt das
                                                                                                          Vorhaben mit einem Zuschuss aus dem
                                                                                                          Europäischen Fonds für regionale Entwick-
                                                                                                          ­
                                                                                                          lung (EFRE) und der Gemeinschaftsaufgabe
                                                                                                          ­„Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk-
                                                                                                           tur“ in Höhe von 321.000 Euro. Insgesamt
                                                                                                           beträgt das Investitionsvolumen für das Projekt
                                                                                                           rund 960.000 Euro. Eine zweite Betriebsstätte
                                                                                                           befindet sich Hinter dem Chor 21 in Wismar.

                                                                                                          Die von der IT Dr. Gambert GmbH entwickelten
                                                                                                          bleifreien, galvanischen Sauerstoffsensoren
                                                                                                          werden vor allem in der Medizin für die sichere
                                                                                                          Atemgasmessung eingesetzt. Anwendung fin-
                                                                                                          den die Messgeräte in lebenserhaltenden Sys-
                                                                                                          temen, unter anderem bei Inkubatoren auf der
                                                                                                          Frühchenstation, in der Anästhesie und Inten-
                                                                                                          sivmedizin und im Aufwachraum nach Opera-
                                                                                   Bild: IT Dr. Gambert
                                                                                                          tionen. Der Sauerstoffsensor „made in Wismar“
Endprüfung an elektrochemischen Sauerstoffsensoren.                                                       wird hauptsächlich im europäischen Ausland, in
                                                                                                          den USA, Kanada und China vertrieben.

N
       un investiert das Hightech-Unterneh-        Verfügung. Zusätzlich wird ein Lastenaufzug
       men in die Erweiterung seiner Betriebs-     eingebaut.                                             Die 1998 in Wismar gegründete IT Dr. ­Gambert
       stätte. Angesichts der positiven Entwick-                                                          GmbH entwickelt, produziert und vertreibt
lung des Unternehmens werden aktuell am            Darüber hinaus wird in Mess- und Analyse­              Messwertaufnehmer. Das Produktsortiment
Wismarer Standort, das Erd- und Obergeschoss       einrichtungen für die Prüfung von Materialien,         umfasst mehr als 150 verschiedene elektro-
als Produktions- und Lagerflächen ausgebaut.       Trockenschränke und Spritzgusswerkzeuge in-            chemische Sensoren für medizinische Analytik,
Beide Etagen können mit den Produktionsflä-        vestiert. Ende des Jahres sollen die Umbaumaß-         industrielle und automobile Analysentechnik
chen im angrenzenden Gebäude direkt verbun-        nahmen abgeschlossen sein. Mit den Investi-            sowie Gasanalyse in der Tauchtechnik. Die
den werden. Insgesamt stehen dann mitten in        tionen werden 73 Arbeitsplätze gesichert und           Sensoren verfügen über eine eigene Stromver-
der historischen Altstadt 640 Quadratmeter zur     zwölf neue in Wismar geschaffen.                       sorgung und Datenspeicherung.             n

Schloss Basthorst feiert
10-jähriges Jubiläum
Dank je wel! Dankeschön, sagen Marjon und
Mark Hopman. Die beiden sympathischen Hol-
länder haben vor zehn Jahren das Schlosshotel
Basthorst übernommen und seitdem konti-
nuierlich restauriert, renoviert und erweitert.
So erhöhte sich die Zimmerzahl von 47 auf
101 und die Zahl der Mitarbeiter wuchs von
21 auf 82. Mehr als 500.000 Gäste konnten in
dieser Zeit begrüßt werden. Anlass genug, um
                                                    Bild: Stephan Rudolph-Kramer

mit Weggefährten, Geschäftspartnern und der
Familie zu feiern. Neben einem Köstlichkeiten-
markt sorgten bei der 1. Night of Basthorst
im Schlosspark Lex van Wel und das Swinging
Orchestra für fantastische Stimmung bei den
Gästen.                                    n
Stephan Rudolph-Kramer

6  ■   Wirtschaftskompass 06|2014
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
Wirtschaftsregion Westmecklenburg  ■

                                                                                                     v. l.: Gemeinsam begrüßen e.dat-Geschäftsfüh-
                                                                                                     rer Ralf Borchert und WEMAG-Vorstand Caspar
                                                                                                     Baumgart die beiden Trainees Arne Fink und
                                                                                                     ­
 Bild: WEMAG/Stephan Rudolph-Kramer
                                                                                                     Mario Juhnke.

Aus dem Hörsaal zur WEMAG
Was mache ich nach dem Studium? Diese              Arne Fink bringt gute Voraussetzungen mit.        anderem die Bereiche Netzanlagen, Sekundär-
Frage beschäftigt wohl jeden Absolventen
­                                                  Bereits 2011 hat er im Rahmen seines Studiums     anlagen und Regionale Dienste kennenlernen.
­einer Hochschule oder Universität. Eine C
                                         ­ hance   an der Universität Rostock das vorgeschriebene    Auch Mario Juhnke hatte zuvor schon Kon-
 ­bekommen Interessenten bei der WEMAG. Der        Praxissemester bei der WEMAG Netz GmbH            takt mit der WEMAG-Unternehmensgruppe.
  kommunale Energieversorger hat gerade sein       absolviert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter    Er begann nach Abschluss seines Studiums als
  neues Traineeprogramm gestartet und bie-         der Uni hat der 24-Jährige später bis zum er-     Diplomkaufmann an der Ernst-Moritz-Arndt-
  tet zwei jungen Männern einen spannenden         folgreichen Abschluss seines Masterstudiums in    Universität Greifswald ein sechsmonatiges
  Berufseinstieg. Die Trainees werden ent­
  ­                                                Elektrotechnik sogar an Studien in Kooperation    Praktikum bei der e.dat GmbH, in dem der
  sprechend eines 24-monatigen Durchlaufplans      mit der WEMAG Netz GmbH und der E.DIS AG          27-jährige Schweriner erste Erfahrungen im
  in verschiedenen Abteilungen der WEMAG-­         mitgearbeitet. In den nächsten zwei Jahren        Vertrieb und Key-Account-Management sam-
  Unternehmensgruppe eingesetzt.                   wird der Master of Science als Trainee unter      meln konnte.                             n

WEMAG erwirbt Mehrheit an Karabag Elektroauto
Der kommunale Ökostrom- und Gasversorger WEMAG AG übernimmt eine 70-prozentige Beteiligung am
Hamburger Elektroauto-Entwickler und -Hersteller Karabag Elektroauto GmbH. Die beiden Unternehmen
kooperieren bereits seit 2011 im Vertrieb von umgerüsteten Serienfahrzeugen.

