WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona

 
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WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
Doppelausgabe
                                                3-4/2020

                                           AUS
                                          IHRERN
 Das Magazin der                          REGIO
 für Gesundheit und Soziales
 Corona
 WENN FREUNDE ZU
 PATIENTEN WERDEN

                               Infektionsstation
                               COVID-19 WAR
                               UND IST UN­
                               KALKULIERBAR

ARZNEIMITTELTHERAPIE

WISSEN,
WAS WIRKT
WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
14
                     inhalt

                                     Wenn Freunde zu
                                     Patienten werden
                               Die Covid-19-Pandemie hat un-
                                seren Alltag weiter fest im Griff.
                            Nach den Sommerferien infizierten
                               sich wieder mehr Menschen. Dr.
                            Andreas Zaruchas erlebt all das am
                                Brüderkrankenhaus St. Josef in
                               Paderborn hautnah mit. Er leitet
                               dort die Pneumologie, in seinen
                            Verantwortungsbereich fällt die Be-
                             handlung von Covid-19-Patienten.

                                  Wissen,           ARZNEIEN
                                 was wirkt
                        Im Brüderkrankenhaus
                        St. Josef Paderborn und
                         im St.-Marien-Hospital
                        Marsberg arbeiten nicht
                              nur Mediziner und
                           Pflegekräfte, sondern
                      auch mehrere Apotheke­
                       rinnen. Sie kontrollieren
                     die Medikations­pläne von
                        Patienten, beraten Ärzte
                    oder kümmern sich um die

                                                        6
                      fachgerechte Herstellung
                     von Krebsmedikamenten.
                     Das Ziel: Die Arzneimittel-
                      therapie noch sicherer zu
                      machen. Wie das konkret
                     aussieht, zeigt ein Arbeits-
                      tag von Oberapothekerin
                               Corinna Wiebeler.

                                                          12
                                                                     Gepflegte Hände im „Corona-Winter“
                                                                     Alle Jahre wieder bringt die Wintersaison neben Kälte, weiß
                                                                     glitzernden Landschaften und Glühwein auch kleinere
                                                                     Probleme mit sich. Durch die Mischung aus kalter Luft und
                                                                     geheizten Räumen werden die Hände trocken und rissig.
                                                                     In diesem Jahr kommt durch die Corona-Pandemie häufi-
                                                                     ges Händewaschen oder -desinfizieren hinzu. Dr. Alexander
                                                                     Menzer, Ärztlicher Leiter Hygiene und Mikrobiologie am
                                                                     Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur, hat Tipps,
Foto: istockphoto

                                                                     wie Händehygiene mit Hautschutz funktioniert.

                                                                                                                          BBT-Magazin 3-4/2020
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WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
editorial

                                      Covid-19 war
                                      und ist unkal-                                          Heinrich Lake
                                                                                              Stellvertretender
                                      kulierbar                                               Hausoberer Region
                                      Als das Corona-                                         Paderborn/Marsberg
                                      Virus ausbricht,

                        22
                                      steht das Team der
                                      Infektionsstation
                                      vor besonderen
                                      Herausforderungen.

 INHALT                                                         LIEBE LESERINNEN UND LESER,
		intro                                                         „wir leben in unsicheren Zeiten“, hörte ich von einem
 4 Nachrichten aus der BBT-Gruppe                               Nachbarn, der damit die Fülle an Informationen in
                                                                diesem Jahr meinte: Corona. Ständig neue Erkennt-
		arzneien
                                                                nisse, aktualisierte Zahlen und besorgniserregende
 6 Wissen, was wirkt
                                                                Berichte in den Medien sorgen für Unsicherheit. Da-
11 Keime wirkungsvoll bekämpfen
                                                                bei wünschen sich doch alle das Gegenteil: Sicherheit.
		gesund&fit
12 Gepflegte Hände                                              Absolute Sicherheit gibt es nicht, wie die Erfahrungen
		 im „Corona-Winter“                                           zeigen. Aber es gibt Möglichkeiten, Risiken zu mini-
                                                                mieren. In unseren Einrichtungen ist uns Sicherheit
		coronavirus
                                                                im Zusammenhang mit Qualität und Hygiene sehr
14 Wenn Freunde zu Patienten werden
                                                                wichtig. Patienten und Besucher sollen darauf ver-
		standpunkt                                                    trauen können, dass bei uns neueste Erkenntnisse der
18 Zeit für ein Umdenken                                        Wissenschaft umgesetzt werden. Aber worin zeigt sich
                                                                das? Oft sieht man nur die äußeren Maßnahmen wie
21 momentmal
                                                                Besuchsbeschränkungen und Hinweisschilder mit
		infektion                                                     der Bitte um Einhaltung der Hygienevorschriften wie
22 Covid-19 war und                                             die AHA-Formel (Abstand, Hygiene, Alltagsmasken).
		 ist unkalkulierbar                                           Wie sieht es aber „hinter den Kulissen“, für Patienten
                                                                und Besucher kaum wahrnehmbar, aus? Was heißt
		kurz&knapp
                                                                Patientensicherheit für ein Krankenhauslogistikun-
26 Nachrichten aus der Region
                                                                ternehmen? Antworten zu diesen Fragen finden Sie
		rhythmologie                        Bei Fragen rund um Ihre   in der vorliegenden neuen Ausgabe unseres Magazins
28 Dolce Vita dank Defi               Gesundheit helfen wir     „Leben!“
                                      Ihnen gerne weiter.
32   Kinderseite                      Schreiben Sie uns unter   Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche Lektüre, bei
33   Kreuzworträtsel                  info@bk-paderborn.de
                                                                der das Stichwort Sicherheit im Krankenhaus für Sie
34   Veranstaltungstipps              oder
                                                                etwas konkreter wird.
35   Impressum                        info@bk-marsberg.de

                                                                Ihr

                                                                Heinrich Lake

BBT-Magazin 3-4/2020
                                                                                                               3
WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
intro
SORGE VOR GRIPPEWELLE IN CORONA-ZEITEN

Auf zur Impfung

                                                                Foto: istockphoto
Ärzte und Politiker raten, die Grippeimpfung in diesem
Jahr verstärkt zu nutzen. Denn es sei problematisch,
wenn zur Corona-Pandemie auch noch eine Grippewel-
le komme. „Gleichzeitig eine größere Grippewelle und
die Pandemie kann das Gesundheitssystem nur schwer
verkraften“, sagte Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn. Die Bundesregierung habe deshalb zusätzlichen
Impfstoff bestellt. „Jeder, der sich und seine Kinder imp-
fen lassen will, sollte und kann das tun“, so der CDU-
Politiker. Angesichts der Corona-Pandemie raten auch

                                                                                                                         Fotocollage: kkvd
Kinderärzte zur Impfung von Kindern. „Wir wissen, dass
Kinder den Influenza-Virus maßgeblich übertragen“,
sagte Johannes Hübner, der Vorsitzende der Deutschen
Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie. Abgesehen
                                                                         KAMPAGNE DES KKVD
von den Risiken für die Gesundheit der Kinder gebe es
in Zeiten der Corona-Pandemie eine gesellschaftliche

                                                                      FÜR EIN
Verpflichtung zum Schutz anderer.

                                                                          OFFENES
                                                                       MITEINANDER
                                                                          Mit der aktuellen Kampagne „Vielfalt ist gesund“ des Katholischen
                                                                          Krankenhausverband Deutschlands e.V. (kkvd) wollen katholische
                                                                          Krankenhäuser einen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte leisten und
                                                                          damit ein politisches Zeichen für ein offenes Miteinander in unserer
                                                                          Gesellschaft setzen. Auch die BBT-Gruppe unterstützt als Mitglied
                                                                          des kkvd die Kampagne. Menschen sind vielfältig. Sie unterscheiden
    Neuer Blog der BBT-Gruppe                                             sich in ihrer kulturellen und religiösen Zugehörigkeit, in Geschlecht,
                                                                          Lebensform, sexueller Identität, Alter, Weltanschauung, körperlichen
    Haben Sie sich schon einmal gefragt, was sich hinter                  Merkmalen, sozialem Status, Bildung und vielem mehr. „In unseren
    den Kulissen eines Krankenhauses oder einer Senioren­                 Krankenhäusern treffen tagtäglich die unterschiedlichsten Menschen
    einrichtung abspielt? Im neuen Blog der BBT-Gruppe lesen              zusammen. Also sind auch Kliniken Orte der Vielfalt und Begegnung“,
    Sie aus unterschiedlichen Perspektiven, was uns bewegt                sagt Dr. Albert-Peter Rethmann, Sprecher der Geschäftsführung der
    und was wir erleben – persönlich, subjektiv und möglichst             BBT-Gruppe. „Wir behandeln in unseren Häusern jährlich mehr als
    nah. Erfahren Sie mehr unter www.bbtgruppe.de                         700.000 Patienten, rund 14.000 Mitarbeitende arbeiten zusammen –
                                                                          aller Generationen, Kulturen, Religionen. Jeder Mensch ist so, wie er
                                                                          ist, einzigartig“, betont Dr. Rethmann weiter. „Daher betrachten wir
                                                                          Vielfalt als Bereicherung und wissen zugleich: Sie ist Herausforderung
                                                                          und will gestaltet sein. Wir haben den Anspruch, gemeinsam in einem
                                                                          Klima der Offenheit und gegenseitigen Wertschätzung miteinander zu
                                                                          arbeiten und in dieser Haltung begegnen wir auch unseren Patienten
                                                                          und allen, die in unsere Einrichtungen kommen.“

                                                                          Machen Sie mit: Auf www.vielfalt-ist-gesund.de erhalten Sie mehr
                                                                          Informationen und können selbst aktiv an der Kampagne teilnehmen.

