Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen - Wieder gut im Leben - Konzept einer adaptierten psychosomatischen Rehabilitation - St. Franziska ...

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Wieder gut
  im Leben.

Die Corona-Krise und
ihre psychischen Folgen
Konzept einer adaptierten
psychosomatischen Rehabilitation
IMPRESSUM

Herausgeber    St. Franziska-Stift Bad Kreuznach
               Direktorium
               Franziska-Puricelli-Str. 3
               55543 Bad Kreuznach
    Autorin    Petra Stadtfeld-Oertel
               Leitende Psychologin, Psychologische
               Psychotherapeutin, Supervisorin
 Realisation   ctt Reha-Fachkliniken GmbH
               Stabsstelle Kommunikation und
               Öffentlichkeitsarbeit
               Friedrich-Wilhelm-Straße 32
               54290 Trier
1   INHALT TEIL 1
    Einleitung................................................................................................................8
    Gefährdete Personengruppen durch die COVID-19-Pandemie ........... 10
             Alleinstehende...............................................................................................10
             Partnerschaften.............................................................................................10
             Familien.........................................................................................................10
             Häusliche Gewalt..........................................................................................10
             Personen in systemrelevanten Berufen........................................................10
             Ältere Menschen...........................................................................................11
             Menschen mit psychischer Vulnerabilität und Vorerkrankungen..................11
             Menschen mit Angststörungen......................................................................11
             Menschen mit depressiven Störungen..........................................................11
             Folgen für Personen mit COVID-19-­Infektion und deren Angehörige...........11

    Präventions- und Interventionsansätze..................................................... 12
    Resilienz............................................................................................................... 12
    Zusammenfassung und Ausblick................................................................. 13
    Aufgabe der medizinischen Rehabilitation................................................. 14
             Struktur der Einrichtung................................................................................14
             Personal........................................................................................................14
             Rehabilitationsprozess..................................................................................14

2
             Ein Beispielhaftes Rehabilitationsprogramm nach überstandener
             akuter COVID-19-Infektion............................................................................18

    Literatur.............................................................................................................. 19

    INHALT TEIL 2
    Einführung........................................................................................................... 22
    Gruppentherapie und hierfür sinnvolle Rahmenbedingungen.............. 23
    Vorbereitung auf die Gruppentherapie....................................................... 23
    RS-13 Resilienzfragebogen............................................................................ 25
    Soziale Unterstützung (1–2 Sitzungen)..................................................... 26
             Information zu sozialer Unterstützung...........................................................26
             Übungsauswahl:............................................................................................26
             Einzelarbeit: Die Fäden des sozialen Netzes................................................26
             Übung zur Nachbereitung der Sitzung:.........................................................27
             Arbeitsblatt zur Einzelarbeit während der Sitzung........................................28
             Übung zur Nachbereitung der Sitzung: mein soziales Netz..........................29
Selbstwirksamkeit (1–2 Sitzungen)............................................................ 33
             Information zur Selbstwirksamkeit................................................................33

2
             Übungsauswahl.............................................................................................33
             Übung: Meilensteine meines Lebens ...........................................................33
             Übung zur Nachbereitung der Gruppensitzung:
             Meilensteine meines Lebens — Meine Erfolge und Stärken........................34
             Übung zur Nachbereitung der Gruppensitzung: Lobrede auf sich selbst......35
             Übung: Innere Mutmacher ...........................................................................36
             Übung in der Gruppe: Miesmachergedanken...............................................36
             Übung: Formulieren eines goldenen Satzes.................................................36
             Übung:Verankerung des goldenen Satzes ..................................................37
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Wie möchte ich meinen
             goldenen Satz einüben?...............................................................................37

    Optimismus und Lösungsorientierung (1–2 Sitzungen)........................ 38
             Information zu Optimismus...........................................................................38
             Übungsauswahl:............................................................................................39
             Übung in der Gruppe (Einzelarbeit) zu den eigenen Eigenschaften.............39
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Eigenschaften gruppieren, sich
             anhand seiner Haupteigenschaften konkreter beschreiben..........................40
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Reflektion des eigenen Verhaltens
             am Tag: in welchen Situationen war das Verhalten an den eigenen
             zugeschriebenen Eigenschaften orientiert, in welchen nicht?......................40
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Übernahme von Selbstverantwortung
             40
             Information: Optimismus ..............................................................................40
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Schreiben Sie einen Brief aus der
             Zukunft an sich selbst:..................................................................................40
             Übung in der Gruppe: Falten Sie ein Stück Papier in drei Teile....................41
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Rechnen Sie mit Erfolg...................41
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Optimistisch schlafen gehen...........41
             Kurzgeschichte: der alte Scheich und seine 17 Kamele
             (zur Lösungsorientierung) ............................................................................41
             Übung in der Gruppe und Nachbereitung: Lösungsorientierung:..................42

    Positiver Bewertungsstil (1–2 Sitzungen)................................................. 42
             Information zum positiven Bewertungsstil.....................................................42
             Übung in der Gruppe: Mit der eigenen Energie sorgsam umgehen..............43
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Tagebuch achtsam schreiben.........44
             Therapeutische Geschichte: Drei Siebe des Sokrates..................................44
             Übung in der Gruppe: Busfahrer sein.
             Das achtsame Betrachten von hinderlichen Gedanken................................45
             Übung zur Nachbereitung der Gruppe: Welche Antworten fallen Ihnen ein?
             Wie können Sie diese Krisenzeit nutzen?.....................................................46
             Übung in der Gruppe: Wohlfühlschatzkiste...................................................47
             Übung in der Gruppe: Stellen Sie sich vor, ein Wunder ist geschehen und
             Sie haben sich zu einem äußerst resistenten Menschen entwickelt. ...........48
             Hand-out: Krisenmanagement und Notfallkoffer...........................................49

    Literatur.............................................................................................................. 50
3   INHALT TEIL 3
    Übung: Fantasiereise an den Ort von Ruhe und Kraft ........................... 52
    Übung: Zusammenhang zwischen Gedanken und
    Vorstellungen und körperlichen Reaktionen ........................................... 53
    Übung: Gesunde Funktionen.......................................................................... 53
    Übung: Veränderung des Krankheitsprozesses....................................... 54
    Übung: Visualisierung Zukunft ohne Krankheit....................................... 56
    Kurzanleitung zu eigenen Visualisierungsübungen................................. 57
    Übung: Visualisierung nach Simonton und anderen (1982)
    (Eigenübung)...................................................................................................... 58
    Hintergrundinformation zur Visualisierungsübung................................ 59
    Vorschläge für die Entwicklung eigener Vorstellungsbilder,
    orientiert an Patientenbeispielen:................................................................ 60
    Hinweise zu den Visualisierungsübungen.................................................. 61
    Literatur.............................................................................................................. 62
PETRA STADTFELD-OERTEL
Psychologische Psychotherapeutin,
Supervisorin

DIE CORONA-KRISE UND IHRE
                                    1
PSYCHISCHEN FOLGEN
Konzept einer adaptierten
psychosomatischen Rehabilitation

