GREEN DEAL WÄCHST & GEDEIHT - DIE WIRTSCHAFT KÖLN
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WWW.DIEWIRTSCHAFT-KOELN.DE | AUSGABE 03.21 DAS WIRTSCHAFTS-MAGAZIN FÜR KÖLN UND DIE REGION GREEN DEAL WÄCHST & GEDEIHT Nachhaltig wirtschaften ist mehr als ein Trend DIGITALE WÄHRUNGEN Der letzte gehypte Klimakiller Titelbild: THANIT – stock.adobe.com HOTELIERS IN NÖTEN Corona-Hilfen reichen nicht
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Vorwort | LIEBE LESERINNEN UND LESER, debatten. Getreu dem Spruch „Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, muss der Berg zum Propheten“ haben sich die Kölner Impfer aufgemacht nach Chorweiler, um in diesem sozialen Brennpunkt ohne große Hürden loszuimpfen. Hunderte machten von dem Angebot Gebrauch, die Priorisie- rung war aufgehoben. Was nachfolgend die auf die Barrikaden brachte, die schon die Bevorzugung von Alten, Kranken und sys- temrelevanten Personen kritisiert haben. In der Frage der Lockerungen für Geimpfte steckt eine Menge Sprengstoff. Ganz klar: Wer seinem Nächsten eine frühe Impfung und damit verbundene eventuelle Vorteile missgönnt, sollte sich mal grundsätzlich hinterfragen. Insgesamt allerdings bleibt festzuhalten: Köln schlägt sich beim Imp- ein großer Teil dieser Ausgabe widmet sich fen ordentlich. dem Thema Nachhaltigkeit. Ein Thema, Anders verhält es sich beim Thema Schule. auf das man in Deutschland 60 Jahre zu- Hier kommt die Stadt nicht aus dem Quark. rückblicken kann. Denn bereits 1961 wur- Fehlende Schulbauten sind ein Problem, de der Bundesverband der Deutschen Ent- das Jahr um Jahr mehr unter den Nägeln sorgungswirtschaft (BDE) gegründet. 30 brennt. In sämtlichen Schulformen und an Jahre später, genau am 8. Mai 1991, wurde fast allen Standorten fehlen Plätze, um al- die Verpackungsverordnung auf den Weg le im jeweiligen Umfeld wohnenden Schü- gebracht – mit geregelter Mülltrennung. ler aufzunehmen. Statt entschlossen gegen Symbol dafür der an Yin und Yang ange- den Mangel vorzugehen, heißt es beim De- legte „Grüne Punkt“. Und nochmals 30 zernat IV für Bildung, Jugend und Sport: Jahre später reden wir von Nachhaltigkeit. „Ohne Los nix los.“ Will sagen, die eigenen Mit dem aktuell formulierten Fernziel, bis Versäumnisse werden dadurch kaschiert, 2045 die Klimaneutralität zu erreichen. dass man den Kindern ihre Schule zulost – inklusive Schülerticket für die Fahrt von Corona spielt den Unternehmen dabei in Junkersdorf nach Holweide zum Beispiel. die Karten. 2020 reduzierte Deutschland Auch eine Art von Distanzunterricht. Und seinen CO2-Ausstoß um 8,7 Prozent – die ob es bei den Verlosungen immer gerecht größte Reduktion seit der deutschen Ein- zugeht – wer weiß. heit. Der drastische Rückgang des Flug- verkehrs sowie der Lockdown großer Pro- Bleiben Sie gesund. Herzlichst duktionen im März 2020 trugen zu dieser interessanten Entwicklung bei. Ford inves- tiert in Köln eine Milliarde US-Dollar in das Cologne Electrification Center. Auch Kölner Unternehmen wie Rewe und RheinEnergie haben sich viel vorgenommen – nicht zu- letzt, um durch begleitende Kommunikati- Eugen Weis, Herausgeber on ihr Image zu verbessern. Deutschland krempelt die Ärmel hoch, die Impfungen gegen Covid-19 nehmen immer IMMER weiter Fahrt auf. Hausärzte und Betriebs- UP TO mediziner impfen mit, im großen Impfzen- trum an der Messe läuft’s, der Papierkram DATE drumherum ist typisch deutsch. Wie auch www.diewirtschaft-koeln.de die rund ums Impfen entstehenden Neid- www.diewirtschaft-koeln.de 3
| Inhalt HIGHLIGHTS DIESER AUSGABE Foto: THANIT – stock.adobe.com Foto: DLR DLR-MANAGER IM GESPRÄCH 12 Nachhaltigkeitsoffensive geht weiter ...........................................................ab Seite 12 Fotos: Verpoorten GmbH & Co. KG, Bonn GREEN DEAL 06 EIERLIKÖR-LEGENDE 26 Nachhaltigkeit in der Wirtschaft William Verpoorten im Interview ...........................................................ab Seite 06 ...........................................................ab Seite 26 IMPRESSUM Verlag und Herausgeber: Redaktionsleitung: Fotos: stock.adobe.com, Alex Weis, Weis Wirtschaftsmedien GmbH Matthias Ehlert (ViSdP) Envato, sowie Kunden und privat Eugen Weis Hahnenstr. 12, 50667 Köln Hahnenstr. 12, 50667 Köln Druck: Druckhaus DOC redaktion@diewirtschaft-koeln.de Telefon 0221.4743924 Zeißstr. 23-27, 50171 Kerpen info@diewirtschaft-koeln.de Redaktion: Telefon: 02237.9757011 www.diewirtschaft-koeln.de Matthias Ehlert (me), Heribert Eiden (he), Gestaltung / Layout: Monika Eiden (mei), Christian Esser (ce), Objekt- und Anzeigenleitung: Amann Design Astrid Waligura (aw),Eugen Weis (ew) Rixdorfer Str. 9, 51063 Köln Alex Weis Hahnenstr. 12, 50667 Köln Telefon 0221.3465088 Jahrgang: 6, Heft 3/2021 Telefon: 0221.4743924 kontakt@amanndesign.de anzeigen@diewirtschaft-koeln.de Auflage: 17.000 Exemplare www.amanndesign.de © Weis Wirtschaftsmedien GmbH 2021 - Nachdruck und Vervielfältigungen jeglicher Art, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. Alle Urheber- rechte liegen bei / oder beim Verlag bzw. den Autoren. Auch Werbeschaltungen sind urheberrechtlich geschützt. Es gelten unsere AGBs. Erfül- lungsort und Gerichtsstand ist Köln. Unser Verlag wird beraten und rechtlich vertreten durch: Rechtsanwälte Stiletto Wilhelm & Kollegen. 4 www.diewirtschaft-koeln.de
