START-UPS Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren - uraniumstocks.info

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START-UPS Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren - uraniumstocks.info
NR. 3 / 2017 | 6,80 EURO

                        T H E M E N , TR E N D S U ND LI F E ST YLE F ÜR ANL EGER

                        START-UPS
                         Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren
Foto: Freder / iStock

                         ! BABY PRODUK TE                   ! ROH S TOF F E                 ! ITALIE N
                         Mit „Schnuller-Zertifikaten“ am    Uran in Lauerstellung – kommt   Latium - eine Reise in eine Region
                         Milliardenmarkt partizipieren.     nun die Kurswende?              voller Olivenhaine und Weine.

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   Verlust des eingesetzten Kapitals möglich.

   X-markets Team | Deutsche Bank AG | www.xmarkets.de | Hotline: +49 69 910-38807

   Emittent: Deutsche Bank AG. Emittenten-/Bonitätsrisiko: Bei Zahlungsunfähigkeit des Emittenten besteht das Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals.
   ©Deutsche Bank AG 2017, Stand: 23.06.2017. Die vollständigen Angaben zu den Wertpapieren, insbesondere zu den Bedingungen, sowie Angaben zur Emittentin
   sind dem jeweiligen Verkaufsprospekt zu entnehmen; dieser ist nebst Nachträgen bei der Deutsche Bank AG, X-markets, Mainzer Landstraße
   11-17, 60329 Frankfurt am Main, kostenfrei erhältlich oder kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen werden.
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! VORWOR T   03

                                !LIEBE LESERINNEN UND LESER,

                                wie die Finanzwelt so entwickelt sich auch die Unternehmens-
                                welt ständig weiter. Ob beim Thema Steuer oder bezüglich der
                                Globalisierung. In den letzten 10 Jahren haben wir dazu noch
                                einen starken Zuwachs an Unternehmerinnen und Unterneh-
                                mern bekommen.

                                Die Gründung eines eigenen Unternehmens und das damit
                                auch verbundene mögliche Scheitern standen lange Zeit hin-
                                ter dem Wunsch der „sicheren“ Festanstellung zurück. Die
Philiph Rausch, Chefredakteur   Menschen strebten nach Perspektiven in großen Konzernen
                                und festen Strukturen. Heute hat sich aus den Start-ups, den
                                Entrepreneuren und Visionären eine eigene Gemeinschaft,
                                eine eigene Branche entwickelt, die viele, vor allem junge
                                Menschen anzieht.

                                In dieser Ausgabe geben wir Ihnen einen Überblick über
                                die angesagtesten Branchen und neusten Trends. Dazu haben
                                wir für Sie eine Übersicht zusammengestellt, die Ihnen einen
                                ersten Einblick an Investitionsmöglichkeiten geben soll. Ge-
                                nauso vielfältig wie die Start-up-Branche selbst, sind auf der
                                einen Seite die Möglichkeiten, aber auf der anderen Seite auch
                                die Risiken. Ein interessierter Anleger sollte ein potenzielles
                                Investment deutlich intensiver analysieren, als beim Erwerb
                                eines konsvervativen Anlageprodukts, ansonsten könnte es
                                ein böses Erwachen geben. Denn laut Start-up-Genome-Report
                                scheitern zirka neun von zehn Neugründungen.

                                Auch wenn die Bandbreite der Start-ups erschlagend wirken
                                kann, eröffnet sie jedem Investor eine Vielfalt an Möglich­
                                keiten, die es in jedem einzelnen Fall im Zusammenhang mit
                                dem eigenen Depot zu beachten gilt.

                                Viel Spaß mit Ihrem neuen Derivate Magazin.

                                Ihr
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04   ! INHALT

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                                           !S TAR T-UPS

                                           N
                                                   iedrige Zinsen auf der einen und hohe Renditeerwartungen auf
                                                   der anderen Seite bewegen Unternehmen wie Privatanleger dazu,
                                                   in Start-up-Unternehmen zu investieren. Dabei sind der Vorstel-
                                           lungkraft keine Grenzen gesetzt – die Investorenreise kann sogar bis zum
                                           Mars gehen. Von den enormen Gewinnen der Investoren in WhatsApp,
                                           Facebook oder Uber wird häufig die gefährliche Seite dieser Medaille ver-
                                           deckt. Denn aus überoptimistischen Start-up-Träumen kann schnell ein
                                           Alptraum werden.

                                    12

                                                                           24                                            30

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! WISSENSWER TES                                                ! DERIVATE
Auftakt in Berlin                                               Handelsfreiheit für Privatanleger
Discount-Studie: Zertifikat schlägt Aktie
Das könnte einer der größten Tech-IPOs werden                   24
Teilnehmen und Trading-Tagebuch gewinnen
                                                                ! ZER TIFIKATE
08                                                              Schnuller-Zertifikate – am Milliardenmarkt „Baby“ partizipieren

! MARK TDATEN INDIZES                                           29
Übersicht zu den weltweit wichtigsten Indizes
                                                                ! KOMMENTAR
10                                                              Marcus Landau: Zinseinbußen steigen

! TITELTHEMA                                                    30
Start-ups – Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren
                                                                ! INVES TMENT
                                                                Große Ambitionen – Golfstaaten im Umbruch
                                                                Arabien-Expertin Eva-Maria Popp im Interview

!derivate   M AGA Z I N   03/2017
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! FINANZSERVICE                                   ! LIFES T YLE
Depotabsicherung: Entspannt in die Ferien
                                                       56 ! AU TO
42                                                     		 Mazda MX-5 RF
                                                       		 Sommerfreude das ganze Jahr
! 5 FRAGEN , 5 ANT WOR TEN
Erfolg mit Klappbrillen: Dominic Barnes zu Gast        60 ! C OOLE JOBS
                                                       		 Hin und weg
44
                                                       62 ! REISE
! NAC HHALTIGKEITSKOLUMNE                              		 Im Latuim zuhause
Andreas Feiner: Die Zukunft ist heute

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! ROHS TOFFE                                      ! IMPRESSUM
Übersicht zu den wichtigsten Rohstoffen

48

! ROHS TOFF IM FOKUS
Uran ist heiß
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06   ! WISSENSWER TES

                                                                                                    Foto: AndreyPopov / iStock
                                                                                                                                 VERANSTALTUNGEN 2017

                                                                                                                                 07.10.2017             Börsentag Berlin
                                                                                                                                 24.10.2017             Germany Africa Business Forum, München
                                                                                                                                 02.–03.11.2017         Rohstoffmesse München
                                                                                                                                 04.11.2017             Börsentag Hamburg
                                                                                                                                 13.–17.11.2017         Euro Finance Week Frankfurt
                                                                                                                                 16.–18.11.2017         World of Trading, Frankfurt

Auftakt in Berlin
Auch im zweiten Halbjahr sind wieder viele interessante Veranstal-                                                               sierte und bietet mit zahlreichen Ausstellern und Referenten ein
tungen für Investoren geplant. Gestartet wird am 7. Oktober mit dem                                                              umfassendes und spannendes Angebot. Seminare runden das Infor-
Börentag in Berlin (www.boersentag-berlin.de). Wer sich für das Zu-                                                              mationsangebot ab. Platz für interessante Gespräche gibt es genug.
kunftsthema Afrika interessiert, kann sich dann am 24. Oktober beim                                                              Nähere Informationen unter: www.wot-messe.de
Germany Africa Business Forum in München rundum informieren
(www.germanyafrica.com). Ebenfalls in München findet Anfang No-                                                                  Vom 13. bis zum 17. November 2017 findet die Euro Finance Week in
vember für alle Anhänger der Edelmetalle die Internationale Edelmetall                                                           Frankfurt statt. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft
& Rohstoffmesse (www.edelmetallmesse.com) statt.                                                                                 von Dr. Wolfgang Schäuble und gilt als größtes Branchentreffen der
                                                                                                                                 Finanz- und Versicherungsindustrie Europas. Sie teilt sich in rund
Am 17. und 18. November 2017 öff net die erfolgreichste Trading-                                                                 40 Fachveranstaltungen auf; ergänzt durch zahlreiche Empfänge und
Messe im deutschsprachigen Raum wieder ihre Tore. Die World of Tra-                                                              Preisverleihungen bietet sie beste Möglichkeiten zum Networking.
ding kurz WOT richtet sich an private Trader und Trading-Interes-                                                                Weiterführende Informationen unter: www.eurofinanceweek.com

                                  Wissenscha
                                                 ftliche Stud
                                                                 ie                         ZERTIFIKAT SCHLÄGT AKTIE
                                                                                            Zur Sommerpause 2017 hat der Deutsche Derivate Verband (DDV) seine aktuelle
                                                                                            Studie zum Thema Discount-Zertifikate vorgestellt. Discount-Zertifikate sind von einer
                                        r                                                   Bank an einer Börse gelistete Wertpapiere, die, wie alle anderen Zertifikate, an einen
                         strukturierte
            Der Nutzen
                         e fü r Privatanle
                                           ger                                              Basiswert wie eine Aktie oder einen Index (zum Beispiel den DAX) gekoppelt sind.
            Wertp ap ier
                                                                                            Der Anleger erwirbt das Zertifi kat mit einem Abschlag zur jeweiligen Direkt-
             Discount-Z
                         er tifikate als                                                    investition, der als Sicherheitspuffer dient. Steigt das Papier über einen bestimmten
             Anlagealtern
                            ativen                                                          Wert, greift der Cap ein und begrenzt den Gewinn des Anlegers auf einen Höchstbetrag.
                      rig zin sumfeld
              im Nied

