ZeitenWENDE - SOS-Ruf für die Erde! Was trägst Du zu ihrer Rettung bei? - Tierschutzpartei
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ZeitenWENDE Juli - Sept. 2008 Nr. 31 Partei-Magazin für Mitglieder und Interessenten SOS-Ruf für die Erde! Was trägst Du zu ihrer Rettung bei?
INHALT, EDITORIAL Interne Hinweise, Veranstaltungs- termine ................................................................................. 3 Liebe Mitglieder und Interessenten, Tierrechte und Tierschutz Mit einem Poster fing alles an... ....................... 4 Ein wenig Mut zum Risiko um der Tiere willen ...................................................... 6 Blitzkarriere ........................................................................ 7 seit Margret Giese und ich die Redaktionsleitung der Es gibt viele Möglichkeiten,. ZEITENWENDE im Herbst des Jahres 2006 (ab Ausgabe etwas zu bewegen ....................................................... 8 25) übernahmen, haben wir Sie meistens mit „Horror-Mel- Für die Tiere tanzt er auf vielen. dungen“ konfrontiert. Dies geschah, um Ihnen ein möglichst realistisches Bild des Hochzeiten . ........................................................................ 9 Ist-Zustandes dieser Welt zu zeichnen: das Ende des Regenwaldes, die Klimaka- tastrophe, die mörderische Ausbeutung der Ozeane und das rätselhafte Verschwin- Politik den der Bienen. Wir berichteten über die Lebensbedingungen in der tierquäle- 22. Bundesparteitag ............................................... 10 rischen „Mastkaninchen“- und „Masthühner“-Haltung sowie in den „Pelztier“- Pressemitteilung . ...................................................... 12 KZs. Es ging um die Grausamkeit des Schächtens, um die Perversion des Jagens und Hobby-Angelns und um das Verbrechen Haustierdiebstahl. Es gab Artikel Umweltschutz über Gammelfleisch und Fettleibigkeit, über Hartz IV, die Teuerungswelle und Alternative Energien - es funktioniert! . 13 die Unterschicht, über den G-8 Wahnsinn, die Lobbyisten als geheime Macht im Bilder für die Umwelt ............................................ 14 Staat und viel Unerfreuliches und Beängstigendes mehr. Wir haben nichts drama- tisiert, aber auch nichts beschönigt! Essays, Ethik und Vorträge Plädoyer für bedingungsloses Helfen..... 15 Damit haben wir Ihnen sicherlich viel zugemutet, aber wir haben nur mit spit- SOS-Ruf für die Erde ............................................... 15 zer Feder und unzensiert die Wahrheit beschrieben. Vorstand-/Basis-Aktivitäten Mit der vorliegenden ZEITENWENDE wollen wir nun auch einmal positivere Funktionsträger, Kontakt-Adressen und Aspekte unseres Kampfes für benachteiligte Menschen, gequälte Tiere und die Aktivitäten . ..................................................................... 16 ausgebeutete Umwelt aufzeigen. Sie lernen Menschen kennen - Mitglieder un- Vorstände der Landesverbände, Kreis- serer Partei und Personen, die uns unterstützen - die auf nicht alltägliche Art und und Ortsverbände .................................................... 17 Weise ihren ganz persönlichen Beitrag leisten, um den großen Zielen näherzu- Landesverbände in Aktion – Internes kommen: der Etablierung der Rechte der Tiere in unserer Gesellschaft und dem Titelbild: Quelle: H.P. Jansen, Fotos S. 2: Sabine Jedzig, Wilhelm Pröhl, aboutpixel.de / Emergie³ © hellhunter2k näher beleuchtet . ..................................................... 18 Erhalt einer intakten und lebenswerten Erde. Verschiedenes Ich bin mit den in dieser Ausgabe beschriebenen Menschen befreundet. Und Literaturempfehlungen ...................................... 23 ich bin dankbar, dass ich diese Menschen kennenlernen durfte, denn aus ihrem Veganes Rezept/Restaurantempfehlung,. außergewöhnlichen Engagement schöpfe ich in Stunden, wenn der Mut einmal Impressum ...................................................................... 24 müde wird, die Kraft, weiterzumachen. Fragebogen/Infomaterial .................................. 25 Mitglieder werben ................................................... 26 Natürlich gibt es noch viele andere Menschen, die sich in ähnlich ausgefallener LeserInnenbriefe ....................................................... 27 Art und Weise wie diejenigen, die in dieser Ausgabe vorgestellt werden, engagie- Positiv-Nachrichten ................................................ 28 ren und die ihr Leben und ihre ganze Kraft in den Dienst der Sache stellen. Viele kenne ich nicht, mit einigen bin ich befreundet, wie z.B. mit dem Autor und Tier- Es gibt viele 22. Bundesparteitag rechte-Philosophen Dr. Helmut Kaplan, mit dem Rechtsanwalt Wolfgang Schind- Möglichkeiten... ler, der am 13.4.1999 in der Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht ein Verbot der Käfighaltung von Legehennen erzielte(von Seehofer skandalöserweise jedoch ignoriert), mit der Pädagogin und Initiatorin des Projektes „Schüler für Tiere“, Regina Kowalzik, um nur einige zu nennen. Hätte unsere ZEITENWEN- 8 10 DE mehr Seiten, so stünde ihre „Geschichte“ selbstverständlich auch in dieser Ausgabe. Alternative Energien - Ich wünsche mir für Sie, liebe Leserinnen und Leser, dass Ihnen diese Berichte es funktioniert! - genauso wie mir - Kraft, Mut und neue Impulse für das eigene Tätigwerden ge- ben. Vielleicht werden Sie auch durch diese Beispiele eines nicht ganz alltäglichen Engagements inspiriert, mit eigenen neuen Ideen zur Rettung der Erde beizutra- gen. Liebe Leserinnen und Leser, der SOS-Ruf für die Erde ist klar und deutlich zu hören - jetzt muss gehandelt werden! Stefan Bernhard Eck Redaktion ZEITENWENDE 13
INTERNE Hinweise, VERANSTALTUNGSTERMINE LV Baden-Württemberg Veranstaltungstermine Monatlicher offener Gesprächs- und Aktionskreis in Stuttgart: Von 18.30 bis 21.00 Uhr im Forum 3 - Café (Bücherstüble), Stuttgart- 81. Demonstration für eine Natur ohne Jagd Mitte, Gymnasiumstr. 19 - 21. Wegen wechselnder Termine bitten Am 12. Juli 2008 findet in Kassel die 81. Demonstration des Akti- wir, sich bei der Landesgeschäftsstelle, Tel. 07166-14 80, zu infor- onsbündnisses „Natur ohne Jagd e.V.“ statt. Treffpunkt um 12.00 mieren. Uhr vor dem Kasseler Hauptbahnhof. Der Demonstrationszug führt durch die Kasseler Innenstadt, die Abschlusskundgebung beginnt LV Bayern gegen 13.00 Uhr auf dem Königsplatz. Werktags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr unter Tel. 089-255 488 01 Weitere Informationen bezüglich „Natur ohne Jagd e.V.