Bei AMP, Local Based Services, Inhalt | Responsive-Design oder DSGVO stehen Sie auf dem Schlauch? KEIN PROBLEM! Foto: Eisenhans– stock.adobe.com Foto: KölnBusiness Wirtschaftsförderung STARTEN SIE MIT UNS DIGITAL DURCH! DIGITALWÄHRUNGEN 30 WIRTSCHAFTSFORUM 34 Energiefresser im Höhenflug Wege aus der Pandemie ................................ ab Seite 30 ................................ ab Seite 34 WEITERE THEMEN: SEARCH ENGINE Foto: Christian Esser Nachhaltigkeitsmaßnahmen ....... S. 16 OPTIMIZATION (SEO) Reviervertrag .............................. S. 18 WEBSITE-BUILDING Lebensmitteleinkauf ................... S. 22 Corona-Testpflicht ....................... S. 28 SOCIAL MEDIA Robuste Industrie ....................... S. 42 BETREUUNG ... und vieles mehr ... MARKETING HILFERUF 38 IMMER UP TO DATE DSGVO-BERATUNG E-COMMERCE Hotelbranche in Nöten www.diewirtschaft-koeln.de SEARCH ENGINE ................................ ab Seite 38 MARKETING (SEM) MOBILE APPS Hinweise: Es gilt die Anzeigenpreisliste aus einer App für das Smartphone oder Tablet diese November 2020. Namentlich gekennzeichnete Ar- tikel geben nicht in jedem Falle die Meinung des einzuscannen. Daraufhin werden Sie bequem di- rekt zu dem jeweiligen Online-Angebot weiter- Ob lokaler Dienstleister, KMU, Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte geleitet. Auf unserem Internetangebot finden Sie Start-up oder Großprojekt: Mit Manuskripte und Fotos übernimmt w bspw. weiterführende Infos oder können direkt über 10 Jahren Erfahrung in der keine Haftung. Für fehlerhafte oder unterbliebene an Gewinnspielen teilnehmen. Dabei erheben wir Angaben übernehmen wir keine Gewähr. Bei Nichtlieferung ohne Verschulden des Verlages Analysedaten für statistische Zwecke und zur Ver- besserung unseres Angebots, die wir bspw. durch digitalen Welt, helfen wir auch Ih- oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens anonymisiertes Tracking erfassen. Es werden da- nen beim erfolgreichen Auf- oder bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag. bei keinerlei persönliche Daten erfasst oder an Es gelten unsere AGBs. Dritte weitergegeben. Ausbau Ihrer Online-Präsenzen. Copyright/ Urheberrecht: Nachdruck und Ver- Weitere Informationen und die Möglichkeiten vielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schrift- diese Datenerhebung zu unterbinden finden Sie online in unserer Datenschutzerklärung unter: C licher Genehmigung von Weis Wirtschaftsmedien GmbH. www.diewirtschaft-koeln.de/datenschutzerklaerung Alle Urheberrechte liegen bei w Zudem können Sie direkt auf Links klicken, die sich in bzw. den Autoren. Auch Werbeschaltungen sind unserer Ausgabe befinden (z.B. im E-Paper oder der urheberrechtlich geschützt. Erfüllungsort und Ge- PDF-Version). Der Verlag übernimmt dabei keine richtsstand ist Köln. Haftung für etwaige Fehler oder Irrtümer und wir weisen daraufhin, dass allein die jeweiligen Seiten- CityNEWS Verlag Datenschutz/Disclaimer: Sie finden in unse- rer Print-Ausgabe an verschiedenen Stellen soge- betreiber für die Inhalte verantwortlich sind. Hahnenstr. 12, 50667 Köln nannte QR-Codes. Diese ermöglichen Ihnen mit Stand Mai 2021 Tel.: 0221 - 47 43 923 www.diewirtschaft-koeln.de 5 info@citynews-koeln.de
| Macher & Märkte GREEN DEAL Foto: THANIT – stock.adobe.com WÄCHST & GEDEIHT Nachhaltig wirtschaften ist mehr als ein Trend Genau wie Privatleute nehmen auch Betriebe ihren Einfluss auf Umwelt und Klima duktionen aufs Konto der Pandemie-Folgen immer ernster. Bedacht werden vor allem CO2-Emissionen und der Ressourcenver- gegangen. Durch den ersten Lockdown im brauch. Ob Produkte des täglichen Bedarfs – wie Lebensmittel oder Kleidung – aber März 2020 hätte zum Beispiel in vielen Fa- auch Kapitalanlagen, Versicherungen, Fahrzeuge oder Energie – in nahezu allen briken nicht mehr produziert werden kön- Bereichen gibt es mittlerweile „grüne“ Angebote und Alternativen. Der Green Deal nen. Das ganze Jahr 2020 über sei zudem der EU-Kommission mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu wirtschaften, wächst und aufgrund der Kontaktbeschränkungen um gedeiht. Die Bedeutung eines betrieblichen Nachhaltigkeitskonzeptes als Teil der ein Vielfaches weniger gereist worden. Firmenkultur wächst – angefangen bei den großen Playern über den Mittelstand bis Dennoch: Selbst ohne das vermeintliche hin zum Kleinstunternehmen. Drittel durch die Folgen der Pandemie blie- ben zwei Drittel an Reduktionen übrig, die Der aktuelle Klimaschutzbericht der Bun- bis 2040 um 70 Prozent gegenüber 1990 mit strukturellen Veränderungen in Wirt- desregierung stimmt zuversichtlich. erreicht werden. Großes Ziel war bisher ei- schaft, Industrie und Energieversorgung Demnach reduzierte Deutschland seinen ne Treibhausgas-Neutralität bis 2050, der zu erklären wären. Eines steht fest: Das CO2-Ausstoß im Jahr 2020 um 8,7 Prozent. sogenannte „Green Deal“. Noch in dieser Bewusstsein für mehr Engagement in Sa- Diese Zahl markiert den größten jährlichen Legislaturperiode sollen die Emissionszie- chen Klima- und Umweltschutz ist bran- Rückgang seit der deutschen Einheit. Da- le allerdings im neuen Klimaschutzgesetz chenübergreifend geweckt. Jetzt müssen ten des Umweltbundesamtes (UBA) zufolge verschärft werden. Taten folgen. Das bestätigt auch Dr. Ulrich wurden in 2020 insgesamt ca. 739 Millio- Soénius, Geschäftsführer Standortpolitik nen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Das Ein Drittel der der IHK Köln. „Wenn Unternehmen wei- entspricht einer Reduktion der CO2-Emissi- terhin am Markt Akzeptanz erfahren und onen in 2020 um knapp 40,8 Prozent ge- Reduktionen durch Corona wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen genüber dem Vergleichsjahr 1990. Zur Er- sie den Umgang mit den Ressourcen über- innerung: Um das 1,5-Grad-Ziel aus dem Doch Kritiker mahnen zur Vorsicht bei der denken, genauso wie das Thema CSR, also Pariser Klimaabkommen zu erreichen, Interpretation der Zahlen aus dem jüngs- Corporate Social Responsibility. CSR meint hatte sich die Bundesregierung verpflich- ten Klimaschutzbericht. Ohne die Corona- ja: Welche Verantwortung übernehme ich tet, bis 2020 die Treibhausgasemissionen pandemie wären die Klimaziele sicher für mein regionales Umfeld? Das hat sich um 40 Prozent zu senken. Mehr noch: Bis nicht erreicht worden, so die Experten. So radikal gewandelt. Heute wird der CSR-Ge- 2030 sollte eine Reduktion um 55 Prozent, seien ein gutes Drittel der Treibhausgas-Re- danke vom ganzen Unternehmen getragen 6 www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte | und nicht nur vom Chef“, erklärt Dr. Ul- Foto: Koelnmesse GmbH, Ludolf Dahmen rich Soénius. Um Unternehmen auf dem Weg hin zu mehr Transparenz, Vertrauen und Gerechtigkeit nach innen und außen zu unterstützen, bietet die IHK unter ande- rem Informationen, Seminare und Work- shops an. „Auch in Coronazeiten gibt es