Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart Umwelterklärung 2018 - Im Rahmen des Seminarkurses Energiewende

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Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart Umwelterklärung 2018 - Im Rahmen des Seminarkurses Energiewende
Wirtschaftsgymnasium West
           Stuttgart

  Umwelterklärung 2018

    Im Rahmen des Seminarkurses

           Energiewende

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Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart Umwelterklärung 2018 - Im Rahmen des Seminarkurses Energiewende
Impressum

Herausgeber:           Wirtschaftsgymnasium West
                       Rotebühlstr. 101
                       70178 Stuttgart
                       Tel.: 0711/ 656 797 60
                       Fax: 0711/ 656 797 80
                       www.wg-west.de
                       wg-west@stuttgart.de

Verantwortlich für den Inhalt:
                       Herr Klaus Beringer

Verantwortliche Lehrkräfte:
                       Herr Müller und Herr Dr. Schmid

Das Projektteam:       Merve Akkaya
                       Melisa Akyüz
                       Aurora Buzoku
                       Riola Bytyqi
                       Laura Culjak
                       Sarah Daniel
                       Ceren Dogan
                       Tessa Hönes
                       Angela Hornek
                       Michelle Jürgens
                       Kudret Kilinc
                       Antonia Saravanja
                       Büsra Sevimli
                       Valjeta Shehaj
                       Mascha Stadler
                       Charlotte Wössner

Besonders danken wir für Ihre Unterstützung:
                       Herrn Müller und
                       Herrn Dr. Schmid

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Wirtschaftsgymnasium West Stuttgart Umwelterklärung 2018 - Im Rahmen des Seminarkurses Energiewende
Inhaltsverzeichnis

Impressum                                                 2

Inhaltsverzeichnis                                        3

1.    Vorwort                                             4

2.    Das WG-West stellt sich vor                         6

3.    Umweltpolitik des WG-West                           8
4.    Umweltmanagementsystem des WG-West                  11
5.    Direkte und indirekte Umweltaspekte                 14
6.    Bewertung der Umweltaspekte                         18
7.    Umweltziele                                         20
8.    Kernindikatoren                                     25
9.    Was ist EMAS?                                       27
10    Umweltschulung - Einleitung                         29
10.1 Heizen und Lüften                                    33
10.2 Strom                                                37
10.3 Müll                                                 42
11.   Kritische Bewertung der Umweltschulung              46
12.   Der Tag der offenen Tür – Verbesserungsvorschläge   49
13.   Umsetzung eines Trinkwasserbrunnens                 51
14.   Verbraucherintensive Freizeitgestaltung             54
15.   Energiewende                                        56
16.   Nachhaltigkeit                                      76
17.   Verbesserung seit der letzten Zertifizierung        78
18.   Rechtsvorschriften                                  80
19.   Gültigkeitserklärung                                81

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1.    Vorwort

Umwelterklärung 2018 des Wirtschaftsgymnasiums West

Die Klimakonferenz 2015 in Paris war ein Erfolg: Fast 190 Staaten konnten sich
auf einen neuen Weltklimavertrag einigen und haben ihre Klimaschutzpläne schon
vorgelegt. Auch Deutschland hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Und nicht zuletzt
hat sich auch die Landeshauptstadt Stuttgart mit dem Energiekonzept "Urbanisie-
rung der Energiewende" zum Energiesparen und damit zum Schutz unseres
Klimas verpflichtet. i;
Damit das Energiekonzept ein Erfolg, Wird brauchen wir ambitionierte Partner und
Pioniere, die das vom Gemeinderat beschlossene Ziel, bis zum Jahre 2020 den
Energieverbrauch in Stuttgart um 20 Prozent zu vermindern, entschlossen voran-
bringen. Die gute Absicht ist das Eine, die konkrete Umsetzung das Andere. Denn
alles, was auf höherer Ebene beschlossen wird, muss jeder Einzelne bereit sein in
die Tat umzusetzen.
Die Grundlagen für umweltgerechtes Denken und Handeln werden in der Schule
gelegt. Erfolge in der "großen" Umweltpolitik werden sich einstellen, wenn jeder
Einzelne auch im "Kleinen" umweltgerecht denkt und handelt.
Zu den Vorreitern in Stuttgart zählt zweifelsohne das Wirtschaftsgymnasium West,
dass sich seit über 10 Jahren aktiv für den Umweltschutz einsetzt. Mit der
Revalidierung nach der EMAS-Verordnung ist die nächste Hürde genommen, den
Schutz von Umwelt und Klima in den schulischen Alltag zu integrieren und zu ver-
festigen.
Ich danke allen Schülerinnen und Schülern, den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern
und der Schulleitung für ihren Einsatz. Mit Partnern wie dem WG West wird die
Energiewende und eine nachhaltige Entwicklung in Stuttgart gelingen.

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Herr Dr. Thilo Lang

„Die Zukunft liegt in unseren Händen“

Nur wenn wir Umweltpolitik kontinuierlich vorantreiben, werden wir auch in Zukunft
gesund und in Wohlstand leben. Für uns als kaufmännische Schule sind Ökonomie
und Ökologie keine Gegensätze, sondern ergänzen und bedingen sich. In den
letzten Jahren hat die Stadt als Schulträger durch den Neubau des Pavillons die
Prioritäten auf eine nachhaltige Entwicklung gelegt. Daran wird sich im Interesse der
jungen Generation auch der mittelfristig geplante Umzug unserer Schule in das
Gebäude der ehemaligen Hedwig-Dohm-Schule messen lassen müssen.

Neben technischen Maßnahmen ist uns die Erziehung unserer Schülerinnen und
Schüler zu umweltbewusstem Denken und Handeln besonders wichtig.
Umwelterziehung ist eine Daueraufgabe, die mit praktischem Bezug zur Schule
vermittelt werden muss. Unsere Schülerinnen und Schüler haben in den letzten
Jahren mit vielen Maßnahmen und Aktivitäten zu einer umweltbewussten
Lebenseinstellung beigetragen. So sorgen beispielsweise geschulte
Umweltbeauftragte dafür, dass nach dem Unterricht keine Fenster mehr im
Klassenzimmer offenstehen. Schon seit Jahren stellen wir uns mit solch kleinen
Schritten der großen Gesamtaufgabe.

Mit viel Freude und Engagement haben die Schülerinnen und Schüler des
Seminarkurses unter Anleitung von Herrn Dr. Schmid zudem den ökologischen Ist-
Zustand unserer Schule ermittelt und entsprechende Verbesserungsvorschläge
unterbreitet. Die vorliegenden Materialien sind Ausdruck dieser Überlegungen.

Getragen werden all diese Bemühungen von Menschen. Ich bin als Schulleiter des
WG West in der glücklichen Lage, dass motivierte Lehrerinnen und Lehrer sowie
engagierte Schülerinnen und Schüler sich mit dem Thema Umweltschutz
identifizieren sich mit eigenen Ideen einbringen. Ich danke an dieser Stelle allen -
Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern, der Stadt als Schulträger - die
uns auf dem Weg zu einer ökonomischen und ökologischen Schule unterstützen - für
eine nachhaltige Zukunft der jungen Generation.

Dr. Thilo Lang

Schulleiter

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2.    Das WG-West stellt sich vor

Das Wirtschaftsgymnasium West ist seit seiner Gründung im 19. Jahrhundert die
führende Stuttgarter Institution im Bereich der kaufmännischen Bildung.
Hervorgegangen ist es aus der "Höheren Handelsschule" von 1871. Bereits im Jahr
zuvor wurde der VHH als Schulverein gegründet (Verein für die Höhere
Handelsschule und das Wirtschaftsgymnasium in Stuttgart).

Seit 1929 ist die Schule mit dem Vollzeitbereich in den heutigen Räumen am
Feuersee in Stuttgart West untergebracht. Der Stadtteil West ist eines der größten
zusammenhängenden Altbaugebiete Deutschlands mit einer eher heterogenen, aber
natürlich gewachsenen Bevölkerung. Der Standort in der Rotebühlstraße zeichnet
sich durch eine perfekte Infrastruktur und optimale Verkehrsanbindungen aus.

