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Zielmarktanalyse Philippinen Zivile Sicherheitstechnik auf den Philippinen 11 BMWi-Exportinitiative zivile Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen Durchführer
ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 2 Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist mit dem audit berufundfamilie® für seine familienfreundliche Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Zertifikat wird von der berufundfamilie gGmbH, einer Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, verliehen. Impressum Herausgeber Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Öffentlichkeitsarbeit 11019 Berlin www.bmwi.de Text und Redaktion Franziska Schneider, Christine Haas AHP International GmbH & Co. KG Gestaltung und Produktion AHP International GmbH & Co. KG Stand August 2017 Die Studie wurde im Rahmen des BMWi- Markterschließungsprogramms für das Projekt Geschäftsanbahnungsreise Philippinen zivile Sicherheitstechnologien – und dienstleistungen als Bestandteil der Exportinitiative „Zivile Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen" erstellt und aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Zielmarktanalyse steht der Germany Trade & Invest GmbH sowie geeigneten Dritten zur unentgeltlichen Verwertung zur Verfügung. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann.
3 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis: ..............................................................................................................................5 Tabellenverzeichnis: ...................................................................................................................................5 Abkürzungsverzeichnis: .............................................................................................................................5 1. Abstract ......................................................................................................................................6 2. Philippinen: Land, Wirtschaft und Politik ...............................................................................7 2.1 Länderprofil allgemein ............................................................................................................. 8 2.1.1 Geographie und Klima ................................................................................................................ 8 2.1.2 Bevölkerung, Sprachen und Religionen ..................................................................................... 9 2.1.3 Geschichte und politische Entwicklung ...................................................................................... 9 2.2 Wirtschaft ................................................................................................................................ 10 2.2.1 Wirtschaftsleistung .................................................................................................................... 10 2.2.2 Stärken und Schwächen ........................................................................................................... 12 2.2.3 Industrie .................................................................................................................................... 14 2.2.4 Dienstleistungssektor................................................................................................................ 14 2.2.5 Außenhandel und Freihandelszonen........................................................................................ 15 2.2.6 Ausländische Direktinvestitionen .............................................................................................. 18 2.2.7 Arbeitsmarkt und Einkommen .................................................................................................. 18 2.3 Politik ....................................................................................................................................... 19 2.3.1 Politisches System.................................................................................................................... 19 2.3.2 Innenpolitik ................................................................................................................................ 19 2.3.3 Verwaltungsgliederung ............................................................................................................. 20 2.3.4 Außenpolitik und diplomatische Beziehungen .......................................................................... 20 2.3.5 Territorialansprüche im Südchinesischen Meer ....................................................................... 20 3 Die philippinische Branche der zivilen Sicherheitstechnologien und –dienstleistungen22 3.1 Innere Sicherheit ..................................................................................................................... 22 3.1.1 Die philippinischen Sicherheitskörper und ihre Aufgaben ........................................................ 22 3.1.2 Sicherheitsorgane in der Zuständigkeit des Innenministeriums ............................................... 22 3.1.3 Sicherheitsorgane in der Zuständigkeit des Verteidigungsministeriums .................................. 24 3.1.4 Sicherheitslage, Kriminalität und Terrorismus .......................................................................... 24 3.2 Verkehrsinfrastruktur ............................................................................................................. 28 3.2.1 Straßenverkehr ......................................................................................................................... 29 3.2.2 Schienenverkehr ....................................................................................................................... 30 3.2.3 Flughäfen .................................................................................................................................. 31 3.2.4 Seehäfen .................................................................................................................................. 32 3.3 Wachdienste und Sicherheitsdienstleister .......................................................................... 34 3.4 Kommunikations- und IT-Sicherheit ..................................................................................... 34 3.5 Bausektor ................................................................................................................................ 37 3.6 Chancen für deutsche Sicherheitsunternehmen auf den Philippinen .............................. 41
4 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 3.6.1 Marktchancen ........................................................................................................................... 41 3.6.2 Sicherheitssysteme ................................................................................................................... 42 3.6.3 Einkaufspolitik der philippinischen Wirtschaft ........................................................................... 44 3.7 Geschäftstätigkeit deutscher Unternehmen auf den Philippinen ...................................... 44 3.7.1 Markteintrittsstrategien in der Sicherheitsindustrie ................................................................... 44 3.7.2 Physische und logistische Gegebenheiten ............................................................................... 45 3.7.3 Finanzierungsmöglichkeiten ..................................................................................................... 45 3.7.3.1 Bankensektor ............................................................................................................................ 46 3.7.3.2 Zahlungsverkehr ....................................................................................................................... 47 3.7.4 Businesskultur auf den Philippinen ........................................................................................... 48 3.7.5 Treffen mit Filippinos................................................................................................................. 48 3.7.6 Geschenke ................................................................................................................................ 48 3.7.7 Kommunikationsstil ................................................................................................................... 48 3.7.9 Pünktlichkeit .............................................................................................................................. 