“ über Kristi- können sich Parteimitglieder und Interessierte über die politische ne Conrad, Tel.: 05671 - 50 01 90, oder über Kurt Eicher, E-Mail: Arbeit des Landesverbandes Bayern informieren. E-Mail: christine- info@abschaffung-der-jagd.de erfragen. engelschall@tierschutzpartei.de. LV Berlin Vegane Sommerparty 2008 Offenes Info- und Aktiventreffen jeden 1. Donnerstag im Monat ab Auf zur veganen Sommerparty nach Herzogenrath bei Aachen! Die- 19.00 Uhr. Den Ort des Treffens bitte bei der Geschäftsstelle erfra- se findet am 10.08.2008 um 13:00 Uhr im soziokulturellen Zentrum gen. Tel. 030-44 65 03 24 oder per E-Mail: artur-kalka@tierschutz- in der Dahlemer Straße 27 statt. partei.de oder artur.kalka@gmx.net. Es wird wieder eine Menge an leckerem, rein vegetarischem Essen angeboten, wie z.B. Bratlinge mit Tzatziki, Salate, Quiche, Chili- LV Hessen Suppe, aber auch Soja-Eis und Milch-Shakes oder Milch- und Ei- freie Kuchen und Waffeln. Nicht nur ethisch-orientierte Vegetarier Kontaktmöglichkeit für Mitglieder und Interessierte: Christa Rust, und Veganer werden sich über das riesige Angebot an Köstlichkeiten Tel. 069-5 60 21 63 oder E-Mail: christa.rust@t-online.de. freuen, sondern auch die vielen Lebensmittel-Allergiker, die aus ge- sundheitlichen Gründen keine Produkte mit Kuhmilch konsumie- LV Niedersachsen ren dürfen. Organisiert wird diese Veranstaltung von den Tierver- Jeden zweiten Mittwoch im Monat ab 14:30 Uhr findet ein Treffen suchsgegnern Aachen. Der Erlös aus diesem Fest kommt der bei Harald Piltz, Kreuzstraße 1, in 38118 Braunschweig statt. Hier- Tierrechtsarbeit zugute. zu sind unsere niedersächsischen Parteimitglieder und Interessierte herzlich eingeladen. Kontaktmöglichkeit: Margret Giese, Tel. 05331-90 45 25 oder E-Mail: margret-giese@tierschutzpartei.de. Veggie-Street-Day 2008 Besuchen Sie das bunte Straßenfest der Vegetarier und Veganer, den Landesgruppe Ostfriesland Veggie-Street- Day, am 06.09.2008 auf dem Reinoldikirchplatz in Fragen zur politischen Arbeit der Landesgruppe Ostfriesland sowie Dortmund! Wie im letzten Jahr wird wieder viel geboten: Info- und Fragen zum praktischen Tierschutz: Kai Jesiek, Telefon 04958 - 610 Verkaufsstände, Musik und veganes Essen sorgen für gute Stimmung. oder E-Mail: web.tierschutzpartei@ewetel.net. Die Teilnehmer werden einige Zeit vor der Veranstaltung auf der Homepage www.veggie-street-day.de bekannt gegeben. Auf dem LV Nordrhein-Westfalen Veggie-Street-Day wird gezeigt, wie groß die Bandbreite an tierleid- freien Produkten ist: vom Veggie-Burger über pflanzliche und tier- Kontaktmöglichkeit: Monika Thau, Tel. 0211-9 02 33 75 oder E- versuchsfreie Kosmetik bis hin zum lederfreien Schuh. Mail: monika-thau@tierschutzpartei.de. LV Saarland „Allianz für Tierrechte“ Kontaktmöglichkeit werktags von 14.00 Uhr bis 16.30 Uhr, Telefon Am 18. Oktober 2008 wird das Jahrestreffen der „Allianz für Tier- 037468-52 67 oder E-Mail: stefan-eck@tierschutzpartei.de.. rechte“ - diesmal in Kassel - stattfinden. Hierzu sind auch neue Mit- streiterInnen herzlich eingeladen. Da es vor allem um die Frage geht, LV Sachsen-Anhalt welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um im Jahr 2009 für die „Al- Kontaktmöglichkeit für Parteimitglieder und Interessierte über die lianz für Tierrechte“ Fortschritte zu erzielen, sind nur drei oder vier Geschäftsstelle: Telefon 031-6 07 72 83 oder E-Mail: bettina-fassl@ kurze Redebeiträge bzw. Tagesordnungspunkte eingeplant. Danach tierschutzpartei.de. soll in einer offenen Aussprache beraten werden, was zu tun ist, um die Idee einer starken „Allianz“ aus verschiedenen Tierschutz- und LV Thüringen Tierrechte-Organisationen zu verwirklichen. Der genaue Tagungs- ort, Beginn und Ende des Treffens standen bei Redaktionsschluss Fragen zum praktischen Tierschutz oder zur politischen Arbeit des noch nicht fest. Landesverbandes Thüringen: Harald von Fehr, Telefon 03621-40 07 Weitere Informationen über die Bundesgeschäftsstelle oder über 66, Fax 03621-50 66 11 oder E-Mail: tsp-lv.thueringen@tierschutz- Edgar Guhde vom „Politischen Arbeitskreis Tierrechte - PAKT.“ union.de. E-Mail: paktev@t-online.de ZeitenWENDE Nr. 31 3
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ Bernd Höcker: Mit einem Poster fing alles an … Als Tierrechtler, Tierschützer, Vegetarier oder Veganer begegnet man zwangsläufig irgend- wann seinem Namen. Er ist ein „Einzelkämpfer“ wie viele von uns. Schauen Sie sich die Webseiten von Bernd Höcker einmal an - es lohnt sich: www.veggiswelt.de und N icht alltäglich ist aber die Art und Weise seines persönlichen Engage- ments für Tierschutz, Tierrechte und Ve- eine entsprechende Erfahrung gemacht), und zum anderen war es grenzenlose Nai- vität. Nach dem schnellen Erfolg meines www.veggiswelt.de/produkte.htm. getarismus, wodurch Bernd Höcker zu ei- Posters „Mein Fleisch gehört mir“, mit ner der herausragenden Persönlichkeiten dem strahlend lachenden Schwein als Mo- Download-Möglichkeit des der deutschen Tierrechte-Bewegung wur- tiv, dachte ich, alles Weitere sei genauso Posters „Mein Fleisch gehört mir“ de. Grund für uns, mit ihm ein Interview einfach. Ich war so als Postkarte: www.veggiswelt.de/ zu führen! sehr von der Sache „...zum anderen MeinFleisch-Aufkleber-Grafik.pdf überzeugt, dass war es grenzen- Herr Höcker, das „Vegetarier Handbuch“ ich den Gedanken lose Naivität.“ erschien im Oktober 2007 in der dritten an einen Misser- überarbeiteten Auflage. Sie sind der Autor folg überhaupt nicht in Erwägung zog. Als und zugleich der Verleger. Etwa ein Jahr zu- ich die erste Auflage des „Vegetarier Hand- vor hat Ihr Verlag das buchs“ Ende 1995 fertig hatte, ließ ich Buch „Sie haben uns be- gleich 5.000 Exemplare davon drucken, handelt wie Tiere“ von obwohl ich eigentlich überhaupt kein Geld Manfred Karremann hatte. Ich glaubte, dass die komplette Auf- herausgegeben, der durch lage innerhalb von drei Monaten verkauft seine schockierenden wäre. Wenn ich geahnt hätte, dass dies fünf Fernsehdokumentati- lange Jahre dauern würde, hätte ich wahr- onen über Tiermiss- scheinlich den Mut nicht gehabt. Jetzt all- brauch bekannt ist. mählich stabilisiert sich aber die Situation 2003 sind die Bücher des Verlages. „Fleisch satt!“ (unter dem Autoren-Pseudo- Zwischen der Entwicklung eines Posters nym Karl Schlachter und dem Schreiben eines Buches liegen sozu- Stecher) sowie „Alexas sagen Welten, was den Arbeitsaufwand be- Wald“ von Inis Caillean trifft. Was hat Sie bewogen, ein Handbuch im Bernd Höcker Verlag für Vegetarier zu schreiben? erschienen. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Ich bin jemand, der sich manchmal sehr einen Verlag zu grün- schwer tut mit Neuem. Wenn ich es aber den? dann mit Mühe geschafft habe, kann ich eigentlich anderen auch ganz gut erklären, Zum einen war es die wie es geht. Als ich noch Fleischesser war, Fotos: Bernd Höcker Befürchtung, dass mir hatte ich große Schwierigkeiten mir vorzu- ein fremder Verlag zu stellen, ganz auf das Verspeisen der von sehr in das Projekt hin- mir schon immer sehr geliebten Tiere zu einpfuschen würde (ich verzichten. Es waren jede Menge Verdrän- hatte nämlich schon gungs- und Rechtfertigungsmechanismen 4 ZeitenWENDE Nr. 31