                                                                                                                           BBT-Magazin 3-4/2020
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WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
NATIONALES GESUNDHEITSPORTAL

                                                                Wissen im Web
                                                                Erst mal „Dr. Google“ fragen: Rund 40 Millionen Deutsche recher-
                                                                chieren zuerst im Netz, wenn sie Fragen zum Thema Gesundheit
ASSISTIERTER SUIZID                                             haben. Dabei erhalten sie neben geprüften Auskünften auch
                                                                Falschinformationen, Halbwahrheiten, Werbung und Mythen.

An der Seite des Lebens                                         Das Bundesgesundheitsministerium möchte dem mit seinem
                                                                neuen Gesundheitsportal etwas entgegensetzen und fundierte
                                                                Informationen zu den häufigsten Krankheitsbildern, zu Themen
                                                                wie Pflege, Prävention und Digitalisierung im Gesundheitswesen
                                                                liefern. Eine Arzt- und Krankenhaussuche ist ebenfalls integriert.
                                                                Weitere Themen sollen Schritt für Schritt hinzugefügt werden.
                                                                Die Inhalte wurden unter anderem mit dem Institut für Qualität
                                                                und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen, dem Deutschen
                                                                Krebsforschungszentrum und dem Robert Koch-Institut erstellt.

                                                                Das Gesundheitsportal finden Sie unter www.gesund.bund.de

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom
26. Februar 2020, das das Verbot zur geschäfts-
mäßigen Förderung der Selbsttötung aufhebt,
stößt bei einem großen Bündnis katholischer
Träger sozialer Einrichtungen – darunter auch die
BBT-Gruppe – auf entschiedene Kritik. Als Christ,
so heißt es in einer gemeinsamen Erklärung mit
dem Titel „An der Seite des Lebens“, vertraue
man darauf, dass jedes menschliche Leben in            ZWEITER STANDORT IN TRIER ERÖFFNET
jeder Phase von Gott gewollt und angenommen
sei. „Aus dieser Überzeugung erwächst uns die          Ethik im Gesundheitswesen
Verpflichtung, menschliches Leben in seinem
unbedingten Wert zu schützen“, heißt es weiter.        Nicht erst die Corona-Krise hat gezeigt, dass ethische Fragen insbeson-
Deshalb lehnen es die Träger auch grundsätzlich        dere mit Blick auf den Gesundheitssektor zunehmen und an Komplexität
ab, dass Ärzte oder Mitarbeiter aus den Bereichen      gewinnen. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, haben die Philo-
Pflege, Betreuung und Begleitung in ihren Einrich-     sophisch-Theologische Hochschule Vallendar (PTHV), die Theologische
tungen Beihilfe zum Suizid leisten oder bei der Vor-   Fakultät Trier und die BBT-Gruppe als konstitutiver Kooperationspartner
bereitung eines Suizids helfen. „Unsere Botschaft      gemeinsam das Ethik-Institut Vallendar-Trier gegründet. Die Räumlichkei-
an Menschen mit Krankheiten, Behinderungen             ten liegen im Geburtshaus des Begründers der Katholischen Soziallehre,
oder Pflegebedarf ist, dass sie willkommen sind        Oswald von Nell-Breuning. Der Standort Trier unter der Leitung von
und ihr Leben nicht als wertlos oder nicht mehr        Professor Dr. Ingo Proft (PTHV) setzt seine Schwerpunkte auf Organisa-
lebenswert angesehen wird“, betont Dr. Albert-         tions- und Unternehmensethik und versteht sich als Ergänzung zu dem
Peter Rethmann, Sprecher der BBT-Geschäfts­            2006 von Professor em. Dr. Heribert Niederschlag SAC gegründeten
führung.                                               Ethik-Institut an der PTHV, das vornehmlich Fragen der Medizin- und
                                                                                                                                         Fotos: istockphoto

                                                       Pflegeethik untersucht. In Planung ist außerdem die Einführung des
Lesen Sie die gemeinsame Erklärung unter               Masterstudiengangs Theologie und Ethik im Sozial- und Gesundheits­
www.bbtgruppe.de                                       wesen.

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WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
arzneien

TEXT: JORIS HIELSCHER | FOTOS: ANDRÉ LOESSEL

WISSEN,
WAS
WIRKT
Im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
und im St.-Marien-Hospital Marsberg
arbeiten nicht nur Mediziner und Pflege-
kräfte, sondern auch mehrere Apotheke­
rinnen. Sie kontrollieren die Medikations­
pläne von Patienten, beraten Ärzte
oder kümmern sich um die fachgerechte
Herstellung von Krebsmedikamenten.
Das Ziel: Die Arzneimitteltherapie noch
sicherer zu machen. Wie das konkret
aussieht, zeigt ein Arbeitstag von Ober­
apothekerin Corinna Wiebeler.

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            7.20 Uhr In ihrem kleinen,        Erkenntnisse im Blick haben. „Das alles        dem gerade ihre Kollegin Stefanie Kunt-
            aber ordentlich motorisierten     machen wir, weil wir die Behandlung mit        ze sitzt. Kuntze, die neben Wiebeler die
            Auto, einem Mini, biegt Corin-    Arzneimitteln weiter verbessern wollen“,       zweite Oberapothekerin ist, führt hier
            na Wiebeler auf das Gelände       erklärt Corinna Wiebeler.                      eine sogenannte Arzneimittelanamnese
des Brüderkrankenhauses St. Josef ein.                                                       durch. Eine ältere Patientin, die nächste
Unmittelbar neben der Klinik befindet                    8.30 Uhr Eine Stunde hat sie        Woche operiert wird, hat mehrere Me-
sich in einem modernen dreistöckigen                     Mails beantwortet und sich          dikamente, die sie einnimmt, in einer
Gebäude das paderlog Zentrum für Kran-                   um die Personalplanung ge-          braunen Papiertüte mitgebracht und
kenhauslogistik und Klinische Pharma-                    kümmert. Im paderlog arbei-         breitet sie auf dem Tisch aus.
zie, von allen Mitarbeitern kurz paderlog     ten die Apothekerinnen in einem Rotati-             Stefanie Kuntze schaut sich die Pa-
genannt. Schnellen Schrittes – ihrem          onssystem. Die meisten sind abwechselnd        ckungen genau an: „Wie häufig nehmen
normalen Bewegungstempo, wie sich im          in der Logistik, der Medikamentenher-          Sie diese Tabletten am Tag? Und wie
Laufe des Tages zeigt – geht die 34-Jährige   stellung und auf Station eingesetzt. „Wir      viele davon?“, fragt sie. Während die Pa-
in ihr Büro im zweiten Stock, wo sie sofort   sind so deutlich flexibler, gleichzeitig ist   tientin erzählt, tippt Stefanie Kuntze die
den Computer startet. Ein typischer Ar-       es aber auch anspruchsvoller. Unsere           Antworten in den Computer. „Wir berei-
beitstag beginnt.                             Apothekerinnen müssen sich in allen            ten einen Medikationsplan für die Ärzte
     Corinna Wiebeler ist Oberapothe-         drei Bereichen auskennen“, erklärt Wie-        mit unseren pharmazeutischen Anmer-
kerin im paderlog und koordiniert die         beler. Als Oberapothekerin übernimmt           kungen vor“, erklärt sie. Dabei achten die
Arbeit von insgesamt zwölf Apothekerin-       auch sie verschiedene Aufgaben, springt        Apothekerinnen auf mögliche Wechsel-
nen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn        bei Bedarf ein und wird von ihren Kolle-       wirkungen mit den Arzneimitteln, die
die Krankenhausapothekerinnen küm-            ginnen bei komplizierten Fällen gerufen.       im Krankenhaus verabreicht werden
mern sich nicht nur um die Bestellung         Insgesamt besuchen die Mitarbeiter des         sollen, und geben Empfehlungen, wel-
von Medikamenten und Medizinpro-              paderlog Stationen von insgesamt neun          ches Medikament vor einer Operation
dukten und kontrollieren die eigene Her-      Krankenhäusern in der Region.                  abgesetzt werden sollte.
stellung, sondern sie gehen selbst auf die                                                        Doch nicht immer ist die Arzneimit-
Stationen mehrerer Krankenhäuser. Dort                   9.00 Uhr Heute hat Corinna          telanamnese so einfach wie bei diesem
erfassen sie die Medikation in der Patien-               Wiebeler es nicht weit. Sie ist     Mal. „Manche Patienten wissen gar nicht
tenaufnahme, beraten Ärzte und Pflege-                   als Stationsapothekerin im          genau, welche Medikamente sie neh-
kräfte bei der Arzneimitteltherapie oder                 benachbarten Brüderkran-            men. Dann rufen wir bei den Angehöri-
achten zum Beispiel darauf, dass Antibio-     kenhaus St. Josef eingeteilt. Kurz nach        gen oder beim Hausarzt an“, sagt Kuntze.
tika nach klaren Regeln eingesetzt wer-       der Eingangshalle schaut sie in einem          Das betreffe vor allem ältere Patienten
den. Dazu müssen sie wissenschaftliche        Büro der Patientenaufnahmen vorbei, in         oder welche mit mehreren chronischen

Die Aufgaben von Corinna Wiebeler und der anderen Apotheker sind vielfältig. Eine davon ist die Arzneimittelanamnese:
Vor der stationären Aufnahme eines Patienten erfassen die Apotheker genau, welche Medikamente er einnimmt.