49 3.7.11 Verhandlungen.......................................................................................................................... 49 3.7.12 Kleidung im Geschäftsleben ..................................................................................................... 50 3.8 Relevantes Rechtssystem, Handelsvorschriften und Normen .......................................... 50 3.8.1 Handelsvorschriften, Investitionsrecht, gewerblicher Rechtsschutz ......................................... 50 3.8.2 Gesellschaftsrecht .................................................................................................................... 51 3.8.3 Wareneinfuhr ............................................................................................................................ 51 3.8.4 Normen ..................................................................................................................................... 52 3.9 Steuern ..................................................................................................................................... 52 3.9.1 Unternehmensbesteuerung ...................................................................................................... 52 3.9.2 Mehrwertsteuer ......................................................................................................................... 53 3.9.3 Einkommenssteuer ................................................................................................................... 53 4 Schlussbetrachtung ............................................................................................................... 54 5 Messen und Kongresse ......................................................................................................... 55 6 Wichtige Adressen.................................................................................................................. 57 6.1 Deutsche und europäische Einrichtungen .......................................................................... 57 6.2 Ministerien und staatliche Einrichtungen ............................................................................ 58 6.3 Philippinische Branchenverbände und sonstige Einrichtungen ....................................... 62
5 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Abbildungsverzeichnis: Abbildung 1: Deutsche Ex- und Importe aus und auf die Philippinen, 2000-2016 ................................................17 Abbildung 2: Ausfuhren von Einbruchs- und Diebstahlalarmgeräten sowie Feuermeldern auf die Philippinen ...39 Abbildung 3: Ausfuhren von Überwachungsapparaten und –geräten auf die Philippinen ....................................40 Tabellenverzeichnis: Tabelle 1: Philippinen – allgemeiner Überblick ....................................................................................................... 7 Tabelle 2: BIP-Herkunft .........................................................................................................................................11 Tabelle 3: SWOT-Analyse Philippinen ..................................................................................................................13 Tabelle 4: Außenhandel der Philippinen ...............................................................................................................16 Tabelle 5: Außenhandel mit Deutschland..............................................................................................................16 Tabelle 6: Ausländische Direktinvestitionen ..........................................................................................................18 Abkürzungsverzeichnis: ASEAN Verband Südostasiatischer Nationen (Association of South Southeast Asian Nations) BIP Bruttoinlandsprodukt BPO Business Process Outsourcing EU Europäische Union EUR Euro MRP Manufacturing Resurgence Program GTAI Germany Trade and Invest IT Informationstechnologie ITK Informations- und Kommunikationstechnik IWF Internationaler Währungsfonds PHP Philippinischer Pesos PNP Philippinische Nationalpolizei USD US-Dollar
6 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 1. Abstract Die Philippinen sind eines der wachstumsstärksten Länder in der südostasiatischen Region. Die Wirtschaft legte in 2016 um 6,9 % zu. Auch für 2017 wird mit einem Wachstum von 6,7 % und einem Bruttoinlandsprodukt von 348,5 Mrd. USD gerechnet. Das Land wird von Goldman Sachs zu den „Next Eleven“ gezählt, also den Staaten, die bis 2050 zusammen zwei Drittel der wirtschaftlichen Größe der G-7 Staaten erreichen. Generell sind die Philippinen ein eher unsicheres Land, da es mit Problemen, wie der hohen Kriminalitätsrate, der Terrorgefahr sowie den Naturkatastrophen, zu kämpfen hat. Die Angriffe der Terrormiliz Abu Sayyaf im Mai 2017 brachten das Thema Sicherheit nochmals zurück in die Mitte der Gesellschaft und ließen wiederholt die Notwendigkeit von Früherkennungssystemen, Identifikationstechnologien und die allgemeine Verstärkung von Sicherheit im öffentlichen Raum erkennen. Die Philippinen öffnen sich immer mehr für High-Tech-Technologien wie beispielsweise biometrischen Reisepässen und Ausweiskarten, die mit einem Chip versehen sind, um Sicherheitsgefahren entgegenzusteuern. Nichtsdestotrotz herrscht noch in vielen Bereichen Nachholbedarf. Die philippinische Infrastruktur wurde in der Vergangenheit sehr vernachlässigt. Um nun mit dem starken Wirtschaftswachstum mithalten zu können und dieses nicht zu bremsen, investiert die Regierung massiv in diese. Geplant oder bereits ausgeführt werden der Ausbau von Straßen- und Schienenverkehrsnetzen, so dass alle Inseln miteinander verbunden sind sowie Modernisierungen und Erweiterungen an See- und Flughäfen, die für die Tourismusbranche von besonderer Bedeutung und unabdingbar sind. Deshalb werden hier unter anderem Überwachsungssysteme, Zugangskontrollen, Metalldetektoren, Scanner sowie Brandschutzprodukte dringend benötigt. Doch auch Privathaushalte verspüren ein immer größeres Bedürfnis nach Sicherheit und statten sich deshalb mit Technologien und –dienstleistungen, wie Überwachungskameras, und in wohlhabenderen Gegenden beispielsweise mit Wachdiensten, aus. Vor dem Hintergrund zunehmender terroristischer Bedrohungen kann auch im Falle der Tourismusbranche in Hotelanlagen nur mit moderner Technik die Sicherheit der ausländischen Touristen garantiert werden. Die Informations- und Telekommunikationsinfrastruktur spielt auf den Philippinen eine große Rolle, da das Land die zweitbeliebteste Destination in der Outsourcing-Branche ist. So haben sich dort zum Beispiel viele Callcenter niedergelassen, für die ein sicheres und stabiles IT-Netz benötigt wird. Auch in diesem Bereich investiert die Regierung in den Ausbau, so z. B. in da s Projekt Free Wi-Fi Access in Public Places, mit dem in 1.435 Stadtbezirken der Philippinen freies WLAN an öffentlichen Plätzen zur Verfügung gestellt werden soll. Ferner setzt sie sich auch für die Einführung der eGovernance ein, mit dem die Prozesse innerhalb der staatlichen Institutionen sowie zwischen den Institutionen und Bürgern durch den Einsatz von ITK-Technologien durchgeführt und vereinfacht werden sollen. Sowohl die Regierung als auch Unternehmen und Privatpersonen sind auf den Philippinen in letzter Zeit vermehrt Opfer von Hackerangriffen und Viren geworden. Bei den Firmen liegt die Rate derjenigen, die kein Sicherheitszentrum oder nur ein schwaches Bedrohungserkennungsprogramm zur Verfügung haben, bei 60%. Dies und alle anderen genannten Beispiele zeigen auf, wie wichtig Investitionen in die IT-Sicherheit und Sicherheitsdienstleistungen im Bereich ITK auf den Philippinen sind. Deutsche Anbieter können hier mit ihrer Kompetenz und Erfahrung Chancen auf dem Markt ergreifen. Aufgrund der weiten Entfernung ist der philippinische Markt für zivile Sicherheitstechnik und –dienstleistungen für viele deutsche mittelständische Unternehmen noch unbekannt. Die Geschäftsanbahnungsreise bietet hierbei die hervorragende Möglichkeit, den Markt kennen zu lernen und Chancen in der Branche zu erkennen. Deutsche Produkte genießen auf den Philippinen einen hervorragenden Ruf, treffen im philippinischen Markt jedoch auf preisgünstige asiatische Konkurrenz. Daher ist zu beachten, dass den potentiellen philippinischen Geschäftspartnern ein klar definierter Mehrwert der eigenen Waren und Dienstleistungen aufgezeigt werden muss. Insgesamt ist festzuhalten, dass die Philippinen große Absatzmöglichkeiten in der Sicherheitsbranche aufzeigen und deutsche Anbieter durch die Markteintrittsreise die Chance haben, diese wahrzunehmen.
