BÜROFLÄCHEN - NACHFRAGE AN QUALITÄT, ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT - WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN
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Österreichische Post AG | 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/arsenisspyros, pe-art (Montage) Retouren an Postfach 100, 1350 Wien DER REPORT 2 | 2017 www.ehl.at ÜBERANGEBOT AN DURCHSCHNITT VERMITTLUNG | VERWALTUNG BEWERTUNG | BAUMANAGEMENT BÜROFLÄCHEN – NACHFRAGE AN QUALITÄT, Die interessantesten Gewerbegrundstücke und Gewerbe- & Büroflächen
editorial Liebe Leser, es tut sich wieder etwas in Sachen Gewerbeimmobi- Apropos Shopping: Nach Jahren des Wachstums sinkt lien. Nach Jahren der Stagnation – unter anderem in Österreich die Zahl der Verkaufsflächen heuer be- bedingt durch die Wirtschaftskrise – haben Developer reits zum vierten Mal in Folge. Bis 2020 wird der und Investoren angesichts des konjunkturellen Auf- stationäre Handel gegenüber dem Höchststand im schwungs wieder Mut gefasst und zahlreiche Projekte Jahr 2013 rund acht Prozent an Fläche eingebüßt in Angriff genommen. Die meisten davon werden haben. Die Verkaufsfläche pro Einwohner wird dem- den heimischen Büromarkt beleben, und das beson- nach auf 1,5 m² zurückgehen, der Höchststand 2013 ders in Wien. Entlang verschiedener Achsen sind dort lag bei 1,8 m². Damit wird der Kampf um Top-La- topmoderne Bürogebäude entstanden oder noch im gen verschärft, während weniger gute Lagen, seien es Entstehen, etwa im Gebiet rund um den Haupt- Einkaufszentren oder Einkaufsstraßen, weiter verlie- bahnhof, in der Donaucity/Lassallestraße oder in der ren. Das Interesse internationaler Retailer am öster- Foto: Foto Andraschek Muthgasse in Wien-Döbling. Doch auch aus dem reichischen Markt ist übrigens groß: In den letzten Westen gibt es Neues zu berichten – lesen Sie in der zwei Jahren haben 69 internationale Einzelhändler neuesten Ausgabe unseres Sonderheftes alles über den Markteintritt in die Alpenrepublik gewagt. neue Projekte, Angebot und Nachfrage sowie Preis- entwicklungen am heimischen Gewerbeimmobilien- Doch nicht nur Retailer wollen hier Fuß fassen, auch markt. zahlreiche internationale Hotelketten haben Öster- reich auf ihrer To-do-Liste. Sie zieht es dabei nicht Dazu gehören natürlich auch Logistikimmobilien. nur nach Wien, sondern auch in die Landeshaupt- Neue Projekte bereichern in diesem Segment eben- städte, die vor allem für Low-Budget-Hotels von In- falls den Markt, der im Übrigen von Veränderungen teresse sind. gekennzeichnet ist. Nicht mehr nur große Logistik- zentren am Stadtrand sind gefragt, sondern zuneh- All diese Immobilien haben in der Regel eines ge- mend auch kleinere Verteilstellen im Inneren der meinsam: Sie werden nachhaltig geplant und betrie- Städte. Der Grund dafür sind die Konsumenten. In ben. In diesem Zusammenhang ist eine Berufsgruppe Zeiten des boomenden Onlinehandels wollen sie die nicht mehr aus der Immobilienwirtschaft wegzuden- bestellte Ware so rasch wie möglich geliefert bekom- ken: die Facility-Manager. Nach ÖNORM EN men. Die Folge davon ist, dass die Logistiker näher 15221-1 wird unter Facility-Management die Inte- zu den Kunden, sprich in die Städte, rücken – etwa gration von Prozessen innerhalb einer Organisation dadurch, dass leer stehende Geschäftslokale in Abhol- zur Erbringung und Entwicklung der vereinbarten oder Servicestationen umgewandelt werden. Leistungen, welche zur Unterstützung und Verbesse- rung der Effektivität ihrer Hauptaktivitäten dienen, verstanden. Dementsprechend intensiv und umfas- send sind sowohl die Ausbildung der Facility-Mana- ger als auch das Berufsbild. Viel Spaß mit der neuen Ausgabe wünscht Ihre Ursula Rischanek www.generalirealestate.at gewerbe flächen|-immobilien | 3
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i n h a l t COVERSTORY REGION DONAURAUM Der Stillstand ist vorüber 8 Erfolgskonzept INKOBA 20 Am Markt für Gewerbeimmobilien tut sich wieder etwas: In der INKOBA Salzkammergut-Nord haben sich elf Ge- Rege Neubautätigkeit, aber wenig Nachfrage kennzeichnen meinden zusammengefunden, um gemeinsam Betriebsan- aktuell den Büromarkt. Logistikflächen wiederum sind ge- siedlung in der Region voranzutreiben. Die Vertreter im sucht, das Angebot kann den Bedarf nicht immer decken. Raum Gmunden haben den Gemeindeverband „Interkom- Und während der Hotelmarkt noch nicht gesättigt ist, munale Betriebsansiedlung Salzkammergut-Nord“ endgültig herrscht bei Einzelhandelsimmobilien nahezu Stillstand. aus der Taufe gehoben. Österreichs Super-Logistik-Immobilie 22 Deutsche Logistik Holding baut in der Nähe von Wien Österreichs größten Logistik-Campus. REGION WESTÖSTERREICH Digitalisierung im Facility-Management 12 Für die Immobilienwirtschaft ist das Facility-Management Standortpolitik mit Weitblick 28 von großer Wichtigkeit. Technik, Bewirtschaftung sowie die Weltweit stellen viele Fabriken die Produktion ein. Übrig Verwaltung einer Immobilie werden dabei in einem Gesamt- bleiben große Flächen und leer stehende Gebäude. Städte prozess gesteuert und zusammengefasst. Das gilt auch für und Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen, denn Umbau, Erweiterung und Nutzungsänderung einer Immobi- ohne Revitalisierungsmaßnahmen drohen Verfall und Nie- lie. dergang ganzer Ortsteile. Heizen mit der Kühlung 16 Österreichs Lebensmittelhandelsketten setzen nicht nur bei REGION SÜDÖSTERREICH ihren Produkten auf Nachhaltigkeit. Auch bei den Filialen le- gen sie Wert auf umweltbewusste Bauweise und Betrieb. Top-Lage 32 Nicht nur im internationalen Vergleich, auch innerhalb Einkaufszentren werden zur Bühne 18 Österreichs gilt: Der Süden des Landes ist selbst bei Gewer- Shoppingcenter müssen ihren Kunden mittlerweile mehr beimmobilien in Toplagen ein günstiger Standort. bieten als Einkaufsmöglichkeiten: nämlich ein Erlebnis. Impressum 37 www.generalirealestate.at 6 | gewerbeflächen|-immobilien