TEIL 1
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

EINLEITUNG

In dem gesamten Text wurde zur besseren                 und Quarantänemaßnahmen. Bekannt ist,
Lesbarkeit die männliche Schreibweise für               dass neben dem physischen Risiko auch eine
Personen und Personengruppen verwendet.                 Gefahr für die psychische Gesundheit be-
Gemeint sind selbstverständlich alle Ge-                steht. Quarantänemaßnahmen scheinen mit
schlechter.                                             dem vermehrten Auftreten posttraumatischer,
                                                        depressiver und Angstsymptomatik sowie ge-
»Psyche in der Krise« titelt Spektrum.de und
                                                        steigerter Gereiztheit und vermehrtem Ärger
beschreibt die vielfältigen Belastungen, de-
                                                        assoziiert zu sein. In einer Übersichtsarbeit
nen die Menschen durch die Corona-Pande-
                                                        von Brooks et al 2020 werden als ergänzen-
mie ausgesetzt sind:
                                                        de Stressoren eine längere Quarantänedau-
•    Mögliche eigene Infektion mit unklaren             er, Infektionsängste, Frustration, Langeweile,
     Langzeitfolgen                                     unzureichende Informationen, finanzielle Ein-
•    Social distancing durch Quarantäne,                bußen und wahrgenommene Stigmatisierung
     Kontakteinschränkung, Maskenpflicht,               aufgeführt. Untersuchungen zur Finanzkri-
     Homeoffice etc.                                    se der Vereinigten Staaten von 2007–2009
                                                        im Hinblick auf die psychische Gesundheit
•    Bildungshindernisse durch Schließung               konnten herausstellen, dass die Menschen,
     von Schulen, Kitas und damit einherge-             die mindestens eine finanzielle, arbeits- oder
     hende Mehrbelastung von Eltern, insbe-             berufsbezogene Einbuße erlebt hatten, selbst
     sondere von Berufstätigen und Alleiner-            3–4 Jahre nach dem Ende der Rezession
     ziehenden                                          immer noch eine höhere Wahrscheinlichkeit
•    Überlastung der Menschen, die in                   aufwiesen, Symptome von Depressivität,
     medizinischen Berufen tätig sind bei               Angst, Panik und problematischem Substanz-
     gleichzeitiger Infektionsangst und Sorge,          konsum zu zeigen (Forbes und Krüger 2019).
     in ethische Problemkonstellationen zu              Vor diesem Hintergrund vergangener Erfah-
     geraten                                            rungen kann die aktuelle COVID-19 Pande-
•    Wirtschaftliche Bedrohung von Betrieben            mie als ein neuer, einzigartiger, multidimen-
     und Arbeitnehmern, Kurzarbeit, Verlust             sionaler und potenziell toxischer Stressfaktor
     von Arbeitsplätzen, finanzielle und exis-          interpretiert werden.
     tenzielle Krisen                                   In der Zeitschrift für klinische Psychologie
•    Abschneiden von Ressourcen durch                   und Psychotherapie 2020 stellen Brakemeier
     Reduktion von Sozialkontakten, Verringe-           et al. fünf spezifische Charakteristika dieser
     rung von Aktivität und Bewegung                    Stressoren dar:
•    Erschwerter Zugang zu Hilfen im Ge-                1. Die globale weltweite Verbreitung von
     sundheitssystem                                       unvorhersehbarer Dauer, die Ängste und
                                                           Unsicherheit auslösen kann.
•    Unabwägbarkeit der Dauer und Lang-
     zeitentwicklung der Krisensituation und            2. Die individuelle Auswirkung auf ver-
     damit das Erleben von Kontrollverlust                 schiedene Lebensbereiche eines jeden
                                                           Einzelnen, die psychisch belastend sein
Bei inzwischen ca. 1-jähriger Dauer dieser
                                                           können.
Belastungssituation befinden sich viele Men-
schen in einer chronischen Stresssituation,             3. Einen damit verbundenen subjektiv
die das Risiko für die Entwicklung einer psy-              unterschiedlich gravierend wahrgenom-
chischen Krankheit erhöht.                                 menen Kontrollverlust, einhergehend mit
                                                           Hilflosigkeitsgefühlen.
Diese Erkenntnis stützt sich auch auf das
Wissen aus vorangegangenen Pandemien

8                                                                                              Einleitung
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

4. Systemische Auswirkung auf verschie-           ein Anhalten der psychischen Beschwerden
   dene Bereiche und Gruppen der Gesell-          von Depressivität, Ängsten und posttrauma-
   schaft.                                        tischen Belastungsreaktionen beobachtet
                                                  worden. Noch als vorläufig zu betrachtende
5. Einschränkungen bis hin zu zumindest
                                                  Daten weisen darauf hin, dass die aktuelle
   kurzfristigen Blockaden des Zugangs zu
                                                  Pandemie eine bereits zuvor bestehende psy-
   Schutzfaktoren und Hilfesystemen.
                                                  chische Störung verschlimmern kann.
Bekannt ist, dass der Mensch durchaus auf
                                                  Die Studienlage bezieht sich überwiegend auf
vorübergehende Belastungssituationen mit
                                                  den chinesischen Raum, die Übertragbarkeit
einer Mobilisierung seiner Ressourcen und
                                                  dieser Befunde auf die Situation in Deutsch-
damit einhergehender adäquater Stressbe-
                                                  land ist möglicherweise nicht direkt möglich.
wältigung reagieren kann. Jedoch ist aus der
neurobiologischen Stressforschung ebenfalls       Zur Situation in Deutschland sind Daten zwi-
bekannt, dass bei zu häufiger, zu langer oder     schen März und Anfang November 2020 do-
zu massiver Aktivierung der biologischen          kumentiert, die einer Studienlage von ca. 200
Stresssysteme bei einem gleichzeitigen Er-        Studien entsprechen. Bei ca. 85 davon han-
leben von Unkontrollierbarkeit die psychische     delte es sich um psychologische Studien. In
Gesundheit gefährdet ist. Neben der Bedro-        der »CorDis (Corona Distancing) Online-Stu-
hung durch die verschiedenen Stressoren           die« mit 817 Teilnehmern zeigt sich durch-
körperlicher, finanzieller und sozialer Art er-   schnittlich eine mild ausgeprägte depressive
scheint insbesondere das Abgeschnittensein        Symptomatik sowie eine mild ausgeprägte
von Hilfssystemen und von normalerweise           Angstsymptomatik. Beide durchschnittlichen
protektiven Faktoren von besonderer Bedeu-        Werte fielen jedoch höher aus als die zuvor
tung zu sein.                                     in repräsentativen Bevölkerungsstichproben
                                                  erhobenen Normwerte. In der Studie COS-
Nach ersten internationalen Studien zeigt sich
                                                  MO (COVID-19 Snapshot Monitoring) der
eine deutliche Zunahme psychischer Proble-
                                                  Universität Erfurt zeigt sich, dass das Belas-
me und Symptome in der Akutphase (während
                                                  tungserleben seit September in allen Alters-
des Lock-Downs). In einer chinesischen Stu-
                                                  gruppen der deutschen Bevölkerung deutlich
die wird auf die besondere Vulnerabilität im
                                                  angestiegen ist. In der 25. Datenerhebung im
Gesundheitswesen tätiger Personen für eine
                                                  querschnittlichen Design zeigten sich über
posttraumatische Belastungsstörung hinge-
                                                  50% der Befragten in den Altersgruppen un-
wiesen (Liu et al 2020). Des Weiteren wurde
                                                  ter 65 Jahren belastet. In der Altersgruppe
ein Anstieg von Symptomen der posttrauma-
                                                  über 65 Jahre finden sich 38% belastet. In
tischen Belastungsstörung und Depressivität
                                                  der längsschnittlich angelegten »Bochum op-
auch bei an COVID-19 erkrankten Patienten
                                                  timism and mental health study, (BOOM)« an
beobachtet. In einer Metaanalyse von Rogers
                                                  Studierenden der Ruhruniversität Bochum er-
et al. (2020) wird die Punktprävalenz bei auf
                                                  wies sich das Ausmaß psychischer Gesund-
einer Intensivstation behandelten Patientin-
                                                  heit vor der Pandemie als Prädiktor für eine
nen, die an COVID-19 erkrankten, auf 32% für
                                                  geringere Belastung während des partiellen
eine PTBS, 15% für Depression und 15% für
                                                  Lock-Downs. Der protektive Effekt positiver
Angststörungen benannt. Einige der an CO-
                                                  Gesundheit und die negativen Auswirkun-
VID-19 erkrankten Patienten berichten auch
                                                  gen der Stresssymptome wurden durch das
noch Wochen und Monate nach der über-
                                                  wahrgenommene Gefühl von Kontrolle ver-
standenen Infektion über eine Persistenz von
                                                  mittelt (Bralovskaia & Margraf, 2020). Insge-
Fatigue, Dyspnoe und neuropsychologischen
                                                  samt legen erste nationale und internationale
Symptomen, was auch als Post-COVID-Syn-
                                                  Untersuchungen nahe, dass die Pandemie
drom diskutiert wird. Des Weiteren ist auch