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ deren Zugang. So habe ich in meinem die übrigens auch von den Vegetariern be- Buch fast nur Bilder von Tieren, die sich zahlt werden. Kulturell finde ich es uner- trotz Gefangenschaft noch eine aufrechte träglich, dass unsere Kulturschaffenden Haltung und so etwas wie Stolz bewahren und andere sogenannte Promis, also die konnten. So kann man sehen, dass Tiere unsere Gesellschaft repräsentierende Elite, wie wir Menschen eine Würde haben, die mit Statussymbolen prahlt, die aus den wir nicht befugt sind anzutasten. Manfred schlimmsten Tierfolterungen hervorge- Karremann zeigt dagegen die wirklich düs- gangen sind: Pelzmäntel, für die jeweils teren Seiten des Tiermissbrauchs in seinen viele unschuldige Tiere ihr gesamtes Le- Filmen, wo den Tieren sinnbildlich ihr ben bei vollkommener Hoffnungslosigkeit Rückgrat komplett gebrochen wird. Dies in dunklen Gitterverliesen dahinvegetie- ist ebenso wich- ren mussten, oder man denke an die obli- tig zu zeigen. In „Man kann gatorischen Hummer-Partys. Hummer seinem Buch sehen, dass Tiere werden ohne Betäubung zu Tode gekocht, versucht er hin- wie wir Menschen also das Schlimmste, was man sich vorstel- gegen eine Grat- eine Würde len kann! Wenn schon unsere Eliten derar- wanderung, in- haben...“ tig grausame, archaische Riten pflegen, an dem er nur bis wem soll sich dann die übrige Bevölkerung zu einer „noch gerade erträglichen“ orientieren? Man darf diese Leute eben im Spiel, die mich vom Umstieg auf vege- Schwelle geht. Es gibt aber auch Men- nicht als Vorbild nehmen, sondern muss tarische Ernährung abhielten. Auch war da schen, die so etwas überhaupt nicht sehen den eigenen Kopf benutzen und eigene die Angst, in ein Vakuum zu fallen. Als ich möchten und die man am besten dadurch Wege suchen und gehen! 1984 mit immerhin schon 32 Jahren end- überzeugt, dass man ihnen leckere vegeta- lich Vegetarier wurde, stellte ich plötzlich rische Speisen beschreibt oder ihnen vege- Man kann Sie als „Einzelkämpfer“ be- fest, dass der Umstieg als solcher eigentlich tarisch lebende Hochleistungssportler zeichnen. Warum allein anstatt gemeinsam super einfach war; das Problem bestand al- präsentiert. All diese Register gehören also mit Gleichgesinnten für die Rechte der Tiere lerdings darin, dass unsere Gesellschaft dazu, wenn man etwas auf dem Gebiet antreten? Berührungsängste oder schlechte eine sehr ausgeprägte Fleischesser-Kultur „weg vom Fleischessen“ voranbringen will. Erfahrungen? aufweist, was das konsequente Durchset- zen der eigenen Ernährungsvorstellungen Eine fleischlose Ernährung ist nicht nur Ich kenne Gruppenarbeit sehr gut. Mei- ziemlich erschwert. Ich hatte deshalb Jahre gesund, sondern vor allem ein riesiger ne Erfahrung ist, dass manchmal irgendje- später beschlossen, sozusagen ein „Lehr- Schritt in Richtung einer friedlichen Koexis- mand aus der Gruppe ein konkretes, gutes buch“ zu verfassen, welches all das abdeckt, tenz von Mensch und Tier. Aber da be- Projekt verhindert oder dass gruppendy- was das vegeta- kanntlich durch Milch, Käse, Ei und Wolle namische Prozesse die Arbeit unendlich in „...der Umstieg rische Leben aus- zig Millionen Tiere extrem ausgebeutet wer- die Länge ziehen. Wenn ich allein arbeite, als solcher war macht und zeigt, den und letztlich ihr Leben lassen, kann das geht das so: Eine Idee kommt in meinen eigentlich wie man damit nicht das Ende der Fahnenstange sein. Wie Kopf, sie wird von mir geprüft, und wenn super einfach.“ umgehen kann. denken Sie darüber? sie gut ist, wird sie Also mit Themen „Ich brauche umgesetzt. Ich von einer bedarfsorientierten Ernährung Meine Aufgabe sehe ich darin, den Men- mich mit keinem brauche mich mit bis hin zu Argumentationshilfen für Dis- schen zu helfen, den allerersten Schritt zu Vorstand keinem Vorstand kussionen mit Fleischessern, die einen wie- gehen und der heißt, nichts vom getöteten herumplagen...“ herumzuplagen der vom eingeschlagenen Weg abbringen Tier zu essen. Wenn man ihnen zu viel ab- und keine Mit- wollen. verlangt, machen sie nämlich gar nichts gliederversammlung zu überzeugen. Das und verstecken sich weiterhin hinter der Risiko trage ich dann allerdings auch ganz Neben dem Verlag, der außer dem „Vege- Mehrheitsgesellschaft, die ja bekanntlich allein. tarier Handbuch“ und den Büchern von eine Fleischesser-Gesellschaft ist. Die De- Manfred Karremann und Inis Caillean vise heißt: Gehe so weit du kannst, aber Was darf man von Ihnen in den kom- noch Poster und Postkarten anbietet, betrei- beginne endlich zu gehen! Setze den ers- menden Jahren erwarten? ben Sie auch die informative Webseite „Veg- ten Schritt! gis Welt“. Sie sind Vegetarier und ziehen um Noch ist nichts Großes in Planung, aber der Tiere willen viele Register. Was hat Sie Herr Höcker, was müsste sich politisch schau’n wir mal - ich bin manchmal sehr dazu bewogen? und kulturell verändern, um die Tieraus- spontan. beutung schrittweise abzuschaffen? Dieses Thema spricht eben auch viele Herr Höcker, ich danke Ihnen für das Ge- Saiten der Seele eines Menschen an - und Politisch müssten als erster Schritt die spräch. ich meine „Saiten“ wirklich mit „ai“. Die unsäglichen Subventionen z.B. für Futter- Stefan Bernhard Eck Menschen „schwingen“ eben verschieden mittel und Tiertransporte gestrichen wer- Redaktion ZEITENWENDE und haben jeweils einen vollkommen an- den, die das Fleisch so billig machen und ZeitenWENDE Nr. 31 5
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ Kai Jesiek: Ein wenig Mut zum Risiko um der Tiere willen Tiernotfallstation und „Veganerei“ I m Jahr 2003 verbrachte ich meinen Ur- laub in Ostfriesland und lernte dabei meine zukünftige Frau kennen. Sie hatte ei- der-tiere.de). Es folgte ein Kampf von acht Monaten gegen die Behörden, bis die Ge- meinnützigkeit unseres Vereins anerkannt will ich durch die wohlschmeckenden Al- ternativprodukte die vegane Lebensweise fördern, ande- nen kleinen Resthof gepachtet, auf dem wurde. Da wir auf einem Resthof mit viel rerseits den Un- auch 2 Pferde, 5 Hunde und 8 Katzen ein Platz wohnen, ergab es sich fast von selbst, terhalt unserer Zuhause gefunden hatten. Im Dezember dass wir eine Notfallstation für Tiere ein- 104 Tiere si- 2003 waren 6 Katzen von einem Tag auf richteten. Mittlerweile befinden sich 104 chern. den anderen spurlos verschwunden. Kurz Tiere auf unserem Hof: Hunde, Katzen, Da es in darauf stand eine von ihnen mit einer abge- Ponys, Pferde, Schweine, Mini-Schweine, D e ut s c h l a n d trennten Pfote vor unserer Haustür. Meine Schafe, Ziegen, Gänse, Hühner, Tauben nicht ohne be- Frau bekam, nachdem sie die verletzte Kat- und ab und an verletzte Jungvögel, die nach hördliche Hürden geht, war schnell der ze notdürftig verarztet hatte, einen starken ihrer Genesung wieder „ausgewildert“ wer- Punkt erreicht, die Idee wieder fallen zu Juckreiz und einen seltsamen Ausschlag. den. Um auch politisch für die Tierrechte lassen, denn es musste ein Hygienebereich Der Tierarzt, den wir konsultierten, erklär- aktiv werden zu können, wurde ich Mit- gebaut werden. Mit der Unterstützung te uns, dass das Fell des Tieres voller Lock- glied in unserer Partei und bin heute - als lieber Freunde, bei denen ich mich nicht stoffe war. Wir stellten im Internet Nach- Beisitzer im Bundesvorstand - vor allem oft genug bedanken kann, wurde das Vor- forschungen über Katzenfänger und deren mit dem Aufbau und Betrieb der Partei- haben doch noch realisiert. Seit Anfang Machenschaften an und stießen natürlich Webseiten beauftragt. 