WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
WOHNUNGSMARKTANALYSE
ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM
  DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL
          2020
WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Inhaltsverzeichnis

       WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKES HAMBURG-NORD

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Abbildungsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ..................................................................................................................................... II

Tabellenverzeichnis ......................................................................................................................................... III

1           Hintergrund und Ziel der Wohnungsmarktanalyse .......................................................................... 1

2           Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel .............................................................................. 4

2.1         Übergeordnete Rahmenbedingungen ....................................................................................................................... 5
2.2         Entwicklung der Wohnungsnachfrage im Bezirk Eimsbüttel ............................................................................. 8
2.2.1 Einwohnerentwicklung...................................................................................................................................................... 8
2.2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungen ................................................................................ 12
2.2.3 Alters- und Haushaltsstruktur ...................................................................................................................................... 27
2.2.4 Sozialstruktur...................................................................................................................................................................... 34
2.2.5 Zusammenfassung – Indikatorengestützter Vergleich der Betrachtungszeiträume ............................... 38
2.3         Entwicklung des Wohnungsangebotes im Bezirk Eimsbüttel .......................................................................... 39
2.3.1 Wohnungsbestandsstruktur ......................................................................................................................................... 39
2.3.2 Neubautätigkeit ................................................................................................................................................................ 40
2.3.3 Öffentlich geförderter Wohnungsbestand.............................................................................................................. 42
2.3.4 Mieten- und Kaufpreisentwicklung............................................................................................................................ 45
2.3.5 Zusammenfassung – Indikatorengestützter Vergleich der Betrachtungszeiträume ............................... 55

3           Perspektive der Wohnungsmarktentwicklung ............................................................................... 56

4           Stadtteilspezifische Zusammenfassung der Analyseergebnisse ................................................ 60

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Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Lage und Gliederung des Bezirks Eimsbüttel............................................................................................ 5
Abb. 2: Wanderungssaldo gegenüber dem Hamburger Umland und dem Ausland 2003 bis 2017 ............ 6
Abb. 3: Asylsuchende in Hamburg 2010 bis 2017 ................................................................................................ 6
Abb. 4: Effektivzinssätze für Wohnungsbaukredite an private Haushalte und Neugeschäftsvolumen...... 7
Abb. 5: Bau- und Verbraucherpreisindex 2003 bis 2017..................................................................................... 7
Abb. 6: Bevölkerungsentwicklung in der Hansestadt Hamburg .......................................................................... 8
Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel und der Hansestadt Hamburg im Vergleich ........ 9
Abb. 8: Einwohnerentwicklung der Hamburger Bezirke 2008 bis 2012 und 2013 bis 2017 im Vergleich 9
Abb. 9: Bevölkerungsentwicklung auf Stadtteilebene 2013 bis 2017 ............................................................ 10
Abb. 10: Kleinräumige Bevölkerungsentwicklung auf Ebene der statistischen Gebiete 2013 bis 2017.. 11
Abb. 11: Natürliche Bevölkerungsentwicklung in der Hansestadt Hamburg 2008 bis 2017 ..................... 12
Abb. 12: Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel 2008 bis 2017 .................................. 12
Abb. 13: Außenwanderungen der Hansestadt Hamburg 2008 bis 2017 ........................................................ 13
Abb. 14: Wanderungen Bezirk Eimsbüttel 2008 bis 2017................................................................................. 13
Abb. 15: Kleinräumiger Außenwanderungssaldo 2013 bis 2017 ..................................................................... 14
Abb. 16: Kleinräumiger Außenwanderungssaldo unter 18-Jähriger 2013 bis 2017 .................................... 15
Abb. 17: Kleinräumiger Binnenwanderungssaldo 2013 bis 2017 .................................................................... 16
Abb. 18: Kleinräumiger Binnenwanderungssaldo unter 18-Jähriger 2013 bis 2017 ................................... 16
Abb. 19: Binnenwanderungen mit dem Quell- und Zielort Bezirk Eimsbüttel 2013 bis 2017.................... 17
Abb. 20: Fluktuation 2017 (Mobilitätskennzahl) .................................................................................................. 17
Abb. 21: Eimsbüttel – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen ........ 18
Abb. 22: Harvestehude – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen... 19
Abb. 23: Hoheluft-West – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen . 20
Abb. 24: Rotherbaum – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen ..... 21
Abb. 25: Lokstedt – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen............ 22
Abb. 26: Stellingen – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen .......... 23
Abb. 27: Eidelstedt – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen.......... 24
Abb. 28: Niendorf – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen ............ 25
Abb. 29: Schnelsen – Binnenwanderungen nach Altersgruppen & Ziel- und Herkunftsstadtteilen.......... 26
Abb. 30: Altersstruktur in der Hansestadt Hamburg 2008 und 2017 im Vergleich..................................... 27
Abb. 31: Altersstruktur der Hamburg Bezirke 2017 im Vergleich ................................................................... 27
Abb. 32: Altersstruktur im Bezirk Eimsbüttel 2017 im Vergleich .................................................................... 28
Abb. 33: Kleinräumiger Anteil von Kindern und Jugendlichen 2017 ................................................................ 29
Abb. 34: Kleinräumiger Anteil von Senioren 2017 .............................................................................................. 30
Abb. 35: Entwicklung der Haushaltsstruktur in Hamburg 2009 bis 2017...................................................... 31
Abb. 36: Entwicklung der Haushaltsstruktur im Bezirk Eimsbüttel 2009 bis 2017 ..................................... 31
Abb. 37: Kleinräumige Entwicklung der Haushalte 2013 bis 2017 .................................................................. 32

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Tabellenverzeichnis

Abb. 38: Haushalte mit Kindern – Veränderung 2013 bis 2017 ...................................................................... 33
Abb. 39: Kleinräumige Nachfrage im Mietwohnungssegment 2017 ................................................................ 33
Abb. 40: Sozialraummonitoring – Gesamtindex 2017 ........................................................................................ 34
Abb. 41: Einkommen je Steuerpflichtigem 2013.................................................................................................. 34
Abb. 42: Kleinräumiger Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund 2017 ........................................... 35
Abb. 43: Kleinräumige Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund im Bezirk Eimsbüttel 2017 ...... 35
Abb. 44: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Bezirk Eimsbüttel 2013 und 2017 ..... 36
Abb. 45: Arbeitslosigkeit 2017 ................................................................................................................................ 36
Abb. 46: Kleinräumige Arbeitslosigkeit 2017 im Bezirk Eimsbüttel ................................................................ 37
Abb. 47: Kleinräumige Bedarfsgemeinschaften 2013 und 2017 im Bezirk Eimsbüttel ............................... 37
Abb. 48: Wohnungsbestand nach der Zahl der Räume 2017 ............................................................................ 40
Abb. 49: Baufertigstellungen der Bezirke 2008 bis 2012 und 2013 bis 2017 im Vergleich ...................... 40
Abb. 50: Kleinräumige Baufertigstellungen 2013 bis 2017 .............................................................................. 41
Abb. 51: Baufertigstellungen im Bezirk Eimsbüttel 2013 bis 2017................................................................. 41
Abb. 52: Geförderter Wohnungsbestand in Hamburg 2008-2017 und Perspektive bis 2022 .................. 42
Abb. 53: Geförderter Wohnungsbestand im Bezirk Eimsbüttel 2008-2017, Perspektive 2022 ............... 42
Abb. 54: Bewilligte Wohnungen mit öffentlicher Förderung in Hamburg 2008 bis 2017........................... 43
Abb. 55: Bewilligte Wohnungen mit öffentlicher Förderung 2013 bis 2017 ................................................. 44
Abb. 56: Bewilligte Wohnungen mit öffentlicher Förderung im Bezirk Eimsbüttel 2008 bis 2017 .......... 44
Abb. 57: Entwicklung der Angebotsmieten in Hamburg 2008 bis 2017......................................................... 45
Abb. 58: Angebotsmieten 2017 .............................................................................................................................. 45
Abb. 59: Kleinräumige Entwicklung der Angebotsmieten 2013 bis 2017 ...................................................... 46
Abb. 60: Wohnkosten-Einkommen-Relation ......................................................................................................... 47
Abb. 61: Bodenrichtwerte in Hamburg 2008 bis 2017....................................................................................... 53
Abb. 62: Bodenrichtwerte im Geschosswohnungsbau 2017 ............................................................................. 53
Abb. 63: Bevölkerungsvorausberechnung für die Hansestadt Hamburg 2019 bis 2040 ............................ 58
Abb. 64: Vorausberechnung der Altersstruktur für die Hansestadt Hamburg 2019 bis 2040 ................. 59

