BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN

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BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
Österreichische Post AG | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.
                                         Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/arsenisspyros, pe-art (Montage)
                                         Retouren an Postfach 100, 1350 Wien
                                                                                                                                                                                                              DER REPORT 2 | 2017

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                                                                            ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT

             VERMITTLUNG | VERWALTUNG
             BEWERTUNG | BAUMANAGEMENT
                                                                         BÜROFLÄCHEN – NACHFRAGE AN QUALITÄT,
                                                                                                                                         Die interessantesten Gewerbegrundstücke und Gewerbe- & Büroflächen
BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
editorial
Liebe Leser,
es tut sich wieder etwas in Sachen Gewerbeimmobi-       Apropos Shopping: Nach Jahren des Wachstums sinkt
lien. Nach Jahren der Stagnation – unter anderem        in Österreich die Zahl der Verkaufsflächen heuer be-
bedingt durch die Wirtschaftskrise – haben Developer    reits zum vierten Mal in Folge. Bis 2020 wird der
und Investoren angesichts des konjunkturellen Auf-      stationäre Handel gegenüber dem Höchststand im
schwungs wieder Mut gefasst und zahlreiche Projekte     Jahr 2013 rund acht Prozent an Fläche eingebüßt
in Angriff genommen. Die meisten davon werden           haben. Die Verkaufsfläche pro Einwohner wird dem-
den heimischen Büromarkt beleben, und das beson-        nach auf 1,5 m² zurückgehen, der Höchststand 2013
ders in Wien. Entlang verschiedener Achsen sind dort    lag bei 1,8 m². Damit wird der Kampf um Top-La-
topmoderne Bürogebäude entstanden oder noch im          gen verschärft, während weniger gute Lagen, seien es
Entstehen, etwa im Gebiet rund um den Haupt-            Einkaufszentren oder Einkaufsstraßen, weiter verlie-
bahnhof, in der Donaucity/Lassallestraße oder in der    ren. Das Interesse internationaler Retailer am öster-
                                                                                                                Foto: Foto Andraschek
Muthgasse in Wien-Döbling. Doch auch aus dem            reichischen Markt ist übrigens groß: In den letzten
Westen gibt es Neues zu berichten – lesen Sie in der    zwei Jahren haben 69 internationale Einzelhändler
neuesten Ausgabe unseres Sonderheftes alles über        den Markteintritt in die Alpenrepublik gewagt.
neue Projekte, Angebot und Nachfrage sowie Preis-
entwicklungen am heimischen Gewerbeimmobilien-          Doch nicht nur Retailer wollen hier Fuß fassen, auch
markt.                                                  zahlreiche internationale Hotelketten haben Öster-
                                                        reich auf ihrer To-do-Liste. Sie zieht es dabei nicht
Dazu gehören natürlich auch Logistikimmobilien.         nur nach Wien, sondern auch in die Landeshaupt-
Neue Projekte bereichern in diesem Segment eben-        städte, die vor allem für Low-Budget-Hotels von In-
falls den Markt, der im Übrigen von Veränderungen       teresse sind.
gekennzeichnet ist. Nicht mehr nur große Logistik-
zentren am Stadtrand sind gefragt, sondern zuneh-       All diese Immobilien haben in der Regel eines ge-
mend auch kleinere Verteilstellen im Inneren der        meinsam: Sie werden nachhaltig geplant und betrie-
Städte. Der Grund dafür sind die Konsumenten. In        ben. In diesem Zusammenhang ist eine Berufsgruppe
Zeiten des boomenden Onlinehandels wollen sie die       nicht mehr aus der Immobilienwirtschaft wegzuden-
bestellte Ware so rasch wie möglich geliefert bekom-    ken: die Facility-Manager. Nach ÖNORM EN
men. Die Folge davon ist, dass die Logistiker näher     15221-1 wird unter Facility-Management die Inte-
zu den Kunden, sprich in die Städte, rücken – etwa      gration von Prozessen innerhalb einer Organisation
dadurch, dass leer stehende Geschäftslokale in Abhol-   zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten
oder Servicestationen umgewandelt werden.               Leistungen, welche zur Unterstützung und Verbesse-
                                                        rung der Effektivität ihrer Hauptaktivitäten dienen,
                                                        verstanden. Dementsprechend intensiv und umfas-
                                                        send sind sowohl die Ausbildung der Facility-Mana-
                                                        ger als auch das Berufsbild.

                                                        Viel Spaß mit der neuen Ausgabe wünscht Ihre

                                                        Ursula Rischanek

                                                        www.generalirealestate.at
                                                                                           gewerbe flächen|-immobilien |                3
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Raum für
                                   Ihre Geschäftsideen.

Nahversorgungszentrum Itzling                     Geschäftsfläche in Salzburg Itzling
5020 Salzburg                                     5020 Salzburg

•   Handel/Gastronomie ca. 4.400 m²               •   ca. 698 m² Nutzfläche
•   Shopgröße ab ca. 350 m²                       •   BK-Akonto mtl. € 2.040,-
•   Nähe Techno-Z                                 •   Kernsanierung
•   Bezug 2020                                    •   Große Schaufensterfront
•   HWB: 14                                       •   HWB: 17

Miete: ab € 14 /m² (zzgl. BK+USt),                Miete: € 11.460,- (inkl. BK),
Gabriella Dämon, Tel.: 0662 888 614 221           Gabriella Dämon, Tel.: 0662 888 614 221

Fontana Marianum                                  Gewerbezentrum Ried im Traunkreis
4240 Freistadt                                    4551 Ried im Traunkreis

• Zentrale Lage und sehr gute Infrastruktur,      • Brandneues Café mit Platz für ca. 40 Gäste,
  alle Flächen barrierefrei mit Lift erreichbar     Nfl. ca. 155 m², HWB 39,2
• Ca. 320 m² Geschäftsfläche im EG sowie,         • Büroflächen im 1. OG,
  ca. 354 m² Bürofläche auf zwei Ebenen             ca. 150 - 636 m² Nfl. (teilbar), HWB 30,9
• Bezugsfertig nach Vereinbarung                  • Geschäftslokale ca. 74 m² und 222 m² Nfl., HWB 45,9

Fr. Irmgard Zacharias, Tel.: 0676/814 195 91      Hr. Franz Schiemer, Tel.: 0676/8141 8046
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Halle, Büroflächen & Tankstelle                                Vieles ist möglich!
3462 Frauendorf/Au                                             3150 Wilhelmsburg

•   neuwertiges Firmenareal auf 2.575m² Grundfläche            • Vielseitig verwendbares Gewerbeobjekt Lager
•   befestigt und eingefriedet                                   und Geschäftsflächen
•   eigene Tankstelle mit 5.000l                               • auch pachten von Teilbereichen ab 200m² möglich
•   Gaszentralheizung                                          • Parkplatz für ca. 25 KFZ
•   Autobahnanschluss in der Nähe                              • Zufahrt auch für LKW geeignet

Kaufpreis: € 700.000,–, Nutzfläche: bis 693 m²,                Miete: ab € 2,5/m2 (exkl. MwSt.), Nutzfl.: bis 2400 m²,
Mag. Peter Fellhofer, Tel.: 0664 60 517 517 77                 Friedrich Karner, Tel.: 0664 60 517 517 61

Betriebsobjekt nahe Korneuburg
2111 Tresdorf

•   3.500m² Grundfläche
•   Büro- und Sozialräume, Lagerhalle mit Werkstatt
•   neuwertig – BJ 2011
•   Toplage – Gewerbegebiet Tresdorf
•   direkter Autobahnanschluss

Kaufpreis: € 2.900.000,–, Nutzfläche: 1.580 m²,
Mag. Peter Fellhofer, Tel.: 0664 60 517 517 77

                                               Detailinformation finden Sie auf
                                         www.raiffeisen-immobilien.at/projekte
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i n h a l t
 COVERSTORY                                                      REGION DONAURAUM
 Der Stillstand ist vorüber                                 8    Erfolgskonzept INKOBA                                     20
 Am Markt für Gewerbeimmobilien tut sich wieder etwas:           In der INKOBA Salzkammergut-Nord haben sich elf Ge-
 Rege Neubautätigkeit, aber wenig Nachfrage kennzeichnen         meinden zusammengefunden, um gemeinsam Betriebsan-
 aktuell den Büromarkt. Logistikflächen wiederum sind ge-        siedlung in der Region voranzutreiben. Die Vertreter im
 sucht, das Angebot kann den Bedarf nicht immer decken.          Raum Gmunden haben den Gemeindeverband „Interkom-
 Und während der Hotelmarkt noch nicht gesättigt ist,            munale Betriebsansiedlung Salzkammergut-Nord“ endgültig
 herrscht bei Einzelhandelsimmobilien nahezu Stillstand.         aus der Taufe gehoben.