STANDORT ÖSTERREICH • Wien erfreut sich bei internationalen Investoren großer Beliebtheit. Foto: iStock.com/JacobH Internationale Aufmerksamkeit Der Standort Österreich befindet sich im Aufwind. Erstmals wurden über 300 internationale Unternehmen bei der Ansiedlung betreut. Forschende Firmen und Start-ups haben sich da- bei verdoppelt. D ie zum Wirtschaftsministerium und internationale Startups. Die For- pelt. Investitionen von rund 124 Millio- ressortierende Betriebsansied- schungsprämie und das Start-up-Paket nen Euro wurden dadurch in Österreich lungsagentur ABA – Invest in unterstreichen dies. getätigt. Dies gilt als starkes Zeichen für Austria legte eine Rekordbilanz vor. Der die Qualität des Forschungsstandorts. Als Standort Österreich ist im Aufwind. Ge- Starkes Interesse Teil der Gründerland-Strategie des Wirt- meinsam mit den Regionalgesellschaften Aus dem traditionell stärksten Investoren- schaftsministeriums betreut die ABA auch konnte die ABA im Vorjahr 319 neue in- land Deutschland kamen im Vorjahr 116 internationale Start-ups bei der Gründung ternationale Unternehmen ansiedeln. Das Unternehmen nach Österreich – und da- in Österreich. 2016 konnten wurde die entspricht einem Plus von über sieben mit um rund 13 Prozent mehr als im Jahr Zahl der angesiedelten Start-ups auf 18 Prozent. Damit wurde erstmals die Schall- davor. Stark steigend ist auch das Engage- verdoppelt. mauer von 300 Ansiedlungen durchbro- ment aus China. Zwölf chinesische Unter- chen. nehmen siedelten sich 2016 mit Unter- Der Länder-Vergleich stützung der ABA im Land an. Rund 70 Auch 2016 siedelte sich mit 155 die Mehr- Neue Investitionen Unternehmen kamen aus den CEE/SEE- zahl der internationalen Unternehmen in Die mit den Rekord-Ansiedlungen ver- Ländern. Am stärksten vertreten waren der Hauptstadt Wien an. Stärkstes Bun- bundenen Investitionen im Land sind hier Ungarn, Slowenien, die Slowakei und desland nach Wien war Salzburg mit 31 2016 um 42 Prozent auf 705,22 Millionen Russland. Betriebsansiedlungen, gefolgt von Kärn- Euro gestiegen. Die Wirtschaft erwartete ten mit 27 und Oberösterreich mit 23 An- insgesamt ein erfolgreiches Jahr 2017 für Frischer Wind siedlungen. Danach folgen Tirol mit 22, die heimische Wirtschaft. Der positive Mehr als zehn Prozent der von der ABA die Steiermark mit 21, Niederösterreich Ausblick wurde sogar übertroffen. Die 2016 bei der Ansiedlung beratenen inter- mit 20 internationalen Betriebsansiedlun- Unternehmen rücken trotz internationa- nationalen Unternehmen betreiben For- gen. Elf in Vorarlberg und sieben im Bur- ler Krisen und Unsicherheiten wieder den schung und Entwicklung. Die Zahl der an- genland runden die steigenden Werte in Optimismus in den Vordergrund. gesiedelten F&E-treibenden Firmen hat allen Bundesländern und somit die Ten- Viele internationale Betriebe siedeln sich sich 2016 von 16 auf 35 mehr als verdop- denz ab. Ü in Österreich an, weil die Drehscheiben- funktion in Richtung Ost- und Südosteu- ropa geschätzt wird. Dazu kommen die Über die ABA – Invest in Austria qualifizierten Fachkräfte sowie Öster- Die ABA – Invest in Austria ist eine im Eigentum des österreichischen reichs Stabilität und Rechtssicherheit. In Wirtschaftsministeriums stehende Betriebsansiedlungsgesellschaft. Sie einem schwierigen geopolitischen Umfeld berät interessierte Unternehmen kostenlos bei der Standortwahl, in ar- gewinnen diese Erfolgsfaktoren an Bedeu- beits- und steuerrechtlichen Fragen, hilft bei der Suche nach Kooperati- tung. Der Trend geht bewusst in Richtung onspartnern und unterstützt im Kontakt mit Behörden. Attraktivität für forschende Unternehmen gewerbe flächen|-immobilien | 7
Der Stillstand ist vorüber Am Markt für Gewerbeimmobilien tut sich wieder etwas: Rege Neubautätigkeit, aber wenig Nachfrage kennzeichnen aktuell den Büromarkt. Logistikflächen wiederum sind gesucht, das Angebot kann den Bedarf nicht immer decken. Und während der Hotel- markt noch nicht gesättigt ist, herrscht bei Einzelhandelsimmobi- lien nahezu Stillstand. Von Ursula Rischanek D er Wiener Büromarkt, der den größ- (22.500 m²) und Quartier Belvedere Central 3 ten Teil des heimischen Marktes aus- und 4 beim Hauptbahnhof (32.000 m²). 2018 macht, wächst weiter. Angesichts der geht es munter weiter: Da wird das Angebot regen Neubautätigkeit steht diesem sowohl an modernen Büroflächen um weitere rund heuer als auch im nächsten Jahr ein gewaltiger 300.000 Quadratmeter aufgestockt. „Im Flächenzuwachs bevor: Allein heuer kommen nächsten Jahr kommen nämlich sowohl der nach Angaben von Otto Immobilien rund Austria Campus (200.000 m²) als auch The 150.000 m² an neuer Bürofläche hinzu. Dazu Icon (74.200 m²), beides Entwicklungen der gehören neben dem Square Plus 1 in Heili- Signa Holding, auf den Markt“, sagt Stefan genstadt (28.000 m²) unter anderem der Orbi Wernhart, Leiter Bürommobilien bei EHL Tower in Erdberg (21.600 Immobilien. Letzterer wurde übrigens im m²), Denk 3 beim Prater Sommer an die Allianz verkauft. Insgesamt weist Wien knapp elf Millionen Quadratmeter an Büroflächen auf, davon sind aber nur etwa die Hälfte Auf 25 Hektar entsteht mit dem Quartier Belve- dere ein neuer Stadtteil und somit eines der größ- ten Stadtentwicklungsge- biete Europas. Foto: Redl Luftbildservice 8 | gewerbeflächen|-immobilien
COVERSTORY • wirklich moderne Flächen. sagt Weinberger. Auf den Markt würden Pipeline: 2018 soll der Startschuss für den Die Nachfrage hält – zumindest derzeit – jedoch viele Großflächen kommen, die da- neuen Office Park 4 am Flughafen Wien allerdings mit dem wachsenden Angebot her schwierig zu vermieten seien. Parallel fallen. Nach der Fertigstellung im Jahr nicht Schritt: nach Angaben des Vienna dazu würden Unternehmen nicht so 2020 sollen in der sogenannten „Airport Research Forums (VRF), dem die größten schnell wachsen, und auch der Zuzug nach City“ zusätzliche 25.000 Quadratmeter an Wiener Gewerbemakler angehören, wur- Wien sei nicht so stark, erklärt Weinber- Büro- und Konferenzflächen zur Verfü- den in den ersten neun Monaten dieses ger. gung stehen. „Die Nachfrage an Büros am Jahres insgesamt 74.200 m² an modernen Einig sind sich die beiden Experten darin, Flughafen ist so groß, dass unsere beste- Büroflächen und somit um 63 Prozent we- dass der Zuwachs an modernen Flächen henden Flächen mittlerweile nahezu voll niger als im Vergleichszeitraum des Vor- vor allem ältere, nicht mehr ganz zeitge- sind“, sagte Günther Ofner, Vorstand der jahres vermietet. Im dritten Quartal 2017 mäße Büros unter Druck bringt und Ei- Flughafen Wien AG. In Wien sind eben- fanden sogar nur rund 19.600 m² an mo- gentümer zum Handeln zwingt. „Eine falls weitere Büroflächen geplant: etwa auf dernen Büroflächen in Wien einen neuen Möglichkeit besteht darin, diese Flächen dem Areal des ehemaligen Hauptzollam- Mieter. Das waren um 79 Prozent weniger in Wohnungen umzuwandeln, die nach tes, wo mit dem Triiiple in den nächsten als im Vergleichsquartal 2016. Im Vorjahr wie vor gefragt sind“, sagt der RIV-Chef. Jahren nicht nur 480 Eigentumswohnun- sei die Vermietungsleistung – laut VRF „Letztere sind in der Innenstadt ohnehin gen und 670 kleine Apartments, sondern wurden 270.000 m² an modernen Büro- intelligenter als Büros.