Beratungsmöglichkeiten und digitale Ver- anstaltungen“, garantiert Dr. Ulrich Soéni- us. (Lesen Sie dazu auch das Interview auf Seite 9). Nachhaltigkeits-Ranking in Deutschland Gerade große Konzerne haben die Wer- bewirksamkeit des Nachhaltigkeitsge- Die Digitalisierung des Beschilderungs- und Verkehrsinformations- systems der Koelnmesse wurde im 1. Quartal 2021 abgeschlossen dankens längst für sich entdeckt. Alles nur Greenwashing oder doch echte Über- zeugung? Dieser Frage sind das Nach- Nachhaltiger ist eine nachhaltige Mobilität, die umwelt- richtenmagazin stern und das Marktfor- und klimaverträglich sowie wirtschaftlich schungsunternehmen Statista im August, Mobilitätswandel effizient ist“, kommentiert dazu Messe-Ge- September und Oktober 2020 nachgegan- schäftsführer Herbert Marner. Die Erneu- Auch regional spielt der Aspekt des nach- gen. In einer gemeinsamen Studie wur- erung des Verkehrsleitsystems gehört zur haltigen Wirtschaftens eine immer größe- den mehr als 2.000 der umsatzstärksten Gesamtstrategie für die Digitalisierung des re Rolle. Die Koelnmesse GmbH zum Bei- Firmen mit Hauptsitz in Deutschland und Verkehrsmanagements bei der Koelnmes- spiel hat in enger Zusammenarbeit mit der mindestens 500 Mitarbeitern analysiert se und der Stadt Köln. Gefördert werden die Stadt Köln ihr aus dem Jahr 2005 stam- Maßnahmen durch das Bundesministerium und dazu 13.000 Bürger befragt. In die mendes Verkehrsleitsystem grundlegend für Verkehr und digitale Infrastruktur im Daten-Analyse flossen mehr als 30 Kenn- erneuert. Es wurde an die Komplexität der Rahmen der „Digitalisierung kommunaler zahlen, darunter die Treibhausgasemissio- Verkehrsbelastung angepasst, die deutlich Verkehrssysteme“. nen genauso wie der Frauenanteil in Füh- gestiegen ist. Mittlerweile kann der gesam- rungspositionen. Die Befragung lief online te Logistik- und Besucherverkehr der jewei- ab. Dabei wurde die Nachhaltigkeits-Wahr- ligen Verkehrssituation angepasst gesteuert Elektrische Fahrzeuge nehmung der Unternehmen in den drei Ka- tegorien Umwelt, Soziales und Ökonomie werden. Damit wird der Verkehr zu Messe- made in Cologne zeiten – so Messen denn wieder mit Publi- durch 13.000 Bürger erhoben. Die Befrag- kum stattfinden dürfen – künftig sicherer Auch bei Ford wird verstärkt nachhaltig ten waren aufgefordert, verschiedene Aus- und flüssiger werden. Gleichzeitig kann die gedacht und investiert. So baut das US-Un- sagen zu bewerten, wie zum Beispiel: „Das Emission von Kohlendioxid und Stickoxid ternehmen den Standort Köln zum Ford Co- Unternehmen engagiert sich im Umwelt- stark reduziert werden. „Nachhaltiger Mo- logne Electrification Center aus, das europa- schutz“, „Das Unternehmen engagiert sich bilitätswandel und eine gute Verkehrsinfra- weit Elektrofahrzeuge für Ford entwickelt für gemeinnützige Zwecke“ oder auch „Das struktur sind für uns essenziell. Unser Ziel und produziert. Dafür machte der Konzern Unternehmen agiert fair gegenüber Wett- bewerbern und Lieferanten“. Als Gewinner Foto: Ford der Studie ging der Versicherungskonzern Allianz als das nachhaltigste Unterneh- men Deutschlands hervor. Die Allianz ori- entiert ihre Geschäftspolitik bereits seit einigen Jahren stärker an Nachhaltigkeits- zielen. Unter anderem wurde die Versi- cherung von Kohlekraftwerken gestoppt. Auch Finanzanlagen werden mittlerweile nachhaltig ausgerichtet, hieß es aus der Unternehmensleitung. Auf die Plätze zwei und drei der Studie schafften es das Phar- maunternehmen Merck und die deutsche Tochter von Telefonica. Die Rewe mit Fir- mensitz in Köln belegte Platz 16. Details zur Studie sind online einsehbar unter: https://www.stern.de/wirtschaft/news/ stern-siegel--die-200-nachhaltigsten-un- Ford baut den Standort Köln zum Ford Cologne Electrification Center aus ternehmen-deutschlands-9514568.html. www.diewirtschaft-koeln.de 7
| Macher & Märkte Verfügung gestellt werden. Dr. Dieter Stein- Foto: RheinEnergie kamp, Vorstandsvorsitzender der Rhein- Energie, erklärt zur konkreten Umsetzung der Roadmap: „Eins vorab: Wir haben im- mer schon viel für Luftreinhaltung, Ener- gieeffizienz und Klimaschutz getan. Allein im vergangenen Jahrzehnt haben wir insge- samt rund eine Milliarde Euro in moderns- te Energie-Infrastruktur investiert und den Fokus dabei immer mehr auf erneuerba- re Energien gelenkt. Mit dem Ökostrom aus unserer eigenen Erzeugung könnten wir be- reits heute alle Haushalte in den Stadtbezir- ken Nippes und Ehrenfeld versorgen. Und über die Klimaschutz-Roadmap ist Klima- neutralität fester Bestandteil unserer lang- fristigen Unternehmensstrategie und damit Am Flughafen Köln/Bonn betreibt die RheinEnergie eine Photovaltaik-Anlage, die es auf eine Leistung von 295 Kilowatt bringt. Genug für die Stromversorgung von ca. 100 Haushalten transparent überprüfbar. Wir haben eine Offensive für mehr Solarenergie von Kölner Dächern vorbereitet, da schlummert großes jüngst eine Milliarde US-Dollar locker, das dieser Investition in die umweltfreundli- Potenzial. Wir wollen noch mehr Photovol- größte Investment, das Ford jemals in Köln che und damit zukunftsfähige Mobilität taik- und Windanlagen bauen und Projekte getätigt hat. Ab 2023 wird in den Niehler wird ein weiterer wichtiger Grundstein für mit der Stadt Köln, Hauseigentümern und Ford-Werken das erste batterieelektrische den Erfolg der nächsten Jahrzehnte gelegt." Unternehmen umsetzen. Bis 2025 planen Volumenmodell von Ford in Europa vom Geht es nach dem Kölner Automobilherstel- wir mit Ausgaben in Höhe von 100 Milli- Band rollen. Ford prüft außerdem die Mög- ler, werden bereits 2026 alle Pkw-Modelle onen Euro für weitere Wind- und Solaran- lichkeit, ein zweites rein elektrisches Fahr- mit mindestens einer batterieelektrischen lagen. Und ganz konkret wird 2025 unsere zeug in Köln zu bauen. „Der Wettlauf zur oder Plug-in-Hybrid-Variante auf den Markt Wasserversorgung vollständig klimaneutral Elektrifizierung Europas ist in vollem Gan- kommen. Mehr noch: Ab 2030 wird Ford und die Braunkohlefeuerung unseres Heiz- ge, und das Ford Cologne Electrification Cen- nur noch rein elektrische