Unsere Wirtschaft - IHK zu Coburg
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Magazin Unsere Wirtschaft Ausgabe 8-9/2018 Region Region Standortpolitik „1+3“: Unser Ausbildungsmodell Ros bleibt nach Standortwechsel IHK wirbt für „Sonderwirtschafts- macht landesweit Schule ein Coburger Industriebetrieb zone Modellregion 4.0 Coburg“ Staatsminister Pschierer Ehrengast der Wirtschaft
2 Inhalt Region IHK-Modellprojekt „1+3“ wird nach erfolgreicher 7 Erprobung in Bayern flächendeckend ausgeweitet Coburger Unternehmer Thomas Kaeser 8 vollendet 65. Lebensjahr Wahlen zur IHK-Vollversammlung finden in der 8 Zeit vom 20. November bis 10. Dezember 2018 statt Doppeljubiläum bei Möbel-Hofmann: Inhaber feiert 10 im 175. Unternehmensjahr seinen 65. Geburtstag Feierliche Einweihung des neuen Betriebsareals von 11 Ros ist auch für die Stadt Coburg ein Glückstag Berufsschulpädagogen Anton Staudigl 12 und Rolf Sander in den Ruhestand verabschiedet Neustadter Dietz GmbH blickt nach 90 Jahren 14 4-6 | 10 Wirtschaftsminster Franz Josef Pschierer in Coburg empfangen auf eine erfolgreiche Entwicklung zurück Region vertraut auf Standortpolitik der Staatsregierung Brasiliens Botschafter Mario Vilalva zu 16 wirtschaftspolitischen Gesprächen in der IHK Der Coburger Wirtschaftsraum vertraut regierung. Das wurde beim Empfang von in seinen Anstrengungen zur Sicherung Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer Standortpolitik seiner Zukunft auch auf vorausschauen- deutlich, der die IHK und ausgewählte IHK wirbt intensiv um Unterstützung einer 17 de, fördernde Standortpolitik der Staats- Unternehmen besuchte. „Sonderwirtschaftszone Modellregion 4.0 Coburg“ Wirtschaftskammern präsentieren gemeinsames 18 12-Punkte-Programm für bessere Verkehrsinfrastruktur 30 Neue AusbildungsScouts sind auf ihre Einsätze vorbereitet Tourismus Neue „Tourismusoffensive Bayern“ verbessert 19 Willkommene Botschafter an heimischen Schulen Förderung von Investitionen in der Region Der Bayerische Industrie- und Handels- Wirtschaftsjunioren kammertag (BIHK) verlängert sein Pro- Am 6. Oktober 2018 ist das Kongresshaus Event- 20 jekt „AusbildungsScouts“ zur besseren Location für Jubiläumsfeier und Delegiertenkonferenz Berufsorientierung bayerischer Schüler. Bei der IHK zu Coburg wurde ein weite- Sonderthema: Immobilien, Bau & Architektur rer Jahrgang Auszubildender heimischer Knörnschild Ingenieure verbuchen größten Auftrag 21 in Firmengeschichte dank Digitalisierungskompetenz Unternehmen auf ihre freiwilligen Einsät- SSB Stark Stahlbau blickt nach 50 erfolgreichen 23 ze in Schulen vorbereitet. Die jungen Leu- Jahren zuversichtlich in die Zukunft te informieren Schülerinnen und Schüler Auch die Neustadter Maler-Bedarf GmbH hat 24 über ihre Berufe und Praxiserfahrungen gleich doppelten Grund zum Feiern im dualen Ausbildungssystem. Aus- und Weiterbildung Teilnehmende Berufsbildungsträger verbuchen 28 Coburger Weiterbildungstag als vollen Erfolg Existenzgründung und Unternehmensförderung Selten kamen Unternehmen so leicht an Kredite 31 - nur für Start-ups bleibt es weiterhin schwierig Innovation und Umwelt Gesetzgeber sorgt sich um Hygiene und verlangt 32 erweiterte Anzeigepflicht von Kühlanlagen International IHK bereitet Spezialworkshop zu Zollrecht und 34 Abwicklung des Warenverkehrs mit der Türkei vor Recht Bundesfinanzministerium stellt Richtlinien zur 35 28 Neuer IHK-Zertifikatslehrgang „Industrie 4.0“ erfolgreich gestartet Prüfung von elektronischen Kassen klar Enge Verknüpfung von Theorie und Praxis Bundesgerichtshof rechnet Social-Media-Konten 36 dem digitalen Vermächtnis von Erblassern zu Der neue Zertifikatslehrgang „Industrie nehmer mit aktuellen Projekten heimischer Neue Musterfeststellungsklage muss ihren 37 4.0“ geht auch konzeptionell neue Wege: Unternehmen zum Thema auseinander. Nutzen in der Diesel-Affäre unter Beweis stellen Statt klassischem Frontalunterricht führt Eine der ersten Stationen war der Werk- er in die Praxis. Vor Ort setzen sich Teil- zeugmaschinenbauer LASCO (Bild). Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Editorial 3 Fachkräfte für die digitale Arbeitswelt der Metall- und Elektroindustrie im Fokus Unser „Kompetenzzentrum für Maschinen- digitale Herausforderungen bewältigen, um auf der Höhe unse- Anlagenbau und Automotive“: ein Experten- rer Zeit zu bleiben. Hier ist natürlich auch die Politik gefordert mit gremium, das Schülern, Berufseinsteigern Auf- und Ausbau dualer und/oder akademischer Bildungseinrich- und Studierenden vertiefenden Einblick in die umfangreichen Be- tungen, angepasst auf die Schwerpunktthemen: Informations- rufschancen der Metall- und Elektroindustrie vermittelt, hat sich technologie, Mathematik und Technik. seit 2016 zur Fachkräfteschmiede mit Modellcharakter in Nord- bayern entwickelt. Damit leistet unsere IHK zu Coburg einen sehr Dementsprechend erarbeiten wir gerade geeignete Maßnahmen wesentlichen Beitrag zur Fachkräftesicherung der wichtigen zur Überführung unseres „Kompetenzzentrums für Maschinen- Schlüsselindustrie im bayerischen Norden. Anlagenbau und Automotive“ in die nächste Stufe der Digitali- sierung, mit: - Erstellung neuer Module der „dualen Ausbildung Industrie 4.0“ Gefördert vom Bayerischen Wirtschaftsministerium nutzen wir das - Umsetzung neuer Qualifizierungskonzepte zur „Weiterbildung Know-how unseres „Coburger Netzwerks der Metall- und Elektro- Industrie 4.0“ für Berufstätige und Ausbilder technik“, bestehend aus Hightech-Unternehmen, der Hochschule, - verstärkte Beratung von Schülern zur Vorbereitung auf die di- der Technikerschule und renommierten Forschungseinrichtungen, gitale Arbeitswelt in der Wirtschaft um Jugendliche und künftige Fachkräfte über duale und akade- - Entwicklung und Erprobung praxisorientierter Konzepte für die mische Bildungsangebote zum Berufseinstieg in den Maschinen- digitale Qualifizierung von Berufsschullehrern und Lehrkräften bau und die Automobiltechnik zu begeistern. allgemeinbildender Schulen Nach 2 ½ Jahren kann das Projekt ansehnliche Erfolge vorwei- Bleibt festzustellen: sen: Seither wurden 3.000 Schüler und Studenten über beruf- Unternehmerisches Engagement, Geschick und Innovationsfreude liche Perspektiven in den Technologiebranchen Maschinenbau sind zuvörderst relevant, wenn es um Chancenerschließung der und Automotive intensiv beraten und konnten über vertiefende Digitalisierung geht. Aber unsere Wirtschaft ist gleichzeitig auf Fachlehrgänge und Praktika in Unternehmen zahlreich für Bil- geeignete Rahmenbedingungen der Politik und auf Unterstützung dungsangebote zur dualen beruflichen und/oder