7 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 2. Philippinen: Land, Wirtschaft und Politik Die Philippinen sind eine aus 7.107 Inseln bestehende Inselgruppe mit einer Gesamtgröße von 300.000 Quadratkilometern zwischen dem Südchinesischen Meer und der Philippinensee. 1 Nördlich der Philippinen liegen Taiwan und China, im Westen Vietnam und südlich Malaysia und Indonesien. 2 Auf der größten Insel Luzon befindet sich mit der die Hauptstadt Manila das politisches und wirtschaftliche Zentrum des Landes.3 Tabelle 1 gibt einen Überblick über die wichtigsten Daten zu den Philippinen. Tabelle 1: Philippinen – allgemeiner Überblick Fläche 300.000 km² Küstenlänge 36.289 km Größte Inseln Luzon (104.688 km²), Mindanao (97.530 km²), Negros (13.084 km²), Platz 9: Cebu (4.468 km²) Größte Städte (Einwohner) Manila (Hauptstadt, 12,95 Mio. Einwohner), Davao (1,63 Mio. Einwohner), Cebu City 951.000 Einwohner) Bevölkerung 102,3 Mio. Bevölkerungsdichte 342,9 Einwohner/km² Fertilitätsrate 2,9 Kinder/ Frau (2015) Bevölkerungswachstum 1,6 % (2016) Urbanisierungsgrad 44.3 % (2016) Altersstruktur 0-14 Jahre: 33,71 %, 15-24 Jahre: 19,17 %, 25-54 Jahre: 36,86 %, 55 Jahre und älter: 10,27 % Sprachen Filipino (Tagalog) und Englisch (beide offizielle Amtssprachen) sowie 8 Hauptdialekte Ethnische Gruppen Tagalog 28,1 %, Cebuano 13,1 %, Ilocano 9 %, Bisaya 7.6 %, andere 42,2 % Religionen 82,9 % Katholiken, 5 % Muslime, 2,8 % Protestanten, 2,3 % Iglesia ni Kristo, andere Christen 4,5 %, andere 2,4 %, 0.1 % ohne Glauben Bruttoinlandsprodukt (BIP) 304,9 Mrd. USD (2016), 348,6 Mrd. USD (Schätzung für 2017) BIP pro Kopf 2.951,1 USD (2016), 3.280,0 (Schätzung für 2017) BIP-Wachstum 6,9 % (2016) ,6,4% (Schätzung für 2017) Inflationsrate 1.8 % (2016), 3,5% (Schätzung für 2017) Arbeitslosenquote 5,9 % (2016), 5,7% (Schätzung für 2017) Währung Philippinischer Peso (PHP), 1PHP= 100 Centavos, 1 PHP=0,0166 €, 1 € = 60,1980 PHP (Stand 17.08.2017, 16:15) Regierungswebsite www.gov.ph Website Wirtschaft- und http://www.dti.gov.ph/ Industrieabteilung Philippinen Quellen: CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 15.03.2017, GTAI, 2016: Wirtschaftsdaten kompakt, Philippinen, https://www.gtai.de, 15.03.2017, Fandom, n. d.: Top biggest Islands in the Philippines, http://the-top-10.wikia.com, 15.03.2017, United Nations Data, n. d.: Philippines, http://data.un.org, 05.07.2017, World Bank, n. d.: Urban population (%), http://data.worldbank.org/indicator/, 05.07.2017; n. d.: Population growth (%), http://data.worldbank.org, 05.07.2017; n. d.: GDP (current US$), http://data.worldbank.org, 06.07.2017; n. d.: GDP growth (%), http://data.worldbank.org, 06.07.2017; n d.: GDP per capita (current US$), http://data.worldbank.org, 06.07.2017; n. d.: Inflation, consumer prices (annual %), http://data.worldbank.org, 06.07.2017; n. d.: Unemployment, total (% of total labor force) (modeled ILO estimate), http://data.worldbank.org, 06.07.2017 1 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 15.03.2017 2 Google Maps, 2017: https://www.google.de/maps/place/Philippinen, 15.03.2017 3 Iportale GmbH, n. d.: Länder-Lexikon, Philippinen, http://www.laender-lexikon.de/Philippinen, 15.03.2017
8 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Aus der geographischen Situation und Lage, der wirtschaftlichen Entwicklung und den sozioökonomischen Strukturen ergeben sich auf den Philippinen vielfältige Herausforderungen, auch für den Bereich ziviler Sicherheit. Die folgende Zielmarktanalyse gibt einen Überblick über Herausforderungen und Chancen auf dem philippinischen Markt. 2.1 Länderprofil allgemein 2.1.1 Geographie und Klima Die Philippinen weisen ein hügeliges Oberflächenrelief mit flachen Küstenregionen auf. Der höchste Berg des Landes ist der Mount Apo mit 2.954 Metern. 4 Die 7107 Inseln lassen sich in drei Gruppen einteilen. Zur Inselregion Luzon, mit 104.688 km² die größte Insel im Norden, 5 werden auch die Inseln Mindora und Marinduque gezählt. Im Süden des Landes liegt die zweitgrößte Insel Mindanao mit 97.530 km². In der Mitte des Landes befindet sich die Inselgruppe Visaysas, zu der neben Cebu (4.468 km²) auch Panay, Negros, Bohol, Leyte, Samar und weitere zahlreiche Inseln zählen. Insgesamt sind nur etwa 2.000 Inseln bewohnt, 2.500 Stück tragen keinen Namen.6 Durch die Lage auf dem 40.000 km langen Pazifischen Feuerring und starker tektonischer Aktivität der Philippinischen gegen die Eurasische Platte sind die Philippinen immer wieder von starken Erdbeben 7 und Seebeben betroffen. 30 Vulkane bedecken die Inseln, wovon 10 als aktiv eingestuft werden. 8 Aufgrund ihrer Massivität oder teilweise auch Unvorhersehbarkeit fordern Vulkanausbrüche in unregelmäßigen Abständen viele Todesopfer. 9 Um den Vulkan Bulusan auf der Nordinsel Luzon gilt derzeit ein Sperrbezirk von 4 km, der nicht betreten werden darf. Seit November 2015 gilt auch für den Vulkan Kanlaon auf der Insel Negros die höchste Warnstufe verbunden mit einem Sperrbezirk von 4 km. Seit September 2016 ist ein Betreten der Gefahrenzone von 6 km rund um den Vulkan Mount Mayon auf Luzon nicht zulässig. 10 Informationen zu Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrücken können auf der Website des philippinischen Vulkan-und Erdbebeninstituts Phivolcs abgerufen werden. Auf den Philippinen ist das Klima maritim tropisch. Vor allem im Südosten ist es ganzjährig sehr humid. Zwischen November und April sorgt der Nordostmonsun für reichlich Niederschlag, zwischen Mai und Oktober der Südwestmonsun.11 Durch die heftigen Regenfälle kommt es mitunter zu Überschwemmungen und Erdrutschen, die das öffentliche Leben zeitweilig beeinträchtigen oder lahmlegen können. Die Philippinen sind von etwa 20 Taifunen jährlich betroffen,12 insbesondere im Zeitraum zwischen August und Dezember, wobei die Gefahr im Norden und der Mitte der Philippinen am stärksten ist.13 Wetternachrichten und -warnungen können über die Website „Pagasa“ der philippinischen atmosphärischen, geophysischen und astronomischen Verwaltung abgerufen werden. 