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Kleinräumige Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel 2013-2017 und 2008-2012 ........ 10
Tab. 2: Außen- und Binnenwanderungen des Bezirks Eimsbüttel nach Altersgruppen 2013-2017 ......... 14
Tab. 3: Eimsbüttel – Außenwanderungen nach Alters & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ................ 18
Tab. 4: Harvestehude – Außenwanderungen nach Alters & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 .......... 19
Tab. 5: Hoheluft-West – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 .......... 20
Tab. 6: Rotherbaum – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ............... 21
Tab. 7: Lokstedt – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ..................... 22
Tab. 8: Stellingen – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ................... 23
Tab. 9: Eidelstedt – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ................... 24

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Tabellenverzeichnis

Tab. 10: Niendorf – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017 ................... 25
Tab. 11: Schnelsen – Außenwanderungen nach Alter & Ziel-/Herkunftsregionen 2013-2017................. 26
Tab. 12: Veränderung der Altersstruktur im Bezirk Eimsbüttel 2009 bis 2017 ........................................... 28
Tab. 13: Kleinräumige Entwicklung der Haushaltsstruktur im Bezirk Eimsbüttel 2013 bis 2017............. 32
Tab. 14: Wohnungsbestandsstruktur im Bezirk Eimsbüttel 2017 ................................................................... 39
Tab. 15: Entwicklung des geförderten Wohnungsbestands im Bezirk Eimsbüttel 2013-2017, 2022 ..... 43
Tab. 16: Neuvertragsmieten von SAGA und Genossenschaften 2013 und 2016 im Vergleich ................. 46
Tab. 17: Eimsbüttel – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 .............................................. 47
Tab. 18: Harvestehude – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ........................................ 48
Tab. 19: Hoheluft-West – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ...................................... 48
Tab. 20: Rotherbaum – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ........................................... 49
Tab. 21: Lokstedt – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ................................................. 49
Tab. 22: Stellingen – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ............................................... 50
Tab. 23: Eidelstedt – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ............................................... 50
Tab. 24: Niendorf – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017.................................................. 51
Tab. 25: Schnelsen – Angebots-Nachfrage-Relation (Klicks, Gesuche) 2017 ............................................... 51
Tab. 26: Angebotspreise für Eigentumswohnungen 2008 und 2013 bis 2017 im Bezirk Eimsbüttel .... 52
Tab. 27: Angebotspreise für Einfamilienhäuser 2008 und 2013 bis 2017 im Bezirk Eimsbüttel.............. 52
Tab. 28: Kleinräumige Bodenrichtwerte im Bezirk Eimsbüttel 2008, 2013 und 2017 nach Gebäudetyp54
Tab. 29: Bevölkerungsentwicklung und Neubautätigkeit 2013 bis 2018 ....................................................... 57

Hinweis: Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird in dem vorliegenden Bericht die gewohnte männliche
Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine
Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als
geschlechtsneutral zu verstehen sein.

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Hintergrund und Ziel der Wohnungsmarktanalyse

1     Hintergrund und Ziel der Wohnungsmarktanalyse

                                1 HINTERGRUND UND ZIEL

                      DER WOHNUNGSMARKTANALYSE

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Hintergrund und Ziel der Wohnungsmarktanalyse

   Attraktiver und dynamischer Wirtschafts- und Wohnstandort
Die Freie und Hansestadt Hamburg ist ein dynamischer Wirtschafts- und Wohnstandort und Herz der gleich-
namigen Metropolregion, die mit über fünf Millionen Einwohnern und über zwei Millionen Arbeitsplätzen einer
der wichtigsten Ballungsräume Europas ist. Aufgrund der hohen Lebensqualität, der Attraktivität als Wohn-
standort und der dynamischen konjunkturellen Entwicklung verzeichnet die Hafenstadt seit nahezu einer De-
kade ein erhebliches Nachfragewachstum auf allen Wohnungsteilmärkten.

   Wohnungspolitische Reaktion – „Vertrag für Hamburg“ & „Bündnis für das Wohnen“
Um der zunehmenden Marktanspannung – die sich in steigenden Miet- und Kaufpreisen, einer Verknappung
des Wohnungsangebots und speziell des bezahlbaren Segments ausdrückt – entgegenzuwirken und eine nach-
fragegerechte Wohnraumversorgung zu gewährleisten, wurde als wohnungspolitische Reaktion im Jahr 2011
der „Vertrag für Hamburg zum Wohnungsneubau“ geschlossen und das „Bündnis für das Wohnen in Hamburg“
initiiert. Ziel war es, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Neubau von insgesamt 6.000 Wohnungen
pro Jahr, davon 2.000 mit öffentlicher Förderung, zu ermöglichen. Die Wohnungsbauziele wurden im Rahmen
von bezirklichen Wohnungsbauprogrammen konkretisiert, die insbesondere Potenziale für den Wohnungsbau
aufzeigen. Im Bezirk Eimsbüttel lag das Genehmigungsziel bei 700 Wohnungen pro Jahr.

   Positive Zwischenbilanz – Mehr als 6.000 zusätzliche Wohnungen pro Jahr
Die Zwischenbilanz der Anstrengungen von Politik, Verwaltung, Wohnungs- und Immobilienwirtschaft kann
sich sehen lassen. Das Ziel, 6.000 Wohnungen fertigzustellen, wurde ab dem Jahr 2013 erreicht. Im Jahr 2015
konnte mit 8.520 Wohnungen die seither höchste Zahl an Baufertigstellungen registriert werden. Im öffentlich
geförderten Wohnungsbau wurden seit 2011 jährlich Förderzusagen für mehr als 2.000 Wohnungen, seit
2015 jeweils für mehr als 3.000 Wohnungen, durch die Investitions- und Förderbank erteilt.

   Anhaltender Handlungsbedarf – Erhöhung der Ziele
Trotz der beachtlichen Bilanz und der enormen Herausforderung besteht wohnungspolitisch weiterhin erhöh-
ter Handlungsbedarf. Aus diesem Grund wurde der „Vertrag für Hamburg“ im September 2016 angepasst. Die
Vereinbarung zwischen Senat und den sieben Hamburger Bezirken sieht nunmehr die Genehmigung von rund
10.000 Wohnungen, davon etwa 3.000 mit öffentlicher Förderung, vor. Im Bezirk Eimsbüttel wurde das Ziel
auf 1.050 Wohnungen pro Jahr erhöht.

   Weitere Zunahme der Wohnungsmarktdynamik
Die Erhöhung der Ziele ist vor dem Hintergrund der anhaltenden – sich in vielen Bereichen sogar verstärkenden
– Dynamik ein wichtiges Signal. Die Zahl der Einwohner stieg im Durchschnitt der letzten drei Jahre (2015 bis
2017) um 25.750 Personen an. Ursächlich dafür ist die weiter ansteigende Zahl von Zuzügen, die – auch
aufgrund des Zuzugs von Asylsuchenden – zu einem großen Teil aus dem Ausland kommen. Gleichzeitig nimmt
die Zahl der Fortzüge, unter anderem in den Hamburger Stadt-Umland-Raum, der bereits in der Vergangenheit
insbesondere im Einfamilienhaussegment und nun zunehmend auch im Mehrfamilienhaussegment als „Ventil“
für den Wohnungsmarkt der Hansestadt fungiert, zu.