akademischen durch Wirtschaftsinstitutionen wie die IHK-Organisation ange- Qualifizierung gewonnen werden. Mit unserer IHK-Fachkompe- wiesen, um auch künftig in hoch dynamischen, teils disruptiven tenz haben wir in Unternehmen, an Hochschulen, in Instituten Prozessen die Vorreiterrolle zu behaupten. Ein Segment unserer sowie auf Berufsmessen nahezu 100 Workshops, Vorträge und IHK-Arbeit, mit der wir diesem Anspruch gerecht werden wollen, Seminare ausgerichtet. habe ich vorstehend dargelegt. Im Projektablauf wurde zudem sehr schnell deutlich, dass auf- Der Ausbau und die Neuausrichtung unseres „IHK-Kompetenz- grund neuer Herausforderungen in der digitalisierten Arbeits- zentrums für Maschinen- Anlagenbau und Automotive“ so- welt die Ausbildungs- und Berufsinhalte sowie die Methodik der wie die beabsichtigte Etablierung der „Modellregion 4.0 Coburg“ Wissensvermittlung zügig anpassend verändert werden müssen! (IHK-Editorial, Ausgabe 5/2018) sind wichtige Meilensteine auf unserem gemeinsamen Weg mit Mitgliedsunternehmen, Be- Gleichlautende Erkenntnisse haben wir in Rückmeldungen unse- rufsschulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, dem di- rer Mitglieds-Unternehmen erhalten, weshalb wir stringent den gitalen Wandel nicht nur zu begegnen, sondern mitbestimmend Ausbau bewährter Aktivitäten unseres „Kompetenzzentrums für für uns zu nutzen. Maschinen- Anlagenbau und Automotive“ anstreben: Koopera- Unsere Betriebe werden die anstehenden Herausforderungen nur tionen und Projekte mit Schulen, Unternehmen und Akteuren dann bewältigen und ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zum Zweck der Fachkräftesicherung im Technologiesektor wer- weiter ausbauen können, wenn entsprechend ausgebildete Fach- den konsequent ausgebaut, ein weiterer Tätigkeitsschwerpunkt und Führungskräfte, in erforderlicher Zahl und unter Nutzung liegt künftig in der Entwicklung einer „Modellregion Industrie 4.0“ des digitalen Zukunftspotenzials, bereitstehen! (IHK-Editorial, Ausgabe 1-2/2018). Als sehr wichtig haben wir erkannt, dass die Vermittlung digitaler Kompetenzen künftig in Ihr komplementären Interessengruppen komprimiert und auf unter- schiedlichsten Ebenen gleichzeitig erfolgen muss: Schüler, Aus- zubildende, Studierende, Fachkräfte, Ausbilder, Berufsschul- wie Hochschullehrer stehen sich zwar in höchst unterschiedlichen Interessenslagen und Aufgaben gegenüber, müssen jedoch gleiche Friedrich Herdan, Präsident Unsere Wirtschaft 8-9/2018
4 Titelthema EMPFANG FÜR BAYERNS WIRTSCHAFTSMINISTER PSCHIERER IHK-Präsident Friedrich Herdan dankt für beständige Partnerschaft und wirbt für weitere Unterstützung für den Standort Coburg Hochrangigen Besuch konnte der Prä- tes Bayern. „Und auch für die Belange sident der Industrie- und Handelskam- unserer Region Coburg haben Sie im- mer zu Coburg, Friedrich Herdan, beim mer offene Ohren und wir zu Ihnen einen offiziellen Empfang im Anschluss an kurzen Draht“, sagte Herdan und dank- die Sitzung der IHK-Vollversammlung te insbesondere für die Unterstützung begrüßen. Der Bayerische Staatsmi- beim Aufbau der Coburger Fachschule nister für Wirtschaft, Energie und für Maschinenbautechnik und des IHK- Technologie, Franz Josef Pschierer, Kompetenzzentrums Maschinen- Anla- sprach als Festredner vor über 100 genbau und Automotive zur Sicherung renommierten Persönlichkeiten aus der Fachkräfte im nordbayerischen Raum. Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, IHK-Präsident Herdan ging auf die der- Kultur und Verwaltung. zeit positive Entwicklung der Coburger Bayerns Wirtschaftsminister Franz Josef Wirtschaft ein, warnte aber vor wachsen- Pschierer würdigte Wertschöpfung und Be- G äste des gesellschaftlichen Ereig- der Unsicherheit, beispielsweise mit Blick nisses waren beispielsweise der schäftigungsniveau in der gewerblichen auf zunehmenden Protektionismus auf Wirtschaft. Bundestagsabgeordnete Dr. Hans den Weltmärkten sowie weitere Entwick- Michelbach, der Landtagsabgeordne- Kammerscheid und Heinrich-G. Bender, lung der Beziehungen mit den USA und te Jürgen W. Heike, der Regierungsvize- Mitglieder der Vollversammlung sowie innerhalb der Europäischen Union. Die ak- präsident der Regierung von Oberfranken Vertreter von Hochschule Coburg und tuelle Stärke unserer Wirtschaft verdan- Thomas Engel, Coburgs Oberbürgermeis- Berufsschulen. ke sich in besonderem Maße auch einer ter Norbert Tessmer und Bürgermeis- IHK-Präsident Herdan betonte in sei- kraftvollen, vorausschauenden Stand- terin Dr. Birgit Weber, Landrat Michael nem Grußwort Weitblick und Sachver- ortpolitik, erklärte Herdan und begrüß- Busch, zahlreiche Landkreis-Bürgermeis- stand Pschierers bei dessen engagierter te „das im Programm der bayerischen ter, die IHK-Ehrenpräsidenten Dr. Günter Arbeit für die Entwicklung des Standor- Staatsregierung formulierte Bekenntnis Der Empfang bot Gelegenheit für gute Gespräche (von links): MdL Jürgen W. Heike, Rödentals Bürgermeister Marco Steiner, Franz Josef Pschierer, MdB Hans Michelbach, Coburgs Bürgermeisterin Dr. Birgit Weber und IHK-Präsident Friedrich Herdan. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Titelthema 5 zu Eigentum, Leistung, Unternehmertum Netzwerk „Zukunft.Coburg.Digital“ und und zum Mittelstand als Pfeiler des wirt- das Förderprojekt „CREAPOLIS“. schaftlichen Erfolgs“. Als weiteres Standort-Thema sprach Gerade die mittelständische Wirtschaft IHK-Präsident die Fernverkehrsanbin- ist durch den digitalen Wandel von Ge- dung am Bahnhof Coburg an: Nachdem schäftsprozessen und -modellen in be- die Fahrgastzahlen sich äußerst positiv sonderem Maße gefordert. IHK-Präsident entwickeln, müsse das aktuelle, unzurei- Herdan würdigte in diesem Zusammen- chende ICE-Angebot mit drei Halten pro hang die umfangreichen Investitionen des Tag und Richtung so ausgebaut werden, Die Festrede von Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer fand beim Auditorium viel Beifall. In seiner Rede betonte Franz Josef Pschierer die herausra- gende Bedeutung der Industrie für den Standort. In seinem Grußwort betonte IHK-Präsident Friedrich Herdan den Appell der Wirtschaft an die Politik zu weiterem Bürokratieabbau und steuerlichen Entlastungen der Wirtschaft. Freistaates Bayern in digitale Infrastruk- dass es der wirtschaftlichen Bedeutung tur und Förderprogramme, forderte aber unserer landesgrenzenüberschreitenden mehr Tempo bei Entwicklung und Um- Region und den Bedürfnissen von 1,4 setzung neuer, strategischer Ansätze zur Mio. Einwohnern gerecht wird. Es gelte, Nutzung der Möglichkeiten aus Vernet- Fern- und öffentlichen Nahverkehr am