                                                                                                                  BBT-Magazin 3-4/2020
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                                            Sehen Sie mehr über den Weg von                Sehen Sie mehr zum Thema Arzneimittelsi-
                                            Silvana Doman zurück ins Leben unter           cherheit unter www.bbtgruppe.de/leben
                                            www.bbtgruppe.de/leben

                                                                                           eine ergänzende zur AMTS-Managerin
                                                                                           absolviert. AMTS ist die Abkürzung für
                                                                                           Arzneimitteltherapiesicherheit.     „Ganz
                                                                                           einfach gesagt: Wir haben gelernt, wie
                                                                                           wir die individuelle Therapie sicherer
                                                                                           und damit besser machen können“, so
                                                                                           Wiebeler. Und dieses Wissen gibt sie wei-
                                                                                           ter. Regelmäßig veranstaltet sie interne
                                                                                           Schulungen, bei denen sie zusammen
                                                                                           mit den anderen Apothekerinnen kom-
                                                                                           plizierte Fälle noch einmal bespricht oder
                                                                                           neue Präparate vorstellt.

                                                                                                        12.45 Uhr Nur kurz will Co-
                                                                                                        rinna Wiebeler in der Lo-
                                                                                                        gistik vorbeischauen. Dafür
Als Stationsapotheker beraten Corinna Wiebeler und ihre Kollegen täglich                                geht es zwei Stockwerke
Pflegekräfte und Ärzte.
                                                                                           runter, einmal ums Haus herum und auf
                                                                                           der Rückseite durch eine schwere Metall-
Erkrankungen. Dabei fällt den Apothe-           Insgesamt 35.000 Patienten schauen         tür. Das langgestreckte Bürogebäude ent-
kern auch immer wieder auf, dass Pati-      sich die Apothekerinnen des paderlog           puppt sich als großes Logistikzentrum mit
enten Wirkstoffe doppelt oder in der fal-   jedes Jahr auf diese Weise an, bei rund        Hochregal-Lager, automatisch laufenden
schen Dosierung einnehmen.                  einem Drittel werden sie tätig. Sie prüfen     Bändern und hochmoderner Sortieranla-
     Von der Patientenaufnahme läuft        unklare Angaben, fragen gezielt nach           ge sowie unzähligen Kartons, Boxen und
Corinna Wiebeler weiter auf Station.        und geben Empfehlungen, wie die Me-            Schränken voll mit Arzneimitteln und
„Wir besuchen täglich alle chirurgischen    dikation umgestellt werden soll.               Medizinprodukten. Das paderlog beliefert
Stationen, die innere sowie die pneumo-                                                    mehr als 20 Krankenhäuser. Eine Apothe-
logische Station und schauen uns alle                    11.00 Uhr Corinna Wiebe-          kerin ist immer vor Ort und bearbeitet die
Patienten an, die ungeplant ins Kran-                    ler ist zurück in ihrem Büro.     Anfragen der Stationen.
kenhaus kommen“, erzählt die 34-Jäh-                     Am Computer beantwortet                Nun ist Zeit für die Mittagspause –
rige. Auf der jeweiligen Station kontrol-                sie Anfragen von Ärzten und       ganz allein genießt sie ihr mitgebrach-
liert sie Patientenakten nach möglichen     Pflegekräften der versorgten Kliniken.         tes Essen im Büro. Sie lacht: „Da ich den
Übertragungsfehlern und Unklarheiten.       „Dabei kann es um komplexe oder seltene        ganzen Tag viel kommuniziere, freue ich
     Dabei achtet sie auch auf die Nie-     Arzneimitteltherapien gehen. Manchmal          mich, einfach mal etwas Ruhe zu haben
renfunktion von Patienten. „Wenn die        recherchieren wir zu einem schwierigen         und durchzuschnaufen.“
Niere nicht mehr richtig funktioniert,      Fall mehrere Stunden“, erklärt sie. Dazu
können Medikamente nicht mehr so            nutzt sie das umfangreiche Archiv des pa-                   13.30 Uhr Es geht ins haus-
schnell abgebaut werden und es kann         derlog sowie internationale Datenbanken.                    eigene Labor des paderlog
zu einer Überdosierung kommen“, er-         „Wir müssen auf dem neuesten Stand der                      im ersten Stock. Dafür muss
klärt Corinna Wiebeler. Vor Ort können      Forschung sein“, erklärt sie. Mehr als 2.000                die Apothekerin zunächst
die Apotheker Ärzte und Pflegekräfte        Anfragen jährlich bearbeiten sie und ihre      durch eine Schleuse. In einem Raum mit
bei Fragen beraten. Zudem nehmen            Kolleginnen in der Arzneimittelinformati-      Überdruck wechselt sie die Schuhe, zieht
sie regelmäßig an Visiten teil und ge-      onsstelle.                                     einen Kittel über ihre normale Kleidung
ben kurze Schulungen, beispielsweise             Sowohl auf Station als auch bei An-       sowie eine Haube an und desinfiziert
zu neuen Präparaten. „Gemeinsam mit         fragen von Ärzten müssen sich die Phar-        sorgfältig ihre Hände. In dem Vorraum
den Ärzten und Pflegekräften wollen         mazeuten sehr gut auskennen. Da es bis         arbeitet Corinna Wiebeler zusammen mit
wir besser werden“, sagt sie mit Nach-      zu diesem Jahr keine spezielle Weiterbil-      Pharmazeutisch-technischen Assistenten
druck.                                      dung zur Stationsapothekerin gab, hat sie      (PTA). Es ist ein sogenannter Reinraum

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WISSEN, WAS WIRKT - WENN FREUNDE ZU PATIENTEN WERDEN Das Magazin der für Gesundheit und Soziales Corona
therapie

Das paderlog beliefert mehr als 20 Kranken­häuser in der Region mit Medizinpro-          Zytostatika für die Krebstherapie
dukten und Medikamenten.                                                                 werden im eigenen Labor hergestellt.

der Reinraumklasse D, was bedeutet, dass    werden, da Infusionen keimanfällig sind      für den weiteren Transport in andere
es bestimmte Obergrenzen für die zuläs-     und Krebspatienten häufig geschwächt.        Kliniken vorbereitet.
sige Zahl an Partikeln und Mikroorganis-         Das Besondere bei der Zytostatika-
men in der Luft gibt.                       Herstellung: Die Infusionen werden in-                    15.45 Uhr Der Arbeitstag
     Durch Fenster ist der eigentliche      dividuell für jeden Patienten produziert.                 geht bald zu Ende, doch vor-
Herstellungsraum zu sehen, in dem zwei      „Jeder Krebs ist anders und die körper-                   her kehrt Corinna Wiebeler
moderne Werkbänke mit speziellen            liche Verfassung von Patienten ist sehr                   nochmals in ihr Büro zu-
Belüftungs- und Filteranlagen stehen.       unterschiedlich. Sie brauchen daher auf      rück. Sie überprüft ihre Mails und macht
Wer dort hinein möchte, muss weitere        sie zugeschnittene Medikamente“, er-         sich einen Plan für den kommenden
Schleusen passieren und eine spezi-         klärt sie. Über die Arzneimitteltherapie     Tag. Und nun: Feierabend! Mit schnellen
elle Laborkleidung anziehen – steriler      entscheidet der Arzt, basierend auf den      Schritten eilt sie zu ihrem Mini. ■
Overall, feste Sicherheitshandschuhe,       Erkenntnissen wichtiger wissenschaft-
Mundschutz, Kopfhaube und spezielles
Schuhwerk. Das Labor hat die höchste
                                            licher Studien. Im Labor werden in der
                                            Regel mehrere Wirkstoffe kombiniert
                                                                                          WARUM ARZNEI­
Reinraum-Stufe. Jeweils zwei PTA sitzen     und genau dosiert. Die Dosierung richtet      MITTELSICHERHEIT
an einer Werkbank – eine produziert das
Medikament, während die andere die
                                            sich dabei nicht nur nach dem Gewicht,
                                            sondern auch nach der Körperoberflä-          SO WICHTIG IST
notwendigen Wirkstoffe anreicht.            che der Patienten – also nach der Fläche,     Wenn Arzneimittel nicht aufeinander
     In dem Reinraumlabor werden so-        die von Haut bedeckt ist.                     abgestimmt sind, ein neues Präparat da-
genannte Zytostatika hergestellt, auch           Als Apothekerin macht Corinna            zukommt oder die Dosis falsch eingestellt
„Zellstopper“ genannt. Es sind Arznei-      Wiebeler eine sogenannte Plausibili-          ist, können unerwünschte Arzneimittel-
mittel, die die Teilung und Vermehrung      tätsprüfung. Sie überprüft unter an-          wirkungen auftreten – mit ernsten Fol-
von Tumorzellen hemmen. Sie werden          derem die Dosierung, die Menge oder           gen. Rund eine halbe Million Menschen
in der Chemotherapie bei Krebserkran-       auch die Haltbarkeit der Infusion. „Wir       werden deswegen jährlich ins Kranken-
kungen eingesetzt und in der Regel als      gehen alle Fragen, die sich der Arzt          haus eingewiesen, zeigen Studien. Mit
Infusion verabreicht. „Es sind potenziell   stellt, noch einmal durch – und schaf-        einer älter werdenden Gesellschaft und
toxische Substanzen. Deshalb müssen         fen so eine größere Sicherheit“, sagt sie.    einer steigenden Zahl von Präparaten ge-
unsere Mitarbeiter geschützt werden“,            In den kommenden zwei Stunden            winnt das Thema weiter an Bedeutung,
erklärt Oberapothekerin Corinna Wiebe-      produzieren sie gemeinsam mehrere             die Expertise der Krankenhausapotheker
ler. Gleichzeitig müssen die Zytostatika    Boxen mit den Infusionen. Diese gehen         ist daher dringend gefragt.
unter sterilen Bedingungen produziert       entweder direkt auf Station oder werden