Einleitung                                                                                              9
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

vermutlich auch in Deutschland zu einer Zu-             sondere von Depression, Anpassungsstörun-
nahme psychischer Probleme in der Bevölke-              gen, Angsterkrankungen und Traumafolge-
rung führen wird. Aufgrund der längeren In-             störungen erwartet.
kubationszeit psychischer Störungen, bedingt
durch diagnostische Zeitkriterien und erfolg-
lose Anpassungsversuche über die Zeit, wird
ein nachweisbarer Anstieg der Prävalenz und
Inzidenzraten psychischer Störungen insbe-

GEFÄHRDETE PERSONENGRUPPEN DURCH DIE COVID-19-PANDEMIE

Alleinstehende                                          Häusliche Gewalt
Für Alleinstehende kann die Gefahr in einer             Nach Berichten der WHO aus China, Großbri-
Zunahme der objektivierbaren Isolation und              tannien und den Vereinigten Staaten scheint
der damit erlebten Einsamkeit bestehen. Je              die häusliche Gewalt gegen Frauen seit Be-
nach beruflicher Situation kann hierzu auch             ginn der Pandemie zuzunehmen (WHO,
noch der Verlust der Tagesstruktur kommen.              2020).
Kontaktbeschränkungen betreffen alleinste-
hende Menschen in besonderem Maße.                      Erwerbstätige
Partnerschaften                                         Bei Erwerbstätigen wurde je nach Möglichkeit
                                                        ein Teil der Tätigkeit ins Homeoffice verlegt,
In Partnerschaften können aus der plötzlichen           was negativ mit einem Verlust der Tagesstruk-
Notwendigkeit mehr Zeit als üblich miteinan-            tur einhergehen kann, positiv jedoch auch zu
der zu verbringen unter Reduktion anderer               einem Wegfall des Arbeitsweges führt. Durch
sozialer und beruflicher Aktivitäten vermehrte          die wirtschaftlichen Schwierigkeiten einiger
Konflikte entstehen. Hierbei sind nicht-kons-           Betriebe, verbunden mit der Corona-Pande-
truktive Konflikte und eskalierende Konflikte           mie, fürchten zahlreiche Berufstätige um ih-
von besonderer Bedeutung. (Exkurs: häusli-              ren Arbeitsplatz, sind in Kurzarbeit geraten
che Gewalt).                                            oder haben bereits ihren Arbeitsplatz verlo-
Familien                                                ren. Dies ist als weiterer Stressor neben den
                                                        generellen Belastungen durch die Pandemie
Familien können insbesondere in Überforde-
                                                        anzusehen.
rungssituationen kommen durch den Fern­
unterricht, dem Schließen der Schulen und               Personen in systemrelevanten Berufen
Kitas, wirtschaftlichen und finanziellen Not­           Insbesondere pflegerisches, medizinisches
lagen, Homeoffice und hieraus resultierende             und therapeutisches Personal wird durch die
räumliche Enge, Fehlen von Rückzugsmög-                 Pandemie über alle Maßen gefordert, aber
lichkeiten.                                             auch gefährdet. Neben einer gestiegenen
Bei Alleinerziehenden kann eine besondere               Arbeitsbelastung und einem erhöhten Infek-
Problemsituation durch die Schulschließung              tionsrisiko besteht auch die Gefahr, an einer
und gleichzeitiger Erwerbstätigkeit entstehen.          Stressfolgestörung zu erkranken.
Durch das Ausbleiben von Unterstützung                  Sollte es zu einer nicht lösbaren Überlas-
können Kinder aus sozial schwachen Famili-              tung des Gesundheitssystems kommen,
en Nachteile bezüglich ihrer Chancen im Bil-            sind ebenfalls Entscheidungen über statio-
dungssystem erleiden.                                   näre Aufnahme oder Behandlungsintensität
                                                        zu treffen, was für das ärztliche Personal zu
Weitere Belastungen in Familien können aus
                                                        moralischen Konflikten führen kann, die wie-
der Notwendigkeit der Pflege Angehöriger
                                                        derum psychischen Stress auslösen sowie
oder der Sorge um Angehörige in Altenpfle-
                                                        Scham- und Schuldgefühle hervorrufen.
geheimen resultieren.