zung, Datenerhebung, -verarbeitung und Bahnhof Coburg bestmöglich zu ver- -verwertung etc. „Um die wirtschaftlichen knüpfen, um weiteres Fahrgastpotenzial Potenziale der Digitalisierung zu erschlie- zu erschließen und so die Deutsche Bahn Präsident Friedrich Herdan (rechts) und Hauptgeschäfts- ßen und unseren Standort zukunftsfest davon zu überzeugen, künftig mehr ICEs führer Siegmar Schnabel (links) dankten Festredner Franz weiterzuentwickeln, gilt es noch besser in Coburg halten zu lassen. Ziel sei der Josef Pschierer mit einem Präsentkorb. zu werden“, so Herdan und warb für die Ausbau Coburgs zum Schienenverkehrs- Einrichtung einer Sonderwirtschaftszone knotenpunkt, betonte Friedrich Herdan: ben und diese für den Wirtschaftsraum „Modellregion 4.0 Coburg“. Eine solche „Deshalb, sehr geehrter Herr Staatsmi- Coburg so wichtigen Anliegen auch wei- „digitale Freiheitszone“ sei ein geeigne- nister, erbitten wir Ihre Unterstützung terhin unterstützen. Auch die Forderung tes Instrument, um die Digitalisierung insbesondere bei der Realisierung des nach einer Sonderwirtschaftszone „Mo- strategisch und breit ausgerichtet vo- Schienenlückenschlusses mit Südthürin- dellregion 4.0 Coburg“ fand bei Franz ranzutreiben sowie die Gründung und gen.“ Die wieder hergestellte, durchge- Josef Pschierer großes Interesse, denn Ansiedlung junger, forschungsintensi- hende Gleisverbindung hätte doppelten nach seiner Ansicht muss das Thema ver IT-Unternehmen zu erleichtern. Der Nutzen: als Zubringer für den geforder- Digitalisierung vor Ort, nach den jewei- Wirtschaftsraum Coburg biete dafür idea- ten ICE-Systemhalt in Coburg und als ligen Bedürfnissen, entwickelt werden. le Bedingungen: innovationsgetriebene direkte Anbindung für den Schienengü- Die Einrichtung der „Modellregion 4.0 Branchen, v.a. Automotive, Maschinen- terfernverkehr. Zu beiden Forderungen Coburg“ werde er positiv begleiten, ver- und Anlagenbau, Versicherungs- und Fi- hatte die IHK-Vollversammlung zuvor sprach der Minister. Pschierer legte zu- nanzwesen, eine starke Hochschule für in ihrer Sitzung entsprechende Resolu- dem sein klares Bekenntnis zur dualen angewandte Wissenschaften, Transfer- tionen verabschiedet. Berufsbildung ab, hier seien Politik und kompetenz (z.B. Fraunhofer-Anwen- Minister Pschierer griff in seiner Erwide- Gesellschaft gleichermaßen gefordert, dungszentrum für Drahtlose Sensorik, rung die Forderungen von IHK-Präsident für dieses weltweit als Vorbild geltende Institut für Sensor- und Aktortechnik, Herdan auf und betonte: „Verkehrspolitik Ausbildungsmodell zu werben. Von be- Technologietransferzentrum Automoti- ist Wirtschaftspolitik.“ Und auch wenn er sonderer Bedeutung sei dabei, auf die ve Coburg) sowie erfolgversprechende für Verkehrspolitik formal nicht zuständig Durchlässigkeit der verschiedenen Bil- Gründungsinitiativen, insbesondere das ist, werde er die Forderungen weiterge- dungswege hinzuweisen. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
6 Titelthema Der offizielle IHK-Empfang mit dem Bayerischen Staatsminister für Wirt- schaft, Energie und Technologie, Franz Josef Pschierer, fand im Anschluss an die Sitzung der IHK-Vollversammlung statt. Dabei hatte das Gremium zwei Resolutionen verabschiedet, in denen ausdrücklich Erhalt und weiterer Ausbau der ICE-Anbindungen sowie Verbesserung des Standards am Bahn- hof Coburg gefordert werden. Wir drucken beide Resolutionen hier im Wort- laut ab. Resolution der Vollversammlung der IHK zu Coburg Resolution der Vollversammlung der IHK zu Coburg ,,Verbesserung des Fernverkehrsangebots am Bahnhof „Vergabe eines Raumordnungsverfahrens Coburg“ Schienenlückenschluss Südthüringen“ Nur wenige Monate nach der fahrplanmäßigen Inbetriebnahme der ICE-Schnellfahr- Seit jeher sind die Räume Nordwest-Oberfranken und Südthüringen wirtschaftlich strecke München-Berlin machen erste Fahrgastzählungen offenkundig, dass der und gesellschaftlich eng miteinander verflochten. Die Bahnlinie von Eisenach über ICE-Halt Coburg mit über 300 Fahrgästen pro Tag sehr gut angenommen wird. Coburg nach Lichtenfels entwickelte sich bis zum Ende des 2. Weltkrieges zu einer Prognosen der von der IHK zu Coburg beauftragten Potentialanalyse der Gesell- der wichtigsten deutschen Nebenfernverkehrsstrecken mit hoher regionaler und schaft für Verkehrsberatung und Systemplanung mbH, Hannover, am Bahnhof überregionaler Bedeutung. Coburg werden damit voll erfüllt. Die Deutsche Bahn AG hat für diesen Fall das Versprechen abgegeben, das Zugangebot am ICE-Bahnhof Coburg zu verbessern und Bis heute führen die seit Kriegsende unterbrochenen Schienenverkehrsangebote auf weitere Halte einzurichten. vielen Relationen zu erheblichen Umwegen und langen Reisezeiten im Personen- und Güterverkehr. Für den länderübergreifenden Wirtschaftsraum Nordwest- Inzwischen liegen erste konkrete Entwürfe für den Fernverkehrsplan 2019 am Oberfranken - Südthüringen, mit mehr als 1,4 Millionen Einwohnern, bedeutet der Bahnhof Coburg vor. Statt erwarteter Verbesserungen, sieht sich die Region mit Bahnlückenschluss eine wesentliche Attraktivitätssteigerung des umweltfreundli- Verschlechterungen konfrontiert: Eine Direktverbindung um die Mittagszeit von chen ÖPNVs. Coburg nach Wien ist gut, aber nur als zusätzliches Angebot. Den damit einherge- henden Entfall der Direktverbindungen Coburg-München/ MünchenCoburg können In den Regionen Coburg und Südthüringen würden täglich über 10.000 Pendler von wir nicht akzeptieren! Vielmehr fordert die Region zusätzliche Zugpaare auf der einer Verkürzung der Reisestrecke von bis zu 100 km auf der Strecke Eisenach - Co- Schnellfahrstrecke München-Berlin jeweils am späten Vormittag und am frühen burg - Lichtenfels und umgekehrt profitieren. Darüber hinaus kann so zusätzliches Abend. Diese neuen Zugpaare ermöglichen die Erschließung neuer Potenziale bei Fahrgastpotential für den sehr erfolgreichen ICE-Halt am Bahnhof Coburg generiert Berufspendlern und im Tourismus. sowie die Forderung der Region an die Deutsche Bahn AG, das Angebot an ICE-Halten in Coburg weiter auszubauen, bekräftigt werden. Darüber hinaus gehört zu einer modernen und leistungsfähigen Verkehrsinfrastruk- tur ein attraktives Umfeld. Der Coburger Bahnhof ist damit mit Sicherheit nicht Mit Beschluss des Thüringer Landtags vom April 2018 zur Fortschreibung des gemeint. Wahrscheinlich gehört er zu den unattraktivsten Fernverkehrsbahnhöfen in Schienennahverkehrsplans für die Jahre 2018 bis 2022 hat die Thüringer Landesre- Deutschland, der heutigen Ansprüchen auf Grund eines langjährigen Investitions- gierung den politischen und fachlichen Willen