                                                                                                              BBT-Magazin 3-4/2020
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Keime
wirkungsvoll
bekämpfen
Resistenzen gegen Antibiotika                also den Gesamteffekt im Blick haben. Er-    Antibiotika in der Praxis gelernt haben.
sind weltweit ein immer größer               schwerend kommt hinzu, dass nur wenige       Aufbauend auf diesem Wissen haben wir
werdendes Problem: Bakterielle               neue Antibiotika auf den Markt gebracht      in Zusammenarbeit mit den Ärzten einen
Krankheitserreger, gegen die                 werden, die bei diesen hochresistenten       Online-Leitfaden entwickelt. Für die fünf
die gängigen Antibiotika wir-                Erregern helfen. Das heißt: Jetzt müssen     häufigsten Erkrankungen in den einzelnen
                                             wir vorsorgen, damit wir nicht in Zukunft    Fachabteilungen beschreiben wir dort
kungslos sind, breiten sich aus.
                                             Probleme bekommen. Als Krankenhaus-          die Antibiotika-Therapie. So geben wir
Oberapothekerin Corinna Wie-                 apothekerinnen schauen wir uns genau         den behandelnden Ärzten Empfehlun-
beler erklärt, was das paderlog              den Einsatz von Antibiotika im Kranken-      gen, welches das optimale Antibiotikum
dagegen unternimmt.                          haus an, nicht nur im Brüderkrankenhaus,     je nach Ausprägung der Erkrankung ist,
                                             sondern auch in anderen Kliniken in der      und liefern wichtige Informationen zu
                                             Region, die das paderlog versorgt.           Dosierung und Dauer der Behandlung.
Frau Wiebeler, wie wird ein Patient                                                       Durch den Leitfaden, den wir individuell
behandelt, der solch hochresistente          Was kann da verbessert werden?               für ein Krankenhaus erstellen, können die
Keime hat?                                   Verschiedene Untersuchungen an deut-         Medikamente deutlich zielgerichteter ein-
Die gute Nachricht: Der einzelne Patient     schen Krankenhäusern haben zwei Pro-         gesetzt werden. Wir haben so den Einsatz
wird in der Regel wieder gesund. Denn        blemstellungen gezeigt: Häufig werden        von Antibiotika reduziert.
in den allermeisten Fällen können wir so-    Antibiotika-Therapien zu lange verordnet.
genannte Reserve-Antibiotika einsetzen.      Außerdem wird häufig ein Antibiotikum
Das sind spezielle Medikamente, die nur      gewählt, das sehr breit wirkt und zu viele
bei Infektionen mit resistenten Erregern     Keime neben dem eigentlichen Erreger
angewandt werden. So können wir den          abdeckt. Also einfach ausgedrückt: An-
Keim effektiv bekämpfen. Allerdings müs-     tibiotika werden im Krankenhaus häufig
sen wir bei dem Einsatz dieser Antibiotika   zu lang und zu breit eingesetzt, wodurch
sehr vorsichtig sein.                        Resistenzen gefördert werden.
                                                                                           paderlog
Warum?                                       Wie wollen Sie das ändern?                    Zentrum für Krankenhauslogistik und Pharmazie
Je mehr und je früher wir solch ein          Wir haben eine spezielle Fortbildung          Tel.: 05251 702-2000
Reserve-Antibiotikum einsetzen, desto        zu Antibiotic-Stewardship-Experten            www.paderlog.de
eher steigt die Wahrscheinlichkeit, dass     (ABS-Experten) absolviert, bei der wir        Ihr Kontakt
sich neue Resistenzen bilden. Wir müssen     den verantwortungsvollen Umgang mit           Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn

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                                                                                                                                     11
gesund&fit

 GEPFLEGTE                           Warum werden unsere Hände so
                                     trocken?
                                     Gesunde Haut hat einen pH-Wert von
                                                                                       Seife reduziere ich Keime und reinige
                                                                                       gleichzeitig. Beim Desinfizieren reduziere
                                                                                       ich lediglich die Keime.

 HÄNDE IM                            5,5, sie ist also leicht sauer. Das verhindert,
                                     dass unerwünschte Bakterien auf der Haut
                                     wachsen. Wichtig für die Barriere sind die
                                                                                       Sie raten also zum Händewaschen.
                                                                                       Wie oft oder wann sollte man sie

„CORONA-                             äußere Hornschicht und ein intakter Wasser-
                                     Fett-Film. Sind unsere Hände zu lange oder
                                     zu oft feucht, kann das den sauren Wasser-
                                                                                       waschen?
                                                                                       Zu oft ist nicht gut, weil der natürliche
                                                                                       Hautschutz durch die Feuchtigkeit zerstört

 WINTER“                             Fett-Film zerstören und Hautfette zwischen
                                     den Hornzellen auswaschen. Das kennt
                                     jeder, wenn nach dem Schwimmen oder
                                                                                       wird. Hände nur dann waschen, wenn sie
                                                                                       wahrnehmbar verschmutzt sind, man sich
                                                                                       zum Beispiel im Bus an den Griffen fest-
                                     Spülen die Haut runzelig wird. Der Verlust        gehalten hat oder nach dem Einkaufen.
Alle Jahre wieder bringt die         von Feuchtigkeit und Hautfetten sorgt für
Wintersaison neben Kälte, weiß       trockene und spannende Haut, in die Krank-        Egal ob desinfizieren oder waschen,
glitzernden Landschaften und         heitserreger leichter eindringen können. Zu-      wie denke ich daran, mir nicht ins
                                     sätzlich kann die Empfindlichkeit gegenüber       Gesicht zu greifen?
Glühwein auch kleinere Probleme      potenziellen Allergenen zunehmen.                 Es komplett zu vermeiden, ist schwer, da
mit sich. Durch die Mischung aus                                                       es häufig eine unbewusste Bewegung ist.
kalter Luft und geheizten Räumen     Was kann ich dagegen tun?                         Jedoch gilt: Wer eine Maske trägt, kann sich
werden die Hände trocken und         Haut- und spezielle Handcremes helfen, die        nicht direkt an Nase und Mund greifen.
                                     Hände zu pflegen. Prinzipiell gilt: Die Hände
rissig. In diesem Jahr kommt durch   zu desinfizieren ist hautschonender als wa-       Viele gehen mit Maske und Handschu-
die Corona-Pandemie häufiges         schen. Hauteigene Fette werden zwar durch         hen einkaufen. Ist das ein guter Schutz?
Händewaschen oder -desinfizie-       den enthaltenen Alkohol gelöst, die gängi-        Nein, denn unsere Hände schwitzen in den
ren hinzu. Dr. Alexander Menzer,     gen Desinfektionsmittel enthalten jedoch          Handschuhen, was, wie bereits erwähnt,
                                     Rückfetter. Trotzdem rate ich Personen, die       den Wasser-Fett-Film der Haut stört. Au-
Leitender Arzt Hygiene und           nicht im medizinischen Bereich arbeiten,          ßerdem können Erreger, die auf die Haut
Mikrobiologie am Katholischen        davon ab. Das Desinfizieren schädigt unsere       kommen, durch das körpereigene Abwehr-
Klinikum Koblenz · Montabaur,        eigene nützliche Bakterien-Flora, da ist          system sofort inaktiviert werden. Dieser
hat Tipps, wie Händehygiene mit      Händewaschen deutlich besser und bein-            Schutz fehlt bei Handschuhen komplett,
                                     haltet im Gegensatz zur Hand­desinfektion         sodass die aktiven Erreger ungehindert
Hautschutz funktioniert.             auch einen reinigenden Aspekt. Nach dem           weitergegeben werden können.
                                     Waschen am besten die Hände mit einer
                                        Fettcreme mit leicht saurem pH-Wert            Die Auswahl ist riesig – sind alle Desin-
                                            einreiben. Das regeneriert den Säure-      fektionsmittel und Seifen gleich gut?
                                             schutzmantel. Wenn das nicht reicht,      Beim Kauf sollten Sie grundsätzlich darauf
                                              einfach die Hände für ein paar           achten, dass Seifen, Desinfektionsmittel
                                               Minuten in Oliven-, Mandel- oder        und Cremes frei von Duft-, Farb- und
                                                Jojobaöl halten.                       Konservierungsstoffen sind. Seife sollte
Dr. Alexander Menzer,                                                                  pH-hautneutral sein und nur auf bereits
Leitender Arzt Hygiene                       Was ist der Unterschied zwi-              angefeuchtete Haut gegeben werden,
und Mikrobiologie am                             schen Desinfizieren und               also immer zuerst die Hände kurz nass
Katholischen Klinikum                                    Waschen?                      machen und dann die Seife verreiben.
Koblenz · Montabaur
                                                           Der Effekt ist ein          Cremes sollten in einer Tube sein und
                                                            anderer: Beim              nicht in einem Tiegel, der ein idealer
                                                            Waschen mit                Nährboden für Bakterien ist.