2008 wird eine kleine Produktpalette be- auch auf andere Verbrechen, die der Mensch Ich bin, was das Essen betrifft, ein wenig reits über Ebay angeboten. Die Resonanz den Tieren antut. anspruchsvoll und war mit den im Handel und die Bewertungen sind bisher allesamt Irgendwie waren wir bis zu diesem Zeit- erhältlichen veganen Lebensmitteln nicht positiv. Mittlerweile ist auch der eigene punkt blind und taub, eben „dumme Bür- zufrieden. Sie schmeckten mir einfach Internet-Shop der „Veganerei“ online ger“, die sich keine Gedanken über das tag- nicht, und ich begann, sie selbst herzustel- (www.veganerei.de). tägliche Leiden der Tiere machten. Kurze len, wodurch unsere Familie in den Genuss Wir machen also Fortschritte, aber der Zeit später marschierten wir zum ersten guter „veganer Hausmannskost“ kam. Betrieb unserer Notfallstation stellt im- Mal auf einer Demo mit. Es ging gegen Freunde und Bekannte, die wir hin und mer noch einen riesigen Kraftakt dar. COVANCE in Münster. Ich bastelte eine wieder bewirteten, waren von meiner Nach wie vor sind wir - trotz aller An- Webseite, die über die dortigen Tierver- Kochkunst und meinen eigenen Produkten strengungen - auf Spenden angewiesen! suche aufklärte, und machte meine ersten begeistert. Immer häufiger wurde die Frage Natürlich kann nicht jede/r Tierrecht- negativen Erfahrungen mit den Rechtsan- gestellt, ob ich sie nicht auch verkaufen ler/in gleich eine Tiernotfallstation oder wälten von COVANCE, was uns aber nicht wolle. So entstand die Idee, sich mit der eine „Veganerei“ betreiben, aber an davon abhielt, weiterzumachen. Immer Herstellung veganer Lebensmittel selbstän- meinem Beispiel wird deutlich, dass es mehr befassten wir uns mit dem Gedanken dig zu machen, und im Februar 2007 wurde auch ganz ausgefallene Möglichkeiten der Tierrechte und stellten unsere Ernäh- meine „Veganerei“ gegründet. Einerseits gibt, den Tierrechte-Gedanken zu för- rungsweise um: dern. Vorausset- kein Fleisch und zung: Ein wenig Fotos: privat, www.veganerei.de keine Milchpro- Mut zum Risiko dukte. um der Tiere 2005 gründeten willen! wir den Tierrechte- Verein „Stimmen Kai Jesiek der Tiere e.V.“ Partei- (www.stimmen- Webmaster 6 ZeitenWENDE Nr. 31
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ Katrin Schmidberger: „Blitzkarriere“ zur glücklichen Veganerin und ins Redaktionsteam unserer Partei Z iemlich genau vor einem Jahr nahm mein normales „Omnivoren-Dasein“ ein ab- ruptes Ende. Ein guter Freund schickte mir ein Video. Niemals zuvor hatte ich etwas vergleichbar Entsetzliches gesehen! Diese unvorstellbaren Grausamkeiten… ich konnte es nicht glauben. Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend, emotional total aufgelöst, verwirrt, wütend, entsetzt, traurig. Die nächsten Tage war mit mir nichts anzufangen, ich konnte nicht schlafen, da mich die Bilder nicht mehr losließen. Meine Wut, die ich auch gegen mich selbst richtete, machte mich total fertig, weil mir klar wurde, dass ich durch meine Ernäh- rungsweise als Mittäterin bzw. Auftraggeberin selbst zum Tiermord beitrug. Wie konnte ich nur auf der einen Seite mein kleines Kaninchen Felix abgöttisch lieben und auf der anderen Seite weiterhin andere Tiere essen, nur weil sie nicht der Kategorie „süßes Heim- tier“ angehören. Ich nahm mir vor, meine Ernährungsweise zu ändern, denn nach dem Betrachten des besagten Videos war ich regelrecht „schockgeheilt“. Mir wurde schnell bewusst, dass der Vegetarismus immer noch inkonsequent ist, denn für Milch, Käse und Eier gehen Ausbeutung und Tierleid weiter; früher oder spä- „Aber ich wollte ter werden auch die „Lieferanten“ dieser Produkte ermordet. noch mehr tun, Nach einer kurzen vegetarischen Übergangszeit wurde ich eine wollte mich Liebe LeserInnen der glückliche Veganerin. Aber ich wollte noch mehr tun, wollte engagieren...“ ZEITENWENDE, mich engagieren, um dem Tierleid Paroli zu bieten. Dann las ich vor einigen Monaten Berichte über Kevin Kjionass, einem Tierrechtler, wir möchten Sie erneut dazu ermun- der in den Vereinigten Staaten von Amerika wegen seines gewaltlosen Engagements ge- tern, sich beim Redaktionsteam für eine gen die Tierausbeutung unschuldig im Gefängnis sitzt. Ich nahm mir vor, so viele Men- gelegentliche - oder auch langfristigere - schen wie möglich über diese Ungerechtigkeit zu informieren und dachte sofort an die Mitarbeit zu melden! Sie sehen am Bei- Tierschutzpartei. Sie war mir seit meiner Kindheit in Erinnerung, da ich einmal meine spiel von Katrin Schmidberger, dass man Mutter begleitet hatte, als sie wählen ging. Ich bat sie inständig, ihre sich recht schnell einarbeiten kann, zu- „Meine Blitz- Stimme der Tierschutzpartei zu geben. Ich schwor mir damals, mit mal wir als Ratgeber gern zur Verfügung karriere ist acht oder neun Jahren, meine eigene Stimme den Tieren zu geben, stehen. Nur Mut! Sie werden sehen: Es sicherlich wenn ich erst einmal groß wäre und selbst wählen dürfte. macht auch Spaß, einmal seine Gedan- nicht ganz Vielleicht konnte die Tierschutzpartei helfen, und so schrieb ich ken zu Papier zu bringen - und sich mit alltäglich...“ eine E-Mail an die baden-württembergische Landesvorsitzende Inge- seinem Namen in der Zeitung wiederzu- borg Holst und fragte nach, ob es möglich sei, über den Justizskandal finden! „Kevin Kjionass“ in der ZEITENWENDE zu berichten. Zu meiner großen Überra- Nehmen Sie mit uns telefonisch Kon- schung rief der Bundesvorsitzende und Redaktionschef, Stefan Bernhard Eck, kurze Zeit takt auf und erkundigen Sie sich nach später persönlich bei mir an. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Am Ende den Schwerpunktthemen der kommen- unseres Gespräches war ich jedenfalls sowohl neues Parteimitglied als auch Mitarbeiterin den Ausgaben: Vielleicht wollten Sie ja im Redaktionsteam der ZEITENWENDE. zu dem einen oder anderen Thema schon Fotos: Katrin Schmidberger Meine „Blitzkarriere“ ist sicherlich nicht ganz alltäglich, aber kein Wunder in einer so lange einmal etwas sagen. Bei uns haben tollen Partei, die sich auch für die jungen Leute und die „Neulinge“ Zeit nimmt. Sie die Möglichkeit dazu! Katrin Schmidberger Tel. Stefan B. Eck: 0681/9403207 Stefan Bernhard Eck Tel. Margret Giese: 05331/904525 Redaktion ZEITENWENDE ZeitenWENDE Nr. 31 7