E
    rst im Jahr 2013 hatte die WEMAG ­einen
                                                    Bild: WEMAG
    selbstentwickelten Stromspeicher für
    den Hausgebrauch vorgestellt und mit
dem Bau von Europas größtem komerziellen
Batterie­park begonnen.

Gemeinsam wollen Karabag und WEMAG nun
auch die Integration der E-Auto-Akkus in die
Hausstromversorgung vorantreiben. In Verbin-
dung mit einem Stromspeicher im Haus funk-
tioniert dieses Prinzip bereits heute und wird
unter dem Namen ReeVOLT! als Gesamtpaket
durch die WEMAG vermarktet.

Bereits vor rund drei Jahren begannen WE-
MAG und Karabag mit dem gemeinsamen
Vertrieb von zunächst 40 Elektroautos. Seit
einem knappen Jahr besteht eine Entwick-
lungs- und Vertriebspartnerschaft. Ende März
2014 stimmte der Aufsichtsrat der WEMAG
einer 70-prozentigen Mehrheitsbeteiligung an
der Karabag Elektroauto GmbH zu. Die Trans-
aktion wird aktuell durch das Bundeskartell-
amt geprüft.

Derzeit arbeitet das Unternehmen unter Füh-
rung der WEMAG an der Entwicklung von
Elektrotransportern, die noch im Sommer vor-       Lässt die WEMAG einsteigen – Sirri Karabag verkauft 70 Prozent seines Elektroauto-Unternehmens an
gestellt werden sollen.                  n        den kommunalen Energieversorger WEMAG.

                                                                                                                       Wirtschaftskompass 06|2014  ■  7
Wirtschaftskompass - IHK zu Schwerin
■ standortpolitik

                                                                           Verkehrsdrehscheibe

                                         Bild: Claaslietz / pixelio.de
                                                                           Ostdeutschland
                                                                           Die ostdeutsche Verkehrsinfrastruktur wurde in den vergangenen Jahren in großem
                                                                           Umfang modernisiert, neu- und ausgebaut. Somit konnten die historisch bedingten
                                                                           Infrastrukturlücken größtenteils geschlossen werden. Die Wirtschaftszentren und
                                                                           Industriestandorte haben im Wettbewerb der Regionen ihre Position bestimmen
                                                                           und ihre Standortqualität erheblich verbessern können.
                                         Bild: Rainer-Sturm / pixelio.de
                                         Bild: IHK

                                                                                                                                                                  Bild: IHK

D
       ieser Modernisierungsprozess muss je-                               Wettbewerbschancen sichern                       Finanzmittel aufstocken und verstetigen
       doch fortgeführt werden, damit das                                  Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist   Nach Jahren der strukturellen Unterfinanzie-
       Infrastrukturnetz seine verkehrswirt-                               die Grundlage für alle Wirtschaftsprozesse       rung muss der Ausbau, die Instandsetzung
schaftliche Funktion entfalten kann und die                                und Basis einer positiven wirtschaftlichen       und der Erhalt des bundesweiten Straßen-,
Chancen als Motor für weiteres Wirtschafts-                                Entwicklung in Ostdeutschland. Sie bestimmt      Schienen- und Wasserstraßennetzes mit aus-
wachstum in den ostdeutschen Bundesländern                                 die Standortqualität und sichert die Zukunfts­   reichenden Ressourcen ausgestattet werden,
in vollem Umfang realisiert werden können.                                 chancen in den ostdeutschen Bundesländern.       um kostenminimierende Sanierungsintervalle
                                                                           Sie ist die Voraussetzung für ein hohes Maß an   realisieren zu können. Dazu bedarf es solider
Verkehrsachsen für Europa stärken                                          Mobilität von Personen und Gütern. Insbeson-     Finanzierungsgrundlagen und zügiger Pla-
Ostdeutschland liegt im Schnittpunkt vie-                                  dere der internationale Austausch von Gütern     nungsverfahren sowie eine möglichst weit-
ler transeuropäischer Verkehrskorridore, die                               und Dienstleistungen ist angewiesen auf leis­    gehende Zweckbindung bereits vorhandener
Wachstumsregionen verbinden, und ist mit                                   tungsfähige Seehafenhinterlandanbindungen.       Finanzmittel.
seiner zentralen Lage in Europa eine wichtige
Verkehrsdrehscheibe. Bedeutende internatio-                                Verkehrsinfrastruktur erhalten                   Wie die Daehre- und Bodewig-Kommissionen
nale Verkehrsachsen verlaufen durch den ost-                               und ausbauen                                     ermittelt haben, muss dem weiteren Substanz-
deutschen Raum und verbinden die Häfen der                                 Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit       verzehr und Instandhaltungsrückstau durch ei-
Nord- und Ostsee mit dem Mittelmeer.                                       der Wirtschaftsstandorte dauerhaft zu erhal-     ne substanzielle Aufstockung der Finanzmittel
Dieser Standortvorteil muss weiter ausgebaut                               ten, müssen das erreichte Niveau gesichert und   um rund 7,2 Mrd. jährlich in den nächsten
werden. Nur dann kann die positive wirt-                                   die noch bestehenden Lücken in den Verkehrs-     15 Jahren entgegengewirkt werden. Darüber
schaftliche Entwicklung fortgesetzt werden                                 netzen geschlossen sowie Engpässe beseitigt      hinaus sind die notwendigen Investitionsmittel
und weiter an Breite gewinnen. Damit können                                werden. Nur dann können die Synergien der        zur Beseitigung von Engpässen und Netzlücken
die ostdeutschen Bundesländer dauerhaft ei-                                bereits getätigten öffentlichen und privaten     bereitzustellen. Hierfür sind die Möglichkeiten
nen stärkeren Beitrag zum gesamtdeutschen                                  Investitionen in Ostdeutschland wirksam und      der europäischen Kofinanzierung optimal zu
Wachstum leisten.                                                          weitere Investitionen initiiert werden.          nutzen.