                                                                                            In der Studie gehen die Professoren Dr. Lutz Johanning und Dr. Dirk Schiereck sowie
                                                                                            Björn Döhrer und Arndt Völkle auf die Erfolgswahrscheinlichkeiten und die Rendite-
                                                                                   von
                                                                                            chancen bei einer Investition mit Discount-Zertifikaten ein. Ende Mai 2017 gab es am
                                                                                 nning /
                                                                   r / Lutz Joha

                                                                                            Markt bereits 190.046 Discount-Zertifikate mit vielen unterschiedlichen Basiswerten
                                                        Björn Döre      k / Arndt Völk
                                                                                       le
                                                         Dirk Schierec
                                                                               Juni 2017

                                                                                            und verschiedenen Ausstattungsmerkmalen. Damit haben Anleger die Möglichkeit,
                                                                                            per Discounter in eine Vielzahl von Basiswerten zu investieren. Das Ergebnis der Studie
                                                                                            wird die Leser überraschen. Das sind gute Nachrichten für Anleger beim derzeitige
             Anlagealternative. Auch die neue Discount-
             Studie des DDV zeigt wieder, dass Zertifikate
                                                                                            Zinstief. Auf der Internetseite des DDV unter www.derivateverband.de kann die
             für konservative Anleger geeignet sind.                                        Studie kostenlos heruntergeladen werden.

!derivate     M AGA Z I N           03/2017
START-UPS Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren - uraniumstocks.info
07

Das könnte einer der
größten Tech-IPOs werden
Am 2. Juli 2017 veröffentlichte Reuters die Meldung über den   Aufgrund der Ungewissheit über die Weiterentwicklung des
IPO von Dropbox. Das Geschäftsmodell von Dropbox ist genial    Geschäftsmodells wurde die IPO-Bewertung gesenkt. Seit
einfach, aber nicht konkurrenzlos. Daten werden auf einen      dem Börsengang hat sich der Kurs nun knapp über dem Lis-
Server geladen und können mit Rechten versehen, geteilt und    ting-Preis von 24 US-Dollar festgesetzt. Die Sorgen kommen
bearbeitet werden. Die Dropbox Inc. hisst nun öffentlich die   nicht von ungefähr. Private Investoren erhöhen den Druck
Segel Richtung Börsengang. Laut Reuters könnte es zum größ-    auf die Unternehmen, ausgezahlt zu werden. Nicht zuletzt,
ten Tech-IPO seit Snapchat werden.                             da die Einnahmen aus Tech-IPOs von 34 Milliarden US-Dol-
                                                               lar im Jahr 2014 auf 6,7 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015
Aber dieser IPO wird auch ein sehr wichtiger Test. Was ist     und sogar noch weiter auf 2,9 Milliarden US-Dollar im Jahr
das Geschäftsmodell des Data-Sharings wirklich wert? Noch      2016 gesunken sind, so Reuters.
2014 wurden fast 10 Milliarden US-Dollar in einer privaten
Finanzierungsrunde eingesammelt. Mehrere große US-Tech-        Zum Vergleich: Der größte Marktbegleiter Box Inc. wurde
Unternehmen haben in den letzten Monaten diesen Schritt        2015 mit 1,67 Milliarden US-Dollar bewertet – viel weniger als
gewagt und äußerten Besorgnis darüber, dass Börseninves-       seine Bewertung von 2,4 Milliarden US-Dollar bei den voran-
toren die Bewertung herabsetzen könnten, weil sie höhere       gegangenen Investitionsrunden. Nun kann Dropbox Inc. einen
Gewinne anstreben. Bei Snapchat ist genau das geschehen.       weiteren Meilenstein für Tech-Investments setzen.

                      „Im Risiko steckt
                       die Belohnung.“
                                                                                                             Carl Icahn

Teilnehmen und Trading-
Tagebuch gewinnen
Erfolgreiche Trader machen es ebenso wie Unternehmer: Sie führen
ein Tagebuch über Käufe, Verkäufe, Gewinne und Verluste, Risiken
und Chancen. Aktuell am Markt erschienen ist nun ein speziell auf
die Bedürfnisse von Tradern zugeschnittenes Trading-Tagebuch in
Zusammenarbeit mit Deutschlands bekanntestem Day-Trader, Gio-
vanni Cicivelli (www.plassen-buchverlage.de).                                                                  160 Seiten broschiert
                                                                                                               ISBN: 978-3-86470-468-0
Das Derivate Magazin verlost 10 Exemplare. Mehr dazu ab sofort auf                                             Börsenbuchverlag
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08   ! MARK TDATEN INDIZES

                   INDIZES WELTWEIT

                    14.000

                    13.000

                    12.000

                                                                                    DAX ZUM 30.06.2017
                    11.000

                                                                                    12.325,12 Punkte
                    10.000

                                                                                    Performance 1 Jahr: +27,32%
                      9.000

                                                                              17
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                    Quelle: Ariva.de

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                    21.000

                    20.000

                                                                                    DOW JONES ZUM 30.06.2017
                    19.000

                                                                                    21.349,63 Punkte
                    18.000

                                                                                    Performance 1 Jahr: +19,07%
                    17.000
                                                                                7
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                    Quelle: Ariva.de

                    1.200

                    1.150

                    1.100
                                                                                    SCALE INDEX ZUM 30.06.2017

                    1.050                                                           1.158,39 Punkte
                                                                                                                    Illustration: liangpv / iStock

                                                                                    Performance 4 Monate: +15,84%
                    1.000
                                                                               7
                            7

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                    Quelle: finanzen.net

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START-UPS Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren - uraniumstocks.info
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INDEXDATEN WELTWEIT

      INDEX                        30.06.16          30.09.16         31.12.16    31.03.17               30.06.17

      Euro Stoxx 50                 2.864,74         3.002,24         3.290,52     3.004,93               3.441,88

      DAX                           9.680,09        10.511,02        11.481,06    12.312,87             12.325,12

      FTSE 100                      6.504,33         6.899,33         7.142,83     7.322,92               7.312,72

      SMI                           8.020,15         8.139,01         8.219,87     8.658,89               8.906,89

      CAC 40                        4.237,48         4.448,26         4.862,31     5.122,51               5.120,68

      RDX                           1.080,55         1.158,90         1.442,67     1.329,74               1.135,40

      Dow Jones                    17.929,99        18.308,15        19.762,60    20.663,22             21.349,63

      S&P/TSX 60                   14.064,54        14.725,00        15.287,59    15.547,75             15.182,19

      Shanghai Composite            2.929,61         3.004,70         3.103,64     3.222,51               3.192,43

      Nikkei 225                   15.575,92        16.449,84        19.114,37    18.909,26             19.946,51

      Sensex                       26.999,00        27.865,00        26.626,46    29.620,50             30.921,61
                                                                                     Quelle: OnVista Media, finanzen.net

      Bovespa                      51.526,00        58.367,00        60.268,83    64.984,06             62.899,97

                                                                                     Quelle: OnVista Media, finanzen.net

                                 BÖRSEN DIESER WELT

                 SCALE – KAPITAL FÜR KMU
            Es ist nicht der erste Versuch der Deutschen Börse, in das Feld der
            kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) vorzudrin-
            gen. Der „Neue Markt“ ist vielen Anlegern noch ein Begriff. SCALE
            soll nun wachstumsorientierten und jungen Unternehmen einen
            besseren Zugang zu Eigenkapital verschaffen. Aber die Deutsche
            Börse musste sich lange von der Bundesregierung in diese Richtung                   Foto: hanibaram / iStock
            stoßen lassen. Lange hat sie sich geweigert, diesen Markt wieder
            anzugehen, da die Erinnerungen an die Jahre 1997 bis 2003 nicht
            allzu positiv waren. Das neue Ökosystem für Wachstum umfasst zu
            Beginn 37 Unternehmen ohne Branchenschwerpunkt. Aber es gibt
            andere Grenzen. So müssen Anwärter mindestens einen Umsatz
            von zehn Millionen Euro erwirtschaften, einen Jahresüberschuss
            ausweisen, einen positiven Nachweis über das Eigenkapital vorle-
            gen oder mindestens 20 Mitarbeiter vorweisen können. Drei dieser
            vier Kriterien müssen erfüllt sein. Eine Prämisse ist allerdings,
            dass das Unternehmen seit mindestens zwei Jahren besteht. Wei-
            tere Kriterien finden sich auf der Homepage der Deutschen Börse.
START-UPS Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren - uraniumstocks.info
10   ! TITELTHEMA

START-UPS
Chancen, Risiken, Kriterien für Investoren

                                             Foto: JoshuaCreative / iStock

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                                           Durchstarten. Für Unternehmensgründer wie
                                           Investoren bieten Start-ups große Chancen
                                           und große Risiken. Wer sorgfältig prüft, kann
                                           vielleicht sogar nach den Sternen greifen.