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ Sabine Jedzig: Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu bewegen … So weit ich zurückdenken kann, gab es zu Hause und in der Nachbarschaft Tiere: Katzen, Hunde, Kaninchen, Schafe, Pferde, Enten, Hühner und sogar Igel. Sie alle hatten Namen und waren mir in meiner Kindheit die liebsten Spielgefährten. I ch war damals sehr „tierlieb“, jedenfalls was man so darunter versteht. „Meine Tiere“ liebte ich heiß und innig, aber ich Wenige Monate später kamen vier Kanin- chenkinder hinzu, für die der Vorbesitzer keine Zeit mehr hatte, und zu guter Letzt über die Ausbeutung und das Elend der Tiere. Dies schockierte mich zutiefst! Durch Berichte des Deutschen Tier- dachte mir nichts dabei, wenn ich mein eine kleine Hündin aus dem Tierheim. Je schutzbundes wurde ich auf das Thema Schulbrot mit Wurstbelag oder mein Kin- mehr ich meine Tiere ins Herz schloss, Tierversuche für kosmetische Produkte derschnitzel aß. desto mehr Gedanken machte ich mir dar- aufmerksam. Die Gedanken an die grau- So zogen die Jahre ins Land - aus dem über, dass da „draußen“ die gleichen Tiere samen Experimente, die in der Regel mit kleinen Mädchen wurde eine junge Frau, - unendlich viele und namenlos - einem dem Tod der Tiere enden, ließen mich eine Mutter. Natürlich war mein Augen- grausamen Schicksal ausgeliefert waren. nicht mehr los: So werden Ratten oder merk jetzt auf Schule, Beruf, Ehe und Mut- Ich begann mich mehr und mehr für Tier- Mäusen giftige Substanzen mit einer Son- terpflichten gerichtet. „Meine Tiere“ - die schutz zu interessieren, trat beim Deut- de in den Magen gepumpt. Die Tiere lei- Freunde und Spielgefährten aus den Kin- schen Tierschutzbund ein und half im den danach an Durchfall, Fieber, Schüttel- dertagen - rückten in Vergessenheit. nahe gelegenen Tierheim bei der Betreu- frost oder Lähmungen und winden sich bis Dies änderte sich vor rund 10 Jahren. Ich ung der Hunde. Später wurde ich Mitglied zu ihrem Tod oft stundenlang in Krämp- hatte wieder mehr Zeit für mich selbst, in der Tierschutzpartei. Ich begriff, dass, fen. Kaninchen wird zum Verhängnis, dass denn mein Sohn war inzwischen schul- wenn ich Tiere wirklich beschützen woll- sie keine Tränenflüssigkeit entwickeln kön- pflichtig geworden und für sein Alter te, ich sie nicht gleichzeitig essen konnte. nen. Sie werden fixiert und die Prüfsubs- ziemlich selbstständig. Meine einstige Ich wurde Vegetarierin; heute ernähre ich tanzen werden in die Augen geträufelt; Tierliebe erwachte aufs Neue: Zwei Meer- mich vegan. Durch Tierrechtsbücher und dies führt nicht selten zu Verätzungen oder schweinchen wurden Familienmitglieder. über das Internet erfuhr ich immer mehr zur Erblindung. Darüber hinaus werden Foto: Sabine Jedzig 8 ZeitenWENDE Nr. 31
TiERRECHTE UND TIERSCHUTZ chemische Stoffe auf die empfindliche Ka- In der kosmetischen Industrie Artikeln oder Reinigungsprodukten für ninchenhaut aufgetragen, die bis in die müssen jedes Jahr in der EU meine Kunden zur Post bringe, habe ich tiefsten Hautschichten eindringen und mindestens 38.000 Kaninchen, das gute Gefühl, durch meine Arbeit einen brennende Schmerzen verursachen. Meerschweinchen, Ratten, kleinen Beitrag zur Verminderung von An trächtigen Ratten und Kaninchen Mäuse und andere Tiere leiden Tierversuchen geleistet zu haben. Und für wird der Einfluss von verabreichten Subs- und sterben. meine Kunden, so sage ich mir, hat die tanzen auf die Föten beobachtet. Die Mut- (Quelle: Ärzte gegen Tierversuche) Verwendung von tierversuchsfreier Kos- tertiere werden getötet und die Föten auf metik gleich zwei Vorteile: 1. Ein gutes Missbildungen hin untersucht. Zu der Richtlinie, ist es durch eine Gesetzeslücke Gewissen, denn sie ist tierfreundlich. 2. Sie ethischen Verwerflichkeit eines solchen nach wie vor möglich, Tierversuche durch- ist gesundheitlich unbedenklich, weil die Tiermissbrauchs kommt hinzu, dass - sie- zuführen, weil das Verbot nur für Rohstof- verwendeten Inhaltsstoffe allesamt seit he das Beispiel Contergan - keine verläss- fe gilt, die ausschließlich für Kosmetika Jahrzehnten auf dem Markt sind, d.h. lichen Erkenntnisse für den Menschen ge- verwendet werden. Da dies bei den we- mögliche schädliche Nebenwirkungen wonnen werden. Ich kam zu der nigsten Inhaltsstoffen der Fall sein dürfte, hätten sich schon längst beim Menschen Überzeugung, dass Tierversuche ein Ver- können sie nach dem Chemikaliengesetz gezeigt. brechen sind und so schnell wie möglich weiterhin am Tier getestet werden. Vielleicht habe ich Sie auf die „sanften abgeschafft werden müssen! Besonders Ich wollte irgendetwas tun, ich wollte ir- Kosmetik-Produkte“ ein wenig neugierig empörend war für mich die Tatsache, dass gendwie dazu beitragen, dass die Zahl der gemacht und mit diesem Artikel dazu bei- selbst für Kosmetika Tiere gequält und grausamen Tierversuche für derartige Lu- getragen, dass auch Sie, wenn es nicht umgebracht werden - für Produkte, die wir xus-Produkte zurückgeht. Ich hatte eine schon der Fall ist, um der Tiere willen zu- täglich gedankenlos verwenden: Lippen- Idee und setzte sie in die Tat um: Ein Inter- künftig Ihren kosmetischen Bedarf an stifte, Wimperntusche, Faltencreme, net-Versandhandel für tierversuchsfreie ethischen Gesichtspunkten ausrichten. Duschgel, Rasierwasser usw. Kosmetik, Wasch- und Reinigungsartikel Schauen Sie doch einmal bei www.kame- Bei der riesigen Menge an neuen Erzeug- entstand. Der Name für mein neues Ge- ha.de vorbei! nissen, welche die großen Kosmetik-Kon- schäft: „Kameha“. (Kameha steht für Kat- Die Beschreibung meines persönlichen zerne auf den Markt werfen, wurde mir ze, Meerschweinchen und Hase.) Weges zeigt nur eine von vielen Möglich- klar, dass dafür Jahr für Jahr zigtausend Dass man davon nicht leben kann, zu- keiten auf, etwas zu bewegen … Tiere in der EU ihr Leben lassen müssen. weilen sogar drauflegen muss, sei am Ran- Sabine Jedzig Denn trotz der 2003 in Kraft getretenen de bemerkt. Wenn ich aber pro Woche die Redaktion ZEITENWENDE Änderung der europäischen Kosmetik- zwei oder drei Päckchen mit kosmetischen Harry Harper: Für die Tiere tanzt er auf vielen Hochzeiten W ir hatten in der ZEITENWEN- DE Ausgabe 26 schon einmal über den Rockmusiker und Tierrechtler Seit unserem Interview ist Harry Harper nicht untätig gewesen; eine weitere Musik- CD zum Thema Tierrechte unter dem Titel Hinweis auf die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - steht bereits auf der interna- tionalen Broadcast-Seite „YouTube“ im Harry Harper berichtet. „Alle Tiere wollen leben“ wurde zwischen- Internet. Harry Harper, der auch Partei- Den Parteimitgliedern, die an den letz- zeitlich produziert. Zur Landtagswahl in mitglied ist und im Redaktionsteam der ten beiden Bundesparteitagen teilgenom- Hessen steuerte er einen fetzigen Radiospot ZEITENWENDE mitarbeitet, wird zu- men haben, wird er sicherlich noch gut in bei, der beim Sender FM Main-Radio über künftig mit seinen „Kreationen“ im mul- Erinnerung sein, denn der Rock-Barde den Äther ging. Auch das Lied „Gerechtig- timedialen Bereich unsere Partei unter- mit der wütenden Stimme und den auf- keit für Tiere“, das von der Projektgruppe stützen. fallenden Tätowierungen an den musku- „Schüler für Tiere“ auf dem 22. Bundespar- Wer Interesse an seinen Tierrechte- lösen Armen - Harrys zweite große Lei- teitag anlässlich der Verleihung der „MUT- Songs hat, kann die CDs bei „sdtev-spen- denschaft ist der Kraftsport - ist kaum zu Medaille“ vorgetragen wurde, ist eine Kom- denshop“ (http://shops.venditio.com/ übersehen. Der sympathische Tierrecht- position von ihm, zu der ich (Stefan B. Eck) sdtev-spendenshop/katalog_php) oder ler ist ein lebendes Beispiel dafür, dass den Text geschrieben hatte. über unsere Bundesgeschäftsstelle bestel- Foto: Harry Harper man auch bei veganer Ernährung durch- Seit Neuestem liegt nun die Priorität des len. Die Reinerlöse aus dem Verkauf flie- aus zu sportlichen Höchstleistungen fä- unkonventionellen Musikers auf der Pro- ßen übrigens alle wieder in Tierrechtspro- hig sein kann; Harry stemmt so ganz ne- duktion eigener Videoclips zum Thema jekte ein. Stefan Bernhard Eck benbei Gewichte bis zu 155 Kilogramm. Tierrechte. Der erste Clip – mit einem Redaktion ZEITENWENDE ZeitenWENDE Nr. 31 9