                                                                 Österreichs Super-Logistik-Immobilie                      22
                                                                 Deutsche Logistik Holding baut in der Nähe von Wien
                                                                 Österreichs größten Logistik-Campus.

                                                                 REGION WESTÖSTERREICH
 Digitalisierung im Facility-Management                    12
 Für die Immobilienwirtschaft ist das Facility-Management        Standortpolitik mit Weitblick                             28
 von großer Wichtigkeit. Technik, Bewirtschaftung sowie die      Weltweit stellen viele Fabriken die Produktion ein. Übrig
 Verwaltung einer Immobilie werden dabei in einem Gesamt-        bleiben große Flächen und leer stehende Gebäude. Städte
 prozess gesteuert und zusammengefasst. Das gilt auch für        und Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen, denn
 Umbau, Erweiterung und Nutzungsänderung einer Immobi-           ohne Revitalisierungsmaßnahmen drohen Verfall und Nie-
 lie.                                                            dergang ganzer Ortsteile.

 Heizen mit der Kühlung                                    16
 Österreichs Lebensmittelhandelsketten setzen nicht nur bei      REGION SÜDÖSTERREICH
 ihren Produkten auf Nachhaltigkeit. Auch bei den Filialen le-
 gen sie Wert auf umweltbewusste Bauweise und Betrieb.           Top-Lage                                                  32
                                                                 Nicht nur im internationalen Vergleich, auch innerhalb
 Einkaufszentren werden zur Bühne                          18    Österreichs gilt: Der Süden des Landes ist selbst bei Gewer-
 Shoppingcenter müssen ihren Kunden mittlerweile mehr            beimmobilien in Toplagen ein günstiger Standort.
 bieten als Einkaufsmöglichkeiten: nämlich ein Erlebnis.
                                                                 Impressum                                                 37

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STANDORT ÖSTERREICH •

Wien erfreut sich bei internationalen Investoren großer Beliebtheit.                                            Foto: iStock.com/JacobH

Internationale Aufmerksamkeit
Der Standort Österreich befindet sich im Aufwind. Erstmals wurden über 300 internationale
Unternehmen bei der Ansiedlung betreut. Forschende Firmen und Start-ups haben sich da-
bei verdoppelt.

D
         ie zum Wirtschaftsministerium       und internationale Startups. Die For-        pelt. Investitionen von rund 124 Millio-
         ressortierende Betriebsansied-      schungsprämie und das Start-up-Paket         nen Euro wurden dadurch in Österreich
         lungsagentur ABA – Invest in        unterstreichen dies.                         getätigt. Dies gilt als starkes Zeichen für
Austria legte eine Rekordbilanz vor. Der                                                  die Qualität des Forschungsstandorts. Als
Standort Österreich ist im Aufwind. Ge-      Starkes Interesse                            Teil der Gründerland-Strategie des Wirt-
meinsam mit den Regionalgesellschaften       Aus dem traditionell stärksten Investoren-   schaftsministeriums betreut die ABA auch
konnte die ABA im Vorjahr 319 neue in-       land Deutschland kamen im Vorjahr 116        internationale Start-ups bei der Gründung
ternationale Unternehmen ansiedeln. Das      Unternehmen nach Österreich – und da-        in Österreich. 2016 konnten wurde die
entspricht einem Plus von über sieben        mit um rund 13 Prozent mehr als im Jahr      Zahl der angesiedelten Start-ups auf 18
Prozent. Damit wurde erstmals die Schall-    davor. Stark steigend ist auch das Engage-   verdoppelt.
mauer von 300 Ansiedlungen durchbro-         ment aus China. Zwölf chinesische Unter-
chen.                                        nehmen siedelten sich 2016 mit Unter-        Der Länder-Vergleich
                                             stützung der ABA im Land an. Rund 70         Auch 2016 siedelte sich mit 155 die Mehr-
Neue Investitionen                           Unternehmen kamen aus den CEE/SEE-           zahl der internationalen Unternehmen in
Die mit den Rekord-Ansiedlungen ver-         Ländern. Am stärksten vertreten waren        der Hauptstadt Wien an. Stärkstes Bun-
bundenen Investitionen im Land sind          hier Ungarn, Slowenien, die Slowakei und     desland nach Wien war Salzburg mit 31
2016 um 42 Prozent auf 705,22 Millionen      Russland.                                    Betriebsansiedlungen, gefolgt von Kärn-
Euro gestiegen. Die Wirtschaft erwartete                                                  ten mit 27 und Oberösterreich mit 23 An-
insgesamt ein erfolgreiches Jahr 2017 für    Frischer Wind                                siedlungen. Danach folgen Tirol mit 22,
die heimische Wirtschaft. Der positive       Mehr als zehn Prozent der von der ABA        die Steiermark mit 21, Niederösterreich
Ausblick wurde sogar übertroffen. Die        2016 bei der Ansiedlung beratenen inter-     mit 20 internationalen Betriebsansiedlun-
Unternehmen rücken trotz internationa-       nationalen Unternehmen betreiben For-        gen. Elf in Vorarlberg und sieben im Bur-
ler Krisen und Unsicherheiten wieder den     schung und Entwicklung. Die Zahl der an-     genland runden die steigenden Werte in
Optimismus in den Vordergrund.               gesiedelten F&E-treibenden Firmen hat        allen Bundesländern und somit die Ten-
Viele internationale Betriebe siedeln sich   sich 2016 von 16 auf 35 mehr als verdop-     denz ab.                                Ü
in Österreich an, weil die Drehscheiben-
funktion in Richtung Ost- und Südosteu-
ropa geschätzt wird. Dazu kommen die           Über die ABA – Invest in Austria
qualifizierten Fachkräfte sowie Öster-         Die ABA – Invest in Austria ist eine im Eigentum des österreichischen
reichs Stabilität und Rechtssicherheit. In     Wirtschaftsministeriums stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie
einem schwierigen geopolitischen Umfeld        berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in ar-
gewinnen diese Erfolgsfaktoren an Bedeu-       beits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperati-
tung. Der Trend geht bewusst in Richtung       onspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden.
Attraktivität für forschende Unternehmen

                                                                                     gewerbe flächen|-immobilien |                        7
BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
Der Stillstand
ist vorüber
Am Markt für Gewerbeimmobilien tut sich wieder etwas: Rege
Neubautätigkeit, aber wenig Nachfrage kennzeichnen aktuell den
Büromarkt. Logistikflächen wiederum sind gesucht, das Angebot
kann den Bedarf nicht immer decken. Und während der Hotel-
markt noch nicht gesättigt ist, herrscht bei Einzelhandelsimmobi-
lien nahezu Stillstand.
                                                                   Von Ursula Rischanek

D
         er Wiener Büromarkt, der den größ-      (22.500 m²) und Quartier Belvedere Central 3
         ten Teil des heimischen Marktes aus-    und 4 beim Hauptbahnhof (32.000 m²). 2018
         macht, wächst weiter. Angesichts der    geht es munter weiter: Da wird das Angebot
regen Neubautätigkeit steht diesem sowohl        an modernen Büroflächen um weitere rund
heuer als auch im nächsten Jahr ein gewaltiger   300.000 Quadratmeter aufgestockt. „Im
Flächenzuwachs bevor: Allein heuer kommen        nächsten Jahr kommen nämlich sowohl der
nach Angaben von Otto Immobilien rund            Austria Campus (200.000 m²) als auch The
150.000 m² an neuer Bürofläche hinzu. Dazu       Icon (74.200 m²), beides Entwicklungen der
gehören neben dem Square Plus 1 in Heili-        Signa Holding, auf den Markt“, sagt Stefan
genstadt (28.000 m²) unter anderem der Orbi      Wernhart, Leiter Bürommobilien bei EHL
                   Tower in Erdberg (21.600      Immobilien. Letzterer wurde übrigens im
                     m²), Denk 3 beim Prater     Sommer an die Allianz verkauft. Insgesamt
                                                 weist Wien knapp elf Millionen Quadratmeter
                                                              an Büroflächen auf, davon sind
                                                                       aber nur etwa die
                                                                                  Hälfte

                                                                                                  Auf 25 Hektar entsteht
                                                                                                  mit dem Quartier Belve-
                                                                                                  dere ein neuer Stadtteil
                                                                                                und somit eines der größ-
                                                                                                ten Stadtentwicklungsge-
                                                                                                            biete Europas.
                                                                                                     Foto: Redl Luftbildservice