Das Wirtschaftsgymnasium West bietet ein breites Bildungsangebot. Unter seinem
Dach finden sich sechs Schularten mit vielfältigen Möglichkeiten, einen höheren
Abschluss in der Fachrichtung Wirtschaft zu erreichen. Jedes Jahr erlangen über 450
Schüler am WG-West einen mittleren Bildungsabschluss, die Fachhochschulreife,
die allgemeine Hochschulreife oder den beruflichen Schulabschluss.

Der Unterricht am Wirtschaftsgymnasium West wird von rund 70 Kolleginnen und
Kollegen erteilt. Sie sind sowohl im Haupthaus an der Rotebühlstraße als auch an
der Außenstelle in Stuttgart Feuerbach tätig. Sie unterrichten über 1050 Schüler,
davon sind ca. 500 an der Berufsschule und in betrieblicher Ausbildung.

Seit 1994 wird am WG-West Schulentwicklung systematisch betrieben. Fundament
ist das Leitbild von 1996, welches aus der Evaluation von 1995 und der Befragung
von Kollegen, Schülern und Eltern entstanden ist.

Es wurde 1999 weiterentwickelt und um Leitlinien für Zusammenarbeit und Führung
ergänzt. Bereits seit dem Jahr 2000 wird an der Berufsschule in Lernfeldern
unterrichtet, seit 2001 gibt es in unserem Haupthaus zwei Übungsfirmen für das

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kaufmännische Berufskolleg. Ab 2002 beteiligte sich das WG-West mit mehreren
Projekten bei STEBS Baden-Württemberg. 2003 wurden erste Öko-Audits
durchgeführt, 2005 das Umweltmanagementsystem des WG-West nach EMAS
zertifiziert.

In den Schuljahren 2011-2016 standen weitere wichtige Veränderungen an: Am
Wirtschaftsgymnasium wurde der Zug „internationales Abitur BW“ eingeführt und
ausgebaut. Der Neubau für Schüleraufenthalt und Mediathek wurde im Juli 2014
eingeweiht. Seit dem Schuljahr 2013/14 läuft am WG-West ein Schulversuch im
Fach Betriebliches Umweltmanagement.

Außerdem gibt es seit diesem Schuljahr 2015/16 am WG-West ein Schulversuch im
Fach Betriebswirtschaft am Berufskolleg 1 bei dem die Schüler auf der Grundlage
des Begriffs Nachhaltigkeit einen Einblick in Ziele und Inhalte der
Unternehmensführung und der Positionierung im nationalen und internationalen
marktwirtschaftlichen Umfeld erhalten.

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3.      Umweltpolitik des WG-West

Das Wirtschaftsgymnasium West hat sich in seinem Leitbild auf das Ziel der
Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen verständigt. Wir fühlen uns diesem Ziel
verpflichtet in dem Bewusstsein, dass der Bildung und Erziehung auf dem Weg zur
nachhaltigen Gesellschaft eine Schlüsselrolle zukommt.

Am WG-West soll der Umweltschutz daher ein fester Bestandteil des Schulalltags
sein. Um eine kontinuierliche Verbesserung der schulischen Umweltsituation
anzustreben, müssen wir unser Verhalten für die Natur sensibilisieren.

Deshalb bemühen wir uns, durch aktives Handeln das Umweltprogramm zu
verwirklichen, indem wir Umweltbelastungen verringern, sparsam mit Energie und
Ressourcen umgehen und die Umweltgesetze und -vorschriften befolgen.
Damit auch zukünftigen Generationen eine intakte, lebenswerte Umwelt erhalten
bleibt, ist es für uns wichtig, dass sich das umweltbewusste Denken nicht auf
schulische Aktivitäten beschränkt, sondern im Privatleben weitergeführt wird.

      Durch unser Umweltmanagementsystem wollen wir erreichen, dass alle am
        Schulleben Beteiligten, also Lehrer, Schüler, Schulleitung sowie die
        Angestellten des WG-West zu einer stetigen Verbesserung der
        Umweltsituation an unserer Schule beitragen.

      Um die ökologische Denkweise der Schüler zu vertiefen, werden die Probleme
        der Umweltverschmutzung fächerübergreifend im Unterricht behandelt. Auch
        durch Aushänge und Arbeitsgemeinschaften wollen wir sowohl Schülern als
        auch Lehrern weitere Kenntnisse vermitteln.

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 Um Kosten zu minimieren und die damit verbundenen Ressourcen
   einzusparen, achten wir darauf das Licht nur zu benutzen, wenn es nötig ist
   und es nach Unterrichtsschluss oder wenn sich niemand im Klassenzimmer
   befindet, auszuschalten. Ebenso werden beim Verlassen des Zimmers die
   Fenster geschlossen. Anstatt ein Fenster die ganze Zeit geöffnet zu halten,
   wird in den Pausen stoßgelüftet. Um tropfende Wasserhähne zu vermeiden,
   werden diese immer ganz zugedreht und Defekte dem Hausmeister gemeldet.

 Um Papier zu sparen, werden Lehr- und Lernmaterialen gezielt eingesetzt und
   sorgsam behandelt, um sie, wenn möglich, mehrfach zu verwenden.

 Wir bemühen uns, Abfall zu vermeiden und den Müll in den dafür
   vorgesehenen Behältern zu trennen. Auch die Klassenzimmer sollten sauber
   gehalten und verschönert werden. Zigaretten werden in den Aschenbechern
   entsorgt, während ein ständig wechselnder und klassenübergreifender
   Hofdienst weitere Abfälle von den Böden sowohl vor als auch in der Schule
   aufsammelt und entsorgt.

 Pflanzen und Grünflächen behandeln wir mit Sorgfalt. Dazu gehört auch die
   regelmäßige Pflege der Pflanzen im Treppenhaus als auch die
   klassenspezifische Pflege der Pflanzen der einzelnen Klassen.

 Um den Arbeits- und Gesundheitsschutz zu gewährleisten, muss die
   sachgerechte Behandlung, Lagerung und Entsorgung der im Chemieunterricht
   genutzten Stoffe überwacht und verbessert werden.

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 Um Schadstoffausstöße zu reduzieren, nutzen wir für den Schulweg
   umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Busse, S-Bahnen oder Straßenbahnen.
   Die Verkehrsanbindungen sind sehr gut, deshalb kann auf das Auto verzichtet
   werden. Außerdem sind Parkplätze knapp und durch den 2014 vollendeten
   Neubau im Innenhof weiter minimiert.

 Es wird darauf geachtet, dass die Unternehmen, die an unserer Schule tätig
   sind, umweltbewusst handeln. Bei den eingesetzten Materialen sollte es sich,
   wenn möglich, um ökologisch verträgliche Produkte handeln. Die externen
   Nutzer unserer Schule (Vereine und Volkshochschule) werden über unser
   Programm informiert.

 Die externe und interne Kommunikation bezüglich des Umweltmanagement-
   systems darf nicht vernachlässigt werden, der Informationsfluss muss
   reibungslos gewährleistet sein, damit auch die Motivation zur Mitgestaltung
   des Umweltmanagements gefördert wird. Wir alle verpflichten uns, die
   Umweltvorschriften einzuhalten und bemühen uns, die Situation an unserer
   Schule ständig zu verbessern und zu aktualisieren.

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4.      Umweltmanagementsystem des WG-West

Schulleitung

Der Schulleiter vertritt das Wirtschaftsgymnasium West mit Berufskolleg,
Wirtschaftsschule und Wirtschaftsgymnasium auch in Fragen des Umweltschutzes
nach außen. Seine weiteren Aufgaben im System sind:

      Freigabe des Handbuchs und der Dokumente,
      Freigabe von Politik, Zielen und Maßnahmen,
      Bereitstellung der für das System notwendigen Mittel innerhalb des zur
        Verfügung stehenden Budgets,
      Jährliche Bewertung des Umweltmanagementsystems.

Umweltteam

Das Umweltteam ist das Forum, in dem die Arbeit für das
Umweltmanagementsystem gemacht wird. Die Mitglieder des Teams sind deshalb
auch die bevorzugten Ansprechpartner für alle Lehrer/-innen, Mitarbeiter/-innen und
Schüler/-innen in Fragen des Umweltschutzes. Die Protokolle der
Umweltteamsitzungen werden vom Umweltbeauftragten geführt und aufbewahrt. Das
Umweltteam wählt eine/n Umweltbeauftragte/n aus seiner Mitte. Das Umweltteam
soll aus folgenden Mitgliedern bestehen:

      Schülerinnen und Schüler des Seminarkurses
      Schulleiter und Hausmeister
      Kolleginnen und Kollegen aus dem OES-Umweltteam
      Wechselnde Vertreter des Amtes für Umwelt

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Umweltbeauftragte

Aus jeder Klasse werden zwei Schüler als Umweltbeauftragte gewählt. Sie haben die
Aufgabe sich darum zu kümmern, dass unser System lebt und funktioniert.