POLITIK Am 26. April 2008 in Frankfurt 22. Bundesparteitag F ür diesen Bundesparteitag hatten wir uns Wichtiges vorgenommen: Im Vor- dergrund standen die Kandidatinnen- Tierschützern und Tierrechtlern mit über die Arbeit und Motive der „Schüler vollem Einsatz verfolgt, und dafür sei man für Tiere“. Es war beeindruckend, mit sehr dankbar. Nach Überreichung der Me- welcher Selbstverständlichkeit und Über- und Kandidatenwahl zum Europäischen daille und einer Ehrenurkunde erhielten zeugungskraft die 15-jährige Schülerin ar- Parlament 2009 sowie die Verleihung der alle SchülerInnen „MUT-Medaille“. Letzteres war turnus- zusätzlich ein Buch mäßig zum 21. Bundesparteitag im Sep- zum Thema Tier- tember 2007 vorgesehen, wurde aber u. a. schutz / Tierrechte wegen der Wahl des neuen Bundesvorstan- sowie - von Harry des verschoben. Harper gestiftete - Dass die „Schüler für Tiere“ als Preisträ- CDs mit Tier- ger ausgewählt wurden, erwies sich als die rechtssongs zur Er- absolut richtige Entscheidung und machte innerung an diesen den Bundesparteitag besonderen Tag. Schon der Ein- zu einem herausra- Regina Kowal- zug versetzte genden Ereignis.zick, Pädagogin am in freudige Schon der Einzug Gymnasium Ro- Erwartung der Jugendlichen denkirchen in Köln Regina Kowalzick und ihre „Schüler für Tiere“ mit ihren selbst an- und Initiatorin des gefertigten Tierschutz-Transparenten und Projektes, brachte in einer Ansprache ihre gumentierte! So war der Beifall der begeis- Schildern versetzte die rund 50 anwesen- Freude über die Auszeichnung zum Aus- terten Zuhörer mehr als verdient. den Parteimitglieder und einige Gäste in druck, die ihren SchülerInnen - und damit Die jungen TierschützerInnen bedank- freudige Erwartung auf ihren - bereits in auch ihr - zuteil wurde. Eines ihrer wich- ten sich mit dem Vortrag eines Liedes, das der Einladung angekündigten - musika- tigsten Ziele sei die Verankerung von Tier- von dem Rockmusiker Harry Harper und lischen Beitrag. Stefan Bernhard Eck schutz und Tierrecht in den Lehrplänen Stefan Bernhard Eck (Text) eigens für das machte in seiner Laudatio darauf aufmerk- der Schulen. Sie erläuterte in ihren Aus- Projekt „Schüler für Tiere“ komponiert sam, dass gerade in einer Zeit, in der Tier-führungen die Schwerpunkte ihrer Arbeit: wurde. Dabei wurden sie unterstützt von schutz und Tierrechte durch vielerlei Massentierhaltung, Tiertransporte, Tier- den „Schülern für Gründe etwas in den Hintergrund getre- versuche und die Ausbeutung der „Pelz- Tiere Wörth“, die „Gerechtigkeit ten sind, es umso erfreulicher sei, dass es tiere“. Da Tierschutz so gut wie sämtliche mit ihrer Lehrerin für Tiere“ ließ Bereiche des Sabine Luppert zu den Funken menschlichen Le- der Veranstaltung überspringen bens tangiere, sei er gekommen waren. zweifellos das wich- Das mitreißende Lied „Gerechtigkeit für tigste politische Tiere“ ließ den berühmten Funken auf die Thema in der Zu- Zuhörer überspringen und man bedankte kunft. Sie verwies in sich mit stehenden Ovationen. diesem Zusammen- Dem Festakt vorangegangen waren zwei hang auf den grie- kurze Beiträge, in denen Christa Rust und chischen Philo- Margret Giese einen Rückblick auf die sophen Pythagoras, Landtagswahlen in Hessen und Nie- der schon vor 2 500 dersachsen hielten. Der Bundesvorsitzen- Jahren erkannte: de gab einen Bericht zur Lage der Partei Andia Mirbagheri bei ihrer engagierten Rede „Alles, was der und konstatierte, dass Tierschutz und Fotos: Wilhelm Pröhl Menschen den Tie- Tierrechte einen zunehmend schweren junge Menschen gibt, die mit ganzem Her- ren antut, kommt auf den Menschen zu- Stand haben. Der Konkurrenzdruck unter zen für die Sache der Tiere eintreten. Das rück.“ den verschiedenen Tierschutz- und Tier- große Ziel, die Verwirklichung ihrer Rech- Anschließend sprach die Pressespreche- rechtsorganisationen nehme zu - unter an- te, würde durch diese neue Generation von rin der Projektgruppe, Andia Mirbagheri, derem wegen geringer werdender Spenden 10 ZeitenWENDE Nr. 31
POLITIK und wegen zunehmender Passivität von Zeit, indem sie einige Informationen zur Mitgliedern. kommenden Bundestagswahl im Septem- In seinem Bericht kam der Vorsitzende ber 2009 bekannt gaben. Darüber hinaus auch auf die Glaubensgemeinschaft Uni- sprach der Vorsitzende kurz über die Stra- verselles Leben zu sprechen. Er machte tegie und die Wahlkampfthemen für die deutlich, dass zwischen ihrem religiösen EU- und Bundestagswahl. Er unterstrich Anliegen einerseits und ihrem Engage- die Notwendigkeit, den Wahlkampf so ment für die Tiere andererseits unbedingt früh wie möglich zu beginnen und profes- unterschieden werde müsse. Es widerspre- sionell mit Plakaten, Flugblättern, Radio- che nicht der notwendigen Trennung von spots, Infoständen usw. die Themenvielfalt Kirche bzw. Religionsgemeinschaften und unserer Partei klar zum Ausdruck zu brin- Staat, wenn man beispielsweise Seite an gen. Neben unseren Hauptanliegen Tier- Seite mit der „Initiative zur Abschaffung schutz und Tierrechte seien die globale der Jagd“ kämpfe oder deren Aktionen in Klimaveränderung, der Welthunger, der ZEITENWENDE ankündige. Zu- Agrarsubventionen, Gentechnik und die sätzlich hob er hervor, dass wir uns - als Bundesschatzmeisterin Christine Engelschall zunehmende Altersarmut in Europa die eine freiheitliche und demokratische Par- spricht über die finanzielle Lage der Partei. großen Wahlkampfthemen. Über die tei - dem deutschen Grundgesetz und der Punkte 11 bis 13 konnte aus Zeitgründen Charta der Men- auf den Weltvegetarierkongress Ende Juli nicht mehr beraten werden. Der Parteitag Jeder Mensch schenrechte ver- in Dresden aufmerksam, bei dem unsere wurde um 18.40 Uhr beendet. hat das Recht pflichtet fühlen. Partei gemeinsam mit der niederlän- Fazit: Der erste Bundesparteitag unter auf Religions- Diese besagt, dass dischen „Partij voor de Dieren“ und der „neuer Regie“ war harmonisch und kons- freiheit jeder Mensch das österreichischen Tierrechtspartei mit truktiv. Recht auf Religi- einem Infostand sowie einem Vortrag Flag- Es waren Durchhaltewillen und eine onsfreiheit hat und nicht wegen seines ge zeigen werden. In Dresden biete sich die neue Aufbruchsstimmung zu spüren - Glaubens diskriminiert oder ausgegrenzt Gelegenheit, vor einem internationalen nicht zuletzt durch den bewegenden Auf- werden darf. Gerade diese liberale Einstel- Publikum die Notwendigkeit eines poli- tritt der jugendlichen TierschützerInnen lung entspreche nämlich dem Grundsatz tischen Engagements für Mensch, Tier