4 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 15.03.2017 5 Iportale GmbH, n. d.: Länder-Lexikon, Philippinen, http://www.laender-lexikon.de/Philippinen, 15.03.2017 6 Bambi Temblor, 2017: Islandproperties, The Philippines, http://www.islandsproperties.com/places/, 15.03.2017 7 National Geographic, 2017: Ring of Fire, http://www.nationalgeographic.org/encyclopedia/ring-fire/ 8 Bambi Temblor, 2017: Islandproperties, The Philippines, http://www.islandsproperties.com/places/, 15.03.2017 9 FAZ, 2013: Aus heiterem Himmel, http://www.faz.net, 15.03.2017; Szeglat, o. J., Pinatubo – Einer der stärksten Vulkanausbrüche des 20. Jahrhunderts, http://www.vulkane.net/vulkanismus/katastrophen/pinatubo.html, 15.03.2017 10 Auswärtiges Amt, 2017: Philippinen: Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-amt.de, 15.03.2017 11 Auswärtiges Amt, 2016: Philippinen, Auswärtiges Amt, https://www.auswaertiges-amt.de, 15.03.2017 12 Auswärtiges Amt, 2017: Philippinen: Reise- und Sicherheitshinweise, http://www.auswaertiges-amt.de, 15.03.2017 13 Auswärtiges Amt, 2016: Philippinen, https://www.auswaertiges-amt.de, 15.03.2017
9 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 2.1.2 Bevölkerung, Sprachen und Religionen Die Bevölkerung der Philippinen betrug in 2016 102,3 Mio. Einwohner, was einer Bevölkerungsdichte von 342,9 Einwohner/km² entspricht.14 Im Jahr 1960 zu Beginn der Aufzeichnungen der Weltbank lebten auf den Philippinen nur rund 26 Mio. Einwohner. Während die Bevölkerung damals noch um mehr als 3 % jährlich wuchs, verlangsamte sich die Zunahme jedoch kontinuierlich. In 2016 steigerte sich die Bevölkerung nur noch um 1,56 %. 44,3 % der Filipinos leben in urbanen Gebieten. Nach einer Abnahme der städtischen Bevölkerungszahl seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen ziehen seit 2010 wieder vermehrt Filipinos von ländlichen Gebieten in die Stadt. 2016 wuchs die urbane Bevölkerung dadurch um 1,4 %.15 Das Medianalter liegt bei nur 23,4 Jahren, 16 nur 10,3 % der Bevölkerung ist älter als 55 Jahre.17 Die Bevölkerung unterteilt sich in verschiedene ethnische Gruppen. Die Tagalog, Cebuano und Ilocano machen 50,2 % der Bevölkerung aus, die andere Hälfte untergliedert sich in mehrere einheimische Minderheiten.18 Außerdem leben auf den Philippinen auch Chinesen, Malaien und Inder. Die ethnische äußert sich auch in der sprachlichen Vielfalt des Landes. Filipino, auch Tagalog genannt, ist Amtssprache, ebenso ist Englisch als weitere Amtssprache und Geschäftssprache weit verbreitet. Daneben sprechen einige Filipinos Spanisch. Zudem werden acht Hauptdialekte gesprochen, welche sich wiederum in etwa 70 Subsprachen und -dialekte aufteilen lassen.19 82,9 % der Filipinos sind römisch-katholisch. Die größten religiösen Minderheiten auf den Inseln bilden Protestanten, die Iglesia ni Kristo als protestantische fundamentalistische Gruppe und Muslime.20 2.1.3 Geschichte und politische Entwicklung Die Philippinen wurden in 1570 für über drei Jahrhunderte zu einer spanischen Kolonie. Die spanische Krone isolierte die Inseln in dieser Zeit wirtschaftlich von seinen asiatischen Nachbarn und europäischen Handelspartnern, indem es den jährlichen Handel streng limitierte und nur wenige Galeone, spanische Segelschiffe, fahren ließ. Auch dienten die Philippinen Spanien als Steuereinnahmequelle und wurden der militärischen und religiösen Führung Spaniens untergeordnet. Dadurch konvertierten viele Filipinos zum römisch-katholischen Glauben. Trotz der wirtschaftlichen Unterdrückung durch Spanien entwickelte sich eine kleine urbane Mittelklasse, die bei Reisen nach Spanien und Europa neue Weltanschauungen mit auf die Philippinen brachte und die ethnische hierarchische Überordnung der Spanier über die Filipinos in Frage stellte. Mitte des 18. Jahrhunderts kam es vermehrt auch unter dem philippinischen Bauernvolk zu Widerstand und Ablehnung gegen die spanische Unterdrückung.21 Nach mehreren Aufständen rief der philippinische Aristokrat Emilio Aguinaldo am 12. Juni 1898 die Unabhängigkeit des Landes aus. Diese Unabhängigkeit währte jedoch nicht lange. Nach einem mehr als drei Jahre andauernden philippinisch-amerikanischen Krieg wurden die Philippinen von den Amerikanern als Kolonie übernommen. Die US- Regierung nutze die Inseln aus wirtschaftlichen und strategischen Gründen und ließ Straßen bauen, investierte in Programme der öffentlichen Gesundheit und engagierte sich im Aufbau einer schulischen Grundausbildung. Gleichzeitig litten Landwirte in ländlichen Regionen, aber unter Pachtregulierungen durch die amerikanische Vorherrschaft. Viele von ihnen wurden enteignet.22 Da die Amerikaner das Interesse an ihrer Kolonie langsam verloren, wurde in 1934 mit dem Tydings-McDuffie Act die Unabhängigkeit ab 1944 beschlossen. Während des 2. Weltkrieges wurden die Philippinen jedoch von 14 United Nations Data, n. d.: Philippines, http://data.un.org/CountryProfile.aspx?crName=PHILIPPINES, 05.07.2017 15 World Bank, n. d.: Urban population growth (annual %), http://data.worldbank.org/indicator/SP.URB.GROW, 05.07.2017 16 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 16.03.2017 17 GTAI, 2016: Wirtschaftsdaten kompakt - Philippinen, https://www.gtai.de/, 16.03.2017 18 CIA, n.d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 16.03.2017 19 Iportale GmbH, n. d.: Länder-Lexikon, Philippinen, http://www.laender-lexikon.de/Philippinen, 16.03.2017 20 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 16.03.2017 21 Posadas, B. (1999): The Filipino Americans, Greenwood Press, London, S. 5-7 22 Posadas, B. (1999): The Filipino Americans, Greenwood Press, London, S. 7-9