Aufgaben der Umweltbeauftragten sind darauf zu achten, dass...

      ...    die richtige Mülltrennung erfolgt.

      ...    das Licht beim Verlassen des Raumes aus ist.

      ...    alle Geräte, wie Tageslichtprojektor, Dokumentenkamera,
             Beamer, ausgeschalten sind.

      ...    die Fenster geschlossen sind, wenn man den Raum verlässt.

Diese Aufgaben - wenn man sie einhält - sorgen dafür, dass unsere Schule noch
umweltfreundlicher wird und dazu beiträgt, dass Energie gespart wird.

Optimierung der Umweltbeauftragten

Es sollte dafür gesorgt werden, dass die Schüler bessere Informationen über ihre
Aufgaben bekommen. Dies kann durch einen kleinen Kurs oder einen
Informationstag stattfinden. An diesem Informationstag sollten die Schüler klare
Vorgaben bekommen, wie Umwelttipps eingehalten und umgesetzt werden können,
um somit die Arbeit und Verantwortung als Umweltbeauftragter zu erleichtern. So
kann ein besseres Ergebnis des Systems erzielt werden.

Umweltbeauftragte Herr Schmidt und Herr Müller, sind die Sprecher unseres
Umweltteams.

Ihre Aufgaben sind:

    Koordinierung der Sitzungen des Umweltteams

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 Lenkung der Dokumentation
    Einhaltung des Zeitplans der kontinuierlichen Verbesserung
    Aufbewahrung und Pflege der Umweltaufzeichnungen
    Organisation der Audits

Interne Auditoren

Die internen Auditoren prüfen einmal im Jahr, ob das Managementsystem wirksam
und sinnvoll ist. Konkret heißt dies: Sie überprüfen, ob das System noch der Norm
entspricht und ob sich auch alle immer noch daran halten. Sie sind auf Veranlassung
des Umweltbeauftragten für Planung und Durchführung der Audits verantwortlich und
erstellen über das Ergebnis den Auditbericht. Die internen Auditoren sollten
möglichst nicht in die zu überprüfenden Abläufe involviert sein. Sie sollten eine
Schulung zum Thema „Internes Audit“ gemacht haben und mindestens ein internes
Audit begleitet haben

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5.    Direkte und indirekte Umweltaspekte

Bilanzierung

Um die Umweltaspekte unseres Standorts zu erfassen, haben wir anhand mehrerer
Umweltprüfungen bilanziert, welche Stoffe verbraucht und freigesetzt wurden. Wir
haben zudem geprüft, wo die Schwachstellen im Bereich der Umweltbelastung durch
unsere Schule liegen und welche Umweltdefizite existieren. Schwerpunkte bei der
Bilanzierung waren der Verbrauch von Energie in Form von Wärme und Strom,
Wasser, Lehrmaterial (Papier), Einsatz von Chemikalien und das Müllaufkommen.
Für uns hat im Rahmen unseres Erziehungs-und Bildungsauftrages die Erziehung
zur Nachhaltigkeit eine besondere Bedeutung. Wir wollen hier beispielhaft
vorrangehen und zeigen, dass Nachhaltigkeit ohne größere Einschränkungen mit
unserem Lebensstil vereinbar ist.

Wärme

Die Schule wird mit Fernwärme durch die Stadtwerke Stuttgart versorgt. Wir können
die Umweltverträglichkeit der Heizung nur durch eine intelligente Steuerung
sicherstellen. Die Heizkörper sind mit Heizventilen ausgestattet, die eine feste
Raumtemperatur halten. Wir senken die Heiztemperatur nachts, an Wochenenden
und in den Ferien stellen wir sie weitgehend ab. Die Schüler werden zu
energiesparendem Stoßlüften angehalten. Unser Haus wurde vor 2 Jahren im
Winter, auf unsere Initiative hin, wärmegedämmt und mit neuen Fenstern versehen,
die ihre ersten Dienste vollbrachten und somit zur Reduzierung der Wärmeverluste
und Heizkosten beitragen.

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Strom

Strom bezieht das Wirtschaftsgymnasium vom externen Stromanbieter Stadtwerke
Stuttgart.

Wir im WG West versuchen unseren Stromverbrauch so niedrig wie nur möglich zu
halten. Eine der Maßnahmen ist u.a. beispielsweise darin zu sehen, dass das Licht
am Ende der Unterrichtsstunden sofort ausgeschaltet wird, die Server in den Ferien
abgeschaltet und die Computer am Abend automatisiert heruntergefahren werden.

Ein kluger Schachzug war die Ernennung von Umweltbeauftragten, die sich zur
Aufgabe gesetzt haben, alle Beteiligte zu einem stromoptimierten und effizienten
Konsumverhalten zu sensibilisieren. Sie sollen dafür sorgen, dass die definierten
Stromeinsparpotenziale umgesetzt und eingehalten werden.

Mit einer Kommunikationsstrategie soll von allen Beteiligten ein Beitrag zur
Stromeinsparung im Sinne der Nachhaltigkeit eingefordert werden, verbunden mit
einer entsprechenden Sensibilität zu diesem Thema – nicht nur in der Schule,
sondern auch für zuhause.

Müllaufkommen und Mülltrennung

Am WG-West wurden ständig Maßnahmen zur Müllreduzierung und fachgerechten
Trennung des Abfalls ergriffen. Im Rahmen des Öko-Audits erfolgte eine zusätzliche
Verstärkung der Bemühungen durch eine erneute Erfassung des Mülls und der
Entsorgung. Außerdem hängen Informationen zur richtigen Mülltrennung an den
Mülleimern, um ein besseres Verständnis zu schaffen.

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Chemikalien

In der Chemiesammlung wurde das Gefahrstoffkataster erneuert und die Entsorgung
verbessert. Nur dringend benötigte Chemikalien werden angeschafft. Abgestandene
Chemikalien und Risikostoffe werden artgerecht entsorgt.

Lehrmaterial (Papier)

Der Lehrkörper verpflichtet sich zu einem sparsamen Umgang mit Kopien. Hier gilt
der Grundsatz: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Innovative Lernformen dürfen
jedoch nicht am Lehrmaterial scheitern. Selbstverständlich nutzen wir nahezu
ausschließlich ungebleichtes Recycling-Papier.

Erziehung zur Nachhaltigkeit

Ein wichtiger Aspekt war von Beginn an die Sensibilisierung der Schülerinnen und
Schüler für Umweltbelastungen, Umweltverbesserung und Nachhaltigkeit durch die
jährlich abgehaltene Umweltschulung. Gleichzeitig war damit eine weitere
Sensibilisierung der Lehrkräfte verbunden. Dies erfolgte vor allem durch Schulungen,
aber auch durch Umfragen beim betreffenden Personenkreis und kommunikative
Maßnahmen auf Lehrerkonferenzen und Pädagogischen Tagen.

Die bisherigen Aktivitäten zur Reformierung der Unterrichtsgestaltung hinsichtlich der
Verstärkung von Methoden- und Sozialkompetenz sowie Förderung von
Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen wurden erfasst und geprüft. Die
Bemühungen auf diesem Gebiet werden fortgesetzt.

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Reinigung

Die Reinigung unserer Gebäude erfolgt durch eine externe Reinigungsfirma. Die
verwendeten Putzmittel sind weitgehend ökologisch unbedenklich und werden von
der Stadt Stuttgart zertifiziert. Quantitative Angaben über den jährlichen Verbrauch
liegen nicht vor.

Verkehr

Bedingt durch die zentrale Lage sind die Verkehrsanbindungen sehr gut.
Schülerinnen und Schüler sowie Lehrpersonal kommen daher überwiegend mit
öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch die Möglichkeit des Erwerbs verbilligter Monats-
und Jahresfahrscheine über die Schule bzw. das Landesamt für Besoldung und
Versorgung wird die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel aktiv gefördert.
Mit dem Bau des neuen Fahrradabstellplatzes kann die Schule den Schülern die
Möglichkeit bieten mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen.