“ Ebenso überzeugt auch 11.000 Quadratmeter Büroflächen flächen angemietet – hoch gewesen, so sind die beiden, dass der Trend zu Büro- entstehen sollen, oder Wernhart, der die durchschnittliche Miete agglomerationen, wie etwa rund um den im neuen Stadtteil Fo- bei Neubauprojekten mit 16,50 €/m² Hauptbahnhof, in der Innenstadt, entlang rum Donaustadt in netto, über den gesamten Markt gesehen der Lassallestraße oder in Erdberg-Neu Kagran. Projektier- mit 14,30 €/m² netto, beziffert. Er be- Marx, anhalten wird. „Für den klassischen ter Baubeginn dafür zeichnet die Nachfrage trotz des heurigen Büronutzer steht ein U-Bahn-Anschluss ist 2018. Einbruchs dennoch als „gesund“ und sieht auf der Anforderungsliste ganz oben“, sagt Die Donaucity gehört keinen Grund zur Besorgnis: Zwar könne Wernhart. „Auch auf die Kosten wird im- ebenfalls zu den die Leerstandsrate, die im modernen Bü- mer mehr geschaut und in diesem Zusam- beliebtesten Büro- robestand derzeit bei 5,3 Prozent, im Ge- menhang auf Flächeneffizienz“, er- agglomerationen Wiens. samtbestand bei 5,6 Prozent liegt, im gänzt Weinberger. Das Vorhanden- Foto: iStock.com/LordRunar nächsten Jahr kurzfristig steigen. „Die sein von Infrastruktur in Form von Nachfrage zeigt jedoch, dass die Flächen Restaurants und Einkaufsmöglich- absorbiert werden können“, ist Wernhart keiten, auch unter dem Aspekt, sich überzeugt. Immerhin gebe es noch viele außerhalb des Gebäudes bewegen zu Unternehmen, die über mehrere Stand- können, sowie Freiräume innerhalb orte verstreut oder in alten, nicht mehr oder rund um die Bürogebäude sowie zeitgemäßen Büros eingemietet seien. Pe- offene Strukturen stehen auf der ter Weinberger, Geschäftsführer der Raiff- Wunschliste der Mieter ganz oben. eisen Immobilien Vermittlung (RIV), sieht „Der Trend zum neuen Arbeiten ist die Entwicklung weniger optimistisch. in Wien angekommen“, ist Wernhart „Gesucht sind überzeugt. Kleinflächen zwi- Aber auch für die Folgejahre sind schen 100 und 300 bereits Projekte Quadratmetern“, in der gewerbe flächen|-immobilien | 9
Das Moxy Hotel am Vienna Airport ist das Erste in Österreich, weitere sollen folgen. Foto: MOXY Vienna Airport Wien ist mit diesem Zuwachs an Büroflä- kimmobilien deutlich erhöht. Vor allem Die gewerblichen Grundstückspreise stei- chen in bester Gesellschaft, ist doch in innerstädtisch seien daher neue Konzepte gen allerdings, weil Wohnbauträger der- zahlreichen Metropolen weltweit ein re- gefragt, wie etwa die Umnutzung von leer- zeit auch gewerblich gewidmete Grund- gelrechter Büro-Bauboom zu bemerken. stehenden Erdgeschoß-Geschäftsflächen stücke in der Erwartung einer Umwid- Laut Immobilienberatungsunternehmen oder nicht mehr zeitgemäßen Bürogebäu- mung kaufen. Aktuell zahlt man für Ge- Cushman & Wakefield (C&W) werden al- den, heißt es etwa im Logistikbericht von werbegrundstücke in Wien abhängig von lein bis Ende 2019 weltweit mehr als 65 Otto Immobilien. „Aufgrund der geänder- Lage und Größe zwischen 200 und 350 Millionen Quadratmeter an neuen Büro- ten Kundenbedürfnisse wollen viele Lo- Euro pro Quadratmeter. Mieter müssen flächen auf den Markt kommen. Dieses gistik-Dienstleister noch näher am Ver- pro Quadratmeter je nach Lage, Qualität Neubauvolumen entspreche dem gesam- braucher sein und suchen derzeit Objekte und Ausstattung zwischen 2,50 und sechs ten Büroflächenbestand von Washington in zentraler bzw. zentrumsnaher Lage, was Euro pro Quadratmeter netto berappen. D.C., Dallas, London, Singapur und freilich am entsprechenden Angebot Damit liegen die Nettomieten nach wie Shanghai. Umgerechnet auf den Wiener scheitert“, weiß Tina Steindl, Teamleiterin vor unter dem europäischen Durchschnitt Gesamtbestand an Büroflächen ist das die für Industrie-, Gewerbe- und Logistikflä- von 7,30 Euro je m² und Monat. Wien ge- sechsfache Menge. Global betrachtet, chen bei Otto Immobilien. Gesucht wer- hört dem Marktbericht zufolge zu den sie- bleibt die Nachfrage mit rund 48 Millio- den vor allem moderne Logistik- und In- ben für Industrie und Logistik wichtigen nen Quadratmetern im Zeitraum 2017 bis dustrieflächen bis 5000 Quadratmeter, das Regionen in Österreich – neben den Bal- 2019 aber deutlich hinter dem Angebot Angebot kann die Nachfrage jedoch kaum lungsräumen von St. Pölten/Krems, Parn- zurück, womit auch in anderen Städten decken. Zunehmend gefragt werden auch dorf/Kittsee/Heiligenkreuz, Graz/Le- der Leerstand ansteigen wird. Aber auch Flächen zwischen 1500 bis 3000 Quadrat- oben, Klagenfurt/Villach, Linz/Wels/ Cushman & Wakefield geht nicht davon metern. Die nach wie vor attraktivsten La- Enns und Salzburg. aus, dass zu viel gebaut wird, da potenzielle gen für Industrie- und Logistikimmobi- Mieter neuen, modernen Flächen den lien in Wien sind weiterhin der Süden, der Hotels sind heiß begehrt Vorzug vor älteren Büros geben. „Diese Südosten sowie das Umland. Rund 70 Ein reges Interesse am Standort Wien, Entwicklung heißt aber auch, dass man Prozent der lokalen Flächennachfrage aber auch an anderen Tourismusregionen, sich etwas mit den Büros im Altbestand konzentriere sich auf dieses Gebiet, sagt registriert EHL-Experte Wernhart von- überlegen muss“, sagt Weinberger. Wie Steindl. Aktuell wird etwa in Enzersdorf seiten internationaler Hotelketten. Zwar beispielsweise die Umwandlung derselben an der Fischa südöstlich des Flughafens sei der Fünf-Sterne-Bereich in Wien ge- in Wohnungen. Schwechat ein Logistikpark errichtet. Be- sättigt, aber in den anderen Bereichen sei reits fertig gestellt ist die Erweiterung des noch einiges möglich: „Das reicht von Logistikimmobilien wandeln sich Logistikzentrums Wien Nord – zu den be- Hostels über Budget-Hotels bis zu Bouti- Veränderungen stehen auch dem Logis- reits vorhandenen 44.000 m² sind im Ge- quehotels.“ Kein Wunder, steigt doch der tikmarkt bevor. Die steigende Nachfrage werbepark Eibesbrunn weitere 24.000 m² Bedarf an Betten angesichts der wachsen- nach sofortigen Lieferdiensten (Same- dazugekommen. Flächenreserven und so- den Touristenströme. So werden allein in day-, Two-hour-delivery-Lieferung) hat mit Potenzial für Projekte gibt es aber der Bundeshauptstadt für heuer mehr als den Bedarf nach Optimierungen der Lie- auch noch im Osten der Bundeshauptstadt 15 Millionen Übernachtungen erwartet. ferketten und die Ansprüche an Logisti- entlang der S2. Auf den heimischen Markt spitzt beispiels- 10 | gewerbeflächen|-immobilien