 8 | gewerbeflächen|-immobilien
BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
COVERSTORY •

wirklich moderne Flächen.                    sagt Weinberger. Auf den Markt würden        Pipeline: 2018 soll der Startschuss für den
Die Nachfrage hält – zumindest derzeit –     jedoch viele Großflächen kommen, die da-     neuen Office Park 4 am Flughafen Wien
allerdings mit dem wachsenden Angebot        her schwierig zu vermieten seien. Parallel   fallen. Nach der Fertigstellung im Jahr
nicht Schritt: nach Angaben des Vienna       dazu würden Unternehmen nicht so             2020 sollen in der sogenannten „Airport
Research Forums (VRF), dem die größten       schnell wachsen, und auch der Zuzug nach     City“ zusätzliche 25.000 Quadratmeter an
Wiener Gewerbemakler angehören, wur-         Wien sei nicht so stark, erklärt Weinber-    Büro- und Konferenzflächen zur Verfü-
den in den ersten neun Monaten dieses        ger.                                         gung stehen. „Die Nachfrage an Büros am
Jahres insgesamt 74.200 m² an modernen       Einig sind sich die beiden Experten darin,   Flughafen ist so groß, dass unsere beste-
Büroflächen und somit um 63 Prozent we-      dass der Zuwachs an modernen Flächen         henden Flächen mittlerweile nahezu voll
niger als im Vergleichszeitraum des Vor-     vor allem ältere, nicht mehr ganz zeitge-    sind“, sagte Günther Ofner, Vorstand der
jahres vermietet. Im dritten Quartal 2017    mäße Büros unter Druck bringt und Ei-        Flughafen Wien AG. In Wien sind eben-
fanden sogar nur rund 19.600 m² an mo-       gentümer zum Handeln zwingt. „Eine           falls weitere Büroflächen geplant: etwa auf
dernen Büroflächen in Wien einen neuen       Möglichkeit besteht darin, diese Flächen     dem Areal des ehemaligen Hauptzollam-
Mieter. Das waren um 79 Prozent weniger      in Wohnungen umzuwandeln, die nach           tes, wo mit dem Triiiple in den nächsten
als im Vergleichsquartal 2016. Im Vorjahr    wie vor gefragt sind“, sagt der RIV-Chef.    Jahren nicht nur 480 Eigentumswohnun-
sei die Vermietungsleistung – laut VRF       „Letztere sind in der Innenstadt ohnehin     gen und 670 kleine Apartments, sondern
wurden 270.000 m² an modernen Büro-          intelligenter als Büros.“ Ebenso überzeugt   auch 11.000 Quadratmeter Büroflächen
flächen angemietet – hoch gewesen, so        sind die beiden, dass der Trend zu Büro-     entstehen sollen, oder
Wernhart, der die durchschnittliche Miete    agglomerationen, wie etwa rund um den        im neuen Stadtteil Fo-
bei Neubauprojekten mit 16,50 €/m²           Hauptbahnhof, in der Innenstadt, entlang     rum Donaustadt in
netto, über den gesamten Markt gesehen       der Lassallestraße oder in Erdberg-Neu       Kagran. Projektier-
mit 14,30 €/m² netto, beziffert. Er be-      Marx, anhalten wird. „Für den klassischen    ter Baubeginn dafür
zeichnet die Nachfrage trotz des heurigen    Büronutzer steht ein U-Bahn-Anschluss        ist 2018.
Einbruchs dennoch als „gesund“ und sieht     auf der Anforderungsliste ganz oben“, sagt                               Die Donaucity gehört
keinen Grund zur Besorgnis: Zwar könne       Wernhart. „Auch auf die Kosten wird im-                                  ebenfalls zu den
die Leerstandsrate, die im modernen Bü-      mer mehr geschaut und in diesem Zusam-                                   beliebtesten Büro-
robestand derzeit bei 5,3 Prozent, im Ge-    menhang auf Flächeneffizienz“, er-                                       agglomerationen Wiens.
samtbestand bei 5,6 Prozent liegt, im        gänzt Weinberger. Das Vorhanden-                                         Foto: iStock.com/LordRunar
nächsten Jahr kurzfristig steigen. „Die      sein von Infrastruktur in Form von
Nachfrage zeigt jedoch, dass die Flächen     Restaurants und Einkaufsmöglich-
absorbiert werden können“, ist Wernhart      keiten, auch unter dem Aspekt, sich
überzeugt. Immerhin gebe es noch viele       außerhalb des Gebäudes bewegen zu
Unternehmen, die über mehrere Stand-         können, sowie Freiräume innerhalb
orte verstreut oder in alten, nicht mehr     oder rund um die Bürogebäude sowie
zeitgemäßen Büros eingemietet seien. Pe-     offene Strukturen stehen auf der
ter Weinberger, Geschäftsführer der Raiff-   Wunschliste der Mieter ganz oben.
eisen Immobilien Vermittlung (RIV), sieht    „Der Trend zum neuen Arbeiten ist
die Entwicklung weniger optimistisch.        in Wien angekommen“, ist Wernhart
                      „Gesucht        sind   überzeugt.
                      Kleinflächen zwi-      Aber auch für die Folgejahre sind
                      schen 100 und 300      bereits      Projekte
                      Quadratmetern“,        in der

                                                                                     gewerbe flächen|-immobilien |                      9
BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
Das Moxy Hotel am Vienna Airport
ist das Erste in Österreich, weitere sollen folgen.
Foto: MOXY Vienna Airport

          Wien ist mit diesem Zuwachs an Büroflä-         kimmobilien deutlich erhöht. Vor allem          Die gewerblichen Grundstückspreise stei-
          chen in bester Gesellschaft, ist doch in        innerstädtisch seien daher neue Konzepte        gen allerdings, weil Wohnbauträger der-
          zahlreichen Metropolen weltweit ein re-         gefragt, wie etwa die Umnutzung von leer-       zeit auch gewerblich gewidmete Grund-
          gelrechter Büro-Bauboom zu bemerken.            stehenden Erdgeschoß-Geschäftsflächen           stücke in der Erwartung einer Umwid-
          Laut Immobilienberatungsunternehmen             oder nicht mehr zeitgemäßen Bürogebäu-          mung kaufen. Aktuell zahlt man für Ge-
          Cushman & Wakefield (C&W) werden al-            den, heißt es etwa im Logistikbericht von       werbegrundstücke in Wien abhängig von
          lein bis Ende 2019 weltweit mehr als 65         Otto Immobilien. „Aufgrund der geänder-         Lage und Größe zwischen 200 und 350
          Millionen Quadratmeter an neuen Büro-           ten Kundenbedürfnisse wollen viele Lo-          Euro pro Quadratmeter. Mieter müssen
          flächen auf den Markt kommen. Dieses            gistik-Dienstleister noch näher am Ver-         pro Quadratmeter je nach Lage, Qualität
          Neubauvolumen entspreche dem gesam-             braucher sein und suchen derzeit Objekte        und Ausstattung zwischen 2,50 und sechs
          ten Büroflächenbestand von Washington           in zentraler bzw. zentrumsnaher Lage, was       Euro pro Quadratmeter netto berappen.
          D.C., Dallas, London, Singapur und              freilich am entsprechenden Angebot              Damit liegen die Nettomieten nach wie
          Shanghai. Umgerechnet auf den Wiener            scheitert“, weiß Tina Steindl, Teamleiterin     vor unter dem europäischen Durchschnitt
          Gesamtbestand an Büroflächen ist das die        für Industrie-, Gewerbe- und Logistikflä-       von 7,30 Euro je m² und Monat. Wien ge-
          sechsfache Menge. Global betrachtet,            chen bei Otto Immobilien. Gesucht wer-          hört dem Marktbericht zufolge zu den sie-
          bleibt die Nachfrage mit rund 48 Millio-        den vor allem moderne Logistik- und In-         ben für Industrie und Logistik wichtigen
          nen Quadratmetern im Zeitraum 2017 bis          dustrieflächen bis 5000 Quadratmeter, das       Regionen in Österreich – neben den Bal-
          2019 aber deutlich hinter dem Angebot           Angebot kann die Nachfrage jedoch kaum          lungsräumen von St. Pölten/Krems, Parn-
          zurück, womit auch in anderen Städten           decken. Zunehmend gefragt werden auch           dorf/Kittsee/Heiligenkreuz, Graz/Le-
          der Leerstand ansteigen wird. Aber auch         Flächen zwischen 1500 bis 3000 Quadrat-         oben, Klagenfurt/Villach, Linz/Wels/
          Cushman & Wakefield geht nicht davon            metern. Die nach wie vor attraktivsten La-      Enns und Salzburg.
          aus, dass zu viel gebaut wird, da potenzielle   gen für Industrie- und Logistikimmobi-
          Mieter neuen, modernen Flächen den              lien in Wien sind weiterhin der Süden, der      Hotels sind heiß begehrt
          Vorzug vor älteren Büros geben. „Diese          Südosten sowie das Umland. Rund 70              Ein reges Interesse am Standort Wien,
          Entwicklung heißt aber auch, dass man           Prozent der lokalen Flächennachfrage            aber auch an anderen Tourismusregionen,
          sich etwas mit den Büros im Altbestand          konzentriere sich auf dieses Gebiet, sagt       registriert EHL-Experte Wernhart von-
          überlegen muss“, sagt Weinberger. Wie           Steindl. Aktuell wird etwa in Enzersdorf        seiten internationaler Hotelketten. Zwar
          beispielsweise die Umwandlung derselben         an der Fischa südöstlich des Flughafens         sei der Fünf-Sterne-Bereich in Wien ge-
          in Wohnungen.                                   Schwechat ein Logistikpark errichtet. Be-       sättigt, aber in den anderen Bereichen sei
                                                          reits fertig gestellt ist die Erweiterung des   noch einiges möglich: „Das reicht von
          Logistikimmobilien wandeln sich                 Logistikzentrums Wien Nord – zu den be-         Hostels über Budget-Hotels bis zu Bouti-
          Veränderungen stehen auch dem Logis-            reits vorhandenen 44.000 m² sind im Ge-         quehotels.“ Kein Wunder, steigt doch der
          tikmarkt bevor. Die steigende Nachfrage         werbepark Eibesbrunn weitere 24.000 m²          Bedarf an Betten angesichts der wachsen-
          nach sofortigen Lieferdiensten (Same-           dazugekommen. Flächenreserven und so-           den Touristenströme. So werden allein in
          day-, Two-hour-delivery-Lieferung) hat          mit Potenzial für Projekte gibt es aber         der Bundeshauptstadt für heuer mehr als
          den Bedarf nach Optimierungen der Lie-          auch noch im Osten der Bundeshauptstadt         15 Millionen Übernachtungen erwartet.
          ferketten und die Ansprüche an Logisti-         entlang der S2.                                 Auf den heimischen Markt spitzt beispiels-