10 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN japanischen Besetzern erobert23 und die USA kämpften bis 1945 zusammen mit Filipinos um die Rückeroberung. Am 4. Juli 1946 erlangte das Land seine endgültige Unabhängigkeit. Durch die in Kolonialzeiten aufgebauten großen sozialen Ungleichheiten führten politische Wahlen und Gewinne verschiedener Parteien aus Eliteschichten in den Folgejahren weiterhin zu Aufruhr und Unzufriedenheit. 1966 erlangte Ferdinand Marcos die Macht, unterdrückte die philippinische Demokratie und eine positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes jedoch weiterhin. 1986 zwang die „People Power“ Bewegung in Manila Marcos ins Exil, es wurde die Präsidentin Corazon Aquino gewählt. 24 Die Auslandsverschuldung nahm stark zu, in den 90er Jahren lag das Land wirtschaftlich weit hinter den benachbarten Tigerstaaten Thailand, Taiwan, Südkorea und Indonesien zurück.25 Erst nach einer weiteren Wahl gewann das Land unter Fidel Ramos an politischer Stabilität und setzte wirtschaftliche Reformen um. Der 1998 gewählte Präsident Joseph Estrada wurde nach einer weiteren „People Power“-Bewegung wegen Korruptionsvorwürfen 2001 das Amt enthoben, auch die folgende Präsidentin stand unter Korruptionsverdacht, half dem Land aber die wirtschaftlichen Folgen der Finanzkrise 2008 zu minimieren. Nach Benigno Aquino regiert Rodrigo Duterte seit Mai 2016 auf den Philippinen.26 2.2 Wirtschaft 2.2.1 Wirtschaftsleistung Die Philippinen sind heute ein Land mit großem wirtschaftlichem Potenzial. Sie werden zu den von Goldman Sachs definierten „Next Eleven“ gezählt. Bis 2050 sollen diese 11 Staaten zwei Drittel der wirtschaftlichen Größe der G7- Staaten erreichen.27 Auch gehören die Philippinen zusammen mit Indonesien, Malaysia und Thailand zu den „Tiger Club Economies“ („Tigerbabystaaten“). Damit wachsen diese Länder zwar langsamer als die ursprünglichen Tigerstaaten, aber dennoch sehr stark und sollen bis 2050 kräftig aufholen und zu den größten Volkswirtschaften weltweit gehören.28 Zudem sind die Philippinen Mitglied der Gemeinschaft der südostasiatischen Staaten (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN). Dieser Wirtschaftsblock wurde in 1967 gegründet und repräsentiert heute mit 639 Millionen Einwohnern den drittgrößten Markt weltweit. In 2016 betrug der philippinische Anteil am BIP der ASEAN mit 304,9 Mrd. USD 11.94 %. Damit war das Land nach Indonesien und Thailand von der Wirtschaftsleistung her der drittgrößte Mitgliedsstaat. Mit einem gesamten BIP von 2,6 Bio. USD überstieg die ASEAN 2016 das BIP von Indien, welches bei 2,3 Bio. USD lag.29 In den letzten 10 Jahren lagen die Wachstumszahlen der Philippinen mit einer Ausnahme in 2009 zwischen über 3 % und fast 8 %.30 In 2015 überschritt das BIP der Philippinen damit erstmals die Marke von 300 Mrd. USD.31 2016 wuchs die Wirtschaft um 6,9% 32; 2017 soll sie um 6,7% zulegen33 und das BIP dadurch auf 348,5 Mrd. USD ansteigen. 40% der Bevölkerung sollen zudem im informellen Sektor arbeiten, sodass das BIP damit also noch höher wäre.34 23 Posadas, B. (1999): The Filipino Americans, Greenwood Press, London, S. 10 24 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 17.03.2017 25 Posadas, B. (1999): The Filipino Americans, Greenwood Press, London, S. 10 26 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 17.03.2017 27 The Balance, 2016: What are the Next Eleven?, International Investing, https://www.thebalance.com, 17.03.2017 28 Investopedia, 2017: Tiger Cub Economies, http://www.investopedia.com/video/play/tiger-cub-economies/, 17.03.2017 29 ASEAN, 2017: ASEAN Infografics, https://aseanup.com, 07.07.2017 30 World Bank, 2017: World Development Indicators, http://databank.worldbank.org, 17.03.2017 31 Auswärtiges Amt, 2016: Philippinen - Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de, 17.03.2017 32 World Bank, 2017: GDP growth (%), http://data.worldbank.org/indicator/NY.GDP.MKTP.KD.ZG?locations=PH, 06.07.2017 33 GTAI, 2016: Wirtschaftsdaten kompakt - Philippinen, https://www.gtai.de, 17.03.2017 34 CIA, n. d.: World Factbook, Philippines, https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/rp.html, 27.03.2017
11 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Wie Tabelle 2 zeigt, werden fast drei Fünftel des philippinischen Wirtschaftswachstums im Dienstleistungsbereich erzielt. Die Landwirtschaft spielt mit 9,7 % eine weniger wichtige Rolle, während die Industrie 30.8 % des BIP erwirtschaftet.35 Im Jahr 2017 soll der Beitrag des Dienstleistungssektors zum BIP um 6,9 % gegenüber dem Vorjahr zulegen, die Industrie soll 6,5 % mehr zum Wirtschaftswachstum beitragen. Die Landwirtschaft soll 2017 3,5 % mehr am BIP erzielen.36 Tabelle 2: BIP-Herkunft 2017 (Prognose, 2018 (Prognose, Sektor 2015 2016 Änderung zum Vorjahr) Änderung zum Vorjahr) 172,3 Mrd. 181,5 Mrd. USD Dienstleistungen 6,9 % 6,1 % USD (58,8 %) (59,5 %) 30,0 Mrd. USD 29,4 Mrd. USD Landwirtschaft 3,5 % 1,0 % (10,3 %) (9,7 %) 90,5 Mrd. USD 94,0 Mrd. USD Industrie 6,5 % 6,0 % (30,9 %) (30,8 %) Quelle: World Bank, 2017: World Development Indicators, http://databank.worldbank.org/data=, 06.07.2017, The Economist Intelligence Unit, 2017: Philippines, http://country.eiu.com/Philippines, 06.07.2017 Mit einem Pro-Kopf-Einkommen zwischen 1.006 USD und 3.955 USD werden die Philippinen von der World Bank als Staat mit mittlerem Einkommen im unteren Bereich eingeordnet.37 Die Kaufkraftparität betrug 7806,20 USD in 2016 und lag damit im Vergleich zu anderen südostasiatischen Staaten im hinteren Bereich. 38 Insgesamt ist die Konsumneigung auf den Philippinen sehr hoch und gilt damit als eine der tragenden Säulen der Wirtschaft. Dabei sind die Rücküberweisungen der im Ausland arbeitenden Filipinos (overseas filipino workers, OFW) von besonderer Bedeutung für die Konsumfähigkeit vieler Familien. 