COVERSTORY • mer einen der höchsten Werte in Europa bei der Verkaufsflä- chendichte. Bis 2020 werde der stationäre Handel gegenüber dem Höchststand im Jahr 2013 um rund acht Prozent an Fläche ein- gebüßt haben. Die Verkaufsfläche pro Einwohner werde demnach auf 1,5 m² zurückgehen, der Höchststand 2013 lag bei 1,8 m². RegioData zufolge entspricht das einem Minus von ungefähr 1,5 Millionen Quadratmetern oder 210 Fußballfeldern. Gründe für den Flächenrückgang sind steigende Kosten und wachsende In- ternetumsätze. Modehandel und Drogerien expandieren weiter, Rückgänge gibt es bei Schuhen und Spielwaren. Das spiegelt sich auch in der Bautätigkeit wider: Insgesamt ent- stehen heuer rund 50.000 Quadratmeter an neuen Geschäftsflä- chen – damit ist die Zahl neuer Verkaufsflächen sowohl in Ein- kaufs- als auch in Fachmarktzentren so gering wie seit sieben Jah- ren nicht mehr. Eines der neuen Projekte ist das Einkaufszentrum in der vor Kurzem fertig gestellten Unternehmenszentrale der Post in Wien-Landstraße mit rund 5.500 m² Verkaufsfläche. Wei- tere 20.000 m² Flächen sind im Zuge der Erweiterung des Huma Nach der Erweiterung stehen im Huma eleven nun insgesamt eleven in Wien-Simmering dazugekommen. Das von der SES 50.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Foto: Robert Fritz Spar European Shopping Centers betriebene Einkaufszentrum bietet nun insgesamt 50.000 m² Verkaufs-, Gastro- und Dienst- leistungsfläche. Darüber hinaus baut die SES den Murpark in weise der niederländische Investor und Marriott-Partner Vastint Graz um weitere 6.500 m² aus: 15 neue Shops entstehen, die Er- Hospitality B.V. Er hat erst vor Kurzem mit dem Moxy-Hotel öffnung des Erweiterungsbaus ist für 2018 geplant. In Wien ma- am Vienna Airport (405 Zimmer) das erste Budget-Luxury-Hotel nagt SES seit 2015 die Einkaufsstraße aspern Seestadt; heuer der Marriott-Gruppe eröffnet. Nun sucht Vastint Hospitality wurde dort mit dem Bau des Seeparkquartiers begonnen. Die nach weiteren Grundstücken in Wien und in den Landeshaupt- Fertigstellung ist für 2019 geplant. Ein Shoppingquartier mit städten. Gemäß dem 2012 mit Marriott International abgeschlos- rund 10.000 m² verpachtbarer Fläche und ein Hotel mit 85 Zim- senen Agreement sollen mindestens 50 Limited-Service-Hotels mern sollen auch in Lienz in Osttirol entstehen. Geplanter Bau- der Marke Moxy errichtet werden. Mindestens 13 davon sollen beginn ist 2018. Für Einkaufszentren sowie für Innenstädte gilt in Österreich und Deutschland stehen. Schon im Frühjahr 2019 nach wie vor eines: Gut frequentierte Lagen sind, so Weinberger, soll das Holiday Inn Vienna – South von Immofinanz und Novum heiß begehrt. „Das Problem sind die Nebenlagen, diese sind nur Hotel Group mit 201 Zimmern in Betrieb gehen. Experten gehen schwer oder kaum zu vermieten“, sagt Weinberger. Ü davon aus, dass aktuell rund 50 Hotelgesellschaften einen Stand- ort in Wien suchen, aber auch Bregenz und Innsbruck gelten ge- rade im Low-Budget-Bereich als interessantes Pflaster. Aber nicht nur Betreiber, sondern auch Investoren sind auf der Peter Weinberger, Geschäftsführer Raiffeisen Immobilien Vermitt- lung, registriert eine starke Nachfrage nach Geschäften in Top-Lagen. Foto: Petra Spiola Suche nach Hotels. „Die Nachfrage der Investoren nach Hotelimmobi- lien in Österreich ist weiterhin hoch. Nach der hohen Zahl an Transaktionen im Vorjahr besteht allerdings eine Verknappung auf der Angebotsseite, weshalb 2017 bisher noch keine großvolumigen Transaktionen stattgefunden haben. Dies erhöht den Druck auf die Renditen am Hotelinvest- mentmarkt, welche in den kommenden Quartalen noch weiter nachgeben könnten“, sagt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE Österreich. Der Hotelinvestmentmarkt in Österreich verzeichnete mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 700 Millionen Euro im vergangenen Jahr einen neuen Was wäre, wenn Allzeit-Rekord. eine stylishe Industriebau-Architektur Ihre Unternehmensidentität widerspiegelt. Einzelhandel: Flächen sinken Was wäre, wenn Ihr Produktionsbetrieb mit einem imposanten Die Verkaufsflächen im österreichischen Einzelhandel sinken Firmengebäude beeindruckt. Einem Gebäude, das Ihnen heuer das vierte Jahr in Folge. Demnach geht der Standortberater zugleich ökologische, ökonomische und funktionale Vorteile RegioData von einem Rückgang der Verkaufsfläche um 200.000 bietet. Dann haben Sie mit DELTA einen Architekturexperten m² aus. Mit 1,7 m² pro Einwohner hat Österreich aber noch im- an Ihrer Seite, der neue Werte schafft. DELTA. Die Gebäudenker. www.delta.at
Unverzichtbar! Digitalisierung im Facility-Management Für die Immobilienwirtschaft ist das Facility-Management von großer Wichtigkeit. Technik, Bewirtschaftung sowie die Verwaltung einer Immobilie werden dabei in einem Gesamtpro- zess gesteuert und zusammengefasst. Das gilt auch für Umbau, Erweiterung und Nutzungs- änderung einer Immobilie. Von Christian Wieselmayer D as Ziel des Facility-Managements Bereiche Facility-Management Das Technische Facility Management ist es, die optimale Nutzung und Das Facility-Management wird in die Be- umfasst alle Leistungen, die zum Betrei- Rentabilität des Gebäudes in der reiche technisches Facility-Management ben und Bewirtschaften der baulichen und Nutzungsphase zu erreichen. Zudem muss (TFM), infrastrukturelles Facility-Ma- technischen Anlagen eines Gebäudes er- für die Gewährleistung der Marktfähigkeit nagement (IFM) und kaufmännisches Fa- forderlich sind, und sorgt für die Funkti- die Sicherung einer dauerhaften Werter- cility-Management (KFM) unterteilt. Das onsfähigkeit dieser Anlagen. Leistungen haltung von Immobilien vorgenommen Flächenmanagement wird in der Regel als sind u.a. Energie- und Umweltmanage- werden. Das heißt, optimale Nutzung so- Fundament für das technische, infrastruk- ment, Umbauten, Sanierungen, Moderni- wie Rentabilität und der Werterhalt einer turelle und kaufmännische Management sierungen, Mängelanalyse, Informations- Immobilie müssen Hand in Hand gehen. angesehen. management, Betreiben der technischen 12 | gewerbeflächen|-immobilien