8  ■   Wirtschaftskompass 06|2014
standortpolitik  ■

Die ostdeutschen Industrie- und Handels­
kammern erwarten von den politischen Ent-
scheidungsträgern ein sachorientiertes und
                                                  Vollversammlung zieht positive
entschlossenes Handeln, um die Infrastruktur-
finanzierung auf ein zukunftsfähiges Funda-
ment zu stellen.
                                                  Bilanz ihrer Amtszeit
                                                  Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin hat in ihrer
Priorisierte Verkehrsprojekte                     Strategiesitzung am 13. Mai 2014 eine positive Bilanz ihrer Amtszeit 2009 bis 2014
Die in einer neuen, von den ostdeutschen          gezogen. Die IHK-zugehörigen Unternehmen wurden im Zeitraum seit 2009 um
IHKs erarbeiteten Broschüre aufgeführten          insgesamt 1,4 Mio. Euro durch Beitragssenkungen entlastet. Eine weitere Senkung
Verkehrsprojekte sind die aus Sicht der ost-      der IHK-Beiträge ist für das Jahr 2015 geplant. Darüber hinaus wird die IHK die für
deutschen Wirtschaft besonders prioritär zu       den Neubau des Ludwig-Bölkow-Hauses aufgenommenen Kredite bis Jahresende
realisierenden Projekte. Es handelt sich um       vollständig tilgen können. Durch den Einsatz des Bauausschusses wurden außerdem
überregional bedeutsame Vorhaben, wie z. B.       Einsparungen beim Bauvorhaben realisiert.
die Hauptachsen der Seehafenhinterlandan-

                                                  E
bindung. Die Umsetzung dieser Projekte ist aus          in weiteres positives Ergebnis ist die     Mitarbeiter/innen ein Leitbild, eine neue
Sicht der ostdeutschen Wirtschaft indisponibel.         Verbreitung der ehrenamtlichen Basis –     Satzung und eine neue Wahlordnung er-
Darüber hinaus sind weitere Investitionen in            immerhin rund 1.200 Unternehmer/­          arbeitet. Die IHK ist zudem seit dem Jahr
das ostdeutsche Verkehrsnetz zur regionalen       innen und Unternehmensvertreter/innen            2009 in der Fläche deutlich präsenter, zum
Erschließung notwendig.                           ­arbeiten ehrenamtlichen in den Gremien der      Beispiel mit den Besuchstagen „IHK vor Ort“,
                                                  IHK mit und ersparen der öffentlichen Hand       den Regionalausschüssen und Regionalkon-
Parlamentarischer Abend in Berlin                 dadurch Ausgaben in Höhe von geschätzt           ferenzen. Auch beim Thema „Transparenz“
Die IHK zu Schwerin organisiert gemeinsam mit     rund 1,3 Millionen Euro jährlich – allein in     wurde viel erreicht. Alle 80 deutschen IHKs
den weiteren 14 ostdeutschen Industrie- und       Westmecklenburg. Hinzu kommt, dass die           veröffentlichen auf www.ihk-transparent.de
Handelskammern federführend einen Parla-          IHK zu Schwerin ihre Zusammenarbeit mit          wesentliche Kennzahlen und informieren
mentarischen Abend.                               Partnern in der Region, aber auch darü-          umfassend über ihr Leistungsspektrum. Zu-
Vor dem Hintergrund der großen Herausfor-         ber hinaus, konsequent ausgebaut hat. Neue       dem veröffentlicht die IHK ihre Finanzen
derungen, vor denen die Unternehmen in Ost-       Kooperationen mit der Handwerkskammer            online sowie in den Jahresberichten bzw. dem
deutschland weiterhin stehen und mit Blick        Schwerin, benachbarten Industrie- und            „Wirtschaftskompass”.
auf die Wachstumschancen, die sich durch eine     Handels­kammern oder auch der Hochschule
leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ergeben,                                            Die positive Bilanz der Amtsperiode 2009 bis
                                                  Wismar erhöhen die Effizienz der IHK-Arbeit.
soll die Broschüre anlässlich des Parlamenta-                                             2014 zeigt die erheblichen Gestaltungsmög-
                                                  Als kritischer Partner der Politik ist die IHK
rischen Abends am 25. Juni 2014 um 17:00 Uhr                                              lichkeiten der Vollversammlung der IHK zu
                                                  sowohl bei der Landesregierung MV als auch
in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpom-                                               Schwerin. Das „Parlament der Wirtschaft“ ist
                                                  in Norddeutschland, Berlin und Brüssel ein
merns in Berlin, In den Ministergärten 3 an die   anerkannter Gesprächspartner wenn es um kein Debattierklub. Die Vollversammlung lebt
Entscheidungsträger in Politik, Verwaltung und    die Gestaltung der Rahmenbedingungen fürvom ehrenamtlichen Engagement der west-
Wirtschaft übergeben werden.                      die Unternehmen vor Ort geht.           mecklenburgischen Unternehmen und hat
                                                                                          umso mehr Einfluss, je mehr Unternehmen
Damit soll einerseits die Standortqualität, die   Nicht zuletzt haben die Mitglieder der sich an der IHK-Wahl beteiligen. Machen Sie
in den vergangenen Jahren in Ostdeutschland       Vollversammlung gemeinsam mit den IHK-­ mit!                                     n
durch den Ausbau der Infrastruktur entstanden
ist, dokumentiert und andererseits dafür ge-
worben werden, dass die Wirtschaft nur dann
auch künftig vollumfänglich wachsen kann,
wenn alle noch bestehenden Defizite in den
Infrastrukturnetzen beseitigt worden sind.

