(PSG II) Zweites Pflegestärkungsgesetz
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GLIEDERUNG PSG II Artikel 1 (Inkrafttreten zum 1.1.2016) Schwerpunkte: Beratung, Qualitätssicherung, Übergangsregelungen Artikel 2 (Inkrafttreten zum 1.1.2017) Schwerpunkte: Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff, Überleitung, Leistungsbeträge, Vertragsrecht, Bestandschutz, Finanzierung Artikel 3 ff. SGB III, V, VI, VII, PflegeZG, Inkrafttreten Folie 2
PFLEGEBERATUNG • Pflegekassen sollen bei Erstantrag feste Ansprechpartner/innen benennen. • Ausweitung der 14-Tage-Frist nach § 7b. • Berichte nach § 37 Abs. 3 einbeziehen. • Pflegeberatungsrichtlinie von GKV-Spitzenverband (bis 31.7.2018). • Berichtspflicht GKV-Spitzenverband (alle 3 Jahre, erstmals zum 30.6.2020). Folie 3
SONSTIGES • Nächste Dynamisierung im Jahr 2021 statt 2018. • Pflegekassen haben Schulungskurse für Pflegepersonen anzubieten (vorher „Soll- Vorschrift“) und zwar auf Wunsch, mit Einwilligung der Pflegebedürftigen, zuhause. • Versand Leistungs-/Preisvergleichslisten auf Anforderung. Veröffentlichung im Internet. • Neuregelungen im Bereich Qualitätssicherung. • Übergangsregelungen für Begutachtungen. Folie 4
Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff I Pflegebedürftig ist, wer • infolge fehlender personaler Ressourcen (…) • dauerhaft • zu selbstständigen Aktivitäten im Lebens- alltag, selbstständiger Krankheitsbewältigung oder selbstständiger Gestaltung von Lebensbereichen und sozialer Teilhabe • nicht in der Lage und daher auf personelle Hilfe angewiesen ist. Folie 5
Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff II • Mobilität (10 %) • Kognitive und kommunikative Fähigkeiten (15 %) oder • Verhaltensweisen und psychische Problemlagen (15 %) • Selbstversorgung (40 %) • Umgang mit krankheits-/therapiebedingten Anforderungen (20 %) • Gestaltung des Alltagslebens und soziale Kontakte (15 %) Folie 6
Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff III Pflegegrad 1: ab 12,5 bis unter 27 Gesamtpunkte Pflegegrad 2: ab 27 bis unter 47,5 Gesamtpunkte Pflegegrad 3: ab 47,5 bis unter 70 Gesamtpunkte Pflegegrad 4: ab 70 bis unter 90 Gesamtpunkte Pflegegrad 5: ab 90 bis 100 Gesamtpunkte. Sonderregelungen für Pflegegrad 5 bei besonderen Bedarfskonstellationen sowie für Kinder im Alter bis zu 18 Monaten. Folie 7
Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff IV Vorteile: • Umfassende Berücksichtigung von Hilfebedarfen. • Keine Leistungsvergabe nach Zeitaufwand. • Ausmaß der Einschränkung in den Pflegegraden unabhängig von kognitiven oder somatischen Gründen. Folie 8
ÜBERLEITUNG PFLEGEBEDÜRFTIGE „Pflegestufe 0“ & eeA Pflegegrad 2 Pflegestufe I Pflegestufe I & eeA Pflegegrad 3 Pflegestufe II Pflegestufe II & eeA Pflegegrad 4 Pflegestufe III Pflegestufe III & eeA Pflegegrad 5 Härtefälle (eeA = erheblich eingeschränkte Alltagskompetenz) Folie 9
PFLEGEGRAD 1 • Entlastungsbetrag in Höhe von 125 € monatlich (§ 45b). • In Wohngemeinschaften 214 € monatlich (§ 38a). • Pflegehilfsmittel & Zuschüsse Wohnumfeld. • In vollstationärer Dauerpflege Zuschuss in Höhe von 125 € monatlich & zusätzliche Betreuung und Aktivierung (§ 43b). • Beratung (§§ 7a, 7b, 37 Abs. 3) & Pflegekurse. Folie 10
PFLEGEGELD Pflegestufe Beträge - alt Pflegegrad Beträge - neu Steigerung „0“ & eeA 123 € + 157 % 2 316 € I 244 € + 30 % I & eeA 316 € + 72 % 3 545 € II 458 € + 19 % II & eeA 545 € + 34 % 4 728 € III 728 € - III & eeA 728 € 5 901 € + 24 % Härtefall Folie 11
PFLEGESACHLEISTUNG Pflegestufe Beträge - alt Pflegegrad Beträge - neu Steigerung „0“ & eeA 231 € + 198 % 2 689 € I 468 € + 47 % I & eeA 689 € + 88 % 3 1.298 € II 1.144 € + 13 % Leistungsinhalte II & eeA 1.298 € + 24 % 4 1.612 € III 1.612 € - III & eeA 1.612 € + 24 % 5 1.995 € Härtefall 1.995 € - Folie 12
§§ 38a, 45a ff. • Leistungsbetrag in Wohngemeinschaften (§ 38a) erhöht von 205 € auf 214 € monatlich. • „Behutsame Konkretisierung der Anforderungen“ des §38a. • Regelung zur Kombination von § 38a und Tages-/Nachtpflege. • Neufassung §§ 45a ff., vorwiegend sprachlich. • Leistungsbetrag in Höhe von 125 € monatlich statt 104 € / 208 € (§ 45b). Folie 13