mit ihrer Hymne „Gerechtigkeit für Tiere“, der Trennung von Kirche und Staat, den und Natur deutlich zu machen. der diesem Tag so viel Glanz verliehen hat- unsere Partei viel konsequenter berück- Die KandidatInnen-Wahl zum Europa- te. sichtige als beispielsweise die Parteien mit parlament war das zweite wichtige Vorha- Margret Giese dem christlichen „C“ in ihrem Namen. ben an diesem Bundesparteitag. Es wurden Redaktion ZEITENWENDE Im weiteren Verlauf seiner Rede wies zwei Wahlgänge durchgeführt: Im ersten Stefan Bernhard Eck darauf hin, dass - wie wurde ermittelt, wer von den Bewerbe- andere Parteien auch – die Tierschutzpar- rinnen und Bewerbern 50 Prozent der ab- tei einen Rückgang an Mitgliedern zu ver- gegebenen Stimmen erreichte. Dies war zeichnen habe, vor allem aufgrund ausblei- bei allen 16 Bewerberinnen und Bewer- bender Beitragszahlungen, was zwangs- bern der Fall. Im zweiten Wahlgang, mit läufig zu einer Beendigung der Mit- dem die Reihenfolge der Listenplätze fest- Die aufgestellten KandidatInnen gliedschaft führe. In seiner Bilanz erwähnte zulegen ist, war es aus Zeitgründen nicht zur EU-Wahl in der Reihenfolge er die gute vom Kreisverband Delmen- mehr möglich, der Listenplätze: horst geleistete Arbeit, die z.B. in zahl- vor Ort die Stim- KandidatInnen- reichen Presseartikeln ihren Niederschlag men auszuzäh- Wahl zum Europa- 1. Eck, Stefan Bernhard findet. Auch auf die herausragenden Akti- len. Auf der Ba- parlament war das 2. Thau, Monika vitäten anderer Landesverbände wurde sis aller erforder- zweite wichtige 3. Giese, Margret aufmerksam gemacht, wie z.B. die Teilnah- lichen Unterla- Vorhaben 4. Engelschall, Christine me von Christine Engelschall bei einer Po- lagen - Teilneh- 5. Holst, Ingeborg diumsdiskussion in München, von Bettina merliste der stimmberechtigten Mitglieder, 6. Siethoff, Michael und Josef Fassl bei Kundgebungen gegen sämtliche Stimmzettel und Erfassungslis- 7. Adler, Marita die geplanten Schweinemastanlagen in ten aus beiden Wahlgängen - sowie unter 8. Renz, Christine Cobbel und in Jessen, von Monika Thau Zuhilfenahme eines optimalen Auszäh- 9. Kalka, Artur und Harald von Fehr bei der Anti-Jagd- lungsmodus´ gelang es, die Listenplätze 10. Suchanek, Astrid Demonstration in Dortmund und seine mit absoluter Genauigkeit festzulegen. 11. Szelmat, Gertrud eigene Teilnahme bei der Anti-Jagd-De- Alle 51 TeilnehmerInnen des Bundespar- 12. Marcian, Margitta monstration in Bamberg sowie bei einer teitages wurden ausführlich in schrift- 13. Wenz, Diethelm Protest-Aktion im Nürnberger Delfinari- licher Form über das Auszählverfahren 14. Rutkowsky, Bert um zusammen mit dem Delfin- und Wal- und die Listenplätze informiert. 15. Schultz, Heidrun schutz-Aktivisten Andreas Morlok. Während der Auszählung nutzten Mar- 16. Dautermann, Udo Zum Schluss seines Berichtes machte er gret Giese und Stefan Bernhard Eck die ZeitenWENDE Nr. 31 11
POLITIK Tatort Österreich: Die „Staatsmacht“ schlägt zu... Um Sie, liebe LeserInnen, möglichst auch über aktuelle Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten, drucken wir im Folgenden unsere Pressemitteilung vom 26. Mai d.J. ab, die sich auf einen Vorfall in Österreich am 21. Mai be- zieht, als Tierrechtler ohne Vorwarnung von bewaffneten Polizisten heimgesucht und ihrer gesamten „Tierrechts- Ausrüstung“ (Computer etc.) beraubt wurden. Dazu Ge- naueres in der nächsten Ausgabe der ZEITENWENDE! Pressemitteilung: Skandalöses Vorgehen der Polizei gegen Tierschützer in Österreich M it Empörung hat die Partei Mensch Umwelt Tierschutz - Die Tierschutzpartei - die Nachricht aufgenom- men, dass vor wenigen Tagen österreichische Tierschützer in einem brutalen Handstreich von bewaffne- ten Polizisten festgenommen wurden. Bei Hausdurchsuchungen etlicher Tierschutzvereine zerstörte man mutwillig ganze Infrastrukturen durch Beschlagnahme von Spenderdateien, Computern, Fotoapparaten, Videos, Handys usw. Dies alles ohne konkrete Beweise für Straftaten irgendwelcher Art! Offensichtlich soll die erfolgreiche politische Arbeit z.B. des „Verein gegen Tierfabriken“ - Abschaffung der Käfighaltung von Legehennen, Verbot von Käfighaltung von Kaninchen - seitens der Profiteure von Tierausbeutung von Grund auf lahmgelegt werden. Es ist ein Skandal ohnegleichen, dass friedliebende Menschen, die sich mit ganzer Kraft für eine Welt einset- zen, die auch den Tieren die ihnen zustehenden Rechte einräumt, wie Schwerverbrecher behandelt werden! Um sich ihrer zu entledigen, werden sie kriminalisiert und widerrechtlich in die Terrorismusecke geschoben. Aber auch eine solche Kumpanei von Staat und tierausbeuterischen Lobbyisten wird nicht von Dauer sein. Denn: Nichts lässt sich so wenig aufhalten wie eine Bewegung, deren Zeit gekommen ist. Nach der Befreiung der Sklaven und der Frauen ist nun das Ende der systematischen Ausbeutung der Tiere durch den Menschen das Gebot der Stunde. Der Weg der Tierschützer, Tierrechtler und Tierbefreier ist unumkehrbar - sie können auch nicht von bewaffneten Polizeieinheiten aufgehalten werden. Margret Giese 1. stellv. Vorsitzende Anzeige Grafik: Onsemeliot/aus dem Forum von www.vegan.at DAS Highlight auf dem Bundesparteitag am 26. April 2008 in Frankfurt! Verleihung der „MUT-Medaille“ an die SCHÜLER FÜR TIERE vom Gymnasium Rodenkirchen in Köln und ihre Darbietung des eigens für sie komponierten Liedes „Gerechtigkeit für Tiere“ jetzt auf Video! DVD oder VHS-Cassette 12,00 € zzgl. 3,00 € Versandkosten Bestellungen an: Gebrüder Pröhl - Sunshine-Video l Kampstr. 6 l 29649 Wietzendorf l E-Mail: Wilhelm.Proehl@t-online.de Fax 05196-96 39 10 8 l Oder an unsere Tierrechts-Webseite: www.against-hunting.de 12 ZeitenWENDE Nr. 31
UMWELTSCHUTZ Alternative Energien - es funktioniert! Die Störfälle in Brunsbüttel und Krümmel im vergangenen Sommer haben gezeigt, wie zy- nisch die „Energieriesen“ die Gefährlichkeit ihrer Technologie leugnen, obwohl sie die not- wendige Sicherheit nicht garantieren können. I n den Sicherheitsbereich fließen kaum Investitionen. Nur ein paar defekte Dü- bel waren z.B. die Ursache eines Brandes. Energien (derzeit überwiegend aus moder- nen Wasserkraftwerken) und 5 % Kraft- Wärme-Kopplung. Darüber hinaus unter- Atomkraft gehört vollständig abgeschafft - wegen der bekannten Risiken, aber auch, weil sie ineffektiv ist und die Uranvorräte Der Zynismus der Stromkonzerne und stützten die EWS bundesweit die ebenfalls endlich sind. Die angebliche Un- AKW-Betreiber (in Deutschland Eon, „Rebellen-Kraftwerke“, die Strom aus er- verzichtbarkeit beruht im Übrigen auf ma- RWE, Vattenfall, EnBW) riskiert die nu- neuerbaren Energien, wie Photovoltaik nipulierten Berechnungen der Atom-Lob- kleare Verseuchung ganzer Kontinente und (Solaranlagen), Wind, Wasser und Biogas by. Die Energiegewinnung aus Erdöl muss den Tod von Millionen um des Profits wil- erzeugen. Dieser Strom produziert keinen ebenfalls aus vielerlei Gründen beendet len. Diese „Selbstmord-Attentäter“ muss Atommüll, die CO2-Emissionen sind mi- werden: Der Rohstoff ist endlich, wie auch man