Niedrige Zinsen auf der einen und hohe Renditeerwartungen auf der anderen
Seite bewegen Unternehmen wie Privatanleger dazu, in Start-up-Unternehmen
zu investieren. Dabei sind der Vorstellungkraft keine Grenzen gesetzt – die
Investorenreise kann sogar bis zum Mars gehen. Von den enormen Gewinnen
der Investoren in WhatsApp, Facebook oder Uber wird häufig die gefährliche
Seite dieser Medaille verdeckt. Denn aus überoptimistischen Start-up-Träumen
kann schnell ein Alptraum werden.
12   ! TITELTHEMA

                          Start-ups – gemäß dem „Deutschen Startup Monitor              Unternehmen bereiten sich und ihre Produkte auf das
                          2016“, einer Studie von KPMG, sind das Unternehmen,           Internet der Dinge vor und auch hier spielen Start-ups
                          die jünger als 10 Jahre sind und über ein hoch innova-        eine herausragende Rolle. Entsprechend installieren
                          tives Produkt verfügen. Erfolgsstorys über verdiente          Konzerne aus allen Branchen ihre eigenen Venture-
                          Milliarden findet man heute an jeder Ecke. Das gesamte        Capital-Unternehmen, um sich den Markt von morgen
                          Segment ist darauf ausgerichtet, positiv zu sein und po-      zu sichern.
                          sitiv zu denken. Natürlich – denn wer nicht überzeugt,
                          bekommt auch kein Geld. Und so haben sich Start-ups zu        EINHÖRNER SAMMELN DAS MEISTE GELD EIN
                          einer eigenen Welt mit eigenen Messen, Medien und vor
                          allem Regeln entwickelt. Disruptiv bringen sie beste-         Start-ups mit einer Bewertung von mindestens einer
                          hende Branchen durcheinander und machen Geschäfts-            Milliarde Dollar sind auch als Einhörner bekannt. Da
                          modelle obsolet. Trotz der teilweise hohen Investitionen      dies heute häufiger vorkommt als die Fabelwesen, hat
                          können Start-ups natürlich scheitern.                         eine Verfeinerung des Begriffs stattgefunden: Demnach
                                                                                        werden Unternehmen mit einer Bewertung von über
                          KEINE BRANCHE BLEIBT VERSCHONT                                zehn Milliarden Dollar als Decacorns, also Zehnhörner,
                                                                                        bezeichnet.
                          Heute sind viele Branchen digitalisiert. So hat beispiels-
                          weise die klassische Werbeagentur längst ausgedient.          In Deutschland ist ein leichter Anstieg der Investiti-
                          Das Design von Flyern oder gar ganzen Magazinen               tionen in Einhörner zu verzeichnen. Laut einer Studie
                          übernehmen Onlinetools wie canva.com zum Teil kos-            von KPMG haben Einhörner in Deutschland im ersten
                          tenlos. Das Konzept der klassischen Push-Werbung hat          Quartal 2017 rund 400 Millionen Dollar eingesammelt.
                          sich nach und nach in Content- und Performance Marke-         Der Quartalsdurchschnitt der letzten beiden Jahre lag
                          ting gewandelt. Doch die Digitalisierung ist noch lange       bei 380 Millionen Euro. Vor allem die Bereiche FinTech
                          nicht am Ende.                                                und Life Science profitierten – sie erhielten etwa 40 Pro-
                                                                                        zent des investierten Kapitals. Im gesamten Jahr 2010
                                                                                        wurden laut KPMG gerade mal 700 Millionen Dollar in
                          DIE WICHTIGSTEN START-UP-BRANCHEN 2016                        Deutschland investiert.

                                                                                        DEUTSCHLANDS BEKANNTESTE
                                                                       15,0 %           START UP-SCHMIEDE

                             32,6 %
                                                                                        Auch Rocket Internet aus Berlin fungiert als Ven-
                                                                               10,2 %   ture-Capital-Unternehmen. Gegründet von den drei
                                                                                        Samwer-Brüdern, die einst die Werbelandschaft mit
                                                                               8,9%
                                                                                        Jamba-Klingeltönen überfluteten, hat sich Rocket in den
                                                                                        letzten Jahren zu einem Global Player entwickelt. Unter-
                               3,6 %                                                    nehmen wie Zalando oder HelloFresh sind international
                                   4,4 %                               8,7 %            bekannt und gehören zu den erfolgreichsten Invest-
                                                                                        ments. Mit dem Global Founders Fund investieren die
                                             5,3 %            6,0 %
                                                      5,4 %                             Samwer-Brüder direkt in die von Rocket gegründeten
                              IT/Softwareentwicklung                                    Start-ups aus den Bereichen Food & Groceries, Fashion,
                              Software as a Service                                     General Merchandise sowie Home & Living oder sichern
                              Industrielle Technologie/Produktion/Hardware              sich Anteile an vielversprechenden externen Gründun-
                              E-Commerce                                                gen. Zur Risikodiversifizierung lohnt sich durchaus ein
                              Consumer Mobile/Web Application                           Blick auf die zwischenzeitliche Performance der Ro-
                              Bio-, Nano- und Medizintechnologie                        cket-Aktie (WKN A12UKK). Seit dem Börsengang im
                              Online-Markt                                              Oktober 2014 und dem Höchststand der Raketen-Aktie
                              Beratungsunternehmen                                      bei über 57 Euro hat das Papier fast 65 Prozent an Wert
                              Medien- und Kreativwirtschaft                             verloren – ein Grund dafür dürfte in der Konsolidierung
                              Andere Branchen                                           von Rocket liegen, denn auch Rocket Internet hat ein
                                       Quelle: Bundesverband Deutsche Startups; KPMG    paar „Fuck-ups“ hingelegt.

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DAS LAND DER BANKEN                                               DIE BEKANNTESTEN
                                                                  SOCIAL-TRADING-PLATTFORMEN
Deutschland ist dank Frankfurt ohnehin ein äußerst                www.etoro.com             Etoro.com verspricht den Handel mit
starker Bankenstandort. Zudem ziehen einige Banken                                          hunderten weltweiten Vermögens-
Mitarbeiter aus London ab, um sie in Paris und Frank­                                       werten, darunter Aktien, Währungen,
furt zu platzieren. Auch hier wird versucht, die Schwarm­                                   Indices und Rohstoffe sowie neue
                                                                                            ETFs mit konkurrenzfähigen Margen
intelligenz der Menschen zu nutzen. Social Trading
                                                                                            und flexiblem Hebel
nennt sich ein Trend, bei dem Investoren ihre Depots
                                                                  www.avatrade.de           Ermöglicht den Handel von Bitcoin-
öffentlich führen und somit Neulinge die Möglichkeit                                        CFDs
haben, zu lernen und ihr Risiko zu minimieren. Anbie­             www.wikifolio.de          Der Investor kann unterschiedlichen
ter sind hier zum Beispiel etoro.com oder wikifolio.de.                                     Wikifolios folgen und deren Inves­
                                                                                            titionen für das eigene Depot über­
Social Trading ist eine innovative Methode der Geldan­                                      nehmen
lage, die mit Zulutrade 2007 ihren Anfang nahm. Aller­            www.thewhitebox.eu Online-Vermögensverwalter mit einer
                                                                                     jahrzehntelangen erfolgreichen und
dings war bereits der erste Börsenbrief nichts anderes
                                                                                     in Studien überprüften Investitions-
als die Weitergabe von Handelssignalen. Beim Social                                  theorie (lt. eigener Website)
Trading erfolgen die Signale dagegen in Echtzeit und              www.easyfolio.de          Der Investor kann erfolgreichen Tra-
die Stärken der besten Anleger können für aktives und                                       dern folgen, gleichzeitig unterschied-
passives Trading genutzt werden.                                                            liche Depots einzusehen und diese
                                                                                            Strategien für sich übernehmen
Auch die Banken haben Social Trading für ihre Kunden                                                         Quelle: Derivate Magazin
entdeckt und vernetzen sich mit den neuartigen Plattfor­
men. Verdienten sie in der Vergangenheit ihr Geld tra­
ditionell mit Krediten und Zinsen, wurde die Luft auch           Beim Crowdinvesting beteiligt sich der Investor direkt
durch die Niedrigzinsphase der letzten Jahre dünner.             an dem Unternehmen. Die Plattformen im Netz, über die
Kleinere Anbieter wie bonify.de zum Beispiel vermitteln          Gründer Geld bei Investoren und Kleinanlegern einsam­
ihren Nutzern Finanzprodukte passend zu und abhän­               meln, heißen zum Beispiel Seedmatch, Startnext, Berg­
gig von deren Finanzsituation und Bonität. Kapilendo             fürst, Companisto oder Kickstarter. Wie eine Beteiligung
dagegen positioniert sich als Online-Kreditmarktplatz,           strukturiert wird, entscheidet das Unternehmen selbst. In
der kleinen und mittelständischen Unternehmen eine               den Jahren 2012 bis 2016 wurden insgesamt 4.845 Pro­
Finanzierung durch Privatleute ermöglicht. Engel & Völ­          jekte mit einem Gesamtvolumen von 183,5 Millionen
kers Capital ermöglicht sogar ab 100 Euro den Einstieg           Euro durch Crowdfunding finanziert. Seit dem 10. Juli
in die Finanzierung von Luxus- und Geschäftsobjekten.            2015 sind die Rechte des Crowd-Investors im Kleinan­
                                                                 legerschutzgesetz geregelt.                           ➝
ALLE GEMEINSAM
                                                                 „Mit Crowdfunding ist heute alles möglich.
Kleinanleger können von dem seit Jahren anhaltenden              ­Unser Produkt iCrowdU verbindet alle Arten
Trend hin zur Crowd profitieren. Das einfachste Investiti­        des Crowdfundings auf einer Plattform und
onsvehikel stellt Crowdfunding beziehungsweise Crow­              macht sie damit viel leichter zugänglich. Wir
dinvesting dar. Der Unterschied: Beim Crowdfunding                binden sogar die sozialen Netzwerke mit ein
kauft der Investor das Produkt, welches zwar Marktreife           und sind damit komplett transparent.“
hat, aber noch nicht erhältlich ist, zu einem Vorzugspreis.                                   Alexander Holtermann, CIO von iCrowdU