                                                                                                             BBT-Magazin 3-4/2020
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Richtig Hände waschen – so geht`s!
„Waschen Sie sich die Hände, wenn sie wahrnehmbar verschmutzt sind, man sich zum
Beispiel im Bus an den Griffen festgehalten hat, einkaufen war oder nach Hause kommt.
Das reicht völlig“, sagt der Experte

                                                                                                     Foro und Illustrationen: istockphoto
   Hände anfeuchten        Seife auftragen         Handinnenflächen          Handrücken

  Fingerzwischenräume    Fingerspitzen und Nägel        Daumen           Handgelenk einseifen

    Seife abwaschen        Hände abtrocknen            Eincremen       Nun sind die Hände sauber

                                                                                                13
coronavirus

TEXT: LENA REICHMANN | FOTOS: ANDRÉ LOESSEL

WENN FREUNDE ZU
PATIENTEN WERDEN
Die Covid-19-Pandemie hat unseren Alltag weiter fest im Griff. Nach den Sommer­
ferien infizierten sich wieder mehr Menschen. Dr. Andreas Zaruchas erlebt all das am
Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn hautnah mit. Er leitet dort die Pneumologie,
in seinen Verantwortungsbereich fällt die Behandlung von Covid-19-Patienten. Außer-
dem war er von Beginn an Mitglied des Corona-Krisenstabes des Krankenhauses und
im regionalen Krisenstab der Stadt Paderborn. Im Interview erzählt er, wie er persönlich
die zurückliegenden Monate erlebt hat, wie das Brüderkrankenhaus sich in der Pande-
mie aufgestellt hat und wie man sich für eine zweite Welle wappnen kann.

                                                                             BBT-Magazin 3-4/2020
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Das Virus hatte schon sehr früh im
                       Februar Paderborn erreicht, erinnert
                       sich Dr. Andreas Zaruchas. Die Probe
                       des ersten Verdachtsfalles ging mit
                       dem Taxi direkt in die Charité nach
                       Berlin zu Professor Christian Drosten.

BBT-Magazin 3-4/2020
                                                                15
coronavirus

                                                                                                Ja. Wir haben ausreichend Vorräte an
                                                                                                Schutzausrüstung, ausreichend Testkapa-
                                                                                                zitäten, Organisationspläne für steigende
                                                                                                Patientenzahlen, das Personal ist geschult.
                                                                                                Alle wissen jetzt Bescheid, die Strukturen

                                              Wir müssen verhindern,                            sind geschaffen. Wir sehen uns deshalb
                                                                                                gut auf eine zweite Welle vorbereitet.
                                              dass uns eine mögliche
                                              zweite Corona-Welle                               Helfen Ihnen die Erfahrungen aus
                                                                                                dem Frühjahr auch bei der Behand-
                                              zusammen mit der                                  lung der Patienten?

                                              Grippe­welle erreicht.                            Zu Beginn der Pandemie wurden Patienten
                                                                                                sehr früh künstlich beatmet. Damit kann
                                              Dr. Andreas Zaruchas                              man der Lunge auch Schaden zufügen. Wir
                                              Chefarzt                                          wissen heute, dass das in vielen Fällen gar
                                                                                                nicht nötig ist. Oft können wir sie mit einer
                                                                                                intensiven Sauerstofftherapie ebenso gut
                                                                                                behandeln. Dabei bekommen die Patienten
                                                                                                reinen Sauerstoff über eine Nasensonde
                                                                                                statt, wie bei der künstlichen Beatmung,
                                                                                                über einen Schlauch in der Luftröhre.

Herr Dr. Zaruchas, das Coronavirus be-        Im Herbst sind wir generell deutlich anfälliger   Wenn Sie sich zurückerinnern: Was
stimmt seit März unseren Alltag. Was          für Atemwegsinfektionen. Die Schleimhäute         haben Sie gedacht, als Sie zum ersten
genau macht es so gefährlich?                 trocknen schneller aus, das Immunsystem           Mal von dem neuen Coronavirus
Ich halte das Virus für deutlich gefähr-      ist empfindlicher. Gleichzeitig bevorzugt das     gehört haben?
licher als die normale Grippe. Es ist an-     Coronavirus offenbar kühlere Temperaturen.        Zum ersten Mal vom Coronavirus habe ich
steckender und macht viel kränker. Man        Von daher sind die Bedingungen für eine           an einem Abend im Januar 2020 gehört.
kann es am ehesten mit der Spanischen         zweite Welle dann auf jeden Fall da.              In der Tagesschau war damals die Rede
Grippe vergleichen, die vor rund 100                                                            von einem neuen Virus in China. Damals
Jahren weltweit Millionen Todesopfer          Wie können wir uns darauf vorbe-                  schien das noch weit weg. Aber ich hatte
gefordert hat. Denn es greift nicht nur die   reiten und gibt es Erkenntnisse aus               trotzdem schon ein mulmiges Gefühl.
Lunge an, sondern kann auch das Gefäß-        der ersten Welle, die wir mitnehmen               Ich hatte nämlich gleich die Befürchtung,
system, das Herz, das zentrale Nervensys-     können?                                           dass sich das Virus weltweit ausbreiten
tem und die Nieren befallen. Das macht        Wir kennen das Virus inzwischen viel              könnte. Wir hatten diese Erfahrung
es zu einer sehr komplexen Erkrankung.        besser und können deshalb gezielter               bereits mit anderen Virusepidemien
                                              darauf reagieren. Wir wissen, dass die            gemacht, zum Beispiel mit der Schwei-
Als im Sommer die Fallzahlen zurück-          Übertragung hauptsächlich über die                negrippe im Jahr 2009/2010. Die hat uns
gingen, glaubten einige schon, das            Atemluft erfolgt. Und genau da müssen             schon sehr stark getroffen. Mir war des-
Virus sei besiegt. Doch nach den Ferien       die Schutzmaßnahmen ansetzen.                     halb klar, dass in einer globalisierten Welt
gab es wieder mehr Infizierte. Was                                                              Viruserkrankungen immer das Potenzial
denken Sie: Wie lange werden wir in           Wie wichtig ist es in dem Zusammen-               haben, sich weltweit auszubreiten.
dieser „neuen Normalität“ noch leben?         hang, dass weiterhin viel getestet wird?
Mindestens bis es einen Impfstoff gibt.       Es ist wichtig, dass weiter viel und intensiv     Damit haben Sie recht behalten. Doch
Das Virus ist weiter existent, und es ist     getestet wird, vor allem in bekannten             gerade zu Beginn der Pandemie war
hochansteckend.                               Hotspots. Wir müssen wissen, wie präsent          nur wenig über das Virus bekannt. Wie
                                              das Virus ist.                                    haben Sie diese Ungewissheit erlebt?
Viele Experten haben vorausgesagt,                                                              Am Anfang war die Situation zunächst
dass es im Herbst eine zweite Welle           Haben Sie sich auch im Brüderkran-                völlig unklar. Wir hatten irgendetwas, von
geben wird. Für wie wahrscheinlich            kenhaus St. Josef bereits auf eine                dem keiner genau wusste, was es macht,
halten Sie das?                               mögliche zweite Welle vorbereitet?                wie gefährlich es ist oder wie es behandelt