FACILITY-MANAGEMENT • „Für einen hundertprozentigen Schutz „In der Wartung von haustechnischen „Großes Potenzial sehe ich in der früh- bei Eigenheimen und Gewerbeimmobi- Anlagen benutzen wir ein eigens entwi- zeitigen Einbindung des Facility-Ma- lien muss die Sicherheitslösung indivi- ckeltes CAFM (Computer Aided Facility- nagements in der Planungsphase. Denn duell geplant und professionell aufge- Management). Damit werden die geplan- hier werden bereits die entscheidenden setzt sein. Das hat einen einfachen ten und ungeplanten Wartungen elektro- Weichen für einen Großteil der Gesamt- Grund – alles muss ineinandergreifen. nisch in einzelnen Schritten abgebildet. kosten während der späteren Nutzung Zuerst die Analyse, welche Risiken es Dies ermöglicht ein effizientes Dispat- von Gebäuden gestellt. Diese Überlegung gibt, dann die Planung, welche Metho- ching und Reporting auf Knopfdruck“, würde dem ganzheitlichen Ansatz von den die Risiken minimieren können“, Manfred Blöch, MBA, Geschäftsführer Facility-Management im Sinne einer Le- Hans-Georg Chwoyka, Geschäftsführer Facilitycomfort. benszyklusbetrachtung entsprechen“, Foto: iStock.com/EtiAmmos ÖWD security & services. Foto: Facilitycomfort Michael Moshammer, Geschäftsführer Foto: ÖWD security & services IFM Immobilien Facility Management und Development GmbH. Foto: Julia Wegerer Anlagen sowie die Gewährleistungsverfol- setzung einer gemeinsamen Wertschöp- dabei ist die Pflichtenübertragung und das gung. fungskette von Planen, Bauen, Betreiben Delegieren, damit alle aus Bescheiden, Das infrastrukturelle Facility-Manage- immer mehr an Bedeutung. Das Bild des Gesetzen und sonstigen Richtlinien resul- ment umfasst alle geschäftsunterstützen- Facility-Managements hat sich gewandelt tierenden Auflagen eingehalten werden den Dienstleistungen, welche die Nutzung und ist in vielen Bereichen schon thema- und ein rechtskonformer Betrieb des Ge- von Gebäuden verbessert. Leistungen sind tisch in der Managementebene von Un- bäudes gewährleistet ist. Hier ist eine u.a. die Reinigung und Pflege der Immo- ternehmen angekommen. Die Bewirt- große Sensibilisierung für das Thema ein- bilie, Telekommunikation, Hausmeister- getreten und bis in die Managementebene sowie Winter- und Gärtnerdienste, Si- vorgedrungen, da Geschäftsführer erkannt cherheitsdienste, Waren- und Logistik- Ohne Hilfestellung durch das haben, dass eine unzureichende Wahrneh- dienste, die Ver- und Entsorgung sowie die Facility-Management können mung der Betreiberverantwortung in letz- Parkraumbetreibung. sich angestrebte Gütesiegel ter Konsequenz auch sie treffen kann. Das kaufmännische Facility-Manage- schnell als Wunschvorstellung ment umfasst alle kaufmännischen Leis- Daten verfügbar machen tungen aus den Bereichen technisches Fa- herausstellen. Eine wichtige Grundlage für die Wahr- cility-Management und infrastrukturelles nehmung der Betreiberverantwortung bil- Facility-Management unter Beachtung den das Wissen über die Anlagen und die der Immobilienökonomie. Leistungen schaftung von Gebäuden wurde zuneh- Kenntnis und Verfügbarkeit der Daten. sind u.a. Buchhaltung, Controlling sowie mend als strategisches Managementin- Durch die zunehmende Technisierung der die Kostenplanung und -kontrolle, das strument erkannt und hat die ursprünglich Gebäude werden die Aufwände für die Vertragsmanagement, das Vermietungs- rein operativen Gesichtspunkte und An- technische Gebäudeausrüstung zuneh- wesen und das Beschaffungsmanagement. sätze erweitert. Ein wesentliches Thema mend umfangreicher und komplexer. Es dabei ist die Betreiberverantwortung. stellen die damit verbundenen Anforde- Trends im Facility-Management Denn Nutzer von Gebäuden setzen vo- rungen und Auflagen für Inspektion, War- Die Wahrnehmung der Betreiberverant- raus, dass Gebäude sicher sind. Das muss tung und Instandhaltung zur Gewährleis- wortung und die Digitalisierung stellen vom Eigentümer aber auch Betreiber bzw. tung eines rechtssicheren und nachhalti- wesentliche Trends im Facility-Manage- Facility-Management-(FM-)Dienstleister gen Betriebes immer größere Herausfor- ment dar. Daneben gewinnt auch die Ziel- sichergestellt werden. Ein wichtiger Punkt derungen an die Eigentümer, Betreiber gewerbe flächen|-immobilien | 13
Foto: iStock.com/vm und Dienstleister dar. Damit wird auch der wende verstärkt aufkam, wurde es zu- es für realistisch, den Verbrauch von Rei- Umfang der Daten zunehmend komplexer nächst in der Immobilienwirtschaft als nigungs- und Pflegemitteln um zehn bis und somit der Dokumentationsaufwand Modewelle abgetan. Doch inzwischen gibt 25 Prozent verringern zu können. Insge- größer. Generell gewinnt das Thema der es gewichtige ökonomische Gründe, dank samt zählt eine im vergangenen Jahr ver- Digitalisierung auch im Facility-Manage- deren sich das Nachhaltigkeitskonzept fest öffentlichte Übersicht 16 Facility-Ma- ment zunehmend an Priorität, nicht zu- etablieren konnte. Da sind zunächst die in nagement-Prozesse auf, die einen Bezug letzt durch die Ansätze des Building Infor- den zurückliegenden Jahren sprunghaft zu Green Buildings haben. Das unter- mation Modeling (BIM) und die Errei- gestiegenen Energiekosten. Vor diesem streicht die Komplexität dieses Ansatzes. chung eines durchgehenden Prozesses Hintergrund schlägt sich ein ressourcen- schonendes Gebäudekonzept unmittelbar Potenzial noch lange in der „zweiten Miete“ nieder – also einer nicht ausgeschöpft Betreiberverantwortung und niedrigeren Betriebskostenabrechnung. Derzeit ist jedoch das Potenzial von Green Digitalisierung stellen wesent- Ein geringerer Energieverbrauch allein Buildings aus Sicht des Facility-Manage- macht aber noch kein Green Building. ments nicht einmal ansatzweise ausge- liche Trends im Facility- Entsprechende Objekte zeichnen sich schöpft. Um es erfolgreich zu erschließen, Management dar. auch durch hohe Ressourceneffizienz in empfehlen FM-Dienstleister, den Dialog Sachen Wasser- und Materialverbrauch und die Zusammenarbeit aller Akteure zu aus, gleichzeitig werden schädliche Aus- intensivieren. Ihre eigenen Hausaufgaben vom Planen übers Bauen zum Betreiben. wirkungen auf die Umwelt, wie zum Bei- Hier besteht die Herausforderung für die spiel durch Emissionen oder Abfall, redu- Facility-Manager darin, die Anforderun- ziert. Das Facility-Management spielt eine Die Bewirtschaftung von Ge- gen des FM an die BIM-Modelle zu defi- Schlüsselrolle, um Gebäude nachhaltig zu bäuden wird zunehmend als nieren, um den Übergang vom Building bewirtschaften, Potenziale für Kostensen- strategisches Managementin- Information Modeling (BIM) zum Facility kungen zu finden und bedarfsgerechte Lö- Information Modeling (FIM) sicherzustel- sungswege zu entwickeln, die auf ressour- strument erkannt. len. Eigentümer und Verantwortliche von censchonende Technologien, Materialien Immobilen haben erkannt, dass Daten und Verbrauchsmittel