Zum Parlamentarischen Abend sind interessierte
Unternehmer herzlich eingeladen.

Anmeldungen erforderlich bei der IHK zu
Schwerin, Telefon: 0385 5103-202, Helga Lepp,
E-Mail: lepp@schwerin.ihk.de bis spätestens
18. Juni 2014.                            n

Information:
IHK zu Schwerin
Dr. Dorothee Crayen
 0385 5103-201
crayen@schwerin.ihk.de

                                                                                                                   Wirtschaftskompass 06|2014  ■  9
■ standortpolitik

Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend im Gespräch mit
dem Präsidenten der Industrie- und Handels­-
kammer zu Schwerin, Hans Thon, über Gleich­-
berechti­gung von Männern und Frauen in der
Arbeitswelt.

FrauenWirtschaft:
Weibliches Führungspotential besser nutzen
Prominente Gäste, imposante Teilnehmerliste – Das Thema FrauenWirtschaft – wie man weibliches
Führungspotential besser nutzen kann, treibt Männer wie Frauen gleichermaßen um. Zu Gast,
am 15. Mai 2014 – Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und
stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende. Das Fazit des Abends nach einer spannenden Diskussion:
Mehr erwerbstätige Frauen sind überlebenswichtig für die deutsche Wirtschaft, alles andere wäre ökonomisch
fahrlässig. Und mehr Frauen in Spitzenpositionen bringen zusätzlichen ökonomischen Gewinn. Allerdings
wird das ohne einen Kultur- und Mentalitätswechsel in Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen nicht
gelingen – und nicht ohne Frauen, die nach vorne drängen und Männer, die sie dabei unterstützen.

E
      s gibt Anekdoten aus dem Berufsleben,        Auch in der Politik, im Kabinett der Großen        der Gastgeber des Abends, Hans Thon, Präsident
      die ausschließlich Frauen erzählen kön-      Koalition sind die Ministerinnen in der Min-       der IHK zu Schwerin. Stimmen die Rahmenbe-
      nen, Frauen wie zum Beispiel Lydia Lörke,    derheit. Und in den Dax-Konzernen sind nur         dingungen, damit Frauen sich in der Wirtschaft
junge Existenzgründerin, Marketingfachfrau,        zwölf der insgesamt 191 Vorstandsmitglieder        gleichberechtigt einbringen können? Oder
Kuchendesignerin und Chefin – Geschichten          weiblich, in den Aufsichtsräten liegt der Frau-    brauchen wir tatsächlich neue Gesetze? Einen
von Männern, die weibliche Führungskräfte          enanteil bei knapp einem Fünftel. Nicht mal        Mentalitätswandel? Wie schafft man es, dass
nicht ertragen. Und es gibt Fragen, die größten-   ein Drittel aller Unternehmen in Deutschland       nicht nur formell sondern auch faktisch Chan-
teils auch nur Frauen gestellt bekommen „Wie       werden von Frauen gegründet, bei Startups          cengerechtigkeit im Wirtschaftsleben herrscht.
machst du das mit deinem Job, wenn das Kind        sind es noch weniger: Dem Bundesverband
da ist … ?“ Und es gibt die Zahlen. Die hatte      Deutscher Startups zufolge sind nur 13 Prozent     Die Antwort aus der Politik lautet: Neue
Manuela Schwesig mitgebracht zum Abend             der Gründer weiblich. In Berlin kommen auf 97      ­Gesetze, die Frauenquote. Mindestens 30 Pro-
in der IHK zu Schwerin „FrauenWirtschaft –         Gründer drei Gründerinnen, das hat das Amt          zent für die Aufsichtsräte von Aktiengesell-
wie man weibliches Führungspotential besser        für Statistik Berlin-Brandenburg ermittelt. Im      schaften Falls nicht genügend Frauen in die
nutzen kann.“                                      Wirtschaftsparlament, der IHK-Vollversamm-          Aufsichtsräte berufen würden, sollten die für
Manuela Schwesig, Bundesministerin für Fa-         lung sind Frauen weit unterrepräsentiert.           sie vorgesehenen Stühle sogar frei bleiben.
milie, Senioren, Frauen und Jugend noch dazu.      Warum ist das so, fragen sich auch Männer, wie      „Um langfristig erfolgreich zu sein, brauchen

                                                                                                                             Bilder: www.manuela-koska.de

v. l.: Lydia Lörke (Existenzgründerin, Inhaberin Cupcake-Laden „Miss Törtchen“, Schwerin), Friederike C. Kühn (Präses der IHK zu Lübeck, Inhaberin der
MWS Werbeagentur GmbH, Bargteheide), Manuela Schwesig (Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend), Astrid Ludwig (Mitglied der
Vollversammlung der IHK zu Schwerin, Vorsitzende des Arbeitskreises Tourismus, Direktorin, InterCity Hotel Schwerin) und Christina Jagdmann (Sprecherin
der Wirtschaftsjunioren im Hanseraum, Vizepräses der Handelskammer Hamburg, Geschäftsführerin wordinc GmbH, Hamburg)