     10 | gewerbeflächen|-immobilien
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                                                                   mer einen der höchsten Werte in Europa bei der Verkaufsflä-
                                                                   chendichte. Bis 2020 werde der stationäre Handel gegenüber dem
                                                                   Höchststand im Jahr 2013 um rund acht Prozent an Fläche ein-
                                                                   gebüßt haben. Die Verkaufsfläche pro Einwohner werde demnach
                                                                   auf 1,5 m² zurückgehen, der Höchststand 2013 lag bei 1,8 m².
                                                                   RegioData zufolge entspricht das einem Minus von ungefähr 1,5
                                                                   Millionen Quadratmetern oder 210 Fußballfeldern. Gründe für
                                                                   den Flächenrückgang sind steigende Kosten und wachsende In-
                                                                   ternetumsätze. Modehandel und Drogerien expandieren weiter,
                                                                   Rückgänge gibt es bei Schuhen und Spielwaren.
                                                                   Das spiegelt sich auch in der Bautätigkeit wider: Insgesamt ent-
                                                                   stehen heuer rund 50.000 Quadratmeter an neuen Geschäftsflä-
                                                                   chen – damit ist die Zahl neuer Verkaufsflächen sowohl in Ein-
                                                                   kaufs- als auch in Fachmarktzentren so gering wie seit sieben Jah-
                                                                   ren nicht mehr. Eines der neuen Projekte ist das Einkaufszentrum
                                                                   in der vor Kurzem fertig gestellten Unternehmenszentrale der
                                                                   Post in Wien-Landstraße mit rund 5.500 m² Verkaufsfläche. Wei-
                                                                   tere 20.000 m² Flächen sind im Zuge der Erweiterung des Huma
Nach der Erweiterung stehen im Huma eleven nun insgesamt           eleven in Wien-Simmering dazugekommen. Das von der SES
50.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.    Foto: Robert Fritz    Spar European Shopping Centers betriebene Einkaufszentrum
                                                                   bietet nun insgesamt 50.000 m² Verkaufs-, Gastro- und Dienst-
                                                                   leistungsfläche. Darüber hinaus baut die SES den Murpark in
weise der niederländische Investor und Marriott-Partner Vastint    Graz um weitere 6.500 m² aus: 15 neue Shops entstehen, die Er-
Hospitality B.V. Er hat erst vor Kurzem mit dem Moxy-Hotel         öffnung des Erweiterungsbaus ist für 2018 geplant. In Wien ma-
am Vienna Airport (405 Zimmer) das erste Budget-Luxury-Hotel       nagt SES seit 2015 die Einkaufsstraße aspern Seestadt; heuer
der Marriott-Gruppe eröffnet. Nun sucht Vastint Hospitality        wurde dort mit dem Bau des Seeparkquartiers begonnen. Die
nach weiteren Grundstücken in Wien und in den Landeshaupt-         Fertigstellung ist für 2019 geplant. Ein Shoppingquartier mit
städten. Gemäß dem 2012 mit Marriott International abgeschlos-     rund 10.000 m² verpachtbarer Fläche und ein Hotel mit 85 Zim-
senen Agreement sollen mindestens 50 Limited-Service-Hotels        mern sollen auch in Lienz in Osttirol entstehen. Geplanter Bau-
der Marke Moxy errichtet werden. Mindestens 13 davon sollen        beginn ist 2018. Für Einkaufszentren sowie für Innenstädte gilt
in Österreich und Deutschland stehen. Schon im Frühjahr 2019       nach wie vor eines: Gut frequentierte Lagen sind, so Weinberger,
soll das Holiday Inn Vienna – South von Immofinanz und Novum       heiß begehrt. „Das Problem sind die Nebenlagen, diese sind nur
Hotel Group mit 201 Zimmern in Betrieb gehen. Experten gehen       schwer oder kaum zu vermieten“, sagt Weinberger.                 Ü
davon aus, dass aktuell rund 50 Hotelgesellschaften einen Stand-
ort in Wien suchen, aber auch Bregenz und Innsbruck gelten ge-
rade im Low-Budget-Bereich als interessantes Pflaster.
Aber nicht nur Betreiber, sondern auch Investoren sind auf der

                            Peter Weinberger, Geschäftsführer
                            Raiffeisen Immobilien Vermitt-
                            lung, registriert eine starke
                            Nachfrage nach Geschäften
                             in Top-Lagen.
                            Foto: Petra Spiola

                            Suche nach Hotels. „Die Nachfrage
                            der Investoren nach Hotelimmobi-
                            lien in Österreich ist weiterhin
                            hoch. Nach der hohen Zahl an
                            Transaktionen im Vorjahr besteht
allerdings eine Verknappung auf der Angebotsseite, weshalb 2017
bisher noch keine großvolumigen Transaktionen stattgefunden
haben. Dies erhöht den Druck auf die Renditen am Hotelinvest-
mentmarkt, welche in den kommenden Quartalen noch weiter
nachgeben könnten“, sagt Georg Fichtinger, Head of Investment
Properties bei CBRE Österreich. Der Hotelinvestmentmarkt in
Österreich verzeichnete mit einem Transaktionsvolumen von
mehr als 700 Millionen Euro im vergangenen Jahr einen neuen
                                                                        Was wäre, wenn
Allzeit-Rekord.                                                         eine stylishe Industriebau-Architektur Ihre
                                                                        Unternehmensidentität widerspiegelt.
Einzelhandel: Flächen sinken                                            Was wäre, wenn Ihr Produktionsbetrieb mit einem imposanten
Die Verkaufsflächen im österreichischen Einzelhandel sinken             Firmengebäude beeindruckt. Einem Gebäude, das Ihnen
heuer das vierte Jahr in Folge. Demnach geht der Standortberater        zugleich ökologische, ökonomische und funktionale Vorteile
RegioData von einem Rückgang der Verkaufsfläche um 200.000              bietet. Dann haben Sie mit DELTA einen Architekturexperten
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   Digitalisierung im Facility-Management
  Für die Immobilienwirtschaft ist das Facility-Management von großer Wichtigkeit. Technik,
  Bewirtschaftung sowie die Verwaltung einer Immobilie werden dabei in einem Gesamtpro-
  zess gesteuert und zusammengefasst. Das gilt auch für Umbau, Erweiterung und Nutzungs-
  änderung einer Immobilie.
                                                                                                   Von Christian Wieselmayer

  D
           as Ziel des Facility-Managements   Bereiche Facility-Management                Das Technische Facility Management
           ist es, die optimale Nutzung und   Das Facility-Management wird in die Be-     umfasst alle Leistungen, die zum Betrei-
           Rentabilität des Gebäudes in der   reiche technisches Facility-Management      ben und Bewirtschaften der baulichen und
  Nutzungsphase zu erreichen. Zudem muss      (TFM), infrastrukturelles Facility-Ma-      technischen Anlagen eines Gebäudes er-
  für die Gewährleistung der Marktfähigkeit   nagement (IFM) und kaufmännisches Fa-       forderlich sind, und sorgt für die Funkti-
  die Sicherung einer dauerhaften Werter-     cility-Management (KFM) unterteilt. Das     onsfähigkeit dieser Anlagen. Leistungen
  haltung von Immobilien vorgenommen          Flächenmanagement wird in der Regel als     sind u.a. Energie- und Umweltmanage-
  werden. Das heißt, optimale Nutzung so-     Fundament für das technische, infrastruk-   ment, Umbauten, Sanierungen, Moderni-
  wie Rentabilität und der Werterhalt einer   turelle und kaufmännische Management        sierungen, Mängelanalyse, Informations-
  Immobilie müssen Hand in Hand gehen.        angesehen.                                  management, Betreiben der technischen