zurückgreifen. So Werte darstellen und der Datenübergang verbinden ganzheitliche Technikkonzepte bestehen darin, die Möglichkeiten und von Planung bis in den Betrieb eine durch- energieeffiziente Anlagentechnik mit aus- den Nutzen nachhaltiger Immobilienbe- gehende Prozesskette darstellen muss und gefeilten Mess-, Steuerungs- und Rege- wirtschaftung transparenter zu machen, es daher wesentlich ist, dass Datenstruktur lungsplänen. ökonomisch auszurichten und entspre- und Dateninhalte für den späteren Betrieb chend den Marktanforderungen auszu- bereits in der Konzeptions- und Planungs- Green Cleaning bauen. Von den Immobilienverantwortli- phase definiert werden müssen. Ein anderes Beispiel ist das Green chen erwarten sie, diese Anforderungen zu Cleaning. Hier wird in der Gebäudereini- konkretisieren sowie ihre nachhaltige Im- „Green Buildings“ gung die Menge der verwendeten Reini- mobilienstrategie und ihren Bedarf zu Ohne Hilfestellung durch das Facility- gungsmittel und der Chemie reduziert. kommunizieren. Wenn sich ein ressour- Management können sich angestrebte Dazu setzen die Gebäudereiniger zuneh- censchonendes Gebäudekonzept ganz Gütesiegel schnell als Wunschvorstellung mend intelligente Dosiersysteme und praktisch und weithin sichtbar in Zertifi- herausstellen. Zur modernen Ausstattung hochkonzentrierte Mittel ein. Auf diese katen und Gütesiegeln für nachhaltiges von Gebäuden gehört die Beachtung von Weise senken sie den Wasserverbrauch Bauen und Betreiben niederschlägt, ver- Nachhaltigkeitsstandards. Als das Thema und gleichzeitig das Aufkommen an Ver- bessert sich damit auch die Vermarktung Green Building nach der Jahrtausend- packungsabfall. In der Branche hält man eines Gebäudes. Ü 14 | gewerbeflächen|-immobilien
Vom Meister zum Master Ziel des Masterstudienganges „Integrales Gebäude und Energie Management“, den das WIFI Steiermark in Kooperation mit der FH Wien der Wirtschaftskammer Wien anbietet, ist neben der Vertiefung und Erweiterung des Fach-Know-hows die Weiterent- wicklung von Management- und Koordinationskompetenzen. achtzigzehn | Foto: © Foto Pierer | bezahlte Anzeige G ebäudetechnik und die Forderung nach Energieeffizienz werden bei Baupro- jekten immer wichtiger. Umso wesent- licher ist es, beides, nämlich Gebäude und Ener- gie, gemeinsam zu betrachten. Parallel dazu ent- wickelt sich die Technik immer rascher, gesetz- liche Vorgaben werden immer wieder geändert. Unter diesen Rahmenbedingungen komplexe Situationen richtig bewerten, geeignete Lösun- gen finden und umsetzen zu können, erfordert viel Fachwissen. Das Masterstudium „Integrales Gebäude und Energie Management“, das das WIFI Steiermark in Kooperation mit der FH Michael Rathmanner und Martin Gollenz Wien der WKW anbietet, richtet sich an Prak- (v.l.), Studierende am WIFI Steiermark, zei- NACHHALTIG tiker, die eine Spezialausbildung auf akademi- gen sich höchst erfreut über das Bildungsange- schem Niveau suchen. In vier Semestern erhal- bot des WIFI Steiermark. Foto: WIFI Steiermark FÜR UNSERE ten die Teilnehmer zum einen umfassende tech- nische Kompetenzen in Bau- und Energietech- STADT nik, um auf dieser Basis die integralen Manage- Bau- und Energiesystemen zu lösen und unter- Die GBG koordiniert ment- und Umsetzungskompetenzen ent- schiedliche Anspruchsgruppen bzw. Gewerke zu im Auftrag der Stadt Graz wickeln zu können. Ein weiterer Schwerpunkt koordinieren. Denn zukünftige ökologische und des vier Semester dauernden, berufsbegleiten- nachhaltige Projekte oder Konzepte können nur Neubauten und General- den Studiums in Graz liegt auf der Erweiterung einwandfrei funktionieren, wenn das Gleichge- sanierungen innerhalb der interpersonellen Kompetenzen, die für die wicht zwischen Gebäude, Benutzer und Ener- des Hauses Graz. Konzeption, Koordination und den Betrieb gieversorgung gegeben ist. Ü komplexer Projekte erforderlich sind. Sie sind Wir bauen und sanieren genderge- dann in der Lage, Schnittstellenprobleme in www.stmk.wifi.at/akademisch recht, energieeffizient und nachhal- tig. Gut qualifizierte MitarbeiterInnen der GBG statten die Hochbauten individuell und nach Maß gefertigt Spatenstich für das Projekt „Grüne Gasse“ aus, wie hier am Bild beispielsweise die Volksschule Viktor Kaplan. Dieses Bauwerk wurde kürzlich mit R und um den Grazer Lendplatz findet man Design-Shops und dem Bauherrenpreis ausgezeichnet. eine bunte Lokalszene. Sie ma- 2019 entsteht am Smart City Gebiet chen den Charme des Kreativ-Viertels ein weiteres Schulprojekt. mit seinen Grünflächen aus. In diesem sympathischen Viertel entsteht mit ei- nem aktuellen Projekt der GWS nörd- lich des Lendplatzes – zwischen Grüne Gasse und Wiener Straße – neuer, mo- derner Wohnraum und die Nachfrage ist groß. Inmitten dieses jungen und le- Reinhold Pilz (Fa. Koglmann), Architekt Christoph bendigen Umfelds errichtet die GWS Platzer, Christoph Holzer (SPAR), Bezirksvorsteher zentrumsnahe Wohnungen. Einerseits Wolfgang Krainer, Bürgermeister Siegfried Nagl, Bri- ist es die Architektur der „schwarz.plat- gitte Kapper und Johannes Geiger (beide GWS), Peter GBG Gebäude- und zer.architekten.zt-gmbh“, die hier be- Pilz (Fa. Koglmann) (v. l.) Foto: Jorj Konstantinov Baumanagement Graz GmbH eindruckt, andererseits die Grünraum- Conrad-von-Hötzendorf-Straße 94 gestaltung, die den zukünftigen Eigentümern erreichbar. Mit Bürgermeister Siegfried Nagl 8010 Graz | www.gbg.graz.at eine werterhaltende Immobilie garantiert. Mit und GWS-Geschäftsführer Johannes Geiger Blick auf den Schlossberg liegt die Wohnhaus- ging im Oktober der Spatenstich der GWS für anlage zentral und ist die Innenstadt fußläufig das Projekt „Grüne Gasse“ über die Bühne. Ü