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St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

Ältere Menschen                                          jedoch aufrechterhaltend auf die Störung wir-
                                                         ken dürfte.
Ältere Menschen gehören zu den Personen­
gruppen, die nach heutigem Kenntnis­                     Menschen mit depressiven Störungen
stand ein höheres Risiko für einen                       Studien aus der deutschsprachigen Schweiz
schweren­Krankheitsverlauf von COVID-19                  und aus Deutschland berichten über einen
Infektionen haben. Hieraus resultiert eine               Anstieg depressiver Symptome. Gegenüber
besondere       Notwendigkeit      langfristiger         der Virusinfektion selbst dürfte eine gefühlte
Kontaktbeschränkungen. Ob hieraus ein                    Hilflosigkeit und Machtlosigkeit erlebt werden,
höheres Risiko der Entwicklung einer                     die nach dem Konzept der erlernten Hilflo-
psychischen Erkrankung resultiert, dürfte                sigkeit mitverursachend für eine depressive
von den psychischen Ressourcen und                       Symptomatik sein können. Die Einschränkun-
der Resilienz der Betroffenen abhängen.                  gen und Veränderungen des Alltages führen
Ältere Menschen können häufig auf mehr                   zu einer Reduktion antidepressiver Strategien
Lebenserfahrung und mehr bewältigte Krisen               wie Bewegung und die Praxis von Sozialkon-
im eigenen Leben zurückblicken, was sie                  takten und verstärken das Einsamkeitsleben.
resilienter erscheinen lässt. Zudem sind sie             Rollenkonflikte und der Verlust der Tages-
häufiger konzentriert auf kleinere, jedoch               struktur und angenehmer Aktivitäten, Arbeits-
auch engere soziale Netzwerke als jüngere                losigkeit und finanzielle Probleme können
Menschen. Andererseits verfügen sie häufig               weiterhin zur Aufrechterhaltung einer depres-
über eine geringere Möglichkeit digitaler                siven Symptomatik beitragen.
Kompensationen als jüngere Menschen und
                                                         Folgen für Personen mit COVID-19-­
sind oft sehr stark auf soziale Zuwendung an-
                                                         Infektion und deren Angehörige
gewiesen.
                                                         Bei 35% der ambulant behandelten und 87%
Menschen mit psychischer Vulnerabili-
                                                         der hospitalisierten COVID-19 PatientIn-
tät und Vorerkrankungen
                                                         nen wird über eine Persistenz von Fatigue,
Es ist anzunehmen, dass COVID-19 als mul-                Dyspnoe und neuropsychologischen Symp-
tidimensionaler toxischer Stressor bei gleich-           tomen berichtet (Carfi et al., 2020; Tenforde,
zeitigem Verlust von Schutzfaktoren – insbe-             2020). Neben diesen persistierenden körper-
sondere bei Menschen mit Vulnerabilität für              lichen Symptomen, deren Dauer und Behand-
psychische Störungen – eine gravierende                  lungsmöglichkeit noch weitgehend unklar ist,
negative Auswirkung auf die psychische Ge-               weisen diese PatientInnen deutlich höhere
sundheit haben wird.                                     Depressions- und Angstwerte auf als bei-
Menschen mit Angststörungen                              spielsweise PatientInnen, die stationär wegen
                                                         einer Lungenentzündung behandelt wurden.
Bei Menschen mit vorbestehenden Angststö-                Dies kann im Sinne einer Anpassungsstörung
rungen könnte die Pandemie zu Rückfällen                 interpretiert werden.
bzw. Symptomexazerbationen führen. Spe-
zifische Schutzmaßnahmen wie das Tragen                  Auch Angehörige dieser Patienten weisen ein
eines Mundnasenschutzes könnten zu er-                   erhöhtes Belastungserleben auf, insbesonde-
heblichen aversiven Empfindungen bis hin                 re wenn es zum Versterben eines erkrankten
zu Panikattacken führen. Bei entsprechend                Angehörigen kam.
disponierten ZwangspatientInnen könnten die
zuvor schon bestandenen Kontaminations-
ängste zunehmen. Sowohl Kontaktbeschrän-
kungen als auch häufiges Händewaschen
und Desinfektion könnten als Normalisierung
eines Symptomverhaltens interpretiert wer-
den, wodurch kurzfristig eine Symptomre-
duktion erlebt werden könnte, was langfristig

Gefährdete Personengruppen durch die COVID-19-Pandemie                                                        11
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

PRÄVENTIONS- UND INTERVENTIONSANSÄTZE
Im Hinblick auf Präventions- und Interventi-            für Resilienzforschung, dass erste Zwische-
onsmöglichkeiten stellt sich die Frage, welche          nergebnisse der Onlinebefragung von inzwi-
Menschen mit dem durch die aktuelle Krise               schen rund 5000 Teilnehmern aus Europa
ausgelösten Stress besser umgehen können                vorliegen. Es scheint sich herauskristallisie-
und warum. Es werden also protektive Fak-               ren, dass psychische Gesundheit stark davon
toren wie zum Beispiel Resilienz untersucht             abhängt, wie Bedrohungen wahrgenommen
und diskutiert. Resilienz bezeichnet dabei die          und persönlich bewertet werden. Wer in vei-
Fähigkeit, schwierige Lebenssituationen ohne            ner Krise positive Aspekte sehen kann und
anhaltende psychische Beeinträchtigung zu               die Situation akzeptieren kann, hinsichtlich
überstehen. Sie stellt das Ergebnis eines An-           der Faktoren, die nicht änderbar sind, scheint
passungsprozesses dar, der während einer                stärker aus der Krise hervorzugehen. Zudem
Krise stattfindet, und ist erlernbar.                   scheint sich ein Zusammenhang zwischen
                                                        psychischer Gesundheit und empfundener
Die »DynaCORE Studie« (dynamische Mo-
                                                        sozialer Unterstützung, Optimismus und
dellierung der Corona Resilienz) verfolgt das
                                                        Selbstwirksamkeit abzuzeichnen.
Ziel, Resilienzfaktoren zu identifizieren, um
hieraus Handlungsempfehlungen ableiten zu
können. In einem Spiegel Online Interview
sagt Professor Kalisch vom Leibnitz Institut

RESILIENZ
Der Begriff der Resilienz ist auf das lateini-          aus der psychologischen Forschung zum Bei-
sche Wort resilire = zurückspringen zurück-             spiel Hardiness nach Kobasa bekannt oder
zuführen. In der psychologischen Forschung              der Kohärenzsinn nach Antonovsky. In die-
wird damit die Widerstandsfähigkeit eines               se Kategorie fallen ebenfalls Konstrukte der
Individuums beschrieben. Die Resilienz-                 Kontrollüberzeugungen nach Rotter, Selbst-
forschung hat ihren Beginn in der Entwick-              wirksamkeit nach Bandura oder dispositionel-
lungspsychologie, die Resilienzfaktoren unter           ler Optimismus nach Carver und Scheier.
chronischen Stressoren zunächst im Kindes-
                                                        Seit Beginn der Resilienzforschung wurde
alter beschrieb. In späteren klinisch- psycho-
                                                        eine Vielzahl an psychologischen Resilienz-
logischen Arbeiten wurden Resilienzfaktoren
                                                        faktoren identifiziert. Belastungsübergreifend
bei kritischen Lebensereignissen im Erwach-
                                                        scheinen sich Faktoren wie Selbstwirksam-
senenalter untersucht. In der klinischen For-
                                                        keit oder ein sicherer Bindungsstil begünsti-
schung wird Resilienz von Resistenz, Er-
                                                        gend für einen resilienten Verlauf auszuwir-
holung und Reifung unterschieden. Unter
                                                        ken. Belastungsspezifisch scheinen wieder
Resilienz wird dabei ein spezifisches Ver-
                                                        andere Faktoren wirksam zu werden wie zum
laufsmuster verstanden, bei dem nach dem
                                                        Beispiel soziale Unterstützung.
Auftreten eines potenziell stressenden Ereig-
nisses die betroffene Person eine kurzfristige          Bei der Einordnung in das transaktionale
Beeinträchtigung erfährt, die jedoch nicht zu           Stressmodell nach Lazarus können Resili-
Funktionseinschränkungen führt.                         enzfaktoren wirksam werden, die einerseits
                                                        die Wertung eines potenziellen Stressors in
Dies impliziert das Vorhandensein bestimm-
                                                        die Perspektive »weniger bedrohlich« richten,
ter Resilienzfaktoren, die eine erfolgreiche
                                                        andererseits ein adäquates Bewältigungsver-
Anpassung im Sinne einer Aufrechterhaltung
                                                        halten, zum Beispiel ein problemorientiertes
des normalen Funktionsniveaus begünstigen.
                                                        Vorgehen, unterstützen. Dies dürfte dem
Dabei werden eher globale Konstrukte von
                                                        Stressmodell zufolge zu einer schnelleren Er-
eng umschriebenen einzelnen Faktoren un-
                                                        holung der Stressreaktion beitragen.
terschieden. An globaleren Konstrukten sind