Fahrzeuge ins kraftwerks Merkenich stillgelegt sein. Zu- ter wird unsere künftigen Elektrofahrzeuge Pkw-Portfolio aufnehmen. sammen verhindert das CO2-Emissionen von für Kunden in ganz Europa entwickeln und mehr als 225.000 Tonnen jährlich. Und das fertigen“, erklärte Stuart Rowley, Präsident von Ford Europa, bei seinem Besuch des RheinEnergie ist nur ein Teil unserer Maßnahmen. Wir för- Kölner Standortes im Februar dieses Jah- wird klimaneutral dern Energieeffizienz und E-Mobilität, entwi- ckeln smarte Wohnquartiere. Außerdem in- res. „Mit dieser Investition bekennt Ford vestieren wir in das Thema Wasserstoff, um sich zu seinem europäischen Standort für Auch die RheinEnergie positioniert sich ganz langfristig Erdgas ersetzen zu können. Unser Personenkraftwagen hier in Deutschland klar zu noch mehr Nachhaltigkeit in der Un- Klimaschutzziel ist ambitioniert. Aber wenn und unterstreicht sein Bestreben, die elek- ternehmenspolitik. Die sogenannte Klima- die Stadtgemeinschaft mit uns das gleiche trische Zukunft zu gestalten.“ Bundeswirt- schutz-Roadmap gibt den Weg zur klimaneu- Ziel verfolgt, dann werden wir Schritt für schaftsminister Peter Altmaier gratulierte tralen Wasser- und Energieversorgung Kölns Schritt auch in Köln sichtbare Fortschritte den Kölnern zeitgemäß mit einer Videobot- schaft: „Ford blickt auf eine lange und er- bis 2040 vor. Die Ziele werden in drei Schrit- ten definiert: Wasser soll bis 2025, Strom bis zum Wohle des Klimas machen.“ W folgreiche Geschichte in Deutschland. Mit 2030 und Wärme bis 2040 klimaneutral zur Astrid Waligura Sonderprogramm Ausbau der Kreislaufwirtschaft im Sin- ne einer Circular Economy und zur Stei- wältigung der Coronakrise dringend be- nötigen.“ Anträge können ab sofort beim für nachhaltiges gerung der Ressourceneffizienz. Die För- Landesamt für Natur, Umwelt und Ver- Wirtschaften derquote beträgt bis zu 60 Prozent. Dazu Umweltministerin Ursula Heinen-Esser: braucherschutz NRW gestellt werden. Hilfe bei der Antragstellung leistet ein „In der aktuellen Coronalage stützen wir Team der Effizienz-Agentur NRW im Auf- Damit Unternehmen auch in Pandemie- die Kreislaufwirtschaft und die Ressour- trag des Landes immer montags bis frei- zeiten in Nachhaltigkeit investieren, bie- ceneffizienz. Damit gehen wir gestärkt tags von 8 bis 17 Uhr per Telefon unter tet das Land NRW ein Corona-Sonderpro- aus der Krise hervor. Ziel muss es sein, 0203 37879-35 oder per Mail unter gramm für nachhaltiges Wirtschaften an. Betriebe, die momentan in fortschritt- dass sich unsere Wirtschaft nicht nur ressource@efanrw.de. W schnellstmöglich erholen kann, sondern liche Produktions- oder Recyclingtech- dass sie noch nachhaltiger, klimafreund- Mehr zum Förderprogramm: nologien investieren wollen, können fi- licher und ressourceneffizienter aus der https://www.lanuv.nrw.de/landesamt/ nanzielle Unterstützung beantragen. Krise hervorkommt. Dadurch entstehen foerderprogramme/ Das Land NRW schöpft aus einem Topf Wettbewerbsvorteile und Arbeitsplätze, sonderprogramm-kreislaufwirtschaft- von bis zu zehn Millionen Euro für den die wir in Nordrhein-Westfalen zur Be- und-ressourceneffizienz 8 www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte | CORONA ALS ANTRIEB IHK-Trend-Studie bestätigt: Die Pandemie unterstützt Nachhaltigkeit persönliche Beratungen, die richtigen In- formationen und zugehörigen Ansprech- partner zu finden. Der Bedarf ist sehr groß, besonders bei den Mittelständlern, die oft allein ihr Unternehmen leiten. Wir beraten in Fragen von Umwelt- und Energieeffizienz genauso wie im Umwelt- und Abfallrecht sowie im betrieblichen Mobilitätsmanage- ment. Wir haben eine ausführliche Internet- seite mit Informationen: www.ihk-koeln.de. w : Können Sie ein Beispiel für betriebliches Mobilitätsmanagement nennen? Dr. Ulrich Soénius: Es muss nicht alles mit dem Auto erledigt werden, zum Bei- Foto: Roland Keusch spiel Fahrten zur Arbeit oder auch zu Ter- minen. Viele Firmen wissen immer noch nicht, dass es das Jobticket auch bei einer Betriebsgröße von 2 bis 49 Mitarbeitern gibt. Diese Regelung hat die IHK schon vor 15 Jahren für alle Mitgliedsunternehmen Bremst Corona den Trend zu mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen? Mit dieser Kern- durchgesetzt. frage startete die IHK Köln in Zusammenarbeit mit der Cologne Business School Anfang 2021 eine Online-Umfrage, an der sich 229 Unternehmen aus dem Kammer- w : Wie viel Nachhaltig- bezirk beteiligten. w sprach mit Dr. Ulrich Soénius, Geschäftsführer keit wird bei der IHK gelebt? Standortpolitik der IHK Köln, über die Ergebnisse der Trenduntersuchung und über Unterstützungsangebote der IHK zum nachhaltigen Wirtschaften. Dr. Ulrich Soénius: Wir sind kein Unter- nehmen, sondern die Selbstverwaltungs- w : Was kam bei der Trend- wirtschaften, um zu einer Gewinnmaximie- organisation der Wirtschaft. Aber auch Studie heraus: Wirkt Corona als Bremse rung beizutragen. Viele Betriebe befürchten bei uns geht es um Energiesparen, Müll- oder Antrieb für mehr Nachhaltigkeit? auch fehlende Finanzierungsmöglichkeiten trennen und Fahrrad- statt Autofahren. Ich durch Geldinstitute. Dabei sind nachhaltige persönlich fahre in der Stadt Fahrrad, an- Dr. Ulrich Soénius: Wir haben ganz klar mit Investitionen etwas ganz Normales gewor- sonsten – wenn möglich – ÖPNV oder Fern- einem Dämpfer gerechnet, aber wurden ei- den. Nicht nur Ethikbanken bieten hier Un- zug; das Auto nutze ich sehr selten. Das ist nes Besseren belehrt. Viele Unternehmen terstützung. auch ein Beitrag zur Erhaltung meiner Ge- fühlen sich eher beflügelt, das Thema Nach- haltigkeit jetzt anzugehen. w : In welchen Branchen sundheit. w: Was heißt das konkret? ist die Bereitschaft für mehr Nachhaltig- w : Geht es in Unternehmen keit besonders groß? heutzutage noch ohne Nachhaltigkeit? Dr. Ulrich Soénius: Wer zum Beispiel in Chi- Dr. Ulrich Soénius: Es geht hier nicht so Dr. Ulrich Soénius: Nein. Vor allem das na produziert, macht sich Gedanken über sehr um die Branchen, sondern eher um die Thema Umwelt- und Klimaschutz ist all- die Lieferketten. Einige