12 | gewerbeflächen|-immobilien
FACILITY-MANAGEMENT •

                            „Für einen hundertprozentigen Schutz         „In der Wartung von haustechnischen          „Großes Potenzial sehe ich in der früh-
                            bei Eigenheimen und Gewerbeimmobi-           Anlagen benutzen wir ein eigens entwi-       zeitigen Einbindung des Facility-Ma-
                            lien muss die Sicherheitslösung indivi-      ckeltes CAFM (Computer Aided Facility-       nagements in der Planungsphase. Denn
                            duell geplant und professionell aufge-       Management). Damit werden die geplan-        hier werden bereits die entscheidenden
                            setzt sein. Das hat einen einfachen          ten und ungeplanten Wartungen elektro-       Weichen für einen Großteil der Gesamt-
                            Grund – alles muss ineinandergreifen.        nisch in einzelnen Schritten abgebildet.     kosten während der späteren Nutzung
                            Zuerst die Analyse, welche Risiken es        Dies ermöglicht ein effizientes Dispat-      von Gebäuden gestellt. Diese Überlegung
                            gibt, dann die Planung, welche Metho-        ching und Reporting auf Knopfdruck“,         würde dem ganzheitlichen Ansatz von
                            den die Risiken minimieren können“,          Manfred Blöch, MBA, Geschäftsführer          Facility-Management im Sinne einer Le-
                            Hans-Georg Chwoyka, Geschäftsführer          Facilitycomfort.                             benszyklusbetrachtung entsprechen“,
Foto: iStock.com/EtiAmmos

                            ÖWD security & services.                     Foto: Facilitycomfort                        Michael Moshammer, Geschäftsführer
                            Foto: ÖWD security & services                                                             IFM Immobilien Facility Management
                                                                                                                      und Development GmbH.
                                                                                                                      Foto: Julia Wegerer

                            Anlagen sowie die Gewährleistungsverfol-     setzung einer gemeinsamen Wertschöp-         dabei ist die Pflichtenübertragung und das
                            gung.                                        fungskette von Planen, Bauen, Betreiben      Delegieren, damit alle aus Bescheiden,
                            Das infrastrukturelle Facility-Manage-       immer mehr an Bedeutung. Das Bild des        Gesetzen und sonstigen Richtlinien resul-
                            ment umfasst alle geschäftsunterstützen-     Facility-Managements hat sich gewandelt      tierenden Auflagen eingehalten werden
                            den Dienstleistungen, welche die Nutzung     und ist in vielen Bereichen schon thema-     und ein rechtskonformer Betrieb des Ge-
                            von Gebäuden verbessert. Leistungen sind     tisch in der Managementebene von Un-         bäudes gewährleistet ist. Hier ist eine
                            u.a. die Reinigung und Pflege der Immo-      ternehmen angekommen. Die Bewirt-            große Sensibilisierung für das Thema ein-
                            bilie, Telekommunikation, Hausmeister-                                                    getreten und bis in die Managementebene
                            sowie Winter- und Gärtnerdienste, Si-                                                     vorgedrungen, da Geschäftsführer erkannt
                            cherheitsdienste, Waren- und Logistik-           Ohne Hilfestellung durch das             haben, dass eine unzureichende Wahrneh-
                            dienste, die Ver- und Entsorgung sowie die       Facility-Management können               mung der Betreiberverantwortung in letz-
                            Parkraumbetreibung.                               sich angestrebte Gütesiegel             ter Konsequenz auch sie treffen kann.
                            Das kaufmännische Facility-Manage-               schnell als Wunschvorstellung
                            ment umfasst alle kaufmännischen Leis-                                                    Daten verfügbar machen
                            tungen aus den Bereichen technisches Fa-
                                                                                     herausstellen.                   Eine wichtige Grundlage für die Wahr-
                            cility-Management und infrastrukturelles                                                  nehmung der Betreiberverantwortung bil-
                            Facility-Management unter Beachtung                                                       den das Wissen über die Anlagen und die
                            der Immobilienökonomie. Leistungen           schaftung von Gebäuden wurde zuneh-          Kenntnis und Verfügbarkeit der Daten.
                            sind u.a. Buchhaltung, Controlling sowie     mend als strategisches Managementin-         Durch die zunehmende Technisierung der
                            die Kostenplanung und -kontrolle, das        strument erkannt und hat die ursprünglich    Gebäude werden die Aufwände für die
                            Vertragsmanagement, das Vermietungs-         rein operativen Gesichtspunkte und An-       technische Gebäudeausrüstung zuneh-
                            wesen und das Beschaffungsmanagement.        sätze erweitert. Ein wesentliches Thema      mend umfangreicher und komplexer. Es
                                                                         dabei ist die Betreiberverantwortung.        stellen die damit verbundenen Anforde-
                            Trends im Facility-Management                Denn Nutzer von Gebäuden setzen vo-          rungen und Auflagen für Inspektion, War-
                            Die Wahrnehmung der Betreiberverant-         raus, dass Gebäude sicher sind. Das muss     tung und Instandhaltung zur Gewährleis-
                            wortung und die Digitalisierung stellen      vom Eigentümer aber auch Betreiber bzw.      tung eines rechtssicheren und nachhalti-
                            wesentliche Trends im Facility-Manage-       Facility-Management-(FM-)Dienstleister       gen Betriebes immer größere Herausfor-
                            ment dar. Daneben gewinnt auch die Ziel-     sichergestellt werden. Ein wichtiger Punkt   derungen an die Eigentümer, Betreiber

                                                                                                                 gewerbe flächen|-immobilien |                     13
Foto: iStock.com/vm
  und Dienstleister dar. Damit wird auch der    wende verstärkt aufkam, wurde es zu-         es für realistisch, den Verbrauch von Rei-
  Umfang der Daten zunehmend komplexer          nächst in der Immobilienwirtschaft als       nigungs- und Pflegemitteln um zehn bis
  und somit der Dokumentationsaufwand           Modewelle abgetan. Doch inzwischen gibt      25 Prozent verringern zu können. Insge-
  größer. Generell gewinnt das Thema der        es gewichtige ökonomische Gründe, dank       samt zählt eine im vergangenen Jahr ver-
  Digitalisierung auch im Facility-Manage-      deren sich das Nachhaltigkeitskonzept fest   öffentlichte Übersicht 16 Facility-Ma-
  ment zunehmend an Priorität, nicht zu-        etablieren konnte. Da sind zunächst die in   nagement-Prozesse auf, die einen Bezug
  letzt durch die Ansätze des Building Infor-   den zurückliegenden Jahren sprunghaft        zu Green Buildings haben. Das unter-
  mation Modeling (BIM) und die Errei-          gestiegenen Energiekosten. Vor diesem        streicht die Komplexität dieses Ansatzes.
  chung eines durchgehenden Prozesses           Hintergrund schlägt sich ein ressourcen-
                                                schonendes Gebäudekonzept unmittelbar        Potenzial noch lange
                                                in der „zweiten Miete“ nieder – also einer   nicht ausgeschöpft
     Betreiberverantwortung und                 niedrigeren Betriebskostenabrechnung.        Derzeit ist jedoch das Potenzial von Green
     Digitalisierung stellen wesent-            Ein geringerer Energieverbrauch allein       Buildings aus Sicht des Facility-Manage-
                                                macht aber noch kein Green Building.         ments nicht einmal ansatzweise ausge-
        liche Trends im Facility-
                                                Entsprechende Objekte zeichnen sich          schöpft. Um es erfolgreich zu erschließen,
            Management dar.                     auch durch hohe Ressourceneffizienz in       empfehlen FM-Dienstleister, den Dialog
                                                Sachen Wasser- und Materialverbrauch         und die Zusammenarbeit aller Akteure zu
                                                aus, gleichzeitig werden schädliche Aus-     intensivieren. Ihre eigenen Hausaufgaben
  vom Planen übers Bauen zum Betreiben.         wirkungen auf die Umwelt, wie zum Bei-
  Hier besteht die Herausforderung für die      spiel durch Emissionen oder Abfall, redu-
  Facility-Manager darin, die Anforderun-       ziert. Das Facility-Management spielt eine       Die Bewirtschaftung von Ge-
  gen des FM an die BIM-Modelle zu defi-        Schlüsselrolle, um Gebäude nachhaltig zu         bäuden wird zunehmend als
  nieren, um den Übergang vom Building          bewirtschaften, Potenziale für Kostensen-
                                                                                                 strategisches Managementin-
  Information Modeling (BIM) zum Facility       kungen zu finden und bedarfsgerechte Lö-
  Information Modeling (FIM) sicherzustel-      sungswege zu entwickeln, die auf ressour-
                                                                                                       strument erkannt.
  len. Eigentümer und Verantwortliche von       censchonende Technologien, Materialien
  Immobilen haben erkannt, dass Daten           und Verbrauchsmittel zurückgreifen. So
  Werte darstellen und der Datenübergang        verbinden ganzheitliche Technikkonzepte      bestehen darin, die Möglichkeiten und
  von Planung bis in den Betrieb eine durch-    energieeffiziente Anlagentechnik mit aus-    den Nutzen nachhaltiger Immobilienbe-
  gehende Prozesskette darstellen muss und      gefeilten Mess-, Steuerungs- und Rege-       wirtschaftung transparenter zu machen,
  es daher wesentlich ist, dass Datenstruktur   lungsplänen.                                 ökonomisch auszurichten und entspre-
  und Dateninhalte für den späteren Betrieb                                                  chend den Marktanforderungen auszu-
  bereits in der Konzeptions- und Planungs-     Green Cleaning                               bauen. Von den Immobilienverantwortli-
  phase definiert werden müssen.                Ein anderes Beispiel ist das Green           chen erwarten sie, diese Anforderungen zu
                                                Cleaning. Hier wird in der Gebäudereini-     konkretisieren sowie ihre nachhaltige Im-
  „Green Buildings“                             gung die Menge der verwendeten Reini-        mobilienstrategie und ihren Bedarf zu
  Ohne Hilfestellung durch das Facility-        gungsmittel und der Chemie reduziert.        kommunizieren. Wenn sich ein ressour-
  Management können sich angestrebte            Dazu setzen die Gebäudereiniger zuneh-       censchonendes Gebäudekonzept ganz
  Gütesiegel schnell als Wunschvorstellung      mend intelligente Dosiersysteme und          praktisch und weithin sichtbar in Zertifi-
  herausstellen. Zur modernen Ausstattung       hochkonzentrierte Mittel ein. Auf diese      katen und Gütesiegeln für nachhaltiges
  von Gebäuden gehört die Beachtung von         Weise senken sie den Wasserverbrauch         Bauen und Betreiben niederschlägt, ver-
  Nachhaltigkeitsstandards. Als das Thema       und gleichzeitig das Aufkommen an Ver-       bessert sich damit auch die Vermarktung
  Green Building nach der Jahrtausend-          packungsabfall. In der Branche hält man      eines Gebäudes.                          Ü