stoppen. nimalisiert. die anderen fossilen Energieträger. Ölboh- Das Beispiel „Schönauer Elektrizitäts- Die EWS sind ein Beispiel dafür, wie mit rungen in ökologisch hochsensiblen Regi- werke“ (EWS) zeigt, dass es auch anders Beharrlichkeit, Klugheit, Einigkeit und onen wie der Arktis, der Nordsee, im Ama- funktioniert. „Nicht jammern und klagen, Entschlossenheit der Kampf Davids gegen zonas-Regenwald zerstören unwiederbring- sondern handeln, und zwar jetzt“ - „Guter Goliath gewonnen werden kann! lich die wichtigen Öko-Systeme unseres Strom beginnt im Kopf “, so ist auf ihrer Es bestehen auch keinerlei Beziehungen Planeten. Außerdem ist Erdöl ein viel zu Webseite zu lesen. der EWS zu Stromerzeugern, die Atom- wertvoller Rohstoff, um ihn als reinen Der kleine Ort Schönau im Südschwarz- strom anbieten. Die „Energiekonzerne von Energielieferanten zu „verheizen“. Die welt- Foto: aboutpixel.de / Energie von der Sonne © Rainer Sturm wald, sehr aktiv in der Anti-AKW-Bewe- gestern“ wollen mehr Kohlekraftwerke bau- weiten Erdgasvorkommen sind zwar weit gung, hat 1997 ernst gemacht, sich ausge- en und die Laufzeiten der AKWs verlän- größer als Erdöl- und Uran-Ressourcen, klinkt aus der Stromversorgung durch die gern, um den unersättlichen Energiehunger aber sie reichen auch nicht bis in alle Ewig- großen Konzerne und seine Energieversor- zu stillen. Aber es ist der falsche Weg. keit. gung selbst in die Hand genommen. Jetzt Durch die immens gestiegene Nachfrage Umso wichtiger ist es, Initiativen wie die ist er selbst Netzbetreiber. Möglich ge- während der letzten 50 Jahre machte man Elektrizitätswerke Schönau zu unterstützen macht haben das auch Spendengelder der sich auch Gedanken über die Endlichkeit – am besten dadurch, dass man seinen durch den Supergau in Tschernobyl wach- der natürlichen Ressourcen. Vor allem die Strom von dort oder von den „Rebellen- gerüttelten bundesdeutschen Bürgerinnen dramatische Klimaerwärmung macht es Kraftwerken“ bezieht. Übrigens hat jeder und Bürger. Wirtschaftlich sind die Elektri- notwendig, umweltschonende erneuerbare die Möglichkeit, seinen Stromanbieter zu zitätswerke Schönau ein Erfolgsmodell. Sie Energien zu nutzen. Nach dem derzeitigen wechseln. Informationen und Downloads erhielten 1997 den Deutschen Gründer- Wissensstand könnten diese alternativen befinden sich auf der Webseite (www.ews- preis. Der Energie-Mix der EWS setzt sich Energien sechs Mal den weltweiten Bedarf schoenau.de). Franziska Ute Gerhardt 2007/8 zusammen aus 95 % regenerativen decken! Redaktion ZEITENWENDE ZeitenWENDE Nr. 31 13
UMWELTSCHUTZ Tierarten aufgenommen werden. Ich bin Helmut Paul Jansen: überzeugt, dass durch die öffentliche Be- achtung auch die Zuneigung zu den Tieren Bilder für die Umwelt und die Hilfe für sie wachsen wird“, so Jan- sen. Darüber hinaus engagiert sich der Bon- ner Maler dafür, Kindern die Natur, vor allem aber auch die Tiere auf künstlerische Weise näher zu bringen. Ende Mai konnte man in einer großen Ausstellung im Künst- I ch male nur aus Lebensfreude“. Das sagt Helmut Paul - kurz HP - Jansen (58). Der erfolgreiche Künstler aus Bonn ist auch Er hofft, dass „ein Hineinfühlen ins An- dere zur Liebe fürs Andere führt. Das gilt für Menschen, für Tiere und sogar für lerforum Bonn unter dem Motto „Kinder- KunstKinder“ einen „Regenbogen der Vielfalt“ bestaunen, dessen Umrisse Schü- ein „begeisterter Vegetarier“, wie er selbst Pflanzen“ - für die gesamte lebendige Natur lerinnen und Schüler mit eigenen Bildern sagt. Er habe sich zu diesen Schritt „aus eben. selbst gestaltet hatten. dem Bauch heraus“ entschlossen und spüre, Der Kreis der Mandalaform ist für ihn zu Von der Partei Mensch Umwelt Tier- dass auch seine Seele ihm dies dankt. einem häufig verwendeten Symbol gewor- schutz ist Jansen sehr angetan: „Gerne un- Jansen studierte Psychologie und Medi- terstütze ich die Tierschutzpartei. Ich finde zin, doch ihn schockierte bereits während „...womöglich etwas es gut, dass sie sich, neben Tierschutz, auch seiner Doktorarbeit die Dominanz der - auf Zauberhaftes...“ für die Menschen und die Umwelt ein- Tierversuchen basierenden - pharmazeu- setzt.“ tischen Produkte. Ebenso lehnte er die sa- den. „Die Erdkugel ist schon beinahe mei- Und in einem anderen Zusammenhang distischen Praktiken, wie zum Beispiel das ne Unterschrift, denn die gesamte Erde äußert er: „Leider ist die Beschreibung der Froschsezieren prinzipiell ab. Immer mehr lebt“, sagt Jansen. Und dafür lebt er. Und Welt in den Köpfen der Menschen fremd- zog es Jansen zur Kunst. Die künstlerische malt ein Bild nach dem anderen. Über 700 gegeben. Die Masse wird nur zweidimensi- Ader war ein Erbe seines Vaters und Groß- Originale befinden sich bereits in öffent- onal gefüttert. Das Körperliche und das onkels, beide selbst Maler. Letzterer lichen und privaten Sammlungen. schenkte seinem kleinen Neffen Helmut Aufsehen erregte Jansen mit seinem Bild „...neben der üblichen eine Kiste mit Ölfarben; er tauchte sofort für die 9. UN-Naturschutzkonferenz in Konditionierung.“ die Finger darin ein und schuf auf dem Pa- Bonn im Mai dieses Jahres, nachdem er be- pier sein erstes buntes Werk. Jansen hat reits seit 2002 mit dem Bundesamt für Na- Gefühlte ist das eine, aber das Bewusstsein diese Art des Malens bis heute beibehalten; turschutz in Kontakt stand und sich dort ist noch eine weitere Dimension. Deswe- nur für die feinen Linien benutzt er einen auch künstlerisch engagierte. Seine außer- gen muss die Schönheit von Mensch, Tier Bildquelle: H.P. Jansen Pinsel. Den Beruf des Arztes hat er bis heu- gewöhnliche Arbeit soll Wirkung zeigen. und Pflanze den Menschen neu vermittelt te nicht an den Nagel gehängt. Er betätigt Außerdem hat die UNO sich von Jansens werden. Aus den Eindrücken der Großar- sich aber vorwiegend als Psychotherapeut. Werken begeistern lassen und für ihre Kon- tigkeit dieser Realität komponiere ich mei- Die Gespräche mit seinen Patienten bedeu- ferenz über wandernde Tierarten, die An- ne Bilder, damit - zusätzlich zum Denken - ten für ihn eine Ergänzung der eigenen fang Dezember in Rom beginnen wird, ein ein bewusstes Mitfühlen entstehen kann.“ Sichtweise. Bild in Auftrag gegeben. „Es sollen jetzt Volker Arndt „Lebensglück oder -unglück stehen stets noch mehr Tiere in die Liste der bedrohten Redaktion ZEITENWENDE in Wechselbeziehung mit den Vorstellun- gen eines Menschen über sich und seine „Zwischen Offenheit und Grenze gibt es...“ Welt.“ Jansen betrachtet das Leben ganz- heitlich: „Zwischen Offenheit und Grenze gibt es womöglich etwas Zauberhaftes ne- ben der üblichen Konditionierung.“ Nicht selten findet man daher in seinen Bildern Spirituelles, Religiöses, Phantastisches so- wie Esoterisches. Phantasiewesen und Traumgestalten, wie Engel, sind aber nur ein Teil seines künstlerischen Schaffens. Jansen möchte „auf die Einzigartigkeit des Lebens hinweisen und darauf, wie wichtig ihre Erhaltung in einer sich selbst entfrem- deten Scheingemeinschaft ist.“ 14 ZeitenWENDE Nr. 31
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