Lärm

Lärm nach außen hat an unserer Schule aufgrund der Innenstadtlage nur geringe
Relevanz. Mit dem Einbau der neuen Fenster konnten nicht nur die Heizkosten und
die Wärmeverluste reduziert werden, sondern auch die Lärmbelastung der
angrenzenden Rotebühlstraße in den betroffenen Klassenzimmern verringert
werden.

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6.      Bewertung der Umweltaspekte

Die Bewertung der Umweltauswirkungen ist Voraussetzung für die Erstellung eines
Umweltprogramms mit konkreten Maßnahmen, die zu einer wesentlichen
Umweltentlastung beitragen. In der bildlichen Darstellung sind die wesentlichen
Umweltaspekte unserer Schule, gemäß unserer Einschätzung, nach Relevanz und
Verbesserungspotenzial angeordnet.

Folgende Kriterien wurden dabei herangezogen:

      Einhaltung der Normen des Umweltrechts
      Bewertung des Risiko-und Störfallpotenzials
      Mengenmäßiger Beitrag der Schule zu einem Umweltproblem
      Anfälligkeit der Umwelt
      Allgemeine Einschätzung eines Umweltproblems
      Lokale, regionale, globale Bedeutung
      Interne Meinung, Stand der Technik, wirtschaftliche Machbarkeit von
        Verbesserungen

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Neu

hoch
                                               Wärme

                                                          Wasser
    Umweltrelevanz

    niedrig                  Verbesserungspotenzial                   hoch             13

 Ceren Dogan JG 1/3                                                       04.04.2017

Die Erziehung zur Nachhaltigkeit ist nach unserer Einschätzung der Grundbaustein,
um nicht verschwenderisch mit unserer Umwelt umzugehen und sie für die folgenden
Generationen zu erhalten. Nur durch eine richtige Erziehung zur Nachhaltigkeit kann
man die Umweltverbesserung umsetzen.

Andere Umweltaspekte, wie die Mülltrennung oder der Wasserverbrauch, spielen
ebenso eine wichtige Rolle für eine bessere Umwelt. Da Wasser eine hohe
Umweltrelevanz hat, ist es wichtig sparsam damit umzugehen und den
Wasserverbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Abschließend kann man sagen,
dass es noch ein hohes Verbesserungspotenzial bei der Erziehung zur
Nachhaltigkeit, dem Stromverbrauch, der Wärme und dem Müllaufkommen gibt.

                                        19
7.    Umweltziele

Im vorliegenden Umweltprogramm sind die aus der Umweltprüfung hervorgegangenen
Ziele und Maßnahmen sowie die Fristen festgelegt, innerhalb der diese realisiert
werden sollen. Die Ziele und Maßnahmen erstrecken sich auf alle Bereiche unserer
Schule.

Umweltbildung
                                                                     verantwortlich/
 Ziele                 Maßnahmen                   Zeitraum
                                                                     zuständig

 Eigenverantwortung    -   Hinweise auf            Zu Beginn jedes   Lehrer
 von Schülern und          Müllvermeidung und      neuen             SMV
 Lehrern im Umgang         Mülltrennung            Schuljahres       Umweltbeauf-
 mit Ressourcen        -   sparsamer Umgang                          tragte
 stärken (Erziehung        mit Strom                                 Schulleitung
 zur Nachhaltigkeit)   -   richtiges Lüften                          Seminarkurs
                       -   Aufnahme der
                           Umweltregeln in die
                           Hausordnung
                       -   Schulungen, um neue
                           Schüler aufzuklären
                           und zu informieren.
                       -   Schulung der Öko-
                           Beauftragten
                       -   Veranstaltung
                           Wettbewerb
                       -   Flyer mit Information
                           für neue Klassen
                       -   Aktualisierung der
                           Checklisten

                                        20
Müll

                                                                   verantwortlich/
Ziele            Maßnahmen                       Zeitraum
                                                                   zuständig

Mülltrennung     -   Müllbehälter optisch        Zu Beginn jedes   Seminarkurs
verbessern           ansprechender gestalten     neuen             OES-Umwelt-
                 -   Sanktionierung, wenn Müll   Schuljahres       Team
                     absichtlich auf den Boden                     Schulleitung
                     geworfen wird (mit Handy-                     Lehrer
                     Regelung vergleichbar)                        Schüler
Müllmenge        -   Appell an Schüler           Zu Beginn jedes   Seminarkurs
senken           -   Schulungen                  neuen             Schüler
                                                 Schuljahres       Lehrer

Papierverbrauch

                                                                   verantwortlich/
Ziele            Maßnahmen                       Zeitraum
                                                                   zuständig

Verbrauch von    -   beidseitig kopieren         Fortwährend.      Kollegium
Kopierpapier     -   verstärkter Einsatz von     Verbrauch
reduzieren           Büchern                     gegenwärtig
Ziel:            -   Fehlkopien und einseitig    wieder leicht
470.000 Blatt        benutztes Papier als        ansteigend.
                     Notizzettel
                     oder Druckpapier
                     verwenden
                 -   Information und Appell an
                     Schüler

Verbrauch von    -   Schulungen der Schüler      Jedes Schuljahr   Seminarkurs
Papierhandtüch   -   Appell an Schüler                             Lehrer
ern verringern                                                     Schüler

                                       21
Folienverbrauch

                                                                         verantwortlich/
Ziele                Maßnahmen                    Zeitraum
                                                                         zuständig

Verbrauch        -   Folien mehrmals benützen     kontinuierlich         Kollegium
von Folien       -   verstärkt von PowerPoint
reduzieren           Gebrauch machen
Ziel: 15.000     -   Dokumentenkameras

Strom

                                                                           verantwortlich/
Ziele                Maßnahmen                          Zeitraum
                                                                           zuständig

Stromverbrauch       -   Räume dürfen nur „umwelt-      kontinuierlich     Hausmeister
verringern               gerecht“ verlassen werden.                        Schulleiter
Ziel: 130.000            (Checkliste)                                      Kollegium
KWh                  -   Schilder an die Türen „Licht                      Schüler
                         aus?“                                             Seminarkurs
Halten der           -   vermehrt
Energiekenn-             Energiesparlampen
ziffer auf dem           einsetzen
Stand 2015           -   Kennzeichnung der
                         Lichtschalter
Kosten senken;       -   bei ausreichendem
den Wert von             Tageslicht Beleuchtung
2015 erreichen           ausschalten
                     -   Optimierung der Heizung
Schüler              -   Energiesparendes Lüften
mehrmals auf         -   Elektrische Sanierung
Themen
Energiesparen
und
Umweltschutz
aufmerksam
machen

                                            22
Wärme

                                                                       verantwortlich/
Ziele              Maßnahmen                         Zeitraum
                                                                       zuständig

Wärmebedarf        -       Wärmedämmung der          Bereits           Seminarkurs
reduzieren und             Fassade                   durchgeführt      Kollegium
ab 2017 den        -       Optimierung der           bzw.              Schulleitung
Wert von 2015              Heizungssteuerung         Wiederholung      Hausmeister
halten, bzw.       -       Erneuerung der Fenster    am Anfang des     Umweltteam
unterschreiten     -       Energiesparendes Lüften   nächsten          Öko-
                   -       Anschaffung von           Schuljahres       Beauftragte
                           Heizpumpen
                   -       Hydraulischer Abgleich    Heizpumpen
                   -       Abstellen der Heizung     angedacht
                           während der Ferien und
                           am Wochenende

Wasser
                                                                       verantwortlich/
Ziele                  Maßnahmen                     Zeitraum
                                                                       zuständig

Wasserverbrauch -           Appell an Schüler und    kontinuierlich    Seminarkurs
halten auf dem              Lehrer, mit Wasser                         Schulleitung
Stand von 2015              sparsam umzugehen.