14 | gewerbeflächen|-immobilien
Vom Meister zum Master
Ziel des Masterstudienganges „Integrales Gebäude und Energie
Management“, den das WIFI Steiermark in Kooperation mit der
FH Wien der Wirtschaftskammer Wien anbietet, ist neben der
Vertiefung und Erweiterung des Fach-Know-hows die Weiterent-
wicklung von Management- und Koordinationskompetenzen.

                                                                                                        achtzigzehn | Foto: © Foto Pierer | bezahlte Anzeige
G
          ebäudetechnik und die Forderung nach
          Energieeffizienz werden bei Baupro-
          jekten immer wichtiger. Umso wesent-
licher ist es, beides, nämlich Gebäude und Ener-
gie, gemeinsam zu betrachten. Parallel dazu ent-
wickelt sich die Technik immer rascher, gesetz-
liche Vorgaben werden immer wieder geändert.
Unter diesen Rahmenbedingungen komplexe
Situationen richtig bewerten, geeignete Lösun-
gen finden und umsetzen zu können, erfordert
viel Fachwissen. Das Masterstudium „Integrales
Gebäude und Energie Management“, das das
WIFI Steiermark in Kooperation mit der FH          Michael Rathmanner und Martin Gollenz
Wien der WKW anbietet, richtet sich an Prak-       (v.l.), Studierende am WIFI Steiermark, zei-                                                                NACHHALTIG
tiker, die eine Spezialausbildung auf akademi-     gen sich höchst erfreut über das Bildungsange-
schem Niveau suchen. In vier Semestern erhal-      bot des WIFI Steiermark.     Foto: WIFI Steiermark
                                                                                                                                                               FÜR UNSERE
ten die Teilnehmer zum einen umfassende tech-
nische Kompetenzen in Bau- und Energietech-
                                                                                                                                                               STADT
nik, um auf dieser Basis die integralen Manage-    Bau- und Energiesystemen zu lösen und unter-                                                                Die GBG koordiniert
ment- und Umsetzungskompetenzen ent-               schiedliche Anspruchsgruppen bzw. Gewerke zu
                                                                                                                                                               im Auftrag der Stadt Graz
wickeln zu können. Ein weiterer Schwerpunkt        koordinieren. Denn zukünftige ökologische und
des vier Semester dauernden, berufsbegleiten-      nachhaltige Projekte oder Konzepte können nur                                                               Neubauten und General-
den Studiums in Graz liegt auf der Erweiterung     einwandfrei funktionieren, wenn das Gleichge-                                                               sanierungen innerhalb
der interpersonellen Kompetenzen, die für die      wicht zwischen Gebäude, Benutzer und Ener-                                                                  des Hauses Graz.
Konzeption, Koordination und den Betrieb           gieversorgung gegeben ist.                  Ü
komplexer Projekte erforderlich sind. Sie sind
                                                                                                                                                               Wir bauen und sanieren genderge-
dann in der Lage, Schnittstellenprobleme in        www.stmk.wifi.at/akademisch                                                                                 recht, energieeffizient und nachhal-
                                                                                                                                                               tig. Gut qualifizierte MitarbeiterInnen
                                                                                                                                                               der GBG statten die Hochbauten
                                                                                                                                                               individuell und nach Maß gefertigt
Spatenstich für das Projekt „Grüne Gasse“                                                                                                                      aus, wie hier am Bild beispielsweise
                                                                                                                                                               die Volksschule Viktor Kaplan.
                                                                                                                                                               Dieses Bauwerk wurde kürzlich mit

R
        und um den Grazer Lendplatz
        findet man Design-Shops und                                                                                                                            dem Bauherrenpreis ausgezeichnet.
        eine bunte Lokalszene. Sie ma-                                                                                                                         2019 entsteht am Smart City Gebiet
chen den Charme des Kreativ-Viertels                                                                                                                           ein weiteres Schulprojekt.
mit seinen Grünflächen aus. In diesem
sympathischen Viertel entsteht mit ei-
nem aktuellen Projekt der GWS nörd-
lich des Lendplatzes – zwischen Grüne
Gasse und Wiener Straße – neuer, mo-
derner Wohnraum und die Nachfrage
ist groß. Inmitten dieses jungen und le- Reinhold Pilz (Fa. Koglmann), Architekt Christoph
bendigen Umfelds errichtet die GWS Platzer, Christoph Holzer (SPAR), Bezirksvorsteher
zentrumsnahe Wohnungen. Einerseits Wolfgang Krainer, Bürgermeister Siegfried Nagl, Bri-
ist es die Architektur der „schwarz.plat- gitte Kapper und Johannes Geiger (beide GWS), Peter                                                                  GBG Gebäude- und
zer.architekten.zt-gmbh“, die hier be- Pilz (Fa. Koglmann) (v. l.)           Foto: Jorj Konstantinov                                                           Baumanagement Graz GmbH
eindruckt, andererseits die Grünraum-                                                                                                                          Conrad-von-Hötzendorf-Straße 94
gestaltung, die den zukünftigen Eigentümern        erreichbar. Mit Bürgermeister Siegfried Nagl                                                                8010 Graz | www.gbg.graz.at
eine werterhaltende Immobilie garantiert. Mit      und GWS-Geschäftsführer Johannes Geiger
Blick auf den Schlossberg liegt die Wohnhaus-      ging im Oktober der Spatenstich der GWS für
anlage zentral und ist die Innenstadt fußläufig    das Projekt „Grüne Gasse“ über die Bühne. Ü
Die Nutzung der Sonnenenergie durch Fotovoltaikanlagen auf dem Dach ist bei den Handelsketten mittlerweile beinahe schon all-
  täglich.                                                                                                        Foto: Allexxandar

  Heizen mit der Kühlung
  Österreichs Lebensmittelhandelsketten setzen nicht nur bei ihren Produkten auf Nachhaltig-
  keit. Auch bei den Filialen legen sie Wert auf umweltbewusste Bauweise und Betrieb.
                                                                                                            Von Ursula Rischanek