Die Nutzung der Sonnenenergie durch Fotovoltaikanlagen auf dem Dach ist bei den Handelsketten mittlerweile beinahe schon all- täglich. Foto: Allexxandar Heizen mit der Kühlung Österreichs Lebensmittelhandelsketten setzen nicht nur bei ihren Produkten auf Nachhaltig- keit. Auch bei den Filialen legen sie Wert auf umweltbewusste Bauweise und Betrieb. Von Ursula Rischanek D er 23. Oktober war ein denkwür- liche Energiebedarf des rund 8.500 Qua- auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Glei- diger Tag für die Großhandels- dratmeter großen Leuchtturmprojektes, ches gilt für den Strom: Alle Filialen und kette Metro, wurde doch in der das etwa 20 Millionen Euro kostet, wird die Zentrale in Salzburg werden mit niederösterreichischen Landeshauptstadt über eine Fotovoltaikanlage am Dach ge- Strom aus erneuerbaren Quellen in Öster- St. Pölten der weltweit erste Nullenergie- deckt. reich versorgt. Der Einsatz von LED- Markt des Unternehmens eröffnet. Sämt- Auch im Logistikzentrum Wundschuh Lampen wiederum bringt Einsparungen liche Baumaterialien wurden nach ökolo- von Lidl Österreich, das mit dem ÖGNI- von rund 340.000 Kilowattstunden pro gischen Standards ausgewählt, das Ge- Siegel in Platin ausgezeichnet wurde, setzt Jahr. bäude selbst, für das eine Zertifizierung man auf Sonnenenergie, die mittels einer Der Konzern setzt aber auch in einem nach BREEAM „Outstanding“ angestrebt rund 5000 Quadratmeter großen Fotovol- ganz anderen Bereich auf Nachhaltigkeit: wird, wurde in Holzbauweise errichtet. taikanlage gewonnen wird. Die entste- bei der Bodenverschwendung. Um diese Die Fassade besteht aus thermobehandel- hende Abwärme wird für das Heizen ge- künftig zu reduzieren, geht Lidl mit dem ter Fichte. Um auf eine Lüftungsanlage nutzt. Für die Kühlung des rund 38.000 Verkaufsraum in die Höhe, so Matthias verzichten und gleichzeitig für Tageslicht Quadratmeter großen Logistikzentrums Raßbach, Geschäftsleiter für den Bereich sorgen zu können, wurden ausreichend werden ausschließlich natürliche Kälte- Immobilien bei Lidl Österreich. Die so- Fenster eingeplant. Über eine zentrale mittel eingesetzt. Diese sollen ab heuer in genannte Metropolfiliale hat zwei Ge- Steuerung können diese geöffnet werden, allen neu und wiedereröffneten Filialen schoße: Im Erdgeschoß befinden sich sodass das Gebäude mittels Querlüftung unter anderem in Klima- und Kühlanla- großzügige Parkmöglichkeiten mit viel ausreichend gekühlt wird. Beheizt wird gen zum Zug kommen, unter anderem um Tageslicht, über eine breite Rolltreppe ge- der Markt mit der Abwärme der Kältema- Emissionen zu vermeiden. Heiz- und langen die Kunden in den Verkaufsraum schinen – und das nur bis in eine Raum- Kühlsystem für optimierte Energieeffi- im oberen Stock. Die erste Filiale dieser höhe von zwei Metern. Auch Warmwasser zienz sowie eine moderne Wärmepum- Art in Österreich wird noch im Sommer wird mittels Abwärme erzeugt. Der rest- pentechnik ermöglichen es Lidl generell, in der Sagedergasse in Wien eröffnet. 16 | gewerbeflächen|-immobilien
NACHHALTIGKEIT • i Experten-Tipp Wohlfühlfaktoren am Arbeitsplatz Aktuell lässt sich beobachten, dass sich ein neuer Trend im Be- reich der Büroimmobilien nach- haltig manifestiert. Dabei handelt es sich um die Optimierung der „work life balance“ im Zuge der Standortwahl, die sich sowohl aus Nutzer- als auch Entwicklersicht zu einem wesentlichen und ent- scheidenden Bestandteil der Anfor- Der überwiegende Einsatz des Baustoffs Holz hat dem Spar-Supermarkt in Oberwart derungen den Anerkennungspreis beim burgenländischen Holzbaupreis 2016 in der Kategorie an das Büro „Gewerbliches Bauwerk“ eingebracht. Foto: SPAR Werner Krug 4.0 eta- bliert hat. Schon wäh- Ähnliche Projekte sind in der Pipeline: In schiedlichen Universitäten und Fachhoch- rend der Wien-Döbling soll über der künftigen schulen zusammen. Der Studiengang Projektie- Lidl-Filiale ein Studentenheim entstehen, Smart Building der FH Salzburg beispiels- rung neuer an einem anderen Standort sind darüber weise hat bereits zwei Mal wertvolle Ideen Büroobjekte ein Kindergarten sowie eine Sporthalle für die Planung neuer Märkte geliefert. Mag. Stefan Wernhart, als auch in geplant. „Schwerpunkt diesmal war die Entwick- MRICS Leitung der Ent- Bei Spar Österreich wird Nachhaltigkeit lung eines energieautarken Supermarktes Büroimmobilien scheidungs- in Bau und Betrieb ebenfalls großgeschrie- durch weitere Energieeinsparungen, ei- Foto: EHL findung po- ben: Bis 2014 hat das Unternehmen in gene Energie-Erzeugung und Möglich- tenzieller Österreich jedes Jahr einen Klimaschutz- keiten zur Speicherung“, beschreibt Berk- Nutzer für einen neuen Standort Supermarkt errichtet, in denen unter- mann. Noch sei die komplette Umsetzung spielt die umfassende Erhöhung schiedliche Technologien zur Steigerung eines solchen Marktes wirtschaftlich nicht der Arbeitsplatzqualität eine im- der Nachhaltigkeit getestet wurden – von darstellbar, einzelne Komponenten fließen mer stärker werdende Rolle. Zu- Kälteanlagen über Beleuchtung bis zu um- aber bereits in die Planung von neuen sätzlich führt die Digitalisierung fassender Barrierefreiheit. „Die Erkennt- Standorten ein. dazu, dass sich die Anforderun- nisse aus diesen Testmärkten sind in das Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren gen an den Arbeitsplatz verschie- Spar-Bauhandbuch eingeflossen, das 2014 Quellen, meist aus österreichischen Was- ben. Das Büro oder der Arbeits- die erste ÖGNI-Serienzertifizierung er- serkraftwerken, ist seit 2008 in allen Rewe platz soll nicht mehr nur der hielt. Seither ist jeder Spar-Supermarkt, International AG Handelsfirmen sowie in räumliche Ort sein, an dem man der nach diesem Bauhandbuch neu- oder den Lager- und Zentralstandorten gelebte seinen Arbeitsalltag bestreitet. umgebaut wird, ein Klimaschutz-Super- Praxis. Durch die umweltfreundliche Pro- Vielmehr dürfen und sollen sich markt mit mindestens ÖGNI-Gold-Zer- duktion dieser alternativen Energiefor- Arbeit und Freizeit bei den Mie- tifikat“, erklärt Spar-Unternehmensspre- men werden über 3.100 Tonnen CO2 pro tern moderner Büroobjekte in ge- cherin Nicole Berkmann. Besonders Neu- Jahr eingespart, heißt es im Rewe-Nach- wissen Ebenen vermengen und und grundlegende Umbauten würden die haltigkeitsbericht. Potenziale zur Steigerung der Mit- Installation von neuesten Technologien Aber es soll auch Energie eingespart wer- arbeiterzufriedenheit freisetzen. für mehr Energieeffizienz wie zentrale den: 2013 hat sich der Konzern das Ziel Vielseitigere Büronutzungskon- Kälteanlagen mit Kaskadenkühlung, Wär- gesetzt, bis 2022 den Stromverbrauch je zepte, attraktiv gestaltete Multi- merückgewinnung und Betonkernaktivie- Quadratmeter Verkaufsfläche um 7,5 Pro- Purpose-Lounges, Konnektivität rung sowie Full-LED, die im Bestand zent im Vergleich zum Jahr 2012 zu ver- sowie eine vielschichtige Versor- nicht immer nachgerüstet werden können, ringern. Mithilfe eines systematischen gung im urbanen Umfeld sollen ermöglichen. „Diese Technologien sparen Energiemanagementprogramms und kon- dabei helfen. In diesem Fahrwas- Energie, CO2 und langfristig auch Geld tinuierlicher Optimierung von stromin- ser haben auch Co-Working-Spa- ein“, so Berkmann. Derzeit würden im Be- tensiven Prozessen wie Produktkühlung ces und Shared-Office-Provider in reich Energie und