Reinigung
                                                                      verantwortlich/
Ziele                  Maßnahmen                     Zeitraum
                                                                      zuständig

Einsatz                -    Gespräch mit Stadt       kontinuierlich   Schulleiter
aggressiver                 Stuttgart und                             Öko-Beauftragte
Reinigungsmittel            Reinigungsfirma
im Schulhaus
verringern

                                            23
Verkehr
                                                                  verantwortlich/
Ziele               Maßnahmen                    Zeitraum
                                                                  zuständig

Erhöhung des        -   Aushang von Fahrplänen   kontinuierlich   Seminarkurs
Anteils an          -   Appell an Schüler und
Lehrern und             Kollegen
Schülern, die mit
öffentlichen
Verkehrsmitteln
an die Schule
kommen
(Senkung der
CO2 Ausstoßes)

                                       24
8.           Kernindikatoren von 2012 bis 2017
Bei der Ermittlung der Kernindikatoren ist zu berücksichtigen, dass das Wirtschaftsgymnasium
West über keinen eigenen Strom- und Wärmezähler verfügt. Strom und Wärme erfasst die Stadt
Stuttgart nur gemeinsam mit der Kaufmännischen Schule I.

Die Werte des Wirtschaftsgymnasiums West werden pauschal anhand der Flächen der beiden
Schulen berechnet. Der Anteil unserer Schule an der Gesamtfläche beträgt 41,2 %. Im Jahr
2010 erfolgte eine Flächenneuberechnung durch die Stadt Stuttgart. Deshalb ist der
Wärmeenergieverbrauch pro m² trotz höherem Gesamtverbrauch zurückgegangen.

In die vorliegenden Daten sind klimatische Schwankungen vom Amt für Umwelt herausgerechnet
worden. Die Müllmengen ergaben sich anhand von Stichproben, an einigen Schultagen, die auf
das gesamte Jahr hochgerechnet wurden. Für die Lärmemissionen liegen keine Messungen vor.

    Kernindikator       Bezugs-     2012      2013        2014      2015      2016      2017
                        größe

    Energieeffizienz

    Wärmeenergie1       KWh         343.770   350.917     355.920   468.843   453.835   430.678

    Wärmeenergie in     kWh/m2      48,1      49,1        49,8      65,6      63,5      59
    kWh/m2

    Elektrische         KWh         130.790   130.790     122.214   130.075   130.790   127.396
    Energie2

    Strom in            kWh/pro     18,3      18,3        17,1      18,2      18,3      17,8
    kWh/pro m2          Schüler

    Materialeffizienz

    Papier              Blattzahl   467.500   477.300     480.000   682.500   700.000

    Folien              Blattzahl   nicht     nicht       nicht     nicht     nicht     Erfassung
                                    erfasst   erfasst     erfasst   erfasst             ab
                                                                              erfasst   2018/19

1 Die Schule wird durch Fernwärme des Müllheizkraftwerks Münster beheizt, in dem täglich ca. 1200
  Tonnen Abfall verbrannt werden. Durch eine hochmoderne Rauchgasreinigungsanlage werden 99 %
  der Staubpartikel zurückgehalten.
2 Verbrauchswerte: Amt für Umweltschutz, Stand: Juni 2018

                                                     25
Kernindikator    Bezugsgröße      2012      2013         2014    2015    2016    2017

    Müll und
    Wertstoffe

    Restmüll         Kg (Menge pro    1569      1167         999,2   780     479     1177
                     Jahr)

    Papier           Kg (Menge pro    952       970          890     1555    470     1555
                     Jahr)

    Grüner Punkt     Kg (Menge pro    1279      1150         1292    1695    582     1695
                     Jahr)

    Abfall           Kg (Menge pro    0         0            0       0       0       0
    radioaktiv       Jahr)

    Wasser

    Wasser           m3 pro Jahr      909       713          1022    1700    1554    1294

    Wasser           Liter pro m2     127,2     143          200,5   237,8   217,4   181

    Emissionen

    Klimagase        Tonnen pro       59        60           60      82      80      74
    CO23             Jahr

    Regenerativer
    Anteil

    Anteil           %                28        27           26      22      22      23
    regenerativer
    Energien im
    Verhältnis zu
    Wärme und
    elektrischer
    Energie in
    Prozent

3   Regernative Energien/ Emissionen: Amt für Umweltschutz

                                                 26
9.        Was ist EMAS?

Eco-Management and Audit Scheme (EMAS), in der aktuellen Version III, steht für
die freiwillige Verpflichtung von Betrieben und Organisationen, den betrieblichen
Umweltschutz zu verbessern. Seit dem 11. Januar 2010 ist EMAS III als Verordnung
(EG) Nr. 1221/2009 in Kraft4. Die aktuelle EMAS-Verordnung bezieht sich
insbesondere auf die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001. Diese legt
weltweit anerkannte Anforderungen an ein Umweltmanagementsystem fest. Hierzu
gehören verschiedene Bereiche des Umweltmanagements, unter anderem
Ökobilanzen, Umweltkennzahlen und Umweltleistungsbewertung. Dabei erweitert
EMAS III diese Norm in vielen Bereichen.

Zentraler Gedanke von EMAS III und ISO 14001 ist der kontinuierliche
Verbesserungsprozess mit dem Ziel der Verbesserung der Umweltleistung einer
Organisation.

An EMAS III teilnehmende Organisationen haben eine Umwelterklärung zu
veröffentlichen, in der sie u. a. über ihre Auswirkungen auf die Umwelt (direkt oder
indirekt), ihre Umweltleistung und ihre Umweltziele berichten. Die Umwelterklärung
wird von einem unabhängigen Umweltgutachter, der einer staatlichen Überwachung
unterliegt, auf ihre Richtigkeit hin überprüft und ist jährlich zu aktualisieren.
Spätestens alle drei Jahre überprüft der Umweltgutachter im Rahmen der sog.
Revalidierung u.a. das Umweltmanagementsystem, die Einhaltung der Umweltpolitik
sowie die Einhaltung der gesetzlichen Regelungen (legal compliance) und eine
konsolidierte Umwelterklärung. Organisationen, die die Überprüfung durch den
Umweltgutachter erfolgreich durchlaufen, können sich in das EMAS-Register
eintragen lassen (in Deutschland wird dies bei den zuständigen Industrie- und
Handelskammern sowie den Handwerkskammern geführt) und dürfen das EMAS-
Logo für ihren betrieblichen Umweltschutz führen. Um das Umweltbewusstsein und
die Nachhaltigkeit in der EU zu fördern, bietet EMAS Unternehmen und öffentlichen

4   Zitiert nach: EMAS III. Was ändert sich? Hrsg: Landesanstalt für Umwelt, Messungen und
    Naturschutz Baden-Württemberg.

                                                  27
Institutionen die Möglichkeit, sich mit Hilfe der Zertifizierung in Sachen Umweltschutz
zu beweisen.5

EMAS legt dabei großen Wert auf: Verantwortungsbewusstsein, Glaubwürdigkeit,
Innovation und Transparenz. Die EMAS-Teilnehmer leisten mehr für die Umwelt, als
sie eigentlich müssten und sollen so Vorbild und Anreiz für andere sein. Dabei lassen
sie sich regelmäßig durch Gutachter prüfen, arbeiten ständig an der nachhaltigen
Verbesserung ihrer Institution und bringen der Öffentlichkeit ihre Ergebnisse dar.

5   Vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/EMAS-Verordnung, abgerufen am 03.05.11.

                                                  28
10. Umweltschulung - Einleitung

Eine Verbesserung von Problemen, kann nur durch gezielte Fehlersuche und
dementsprechenden Wissen erlangt werden. Somit stellt sich auch der Seminarkurs
der wichtigen Aufgabe, als Vermittler zu fungieren und eine Brücke zwischen
Umweltschutz und tatsächlicher, alltäglicher Anwendung zu schlagen. Unser
Seminakurs integriert somit die „Neuankömmlinge“ der Eingangsklassen und den
neuen Berufskolleg- und Wirtschaftsklassen durch die Umweltschulungen in unser
Umweltmanagementsystem. Dieses wird mit Hilfe von gezielten Umweltschulungen
erreicht, bei diesengrundlegendes Wissen und Tipps unseres energiesparenden und
umweltschonenden Schullebens vermittelt werden. Im Rahmen des Seminarkurses
"Energiewende geht alle an – Ein Faktencheck" haben wir uns als Umweltteam, das
Ziel gesetzt , die Umweltleistung der Schule kontinuierlich zu verbessern. Wie der
Name unseres Seminakurses verdeutlicht, geht die Energiewende alles etwas an. Sie
ist ein Generationenprojekt und erfordert Engagement. Dieses Engagement wollen wir
in unserem Seminakurs ausleben. Da an unserer Schule der Umweltschutz ein fester
Bestandteil unseres Schullebens ist und in der Zukunft auch bleiben soll, sind wir als
Seminakurs stets bemüht, unsere Mitschüler in Sachen Verhalten gegenüber der
Natur zu sensibilisieren. Nur so ist auch eine kontinuierliche Verbesserung der
schulischen Umweltsituation gewährleistet, welche sich der Seminarkurs zur Aufgabe
genommen hat. Deshalb bemühen wir uns aktiv in unserem Seminarkurs auch durch
die Umweltschulungen, diesem Ziel näher zu kommen.

Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle, wenn nicht sogar ist er heute von größter
Bedeutung. Zwar hat sich das Verhalten gegen über der Umwelt sensibilisiert,
trotzdem hapert es an der Umsetzung!

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Durch unsere Umweltschulungen wollen wir den Schülerinnen und Schülern ein
Bewusstsein, für die Notwendigkeit des Umweltschutzes nahe bringen. Denn auch wir
müssen den Generationen nach uns ein ebenbürtiges Leben ermöglichen.
In unserer Umweltschulung konzentrieren wir uns auf drei wichtige Teilbereiche:
Heizen und Lüften, Strom und Müll. In einer 90-minütigen Präsentation wird genauer
auf die Themen Bezug genommen. Beispielsweise werden im Bereich Strom
erneuerbare Energie vorgestellt auch werden die Auswirkungen von Falschem Lüften
und Heizen verdeutlicht und nicht zu vergessen, der Faktor Müll, der eine sehr wichtige
Rolle spielt. In unseren Umweltschulungen versuchen wir auf die verschiedenen
Bereiche Bezug zu nehmen, indem wir Probleme deutlich machen und Lösungen für
diese erläutern.
Für die diesjährige Umweltschulung hat sich der Seminarkurs in Gruppen von drei bis
vier Personen eingeteilt.

Damit die Vermittlung des Wissens optimal passiert, war es uns wichtig die
Schülerinnen und Schüler stets in die Umweltschulung zu integrieren. Dies gelang uns
auch mit vollem Erfolg. Die Schüler konnten sich durch unsere Umweltschulungen
neues Wissen aneignen, was unser Ziel war. Wissen, das gezielt im Alltag umgesetzt
werden kann. Sei es auch nur der Tipp, dass man, wenn man lüftet die Heizung
ausschaltet. Da man so nicht nur weniger Energie verbraucht, sondern auch seinem
Geldbeutel einen Gefallen tut.
Bewusstes und Umweltschonendes Denken und Handeln, ist eine Aufgabe, die
genauso wichtig ist, wie das Zukenntnis nehmen, der Schulregeln.
Durch unsere Umweltschulungen konnten wir unsere neuen Schüler in unser
Umweltmanagementsystem           integrieren    und   dem   Ziel   ein   bewusstes   und
umweltschonendes Handeln in den Köpfen der Menschen zu festigen näher kommen.

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Umweltschutz spielt eine wichtige Rolle, wenn nicht sogar ist er heute von größte
Bedeutung. Zwar hat sich das Verhalten gegen über der Umwelt sensibilisiert
nichtsdestotrotz hapert es an der Umsetzung!
Durch unsere Umweltschulungen wollen wir den Schülerinnen und Schülern ei
Bewusstsein, für die Notwendigkeit des Umweltschutzes nahe bringen. Denn auch w
  Um festzustellen, ob unsere Schulungen auch wirklich einen Erfolg erbringen, haben
müssen den Generationen nach uns ein liebenswürdiges Leben ermöglichen.
Inwir  50 Schülern ein Fragebogen ausfüllen lassen, der verschiedene Schwerpunkte,
   unserer   Umweltschulung konzentrieren wir uns auf drei wichtige Teilbereiche: Heizen un
  wie   Wichtigkeit,
Lüften, Strom und    Informationsgehalt
                        Müll.            etc. enthielt. Aus der Entwertung der Fragebögen
  liest
Für  diesich deutlich entnehmen,
          diesjährige                dass denn
                         Umweltschulung      hatSchüler
                                                  sich derdurchaus  bewusstinist,
                                                             Seminarkurs          wie wichtig
                                                                              Gruppen    von drei bis vie
Personen     eingeteilt.
  der Umweltschutz     ist. Ferner konnten wir feststellen, dass mehr als 80% der Befragten
  Schülern angaben, dass die Umweltschulungen informativ seien. Auch wurde klar
Damit  die Vermittlung
  deutlich,               des Wissen
             dass die Mehrheit für den optimal
                                       Erhalt derpassiert, war es uns
                                                   Umweltschulung        wichtig die
                                                                    zu stimmen.        Schülerinnen un
                                                                                     Jedoch
Schüler   stets in die Umweltschulung zu integrieren. Dies gelang uns auch mit vollem Erfolg
  konnten wir auch an manchen Stellen ein Defizit sehen, und zwar an dem Punkt, wenn
Die Schüler konnten sich durch unsere Umweltschulungen neues Wissen aneignen
  es zur Umsetzung der gegebenen Tipps kommt, sei es im schulischen oder privaten
Wissen, das gezielt im Alltag umgesetzt werden kann. Sei es auch nur der Tipp, dass man
  Bereich. Aber auch solche Feststellungen sind für uns sehr wichtig, um uns
wenn  man Lüftet die Heizung ausschaltet. Da man so nicht nur weniger Energie verbrauch
  weiterentwickeln
sondern auch seinem  zu können   und uns
                           Geldbeutel  einenstetig verbessern
                                              gefallen tut. zu können. Denn auch
  Konfuzius sagte
Bewusstes           eins, „Wer einen Fehler
              und Umweltschonendes          gemachtund
                                          Denken      hat Handeln,
                                                          und ihn nicht
                                                                     ist korrigiert, begehtdie genau s
                                                                         eine Aufgabe,
wichtig  ist, wie das Zukenntnis nehmen, der Schulregeln.
  einen zweiten.“
Durch unsere Umweltschulungen konnten wir unsere neuen Schüler in unser
Umweltmanagementsystem integrieren und dem Ziel ein bewusstes un
umweltschonendes Handeln in den Köpfen der Menschen zu festigen näher kommen.
   50
   45
   40
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   30
   25                                                                                           Schwerpunkt
   20
   15
   10
    5
    0
          Zielführend   Wichtigkeit   Umsetzung     Informativ    Schulleben   Wiederholung

Um festzustellen, ob unsere Schulungen auch wirklich einen Erfolg erbringen, haben wir 5
Schülern ein Fragebogen ausfüllen lassen, der verschiedene Schwerpunkte, wi
Wichtigkeit, Informationsgehalt etc. enthielt. Aus der Entwertung der Fragebögen lies sic
deutlich entnehmen, dass denn Schüler durchaus bewusst ist, wie wichtig der Umweltschut
ist. Ferner konnten wir feststellen, dass mehr als 80% der Befragten Schülern angaben

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Der Aufenthaltsraum

Abgesehen von unseren Umweltschulungen steht der Aufenthaltsraum den
Schülerinnen und Schülern des WG West als Informationsquelle zum Thema Umwelt
zur Verfügung und informiert auch über die bedeutendsten Ereignisse unserer
Schule. So ist auch die Arbeit des Seminarkurses Bestandteil des
Aufenthaltsraumes. Durch die aufgehängten Plakate und die ausliegenden Flyer, die
von den vorjährigen sowie unserem Seminarkurs erstellt wurden, können sich die
Schülerinnen und Schüler immer wieder auf den neusten Stand der Energiewende
bringen.

Die Flyer und Plakate ermöglichen den Schülern sich nochmals gezielt mit dem
Thema Umwelt und auch mit der Energiewende auseinanderzusetzen. Dabei hat der
diesjährige Seminarkurs die Wichtigkeit darin gesehen, die verschiedenen
Ansichtspunkte zum Thema Energiewende darzustellen.

Es ist von essentieller Notwendigkeit, dass das Interesse der Schülerinnen und
Schüler zu dem Thema der Energiewende geweckt wird. Dennoch müssen sie von
selber den zweiten Schritt, nach dem ersten Schritt der Umweltschulung, machen
und selbstständig entscheiden nicht nur ein Mitläufer, sondern ein Träger der
Energiewende zu werden. Wir, der Seminarkurs des WG West, steht Ihnen dabei
gerne zur Verfügung und präsentiert sich demgemäß selbstverständlich im
Aufenthaltsraum unserer Schule.