denken darüber Einstellung in der Geschäftsführung und umfassend. Keiner kann so weitermachen nach, Teile der Produktion neu aufzustel- um bestehende Strukturen. Ein alteingeses- wie bisher, wenn er am Markt bestehen len. Diese Entwicklung hat sicher auch mit senes Unternehmen beispielsweise muss will. Unsere Ressourcen sind begrenzt, das der Lieferkrise im Frühjahr 2020 zu tun, die ja eingespielte Abläufe hin zu mehr Nach- wissen wir alle. Es geht auch ums Image. durch die Pandemie ausgelöst wurde. haltigkeit aufbrechen und verändern im Kein Unternehmen kann sich leisten, nicht w : Wurden in der Studie Gegensatz zu einem Startup, das Nachhal- nachhaltig zu sein. Gerade junge Leute su- auch Bedenken gegenüber der Umsetzung tigkeit von Beginn an in die Betriebskultur chen sich ihre Arbeitgeber sehr bewusst von mehr Nachhaltigkeit abgefragt? aus. Sie sind gut aufgeklärt durch die Medi- einbauen kann. en und das Internet. Die Zeiten von Green- Dr. Ulrich Soénius: Neben fehlenden per- sonellen Kapazitäten nannten 44 Prozent w : Welche Unterstützungs- washing sind endgültig vorbei. W möglichkeiten bietet die IHK für Unterneh- der Befragten kommerzielle Nachteile, al- Astrid Waligura men, die nachhaltiger werden wollen? so beispielsweise Kostensteigerungen, als Hindernisse für mehr Nachhaltigkeit. Dabei Dr. Ulrich Soénius: Wir helfen den Unter- Zu den Studienergebnissen: ist es auf lange Sicht sinnvoll, nachhaltig zu nehmen durch Workshops, Seminare und https://ihk-koeln.de/241302 www.diewirtschaft-koeln.de 9
| Macher & Märkte ÖKOPROFIT FÜR MEHR ® NACHHALTIGKEIT IM BETRIEB Erfolgreicher Abschluss der vierten Kölner Programmrunde verwendet. Durch diese Maßnahme sei ei- Foto: NicoElNino – stock.adobe.com ne jährliche Einsparung von rund 1320 m³ Frisch- und Abwasser möglich geworden. Zudem sei in dem Betrieb ein Energie- und Wassermanagementsystem eingerichtet worden, was mit einer weiteren Erspar- nis von rund 25 Prozent der Energiekosten und 900 m³ Wasser zu Buche schlage. Der Verwaltungsbereich sei zum Großteil digi- talisiert und die Wertstoffe konsequent ge- trennt worden. „Ein für uns überraschender Posten war die Digitalisierung im Verwal- tungsbereich, die uns einen mittleren vier- stelligen Betrag im Jahr einspart. Durch das Wertstoffmanagement konnten wir unsere Brauerei fast restabfallfrei gestalten und 128 Tonnen Restabfall einsparen“, so Stef- fen Potratz-Heller. „Im Sinne der Nachhal- ÖKOPROFIT® hilft Betrieben, beim Thema Nachhaltigkeit die richtigen Knöpfe zu drücken tigkeit sind aber nicht nur Einsparungen durch Ökoprofit zutage getreten. Auch das Bewusstsein der Mitarbeiter für das Thema Trotz Coronapandemie konnte ÖKOPROFIT® Köln 2021 nahezu planmäßig beendet Nachhaltigkeit hat sich geschärft, was für werden. Ziel der kommunalen Initiative ist es, Unternehmen bei der Umsetzung von uns sogar einer der wichtigsten Schritte der Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen. Dieses Angebot richtet sich an die lo- Maßnahme ist.“ kale Wirtschaft und wird gemeinsam von der Stadt Köln, der Industrie- und Handels- kammer zu Köln (IHK), der Handwerkskammer zu Köln, der RheinEnergie AG, der Effizienz-Agentur NRW und der KölnBusiness Wirtschaftsförderungs-GmbH seit 2010 → REFLECTS organisiert. Das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucher- schutz des Landes Nordrhein-Westfalen unterstützt das Projekt finanziell. Werbeartikel Mit über 32 Jahren Erfahrung in der Werbe- 13 Betriebe aus Köln und zwei Nachbarkom- ÖKOPROFIT alles erreicht haben, um die ® artikelindustrie gehört die REFLECTS GmbH munen können sich seit Mitte April 2021 Umwelt zu entlasten und gleichzeitig die mit Sitz in Köln zu den bekanntesten deut- mit dem Zertifikat ÖKOPROFIT®-Betrieb Betriebskosten zu senken, zeigen drei Bei- schen Herstellern und Importeuren einer Köln schmücken. „Diese Runde war schon spiele: internationalen Branche. Mit einer rund 80 eine besondere Herausforderung für alle Kräfte starken Belegschaft am Hauptsitz in Beteiligten“, resümierte Dr. Annette Boms → Brauerei Heller Köln betreut das Unternehmen über 5.000 Kunden in ganz Europa. Das Umweltpro- vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln nach der Zertifikatsverlei- Die Bio-Brauerei im Herzen von Köln mit gramm des Unternehmens wuchs im Zuge hung gegenüber w . „Wir 17 fest angestellten Mitarbeitern hat in 100 von ÖKOPROFIT® stetig an. „Von einer eige- haben schon früh im März 2020 auf die Prozent Eigenregie eine Dachbegrünung nen Nachhaltigkeits-Website über veränder- Coronapandemie reagiert und sind auf vir- auf dem Bürodach umgesetzt. „Dadurch te Verpackungen für unsere Produkte, ,pa- tuelle Treffen umgestiegen. Auch die Ab- versprechen wir uns im Winter eine Ein- cking on demand‘, Wiederverwertung von schlussveranstaltung fand digital statt“, so sparung von Heizkosten im Büro und im Importkartons bis hin zur Reduzierung un- die Umweltexpertin. Durch die besondere Sommer ein angenehmeres Klima. Gleich- serer Artikelpalette auf Kernbereiche war al- Corona-Situation sei der Austausch in der zeitig sorgen wir so für mehr Biodiversität. les dabei“, beschreibt Maria Jürgensen von aktuell zu Ende gegangenen Programm- In Zukunft soll dort eventuell auch noch REFLECTS. Die Entwicklung eines Konfigu- runde sogar noch intensiver gewesen als ein Bienenvolk eingerichtet werden“, sagt rationskonzepts für bestimmte Artikel ha- sonst. Dr. Annette Boms: „Diese Kontakte Steffen Potratz-Heller, der die Brauerei ge- be außerdem zu besseren Recycling-Quoten werden Ökoprofit überdauern und genau meinsam mit Anna Heller leitet. Darüber geführt und spare Lagerfläche ein. In Zah- das ist ein erwünschter Nebeneffekt des hinaus sei die Mehrweganlage zur Fassab- len heißt das: „Die Summe der Einsparun- Programms.