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Hintergrund und Ziel der Wohnungsmarktanalyse

Mit dem anhaltend hohen Nachfragedruck sind in den letzten Jahren auch die Miet- und Kaufpreise weiter
gestiegen. Bezogen auf den Mietenspiegel stiegen die Mieten zuletzt um durchschnittlich 3 % pro Jahr. Dabei
ist seit 2011 eine zunehmende Entkopplung der Miet- von den Verbraucherpreisen zu beobachten. Eine stär-
kere Dynamik gibt es bei den Neuvertrags- bzw. Angebotsmieten. Die höchsten Steigerungen sind – befeuert
durch das niedrige Zinsniveau – im Eigentumssegment festzustellen.

Der Druck hat sich insbesondere für Haushalte mit niedrigen und mittleren Einkommen weiter erhöht. Es be-
steht weiterhin ein erheblicher Bedarf, den vorhandenen Wohnungsbestand auf einem bezahlbaren Niveau zu
erhalten und zusätzlichen geförderten Wohnraum zu schaffen. Räumlich fokussiert sich die Nachfrage von
Zuziehenden weiterhin auf die innerstädtischen Quartiere, in denen Wohnungsbaupotenziale nur in begrenz-
tem Umfang vorhanden sind. Das erhebliche Bevölkerungswachstum hat sich vor allem dort niedergeschlagen,
wo in den letzten Jahren zusätzlicher Wohnraum geschaffen wurde.

   Aktualisierung der Wohnungsmarktanalysen zu den bezirklichen Wohnungsbauprogrammen 2020
Die im Jahr 2011 erstmals erarbeiteten Wohnungsbauprogramme werden durch die Bezirke jährlich aktuali-
siert und fortgeschrieben. Neben den Zielen zur Wohnungsbauentwicklung enthalten sie Angaben zu den lo-
kalen Wohnbauflächenpotenzialen. 2013 wurden – die bezirklichen Wohnungsbauprogramme ergänzend –
erstmals Wohnungsmarktanalysen für die sieben Hamburger Bezirke erarbeitet. Ziel der Analysen ist eine
einheitliche und vergleichbare Darstellung und Betrachtung der Marktentwicklung in den Jahren 2008 bis
2012. Nach etwa fünf Jahren werden diese Analysen erstmals aktualisiert und mit dem Untersuchungszeit-
raum 2013 bis 2017 sowie einer vergleichenden Betrachtung der beiden Zeiträume fortgeschrieben. Mit der
Fortschreibung der Wohnungsmarktanalysen zu den bezirklichen Wohnungsbauprogrammen 2020 wurde die
ALP Institut für Wohnen und Stadtentwicklung GmbH aus Hamburg beauftragt.

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WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

2     Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

                         2 WOHNUNGSMARKTSITUATION

                                              IM BEZIRK
                                              EIMSBÜTTEL

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Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

Im Folgenden werden die Ergebnisse der Wohnungsmarktanalyse für den Bezirk Eimsbüttel untergliedert in
Wohnungsnachfrage (vgl. Kapitel 2.2) und Wohnungsangebot (vgl. Kapitel 2.3) dargestellt. Einleitend werden
zunächst wesentliche Rahmenbedingungen für die Wohnungsmarktentwicklung in Hamburg benannt.

 Der Bezirk Eimsbüttel liegt im Nordwesten      Abb. 1: Lage und Gliederung des Bezirks Eimsbüttel
  des Hamburger Stadtgebietes
 Im Norden und Nordwesten grenzen das
  Land Schleswig-Holstein, im Osten der Be-
  zirk Hamburg-Nord, im Süden der Bezirk
  Hamburg-Mitte und im Südwesten der Be-
  zirk Altona an
 Der Bezirk gliedert sich in 9 Stadtteile und
  3 Teilräume. Im Süden bilden Eimsbüttel
  und Hoheluft-West, als urbane, geschoss-
  wohnungs- und altbaugeprägte Stadtteile,
  sowie Harvestehude und Rotherbaum, de-
  ren Bild stärker durch gründerzeitliche Vil-
  len bestimmt wird, das Kerngebiet des Be-
  zirks. In nordwestlicher Richtung gliedert
  sich mit Lokstedt und Stellingen die Urba-
  nisierungszone mit einer aufgelockerteren
  Vorstadtbebauung an. Eidelstedt, Nien-
  dorf und Schnelsen bilden die äußeren
  Stadtteile des Bezirks, die in weiten Teilen
  durch Einfamilienhäuser geprägt sind.

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2.1    Übergeordnete Rahmenbedingungen

 Zentrale Ergebnisse
  Anhaltend hohe Nachfrage nach innerstädtischen Lagen – Ausweichen in Richtung der äußeren Stadteile
   und Umland – Zunahme der Wanderungsverluste ins Umland – „Ventil“ für den Hamburger Wohnungs-
   markt
  Zuzüge aus dem Ausland tragen – unabhängig vom Flüchtlingszuzug – zur dynamischen Bevölkerungs-
   entwicklung in Hamburg bei
  Flüchtlingszuzug als zusätzliche Herausforderung
  Weiteres Absinken des Zinsniveaus – Hohe Nachfrage nach Wohneigentum und Anstieg der Kaufpreise
  Überdurchschnittlicher Anstieg der Baukosten, die neben den Baulandpreisen, der zentrale Kostenfaktor
   im Neubau sind – Schaffung von „bezahlbarem“ Wohnraum außerhalb öffentlicher Förderung schwieriger

Auf die Hamburger Wohnungsmärkte wirken Trends und Prozesse ein, die – als Ergebnis europäischer oder
bundesdeutscher Politik – von kommunaler Ebene nicht oder nur in geringem Umfang beeinflusst werden kön-
nen. Die folgenden Faktoren illustrieren beispielhaft die Einflüsse auf die lokalen Wohnungsmärkte.

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                 Seite 5
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Zuzüge aus dem Ausland zentraler Faktor der Nachfrage – Fortzüge ins Umland nehmen wieder zu
 Steigende Wanderungsgewinne tragen           Abb. 2: Wanderungssaldo gegenüber dem Hamburger Umland
                                                      und dem Ausland 2003 bis 2017
  den Einwohnerzuwachs Hamburgs – Un-
                                                25.000
  terschiedliche Wanderungsmuster schla-
  gen sich in heterogener Nachfrage nieder      20.000

 Die hohe Nachfrage an innerstädtischen        15.000

  Wohnstandorten in Hamburg und damit           10.000
  der Druck auf die Kernstadt hält weiter an
                                                 5.000
 Als Reaktion auf die ungedeckte Nach-
                                                      0
  frage weichen die Haushalte auf die äuße-
  ren Stadtteile bzw. den Umland-Raum aus       -5.000

 Ausdruck dessen sind steigende Außen-        -10.000

  wanderungsverluste ins Umland, die im        -15.000
  Einfamilienhaussegment und zunehmend
                                                            2003

                                                                    2004

                                                                           2005

                                                                                  2006

                                                                                         2007

                                                                                                2008

                                                                                                       2009

                                                                                                              2010

                                                                                                                      2011

                                                                                                                             2012

                                                                                                                                     2013

                                                                                                                                            2014

                                                                                                                                                     2015

                                                                                                                                                            2016

                                                                                                                                                                   2017
  im Geschosswohnungsbau als „Ventil“ des                                   Hamburger Umland*                                         Ausland
  Wohnungsmarktes fungieren                    * Das Hamburger Umland besteht aus den sechs an Hamburg grenzenden Kreisen Pinneberg, Segeberg, Stormarn,
                                                 Herzogtum Lauenburg, Harburg und Stade.