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10.1          Heizen und Lüften

Wie lassen sich Lüften, Heizen und Energiesparen vereinbaren?

Diese Frage hat den diesjährigen Seminarkurs dazu verleitet, dass richtiges Heizen
und Lüften als einen sehr wichtigen Aspekt in die Umweltschulung einzubauen. Mit
den Schulungen möchten wir den „Neuankömmlingen“ des Wirtschaftsgymnasiums
West diese Themen näherbringen und sie für unser Anliegen, das Energiesparen, zu
sensibilisieren.

Ziele der Umweltschulung im Bereich Lüftung und Heizung:

Die Schüler/-innen …

...    diskutieren und erproben Möglichkeiten für einen wirkungsvollen
       Luftaustausch durch Lüften im Klassenzimmer.

...    lernen im Sinne der Umweltschulung, dass Frischluft ein "Lebensmittel" und
       wichtig für ihr Wohlbefinden ist.

...    lernen ein ineffizientes Lüftungsverhalten von einem effizienten
       Lüftungsverhalten zu unterscheiden.

...    lernen verschiedene Heizungsmethoden und Heizungsarten kennen

...    erfahren Grundlagen über die Luftzusammensetzung, zum Beispiel im
       Zusammenhang mit Schadstoffen.

...    lernen, welche Rolle die Luftfeuchtigkeit in unserem Alltag spielt.

...    erkennen die Gefahren beziehungsweise die Folgen die ein ineffizientes
       Lüften und Heizen mit sich bringen.

...    haben Alternativen, wie zum Beispiel Lüftungsanlagen und ihre Funktionen,
       kennengelernt.

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Umsetzung

Ob sie sich wohl fühlen in Ihren eigenen vier Wänden, hängt nicht zuletzt von der
Raumluft ab. Dabei spielen Temperatur und Luftfeuchtigkeit eine entscheidende
Rolle. Daher fällt die Umsetzung der neu erlernten Tipps den Schülern immer
besonders schwer. Der Seminarkurs setzt deshalb viel Wert darauf, die Schüler auch
nach der Umweltschulung dazu anzuregen sich für die Umwelt und Energieeffizienz
weiterhin zu interessieren oder zur Mithilfe in der Schule anzuregen.

Zunächst liegt es im Interesse des Seminarkurses, dass sich die Schüler/-innen des
Wirtschaftsgymnasium West gemeinsam mit ihren Mitschülern, den Lehrkräften und
mit der Unterstützung der Mitglieder des Seminarkurses überlegen mit welchen
Taten und durch welches Handeln wir unser Raumklima so effizient wie möglich
gestalten.

Als Erweiterung an die Umweltschulungen haben wir uns folgende Aufgaben
überlegt damit das neu erlernte und effiziente Verhalten gefestigt wird:

    Plakate mit Tipps wie man richtig heizt und lüftet erstellen und diese sichtbar
      im Schulgebäude aufhängen
    Die Klassen können einen „Frische-Luft-Dienst“ einführen (die ausgewählten
      Personen sorgen dafür, dass stets gelüftet und ein gutes Raumklima herrscht)
    Im Unterricht könnten Themen, wie Energieeffizienz und Klimaschutz
      behandelt werden  somit setzen sich auch die Lehrkräfte mit diesem Thema
      auseinander
    Die Mitglieder des Seminarkurses stellen sich für weitere Fragen der Schüler/-
      innen zum effizienten Lüften und Heizen immer zur Verfügung
    Flyer mit zusammenfassenden Informationen werden sowohl an die Schüler
      verteilt, als auch bei Schulveranstaltungen für alle Besucher zur Verfügung
      gestellt

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 Regelmäßiges Messen der CO2-Konzentration in der Raumluft
       beziehungsweise in den Klassenzimmern, anschließend werden diese Werte
       mit den Werten nach dem „Frische-Luft-Dienst“ verglichen

Die Umsetzung dieser verschiedenen Aufgaben sind dem Seminarkurs besonders
wichtig, da die Schüler sich auch nach den Schulungen mit Themen wie Lüftung,
Heizung und insbesondere Energieeffizienz beschäftigen sollten.

Feinstaub in Stuttgart

Feinstaub ist ganz besonders in Stuttgart ein sehr präsentes Thema und niemals
zuvor war es in Stuttgart so aktuell. Vor allem die Belastung der Luft ist ein häufig
diskutierter Themenbereich, da die Grenzwerte viel zu oft überschritten werden.

Welche Ziele setzt sich der Seminarkurs Energiewende?

    Weniger Schadstoffe in der Luft
    Lebensqualität der Stadt verbessern
    Weniger Staus in Stuttgart
    Weniger Lärm

Welche Maßnahmen müssen wir bei Feinstaubalarm ergreifen?

    Die Bürger sollten das Auto in Stuttgart möglichst nicht nutzen
    Die Nutzung von Komfortkaminen sollte eingestellt werden, da sie nur als
       zusätzliche Wärmequelle dienen

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Welche Alternativen gibt es?

    Öffentliche Verkehrsmittel nutzen (z.B. S-Bahn, U-Bahn)
    Feinstaub-Ticket
    Fahrgemeinschaften bilden
    Fahrrad fahren
    Elektro-Fahrzeuge nutzen
    Bei kurzen Strecken zu Fuß gehen

Der stationsunabhängige Carsharing-Anbieter Car2go unterstützt das Feinstaub-
Projekt der Landeshauptstadt Stuttgart.

Aktuelle Messwerte in Stuttgart:

Diagramm aus Lizenzgründen entfernt!

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10.2 Strom

Die Seminarumweltschulung besteht aus den Inhalten, Müll, Heizen, Lüften und
Strom. Mit dem Teilbereich Strom versuchen wir den Schülern bewusst zu machen,
auf welche Art und Weise effizient Strom gespart wird, um den Ökologischen
Fußabdruck bestmöglich zu minimieren, sei es in der Schule oder auch Zuhause.

Strom kommt für uns Verbraucher eigentlich nur aus der Steckdose. Bis er beim
Endverbraucher ankommt, muss er allerdings einen weiten Weg zurücklegen. Dieser
erfolgt vom Ort der Stromerzeugung bis zu den Haushalten, den Industrien, der
ganzen Republik, etc.

Es gibt verschiedene Arten der Stromerzeugung, wie beispielsweise die
Verbrennung von fossilen Brennstoffen, atomare Energie und regenerative
Energieträger.

Diese Arten der Stromerzeugung beinhalten Vor- und Nachteile, die vor allem vor
dem Hintergrund des Umweltschutzes im Sinne der Nachhaltigkeit zu beurteilen sind.

Was sind Fossile Energieträger?

Als fossiler Energieträger bezeichnet man Braun- und Steinkohle, Erdgas, Erdöl,
Uran, Plutonium und Torf. Der Begriff fossil steht dabei für den Entstehungszeitraum
dieser Energieträger vor bis zu 500 Millionen Jahren. Die Nutzung der fossilien
Brennstoffe geht bis in das Byzantinische Reich zurück, wo Erdöl für Lampen und
früher Flammenwerfer genutzt wurde. Fossile Energieträger sind aus abgestorbener
Biomasse entstanden, die sich im Laufe von Jahrmillionen durch abgelagerte

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Sedimente und andere natürliche Umstände kompilierten und unter
Sauerstoffabschluss zu den heutigen Stoffen umwandelt wurden. Sie werden heute
noch zur Energiegewinnung genutzt.

Vorteile
Im Großen und Ganzen sind fossile Energieträger wichtige Energieträger in
Deutschland, da sie in Deutschland vorhanden und abbaubar sind.
Sie machen uns wenigstens teilweise unabhängig von den ölfördernden Nationen
(z.B. der OPEC). Ebenso sind sie weniger risikoreich als die Atomenergie.
Braunkohle lässt sich leicht und billig abbauen.
Der Abbau der Kohle sichert Arbeitsplätze in Deutschland

Nachteile

Braunkohle hat einen sehr hohen Schwefelgehalt, so dass sie sich nicht sauber
verbrennen lässt. Dadurch hat es einen erheblichen Beitrag zur
Umweltverschmutzung.
Kohle reicht weltweit nur noch für 250-500 Jahre aus. Auch bringt der Abbau
heutzutage hohe Gefahren mit sich, wie beispielsweise Streckeneinbrüche,
Wassereinbrüche oder Gasexplosionen bei der Kohle. Flüsse und Seen werden von
den Abwässern der Raffinerien des Erdöls geschädigt, was wiederum zur
Umweltverschmutzung führt.
Da die Erdölvorräte unserer Erde begrenzt sind und nicht erneuert werden können,
werden sie in absehbarer Zeit erschöpft sein.
Bei der Verbrennung der Kohle und Erdgas wird der Energieträger verbraucht.
In Raffinerien bei der Entschwefelung des Erdöls gelangt gefährliches
Schwefeldioxid in die Atmosphäre, was wiederum zum Treibhauseffekt führt.