dokumentiert, den Lückenschluss im staus nicht gerecht wird. So fehlen unter anderem Toiletten, Schließfächer und Bahnnetz zwischen den Regionen West-Oberfranken und Südthüringen umzusetzen. Warteräume für Fahrgäste. Um hinsichtlich der Trassierung Klarheit zu erlangen, strebt der Freistaat Thüringen Im Interesse der regionalen gewerblichen Wirtschaft fordert die Vollversammlung die Durchführung eines Raumordnungsverfahrens an und hat hierfür Mittel im der Industrieund Handelskammer zu Coburg die Deutsche Bahn AG auf, das Doppelhaushalt der Jahre 2018 und 2019 bereitgestellt. Fernverkehrsangebot am Bahnhof Coburg auszubauen, so dass es der wirtschaftli- chen Bedeutung und den Bedürfnissen von 1,4 Mio. Einwohnern in der landesgrenz- Da die Herstellung der Verbindung gerade im Landkreis Coburg im relevanten Maße überschreitenden Region Nordwest-Oberfranken und Südthüringen gerecht wird. Im Interessen der Bevölkerung berührt, ist mit diesen sensibel umzugehen. Daher sollte Einzelnen werden folgende Verbesserungen gefordert: das Raumordnungsverfahren dazu dienen, die möglichen Trassenvarianten eines Untersuchungsraums, welcher im Westen bei Bad Rodach (Bayern) beginnt und im 1. Vollkommen unabdingbar ist der Erhalt der ICE-Fahrtmöglichkeiten ab Coburg Osten bei Schalkau (Thüringen) endet, vorurteilsfrei miteinander abzugleichen. Ziel um 15.04 Uhr nach München und um 15.52 Uhr nach Berlin und Hamburg. ist es, das bestmögliche Ergebnis zur Lösung des Zielkonflikts zwischen einer wirtschaftlichen Trassenführung, einem geringen Eingriff in die Umwelt sowie der 2. Wegen der sehr guten Akzeptanz des ICE-Haltes in Coburg und des völlig Berücksichtigung der Anliegen der Anwohner zu erarbeiten. unzureichenden Angebotes durchgehender ICEs nach München und Berlin fordert die gewerbliche Wirt schaft die Einrichtung eines 2-stündlichen ICE-Systemhalts Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer zu Coburg fordert und kurzfristig ab Dezember 2018 zunächst folgende zusätzlichen Verbindungen: die Bayerische Staatsregierung deshalb auf, alle notwendigen Maßnahmen Coburg ab um 11.04 Uhr und 19.04 Uhr nach München sowie Coburg ab um 11.52 zur Vergabe eines Raumordnungsverfahrens „Schienenlückenschluss Uhr und 19.52 Uhr nach Berlin und evtl. Weiterführung Hamburg. Südthüringen“, zu ergreifen und hierfür insbesondere die notwendigen Haushaltsmittel bereitzustellen. 3. Der bauliche Standard am Bahnhof Coburg muss dringend verbessert werden. Neben sofortiger Inbetriebnahme der beiden Aufzüge fordern wir mindestens die Aufstellung von Schließfächern und die Einrichtung einer Toilettenanlage. Coburg, 16. Juli 2018 Coburg, 16. Juli 2018 Industrie- und Handelskammer zu Coburg Industrie- und Handelskammer zu Coburg Friedrich Herdan Siegmar Schnabel Friedrich Herdan Siegmar Schnabel Präsident Hauptgeschäftsführer Präsident Hauptgeschäftsführer Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Region 7 Coburger IHK-Kombimodell wird auf Bayern ausgedehnt Aufgrund positiver Erfahrungen werden im Freistaat flächendeckend „1+3“-Fachklassen eingerichtet Der Erfolg unseres bundesweit einma- Bleibeperspektive und ist Best-Practi- ligen Kombimodells „1+3“ zur Integra- ce-Beispiel für das überzeugende En- tion junger Geflüchteter in Ausbildung gagement der bayerischen Wirtschaft in und Gesellschaft überzeugt nicht nur dieser Frage“, erklärte Driessen. die beteiligten Unternehmen, Aus- Unser bislang bundesweit einzigarti- bildungspartner und Berufsschulen, ges, erfolgreiches Integrationsprojekt sondern auch das Bayerische Staats- geht im September 2018 bereits mit der ministerium für Unterricht und Kultus dritten „1+3“-Fachklasse an der Staatli- und den Bayerischen Industrie- und chen Berufsschule I Coburg und mit der Handelskammertag (BIHK). ersten Fachklasse an der Staatlichen Be- rufsschule Lichtenfels an den Start. Zu- A ls IHK-Präsident Friedrich Herdan sätzlich zu Metall- und Elektroberufen das Modellprojekt in München können dann Jugendliche mit Flucht- im Rahmen der ersten Bayeri- hintergrund erstmals im Rahmen des schen Integrationskonferenz unter Lei- Pilotmodells als Fachlageristen ausge- tung von Bayerns Innenminister Joachim bildet werden. Herrmann vorgestellt hatte, zeigten sich Das Besondere an dem Konzept, das auch die Vertreter des Bayerischen Hand- mit dem Integrationspreis der Regierung werkskammertages höchst interessiert. von Oberfranken ausgezeichnet wurde, Wichtig für das Gelingen von „1+3“ ist „Wichtige Voraussetzungen für unsere ist das Ineinandergreifen von Sprach- auch der IHK-Ausbildungsakquisiteur und nachhaltige Integration mit dem Projekt erwerb und beruflicher Ausbildung von Betreuer für Flüchtlinge, Merouane Qsiyer (l. mit 1+3-Teilnehmern bei LASCO ,1+3‘ sind das Beherrschen der deutschen Anfang an. Durch Zahlung einer Ausbil- Umformtechnik). Er steht den Mitglieds- Sprache und ein Arbeitsplatz. Beides ist dungsvergütung analog der Vergütung unternehmen während des gesamten untrennbar miteinander verbunden“, be- inländischer Azubis wird den Geflüchte- Ausbildungsprozesses als Ansprechpartner tonte Herdan. ten selbstbestimmtes Leben ermöglicht zur Verfügung. BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Dries- und so die Integration in Berufswelt und sen kündigte an, das Projekt gemeinsam Gesellschaft zusätzlich motivierend ge- qualifizierte Fachkräfte mindestens ein mit den neun bayerischen IHKs im Frei- fördert. Wegen der besonderen Heraus- bis zwei Jahre früher zur Verfügung als staat flächendeckend umzusetzen. „Das forderung der Sprachvermittlung wird durch sonst übliche Modelle mit vorge- Coburger Modell hat hohes Potenzial zur die Ausbildungszeit um ein Jahr verlän- schalteter zweijähriger Integrations- und Integration von Geflüchteten mit guter gert. Dennoch stehen den Unternehmen Sprachschulung. Bauen mit System Schnell, wirtschaftlich und nachhaltig. GOLDBECK Ost GmbH, Büro Coburg Ziegelei 4b, 96487 Dörfles-Esbach konzipieren bauen betreuen Tel. +49 9561 23830-0 www.goldbeck.de