                                                                                                                                      Quelle: Statistikamt Nord
 Wanderungsgewinne aus dem Ausland
  sind – unabhängig vom Zuzug Asylsuchen-
  der – der zentrale Faktor für die dynami-
  sche Bevölkerungsentwicklung

   Zuwanderung Asylsuchender als zusätzliche Herausforderung für die Wohnungspolitik
 Der Zuzug Asylsuchender war eine der         Abb. 3: Asylsuchende in Hamburg 2010 bis 2017
                                               45.000
  größten Herausforderungen der letzten
  Jahre auf allen föderalen Ebenen             40.000

 Der Höhepunkt war das Jahr 2015 mit          35.000

  40.870 Schutzsuchenden (Asylbewerber         30.000
  und Duldungsantragsteller), von denen
                                               25.000
  22.320 (zunächst) in Hamburg blieben
                                               20.000
 Herausforderungen: Bereitstellung von
  Unterkünften sowie von Wohnraum für          15.000

  Personen mit Bleibeperspektive, Integra-     10.000

  tion in Gesellschaft und Arbeitsmarkt         5.000
 Nach 2015 sank die Zahl Schutzsuchender
                                                     0
  deutlich – 2017 lag die Zahl der Fälle mit                 2010          2011          2012          2013          2014           2015           2016        2017
                                                         Schutzsuchende (vor Verteilung)                              davon Verbleib in Hamburg
  Unterbringungsbedarf bei knapp 16 % im
                                                         darunter mit Unterbringungsbedarf
  Vergleich zu 2015                                                                                                  Quelle: Freie und Hansestadt Hamburg

 2018: Insgesamt 55.000 Geflüchtete, da-
  von 27.750 in öffentlicher Unterbringung;
  Es gibt 128 Standorte mit 34.200 Plätzen

             WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                                             Seite 6
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Weiteres Absinken des Zinsniveaus und hohe Nachfrage nach Wohneigentum
 Das Zinsniveau für Wohnungsbaukredite                            Abb. 4: Effektivzinssätze für Wohnungsbaukredite an private
                                                                          Haushalte und Neugeschäftsvolumen in Deutschland
  ist in den letzten 10 Jahren deutlich ge-
                                                                                                 7,00                                                                                                                               28.000
  sunken (2008: ca. 5,3 %). Seit Anfang 2015
  bewegt es sich bei (zum Teil deutlich unter)                                                   6,00                                                                                                                               24.000

                                                 Effektivzinssätze (inkl. Kosten) in %

                                                                                                                                                                                                                                               Neugeschäftsvolumen in Mio. Euro
  2,0 %
                                                                                                 5,00                                                                                                                               20.000
 Die Rahmenbedingungen für den Erwerb
  bzw. den Neubau von Immobilien durch pri-                                                      4,00                                                                                                                               16.000
  vate Haushalte haben sich verbessert
                                                                                                 3,00                                                                                                                               12.000
 Aufgrund bestehender (Rendite-)Potenzi-
  ale wurden verstärkt auch Kapitalanleger                                                       2,00                                                                                                                               8.000

  auf dem Immobilienmarkt aktiv
                                                                                                 1,00                                                                                                                               4.000
 Beide Trends haben die erhebliche Miet-
  und Kaufpreisdynamik unterstützt                                                               0,00                                                                                                                               0
                                                                                                        2003

                                                                                                                2004

                                                                                                                         2005

                                                                                                                                2006

                                                                                                                                         2007

                                                                                                                                                 2008

                                                                                                                                                        2009

                                                                                                                                                               2010

                                                                                                                                                                      2011

                                                                                                                                                                               2012

                                                                                                                                                                                         2013

                                                                                                                                                                                                   2014

                                                                                                                                                                                                            2015

                                                                                                                                                                                                                   2016

                                                                                                                                                                                                                          2017
 In Folge eines (deutlichen) Zinsanstieges
  bestehen potenzielle Risiken                                                                                                     Effektivzinssatz                                      Kreditvolumen
                                                                                                                                                                                                       Quelle: Deutsche Bundesbank

   Steigende Bau- und Grundstückskosten erschweren die Erstellung bezahlbaren Wohnraums
 Parallel zur steigenden Nachfrage, Nach-                         Abb. 5: Bau- und Verbraucherpreisindex 2003 bis 2017
  holbedarfen im Wohnungsbau und der an-                                                         110
                                                 Baukosten- & Verbraucherpreisindex (2015=100)

  ziehenden Baukonjunktur sind steigende
                                                                                                 105
  Baukosten oberhalb der Entwicklung der
  Lebenshaltungskosten zu verzeichnen                                                            100

 Qualitätsänderungen, neue und steigende
                                                                                                   95
  Anforderungen an das Bauen haben zu-
  sätzlich Auswirkungen auf die Kosten                                                             90

 Beispiele für steigende Anforderungen:                                                           85
  Qualitative Ansprüche, Barrierefreiheit,
  Brandschutz, EnEV, EEWärmeG                                                                      80

 Ferner wirken sich höhere Arbeitskosten                                                          75
  infolge gestiegener Löhne und zum Teil
                                                                                                         2003

                                                                                                                  2004

                                                                                                                            2005

                                                                                                                                       2006

                                                                                                                                                2007

                                                                                                                                                        2008

                                                                                                                                                               2009

                                                                                                                                                                        2010

                                                                                                                                                                                  2011

                                                                                                                                                                                                2012

                                                                                                                                                                                                          2013

                                                                                                                                                                                                                   2014

                                                                                                                                                                                                                          2015

                                                                                                                                                                                                                                 2016

                                                                                                                                                                                                                                        2017

  durch höheren Personaleinsatz aus
                                                                                                                                Baukosten                                             Lebenshaltungskosten
 Neben den Grundstückspreisen haben vor                                                                                                                                                                                  Quelle: DESTATIS

  allem die Baukosten direkten Einfluss auf
  die Höhe der Miete
 Vor dem Hintergrund der steigenden Bau-
  und Grundstückskosten wird die Erstel-
  lung bezahlbaren Wohnraums im Neubau
  ohne öffentliche Förderung schwieriger

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                                                                                                                    Seite 7
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

2.2    Entwicklung der Wohnungsnachfrage im Bezirk Eimsbüttel

 Zentrale Ergebnisse
  Einwohnerzuwachs (+4,2 %) unter dem Hamburger Niveau (+4,9 %) – Bezirk mit dem zweitniedrigsten
   relativen Zuwachs (2013 bis 2017) – Bevölkerungsanstieg gegenüber Vergleichszeitraum deutlich ge-
   stiegen (+71 %) – Räumliche Schwerpunkte: Neubaustandorte und Standorte mit Flüchtlingsunterkünften
  Außenwanderungsgewinn hat sich etwa verdreifacht – Zuzug von 18- bis 30-Jährigen sowie von Familien,
   Verluste bei Senioren – Bezirk verliert (anders als im Vergleichszeitraum) Einwohner durch innerstädti-
   sche Umzüge: Gewinne bei 18- bis 30-Jährigen, Verluste bei allen anderen Alters- bzw. Zielgruppen
  Deutlicher Anstieg der Zahl der Kinder und Jugendlichen – mehr größere (Familien-)Haushalte
  Überdurchschnittlich hoher Anstieg der Zahl von Senioren, insbesondere der über 79-Jährigen – Alte-
   rungsprozesse beispielsweise in Teilräumen von Niendorf = Quartiere mit überdurchschnittlichem Anteil
   und Anstieg der Zahl von Senioren
  Stabile Sozialstruktur – statusniedrigere Quartiere in Verbindung mit Standorten von Flüchtlingsunter-
   künften – Niedrige Arbeitslosenzahlen und Anteile von Bedarfsgemeinschaften (Eidelstedt, Schnelsen
   und Stellingen mit etwas höheren Werten)
  Überdurchschnittliches Einkommensniveau: Von Harvestehude und Rotherbaum abgesehen, vergleichs-
   weise homogene Einkommensstruktur – äußere Stadtteile mit etwas geringeren Einkommen - insgesamt
   nehmen Unterschiede eher zu als ab

Im zweiten Abschnitt der Wohnungsmarktanalyse für den Bezirk Eimsbüttel erfolgt eine differenzierte Be-
trachtung der demografischen Entwicklung und der Wohnungsnachfrage. Daran anschließend wird die sozio-
strukturelle Entwicklung innerhalb des Bezirkes skizziert.