                                                                                                                      BBT-Magazin 3-4/2020
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                                               Hören Sie selbst, wie Dr. Zaruchas
                                               die Pandemie erlebt hat unter
                                               www.bbtgruppe.de/leben

wird. Als ich dann die ersten Bilder aus       Es kamen dann in rascher Folge immer            Sehr große Angst sogar. Dort ist das
Wuhan mit den drastischen Maßnahmen,           mehr Patienten. Darunter auch welche,           Gesundheitssystem zum Teil komplett
die die chinesischen Behörden getroffen        die schwer erkrankt waren und auf die           zusammengebrochen. Es herrschten zum
haben, um diese Epidemie einzudämmen,          Intensivstation mussten. Das war eine           Teil lazarettähnliche Zustände, die eher an
gesehen habe, als uns die ersten Bilder        große Herausforderung für den Kranken-          Krieg erinnerten. Uns war klar: Wir müs-
von Toten erreicht haben, da war mir sehr      hausbetrieb. Auch in meinem privaten            sen jetzt ganz schnell und an ganz vielen
schnell klar, dass es sich dabei nicht nur     Umfeld gab es dann den ersten Fall.             Fronten gleichzeitig handeln, um solche
um eine einfache Grippe handelt. Da rollte     Ein guter Bekannter von mir wurde auf           Zustände hier in Paderborn zu verhindern.
etwas Größeres auf uns zu.                     einmal mein Patient und musste auf der
                                               Intensivstation behandelt werden. Inzwi-        Das ist Ihnen zum Glück gelungen.
Was genau das sein würde, ließ sich            schen hat er sich zum Glück erholt.             Was, glauben Sie, war dabei das Ent-
damals nur erahnen. Gab es denn                                                                scheidende?
einen Moment, in dem Ihnen klar                Sie sprachen es schon an: Das Virus             Wir konnten uns vorbereiten, und wir
wurde, wie ernst die Lage ist?                 hat auch das Krankenhaus vor eine               haben uns vorbereitet. Außerdem haben
Die Ansprache von Kanzlerin Angela             schwierige Aufgabe gestellt. Wie                wir ein sehr gut ausgestattetes Gesund-
Merkel, in der sie von der größten Her-        haben Sie sich damals gerüstet?                 heitssystem: Es gibt in Deutschland
ausforderung seit dem Zweiten Weltkrieg        Wir haben rasch einen Krisenstab gebildet       deutlich mehr Krankenhausbetten, mehr
sprach, hat uns alle hier im Krankenhaus       und direkt mit der Arbeit begonnen: Wir         Intensivplätze und auch mehr Beatmungs-
sehr beeindruckt und auch Angst ge-            haben Schutzausrüstung besorgt, Infekti-        kapazitäten als zum Beispiel in besonders
macht. Wir haben uns damals gefühlt wie        onseinheiten eingerichtet, auf der Inten-       schwer betroffenen Staaten wie Italien.
Soldaten im Schützengraben, die auf das        sivstation zusätzliche Betten geschaffen,       Das Entscheidende war meiner Meinung
Trommelfeuer warten.                           unsere Beatmungskapazitäten verdoppelt,         nach aber, dass die Bevölkerung vom Sinn
                                               Personal geschult und die Notaufnahme           der getroffenen Maßnahmen überzeugt
Wissen Sie noch, wann Sie selbst das           aufgerüstet. Das war sehr viel in sehr kurzer   war und mitgezogen hat.
erste Mal direkt mit dem Virus zu tun          Zeit. Auch für die Patientinnen und Patien-
hatten?                                        ten und für die Besucher haben wir schon        Und gerade im Hinblick auf eine
Das war lange davor. Im Februar hier           sehr früh Schutzmaßnahmen getroffen.            mögliche zweite Welle werden wir
im Brüderkrankenhaus, noch vor der             Kontakte wurden erfasst, Besuchsein-            alle wohl noch einen langen Atem
Heinsberg-Epidemie. Damals ist ein junger      schränkungen ausgesprochen und eine             und viel Disziplin benötigen. Haben
Mann mit grippeähnlichen Symptomen             Maskenpflicht für alle eingeführt.              Sie noch Ratschläge, wie man sich vor
in die Notaufnahme gekommen. Er gab                                                            einer Infektion schützen kann, abge-
an, kurz vorher in China gewesen zu sein,      In der „heißen Phase“ im März und               sehen von den allgemein bekannten?
ausgerechnet in der Nachbarprovinz von         April stieg dann die Zahl der Infizier-         Entscheidend ist ein intaktes Immunsys-
Wuhan. Da gingen direkt unsere Alarm-          ten täglich rasant. Wie haben Sie               tem. Was kann ich dafür tun? Vor allem
glocken an. Wir haben den Mann dann            diese Zeit erlebt?                              viel Bewegung an der frischen Luft! Auch
sofort isoliert und den ersten Corona-Test     Das waren Zwölf- bis 14-Stunden-Tage.           Vitamin D kann vor Atemwegserkran-
überhaupt in Paderborn durchgeführt.           Wir machten täglich neue Erfahrun-              kungen schützen. Wichtig ist zudem die
Das war damals noch ein enormer Auf-           gen, die Ereignisse haben sich teilweise        Grippeschutzimpfung, denn wir müssen
wand. Wir haben die Probe mit dem Taxi         überschlagen. Es handelte sich um ein           verhindern, dass uns eine mögliche zweite
direkt in die Charité nach Berlin zu Profes-   noch komplett unbekanntes Virus. Keiner         Corona-Welle zusammen mit der Grippe-
sor Drosten geschickt. Zum Glück war sie       wusste, wie es zu behandeln war, und es         welle erreicht.
negativ. Unser erster bestätigter Corona-      gab keine offiziellen Empfehlungen. Da
Fall im Brüderkrankenhaus war ein älterer      konnten wir nur mit Schwarmintelligenz
Mann aus einer Senioreneinrichtung. Wir        und gebündelter Expertise gegenhalten.              ENTSCHIEDEN
haben ihn getestet und sofort auf unsere                                                           GEGEN VIREN:
Infektionsstation verlegt. Er war dort der     Hatten Sie Angst, dass die Fallzah-                 GRIPPESCHUTZ-
erste Patient. Uns war dann klar: Das          len hier genauso schnell steigen                    IMPFUNG 2020!
Virus ist in Paderborn angekommen.             könnten, wie zum Beispiel in einigen
                                               norditalienischen Regionen, und dass
Gab es dann das befürchtete „Trom-             die medizinische Versorgung dadurch
melfeuer“?                                     gefährdet sein könnte?

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                                                                                                                                       17
standpunkt

                            Zeit für ein                                       Applaus! Die Corona-Krise
                                                                               ist noch nicht überstanden
                                                                               und der Beifall schon ver-

                            Umdenken                                           hallt. Vor wenigen Monaten
                                                                               noch wurde das Pflegeper-
                                                                               sonal von Politikern und
                                                                                                                Wir müssen uns immer
                                                                                                                wieder klarmachen, dass
                                                                                                                Covid-19 nicht die letzte
                                                                               Bürgern angefeuert. Wir
                                                                                                                Pandemie gewesen sein
                                                                               galten als Alltagshelden
                            Ein Frühjahr der Helden erlebten wir. Die Kas-                                      wird. Vielmehr ist davon
                                                                               und bekamen von allen
                            siererin, die Erzieherin in der Notbetreuung,      Seiten Zuspruch, sogar ein
                                                                                                                auszugehen, dass es andere,
                                                                                                                eventuell noch infektiösere
                            der Logistiker im Lebensmittelhandel und viele     Pflegebonus wurde groß
                                                                                                                Erreger geben wird oder
                            andere sorgten dafür, dass das öffentliche Leben   angekündigt. Die Wert-
                                                                                                                vergleichbare Erkrankungen.
                                                                               schätzung und Dankbarkeit,
                            während des Lockdown nicht zusammenbrach.                                           Hierfür müssen wir uns
                                                                               welche wir in dieser Zeit für
                            Wer im Gesundheitswesen arbeitete, kämpfte         unseren Beruf erfahren durf-
                                                                                                                langfristig vorbereiten und
                                                                                                                aufstellen. Was in dieser
                            um das Leben der Infizierten oder sorgte für       ten, tat gut. Für die Leistung
                                                                                                                Krise noch einmal deut-
                            Schutzausrüstung, Medikamente und andere           des Pflegepersonals zu
                                                                                                                lich wurde: Wir brauchen
                                                                               klatschen war schön, doch
                            dringend notwendige Materialien. Was bleibt?                                        Ressourcen in der Medizin!
                                                                               viel wichtiger war uns, nach
                            Viele der Helden sind ernüchtert und enttäuscht.   der Krise nicht in Vergessen-
                                                                                                                Wir hatten in Deutsch-
                                                                                                                land bislang deshalb eine
                            Hatte die Corona-Krise doch das Zeug dazu,         heit zu geraten. Doch was
                                                                                                                deutlich geringere Sterb-
                            Grundlegendes zu verändern. Einige Mitarbei-       davon ist geblieben? – Kein
                                                                                                                lichkeit als in vielen anderen
                                                                               Applaus und bisher auch
                            tende aus den Einrichtungen der BBT-Gruppe                                          Ländern, weil wir vergleichs-
                                                                               kein Pflegebonus sowie kein
                            schildern ihre Sicht.                              zusätzliches Personal. Wir
                                                                                                                weise hohe Kapazitäten an
                                                                                                                Intensivbetten haben. Und
                                                                               würden uns wünschen,
                                                                                                                das zeigt, dass wir bei allem
                                                                               dass die kurzzeitige Wert-
                                                                                                                Kostendruck, bei jedem Ver-
                                                                               schätzung auch auf Dauer
                                                                                                                ständnis für Einsparungen
                                                                               ihre Wirkung entfaltet.
                                                                                                                immer darauf achten müs-
                                                                               Katharina Fischer
                                                                                                                sen, dass solche Kapazitäten
                                                                               ist Gesundheits- und
                                                                                                                vorgehalten werden. Denn
                                                                               Krankenpflegerin und
                                                                                                                wie bereits gesagt – es wird
                                                                               arbeitet in der Gefäß­
                                                                                                                zu vergleichbaren Situatio-
                                                                               ambulanz des Theresien-
                                                                                                                nen kommen.
                                                                               krankenhauses Mannheim.
                                                                                                                Privatdozent
                                                                                                                Dr. Tim Piepho, Chefarzt
                                                                                                                der Anästhesie und
                                                                                                                Intensivmedizin im
                                                                                                                Krankenhaus der Barm-
                                                                                                                herzigen Brüder Trier.
Illustration: istockphoto