2016 betrugen die Rücküberweisungen über 26 Mrd. USD, für 2017 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Der private Konsum wird ebenfalls von einer heranwachsenden Mittelschicht angekurbelt, die vor allem dank der Outsourcing-Branche wächst. Im Allgemeinen sollen die privaten Konsumausgaben in 2017 aufgrund einer robust wachsenden Wirtschaft, der niedrigen Inflation, der Rücküberweisungen, verbesserten Arbeitsmarktaussichten und steigender Löhnen 6 % bis 7 % zunehmen.39 Die Leistungsbilanz der Philippinen soll 2017 erstmals seit 15 Jahren wieder negativ ausfallen. Bereits im letzten Jahr verringerte sich der Leistungsbilanzüberschuss um 92 % auf 601 Mio. USD und betrug damit nur noch 0,2 % des BIP. 2015 lag der Überschuss noch bei 7,3 Mrd. USD, also 2,5 % des BIP.40 Das Defizit in diesem Jahr wird auf 600 Mio. USD geschätzt. Grund für das von der philippinischen Zentralbank prognostizierte Leistungsbilanzdefizit ist ein zweistelliges Wachstum der Importe seit März 2013. Darunter fällt auch die Wareneinfuhr von Transportmitteln, Industriemaschinen, Eisen und Stahl, welches für den Ausbau der Infrastruktur, in den die Regierung massiv investiert, dringend benötigt wird. Zudem revidierte die philippinische Zentralbank die Zahlungsbilanzprognose von einem Überschuss von 1 Mrd. USD auf ein Defizit von 500 Mio. USD für 2017. 41 Die Rücküberweisungen der Auslandsfilipinos, die auch den Binnenkonsum stützen, wirken dabei stabilisierend auf die Bilanz. Auf den Philippinen existieren über 300 Sonderwirtschaftszonen. Diese werden von der Aufsichtsbehörde Philippine Economic Zone Authority (PEZA), welche dem Wirtschaftsministerium untersteht, kontrolliert. Zu ihnen zählen Produktionswirtschaftszonen, Informationstechnologieparks, Tourismuswirtschaftszonen, Medizintourismusparks 35 World Bank, 2017: World Development Indicators, http://databank.worldbank.org=, 06.07.2017 36 The Economist Intelligence Unit, 2017: Philippines, http://country.eiu.com/philippines, 06.07.2017 37 World Bank, World Bank Country and Lending Groups, https://datahelpdesk.worldbank.org, 10.07.2017 38 World Bank, 2017: GDP per capita, PPP (current international $), http://data.worldbank.org, 10.07.2017 39 GTAI, 14.12.2016: Wirtschaftsausblick Winter 2016/17 – Philippinen, https://www.gtai.de/, 10.07.2017 40 Philippine Star, 02.04.2017: First current account deficit in 14 years looms, http://www.philstar.com, 06.07.2017 41 Nasdaq/Reuters, 16.06.2017: Philippine c.bank sees first current account deficit in 15 years, http://www.nasdaq.com, 06.07.2017
12 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN und Landwirtschafts- und Agroindustriezonen.42 Diese Zonen wurden geschaffen, um den philippinischen Markt wettbewerbsfähiger zu gestalten, indem durch besonders attraktive steuerliche und nichtfinanzielle Anreize attraktive Standorte für ausländische exportierende Investoren geschaffen werden sollen. Deutsche Unternehmen wie zum Beispiel BAG Electronics und Bayer Business Services Inc. sind bereits in den Sonderwirtschaftszonen auf den Philippinen angesiedelt. Die auf der Insel Luzon gelegene Hauptstadt Manila zählt mit 1,6 Millionen Einwohnern als die größte Stadt des Landes und die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt. Sie ist Teil der Metropolregion Metro Manila (National Capital Region, NCR), welche das politische, wirtschaftliche, kulturelle, finanzielle und industrielle Zentrum des Landes bildet. 2016 betrug der Anteil Manilas am BIP zusammen mit den anderen 16 Städten der Hauptstadtregion 36,6 %, und 2,7 % am Wirtschaftswachstum des gesamten Landes von 6,9 %. Das BIP pro Kopf war dort dabei fast drei Mal so hoch wie der nationale Wert.43 In Metro Manila, in der sich auch der überwiegende Teil der Sonderwirtschaftszonen befindet, steht vor allem der Dienstleistungssektor im Vordergrund. Dort sind unzählige Informationstechnologie- und Outsourcingzentren zu finden. Auch die Industrie ist mit Textilfabriken, Verlagen, Nahrungsmittelproduktionen, Chemieunternehmen und Tabakverarbeitung vertreten. Die Landwirtschaft und Fischerei spielt nur eine sehr kleine Rolle. Zudem ist Manila durch den See- und Flughafen ein wichtiger Logistikknotenpunkt. Auf den Visayas, dem mittleren Teil des Archipels, ist Cebu der wirtschaftliche Mittelpunkt, auf der Insel Mindanao im Süden ist es Davao. Die bedeutendsten Sektoren in Cebu sind die Landwirtschaft und Fischerei, die Industrie und der Tourismus, während in Davao die Landwirtschaft und Holzverarbeitungsindustrie vorherrschend ist. Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum der Philippinen sind generell positiv. Die Staatsfinanzen und der private Finanzsektor sind stabil und sollten wirtschaftlichen Turbulenzen standhalten können. Das Land hat bei der Bekämpfung der Korruption, welche in der Vergangenheit abschreckend für Investitionen wirkte, unter der Regierung Aquinos, dem Vorgänger des jetzigen Präsidenten Duerte, bereits große Fortschritte gemacht. Für die deutliche Verbesserung des Investitionsklimas wird jedoch noch Zeit und Einsatz benötigt. Insgesamt sind die über 100 Sonderwirtschaftszonen der Philippinen (PEZA-ZONES) von Investoren jedoch bereits als gut bewertet. 44 2.2.2 Stärken und Schwächen Die philippinische Wirtschaft entwickelt sich im Allgemeinen sehr dynamisch und ist einer der am schnellsten wachsenden Länder in Asien. Laut Internationalem Währungsfonds (IWF) führen die Philippinen in 2017 das Wirtschaftswachstum in der südostasiatischen Region an und liegen damit vor Malaysia, Indonesien, Thailand und Vietnam. Das sei vor allem auf die stärkere Inlandsnachfrage zurückzuführen sowie auf die erhöhten öffentlichen Ausgaben, wie zum Beispiel für die Infrastruktur.45 Beim Global Competitiveness Index 2016-2017 belegten die Philippinen Platz 5746 und stiegen damit im Vergleich zum Vorjahr um 10 Plätze von Platz 47 und zum Index 2014-2015 um 5 Plätze von Platz 52 ab.47 Im Vergleich zu anderen Ländern der Ostasien-/Pazifikregion schnitten die Philippinen im Report 2016-2017 ebenfalls etwas schlechter ab und landeten auf dem 12. von 15 Plätzen. Dennoch gewann das Land seit 2007 im Index deutlich an Dynamik. Im Doing-Business-Report 2017 der Weltbank befinden sich die Philippinen mit Platz 99 von 180 im 42 PEZA, n. d.: Operating Economic Zone Map, http://www.peza.gov.ph/index.php/economic-zones/list-of-economic-zones, 14.08.2017 43 Philippine Statistics Authority, 04.05.2017: All regions of the Philippines posted positive economic growth in 2016, https://psa.gov.ph, 10.07.2017 44 Auswärtiges Amt, 2016: Philippinen - Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de, 06.07.2017 45 International Monetary Fund, April 2017: Gaining momentum?: http://www.imf.org, 07.07.2017 46 World Economic Forum, 2016: The Global Competitiveness Report 2016-2017, http://www3.weforum.org, 07.07.2017 47 World Economic Forum, 2015: The Global Competitiveness Report 2015-2016, http://www3.weforum.org, 07.07.2017