                                                                  CROWDFUNDING

          Donation-based                        Rewarded-based                           Lending-based                                  Equity-based

Spendenbasierte Crowdfunding, z. B.   Crowdfunding mit Gegenleistung, z. B.   kreditbasierte Crowdfunding, z. B.        Crowdinvesting, z. B.
•    Leetchi.com                      •   Kickstarter.com                     •     Auxmoney.com                        •   Unternehmerich.de
•    Betterplace.org                  •   Startnext.com                       •     Fundingcircle.de                    •   Exporo.de
•    Socialfunders.org                •   Fairplaid.org                       •     Unternehmerich.de                   •   Companisto.de

                                                                                                                                            Quelle: Derivate Magazin
14    ! TITELTHEMA

     DEUTSCHE START-UPS 2016

     UMSATZ
                    Kein Umsatz                                                      20,1 %
                     1 – 25.000 €                                                        22,6 %
               25.000 – 50.000 €                         8,1 %
              50.000 – 150.000 €                                            16,4 %
          150.000 – 250.000 €                        20,1 %
          250.000 – 500.000 €                              9,2 %
              500.000 – 1 Mio. €                     6,8 %
                 1 Mio. – 2 Mio. €               5,1 %
                 2 Mio. – 5 Mio. €         2,5 %
               5 Mio. – 10 Mio. €      0,6 %
              10 Mio. – 25 Mio. €       0,8 %
              25 Mio. – 50 Mio. €      0,6 %
                  Über 50 Mio. € 0,3 %

                                     0%         5%        10 %       15 %         20 %     25 %

                                     FINANZIERUNGSQUELLEN
                                                                         Eigene Ersparnisse                                                                                 84,1 %
                                                                    Staatliche Fördermittel                                            35,5 %
                                                                       Freunde und Familie                                        30,2 %
                                                                     Business Angel Capital                                 22,6 %
                                                Innenfinanzierung (operativer Cashflow)                                  19,4 %
                                                                                Venture Capital                        18,8 %
                                                                                 Bankdarlehen                      14,6 %
                                     Inkubator, Company Builder und/oder Accelerator                       8,3 %
                                                                     Andere Kapitalquellen             4,7 %
                                                                   Crowdfunding/-investing             4,1 %
                                                                                  Venture Debt     1,4 %

                                                                                                  0%     10 %       20 %        30 %   40 %     50 %   60 %   70 %   80 %    90 %

     AUFGENOMMENES EXTERNES KAPITAL

                                                     18,7 %      Bis 25.000 €
                                                     10,8 %      25.000 – 50.000 €
                                                     22,5 %      50.000 – 150.000 €
                                                      7,7 %      150.000 – 250.000 €
                                                      8,9 %      250.000 – 500.000 €
                                                     11,0 %      500.000 – 1 Mio. €
                                                      8,4 %      1 – 2 Mio. €
                                                      6,6 %      2 – 5 Mio. €
                                                      2,3 %      5 – 10 Mio. €
                                                                                                                                                                                     Foto: HASLOO / iStock

                                                      2,4 %      10 – 25 Mio. €
                                                      0,5 %      25 – 50 Mio. €
                                                      0,2 %      Über 50 Mio. €

!derivate     M AGA Z I N     03/2017
15

                                                                 ENTWICKLUNGSPHASEN

                                                                        1,6 %   2,6 %                         Seed Stage Konzeptentwicklung ohne Umsätze

                                                                                                              Startup Stage Marktreifes Angebot;
                                                                                                              erste Umsätze und/oder Kundennutzen
                                                                                         21,8 %               Growth Stage Marktreifes Angebot;
                                                                      23,0 %
                                                                                                              starkes Umsatz- oder Nutzerwachstum

                                                                                                              Later Stage Etablierter Marktteilnehmer
                                                                                                              und/oder plant Trade-Sale; Börsengang erfolgt
                                                                                48,3 %                        oder steht bevor

                                                                                                              Stead Stage Start-up weist kein starkes
                                                                                                              Umsatz- oder Nutzerwachstum mehr auf

                                                                                                                        HAUPTSITZ

                                                                                                                         Nordrhein-Westfalen            19,1 %
                                                                                                                         Berlin                         17,0 %
                                                                                                                         Baden-Württemberg              12,4 %
                                                                                                                         Bayern                         12,1 %
                                                                                                                         Niedersachsen                  10,7 %
UNTERNEHMENSALTER
                                                                                                                         Hamburg                         6,4 %
                                                                                                                         Hessen                          5,4 %
 Bis 1 Jahr                                                                       31,8 %
                                                                                                                         Sachsen                         5,1 %
 1 - 2 Jahre                                                 20,8 %
                                                                                                                         Rheinland-Pfalz                 2,7 %
 2 - 3 Jahre                                        16,9 %
                                                                                                                         Schleswig-Holstein               1,9 %
 3 - 4 Jahre                               11,9 %
                                                                                                                         Bremen                          1,7 %
 4 - 5 Jahre                  5,8 %
                                                                                                                         Brandenburg                     1,5 %
 5 - 6 Jahre                4,6 %
                                                                                                                         Sachsen-Anhalt                  1,2 %
 6 - 7 Jahre           3,3 %
                                                                                                                         Thüringen                       1,2 %
 7 - 8 Jahre         2,2 %
                                                                                                                         Mecklenburg-Vorpommern          1,0 %
 8 - 9 Jahre        1,5 %                                                                                                Saarland                        0,5 %
9 - 10 Jahre        1,2 %

               0%       5%          10 %     15 %      20 %      25 %      30 %         35 %

                                                                                                                  Quelle: Bundesverband Deutsche Startups; KPMG;
                                                                                               Uni Duisburg-Essen (Lehrstuhl für E-Business und E-Entrepreneurship,
                                                                                                                            Prof. Dr. Tobias Kollmann, netCAMPUS)
16   ! TITELTHEMA

                          DIREKT INVESTIEREN                                                     deten Inkubatoren erachtet. Sie unterstützen Start-ups
                                                                                                 mit Venture Capital, begleiten die Gründer, bieten per-
                          Eine andere Möglichkeit sind Direktinvestitionen in Ak-                sonelle Unterstützung und Infrastrukturlösungen. Bei-
                          tien. Ein Start-up, das den Weg an die Börse geschafft                 spiele aus Deutschland sind hub:raum, Main incubator
                          hat, kann im Regelfall ein funktionierendes Geschäfts-                 oder Project A Ventures. Neben Inkubatoren werden auch
                          modell und seine Börsentauglichkeit nachweisen. Trotz-                 Acceleratoren immer beliebter. Primär sind Acceleratoren
                          dem ist hier zu bedenken, dass ein Start-up trotz IPO                  auf die Unterstützung von Start-ups mit IKT-Schwer-
                          nicht zwingend schwarze Zahlen schreiben muss. Dazu                    punkt (Informations- und Komunikationstechnologie)
                          kommt die Gefahr einer sehr volatilen Aktie. Das Ver-                  ausgerichtet. Accelerator-Angebote gibt es aber auch für
                          ständnis des Marktes sowie eine grundlegende Funda-                    Start-ups aus der Medizin-, Bio- oder Clean-Technik. Oft-
                          mentalanalyse sind hier dringend empfohlen.                            mals werden beide als Inkubatoren bezeichnet, obwohl
                                                                                                 sie sich in wesentlichen Punkten unterscheiden.
                          VENTURE-CAPITAL-FONDS
                                                                                                 INVESTIEREN IN FINTECHS
                          Jeder Fonds hat nicht nur seinen eigenen Investment-
                          Fokus, sondern auch eine eigene Herangehensweise.                      Zertifikate, die auf die Entwicklung junger Techfirmen
                          Während die klassischen VC-Fonds von großen Inves­                     setzen, gibt es bislang kaum. Als eine der ersten Banken
                          toren und Konzernen mit Kapital ausgestattet werden,                   hat UBS ein Papier herausgegeben, mit dem Anleger an
                          haben sich auch hier neue Modelle etabliert. Kleinere                  der Entwicklung mehrerer FinTechs teilhaben können.
                          Unternehmen oder auch Freunde mit unternehmeri-                        FinTechs sind Start-ups, die Banken Konkurrenz machen
                          scher Erfahrung schließen sich zusammen und bringen                    und zum Beispiel Lösungen zum mobilen Bezahlen ent-
                          Kapital und Erfahrung mit. Saarbrücker21 ist nur ein                   wickeln. Das Solactive Fintech 20 Total Return Index-Zer-
                          Beispiel. Die Investoren haben alle mindestens ein                     tifikat (WKN UBS1FT) bildet die Kursentwicklung des
                          ­Unternehmen erfolgreich aufgebaut und sorgen mit ih-                  gleichnamigen Index ab, der die Wertentwicklung von
                           rer Erfahrung dafür, dass ihr investiertes Kapital nicht              20 börsenotierten Unternehmen widerspiegelt, die im
                           Anfängerfehlern zum Opfer fällt.                                      Bereich FinTech tätig sind und dem Anleger damit ziel-
                                                                                                 genau eine Geldanlage in die wichtigsten Unternehmen
                          BRUTKASTEN FÜR IDEEN                                                   der Branche ermöglicht. Bei genauerer Betrachtung des
                                                                                                 Index zeigt sich allerdings, dass die meisten von ihnen
                          Als zukunftsträchtig werden derzeit vor allem die für                  bereits seit Jahren am Markt aktiv sind und daher streng
                          die Umsetzung von Geschäftsideen im Internet gegrün-                   genommen keine Start-ups mehr sind.                  ➝