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St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

Des Weiteren wurden biologische Resilienz-          Im Hinblick auf die Belastung durch die Co-
faktoren identifiziert, die jedoch im Sinne einer   rona Pandemie scheint nach ersten Zwische-
psychotherapeutischen Trainingsmaßnahme             nergebnissen der »DynaCorestudie« (siehe
von Resilienzfaktoren von untergeordneter           oben) ein Resilienztraining von Vorteil zu sein,
Bedeutung sind. An resilienzförderlichen In-        das Module zur Förderung von Optimismus,
terventionen dürften für ein adaptiertes psy-       positivem Bewertungsstil, Inanspruchnahme
chosomatisches         Rehabilitationsprogramm      sozialer Unterstützung und Selbstwirksam-
im Kontext von Belastungen durch die Coro-          keit fördert. Entsprechend wurde in der psy-
na-Pandemie vor allem sekundärpräventive            chosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift
Interventionen (zur Vorbeugung psychischer          ein entsprechendes Training konzipiert, das
Probleme bei Menschen, die einem hohen              durch eine Vorher- und Nachher-Messung
Ausmaß an Stress ausgesetzt sind) und               von bestehenden Resilienzfaktoren begleitet
tertiärpräventive Interventionen (nach dem          werden soll. Das ausführliche, manualisierte
Auftreten von potenziell stressenden Ereig-         Konzept hierzu findet sich in Teil II dieses Re-
nissen, wenn bereits eine psychische Be-            habilitationskonzeptes. Das Resilienztraining
einträchtigung vorliegt) von Bedeutung sein.        soll bei entsprechender Indikation durch eine
Hierfür gibt es unterschiedliche Trainingskon-      Atemtherapie mit Visualisierungsübungen zur
zeptionen, die überwiegend eine modulare            Verbesserung der Krankheitsbewältigung er-
Zusammenstellung unterschiedlicher Kom-             gänzt werden. Die Atemtherapie soll im Rah-
binationen von kognitiv-verhaltenstherapeu-         men der physiotherapeutischen Behandlung
tischen Techniken beinhalten. Grundsätzlich         erfolgen. Bewährte Visualisierungsübungen
scheint eine Wirksamkeit gegeben zu sein,           zur Verbesserung der Krankheitsbewältigung
wobei eine ausführliche und umfassende Me-          befinden sich in Teil III dieses Konzeptes.
taanalyse der erzielten Effekte noch aussteht.

ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
Zusammenfassend stellt sich dar, dass auf-          weitere Berufsgruppen unterstützt werden.
grund der Corona-Pandemie in Deutschland            Um einer Chronifizierung durch begrenz-
ein Anstieg psychischer Erkrankungen zu             te Versorgungskapazitäten vorzubeugen,
erwarten ist. Vor der Corona-Pandemie betrug        sollte eine schnelle Hilfe durch individu-
in 2018 die Wartezeit für eine Richtlinien-Psy-     alisierte und interprofessionelle Behand-
chotherapie bundesweit im Durchschnitt 20           lung ermöglicht werden. Damit könnten
Wochen (BPtK, 2018). Hier wurde schon vor           langfristige Beeinträchtigungen des Leis-
der Krisensituation die Begrenztheit der Ka-        tungsvermögens und der Teilhabe vermie-
pazitäten deutlich. Neben der im Januar 2020        den oder wenigstens reduziert werden.
eingetretenen Krisensituation, die zu einem
                                                    Vor diesem Hintergrund soll ein multimodales,
erhöhten psychotherapeutischen Bedarf führ-
                                                    verhaltenstherapeutisch orientiertes Behand-
te, kam es aufgrund der Schutzmaßnahmen
                                                    lungskonzept im Rahmen einer stationären
zu einem Wegfall zahlreicher stationärer und
                                                    psychosomatischen Rehabilitation dargestellt
teilstationärer Behandlungsplätze in Psychiat-
                                                    werden.
rie und Psychosomatik. Damit kam es zu einer
weiteren Verminderung der Versorgungs-              Neben den bewährten Behandlungsmo-
kapazitäten und zu einer zu erwartenden             dulen wurde, entsprechend der sich her-
Überlastung des bestehenden psychothera-            auskristallisierenden ersten Ergebnisse
peutischen und psychiatrischen Versorgungs-         aus der Resilienzforschung, ein Gruppen-
systems. Neben der Einrichtung indizierter          training zum Aufbau von Resilienz und
präventiver Maßnahmen und niederschwelli-           zur Förderung der Ressourcenaktivierung
ger kurzfristiger Angebote sollten Hilfsange-       konzipiert.
bote etabliert werden, bei denen psychothera-
peutische Strategien interprofessionell durch

Resilienz/Zusammenfassung und Ausblick                                                                    13
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