13 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Mittelfeld48 und konnten so insgesamt die Position verglichen mit dem Ergebnis im Jahr 2016 (Platz 103),49 2015 (Platz 95)50 und 2014 (Platz 108)51 verbessern. Auf den Philippinen besteht bei der Entwicklung der Infrastruktur sowie des Energiesektors, die beide wichtig für das weitere Wirtschaftswachstum sind, Nachholbedarf. Deshalb investiert die Regierung nun massiv in die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere in den Straßen- und Schienenverkehr, aber auch in See- und Flughäfen. Finanziert werden die Vorhaben für das Jahr 2017 im Wert von 6,5 Mrd. USD durch öffentliche und ausländische Kreditgeber. Staatliche und durch Public-Private-Partnerships (PPP) finanzierte Projekte, die sich noch in der Planung befinden, sind dabei in der Summe nicht mitberücksichtigt. 52 Mit dem Philippine Energy Plan 2012-2030 (PEP) hat es sich die Regierung zudem zum Ziel gemacht, die Stromversorgung zugänglicher, verlässlicher, sicherer und bezahlbarer zu machen. Außerdem wir mit dem Plan ein Ausbau der erneuerbaren Energien sowie eine Beschleunigung der Erdöl- und Kohlegewinnung angestrebt. Germany Trade and Invest (GTAI) zeigt anhand der SWOT-Analyse die Stärken und Schwächen des philippinischen Marktes sowie die Chancen und Risiken auf (siehe Tabelle 3). Tabelle 3: SWOT-Analyse Philippinen Strengths (Stärken) Weaknesses (Schwächen) - Relativ gut ausgebildete, - Relativ schwaches verarbeitendes englischsprachige Arbeitskräfte Gewerbe - Junge, wachsende Bevölkerung - Hohe Abhängigkeit von - Expandierender privater Konsum Rücküberweisungen im Ausland - Starker Dienstleistungssektor arbeitender Philippiner - Lage in dynamischer - Unzureichende Infrastruktur Wirtschaftsregion - Ineffiziente Verwaltung - Hohe Importabhängigkeit Opportunities (Chancen) Threats (Risiken) - Hoher Investitionsbedarf im - Steigende Arbeitslöhne Energiesektor - Zunehmendes Währungsrisiko - Infrastrukturausbau - Energie- und Wassermangel - Mehr private Beteiligung durch PPP- - Häufige Naturkatastrophen Projekte - Zunehmende politische - Steigende Kaufkraft Unsicherheit - Ausbau des Gesundheitswesens Quelle: GTAI, 09.12.2016: SWOT-Analyse Philippinen, https://www.gtai.de/GTAI/, 07.07.2017 48 World Bank, 2016: Doing Business 2017, http://www.doingbusiness.org, 07.07.2017 49 World Bank, 2015: Doing Business 2016, http://www.doingbusiness.org, 07.07.2017 50 World Bank, 2014: Doing Business 2015, http://www.doingbusiness.org, 07.07.2017 51 World Bank, 2013: Doing Business 2014, http://www.doingbusiness.org/, 07.07.2017 52 GTAI, 27.03.2017: Philippinen investieren in die Infrastruktur, https://www.gtai.de/GTAI/, 10.07.2017
14 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN 2.2.3 Industrie Die Industrie auf den Philippinen trägt nach dem Dienstleistungssektor den zweitgrößten Teil zum BIP bei und soll mit Hilfe des Manufacturing Resurgence Program (MRP) gestärkt werden. Ziel ist es, in drei Phasen bis 2025 bereits existierende Industrien weiter aufzubauen, aufstrebende Branchen zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten, Investitionen zu tätigen, die Integration verschiedener Sektoren zu ermöglichen, die Beteiligung an regionalen und globalen Produktionsnetzwerken zu vertiefen und ein Zentrum für die Automobil-, Elektronik-, Maschinenbau-, Textil- und Nahrungsmittelindustrie zu werden. Mit dem MRP wird von der Regierung beabsichtigt, den inländischen Markt auszuweiten und die Exporte auf den Philippinen produzierter Ware zu erhöhen. Das Hauptziel dabei ist, die Wettbewerbsfähigkeit des inländischen verarbeitenden Gewerbes zu verbessern, damit diese in die Produktionsnetzwerke und globalen Wertschöpfungsketten der ASEAN integriert werden kann. In den letzten Jahren bauten auch große Industrieunternehmen, wie Continental, Toyota und Mitsubishi, ihre Kapazitäten auf den Philippinen aus. Für Anbieter von Sicherheitstechnik bietet dies gute Geschäftsaussichten und attraktive Entwicklungsmöglichkeiten, da insbesondere internationale Unternehmen hohe Sicherheitsstandards pflegen. Auf den Philippinen gibt es verschiedene, große Vorkommen an Bodenschätzen, was den Inselstaat zu einem der mineralstoffreichsten Länder macht. Sie verfügen über die drittgrößten Gold-, viertgrößten Kupfer- und fünftgrößten Nickelvorkommen weltweit. Trotz des Reichtums an diesen Schätzen bleiben die Philippinen nur ein kleines Förderland. In den letzten Jahren ist der Abbau schwierig geworden und wurde 2017 teilweise aufgrund von Umweltschutzbedenken kurzzeitig sogar unterbrochen. Seit 2013 beträgt der Anteil des Bergbaus am BIP nur 0,6 % bis 0,7 %.53 Dadurch wird deutlich, dass das vorhandene Potential nicht ausgeschöpft wird. Durch ein neues Bergbaugesetz sollen internationale Investitionen in die Branche erhöht werden, jedoch geht dies aufgrund zusätzlicher Auflagen lokaler Behörden nur langsam voran. 54 Die Elektronikindustrie ist der wichtigste Industriezweig der Philippinen und führt die Export- und Importstatistik an. Die Branche ist aufgeteilt in Dienstleistungen für die Halbleiterfertigung (Semiconductors Manufacturing Services, SMS) mit einem Anteil von 73 % und die Erbringung von Fertigungsdienstleistungen für die Elektronikbranche allgemein (Electronics Manufacturing Services, EMS), die 27 % des Sektors in Anspruch nimmt. Die meisten Elektronikhersteller sind in Metro Manila, Calabarzon, im Norden und Zentrum von Luzon sowie Cebu angesiedelt. Der Branchenverband Semiconductor and Electronics Industry in the Philippines (SEIPI, www.seipi.org.ph) erwartet für 2017 ein dynamisches Exportwachstum nachdem die Ausfuhren 2016 eher schwach ausfielen. Mit großen Neuinvestitionen ist gegenwärtig jedoch nicht zu rechnen. 