DIE GRÖSSTEN VENTURE-CAPITAL-UNTERNEHMEN IN DEUTSCHLAND

NAME                                  FOKUS

Tengelmann Ventures                   Early- und Later-Stage-Investments in den Bereichen Consumer Internet, Marketplaces und Technologie

Bertelsmann Digital Media             BDMI Investiert aus einem Seed- und einem traditionellen Fond im Frühstadium. Vorrausetzung für ein Investment
Investments                           aus dem Seed-Fond ist die Existenz eines Produktes bzw. einer Dienstleistung, die bereits am Markt ist

                                      Boehringer investiert in Immunmodulation, im Speziellen Immun-Onkologie und Geweberegeneration
Boehringer Ingelheim Venture Fund
                                      wie Stammzellen und neue Therapieformen, zur Gentherapie und Zelltherapeutika

                                      RBVC Investiert im Seed-, Früh- und Spätstadium und beteiligt sich an Folgeinvestitionen an
Robert Bosch Venture Capital
                                      privaten Unternehmen

Merck Global Health                   Merck investiert unter anderem in Präzisionsmedizin, Lösungen zur Entscheidungsunterstützung bei Ärzten und
Innovation Fund                       Gesundheitsinformationen

                                                 Quelle: Derivate Magazin, berlinvalley.com stellt eine umfassende Übersicht mit Venture-Capital-Unternehmen zur Verfügung.

!derivate   M AGA Z I N   03/2017
17

                                  Nairobi, die Hauptstadt Kenias, zählt zu den
                                  wichtigsten Wirtschaftsmetropolen im Osten
                                  von Afrika.
Foto: Jacek_Sopotnicki / iStock
18     ! TITELTHEMA

                                Für Anleger, die das Einzelrisiko eines Aktieninvest-               welcher Phase sie investieren möchten. Die Seed Stage
                                ments nicht scheuen, könnte ein Blick auf die FinTech               (Vorgründungsphase), also der frühesten Phase des Un-
                                Group AG (WKN 524960) interessant sein. Hierbei han-                ternehmens, birgt Gefahren, verspricht aber die höchs-
                                delt es sich um eines der führenden Finanztechnologi-               ten Renditen. Investoren können ihr Risiko minimieren,
                                eunternehmen aus Deutschland, das eine Kooperation                  indem sie ihre Investition als Fremdkapital einbringen,
                                mit Rocket Internet in Erwägung zieht, um FinTechs                  zeitlich befristen und dessen Rückzahlung vorrangig
                                noch schneller an den Markt zu bringen.                             gegenüber den Gründern behandeln lassen. Bringen sie
                                                                                                    allerdings das Kapital als Eigenkapital ein, wird es nicht
                                Ein weiteres Beispiel wäre die Quirin Bank (WKN                     vorrangig behandelt, verspricht aber höhere Rendite.
                                520230). Diese hat mit quiron ein Robo-Advisor-Produkt
                                am Markt, mit dem sie aktuell 40 Millionen Euro ver-                Die Start-up-Phase bringt bereits die Struktur in Form
                                waltet.                                                             der Unternehmensgründung und der Erstellung des Bu-
                                                                                                    siness-Plans ein. In der Wachstumsphase wird dagegen
                                Bei der German Startups Group (WKN A1MMEV) han-                     das meiste Kapital benötigt: Die Marktdurchdringung
                                delt es sich um eine Beteiligungsgesellschaft mit Sitz              steht an und die Gewinnzone wird angestrebt. Das Geld
                                in Berlin und Fokus auf jungen, schnell wachsende Un-               wird in dieser Phase meist für den Vertriebsausbau ge-
                                ternehmen. Sie erwirbt Mehrheits- und Minderheitsbe-                nutzt.
                                teiligungen, insbesondere durch die Bereitstellung von
                                Venture Capital.                                                    In der Later Stage wird das Unternehmen konsolidiert. Sa-
                                                                                                    nierungen und Umstrukturierungen werden fällig, um die
                                VENTURE CAPITAL ODER AUCH                                           Gewinnzone zu erreichen oder den Gewinn zu optimieren.
                                WAGNISKAPITAL                                                       Hier erfolgt meistens der Management-Buy-Out inklusive
                                                                                                    der Akquise von neuem Fremdkapital. In der Steady Stage
                                Bevor sich ein Investor für eine Investition in ein Start-          hat sich das Unternehmen am Markt etabliert. Es gilt, das
                                up entscheidet, sollten die einzelnen Investitionsphasen            Unternehmen mit weiteren Produkten oder Dienstleistun-
                                analysiert werden. Investoren sollten sich fragen, in               gen fit für weiteres Wachstum zu machen.

DIE INVESTITIONSPHASEN

60 %

50 %                                       48,3 46,7
                                                        44,1 45,6
                                                                                                                                        Anzahl der Befragten:
40 %
                                                                                                                                            2016 (n-Wert: 1215)
                                                                                             31,9                                           2015 (n-Wert: 1056)
30 %                                                                           27,5   26,8                                                  2014 (n-Wert: 900)
         21,8            21,4   21,9                                    23,0
                                                                                                                                            2013 (n-Wert: 439)
20 %              17,5

10 %
                                                                                                                                                 4,0   4,1
                                                                                                          1,6    2,1   2,3    0,7         1,6                   0,0
 0%

                Seed-Stage                     Startup-Stage                Growth-Stage                        Later-Stage                     SteadyStage

        Das Start-up befindet sich        Das Start-up stellt aktuell    Das Start-up hat ein              Das Start-up ist ein             Das Start-up weist
        in der Konzeptentwicklung          ein marktreifes Angebot      maktreifes Angebot und            etablierter Marktteil-          gewollt oder ungewollt
         und realisiert noch keine        fertig und realisiert erste    realisiert ein starkes          nehmer und/oder plant             kein starkes Umsatz-
                 Umsätze                      Umsätze und/oder            Umsatz- und/oder              den Trade-Sale/Börsen-          und/oder Nutzerwachsum
                                                Kundennutzen               Nutzerwachstum              gang, dieser ist erfolgt oder             mehr auf
                                                                                                         steht unmittelbar bevor

                                                                                                                       Quelle: Bundesverband Deutsche Startups; KPMG

!derivate       M AGA Z I N     03/2017
19

  VORHERIGE GRÜNDUNGEN DES GRÜNDERS                         VERHÄLTNIS DES GRÜNDERS ZUM VORHERIGEN
                                                            START-UP

                    4,4 %                                                        5,8 %
           5,8 %                                                         3,3 %
                                                                                                        44,4 %
  12,1 %                                                        11,1 %

                                          50,9 %             11,9 %

     26,8 %
                                                                             23,3 %

                                                                 Ich bin weiterhin Gesellschafter,
                                                                 das Unternehmen besteht noch
      Keine Gründung
       1 Gründung                                                Der Geschäftsbetrieb wurde freiwillig eingestellt
       2 Gründungen                                              Mein anderes Unternehmen wurde vollständig verkauft
       3 Gründungen                                              Ich bin als Gesellschafter ausgeschieden,
                                                                 das Unternehmen besteht jedoch weiterhin
       Mehr als 3 Gründungen
                                                                 Der Geschäftsbetrieb musste aufgrund
                                                                 einer Insolvenz eingestellt werden

                                                                 Anderer Grund

   Quelle: Bundesverband Deutsche Startups; KPMG            Quelle: Bundesverband Deutsche Startups; KPMG