AUFGABE DER MEDIZINISCHEN REHABILITATION
Ziel der medizinischen Rehabilitation ist es,               deren Fortschreiten verhindert werden
den Auswirkungen von Krankheit und Behin-                   sollten. Dies wäre im Sinne der Sekun-
derung entgegenzuwirken oder sie zu über-                   därprävention zu verstehen.
winden. Im Zuge der durch die Corona-Pan-
                                                        Struktur der Einrichtung
demie feststellbaren Mehrbelastung der
Erwerbstätigen bei gleichzeitigem Wegfall von           Die psychosomatische Fachklinik St. Franzis-
normalerweise erreichbaren Schutzfaktoren               ka-Stift in Bad Kreuznach bietet 191 stationä-
durch die coronabedingten Einschränkungen               re und 12 teilstationäre Behandlungsplätze
ergibt sich eine besondere Gefährdung der               an. Derzeit sind die teilstationären Behand-
Gesunderhaltung und damit der Erwerbsfä-                lungsplätze aufgrund der Corona Pandemie
higkeit im Allgemeinen und insbesondere bei             nicht belegbar. Es besteht die Möglichkeit für
hierfür vulnerableren Menschen. Gleichzeitig            Alleinerziehende, die die Versorgung ihrer
erhöht sich die Gefahr der Chronifizierung              minderjährigen Kinder während einer sta-
bereits im Vorfeld bestehender psychischer              tionären Rehabilitation nicht gewährleisten
Erkrankungen. Daher ist es ein Ziel der medi-           können, Kinder als gesunde Begleitpersonen
zinischen, insbesondere psychosomatischen               mitzubringen.
Rehabilitation für die Betroffenen oder gefähr-         Personal
deten Menschen zeitnah ein stationäres Re-
habilitationskonzept anzubieten, dass unter             •   Ärzte
anderem das spezifische Belastungserleben               •   Approbierte Psychologische Psychothe-
durch die Corona-Pandemie berücksichtigt.                   rapeuten und Psychologische Psychothe-
Hierbei wird insbesondere an folgende belas-                rapeuten in Ausbildung
tete Gruppen gedacht:                                   •   Fachschwestern und Fachpfleger für
•    Menschen, die eine Covid-19-Infektion                  psychosomatische Rehabilitation, Ge-
     akut überstanden haben, jedoch weiter-                 sundheits- und Krankenpfleger
     hin an einem postinfektiösen Syndrom               •   Ergotherapeuten, Kunsttherapeuten und
     leiden und eine psychische Symptomatik                 Gestaltungstherapeuten
     entwickelt haben.
                                                        •   Diplom-Oecotrophologen
•    Menschen, die belastet sind durch die
                                                        •   Physiotherapeuten
     allgemeine psychische Herausforderung
     durch die Pandemie und die damit ver-              •   Diplom Sozialarbeiter, Sozialtherapeuten
     bundenen Einschränkungen (Lock-Down,               •   Sport und Bewegungstherapeuten
     Einschränkung von Sozialkontakten, Ein-
     schränkung von Aktivitäten, etc.). Hierzu          Rehabilitationsprozess
     zählen auch Menschen, die darunter                 Identifizierung von Patienten, die aufgrund
     leiden, dass Angehörige an Covid-19                von Belastungen durch die Coronapandemie
     erkrankt sind oder waren oder möglicher-           die Rehabilitation kommen:
     weise sogar verstorben sind.
                                                        •   Ein wichtiges Datenerhebungs- und
•    Menschen, die in medizinisch-pflegeri-                 Screeninginstrument ist die Patien-
     schen Berufen arbeiten und durch die                   ten-Basisdokumentation des St. Franzis-
     Corona Pandemie in eine länger wäh-                    ka-Stiftes.
     rende Überlastung und Überforderungs-
                                                        •   Mit der Patienten-Basisdokumentation
     situation geraten sind, teilweise auch
                                                            werden die familiäre Situation, der schu-
     in ethisch-moralische Problemkonstel-
                                                            lische und berufliche Werdegang, der
     lationen. Hierbei kann es sich auch um
                                                            berufliche Status, die individuelle Arbeits-
     Erkrankungen in frühen Stadien handeln
                                                            platzsituation, Belastungen am Arbeits-
     (z.B. »Burnout« mit sich möglicherweise
                                                            platz, Kontextfaktoren im Arbeitsleben,
     entwickelnder depressiver Symptomatik),
14                                                                          Aufgabe der medizinischen Rehabilitation
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

     somatische und psychische Beschwer-              bensmuster (AVEM),
     den, der arbeitsbezogene Gesundheits-
                                                  •   Fragebogen zur beruflichen Belastung
     zustand, die berufliche Perspektive, ein
                                                      (SIBAR).
     eventueller Rentenwunsch, fördernde
     und hindernde Kontextfaktoren im sozia-      Die Ergebnisse der Psychometrie werden mit
     len Umfeld sowie die Ziele für die Reha-     dem Patienten durch seinen Bezugsthera-
     bilitation erfasst.                          peuten besprochen. Je nach Indikation und
                                                  Schwerpunkt der Behandlung werden ad-
Im Hinblick auf die Coronapandemie und die
                                                  aptiv weitere testpsychologische Verfahren
damit verbundene psychosomatische Reha-
                                                  eingesetzt, die ein breites Spektrum zu er-
bilitation sollen folgende zusätzliche Informa-
                                                  fassender Merkmale beinhalten. Hierbei sind
tionen ergänzend erfasst werden:
                                                  sowohl explizit berufsbezogene Verfahren als
•    Die Patienten sollen zu einer möglichen      auch Verfahren zur Messung der kognitiven
     stattgehabten Coronainfektion befragt        Leistungsfähigkeit, der Intelligenz, einer mög-
     werden und Angaben dazu machen,              lichen Demenz einsetzbar, als auch diverse
     ob persistierende Symptome oder              klinische Testverfahren für die Bereiche De-
     Folgeerkrankungen bestehen (zum              pression, Angst, Zwang, Essstörungen, Per-
     Beispiel fortdauernde Fatigue, Dyspnoe,      sönlichkeitsstörungen, Tinnitus, Adipositas,
     Depressionen, Angstsymptome, Sympto-         Schmerz, ADHS.
     me einer posttraumatischen Belastungs-
                                                  Zu Beginn des Rehabilitationsprozesses er-
     störung, persistierende Schmerzen etc.).
                                                  hält jeder Patient eine psychotherapeuti-
•    Des Weiteren sollen die Patienten Anga-      sche Aufnahme und eine ärztliche Auf-
     ben dazu machen, ob sie im vergange-         nahmeuntersuchung.
     nen Jahr Lebenskrisen zu bewältigen
                                                  In der psychotherapeutischen Aufnah-
     hatten, welcher Art diese Krisen waren,
                                                  me wird eine Kriterienorientierte Exploration
     ob ihnen die Bewältigung schwergefallen
                                                  bestehender Beschwerden und Beeinträch-
     ist.
                                                  tigungen durchgeführt, Sozialanamnese,
•    Zusätzlich sollen Resilienz-Faktoren         Berufsanamnese und bestehende Risikofak-
     über einen Resilienzfragebogen erhoben       toren erhoben. Unter Berücksichtigung der
     werden.                                      Patientenbasisdokumentation und der Re-
                                                  silienz-Skala wird exploriert, ob der Patient
Die Patienten-Basisdokumentation wird vor
                                                  mit einer besonderen Problemlage, bedingt
der Aufnahme an den zukünftigen Patienten
                                                  durch die Corona-Pandemie, zur Rehabilitati-
verschickt, sodass die hieraus resultierenden
                                                  on kommt und einer der oben beschriebenen
Daten bei Aufnahme bereits vorliegen. In der
                                                  Personengruppen mit erhöhter Belastung
ersten Rehabilitationswoche wird ein Ein-
                                                  durch die Corona-Pandemie zuzuordnen
gangsassessment        (testpsychologische
                                                  ist. Mit dem Patienten werden rehabilitations-
Verfahren), bei den Patienten durchgeführt.
                                                  spezifische Ziele herausgearbeitet.
Es werden folgende Verfahren eingesetzt:
                                                  Bei der medizinischen Aufnahme des Pa-
•    Beck Angst-Inventar (BAI),                   tienten werden EKG, Labor und gegebenen-
•    Beck-Depressions-Inventar (BDI/II),          falls ergänzende Diagnostik erhoben sowie
                                                  eine allgemein internistische, orthopädische
•    Fragebogen zum Schmerzverhalten              und orientierend neurologische Aufnah-
     (FSV),                                       meuntersuchung vorgenommen. Körperliche
•    ICD-10-Symptom-Rating (ISR),                 Beeinträchtigungen von Aktivitäten und Teil-
                                                  habe werden erfasst. Insbesondere sollen
•    Symptom-Checkliste nach Derogatis
                                                  Beschwerden identifiziert werden, die der Pa-
     (SCL90 R),
                                                  tient in Verbindung mit der Corona-Pandemie
•    Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erle-        sieht oder die infolge einer eigenen Coronain-