2.2.1 Einwohnerentwicklung

   Anstieg der Einwohnerzahlen Hamburgs nimmt weiter zu
 2017 lebten 1.922.150 Menschen in Ham-       Abb. 6: Bevölkerungsentwicklung in der Hansestadt Hamburg
  burg, davon hatten ca. 1.881.000 Perso-
                                                                                                                                                                                                                                   1.880.997
                                                                                                                                                                                                                       1.860.759
                                                                                                                                                                                                           1.833.930
                                                                                                                                                                                               1.803.752
                                                                                                                                                                                   1.788.994

  nen einen Hauptwohnsitz
                                                                                                                                                                       1.775.659
                                                                                                                                                           1.760.017
                                                                                                                                               1.746.813
                                                                                                           1.741.182

                                                                                                                       1.735.663
                                                                                               1.732.503

                                                                                                                                   1.733.260
                                                                                   1.720.632
                                                           1.714.923

                                                                       1.715.225

                                               2.000.000
 Bevölkerungsanstieg setzt sich weiter fort
 2013 bis 2017: Zuwachs um 89.900 Ein-
                                               1.500.000
  wohner bzw. um 4,9 % (Hauptwohnsitz:
  +92.000 EW bzw. +5,1 % | Nebenwohnsitz:
  -2.100 EW bzw. -4,9 %)                       1.000.000

 Dynamik hat im Vergleich zum vorange-
  henden Betrachtungszeitraum zugenom-          500.000

  men (2008 bis 2012: +38.460 Einwohner
  bzw. +2,2 %)                                        0
                                                           2003

                                                                       2004

                                                                                   2005

                                                                                               2006

                                                                                                           2007

                                                                                                                                               2010

                                                                                                                                                           2011

                                                                                                                                                                       2012

                                                                                                                                                                                   2013

                                                                                                                                                                                               2014

                                                                                                                                                                                                           2015

                                                                                                                                                                                                                       2016

                                                                                                                                                                                                                                   2017
                                                                                                                       2008*

                                                                                                                                   2009*

 Zuzug von Asylsuchenden hat die Entwick-
  lung verstärkt. Der geschätzte Zuwachs                                                                               Hauptwohnsitze

  ohne Flüchtlinge beträgt +46.000 Einwoh-                                                                                                                                           Quelle: Statistikamt Nord

  ner bzw. +2,5 %.

             WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                                                                                                         Seite 8
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Bezirk Eimsbüttel wächst etwas langsamer als die Hansestadt
 2017 hatte der Bezirk Eimsbüttel 270.820     Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel
                                                      und der Hansestadt Hamburg im Vergleich
  Einwohner, davon waren etwa 7.110 mit
  einem Nebenwohnsitz gemeldet
 Mit einem Anteil von 14,1 % an der Bevöl-
  kerung der Hansestadt ist Eimsbüttel be-
  zogen auf die Einwohnerzahl der fünft-
  größte Bezirk
 Der Einwohnerzuwachs hat sich in den
  letzten Jahren fortgesetzt (2013 bis 2017:
  +11.030 Personen | +4,2 %), blieb aller-
  dings leicht hinter der Entwicklung Ham-
  burgs (+4,9 %) zurück
 Knapp 12,3 % des Bevölkerungszuwachses
  der Hansestadt schlugen sich im Bezirk
  Eimsbüttel nieder
                                                                                                                       Quelle: Statistikamt Nord
 Der Bevölkerungszuwachs hat deutlich zu-
  genommen. Im Vergleichszeitraum (2008
  bis 2012) fiel der Anstieg noch deutlich
  niedriger aus (+6.420 | +2,6 %)

   Bezirk mit dem zweiniedrigsten relativen Bevölkerungszuwachs
 Im Vergleich der Hamburger Bezirke weist     Abb. 8: Einwohnerentwicklung der Hamburger Bezirke
                                                      2008 bis 2012 und 2013 bis 2017 im Vergleich
  Eimsbüttel zwischen 2013 und 2017 das
  zweitniedrigste relative Bevölkerungs-              Bezirk Altona                           2,7%
                                                                                                                     4,9%
  wachstum auf
                                                   Bezirk Bergedorf                      2,4%
                                                                                                                     4,9%
 In absoluten Zahlen (+11.030 Einwohner)
  ist der Einwohnerzuwachs in vier der sie-        Bezirk Eimsbüttel                       2,6%
                                                                                                             4,2%
  ben Bezirke höher (Platz 1 Hamburg-Nord                                              2,1%
                                               Bezirk Hamburg-Mitte
                                                                                                             4,3%
  = +19.670 EW | Platz 7 Bergedorf =
  +6.120 EW)                                   Bezirk Hamburg-Nord                                3,1%
                                                                                                                                     6,5%

 Zwischen 2008 und 2012 war der Bevöl-              Bezirk Harburg    0,5%
                                                                                                                                  6,3%
  kerungsanstieg im interbezirklichen Ver-
                                                                               1,5%
  gleich absolut und relativ der drittgrößte       Bezirk Wandsbek
                                                                                                            4,1%

                                               Hansestadt Hamburg                      2,2%
                                                                                                                     4,9%

                                                                   0,0%       1,0%      2,0%         3,0%     4,0%      5,0%      6,0%      7,0%
                                                                                      2008 bis 2012                  2013 bis 2017
                                                                                                                       Quelle: Statistikamt Nord

             WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                         Seite 9
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Kleinräumig heterogene Bevölkerungsentwicklung
 Innerhalb der Stadt und des Bezirks ver-         Abb. 9: Bevölkerungsentwicklung auf Stadtteilebene 2013 bis 2017
  läuft die Entwicklung sehr heterogen
 Zentrale Einflussfaktoren:
   Neubautätigkeit: Wachstum schlägt sich
   fast ausschließlich an Standorten mit einer
   hohen Neubautätigkeit nieder. Stadtteile
   mit hohen Baufertigstellungszahlen ge-
   winnen überdurchschnittlich viele Einwoh-
   ner hinzu
   Bevölkerungs- und Altersstrukturen: In al-
   ternden Quartieren ohne nennenswerten
   Neubau sind sinkende Einwohnerzahlen zu
   beobachten
   Generationenwechsel: Im Zuge eines statt-
   findenden Generationenwechsels kann die
   Belegungsdichte wieder zunehmen

                                                                                                Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

   Stadtteile Stellingen, Harvestehude, Schnelsen und Eidelstedt mit dem stärksten Bevölkerungsanstieg
 Im Bezirk Eimsbüttel ist in allen Stadtteilen    Tab. 1: Kleinräumige Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel
                                                           2013 bis 2017 und Vergleich zu 2008 bis 2012
  ein Bevölkerungszuwachs zu beobachten                                                          Veränderung             Veränderung
                                                                        Bevölkerungsstand
                                                                                                 2013 bis 2017           2008 bis 2012
 Die deutlichsten – über dem gesamtstäd-
                                                                         2013        2017      Absolut    Relativ     Absolut      Relativ
  tischen Durchschnitt liegenden - Zu-
                                                  Eimsbüttel            56.097      57.541     1.444       2,6%        2.143        4,0%
  wächse in Stellingen, Schnelsen, Eidelstedt
                                                  Harvestehude          16.875      17.952     1.077       6,4%         298         1,8%
  sowie Harvestehude. Die beiden erstge-
                                                  Hoheluft-West         13.033      13.337      304        2,3%         446         3,6%
  nannten sind auch die Standorte mit den
  höchsten Baufertigstellungszahlen.              Rotherbaum            16.091      16.744      653        4,1%         436         2,8%

                                                  Lokstedt              27.493      28.534     1.041       3,8%        1.354        5,4%
 Demgegenüber wuchsen die Stadtteile
  Eimsbüttel, Hoheluft-West und Rother-           Stellingen            23.818      25.753     1.935       8,1%         819         3,6%

  baum – auch aufgrund fehlender Flächen-         Eidelstedt            30.935      32.601     1.666       5,4%         732         2,4%

  potenziale und geringerer Fertigstellungs-      Niendorf              40.145      41.670     1.525       3,8%         339         0,9%

  zahlen – langsamer als der städtische           Schnelsen             27.853      29.578     1.725       6,2%         171         0,6%

  Durchschnitt. Das Wachstum schlägt sich         Bezirk Eimsbüttel    252.340     263.710     11.370      4,5%        6.738        2,8%
  damit weniger in den gefragtesten, zentra-      Hansestadt Hamburg   1.788.994   1.880.997   92.003      5,1%        39.996       2,3%
  len Stadtteilen, sondern in der Urbanisie-                                                                      Quelle: Statistikamt Nord
  rungszone und den äußeren Stadtteilen
  nieder