Logistik zwei bis fünf und Beleuchtung konnte der Stromver- Wien deutlich Schwung aufgenom- Prozent Energie pro Jahr eingespart, bis brauch je Quadratmeter Verkaufsfläche in men und versuchen, das konven- 2050 sollen annähernd 100 Prozent Ener- Österreich bereits um 2,8 Prozent gesenkt tionelle Konzept „Arbeitsplatz“ gie aus erneuerbaren Quellen bezogen werden. noch weiter zu diversifizieren. Ü werden. Allein in den Ausbau der Fotovol- Das Nachhaltigkeitsdenken der Lebens- taik auf Supermärkten wird auch 2017 eine mittelhändler kommt nicht von ungefähr: EHL Immobilien GmbH Million Euro investiert. „Dazu testen wir Angesichts des wachsenden Umweltbe- Prinz-Eugen-Straße 8-10 ab Herbst den ersten reinen E-Lkw in wusstseins der Konsumenten werden ent- 1040 Wien Österreich“, sagt die Unternehmensspre- sprechende Maßnahmen zunehmend zu T +43-1-512 76 90-710 Werbung cherin. Bei den Nachhaltigkeitsbestrebun- einem wichtigen Wettbewerbsfaktor. Ü s.wernhart@ehl.at | www.ehl.at gen arbeitet Spar im Übrigen mit unter- gewerbe flächen|-immobilien | 17
„Einkaufszentren werden zur Bühne der Einzelhändler“ Shoppingcenter müssen ihren Kunden mittlerweile mehr bieten als Einkaufsmöglichkeiten: nämlich ein Erlebnis. Von Ursula Rischanek W as haben Skydiven und Shop- pen gemeinsam? Es ist nicht Von außen unspektakulär, beherbergt die Mall of the Emirates in Dubai nicht nur nur der Buchstabe „S“ am mehr als 400 Shops, sondern auch eine Indoor-Skihalle Foto: iStock.com/fototrav Wortbeginn. Beides wird demnächst unter einem Dach möglich sein. Und zwar im Volt Berlin, das voraussichtlich 2018 seine Pforten öffnet und Einkaufszentrum, Eventlocation und Hotel in einem sein wird. Das von Stararchitekt Jürgen Mayer H. entworfene Center wird nicht nur rund 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein Designhotel mit 160 Zimmern beher- bergen, sondern eben auch Sportattrak- tionen, die von Erlebnisanbieter Jochen Schweizer entwickelt wurden. So werden Besucher unter anderem in einem 15 Me- ter langen Wasserbecken auf einer künst- lichen Welle surfen und sich in einem IMMOBILIEN- PREISSPIEGEL 2017 Der Immobilien-Preisspiegel 2017 ist am 7. Juni 2017 neu erschienen und be- inhaltet durchschnittliche Immobilienpreise auf Bezirksebene für nachfolgend angeführte Objektkategorien: QMietpreise für Büros QMietpreise für Geschäftslokale QMietpreise für Wohnungen QVerkaufspreise für Baugrundstücke QVerkaufspreise für Reihenhäuser QVerkaufspreise für Einfamilienhäuser QVerkaufspreise für (gebrauchte und neu errichtete) Eigentumswohnungen QVerkaufspreise für Grundstücke zur Betriebsansiedlung IMMOBILIEN-PR EISSPIEGEL 2017 Nähere Informationen und Bestellmöglichkeit unter www.wkimmo.at
EINKAUFSZENTREN • etwa im Salzburger Europark, in den Ein- Versorgungskauf. Im stationären Handel kaufszentren zu finden. Ein Trend, der sich hingegen wird die Erlebniskomponente noch weiter verstärken wird. „Konsum- immer wichtiger“, weiß Wild. Oder anders tempel werden zu Lifestyle-Hubs. Shop- gesagt: Wer in ein Einkaufszentrum geht, ping ist für die Besucher nur eine Option will nicht unbedingt etwas kaufen, sondern von vielen. Die Aufenthaltsqualität kann etwas erleben. Daher investieren die Be- durch die Entwicklung von hybriden Kon- treiber in öffentliche Zonen ohne Kon- zepten – mit einem Mix von Retail-, Gas- sumdruck. Um mehr Aufenthaltsqualität tro-, Entertainment-, Bildungs- und Ge- zu erzeugen, setzen sie auf Tageslicht, sundheitsangeboten – verbessert werden“, Platz zum Bewegen, bequeme Sitzgele- heißt es dazu im „Retail Report 2018“ des genheiten, Pflanzen und Wasser bis zu ei- Zukunftsinstituts. nem ausgeklügelten Beleuchtungs- und Der Grund für diese Entwicklung liegt im Belüftungskonzept. „Die Center müssen Strukturwandel: Weltweit und somit auch auch urbaner werden“, sagt Wild. Statt ge- in Österreich müssen sich Einkaufszen- rader Gänge sind etwa Plätze und „Stra- Marcus Wild, Vorsitzender der Spar- tren angesichts gesättigter Märkte, sta- ßen“ sowie fließende Übergänge zwischen European-Shopping-Centers- gnierender Umsätze und zunehmender innen und außen gefragt, die das Center Geschäftsführung Foto: SES Konkurrenz durch den Onlinehandel für zur kleinen Stadt werden lassen. Um die- den härter werdenden Wettbewerb rüsten. ses Bild abzurunden, setzen die Betreiber Dass die Zentren künftig mehr können zunehmend auch auf Multifunktionalität Windtunnel mehrere Meter in die Luft müssen, davon ist auch Marcus Wild, Vor- und bieten zusätzlich Dienstleistungen, blasen können. sitzender der Spar-European-Shopping- Service und Unterhaltung. Ein weiterer Centers-Geschäftsführung, die allein in wichtiger Teil dieses Konzepts ist die Gas- EKZ werden Lifestyle-Hubs Österreich 19 Shoppingcenter betreibt, tronomie: War bisher ein Gastronomie- In den USA ist die Symbiose von Einkauf überzeugt. „Einkaufszentren werden zur anteil von durchschnittlich sieben bis acht und Unterhaltung längst Alltag: Neben Bühne der Einzelhändler“, sagt Wild. Prozent an der vermietbaren Fläche üb- Geschäften finden sich dort immer öfter lich, steigt er nun auf zehn bis über zwölf Golfabschlagplätze, Indoor-Kartbahnen Erlebnis ist gefragt Prozent. Wobei neben dem Flächenanteil und Ähnliches. Und in der Mall of the Die Läden der Distributoren würden zu- die Qualität der Betriebe zunimmt – so Emirates in Dubai können die einen Ski- nehmend aufwendiger und emotionaler gibt es im Europark ein Haubenlokal. fahren, während die anderen einkaufen. In gestaltet, dementsprechend müssten die „Die Gastronomiebetriebe sind ein biss- Europa sind auch Schachklubs, Bibliothe- Zentren den entsprechenden Rahmen da- chen zu den Ankerstores der Einkaufszen- ken oder Konzerthallen und Theater, wie für bieten. „Der Onlinehandel dient dem tren geworden“, erzählt Wild. Ü Symbiose aus Licht, Natur und Architektur Am Rande eines Freilandgebietes gelegen, bietet dieses Objekt multifunktionale Bausubstanz mit Woh- nen und Arbeiten in Grünruhelage. Nur 15 Autominuten von der Grazer Innenstadt entfernt, ist diese Immobilie in exklusiver Lage ein hervorragendes Investment. Mit überschaubarem Aufwand können die Top-Büroräumlichkeiten auch als Wohnungen adaptiert werden. )GSCMěIRx GMà9OJNĝhEJGMà)RTNFSě}ELSĝhEJG -CTHPRGKSč Kontakt: Michael Pontasch-Hörzer, Raiffeisen Immobilien Steiermark GmbH Tel.: 0316/8036-2599, Fax: DW 2549, Mobil: 0664/53 45 495 E-Mail: michael.pontasch-hoerzer@rlb-stmk.raiffeisen.at gewerbe flächen|-immobilien | 19
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