10  ■   Wirtschaftskompass 06|2014
standortpolitik  ■

wir eine neue Arbeitswelt und neue Para-
meter für unternehmerisches Handeln", sagte
die Bundes­familienministerin. Alles andere sei,
                                                      Tourismuswirtschaft:
auch angesichts des demografischen Wandels
und des akuten Fachkräftemangels ökonomisch
fahrlässig. Die Antworten aus der Praxis gaben
                                                      zuversichtlich in die Sommersaison
die Damen auf dem Podium. Wenn es darum               Die Tourismuswirtschaft im Raum Westmecklenburg zeigt sich nach dem relativ
geht, weshalb sich noch immer so wenig Frauen         kurzen Winter zufriedener zu Beginn der Sommersaison 2014 als vor einem
selbstständig machen oder an die Spitze eines         Jahr. So bezeichnen drei Viertel der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage
Unternehmens ziehen, sind es oft die typischen        als befriedigend oder gut. Insgesamt ist durch den frühen Saisonbeginn ein
weiblichen ­  Eigenschaften, die als Hindernis        Stimmungsaufschwung erkennbar.
gesehen werden: zu emotional, zu sozial, nicht
selbstbewusst genug. Immer mehr Mädchen                                                                                                        Bild: IHK
machen Abitur, immer mehr Frauen studieren,
aber Karriere machen nur wenige von ihnen.
Auf dem Weg nach oben stoßen sie an die
viel zitierte gläserne Decke, sei es, weil sie ihre
Ellenbogen zu wenig eingesetzt oder Kinder
bekommen haben. Dass Frauen zu Unterneh-
merinnen werden passiert oft einfach so. Ist
nicht geplant.

Unterm Strich bleibt eins: Karriere ist ein
Familien- und Lebenskonzept, das Netzwerke
braucht und einen Mentalitätswechsel – von
Männern und Frauen gleichermaßen. Frauen
müssen frecher aber nicht die besseren Männer
werden.                                   n
Almuth Knigge,
Journalistin Deutschlandradio

In der derzeitigen Vollversammlung der IHK
zu Schwerin sind derzeit nur 3 von 44 Mit-
gliedern weiblich. Der Präsident der IHK zu
Schwerin, Hans Thon, betonte: „Das möchten
wir unbedingt ändern! Denn auch für die IHK
als Selbstverwaltung der regionalen Wirtschaft

                                                      I
ist es wichtig, dass wir die Vielfalt unserer            n der kommenden Saison rechnen die Tou-        Investitionsbereitschaft
Wirtschaft abbilden. Wir möchten nicht auf               ristiker mit einem stabilen Geschäftsver-      geht leicht zurück
die Ideen und Meinungen unserer Unterneh-                lauf. Die Erwartungen sind mit Blick auf die   Mit drei von vier Unternehmen geht der
merInnen verzichten. Daher appelliere ich an          positive Sommersaison 2013 erneut vielver-        Anteil der investierenden Touristikbetriebe
alle UnternehmerInnen, auch in diesem Feld            sprechend. Kaum ein Viertel der Tourismus-        leicht zurück. Immerhin 10 Prozent wollen
als Entscheidungsträgerinnen aufzutreten und          wirtschaft im Kammerbezirk Schwerin erwar-        aber auch 2014 mehr Geld für Investitionen
aktiv die Rahmenbedingungen für unsere Un-            tet 2014 eine schlechtere Sommersaison als        in die Hand nehmen. In der Vorjahresumfrage
ternehmen mitzugestalten!“                            2013. Mit drei Vierteln geht die überwiegende     traf dies auf über ca. 20 Prozent der Unter-
Die 120 Gäste der FrauenWirtschaft nutzen die         Mehrheit jedoch von gleichbleibenden oder         nehmen zu.
Veranstaltung und die Begegnungen auch, um            besseren Geschäften im Vergleich zum Vor-
sich auszutauschen und Fragen zur Arbeit und          jahr aus. Angesichts dieser Ergebnisse zeigen     Gut die Hälfte planen mit einem gleichblei-
zur Wahl der Vollversammlung zu stellen.              sich die Touristikbetriebe somit zuversichtlich   benden Investitionsniveau für die kommende
                                                      für die Sommersaison 2014.                        Saison. Neben dem Hauptinvestitionsmotiv
Einen Abend zuvor bot die IHK den Frauen der                                                            der Modernisierung und Ersatzbeschaffung
Region Westmecklenburg mit dem 5. Unter-              Betriebe halten an Personal fest                  (55 Prozent der Investitionen) werden vor
nehmerinnen-Stammtisch eine weitere Gele-             Die zunehmende Knappheit an gutem Perso-          allem Maßnahmen zur Kostensenkung durch-
genheit, sich zum Thema der Selbstständigkeit         nal spiegelt sich auch in den Beschäftigungs-     geführt (18 Prozent).                   n
von Frauen und den damit in Verbindung                plänen der Tourismusbranche wider. Mit mehr
stehenden Problematiken auszutauschen.  n            als einem Fünftel hält sich der Anteil der Un-    Information:
                                                      ternehmen, die Neueinstellungen vornehmen         IHK zu Schwerin
Information:                                          möchten, auf seinem hohen Vorjahresniveau.        Marcus Nürnberger
IHK zu Schwerin                                       Drei von vier Betrieben möchten zudem ihren        0385 5103-207
www.ihkzuschwerin.de                                  Mitarbeiterstamm stabil halten.                   nuernberger@schwerin.ihk.de

                                                                                                                       Wirtschaftskompass 06|2014  ■  11
■ standortpolitik

    Bild: MEV                                                                                                                                  Bild: IHK

                                                       Der IHK-Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft befasste sich insbesondere mit dem „Regionalen
   IMH-Technologietreff                                Masterplan Gesundheitswirtschaft Westmecklenburg“.