8 Region „Werte schaffen“ als wichtigste Maxime Der Unternehmer Thomas Kaeser vollendete sein 65. Lebensjahr Die Industrie- und Handelskammer Thomas Kaeser als Mitglied der IHK-Vollversammlung für zu Coburg gratuliert Thomas Kaeser ist seit 2012 die Belange der gewerblichen Coburger sehr herzlich, der am 14. August sei- Vorstandsvorsit- Wirtschaft. Auch im Industrieausschuss zender der Kaeser nen 65. Geburtstag feierte. Kompressoren SE. sowie im Finanz- und Etatausschuss sind Er leitet das Fami- seine Unterstützung und Expertise ge- A ls Vorstandsvorsitzender der Kaeser lien-Unternehmen fragt. Darüber hinaus ist er Vorsitzender Kompressoren SE verantwortet zusammen mit der vbw-Bezirksgruppe Oberfranken und Thomas Kaeser heute die erfolg- seiner Frau Vorsitzender der Region West des VBM Tina-Maria Vlan- reiche Entwicklung des Unternehmens. Er toussi-Kaeser, und BayME. Außerdem engagiert er sich hat den Familienbetrieb zum renommier- die ebenfalls Vor- im Vorstand des VDMA (Verband Deut- ten Global Player in der Welt der Druck- standsmitglied ist. scher Maschinen- und Anlagenbau e.V.), lufttechnik geformt. Kaeser studierte nach im Aussteller- und Messebeirat der Han- dem Abitur am Coburger Gymnasium Er- rung des Unternehmens voran. Effizienz nover-Messe, im Ausstellungs- und Mes- nestinum Wirtschaftsingenieurwissen- und Wirtschaftlichkeit stehen im Vorder- se-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft schaften an der TU Karlsruhe und schloss grund, genauso wie bei den Produkten, e.V. (AUMA) sowie im PNEUROP Council, nach Trainee-Aufenthalten in Frankreich die hergestellt werden. der europäischen Vereinigung der Kom- und den USA mit dem Diplom des Wirt- Ziel sei es, Unternehmen in aller Welt pressorenhersteller. Im Jahr 2012 wur- schaftsingenieurs ab. 1979 folgte der darin zu unterstützen, eine außerordent- de ihm die Staatsmedaille für besondere Einstieg in das elterliche Unternehmen. lich energieeffiziente und zuverlässige Verdienste um die Bayerische Wirtschaft Seit 1985 fungierte er gemeinsam mit Druckluft-Versorgung aufzubauen. Da- verliehen. seinem Vater als geschäftsführender Ge- durch wird die gesamte Produktion eben- Die IHK zu Coburg wünscht alles Gute sellschafter und ist seit 2012 Vorstands- falls effizienter und wettbewerbsfähiger, sowie Erfüllung und Erfolg bei Wahrneh- vorsitzender. Zusammen mit seiner Frau, was wiederum zusätzliche Arbeitsplätze mung unternehmerischer und ehren- Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser, ebenfalls und Wohlstand schafft. amtlicher Aufgaben, dazu verlässliche Vorstandsmitglied, leitet er das Unter- „Werte, Arbeitsplätze und Wohlstand Gesundheit als Voraussetzung. nehmen. zu schaffen, ist für unser Unternehmen Seit Ende der 80er Jahre treibt Kae- das wichtigste Ziel“, sagt Thomas Kaeser. ser insbesondere die Internationalisie- Thomas Kaeser engagiert sich seit 1995 Die Wirtschaft wählt ihr Parlament Mitgliedsunternehmen entscheiden über ihre Repräsentanten in der Vollversammlung der IHK zu Coburg 2 o18 In der Zeit vom 20. November bis schließt die Leitlinien der IHK-Arbeit, 10. Dezember 2018 ist es wieder wählt aus seinen Reihen den Präsiden- soweit: Die Unternehmen der gewerb- ten und das Präsidium und bestellt den lichen Coburger Wirtschaft können IHK-WAHL Hauptgeschäftsführer. Jährlich stellt die per Briefwahl mit ihrer Stimme über Ihre Stimme für die Wirtschaft! Vollversammlung den Wirtschaftsplan die Zusammensetzung der Vollver- auf und beschließt die Wirtschaftssat- sammlung für die Wahlperiode 2019 ße und Branche. Die Kandidaten werden zung. Sie ist zuständig für die Bildung bis 2022 entscheiden. in branchenbezogenen Wahlgruppen ge- von Ausschüssen, trifft Grundsatzent- wählt, die Wahlunterlagen erhalten Mit- scheidungen und nimmt zu wirtschafts- D ie IHK zu Coburg vertritt eigenver- gliedsunternehmen bis Mitte November. politischen Themen öffentlich Stellung. antwortlich das Gesamtinteresse Jeder Unternehmer kann auch selbst Am 11. Dezember 2018 wird das Wahl- ihrer 8.500 Mitgliedsunterneh- in seiner jeweiligen Wahlgruppe und sei- ergebnis festgestellt. Die neue Vollver- men. Höchstes Entscheidungsgremium nem Wahlbezirk kandidieren. Bewerbun- sammlung tritt Anfang 2019 zu ihrer und Beschlussorgan ist die Vollversamm- gen sind möglich vom 25. September konstituierenden Sitzung zusammen. lung, die im Turnus von vier Jahren ge- bis 15. Oktober. Kontakt wählt wird. Die IHK-Vollversammlung besteht aus Frank Jakobs, Tel.: 09561 7426-17 Bei der Wahl hat jedes Unternehmen 32 direkt gewählten Mitgliedern, die eh- E-Mail: frank.jakobs@coburg.ihk.de gleiches Stimmrecht, unabhängig von Grö- renamtlich tätig sind. Das Gremium be- Unsere Wirtschaft 8-9/2018
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10 Region Doppeljubiläum bei © Foto: Andreas Herzog Möbel Hofmann: Hubertus Hofmann wurde 65 und die Firma kann auf eine 175-jährige Geschichte verweisen. Dazu gab es Ehren- urkunden der Industrie- und Handwerkskammer zu Coburg und der Handwerkskammer Oberfranken. Von links: Gotthard Schramm, Jens Beland, Hubertus Hofmann, Marco Steiner, Siegmar Schnabel, Ingrid Hofmann und Michael Busch. Mit 65 ist noch lange nicht Schluss Glückwünsche für Möbelhaus-Chef Hubertus Hofmann in Rödental Großer Bahnhof im Rödentaler Mö- Investitionen und ein sehr engagierter Engagement bei der Unterstützung von belhaus von Hubertus Hofmann: Pro- Mitarbeiterstamm hätten diese mög- Vereinen und Organisationen. Landrat minenz aus Kommunalpolitik, IHK zu lich gemacht. Nur so seien heute jährli- Michael Busch, IHK-Hauptgeschäftsfüh- Coburg, Handwerkskammer, Mitarbei- che Umsatzzuwächse in einem an sich rer Siegmar Schnabel, Kreishandwerks- ter, Freunde und Familie sowie Kun- rückgängigen Markt machbar. meister Jens Beland (Handwerkskammer) den ließen es sich am Montag, 25. Er gab zu verstehen, dass er auch in den und Gotthard Schramm, Obermeister der Juni, nicht nehmen, dem erfolgrei- nächsten Jahren am Ball bleiben und die Schreinerinnung Coburg-Neustadt, wür- chen Unternehmer aus Rödental zu nachfolgende Familiengeneration Ingrid digten die unternehmerischen Leistun- seinem 65. Geburtstag zu gratulie- und Eric Hofmann bei der Führung des gen des Jubilars und die hohe Qualität ren und mit ihm zu feiern. Möbelhauses unterstützen werde. des Angebotes, die ein Beitrag zur wirt- Rödentals Bürgermeister Marco Stei- schaftlichen Entwicklung der gesamten E in weiterer Grund dazu war das ner lobte Haubertus Hofmann für seinen Region darstellen. 175-jährige Jubiläum der Firmen- Mut bei Investitionen in die Zukunft, die Alle Gäste wünschten dem Jubilar wei- eintragung in die Handwerksrolle. er zugleich als Bekenntnis zum Standort terhin Gesundheit und beste Geschäfts- Der Inhaber des weithin bekannten Ein- im Zentrum der Stadt sehe. Das Möbel- erfolge. richtungshauses großem Küchenstudio haus mit seinen fast 100 Mitarbeitern Hofmann kündigte an, das Firmenju- und eigener Schreinerei nutzte die Ge- sei ein großer Wirtschaftsfaktor und biläum bis zum Jahresende mit beson- legenheit zu einem Blick in die erfolgrei- bringe Kundenfrequenz nach Rödental. deren Aktionen für seine Kundschaft zu che Entwicklung der Firma. Zahlreiche Er bedankte sich ebenso für das große feiern. Minister besucht Wöhner Im Rahmen seiner Wirtschaftsreise nach Oberfranken besuchte der Bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (r.) Wöhner Elektrotechnische Systeme in Rödental. Mit den Geschäftsführern Frank Wöhner (l.) und Philipp Steinberger sprach er über den Wirtschafts- und Designstand- ort Coburg und Umgebung. Vor Ort überzeugte sich Pschierer, dass sich Wöhner durch aktives Produktdesign erfolgreich als Marke ökonomisch nachhaltig mit nationaler und globaler Bekanntheit entwickelt. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Region 11 „Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Coburg“ Neue Fabrik der Ros-Gruppe nach Standortwechsel innerhalb der Vestestadt eingeweiht Das Familienunternehmen Ros, Spezia- mobilie zu übernehmen, zu sanieren und cher Beitrag zur Zukunftssicherung der list für Spritzgussteile aus Kunststoff, auszubauen, die auf einen völlig anderen Region und beispielgebend für andere trifft mit seiner Standortentschei- Verwendungszweck ausgerichtet war“ Unternehmen. dung für Coburg auf viel Anerken- (Architekt Lars Fischer, Berlin), nahm Nach der Sanierung und Erweiterung nung in Politik und Wirtschaft. das Unternehmen in Kauf. Den Umzug verfügt Ros jetzt über hochmoderne von der Bamberger Straße in die Was- Produktionsanlagen auf rund 10.800 D as wurde bei der Einweihungsfei- sergasse im Winter 2017/2018 bei lau- Quadratmetern Nutzfläche. Das Tech- er des neuen Zentral- und Produk- fender Produktion schilderte Tetzlaff als nologieunternehmen (Gründung 1926) tionssitzes auf dem ehemaligen „Kraftakt“. Er dankte allen beteilligten Ak- produziert an den Standorten Coburg Max-Carl-Gelände in Glückwunschre- teuren im Unternehmen und außerhalb, und Ummerstadt mit 350 Mitarbeitern den und vielerlei Gesten deutlich. So insbesondere den Familiengesellschaftern, Kunststoffteile für die Automobil-, Elek- schwärmte Coburgs Oberbürgermeister die „großes Vertrauen in die Zukunft des tro- und Medizinindustrie. Kurz vor der Norbert Tessmer von einer „Liebeserklä- Unternehmens“ haben. Einweihungsfeier wurde das Unternehmen rung an den Wirtschaftsstandort“ und Im Namen der IHK zu Coburg dankte für sein Thermostatgehäuse OM654 mit erkannte ein „wunderbares Zeichen für Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, dem selten vergebenen „Grand Award“ die Zukunft Coburgs“. Die Europaageord- Siegmar Schnabel, für das klare Bekennt- und dem „Automotive Division Award“ nete Monika Hohlmeier (CSU) hatte eine nis zum Wirtschaftsstandort Coburg. Die der Europa Sektion der Society of Plastics USA-Reise mit einer Abordnung des erhebliche Investition sei ein wesentli- Engineers Inc. (SPE) ausgezeichnet. Europaparlaments abgesagt, um an der Einweihung teilnehmen zu können. Sie © Foto: Neue Presse bezeichnete das Unternehmen als „ech- tes Vorbild“ dafür, der Nutzung eines ehe- maligen Firmenareals gegenüber einem möglichen Neubau andernorts den Vor- zug zu geben. Eigentlich, so Geschäftsführer Steffen Tetzlaff, sei mangels Erweiterungsflächen die Entscheidung für einen Neubau be- reits gefallen gewesen, als sich 2013 die Möglichkeit zum Kauf des benachbarten Geländes mit Verwaltungs-, Ausstellungs- und Lagerräumen eröffnete. Die bewähr- te Infrastruktur und die Aussicht, keine etablierten Fachkräfte aufgrund Stand- ortwechsels verlieren zu müssen, seien Entscheidungsfaktoren zugunsten Co- Geschäftsführer Steffen Tetzlaff (2. v. r.) mit (v. r.) IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar burgs gewesen. Schnabel, MdB Hans Michelbach und MdEP Monika Hohlmeier am Arbeitsplatz einer Mit- Den höheren Aufwand, „um eine Im- arbeiterin beim Betriebsrundgang. Geringes Gewicht und minimiertes Verletzungsrisiko verbessern die Logistik FachPack: Schumacher Packaging Group weitet papierbasierte CargoProfil Produktserie aus Die Schumacher Packaging Gruppe Das innovative CargoProfil-Material ist ein und stabil wie herkömmliche Paletten (Ebersdorf b. Coburg) zeigt auf Papierhohlprofil aus gewickeltem Well- und Topdecks aus Holz. der Fachpack in Nürnberg (25.- pappen-Rohpapier, das aus Papierneben- Das Material ist vollständig recycel- 27.09.2018) seine papierbasierten bahnen gewonnen wird. Schumacher bar. Zum CargoProfil-Produktprogramm CargoProfil-Produkte für die Logis- Packaging fertigt daraus Transportpa- gehören derzeit CargoPropal-Paletten tik in Ein- und Mehrwegsystemen. letten und Abdeckrahmen, die leicht sowie CargoProtop-Abdeckrahmen und sind wie Papier, aber ebenso belastbar Abdeckplatten. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
12 Region Zwei Institutionen in der regionalen Berufsbildung verabschiedet Dank der Coburger Wirtschaft begleitet Berufsschulpädagogen Anton Staudigl und Rolf Sander in den Ruhestand Mit Anton Staudigl und Rolf Sander sind zwei Pädagogen in den Ruhe- stand getreten, die über viele Jahre hinweg auf Seite der Berufsschule und durch aktive Kooperation mit der Wirtschaft qualitätssteigernd im dualen Ausbildungssystem der Region wirkten. D afür begleitet sie der Dank der Coburger Wirtschaft in den Ruhe- stand. Das wurde bei den feierlichen Verabschiedungen von Oberstudien- direktor Staudigl als Leiter des Staatli- chen Beruflichen Schulzentrums I und Studiendirektor Rolf Sander als dessen Stellvertreter deutlich, an denen zahlrei- che Honoratioren teilnahmen, darunter die Regierungspräsidentin der Regierung Anton Staudigl hat das Berufliche Schulzentrum Coburg seit 2003 geleitet. Kürzlich wurde er von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, aus seiner Verantwortung verabschiedet. Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz „entließ“ sowie Vertreter aus Ministerien, Politik ihn per Urkunde in den wohlverdienten Ruhestand. und Wirtschaft. Im Namen der Indust- rie- und Handelskammer, der Coburger gebildet, die Fachschulreife und die Fach- spruch zu kontinuierlicher Steigerung Wirtschaft und persönlich sprach IHK- gebundene Hochschulreife erlangt und von Attraktivität und Niveau der dua- Präsident Friedrich Herdan den beiden das Studium Höheres Lehramt an beruf- len Berufsbildung Leitlinie seiner Arbeit. lichen Schulen in der Fächerverbindung Zu seinem Start an der Coburger Berufs- Elektrotechnik/Mathematik an der TU schule I unterrichtete Sander zunächst München absolviert. Und nach über 50 die Elektrofachklassen, ab 1998 war er Jahren im Berufsleben, davon vier Jahr- als Fachbetreuer dieser Klassen auch für zehnte im Schuldienst, könne Staudigl organisatorische Aufgaben und Umset- mit Stolz und Genugtuung eine Bilanz zung der neuen Lehrpläne