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                Seite 10
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Kleinräumig sehr heterogene Bevölkerungsentwicklung
 Noch deutlicher wird die Heterogenität der     Abb. 10: Kleinräumige Bevölkerungsentwicklung auf Ebene
                                                        der statistischen Gebiete 2013 bis 2017
  Entwicklung und der Einfluss der unter-
  schiedlichen Faktoren unterhalb der Stadt-
  teilebene.
 Beispiele
   Neubau: Die Neubauprojekte „Sophienter-
   rassen“ in Harvestehude, „FairFlats 111“ in
   Stellingen oder im Riekbornweg in Schnel-
   sen haben zu einem deutlichen Einwohner-
   zuwachs in den Quartieren geführt.
   Flüchtlingsunterkünfte: Ähnliche Prozesse
   zeigen sich auch an Standorten öffentlich-
   rechtlicher Unterbringungen
   Alterungsprozesse: Demgegenüber geht in
   einigen Teilräumen des Bezirkes, z. B. in
   Niendorf, die Zahl der Einwohner zurück. In
   diesen Quartieren ist der Seniorenanteil
   mit 28,1 % bis 32,5 % (HH und Bezirk Eims-
   büttel: 18,4 % bzw. 19,2 %) überdurch-
   schnittlich hoch. Im Zuge der Verringerung
   der durchschnittlichen Haushaltsgröße le-
   ben insgesamt weniger Menschen im
   Quartier. Im Zuge eines sukzessive statt-
   findenden Generationenwechsels kann die
   Zahl der Einwohner wieder ansteigen.

                                                                                    Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                   Seite 11
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

2.2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung und Wanderungen

   Hamburg: Positive natürliche Entwicklung setzt sich fort – Weiterer Anstieg der Geburtenzahlen
 Zentrale Komponenten der Demografie             Abb. 11: Natürliche Bevölkerungsentwicklung in der
                                                           Hansestadt Hamburg 2008 bis 2017
  sind die natürliche Bevölkerungsentwick-
                                                  25.000
  lung (Geburten, Sterbefälle) und die Wan-
  derungsbewegungen (Zu-, Fortzüge)               20.000

                                                                                                                                                                           21.252
                                                                                                                                                              21.230
                                                                                                                                                   19.768
                                                                                                                                      19.039
                                                                                                                          18.137
 Im Gegensatz zur Bundesrepublik ist in

                                                                                                               17.706
                                                                                      17.377

                                                                                                 17.125
                                                  15.000

                                                                        16.779
                                                             16.751
  Hamburg seit 2010 ein Geburtenüber-             10.000
  schuss zu verzeichnen, Tendenz steigend
                                                   5.000
 Im Durchschnitt der Jahre 2013 bis 2017
                                                       0
  wurden 10,6 Geburten je 1.000 Einwohner                   -340       -409          317         65           694         879       2.259        2.203       4.116        3.528

  registriert (Vergleich 2008 bis 2012: 9,6)       -5.000

 Gegenüber dem Vergleichszeitraum ist die        -10.000

                                                                                                                                      -16.780
                                                                                                               -17.012
                                                                                      -17.060

                                                                                                 -17.060
                                                             -17.091

                                                                                                                                                              -17.114
                                                                        -17.188

                                                                                                                          -17.258

                                                                                                                                                   -17.565

                                                                                                                                                                           -17.724
  Zahl der Geburten deutlich gestiegen            -15.000
  (ø +2.740 Geburten pro Jahr, +16,0 %)
                                                  -20.000
 Demgegenüber starben zwischen 2013                        2008       2009         2010        2011         2012        2013        2014         2015       2016         2017

  und 2017 im Durchschnitt 9,2 Hamburger                                        Geburten                      Sterbefälle                       Natürlicher Saldo
                                                                                                                                                Quelle: Statistikamt Nord
  je 1.000 Einwohner (2008 bis 2012: 9,5)
 Im Vergleich zu 2008 bis 2012 ist ein leich-
  ter Anstieg der Sterbefälle (ø +210 Ster-
  befälle pro Jahr, +1,2 %) zu verzeichnen

   Eimsbüttel: Weiter steigende Zahl von Geburten – Leichter Anstieg der Zahl der Sterbefälle
 Der Bezirk Eimsbüttel weist über den ge-        Abb. 12: Natürliche Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Eimsbüttel
                                                           2008 bis 2017
  samten Betrachtungs- und Vergleichszeit-
                                                   4.000
  raum einen Geburtenüberschuss auf
 Zwischen 2013 bis 2017 wurden 11,0 Kin-          3.000
                                                                                                                                                             3.122

                                                                                                                                                                          2.994
                                                                                                                                                  2.955

  der je 1.000 Einwohner pro Jahr und damit
                                                                                                                                     2.808
                                                                                                                         2.692
                                                                                                              2.589
                                                                                     2.519

                                                                                                2.498
                                                            2.426

                                                                       2.390

                                                   2.000
  mehr als im Hamburger Durchschnitt ge-
  boren (Zum Vergleich: 2008 bis 2012 9,8          1.000
                                                                                                                                                             855
                                                                                                                                                                          680
                                                                                                                                     580          549
                                                                                                                         418
  Geburten je 1.000 Einwohner p. a.)                        254        267          195         180
                                                                                                             357

                                                       0
 Gegenüber dem Vergleichszeitraum ist die
  Zahl der Geburten deutlich gestiegen            -1.000
  (ø +430 Geburten p. a. | +17,3 %)
                                                                       -2.123
                                                            -2.172

                                                                                                                                     -2.228
                                                                                                              -2.232

                                                                                                                                                             -2.267
                                                                                                                         -2.274

                                                                                                                                                                          -2.314
                                                                                                -2.318
                                                                                     -2.324

                                                                                                                                                  -2.406

                                                  -2.000
 Die Zahl der Sterbefälle lag mit 8,6 pro
  1.000 Einwohnern pro Jahr unter dem
                                                  -3.000
  Hamburger Durchschnitt (2008 bis 2012:                    2008       2009         2010        2011         2012        2013       2014         2015        2016         2017

  8,8 je 1.000 Einwohner). Gegenüber dem                                Geburten                         Sterbefälle                Natürlicher Saldo

  Vergleichszeitraum ist die Zahl der Sterbe-                                                                                                   Quelle: Statistikamt Nord

  fälle leicht gestiegen (ø +64 p. a. | +2,9 %)

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                                                        Seite 12
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Hamburg: Anhaltend hohe Anziehungskraft Hamburgs – Zahl der Zuzüge steigt weiter
 Der zweite demografische Faktor, die         Abb. 13: Außenwanderungen der Hansestadt Hamburg 2008 bis 2017
                                                        (Zu- und Fortzüge über die Stadtgrenze)
  Wanderungen, weisen eine höhere Variabi-
                                               140.000
  lität auf
                                               120.000

                                                                                                                                                               120.622
 In Hamburg sind konstant Wanderungsge-       100.000

                                                                                                                                                                          112.095

                                                                                                                                                                                      106.453
                                                                                                                                                 105.600
                                                                                                                                     102.953
  winne – mit einer steigenden Tendenz – zu     80.000

                                                                                                                         92.304
                                                                                                          90.675
                                                                                             83.916
                                                                               81.740
                                                                 81.263
                                                60.000
  beobachten, wobei das Jahr 2015 durch
                                                40.000
  den Flüchtlingszuzug beeinflusst ist
                                                20.000
 Von 2013 bis 2017 lag der durchschnittli-             0
                                                             1.161         1.958          11.364 11.725 14.767 18.218 18.326 33.795 22.772 16.052
  che Wanderungsgewinn bei 21.830 Perso-       -20.000

                                                                                             -72.552
                                               -40.000

                                                                                                                         -77.537
  nen pro Jahr (ohne 2015 bei 18.840)

                                                                                                          -78.950
                                                                               -79.782
                                                                 -80.102