QUALITÄT ERKENNEN                                         OHNE RISIKO GEHT ES NICHT

Geht es um eine Investition in ein Unternehmen, wird      Bei jeder Investition muss das Risiko minimiert werden.
diese unabhängig vom Alter des Unternehmens getätigt.     Dafür ist eine Risikodiversifikation unerlässlich, die über
Entscheidendent sind die verantwortlichen Menschen.       unterschiedliche Fonds, Branchen, Aktien und Crowdfun-
Bei Start-ups sollten die Gründer bereits mehrere Jahre   ding-Projekte erfolgen kann. Dafür sollte man sich anfangs
Erfahrungen gesammelt haben. Dazu ist die Zusammen-       mit einer geringeren Rendite zufriedengeben. Eine Emp-
setzung der Führungsriege wichtig. Mehrere Führungs-      fehlung könnte daher lauten, der Schwarmintelligenz zu
kräfte mit komplementären Erfahrungen verringern          vertrauen und zu lernen, wie der Markt neue Geschäfts-
das Risiko des Scheiterns.                                ideen einschätzt. Start-ups stellen eine lukrative Investiti-
                                                          onsmöglichkeit dar. Allerdings sollte auch hier das Risiko
Ein guter Indikator sind die Investoren. Sobald große     auf unterschiedliche Unternehmen und Branchen verteilt
Namen Investitionen tätigen, kann davon ausgegangen       werden und es empfiehlt sich, nur in solche Projekte zu
werden, dass das Geschäftsmodell detailliert durch-       investieren, deren Geschäftsmodell man versteht. „Wenn
leuchtet und für zukunftsfähig befunden wurde. Auch       man Aktien junger Firmen kauft, ist das Risiko grundsätz-
eine Förderung ist ein gutes Zeichen. Gefördert werden    lich größer als bei etablierten Konzernen“, sagt Jürgen Kurz
laut Bundesministerium für Energie und Wirtschaft nur     von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbe-
innovative Projekte mit hohem Wachstumspotenzial, in-     sitz. Verbraucherschützer raten, allenfalls „Spielgeld“ ein-
ternationaler Marktdimension und in Kürze geplantem       zusetzen: Geld, auf das man im Zweifel verzichten kann.
Markteintritt sowie nachgewiesenem Proof-of-Concept.      Start-ups haben nicht nur viele Milliardäre und Millionäre
Erfolgt die Nominierung oder sogar der Gewinn eines       hervorgebracht, sondern auch viel Gutes bewirkt. Die Art
Preises (z.B. deutscher Gründerpreis), kann mit guten     und Weise wie wir heute leben, wäre ohne Innovationen
Gewissen die Tiefenanalyse starten.                       und Vordenker nicht vorstellbar.

                                                                                                                 Philiph Rausch
20   ! DERIVATE

         HANDELSFREIHEIT
         FÜR PRIVATANLEGER

                                    Foto: Sezeryadigar / iStock

!derivate   M AGA Z I N   03/2017
21

Die zweite Jahreshälfte beginnt traditionell mit den
Sommerferien. Auf die Berichts- folgt die Feriensaison.
Für viele ist es die Zeit der Sommerfrische – ausspannen
und neue Energie tanken. Obwohl Urlaub innerhalb
Deutschlands voll im Trend liegt, so zieht es doch auch
viele Familien ins Ausland. Ob nun, um den eigenen
Horizont zu erweitern, kulturelle Unterschiede wahr-
zunehmen oder einfach am Strand zu verweilen. In jedem
Fall aber kostet Urlaub Geld.                                                                  LARS BRANDAU (50) ist seit
                                                                                               Gründung des Deutschen Derivate
                                                                                               Verbands (DDV) dessen Geschäfts-
                                                                                               führer und vertritt den DDV auch in
Einer aktuellen Studie zufolge haben deut-     Anlagementalität wünschenswert. Sichere         den Arbeitsgruppen des europäischen
sche Haushalte für alle Reisen zusammen        Häfen sind, soweit überhaupt vorhanden, rar     Dachverbands EUSIPA. Der studierte
im vergangenen Jahr im Durchschnitt mehr       und renditearm. In Zeiten niedriger Zinsen      Germanist und Politologe gilt als
als 4.300 Euro ausgegeben. Dabei bezahlt       ist zwar das Sparbuch trotz leicht steigender   ausgewiesener Kommunikations-
die Mehrheit ihre Reise mit Geld, das sie      Inflationsrate noch immer die Geldanlage-       profi. Zuvor war er unter anderem in
extra dafür gespart hat. So hat jeder Zwei-    form Nummer eins, gefolgt von einer Im-         verschiedenen leitenden Funktionen
te in der Vergangenheit bereits ganz gezielt   mobilie sowie dem Tagesgeldkonto, aber die      beim Nachrichtensender n-tv tätig,
für eine größere Reise unterschiedlich hohe    Attraktivität sämtlicher kapitalmarktaffiner    ­zuletzt als Chefmoderator. In dieser
Beträge zurückgelegt. Nahezu jeder Vierte      Finanzprodukte hat zugenommen. Dieser           Zeit berichtete er als Reporter aus
spart monatlich, ohne eine konkrete Reise      Trend wird uns aller Voraussicht nach auch      Kriegs- und Krisengebieten, kom-
gebucht zu haben.                              im zweiten Halbjahr durchgängig begleiten.      mentierte zahlreiche Landtags- und
                                               Denn diese Produkte, die immer stärker in       Bundestagswahlen und moderierte
Weiter wenig Beachtung für die                 den Fokus der Anleger rücken (sollten), ge-     drei Jahre lang die Telebörse.
Altersvorsorge                                 ben oftmals ein durchaus lukratives Rendi-
                                               teversprechen ab.
Im Gegensatz dazu ist der Wunsch, Geld für
die eigene Altersvorsorge zurückzulegen,       Sicherlich sind gelegentliche Zweifel an-
vergleichsweise gering ausgeprägt. Viele       gebracht und nachvollziehbar. Denn die
Menschen leben eben im Hier und Jetzt.         Hausse an den Finanzmärkten wird früher
Sie genießen den Augenblick, ohne sich da-     oder später ein Ende finden. Zumindest in
bei größere Gedanken über die Zukunft zu       der Betrachtung des DAX Performance-

                                                                                                 12,0
machen. Allerdings sollten Anleger die Not-    index, der im Gegensatz zu S&P 500 und
wendigkeit der Altersvorsorge nicht ohne       anderen Indizes die Dividenden einrech-
Weiteres aus den Augen verlieren. Denn         net, verzeichnen wir Rekordstände – allein
nur, wer heute schon bereit ist, für morgen    bis zur Jahresmitte ein ebenso unerwar­
zu sparen, wird auch seinen aktuellen Le-      tetes wie deutliches zweistelliges Plus.
bensstandard im Alter halten können.           Das alles bei erschreckend niedriger Vo-
                                               latilität. In der Summe erwarten Exper-
Kapitalmarkt immer attraktiver                 ten deshalb zumindest kurzfristig Rück-             Mrd. Euro steckten
für Kleinanleger                               schläge an den Märkten. Heißt das nun im          bereits Ende Q1 2017 in
                                               Umkehrschluss, Finger weg vom Kapital-             Express-Zertifikaten.
Angesichts der sogenannten „äußeren“           markt? Nein, das wäre wahrscheinlich viel
Umstände wäre hier ein Umdenken in der         zu kurz gedacht.                       ➝
22      ! DERIVATE

                                                 Express-Zertifikate und Anleihen                Mrd. Euro gestiegen. Somit sind zusammen
                                                 verzeichnen Nachfrageplus                       mehr als 22 Mrd. Euro, fast ein Drittel des
                                                                                                 Gesamtmarkts, in Express-Strukturen und
                                                 Strukturierte Wertpapiere in ihrer gesamten     Aktienanleihen investiert. Doch damit nicht
                                                 Bandbreite können gerade in diesem Umfeld       genug.
                                                 eine durchaus reizvolle Ergänzung im Port-
                                                 folio sein. Denn je nach persönlicher Markt-    Gewinne bei fallenden Kursen
                                                 meinung können Anleger dabei das für sie
                                                 passende Produkt auswählen. Der Blick auf       Anleger, die angesichts der Index-Rekord-
                                                 die Umsätze und das investierte Volumen         stände künftig eher seitwärts tendierende
                                                 einzelner Kategorien legt diesen Schluss        oder leicht fallende Kurse erwarten, soll-
                                                 nahe. Allen voran die sehr nachgefragten        ten sich Discount-Zertifikate einmal näher
                                                 Aktienanleihen und Express-Papiere.             anschauen. Hier lautet das Motto: Höhere
         UMFRAGE DES DDV                                                                         Sicherheit, dafür niedrigere Gewinnchan-
                                                 Bei Express-Zertifikaten haben Anleger bei      ce. Wenn sich dabei der Basiswert am Ende
    Seit sechs Jahren läuft die                  entsprechender Entwicklung des Basiswerts       der Laufzeit nicht verändert hat, erzielt der
 Hausse an den Börsen. Haben Sie                 in der Regel bereits nach einem Jahr die        Anleger einen Gewinn. Selbst wenn die Ba-
    analog dazu Ihren Anteil                     Chance auf eine vorzeitige Rückzahlung          siswerte moderat gefallen sind, muss das
 an strukturierten Wertpapieren                  des Nennbetrags plus Prämie. Dieses Aus-        Engagement mit dem Discount-Papier nicht
       im Portfolio erhöht?                      zahlungsprofil trifft den Nerv der Anleger,     im Verlust enden. Nur bei einer starken Ab-
                                                 wie eine Studie der Raiffeisen Centrobank       wärtsbewegung verlieren die Investoren.
                                                 zeigt. So waren zum Stichtag 30. April 2017
23,2 %                                  45,3 %   knapp 20 Prozent des deutschen Zertifika-       Etwas mehr als 4,8 Mrd. Euro waren zum
                                                 temarkts in Express-Strukturen investiert.      30. April 2017 in diese Klassiker der Zertifi-
                                                 Vor zwei Jahren lag dieser Anteil bei „nur“     kate investiert; dabei hatten Investoren die
                                                 8 Prozent, respektive 5,6 Mrd. Euro.            Auswahl aus 160.000 Produkten. Auch eine
                                                                                                 Analyse der Deutschen Bank unterstreicht die
                                                 Auch Aktienanleihen, bei denen die Rück-        Attraktivität dieser Produktkategorie.
                                                 zahlung von der Entwicklung des zugrunde-
 31,5 %                                          liegenden Basiswerts abhängt, erfreuen sich     Demnach wiesen für den Untersuchungs-
                                                 nach wie vor stetig wachsender Beliebtheit      zeitraum von November 1999 bis Ende 2016
                                                 bei Anlegern. Sie eröffnen das Tor zum Ak-      77,4 Prozent der über 130.000 betrachteten
      Ja, Anteil wurde aufgestockt
                                                 tienmarkt, dem gegenüber viele Deutschen        Papiere eine positive Wertentwicklung auf.
      Der Anteil bleib unverändert
                                                 eher skeptisch eingestellt sind. Das in diese   Knapp 20 Prozent sogar noch dann, wenn
      Nein, Anteil wurde gesenkt
                                                 Anlageklasse investierte Marktvolumen ist       sich der ihnen zugrundeliegende Basiswert
                                                 im Zeitraum von April 2015 bis April 2017       in der jeweils selben Zeitspanne negativ ent-
           Quelle: Deutscher Derivate Verband,
                                                 um knapp 2 Mrd. Euro auf insgesamt 10           wickelt hat.
                      Trend-Umfrage Juni 2017