verantwortlich. ziehen, die sich sehen lassen kann! Rund 20 Jahre gehörte er dem Schullei- Als Schulleiter habe Staudigl die sym- tungsteam an, seit 1999 als Mitarbeiter biotische Verbindung zwischen Berufs- der Schulleitung und seit 2002 im Amt schule, Unternehmen und IHK aktiv ge- des Ständigen Vertreters des Schulleiters. fördert, die eine Grundlage für das im Herdan würdigte Sanders großes persön- bayernweiten Vergleich herausragende liche Engagement für den Erhalt der Be- Ausbildungsengagement am Standort schulung des Mechatroniker-Nachwuchses Coburg ist, betonte Herdan. Ein Mei- in Coburg. Mit vereinten Kräften gelang Mit zielstrebigem, beharrlichem und fleißigem Anpacken lenstein der zurückliegenden 15 Jahre es, eine drohende Schwächung des Be- hat Rolf Sander viel bewirkt, Beachtliches erreicht und hin- ist die Errichtung der Technikerschule rufsschul- und Wirtschaftsstandortes terlässt tiefe Spuren am Coburger Berufsschulstandort. in Coburg 2012 sowie die intensive Zu- abzuwenden. sammenarbeit bei dem 2016 gestarteten Aufbau und Pflege regelmäßiger Kon- langjährigen Partnern in der dualen Be- IHK-Kombimodell „1+3“ zur Integration takte und Austauschprogramme zwischen rufsausbildung „höchsten Respekt und junger Geflüchteter. Staudigl habe von Coburger Lehrern und Auszubildenden Wertschätzung“ aus. Anfang an keinen Zweifel daran gelas- mit Kollegen in Europa gehen auf San- Staudigl habe Generationen junger sen, dass der „1+3“-Ansatz zielführend ders Initiative, unter dessen Federführung Menschen beim beruflichen Start aus- ist und mit dieser Einstellung sein Kolle- ein Lehrerteam gebildet wurde, das seit gebildet, geformt und begleitet und sei gium überzeugt und motiviert. über 10 Jahren den europäischen Gedan- diesen Weg „von der Pike“ auf selbst auch Für Rolf Sander, so der IHK-Präsident ken an der Berufsschule vermittelt und gegangen: Nach der Ausbildung zum einige Tage später auf dessen Verab- Praktikumsaufenthalte in Belgien, Öster- Fernmeldemonteur habe er sich weiter- schiedung, war von Anfang an der An- reich und Schweden organisiert. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Region 13 Technologietransfer durch das Innovationsterminal der Sensorik Coburger ISAT wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert Das Big Picture des 21. Jahrhunderts zeichnet eine Industrie, die sich in ihrer vierten Revolution befindet: kurzum Industrie 4.0. Hierbei wird durch Schlagworte wie etwa Digi- talisierung, Internet of Things (IoT), Smart Factory und Human-Machine- Institutsleiterin Prof. Dr. Maria Kufner Interface (HMI) beschrieben, welche betont: „Das Netzwerk profitiert von Visionen hier zum Tragen kommen den Ideen und Fragestellungen, die sollen. Doch was bedeutet das für die Unternehmen einbringen und kleine und mittelständische Unter- damit Impulse für den Fortschritt in der Region setzen. Das Ziel ist die Stärkung nehmen (KMU)? von Forschung, technologischer Entwicklung und Innovation.“ P roduktionsspezifisches Wissen ist fester Bestandteil einer Unterneh- mens-DNA und die Grundlage des So kann nach der Literaturrecherche es, Prozesse smarter zu machen, Res- wirtschaftlichen Erfolgs. Durch die stei- und Machbarkeitsstudie auch eine virtu- sourcen zu schonen und Fehler zu mi- gende Digitalisierung der Prozessketten elle Modellbildung und Simulation erfol- nimieren oder ganz zu eliminieren. Die und den Einsatz neuer Sensorik ergeben gen. Ein Beispiel hierfür ist eine akustische abgeleiteten Fragestellungen sollen hel- sich oft Fragestellungen, zu deren Beant- Diode, die kürzlich am Institut model- fen, bei den Entwicklungen die Lücke zu wortung in KMU die Ressourcen fehlen. liert wurde. Neben der Simulation, wie der am Markt erhältlichen konventionel- Hier sieht sich das Institut für Sensor- z. B. von Schall- und Lichtausbreitung, len Sensorik zu schließen.“ und Aktortechnik (ISAT) als Anlaufstel- stehen den Kooperationspartnern im Zentrale Schwerpunkte der Arbeiten des le für KMU zu Anliegen im Bereich der Projekt InnoTerm auch intelligente Al- Instituts sind aktuell die nicht-invasive Sensorik. Gefördert wird dieses „Innova- gorithmen zur Signalauswertung sowie akustische Technologie zur Schicht-/Bio- tionsterminal“ durch den Europäischen die Laborausstattung des ISAT zur Ver- filmdetektion, Verwirbelung von Grenz- Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), fügung. „Messeinrichtungen, wie Vibro- schichten durch akustische Wellen, mit bei dem im Rahmen des Projekts lnno- meter, Interferometer, verschiedenartige denen beispielsweise Ladeprozesse in Term bestehende Forschungs- und Ent- Mikroskope, aber auch mechanische Be- Akkumulatoren verkürzt werden können, wicklungspartnerschaften mit kleinen arbeitung, High-Speed-Kamera, Klima- und zudem die laserakustische Material- und mittleren Unternehmen der Region oder Umwelttests, sind nur Beispiele für prüfung, mit der berührungslos Mate- vertieft und weitere begründet werden. die vielfältigen Möglichkeiten, die wir den rialien charakterisiert werden können. Im ISAT entwickelte und zukünftige neu- Unternehmen im Bereich der Forschung Diese Technologieentwicklungen sollen artige Technologien der Sensor- und Ak- und Entwicklung zugänglich machen kön- vor allem im Bereich der Prozessopti- tortechnik sollen in vermarktungsfähige nen“, sagt Prof. Dr. Maria Kufner, Leite- mierung und Qualitätssicherung posi- Anwendungen überführt werden. rin des Instituts. „Unsere Bestrebung ist tive Ergebnisse hervorbringen. Unsere Wirtschaft 8-9/2018
14 Region Die Dietz GmbH in Neustadt ist für die Zukunft gut aufgestellt In dritter Generation inhabergeführtes Familienunternehmen behauptet führende Marktposition In 90 Jahren Firmengeschichte hat sich die Dietz GmbH in Neustadt als Hersteller von technischen Präzi- sionsfedern und Drahtbiegeteilen zu einem der bundesweit führenden An- bieter entwickelt. D ieser Erfolg ist auch mit wieder- holt geglücktem Generationswech- sel verbunden. Mit dem Geschäft des Großvaters und Gründers Hermann Dietz, der heimische Puppenmacher mit handgefertigten Drahtbiegeteilen belie- ferte, hat das heutige Programm der Fir- ma so gut wie nichts mehr tun. Heute geht es um Präzisionsfedern und Stanz- Umformteile, um Druckfedern, Zugfe- dern und Wellenfedern. Längst werden 90 Jahre erfolgreicher Unternehmensentwicklung boten der Federnfabrik Dietz in Neustadt die Drahtbiegeteile nicht mehr von Hand, willkommenen Anlass für eine zünftige Betriebsfeier. sondern hochautomatisiert hergestellt. Abnehmer der Erzeugnisse finden sich Matthias Dietz den Veränderungspro- gabe. Matthias Dietz ist Wirtschafts- in