                                                                                                                                     -84.735

                                                                                                                                                               -86.827
                                                                                                                                                 -87.274

                                                                                                                                                                          -89.323

                                                                                                                                                                                      -90.401
                                               -60.000
 Gegenüber dem Vergleichszeitraum ent-        -80.000
  spricht dies mehr als einer Verdoppelung    -100.000

  (2008 bis 2012: ø 8.200 Personen p. a.)     -120.000
                                              -140.000
 Ursächlich ist vor allem die weiter stei-                   2008          2009          2010          2011          2012         2013         2014          2015       2016         2017

  gende Zahl von Zuzügen nach Hamburg                                                Zuzüge                          Fortzüge                              Wanderungssaldo
                                                                                                                                                            Quelle: Statistikamt Nord
  (2013-2017: ø 109.550 Personen | 2008-
  2012: 85.980), u.a. aus dem Ausland
 Parallel ist auch die Zahl der Fortzüge –
  u. a. in den Stadt-Umland-Raum – gestie-
  gen (2013-2017: ø 87.710 Personen |
  2008-2012: 77.790)

   Eimsbüttel: Steigende Außenwanderungsgewinne und Binnenwanderungsverlust
 Analog zur Entwicklung der Hansestadt        Abb. 14: Wanderungen Bezirk Eimsbüttel 2008 bis 2017
  verzeichnet auch der Bezirk Eimsbüttel      40.000

  konstante Wanderungsgewinne                 30.000
                                                                                                                                                               32.404

                                                                                                                                                                          32.256

                                                                                                                                                                                       31.339
                                                                                                                                    30.135

                                                                                                                                                 30.084

 Außenwanderungen: Diese werden durch
                                                                                                                       27.661
                                                                                                        26.877
                                                                           26.171
                                                             26.123

                                                                                          25.916

                                              20.000
  den Zuzug von außerhalb Hamburgs getra-
  gen. Der jährliche Außenwanderungsge-       10.000

  winn lag zwischen 2013 und 2017 bei
                                                   0
  2.960 Personen und ist gegenüber dem                      -135           990           1.909         1.392         2.045         3.072        2.765        4.381       2.128        693

  Vergleichszeitraum deutlich gestiegen       -10.000
                                                                                          -24.007
                                                                           -25.181

                                                                                                        -25.485

                                                                                                                       -25.616
                                                             -26.258

                                                                                                                                    -27.063

                                                                                                                                                 -27.319

  (2008 bis 2012: ø 1.120 Personen)
                                                                                                                                                               -28.023

                                                                                                                                                                          -30.128

                                                                                                                                                                                       -30.646

                                              -20.000

 Binnenwanderungen: Bei den stadtinter-
                                              -30.000
  nen Umzügen ist ein Wanderungsverlust
  zu verzeichnen (2013 bis 2017: ø -350       -40.000
                                                            2008           2009          2010          2011          2012          2013         2014          2015       2016         2017
  Personen), der im Verhältnis zu 2008 bis
                                                                               Zuzüge                             Fortzüge                     Wanderungssaldo
  2012 (ø 120 Personen) eine Trendumkehr
                                                                                                                                                            Quelle: Statistikamt Nord
  darstellt und durch den Flüchtlingszuzug
  noch gedämpft wurde

             WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                                                                                    Seite 13
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Eimsbüttel: Bevölkerungszuwachs durch ausbildungs- und arbeitsplatzbezogenen Zuzug getragen
 Heterogenität der Wanderungen bezüglich         Tab. 2: Außen- und Binnenwanderungen des Bezirks Eimsbüttel
                                                          nach Altersgruppen 2013 bis 2017 (Summe)
  Altersgruppen und räumlicher Ausprägung
                                                                               Außenwanderung                      Binnenwanderung
 Außenwanderungen 2013 bis 2017:                                     Zuzüge      Fortzüge      Saldo     Zuzüge      Fortzüge       Saldo
                                                 bis 6 Jahre             3.659       -4.232        -573       5.677       -6.543        -866
   Die größten Wanderungsgewinne gibt es         6 bis 18 Jahre          5.021       -3.409      +1.612       5.044       -5.307        -263
   bei 18- bis 30-Jährigen, deren Fokus auf      18 bis 30 Jahre        38.311      -23.139     +15.172      28.949     -27.636       +1.313

   den zentralen Stadtteilen, insbesondere       30 bis 45 Jahre        21.542      -21.415        +127      25.350     -26.241         -891
                                                 45 bis 65 Jahre         8.454       -8.881        -427       8.660       -9.365        -705
   Eimsbüttel, liegt                             65 bis 80 Jahre         1.614       -2.223        -609       2.205       -2.451        -246
   Ferner gibt es leichte Gewinne bei Fami-      80 Jahre und älter       599        -1.101        -502       1.133       -1.236        -103
                                                 Insgesamt              79.200      -64.400     +14.800      77.018     -78.779        -1.761
   lien, von denen eher die einfamilienhausge-
                                                                                                                   Quelle: Statistikamt Nord
   prägten Stadtteile (Fokus: Eidelstedt,
   Niendorf, Stellingen) profitieren
 Binnenwanderungen 2013 bis 2017:
   Der Bezirk verliert Familien durch inner-
   städtische Umzüge. Diese ziehen aus der
   Kernstadt in Richtung der EFH-geprägten
   Stadträume. Davon profitieren auch die
   äußeren Stadtteile (z. B. Eidelstedt,
   Schnelsen)
   Gewinne bei 18- bis 30-Jährigen – Fokus:
   Innerstädtische Lagen (v. a. Eimsbüttel)

   Fokus der Zuziehenden auf den zentralen Lagen Hamburgs
 Räumlich konzentriert sich die Nachfrage        Abb. 15: Kleinräumiger Außenwanderungssaldo 2013 bis 2017
  der von außen Zuziehenden weiterhin auf
  die zentralen Stadtteile Hamburgs, auf de-
  nen der höchste Nachfragedruck liegt
 Da die Nachfrage kaum bedient werden
  kann, sind deutlich stärkere Ausweichten-
  denzen in Richtung der Urbanisierungs-
  zone bzw. in Richtung der äußeren Stadt-
  teile zu beobachten
 Anders als im Vergleichszeitraum in dem
  insbesondere viele äußere Stadtteile (33)
  Außenwanderungsverluste aufwiesen, gibt
  es kaum Stadtteile (8 Stadtteile), die keine
  Außenwanderungsgewinne verzeichnen

                                                                                                  Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

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                                                                                                                                   Seite 14
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Fortzugstendenz von Familien in Richtung äußerer Stadtteile bzw. in den Umland-Raum
 Zwischen 2013 und 2017 ist – in Teilen         Abb. 16: Kleinräumiger Außenwanderungssaldo unter 18-Jähriger
                                                          2013 bis 2017
  auch beeinflusst durch den Flüchtlingszu-
  zug – ein deutlicher Zuzugstrend von Fa-
  milien (Wanderungsgewinn bei unter 18-
  Jährigen von ø 2.700 Personen pro Jahr)
  erkennbar, was einer Trendumkehr gegen-
  über dem Vergleichszeitraum entspricht
  (2008 bis 2012: ø -420 Personen p. a.)
 Während es bei den 18- bis 30-Jährigen in
  den innerstädtischen Lagen die größten
  Wanderungsgewinne gibt, ist bei Familien
  in diesen Stadtteilen eher eine Fortzugs-
  tendenz erkennbar
 An den innerstädtischen Standorten gibt
  es eine große Zahl von Haushalten in der
  Familiengründungsphase. Diese Lagen
  sind für Familien sehr attraktiv, sodass die
  jungen Familienhaushalte gern an diesen
  Standorten bleiben (Zahl/Anteil der Haus-                                        Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap
  halte mit Kindern steigt).
 Mit weiterem Nachwuchs ist auch der Be-
  darf nach mehr Raum und häufig auch der
  Fortzug aus den zentralen Quartieren ver-
  bunden. Große familiengerechte Wohnun-
  gen sind hier schwerer zu finden bzw. zu
  finanzieren. Haushalte, die sich den
  Wunsch nach einem Einfamilienhaus erfül-
  len möchten, ziehen in die äußeren Stadt-
  teile der Hansestadt (vgl. Binnenwande-
  rungen S. 16) bzw. vor allem in den Stadt-
  Umland-Raum (Wanderungsverlust bei un-
  ter 18-Jährigen gegenüber Umlandkreisen
  von ø 1.540 Personen pro Jahr)