  D
           er 23. Oktober war ein denkwür-     liche Energiebedarf des rund 8.500 Qua-       auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Glei-
           diger Tag für die Großhandels-      dratmeter großen Leuchtturmprojektes,         ches gilt für den Strom: Alle Filialen und
           kette Metro, wurde doch in der      das etwa 20 Millionen Euro kostet, wird       die Zentrale in Salzburg werden mit
  niederösterreichischen Landeshauptstadt      über eine Fotovoltaikanlage am Dach ge-       Strom aus erneuerbaren Quellen in Öster-
  St. Pölten der weltweit erste Nullenergie-   deckt.                                        reich versorgt. Der Einsatz von LED-
  Markt des Unternehmens eröffnet. Sämt-       Auch im Logistikzentrum Wundschuh             Lampen wiederum bringt Einsparungen
  liche Baumaterialien wurden nach ökolo-      von Lidl Österreich, das mit dem ÖGNI-        von rund 340.000 Kilowattstunden pro
  gischen Standards ausgewählt, das Ge-        Siegel in Platin ausgezeichnet wurde, setzt   Jahr.
  bäude selbst, für das eine Zertifizierung    man auf Sonnenenergie, die mittels einer      Der Konzern setzt aber auch in einem
  nach BREEAM „Outstanding“ angestrebt         rund 5000 Quadratmeter großen Fotovol-        ganz anderen Bereich auf Nachhaltigkeit:
  wird, wurde in Holzbauweise errichtet.       taikanlage gewonnen wird. Die entste-         bei der Bodenverschwendung. Um diese
  Die Fassade besteht aus thermobehandel-      hende Abwärme wird für das Heizen ge-         künftig zu reduzieren, geht Lidl mit dem
  ter Fichte. Um auf eine Lüftungsanlage       nutzt. Für die Kühlung des rund 38.000        Verkaufsraum in die Höhe, so Matthias
  verzichten und gleichzeitig für Tageslicht   Quadratmeter großen Logistikzentrums          Raßbach, Geschäftsleiter für den Bereich
  sorgen zu können, wurden ausreichend         werden ausschließlich natürliche Kälte-       Immobilien bei Lidl Österreich. Die so-
  Fenster eingeplant. Über eine zentrale       mittel eingesetzt. Diese sollen ab heuer in   genannte Metropolfiliale hat zwei Ge-
  Steuerung können diese geöffnet werden,      allen neu und wiedereröffneten Filialen       schoße: Im Erdgeschoß befinden sich
  sodass das Gebäude mittels Querlüftung       unter anderem in Klima- und Kühlanla-         großzügige Parkmöglichkeiten mit viel
  ausreichend gekühlt wird. Beheizt wird       gen zum Zug kommen, unter anderem um          Tageslicht, über eine breite Rolltreppe ge-
  der Markt mit der Abwärme der Kältema-       Emissionen zu vermeiden. Heiz- und            langen die Kunden in den Verkaufsraum
  schinen – und das nur bis in eine Raum-      Kühlsystem für optimierte Energieeffi-        im oberen Stock. Die erste Filiale dieser
  höhe von zwei Metern. Auch Warmwasser        zienz sowie eine moderne Wärmepum-            Art in Österreich wird noch im Sommer
  wird mittels Abwärme erzeugt. Der rest-      pentechnik ermöglichen es Lidl generell,      in der Sagedergasse in Wien eröffnet.

16 | gewerbeflächen|-immobilien
NACHHALTIGKEIT •

                                                                                           i    Experten-Tipp

                                                                                           Wohlfühlfaktoren
                                                                                           am Arbeitsplatz
                                                                                           Aktuell lässt sich beobachten,
                                                                                           dass sich ein neuer Trend im Be-
                                                                                           reich der Büroimmobilien nach-
                                                                                           haltig manifestiert. Dabei handelt
                                                                                           es sich um die Optimierung der
                                                                                           „work life balance“ im Zuge der
                                                                                           Standortwahl, die sich sowohl aus
                                                                                           Nutzer- als auch Entwicklersicht
                                                                                           zu einem wesentlichen und ent-
                                                                                           scheidenden Bestandteil der
                                                                                                                   Anfor-
Der überwiegende Einsatz des Baustoffs Holz hat dem Spar-Supermarkt in Oberwart                                    derungen
den Anerkennungspreis beim burgenländischen Holzbaupreis 2016 in der Kategorie                                     an das Büro
„Gewerbliches Bauwerk“ eingebracht.                           Foto: SPAR Werner Krug                               4.0 eta-
                                                                                                                   bliert hat.
                                                                                                                   Schon wäh-
Ähnliche Projekte sind in der Pipeline: In   schiedlichen Universitäten und Fachhoch-                              rend der
Wien-Döbling soll über der künftigen         schulen zusammen. Der Studiengang                                     Projektie-
Lidl-Filiale ein Studentenheim entstehen,    Smart Building der FH Salzburg beispiels-                             rung neuer
an einem anderen Standort sind darüber       weise hat bereits zwei Mal wertvolle Ideen                            Büroobjekte
ein Kindergarten sowie eine Sporthalle       für die Planung neuer Märkte geliefert.       Mag. Stefan Wernhart, als auch in
geplant.                                     „Schwerpunkt diesmal war die Entwick-         MRICS Leitung           der Ent-
Bei Spar Österreich wird Nachhaltigkeit      lung eines energieautarken Supermarktes       Büroimmobilien          scheidungs-
in Bau und Betrieb ebenfalls großgeschrie-   durch weitere Energieeinsparungen, ei-        Foto: EHL               findung po-
ben: Bis 2014 hat das Unternehmen in         gene Energie-Erzeugung und Möglich-                                   tenzieller
Österreich jedes Jahr einen Klimaschutz-     keiten zur Speicherung“, beschreibt Berk-     Nutzer für einen neuen Standort
Supermarkt errichtet, in denen unter-        mann. Noch sei die komplette Umsetzung        spielt die umfassende Erhöhung
schiedliche Technologien zur Steigerung      eines solchen Marktes wirtschaftlich nicht    der Arbeitsplatzqualität eine im-
der Nachhaltigkeit getestet wurden – von     darstellbar, einzelne Komponenten fließen     mer stärker werdende Rolle. Zu-
Kälteanlagen über Beleuchtung bis zu um-     aber bereits in die Planung von neuen         sätzlich führt die Digitalisierung
fassender Barrierefreiheit. „Die Erkennt-    Standorten ein.                               dazu, dass sich die Anforderun-
nisse aus diesen Testmärkten sind in das     Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren         gen an den Arbeitsplatz verschie-
Spar-Bauhandbuch eingeflossen, das 2014      Quellen, meist aus österreichischen Was-      ben. Das Büro oder der Arbeits-
die erste ÖGNI-Serienzertifizierung er-      serkraftwerken, ist seit 2008 in allen Rewe   platz soll nicht mehr nur der
hielt. Seither ist jeder Spar-Supermarkt,    International AG Handelsfirmen sowie in       räumliche Ort sein, an dem man
der nach diesem Bauhandbuch neu- oder        den Lager- und Zentralstandorten gelebte      seinen Arbeitsalltag bestreitet.
umgebaut wird, ein Klimaschutz-Super-        Praxis. Durch die umweltfreundliche Pro-      Vielmehr dürfen und sollen sich
markt mit mindestens ÖGNI-Gold-Zer-          duktion dieser alternativen Energiefor-       Arbeit und Freizeit bei den Mie-
tifikat“, erklärt Spar-Unternehmensspre-     men werden über 3.100 Tonnen CO2 pro          tern moderner Büroobjekte in ge-
cherin Nicole Berkmann. Besonders Neu-       Jahr eingespart, heißt es im Rewe-Nach-       wissen Ebenen vermengen und
und grundlegende Umbauten würden die         haltigkeitsbericht.                           Potenziale zur Steigerung der Mit-
Installation von neuesten Technologien       Aber es soll auch Energie eingespart wer-     arbeiterzufriedenheit freisetzen.
für mehr Energieeffizienz wie zentrale       den: 2013 hat sich der Konzern das Ziel       Vielseitigere Büronutzungskon-
Kälteanlagen mit Kaskadenkühlung, Wär-       gesetzt, bis 2022 den Stromverbrauch je       zepte, attraktiv gestaltete Multi-
merückgewinnung und Betonkernaktivie-        Quadratmeter Verkaufsfläche um 7,5 Pro-       Purpose-Lounges, Konnektivität
rung sowie Full-LED, die im Bestand          zent im Vergleich zum Jahr 2012 zu ver-       sowie eine vielschichtige Versor-
nicht immer nachgerüstet werden können,      ringern. Mithilfe eines systematischen        gung im urbanen Umfeld sollen
ermöglichen. „Diese Technologien sparen      Energiemanagementprogramms und kon-           dabei helfen. In diesem Fahrwas-
Energie, CO2 und langfristig auch Geld       tinuierlicher Optimierung von stromin-        ser haben auch Co-Working-Spa-
ein“, so Berkmann. Derzeit würden im Be-     tensiven Prozessen wie Produktkühlung         ces und Shared-Office-Provider in
reich Energie und Logistik zwei bis fünf     und Beleuchtung konnte der Stromver-          Wien deutlich Schwung aufgenom-
Prozent Energie pro Jahr eingespart, bis     brauch je Quadratmeter Verkaufsfläche in      men und versuchen, das konven-
2050 sollen annähernd 100 Prozent Ener-      Österreich bereits um 2,8 Prozent gesenkt     tionelle Konzept „Arbeitsplatz“
gie aus erneuerbaren Quellen bezogen         werden.                                       noch weiter zu diversifizieren. Ü
werden. Allein in den Ausbau der Fotovol-    Das Nachhaltigkeitsdenken der Lebens-
taik auf Supermärkten wird auch 2017 eine    mittelhändler kommt nicht von ungefähr:       EHL Immobilien GmbH
Million Euro investiert. „Dazu testen wir    Angesichts des wachsenden Umweltbe-           Prinz-Eugen-Straße 8-10
ab Herbst den ersten reinen E-Lkw in         wusstseins der Konsumenten werden ent-        1040 Wien
Österreich“, sagt die Unternehmensspre-      sprechende Maßnahmen zunehmend zu             T +43-1-512 76 90-710
                                                                                                                                 Werbung