                                                 MARKTVOLUMEN AUSGEWÄHLTER PRODUKTKATEGORIEN (IN EURO)

                                                                                                 30.04.2015                    30.04.2017

                                                  Aktienanleihen                                     8,0 Mrd.                      10,0 Mrd.

                                                  Discount-Zertifikate                               4,8 Mrd.                        4,8 Mrd.

                                                  Express-Zertifikate                                5,6 Mrd.                      12,0 Mrd.

                                                                                                                  Quelle: Deutscher Derivate Verband

 !derivate     M AGA Z I N    03/2017
Fotos: fullimage.photo                                                                                                                                    23

                                                                                                                        AUFGABEN UND ZIELE
                                                                                                                        DES DDV
                                                                                                                        Der Deutsche Derivate Verband
                                                                                                                        (DDV) ist die Branchenvertretung
                                                                                                                        der 15 führenden Emittenten de-
                                                                                                                        rivativer Wertpapiere in Deutsch-
                                                                                                                        land, die mehr als 90 Prozent
                                                                                                                        des deutschen Zertifikatemarkts
                                                                                                                        repräsentieren. Darüber hinaus
                                                                                                                        unterstützen weitere 12 Förder-
                                                                                                                        mitglieder die Arbeit des Branchen-
                                                                                                                        verbands.
                                                                                                                        Seit seiner Gründung im Jahr
                         Engagement bringt Gewinne                       rierten Wertpapieren im eigenen Portfolio      2008 erarbeitet der DDV verbind-
                                                                         erhöht. Mehr als 30 Prozent beließen diesen    liche Standards für die Industrie.
                         Diese Momentaufnahme einzelner Produkt-         Anteil unverändert. Lediglich ein knap-        Zu den primären Zielen des DDV
                         kategorien zeigt, dass die Anleger ange-        pes Viertel der Befragten hat die Zertifika-   zählen auch die Bildung und Auf-
                         sichts des Zinstiefs und der durchaus ambiti-   te-Quote heruntergefahren. An dieser On-       klärungsarbeit. Strukturierte
                         onierten Börsenkurse keinen Grund haben,        line-Umfrage beteiligten sich knapp 1.500      ­Produkte werden einer breiteren
                         zu verzagen. Statt der Vogel-Strauß-Metho-      Personen. Dabei handelt es sich in der Regel    Öffentlichkeit näher gebracht,
                         de ist mutiges, engagiertes Handeln sicher      um gut informierte Anleger, die als Selbst-     ­unter anderem auf der Webseite
                         das bessere Motto der Stunde.                   entscheider ohne Berater investieren.            des Verbands.

                         Strukturierte Wertpapiere können das Port-      Stillstand Vermeiden                           www.derivateverband.de
                         folio je nach individuellem Chance-Risiko-
                         Profil bereichern und haben Renditepoten­       Vorhersagen können falsch sein. Die Vorzei-
                         zial. In diesem Kontext stimmt es durchaus      chen am Kapitalmarkt werden immer neu
                         zuversichtlich, dass viele Privatanleger be-    justiert, Sicherheit neu definiert. Doch die
                         reits Rückschlüsse gezogen und sich ent-        Suche nach einträglichen Renditen treibt
                         sprechend positioniert haben. So zumindest      Anleger auch künftig weiter um. Immer
                         lassen sich die Ergebnisse der monatlichen      mehr Anleger scheinen zu erkennen, dass
                         Trend-Umfrage des Deutschen Derivate Ver-       sie zum Handeln verdammt sind. Insofern
                         bands aus dem Juni interpretieren.              ist der Einsatz strukturierter Wertpapiere
                                                                         im Portfolio fast schon ein „Muss“ statt ei-
                         Beinahe jeder Zweite (das entspricht etwa       nem „Kann“.
                         einer Verdoppelung gegenüber den Ergeb-
                         nissen aus 2015) hat den Anteil an struktu-                                   Lars Brandau
24   ! ZER TIFIKATE

                          SCHNULLER-
 ZERTIFIKATE

!derivate   M AGA Z I N   03/2017
25

                                         Fläschchen geben, Windel wechseln, baden und eincremen.
                                    Die große Auswahl an nützlichen und überflüssigen Babyprodukten
                                       machen sich einige große Konzerne zu Nutze – zum Leidwesen
                                    des Portemonnaies besorgter Eltern. Doch auch Anleger können mit
                                     gezielten Investments an diesem Milliarden-Markt partizipieren.
                                     Das gilt insbesondere für Mütter und Väter, deren kleinen Familien-
                                                    mitgliedern es an nichts fehlen soll.

                                   Eines ist klar: Eltern wollen nur das Beste für ihren      Babykosthersteller Hipp trotz hoher Preise am Markt
                                   Nachwuchs und unter keinen Umständen mit dem Ma-           durchsetzen könne.
                                   kel leben, an der Gesundheit und Sicherheit des eige-
                                   nen Kindes zu sparen. Der Preis spielt bei den Einkäufen   Von Kleingeld ist keine Rede
                                   dann auch irgendwann keine Rolle mehr. Es wird gekauft,
                                   was scheinbar nötig ist – die befreundeten Familien ma-    Da ist es auch nicht verwunderlich, dass hier ein Mil-
                                   chen es ja auch.                                           liardenmarkt entstanden ist, bei dem es längst nicht
                                                                                              mehr um Kleingeld geht. Laut einer Nielsen-Studie
                                   Gefangen im Kaufrausch                                     werden in Deutschland rund 63 Prozent der abgesetz-
                                                                                              ten Babypflegeartikel in Drogeriemärkten verkauft.
                                   Damit sind gerade unerfahrene Eltern die idealen Konsu-    Das bedeutet, dass allein dort pro Jahr nicht weni-
                                   menten der unzähligen Baby­produkte. Sie durchlaufen       ger als 800 Millionen Euro für rund 200 Millionen
                                   meist zwei klassische Einkaufsphasen. Die erste findet     Babypflegeartikel über den Tisch gehen. So gibt es
                                   bereits vor der Geburt statt, denn wenn kleine Strampler   in der Baby­ industrie mittlerweile auch nichts mehr,
                                   einfach zu niedlich und etliche Hygiene-Artikel unbe-      das es nicht gibt. Man denke nur an parfümierte Win-
                                   dingt notwendig sind sowie der Kinderwagen, das Bett       deltüten, Lauflernhilfen und Feuchttuchwärmer.
                                   und der Autositz logischerweise vom Testsieger sein müs-
                                   sen, werden schnell die gesteckten Preisgrenzen nieder-    Angesichts dieser Vielfalt an Pflege- und Medizinpro-
                                   gerissen.                                                  dukten dürfte sich die Mehrheit der Eltern im Namen der
                                                                                              süßen Schreihälse über den Wickeltisch gezogen fühlen.
                                   Der zweite Kaufrausch setzt ein, wenn das Kind endlich     Sollen doch allein Deutschlands Baby-Popos mit Mittel-
                                   da ist, die Eltern aber mit der neuen Situation kämpfen.   chen im Wert von 300 Millionen Euro jährlich eingecremt
                                   Schließlich versprechen der Schlummer-Bär, der das Ge-     werden.
                                   räusch im Mutterbauch imitiert, der Fläschchen-Wasser-
                                   kühler, die anklemmbare Stilllampe, die Sensormatte        Somit sind junge Mamas und Papas nicht um die regel-
                                   oder Baby-CDs mit Schlafliedern weniger Stress (für die    mäßigen Shoppingexpeditionen zu beneiden. Beschäfti-
                                   Eltern). Das Gute ist: Die Hersteller von Babypflegepro-   gen sich diese dann mit äußerst entscheidenden Fragen
Illustration: Anna_leni / iStock