                                                                                                                       BBT-Magazin 3-4/2020
                            18
Insgesamt hatten wir
                                                                deutlich mehr Beatmungs-
                                                                patienten als zu Normal-
                                                                zeiten – das war eine hohe
                                                                Belastung für alle im Team.
                                                                Aber es hat sich ein toller
                                                                Zusammenhalt im Team
                                                                entwickelt. Es gab nieman-
                                                                den in der Pflege, der nicht    Die bedrohlichen Ausblicke
                                                                versucht hätte, alles möglich   zu Beginn der Pandemie
                                                                zu machen. Keiner hat sein      haben Ängste wachge-
  Seit Mitte März hat sich der   der steten Möglichkeit der
                                                                Team oder die Patienten im      rufen und Bereitschaft zu
  Krankenhausalltag maßgeb-      Rücksprache mit dem Hygi-
                                                                Stich gelassen. Dennoch:        Veränderungen gefordert.
  lich verändert. Ungewissheit   eneteam. Unser Anspruch
                                                                Dass wir eine so große          Mir persönlich haben der
  und Unsicherheit standen       ist weiterhin, den Patienten
                                                                Anstrengung brauchten,          ständige Informationsfluss,
  zu Beginn der Pandemie vor     während der Isolation ein
                                                                um Personal in kurzer Zeit      die effektive Vorbereitung
  und während des Dienstes       Umfeld für eine angeneh-
                                                                anzulernen und Material zu      und die übergreifende
  auf der Tagesordnung. Von      me Genesung zu schaffen
                                                                besorgen, ist auch eine Fol-    Teamarbeit im Corona-
  heute auf morgen musste        oder auch einen würdigen
                                                                ge der jahrelangen Sparpo-      Gemeinschaftskrankenhaus
  eine den Umständen ent-        Abschied. Dies ist verstärkt
                                                                litik im Gesundheitswesen.      geholfen, mich gut einzu-
  sprechend angepasste Ar-       nötig aufgrund der strengen
                                                                Das hat zu einer Unterbeset-    finden. Schließlich war ich
  beitsroutine gemeinschaft-     Besuchsrichtlinien und der
                                                                zung in der Pflege geführt,     wieder Lernende und froh,
  lich entwickelt werden. Der    Ängste der Angehörigen vor
                                                                wir müssen in kürzerer Zeit     dass die Hauptverantwor-
  Umgang mit der aufwen-         Ansteckung. Wünschens-
                                                                immer mehr schwerkranke         tung bei den gestandenen
  digen Schutzkleidung bei       wert wäre eine anhaltende
                                                                Patienten versorgen. Daher      Kolleginnen und Kollegen
  dieser speziellen Erkrankung   Honorierung und ein zu-
                                                                muss sich langfristig die       lag, die ich als sehr profes-
  nimmt mehr Zeit in An-         künftig angemessener Um-
                                                                Situation in der Pflege ver-    sionell erlebt habe. Das gilt
  spruch. Neben der Sorge        gang für diesen in unserer
                                                                bessern, Applaus auf dem        auch für die urologische
  um den ausreichenden           Gesellschaft unabdingbaren
                                                                Balkon genügt nicht. Ich        Station, in der ich eingesetzt
  persönlichen Schutz führen     Beruf, denn wir werden
                                                                fürchte, dass sonst einige      war, weil dort wiederum
  die sprunghafte tägliche       auch weiterhin an jedem
                                                                den Beruf enttäuscht auf-       Mitarbeitende anderweitig
  Patientenfluktuation sowie     neuen Tag an vorderster
                                                                geben. Pflege ist ein toller    gebraucht wurden. Für
  die anhaltend wechselnden      Front unser Bestes geben!
                                                                Beruf, er muss attraktiver      mich steht fest: Pflege kann
  Vorgaben zu Abläufen und       Applaus für uns!
                                                                werden, damit sich wieder       Krisenmodus. Das darf aber
  Hygienestandards zu einem      Sunja Baschizada,
                                                                mehr junge Menschen dafür       nicht aufgrund von Leis-
  unvorhersehbaren Arbeits-      seit sieben Jahren
                                                                entscheiden.                    tungsdichte und schlechten
  aufkommen. Erleichtert         Gesundheits- und Kran-
                                                                Raphael Gerlach                 Arbeitsbedingungen der
  wurde dies durch ein Team,     kenpflegerin im Brüder-
                                                                arbeitet als stellvertreten-    Normalfall sein. Dafür brau-
  das durch die Krise gestärkt   krankenhaus St. Josef
                                                                de pflegerische Leitung         chen wir keinen einmaligen
  zusammengewachsen ist.         Paderborn, arbeitete auf
                                                                auf der Intensivstation Z2      Bonus, sondern nachhaltige
  Sicherheit bekamen wir aus     der Isolierstation.
                                                                im Caritas-Krankenhaus          Verbesserungen.
                                                                Bad Mergentheim.                Marion Stein,
                                                                                                Krankenschwester und
                                                                                                Leiterin des Patienten-
                                                                                                Informationszentrums
                                                                                                (PIZ) am Brüderkranken-
                                                                                                haus Trier.

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                                                                                                                           19
standpunkt

 Corona hat bei uns in der       in Gefahr gebracht, dafür
 Pflege Spuren hinterlassen.     bekommen wir eigentlich
 Am Anfang war alles neu,        nichts. Aus der enttäuschten
 keiner hatte Erfahrung mit      Hoffnung, eine Anerken-
 der Erkrankung und wir          nung für unsere Leistung zu
 haben jeden Tag neu prak-       bekommen, erwuchs einiges
 tikable Lösungen für den        an Frustration.
 Umgang mit den infektiö-        Auch die neuerliche Diskus-
 sen Patienten gesucht. Die      sion über Bonuszahlungen
 täglichen Besprechungen mit     ist an zu viele Bedingungen      PFLEGE UND MEDIZINER
 den Stationsleitungen der
 anderen Isolierstationen und
                                 geknüpft, als dass sie als
                                 echte Anerkennung gelten
                                                                  MACHEN MOBIL
 der Hygienefachkraft sowie      könnte. Die Krankenpflege        Gerade in den Wochen nach der ersten Corona-Phase erho-
 der für Hygiene zustän-         hätte kollektiv eine faire       ben Pflegekräfte ihre Stimme und machten sich für bessere
 digen Laborärztin haben         Behandlung verdient. Für         Rahmenbedingungen in ihrem Beruf stark. Die Kampagne
 sehr geholfen. Natürlich        die Pflege wünsche ich mir       #PflegeNachCorona wurde im Mai durch den Deutschen
 war da auch die Angst, sich     vor allem mehr Entlastung        Berufsverband für Pflegeberufe ins Leben gerufen, um Pflege-
 anzustecken und vor allem       von Bürokratie, etwa durch       fachpersonen eine Plattform für ihre Forderungen an die Politik
 die Sorge, man könnte die       eine digitalisierte Patienten-   zu bieten. Auf der Petitionsplattform change.org haben bereits
 Familie zu Hause gefährden.     akte oder durch den Einsatz      mehrere Hunderttausend einen gemeinsamen Aufruf von
 Die verschiedenen Spenden       von Hilfskräften für nicht       Pflegefachkräften an Jens Spahn unterzeichnet. Der Pflegebe-
 von Privatleuten und Firmen,    pflege­rische Tätigkeiten.       auftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, schlug
 denen es oft selbst nicht so    Damit wir wieder Zeit für        ebenfalls kürzlich Alarm: „Wenn es jetzt nicht ein klares Signal
 gut ging, waren ein schönes     unsere ei­gentliche Arbeit,      gibt, dass sich etwas ändert an Tarifen und Löhnen sowie an
 Zeichen der Anerkennung.        die Pflege der Patienten         den Arbeitsbedingungen, können wir nach der Pandemie in
 Umso größer ist nun die         haben.                           die Situation kommen, dass wir nicht über zusätzliche Auszu-
 Enttäuschung, dass Zusagen      Harald Döppler,                  bildende sprechen, sondern über eine weitere Abwanderung
 der Politik nicht eingehalten   stellvertretender                von Personal. Das wäre fatal.“
 werden. Die Altenpflege         Stations­leiter, organisier-        Auch Assistenzärzte der Medizinervereinigung Hartmann-
 bekommt einen Pflegebo-         te die Pflege auf einer          bund haben infolge der Corona-Pandemie zu einer gesell-
 nus. Aber wir waren täglich     der Covid-19-Stationen           schaftlichen Debatte über das deutsche Gesundheitssystem
 an der Front und haben          im Caritas-Krankenhaus           aufgerufen. Die Bewältigung der Pandemie habe lange beste-
 uns und unsere Familien         Bad Mergentheim.                 hende Fehlentwicklungen sowie unausgeschöpfte Potenziale
                                                                  des Gesundheitswesens aufgezeigt, erklärte Hartmannbund-
                                                                  Vorstandsmitglied und Vertreter der Assistenzärzte des Ver-
                                                                  bandes, Theo Uden. Bei einer Grundsatzdebatte müssen nach
                                                                  Ansicht der jungen Ärzte vor allem Stimmen der beteiligten
                                                                  Berufsgruppen aus Pflege, Ärzteschaft und weitere Akteure
                                                                  des Gesundheitswesens gehört werden.