   Die Initiative pro Metropolregion Ham-              IHK-Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft tagte
   burg (IMH) e.V. hat sich daher zum
   Ziel gesetzt, die Medizintechnikbranche             Im Technologie- und Gewerbezentrum in             Auf der Tagesordnung standen der „Regionale
   der gesamten Metropolregion bei ihrer               Schwerin haben rund 40 technologieorien-          Masterplan Gesundheitswirtschaft Westmeck-
   Vernetzung zu unterstützen und Koope-               tierte Unternehmen mit 340 Mitarbeitern           lenburg“, eine Projektskizze zum Medizintou-
   rationen zu fördern. Aus diesem Grund               ihrer Standort gefunden. Im unmittelbar an-       rismus sowie der aktuelle Stand der EU-Medi-
   findet am 24. Juni 2014 ab 15 Uhr                   grenzenden Technologiepark sitzen etablierte      zinprodukteverordnung.
   bei EUROIMMUN Medizinische Labor-                   Firmen, die die Netzwerke für die (Weiter-)
   diagnostika AG in Dassow der 1. IMH-                Entwicklung von Ideen und Produkte nutzen.        Darüber hinaus erhielten die Arbeitskreis-
   Technologietreff statt.                             Anlass genug, das TGZ als Tagungsort für          mitglieder eine mündliche Einladung zum 1.
                                                       den IHK Arbeitskreis Gesundheitswirtschaft        IMH (Initiative pro Metropolregion Hamburg)
   IMH-Technologietreff                                zu wählen.                                        Technologietreff Medizintechnik, der am 24.
   Schwerpunktbranche: Medizintechnik                                                                    Juni 2014 in Dassow stattfindet. Ziel der Ver-
   Dienstag, 24. Juni 2014, 15:00 – 19:00 Uhr,         Die beiden Geschäftsführer der PRIMACYT Cell      anstaltung ist die Förderung von Vernetzung
   EUROIMMUN Medizinische Labordiagnos-                Culture Technology GmbH, einem Anbieter von       und Kooperation der Branche in der gesamten
   tika AG, Werkstraße 2, 23942 Dassow                 in vitro Technologien, Zellkulturen, sowie der    Metropolregion Hamburg.                    n
                                                       elaboro GmbH, ein auf die Verarbeitung spezi-
   Anmeldung:                                          alisiertes Produktionszentrum für Dental- und     Information:
   IHK zu Schwerin, Helga Lepp                         Medizintechnik, stellten den Mitgliedern des      IHK zu Schwerin, Kristin Just
    0385 5103-202, lepp@schwerin.ihk.de               IHK Arbeitskreises Gesundheitswirtschaft ihre      0385 5103-206
                                                       forschungsintensiven Unternehmen vor.             just@schwerin.ihk.de

Das Schaufenster, Ihre Visitenkarte!
                            Nils Meyer: „Im Schau-     dem Online-Vertrieb. Dabei ist das Schaufen-      Eine zeitgemäße Warenpräsentation im Schau-
                            fenster werden Emo-        ster als Informations- und Inspirationsquelle     fenster orientiert sich an folgenden Aspekten:
                            tionen ausgelöst und       des Kunden auf dem Weg zur Kaufentschei-
                            Geschichten erzählt, die   dung eines der ersten und wichtigsten Wer-        Es wird schlichter!
                            sich idealerweise im       bemittel des Geschäftes, die Visitenkarte Ihres   Es wird inszenierter!
                            L­ aden fortführen.“       Unternehmens.                                     Es wird digitalisierter!
                                                                                                         Es wird emotionaler!
                                                       Auf der IHK-Veranstaltung „Das Schaufenster,      Es wird individueller
                                                       Ihre Visitenkarte!“ im Mai legte Nils Meyer       mit regionalen Aspekten!                     n
                            Bild: Cima Beratung +      (Cima GmbH) dar, dass die Inszenierung des
                            Management GmbH            Schaufensters in den letzten Jahren an Be-        Information:
                                                       deutung gewonnen hat. Dabei ist eine gute         IHK zu Schwerin
Schaufenster sind heute ein wichtiges Element          Schaufenstergestaltung weniger eine Frage des     Kristin Just
zur Differenzierung im Wettbewerb für den              Budgets als vielmehr die einer guten Idee mit      0385 5103-206
stationären Handel, insbesondere gegenüber             großer Wirkung.                                   just@schwerin.ihk.de

12  ■   Wirtschaftskompass 06|2014
standortpolitik  ■

Überstürzter Start der Bettensteuer
durch intransparentes Verfahren
Seit dem 6. Mai 2014 gilt nun die Bettensteuer in der Landeshauptstadt. Zahlreiche
Unternehmen fühlen sich jedoch noch nicht ausreichend informiert und bemängeln,
dass viele Fragen zur Umsetzung noch ungeklärt sind.

Z
      wei Gesprächsrunden gab es im Vorfeld       umzustellen und die Mitarbeiter unterrichten
      der Steuereinführung mit dem Finanz-        zu können. Dennoch hielt Niesen an seinem
      dezernenten Dieter Niesen, der IHK und      Vorhaben fest, die Steuer nur wenige Werktage
dem Hotel- und Gaststättenverband (­ DEHOGA).     nach der Informationsveranstaltung einzufüh-
Im Rahmen einer kurzfristig Freitagnachmit-       ren. Seit dem 6. Mai 2014 müssen nun die
tag durch die Stadtverwaltung Schwerin ein-       Schweriner Beherbergungsbetriebe von ihren
berufenen Informationsveranstaltung für die       Gästen die Steuer einziehen. Doch mit diesem
Betroffenen stellte Dieter Niesen, Dezernent      holprigen Start ist nicht gewährleistet, dass
für Finanzen, Jugend und Soziales, die Erhe-      sich alle betroffenen gewerblichen und nicht
bungsmodalitäten der Übernachtungssteuer          gewerblichen Unternehmen rechtskonform
für Schwerin vor. Bei den anwesenden Per-         verhalten können. Eine realistische Zeitpla-
sonen, die diese neue Abgabe als künftige         nung war scheinbar durch das Dezernat II nicht
Steuerschuldner von den Gästen einziehen und      vorgesehen.                                n
an die Stadt überführen sollen, herrscht jedoch
nach wie vor Ratlosigkeit. Viele Fragen blieben   Information:
ungeklärt, die für die betroffenen Unterneh-      IHK zu Schwerin, Kristin Just
                                                                                                                               Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
men wichtig sind, um die technischen Systeme       0385 5103-206, just@schwerin.ihk.de