Treibhauseffekt

Natürliche Stoff- und Energiekreisläufe zwischen dem Festland, den Ozeanen und
der Atmosphäre prägen unser Klima. Seit Beginn der Industrialisierung machen sich

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zunehmend anthropogene Einflüsse auf das klimatische Geschehen der Erde
bemerkbar. Die Verbrennung großer Mengen fossiler Energieträger, die
Brandordnung tropischer Wälder und die Herstellung naturfremder Stoffe verändern
unseren Lebensraum. Die Energie für die Erhaltung des Lebens auf der Erde kommt
von der Sonne. Die einfallende Sonnenstrahlung erwärmt die Erdoberfläche. Die von
der Erde abgegeben Wärmestrahlung wird von atmosphärischen Gasen
zurückgehalten. Wie Glasscheiben eines Treibhauses wirkt vor allem
Kohlenstoffdioxid als Wärmefilter.

Ohne diesen Treibhauseffekt hätte die Erdoberfläche nur eine mittlere Temperatur
von -18 Grad und unser Planet wäre unbewohnbar. Je höher der
Kohlenstoffdioxidanteil in der Lufthülle jedoch ansteigt, umso mehr erwärmt sich die
Atmosphäre und die Erdoberfläche, was zum Klimawandel führt. Ca. 70% der
einfallenden Sonnenstrahlen werden absorbiert. Diese absorbierte Energie führt zur
Erwärmung der Erdoberfläche, zum Verdunsten von Wasser, zum Aufsteigen des
Wasserdampfes und warmer Luft. Die Erdoberfläche strahlt die Wärme wieder ab.
Nur ein kleiner Teil kann unmittelbart in das Weltall entweichen. Der überwiegende
Teil wird von Treibhausgasen wie Wasserdampf (H2O), Kohlendioxid (CO2),
Methan(CH4), Ozon(O3) und Lachgas(N2O) sowohl absorbiert als auch reflektiert.

Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe kommt es zur kontinuierlichen Zunahme
der Treibhausgase in der Atmosphäre, was zur langfristig zur weltweiten
Klimaveränderung führt.

Atomare Energie

Vorteile

Kernbrennstoff (Uran) steht ausreichend zur Verfügung. Ebenso sind
Kernkraftwerke bei störungsfreiem Betrieb wesentlich umweltschonender,
als normale Kraftwerke.

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Nachteile
Die Betriebskosten sind sehr hoch, daher ist die gewonnene Energie nicht sehr billig
und es entstehen z.T. stark radioaktive Stoffe, die unter keinen Umständen in die
Umwelt gelangen dürfen.
Umweltereignisse (z.B. Erdbeben) können zu Schäden führen und damit zum Austritt
von Radioaktivität.
Atomare Energie führt noch zu weiteren Umweltproblemen, wie der Erwärmung der
Seen und Flüssen durch das genutzte Kühlwasser, die wiederum das empfindliche
biologische Gleichgewicht im Wasser zerstört.
Ein weiteres Problem ist die Endlagerung der radioaktiven Abfälle.

Erneuerbare Energien

Der heutige Bedarf an Strom wird hauptsächlich durch die Nutzung von Energien
gedeckt, die nicht erneuerbar sind. Solche Energieressourcen sind z.B. Kohle, Holz
oder Atomenergie. Die Nutzung nicht erneuerbarer Energieformen führt letztendlich
zum Versiegen der momentan genutzten Ressourcen. Dabei gibt es genug
Möglichkeiten alternative Energien zu verwenden.

Alternative Energien sind Energiequellen, die nach menschlichen Maßstäben
unerschöpflich sind. Zu den heute bestehenden alternativen Energien zählen die
Solarenergie, die Wasserkraft und die Windkraft. Eine Form der alternativen Energie
ist die Photovoltaik, besser bekannt unter der Bezeichnung Sonnenenergie. Durch
Sonneneinstrahlung werden Elektronen freigesetzt, die zur Gewinnung von
elektrischer Energie beiträgt. Sonnenenergie hat viele Vorteile: Im Vergleich zur
herkömmlichen Energieerzeugung ist sie wesentlich umweltfreundlicher. Sie wird
zudem staatlich gefördert und eine Investition in diese Form der Energiegewinnung
kann bei der Steuererklärung geltend gemacht werden. Allerdings ist die
Sonneneinstrahlung sehr wetter-, tages- und jahreszeitenabhängig.

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Windkraft ist eine weitere Möglichkeit, um Strom umweltschonend durch alternative
Energien zu gewinnen. Hier wird Strom erzeugt, indem die kinetische Energie des
Windes in elektrische Energie umgewandelt wird. Große Rotorblätter werden durch
die Windströmung bewegt und die Rotationsenergie an einen Generator
weitergegeben. Der Generator sorgt schließlich für die Energieumwandlung.

Eine weitere Form alternativer Energien ist die Wasserkraft. Die Strömungsenergie
von fließendem Wasser wird durch Turbinen in elektrische Energie umgewandelt. Bei
dieser Form der Energiegewinnung gibt es unterschiedliche Arten
energieerzeugender Betriebe. Laufwasserkraftwerke sind zwar teuer, haben aber
eine lange Nutzungsphase. Sie werden auch als Niedrigdruckanlagen bezeichnet
und sind sehr umweltfreundlich. Speicherkraftwerke haben den Vorteil, dass Wasser
gespeichert und als Reserve für die Spitzenlastzeiten genutzt werden kann.

In Deutschland sind noch acht Atomkraftwerke (AKW) aktiv. AKW behindern den
Ausbau der erneuerbaren Energien und den Umbau der Energieversorgung also die
Abbremsung der Energiewende. Jedoch ist es auch so, dass die Grenzländer die
Stromversorgung von AKW nicht stoppen und es leider nicht viel nützt, wenn nur ein
Land wie Deutschland dies verhindert.

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10.3 Müll

In unserer Umweltschulung 2016/17 beschäftigten wir uns ebenfalls mit dem Thema
Müll. Unter Müll, kann auch Abfall genannt werden, versteht man Stoffe die nicht
mehr zu gebrauchen sind.

Weltweit wird sehr viel Müll produziert und wenig davon wird recycelt. Führend im
Recycling sind Nordamerika, Westeuropa, Japan und Korea. Viel Abfall sorgt auch
für einen großen Ressourcenverbrauch bzw. das wenige effizient genutzt werden.

Allein in Deutschland sind es jedes Jahr ca. 617kg pro Haushalt – 136kg über dem
EU-Durchschnitt. Laut dem Statistischen Bundesamt produziert jeder Deutsche rund
213 Kilo Verpackungsmüll pro Jahr.

Es ist jedoch wichtig den Müll ordnungsgemäß zu trennen. Denn es gibt sehr viel
Müll, der recycelt werden kann und somit wiederverwertbar ist. Außerdem belastet
man durch Recycling die Umwelt weniger. Zu einer richtigen Mülltrennung gehört,
dass es in jedem Haushalt 4 verschiedene Mülltonnen geben sollte. Eine gelbe für
Plastik, eine grüne für Papier, eine graue/schwarze für Restmüll und eine braune für
Bioabfälle. Landet der Müll nur in einer Tonne, ist es schwieriger ihn zu recyceln,
dies hätte als Folge, dass alles verbrannt wird. Durch die Verbrennung von Müll
entstehen giftige Treibhausgase, die vor allem für die Klimaerwärmung eine wichtige
Rolle spielen. Außerdem werden auch Rohstoffe, wie Plastik, unnötig verschwendet.

Genau deswegen ist es wichtig, dass das Problem der Umweltverschmutzung/-
zerstörung durch Müll angegangen wird und das Bewusstsein darüber entwickelt
wird auch Eigeninitiative zu ergreifen, wenn es heißt der Umwelt etwas Gutes zu tun.

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