                                   dukten, Breigläschen und Windeln wollen ihre Produk-       wie zum Beispiel, welche Beschaffenheit die Feucht­
                                   te stetig verbessern und arbeiten kontinuierlich an der    tücher haben sollten. Besser mit oder ohne Aloe Vera,
                                   Qualität. „Das hat vor allem mit unserem sehr hohen        Hypoallergenen oder Bioqualität? Welche Windeln kom-
                                   Qualitätsanspruch in Verbindung mit Verlässlichkeit        men eigentlich in Frage – Baby Dry, Active Fit, Ultra
                                   und Vertrauen zu tun. Das Original ist besser als die      oder Simply Dry? Sollte es nicht wenigstens jeweils eine
                                   Kopie und Qualität kostet Geld“, antwortete einst Claus    kleine Tube mit Cremes für Gesicht, Bauch, Arme, Po
                                   Hipp auf die Frage, wie sich der Nahrungsmittel- und       und Beine sein?                                      ➝
26   ! ZER TIFIKATE

            Wie der Spieß umgedreht wird                               Nachdem die Schweizer Ende 2014 die Babynahrungs­
                                                                       marken Alete und Milasan verkauft hatten, konzentrier­
            Mit dem Bewusstsein, dass deutsche Haushalte den           te Nestlé zuletzt sein Babykostgeschäft auf die Marke
            Windelherstellern einen Umsatz von 700 Millionen Euro      Beba. Bereits 2007 erwarb der Lebensmittelkonzern für
            und den Breiproduzenten 575 Millionen Euro pro Jahr        5,5 Milliarden Dollar von Novartis den Babykost-An­
            bescheren, wird schnell deutlich: Die Zeit ist gekommen,   bieter Gerber, der mehr als 80 Prozent des US-Markts
            in diejenigen zu investieren, die die Phasen junger El­    abdeckt. 2012 folgte dann die Übernahme der Babynah­
            tern und deren Ängste kennen, ihre Marketingstrategi­      rungssparte des US-Pharmariesen Pfizer. Für knapp
            en darauf abstimmen und mit dem Versprechen ködern,        zwölf Milliarden Dollar war Pfizer Nutrition damit
            dass das Baby mit ihren Produkten sicher und gesund        schweizerisch. Zudem räumt Nestlé beispielsweise mit
            bleibt sowie bei der Feinmotorik, Sensomotorik oder dem    Bübchen im Pflegemittelmarkt stark ab.
            Denkvermögen unterstützt wird. Schließlich fährt der
            Zug der Babymafia mit der Förderung der Konsumenten        Auch der auf Platz zwei der Weltrangliste für Babynah­
            schnurstracks weiter, denn gleiches wird voraussichtlich   rung liegende französische Danone-Konzern (WKN
            auch für den teilweise sinnlosen Kaufrausch gelten.        851194) begleitet den Menschen nahezu das ganze Le­
                                                                       ben. Mit der zehn Jahre zurückliegenden Akquisition
            Wer also in Unternehmen investieren möchte, die in der     des Milupa-Herstellers Numico für 12,3 Milliarden Euro
            Babyindustrie zuhause sind, kommt nicht an den Big         steuert Babynahrung inzwischen knapp ein Viertel des
            Playern vorbei, die jedoch auch in anderen Branchen        Konzernumsatzes bei. Darüber hinaus ist Danone nach
            aktiv sind. Dafür könnte jedoch die Risikodiversifika­     Analystenaussagen derzeit eines der spannendsten Un­
            tion ein zusätzliches Argument sein.                       ternehmen im Lebensmittelbereich, weil der Konzern
                                                                       anders als amerikanische Blue Chips bereits sehr früh­
            Babybrei und Gläschen                                      zeitig den Gesundheitstrend verfolgt hat. Entsprechend
                                                                       soll die Aktie im Vergleich mit den Wettbewerbern
            Abseits der Spielzeugsparte sollten vor allem die Kon­     günstig bewertet sein.
            zerne aus der Lebensmittelbranche für langfristige
            Investments interessant bleiben. Beim Weltmarktführer      Zwischen Windeln und Fläschchen
            für Babynahrung – gemeint ist Nestlé (WKN A0Q4DC) –
            herrscht derzeit die Fantasie, dass Unternehmen zuge­      In den Haushalten, in denen täglich mehrere Fläsch­
            kauft werden könnten und das nicht nur im Babybereich,     chen Babymilch getrunken werden, kommen sicherlich
            sondern in sämtlichen Sektoren. Neben steigenden Pro­      auch Reinigungsprodukte von Procter & Gamble (WKN
            duktverkäufen könnte das für weiteres Potenzial sorgen.    852062) zum Einsatz. Aber nicht nur in punkto Spülmit­
                                                                       tel sind die Amerikaner gut ausgerüstet. Auch beim The­
                                                                       ma Windeln macht ihnen so schnell keiner etwas vor.
                                                                       Denn was viele unterschätzen: Die Einmalwindel ist das
                                                                       Werk von Luft- und Raumfahrtingenieuren.

                                                                       Nun interessieren sich Väter und Mütter nicht wirklich
                                                                       dafür, wie komplex diese scheinbar intelligente Windel
                                                                       aufgebaut ist. Sie muss funktionieren, darf nicht aus­
                                                                       laufen und dabei nicht im Bein- oder Bauchbereich des
                                                                       Babys einschnüren. Trotzdem soll sie am besten alles
                                                                       aufsaugen, was ihr vom Baby vollkommen selbstlos und
                                                                       absolut natürlich übergegeben wird. Schließlich wollen
                                                                       Papa und Mama ja nicht kontaminiert werden.

                                                                       Glücklicherweise funktioniert das mit dem richtigen
                                                                       Produkt und bei korrekter Anwendung bis zu einem

!derivate   M AGA Z I N   03/2017
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bestimmten Maß. Procter & Gamble beherrscht das mit
Pampers. Dennoch ist es beruhigend, dass die Forscher
aufgrund eines mangelhaften Urin-Fäkal-Managements,
wie es intern heißt, ständig auf der Suche nach der perfek-
ten Windel sind. Gilt es doch, den Windelgau zu verhin-
dern, denn die Nonplusultra-Windel mit Super-Absauger
ist so real wie das Fabelwesen – zumindest in den Augen
eines durchschnittlich begabten Erwachsenen der heuti-
gen Zeit. Und so erkämpften sich die Amerikaner mit                   Ein weiterer Grund für die ständige Weiterentwicklung
diesem Hightech-Produkt, das nicht nur der Einkap­                    der Windel ist sicherlich auch der Ablauf von Patenten.
selung der Beladung dient, sondern auch die Haut von                  Drogeriemärkte wie dm, Rossmann oder Müller verwen-
dieser befreien soll, laut Experteneinschätzung einen                 den die „alten“ und damit patentfreien Erfindungen für
Marktanteil von 70 Prozent in Deutschland. Da ist es                  ihre Eigenmarken Babylove, Babydream und Beauty
nicht verwunderlich, dass das Wort Pampers bei vielen                 Baby und sind dadurch in der Lage, Windeln zu deut-
Verbrauchern als Synonym für Windeln schlechthin                      lich niedrigeren Preisen anzubieten. Trotz veralteter
gilt. Dennoch, die Forschung ist beim Thema „Wickeln“                 „Technologie“ sind diese in Elternkreisen ebenfalls sehr
noch lange nicht am Ende. „Ich schließe zum Beispiel                  beliebt.
nicht aus, dass sich eine Pampers in Zukunft mittels
Sensor auf dem Smartphone der Eltern meldet, wenn sie                 Schade eigentlich, dass die dm-drogerie markt GmbH
voll ist“, prophezeit Kathy Fish, Chef-Erfinderin des Kon-            & Co. KG nicht börsennotiert ist. Gleiches gilt für die
sumgüterriesen Procter & Gamble.                                      zweitgrößte Drogeriemarktkette Deutschlands, die Dirk
                                                                      Rossmann GmbH, sowie für das Handelsunternehmen
                                                                      Müller Holding Ltd. & Co. KG.

                                                                      Creme oder Öl

                                                                      In den Drogerien selbst lässt sich jedoch bestaunen, was
                                                                      es nicht alles an Pflegeprodukten für das Baby gibt.
                                                                      Wenn also trotz Hightech-Windel Reinigung und Pflege
       Prognostiziertes Marktvolumen                                  fällig sind, steht der Pfleger vor der Qual der Wahl.
         von Babywindeln weltweit                                     Im Regelfall finden sich Penaten und Bebe in deren Sor-
                   (in Milliarden US-Dollar)                          timent. Diese Marken gehören zum amerikanischen
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                                                                      Pharmazie- und Konsum­g üterhersteller Johnson & John-
                                                                      son (WKN 853260), welcher etwa 10 Prozent seines Um-
70                                                                    satzes mit diesen bekannten Marken macht. So gehört
60                                                                    der im Dow Jones gelistete Konzern zu den Platzhir-
                                                                      schen im Babygeschäft, auch wenn das Thema ange-
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                                                                      sichts von Hygieneprodukten für Frauen sowie Pharma-
40                                                                    und Medizinprodukten eigentlich untergeht. Auch hier
                                                                      gilt, dass der Konzern den Menschen von der Wiege bis
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                                                                      zur Bahre begleitet.
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                                                                      Eine ganze Reihe von Emittenten bieten Anlegern in
     2016   2017     2018   2019   2020   2021      2022     2023     Deutschland die Möglichkeit, mit Zertifikaten in Unter-
                                                                      nehmen zu investieren, die am Babyboom partizipieren
                                                 Quelle: Trefis.com   und das Geschäft ganz genau verstehen. Nun ergeht  ➝
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