                                                        Warum Grit Hesse-scHWeda
                                                        Gabelstapler liebt und
                                                        HocHstapler Hasst.
                                                      Bei Hellmann Worldwide Logistics halten wir, was wir versprechen.
                                                      Unsere Kunden verlangen nach realistischen Logistiklösungen und
                                                      nicht nach Luftschlössern – zu Recht! Vertrauen und Ehrlichkeit
                                                      sind die Basis für unsere langfristigen Kundenbeziehungen.
                                                      www.hellmann.net/hesse-schweda

                                                                                                            Wirtschaftskompass 06|2014  ■  13
■ standortpolitik

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Schwerpunktthemen in Schwerin: Handlungsspielräume der Stadt angesichts leerer Kassen / wirtschaftliche Betätigung der Landeshauptstadt Schwerin.

So wirtschaftsfreundlich sind unsere Kommunen
Die Handwerkskammer Schwerin und die Industrie- und Handelskammer zu Schwerin haben in
diesem Frühjahr die Unternehmen in Westmecklenburg befragt, wie wirtschaftsfreundlich sie ihre
Kommunen finden und wo aus ihrer Sicht vor Ort Handlungsbedarf besteht. Die Ergebnisse der
nicht-repräsentativen Umfrage hat die IHK zu Schwerin in insgesamt 13 Regionalkonferenzen mit
Unternehmen und den Kandidat/innen für die kommunalen Vertretungen zur Diskussion gestellt.

I
  nsgesamt bewerten die Unternehmen ihre          Baumaßnahmen die Möglichkeit der Verlegung       HVV-Tarifverbund diskutiert. Ziel ist die Attrak-
  Kommunen und die Zusammenarbeit vor             von Erdkabeln mit einzuplanen.                   tivität der Kommunen auch für Berufspendler
  Ort positiv. Spitzenwerte der Zustimmung                                                         zu verbessern. Für die touristischen Destinatio-
erreichen die Kommunen in Westmecklenburg         Wie komme ich schnell zu meinen Kunden und       nen ist die Anbindung mit Bus und Bahn an die
bei den Themen „Verfügbarkeit von Kita- und       wie erreichen meine Kunden ohne Stau und         Quellmärkte ein wichtiger Standortfaktor. Dies
Hortplätzen“. Die drei westmecklenburgischen      Umwege mein Geschäft? Diese Fragen sind für      ist insbesondere in Plau am See ein wichtiges
Gebietskörperschaften liegen dabei auf einem      alle Unternehmen in Westmecklenburg von          Anliegen. Denn vor allem Besucher aus der
sehr ähnlichen positiven Niveau mit leichtem      entscheidender Bedeutung und mehr als die        Bundeshauptstadt Berlin möchten häufig ohne
Vorsprung in Nordwestmecklenburg. Auch die        Hälfte der befragten Unternehmen sehen hier      Pkw an- und Westmecklenburg bereisen.
Erreichbarkeit der Behörden wird von den Un-      Handlungsbedarf. Dabei sind die konkreten
ternehmen in fast allen Kommunen in Westme-       Wünsche vor Ort sehr unterschiedlich und         Mittelstandsfreundliche Auftragsvergabe
cklenburg positiv bewertet.                       reichen vom Bau von Umgehungsstraßen über        Die meisten Kommunen bemühen sich so oft
                                                  die Sanierung von Straßen und Brücken bis hin    wie möglich öffentliche Aufträge mittelstands-
Topthemen schnelles Internet und                  zum zügigen Lückenschluss der A 14 zwischen      freundlich auszuschreiben bzw. zu vergeben.
Verkehrsinfrastruktur                             Schwerin und Magdeburg. In Ludwigslust ist       Das bedeutet, dass sie vom sogenannten „Wert-
Flächendeckend schnelles Internet steht ganz      der ICE-Halt auf der Strecke zwischen Hamburg    grenzenerlass“, also der Möglichkeit der be-
oben auf der Wunschliste der Unternehmen.         und Berlin ein Standortvorteil, mit dem die      schränkten Ausschreibung, Gebrauch machen
Auch wenn die Breitbandversorgung nicht zu        Stadt auch um junge Familien wirbt, die hier     und ihre Aufträge in kleinere Teillose aufteilen,
den Pflichtaufgaben der Kommunen gehört,          eine hohe Lebensqualität vorfinden.              um den in Westmecklenburg ansässigen über-
so haben sie trotzdem überwiegend die Bedeu-                                                       wiegend kleineren Betrieben die Möglichkeit
tung dieses Standortfaktors für Unternehmen,      Auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖP-     zu eröffnen, sich an den Ausschreibungen zu
Einwohner und Touristen erkannt. In der Lan-      NV) war ein häufig diskutiertes Thema und        beteiligen. Dabei wirkt es sich in den Kommu-
deshauptstadt Schwerin besteht die Hoffnung,      könnte aus Sicht der Unternehmen verbes-         nen positiv aus, wenn sie eine zentrale Stelle
dass schon im kommenden Jahr ein neues            sert werden. Aktuell befassen sich Landkreise    für das Vergabewesen einrichten, bei der die
Glasfasernetz verfügbar ist, das große Daten-     mit dem Nahverkehrskonzept für Westmeck-         notwendige Expertise gebündelt wird. Die Um-
volumina in einer Geschwindigkeit übertragen      lenburg. Ein in den Regionalkonferenzen oft      setzung dieser Empfehlung ist auch in der Lan-
kann, die den Zielvorgaben der nationalen         geäußerter Wunsch ist dabei die Einführung       deshauptstadt Schwerin, die bei dieser Frage im
Breitbandstrategie entspricht. Auch in der Flä-   eines Westmecklenburg-Tarifs, der in den         Vergleich mit den umgebenden Landkreisen am
che suchen die Kommunen gemeinsam mit den         Landkreisen Nordwestmecklenburg und Lud-         schlechtesten abschneidet, in der Diskussion.
Unternehmen und Telekommunikationsanbie-          wiglust-Parchim sowie in der Landeshauptstadt    Rat und Unterstützung bekommen sowohl
tern nach Lösungen, zum Beispiel in Dassow        Schwerin gilt. In den westlichen Bereichen       Unternehmen als auch Kommunen von der
und Plau am See. Hier helfen kurzfristig häufig   des IHK-Bezirks, die auch bereits Mitglied der   Auftragsberatungsstelle Mecklenburg-Vor-
Funklösungen. Die Kommunen sind darüber           Metropolregion Hamburg sind, wurde darüber       pommern e.V., die von den Wirtschaftskam-
hinaus aufgefordert bei mittelfristig fälligen    hinaus auch eine mögliche Einbindung in den      mern getragen wird. Hier können sich regionale