“ füllung umgerüstet worden. Heißes Wasser gen, die allein dadurch erreicht wird, dass Was die teilnehmenden Unternehmen im werde nach der Reinigung der Fässer für die wir Dinge anders machen als bisher, beläuft Rahmen der rund einjährigen Laufzeit von Vorreinigung des nächsten Fasses wieder- sich auf rund 100.000 Euro. Bereits kleine 10 www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte | Beantragen Sie schnell Maßnahmen, wie zum Beispiel das Wiederverwenden von an- und einfach Ihre gerührten Farben in der Druckerei für Folgeaufträge, sparen 70 NRW.BANK.Förderung. Prozent an Material ein. Durch ,packing on demand‘ bei einem Alle Infos und FAQ: von uns vertriebenen Kaffeebecher verlangte nur noch ein Drit- www.nrwbank.de/corona tel der Kunden eine Umverpackung. Allein für diesen Becher @nrwbank bedeutete das eine Einsparung von 2,5 Tonnen Pappe pro Jahr #TeamNRW oder 3362 kg CO₂“, resümiert Maria Jürgensen. Als Nächstes plant der Betrieb, sich für den Sustainability Award innerhalb der Werbeartikel-Branche zu bewerben. → Sozial-Betriebe-Köln Als Tochter der Stadt Köln betreiben die Sozial-Betriebe-Köln unter anderem alle städtischen Senioren- und Behindertenzen- tren. Insgesamt ist das gemeinnützige Unternehmen mit rund 1.750 Mitarbeitenden in 16 Kölner Stadtteilen präsent. Durch konsequentere Abfalltrennung und passgenauere Beschaffung von Lebensmitteln konnten enorme Abfallmengen eingespart werden. „Wenn alle Ökoprofit-Maßnahmen wie geplant umge- setzt sind, rechnen wir mit einem Einsparpotenzial von bis zu 100.000 Euro pro Jahr“, sagt Geschäftsführerin Gabriele Patz- ke. „Hierzu gehört auch, dass wir die Einwegverpackung aus Aluminium für unser ,Essen auf Rädern‘ und diätische Einzel- portionen abschaffen möchten. Hier kommen im Jahr zwei Ton- nen Aluminium zusammen. Mit der Umstellung auf Ökostrom können wir jährlich 4.000 Tonnen CO₂ einsparen.“ Am Riehler Standort sei unter anderem eine Streuobstwiese mit Apfel- und Kirschbäumen angelegt worden. Aktuell kom- me ein barrierefreier Bauerngarten mit Gemüse, Kräutern und Obst hinzu. Für 2021 und 2022 sei die Aufforstung des Parks mit etwa 100 weiteren Bäumen geplant sowie die Pflanzung von Hecken und Sträuchern im Rahmen eines internen „Spat- zenprojektes“. „Letztlich geht es aber auch immer darum, den Umweltgedanken im Betrieb zu verankern und unsere Beleg- „Ich liebe es, Metall schaft für ein umweltfreundliches Handeln auch im privaten Bereich zu sensibilisieren“, betont Gabriele Patzke. „Durch und meiner Firma eine beidseitiges Bedrucken im Büro können wir rund eine Million Blatt Papier pro Jahr einsparen und durch unsere jährliche Ak- besondere Form zu geben.“ tion SBK-Radeln, bei der das Fahrrad das Auto für den Arbeits- weg ersetzen soll, konnten in 2020 gut 2,7 Tonnen CO₂ vermie- Fördern, was NRW bewegt. den werden.“ W Astrid Waligura Melanie Baum, Geschäftsführerin Baum Zerspanungstechnik, fertigt anspruchsvolle Auskunft über ÖKOPROFIT® gibt das Umwelt- und Verbrau- Dreh- und Frästeile nach Kundenwunsch – cherschutzamt der Stadt Köln: mit zufriedenen Mitarbeitern und modernen E-Mail: umwelt-verbraucherschutz@stadt-koeln.de. Maschinen. Die nötige Finanzierung ermög- www.oekoprofit-nrw.de lichte ihr die NRW.BANK. Foto: acinquantadue – stock.adobe.com Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/baum Bei ÖKOPROFIT® geht es besonders auch um die CO₂-Reduktion www.diewirtschaft-koeln.de 11
| Macher & Märkte MIT „DLR PROKLIMA“ GUT AUFGESTELLT Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt setzt Nachhaltigkeitsoffensive fort welche Auswirkungen die veränderte Mo- Foto: DLR bilität und Wirtschaftsaktivität auf die At- mosphäre haben. w : Wie klima- und um- weltfreundlich arbeitet das DLR? Klaus Hamacher: Wir haben vor mehr als 30 Jahren mit unserem ersten zertifizier- ten Umweltmanagementsystem begonnen. Dieses wurde ab 2012 auf Basis des damals neuen Deutschen Nachhaltigkeitskodex auf breitere Füße gestellt. Das sieht man in unseren Berichten zur „DLR-Nachhal- tigkeit“, die wir in den letzten Jahren auch auf unserer Webseite veröffentlicht haben und die die Zeit seit 2014 abdecken. Die Entwicklung setzt sich ungebrochen fort. K. Hamacher: „Wir arbeiten kontinuierlich an Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit!" 2017 haben wir angefangen, Strom aus er- neuerbaren Quellen mit EE01-Standard zu beziehen. Wir arbeiten kontinuierlich an Nachhaltiges Wirtschaften hat beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt Chancengleichheit und Chancengerech- DLR seit über 30 Jahren einen festen Platz. Im Interview mit DIE WIIRTSCHAFT Köln tigkeit, bieten ein betriebliches Gesund- spricht Klaus Hamacher, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des DLR, über heitsmanagement. Zudem betrachten wir den Umgang mit Corona, den internen Green Deal und darüber, wie die Pandemie ge- unsere großen Investitionen stärker hin- holfen hat, CO₂-Emissionen zu senken. sichtlich Nachhaltigkeit und eines Life Cy- cle Assessment. Und auch für die kommen- w : Inwieweit hat die mit sich. Ich gehe davon aus, dass sich ei- de Zeit haben wir uns neue Ziele gesteckt Coronapandemie das DLR als Forschungs- niges dauerhaft in der Zeit nach der Pan- und Maßnahmen veröffentlicht. Unter an- einrichtung betroffen? demie etablieren wird. Dazu haben wir ei- derem wollen wir – mit „DLR proKlima“ als ne Umfrage unter unseren Mitarbeitenden Oberbegriff – in Sachen unserer Klimaneu- Klaus Hamacher: Als Forschungseinrich- tralität die Nachhaltigkeit im DLR weiter gestartet. Die Forschungsarbeiten in Labo- tung sind wir davon betroffen, dass viele fördern. Einen ersten Schritt dazu haben ren oder an Prüfständen haben wir unter unserer Industriepartner ihren Projektbei- wir auch bereits umgesetzt und zum ersten Einhaltung von strengen Hygienekonzep- trag reduzieren oder komplett streichen ten weitestgehend fortsetzen können. Die Mal mit einem CO₂-Fußabdruck eine Be- mussten. Damit waren viele Projekte in Ge- äußerst geringen Zahlen an Erkrankungen standsaufnahme veröffentlicht. fahr, besonders in der Luftfahrt. Der Rück- gang beträgt bei den Forschungsaufträgen haben unsere Vorgehensweise bestätigt. w: Wo werden Einsparun- rund zehn Prozent im Jahr 2020. Die Bun- w: Welcher Erfahrungs- gen gemacht und in welcher Höhe? desregierung hatte ein Konjunkturpaket schatz des DLR ist in Pandemiezeiten be- Klaus Hamacher: Ein wichtiges Beispiel