cherin. Bei den Nachhaltigkeitsbestrebun-    einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Ü          s.wernhart@ehl.at | www.ehl.at
gen arbeitet Spar im Übrigen mit unter-

                                                                                      gewerbe flächen|-immobilien |               17
„Einkaufszentren werden zur
      Bühne der Einzelhändler“
     Shoppingcenter müssen ihren Kunden mittlerweile mehr bieten als Einkaufsmöglichkeiten:
     nämlich ein Erlebnis.
                                                                                                              Von Ursula Rischanek

     W
                as haben Skydiven und Shop-
                pen gemeinsam? Es ist nicht        Von außen unspektakulär, beherbergt die Mall of the Emirates in Dubai nicht nur
                nur der Buchstabe „S“ am           mehr als 400 Shops, sondern auch eine Indoor-Skihalle         Foto: iStock.com/fototrav
     Wortbeginn. Beides wird demnächst unter
     einem Dach möglich sein. Und zwar im
     Volt Berlin, das voraussichtlich 2018 seine
     Pforten öffnet und Einkaufszentrum,
     Eventlocation und Hotel in einem sein
     wird. Das von Stararchitekt Jürgen Mayer
     H. entworfene Center wird nicht nur rund
     10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und
     ein Designhotel mit 160 Zimmern beher-
     bergen, sondern eben auch Sportattrak-
     tionen, die von Erlebnisanbieter Jochen
     Schweizer entwickelt wurden. So werden
     Besucher unter anderem in einem 15 Me-
     ter langen Wasserbecken auf einer künst-
     lichen Welle surfen und sich in einem

IMMOBILIEN-
PREISSPIEGEL 2017
Der Immobilien-Preisspiegel 2017 ist am 7. Juni 2017 neu erschienen und be-
inhaltet durchschnittliche Immobilienpreise auf Bezirksebene für nachfolgend
angeführte Objektkategorien:

QMietpreise für Büros
QMietpreise für Geschäftslokale
QMietpreise für Wohnungen
QVerkaufspreise für Baugrundstücke
QVerkaufspreise für Reihenhäuser
QVerkaufspreise für Einfamilienhäuser
QVerkaufspreise für (gebrauchte und neu errichtete) Eigentumswohnungen
QVerkaufspreise für Grundstücke zur Betriebsansiedlung
                                                                                                         IMMOBILIEN-PR
                                                                                                                          EISSPIEGEL
                                                                                                                                2017

Nähere Informationen und
Bestellmöglichkeit unter www.wkimmo.at
EINKAUFSZENTREN •

                                              etwa im Salzburger Europark, in den Ein-      Versorgungskauf. Im stationären Handel
                                              kaufszentren zu finden. Ein Trend, der sich   hingegen wird die Erlebniskomponente
                                              noch weiter verstärken wird. „Konsum-         immer wichtiger“, weiß Wild. Oder anders
                                              tempel werden zu Lifestyle-Hubs. Shop-        gesagt: Wer in ein Einkaufszentrum geht,
                                              ping ist für die Besucher nur eine Option     will nicht unbedingt etwas kaufen, sondern
                                              von vielen. Die Aufenthaltsqualität kann      etwas erleben. Daher investieren die Be-
                                              durch die Entwicklung von hybriden Kon-       treiber in öffentliche Zonen ohne Kon-
                                              zepten – mit einem Mix von Retail-, Gas-      sumdruck. Um mehr Aufenthaltsqualität
                                              tro-, Entertainment-, Bildungs- und Ge-       zu erzeugen, setzen sie auf Tageslicht,
                                              sundheitsangeboten – verbessert werden“,      Platz zum Bewegen, bequeme Sitzgele-
                                              heißt es dazu im „Retail Report 2018“ des     genheiten, Pflanzen und Wasser bis zu ei-
                                              Zukunftsinstituts.                            nem ausgeklügelten Beleuchtungs- und
                                              Der Grund für diese Entwicklung liegt im      Belüftungskonzept. „Die Center müssen
                                              Strukturwandel: Weltweit und somit auch       auch urbaner werden“, sagt Wild. Statt ge-
                                              in Österreich müssen sich Einkaufszen-        rader Gänge sind etwa Plätze und „Stra-
Marcus Wild, Vorsitzender der Spar-           tren angesichts gesättigter Märkte, sta-      ßen“ sowie fließende Übergänge zwischen
European-Shopping-Centers-                    gnierender Umsätze und zunehmender            innen und außen gefragt, die das Center
Geschäftsführung                Foto:   SES   Konkurrenz durch den Onlinehandel für         zur kleinen Stadt werden lassen. Um die-
                                              den härter werdenden Wettbewerb rüsten.       ses Bild abzurunden, setzen die Betreiber
                                              Dass die Zentren künftig mehr können          zunehmend auch auf Multifunktionalität
Windtunnel mehrere Meter in die Luft          müssen, davon ist auch Marcus Wild, Vor-      und bieten zusätzlich Dienstleistungen,
blasen können.                                sitzender der Spar-European-Shopping-         Service und Unterhaltung. Ein weiterer
                                              Centers-Geschäftsführung, die allein in       wichtiger Teil dieses Konzepts ist die Gas-
EKZ werden Lifestyle-Hubs                     Österreich 19 Shoppingcenter betreibt,        tronomie: War bisher ein Gastronomie-
In den USA ist die Symbiose von Einkauf       überzeugt. „Einkaufszentren werden zur        anteil von durchschnittlich sieben bis acht
und Unterhaltung längst Alltag: Neben         Bühne der Einzelhändler“, sagt Wild.          Prozent an der vermietbaren Fläche üb-
Geschäften finden sich dort immer öfter                                                     lich, steigt er nun auf zehn bis über zwölf
Golfabschlagplätze, Indoor-Kartbahnen         Erlebnis ist gefragt                          Prozent. Wobei neben dem Flächenanteil
und Ähnliches. Und in der Mall of the         Die Läden der Distributoren würden zu-        die Qualität der Betriebe zunimmt – so
Emirates in Dubai können die einen Ski-       nehmend aufwendiger und emotionaler           gibt es im Europark ein Haubenlokal.
fahren, während die anderen einkaufen. In     gestaltet, dementsprechend müssten die        „Die Gastronomiebetriebe sind ein biss-
Europa sind auch Schachklubs, Bibliothe-      Zentren den entsprechenden Rahmen da-         chen zu den Ankerstores der Einkaufszen-
ken oder Konzerthallen und Theater, wie       für bieten. „Der Onlinehandel dient dem       tren geworden“, erzählt Wild.             Ü

       Symbiose aus Licht, Natur und Architektur

       Am Rande eines Freilandgebietes gelegen, bietet dieses Objekt multifunktionale Bausubstanz mit Woh-
       nen und Arbeiten in Grünruhelage. Nur 15 Autominuten von der Grazer Innenstadt entfernt, ist diese
       Immobilie in exklusiver Lage ein hervorragendes Investment. Mit überschaubarem Aufwand können die
       Top-Büroräumlichkeiten auch als Wohnungen adaptiert werden.

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       -CTHPRGKSč

       Kontakt: Michael Pontasch-Hörzer, Raiffeisen Immobilien Steiermark GmbH
       Tel.: 0316/8036-2599, Fax: DW 2549, Mobil: 0664/53 45 495
       E-Mail: michael.pontasch-hoerzer@rlb-stmk.raiffeisen.at

                                                                                       gewerbe flächen|-immobilien |                      19
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