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standortpolitik  ■

Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Bau,       am Fernwärme-Anschlusszwang in den betrof-
Handel und Dienstleistung kostenlos in der      fenen Gebieten. Insgesamt bewerten rund die
ABST- Bieterdatenbank für eine mögliche Be-     Hälfte der Unternehmen in Westmecklenburg
teiligung an Ausschreibungen der Öffentlichen   die Preise für Strom, Wasser und Gas als zu
Hand registrieren. Mehr Informationen finden    hoch.
Sie unter www.abst-mv.de.
                                                Belebung der Innenstädte –
Dauerbrenner nichtamtliche                      Parkkonzepte und Brötchentaste
Hinweisschilder                                 Viele kleinere Kommunen in Westmecklenburg
Jedes zweite Unternehmen in Westmecklen-        halten für ihre Einwohner und Besucher ko-
burg wünscht sich, besser auf sein Unterneh-    stenfreie Parkplätze vor, dies trifft besonders   Schwerpunktthemen in Plau am See: Ausweitung
men hinweisen zu können, zum Beispiel mit       häufig im Landkreis Ludwigslust-Parchim zu.       der Samstags-Öffnungszeiten für Touristen und
nicht-amtlichen Schildern am Straßenrand. Der   Das wird von den Unternehmen durchweg be-         Einwohner / Beschilderung des Wegs von den
Handlungsspielraum der Kommunen ist hier        grüßt. Wo Parkplätze nicht generell kostenfrei    Hotels am Seeufer zur Innenstadt.
begrenzt und dennoch sollte das Anliegen        sind, wünschen sich Unternehmen zumindest
der Unternehmen vor Ort ernst genommen          die Möglichkeit des kostenfreien Kurzzeitpar-

                                                                                                   Bilder: IHK
werden. Gemeinsam können sich die Kommu-        kens bis zu 30 Minuten, also die sogenannte
nen, Landkreise und die IHK darauf hinwirken,   „Brötchentaste“.
hier eine Änderung des geltenden Landesrechts
zu erreichen. Besonders die IHK-Unternehmen     Kostenfreie Parkplätze sind auch ein Baustein
wünschen sich hier Verbesserungen und auch      für die Bemühungen der Kommunen und Ge-
die Kommunen selbst sehen hier Optimierungs-    werbetreibenden, die Innenstädte wieder zu be-
potenzial.                                      leben. In Wittenburg, Boizenburg und Plau am
                                                See wünschen sich vor allem die Einzelhändler
Preisniveau der örtlichen Versorger             in den Innenstädten wieder mehr Besucher, sie     Schwerpunktthemen in Dassow: Verbindung von
und wirtschaftliche Betätigung von              suchen daher gemeinsam mit dem Stadtmar-          Stadt und Gewerbegebiet / Erschließung touris­
Kommunen                                        keting nach Möglichkeiten Kunden mit Events       tischer Potentiale.
Private Unternehmen, die in Konkurrenz zu       und interessanten Aktionen in ihre Geschäfte
kommunalen Betrieben stehen, haben in der       zu locken. Auch das Leerstandsmanagement ist      kommunalen Vertretungen am 25. Mai 2014
Umfrage Beispiele für eine zu starke wirt-      in einigen Kommunen eine Aufgabe, bei der nur     neu gewählt. Nun gilt es, gemeinsam vor Ort
schaftliche Betätigung der Kommune benannt,     alle Akteure gemeinsam Lösungen erarbeiten        nicht nur Lösungen zu finden, sondern auch an
zum Beispiel die Vermietung von Ferienwoh-      können. Die IHK zu Schwerin steht den Unter-      neuen Konzepten für die Zukunft zu arbeiten.
nung oder den Betrieb von Fitnesscentern.       nehmen und Kommunen hierbei gern beratend         Die Mitarbeiter/innen der IHK zu Schwerin
Eine wirtschaftliche Betätigung der Kommunen    zur Seite, in einigen Orten sind durch die Zu-    bringen hierbei gern Ihre Expertise ein. Spre-
trifft immer dann auf Akzeptanz bei den Un-     sammenarbeit der verschiedenen Akteure be-        chen Sie uns an!                           n
ternehmen, wenn sie mit Augenmaß gestaltet      reits vielversprechende Konzepte entstanden.
wird. Überdurchschnittlich kritisch wird die                                                      Information:
wirtschaftliche Betätigung der Landeshaupt-     Die Industrie- und Handelskammer zu Schwe-        IHK zu Schwerin
stadt Schwerin bewertet. Hinzu kommt in         rin unterstützt Unternehmen und Kommunen          Stefanie Scharrenbach
Schwerin eine im Vergleich deutlichere Kritik   bei der Erarbeitung von Konzepten und Lö-          0385 5103-126
an den Preisen der regionalen Versorger und     sungen. Die Bürgerinnen und Bürger haben ihre     scharrenbach@schwerin.ihk.de

                                                                                                                  Wirtschaftskompass 06|2014  ■  15
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