SOZIALE SICHERUNG VON PFLEGEPERSONEN • Voraussetzungen für Rentenbeiträge: mindestens Pflegegrad 2, Pflegeperson nicht mehr als 30 Stunden / Woche erwerbstätig, Versorgungsumfang wenigstens 10 Stunden / Woche, verteilt auf regelmäßig mind. 2 Tage. • Anhebung der Maximalhöhe. • Abstufungen nach Pflegegrad sowie bei Inanspruchnahme von Kombinationsleistungen und Ausschöpfen der Pflegesachleistung. • Arbeitslosenversicherung für Pflegepersonen. Folie 14
SOZIALE SICHERUNG VON PFLEGEPERSONEN vom Hundert der Bezugsgröße - alt vom Hundert der Bezugsgröße - neu Pflegestufe Pflegegrad (Pflegeumfang) (Leistungsart) I 26,6667 (14 h) 18,9 (Pflegesachleistungen) 2 22,95 (Kombinationsleistungen) 2 27 (Pflegegeld) 2 II 35,5555 (14 h) 30,1 (Pflegesachleistungen) 3 II 53,3333 (21 h) 36,55 (Kombinationsleistungen) 3 43 (Pflegegeld) 3 III 40 (14 h) 49 (Pflegesachleistungen) 4 III 60 (21 h) 59,5 (Kombinationsleistungen) 4 III 80 (28 h) 70 (Pflegegeld) 4 70 (Pflegesachleistungen) 5 85 (Kombinationsleistungen) 5 100 (Pflegegeld) 5 Folie 15
VOLLSTATIONÄRE DAUERPFLEGE Pflegestufe Beträge - alt Pflegegrad Beträge - neu Steigerung „0“ & eeA 231 € + 233 % 2 770 € I 1.064 € - 28 % I & eeA 1.064 € + 19 % 3 1.262 € II 1.330 € - 5% II & eeA 1.330 € + 33 % 4 1.775 € III 1.612 € + 10 % III & eeA 1.612 € + 24 % 5 2.005 € Härtefall 1.995 € + 1% Folie 16
VERTRAGSRECHT STATIONÄR • Pflegegradunabhängiger Eigenanteil in den Pflegegraden 2 – 5. • Vergütungszuschläge nach § 87b werden zu individuellem Anspruch auf Maßnahmen der zusätzlichen Betreuung und Aktivierung (§ 43b). • Neuverhandlung der Pflegevergütung bei erheblichen Abweichung der tatsächlichen Bewohnerstruktur möglich. Folie 17
ÜBERGANG STATIONÄR Unverzügliche Überleitung der kostenträgerinterne Pflegesätze durch Abstimmung mit Formel, sofern bis Mehrheit über 30.09. keine neue Beanstandung der Information der Vereinbarung Angaben der Bewohner durch geschlossen wurde. Neuverhandlung Pflegeeinrichtung. Pflegeeinrichtung der Pflegesätze. über die neuen Schätzung der Pflegesätze ab Pflegeeinrichtung 01.01.2017. neuen Pflegesätze, teilt Kostenträgern sofern bis 31.10. ermittelte keine Mitteilung der Pflegesätze u.a. Pflegeeinrichtung mit. erfolgt ist. 01.01.2016 – 01.10.2016 – 02.10.2016 – bis spätestens 30.09.2016 31.10.2016 29.11.2016 30.11.2016 Folie 18
PERSONALBEMESSUNG Auftrag in § 113c an Selbstverwaltung Bund: • Entwicklung und Erprobung eines wissenschaftlichen Verfahrens zur einheitlichen Bemessung des Personalbedarfs bis 30.06.2020. • Basis: durchschnittlicher Versorgungsaufwand für direkte und indirekte pflegerische Maßnahmen sowie für Haushaltsführung. • Berücksichtigung der Ziele und Konzeption des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs. • Auftragsvergabe an Wissenschaft bis 31.12.2016. Folie 19
BESTANDSCHUTZ • Der übergeleitete Pflegegrad bleibt erhalten, auch wenn später ein niedrigerer Pflegegrad festgestellt wird. Ausnahme: es liegt kein Pflegegrad mehr vor. • Zuschuss vollstationär, wenn Eigenanteil im Januar 2017 höher ist als im Dezember 2016. • Sonderregelungen zum Bestandschutz für die soziale Sicherung der Pflegepersonen und zum erhöhten Leistungsbetrag nach § 45b (208 €). Folie 20
FINANZIERUNG • Beitragssatzanhebung zum 1.1.2017 um 0,2 Beitragssatzpunkte auf 2,55 bzw. 2,8 Prozent. • (Mit)Finanzierung der gesetzlichen Überleitung und des Bestandschutzes aus der Rücklage. • Finanzierung gesichert bis in das Jahr 2022. Folie 21
WEITERE REFORMPROZESSE • Umsetzung Erstes Pflegestärkungsgesetz • Pflegeberufereformgesetz • Entbürokratisierung Pflegedokumentation • Stärkung der kommunalen Rolle in der Pflege • Schnittstellen zur Krankenversicherung • Schnittstellen zur Sozialhilfe bzw. zum Bundesteilhabegesetz Folie 22
VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT Folie 23
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