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

                                                                                                                  Seite 15
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Binnenwanderungsgewinne vor allem in den äußeren Stadtteilen
 Anders als die Außenwanderungen, die auf      Abb. 17: Kleinräumiger Binnenwanderungssaldo 2013 bis 2017
  die zentralen Stadträume Hamburgs aus-
  gerichtet sind, verlaufen die innerstädti-
  schen Umzüge stärker in Richtung der äu-
  ßeren Stadtteile, die durch Einfamilienhäu-
  ser geprägt sind.
 Mit Ausnahme von Lokstedt verlieren die
  Stadtteile im Kerngebiet und der Urbani-
  sierungszone des Bezirks Einwohner durch
  Umzüge innerhalb Hamburgs. Die äußeren
  Stadtteile (insbesondere Schnelsen) ge-
  winnen Einwohner hinzu.

                                                                                   Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

   Innerstädtische Fortzüge besonders bei Familien
 Zielgruppenspezifisch sind die Binnenwan-     Abb. 18: Kleinräumiger Binnenwanderungssaldo unter 18-Jähriger
                                                         2013 bis 2017
  derungen sehr heterogen
 Die höchste Umzugsintensität weisen die
  18- bis 30-Jährigen auf, da diese Lebens-
  phase von häufigeren Veränderungen
  (Auszug bei den Eltern, Zusammenziehen
  mit dem Partner etc.) geprägt ist. Diese
  Gruppe sucht die innerstädtischen Quar-
  tiere und der Bezirk Eimsbüttel gewinnt in
  den zentralen Lagen Einwohner in dieser
  Altersgruppe hinzu.
 Demgegenüber gibt es Binnenwande-
  rungsverluste des Bezirkes bei Familien,
  darauf deuten der negative Saldo bei den
  unter 18-Jährigen sowie bei den 30- bis
  45-Jährigen hin. Lediglich Schnelsen, Nien-
  dorf und Eidelstedt verzeichnen einen Bin-
  nenwanderungsgewinn
                                                                                   Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

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                                                                                                                  Seite 16
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

   Binnenwanderungsgewinne aus innerstädtischen Lagen – Fortzüge in Richtung äußerer Stadtteile
 Die Differenzierung der Binnenwanderung      Abb. 19: Binnenwanderungen mit dem Quell- und Zielort
                                                        Bezirk Eimsbüttel 2013 bis 2017
  nach dem Quell- und Zielort zeigt drei we-
  sentliche Wanderungsmuster:
 Zum einen gewinnt Eimsbüttel Einwohner
  durch innerstädtische Umzüge aus vielen
  gefragten innerstädtischen Stadtteilen
  (z. B. Eppendorf, Hoheluft-Ost, St. Pauli,
  Neustadt) sowie aus dem Hamburger Os-
  ten (z. B. Hamm, Marienthal, Lohbrügge)
  hinzu. Die Binnenwanderungsgewinne (bis
  2016) aus Harburg und Rahlstedt (ab
  2016) sind vom Zuzug von Flüchtlingen
  aus den Ankunftszentren (ZEA) beein-
  flusst.
 Binnenwanderungsverluste gibt es vor al-
  lem in Richtung äußerer einfamilienhaus-
  geprägter Stadtteile, insbesondere in den
  Bezirken Altona, Hamburg-Nord und
  Wandsbek.                                                                        Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap

   Höchste Fluktuation in den zentralen Stadtteilen
 Ein wichtiger Indikator für die Wohnungs-    Abb. 20: Fluktuation 2017 (Mobilitätskennzahl)
  marktentwicklung ist die Fluktuation, ab-
  gebildet durch die Mobilitätskennzahl.
  Diese gibt an, wie viele Personen je 1.000
  Einwohnern an Umzügen beteiligt sind.
  Das bedeutet, bei einer Mobilitätskennzahl
  von 100 ziehen 100 von 1.000 bzw. 10 %
  der Einwohner um.
 Der Bezirk Eimsbüttel (11,4 %) weist eine
  mit der Gesamtstadt (11,2 %) vergleich-
  bare Fluktuation auf.
 Sowohl in Hamburg (2013: 10,6 %) insge-
  samt als auch im Bezirk Eimsbüttel (2013:
  11,0 %) ist die Fluktuation mindestens
  stabil geblieben bzw. leicht ansteigend
 Die höchste Fluktuation gibt es in den ge-
  schosswohnungsbaugeprägten Stadttei-
  len, in den äußeren Stadträumen ist sie e-                                       Quelle: Statistikamt Nord | OpenStreetMap
  her gering.

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                                                                                                                  Seite 17
Wohnungsmarktsituation im Bezirk Eimsbüttel

Vertiefung – Stadtteilspezifische Wanderungsmuster

   Eimsbüttel: Außenwanderungsgewinn – Zuzug junger Erwachsener – Fortzug von Familien und Senioren
 Der Stadtteil Eimsbüttel verzeichnet, wie      Tab. 3: Eimsbüttel – Außenwanderungen differenziert nach Alters-
                                                         gruppen sowie Ziel- und Herkunftsregionen 2013-2017
  alle zentralen Stadtteile Hamburgs, einen
                                                                         0-5           6-17   18-29   30-44   45-64    65-79        80 u. ä.
  Außenwanderungsgewinn (2013 bis 2017:         Umlandkreise             -264          -11    702     -646    -128      -66           -44
  +3.140 Personen).                             Sonst. Norddeutschland          -141                  1.596                    -64

 Dieser resultiert, unabhängig von der Re-     Sonst. Deutschland              -119                  1.771                    -31

  gion, fast ausschließlich aus dem Zuzug       Ausland                         167                   1.553                    -6

                                                Unbekannt                       -64                   -971                     -94
  von 18- bis 30-Jährigen.
                                                                                                               Quelle: Statistikamt Nord
 In allen anderen Altersgruppen gibt es Au-
  ßenwanderungsverluste.
 Zu erkennen ist insbesondere der Fortzug
  von Familien in das Umland bzw. in den
  norddeutschen Raum. Lediglich gegenüber
  dem Ausland gibt es einen Wanderungsge-
  winn bei den unter 18-Jährigen.
 Darüber hinaus ziehen mehr Personen zwi-
  schen 45 und 64 Jahren und Senioren zu
  als fort.

   Eimsbüttel – Binnenwanderungsverlust - Fortzüge von Familien in Richtung äußerer Stadtteile
 Wie beschrieben verlaufen die Binnenwan-       Abb. 21: Eimsbüttel – Binnenwanderungen differenziert nach Alters-
                                                          gruppen sowie Ziel- und Herkunftsstadtteilen 2013-2017
  derungen aus der Kernstadt in Richtung
  der äußeren Lagen. Eimsbüttel verzeichnet
  zwischen 2013 und 2017 einen Binnen-
  wanderungsverlust (-3.160 Personen).
 Gewinne gibt es lediglich gegenüber eini-
  gen zentralen Stadtteilen, etwa St. Pauli,
  Sternschanze oder Rotherbaum.
 Die Wanderungsgewinne beziehen sich
  ausschließlich auf die 18- bis 30-Jährigen.
 Größte Verluste in Richtung Lokstedt,
  Niendorf, Stellingen, Schnelsen und Ei-
  delstedt sowie in den Bezirk Altona.
 Größte Gruppe der Fortziehenden sind Fa-
  milien.
 Fortzugstendenz bei Senioren beispiels-
  weise nach Lokstedt, Niendorf, Stellingen.
                                                                                                               Quelle: Statistikamt Nord

              WOHNUNGSMARKTANALYSE ZUM WOHNUNGSBAUPROGRAMM DES BEZIRKS EIMSBÜTTEL 2020

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