Aufgabe der medizinischen Rehabilitation                                                               15
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

fektion eingetreten sind.                                   tigung (Anorexia nervosa, Bulimia nervo-
                                                            sa)
Sowohl in der psychotherapeutischen als
auch in der ärztlichen Aufnahme wird auf die            •   Indikative Gruppe zur Adipositasbewälti-
berufliche Situation fokussiert und der mög-                gung
liche Einsatz berufsspezifischer Behand-
                                                        •   Indikative Gruppe zur Schmerzbewälti-
lungsangebote geprüft. Hierbei wird der im
                                                            gung
testpsychologischen      Eingangsassessment
durchgeführte Fragebogen AVEM ebenfalls                 •   Indikative Gruppe zur Tinnitusbewälti-
mitberücksichtigt. Im Hinblick auf die Coro-                gung
na-Pandemie sollten insbesondere Förder-                •   Indikative Gruppe zur Verbesserung der
und Barrierefaktoren im beruflichen Umfeld                  sozialen und emotionalen Fertigkeiten bei
beachtet werden. Insbesondere zu berück-                    emotional instabilen Persönlichkeitsstö-
sichtigen sind hierbei drohende Arbeitslosig-               rungen (DBT)
keit, Kurzarbeit, chronische Überlastung und
Überforderungssituationen am Arbeitsplatz,              Ergänzend kann dem Patienten ermöglicht
Gefährdungssituationen am Arbeitsplatz                  werden, an einer Trauerbewältigungsgruppe
(psychisch oder erhöhte Infektionsgefähr-               teilzunehmen, falls sich im Aufnahmeprozess
dung), Tätigkeit im Homeoffice inklusive mög-           ein schwer zu bewältigender Verlust des Pa-
licher Probleme der Selbststrukturierung im             tienten herausgestellt hat, möglicherweise im
Home Office sowie deren Auswirkungen auf                Rahmen der Corona Pandemie.
die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit des Reha-             Ein weiteres Modul ist die problemlöseorien-
bilitanden und seine psychische und körperli-           tierte Basisgruppe, eine halboffene, metho-
che Gesundheit. Je nach Indikation kann eine            den- und zieloffene Gruppentherapie, in der
weitere intensivierte berufsbezogene Diag-              der Patient seine persönlichen Problemlagen
nostik und Arbeitsplatzanalyse durchgeführt             einbringen kann und in der überwiegend The-
werden.                                                 men wie Emotionsregulation, Selbstwertsta-
Nach den individuellen Aufnahmegesprä-                  bilisierung, Stressbewältigung und Problem-
chen (ärztlich und psychotherapeutisch), der            lösefähigkeit bearbeitet werden.
testpsychologischen Diagnostik, der medizi-             Jeder Patient erhält wöchentliche psycho-
nischen Diagnostik und der Evaluation von               therapeutische Einzelgespräche, deren
Vorbefunden findet eine interprofessionelle             Themen sich am individuellen bio-psycho-­
Aufnahmekonferenz des Behandlungs-                      sozialen Störungsmodell orientieren.
teams statt. In dieser Aufnahmekonferenz
                                                        Des Weiteren werden in der Aufnahmekonfe-
wird unter Zusammenwirken aller Professio-
                                                        renz die körperlichen Behandlungsmodule
nen ein multimodaler Behandlungsplan erar-
                                                        erarbeitet und individuell, an den jeweiligen
beitet, wobei der Einsatz der gewählten Modu-
                                                        Einschränkungen orientiert, festgelegt. Mög-
le auf die mit dem Rehabilitanden festgelegten
                                                        lich sind Maßnahmen aus der Sport- und
Rehabilitationsziele abgestimmt wird. Je nach
                                                        Bewegungstherapie, der Physiotherapie,
vorrangig einschränkender Symptomatik wird
                                                        Maßnahmen aus der balneophysikalischen
das Modul der indikativen Gruppenthera-
                                                        Abteilung, notwendige ergänzende medizi-
pie gewählt. Hierbei sind folgende verhaltens-
                                                        nische Diagnostik, Medikationsüberprüfung
therapeutisch orientierten Gruppentherapien
                                                        und gegebenenfalls -Optimierung.
möglich:
                                                        Orientiert an den jeweiligen Beeinträchti-
•    Indikative Gruppe zur Angstbewältigung
                                                        gungen und Einschränkungen des Patienten
•    Indikative Gruppe zur Depressionsbewäl-            können ergänzend Ernährungstherapie
     tigung                                             und Ernährungsberatung sowie Entspan-
•    Indikative Gruppe zur Bewältigung Post-            nungsverfahren in den Behandlungsplan in-
     traumatischer Belastungsstörungen                  tegriert werden.

•    Indikative Gruppe zur Essstörungsbewäl-            Bei Patienten, bei denen ein nach überstan-
                                                        dener Covid-19-Infektion postinfektiöses
16                                                                         Aufgabe der medizinischen Rehabilitation
St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