zur Unterstützung der Industrieaktivitäten sonders gefragt? ist die Modernisierung unserer baulichen aufgelegt. Ohne diese Maßnahme wären Klaus Hamacher: In die Pandemie-Be- Infrastruktur und der Energieversorgung. die ausgefallenen Industriebeiträge noch kämpfung haben wir unsere breite Exper- Die Heizkraftanlage an unserem Standort größer gewesen. tise speziell aus den Bereichen Luftfahrt in Oberpfaffenhofen wird nach einer Mo- w : Was hat sich intern an und Verkehr eingebracht, wie zum Beispiel durch Beteiligung an Studien zur Verbrei- dernisierung 25 Prozent Energie einspa- ren und den jährlichen CO₂-Ausstoß um den Arbeitsabläufen geändert? tung von Viren in Flugzeugkabinen und 735 Tonnen reduzieren. Unsere Gebäude Klaus Hamacher: Was die Arbeitsstruktu- Zugabteilen. Es wurden kontaktlose Me- werden nach aktuellen Nachhaltigkeits- ren angeht, so hat das DLR vom ersten Tag thoden zur Messung der Virenbelastung standards gebaut. Das in der Entstehung an konsequent auf die Arbeit im Homeof- entwickelt, wie auch Software zur Model- befindliche Hauptverwaltungsgebäude fice gesetzt. Der Wechsel verlief nahezu lierung der Wirksamkeit von Schutzmaß- wird unter anderem etwa 65 Prozent we- reibungslos. Die neue digitale Form der Zu- nahmen. Ebenso haben wir die Satelli- niger Wärme gegenüber dem jetzigen Ge- sammenarbeit bringt einige Änderungen ten-Daten analysiert, um herauszufinden, bäude benötigen. Auf die lange Lebenszeit 12 www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte | eine Investition, welche sich rechnet. Aber durch digitale Formen der Zusammenar- beit machen. Wir wollen und können un- auch vermeintliche Kleinigkeiten, wie die beit zu reduzieren. seren Beitrag leisten. Und, wie schon an- Umstellung auf papierlose Reiseabrech- nungen, tragen zur Nachhaltigkeit bei. Bei w : Wie sieht der Green gesprochen wollen wir mit „DLR proKlima“ auch in die angesprochene Richtung ge- Deal für die nächsten Jahre aus? knapp 10.000 Mitarbeitenden durchaus hen. Hier kann unter anderem an Reisen, ein Faktor. Auch bei den Dienstreisen sehe Klaus Hamacher: Unser eigener Anspruch Digitalisierungsoptionen und das Pendeln ich Potenzial. 2019, also vor Corona, haben ist es, auch zukünftig unsere Arbeit nach- zur Arbeit gedacht werden. W wir circa 8250 Tonnen CO₂ verursacht, was haltiger zu gestalten. Das betrifft sowohl in 2020 nahezu auf null gefallen ist. Ziel unsere Forschungsinhalte oder das, was Astrid Waligura ist es, die Dienstreisen bei einer Rückkehr wir tun, sowie das nachhaltige Forschen zur Normalität im Rahmen des Möglichen und Arbeiten, also das, wie wir unsere Ar- www.dlr.de Energie sparen im Foto: DLR neuen DLR-Hauptgebäude Nachhaltigkeit ist Trumpf – auch beim Materialien unterstützt. Insgesamt wird zukünftigen Hauptverwaltungsbau des sehr viel Wert auf den thermischen, DLR auf dem Gelände in Köln-Porz. Das akustischen und visuellen Komfort ge- sogenannte „Gebäude 5“ soll ab 2021 legt. Für Behaglichkeit am Arbeitsplatz auf etwa 11.000 Quadratmetern neue wird außerdem eine individuell steuer- Büroflächen und Arbeitsmöglichkeiten bare Tageslicht-Lenkung sorgen. Alle bieten. Es ist ein besonderes Gebäude, Arbeitsstätten und Aufenthaltsbereiche das in einem organischen Entwurf auch werden sich barrierefrei erreichen las- moderne Arbeitskonzepte integriert. sen. Außerdem sind mehr als 70 Fahr- Als übergeordnetes Qualitätsziel zählt radstellplätze geplant. Zur vorgesehe- die Optimierung der Lebenszykluskos- nen „Fahrradinsel“ gehört auch ein ten. Eine gute Innenraum-Luftqualität Dusch- und Umkleidebereich für alle wird durch den Einbau schadstoffarmer DLR-Beschäftigten. W „Gebäude 5“ wird rund 65 Prozent weniger Wärme als sein Vorgänger benötigen Alles für die Region. Wir beliefern das Rheinland mit Strom, Erdgas, Wasser und Lösungen für ein neues Energiezeitalter. RheinEnergie. Die Energie einer ganzen Region.
| Macher & Märkte JEDER SCHRITT ZÄHLT Im Unternehmen lässt sich täglich nachhaltiger handeln Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com Wenn Büromöbel ausgedient haben, sind sie oft noch gut genug erhalten, um sie an Sozial- und Wohlfahrtsverbän- de zu spenden, wie die Caritas oder die AWO. → Wenn mal zu viel produziert oder falsch geliefert wurde: B-Ware an darauf spe- zialisierte Portale geben, wie Retouren- king.de. → Mehrwegbecher für Belegschaft und Kunden anschaffen. Das spart viel un- nötigen Müll. Viele Betriebe haben den Gedanken des nachhaltigen Wirtschaftens bereits fest in ihre Unternehmenspolitik integriert. Warum? Investment in Nachhaltigkeit schützt nicht nur Umwelt und Klima, sondern dient auf lange Sicht der Gewinnmaximie- Im Büro rung. Auch das Ansehen gegenüber Mitarbeitern und Kunden wächst. Jeder Schritt zählt. Und dabei kann die ganze Belegschaft mithelfen, täglich nachhaltiger zu han- → Hier gilt der Grundsatz: möglichst Pa- deln. Hier einige Tipps zum Nachmachen. pier und damit Müll sparen! Stellen Sie sich also jedes Mal die Frage: Muss das sein? Vor der Arbeit umschläge aus Recyclingpapier, Klebe- → Beim Drucken und Kopieren immer die band aus recycelten Kunststoffen und Büromöbel aus recycelten Paletten an- Einstellung „beidseitig drucken“ aus- → Fahrrad statt Auto fahren. Eine lohnen- wählen. de Investition sind Dienstfahrräder. Der geboten. → Bei Recycling-Papier auf das Umwelt- → Papiermüll möglichst trennen von Rest- CO₂-Verbrauch ist gleich null und die müll, Glas und Plastikmüll. Auch Bat- Mitarbeitenden tun gleichzeitig etwas zeichen „Blauer Engel“ achten. Dann terien und Elektroartikel sorgsam tren- für ihre Gesundheit. ist sichergestellt, dass die verwendeten nen und entsorgen. → ÖPNV nutzen, zum Beispiel über das Fasern zu 100 Prozent aus Altpapier ge- → Post kann klimaneutral versendet wer- Jobticket. Im IHK-Bezirk Köln können wonnen wurden. den. Viele Versanddienste bieten für sogar Firmen mit zwei bis 49 Mitarbei- → Hygieneartikel, wie Toilettenpapier, Ta- den Transport von Briefen, Paketen und tenden das Jobticket beantragen. schentücher und Küchenrolle, gibt es Päckchen nachhaltige Optionen an. So ebenfalls