der Automobil-, Elektro- und Haus- zess. Seit 2007 führt er selbst das Unter- ingenieur; er weiß, dass ein deutsches geräteindustrie ebenso wie in der Medi- nehmen, das sich unter der Ägide seines Mittelstandsunternehmen sich im inter- zintechnik. „Mittlerweile zählt fast jeder Vaters sukzessive weiter entwickelt hat- nationalen Wettbewerb am besten mit Industriezweig zu unseren Kunden“, in- te, einen Komplettumzug und mehrere technisch anspruchsvoll zu produzieren- formiert das Unternehmen im Internet. Betriebserweiterungen erfuhr. Aktuell den Erzeugnissen und hohem Automati- Der Wandel vom Spielwaren-Zulieferer stehen 12.000 Quadratmeter Produk- sierungsgrad behaupten kann. zum mittelständischen Industriebetrieb tionsfläche zur Verfügung und wird der Doch um Positionsbehauptung geht es vollzog sich unter Peter Dietz, der 1961 Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes dem Dietz-Chef gar nicht. Er will weite- das Geschäft vom Vater und Gründer vorbereitet. Hinzukommt ein weiterer res Wachstum realisieren. Dabei ist die übernahm. „Er hat die ersten Maschinen Standort in Sonneberg, wo die Monta- Federnfabrik mit rund 180 Beschäftig- gekauft und neue Kundenkreise gesucht. ge- und Kunststofftechnik untergebracht ten und acht verschiedenen angebote- Zum Beispiel die Schreibwarenindustrie. sind. Die Produktion ist hoch automati- nen Ausbildungsberufen in ihrer von Und er hat erste Kontakte in die Auto- siert, „Industrie 4.0“ kein theoretisches KMU geprägten Branche bereits jetzt mobilindustrie hergestellt“, beschreibt Thema, sondern praktische Arbeitsauf- ein Großer. Gestellschreinerei Zimmermann investiert in seine Zukunft als familiengeführtes Unternehmen Im Rahmen eines Tags der offenen Tür aus Anlass der 85-Jahr-Feier des Unternehmens hat die Berthold Zimmermann Gestell- fabrikation GmbH & Co. KG (Grub am Forst) ihre neue 5-Achs-Fräsmaschine vorgestellt. Der Coburger Landrat Michael Busch (2. v. l.) führte eine Reihe prominenter Gäste an, darunter die Bürgermeister von Grub am Forst, Jürgen Wittmann, und Ebersdorf, Bernd Reisenweber. Die Glückwünsche der Coburger Wirtschaft zum 85-jährigen Bestehen der Firma überbrachte Christian Broßmann von der IHK zu Coburg (7. v. r.). Unsere Wirtschaft 8-9/2018
Region 15 IHK-Präsident Herdan wirbt für „Modellregion Coburg 4.0“ CSU-Parteipräsidium Gastgeber von Dialog mit Spitzenvertretern der bayerischen IHKn Beim BIHK-Spitzengespräch mit Ver- nister Seehofer fanden die Ausführun- starke Hochschule für angewandte Wis- tretern des CSU-Präsidiums lieferten gen von Präsident Friedrich Herdan über senschaften und ein Netzwerk aus Fraun- die Vertreter der IHKs konkrete Lö- Coburg als „digitale Sonderwirtschafts- hofer-Anwendungszentrum, Institut für sungsvorschläge für aktuelle Heraus- zone“. Herdan warb für das Zukunfts- Sensor- und Aktortechnik, Technologie- forderungen in der Wirtschaftspolitik projekt „Modellregion Coburg 4.0“: Die transferzentrum Automotive sowie Ini- Einrichtung einer Sonderwirtschaftszo- tiativen wie „Zukunft.Coburg.Digital“. Die B erufliche Bildung, Bürokratieabbau, ne eröffne die Möglichkeit, die digitale Politik sei gefordert, Freiräume und Ex- Digitalisierung, Fachkräfte sowie Transformation zu fördern, technologische perimentierfelder für Neues zu schaf- Umwelt und Mobilität waren die Innovationen, Strukturwandel und Regio- fen, appellierte IHK-Präsident Herdan. Schwerpunkte beim Treffen des Bayeri- nalentwicklung voranzutreiben. „Es geht Wie wichtig der Beitrag der IHKs für schen Industrie- und Handelskammer- um die Zukunftsfähigkeit unserer Wirt- die Politik ist, zeigte sich insbesondere tages (BIHK) mit dem CSU-Präsidium. schaft, insbesondere um den schnellst- beim Thema Fachkräfte. Bundesinnen- Bundesinnenminister und Parteichef Horst möglichen Ausbau digitaler Kompetenz. minister Seehofer bestätigte, dass es im Seehofer stellte fest: „Bayerns Wirtschaft Dazu sind Rahmenbedingungen wichtig, Herbst ein Eckpunktepapier des Kabi- geht es gut. Allerdings werden Probleme die Forschung und Entwicklung, Wissens- netts dazu geben soll. wie der Brexit oder der Handelsstreit mit und Technologietransfer fördern.“ Co- den USA auf Dauer nicht ohne Wirkung burg biete ideale Voraussetzungen für auf die Prosperität in Deutschland und die Einrichtung einer „digitalen Modellre- insbesondere in Bayern bleiben.“ gion“, betonte IHK-Präsident Herdan. In- Großes Interesse bei Bundesinnenmi- novationsgetriebene Unternehmen, eine „Nacht der Kontraste“ von neuen Machern inszeniert Event- und Künstleragentur Streckenbach verantwortet Kreation und Organisation des Coburger Publikumsmagnets Die „Nacht der Kontraste“ ist im Co- triearchitektur der Firma Brose – öffnen burger Veranstaltungskalender zu- am Samstag, 8. September 2018, über- sammen mit dem Sambafestival und all in der Stadt zur „Nacht der Kontraste“ dem „HUK Open Air Sommer“ ein Hö- von 18 bis 1 Uhr ihre Pforten. In wun- hepunkt mit touristischem Potenzial. derschön illuminierten Museen, Schlös- Über 10.000 Nachtschwärmer aus sern, Burgen und Parks sorgen fast 30 Stadt und Landkreis, ganz Nordbay- internationale und regionale Künstler ern und dem Süden Thüringens be- und Bands aus den Sparten Musik, Co- suchen jährlich das Event. medy und Performance für anregen- de Unterhaltung und tolle Stimmung. I n der 14. Auflage der Museumsnacht Einen neuen Publikumsmagneten haben wird die Veranstaltung im Auftrag der die Veranstalter mit der großen Mitter- Coburger Landesstiftung erstmals von nachtsshow um 23.30 Uhr im Innenhof der Event- und Künstleragentur „Agentur der Veste Coburg geschaffen. Streckenbach“ ausgerichtet. „Wir freuen Karten für die Museumsnacht gibt es uns riesig und haben uns bei der Planung im Vorverkauf in der Tourist-Information mächtig ins Zeug gelegt. Gemeinsam mit und an der Abendkasse. Die Besucher be- den Museen und teilnehmenden Institu- kommen mit nur einem Ticket Zugang zu tionen haben wir ein erstklassiges Pro- allen teilnehmenden Locations und freien gramm auf die Beine gestellt, das sich Eintritt zu den Konzerten und künstleri- Information sehen und hören lassen kann“, so Oliver schen Darbietungen. Auch die Nutzung www.museumsnacht-coburg.de www.agentur-streckenbach.de Schneider, Geschäftsführer der Agentur der Museumsnacht-Pendelbusse ist im Streckenbach. Preis enthalten. Zudem wartet „Coburgs 23 historische und interessante Orte schönste Nacht“ auch mit gastronomi- – von den altehrwürdigen Mauern der schen Angeboten auf. Veste Coburg bis zur markanten Indus- Unsere Wirtschaft 8-9/2018
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