Syndrom mit Dyspnoe und Fatigue sowie              Ziele vereinbart. Die aus dem 3-wöchigen Re-
geringer körperlicher Belastbarkeit festgestellt   habilitationsprozess gewonnene voraussicht-
wird, ist es von besonderer Bedeutung, die         liche Einschätzung der Leistungsfähigkeit
Bewegungstherapie an das Leistungsniveau           wird mit dem Rehabilitanden besprochen.
zu adaptieren und den Patienten körperlich
                                                   Im Zeitraum zwischen der Zwischenbilanz
mäßig ansteigend zu belasten. Diese Pati-
                                                   und der Entlassung wird der Patient durch die
enten sollen ergänzend Atemtherapie ent-
                                                   Sozialberatung über die Konsequenzen der
halten in Verbindung mit bewährten Visuali-
                                                   sozialmedizinischen Einschätzung ausführ-
sierungsübungen zur Verbesserung der
                                                   lich informiert und über entsprechende Mög-
Krankheitsbewältigung.
                                                   lichkeiten nachfolgender Maßnahmen auf-
Des Weiteren wird in der Aufnahmekonferenz         geklärt, bei deren Einleitung gegebenenfalls
die berufliche Situation des Patienten bespro-     unterstützt.
chen und eine eventuelle berufliche Prob-
                                                   Im Zeitraum nach der Zwischenbilanz erfolgt
lemlage identifiziert. Es wird geprüft, ob eine
                                                   auch eine Vorbereitung auf die Zeit nach
Rehabilitation mit oder ohne MBOR-Schwer-
                                                   der Entlassung. Hierzu wird der Patient
punkt stattfinden soll. Sollte sich aufgrund der
                                                   ausführlich über bestehende Nachsorge-
vorangegangenen Diagnostik die Indikation
                                                   möglichkeiten informiert und gemeinsam
für eine Reha mit MBOR-Schwerpunkt er-
                                                   mit dem Bezugstherapeuten werden konkre-
geben, wird nach dem Konzept der medizi-
                                                   te Nachsorgemaßnahmen besprochen und
nisch-berufsorientierten Rehabilitation im St.
                                                   gegebenenfalls eingeleitet. Hierbei ist die
Franziska- Stift von 2018 (siehe dort) verfah-
                                                   Erreichbarkeit normalerweise bestehender
ren.
                                                   Nachsorgemöglichkeiten während der Coro-
Ergänzend zu diesem Vorgehen wird in der           na-Pandemie zu berücksichtigen. Zur Unter-
Aufnahmekonferenz geprüft, ob der Pati-            stützung bei der Stabilisierung des Erreichten
ent einer der Gruppen von Menschen mit             und des Transfers in den Alltag nach der Re-
besonderen Belastungen durch die Co-               habilitation kommt der Psy-RENA eine beson-
vid-19 Pandemie zuzuordnen ist und ob              dere Bedeutung zu. Der Patient wird durch
eine Verbesserung der Resilienzfaktoren            den Bezugstherapeuten bei der Suche nach
indiziert ist. Entsprechend kann das neue          geeigneten Anbietern unterstützt und gege-
Ergänzungsmodul »Gestärkt aus der Krise            benenfalls die Psy-RENA-Verordnung ausge-
hervorgehen: Gruppentraining zum Aufbau            stellt. Angesichts der Versorgungsengpässe
von Resilienz-Faktoren und Förderung der           sollten auch digitale Formate wie »Stress-
Ressourcenaktivierung« in den Rehabilitati-        frei leben nach Corona« (Hilfsprogramm der
onsplan mit aufgenommen werden.                    Humboldt-Universität Berlin) berücksichtigt
                                                   werden.
Während der Behandlung werden Ziele und
Zielerreichung regelmäßig überprüft, die hier-     Einen vergleichbaren Prozess führt der Sta-
für erforderlichen Behandlungsmaßnahmen            tionsarzt mit den Patienten in Bezug auf Re-
gegebenenfalls modifiziert, neue Ziele er-         hasport durch. Rehasport kann bei Patienten
gänzt und festgelegte Ziele gegebenenfalls         mit postinfektiösem Syndrom nach Coronain-
verändert.                                         fektion eine besondere Bedeutung haben.
                                                   Insbesondere die Verbesserung der körperli-
Zum Zeitpunkt der Zwischenbilanz nach
                                                   chen Belastbarkeit und die Reduktion der Er-
dreiwöchiger Rehabilitation wird der bisherige
                                                   schöpfungssymptome bedürfen einer regel-
Rehabilitationsverlauf im interprofessionellen
                                                   mäßigen mäßigen Belastung.
Team kritisch geprüft und gemeinsam mit dem
Rehabilitanden reflektiert. Der Rehabilitand       Im Abschlussgespräch stellt der Bezugs-
bereitet sich auf diesen Prozess vor, indem        therapeut gemeinsam mit dem Rehabilitan-
er den Zwischenbilanzbogen und den Ziele-          den den Erreichungsgrad der festgelegten
bogen im Vorfeld bearbeitet. In der Zwischen-      Rehabilitationsziele fest. Diese werden aus
bilanz werden eventuelle Veränderungen des         der Sicht des Rehabilitanden festgehalten
Behandlungsplanes und der anzustrebenden           und es erfolgt hierzu eine fachliche Einschät-

Aufgabe der medizinischen Rehabilitation                                                                17
Die Corona-Krise und ihre psychischen Folgen — Teil 1

zung. Die sozialmedizinische Beurteilung der            Beispielhaftes Rehabilitationsprogramm
Arbeits- und Leistungsfähigkeit wird noch               für einen Patienten nach überstandener
mal mit dem Patienten ausführlich bespro-               akuter COVID-19-Infektion mit Entwick-
chen, nachdem eine erste Einschätzung                   lung einer depressiven Symptomatik
bereits in der Zwischenbilanz mitgeteilt wur-           sowie eines postinfektiösen Syndroms
de. Der Übereinstimmungsgrad hinsichtlich               mit Erschöpfung, Minderbelastbarkeit
dieser Einschätzung der Leistungsfähigkeit              und Dyspnoe
wird festgestellt und festgehalten. Des Wei-
                                                        Eingesetzte Behandlungsmodule:
teren werden im Abschlussgespräch mit dem
Bezugstherapeuten die während der Reha                  •   problemlöseorientierte Basisgruppenthe-
festgestellten Diagnosen mit dem Patienten                  rapie (pro Woche 2 × 75 Minuten)
besprochen und erklärt. Die vereinbarten                •   Indikative Gruppe: kognitiv verhaltens-
Nachsorgemaßnahmen werden wiederholt                        therapeutische Gruppentherapie zur
und schriftlich festgehalten.                               Depressionsbewältigung (2 × 90 Minuten
Im ärztlichen Abschlussgespräch werden die                  pro Woche)
auf die körperliche Befindlichkeit bezogenen            •   Kognitiv verhaltenstherapeutische Ein-
Rehabilitationsziele wiederholt und deren Er-               zeltherapie (einmal pro Woche 30 Minu-
reichungsgrad aus Sicht des Patienten fest-                 ten)
gehalten. Nachfolgend notwendige medizini-
sche Maßnahmen werden mit dem Patienten                 •   Gruppentraining zum Aufbau von Re-
besprochen und ebenfalls festgehalten. Bei                  silienzfaktoren und zur Förderung der
entsprechender Notwendigkeit wird der Re-                   Aktivierung von Ressourcen (ein- bis
habilitand zum Entlassungszeitpunkt mit ei-                 zweimal 90 Minuten pro Woche)
ner Kurzinformation für den weiterbehandeln-            •   bedarfsorientierte, medizinische Versor-
den Arzt versorgt (Kurzarztbrief).                          gung
                                                        •   Belastbarkeitsadaptierte aerobe Bewe-
                                                            gungstherapie (adaptierte Frequenz)
                                                        •   Atemtherapie inklusive Visualisierungs-
                                                            übungen zur Verbesserung der Krank-
                                                            heitsbewältigung (zweimal pro Woche 60
                                                            Minuten)
                                                        •   Ergotherapie in der Gruppe (zweimal 75
                                                            Minuten pro Woche)
                                                        •   Nach Indikation: Ernährungsberatung
                                                            bedarfsorientiert
                                                        •   Corona angepasste Veranstaltungen der
                                                            Stationsgemeinschaft
                                                        •   Entspannungsverfahrens (zweimal 30
                                                            Minuten pro Woche)
                                                        •   Gesundheitsvorträge
                                                        •   Informationsveranstaltung zu Nachsorge-
                                                            möglichkeiten

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St. Franziska-Stift Bad Kreuznach

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