mit dem Umweltzeichen Blau- können CO₂-Emissionen reduziert wer- Beim Einkauf er Engel. den. Das, was beim Transport trotzdem → Bei Kosmetikprodukten, wie zum Bei- anfällt, wird durch Investition in Kli- → Wer als Gastronom oder Einzelhändler spiel der Seife auf der Toilette, und bei maschutzprojekte ausgeglichen. bei der Bestellung seiner Ware auf den Putzmitteln auf ökologische Produkte → Am PC oder Laptop die Suchmaschine Naturgroßhandel setzt, erhält die Liefe- umsteigen. Ecosia als Standardeinstellung festle- rungen weniger verpackt. Viele Lebens- → Berufsbekleidung aus Bio-Baumwolle gen. Das Unternehmen investiert seine mittel gibt es zudem im Glas statt in oder recycelten Materialien kaufen. Als Gewinne unter anderem, um weltweit Plastik gehüllt. vertrauenswürdig gilt das GOTS-Siegel Bäume zu pflanzen. Die Server werden → Lieferketten überdenken. Regionalen für Textilien. zu 100 Prozent aus erneuerbaren Ener- Anbietern den Vorzug geben. → Bei der Büroeinrichtung lohnt es sich, gien gespeist. → Austauschpaletten verwenden. nach Secondhand-Möbeln Ausschau → Auch Bildschirmschoner verbrauchen → Zur Bestellung nachhaltiger Büromate- zu halten. Das schützt die Umwelt und unnötig Strom, also am besten aus- rialien grüne Online-Plattformen nut- spart Bares. Am besten regionale Anbie- schalten. Ökologischer ist es, wenn der zen, wie zum Beispiel greenpicks.de aus ter recherchieren, um Transportwege Bildschirm sich nach einiger Zeit selbst Köln. Hier werden unter anderem Brief- bei der Anlieferung klein zu halten. ausblendet. 14 www.diewirtschaft-koeln.de
Macher & Märkte | Umwelt- und sen sich wunderbar per Online-Konfe- Nach Feierabend renz bewerkstelligen. Wenn eine Prä- Energieeffizienz senz erforderlich ist, kann auch der Zug → Den Rechner komplett runterfahren eine gute Alternative zum Fliegen sein. und vom Netz trennen. Warum? Weil → Die Stromerzeugung in Deutschland Die Fahrtzeit lässt sich meist sehr effek- verursacht die meisten Treibhausgas- auch im ausgeschalteten Zustand ein tiv nutzen. emissionen, so das Umweltbundes- geringer Stromverbrauch anfällt. Zur → Sollte das Auto unabdingbar sein, Vereinfachung können Steckdosenleis- amt. Wer seinen unternehmerischen können Fahrgemeinschaften gebildet CO₂-Fußabdruck also senken will, soll- ten mit Schalter zum Einsatz kommen. werden. te auf Strom aus erneuerbaren Energien → Mit dem Rad nach Hause fahren oder zu → Wer seine Umweltbilanz vor der Reise Fuß gehen, wenn möglich. Wer ÖPNV umsteigen. Als Qualitätsmaßstab sind checken möchte, kann den CO₂-Rechner die Label Grüner Strom oder OK Power fährt, kann auch einige Stationen lau- des Umweltbundesamtes nutzen, zu fin- zu empfehlen. fen, bevor es im Sitzen oder Stehen wei- den unter dem Punkt „Mobilität“. → Es gibt viele Anbieter, die klimafreund- → Sollte ein Flug unbedingt nötig sein, tergeht. liche Webhosting-Pakete anbieten. Oft lassen sich die CO₂-Emissionen kom- lohnt sich auch hier ein Wechsel. pensieren, zum Beispiel über Anbieter Gemeinsame Aktionen → In Toiletten und Waschräumen Bewe- wie Atmosfair. Je nach Strecke wird ein gungsmelder bzw. Zeitschalter beim bestimmter Betrag fällig, der in Klima- → Müll sammeln: Nicht nur in Coronazei- Licht und an den Wasserhähnen ein- schutzprojekte reinvestiert wird. ten wäre das eine Alternative für den bauen. jährlichen Betriebsausflug. Diese Akti- Betriebliches Mobilitäts- on kann man selbst initiieren oder sich In der Mittagspause management an regionalen Events beteiligen, zum Beispiel „Kölle putzmunter“ der AWB → Den PC in den Stand-by-Modus bringen. → Dienstfahrräder statt Pkw für Termine Köln. Es gibt auch regelmäßige Sam- → Mehr Tee statt Kaffee trinken. Eine Tas- in der Umgebung einsetzen. Oder zu mel-Events am Rheinufer, u. a. vom Ver- se Kaffee verbraucht 75 Gramm CO₂, ei- ein Krake. Fuß gehen. ne Tasse Tee nur 19 Gramm. → Für kleinere Warenlieferungen können → Einen Bienenstock auf dem Firmendach → Wer unterwegs ist, sollte stets einen To- Lastenräder genutzt werden. anlegen. Es gibt Firmen, die Bienenvöl- go-Becher dabeihaben. ker vermieten, zum Beispiel BEE-life. → Wenn es das Auto sein muss, sollte bei → Mehr pflanzliche Kost in der Kantine Neuanschaffungen auf einen möglichst → Ein Insektenhotel aufstellen. Hier hilft wählen bzw. in die Tupperdose packen, der NABU bei der fachgerechten Umset- geringen Kraftstoffverbrauch geachtet denn Fleisch sorgt für hohe CO₂-Emis- zung: www.nabu-koeln.de werden. Oder direkt ein Elektrofahrzeug sionen und hat damit eine schlechte kaufen. Tipps dazu gibt es auf der Web- → Am Kölner Marktplatz teilnehmen, eine Energiebilanz. Ein Teller Spaghetti Bo- seite des Umweltbundesamtes: www. Aktion der Kölner Freiwilligen-Agentur: lognese verbraucht 1,75 Kilogramm CO₂ umweltbundesamt.de. https://www.koeln-freiwillig.de/markt- im Vergleich zu einem Teller Spaghetti → Wenn nur punktuell Fahrzeuge ge- platz/. Der Marktplatz bringt Unterneh- Napoli mit nur 390 Gramm Verbrauch. braucht werden, ist Carsharing eine gu- men und gemeinnützige Organisatio- te Option. nen zusammen, um Kooperationen für In der Betriebsküche → Wenn viele Mitarbeitende pendeln, den guten Zweck zu vereinbaren. W sollten Fahrgemeinschaften gebildet → Die Spülmaschine im Energiespargang werden. Astrid Waligura laufen lassen oder das Kurzprogramm wählen. Teller und Tassen vorher kurz Foto: onephoto – stock.adobe.com unter fließendem Wasser abspülen. → Ökologisches Spülmittel verwenden. → Bio-Lebensmittel kaufen, weil unter anderem bei der Produktion auf che- misch-synthetische Pflanzenschutz- mittel und leicht lösliche mineralische Düngemittel verzichtet wird. Außerdem wird auf Einhaltung der Menschenrech- te und auf Tierwohl geachtet. → Einen Wasserfilter einbauen; dann kann die Belegschaft Leitungswasser trinken. Das spart viel Müll, Schleppe- rei und auf Dauer Geld. Auf Reisen → Am besten ganz aufs Fliegen verzichten. Wer im Betrieb auf Nachhaltigkeit setzt, kann damit auf Dauer viel Geld sparen Corona hat bewiesen: Viele Termine las- www.diewirtschaft-koeln.de 15
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