                                                                                                            BBT-Magazin 3-4/2020
20
momentmal

                                           Die große
                                           Verwandlung
                                           Corona – plötzlich ist alles ganz anders,
                                           ungewohnt und besorgniserregend.
                                           Die große Leere überall
                                           machte nachdenklich,
                                           aber auch erfinderisch.

                                           Die große Unterbrechung
                                           bringt uns zum Staunen.
                                           Wir sehen alles in einem anderen Licht,
                                           unsere Welt, die Natur,
                                           vor allem unsere Mitmenschen.

                                           Wesentliches rückt mehr in den Blick,
                                           wir besinnen uns auf das Wichtige.
                                           Wir gewinnen eine tiefere Wahrnehmung
                                           für die Nöte und Freuden
Foto: istockphoto

                                           in der Begegnung auf Distanz.
                                           Wir sind dankbar für kleine Zeichen
                                           und Gesten der Zuwendung.
                                           Vielleicht erleben wir gerade
                                           eine ungeahnte Verwandlung,
                                           die uns in eine neue Zukunft führt.

                                           Elke Deimel

                    BBT-Magazin 3-4/2020
                                                                                       21
infektion

            BBT-Magazin 3-4/2020
22
COVID-19
                       WAR UND IST
                       UNKALKULIERBAR
                       Als das Coronavirus ausbricht, steht das Team der Infektionsstati-
                       on vor besonderen Herausforderungen. Wenn man Stationsleiterin
                       Katharina Fröhling fragt, was sie in den vergangenen Wochen bei der
                       Arbeit auf der Infektionsstation am allermeisten bewegt habe, dann
                       kommt spontan diese Antwort: „Patienten, denen es schlecht ging,
                       tagelang ohne Besuche von Angehörigen alleine auf den Zimmern zu
                       wissen, das war schon schlimm.“

                       Das Team der Infektions-
                       station ist in der Krise
                       über sich hinausgewach-
                       sen und hat sich jederzeit
                       gegenseitig unterstützt.

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                                                                                        23
infektion

A
          b Mitte März wurden für meh-     galt auch, als in anderen Bereichen hier
          rere Wochen keine Besucher       und da Engpässe drohten.“
          ins Krankenhaus gelassen,
          Patienten und Angehörige         Grüße auf allen Kanälen
traf der Lockdown besonders hart. „Wir
konnten die Familien und Freunde der       Von einer Routine im Arbeitsalltag
am Coronavirus Erkrankten ja nicht         konnte man erst einmal nicht sprechen.
ersetzen!“, sagt Katharina Fröhling.       „Die Informationsflut war heftig“, so
Aber das Team habe alles versucht, um      Sunja Baschizada. „Es änderte sich ja
Schwerstkranke und Sterbende mög-          ständig alles.“ Und natürlich habe das
lichst nicht alleine zu lassen. Die Na-    Anlegen der Schutzkleidung eine Men-
men der Verstorbenen haben die Pfle-       ge Zeit in Anspruch genommen – eine
genden sich gemerkt. „Wir haben alles      Tätigkeit, bei der alle Mitarbeitenden,
getan, um den Patienten beizustehen“,      die Kontakt zu Infizierten oder Ver-
berichtet Sunja Baschizada, stellvertre-   dachtspatienten hatten, keine Kompro-
tende Stationsleiterin.                    misse machen konnten. Um möglichst
     Bei Weitem hört man nicht nur Be-     zu verhindern, dass mehr Zeit als nötig
lastendes, Ernstes und Angespanntes        mit dem An- und Ablegen der Schutz-
vom Team der Station 3. Das Team habe      kleidung investiert wurde, planten die
gut funktioniert, die Gesundheits- und     Pflegekräfte jeden Gang in das Zimmer      Übermittlung von Grüßen und hielten
Krankenpfleger haben sich gegenseitig      des infizierten Patienten ganz genau:      Telefonhörer an Ohren, Bilder über
unterstützt, Angst hatten sie zu keinem    Blutdruck messen, Essen bringen, In-       Köpfe, Facetime vor die Nase oder Fotos
Zeitpunkt. „Wir waren hier von Anfang      fusionen erneuern, Medikamente ver-        und Zeichnungen an die Wände.
an durch das paderlog, unser Zentrum       abreichen, Katheter prüfen – das wurde         Das Ärzteteam war über Dr. Andreas
für Krankenhauslogistik und Klinische      alles während eines Kontakts erledigt.     Zaruchas ständig aktuell informiert über
Pharmazie, gut und sicher mit Schutz-      Parallel dazu unterstützten die Mit-       alle Neuigkeiten und Veränderungen
material versorgt“, sagt Fröhling, „das    arbeitenden die Angehörigen bei der        rund um das Coronavirus. Der Krisen-

                                                                                                          BBT-Magazin 3-4/2020
24
Lukas Kloppenburg aus
                                                                                         dem Team Pflege zieht
                                                                                         die Schutzkleidung an.

                                                                                          „ES GEHT MIR
                                                                                          WIEDER GUT“
                                                                                          Nach mehreren nicht bestätigten
                                                                                          Verdachtsfällen wurde im St.-Marien-
                                                                                          Hospital Marsberg ein schwer an Co-
                                                                                          vid-19 erkrankter Patient behandelt. Der
                                                                                          60-Jährige wies im Röntgen und in der
                                                                                          Computertomografie der Lunge eine
                                                                                          fortgeschrittene Schädigung des Organs
       Stationsleiterin Katharina                                                         auf. Zuvor hatte sich der Zustand des
       Fröhling und ihre Kollegin-                                                        Patienten über eine Woche mit grippalen
       nen und Kollegen müssen                                                            Beschwerden zusehends verschlechtert.
       jeden Schritt genau doku-
                                                                                          Die eingeleitete stationäre Behandlung
       mentieren, bevor sie ein
                                                                                          mit engmaschigen klinischen Kontrollen,
       Patientenzimmer betreten.
                                                                                          kontinuierlicher Sauerstoffgabe, labor-
                                                                                          technischen Kontrollen und Blutgasana-
                                                                                          lysen führte zu einer raschen Besserung.
stab aus Direktorium, Krankenhaus-          vor Corona war – darin sind sich nicht        „Mit rückläufigen klinischen Symptomen
hygieniker, Pflegedirektor, Leitenden       nur die Mitglieder des Krisenstabs ei-        und weitgehend normalisierten Ent-
Ärzten, dem Teamleiter Hygiene, dem         nig. Das Krankenhaus und mit ihm alle         zündungswerten konnte der Patient
Ärztlichen Direktor und seinem Vertre-      Mitarbeitenden bleiben in Alarmbereit-        zehn Tage nach stationärer Aufnahme
ter und der Unternehmenskommuni-            schaft. Vermutlich, bis es einen Impf-        symptomfrei entlassen werden. Der
kation kam anfangs täglich zusammen.        stoff gegen das Virus gibt, möglicher-        radiologische Befund hatte sich erheblich
„Der intensive Austausch war für alle       weise darüber hinaus. Denn Covid-19           verbessert“, erklärt Dr. Norbert Bradtke,
Beteiligten dringend nötig und hilfreich.   war und ist unkalkulierbar. Das zeigen        Chefarzt der Inneren Medizin. Bei seinem
Nicht nur, um die aktuellen Infektions-     auch die aktuellen, regional eingrenz-        Kontrolltermin bestätigte der Patient:
zahlen im Kreis Paderborn und die Bele-     baren Ausbrüche der Viruserkrankung.          „Es geht mir wieder gut.“
gung unserer Stationen auszutauschen,            Angespannte und aufreibende Mo-
sondern auch, um beispielsweise Stan-       nate liegen hinter allen Mitarbeitenden.
dards beim Umgang mit Verdachtsfällen       Das gilt ganz besonders für die Teams in
und Infizierten, Hotspots, Schutzmaß-       den Kliniken. „Dass wir innerhalb kür-
nahmen für alle Mitarbeitenden, den         zester Zeit zusätzliche Intensiv- und Be-
Nachschub von Schutzmaterial und die        atmungsplätze einrichten konnten, dass
Durchführung von Abstrichen festzule-       wir es geschafft haben, unsere Arbeit in
gen“, sagt Dr. Andreas Zaruchas.            dieser schweren Krise verantwortungs-
                                            voll und unverdrossen fortzuführen, dass
Die neue Normalität                         wir Leben geschützt und gerettet haben
                                            – dafür sind wir als Verantwortliche sehr,
In den kommenden zwölf bis 18 Mo-           sehr dankbar“, sagt Christoph Robrecht,
naten wird sicher nichts so sein, wie es    Hausoberer und Regionalleiter.

Bei der Übergabe sprechen sich
die Gesundheits- und Kranken­                                                             Überstanden – Chefarzt Dr. Norbert
pflegerinnen in einem möglichst                                                           Bradtke freut sich mit dem Patienten
kleinen Kreis kurz und knapp ab.                                                          über dessen Genesung.

BBT-Magazin 3-4/2020
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