2.2.4 Dienstleistungssektor Der Dienstleistungssektor hat sich zur tragenden Säule der philippinischen Wirtschaft entwickelt. Heute trägt er ca. 60 % zum BIP bei. Einer der stärksten Branchen ist dabei die der Telekommunikation. Die Philippinen sind heute nach Indien die weltweit zweitgrößte Outsourcing-Destination, welche Call Center und Business Outsourcing Processes einschließt. Auch Bosch und NMG sind unter anderem in dieser Branche auf den Philippinen vertreten. Für die nächsten Jahre wird für den Dienstleistungssektor mit einem Wachstum zwischen 15 % und 20 % gerechnet.55 Dank ihm boomt auch die Baubranche, da beispielsweise Bürogebäude benötigt werden. Zudem entsteht durch ihn eine neue urbane Mittelschicht, die den Binnenkonsum antreibt. 53 Republic of the Philippines, Department of Environment & Natural Resources, Mines and Geosciences Bureau, 22.06.2017: Mining Industry Statistics, http://mgb.gov.ph/attachments/article/162/MIS(2015)%20(1)%20(1).pdf, 13.07.2017 54 Industrie- und Handelskammern in Bayern, Aussenwirtschaft Austria, März 2017: Exportbericht Philippinen, http://www.auwi-bayern.de, 13.07.2017 55 Auswärtiges Amt, Mai 2017: Philippinen, Wirtschaft, http://www.auswaertiges-amt.de, 13.07.2017
15 ZIELMARKTANALYSE – ZIVILE SICHERHEITSTECHNOLOGIEN UND -DIENSTLEISTUNGEN AUF DEN PHILIPPINEN Die Tourismusbranche spielte in 2016 mit einem Anteil am gesamten BIP von 8,2 % bereits eine wichtige Rolle, bietet aber für die Zukunft weiterhin großes Wachstumspotential. Seit 2008 nimmt der Beitrag des Tourismussektors zum BIP stetig zu. In 2017 soll er um 7,6 % wachsen, bis 2027 um 5.2 % zulegen und somit 8.5 % zum BIP des Landes beitragen.56 Das philippinische Tourismusministerium (Department of Tourism, DOT, www.tourism.gov.ph) sieht mit der Tourism Infrastructure and Enterprise Zone Authority (TIEZA, www.tieza.gov.ph) vor, mit dem National Tourism Development Plan bis 2022 die Infrastruktur zu verbessern und somit die Anzahl der Touristen auf 12 Millionen zu erhöhen. Kreuzfahrthäfen, das Schienennetzwerk, die Standortinfrastruktur, Tourismuszonen, Transportmittel, Hotels und Flugzeuge sollen überholt oder ergänzt werden und neu entstehen. Die Anzahl der Touristen ist in den letzten Jahren stetig gewachsen, was nicht zuletzt dem artenreichen Ökosystem und den Landschaften geschuldet ist. So besuchten in 2010 noch 3,52 Mio. Menschen das Land, in 2016 waren es bereits 5,97 Mio.57 Bereist werden die Philippinen vor allem von Koreanern, Amerikanern, Chinesen, Japanern, Australiern, Taiwanesen, Kanadiern und Briten. 58 Besonders beliebte Reiseziele sind Manila, Cebu und Boracay. Auf dem Travel & Tourism Competitiveness Index 2017 belegten die Philippinen Rang 79 von 136 und landeten somit im unteren Bereich. Seit 2015 ist das Land um fünf Plätze abgestiegen. In diesem Jahr schnitten die Philippinen am schlechtesten bei der Sicherheit ab und wiesen dabei außerdem die niedrigste Punktzahl im gesamten südostasiatischen Raum auf.59 Insgesamt bleibt der Hotelbauboom auf den Philippinen mit 50 Neueröffnungen und über 13.000 Betten ab August 2016 bestehen. Somit ergeben sich nicht nur für die bereits existierenden Anlagen Möglichkeiten für deutsche Sicherheitstechnik und –dienstleistungen, sondern auch für die weiteren Hotelneueröffnungen, wie beispielsweise die von der Kette Megaworld 60, Jinjiang61 oder anderen. 2.2.5 Außenhandel und Freihandelszonen Die Philippinen führten in 2016 Waren im Wert von 84,11 Mrd. USD ein. China war wichtigster Lieferant (15,56 Mrd. USD), gefolgt von Japan (9,89 Mrd. USD), den USA (7,58 Mrd. USD), Thailand und anderen südostasiatischen Staaten. Importiert wurden in 2016 vor allem Elektronikprodukte (22,30 Mrd. USD), Transportmaterial (9,45 Mrd. USD), mineralische Treibstoffe, Schmiermittel und ähnliche Materialien (7,97 Mrd. USD), industrielle Maschinen und Industrieanlagen (6,03 Mrd. USD) sowie Eisen und Stahl (3,32 Mrd. USD). 62 Der Anteil Deutschlands an den philippinischen Importen, der 2,06 Mrd. EUR betrug63, war so gering, dass dieser nicht in der Statistik aufgenommen wurde. In 2016 erzielten die Philippinen Exporterlöse in Höhe von 57,41 Mrd. USD. Ins Ausland verkauft wurden hauptsächlich Elektronikprodukte (29,42 Mrd. USD), sonstige Industrieerzeugnisse (3,87 Mrd. USD), Maschinen und Verkehrsausrüstung (3,09 Mrd. USD), Holzwaren und Möbel (2,98 Mrd. USD) sowie Zündkabel- und andere Kabelsätze für Fahrzeuge, Flugzeuge und Schiffe (2,00 Mrd. USD). Zu den wichtigsten Abnehmern gehörten Japan (11,67 Mrd. USD), die USA (8,85 Mrd. USD), Hong Kong (6,62 Mrd. USD), China (6,37 Mrd. USD), Singapur (3,82 Mrd. USD), Deutschland (2,33 Mrd. USD), Thailand (2,18 Mrd. USD), Südkorea (2,18 Mrd. USD), Taiwan (2,13 Mrd. USD) und die Niederlande (1,74 Mrd. USD).64 56 Inquirer, 22.03.2017: Travel, tourism sector adds P2.85T to PH GDPhttp://business.inquirer.net/226547/travel-tourism-sector-adds-p2-85t-ph- gdp, 17.08.2017 57 World Bank, 2017: International Tourism, number of arrivals, http://data.worldbank.org/indicator/ST.INT.ARVL?locations=PH, 17.07.2017 58 Department of Tourism, 2017: Industry Performance for travel and tourism: May 22017, http://www.tourism.gov.ph, 17.07.2017 59 World Economic Forum, 2017: The Travel & Tourism Competitiveness Repot 2017, http://www3.weforum.org, 17.07.2017 60 Rappler, 11.01.2017: Megaworld opening 4 new hotels in 2017, http://www.rappler.com, 16.08.2017 61 Philstar, 24.01.2017: 5 more Jinjiang Hotels to rise this year, http://www.philstar.com/, 16.08.2017 62 Philippines Statistics Authority, 10.07.2017: Foreign Trade Statistics of the Philippines: 2016, https://psa.gov.ph, 11.07.2017 63 Destatis, n. d.: Aus- und Einfuhr (Außenhandel): Deutschland, Jahre, Länder, https://www-genesis.destatis.de/genesis/online, 17.08.2017 64 Philippines Statistics Authority, 10.07.2017: Foreign Trade Statistics of the Philippines: 2016, https://psa.gov.ph, 11.07.2017
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